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Gebäudeübergreifendes Liftmonitoring in der Praxis 10.07 ... - New Lift

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E<strong>in</strong>leitung<br />

Das Thema <strong><strong>Lift</strong>monitor<strong>in</strong>g</strong> ist aktueller denn je.<br />

<strong>Gebäudeübergreifendes</strong> <strong><strong>Lift</strong>monitor<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong><br />

<strong>Gebäudeübergreifendes</strong> <strong><strong>Lift</strong>monitor<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Vortrag anläßlich <strong>der</strong> Gießener Aufzugstage<br />

15. und 16. Oktober 1998<br />

von Dipl. Ing. (FH) Holger Weiland<br />

NEW-LIFT Steuerungsbau GmbH, München<br />

Die steigenden Personalkosten sowie <strong>der</strong> fortschreitende Preisverfall auf dem<br />

Elektronikkomponentenmarkt s<strong>in</strong>d die Ursachen für Rationalisierungsbestrebungen im Aufzugbau unter<br />

Ausnutzung mo<strong>der</strong>nster Mikroprozessor- und Telekommunikationstechnik.<br />

Die E<strong>in</strong>sparung von Wegezeiten für Wartungspersonal sowie Vere<strong>in</strong>fachung <strong>der</strong> Fehlerdiagnose durch<br />

Datenfernübertragung und -visualisierung (auch DFÜ genannt) stehen dabei im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Um dieser Tendenz Rechnung zu tragen erheben viele Mikroprozessorsteuerungen auf dem Markt den<br />

Anspruch, DFÜ-fähig zu se<strong>in</strong> und versprechen dadurch vielseitige Möglichkeiten für Visualisierung,<br />

Wartung und Fehlerdiagnose mit Hilfe unterschiedlichster DFÜ-Konzepte.<br />

Im Folgenden sollen die For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Anlagenbetreiber sowie die gängigsten Realisierungsansätze<br />

<strong>der</strong> Datenfernübertragung und des <strong><strong>Lift</strong>monitor<strong>in</strong>g</strong>s mit ihren wichtigsten Eigenschaften aufgezeigt werden.<br />

Die typischen E<strong>in</strong>satzfälle <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Konzepte werden gegenübergestellt. Insbeson<strong>der</strong>e die<br />

Problematik des gebäudeübergreifenden Monitor<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>er großen Anzahl von Aufzugsanlagen wird am<br />

Beispiel des <strong><strong>Lift</strong>monitor<strong>in</strong>g</strong>systems LMS aus dem Hause NEW-LIFT verdeutlicht.<br />

For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Betreiber<br />

Nicht nur Großbetreiber tendieren aus genannten Gründen immer mehr dah<strong>in</strong>, den Aufzug als<br />

transparenten Bestandteil e<strong>in</strong>es Gebäudemanagements zu sehen, dessen Betriebszustände<br />

fernübertragen, visualisiert und ausgewertet werden müssen.<br />

Zum e<strong>in</strong>en können dadurch Reaktions- und Wegezeiten für Aufzugswärter o<strong>der</strong> den Störungsdienst<br />

enorm verkürzt werden, zum an<strong>der</strong>en können durch Langzeitstatistiken Schwachstellen <strong>der</strong> Anlagen<br />

lokalisiert und Fehler vorhergesagt werden.<br />

Dabei stehen folgende For<strong>der</strong>ungen im Vor<strong>der</strong>grund:<br />

• Übertragung detaillierter Fehlermeldungen bei Anlagenstörungen<br />

• Visualisierung <strong>der</strong> wichtigsten Betriebszustände <strong>in</strong> Echtzeit<br />

• Gezieltes Fernwirken (Parametrieren und Kommandogabe)<br />

• Sammeln und Archivieren statistischer Daten über Fehler und Fahrten<br />

• Anb<strong>in</strong>dung an Brandmeldeanlagen, Zugangskontrollsysteme, Energieversorgungssysteme<br />

etc.<br />

• Notrufweiterleitung an e<strong>in</strong>e Notrufzentrale<br />

Alle diese For<strong>der</strong>ungen betreffen nicht nur die Aufzugsteuerungen selbst. Es muß vielmehr e<strong>in</strong><br />

schlüssiges Konzept zur Datenübermittlung und Erfassung mit ausreichen<strong>der</strong> Flexibilität und<br />

Erweiterbarkeit vorhanden se<strong>in</strong>. Ebenso wichtig ist die Schaffung e<strong>in</strong>er möglichst e<strong>in</strong>fachen Schnittstelle<br />

zum Datenaustausch mit an<strong>der</strong>en Komponenten e<strong>in</strong>es Gebäudes.<br />

<strong>10.07</strong>.2003 Gießener Aufzugstage 1998 1


<strong>Gebäudeübergreifendes</strong> <strong><strong>Lift</strong>monitor<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Die Realisierung e<strong>in</strong>es solchen Konzeptes wird im Wesentlichen von <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> zu überwachenden<br />

Aufzüge und dem Ort <strong>der</strong> Überwachungszentrale geprägt. Dabei können folgende Orte <strong>in</strong> Frage kommen:<br />

• Gebäudeleitzentrale (ZLT) o<strong>der</strong> Pförtnerzentrale <strong>in</strong>nerhalb des gleichen Gebäudes o<strong>der</strong><br />

Gebäudekomplexes<br />

• Verschiedene o<strong>der</strong> sogar alle Arbeitsplätze des gleichen Gebäudes o<strong>der</strong><br />

Gebäudekomplexes<br />

• Büro <strong>der</strong> Wartungsfirma o<strong>der</strong> des Störungsdienstes<br />

• An allen oben genannten Orten<br />

Es ist offensichtlich, daß <strong>der</strong> Verkabelungsaufwand zur Datenübertragung an die unterschiedlichen Orte<br />

schnell unwirtschaftlich wird. Deshalb sollte die M<strong>in</strong>imierung <strong>der</strong> zu schaffenden Infrastruktur bei jedem<br />

<strong><strong>Lift</strong>monitor<strong>in</strong>g</strong>konzept im Vor<strong>der</strong>grund stehen. Dabei spielt bei Nachrüstungen die Anb<strong>in</strong>dung an bereits<br />

vorhandene Bussysteme sowie die Ausnutzung bereits vorhandener Infrastruktur (Intranet) e<strong>in</strong>e<br />

übergeordnete Rolle.<br />

Die Thematik <strong>der</strong> Notrufweiterleitung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e rund um die Uhr besetzte Notrufzentrale mit anschließen<strong>der</strong><br />

Sprechverb<strong>in</strong>dung ist aus <strong>der</strong> Sicht des Steuerungsbauers e<strong>in</strong>e eigenständige Technik, die hier nicht<br />

betrachtet werden soll. Auf dem Markt s<strong>in</strong>d unterschiedliche Systeme verfügbar, die<br />

steuerungsunabhängig über das Telefonnetz arbeiten.<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Realisierung<br />

Im Folgenden werden die vier gängigsten Methoden <strong>der</strong> DFÜ kurz skizziert. E<strong>in</strong>e beliebige Komb<strong>in</strong>ation<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Methoden zu e<strong>in</strong>em spezifischen Gesamtkonzept ist üblich.<br />

1. Parallele Übertragung von e<strong>in</strong>zelnen Betriebszuständen und Störungsmeldungen.<br />

Die parallele Übertragung von E<strong>in</strong>zelmeldungen ist die e<strong>in</strong>fachste Art des <strong><strong>Lift</strong>monitor<strong>in</strong>g</strong>s. Sie ist nur<br />

bei e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gen Anzahl von Meldungen wirtschaftlich s<strong>in</strong>nvoll, da für jede Meldung e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zela<strong>der</strong><br />

im Verb<strong>in</strong>dungskabel zwischen Steuerung und Zentrale erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />

In <strong>der</strong> Zentrale ist für jede Meldung e<strong>in</strong>e Leuchte o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> akustischer Signalgeber vorhanden<br />

(Pförtnertableau). In Bild 1 ist das Pr<strong>in</strong>zip dargestellt.<br />

Bild 1: parallele Datenübertragung<br />

Zentrale<br />

Aufzug 1 Aufzug 2<br />

1A 1B 1C 1D 1E 2A 2B 2C 2D 2E<br />

A B C D E<br />

1<br />

Aufzüge<br />

A B C<br />

2<br />

D E<br />

E<strong>in</strong> Zentralrechner wird nicht benötigt. Speichern und statistisches Auswerten <strong>der</strong> Daten ist nicht<br />

möglich.<br />

Da an die Steuerung ke<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>en Anfor<strong>der</strong>ungen gestellt werden, wird diese Methode noch oft<br />

zur Überwachung von Altanlagen o<strong>der</strong> bei Nachrüstungen herangezogen.<br />

2. Serielle Datenübertragung<br />

<strong>10.07</strong>.2003 Gießener Aufzugstage 1998 2


<strong>Gebäudeübergreifendes</strong> <strong><strong>Lift</strong>monitor<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Die serielle Datenübertragung zwischen Steuerung und Zentrale ist die gängigste Art <strong>der</strong> DFÜ. Dabei<br />

wird von je<strong>der</strong> Steuerung e<strong>in</strong> serielles Kabel, dessen A<strong>der</strong>nzahl unabhängig von <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> zu<br />

übertragenden Daten ist, zur Zentrale verlegt. Es kann e<strong>in</strong>e beliebig große Anzahl von Signalen<br />

seriell übertragen werden jedoch ist die Leitungslänge <strong>der</strong> seriellen Übertragung <strong>in</strong> den meisten<br />

Fällen sehr begrenzt.<br />

In <strong>der</strong> zentralen Leitstelle bef<strong>in</strong>det sich meist e<strong>in</strong> Rechner (PC), <strong>der</strong> die wichtigsten<br />

anlagenspezifischen Daten speichern, überwachen und auswerten kann. Dabei handelt es sich<br />

sowohl um Echtzeitwerte als auch statistische Daten.<br />

Weiterh<strong>in</strong> besteht die Möglichkeit, von <strong>der</strong> zentralen Leitstelle aus, aktiv <strong>in</strong> die Steuerungen<br />

e<strong>in</strong>zugreifen: z.B. durch Aktivieren von Son<strong>der</strong>funktionen. Verschiedenartigste PC-Programme<br />

ermöglichen die Verwaltung aller Funktionen.<br />

Steuerungen, die nach diesem Verständnis ”DFÜ-fähig” s<strong>in</strong>d, besitzen e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> mehrere serielle<br />

Schnittstellen, über sie mit <strong>der</strong> Zentrale seriell kommunizieren können. Häufig kommen aber auch<br />

sogenannte Diagnosegeräte zum E<strong>in</strong>satz, die verschiedene parallele E<strong>in</strong>zelmeldungen <strong>in</strong> serielle<br />

Signale umwandeln. Dabei setzen die e<strong>in</strong>zelnen Hersteller auf unterschiedliche<br />

Übertragungsprotokolle, oft selbst def<strong>in</strong>ierte.<br />

Die Topologie dieser DFÜ-Systeme ist durch mehrere Punkt-zu-Punkt-Verb<strong>in</strong>dungen<br />

zwischen Steuerung und ZLT geprägt. Dadurch ist e<strong>in</strong>e sternförmige Verlegung von seriellen<br />

Verb<strong>in</strong>dungskabeln zu <strong>der</strong> Zentrale nötig. Der Zentralrechner muß entwe<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e entsprechende<br />

Anzahl serieller Schnittstellen besitzen und <strong>in</strong>tern verwalten o<strong>der</strong> es muß e<strong>in</strong>e hardwaremäßige<br />

Umschaltung zu den e<strong>in</strong>zelnen Anlagen erfolgen. Bild 2 zeigt den typischen Aufbau.<br />

Zentrale<br />

1 2 3 4 1 2 3 4<br />

Aufzüge<br />

Umschalter<br />

Mehrere serielle Schnittstellen E<strong>in</strong>e Serielle und Umschalter<br />

Bild 2: Typischer Aufbau klassischer DFÜ-Systeme<br />

3. Serielle Datenübertragung über das Telefonnetz.<br />

Zentrale<br />

Aufzüge<br />

Bef<strong>in</strong>det sich bei je<strong>der</strong> Aufzugsteuerung e<strong>in</strong> Modem mit Telefonanschluß, kann das <strong>in</strong>terne o<strong>der</strong><br />

öffentliche Telefonnetz die aufwendigere und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Leitungslänge sehr begrenzte Punkt-zu-Punkt-<br />

Verkabelung ersetzen. Die Datenübertragung selbst erfolgt ebenfalls seriell. Dabei kann nicht nur von<br />

<strong>der</strong> Zentrale aus, son<strong>der</strong>n von jedem beliebigen Punkt des Telefonnetzes aus Datenübertragung<br />

erfolgen.<br />

Für die Fernüberwachung durch Wartungsfirmen vom Wartungsbüro aus ist diese Art <strong>der</strong><br />

Datenübertragung unerläßlich. Bild 3 zeigt die Funktionsweise.<br />

<strong>10.07</strong>.2003 Gießener Aufzugstage 1998 3


<strong>Gebäudeübergreifendes</strong> <strong><strong>Lift</strong>monitor<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Zentrale<br />

Modem Modem<br />

Modem Modem Modem Modem<br />

1 2 3 4<br />

Aufzüge<br />

Bild 3: Datenübertragung über das Telefonnetz<br />

Telefonnetz<br />

Externer<br />

PC<br />

4. Vernetzung <strong>der</strong> Aufzugsteuerungen mit Hilfe mo<strong>der</strong>ner Feldbustechnologie.<br />

Auf dem Gebiet <strong>der</strong> Gebäudeleittechnik werden schon seit geraumer Zeit an<strong>der</strong>e Wege beschritten.<br />

Dabei wird e<strong>in</strong> standardisierter Feldbus als Übertragungsmedium für die Vernetzung <strong>der</strong><br />

Aufzugssteuerungen verwendet, wie er schon tausendfach bei Beleuchtungssystemen,<br />

Zugangskontrollen und Brandmeldeanlagen zum E<strong>in</strong>satz kommt.<br />

Der Hauptunterschied zu konventionellen seriellen DFÜ-Systemen liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Busstruktur. Im<br />

Gegensatz zu mehreren seriellen Punkt-zu-Punkt-Verb<strong>in</strong>dungen, werden die Informationen über<br />

e<strong>in</strong>en Feldbus ausgetauscht. Je<strong>der</strong> Teilnehmer, d.h. jede Steuerung und <strong>der</strong> Zentralrechner, ist<br />

gleichberechtigt und kann auf alle Informationen zugreifen. E<strong>in</strong> Empfänger kann den jeweiligen<br />

Sen<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Meldung anhand se<strong>in</strong>er Adresse e<strong>in</strong>deutig identifizieren. E<strong>in</strong> Modem am Zentralrechner<br />

ermöglicht e<strong>in</strong>e Anb<strong>in</strong>dung des gesamten Netzwerkes an das öffentliche Telefonnetz, so daß<br />

externe Rechner unter gewissen Zugangsberechtigungen alle DFÜ-Möglichkeiten nutzen können.<br />

Unter Ausnutzung dieses geme<strong>in</strong>samen Datenmediums eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten für<br />

das Aufzugsmanagement. Die Topologie wird <strong>in</strong> Bild 4 gezeigt.<br />

<strong>10.07</strong>.2003 Gießener Aufzugstage 1998 4


Knoten<br />

2<br />

<strong>Gebäudeübergreifendes</strong> <strong><strong>Lift</strong>monitor<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Knoten<br />

3<br />

Knoten<br />

4<br />

Knoten<br />

1<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Bild 4: Topologie <strong>der</strong> Aufzugsvernetzung<br />

Übersicht <strong>der</strong> verschiedenen Möglichkeiten<br />

Zentrale<br />

Aufzüge<br />

<strong>10.07</strong>.2003 Gießener Aufzugstage 1998 5<br />

Knoten<br />

5<br />

Modem<br />

Gruppe<br />

Telefonnetz<br />

Modem<br />

Knoten<br />

n<br />

Externer<br />

PC<br />

Tabelle 1 zeigt e<strong>in</strong>e Übersicht über die genannten DFÜ-Systeme mit den typischen E<strong>in</strong>satzgebieten und<br />

wichtigsten Eigenschaften.<br />

System<br />

Parallele<br />

E<strong>in</strong>zelmeldungen<br />

Serielle Punkt-Zu-<br />

Punkt Verb<strong>in</strong>dungen<br />

Serielle Telefonverb<strong>in</strong>dung<br />

Vernetzung<br />

(+Telefonverb<strong>in</strong>dung)<br />

Anzahl<br />

Anlagen<br />

Ger<strong>in</strong>g<br />

Mittel<br />

Groß<br />

Groß<br />

Anzahl<br />

Signale<br />

Ger<strong>in</strong>g<br />

Groß<br />

Groß<br />

Groß<br />

Anlagen<br />

gleichzeitig<br />

überwachen<br />

E<strong>in</strong>e Zentrale<br />

Ort des Monitor<strong>in</strong>gs<br />

Mehrere<br />

Arbeitsplätze<br />

Externes<br />

Wartungsbüro<br />

= möglich (mit ger<strong>in</strong>gem technischen Aufwand)<br />

Anb<strong>in</strong>dung<br />

an an<strong>der</strong>e Systeme<br />

= e<strong>in</strong>geschränkt möglich (mit größerem technischen Aufwand)<br />

= nicht möglich (nur mit großem technischen Aufwand)<br />

Tabelle 1: Übersicht über die verschiedenen Anwendungsgebiete


<strong>Gebäudeübergreifendes</strong> <strong><strong>Lift</strong>monitor<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Die Tabelle zeigt, daß e<strong>in</strong>e Vernetzung <strong>der</strong> Aufzüge mit e<strong>in</strong>er zentralen Ankopplung an das Telefonnetz<br />

den hohen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Betreiber am nächsten kommt. Für weniger anspruchsvolle Lösungen mit<br />

e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gen Anzahl von Aufzügen und Daten s<strong>in</strong>d die gezeigten Alternativen manchmal ausreichend.<br />

Das <strong>Lift</strong>-Monitor<strong>in</strong>g-System LMS<br />

Das <strong>Lift</strong>-Monitor<strong>in</strong>g-System LMS ist e<strong>in</strong> flexibel e<strong>in</strong>setzbares DFÜ-System für NEW-LIFT-Steuerungen<br />

und wurde zur gebäudeübergreifenden Vernetzung von Aufzügen konzipiert. LMS realisiert nicht nur e<strong>in</strong><br />

umfassendes Monitor<strong>in</strong>g <strong>der</strong> vernetzten Anlagen, son<strong>der</strong>n es ermöglicht auch vielfältige Funktionen für<br />

Fernwirken und Informationsübertragung.<br />

Im Grundausbau ist die serielle Datenübertragung mit e<strong>in</strong>er Punkt-zu-Punkt-Verb<strong>in</strong>dung ebenso möglich<br />

wie die Datenübertragung über das Telefonnetz. Durch die Modularität des Systems ist e<strong>in</strong>e Ankopplung<br />

an Fremdsysteme an je<strong>der</strong> beliebigen Stelle des Netzwerkes durch E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>es Gateways (Tor)<br />

möglich. Tabelle 2 zeigt e<strong>in</strong>e Übersicht über die Anwendungsgebiete für LMS.<br />

System<br />

Parallele<br />

E<strong>in</strong>zelmeldungen<br />

(mit Vernetzung)<br />

Serielle Punkt-Zu-<br />

Punkt Verb<strong>in</strong>dungen<br />

Serielle Telefonverb<strong>in</strong>dung<br />

Vernetzung<br />

(+Telefonverb<strong>in</strong>dung)<br />

Anzahl<br />

Anlagen<br />

Groß<br />

1 E<strong>in</strong>zelfahrer<br />

bzw. 1 Gruppe<br />

Groß<br />

Max. 256<br />

Anzahl<br />

Signale<br />

48 In/Outputs<br />

1 Relais-Output<br />

Groß<br />

Groß<br />

Groß<br />

Anlagen<br />

gleichzeitig<br />

überwachen<br />

Ort des Monitor<strong>in</strong>gs<br />

Anb<strong>in</strong>dung<br />

an an<strong>der</strong>e Systeme<br />

<strong>10.07</strong>.2003 Gießener Aufzugstage 1998 6<br />

E<strong>in</strong>e Zentrale<br />

Mehrere<br />

Arbeitsplätze<br />

Externes<br />

Wartungsbüro<br />

= möglich (mit ger<strong>in</strong>gem technischen Aufwand)<br />

Tabelle 2: Übersicht über die Anwendungsgebiete von LMS<br />

= e<strong>in</strong>geschränkt möglich (mit größerem technischen Aufwand)<br />

= nicht möglich (nur mit großem technischen Aufwand)<br />

LMS ist e<strong>in</strong>setzbar für alle gängigen Arten <strong>der</strong> Datenfernübertragung, wobei die Vernetzung die<br />

größtmögliche Flexibilität besitzt.<br />

Im Folgenden wird die Vernetzung von Aufzügen mittels LMS näher erläutert. In Bild 5 ist e<strong>in</strong> pr<strong>in</strong>zipieller<br />

Aufbau e<strong>in</strong>es LMS-Netzes dargestellt.


Externer PC<br />

Modem<br />

PAM<br />

1<br />

<strong>Gebäudeübergreifendes</strong> <strong><strong>Lift</strong>monitor<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Telefonnetz<br />

Modem<br />

Zentrale<br />

LMS-PC<br />

PAM<br />

Server<br />

LMS Bus (LON)<br />

PAM : Protokoll-Adapter-Modul (max. 256 im System)<br />

PAM PAM PAM<br />

PAM<br />

2 3 4 5<br />

Aufzüge<br />

Bild 5: Pr<strong>in</strong>zipieller Aufbau <strong>der</strong> Vernetzung mit LMS<br />

Gruppe<br />

Intranet<br />

6 7 8<br />

Workstations<br />

Steuerung<br />

Typ X<br />

Als Übertragungsmedium nutzt LMS das Feldbussystem LON (Local Operat<strong>in</strong>g Network). Die LON-<br />

Technologie ist e<strong>in</strong> weltweit etabliertes Übertragungssystem <strong>der</strong> Gebäudeleittechnik.<br />

Diese Vernetzung, im folgenden LMS-Bus genannt, kann durch verschiedene physikalische Medien<br />

realisiert werden (Lichtwellenleiter, twisted pair o<strong>der</strong> Funk).<br />

Der E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> Lichtwellenleitertechnik für den LMS-Bus wird aus mehreren Gründen bevorzugt:<br />

• Höchste Datensicherheit wegen optimaler EMV- und Blitzschutzsicherheit<br />

• Große Leitungslängen s<strong>in</strong>d möglich<br />

• Hohe Übertragungsraten s<strong>in</strong>d möglich<br />

• Potentialtrennung aller Teilnehmer ist gewährleistet<br />

Der r<strong>in</strong>gförmige Aufbau des Lichtwellenleiter-Feldbusses trägt erheblich zur Datensicherheit bei. Da je<strong>der</strong><br />

Teilnehmer se<strong>in</strong>e Informationen durch die R<strong>in</strong>gtopologie immer aus zwei Richtungen erhält, führt e<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>zelner Leitungsbruch nicht zu Störungen auf dem Bus. E<strong>in</strong> Leitungsbruch kann sogar automatisch<br />

erkannt und lokalisiert werden.<br />

Alle Steuerungen s<strong>in</strong>d über e<strong>in</strong> PAM (Protokoll-Adapter-Modul) an den LMS-Bus angeschlossen.<br />

Das PAM übernimmt hierbei sowohl die Wandlung <strong>der</strong> verwendeten Daten-Austausch-Protokolle als<br />

auch die Anpassung <strong>der</strong> verschiedenen physikalischen Medien an den LMS-Bus.<br />

Das PAM kann <strong>in</strong> verschiedenen Software- und Hardwarekonfigurationen geliefert werden und ist daher<br />

für unterschiedliche Steuerungssysteme verwendbar.<br />

Ebenfalls über e<strong>in</strong> PAM ist e<strong>in</strong> PC (LMS-PC) an den LMS-Bus angeschlossen. Die LMS-Software<br />

ELEVISION ist e<strong>in</strong> W<strong>in</strong>dows 95 /NT-Programm auf dem LMS-PC. Sie stellt alle Funktionen für<br />

Monitor<strong>in</strong>g, Fernwirken und Datenauswertung zur Verfügung und steuert im H<strong>in</strong>tergrund den Datenfluß<br />

auf dem LMS-Bus. Dadurch kann e<strong>in</strong>e optimale Ausnutzung <strong>der</strong> Buskapazität gewährleistet werden.<br />

<strong>10.07</strong>.2003 Gießener Aufzugstage 1998 7


<strong>Gebäudeübergreifendes</strong> <strong><strong>Lift</strong>monitor<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Über e<strong>in</strong> Modem kann sich außerdem e<strong>in</strong> externer LMS-Rechner unter gewissen Zugangsberechtigungen<br />

<strong>in</strong> das Netzwerk e<strong>in</strong>loggen und so sämtliche Möglichkeiten des LMS von beliebigen Orten aus (z.B.<br />

Wartungsbüro) nutzen.<br />

Ausnutzung bereits vorhandener Infrastruktur (Intranet)<br />

Ist <strong>der</strong> LMS-PC Bestandteil e<strong>in</strong>es Computernetzwerkes, so können von jedem an<strong>der</strong>en PC des<br />

Netzwerkes (Workstations) ebenfalls ELEVISION-Sitzungen stattf<strong>in</strong>den. Dies bedeutet, daß das<br />

eigentliche ELEVISION zwar im LMS-PC läuft, jedoch von jedem an<strong>der</strong>en PC aus bedient werden kann.<br />

Alle LMS-Funktionen wie Monitor<strong>in</strong>g und Statistik stehen dadurch an jedem Arbeitsplatz zur Verfügung.<br />

Bei Gebäudekomplexen mit großer räumlicher Ausdehnung kann so die vorhandene Infrastruktur zur<br />

erheblichen E<strong>in</strong>sparung von Wegezeiten genutzt werden.<br />

E<strong>in</strong> Computernetzwerk kann sogar das B<strong>in</strong>deglied zwischen teilweise mit dem LMS-Bus vernetzten<br />

Bereichen darstellen. So kann z.B. um die sehr kosten<strong>in</strong>tensiven gebäudeübergreifenden Busleitungen<br />

e<strong>in</strong>zusparen nur <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Gebäude mit LMS vernetzt werden. Die <strong>in</strong> jedem Gebäude vorhandenen<br />

LMS-PCs werden Teilnehmer des Intranets, dessen Leitungen bereits vorhanden s<strong>in</strong>d. In Bild 6 ist das<br />

Pr<strong>in</strong>zip dargestellt.<br />

1<br />

Zentrale 1<br />

LMS-PC 1<br />

PAM LMS Bus1<br />

Gebäude A<br />

PAM PAM PAM<br />

2 3<br />

Server<br />

Intranet<br />

Workstations<br />

PAM PAM PAM<br />

<strong>10.07</strong>.2003 Gießener Aufzugstage 1998 8<br />

4<br />

Zentrale 2<br />

LMS-PC 2<br />

PAM LMS Bus2<br />

Gebäude B<br />

5 6<br />

Augzüge Augzüge<br />

Bild 6: Pr<strong>in</strong>zipieller Aufbau des LMS im Computernetzwerk<br />

Dieses Konzept ist dann <strong>in</strong>teressant, wenn die gleichzeitige Echtzeitüberwachung aller Anlagen weniger<br />

im Vor<strong>der</strong>grund steht als die statistische Erfassung aller Anlagedaten sowie die Überwachung von<br />

Teilbereichen an jedem Arbeitsplatz. Es hat jedoch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Funktionalität gegenüber e<strong>in</strong>er<br />

Gesamtvernetzung des Gebäudekomplexes folgende E<strong>in</strong>schränkungen:


<strong>Gebäudeübergreifendes</strong> <strong><strong>Lift</strong>monitor<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong><br />

• Gleichzeitiges Monitor<strong>in</strong>g aller Anlagen ist nicht möglich. Es können nur die Teilnetze als<br />

Gesamtübersicht überwacht werden.<br />

• Statistische Daten s<strong>in</strong>d auf mehrere LMS-PCs verteilt und müssen ggf. zu e<strong>in</strong>er<br />

Gesamtstatistik zusammengefaßt werden.<br />

• Es besteht ke<strong>in</strong>e ständige Verb<strong>in</strong>dung zwischen den Teilnetzen. E<strong>in</strong>e Anknüpfung an<br />

Fremdsystem ist nur im Bereich <strong>der</strong> Teilnetze möglich.<br />

Es ist wirtschaftlich abzuwägen, <strong>in</strong>wieweit die Kostenersparnis bei <strong>der</strong> Verkabelung die sich daraus<br />

ergebenden E<strong>in</strong>schränkungen gegenüber e<strong>in</strong>er gebäudeübergreifenden Vernetzung wettmachen.<br />

Anb<strong>in</strong>dung von Fremdsteuerungen an den LMS-Bus<br />

Mit Hilfe <strong>der</strong> parallelen In/Outputs des Protokolladaptermoduls PAM lassen sich auch Fremdsteuerungen<br />

an den LMS-Bus ankoppeln. Dabei werden e<strong>in</strong>fache parallele Signale wie Sicherheitskreisschalter,<br />

Kommandos o<strong>der</strong> Türendschalter über die digitalen E<strong>in</strong>gänge <strong>in</strong> den LMS-Bus e<strong>in</strong>gespeist.<br />

Programmierbare Ausgänge des PAMs ermöglichen e<strong>in</strong>fache Fernwirkfunktionen wie Kommandogabe<br />

o<strong>der</strong> Son<strong>der</strong>fahrten. E<strong>in</strong>e Reduzierung auf max. 48 E<strong>in</strong>-/Ausgangssignale und e<strong>in</strong>en potentialfreien<br />

Relaisausgang je Steuerung ist dabei Voraussetzung. E<strong>in</strong>e Kaskadierung mehrerer PAMs je<br />

Steuerungen zur Erweiterung <strong>der</strong> Signalanzahl ist möglich.<br />

LMS-Software ELEVISION:<br />

Die LMS-Software ELEVISION ist e<strong>in</strong> W<strong>in</strong>dows 95 /NT-Programm, das speziell für das <strong>Lift</strong>-Monitor<strong>in</strong>g-<br />

System LMS entwickelt wurde.<br />

Zum e<strong>in</strong>en ist es e<strong>in</strong> Werkzeug für den Benutzer am Zentralrechner o<strong>der</strong> an externen PCs, das vielfältige<br />

Funktionen zur Datendarstellung, -aufbereitung und -archivierung zur Verfügung stellt.<br />

Zum an<strong>der</strong>en steuert ELEVISION unbemerkt vom Anwen<strong>der</strong> den Datenfluß des LMS-Busses. Die daraus<br />

resultierende Datenverkehrsm<strong>in</strong>imierung und Zugriffsoptimierung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Teilnehmer trägt<br />

wesentlich zur Echtzeitfähigkeit des Gesamtsystems bei.<br />

Die Applikationen von ELEVISION:<br />

Für den Anwen<strong>der</strong> stehen folgende Applikationen zur Verfügung:<br />

• Monitor<strong>in</strong>g: Echtzeitvisualisierung aller am LMS-Bus angeschlossenen Anlagen <strong>in</strong><br />

verschiedenen benutzerkonfigurierbaren Auflösungen. Dar<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d auch Fernwirkfunktionen<br />

wie Innen- und Außenkommandos, Son<strong>der</strong>fahrten und Parametrierung enthalten<br />

• Scheduler: Zeitplaner zum zeitgesteuerten Holen von Steuerungs<strong>in</strong>formationen wie<br />

Fehlerlisten, Statistiken o<strong>der</strong> PC-CARD-Aufzeichnungen etc.<br />

• File-Transfer: Übertragung von Dateien zwischen angeschlossenen Steuerungen und LMS-<br />

PC (nur bei NEW-LIFT-Steuerungen möglich). Funktionen wie Softwareupdate,<br />

Konfigurationsän<strong>der</strong>ungen, Übertragung des Fehlerspeichers o<strong>der</strong> Übertragung von PC-<br />

CARD-Aufzeichnungen s<strong>in</strong>d möglich.<br />

• Fehleranalyse: Fehlerlisten analysieren und archivieren. Erstellen von Fehlerstatistiken mit<br />

Hilfe <strong>der</strong> <strong>in</strong>tegrierten Datenbank.<br />

• Statistik: Erstellen von numerischen und grafischen Langzeitstatistiken über Rufe, Fahrten<br />

und Fehler. Schnittstellen zu Auswerteprogrammen (z.B. EXCEL) s<strong>in</strong>d vorhanden.<br />

Im Folgenden werden die wichtigsten Applikationen näher beschrieben.<br />

ELEVISION-Monitor<strong>in</strong>g<br />

Die Monitor<strong>in</strong>g-Applikation ermöglicht die Echtzeitvisualisierung aller am LMS-Bus teilnehmenden<br />

Anlagen <strong>in</strong> verschiedenen, konfigurierbaren Ebenen. Dabei besitzt jede Ebene e<strong>in</strong>e bestimmte Auflösung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Informationsdarstellung. Kritische Aufzugsfehlermeldungen können je<strong>der</strong>zeit auf dem Bildschirm<br />

dargestellt werden.<br />

<strong>10.07</strong>.2003 Gießener Aufzugstage 1998 9


Campus View (Totalübersicht, ger<strong>in</strong>gste Auflösung)<br />

<strong>Gebäudeübergreifendes</strong> <strong><strong>Lift</strong>monitor<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Die Totalübersicht zeigt e<strong>in</strong>e maßstäbliche Anordnung aller LMS-Anlagen <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Werks- o<strong>der</strong><br />

Gebäudeplans (Draufsicht). Als H<strong>in</strong>tergrund dient e<strong>in</strong>e Bitmap, die anwendungsspezifisch e<strong>in</strong>gefügt<br />

werden kann. Bild 7 zeigt e<strong>in</strong>e solche Gebäudeübersicht.<br />

Bild 7: Totalübersicht über e<strong>in</strong>en Gebäudekomplex<br />

Bei je<strong>der</strong> Anlage bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> Statusfenster mit den wichtigsten Informationen über den Aufzug.<br />

Schwerwiegende Fehlermeldungen werden durch Alarmfenster angezeigt.<br />

Durch Doppelklick auf e<strong>in</strong>en Bereich <strong>der</strong> ELEVISION View wird die entsprechende Installation View<br />

aufgerufen.<br />

Installation View (Gruppenansicht, mittlere Auflösung):<br />

Die Gruppenansicht zeigt e<strong>in</strong>e Auswahl von Gruppenaufzügen o<strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelfahrern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Höhenschnitt.<br />

Neben <strong>der</strong> Visualisierung des Anlagenstatus, <strong>der</strong> Kab<strong>in</strong>entüren und <strong>der</strong> Innen- und Außenrufe können<br />

vom Anwen<strong>der</strong> unterschiedliche Buttons für Son<strong>der</strong>funktionen (wie z.B. Etagen sperren) <strong>in</strong> dieser Ansicht<br />

e<strong>in</strong>gefügt werden. In dieser Ebene ist Fernwirken <strong>in</strong> Form von Kommandos setzen o<strong>der</strong> Son<strong>der</strong>fahrten<br />

auslösen möglich. Bild 8 zeigt e<strong>in</strong>e Gruppenansicht.<br />

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<strong>Gebäudeübergreifendes</strong> <strong><strong>Lift</strong>monitor<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Bild 8: Gruppenansicht mit e<strong>in</strong>er Triplex-Gruppe und drei E<strong>in</strong>zelfahrern<br />

E<strong>in</strong> Doppelklick auf e<strong>in</strong>en <strong>der</strong> dargestellten Schächte öffnet die Anlagen-Ansicht.<br />

<strong>Lift</strong> View (Anlagen-Ansicht, höchste Auflösung):<br />

Die Anlagen-Ansicht zeigt den Höhenschnitt <strong>der</strong> ausgewählten Anlage mit detaillierten Informationen<br />

über Kab<strong>in</strong>entüren, Sicherheitskreis, Position und Geschw<strong>in</strong>digkeit sowie Fehler und Statistiken. In<br />

dieser Ansicht ist Fernwirken und Parametrieren <strong>in</strong> <strong>der</strong> höchstmöglichen Auflösung möglich.<br />

Die Aufteilung des ELEVISION-Monitor<strong>in</strong>g <strong>in</strong> drei Ansichten ist nicht starr, so daß <strong>der</strong> Benutzer eigene<br />

Ansichten mit Informationen aus allen drei Ebenen def<strong>in</strong>ieren kann.<br />

ELEVISION-Scheduler<br />

Der Scheduler stellt für den Anwen<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en konfigurierbaren Zeitplaner für Aktionen dar. So können<br />

unterschiedliche Fernwirk-, Diagnose- o<strong>der</strong> File-Transfer-Aktionen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kalen<strong>der</strong> h<strong>in</strong>terlegt und so<br />

von ELEVISION automatisch zu bestimmten Zeiten ausgeführt werden. Als Beispiele hierfür seien<br />

automatisches Holen <strong>der</strong> Fehlerspeicher (täglich o<strong>der</strong> wöchentlich...) o<strong>der</strong> E<strong>in</strong>leiten von<br />

Tendenzbetrieben zu bestimmten Tageszeiten genannt.<br />

ELEVISION-File-Transfer<br />

Die File-Transfer-Funktion ermöglicht das bidirektionale Austauschen von Dateien wie Fehlerspeicher,<br />

Rufstatistiken o<strong>der</strong> Steuerungskonfigurationen über den LMS-Bus. Durch die FLASH-Speicher-<br />

Technologie <strong>der</strong> FST-Steuerungen (neueste Generation <strong>der</strong> NEW-LIFT-Steuerungen) können sogar<br />

Softwareupdates e<strong>in</strong>zelner o<strong>der</strong> aller teilnehmenden FSTs (z.B. bei nachträglichen Son<strong>der</strong>wünschen des<br />

Betreibers) vom LMS-PC aus vorgenommen werden.<br />

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<strong>Gebäudeübergreifendes</strong> <strong><strong>Lift</strong>monitor<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Ist bei e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> teilnehmenden FSTs e<strong>in</strong>e PC-CARD (PCMCIA) e<strong>in</strong>gesteckt, so steht e<strong>in</strong> großes<br />

Speichermedium für Aufzeichnungen aller Art zur Verfügung. Bei kritischen Anlagen können dadurch<br />

detaillierte Aufzeichnungen je<strong>der</strong> Steuerungsaktion durchgeführt und durch die File-Transfer-Funktion<br />

zum LMS-PC übertragen werden. Die Fehlersuche von sporadisch auftretenden Fehlern wird so erheblich<br />

erleichtert.<br />

Ankopplung von LMS an e<strong>in</strong>e Gebäudeleittechnik<br />

Die Feldbusstruktur des LMS-Busses kann an je<strong>der</strong> beliebigen Stelle durch e<strong>in</strong> Gateway (Tor) zur<br />

Ankopplung an<strong>der</strong>er Systeme <strong>der</strong> Gebäudes ergänzt werden. Dieses Gateway hat dann e<strong>in</strong>e ähnliche<br />

Funktion wie das LMS-PAM, so daß sowohl e<strong>in</strong>e Protokolladaption als auch e<strong>in</strong>e elektrische Kopplung<br />

<strong>der</strong> beiden Medien erfolgen kann. Dies ermöglicht e<strong>in</strong>en kontrollierten Informationsaustausch zwischen<br />

beiden Systemen und kann auf unterschiedlichste Arten genutzt werden. Im e<strong>in</strong>fachsten Fall stellt e<strong>in</strong><br />

PAM, dessen digitale E<strong>in</strong>-/Ausgänge genutzt werden, e<strong>in</strong> solches Gateway dar.<br />

Als Beispiel sei hier e<strong>in</strong>e Brandmeldeanlage genannt. Durch Erweiterung des LMS-Busses um e<strong>in</strong><br />

weiteres PAM bei jedem Brandsensor kann über e<strong>in</strong>en 24-V-E<strong>in</strong>gang e<strong>in</strong>e Brandmeldung e<strong>in</strong>gelesen und<br />

über den LMS-Bus an jede Steuerung weitergegeben werden. Diese können dann je nach Ort des<br />

Brandes alle angeschlossenen Aufzüge auf “sichere” Etagen evakuieren kann.<br />

Fazit<br />

Die Vernetzung von Aufzügen unter Ausnutzung mo<strong>der</strong>nster Feldbustechnologie eröffnet neue<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> DFÜ. Somit ist die flächendeckende Fernüberwachung von Aufzuganlagen mit dem<br />

Ziel <strong>der</strong> Kostensenkung für Wartung und Fehlerdiagnose ke<strong>in</strong>e Zukunftsmusik mehr.<br />

Großbetreiber wissen die Vorteile e<strong>in</strong>es vernetzten Gebäudes mit E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Aufzüge schon seit<br />

geraumer Zeit zu schätzen und for<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e Standardisierung für Bussysteme <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäudeleittechnik.<br />

Der E<strong>in</strong>satz des LON-Busses bei Aufzugsteuerungen ist e<strong>in</strong> richtiger Schritt <strong>in</strong> diese Richtung.<br />

Die flexible und offene Struktur e<strong>in</strong>es Feldbussystems erleichtert die Anb<strong>in</strong>dung von Aufzügen <strong>in</strong><br />

bestehende Gebäudeleitstrukturen erheblich. LMS ist somit die zukunftsweisende Alternative für<br />

klassische DFÜ-Systeme.<br />

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