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Bewährte wege - Raiffeisen

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SEITE 24<br />

LAGEBERICHT<br />

GESCHÄFTSVERLAUF UND WIRTSCHAFTLICHE LAGE<br />

DAS WIRTSCHAFTLICHE UMFELD<br />

IN ÖSTERREICH<br />

Österreichs Wirtschaft verzeichnete im 3. Quartal 2009<br />

eine Rückkehr zu positiven Wachstumsraten. Für das<br />

Gesamtjahr 2009 ergab sich dennoch aufgrund des<br />

massiven Einbruchs zu Jahresbeginn ein Rückgang der<br />

Wirtschaftsleistung um knapp 4 Prozent. Die Wachstumsprognose<br />

für das zweite Halbjahr beruhte im Wesentlichen<br />

auf der Erholung von Stimmungsindikatoren wie Finanzmarkt-,<br />

Konsumenten- und Unternehmensvertrauensdaten.<br />

Den fiskalpolitischen Stützungsmaßnahmen (wie<br />

Verschrottungsprämie, Förderungen für thermische<br />

Sanierungen, Lohnsteuerrückzahlungen) ist es zu verdanken,<br />

dass sich die privaten Konsumausgaben im Jahr<br />

2009 im positiven Bereich halten konnten. Darüber hinaus<br />

stützte auch die gegenüber 2008 stark rückläufige<br />

Inflationsrate die Kaufkraft der privaten Haushalte.<br />

Die Löhne und Gehälter konnten im Jahr 2009 um real<br />

1,9 Prozent anziehen. Die Verunsicherung über die weitere<br />

konjunkturelle Entwicklung blieb bei den privaten<br />

Haushalten bestehen, was sich an der Entwicklung der<br />

Sparquote ablesen ließ. Trotz anhaltend schwieriger<br />

Arbeitsmarktbedingungen und branchenspezifischer<br />

Einkommenseinbußen verharrte die Sparquote 2009 auf<br />

einem Höchstwert. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt folgt<br />

der Realwirtschaft mit einer Verzögerung von zumindest<br />

sechs bis neun Monaten nach. Im Dezember 2009 waren<br />

in Österreich rund 260.000 Personen als arbeitslos<br />

vorgemerkt. Durch den vermehrten Einsatz von Kurzarbeit<br />

und Schulungen konnte die Arbeitslosenrate auf rund<br />

5 Prozent (gemäß AMS-Berechnungsmethode) begrenzt<br />

werden und lag damit deutlich besser als in der<br />

überwiegenden Zahl der europäischen Länder.<br />

Während die Exporte in früheren Konjunkturzyklen in<br />

Boomphasen um bis zu 20 Prozent gegenüber dem<br />

Vorjahr zulegen konnten (zuletzt im Jahr 2007 mit<br />

+18 Prozent), führte die Krise zu einem massiven<br />

Einbruch der Exporte. Im ersten Quartal 2009 fielen die<br />

Ausfuhren stark, der Rückgang belief sich im Februar am<br />

Tiefpunkt auf mehr als 27 Prozent, danach waren wieder<br />

leichte Verbesserungen zu verzeichnen. Ganz ähnliche<br />

Bilder lieferte die Entwicklung von Sachgütererzeugung<br />

und Investitionstätigkeit. Auch diese beiden Indikatoren<br />

konnten die Talsohle im 1. Halbjahr hinter sich lassen, das<br />

zweite Halbjahr lieferte erste positive Tendenzen.<br />

Die österreichische Bundesregierung hat im Jahr 2009<br />

mehrere Konjunkturbelebungsinitiativen gesetzt, die weitreichende<br />

Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft -<br />

insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen -<br />

beinhalten. Wegen der hohen Ausgaben zur Konjunkturstützung<br />

wird allerdings das Budgetdefizit nach Schätzung<br />

des Finanzministeriums im Jahr 2010 auf 5,8 Prozent des<br />

Bruttoinlandsprodukts weiter ansteigen. Die Verschuldungsquote<br />

wird sich damit ebenfalls verschlechtern.<br />

Wichtigster Grund für die deutlich besseren heimischen<br />

Wachstumsaussichten im zweiten Halbjahr 2009 war die<br />

rasche Erholung der Weltwirtschaft. Dabei erwiesen sich<br />

die großen Schwellenländer China und Indien zunehmend<br />

als globale Wachstumslokomotiven. Hinzu kommen zwei<br />

Faktoren, die das Wachstum im zweiten Halbjahr<br />

zusätzlich stützten. Einerseits trugen die Konjunkturpakete,<br />

die in Österreich wie in zahlreichen anderen Staaten<br />

umgesetzt wurden, zu einer Stabilisierung der Nachfrage<br />

bei. Andererseits hat der in den vergangenen Monaten<br />

beobachtete massive Abbau der Lager im zweiten<br />

Halbjahr positive Impulse der Lagerinvestitionen bewirkt.<br />

Mit dem Auslaufen dieser teils vorübergehend wirkenden<br />

Faktoren ist jedoch die Gefahr einer Wachstumsabschwächung<br />

im Laufe des Jahres 2010 verbunden.

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