Berichte aus Forschung und Service - ifo Institut
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<strong>ifo</strong>-Befragungsdaten als<br />
Frühindikatoren geschätzt<br />
Unternehmensbefragungen<br />
Unternehmensbefragungen, ihre Aufbereitung <strong>und</strong><br />
Interpretation, bilden eine zentrale <strong>Service</strong>funktion des<br />
<strong>ifo</strong> <strong>Institut</strong>s. Die regelmäßig erhobenen Daten fließen<br />
nicht nur in die <strong>ifo</strong> Konjunkturprognose ein, sie bilden<br />
auch eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage für branchenmäßige <strong>und</strong><br />
gesamtwirtschaftliche Vor<strong>aus</strong>schätzungen von Unternehmen,<br />
Verbänden <strong>und</strong> staatlichen Stellen. Die<br />
Umfrageergebnisse werden <strong>aus</strong>führlich in den Medien<br />
diskutiert <strong>und</strong> interpretiert. In der wirtschaftswissenschaftlichen<br />
<strong>Forschung</strong> spielen Analysen der Mikrodaten<br />
<strong>aus</strong> den <strong>ifo</strong>-Umfragen bei der Überprüfung von<br />
ökonomischen Verhaltensmustern – zum Beispiel des<br />
Investitions- <strong>und</strong> Beschäftigungsverhaltens, der Beschäftigtenentwicklung<br />
oder der Preispolitik – eine große<br />
Rolle. Die anerkannte Stellung des <strong>ifo</strong> <strong>Institut</strong>s auf dem<br />
Gebiet der Unternehmensbefragungen wird auch<br />
daran deutlich, dass die Umfragetechnik des <strong>ifo</strong> <strong>Institut</strong>s<br />
mittlerweile in mehr als 50 Ländern eingesetzt wird.<br />
Ein Schwerpunkt der eigenen <strong>Forschung</strong>sarbeit liegt<br />
auf der Analyse der <strong>ifo</strong>-Befragungsdaten. Einen hohen<br />
Stellenwert besitzt ihre Nutzung als Frühindikatoren<br />
für wichtige Wirtschaftssektoren sowie Analysen in<br />
den Bereichen der Unternehmensfinanzierung <strong>und</strong><br />
Finanzdienstleistungen, insbesondere der Nutzung von<br />
Leasing. Weitere Schwerpunkte liegen auf der Konstruktion<br />
von makroökonomischen, branchen- <strong>und</strong><br />
firmenspezifischen Prognosemodellen auf der Basis der<br />
erhobenen qualitativen Daten. Neben der permanenten<br />
Entwicklung von neuen Indikatoren spielt die Überprüfung<br />
der Prognosegüte bestehender Indikatoren<br />
mit modernen Zeitreihenverfahren eine zentrale Rolle.<br />
Darüber hin<strong>aus</strong> wird die Erhebungs- <strong>und</strong> Analysetechnik<br />
des <strong>ifo</strong> <strong>Institut</strong>s in engem Kontakt mit Universitäten<br />
<strong>und</strong> <strong>Forschung</strong>sinstituten im Ausland, die<br />
ähnliche Umfragen durchführen, verfeinert <strong>und</strong> modernisiert.<br />
Ergebnisse der methodischen Arbeiten werden<br />
im Rahmen von internationalen Konferenzen, beispielsweise<br />
CIRET (Centre for International Research in<br />
Economic Tendency Surveys) diskutiert oder in referierten<br />
Fachzeitschriften publiziert. Bei der methodischen<br />
Weiterentwicklung arbeitet der Bereich eng mit<br />
der LMU zusammen. Die Unternehmenspanel <strong>und</strong> die<br />
Auswertungsprogramme der <strong>ifo</strong>-Umfragen unterliegen<br />
der ständigen Überprüfung <strong>und</strong> Anpassung an sich<br />
ändernde Strukturen <strong>und</strong> Produktspektren. Auch die<br />
Repräsentativität sowie die Pl<strong>aus</strong>ibilität der Daten wer-<br />
<strong>ifo</strong> Jahresbericht 2004 68<br />
den laufend kontrolliert. Bei den Erhebungen werden<br />
auch Übertragungstechniken wie E-Mail oder Online-<br />
Befragungen per Internet eingesetzt.<br />
Bei den Befragungen des <strong>ifo</strong> <strong>Institut</strong>s stand 2004<br />
erneut der Konjunkturtest im Zentrum des öffentlichen<br />
<strong>und</strong> wissenschaftlichen Interesses.Viel Beachtung<br />
fanden auch die Ergebnisse der Investitionsumfragen<br />
des <strong>ifo</strong> <strong>Institut</strong>s. Einige der über Primärerhebungen<br />
ermittelten Informationen gehen auch in das Rechenwerk<br />
der amtlichen Statistik ein.<br />
Um dem starken Informationsbedarf über internationale<br />
Konjunkturtendenzen Rechnung zu tragen, führt<br />
das <strong>ifo</strong> <strong>Institut</strong> mit dem World Economic Survey<br />
(WES) eine internationale Befragung durch. Im Gegensatz<br />
zu dem ansonsten <strong>ifo</strong>-typischen Ansatz, Unternehmer<br />
nach ihrer eigenen Situation zu befragen, ist<br />
der WES eine Expertenbefragung.<br />
<strong>ifo</strong> Konjunkturtest<br />
Bereits 1949 führte das <strong>ifo</strong> <strong>Institut</strong> mit dem <strong>ifo</strong><br />
Konjunkturtest eine neue Methode der Konjunktur<strong>und</strong><br />
Marktbeobachtung ein. Heute ist er eine der<br />
wichtigsten Quellen für die Beurteilung der aktuellen<br />
wirtschaftlichen Lage in Deutschland. Im Jahr 1990,<br />
unmittelbar nach Inkrafttreten der Wirtschafts- <strong>und</strong><br />
Währungsunion, wurde der Konjunkturtest auch auf<br />
Ostdeutschland <strong>aus</strong>geweitet.<br />
Der monatliche Konjunkturtest basiert auf r<strong>und</strong> 7.000<br />
Meldungen von Unternehmen in West- <strong>und</strong> Ostdeutschland<br />
zu ihrer Einschätzung der Geschäftslage<br />
<strong>und</strong> verwandten Aspekten der Geschäftstätigkeit. Die<br />
Standardfragen richten sich zum einen auf die<br />
Beurteilung der aktuellen Verhältnisse, zum anderen auf<br />
die Erwartungen <strong>und</strong> Pläne der Unternehmen für die<br />
folgenden drei bis sechs Monate. Die Testteilnehmer<br />
werden gebeten, bei der Beantwortung der Fragen<br />
saisonale Einflüsse <strong>aus</strong>zuschalten, da dies aber nur<br />
z.T. möglich ist, werden die Erhebungsergebnisse<br />
noch einem Saisonbereinigungsverfahren unterzogen.<br />
Komplexe Auswertungsverfahren liefern <strong>aus</strong> den<br />
Befragungsergebnissen Informationen über r<strong>und</strong><br />
500 Einzelmärkte des Verarbeitenden Gewerbes,<br />
des Bauhauptgewerbes <strong>und</strong> des Groß- <strong>und</strong> Einzelhandels.