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Auch die Gemeinden - Kommunal

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Nr. 11<br />

Nov. 2003 DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN<br />

KOMMUNAL<br />

Offizielles Organ des Österreichischen Gemeindebundes<br />

Wir sind<br />

Österreich<br />

DVR: 0930 423<br />

THEMA<br />

Seit 15 Jahren in<br />

der Verfassung<br />

Festakt zu einer bedeutenden<br />

kommunalen Errungenschaft<br />

SEITE 8<br />

PRAXIS<br />

Energie in den<br />

<strong>Gemeinden</strong><br />

Die Antwort auf <strong>die</strong> Frage, womit<br />

<strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> in Zukunft heizen<br />

SEITE 38<br />

P.b.b. Verlagspostamt · 1014 Wien 02 Z 032902M ISSN: 1605-1440<br />

THEMA<br />

Bürgermeister,<br />

wo bist Du sozial<br />

benachteiligt?<br />

KOMMUNAL berichtet exklusiv<br />

über <strong>die</strong> fünf Knackpunkte im<br />

Sozialversicherungspaket und <strong>die</strong><br />

Forderung des Gemeindebundes,<br />

<strong>die</strong> Bürgermeister „nicht im<br />

Regen“ stehen zu lassen.<br />

SEITE 12


Maßgeschneiderte Energielösungen<br />

mit Biomasse,<br />

Erdwärme, Solartechnik,<br />

Erdgas oder Heizöl für<br />

<strong>die</strong> Gemeinde.<br />

Übernahme der Finanzierung<br />

und Abwicklung der Förderungen<br />

von neuen Projekten.<br />

Sparen Sie<br />

bei den Kosten<br />

Ihrer Gemeinde.<br />

Nicht bei<br />

der Leistung.<br />

Reduktion der Kosten<br />

durch vorbeugende Inspektion,<br />

Wartung, Instandsetzung und<br />

Betriebsführung aller Anlagen.<br />

Konzepte zur<br />

Optimierung Ihres<br />

Energiehaushaltes.<br />

Keine Kostenbelastung durch Investitionen<br />

in neue Anlagen und Nullrisiko<br />

durch Contracting-Finanzierung.<br />

Optimierung aller<br />

Gebäudefunktionen.<br />

Energiecomfort minimiert <strong>die</strong> Kosten Ihrer Gemeinde – von maßgeschneiderten<br />

Energielösungen bis zum Management aller Anlagen<br />

und Gebäude. Dabei wird der Wert der Gemeinde gesteigert<br />

und <strong>die</strong> Zufriedenheit ihrer Bewohner erhöht. Durch sauberere<br />

Luft und bessere Umweltwerte. Rufen Sie uns an. Wir kommen<br />

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Senkung der<br />

Betriebskosten durch<br />

Modernisierung aller<br />

technischen Anlagen.


Gemeindepolitik<br />

Energie in der Gemeinde<br />

38 Solarstrom: Pro & Contra<br />

6 Die <strong>Gemeinden</strong> müssen sich verlassen können:<br />

Jubiläum und Sorgen<br />

8 Interessenvertretungen im Parlament geehrt:<br />

<strong>Gemeinden</strong> zu stärken, heißt Kraft vermehren<br />

12 Bürgermeistertagung Salzburg: Für bessere<br />

Wettbewerbsfähigkeit der <strong>Gemeinden</strong><br />

Recht & Verwaltung<br />

12 Forderungspaket Sozialversicherungsrecht:<br />

Wo <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> benachteiligt werden<br />

15 Österreich-Konvent: Edmund Freibauer fordert<br />

Rat der Länder und <strong>Gemeinden</strong><br />

16 Der Intimationsbescheid - ein<br />

geheimnisvoller Verwaltungsakt?<br />

Gemeindefinanzen<br />

10 Getränkesteuer: Die <strong>Gemeinden</strong> schäumen<br />

Europapolitik<br />

18 Europathemen im Waldviertel: Erweiterung<br />

und Regierungskonferenz<br />

20 Kittsee: Eine Europaregion entsteht: Jetzt ist<br />

der BAER los<br />

23 EURegio Jugendparlament Weinviertel:<br />

Ein Beispiel regionaler Jugendpartizipation<br />

24 EU entwickelt thematische Strategie -<br />

Regierungskonferenz 2003 - Brüsseler Spitzen<br />

KOMMUNAL<br />

PRAXIS<br />

48 Energie der Zukunft - Beispiele<br />

von Heute<br />

56 Fossile Energieträger: Öko-Effizienz<br />

und Wirtschaftlichkeit<br />

KOMMUNAL<br />

THEMEN<br />

KOMMUNAL<br />

CHRONIK<br />

61 Der Energieprofi 2003 ist gekürt<br />

62 Gender Mainstreaming:<br />

Der Weg ist das Ziel<br />

64 Aus den Bundesländern:<br />

Neuwahlen im Kärnter Gemeindebund<br />

68 Info - Mix<br />

Inhalt<br />

KOMMUNAL 3


Setzen wir ein Zeichen!<br />

Wir in Niederösterreich gehen unseren eigenständigen Weg in Richtung europäischer Zukunft. Wir stellen <strong>die</strong> Weichen,<br />

wo Technologie und Innovation unseren Vorsprung sichern. Wir setzen Zeichen, wo Kultur und Kreativität den Namen<br />

unseres Landes weit über <strong>die</strong> Grenzen tragen. Wir sind stolz auf Niederösterreich – und das zeigen wir auch.<br />

Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll<br />

Mit dem neuen Niederösterreich-Aufkleber<br />

gewinnen: z.B. einen Ford Streetka,<br />

Hervis Mountainbikes oder Wellnesswochen.<br />

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Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Österreichischer Gemeindebund,<br />

Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />

Me<strong>die</strong>ninhaber:<br />

Österreichischer <strong>Kommunal</strong>verlag GmbH.,<br />

Löwelstr. 6/5, Pf. 201,1014 Wien,<br />

Tel. 01/532 23 88,<br />

Fax 01/532 23 77,<br />

e-mail:kommunalverlag@kommunal.at<br />

Geschäftsführung:<br />

Bgm. a.D. Prof. Walter Zimper<br />

Walter Zimper jun.<br />

Sekretariat: Patrizia Poropatits<br />

e-mail: patrizia.poropatits@kommunal.at<br />

www.kommunal.at<br />

Redaktion:<br />

Mag. Hans Braun - DW 16 (Leitung)<br />

Walter Grossmann - DW 15<br />

Tel.: 01/ 532 23 88<br />

e-mail: redaktion@kommunal.at<br />

Anzeigenberatung:<br />

Tel.: 01/532 23 88<br />

Johanna K. Ritter – DW 11 (Leitung)<br />

johanna.ritter@kommunal.at<br />

Mag. Sabine Brüggemann – DW 12<br />

sabine.brueggemann@kommunal.at<br />

Franz Krenn – DW 13<br />

franz.krenn@kommunal.at<br />

Gerhard Klodner – DW 14<br />

gerhard.klodner@kommunal.at<br />

Grafik:<br />

Österreichischer <strong>Kommunal</strong>verlag GmbH.,<br />

Ernst Horvath<br />

grafik@kommunal.at<br />

Fotos: Bilder-Box<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Mag. Ewald Buschenreiter (Verbandsdirektor<br />

der sozialdemokratischen Gemeindevertreter NÖ),<br />

Mag. Nicolaus Drimmel<br />

(Österreichischer Gemeindebund),<br />

Dr. Gustav Fischer (BM für Land- und Forstwirtschaft,<br />

Umwelt und Wasserwirtschaft),<br />

Mag. Michael Girardi (BM für Inneres),<br />

Mag. Gerald Grosz (BM für soziale Sicherheit<br />

und Generationen),<br />

Dr. Roman Häußl (Experte f. Gemeinderecht),<br />

Dr. Robert Hink (Generalsekretär des<br />

Österreichischen Gemeindebundes),<br />

Mag. Christoph Hörhan (BM für<br />

Gesundheit und Frauen),<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer (Präsident des<br />

Österreichischen Gemeindebundes),<br />

Dietmar Pilz (Finanzexperte des<br />

Österreichischen Gemeindebundes),<br />

Univ. Prof. Dr. Reinbert Schauer<br />

(Johannes Kepler-Universität Linz),<br />

Mag. Barbara Schüller (Bundeskanzleramt)<br />

Prof. Walter Zimper (Verleger),<br />

Walter Zimper jun. (Geschäftsführer).<br />

Hersteller:<br />

Leykam, Wr. Neustadt<br />

Persönlich gezeichnete Artikel fallen unter <strong>die</strong><br />

Verantwortlichkeit des Autors und müssen sich<br />

nicht unbedingt mit der Meinung von<br />

KOMMUNAL decken. Mit E.E. gekennzeichnete<br />

Artikel sind bezahlte Wirtschaftsinfos und fallen<br />

nicht in <strong>die</strong> Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />

Auflage: 35.026<br />

Teilen <strong>die</strong>ser Ausgabe liegen Informationen<br />

von ARO Altpapier Recycling, der<br />

Ortungstechnik Nachbaur und dem Forum<br />

Mobil Kommunikation bei.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Editorial<br />

Wie vielschichtig, mitunter überaus schwierig, teilweise spannend und immer<br />

wichtig <strong>die</strong> Probleme sind, mit denen sich <strong>die</strong> Verantwortlichen in den österreichischen<br />

<strong>Gemeinden</strong> herumschlagen müssen, können Sie allein der bunten Vielfalt<br />

der Themen entnehmen, <strong>die</strong> KOMMUNAL <strong>die</strong>smal für <strong>die</strong> <strong>Kommunal</strong>politiker<br />

unserer Republik aufbereitet hat.<br />

Angesichts <strong>die</strong>ser Fülle von Aufgaben und Verantwortlichkeiten grenzt es an<br />

ein kleines Wunder, dass <strong>die</strong> zum überwiegenden Teil nebenberuflich oder<br />

ehrenamtlich agierenden Funktionäre in den österreichischen <strong>Gemeinden</strong> ihren<br />

demokratischen Auftrag offenbar erheblich überzeugender erfüllen als viele<br />

hauptamtliche Mandatsträger im Bund oder in den Ländern.<br />

Die jüngste Umfrage des Linzer Market-Institutes spricht Bände: satte 42 Prozent<br />

der Bevölkerung sind der Meinung, dass sich <strong>die</strong> <strong>Kommunal</strong>politiker in den<br />

österreichischen <strong>Gemeinden</strong> sehr für <strong>die</strong> Bürger einsetzen. Nur 15 Prozent setzen<br />

auf das Land und nur magere 5 Prozent vertrauen auf <strong>die</strong> EU.<br />

Vertrauen und Einsatz für den Bürger bedeuten aber, dass <strong>die</strong> Entscheidungsträger<br />

jederzeit über alle anstehenden Probleme Bescheid wissen, Auskunft geben und<br />

danach handeln müssen. Als Schlaglicht auf <strong>die</strong> von KOMMUNAL allein in <strong>die</strong>ser<br />

Ausgabe aufbereiteten Themen betrifft das nur in <strong>die</strong>sem Monat beispielhaft<br />

folgende Problemkreise:<br />

◆ Getränkesteuer - Eine politische Stellungnahme zum gerichtsanhängigen Streit<br />

um <strong>die</strong> Rückzahlung von rund 1,2 Milliarden EURO (Seite 10)<br />

◆ Sozialrechtliches - Wie sehen <strong>die</strong> neuen sozialrechtlichen Bestimmungen für <strong>die</strong><br />

Bürgermeister wirklich aus? (Seite 12)<br />

◆ Österreich-Konvent - Hat Edmund Freibauers Vorschlag zur Aufwertung des<br />

Bundesrates als „Länder- und Gemeindekammer“ eine Chance? (Seite 15)<br />

◆ Solarstrom - Alle Pro und Kontras zum Thema alternative Energien (ab Seite 38)<br />

Dazu kommen natürlich noch alle routinemäßigen Probleme vom Bürgerservice<br />

über <strong>die</strong> Wasserversorgung bis zur Kläranlage oder den Straßenbau. Abgesehen<br />

von eingeschobenen Streitschlichtungen oder der Vorbereitung aller Sitzungen der<br />

kommunalen Gremien.<br />

KOMMUNAL kann Österreichs Bürgermeister und <strong>Kommunal</strong>politiker sowie <strong>die</strong><br />

verantwortlichen Gemeindebe<strong>die</strong>nsteten auf <strong>die</strong>sem Weg nur fachlich-informativ<br />

begleiten und unser Team bemüht sich sehr, <strong>die</strong>sen hohen Anforderungen zu<br />

entsprechen.<br />

Durchgeführt und durchgesetzt aber muss das alles vor Ort werden und es<br />

geschieht, siehe Market-Umfrage, offensichtlich in beispielhafter Weise. Von<br />

ehrenamtlichen, freiwilligen oder nebenberuflichen Funktionären vom Bodensee<br />

bis zum Neusiedlersee. Wem das nicht Respekt abverlangt, was dann?<br />

Prof. Walter Zimper<br />

Verleger und Vizepräsident des<br />

Österreichischen Gemeindebundes<br />

KOMMUNAL 5


Kommentar<br />

Die <strong>Gemeinden</strong> müssen sich verlassen können<br />

Jubiläum und Sorgen<br />

Österreichs <strong>Gemeinden</strong> haben in<br />

<strong>die</strong>sen Wochen Grund zur<br />

Freude und zur Sorge: Auf der<br />

einen Seite können sie sich über ein<br />

kleines Jubiläum feiern, das mit einem<br />

würdigen Festakt im Parlament begangen<br />

wurde, nämlich, dass <strong>die</strong> Interessenvertretung<br />

der <strong>Gemeinden</strong> seit 15<br />

Jahren in der Bundesverfassung verankert<br />

ist. Das ist beileibe nicht selbstverständlich,<br />

ja einzigartig in Europa.<br />

Österreichs <strong>Gemeinden</strong> haben sich<br />

<strong>die</strong>se Verankerung ihrer Interessenvertretung<br />

mühsam erkämpft, und wir<br />

sind heute noch den damaligen Präsidenten<br />

des Gemeindebundes Franz<br />

Romeder und des Städtebundes Helmut<br />

Zilk dankbar für ihre Zähigkeit<br />

und Durchsetzungskraft.<br />

Auf der anderen Seite sind wir in Sorge<br />

über <strong>die</strong> Entwicklung der demokratischen<br />

Strukturen unserer <strong>Gemeinden</strong>.<br />

Sie stehen einerseits im Spannungsfeld<br />

der zunehmenden Interessen und Forderungen<br />

der Bürger, andererseits als<br />

Wirtschaftskörper unter immensen<br />

Druck des Einsparens und der Mittelknappheit.<br />

Je mehr sich Bund und Länder<br />

von Aufgaben zurückziehen, umso<br />

mehr müssen <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> zusätzliche<br />

Aufgaben übernehmen. Der Bürger<br />

unterscheidet ja nicht, ob es sich um<br />

eine Verpflichtung des Bundes oder des<br />

Landes oder der Kommune handelt, für<br />

ihn ist <strong>die</strong> Gemeinde <strong>die</strong> erste Adresse<br />

der öffentlichen Hand und somit für<br />

jedes und alles zuständig. Und deshalb<br />

ist <strong>die</strong> Gemeinde heute nicht mehr nur<br />

Verwaltungsbehörde, Dienstleister in<br />

gewissen Bereichen (von der Wiege bis<br />

zur Bahre), sondern in erster Linie <strong>die</strong><br />

Bürger-Service-Einrichtung für alle Sorgen.<br />

Und dazu kommt, dass es immer<br />

wieder Zurufe aus dem Bereich der<br />

Wirtschaft gibt, dass sich <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong><br />

als Wirtschaftskörper dem Wettbewerb<br />

zu stellen haben. Diesen Spagat<br />

zu schaffen ist immens schwierig und<br />

nur mit einem gewaltigen Einsatz der<br />

Mitarbeiter und der politischen Verantwortungsträger<br />

zu schaffen.<br />

Nur derjenige, der jemals auf kommunaler<br />

Ebene über einen längeren<br />

Zeitraum tätig war, wird <strong>die</strong>sen<br />

rasanten Wandel in der Aufgabenstellung<br />

der <strong>Gemeinden</strong> verstehen.<br />

6 KOMMUNAL<br />

Umso wichtiger ist es, dass <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong><br />

entsprechend ihrer Bedeutung und<br />

Anerkennung beim Bürger partnerschaftliche<br />

Anerkennung beim Bund<br />

und den Ländern finden. Eine wirkungsvolle<br />

Vertretung der Interessen ist<br />

heute notwendiger denn je. Gerade in<br />

Zeiten des Umbruchs und der großen<br />

Reformen ist höchste Wachsamkeit notwendig,<br />

dass <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> nicht auf<br />

der Strecke bleiben, dass sie nicht zu<br />

reinen Verwaltungsstellen degra<strong>die</strong>rt<br />

werden oder mit ihren Sorgen und<br />

Finanznöten auf einem Berg von Aufgaben<br />

sitzen bleiben. Was <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong><br />

brauchen, ist ein klares Aufgabengebiet,<br />

eine ausgewogene Verteilung<br />

der Kompetenzen und entsprechende<br />

Finanzausstattung. Sie müssen sich verlassen<br />

können.<br />

Sie müssen in <strong>die</strong> sie betreffenden<br />

Entscheidungen eingebunden<br />

sein. Wenn ich an <strong>die</strong> heftigen<br />

Diskussionen über Kinderbetreuung<br />

oder Gesundheitswesen denke, so überkommt<br />

einen manches Mal der Eindruck,<br />

dass Blinde über <strong>die</strong> Farben<br />

reden. Obwohl <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> <strong>die</strong><br />

Hauptlast der Kinderbetreuung zu tragen<br />

haben oder <strong>die</strong> meisten öffentlichen<br />

Spitäler führen, saßen sie nicht<br />

am runden Tisch, wo <strong>die</strong>se Probleme<br />

von Experten behandelt wurden. Dabei<br />

ist es wahrscheinlich gar nicht böse<br />

Absicht, sondern man weiß offenbar<br />

nicht, wer <strong>die</strong>se Aufgaben in erster<br />

Linie zu erledigen hat.<br />

Sorge bereitet uns auch <strong>die</strong> zunehmende<br />

Brutalität und Gewalt zur<br />

Durchsetzung von Interessen. Tief<br />

schockiert vom Schussattentat auf den<br />

Fohnsdorfer Bürgermeister, dem ich<br />

meine besten Wünsche übermittle, rufe<br />

ich alle politisch Verantwortlichen, aber<br />

auch <strong>die</strong> Bürger auf, das positive<br />

Gespräch als Basis für jegliches Handeln<br />

zu suchen. Mit dem Reden kommen<br />

<strong>die</strong> Leute zusammen, mit Gewalt<br />

werden sie getrennt.<br />

Helmut Mödlhammer<br />

Präsident des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

»<br />

Gerade in Zeiten des<br />

Umbruchs und der<br />

großen Reformen ist<br />

höchste Wachsamkeit<br />

notwendig, dass <strong>die</strong><br />

<strong>Gemeinden</strong> nicht auf<br />

der Strecke bleiben.<br />

«


KOMMUNAL<br />

THEMEN<br />

Gemeindebund–Wirtschaftsblatt–KOMMUNAL starten Wettbewerb<br />

Innovativste Gemeinde gesucht<br />

Der Österreichische Gemeindebund,<br />

das Wirtschaftsblatt<br />

und KOMMUNAL suchen <strong>die</strong><br />

„Innovativste Gemeinde<br />

Österreichs 2003“. Ausgehend<br />

von dem Wissen, dass<br />

viele <strong>Gemeinden</strong> heutzutage<br />

oft innovativer und teilweise<br />

mit sehr großem wirtschaftlichen<br />

Erfolg agieren, wurde<br />

<strong>die</strong>ser kommunale Preis ins<br />

Leben gerufen.<br />

Bewerben kann sich jede<br />

Gemeinde unabhängig von<br />

der Größe. Gültig ist jede<br />

Konvent I: Spitäler<br />

Die Entlastung<br />

der <strong>Gemeinden</strong><br />

Der Gemeindebund „mischt“<br />

im Konvent mit. Anfang<br />

November präsentierte Helmut<br />

Mödlhammer den<br />

Wunsch nach einem Rückzug<br />

der <strong>Gemeinden</strong> aus der Spitalsfinanzierung.<br />

Damit verlieren<br />

<strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> zwar Einfluss,<br />

werden aber gleichzeitig<br />

in erheblichem Maß entlastet.<br />

Immerhin beläuft sich der<br />

Anteil der Kommunen an den<br />

gesamten Spitalskosten auf<br />

rund 2,7 Milliarden Euro.<br />

Der 18-Prozent-Schlüssel: Belohnung für Trendumkehr<br />

<strong>Gemeinden</strong> investieren mehr<br />

Trotz drückender Rückgänge bei<br />

der Einkommensteuer (minus<br />

22,7 Prozent) und der Körperschaftsteuer<br />

(minus 6,5 Prozent)<br />

konnte <strong>die</strong> Gesamtverschuldung<br />

auf 1,6 Prozent gedrückt werden.<br />

Der Grund: Die <strong>Gemeinden</strong> investieren<br />

zunehmend in Projekte,<br />

<strong>die</strong> einen Rückfluss aufweisen<br />

Und nicht nur das, <strong>die</strong> Kommunen<br />

investieren auch mehr als <strong>die</strong><br />

Jahre zuvor, wodurch bei Einhaltung<br />

des österreichischen Stabilitätspaktes<br />

der Investitionsrück-<br />

Innovation, auch wenn sie<br />

noch so klein ist - es zählt<br />

sozusagen <strong>die</strong> Idee, (max.<br />

drei pro Gemeinde) nicht der<br />

wirtschaftliche Umfang der<br />

Innovation. Die Projekte<br />

müssen allerdings eine wirtschaftliche<br />

Relevanz aufweisen<br />

und dürfen nicht älter als<br />

ein Jahr sein oder gerade in<br />

Realisierung begriffen sein.<br />

Einsendeschluss ist der<br />

31. Jänner 2004, eine hochkarätig<br />

besetzte Jury wird im<br />

Februar den Gewinner ermit-<br />

Wasser: EU lehnt eine Privatisierung klar ab<br />

Versorgung bleibt bei <strong>Gemeinden</strong><br />

„Die EU prüft nach der Öffnung<br />

des Gas-, Strom und<br />

Telekom-Markts <strong>die</strong> Liberalisierung<br />

der Wasserwirtschaft.<br />

Der befürchtete Eingriff in <strong>die</strong><br />

Eigentumsrechte der Wasserver-<br />

und Abwasserentsorger<br />

ist jedoch nicht geplant.“ Dies<br />

versichert Karl Doutlik, Leiter<br />

stau der vergangenen Jahre<br />

reduziert werden konnte. Was<br />

auch <strong>Kommunal</strong>kredit Austria<br />

Chef Reinhard Platzer zu dem<br />

Appell an den Finanzminister<br />

bewegt, <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> allein<br />

für <strong>die</strong> in den letzten Jahren<br />

gezeigte Budgetdisziplin mit<br />

dem 18-Prozent-Anteil zu belohnen<br />

(bislang sind <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong><br />

mit 17 Prozent an Steuer- und<br />

Finanzaufkommen der Republik<br />

beteiligt, wollen aber zu den früheren<br />

18 Prozent zurück; Red.).<br />

teln und am 10. März 2004<br />

wird im Rahmen einer Galaveranstaltung<br />

der Preis überreicht.<br />

In <strong>die</strong>sen Tagen wird allen<br />

österreichischen <strong>Gemeinden</strong><br />

ein Schreiben mit Details und<br />

einer Aufforderung zum Mitmachen<br />

zugestellt. Eine<br />

Online-Version zum Einreichen<br />

zum Mitmachen findet<br />

sich auf den Homepages:<br />

www.wirtschaftsblatt.at<br />

www.gemeindebund.at<br />

www.kommunal.at<br />

der Vertretung der Kommission<br />

in Wien. Laut einem<br />

Bericht im Wirtschaftsblatt sei<br />

das Ziel der Kommission günstigere<br />

Preise und mehr Auswahl<br />

für Großverbraucher in<br />

Industrie und Gewerbe, <strong>die</strong><br />

Dienstleistung selbst bleibe in<br />

der Hand der <strong>Gemeinden</strong>.<br />

Eine gute Idee für<br />

<strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong>:<br />

Reinhold Platzer<br />

Foto: Suzy Stöckl<br />

Wenn Sie <strong>die</strong>ses Logo sehen:<br />

Mitmachen - Gewinnen!<br />

Müllgebühren<br />

Gegen zu große<br />

Steigerung<br />

„Wir müssen den Bürgern<br />

schon klar machen, dass <strong>die</strong><br />

neue EU-Deponieverordnung<br />

etwas kostet, aber eine<br />

Gebühren-Steigerung um<br />

mehr als fünf Prozent halte<br />

ich für nicht verantwortbar.“<br />

Kühl reagierte Gemeindebundpräsident<br />

Helmut Mödlhammer<br />

damit auf Berichte,<br />

dass <strong>die</strong> Abfallentsorger<br />

kürzlich von 40-prozentigen<br />

Kostensteigerungen gesprochen<br />

haben.<br />

Konvent II: Zuständigkeiten<br />

Daseinsvorsorge<br />

Die <strong>Gemeinden</strong> fordern, dass im<br />

Österreich-Konvent <strong>die</strong> Zuständigkeiten<br />

der Gebietskörperschaften<br />

neu festgeschrieben werden. Erst<br />

wenn <strong>die</strong> Aufgabenverteilung fixiert<br />

ist, sei es sinnvoll, den neuen Finanzausgleich<br />

zu verhandeln.<br />

So könnten <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> federführend<br />

bei der Altenbetreuung<br />

und im Pflegebereich tätig werden.<br />

Gegen <strong>die</strong> noch immer nicht rosige<br />

Finanzlage kann sich der Gemeindebund<br />

unter anderem eine Steuer<br />

auf Handymasten vorstellen.<br />

KOMMUNAL 7


Festakt<br />

Heinz Fischer, Michael Häupl sowie Alt-Präsident Kurt Waldheim und Bundespräsident Thomas<br />

Klestil lauschten Franz Fiedlers (oben rechts) Festrede.<br />

Feierlicher Festakt mit viel Prominenz im Parlament<br />

<strong>Gemeinden</strong> stärken<br />

heißt Kraft vermehren<br />

„Die <strong>Gemeinden</strong> zu stärken, bedeutet Kraft zu vermehren.“ Dieser Ausspruch von<br />

Bundespräsident Dr. Thomas Klestil war ein Art roter Faden durch den Festakt, mit dem<br />

das 15-jährige Jubiläum der Verankerung der kommunalen Interessenvertretungen in<br />

der Bundesverfassung gefeiert wurde. KOMMUNAL war vor Ort.<br />

◆ Mag. Hans Braun<br />

„Hausherr“ Dr. Andreas Khol begrüßte<br />

<strong>die</strong> Festgäste, allen voran Bundespräsident<br />

Dr. Thomas Klestil, der es sich trotz<br />

zweier gerissener (!)<br />

Achillessehnen nicht<br />

nehmen ließ, am Festtag<br />

der <strong>Gemeinden</strong><br />

teilzunehmen. Ebenfalls<br />

anwesend waren<br />

der bald 85-jährige<br />

Alt-Präsident Dr. Kurt<br />

Waldheim, 2. Nationalratspräsident<br />

Dr.<br />

Heinz Fischer, Rechnungshofspräsident<br />

Dr. Franz Fiedler (der<br />

auch <strong>die</strong> Festrede hielt) sowie Dr. Brigitte<br />

Bierlein für den Verfassungsgerichtshof.<br />

Und natürlich waren <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> und<br />

Städte, <strong>die</strong> „Grundfesten des Staates“,<br />

wie es Andreas Khol formulierte, höchst-<br />

8 KOMMUNAL<br />

»<br />

Macht ohne Geld<br />

gibt es nicht, und<br />

Kompetenz ohne<br />

Geld wäre zynisch.<br />

Dr. Andreas Khol<br />

versichert <strong>die</strong> Erhaltung der<br />

finanziellen Ausstattung der<br />

<strong>Gemeinden</strong><br />

rangig vertreten: beide Präsidenten sowie<br />

Abordnungen aus den Ländern sorgen<br />

für „kommunale“ Stimmung im Plenum.<br />

Andreas Khol rückte <strong>die</strong><br />

Bedeutung der <strong>Gemeinden</strong><br />

gleich Eingangs ins<br />

rechte Licht: „Ohne<br />

«<br />

<strong>Gemeinden</strong> ist kein<br />

Staat zu machen“, erinnerte<br />

er sich an <strong>die</strong><br />

rechtsdogmatischen Diskussionen<br />

1988, als es<br />

darum ging, den Interessenvertretungen<br />

Gemeindebund und<br />

Städtebund eine „verfassungsrechtliche<br />

Bestandgarantie“ zu<br />

geben. Und wohlwollend registrierten<br />

den Gemeindevertreter sein Bekenntnis,<br />

<strong>die</strong> finanzielle Gemeindeautonomie zu<br />

stärken.<br />

Gemeindebundpräsident Bgm. Helmut<br />

Mödlhammer erinnerte in seiner Ansprache<br />

an <strong>die</strong> mühevolle und zähe Arbeit<br />

seiner Vorgänger Ferdinand Reiter und<br />

Franz Romeder, ohne <strong>die</strong> es nie zu jenem<br />

denkwürdigen Jahr 1988 gekommen<br />

wäre. Und er legte klar, dass Ferdinand<br />

Reiters zentrale Botschaft von 1975<br />

gerade heute in Zeiten des Österreich-<br />

Konvents wieder besondere Bedeutung<br />

habe: „Verantwortung kann man auf<br />

Dauer nur nach klarer Abgrenzung seiner<br />

Rechte, Pflichten und Möglichkeiten tragen.“<br />

Das gelte es zu vertreten.<br />

Städtebundpräsident Bgm. Dr. Michael<br />

Häupl schlug in <strong>die</strong> selbe Kerbe, indem er<br />

ein aktuelles Kernthema ansprach: „Die<br />

zwangsweise Marktöffnung und deren<br />

Auswirkung auf <strong>die</strong> gestalterische Kraft<br />

der Kommunen ist ein Problem für <strong>die</strong><br />

Städte und <strong>Gemeinden</strong>. Seine Konclusio:


Alle Fotos: Ernst Horvath<br />

Gemeindebundpräsidenten dreier Generationen in der ersten Reihe: Helmut Mödlhammer,<br />

Ferdinand Reiter uznd Franz Romeder. Neben Helmut Mödlhammer <strong>die</strong> Vizepräsidentin<br />

des Bundesrates, Anna Elisabeth Haselbacher.<br />

Das Prinzip der Subsidiarität müsse bei<br />

der Erbringung öffentlicher Dienstleistungen<br />

gewahrt bleiben. Jede Stadt, jede<br />

Gemeinde, jede Region solle ihre öffentlichen<br />

Dienstleistungen auf <strong>die</strong> Weise<br />

erbringen, <strong>die</strong> ihr am besten erscheine.<br />

Die „Interessenwahrer“<br />

„1988 wurde ihnen das Recht eingeräumt,<br />

Interessenwahrer zu sein,“ begann<br />

Dr. Thomas Klestil seine Rede. Er rief in<br />

Erinnerung, dass seit den Zeiten der Griechen<br />

und Römer <strong>die</strong> Bedeutung der<br />

<strong>Gemeinden</strong> sich zwar gewandelt habe, es<br />

aber im Grunde immer noch um das gleiche<br />

Thema drehe: „Es ist das Gemeinwohl,<br />

um das es geht.“<br />

Der Bundespräsident schloss seine Rede<br />

mit der Feststellung, dass „<strong>die</strong> Verankerung<br />

1988 ein ganz wichtiger Schritt war,<br />

aber nur ein Erster.“<br />

.. ihrer Bedeutung<br />

Rechnung getragen ...<br />

Mit Rechnungshofpräsident Dr. Franz<br />

Fiedler hielt ein Kenner der <strong>Gemeinden</strong><br />

<strong>die</strong> Festrede. Es klang fast wie ein klassisch<br />

britisches Understatement, als er zur<br />

Verankerung Stellung nahm: „Gemeindeund<br />

Städtebund hatten - unbestritten -<br />

bereits lange Zeit vor dem Jahre 1988<br />

eine hohe Reputa-<br />

tion und eine einflussreiche<br />

Stellung<br />

als Interessenvertretungen,<br />

sodass<br />

ihre Aufnahme in<br />

<strong>die</strong> Verfassung<br />

eigentlich nur als<br />

logische und zwingende<br />

Konsequenz<br />

hieraus aufgefasst<br />

wurde.“ Mit der<br />

Verankerung in der<br />

Verfassung wurde<br />

»<br />

Die <strong>Gemeinden</strong><br />

können für sich in<br />

Anspruch nehmen, im<br />

Vergleich mit den<br />

anderen Gebietskörperschaften<br />

gerade<br />

insoweit hervorragend<br />

abzuschneiden.<br />

Dr. Franz Fiedler<br />

über <strong>die</strong> Tagesarbeit der<br />

<strong>Gemeinden</strong> und Bürgerservice<br />

im Grunde ja nur „ihrer faktischen<br />

Bedeutung Rechnung“ getragen. Neben<br />

einigen kritischen Betrachtungen zu<br />

Haushaltkonsoli<strong>die</strong>rung und strukturellen<br />

reformmaßnahmen - fast möchte man<br />

meinen, ein Rechnungshofpräsident<br />

„muss auch in der schönsten Suppe ein<br />

Haar finden“ - kam er dann zu einem<br />

wesentlichen und bis dahin noch nicht<br />

angesprochenen Aspekt: „Mit <strong>die</strong>sem Verfassungsgesetz<br />

erfolgte zweifellos eine<br />

bedeutende Aufwertung der Stellung von<br />

Gemeinde- und Städtebund, <strong>die</strong> sie ... als<br />

gleichberechtigte Partner neben dem<br />

Bund und den Ländern in Erscheinung<br />

treten lässt und <strong>die</strong> als Meilenstein auf<br />

dem Weg zu einem echten „Drei-Partner-<br />

System“ im Föderalismus angesehen werden<br />

kann.“<br />

Bewunderung klang bei Fiedler durch, als<br />

er exemplarisch das Engagement aufzählte,<br />

das beide Vertretungen mit dem<br />

Österreich-Konvent verbinden: „Die Vorschläge<br />

gipfeln in einer Aufwertung der<br />

<strong>Gemeinden</strong> zu bundesstaatlichen Partnern<br />

der übrigen Gebietskörperschaften<br />

und einer gleichberechtigten Rolle neben<br />

<strong>die</strong>sen. Nach den Vorstellungen der Interessenvertretungen<br />

muss <strong>die</strong> bundesstaatliche<br />

Struktur Österreichs zu einem echten<br />

„Drei-Partner-System“ führen.“<br />

Die Vizepräsidentin des Bundesrates,<br />

Anna Haselbacher kam es zu, <strong>die</strong> passenden<br />

Schlussworte zu finden. Und als<br />

gestandene <strong>Kommunal</strong>-<br />

«<br />

politikerin (sie „lernte“<br />

in der Wiener Bezirksvertretung<br />

und im Wiener<br />

Gemeinderat) fand<br />

sie mit ihrer Kritik an<br />

den sehr knapp bemessenenBegutachtungsfristen<br />

treffsicher einen<br />

Punkt, wo <strong>die</strong> Gemeindevertreter<br />

nur zustimmen<br />

konnten.<br />

Zu <strong>die</strong>sem Ereignis<br />

haben der Österreichi-<br />

Festakt<br />

Nationalratspräsident Andreas Khol<br />

bestätigte in seiner kühlen Tiroler Art <strong>die</strong><br />

künftige Bedeutung der <strong>Gemeinden</strong>.<br />

sche Gemeindebund und der Städtebund<br />

eine Festschrift „15 Jahre Verankerung<br />

der kommunalen Interessenvertretungen“<br />

veröffentlicht (siehe auch Seite 71.<br />

Die Preisträger mit Nationalratspräsident<br />

Helmut Khol und den Präsidenten Michael<br />

Häup und Helmut Mödlhammer sowie<br />

Univ. Prof. Dr. Theodor Öhlinger.<br />

Wissenschaftspreis der <strong>Gemeinden</strong><br />

Frauen sind sechs von<br />

acht Preisträgern<br />

Insgesamt acht junge Nachwuchswissenschafter/-innen<br />

freuten sich am 14.<br />

November 2003 im Parlament über den<br />

Gewinn des Preises der Kommunen des<br />

Österreichischen Gemeindebundes und<br />

des Österreichischen Städtebundes.<br />

Den mit 3000 Euro dotierten Hauptpreis<br />

nahmen Mag. Dr. Georg Eisenberger und<br />

Dr. Elisabeth Hödl für ihre Arbeit „Einkaufszentren<br />

- Raumordnungsrechtliche<br />

Grundlagen in Österreich“ entgegen.<br />

Univ. Ass. Mag. Dr. Silvia Langthaler<br />

(„Mehrdimensionale Erfolgssteuerung in<br />

der Gemeinde“) und <strong>die</strong> Projektgruppe<br />

„Puma“, fünf junge Studenten der Fachhochschule<br />

Technikum Kärnten („Bürgerengagement“)<br />

„belegten“ <strong>die</strong> Plätze.<br />

KOMMUNAL bringt ab der nächsten<br />

Ausgabe aufgrund der Fülle an hervorragenden<br />

Themen eine Auswahl der eingerichten<br />

Arbeiten in Kurzfassung.<br />

KOMMUNAL 9


Gemeindebund<br />

Die <strong>Gemeinden</strong> werden in der Verwaltungsflut untergehen<br />

Getränkesteuer: Die<br />

<strong>Gemeinden</strong> schäumen<br />

Das seit Jahren anhaltende Dauer-Thema Getränkesteuer bringt <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> zum<br />

Schäumen. Es besteht kaum Hoffnung, dass <strong>die</strong>ses leidige Problem bald einer<br />

vernünftigen Regelung zugeführt und erledigt werden kann.<br />

Eigentlich<br />

kann sich über<br />

<strong>die</strong> Entwicklung<br />

niemand<br />

freuen: Die<br />

Frage der Rückzahlung<br />

der<br />

Getränkesteuer<br />

wird noch längere<br />

Zeit ungeklärt<br />

bleiben.<br />

Zunächst wird<br />

der Verwaltungsgerichtshof<br />

zu<br />

entscheiden<br />

haben, inwieweit<br />

<strong>die</strong> Landesabgabenordnungen<br />

hinsichtlich des<br />

Bereicherungsverbotes<br />

halten. Oder<br />

unter welchen<br />

Bedingungen sie<br />

anwendbar sind. Erst dann wird sich<br />

herausstellen, wieviele Verfahren bei<br />

den <strong>Gemeinden</strong> noch behandelt werden<br />

müssen.<br />

Tatsache ist aber, dass <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong><br />

mit einer gewaltigen Flut an Bürokratie<br />

rechnen müssen. Und das in einer Zeit,<br />

wo alle von Verwaltungsvereinfachung<br />

reden und <strong>die</strong> öffentlichen Stellen zum<br />

Sparen aufgefordert werden.<br />

Geldvernichtung<br />

Allein durch das Aufrollen von rund<br />

50.000 Verfahren werden Millionenbeträge<br />

vergeudet. Wenn für ein kompliziertes<br />

Ermittlungsverfahren nur 20 Stunden<br />

gerechnet werden, sind <strong>die</strong>s eine Million<br />

Stunden zur Bewältigung <strong>die</strong>ser Arbeit.<br />

Und wenn pro Stunde ein Satz von 20<br />

Euro angenommen wird, ergibt das einen<br />

Aufwand von 20 Millionen Euro, <strong>die</strong><br />

10 KOMMUNAL<br />

Getränkesteuer<br />

Getränkesteuer: EuGH hat entschieden<br />

Der Ball liegt<br />

wieder beim<br />

VwGH<br />

Mit Spannung wurde der 2. Oktober erwartet. Vor allem<br />

<strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> erhofften sich endlich Klarheit in der<br />

leidigen Causa Getränkesteuer. Aber: Die Urteilsfindung<br />

liegt wieder beim österreichischen Verwaltungsgerichtshof,<br />

und ein endgültiges Urteil ist wieder in weite<br />

Ferne gerückt.<br />

◆ Mag.Sabine Blecha<br />

Am 2. Oktober 2003 traf der Europäische<br />

Gerichtshof (EuGH) seine Vorabentscheidung<br />

zur österreichischen<br />

Getränkesteuer: Erwartet wurde, dass<br />

der EuGH eine Vorentscheidung in der<br />

Frage herbeiführt, ob <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong><br />

<strong>die</strong> gemeinschaftsrechtswidrige Getränkesteuer<br />

auf alkoholische Getränke für<br />

den Zeitraum 1.1.1995 (EU-Beitritt) bis<br />

9.3.2000 (Urteil, mit dem <strong>die</strong> Getränkesteuer<br />

als gemeinschaftsrechtswidrig<br />

erkannt wurde) rückerstatten müssen<br />

oder nicht. Dies hat er nicht getan: Die<br />

endgültige Entscheidungsfindung<br />

wurde dem Verwaltungsgerichtshof<br />

zurückgegeben.<br />

◆ Mag. Sabine Blecha ist Juristin<br />

beim Österreichischen Gemeindebund<br />

8 KOMMUNAL<br />

Das europäische Höchstgericht zeigte<br />

sich entscheidungsschwach:<br />

Eine endgültigeEntscheidung<br />

ist immer<br />

noch nicht da, <strong>die</strong><br />

Entscheidungsfindung<br />

wurde an den<br />

Verwaltungsgerichtshofzurückverwiesen.<br />

Der EuGH<br />

stellte lediglich<br />

Rahmenbedingungen<br />

auf: Innerhalb<br />

der vorgelegten<br />

Interpretationsregeln<br />

muss der Verwaltungsgerichtshof<br />

nun – nach<br />

Würdigung der<br />

nationalen Rechtslage<br />

– selbst entscheiden, ob <strong>die</strong><br />

Prinzipiell darf<br />

davon ausgegangen<br />

werden,dass <strong>die</strong><br />

Rückwirkung der<br />

Bereicherungsverbotegemeinschaftsrechtskonform<br />

ist,<br />

allerdings tragen<br />

<strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> <strong>die</strong><br />

Beweislast.<br />

<strong>Gemeinden</strong> Rückerstattungen leisten<br />

müssen oder nicht.<br />

Etappensieg für<br />

Österreichs <strong>Gemeinden</strong><br />

Gleich vorweg: Das Urteil des EuGH<br />

stellt einen Etappensieg für <strong>die</strong><br />

<strong>Gemeinden</strong> dar, der mit einem lachen-<br />

den und einem weinenden Auge zu<br />

betrachten ist. Das europäische<br />

Höchstgericht hat<br />

nämlich nicht nur zu der<br />

vorgelegten Frage der rück-<br />

wirkenden Bereicherung<br />

sondern auch noch zu<br />

anderen Bereichen Aussagen<br />

getroffen. Prinzipiell<br />

darf davon ausgegangen<br />

werden, dass <strong>die</strong> Rückwirkung<br />

der Bereicherungsverbotegemeinschaftsrechtskonform<br />

ist, allerdings tragen<br />

<strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> <strong>die</strong><br />

Beweislast für den Nachweis<br />

einer Überwälzung<br />

der Getränkesteuer und der<br />

daraus resultierenden<br />

Bereicherung der Unternehmen.<br />

Details des EuGH-Urteils<br />

Rückwirkung: Nach Ansicht des EuGH<br />

ist <strong>die</strong> rückwirkende Einführung von<br />

Bereicherungsregelungen grundsätzlich<br />

mit dem Gemeinschaftsrecht vereinbar,<br />

so weit sie nur nicht spezifisch <strong>die</strong>se<br />

Abgabe (Getränkesteuer auf alkoholische<br />

Getränke) betreffen. Die Entscheidung<br />

<strong>die</strong>ser Frage überlässt der<br />

Zu den Bereicherungsverboten wird das europäische Höchstgericht ausführlicher: Bereicherungsverbote<br />

wie jene in den Abgabenordnungen der Länder sind nach Auffassung<br />

des EuGH mit dem Gemeinschaftsrecht vereinbar, wenn gewisse Bedingungen erfüllt<br />

werden.<br />

Gerichtshof allerdings dem Verwaltungsgerichthof,<br />

der in seinem Vorabentscheidungsersuchen<br />

bereits dazu<br />

hervorgehoben hat, dass sich seines<br />

Erachtens <strong>die</strong> bekämpfte Bestimmung<br />

der WAO nicht ausschließlich auf <strong>die</strong><br />

Getränkesteuer bezieht.<br />

Bereicherungsverbot: Zu den Bereicherungsverboten<br />

wird das europäische<br />

Höchstgericht ausführlicher: Bereicherungsverbote<br />

wie<br />

jene in den Abgabenordnungen<br />

der Länder sind<br />

In der Frage<br />

“Wiener Abgabenordnung”überlässt<br />

der EuGH es<br />

letztlich wiederum<br />

dem VwGH zu<br />

beurteilen,ob<br />

dadurch Ansprüche<br />

aus Gemeinschaftsrecht<br />

diskriminiert<br />

werden.<br />

nach Auffassung<br />

des EuGH mit<br />

dem Gemeinschaftsrechtvereinbar,<br />

wenn<br />

gewisse Bedingungen<br />

erfüllt<br />

werden. In der<br />

Behandlung <strong>die</strong>ser<br />

Bedingungen<br />

geht der<br />

Gerichtshof über<br />

<strong>die</strong> Beantwortung<br />

der Vorlage-<br />

frage hinaus, das Problem <strong>die</strong>ser Bedingungen<br />

steckt im Detail:<br />

◆ Die nationalen Behörden müssen <strong>die</strong><br />

Abwälzung oder Nichtabwälzung<br />

einer indirekten Abgabe auf <strong>die</strong> Verbraucher<br />

in jedem Einzelfall unter<br />

Berücksichtigung aller wirtschaftlichen<br />

Umstände, wie etwa aufgrund<br />

der Steuererhebung eingetretene<br />

Absatzrückgänge, Gewinnschmälerungen<br />

etc., prüfen. Der EuGH hält<br />

hier ausdrücklich fest, dass <strong>die</strong><br />

bewiesene Einrechnung der Getränkesteuer<br />

in den Verkaufspreis allein<br />

nicht ausreicht, um zwangsläufig zu<br />

einer ungerechtfertigten Bereicherung<br />

zu führen.<br />

◆ Weiters verlangt der Gerichtshof<br />

auch, dass es in der Verwaltungspraxis<br />

keine Vermutung der Abwälzung<br />

zu Lasten der Abgabenpflichtigen<br />

geben darf (Effektivitätsprinzip).<br />

Diese können allerdings zur Mitwirkung<br />

am Abgabenverfahren angehalten<br />

werden, soweit ihnen<br />

dadurch nicht <strong>die</strong> Erbringung eines<br />

Gegenbeweises auferlegt wird. „Ver-<br />

durch Bürokratie vernichtet werden.<br />

Dabei ist noch kein einziger Euro an den<br />

Getränkesteuer-Zahler geflossen.<br />

Und schließlich sind sich <strong>die</strong> Konsumenten<br />

sicher, dass nicht der Wirt oder der<br />

Händler <strong>die</strong> Getränkesteuer bezahlt hat,<br />

sondern sie mit ihrer Rechnung. Deshalb<br />

haben auch schon viele Kunden bei<br />

<strong>Gemeinden</strong> angefragt, ob von ihrer<br />

Steuer etwas zurückbezahlt wurde, weil<br />

sie <strong>die</strong>se Summe dann ebenfalls einfordern<br />

werden.<br />

Die Haltung des Gemeindebundes ist<br />

klar: Für uns gilt <strong>die</strong> Versicherung des<br />

Bundes, dass im Falle einer Rückzahlungsverpflichtung<br />

der <strong>Gemeinden</strong> der<br />

Bund einen weitgehenden Ersatz zu leisten<br />

hat. Diese Verpflichtung des Bundes<br />

wird dann schlagend, wenn wirklich <strong>die</strong><br />

<strong>Gemeinden</strong> zur Rückzahlung gezwungen<br />

werden. Immerhin kann es dabei um<br />

Beträge bis zu einer Milliarde Euro<br />

gehen. Betroffen wären in erster Linie<br />

Und was meint der<br />

Gemeindebund<br />

Getränkesteuer<br />

Aufgrund der Entscheidung des<br />

EuGH tragen <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> <strong>die</strong><br />

Beweislast für eine vorliegende<br />

Überwälzung der Getränkesteuer<br />

und eine dadurch eingetretene<br />

Bereicherung der Unternehmen.<br />

Damit müssen nun 60.000-<br />

80.000 Verfahren wieder aufgerollt<br />

werden. Mit der zu erwartenden<br />

Flut der Verfahren, <strong>die</strong><br />

über <strong>die</strong> Behörden und Gerichte<br />

hereinbrechen wird, sind <strong>die</strong><br />

österreichischen <strong>Gemeinden</strong><br />

jedenfalls bürokratisch überfordert.<br />

Vor allem <strong>die</strong> Klein- und<br />

Mittelgemeinden, denen jetzt<br />

schon viel Personal fehlt, stehen<br />

dabei vor unlösbaren Aufgaben.<br />

Der Österreichische Gemeindebund<br />

wird daher mit allen Mitteln<br />

versuchen, eine politische<br />

Lösung in Angriff zu nehmen, <strong>die</strong><br />

er für sinnvoller erachtet als eine<br />

von Juristen gefundene – zwar<br />

sicherlich rechtlich korrekte –<br />

aber nicht praktikable Lösung.<br />

Darüber hinaus hat uns <strong>die</strong> Vorabentscheidung<br />

des europäischen<br />

Gerichtshofes wieder gezeigt und<br />

bewiesen, dass Entscheidungen<br />

auf Europaebene völlig praxisfremd<br />

sind und es viel mehr Sinn<br />

machen würde, derart wichtige<br />

Entscheidungen im eigenen Land<br />

zu belassen!<br />

KOMMUNAL 9<br />

20 Kilometern.<br />

Tourismus-<strong>Gemeinden</strong>,<br />

deren Budgets bis zu<br />

einem Drittel durch <strong>die</strong><br />

Getränkesteuer bedeckt<br />

wurden. Für <strong>die</strong>se<br />

<strong>Gemeinden</strong> wäre eine<br />

Rückzahlungsverpflichtung<br />

der finanzielle Ruin.<br />

Betroffen wären von einer<br />

Rückzahlungsverpflichtung<br />

aber nicht nur <strong>die</strong><br />

<strong>Gemeinden</strong>, sondern in<br />

erster Linie <strong>die</strong> regionale<br />

Wirtschaft. Den vielen<br />

Klein- und Mittelbetrieben<br />

gerade der Bauwirtschaft<br />

ist klar, dass <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong><br />

<strong>die</strong> Hauptauftraggeber<br />

sind. 80 Prozent des kommunalenAuftragsvolumens<br />

gehen nämlich in <strong>die</strong><br />

Wirtschaft im Umkreis von<br />

Und <strong>die</strong> Zeche zahlt ...<br />

Und schließlich ist den Bürgern klar, dass<br />

im Falle von Rückzahlungen der Bürger<br />

zum zweiten Mal zur Kasse gebeten<br />

würde, weil niemand das Geld der Jahre<br />

1995 bis 1998 auf der hohen Kante liegen<br />

hat, sondern es über eine neue Belastung<br />

hereingebracht werden müsse.<br />

Aber auch <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> ihre Steuer treu<br />

abgeführt und auf den Grundsatz von<br />

geltendem Recht vertraut und nicht langwierige<br />

Verfahren betrieben haben, würden<br />

sich verschaukelt fühlen.<br />

Der Gemeindebund kann im Interesse<br />

aller Betroffenen nur hoffen, dass <strong>die</strong> Vernunft<br />

siegt. Jedenfalls werden wir alles<br />

daran setzen, dass unsere <strong>Gemeinden</strong><br />

nicht in das Finanz-Chaos gestürzt werden.<br />

Helmut Mödlhammer


Die Referentenliste liest sich wie das<br />

„Who is Who“ der der österreichischen<br />

<strong>Kommunal</strong>politik: Lebensminister Josef<br />

Pröll, Gemeindebundpräsident Helmut<br />

Mödlhammer, Forum-Land-Präsident<br />

Fritz Grillitsch, um nur einige zu nennen<br />

und EU-Kommissar Franz Fischler wechselten<br />

sich am Rednerpult ab. Die Themen<br />

der Referate waren dementsprechend<br />

und reichten von „<strong>Gemeinden</strong> -<br />

attraktive Standorte, vitale Lebensräume“<br />

und „Ziele der EU im Bereich<br />

ländliche Entwicklung“ über „Breitbandtechnologie“<br />

und „Verbesserung der<br />

Standortqualität von <strong>Gemeinden</strong>“ bis<br />

hin zu „Siedlungswasserwirtschaft“ und<br />

„EDV-Einsatz zur effizienteren Verwaltung“.<br />

Die abschließende Podiumsdiskussion<br />

zum Thema „Finanzausgleich -<br />

Schlüsselinstrument für moderne und<br />

handlungsfähige Kommunen“ mit Helmut<br />

Mödlhammer und Fritz Grillitsch<br />

sorgten für einen starken Schlusspunkt.<br />

Attraktiver Standort<br />

„Handfeste“ Unterstützung für <strong>die</strong><br />

<strong>Gemeinden</strong> sagte Lebensminister Josef<br />

Pröll zu. Er berichtete, dass das Lebensministerium<br />

50 <strong>Gemeinden</strong> bei der Analyse<br />

und Positionierung unterstützen<br />

werde. Allerdings verwies der Minister<br />

darauf, dass „<strong>die</strong> Unterstützung einzelner<br />

<strong>Gemeinden</strong> langfristig ‘nichts bringe’.“<br />

Zur Stützung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Standortqualität in Österreich sei es<br />

nötig, Kooperationen zwischen den<br />

<strong>Gemeinden</strong> zu forcieren. Vor allem zum<br />

Thema „regionale Entwicklungsprojekte“<br />

werde das Lebensministerium erstmals<br />

einen komprimierten Katalog erstellen,<br />

welche Förderungsangebote den <strong>Gemeinden</strong><br />

von Landes-, Bundes- und EU-Ebene<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Die Förderungen waren auch Thema des<br />

Referats von EU-Kommissar Franz Fischler.<br />

Er teilte mit, dass es von EU-Seite her<br />

keine weiteren Förder-Aktivitäten mehr<br />

geben würde und bedauerte, dass <strong>die</strong><br />

LEADER-Töpfe von österreichischer Seite<br />

nicht voll ausgeschöpft worden seien.<br />

Der ländliche Raum<br />

braucht starke <strong>Gemeinden</strong><br />

Gemeindebundpräsident Mödlhammer<br />

rief den Status Quo in Erinnerung: „Keine<br />

andere Gebietskörperschaft hat sich so<br />

rasch und flexibel weiter entwickelt wie<br />

<strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> Österreichs. Sie sind<br />

längst nicht mehr verstaubte Amtsstuben<br />

und starre bürokratische Apparate,<br />

sondern lebendige demokratische Gremien,<br />

Bürgerservicestellen modernster<br />

Art und hochmoderne Leistungsträger<br />

Bürgermeisterkonferenz<br />

Gemeindebundpräsident Helmut<br />

Mödlhammer,Lebensminister Josef<br />

Pröll, Salzburgs Landesrat Sepp Eisl,<br />

Generaldirektor Heinz Sundt von der<br />

Telekom und Leopold Bauernfeind<br />

von Fabasoft.<br />

Bürgermeisterkonferenz: Wirtschaftsstandort Gemeinde<br />

Für bessere<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

Sehr gut besucht war <strong>die</strong> Bürgermeisterkonferenz Mitte November in Salzburg.<br />

Rund 250 Gemeindemandatare diskutierten zum Thema „Wirtschaftsstandort<br />

Gemeinde - bessere Wettbewerbsfähigkeit in Österreich und Europa“.<br />

Foto: Susi Berger<br />

und zudem der verlässliche Investitionsmotor<br />

für <strong>die</strong> heimische Wirtschaft.“<br />

Fritz Grillitsch schlug in <strong>die</strong> selbe Kerbe:<br />

„Die Rechte der Staatsbürger sind nicht<br />

teilbar und es darf niemand Bürger 2.<br />

oder gar 3. Klasse sein, nur weil er nicht<br />

in einer Großstadt wohnt. Die Leistungen<br />

der Daseinsvorsorge müssen für alle Bürgerinnen<br />

und Bürger gleich zugänglich<br />

sein. Dies ist nur möglich, wenn allen<br />

<strong>Gemeinden</strong>, <strong>die</strong> bei der Erbringung von<br />

öffentlichen Dienstleistungen <strong>die</strong> unumstrittene<br />

Nummer 1 sind, <strong>die</strong> dabei anfallenden<br />

Kosten über den Finanzausgleich<br />

auch abgegolten werden.“ Ganz allgemein<br />

war <strong>die</strong> Stimmung auf der Bürgermeisterkonferenz<br />

und der anschließenden<br />

Diskussionrunde sehr informativ. Die<br />

Wortmeldungen einzelner der über 200<br />

teilnehmenden Gemeindemandatare<br />

ließen jedoch erkennen, dass es mancherorts<br />

noch an Information - vor allem im<br />

Bereich e-Government - mangelt. So<br />

seien zwar praktisch alle <strong>Gemeinden</strong> im<br />

Internet, aber nicht überall wisse man,<br />

wie man damit arbeiten kann und was<br />

mit „e-Government“ alles „möglich ist.<br />

KOMMUNAL wird in einer der nächsten<br />

Ausgaben über Teilaspekte der Themen<br />

des Bürgermeistertages berichten.<br />

KOMMUNAL 11


Recht & Verwaltung<br />

Sozialversicherungsrechtliches Forderungspaket<br />

Wo <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong><br />

benachteiligt werden<br />

Aus Anlass der Begutachtung zum Entwurf eines 2. Sozialversicherungs-Änderungsgesetzes<br />

2003 hat der Österreichische Gemeindebund derzeit wichtige und aktuelle<br />

sozialrechtliche Probleme in den <strong>Gemeinden</strong> zusammengetragen.<br />

KOMMUNAL listet <strong>die</strong> fünf wesentlichen Knackpunkte im Gesetz auf. (Teil 1)<br />

◆ Mag. Sabine Blecha<br />

Gemeinsam mit dem Experten Prof. Werner<br />

Sedlacek wurden <strong>die</strong> kommunalen<br />

Probleme analysieren und in Form eines<br />

Expertengutachtens zu Papier gebracht.<br />

Anstoß zu <strong>die</strong>sem Vorhaben gab <strong>die</strong><br />

letzte Sitzung des Gesundheits- und<br />

Sozialausschusses des Österreichischen<br />

Gemeindebundes, der <strong>die</strong>se Vorgangsweise<br />

mittels Beschluss vorgegeben bzw.<br />

abgesegnet hat. Das Forderungspaket<br />

wurde Anfang November schriftlich im<br />

Rahmen des Begutachtungsverfahrens<br />

zusätzlich auch an <strong>die</strong> zuständigen Minister<br />

Haupt und Rauch-Kallat herangetragen.<br />

Schwerpunktmäßig wurden dabei<br />

fünf Problembereiche aufgegriffen und<br />

fachlich aufgearbeitet.<br />

Normierung der Geringfügigkeitsgrenze<br />

Im Zusammenhang mit der Pflichtversicherung<br />

in der Krankenversicherung<br />

nach dem B-KUVG hat der Österreichische<br />

Gemeindebund <strong>die</strong> endgültige Nor-<br />

◆ Mag. Sabine Blecha ist Juristin<br />

beim Österreichischen Gemeindebund<br />

12 KOMMUNAL<br />

mierung der Geringfügigkeitsgrenze<br />

gemäß § 5 Abs. 2 Z 2 ASVG gefordert:<br />

Von der Pflichtversicherung in der Krankenversicherung<br />

nach dem B-KUVG sind<br />

ua. auch <strong>die</strong> Bürgermeister und <strong>die</strong> übrigen<br />

Mitglieder der Gemeindevertretungen<br />

erfasst, außer es kommt eine im B-<br />

KUVG normierte Ausnahme zum Tragen.<br />

Die Pflichtversicherung tritt zum<br />

Beispiel dann nicht ein, wenn <strong>die</strong> Beitragsgrundlage<br />

des Bürgermeisters oder<br />

Gemeindemandatars nach § 19 B-KUVG<br />

<strong>die</strong> ASVG - Geringfügigkeitsgrenze nicht<br />

übersteigt. Problematisch<br />

dabei ist, dass <strong>die</strong><br />

Anwendung der ASVG-<br />

Geringfügigkeitsgrenze<br />

jedoch mit dem Inkrafttreten<br />

des § 57 B-KUVG<br />

idF des Bundesgesetzes<br />

BGBl. I Nr. 174/1999<br />

mit 1. Jänner 2005<br />

begrenzt ist.<br />

Bei mehrfacher Krankenpflichtversicherung<br />

kann<br />

der Versicherte aufgrund<br />

des § 57 B-KUVG in der<br />

derzeit geltenden Fassung<br />

in jedem Anlassfall<br />

wählen, nach welchem<br />

Versicherungssystem <strong>die</strong><br />

Leistungen erfolgen sollen.<br />

Der „neue“<br />

§ 57 B-KUVG sieht hingegen<br />

vor, dass <strong>die</strong>se Wahlmöglichkeit<br />

nicht für jeden einzelnen Versicherungsfall<br />

besteht, sondern <strong>die</strong> Entscheidung<br />

am Beginn der Mehrfachversicherung<br />

bzw. mit Beginn jedes Kalenderjahres<br />

getroffen werden muss. Erfolgt keine<br />

Wahl, sieht § 57 B-KUVG folgende Rei-<br />

Die Pflichtversicherung<br />

tritt dann<br />

nicht ein, wenn <strong>die</strong><br />

Beitragsgrundlage<br />

des Bürgermeisters<br />

oder Gemeindemandatars<br />

nach<br />

§ 19 B-KUVG <strong>die</strong><br />

ASVG-Geringfügigkeitsgrenze<br />

nicht<br />

übersteigt.<br />

henfolge vor: B-KUVG – ASVG – GSVG –<br />

BSVG. Diese Neuregelung des § 57 B-<br />

KUVG idF des BGBl. I Nr. 174/1999<br />

sollte ursprünglich schon mit 1. Jänner<br />

2000 in Kraft treten, wurde aber mit<br />

Hinweis auf <strong>die</strong> flächendeckende Einführung<br />

der Chipkarte immer wieder<br />

verschoben, zuletzt bis 1. Jänner 2005<br />

(§ 193 Abs. 1 Z 2 B-KUVG). Während<br />

<strong>die</strong> Anwendung der Geringfügigkeitsgrenze<br />

des § 5 Abs. 2 ASVG insbesondere<br />

im ASVG selbst nicht mit der derzeit<br />

geltenden Leistungszuständigkeit<br />

bei mehrfacher Krankenversicherung<br />

nach § 128<br />

ASVG gekoppelt ist und<br />

daher <strong>die</strong>se Geringfügigkeitsgrenze<br />

offenbar –<br />

zumindest nach derzeit<br />

geltender Rechtslage –<br />

auch nach Einführung<br />

der Chipkarte weiter<br />

bestehen wird, ist <strong>die</strong>s<br />

aufgrund der vorstehend<br />

dargestellten Rechtslage<br />

im Falle der im B-KUVG<br />

geregelten Geringfügigkeitsgrenze<br />

nicht der<br />

Fall. Der Österreichische<br />

Gemeindebund hat<br />

daher anregt, <strong>die</strong> zeitliche<br />

Begrenzung der<br />

Anwendung der Geringfügigkeitsgrenze<br />

gemäß<br />

§ 5 Abs. 2 Z 2 ASVG aus § 194 Abs. 2 B-<br />

KUVG zu eliminieren. Diese Änderung<br />

würde den Kommunen mehr Planungssicherheit<br />

liefern, da <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> aufgrund<br />

des Stabilitätspaktes zu einer mittelfristigen<br />

Finanzplanung für jeweils 4<br />

Jahre verpflichtet sind und es bei der


Vor allem <strong>die</strong> Auslegung der Wortfolge „neuerlich angetreten“ entscheidet darüber, ob<br />

ein Bürgermeister mit vorzeitiger Alterspension nach Ende der am 31. Dezember 2000<br />

gelaufenen Funktionsperiode wieder für das Bürgermeisteramt kandi<strong>die</strong>rt oder nicht.<br />

derzeitigen Regelung daher unklar ist,<br />

ob ein durch ein Auslaufen der in § 194<br />

Abs. 2 B-KUVG enthaltenen Regelung<br />

für <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> zusätzlichen Kosten<br />

in Form von Krankenversicherungsbeiträgen<br />

auftreten werden.<br />

Der Bürgermeisterbezug<br />

als Erwerbseinkommen<br />

Zur Thematik des Bürgermeister-Bezugs<br />

als Erwerbseinkommen im Zusammenhang<br />

mit den Auswirkungen auf eine<br />

bestehende (oder bevorstehende) Alterspension<br />

wurde ebenfalls eine Forderung<br />

erhoben. Nach dem Teilpensionsgesetz<br />

gelten seit 1. Jänner 2001 auch <strong>die</strong><br />

Bezüge für Bürgermeister von <strong>Gemeinden</strong><br />

und Städten ohne eigenem Statut<br />

als Erwerbseinkommen, allerdings mit<br />

der Einschränkung, dass <strong>die</strong> Bürgermeister-Funktion<br />

nach dem 31. Dezember<br />

2000 „erstmals oder neuerlich“ angetreten<br />

wird (wurde). (Dem entsprechen<br />

auch <strong>die</strong> Bestimmungen im ASVG, und<br />

<strong>die</strong> gleichlautenden Gesetzesstellen im<br />

GSVG und BSVG).<br />

Wie <strong>die</strong> Erfahrungen bereits zeigen,<br />

bedeutet <strong>die</strong>s, dass insbesondere jene<br />

Bürgermeister, <strong>die</strong> bereits eine gesetzliche<br />

vorzeitige Alterspension<br />

beziehen oder<br />

unmittelbar davor ste-<br />

hen, für Neuwahlen<br />

nach dem 31. Dezember<br />

2000 nicht mehr<br />

kandi<strong>die</strong>ren und viele<br />

Kommunen so auf<br />

erfahrene Bürgermeister<br />

verzichten müssen.<br />

Um <strong>die</strong>se Entwicklung<br />

zumindest den<br />

<strong>Gemeinden</strong> jener Bundesländer<br />

zu ersparen,<br />

Nach dem<br />

Teilpensionsgesetz<br />

gelten seit 1. Jänner<br />

2001 auch <strong>die</strong> Bezüge<br />

für Bürgermeister von<br />

<strong>Gemeinden</strong> und<br />

Städten ohne<br />

eigenem Statut als<br />

Erwerbseinkommen.<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> ersten Gemeinderatswahlen nach<br />

dem 31. Dezember 2000 noch vor sich<br />

haben, ersuchte der Österreichische<br />

Gemeindebund, umgehende Lösungen<br />

im Auslegungswege bzw. legistisch zu<br />

schaffen.<br />

Vor allem <strong>die</strong> Auslegung der Wortfolge<br />

„neuerlich angetreten“ entscheidet darüber,<br />

ob ein Bürgermeister mit vorzeitiger<br />

Alterspension nach Ende der am 31.<br />

Dezember 2000 gelaufenen Funktionsperiode<br />

wieder für das Bürgermeisteramt<br />

kandi<strong>die</strong>rt oder nicht.<br />

Wunsch des Österreichischen Gemeindebundes<br />

ist es daher, dass das zuständige<br />

Ministerium seine <strong>die</strong>sbezüglich<br />

geäußerte Rechtsansicht nochmals überdenkt<br />

und im Interesse der betroffenen<br />

Bürgermeister und <strong>Gemeinden</strong> das Wort<br />

„neuerlich“ so auslegt, dass es nur im<br />

Falle der Neubestellung jener Bürgermeister<br />

zutrifft, <strong>die</strong> <strong>die</strong>ses Amt in der<br />

am 31. Dezember 2000 gelaufenen<br />

Amtsperiode nicht ausgeübt haben.<br />

Erwerbseinkommen der<br />

Gemeindemandatare<br />

Zu <strong>die</strong>ser Problematik wurde weiters<br />

auch der Bereich „Erwerbseinkommen“<br />

der Gemeindemandatare<br />

aus „selbständiger“<br />

Erwerbstätigkeit mitange-<br />

sprochen. Ob eine vorzeitige<br />

Alterspension wegfällt<br />

oder nicht, hängt<br />

nämlich auch von der<br />

Höhe des gleichzeitig<br />

bezogenen Erwerbseinkommens<br />

ab. Als<br />

„Erwerbseinkommen“ gilt<br />

dabei bei unselbständiger<br />

Erwerbstätigkeit das aus<br />

<strong>die</strong>ser Tätigkeit<br />

Recht & Verwaltung<br />

gebührende Entgelt, bei selbständiger<br />

Erwerbstätigkeit der auf den Kalendermonat<br />

entfallende Teil der nachgewiesenen<br />

Einkünfte aus <strong>die</strong>ser Tätigkeit.<br />

Da <strong>die</strong> Gemeindemandatare nicht in<br />

einem Arbeitsverhältnis<br />

zur<br />

Gemeinde ste-<br />

hen und sich<br />

noch andere<br />

Gründe dafür<br />

aufzählen lassen(Argumente<br />

im Teilpensionsgesetz,<br />

im ASVG<br />

im Zusammenhang<br />

mit der<br />

Lohnsteuerpflicht,<br />

keine<br />

Pensionspflichtversicherung<br />

ua), geht<br />

der ÖsterreichischeGemeindebund<br />

davon<br />

aus, dass <strong>die</strong><br />

Bezüge der<br />

Gemeinde-<br />

mandatare nicht als „Erwerbseinkommen<br />

aus unselbständiger Erwerbstätigkeit“ iS<br />

der §§ 91 Abs. 1 ASVG, 60 Abs. 1 GSVG<br />

und 56 Abs. 1 BSVG angesehen werden<br />

können. Die Bezüge aus der Ausübung<br />

eines öffentlichen Mandates sind daher<br />

dem „Erwerbseinkommen aus selbständiger<br />

Erwerbstätigkeit“ iS der vorstehend<br />

genannten Bestimmungen zuzuordnen,<br />

unabhängig davon, dass aufgrund der<br />

ständigen Rechtsprechung des VwGH zu<br />

§ 12 AlVG nicht <strong>die</strong> gesamten Einkünfte,<br />

<strong>die</strong> mit der Ausübung eines öffentlichen<br />

Mandates verbunden sind, vom Begriff<br />

Werner<br />

Sedlacek<br />

Da Gemeindemandatare<br />

nicht in<br />

einem Arbeitsverhältnis<br />

zur Gemeinde<br />

stehen, geht der<br />

Gemeindebund davon<br />

aus, dass <strong>die</strong> Bezüge<br />

der Gemeindemandatare<br />

nicht als<br />

„Erwerbseinkommen<br />

aus unselbständiger<br />

Erwerbstätigkeit“<br />

angesehen werden<br />

können.<br />

Prof. Werner Sedlacek ist Steuerberater<br />

und Partner der TPA Wirtschaftstreuhand<br />

Austria. Sein Fachgebiet ist<br />

„Lohnsteuer und Sozialversicherung“.<br />

Er ist Autor zahlreicher Bücher zu <strong>die</strong>sem<br />

Thema und Konsulent des Österreichischen<br />

Geemindebundes.<br />

KOMMUNAL 13


Recht & Verwaltung<br />

„Erwerbseinkommen“ erfasst sind. Um<br />

<strong>die</strong>se Zuordnung eindeutig klar zu stellen,<br />

regte der Österreichische Gemeindebund<br />

daher an, <strong>die</strong> betreffende Bestimmung im<br />

ASVG (§ 91 Abs. 1 Z 2 ASVG ) und <strong>die</strong><br />

korrespon<strong>die</strong>renden Bestimmungen in<br />

den anderen Bundesgesetzen dahingehend<br />

zu ergänzen, dass <strong>die</strong> in § 1 Z 4 lit.<br />

c) Teilpensionsgesetz genannten Personengruppen<br />

ausdrücklich genannt werden.<br />

Geringfügigkeitsgrenze<br />

Der dritte angesprochene Aspekt in <strong>die</strong>ser<br />

Thematik ist <strong>die</strong> Frage eines „Ausgleich-<br />

Vorschau auf Teil 2<br />

In der nächsten Ausgabe werden Sie über<br />

<strong>die</strong> Forderung des Österreichischen<br />

Gemeindebundes, <strong>die</strong> Gleichstellung des<br />

B-KUVG mit dem ASVG hinsichtlich der<br />

Befreiung jener Bezugsteile eines Bürgermeisters,<br />

<strong>die</strong> auf „freiwillige“ Pensionskassenbeiträge<br />

entfallen, informiert. Der<br />

Österreichische Gemeindebund forderte<br />

eine dem ASVG entsprechende „Befreiungs“bestimmung<br />

auch in das B-KUVG<br />

neu aufzunehmen, um Bürgermeister und<br />

<strong>die</strong> anderen von <strong>die</strong>ser „Pensionskassen-<br />

Regelung“ (<strong>die</strong> von § 2 Abs. 4 BezBegrG<br />

ausgeht) betroffenen öffentlichen Funktionäre<br />

den ASVG-Pflichtversicherten<br />

gleichzustellen. Dies würde eine Harmonisierung<br />

des Lohnsteuerrechts - und eine<br />

damit verbundene Vereinfachung der<br />

Lohnverrechnung bewirken.<br />

Weiters werden Sie über <strong>die</strong> Forderung,<br />

eine Differenzvorschreibung bzw. <strong>die</strong><br />

Befreiung von der Zahlungspflicht der<br />

Pensionspflichtbeiträge auch für Bürgermeister<br />

zu schaffen, lesen können. Hier<br />

wurde verlangt, <strong>die</strong> „Differenzvorschreibung“<br />

bzw. „Befreiung von der Zahlungspflicht“<br />

im Bereich der <strong>die</strong> Pensionsversicherung<br />

regelnden Bestimmungen im<br />

GSVG und BSVG auch auf den „Anrechnungsbetrag“<br />

auszudehnen.<br />

Zum Schluss wird noch <strong>die</strong> Forderung auf<br />

Ausdehnung der Wirkung der „Mehrfachversicherung“<br />

in der Krankenversicherung<br />

auch auf das Verhältnis zu den landesgesetzlich<br />

geregelten Krankenfürsorgeanstalten<br />

abgehandelt werden. Zu <strong>die</strong>ser aktuellen<br />

Problematik wurden dem Ministerium<br />

drei Lösungsvorschläge vorgelegt. Wie<br />

<strong>die</strong>se <strong>die</strong> Gemeindemandatare und andere<br />

öffentliche Funktionäre sowie Beamte<br />

benachteiligende Situation bereinigt wird,<br />

obliegt somit der Entscheidung des Ministeriums.<br />

14 KOMMUNAL<br />

zulagenrichtsatzes“ statt der „Geringfügigkeitsgrenze“.<br />

Ob <strong>die</strong> vorzeitige Alterspension,<br />

<strong>die</strong> ein Gemeindemandatar bezieht,<br />

wegfällt oder nicht, ist ua. nämlich auch<br />

noch davon abhängig, ob das „Erwerbseinkommen“,<br />

das er aufgrund seiner<br />

Tätigkeit als Gemeindemandatar erzielt,<br />

<strong>die</strong> Geringfügigkeitsgrenze gemäß § 5<br />

Abs. 2 ASVG übersteigt.<br />

Im Hinblick auf <strong>die</strong> ständige Judikatur<br />

des VwGH zu § 12 AlVG („Arbeitslosigkeit“)<br />

und <strong>die</strong> mit <strong>die</strong>ser verbundenen<br />

Begriffe „Erwerbstätigkeit“ und „Erwerbseinkommen“<br />

stellt sich <strong>die</strong> Frage, welcher<br />

Teil der Einkünfte aus der Tätigkeit als<br />

Gemeindemandatar als „Erwerbseinkommen“<br />

gilt und daher der Geringfügigkeitsgrenze<br />

gemäß § 5 Abs. 2 ASVG gegenüber<br />

zu stellen ist. Dabei wird vom Höchstgericht<br />

ua. eindeutig festgestellt, dass der<br />

Begriff des Erwerbseinkommens, wie er<br />

für § 12 AlVG maßgeblich ist, nicht ohne<br />

Weiteres alle Einkünfte, <strong>die</strong> mit der Ausübung<br />

eines öffentlichen Mandates verbunden<br />

sind, umfasst. Erwerbseinkommen im<br />

Sinne des § 12 AlVG sind im gegenständlichen<br />

Zusammenhang vielmehr nur dann<br />

gegeben, wenn <strong>die</strong> Bezüge eines öffentlichen<br />

Mandatars ein Ausmaß erreichen,<br />

welches zeigt, dass sie nicht nur den<br />

Zweck haben, mit der Ausübung des<br />

Mandates in der Regel verbundene Aufwendungen<br />

abzugelten, sondern auch<br />

zum Beispiel einen angemessenen Beitrag<br />

zum Lebensunterhalt der betreffenden<br />

Person zu bilden.<br />

Das BMWA hat auf <strong>die</strong>se Judikatur in<br />

Form der erlassmäßigen Anweisung an<br />

den Vorstand des Arbeitsmarktservice<br />

Österreich reagiert, mit der <strong>die</strong> Einkommensgrenze,<br />

bis zu der der Bezug eines<br />

öffentlichen Funktionärs dem Anspruch<br />

auf Arbeitslosengeld nicht entgegensteht,<br />

auf den „Ausgleichszulagenrichtsatz“ für<br />

Einzelpersonen (2003: Euro 643,44 netto<br />

per Monat) angehoben wurde. Dies<br />

bedeutet nichts anderes, als dass der<br />

Bezug eines Gemeindemandatars für den<br />

Anspruch auf Arbeitslosengeld erst schädlich<br />

ist, wenn das nach § 36a AlVG zu<br />

ermittelnde Einkommen<br />

daraus den jeweils<br />

geltenden Ausgleichs-<br />

zulagenrichtsatzüberschreitet. Als Einkommen<br />

gemäß § 36a<br />

AlVG sind dabei im<br />

Wesentlichen <strong>die</strong> Einkünfte<br />

(nicht der Bruttobezug)<br />

zu verstehen,<br />

<strong>die</strong> gemäß § 91 Abs. 1<br />

Z 2 ASVG und den korrespon<strong>die</strong>renden<br />

Bestimmungen in den<br />

anderen Bundesgesetzen<br />

als „Erwerbsein-<br />

Wie <strong>die</strong> Erfahrungen bereits zeigen,<br />

bedeuten <strong>die</strong> Regelungen, dass insbesondere<br />

jene Bürgermeister, <strong>die</strong> bereits<br />

eine gesetzliche vorzeitige Alterspension<br />

beziehen oder unmittelbar davor stehen,<br />

für Neuwahlen nach dem 31. Dezember<br />

2000 nicht mehr kandi<strong>die</strong>ren und viele<br />

Kommunen so auf erfahrene Bürgermeister<br />

verzichten müssen.<br />

kommen“ bei selbständiger Erwerbstätigkeit<br />

gelten. Der Ansatz des jeweiligen<br />

„Ausgleichszulagenrichtsatzes“ deckt<br />

mehr oder weniger den Betrag der<br />

Geringfügigkeitsgrenze gemäß § 5 Abs. 2<br />

ASVG und jenen Teil der Bezüge eines<br />

Gemeindemandatars<br />

ab, der iS der<br />

VwGH-Rechtspre-<br />

Der Bezug eines<br />

Gemeindemandatars ist<br />

für den Anspruch auf<br />

Arbeitslosengeld erst<br />

dann schädlich, wenn das<br />

nach § 36a AlVG zu ermittelnde<br />

Einkommen daraus<br />

den jeweils geltenden<br />

Ausgleichszulagenrichtsatz<br />

überschreitet.<br />

chung nur <strong>die</strong> idR<br />

mit der Ausübung<br />

des Mandates verbundenen<br />

(nicht als<br />

Werbungskosten<br />

abzugsfähigen) Aufwendungen<br />

abgilt<br />

und noch keinen<br />

angemessenen Beitrag<br />

zum Lebensunterhalt<br />

bildet.<br />

Insbesondere aufgrund<br />

der Tatsache,


dass der VwGH sich in seiner vorstehend<br />

wiedergegebenen Begründung ausdrücklich<br />

auf das ASVG bezieht und daher dem<br />

Begriff „Erwerbseinkommen“ im ASVG<br />

nicht eine andere Bedeutung beigemessen<br />

werden kann, als sie für das AlVG gilt, forderte<br />

der Österreichische Gemeindebund<br />

dringend, <strong>die</strong>ser Rechtsprechung des<br />

VwGH auch im ASVG und den korrespon<strong>die</strong>renden<br />

Bundesgesetzen Rechnung zu<br />

tragen: Entweder durch eine entsprechende<br />

gesetzliche Änderung des Begriffes<br />

„Erwerbseinkommen“ im Falle von<br />

Bezügen aus der Ausübung eines öffentlichen<br />

Mandates in den §§ 91 Abs. 1 ASVG,<br />

60 Abs. 1 GSVG und 56 Abs. 1 BSVG oder<br />

im Wege der Auslegung, wie <strong>die</strong>s im<br />

zitierten Erlass des BMWA geschehen ist.<br />

Dabei ist aber zu betonen, dass Letzterem<br />

möglicherweise im Hinblick darauf, dass<br />

der Wegfall von vorzeitigen Alterspensionen<br />

infolge Erwerbseinkommens mit der<br />

Einführung des geplanten „Pensionskontos“<br />

eventuell ohnehin systemwidrig sein<br />

wird und daher beseitigt werden soll, der<br />

Vorzug zu geben ist.<br />

Mit <strong>die</strong>ser Forderung will der Österreichische<br />

Gemeindebund erreichen, dass <strong>die</strong><br />

Bezüge bzw. das aus <strong>die</strong>sen resultierende<br />

„Erwerbseinkommen“ eines Gemeindemandatars<br />

aus seiner Organstellung erst<br />

ab jener Höhe zum Wegfall einer vorzeitigen<br />

Alterspension führt, <strong>die</strong> auch den<br />

Anspruch auf<br />

Arbeitslosengeldaus-<br />

schließen<br />

würde. Dem<br />

BMWA folgend<br />

wäre <strong>die</strong>s erst<br />

der Fall, wenn<br />

<strong>die</strong> Einkünfte<br />

iS des § 91<br />

Abs. 1 Z 2<br />

ASVG und der<br />

korrespon<strong>die</strong>rendenBestimmungen<br />

in<br />

den anderen<br />

Bundesgesetzen<br />

den Ausgleichszulagenrichtsatz<br />

(2003: Euro<br />

643,44 per Monat) übersteigen. Dabei ist<br />

<strong>die</strong> erlassmäßige Festlegung des Ausgleichszulagenrichtsatzes<br />

– statt der<br />

Geringfügigkeitsgrenze – lediglich als vereinfachende<br />

Maßnahme zur Umsetzung<br />

der VwGH-Rechtsprechung anzusehen:<br />

Der VwGH selbst hat sich nicht auf eine<br />

bestimmte Grenze festgelegt und teilweise<br />

sogar ein höheres „Erwerbseinkommen“<br />

(vgl. 2002/08/ 0013 vom 3.7.2002) als<br />

noch nicht für den Anspruch auf Arbeitslosengeld<br />

schädlich beurteilt.<br />

Es stellt sich<br />

<strong>die</strong> Frage, welcher<br />

Teil der Einkünfte<br />

aus der Tätigkeit als<br />

Gemeindemandatar<br />

als „Erwerbseinkommen“<br />

gilt und<br />

daher der Geringfügigkeitsgrenze<br />

gegenüber zu<br />

stellen ist.<br />

Der Präsident des Niederösterreichischen<br />

Landtages, Mag. Edmund Freibauer, hat<br />

im Zuge der laufenden Verfassungsdiskussion<br />

im Österreich-Konvent einen konkreten<br />

Vorschlag für eine Reform des<br />

Bundesrates veröffentlicht. Freibauer verweist<br />

dabei auf <strong>die</strong> Unverzichtbarkeit<br />

einer Länderkammer für das bundesstaatliche<br />

Prinzip unserer Verfassung. Sein<br />

Vorschlag eines „Rates der Länder und<br />

<strong>Gemeinden</strong>“ sieht daher eine bedeutende<br />

Stärkung, aber gleichzeitig wesentliche<br />

Vereinfachung der österreichischen Länderkammer<br />

vor. Dieser wurde anlässlich<br />

eines Workshops über <strong>die</strong> Zukunft der<br />

Mitwirkung der Länder an der Bundesgesetzgebung<br />

kürzlich im Parlament präsentiert.<br />

Der niederösterreichische Landtagspräsident<br />

war bereits vor zwei Jahren mit der<br />

Idee in <strong>die</strong> Öffentlichkeit gegangen, <strong>die</strong><br />

österreichische Länderkammer zu reformieren.<br />

Nach <strong>die</strong>sem Vorschlag soll der<br />

Bundesrat paritätisch aus Mitgliedern der<br />

Landesregierungen und der Landtage<br />

bestehen. Dadurch soll ihm mehr politisches<br />

Gewicht verliehen werden.<br />

Freibauer legt besonderen Wert darauf,<br />

dass <strong>die</strong>ser „Bundesrat neu“ nicht nur<br />

eine Interessenvertretung der Länder,<br />

sondern der Länder und der <strong>Gemeinden</strong><br />

bei der Bundesgesetzgebung sein soll.<br />

Deshalb schlägt er vor, dass auch Vertreter<br />

des Städte- und Gemeindebundes aus<br />

jedem Bundesland in den neuen Bundesrat<br />

einziehen sollen. Diese Interessenvertretungen<br />

seien schließlich bereits in der<br />

Bundesverfassung verankert. <strong>Auch</strong> der<br />

Konsultationsmechanismus mache <strong>die</strong><br />

Wichtigkeit einer Kooperation zwischen<br />

allen drei Gebietskörperschaften klar.<br />

<strong>Auch</strong> <strong>die</strong> Arbeitsweise des Bundesrates<br />

soll nach Freibauer neu geregelt werden.<br />

Der Bundesrat soll nicht wie bisher über<br />

jeden Gesetzesbeschluss des Nationalrates<br />

debattieren, sondern hauptsächlich im<br />

schriftlichen Weg und vor dem Nationalratsbeschluss<br />

seine Stellungnahme abgeben.<br />

Denn es mache keinen Sinn, wenn<br />

sich der Bundesrat in langen Sitzungen<br />

mit jedem einzelnen Gesetzbeschluss des<br />

Nationalrates befasst und dabei parteipolitische<br />

Auseinandersetzungen geführt<br />

werden, obwohl aus der Sicht der Län-<br />

Recht & Verwaltung<br />

Konvent<br />

Der Österreich<br />

Freibauer fordert Rat der Länder und <strong>Gemeinden</strong><br />

Bundesrat neu<br />

der- und Gemeindeinteressen überhaupt<br />

kein Grund für einen Einspruch besteht.<br />

In solchen Fällen genügt es, nach Meinung<br />

des NÖ Landtagspräsidenten, wenn<br />

<strong>die</strong> Entwürfe in den Büros der Landtagspräsidenten<br />

und Mitglieder der Landesregierungen,<br />

<strong>die</strong> ja auch jetzt schon in das<br />

Begutachtungsverfahren einbezogen sind,<br />

geprüft und <strong>die</strong><br />

Spreu vom Weizen<br />

gesondert<br />

wird.<br />

Aber in ganz bestimmten<br />

Fällen<br />

soll der „Bundesrat<br />

neu“ ein echtes<br />

Vetorecht<br />

haben. Dieses<br />

darf nicht nur zu<br />

einer Aufschiebung<br />

und zu<br />

einem weiteren<br />

Nationalratsbeschluss(Beharrungsbeschluss)<br />

führen, sondern<br />

ein solches Veto<br />

muss eine<br />

Gesetzwerdung<br />

gänzlich unterbinden<br />

können.<br />

Edmund Freibauers Vorschlag<br />

eines „Rates der<br />

Länder und <strong>Gemeinden</strong>“<br />

sieht eine Stärkung bei<br />

gleichzeitiger Vereinfachung<br />

der Länderkammer<br />

vor.<br />

Diese Waffe muss daher sorgsam angewendet<br />

werden und soll nach Meinung<br />

Freibauers vor allem dort zum Tragen<br />

kommen, wo Interessen der Länder und<br />

<strong>Gemeinden</strong>, vor allem deren Wirkungsbereich<br />

und <strong>die</strong> dafür nötigen Mittel, also<br />

der Finanzausgleich, in Frage stehen.<br />

Die Sitzungen des neuen Bundesrates sollen<br />

turnusmäßig in den Bundesländern<br />

stattfinden, wie schon jetzt <strong>die</strong> Zusammenkünfte<br />

der Landeshauptleute und der<br />

Landtagspräsidenten. Die nötigen<br />

Geschäfte könnte <strong>die</strong> Verbindungsstelle<br />

der Bundesländer führen und damit der<br />

derzeitige parlamentarische Apparat des<br />

Bundesrates eingespart werden.<br />

Man darf gespannt sein, wie <strong>die</strong> Reaktionen<br />

auf <strong>die</strong>sen Reformvorschlag des niederösterreichischen<br />

Landtagspräsidenten<br />

ausfallen. Immerhin ist es der erste konkret<br />

ausgearbeitete Entwurf zur Reform<br />

der so heftig umstrittenen zweiten Kammer<br />

unseres Bundesparlamentes.<br />

KOMMUNAL 15


Recht und Verwaltung<br />

Der Intimationsbescheid – ein geheimnisvoller Verwaltungsakt<br />

Wer unterschreibt<br />

wann was und wie?<br />

Zahlreiche Anrufe bei Anwälten zeigen, dass viele Bürgermeister mit dem Begriff<br />

„Intimationsbescheid“ wenig anfangen können und ihn manche sogar für rechtswidrig<br />

halten. KOMMUNAL lüftet das Geheimnis um den „Intimationsbescheid“ und legt dar,<br />

worum es sich dabei tatsächlich handelt.<br />

◆ Dr. Roman Häußl<br />

Gemäß § 18 Abs.4 Allgemeines Verwaltungsverfahrensgesetz<br />

1991 (AVG),<br />

BGBl. Nr. 51/1991 in geltender Fassung,<br />

hat jede schriftliche Erledigung <strong>die</strong><br />

Bezeichnung der<br />

Behörde, das Datum<br />

und den Namen des<br />

Genehmigenden zu<br />

enthalten. Soweit im<br />

Folgenden nicht anderes<br />

bestimmt ist, haben<br />

schriftliche Erledigungen<br />

auch <strong>die</strong> Unterschrift<br />

des Genehmigenden<br />

zu enthalten.<br />

Diese Bestimmung ist<br />

einfach zu erfüllen,<br />

wenn es sich bei den<br />

Genehmigenden um<br />

ein monokratisches Organ, wie z.B. den<br />

Landeshauptmann oder auf der <strong>Kommunal</strong>ebene<br />

den Bürgermeister, handelt.<br />

Wird <strong>die</strong> schriftliche Erledigung<br />

jedoch von einem Kollegialorgan wie<br />

◆ Dr. Roman<br />

Häußl ist Mitarbeiter der Rechtsanwaltskanzlei<br />

Dr. Franz Nistelberger<br />

und auf Gemeinderecht spezialisiert<br />

16 KOMMUNAL<br />

Es stellt sich<br />

<strong>die</strong> Frage, wer den<br />

Bescheid eines<br />

Kollegialorganes zu<br />

fertigen hat; vielfach<br />

geschieht <strong>die</strong>s durch<br />

den Bürgermeister.<br />

z.B. dem Gemeindevorstand oder dem<br />

Gemeinderat erlassen - was vor allem<br />

bei Berufungsbescheiden der Fall ist -<br />

wird <strong>die</strong> Sache bereits etwas schwieriger.<br />

Es ist nämlich nicht<br />

üblich, dass z.B. ein Berufungsbescheid<br />

von allen<br />

Mitgliedern des Gemeindevorstandes(Gemeinderates)<br />

gezeichnet wird. In<br />

den meisten Fällen lautet<br />

<strong>die</strong> Fertigungsklausel<br />

dann<br />

„Für den Gemeindevorstand<br />

bzw. Gemeinderat<br />

Der Vizebürgermeister“<br />

Allerdings haben sich<br />

gegen eine derartige Fertigung<br />

bereits in der Literatur vereinzelt<br />

Stimmen erhoben, da in den Gemeindeordnungen<br />

und Stadtrechten eine derartige<br />

Kompetenz für den Vizebürgermeister<br />

grundsätzlich nicht vorgesehen ist.<br />

Es stellt sich also <strong>die</strong> Frage, wer den<br />

Bescheid eines Kollegialorganes zu fertigen<br />

hat; vielfach geschieht <strong>die</strong>s durch<br />

den Bürgermeister.<br />

Ist <strong>die</strong>se Vorgangsweise<br />

zulässig?<br />

Erfolgt <strong>die</strong> Ausfertigung eines Bescheides<br />

von einer anderen, als der den<br />

Bescheid erlassenden Behörde, so<br />

nennt man das einen Intimationsbescheid.<br />

Entgegen der Auffassung der<br />

Lehre hat <strong>die</strong> Rechtsprechung und zwar<br />

sowohl der Verfassungsgerichtshof als<br />

auch der Verwaltungsgerichtshof eine<br />

solche Vorgangweise als zulässig erachtet.<br />

Mit Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofes<br />

vom 6.3.1984, 83/05/0179,<br />

ist der Bürgermeister berechtigt einen<br />

Intimationsbescheid für <strong>die</strong> gemeindliche<br />

Berufungsbehörde zu unterfertigen.<br />

Wichtig ist dabei, dass aus dem Spruch<br />

des Bescheides eindeutig ersichtlich ist,<br />

wer <strong>die</strong>sen Bescheid erlassen hat, also<br />

z.B. der Gemeindevorstand oder der<br />

Gemeinderat. <strong>Auch</strong> darf der ausgefertigte<br />

Bescheid vom Beschluss des<br />

Gemeinderates oder Gemeindevorstandes<br />

nicht abweichen. Liegt einem<br />

namens einer Kollegialbehörde ausgefertigten<br />

Bescheid kein Beschluss <strong>die</strong>ser<br />

Kollegialbehörde zugrunde, so ist <strong>die</strong>ser<br />

Bescheid wie von einer unzuständigen<br />

Behörde erlassen zu behandeln, er ist<br />

aber nicht absolut nichtig (VwGH<br />

24.11.1988, 84/06/0079, 0099).<br />

Die Zulässigkeit eines Intimationsbescheides<br />

wird wohl aus der Tatsache<br />

abzuleiten sein, dass der Bürgermeister<br />

nach den einzelnen Gemeindeordnungen<br />

und Stadtrechten berufen ist, <strong>die</strong><br />

Gemeinde nach außen zu vertreten.<br />

Freilich darf der Bürgermeister an der<br />

Entscheidung des Kollegialorganes,<br />

sofern es sich dabei um eine Berufungsentscheidung<br />

handelt und er<br />

an der Erlassung des Bescheides in<br />

I.Instanz beteiligt war, nicht teilhaben.<br />

§ 7 Abs.1 Z.5 AVG gilt auch in <strong>die</strong>sem<br />

Fall vollinhaltlich. Zum Beweis dessen<br />

ist im Sitzungsprotokoll zu vermerken,<br />

dass der Bürgermeister vor Beratung<br />

und Beschlussfassung über <strong>die</strong> Berufung<br />

den Sitzungssaal verlassen hat.


Es ist nicht üblich, dass zum Beispiel ein<br />

Berufungsbescheid von allen Mitgliedern<br />

des Gemeindevorstandes (Gemeinderates)<br />

gezeichnet wird.<br />

Zusammenfassung<br />

Es kann also festgehalten werden, dass es<br />

sich bei einem Intimationsbescheid um<br />

einen Bescheid handelt, der von einer<br />

anderen Behörde ausgefertigt wurde, als<br />

derjenigen, <strong>die</strong> ihn erlassen hat. Weiters<br />

ist zu beachten, dass aus dem Wortlaut<br />

des Spruchs eindeutig ersichtlich ist, welches<br />

Kollegialorgan den Bescheid erlassen<br />

hat. Der Bürgermeister, der einen vom<br />

Gemeindevorstand bzw. Gemeinderat<br />

erlassenen Bescheid fertigt, darf – soferne<br />

es sich dabei um eine Berufungsentscheidung<br />

handelt - keinen Einfluss auf dessen<br />

Inhalt nehmen, da <strong>die</strong> Befangenheitsregeln<br />

des § 7 AVG auch in <strong>die</strong>sem Fall gelten.<br />

Beim Intimationsbescheid ist weiters<br />

darauf zu achten, dass der Spruch des<br />

ausgefertigten Bescheides mit der<br />

Beschlussfassung des Kollegialorganes –<br />

also Gemeindevorstand oder Gemeinderat<br />

– vollinhaltlich übereinstimmt.<br />

Die Fertigungsklausel<br />

hat wie folgt zu lauten:<br />

Der Bürgermeister<br />

..................................<br />

Unterschrift<br />

(lesbare Beisetzung des Namens)<br />

Die Europäische Kommission unterhält<br />

in allen Mitgliedstaaten eine Vertretung,<br />

der im Wesentlichen Informationsaufgaben<br />

zukommen. Einerseits sollen wir<br />

Informationen über <strong>die</strong> Europäische<br />

Union im Allgemeinen, wesentliche Politikentwicklungen<br />

und Schwerpunktthemen<br />

direkt oder über Me<strong>die</strong>n und<br />

andere Multiplikatoren an <strong>die</strong> österreichische<br />

Bevölkerung heranbringen.<br />

Andererseits ist es unsere Aufgabe, über<br />

<strong>die</strong> politische Entwicklung in Österreich,<br />

bestehende Sorgen und Sensibilitäten<br />

den zentralen Dienststellen der Kommission<br />

und den Kommissaren zur Kenntnis<br />

zu bringen. Zur Informationsvermittlung<br />

in Österreich<br />

be<strong>die</strong>nen wir uns außer den<br />

Me<strong>die</strong>n eigener Publikationen,<br />

einer eigenen Homepage<br />

unter<br />

www.europa.eu.int/austria<br />

wie eines Netzwerkes an sog.<br />

Infopoints in allen Landeshauptstädten<br />

und anderer<br />

einschlägiger Einrichtungen.<br />

Selbstverständlich gehören<br />

auch intensive Kontakte zu<br />

den Vertretern der Gebietskörperschaften<br />

und sonstiger<br />

Interessenvertretungen zur<br />

täglichen Routine. Täglich<br />

bearbeiten wir auch direkte Anfragen<br />

von Bürgern oder Interessensgruppen<br />

z.B. nach Stipen<strong>die</strong>n, einschlägigen<br />

Dokumenten oder Vorschriften. Für <strong>die</strong><br />

Beantwortung von juristischen Fragen<br />

steht der österreichischen Bevölkerung<br />

in der Vertretung auch ein eigener Bürgerberater<br />

zur Verfügung. Speziell für<br />

Österreichs <strong>Gemeinden</strong> konnten wir mit<br />

viel Freude ein wenig mit an der Wiege<br />

einer auf österreichische Initiative entstandenen<br />

Einrichtung zur Schulung<br />

von Gemeindemitarbeitern in Europafragen<br />

wirken (www.iiz.at). <strong>Auch</strong> <strong>die</strong> sogenannten<br />

Euroinfopoints in den Landeshauptstädten<br />

versuchen wir nach besten<br />

Kräften jedenfalls mit Informationsmaterial,<br />

Beratung und Beistellung von Referenten<br />

zu unterstützen. Außer den Mitarbeitern<br />

der Vertretung steht noch ein<br />

Team von 30 besonders geschulten<br />

Experten zur Beratung in allen Fachbe-<br />

Kommentar der Anderen<br />

Kommentar der<br />

Anderen<br />

Die Europäische Kommission wird bürgernah<br />

Mit Europa auf Du und Du<br />

reichen auf Europaebene auf Anfrage<br />

zur Verfügung. Ein besonderes seit<br />

kurzem verfügbares Service ist <strong>die</strong><br />

kostenlose Infohotline EU-direkt, auf<br />

welcher jeder EU-Bürger in der Landessprache<br />

eine Anfrage an <strong>die</strong> EU-Kommission<br />

stellen kann.<br />

Gerade <strong>die</strong> Gemeindeebene ist für<br />

unsere Informationsaufgabe besonders<br />

wichtig, erlebt hier doch der Bürger<br />

hautnah das Gemeinwesen und findet<br />

hier meistens auch in gewohntem<br />

Umfeld seine erste Anlaufstelle für<br />

Anfragen betreffend Europaangelegenheiten.<br />

Daher ist es besonders naheliegend,<br />

auch über KOMMU-<br />

NAL direkt an <strong>die</strong> Gemeindevertreter<br />

heranzutreten.<br />

Über Gemeinde-, Landesund<br />

Bundespolitik sowie<br />

über das Europäische Parlament<br />

bestimmen Österreichs<br />

Bürger <strong>die</strong> Entscheidungen<br />

und politischen<br />

Weichenstellungen auf<br />

Europaebene mit. Diese<br />

Entscheidungen haben<br />

dann natürlich wieder mehr<br />

oder minder unmittelbaren<br />

Einfluss auf <strong>die</strong> Bevölkerung,<br />

sodass es eigentlich<br />

selbstverständlich sein<br />

muss, sich auf Gemeindeebene mit<br />

Europa, seinen Institution und politischen<br />

Vorhaben auseinander zu setzen.<br />

Gerade den Gemeindepolitikern und<br />

Mandataren kommt hier besondere<br />

Bedeutung zu und wir laden Sie ein,<br />

unsere Dienste in Anspruch zu nehmen.<br />

Mit ihrer Hilfe sollte es gelingen, der<br />

Bevölkerung ein klareres Bild über<br />

Europa zu vermitteln, sozusagen mit<br />

Europa auf Du zu werden.<br />

Karl G. Doutlik<br />

Karl G. Doutlik ist der Leiter der<br />

Vertretung der Europäischen Kommission<br />

in Österreich, Kärntner<br />

Ring 5-7, 1010 Wien, Tel:<br />

01/51618, Fax: 01/5134225<br />

Email: burvie@cec.eu.int<br />

http://europa.eu.int/austria/<br />

EU-Infohotline: 00800-67891011<br />

KOMMUNAL 17


Gemeindebund<br />

Europathemen im Waldviertel<br />

Regierungskonferenz<br />

und Erweiterung<br />

Die Hauptstadt des Bandlkramerlandls und Heimat des ehemaligen Vizepräsidenten<br />

des Österreichischen Gemeindebundes, Bgm. Anton Koczur, lud <strong>die</strong> Mitglieder des<br />

Europaausschusses Ende Oktober 2003 in das so genannte IIZ (Internationale<br />

Interkommunale Zentrum) in der alten Textilfachschule von Groß-Siegharts.<br />

◆ Mag. Nicolaus Drimmel<br />

Der Hintergrund für <strong>die</strong> Einladung des<br />

Europaausschusses des Österreichischen<br />

Gemeindebundes in das Waldviertel<br />

wird etwas klarer, wenn man seine Aufmerksamkeit<br />

darauf richtet, dass Präsident<br />

Koczur längere Zeit Vorsitzender<br />

<strong>die</strong>ses sehr aktiven Gremiums des<br />

Gemeindebundes gewesen war. Themen<br />

wie <strong>die</strong> Aktivitäten des Gemeindebundes<br />

zur Osterweiterung oder <strong>die</strong> Regierungskonferenz<br />

standen im Mittelpunkt der<br />

<strong>die</strong>smaligen Erörterungen. Einer der<br />

Farbpunkte an <strong>die</strong>sem vom Wetter nicht<br />

besonders begünstigten Termin war ein<br />

kurzer Vortrag der Osteuropa-Spezialistin<br />

Barbara Coudenhove-Kalergi. Sie<br />

sollte am ersten Ausschusstag auch im<br />

Stadtsaal der Gemeinde Groß-Siegharts<br />

einen Vortrag über das Verhältnis Österreichs<br />

zu den Nachbarländern des ehemaligen<br />

Ostblocks, und insbesondere<br />

der Tschechischen Republik halten.<br />

Trotz der schlechten Fahrbedingungen<br />

kam Coudenhove-Kalergi schon etwas<br />

früher, um auch mit den Vertretern des<br />

◆ Reg. Rat Mag. Nicolaus Drimmel<br />

ist Jurist beim Österreichischen<br />

Gemeindebund<br />

18 KOMMUNAL<br />

Ausschusses einige kommunale und<br />

regionale Aspekte der Erweiterung zu<br />

erörtern.<br />

Barabara Coudenhove<br />

vor dem Europaausschuss<br />

Es konnte festgestellt werden, dass Coudenhove-Kalergi<br />

in ihren Darstellungen<br />

vor allem auf ihre eigene Lebensgeschichte<br />

– sie wurde in Prag geboren –<br />

und aufgrund der Nähe zur tschechischen<br />

Grenze besonders auf das Verhältnis<br />

zur Tschechischen Republik einging.<br />

Sie betonte, dass es trotz einiger historisch<br />

bedingter Res-<br />

»<br />

sentiments, <strong>die</strong> vor<br />

allem auf der Ähnlichkeit<br />

unserer Völker<br />

beruhen, besonders<br />

in der Jugend<br />

und im Bereich von<br />

Klein- und Mittelunternehmenbeiderseits<br />

der Grenze<br />

bereits tragfähige Verbindungen<br />

und<br />

gesellschaftliche wie wirtschaftliche<br />

Kooperationen gebe. Die Vertreter des<br />

Gemeindebundes wiesen darauf hin,<br />

dass es gerade <strong>die</strong>se regionalen Kontakte<br />

seien, <strong>die</strong> von den <strong>Gemeinden</strong> und<br />

kommunalnahen Organisationen im<br />

Sinne einer grenzüberschreitenden Entwicklung<br />

der Region unterstützt und<br />

gefördert werden. Anton „Toni“ Koczur<br />

betonte, dass es dabei besonders <strong>die</strong><br />

grenznahen Impulszentren und Denkfabriken<br />

seien, <strong>die</strong> gefordert seien. Das IIZ<br />

hätte einen solchen Anspruch. Bei Cou-<br />

Besonders <strong>die</strong> grenznahen<br />

Impulszentren<br />

und Denkfabriken sind<br />

gefordert. Das IIZ hat<br />

einen solchen<br />

Anspruch.<br />

Anton „Toni“ Koczur<br />

denhove-Kalergi fanden <strong>die</strong> Initiativen<br />

des Österreichischen Gemeindebundes<br />

zur Errichtung eines Internationalen<br />

<strong>Kommunal</strong>netzwerkes (ICNW) und zur<br />

Unterstützung kommunaler Feierlichkeiten<br />

anlässlich des EU-Beitrittes rund um<br />

den 1. Mai 2004 Respekt und Lob.<br />

Unterstützung für ICNW<br />

Der Europaausschuss fasste dementsprechend<br />

auch Beschlüsse zur Unterstützung<br />

und Fortführung der Projekte zur EU-<br />

Erweiterung, insbesonders <strong>die</strong> Initiativen<br />

für das ICNW und <strong>die</strong> <strong>Kommunal</strong>en<br />

Erweiterungsaktivitäten wurden ausdrücklich<br />

begrüßt und<br />

<strong>die</strong> Einbindung der<br />

Landesverbände verlangt.<br />

Vor allem den Landesverbänden<br />

des ÖsterreichischenGemeinde-<br />

«<br />

bundes wurde nahegelegt,<br />

ihre Mitglieder<br />

auf <strong>die</strong> Gemeindeplattform(www.euroinfo.net)<br />

aufmerksam<br />

zu machen und darauf hinzuweisen, wie<br />

nützlich <strong>die</strong> Aufnahme von grenzüberschreitenden<br />

Veranstaltungen auf <strong>die</strong>ser<br />

Internet-Plattform für <strong>die</strong> einzelne<br />

Gemeinde ist.<br />

Kritik an<br />

EU-Förderpolitik<br />

In <strong>die</strong>sem Zusammenhang wurde das<br />

Befremden ausgedrückt, dass gerade<br />

eines der effektivsten und einfachsten


Zur Tatsache, dass gerade <strong>die</strong> Förderung von Gemeindepartnerschaften aufgrund organisatorischer<br />

Probleme auf EU-Ebene im ersten Quartal des Erweiterungsjahres 2004<br />

nicht zur Verfügung stehen wird, drückte der Gemeindebund sein Befremden aus.<br />

Mittel, EU-Subventionen für Aktivitäten<br />

vor allem von Kleingemeinden zu lukrieren,<br />

nämlich <strong>die</strong> Förderung von<br />

Gemeindepartnerschaften, aufgrund<br />

organisatorischer Probleme auf EU-<br />

Ebene im ersten Quartal des Erweiterungsjahres<br />

nicht zur Verfügung stehen<br />

wird. Der Europaausschuss drückte dazu<br />

nach entsprechenden Protestbriefen, <strong>die</strong><br />

der Gemeindebund an österreichische<br />

EU-Parlamentarier gerichtet hatte, sein<br />

tiefes Bedauern und Befremden über<br />

<strong>die</strong>se Tatsache aus.<br />

Gerade in einem Jahr wie 2004, in dem<br />

das größte Projekt zur Erweiterung der<br />

Europäischen Union auf wirtschaftlicher,<br />

aber vor allem auch auf gesellschaftlicher<br />

Ebene umgesetzt werden<br />

soll, werden Aktivitäten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> von<br />

der EU so sinnvoll erachteten „Peopleto-People-Kontakte“<br />

als natürlich in<br />

sich tragen, nicht<br />

mit der ausreichenden<br />

Aufmerksamkeit<br />

belegt und gefördert.<br />

Der Ausschuss<br />

rief daher auf, kommunaleVeranstaltungen<br />

nach Möglichkeit<br />

so zu terminisieren,<br />

dass noch<br />

Fördermittel angesprochen<br />

werden<br />

können. Nach bisherigen<br />

Informationen<br />

aus der EU-Kommission<br />

werden kommunalePartnerschaftsaktionen<br />

mit<br />

dem Thema Erweiterung besonders<br />

gefördert, allerdings erst ab April 2004.<br />

Die Monate Jänner bis März 2004 bleiben<br />

aber leider ein weißer Fleck auf<br />

der Förderlandkarte. Die Mitglieder des<br />

Europaausschusses riefen daher beson-<br />

Die Initiative für <strong>die</strong><br />

Erweiterungsveranstaltungen<br />

der <strong>Gemeinden</strong><br />

in den Grenzregionen<br />

zu den Beitrittsländern<br />

im April/Mai 2004<br />

wurde seitens des<br />

Europaausschusses<br />

besonders begrüßt.<br />

ders zu kommunalen Aktionen ab April<br />

2004 auf, da ein reduzierter Förderzeitraum<br />

ja auch <strong>die</strong> Budgetmittel für<br />

künftige Jahre beschränken könnte,<br />

werden weitere Interventionen bei<br />

Kommission und bei den EU-Parlamentariern<br />

unumgänglich sein.<br />

Ergänzende Forderungen<br />

zur Regierungskonferenz<br />

Ein weiteres Thema, mit dem sich der<br />

Europaausschuss befasste, war <strong>die</strong><br />

Regierungskonferenz. Ergänzend zu<br />

der schon Anfang Oktober abgegebenen<br />

Stellungnahme des Österreichischen<br />

Gemeindebundes wurden <strong>die</strong><br />

bisher erhobenen Forderungen durch<br />

weitere Passagen im Sinne der österreichischen<br />

Positionen formuliert:<br />

◆ Keine umfassende<br />

Koordinierungskompetenz<br />

für <strong>die</strong> EU, wie<br />

sie in der Artikel I/1<br />

des Verfassungsentwurfes<br />

enthalten ist<br />

und so dem Ziel einer<br />

transparenten Kompetenzordnungwiderspricht.<br />

◆ Verstärkung der<br />

Forderungen zur<br />

Daseinsvorsorge: Die<br />

für <strong>die</strong> Lebensqualität<br />

und Versorgungssicherheit<br />

der Menschen<br />

wichtigen Bereiche<br />

dürfen nicht dem<br />

freien Wettbewerb ausgeliefert werden.<br />

◆ Schaffung einer Rechtsgrundlage für<br />

<strong>die</strong> grenzüberschreitende Zusammenarbeit.<br />

◆ Weiterer Ausbau der Stellung und<br />

Befugnisse des Ausschusses der Regionen.<br />

Gemeindebund<br />

Aussenministerin Benita Ferrero-Waldner<br />

übernimmt mit Ende November <strong>die</strong> Patronanz<br />

zur Unterstützung der Gemeindebund-Aktivitäten<br />

für den 1. Mai 2004.<br />

1. Mai 2004: Herzlich Willkommen<br />

Gelebte Nachbarschaft<br />

in den <strong>Gemeinden</strong><br />

Schon der antike Hesiod wusste: „Ein<br />

schlechter Nachbar ist eine so große Plage<br />

wie ein guter ein Segen ist.“ Der Österreichische<br />

Gemeindebund hat in jahrzehntelanger<br />

Arbeit durch Partnerschaften,<br />

durch kulturellen Austausch, durch wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit zum Zusammenwachsen<br />

Europas und zur guten Nachbarschaft<br />

beigetragen.<br />

Die Kommunen wissen, wie wichtig es ist,<br />

mit unseren neuen/alten Nachbarn zusammenzuarbeiten<br />

und sind daher auch lebendiger<br />

Ausdruck der Regionalen Partnerschaft<br />

mit <strong>die</strong>sen Ländern.<br />

Der österreichische Gemeindebund, <strong>die</strong><br />

österreichischen Städte und <strong>Gemeinden</strong>,<br />

haben an der Entwicklung unserer zentralund<br />

osteuropäischen Nachbarn zu demokratischen<br />

und marktwirtschaftlich organisierten<br />

Ländern und damit am Zustandekommen<br />

der Erweiterung der EU, <strong>die</strong> am<br />

1. Mai 2004 Wirklichkeit wird, einen wichtigen<br />

Anteil.<br />

Die europäische Integration war von Anfang<br />

an ein politisches Projekt, das ausgehend<br />

zunächst von wirtschaftlicher Zusammenarbeit<br />

<strong>die</strong> Schaffung einer Zone des Friedens,<br />

der Stabilität und der Wohlfahrt in Europa<br />

bewerkstelligen sollte. Und <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong><br />

leisten dafür <strong>die</strong> Basisarbeit.<br />

Daraus ergibt sich, wie wichtig es ist, <strong>die</strong><br />

<strong>Gemeinden</strong> und Regionen in das große<br />

Reformwerk der Europäischen Union mit<br />

einzubeziehen. Ich setze mich daher dafür<br />

ein, dass <strong>die</strong> Länder und <strong>Gemeinden</strong> und<br />

ihre Interessen in der laufenden Regierungskonferenz<br />

über den Verfassungsvertrag der<br />

EU Berücksichtigung finden.<br />

Ich gratuliere dem Österreichischen<br />

Gemeindebund zu seinem Projekt „Herzlich<br />

Willkommen - Gelebte Nachbarschaft in den<br />

<strong>Gemeinden</strong>“ und wünsche den einzelnen<br />

Veranstaltungen viel Erfolg.<br />

KOMMUNAL 19


Europa<br />

Mit Kittsee entstand eine Europaregion<br />

Jetzt ist der<br />

BAER* los<br />

Mit der Erweiterung der Europäischen Union am 1. Mai<br />

2004 gewinnt der ost-mitteleuropäische Raum massiv<br />

an Bedeutung. Lesen Sie in KOMMUNAL über Ziele,<br />

Initiativen und Strategien der Europäischen Union für<br />

<strong>die</strong>sen zentralen europäischen Raum.<br />

◆ Mag. François-Edouard Pailleron<br />

Ziele wie wirtschaftliche Prosperität,<br />

gesellschaftliche Integration und multilaterale<br />

Kooperation werden sind Eckpfeiler<br />

für Strategien, Initiativen und Leitprojekte<br />

der nächsten Jahre.<br />

Aber nicht erst <strong>die</strong> Vorschau auf <strong>die</strong>se<br />

EU-Erweiterung, bereits <strong>die</strong> Ostöffnung<br />

nach dem Fall des Eisernen Vorhangs<br />

und vor allem der EU-Beitritt Österreichs<br />

1995 haben deutlich gemacht, dass das<br />

Vierländereck Österreich – Tschechien –<br />

Slowakei – Ungarn eine zentrale Region<br />

für <strong>die</strong> Entwicklung in Mitteleuropa<br />

sowie eine Modellregion für das Funktionieren<br />

und <strong>die</strong> Bedeutung der EU-Erweiterung<br />

sein kann. Zahlreiche Analysen<br />

sowie politisch-administrative und wirtschaftliche<br />

Kooperationen attestieren<br />

<strong>die</strong>ser multilateralen Region sehr gute<br />

Innovationspotentiale und gute Voraussetzungen<br />

für hohe internationale Wettbewerbsfähigkeit.<br />

<strong>Auch</strong> das Europäische Raumentwicklungskonzept<br />

EUREK sieht den Aufbau<br />

◆ Mag.<br />

François-<br />

Edouard Pailleron ist Leiter der Abteilung<br />

Raumordnung und Regionalpolitik<br />

des Landes NÖ für EU-Regionalpolitik<br />

20 KOMMUNAL<br />

eines zweiten Kernraums innerhalb der<br />

Europäischen Union vor, um das derzeitige<br />

wirtschaftliche Zentrum im Westen<br />

Europas zu entlasten und <strong>die</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Europäischen Union<br />

zu stärken.<br />

Die Vorarbeiten<br />

Ausgangspunkt für <strong>die</strong> Etablierung der<br />

neuen Europaregion ist das Projekt<br />

BAER („Buildung A European Region“),<br />

für das bereits<br />

zahlreiche Aktivitäten<br />

und<br />

Vorarbeiten<br />

geleistet wurden<br />

bzw. noch<br />

werden:<br />

◆ Konzept<br />

„Perspektive<br />

Europaregion“<br />

erstellt von der<br />

Stadt Wien<br />

2001<br />

◆ Erstes Koordinierungsgespräch<br />

mit Vertretern<br />

der<br />

Das Europäische<br />

Raumentwicklungskonzept<br />

EUREK sieht<br />

den Aufbau eines<br />

zweiten Kernraums<br />

(Mitteleuropa) innerhalb<br />

der Europäischen<br />

Union vor.<br />

Bundesländer Wien, Niederösterreich<br />

und Burgenland im Jänner 2003<br />

◆ Unterzeichnung der politischen Willenserklärung<br />

durch <strong>die</strong> Landeshauptmänner<br />

von Wien, Niederösterreich und<br />

dem Burgenland im September 2003 in<br />

Kittsee als Kick-off für das Projekt BAER<br />

(7 Regionen, 7 Städte)<br />

* BAER = Building A European Region<br />

◆ Start-Workshop im Jänner/Februar<br />

2004<br />

Der Weg ist das Ziel –<br />

Was will BAER?<br />

Das länderübergreifende Projekt BAER –<br />

Building a European Region – will vor<br />

allem folgende Ziele erfüllen:<br />

◆ Definition einer grenzüberschreitenden,<br />

funktionellen Region, in der <strong>die</strong><br />

politisch-administrativen Kompetenzlagen<br />

geklärt sind und<br />

gemeinsame Ziele verfolgt werden<br />

können<br />

◆ Bündelung der unterschiedlichen<br />

Ebenen der Zusammenarbeit<br />

und der darin vorhandenen<br />

Potentiale vor dem Hintergrund<br />

der bereits vorhandenen Kontakte<br />

und Kooperationen in der<br />

Region, indem<br />

◆ IMPULSE durch Politik und<br />

Administration, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Rahmenbedingungen<br />

für eine nachhaltige<br />

Zusammenarbeit in der<br />

Region zum allseitigen Vorteil<br />

verbessern sollen<br />

◆ Partnerschaften zwischen Institutionen<br />

der öffentlichen Hand und der Privatwirtschaft<br />

sollen auf der Basis des<br />

gemeinsamen Handlungsrahmens eine<br />

neue Dimension erreichen<br />

◆ ein konsensfähiges, nützliches und<br />

sozial verpflichtetes System von Wachstums-<br />

und Integrationszielen, das mit<br />

den europäischen Zielen übereinstimmt<br />

◆ ein eigenständiges Erscheinungsbild


Modellregion für das Funktionieren der EU-Erweiterung<br />

Der EU-Beitritt Österreichs 1995 hat deutlich gemacht, dass das Vierländereck<br />

Österreich – Tschechien – Slowakei – Ungarn eine zentrale Region für <strong>die</strong> Entwicklung<br />

in Mitteleuropa sowie eine Modellregion für das Funktionieren und<br />

<strong>die</strong> Bedeutung der EU-Erweiterung sein kann. Zahlreiche Analysen sowie politisch-administrative<br />

und wirtschaftliche Kooperationen attestieren <strong>die</strong>ser multilateralen<br />

Region sehr gute Innovationspotentiale und gute Voraussetzungen<br />

für hohe internationale Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Grafik: IV/Starmühler, Quelle: IPE<br />

Europa<br />

der Region, das auf den formulierten<br />

Zielen basiert und sowohl intern als<br />

auch europaweit wahrgenommen wird<br />

◆ Akzeptanz der zukünftigen Europaregion<br />

in der Bevölkerung durch sichtbare<br />

Vorteile, <strong>die</strong> aufgrund der Erfolge<br />

in der Zusammenarbeit nicht nur der<br />

Wirtschaft zugute kommen, sondern<br />

positive Auswirkungen auf das Leben<br />

des Einzelnen haben<br />

◆ einen Handlungsrahmen zur Ausstattung<br />

der Europaregion mit eigenständig<br />

gewidmeten monetären Ressourcen, um<br />

strategische Impulse auf dem Weg der<br />

Zielerreichung auf nationaler, bilateraler,<br />

multilateraler, politischer und institutioneller<br />

Ebene zu geben<br />

BAER: Europa erweitern<br />

- Partner gewinnen<br />

Die neue Europaregion ist beschreibbar<br />

als Vier-Länder-Eck, in dem <strong>die</strong> Bundeshauptstadt<br />

Wien, Niederösterreichs Landeshauptstadt<br />

St.<br />

Pölten, das südmährische<br />

Zentrum<br />

Brno, <strong>die</strong> slowakische<br />

Hauptstadt<br />

Bratislava, <strong>die</strong><br />

westungarische<br />

Region Györ-<br />

Sopron, <strong>die</strong> burgenländischeLandeshauptstadtEisenstadt,<br />

das Wirtschaftszentrum<br />

Wiener Neustadt im<br />

Süden Niederösterreichs<br />

sowie <strong>die</strong><br />

jeweils umgebenden<br />

<strong>Gemeinden</strong><br />

und verbindenden<br />

Gebiete Projektpartner<br />

sind. Diese Projektpartner<br />

erhalten<br />

in der neuen Europaregion<br />

im ostmitteleuropäischen<br />

Raum <strong>die</strong> Chance,<br />

<strong>die</strong> während der letzten zehn Jahre entstandenen<br />

Kooperationen zu vertiefen,<br />

sowie ihre Wirkung, Funktionalität und<br />

Verbindlichkeit noch zu steigern.<br />

Viele Regionen – viele<br />

Ziele – viele Themen<br />

BAER will<br />

unter anderem <strong>die</strong><br />

Bündelung der<br />

unterschiedlichen<br />

Ebenen der<br />

Zusammenarbeit<br />

und der darin<br />

vorhandenen<br />

Potentiale vor dem<br />

Hintergrund der<br />

bereits vorhandenen<br />

Kontakte und<br />

Kooperationen<br />

in der Region<br />

erreichen.<br />

Der Arbeitsprozess zum Aufbau einer<br />

Europaregion muss wesentliche Sachthemen<br />

einbeziehen. Aus Sicht der Projektpartner<br />

sind schwerpunktmäßig folgende<br />

Themen zu bearbeiten:<br />

◆ Multilaterale Regional- und Standort-<br />

KOMMUNAL 21


Europa<br />

Die Europaregion Europa Mitte<br />

mit dem bestehenden und dem<br />

geplanten Verkehrswegenetz.<br />

Europaregion „Europa Mitte“<br />

Die neue Europaregion ist beschreibbar<br />

als Vier-Länder-Eck, in dem <strong>die</strong> Bundeshauptstadt<br />

Wien, Niederösterreichs<br />

Landeshauptstadt St. Pölten, das südmährische<br />

Zentrum Brno, <strong>die</strong> slowakische<br />

Hauptstadt Bratislava, <strong>die</strong> westungarische<br />

Region Györ-Sopron, <strong>die</strong> burgenländische<br />

Landeshauptstadt Eisenstadt,<br />

das Wirtschaftszentrum Wiener<br />

Neustadt im Süden Niederösterreichs<br />

sowie <strong>die</strong> jeweils umgebenden<br />

<strong>Gemeinden</strong> und verbindenden Gebiete<br />

Projektpartner sind.<br />

entwicklung: Vernetzung der Standorte,<br />

Schaffung eines multilateralen Arbeitsmarktmanagements,<br />

Einrichtung kooperativer<br />

Beratungs- und Förderungseinrichtungen<br />

für Unternehmen, Aufbau<br />

überregionaler und multilateraler, querschnittsfähiger<br />

Planungseinheiten, Schaffung<br />

rechtlicher Grundlagen für <strong>die</strong> grenzüberschreitende<br />

Regionalentwicklung,<br />

Entwicklung gemeinsamer Monitoringund<br />

Evaluierungsinstrumente<br />

◆ Kooperatives Standortmanagement<br />

und -marketing: Aufbau einer transnationalen<br />

Entwicklungs-, VerwertungsundMarketinggesellschaft;<br />

Son<strong>die</strong>rung<br />

von neuen Kooperati-<br />

onspotentialen,EntwicklungkombinierterDienstleistungsprodukte,intraregionale,gesamteuropäische und internationale<br />

Vermarktung<br />

der Europaregion mit<br />

ihren Teilregionen<br />

◆ Gemeinsame<br />

Infrastrukturplanung<br />

und Realisierung:<br />

multilaterales<br />

Infrastrukturmanagement<br />

in den Bereichen<br />

intermodale<br />

Verkehrsinfrastruktur<br />

(Bahn, Straße, Wasserwege) sowie Informations-<br />

und Telekommunikation, multilaterale<br />

Projektbetreibergesellschaften,<br />

multilaterale Infrastrukturverträge<br />

◆ Multilaterale Bildungs-, Forschungs-<br />

& Entwicklungspolitik: Aktionsplan<br />

für multilaterale und wirtschaftsorientierte<br />

Kooperationen von<br />

Mittelschulen, Fachhochschulen und<br />

22 KOMMUNAL<br />

Der Erfolg der<br />

Erweiterung der EU<br />

hängt wesentlich von<br />

der breiten Akzeptanz<br />

sowie vom Engagement<br />

der Meinungsbildner, vor<br />

allem aber der betroffenen<br />

Bevölkerung in den Städten<br />

und Regionen entlang<br />

der derzeitigen<br />

EU-Außengrenzen ab.<br />

Universitäten, Zusammenschluss von<br />

halböffentlichen und privaten Forschungseinrichtungen<br />

in der Europaregion,<br />

Förderung der Clusterbildung<br />

zum Zweck der multilateralen betrieblichen<br />

Ausbildung, des Know-how-Transfers,<br />

der Entwicklung von Qualifizierungsnetzwerken<br />

und der Kooperationen<br />

mit dem universitären Bereich,<br />

interregionales Informationssystem für<br />

Qualifizierungsangebote<br />

◆ Netzwerk Kultur, Freizeit, Tourismus<br />

und Lebensqualität: vielfältige<br />

und kombinierte Nutzung der Angebote<br />

und Produkte, strukturelle<br />

Vertiefung<br />

von Kooperationen<br />

im etablierten Kulturbetrieb<br />

und für<br />

innovative Netzwerkplattformen,überregionalesDestinationsmanagement<br />

im<br />

Tourismus<br />

◆ Anpassung von<br />

formalen Strukturen<br />

und Verfahren: kundenzentrierteModernisierung<br />

von grenzüberschreitendrelevanten<br />

öffentlichen<br />

Dienstleistungen und<br />

Behördenverfahren,<br />

Transparenz, Klarheit<br />

und Vereinfachung bei Entwicklung, Planung<br />

und Realisierung von grenzüberschreitenden<br />

Projekten, Standardisierung<br />

von intraregionalen zentralen<br />

Behördenverfahren und Public Public<br />

Partnership- wie Public Private Partnership-Verträgen,<br />

Aufbau gemeinsamer bzw.<br />

kompatibler Datenbanken, Entwicklung<br />

einer angemessenen interkulturellen<br />

„Unternehmenskultur“ der Europaregion.<br />

Ein BAER für<br />

Niederösterreich<br />

Grafik: IV/Starmühler, Quelle: IPE<br />

Der Erfolg der Erweiterung der Europäischen<br />

Union hängt wesentlich von der<br />

breiten Akzeptanz sowie vom aktiven<br />

Engagement der Meinungsbildner, vor<br />

allem aber auch der betroffenen Bevölkerung<br />

in den Städten und Regionen entlang<br />

der derzeitigen EU-Außengrenzen<br />

ab. Niederösterreich kommt daher mit<br />

seiner 414km langen Grenze zu Tschechien<br />

und der Slowakei ein hoher Stellenwert<br />

zu. Dementsprechend werden<br />

wir auch unsere wichtigsten Anliegen in<br />

<strong>die</strong> Arbeit einbringen, um in folgenden<br />

Punkten gute Grundlagen für <strong>die</strong> Zukunft<br />

unseres Bundeslandes zu schaffen:<br />

◆ Wirtschaftsrelevante Infrastruktur<br />

(Telekom, Verkehr, wirtschaftsnahe<br />

Dienstleistungen und Services) und<br />

Regionalentwicklung<br />

◆ Wirtschaft, Technologie, Tourismus,<br />

Qualifizierung von Arbeitskräften<br />

◆ Betriebsansiedlung, Standortmarketing<br />

Informationen in 5 Sprachen<br />

Details und stets aktuelle Informationen<br />

zum Projekt BAER werden in<br />

absehbarer Zeit über <strong>die</strong> CCC-Plattform<br />

(Cross Border Business Cooperation<br />

for Central Europe) auf der<br />

Homepage www.ccc-net.at in den<br />

fünf Sprachen Deutsch, Slowakisch,<br />

Tschechisch, Ungarisch und Englisch<br />

abrufbar sein.


◆ Arno Nowak & Jaroslav Ciganek<br />

Das Ziel ist, <strong>die</strong> grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit der etwa eine Million<br />

Einwohner zählenden Region zwischen<br />

Brno, Wien und Bratislava zu fördern<br />

und zu verbessern. Seit 2001 veranstaltet<br />

der Vorstand der EURegio einmal<br />

jährlich ein Jugendparlament.<br />

Wozu Jugendbeteiligung<br />

Schon seit Jahren sieht sich <strong>die</strong> Politik<br />

auf allen Ebenen mit dem Problem konfrontiert,<br />

bei jungen Menschen nicht auf<br />

das wünschenswerte Interesse und eine<br />

repräsentative Beteiligung bei Entscheidungen<br />

zu stoßen. Dies führte auch in<br />

Österreich zu einer Reihe von Projekten,<br />

Jugendliche mehr in demokratische Ent-<br />

scheidungen einzubeziehen. Dieses Vorhaben<br />

war überall dort erfolgreich, wo<br />

sich junge Menschen mit ihren Interessen<br />

ernst genommen gefühlt haben.<br />

Ziele und Struktur<br />

Anfang September 2001 wurde auf Initiative<br />

des EURegio-Vorsitzenden NR Dr.<br />

Hannes Bauer das erste Jugendparlament<br />

in Breclav (Tschechien) veranstaltet. Idee<br />

des Jugendparlaments war es, jungen<br />

Menschen von Schulen und Jugendorganisationen<br />

der Region <strong>die</strong> Möglichkeit zu<br />

geben, sich kennen zu lernen. Die grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit sollte<br />

für <strong>die</strong> nächste Generation von aktiven<br />

Bürgern der Region selbstverständlich<br />

Europa<br />

Das EURegio-Jugendparlament Weinviertel-Südmähren-Westslowakei wurde einem österreichischen Landtag mit 50 bis 70 Abgeordneten<br />

nachempfunden, <strong>die</strong> auch <strong>die</strong> Heterogenität der „Jugend“ aus allen drei Ländern, vor allem im Bezug auf Alter,<br />

Geschlecht, Ausbildung, Weltanschauung widerspiegeln sollten.<br />

EURegio-Jugendparlament Weinviertel-Südmähren-Westslowakei<br />

Ein Beispiel regionaler<br />

Jugendpartizipation<br />

Seit 1999 bilden der Regionalverband Weinviertel und <strong>die</strong> Gemeindeverbände<br />

Südmährens und der Westslowakei eine trilaterale EURegio mit dem Zwecke der<br />

grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.<br />

werden und <strong>die</strong> 16- bis 25jährigen sollten<br />

gemeinsam eine Stimme für ihre Anliegen<br />

bekommen. Das Jugendparlament<br />

wurde einem österreichischen Landtag<br />

mit 50 bis 70 Abgeordneten nachempfunden,<br />

<strong>die</strong> auch <strong>die</strong> Heterogenität der<br />

„Jugend“ aus allen drei Ländern, v.a. im<br />

Bezug auf Alter, Geschlecht, Ausbildung,<br />

Weltanschauung widerspiegeln sollten.<br />

Der Begriff „Parlament“ setzt eigentlich<br />

Wahlen voraus, was aber den finanziellen<br />

und organisatorischen Rahmen unseres<br />

Jugendparlaments leider sprengen<br />

würde. Schon beim ersten Jugendparlament<br />

in Breclav gab es bei den Delegierten<br />

aber den Wunsch nach Selbstgestaltung<br />

des Parlaments und der Einladungen.<br />

Bereits für das zweite Jugendparla-<br />

KOMMUNAL 23


Europa<br />

ment in Skalica gab es<br />

ein Vorbereitungstreffen,<br />

bei dem jede Schule<br />

oder Organisation des<br />

vorhergehenden<br />

Jugendparlaments Sitz<br />

und Stimme hatte und<br />

bei dem Themen und<br />

delegierende Schulen<br />

und Organisationen ausgewählt<br />

wurden. Hilfreiche Tipps zur<br />

Organisation und Struktur des Jugendparlaments<br />

bekamen wir von Abgeordneten<br />

des Schottischen Jugendparlaments,<br />

<strong>die</strong> wir nach Skalica eingeladen hatten.<br />

Insgesamt ist das Jugendparlament <strong>die</strong>sbezüglich<br />

durch einen breiten Konsens<br />

geprägt, möglichst alle Gruppen und Meinungen,<br />

Schüler und Organisationen<br />

innerhalb des Jugendparlaments zu<br />

repräsentieren, da <strong>die</strong>s den Einfluss <strong>die</strong>ses<br />

Parlaments auf politische Entscheidungen<br />

stärkt. Seit dem <strong>die</strong>sjährigen<br />

Jugendparlament in Hohenau an der<br />

March haben wir drei SprecherInnen und<br />

drei StellvertreterInnen, <strong>die</strong> auch in den<br />

drei Regional- und Gemeindeverbänden<br />

der EURegio sowie im gemeinsamen Ausschuss<br />

Sitz und Stimme haben werden.<br />

Damit haben <strong>die</strong> Schülervertreter und<br />

Jugendorganisationen erstmals <strong>die</strong> Mög-<br />

Weiterführende Links<br />

www.euregio-weinviertel.org ist <strong>die</strong> offizielle<br />

Homepage der EURegio Weinviertel-Südmähren-Westslowakei,<br />

<strong>die</strong> auch weitere<br />

Informationen zum Jugendparlament enthält.<br />

www.euregio.euweb.cz Homepage mit<br />

Informationen zum Jugendparlament.<br />

www.scottishyouthparliament.org.uk<br />

Homepage des Schottischen Jugendparlaments.<br />

Dort ist <strong>die</strong> Konsultation junger Menschen<br />

im Vorfeld neuer Gesetze obligatorisch.<br />

http://www.kbs-stmk.at Homepage der<br />

<strong>Kommunal</strong>en Beratungsstelle für Kinder-,<br />

Jugend- und Bürgerinnenbeteiligungsinitiativen.<br />

Sie war am Jugendparlament nicht<br />

beteiligt, ist aber ein kompetenter Partner für<br />

Jugendbeteiligungsprojekte.<br />

24 KOMMUNAL<br />

Neben gemeinsamengrenzüberschreitendenJugendprojekten,<br />

für <strong>die</strong> das<br />

Jugendparlament als<br />

Katalysator wirken soll,<br />

ist für nächstes Jahr<br />

auch eine Sommerakademie<br />

geplant.<br />

lichkeit, ihre Wünsche<br />

und Forderungen<br />

direkt an <strong>die</strong> Regionalpolitikerweiterzugeben<br />

und ihnen im<br />

Gegenzug ihr Expertenwissen<br />

in Jugendfragen<br />

zur Verfügung<br />

zu stellen. Eine<br />

Jugendparlaments-<br />

Session dauert ein Wochenende und findet<br />

einmal jährlich statt. Über Anträge<br />

wird im Plenum abgestimmt, <strong>die</strong><br />

(geheime) SprecherInnenwahl erfolgt<br />

nach einem beschlossenen Wahlmodus.<br />

Die Besonderheiten<br />

Eine offensichtliche Besonderheit unseres<br />

Jugendparlaments besteht wohl darin,<br />

dass es sich bei den Delegierten um junge<br />

Menschen aus drei verschiedenen Ländern<br />

mit verschiedenen Muttersprachen<br />

handelt. Die Sprachbarriere erwies sich<br />

jedoch als überwindbar, da fast alle Parlamentarier<br />

zumindest ein wenig Englisch<br />

sprechen und viele tschechische und slowakische<br />

Abgeordnete Deutsch beherrschen.<br />

Während wir uns <strong>die</strong> Kommunikation<br />

in den Arbeitskreisen selbst organisieren,<br />

gibt es für <strong>die</strong> Plena meist professionelle<br />

(Konsekutiv-)Übersetzung. Das<br />

Jugendparlament ist aber auch für viele<br />

ein Anlass, sich zumindest zu überlegen,<br />

<strong>die</strong> Sprache der Nachbarn zu erlernen.<br />

Bei den Sitzungen des Jugendparlaments<br />

gibt es ein sehr ernstes und sachliches<br />

Arbeitsklima. Gerade deshalb hat sich<br />

auch ein lockeres Abendprogramm<br />

(Disco) bewährt, das auch <strong>die</strong> Gelegenheit<br />

bietet, sich in etwas entspannterer<br />

Atmosphäre kennen zu lernen. Die Wertschätzung<br />

des Jugendparlaments durch<br />

seine TeilnehmerInnen bewirkte, dass es<br />

bei allen drei Jugendparlamenten keine<br />

„disziplinären“ Probleme gab. Die jungen<br />

Abgeordneten bewegten sich stets innerhalb<br />

der gesetzten Grenzen. Dies gilt<br />

auch für <strong>die</strong> manchmal sehr kontroversiell<br />

geführten Debatten, bei denen der<br />

gegenseitige Respekt gewahrt blieb.<br />

◆ Arno Nowak und Jaroslav Ciganek (SK) sind gemeinsam mit Iva Vrábliková<br />

(CZ) Sprecher des EURegio-Jugendparlaments<br />

Die Ressourcenstrategie (COM<br />

(2003) 572) ist eine von sieben<br />

thematischen Strategien, <strong>die</strong> im<br />

Sechsten Umweltrahmenprogramm aus<br />

dem Jahre 2002 vorgesehen sind. Die<br />

Ressourcenstrategie ist eng verbunden<br />

mit zwei anderen innovativen Initiativen,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong>ses Jahr von der Kommission vorgelegt<br />

wurden. Sie ergänzt <strong>die</strong> Strategie<br />

zur Integrierten Produkt Politik (IPP), <strong>die</strong><br />

darauf abzielt, <strong>die</strong> umweltschädlichen<br />

Auswirkungen von Produkten während<br />

ihres gesamten Lebenszyklus zu verringern<br />

und <strong>die</strong> Strategie zur Abfallvermeidung.<br />

Die Kommissions-Mitteilung enthält<br />

zwar grundlegende Ideen zur Verringerung<br />

der Umweltauswirkungen der<br />

Ressourcennutzung, es werden jedoch<br />

noch keine konkreten Maßnahmen vorgeschlagen.<br />

Die Kommission wird erst<br />

nach Konsultation der Gemeinschaftsorgane<br />

sowie aller Interessengruppen eine<br />

umfassende Strategie erarbeiten, <strong>die</strong> voraussichtlich<br />

2004 vorgelegt werden wird.<br />

Die Ressourcenstrategie baut auf drei<br />

strategische Komponenten auf :<br />

◆ Sammlung von Wissen<br />

◆ Politikbewertung und<br />

◆ Integration in andere Politikbereiche<br />

Sammeln von Wissen<br />

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind <strong>die</strong><br />

genauen Umweltauswirkungen der Nutzung<br />

von Ressourcen nur teilweise<br />

bekannt und <strong>die</strong> wenigen Informationen<br />

sind unter vielen verschiedenen Akteuren<br />

verteilt. Darüber hinaus sind <strong>die</strong> Umweltauswirkungen<br />

von technischen und sozialen<br />

Entwicklungen und von den bestehenden<br />

regionalen Unterschieden abhängig.<br />

Die Ressourcenstrategie soll daher<br />

dazu beitragen, alle relevanten Informationen<br />

zu sammeln und mittels einer<br />

Datenbasis stets auf dem neuesten Stand<br />

zu halten. Dies soll den Entscheidungstreffern<br />

problemlos Zugriff zu dem bestehenden<br />

Wissen geben und Wissenslücken<br />

schließen.<br />

Politikbewertung<br />

Die Ressourcennutzung wird durch zahlreiche<br />

verschiedene Konzepte der<br />

Umweltpolitik beeinflusst. Darunter:<br />

◆ Bodenschutz<br />

◆ <strong>die</strong> biologische Vielfalt<br />

◆ <strong>die</strong> städtische Umwelt<br />

◆ Klimaschutzpolitik und<br />

◆ <strong>die</strong> Wasserrahmenrichtlinie<br />

um nur einige Bereiche zu nennen.<br />

Es wirken sich jedoch auch Politiken -<br />

ohne direkten Bezug auf <strong>die</strong> Umwelt -<br />

auf <strong>die</strong> Nutzung der Ressourcen aus; darunter<br />

fallen <strong>die</strong> Steuer-, Verkehrs-, Land


wirtschafts- und Energiepolitik. Die Ressourcenstrategie<br />

soll Mechanismen entwickeln,<br />

mit Hilfe derer leichter beurteilt<br />

werden kann, ob politische Entscheidungen<br />

in den<br />

unterschiedlichenPolitikbe-<br />

reichen mit<br />

dem Gesamtziel<br />

der Entkoppelung<br />

von Wirtschaftswachstum<br />

und Auswirkung<br />

der<br />

Ressourcennutzung<br />

vereinbar<br />

sind. Dadurch<br />

sollen Bewertungenstattfin-<br />

den, das Bewusstsein für potenzielle<br />

Kompromisse wachsen und mögliche<br />

Alternativen vorgeschlagen werden.<br />

Integration in andere<br />

Politikbereiche<br />

Auf der Grundlage, der<br />

durch <strong>die</strong> beiden oben<br />

genannten strategischen<br />

Komponenten erhaltenen<br />

Informationen, sollen konkrete<br />

Maßnahmen realisiert<br />

werden. Dazu müssen<br />

unter Berücksichtigung<br />

von Erwägungen im<br />

Hinblick auf <strong>die</strong> nachhaltige<br />

Entwicklung politische<br />

Entscheidungen über <strong>die</strong><br />

relative Bedeutung der<br />

verschiedenen Auswirkungen<br />

und Umweltziele<br />

getroffen und <strong>die</strong> Maßnahmen mit dem<br />

größten Potenzial für eine umweltschonendere<br />

Ressourcennutzung identifiziert<br />

Europa<br />

Für <strong>die</strong> nachhaltige Nutzung der Ressourcen<br />

EU entwickelt<br />

thematische Strategie<br />

Die Europäische Kommission hat Anfang Oktober 2003 eine Mitteilung unter dem Titel<br />

„Entwicklung einer thematischen Strategie für <strong>die</strong> nachhaltige Nutzung der natürlichen<br />

Ressourcen“ verabschiedet.<br />

◆ Mag. Michaela Petz<br />

Die zentrale Aussage:<br />

Aufgrund ihrer Nähe zu<br />

den Bürgern ist <strong>die</strong> lokale<br />

Ebene am besten in der<br />

Lage, <strong>die</strong> ... Leistungen<br />

der Daseinsvorsorge zu<br />

bestimmen.<br />

AdR debattiert Grünbuch zur Daseinsvorsorge<br />

<strong>Auch</strong> der Ausschuss der Regionen<br />

befasst sich mit dem am 21. Mai 2003<br />

von der EU-Kommission veröffentlichen<br />

Grünbuch zu den Dienstleistungen von<br />

allgemeinem Interesse. Die Fachkommission<br />

für Wirtschafts- und Sozialpolitik<br />

des Ausschusses der Regionen hat<br />

Ende September d. J. ihren Stellungnahmen-Entwurf<br />

angenommen, der<br />

dem Plenum auf seiner Sitzung am<br />

19./20 November 2003 zur Annahme<br />

unterbreitet wurde.<br />

Die zentrale Aussage der Stellungnahme<br />

lautet: aufgrund ihrer Nähe zu<br />

den betroffenen Bürgern ist <strong>die</strong> lokale<br />

Ebene am besten in der Lage, <strong>die</strong> Organisationsweise<br />

und Qualität der Leistungen<br />

der Daseinsvorsorge zu bestimmen.<br />

Die Ressourcenstrategie soll dazu beitragen,<br />

alle relevanten Informationen<br />

zu sammeln und mittels einer Datenbasis<br />

auf dem neuesten Stand zu halten.<br />

Die Ressourcennutzung wird<br />

durch <strong>die</strong> Umweltpolitik beeinflusst,<br />

etwa im Punkt Bodenschutz.<br />

werden. Dies bedeutet: ressourcenbezogene<br />

Umweltfragen müssen proaktiver in<br />

andere Politikbereiche integriert werden.<br />

Die Mitteilung kann unter der Adresse:<br />

http://europa.eu.int/eurlex/de/com/cnc/2003/<br />

com2003_0572de01.pdf<br />

abgerufen werden.<br />

Weitere Informationen zur Strategie können<br />

unter folgender Adresse abgerufen<br />

werden:<br />

http://www.europa.eu.int/ comm/environment/natres/<br />

index.htm; und bei der<br />

Europäischen Kommission<br />

GD Umwelt, Abteilung A2: Produktion,<br />

Konsum und Abfall<br />

BU- 5/182 (Frans Vollenbroek)<br />

Rue de la Loi 200, B- 1049 Brüssel<br />

e-mail:ENV-natres@cec.eu.int oder<br />

Fax +32-2-2963980 eingeholt werden.<br />

◆ Mag. Michaela Petz ist Leiterin des<br />

Brüsseler Büros des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

KOMMUNAL 25


Europa<br />

Italiens Premier Silvio Berlusconi<br />

begrüßte Kanzler Wolfgang Schüssel<br />

und Benita Ferrero-Waldner zur<br />

Regierungskonferenz, hier mit<br />

Gianfranco Fini und Franco Fattini,<br />

Italiens Aussenminister.<br />

Europäische Regierungskonferenz 2003<br />

Die Kleinen lassen<br />

sich nicht überfahren<br />

Am 4. Oktober 2003 wurde in Rom <strong>die</strong> Regierungskonferenz 2003 eröffnet.<br />

KOMMUNAL berichtet über Österreichs Standpunkt und <strong>die</strong> Versuche, den<br />

Verfassungsentwurf noch zu korrigieren.<br />

Der italienische Vorsitz plä<strong>die</strong>rte in seiner<br />

Eröffnungsrede für eine rasche und<br />

zügig abzuhaltende Regierungskonferenz,<br />

welche sich an <strong>die</strong> Ergebnisse des<br />

Konvents halten und ein Aufschnüren<br />

des Gesamtpa-<br />

kets verhindern<br />

sollte. Ein derartigesAufschnüren<br />

würde nach<br />

Ansicht der italienischenRatspräsidentschaft<br />

den Gesamterfolg<br />

und insbesondere<br />

den dafür notwendigen Zeitplan<br />

in Gefahr bringen.<br />

Bereits bei der Eröffnungssitzung am 4.<br />

Oktober 2003 wurden jedoch <strong>die</strong> wichtigsten<br />

Streitpunkte zwischen den Mitgliedstaaten<br />

erneut offen gelegt. Die<br />

sechs Gründerstaaten - Deutschland,<br />

Frankreich, Belgien, <strong>die</strong> Niederlande,<br />

Luxemburg und Italien - haben davor<br />

gewarnt, <strong>die</strong> Debatten des Konvents<br />

wieder aufzunehmen, während Österreich<br />

erneut seine Forderung stellte, dass<br />

jeder Mitgliedstaat ein Mitglied in der<br />

Europäischen Kommission stellen müs-<br />

26 KOMMUNAL<br />

»<br />

Jeder Mitgliedstaat<br />

muss ein Mitglied in<br />

der Europäischen<br />

Kommission stellen.<br />

Österreichs bekannte<br />

Forderung an <strong>die</strong> EU<br />

ste und dabei von Finnland, Portugal,<br />

Ungarn, der Tschechischen Republik, der<br />

Slowakei, Lettland, Litauen, Slowenien<br />

und Polen unterstützt wurde. Die<br />

Europäische Kommission sprach sich<br />

ebenfalls für <strong>die</strong>ses Prinzip<br />

aus.<br />

In den Oktobersitzungen<br />

(16. Oktober 2003 – Ebene<br />

«<br />

der Staats- und Regierungschefs<br />

und 27./28. Oktober<br />

2003 - Sitzung auf Außenminister-Ebene)<br />

standen<br />

insbesondere Diskussionen<br />

über das institutionelle<br />

Gefüge im Vordergrund. Es<br />

wurden vor allem <strong>die</strong> Zusammensetzung<br />

der Europäischen Kommission<br />

sowie <strong>die</strong> Komposition des Europäischen<br />

Rates und des Präsidenten des<br />

Europäischen Rates diskutiert. Die<br />

Mehrheit der Mitgliedstaaten, darunter<br />

auch Österreich, sprach sich für <strong>die</strong> Beibehaltung<br />

des Prinzips „Ein Mitgliedstaat<br />

– Ein Kommissar“ aus. Jedem<br />

Kommissar sollte ein Sitz und ein<br />

Stimmrecht zukommen. Die Einführung<br />

eines Präsidenten des Europäischen<br />

Rates wurde ebenso unterstützt.<br />

Österreich und <strong>die</strong> EU-Kommission for-<br />

derten jedoch eine genauere Definition<br />

seines Aufgabenbereichs.<br />

Der dritte Teil der Verfassung, der <strong>die</strong><br />

Politiken der Europäischen Union definiert,<br />

steht in den Novembersitzungen<br />

im Vordergrund.<br />

Zeitplan der Regierungskonferenz<br />

◆ 28.-29. November 2003 (vielleicht<br />

auch noch am 30. November)<br />

(Rom) Konklave der Außenminister;<br />

Vorbereitung des Gesamtpakets für<br />

das Gipfeltreffen der Staats- und<br />

Regierungschefs<br />

◆ 9. Dezember 2003<br />

(Brüssel) Außenminister; Vorbereitung<br />

des Gesamtpakets für das Gipfeltreffen<br />

der Staats- und Regierungschefs<br />

◆ 12.-13. Dezember 2003<br />

(Brüssel) Staats- und Regierungschefs;<br />

Diskussion über das Gesamtpaket<br />

Nähere Informationen zur Regierungskonferenz<br />

gibt es unter:<br />

http://ue.eu.int/igc/index.asp?lang=DE


Österreichs EU-Botschafter Dr. Gregor<br />

Woschnagg, Wr. Neustadts Bezirkshauptmann<br />

Dr. Heinz Zimper und EU-Parlamentarier<br />

Dr. Othmar Karas.<br />

Am 4. Juni 2003 hat der Grazer Bürgermeister<br />

Alfred Stingl sein Amt als Mitglied<br />

des Präsidiums des Ausschusses der<br />

Regionen zurückgelegt. Zu seinem Nachfolger<br />

im AdR-Präsidium wurde der Salzburger<br />

Bürgermeister Dr. Heinz Schaden<br />

Brüsseler<br />

Spitzen<br />

<strong>Kommunal</strong>politische Stu<strong>die</strong>nreisen in Europas Hauptstadt<br />

22 Stadtamtsdirektoren und 84 Gemeindevertreter<br />

besuchen Europas Schaltzentrale in Brüssel<br />

Othmar Karas (4.v.l.) mit Michaela Petz, Harald Bachhofer,<br />

Edmund Freibauer und Gemeindebundvizepräsident. Bernd<br />

Vögerle mit der Stadtamts-Delegation aus Niederösterreich.<br />

Im Rahmen kommunalpolitischer Stu<strong>die</strong>nreisen<br />

besuchten am 9. und 10.<br />

Neunominierung im Ausschuss der Regionen<br />

Oktober 2003 22<br />

Stadtamtsdirektoren<br />

aus Niederösterreich,<br />

unter der Leitung von<br />

Direktor Harald<br />

Bachhofer und Bernd<br />

Vögerle, sowie am<br />

23. Oktober 2003 84<br />

Gemeindevertreter<br />

aus dem Bezirk Wiener<br />

Neustadt, unter<br />

der Führung von<br />

Bezirkshauptmann<br />

Dr. Heinz Zimper, <strong>die</strong><br />

Hauptstadt Europas.<br />

Höhepunkte beider<br />

Stu<strong>die</strong>nreisen bildeten<br />

der Besuch der<br />

Ständigen Vertretung<br />

Österreichs bei der<br />

EU – Sitz des Büros des Österreichischen<br />

Gemeindebundes – verbunden mit einem<br />

Bgm. Dr. Heinz Schaden und Gemeindebundvizepräsident<br />

Prof. Walter Zimper im Präsidium<br />

am 9. Oktober 2003 im Plenum des Ausschusses<br />

der Regionen nominiert. Vizepräsident<br />

Prof. Walter Zimper, der bereits<br />

den Stellvertreter ad personam von Herrn<br />

Bgm. Stingl im Präsidium stellte, wurde<br />

erneut zum Stellvertreter ernannt.<br />

Europa<br />

Bürgermeister des Bezirkes Wiener Neustadt diskutierten im EU-Parlament mit<br />

dem Europa-Abgeordneten Dr. Othmar Karas. Von links: Josef Stadler (Waidmannsfeld),<br />

Bezirkshauptmann Dr. Heinz Zimper, Dr. Othmar Karas, Waltraud Gruber<br />

(Hochwolkersdorf), Frieda Rauchegger (Pernitz), Gottfried Brandstetter (Muggendorf)<br />

und Hans Klesl (Waldegg).<br />

Vortrag von Herrn Botschafter Dr. Gregor<br />

Woschnagg sowie fachspezifische Referate<br />

von Kommissionsbeamten und<br />

Administratoren des Rates der Europäischen<br />

Union und des Ausschusses der<br />

Regionen. Darüber hinaus standen eine<br />

Führung durch das Europäische Parlament,<br />

gefolgt von einer anschließenden<br />

Aussprache mit dem Europaabgeordneten<br />

Mag. Othmar Karas, auf dem Programm.<br />

Gemeinsamer Tenor der beiden<br />

Besuchergruppen in Brüssel: Die Bürger<br />

müssen verstärkt zu informierten Beteiligten<br />

gemacht werden.<br />

Tourismusfragen<br />

Neue Kontaktperson<br />

In der Abteilung Fremdenverkehr, der<br />

Generaldirektion Dienstleistungen, Tourismus,<br />

neue Technologien und Design<br />

der Europäischen Kommission, fungiert<br />

seit Oktober d. J. Frau Caterine Ebah-<br />

Moussa als neue Kontaktperson für Tourismusfragen.<br />

Frau Ebah-Moussa steht<br />

insbesondere als Ansprechpartnerin für<br />

den deutschsprachigen Raum (Deutschland,<br />

Österreich) zur Verfügung.<br />

Caterine Ebah-Moussa ist erreichbar<br />

unter E-Mail Caterine.Ebah-<br />

Moussa@cec.eu.int;<br />

Telefon: 0032/2/296.55.51;<br />

Fax: 0032/2/295.69.69<br />

KOMMUNAL 27


Service des Lebensministeriums<br />

Enormer Handlungsbedarf bei Ökostrom und Biomasse<br />

Die künftigen<br />

Energielieferanten<br />

Mehr „Nachhaltigkeit“ bei der Bereitstellung und Nutzung von Energie ist eine zentrale<br />

Voraussetzung zur Erreichung der Klimaschutzziele. Energie muss generell effizienter<br />

und intelligenter genutzt und der Anteil der erneuerbaren Energieträger von derzeit<br />

23 auf 30 Prozent gesteigert werden.<br />

Im Bereich der Stromerzeugung wurden<br />

mit dem Ökostromgesetz bereits gute<br />

Rahmenbedingungen geschaffen, um <strong>die</strong><br />

gesetzlichen Ziele erreichen zu können.<br />

Jedoch zeichnen <strong>die</strong> aktuellen Stromverbrauchsprognosen<br />

ein wenig optimistisches<br />

Bild, wenn man bedenkt, dass <strong>die</strong><br />

Ökostrommengen zur Erreichung des<br />

Vier-Prozent-Zieles allein durch den<br />

Stromverbrauchszuwachs von etwas<br />

mehr als 2 Jahren „aufgefressen“ werden.<br />

Hier ist <strong>die</strong> Politik gefordert, wieder<br />

mehr Augenmerk auf das Thema „Energieeffizienz“<br />

zu richten und anreizorientierte,<br />

marktkonforme Rahmenbedingungen<br />

zu setzen – es gibt in der EU erfolgreiche<br />

Beispiele, wie auch in liberalisierten<br />

Energiemärkten nachfrageseitige<br />

Energieeffizienzprogramme erfolgreich<br />

implementiert werden können und<br />

damit der Verbrauchszuwachs an Strom<br />

zumindest gedämpft werden kann.<br />

28 KOMMUNAL<br />

International gefragte<br />

Partner<br />

Die zweite große Herausforderung ist<br />

sicherlich <strong>die</strong> Steigerung des Anteils<br />

erneuerbarer Energieträger auf 30 Prozent<br />

bis 2010. Biomasse kann und soll zu<br />

<strong>die</strong>sem Ziel einen substantiellen Beitrag<br />

leisten. Hocheffiziente und emissionsarme<br />

Technologien zur Bereitstellung<br />

von Strom und Wärme aus Biomasse stehen<br />

zur Verfügung, österreichische Hersteller<br />

sind international gefragte Partner<br />

und Lieferanten.<br />

„Energieholz“<br />

Ein Programm „Energieholz“ soll helfen,<br />

durch Verbesserungen bei den Ernte-<br />

Technologien, Effizienzsteigerungen bei<br />

der Bereitstellungslogistik und Beratungsoffensiven<br />

für Kleinwaldbesitzer<br />

Große Bedeutung als Beitrag zum Klimaschutz: Verstärkte Nutzung von „Energieholz“.<br />

Weil <strong>die</strong> Einführung neuer Technologien<br />

und Dienstleistungen häufig auch<br />

mit nicht technischen Hemmnissen zu<br />

kämpfen hat, wird vom Lebensministerium<br />

für das Jahr 2004 ein Aktionsprogramm<br />

„klima:aktiv“ vorbereitet.<br />

Verschiedene Maßnahmen des Klimaschutzes<br />

werden gebündelt um <strong>die</strong>se<br />

zielgerecht umzusetzen. Das erklärte<br />

Ziel ist, durch klimaschonende Technologien<br />

und Dienstleistungen <strong>die</strong><br />

Effizienz und <strong>die</strong> Anwendung erneuerbarer<br />

Energie zu steigern, um so<br />

einen möglichst großen Marktanteil<br />

zu gewinnen. (Ab Jahreswechsel<br />

unter www.klimaaktiv.at erreichbar.)<br />

<strong>die</strong> Kosten für Waldhackgut zu senken.<br />

Bis 2008 sollen so zusätzlich mindestens<br />

2 Millionen Festmeter Energieholzsortimenten<br />

aus dem Wald auf den Markt<br />

gebracht und gleichzeitig allfälligen<br />

negativen Auswirkungen auf <strong>die</strong> Rohstoffversorgungsbasis<br />

anderer Branchen<br />

– z.B. Platten- und Papierindustrie – wirkungsvoll<br />

entgegengesteuert werden.<br />

Nachhaltigkeitsstrategie<br />

Mit <strong>die</strong>sen Maßnahmen könnten erste<br />

Schritte zur Umsetzung der von der<br />

Bundesregierung in der „Nachhaltigkeitsstrategie“<br />

und im Regierungsprogramm<br />

verankerten Zielsetzungen<br />

geleistet werden: einerseits <strong>die</strong> Steigerung<br />

des Biomasseeinsatzes um 75 Prozent<br />

andererseits eine stärkere Entkoppelung<br />

des Energieverbrauchs vom<br />

Wirtschaftswachstum, indem <strong>die</strong> Energieintensität<br />

– im Gegensatz von derzeit<br />

0,6 Prozent – um 1, 6 Prozent pro<br />

Jahr reduziert werden soll.<br />

BMLFUW im Internet: http://www.lebensministerium.at


Wirtschaftsfaktor Wasser<br />

Nachhaltige<br />

Wassernutzung<br />

Über zwei Drittel der österreichischen<br />

Elektrizitätserzeugung erfolgt durch <strong>die</strong><br />

Nutzung der erneuerbaren Energiequelle<br />

Wasserkraft. Die Wasserkraft ist –<br />

neben der Biomasseverwertung – der<br />

wichtigste erneuerbare Energieträger<br />

der Republik. Die Wasserkraft hat daher<br />

für Österreich eine energiepolitisch und<br />

volkswirtschaftlich hohe Bedeutung wie<br />

in keinem anderen Land der EU.<br />

Mit der Wasserrahmenrichtlinie<br />

(WRRL) wurde auf europäischer Ebene<br />

<strong>die</strong> Einigung erzielt, Gewässer nicht nur<br />

als Ressource für diverse Nutzungsansprüche<br />

zu betrachten sondern auch als<br />

Lebensraum, den es zu erhalten gilt.<br />

Der gute ökologische Zustand, der in<br />

den europäischen Gewässern zu erreichen<br />

und einzuhalten ist, wird in jenen<br />

Fällen, wo ökologische Aspekte bisher<br />

nicht oder in nicht ausreichendem<br />

Maße berücksichtigt wurden, Maßnahmen<br />

erfordern, um das vereinbarte<br />

Umweltziel zu erreichen.<br />

Es ist davon auszugehen, dass für einen<br />

Teil der bestehenden Wasserkraftanlagen<br />

<strong>die</strong>sbezügliche Anpassungen der<br />

Technik notwendig sein werden.<br />

◆ Von 1998 bis 2002 sind rund 200<br />

Mio. Euro im Rahmen der Umweltförderung<br />

des Bundes in klimarelevante<br />

Projekte geflossen. Allein durch <strong>die</strong>se<br />

Mittel ist eine CO 2 Reduktion von<br />

knapp 2,4 Mio. Tonnen erreicht sowie<br />

gleichzeitig ein arbeitsplatzrelevantes<br />

Investitionsvolumen von 940 Mio.<br />

Euro ausgelöst worden.<br />

Umweltminister Pröll: „Inzwischen<br />

setzen wir 80 Prozent der Umweltförderung<br />

- rund 37 Mio. Euro - klimarelevant<br />

im Inland ein.“<br />

◆ Ein weiterer Meilenstein im Kampf<br />

gegen den Klimawandel ist das Öko<br />

stromgesetz: bis 2008 sollen 4 Prozent<br />

des österreichischen Stroms aus neuen<br />

erneuerbaren Energieträgern sowie 9<br />

Prozent aus Kleinwasserkraft kommen.<br />

Umweltminister Pröll: „Die aktuelle<br />

Entwicklung stimmt optimistisch, dass<br />

wir <strong>die</strong>se Ziele auch erreichen werden,<br />

wobei ich aus umweltpolitischer Sicht<br />

darauf hinweisen möchte, dass <strong>die</strong>s<br />

Mindestziele sind.“<br />

Biomasse – Machbarkeitsstu<strong>die</strong><br />

Zwei Prozent<br />

Ökostrom bis 2008<br />

Auf mindestens 1.000 GWh schätzt <strong>die</strong><br />

E.V.A. das wirtschaftlich darstellbare<br />

Po-tenzial für <strong>die</strong> Ökostromerzeugung<br />

aus fester Biomasse. Dies ist das Ergebnis<br />

einer kürzlich abgeschlossenen<br />

„Machbarkeitsstu<strong>die</strong> 4 % Ökostrom bis<br />

2008“.<br />

Laut Ökostromgesetz muss der Anteil<br />

von Strom aus Biomasse, Wind und<br />

Sonne bis 2008 auf mindestens 4%<br />

oder rund 2,2 Mrd kWh gesteigert werden.<br />

In intensiver Kooperation mit dem<br />

Auftraggeberkonsortium (BMLFUW,<br />

BMWA, OMV, VEÖ, PRÄKO und FV<br />

Holz) beschäftigte sich <strong>die</strong> E.V.A. mehr<br />

als ein Jahr intensiv mit dem Thema<br />

Verstromung von fester Biomasse.<br />

Durch <strong>die</strong> Ökostromerzeugung im<br />

Umfang von 1.000 GWh aus Biomasse<br />

werden in Österreich rund 850.000<br />

Tonnen CO 2-Äquivalent eingespart.<br />

Die Einspeisung von 1.000 GWh Ökostrom<br />

aus mittleren und großen Biomasse-KWK-Anlagen<br />

erfordert jährlich<br />

123 Mio. Euro Zahlungen an Einspeisevergütungen.<br />

Nach Abzug von 4,5<br />

ct/kWh als Erlös aus der Abnahme<br />

durch <strong>die</strong> Stromhändler verbleiben<br />

Lebensminister Josef Pröll zu Fragen der österreichischen Klimastrategie<br />

Lenkungseffekte durch ökologisiertes Steuersystem<br />

◆ Trotz <strong>die</strong>ser richtungweisender Maßnahmen<br />

ist bislang keine Trendumkehr<br />

beim Ausstoß klimaschädigender Gase<br />

in Österreich erreicht worden. Die CO 2-<br />

Emissionen in Österreich steigen, im<br />

Jahr 2001 haben wird ein Niveau von<br />

86 Mio. Tonnen CO 2 erreicht. Dies ist<br />

kein Minus von 13 Prozent gegenüber<br />

1990 sondern vielmehr ein plus von<br />

9,6 Prozent.<br />

Umweltminister Pröll: „Ausgehend<br />

von <strong>die</strong>sen Zahlen müssen wir auf Basis<br />

des heurigen Jahres 22,6 Prozent - also<br />

17 Mio. Tonnen einsparen. Wir müssen<br />

daher konsequent und energisch mit<br />

der Umsetzung der Klimastrategie fortfahren<br />

– ökologisch zielgerichtet und<br />

ökonomisch effizient.<br />

◆ Zentrales Problem bleiben jedoch der<br />

CO 2 Emissionen aus dem Verkehr. Die<br />

Emissionsinventur 2001 zeigt hierbei<br />

ein plus von 8 Prozent CO 2-Ausstoss<br />

gegenüber dem Jahr 2000. Verantwortliche<br />

Verursacher: der wachsende<br />

Schwerverkehr ebenso, wie Tanktouris-<br />

BMLFUW im Internet: http://www.lebensministerium.at<br />

Weiterführende Links<br />

Das Lebensministerium<br />

www.lebensministerium.at<br />

Die Energieverwertungsagentur<br />

www.eva.wsr.ac.at<br />

Die schönsten Solaranlagen Österreichs<br />

www.austriasolar.at<br />

Österreichischer Biomasseverband<br />

www.biomasseverband.at<br />

Österreichs Internetportal für<br />

nachhaltige Entwicklung<br />

www.nachhaltigkeit.at<br />

Erneuerbare Energie in Österreich<br />

www.eva.wsr.ac.at/projekte/ren-in-a.htm<br />

Ökosoziales Forum Österreich<br />

www.oesfo.at<br />

Klimabündnis Österreich<br />

www.klimabuendnis.at<br />

Bioenergie Österreich<br />

www.bioenergy.at<br />

Blick ins Land<br />

www.klickinsland.at<br />

mus nach Österreich, aber auch eine<br />

konstante Zunahme des Individualverkehrs.<br />

Bewusstseinsbildende Maßnahmen<br />

- wie etwa der autofreie Tag - sind<br />

von großer Bedeutung, können aber<br />

nur einen Teil der Strategie gegen den<br />

Verkehrszuwachs darstellen.<br />

Umweltminister Pröll: „Letztlich sind<br />

von einer Ökologisierung des Steuersystems<br />

– ein erster Schritt dazu erfolgt<br />

2004 – sowie vom<br />

Road Pricing für<br />

LKW – ebenfalls ab<br />

2004 – größere Lenkungseffekte<br />

zu<br />

erwarten. Schließlich<br />

muss auch der<br />

zunehmende Einsatz<br />

biogener Kraftstoffe,<br />

wie mit der<br />

OMV vereinbart<br />

und in der EU Biokraftstoffrichtlinie<br />

vorgesehen, zur<br />

Zielerreichung beitragen.“<br />

Pröll: Konsequent und<br />

energisch mit der<br />

Umsetzung der Klimastrategie<br />

fortfahren.<br />

KOMMUNAL 29


Kinder sind sehr gute<br />

Mahner. Sie sind<br />

<strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Eltern<br />

möglicherweise zu einem<br />

Umdenken in ihrem<br />

Essverhalten bringen.<br />

Die Auersbacher Vizebürgermeisterin kocht auf<br />

Schon wieder Gemüse<br />

Kochkurse und gesundheitsbewusste Feste sollen den BewohnerInnen der steirischen<br />

Gemeinde Auersbach den Schritt weg von Fleisch und Fetten hin zu mehr Gemüse und<br />

Getreide schmackhaft machen.<br />

„Untersuchungen haben ergeben, dass<br />

auch in unserer Gemeinde zu viel Fleisch<br />

gegessen wird und viele Auersbacher<br />

übergewichtig sind“, erklärt Anna Ploderer,<br />

Vizebürgermeisterin der steirischen<br />

Gemeinde Auersbach ihr Engagement<br />

für das vom Fonds Gesundes Österreich,<br />

»<br />

der Gemeinde Auersbach und dem Amt<br />

der Steirischen Landesregierung geförderte<br />

„Projekt zur positiven Beeinflussung<br />

des Ernährungsbewusstseins und<br />

des Ernährungsverhaltens“. Außerdem<br />

weist <strong>die</strong> Steiermark <strong>die</strong> höchste Schlaganfallrate<br />

Österreichs auf. „Schlaganfälle<br />

sind ein Spiegelbild falscher Lebensweise.<br />

Wir sind überzeugt, dass dabei <strong>die</strong><br />

Ernährung ein wesentlicher Faktor ist“,<br />

betont Anna Ploderer. Die Motivationskampagne,<br />

um <strong>die</strong> Auersbacher Bevölkerung<br />

für gesunde Ernährung zu interessieren,<br />

startete im Herbst des Vorjahres<br />

mit Vorträgen einer Diätassistentin und<br />

der Errichtung einer Ernährungspyramide,<br />

basierend auf der traditionellen<br />

mediterranen Diät. Damit wurde für alle<br />

gut sichtbar darauf aufmerksam<br />

gemacht, dass Getreide, Obst und<br />

Gemüse häufig auf dem Speiseplan stehen<br />

sollen, Fleisch und Milch hingegen<br />

seltener zum Genießen und Fett und<br />

30 KOMMUNAL<br />

Aufklärungsarbeit<br />

in Sachen gesunde<br />

Ernährung läuft<br />

hauptsächlich<br />

über Frauen.<br />

Anna Ploderer<br />

Vizebürgermeisterin von<br />

Auersbach<br />

«<br />

Süßes nur ganz selten zum Verfeinern.<br />

Ein Augenmerk wird auch auf saisonale<br />

Produkte der Region gelegt. Mit zielgruppenspezifischen<br />

Kochkursen ging das<br />

Motivationsprojekt in <strong>die</strong> zweite Runde.<br />

Ein großer Erfolg, wie Vizebürgermeisterin<br />

Ploderer berichtet: „Allein zu den<br />

Kochkursen für Jugendliche kamen<br />

acht Burschen und acht Mädchen.<br />

Das ist viel für eine Einwohnerzahl<br />

von 874.“<br />

Skeptische Männer. Besonderen<br />

Zulauf fand der Kochkurs zum<br />

Thema „Schon wieder Gemüse“.<br />

Dass unter den 18 TeilnehmerInnen<br />

kein einziger Mann zu finden war,<br />

verwundert <strong>die</strong> aktive Lokalpolitikerin<br />

wenig: „Aufklärungsarbeit in<br />

Sachen gesunde Ernährung läuft<br />

hauptsächlich über Frauen. Sie sind<br />

meist für <strong>die</strong> Ernährung zuhause verantwortlich<br />

und daher auch offener für das<br />

Thema. Bei Männern kommt beim<br />

Gedanken an gesunde Ernährung oft <strong>die</strong><br />

Angst hoch, kein Fleisch mehr zu bekommen.“<br />

Angesichts der skeptischen Männer<br />

wurde daher auch vom ursprünglichen<br />

Plan eines Männerkochkurses<br />

Abstand genommen und stattdessen ein<br />

Gesundheitsfest mit Schaugrillen veranstaltet.<br />

Mit einer Teilnehmerzahl von 80<br />

Personen wurden mehr Männer erreicht,<br />

als <strong>die</strong>s bei einem Kochkurs der Fall<br />

gewesen wäre. Zahlreiche männliche<br />

Hobby-Grillmeister holten sich dort<br />

Anregungen für fleischlose Grillalternativen<br />

von Champignons über Fisch bis<br />

Zucchini. Und auch bei so manchen Vereinsfesten<br />

fand bereits ein Umdenken<br />

statt. Alle Vereine schenken nun neben<br />

Limonaden auch regionale Säfte aus.<br />

Und beim Mannschaftsabend der Feuer-<br />

wehr wurden erstmals Gemüselaibchen<br />

als fleischlose Alternative angeboten. Sie<br />

fanden reißenden Absatz, allerdings griffen<br />

hauptsächlich <strong>die</strong> Frauen zu. „Doch<br />

auch so mancher Mann hat im nachhinein<br />

gemeint, <strong>die</strong> Gemüselaibchen wären<br />

auch für ihn besser gewesen“, freut sich<br />

Anna Ploderer .<br />

Vorbild Kinder. Dass es sehr schwierig<br />

ist, das gewohnte Essverhalten zu<br />

ändern, erklärt <strong>die</strong> engagierte Vizebürgermeisterin<br />

unter anderem so: „Ungesunde<br />

Ernährung hat keine unmittelbare<br />

Auswirkung. Erst im Alter machen sich<br />

Ernährungssünden dann bemerkbar.“<br />

Das Ernährungsverhalten wird üblicherweise<br />

von den Eltern übernommen, deshalb<br />

setzt <strong>die</strong> Auersbacher Ernährungskampagne<br />

stark bei den Kindern an.<br />

Anna Ploderer: „Kinder sind sehr gute<br />

Mahner. Sie sind <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

Eltern möglicherweise zu einem Umdenken<br />

in ihrem Essverhalten bringen. Das<br />

Ernährungsbewusstsein bei den Kleinen<br />

zu ändern, ist außerdem bereits Vorarbeit<br />

für <strong>die</strong> nächste Generation.“ Eine<br />

Reduktion ernährungsbedingter Krankheiten<br />

rückt so in greifbare Nähe.<br />

Information<br />

Anna Ploderer, Wetzelsdorf 83,<br />

8330 Feldbach, Tel. 03152/4115<br />

e-mail: gde@auersbach.steiermark.at<br />

Kontakt<br />

Fonds Gesundes Österreich,<br />

Mariahilferstraße 176,<br />

A-1150 Wien, Tel. 01/8950400,<br />

Fax: 01/8950400-20,<br />

gesundes.oesterreich@fgoe.org


KOMMUNAL<br />

PRAXIS<br />

Solarenergie vom Gründach: Synergieeffekte nutzen<br />

Bisher getrennte Wege vereinen sich<br />

Gründächer erfüllen vielerlei<br />

Funktionen. Sie ergänzen<br />

<strong>die</strong> Wärmedämmung, schützen<br />

<strong>die</strong> Dachdichtung, bieten<br />

Lebensraum für Pflanzen<br />

und Tiere, halten Regenwasser<br />

zurück, verbessern das<br />

Kleinklima und stellen wichtige<br />

Garten- bzw. Erholungsflächen<br />

dar. Eine neue Art<br />

der Nutzung kommt hinzu:<br />

<strong>die</strong> Nutzung der Sonnenenergie.<br />

Gingen Grün- und Solardach<br />

bisher getrennte Wege, so<br />

gibt es mittlerweile Dächer,<br />

<strong>die</strong> beide Nutzungen kombinieren<br />

und somit erfolgreich<br />

Synergieeffekte schaffen.<br />

Dächer unter 30° Dachneigung<br />

und Flachdächer bieten<br />

ideale Voraussetzungen<br />

zur kombinierten Nutzung<br />

Gründach plus Solartechnik.<br />

Hierzu wurden von der<br />

Industrie Systeme entwickelt,<br />

<strong>die</strong> Solarkollektoren<br />

optisch schön und funktionell<br />

in begrünte Dachlandschaften<br />

eingliedern lassen.<br />

Neben den ökologischen<br />

Vorteilen genießen Solaranlagen<br />

bundesweit sowie in<br />

den Bundesländern Förderungen,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Wirtschaftlichkeit<br />

begünstigen. So bietet<br />

z. B. Hamburg Hauseigentümern<br />

an, auf der<br />

geneigten Südseite ihrer Häuser<br />

Solaranlagen kostenfrei zu<br />

installieren. Nach zehn Jahren<br />

wird dem Hauseigentümer<br />

<strong>die</strong> Solaranlage übereignet<br />

und er kann seinen Strom frei<br />

verkaufen.<br />

Dachbegrünungen werden<br />

aufgrund der positiven<br />

Umweltaspekte ebenfalls von<br />

einer Vielzahl von Städten<br />

gefördert. Weiterhin profitieren<br />

Dachbegrünungen von<br />

verringerten Abwassergebühren.<br />

Hier wird der ökologischen<br />

Funktion des Regen-<br />

Poppige Malerei<br />

Windrad kann<br />

auch schön sein<br />

Der Wiener Windkraft-Betreiber<br />

„Donauwind“ hat einem<br />

amerikanischen Maler -<br />

Mason Doran - bei der Verschönerung<br />

ihres Windrades<br />

am Wiener Hafen freie Hand<br />

gelassen, was von Vorbeifahrenden<br />

prompt als Graffiti<br />

mißdeutet und angezeigt<br />

wurde. Camillo Holecek,<br />

Chef der Donauwind, klärte<br />

<strong>die</strong> Polizei persönlich auf.<br />

Holecek: „Gott sei Dank<br />

haben wir nach fünf guten<br />

Jahren ein zumindest durchschnittliches<br />

Windjahr in<br />

Österreich und können uns<br />

daher nicht beklagen.“<br />

Österreichs poppigstes Windrad.<br />

wasserrückhalts durch Dachbegrünungen<br />

Rechnung<br />

getragen.<br />

Viele Kommunen setzen<br />

Dachbegrünungen im Bebauungsplan<br />

bzw. bei baugenehmigungspflichtigen<br />

Neubau-<br />

Maßnahmen fest und berücksichtigen<br />

somit neben den<br />

ökologischen auch <strong>die</strong> positiven<br />

städtebaulichen Aspekte.<br />

Viele Bauherren erkennen<br />

darüber hinaus, dass sie mit<br />

einer Dachbegrünung nicht<br />

nur ihrem Gebäude etwas<br />

Gutes tun, sondern auch<br />

ihrem Image.<br />

Mehr zum Thema Dachbegrünung<br />

und Photovoltaik erfahren<br />

Sie auf der „Clean Energy<br />

Power®“ vom 22. - 24. 01.04<br />

im Rahmen der Messe Berlin.<br />

Abfallbranche<br />

Es drohen Preis-<br />

Steigerungen<br />

Der VÖEB (Verband ÖsterreichischerEntsorgungsbetriebe)<br />

rechnet mit einer<br />

Kostensteigerung im Bereich<br />

Abfallsammlung, Abfallbehandlung<br />

und Entsorgung in<br />

Höhe von rund 40 %. Diese<br />

Kostensteigerung wird - über<br />

teils erhebliche Preiserhöhungen<br />

- von allen Wirtschaftsbereichen<br />

aber auch Kommunen<br />

getragen werden müssen.<br />

Nicht nur <strong>die</strong> Deponieverordnung<br />

führt zu enormen Mehrkosten,<br />

zusätzlich wird <strong>die</strong><br />

Einführung des Road Pricings<br />

und der damit verbundene<br />

Verwaltungsaufwand in den<br />

Unternehmen, <strong>die</strong> Erhöhung<br />

der Mineralölsteuer, <strong>die</strong> Energieabgabe<br />

und Steigerungen<br />

bei Versicherungs- und Personalkosten<br />

einen Kostenschub<br />

in der Entsorgung von Abfällen<br />

auslösen.<br />

Kein unbekanntes Flugobjekt,<br />

sondern der millimetergenaue<br />

Einbau eines Filterkessels im Wasserwerk<br />

Langenlois.<br />

Langenloiser Wasserwerk<br />

Neues Wasserhaus<br />

in Weinstadt<br />

Sorgsamster Umgang mit dem<br />

kostbaren Gut ist oberstes Gebot<br />

der Mitarbeiter im städtischen<br />

Wasserwerk Langenlois. Nach<br />

über dreißig Jahren wurde<br />

neben dem bestehenden Wasserwerk<br />

eine zweite moderne<br />

Aufbereitungsstraße errichtet.<br />

„Dass Wasser in bester Qualität<br />

aus den Hähnen fließt, hat auch<br />

seinen Preis (noch 1,08 €/m∆<br />

inkl., Red.) und früher oder später<br />

wird man auch <strong>die</strong>se<br />

Gebühren erhöhen müssen“,<br />

meint Bürgermeister Kurt Renner,<br />

dem gerade jetzt im Zuge<br />

der Budgeterstellung wieder<br />

klar wird, welche finanziellen<br />

Einbußen gerade Langenlois<br />

aufgrund der fehlenden Getränkesteuer<br />

hinnehmen muss.


Wirtschafts-Info<br />

Unsichtbare Schutzschicht PSS20<br />

Wiens City Tower erhält Europas<br />

besten Graffitischutz<br />

Der anfangs wegen seiner Höhe umstrittene<br />

City Tower im 3. Bezirk in Wien<br />

erhält mit einer unsichtbaren Schicht<br />

aus PSS20 den weltbesten Graffitischutz.<br />

Auf <strong>die</strong>se Weise werden <strong>die</strong><br />

schönen Natursteinfassaden gegen Verschmutzung<br />

und vor allem Schmierereien<br />

und Graffiti geschützt. Kommt es<br />

auf so geschützten Fassaden zu Graffiti,<br />

werden <strong>die</strong>se einfach mit heißem Wasser<br />

und ganz ohne Chemie rand- und<br />

schattenlos samt dem Schutzfilm entfernt.<br />

Die betroffene Stelle wird danach<br />

neu geschützt. Der Schutzfilm hält<br />

garantiert 3 Jahre und wird dann erneuert.<br />

Schutz vor<br />

Verschmutzung<br />

Weltweit sind ca. 6000000 m 2 (sechs<br />

Millionen m 2 ) Fassaden auf <strong>die</strong>se effiziente<br />

Art gegen Graffiti geschützt. Jeder<br />

renommierte Neubau in den Metropolen<br />

<strong>die</strong>ser Welt wird präventiv gegen Verschmutzung<br />

geschützt. Der City Tower<br />

befindet sich somit in prominenter<br />

Gesellschaft mit der Oper von Sidney,<br />

dem Brandenburger Tor, dem Bundestagsgebäude<br />

in Berlin, der Kathedrale<br />

von Amiens, dem Sacre Coeur in Paris,<br />

der Brücke über den Öresund, der Oper<br />

von Thessaloniki, von Botschaften,<br />

Bahn- und Flughäfen etc – um nur<br />

einige der bekanntesten Objekte zu nennen.<br />

Überall dort hat sich PSS20 gegen<br />

weltweite Konkurrenz durchgesetzt.<br />

Derzeit wird z,B. ganz Paris im Auftrag<br />

des Bürgermeisteramtes von Graffiti<br />

gesäubert und mit PSS20 gegen Graffiti<br />

geschützt. PSS20 ging auch dabei als<br />

Sieger einer weltweiten Wettbewerbs-<br />

Präsentation hervor. Ausschlaggebend<br />

war, dass kein anderes Produkt alle<br />

<strong>die</strong>se Vorteile wie vollkommen entfern-<br />

32 KOMMUNAL<br />

Sicher vor Graffiti: Der Wiener City Tower.<br />

bar mit heißem Wasser, absolut unsichtbar<br />

und vollkommen dampfdurchlässig<br />

bieten konnte.<br />

Dieses Graffiti-System stammt aus der<br />

Schweiz und wird in Österreich exclusiv<br />

von Firma Schmidt Oberflächenschutz<br />

in Pöttelsdorf (Bgld) angeboten.<br />

In Österreich wurden von Schmidt das<br />

Museumsquartier (tw), der Galaxie<br />

Tower, <strong>die</strong> Noever Terrasse beim MAK,<br />

das Heizkraftwerk in Salzburg, <strong>die</strong> Fassade<br />

am Franziskanerplatz in Innsbruck<br />

und andere private Objekte gegen Graffiti<br />

geschützt.<br />

Informationen:<br />

schmidt@gabe.at<br />

www.oberflaechenschutz.at<br />

Schmidt Karl<br />

0664-3019364<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

Reform-Werke Wels<br />

verstärken Vertrieb<br />

Breiter und attraktiver als je zuvor<br />

präsentiert sich das Reform Metrac-,<br />

Mounty- und Muli-Programm 2004<br />

für den <strong>Kommunal</strong><strong>die</strong>nst, <strong>die</strong> Berglandwirtschaft<br />

und <strong>die</strong> Sätechnik.<br />

Dazu <strong>die</strong> Hydromäher Reform M9,<br />

M14 und Cutter 100, nunmehr aus<br />

Reform-eigener Produktion, <strong>die</strong> für<br />

zusätzliches Umsatzpotential und<br />

neue Vertriebsaufgaben sorgen.<br />

Wolfgang Trisner, langjährig erfolgreicher<br />

Verkaufsleiter von Bucher<br />

Klettgau, übernimmt ab Jänner 2004<br />

<strong>die</strong> Vertriebsverantwortung für<br />

Reform in Deutschland, unterstützt<br />

durch <strong>die</strong> bewährten Reform Werksbeauftragten<br />

Heinrich Wölfl und<br />

Gerd Katschinski, <strong>die</strong> unverändert<br />

<strong>die</strong> Reform Maschinen und Fahrzeuge<br />

im gesamten Bundesgebiet<br />

betreuen.<br />

Manfred Reuter ist künftiger Außen<strong>die</strong>nstbetreuer<br />

der „alten“ und<br />

„neuen“ Reform Motormäher-Vertriebspartner<br />

(ausgenommen Süddeutschland).<br />

Ulrich Strauss, bisher<br />

Geschäftsführer C. Malina (li.) und<br />

Gesamt-Verkaufsleiter H. Pramhas<br />

(re.) begrüßen M. Reuter, W. Trisner<br />

und U. Strauss im Reform Team.<br />

Bucher Produktverantwortlicher für<br />

Hydromäher, verstärkt das Reform<br />

<strong>Kommunal</strong>vertriebsteam bei Agromont<br />

in der Schweiz und wird <strong>die</strong><br />

Produktgruppe für Motormäher im<br />

Stammhaus Wels leiten.<br />

Kaufkraftindex Österreich - Ausgabe 2003<br />

Langfristig: Eindeutig abnehmende regionale<br />

Wohlstandsunterschiede<br />

Langfristig ist in Österreich eine klarer<br />

Trend zu abnehmenden regionalen<br />

Wohlstandsunterschieden bemerkbar:<br />

Die Spanne zwischen dem Bundesland<br />

mit dem größten und dem kleinsten<br />

Kaufkraftwert sinkt seit 1994! In den<br />

letzten 2 Jahren aber konnten <strong>die</strong><br />

regionalen Unterschiede nicht weiter<br />

abgebaut werden und wuchsen sogar<br />

wieder leicht an! Ursachen: Vor allem<br />

<strong>die</strong> mit dem schlechten Wirtschaftsklima<br />

verbundene Arbeitslosigkeit, <strong>die</strong><br />

sich in strukturschwachen Gebieten<br />

besonders stark zeigt.


Roadshow der arge-edv in Seeboden. Mag. Wolfgang Herko<br />

und Christian Rupp (BKA)<br />

Seminar für Gemeindebe<strong>die</strong>nstete<br />

Ausbildung zum<br />

Registration Officer<br />

Je mehr e-Government<br />

(elektronische Dienstleistungen<br />

der öffentlichen Verwaltung)<br />

in Österreichs<br />

<strong>Gemeinden</strong> Wirklichkeit<br />

wird, umsomehr ist für <strong>die</strong><br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der öffentlichen Verwaltung<br />

Kompetenz und<br />

Fachwissen in <strong>die</strong>sem<br />

Bereich erforderlich.<br />

RO der<br />

Stadt/Gemeinde<br />

Der Registration Officer<br />

(RO) der Stadt/Gemeinde<br />

◆ weiß um <strong>die</strong> einzelnen<br />

Zertifizierungs<strong>die</strong>nste<br />

Bescheid<br />

◆ kann mit der Registrierungssoftware<br />

sehr gut<br />

umgehen<br />

◆ hat <strong>die</strong> Kompetenz zur<br />

Belehrung des Signators(Bürgers)<br />

nach dem<br />

Signaturgesetz<br />

◆ kann GemeindebürgerIn-<br />

Anmeldung und Informationen:<br />

nen (Zertifikatswerber)<br />

kompetent informieren<br />

◆ ist somit dem Signaturgesetz<br />

(SigG) und den Qualitätsansprüchen<br />

der A-<br />

Trust entsprechend qualifiziert,registriert<br />

und gibt<br />

<strong>die</strong> Bürgerkarte aus<br />

Die arge-edv.org bietet RO -<br />

Seminare ab Jänner 2004<br />

speziell für Gemeindebe<strong>die</strong>nstete<br />

in folgenden Orten<br />

an:<br />

◆ Wien<br />

◆ Graz<br />

◆ Linz<br />

◆ Innsbruck<br />

◆ Salzburg<br />

◆ Maria Saal/Klagenfurt<br />

Die Seminartermine können<br />

mit den <strong>Gemeinden</strong> schwerpunktmäßig<br />

abgestimmt<br />

werden – für Gruppenseminare<br />

(Regionen, Interessensverbände<br />

der <strong>Gemeinden</strong>)<br />

gibt es Ermäßigungen des<br />

Seminarentgeltes.<br />

Tel.: 04223/ 22655 (von 09:00 bis 16:00 Uhr)<br />

Mobil: 0664/ 820 49 21 und 0664/ 820 18 61<br />

Fax: 04223/ 335 120<br />

E-Mail: w.herko@inbox.cc<br />

oder schriftlich an:<br />

arge-edv.org Seminarzentrum<br />

9063 Maria Saal, Hauptstraße 6 – Frau Kaufmann<br />

E.E.<br />

REGENWASSERRÜCKHALT?<br />

Nutzen Sie <strong>die</strong> Vorteile eines Gründaches!<br />

• speichert Regenwasser • verzögert den Abfluss<br />

• dämmt Hitze und Kälte • verbessert das Klima<br />

• komplett von Optigrün!<br />

Optigrün international AG<br />

Landstraßer Hauptstraße 71/2<br />

A-1030 Wien • Tel.: +43 (0)1-71 72 84 17<br />

Fax: +43 (0)1-71 72 81 10 • www.optigruen.at<br />

Wirtschafts-Info<br />

Halbartschlager & Pree Dachbegrünungs GmbH<br />

Oberbrunnernstr. 9a • A-4522 Sierning<br />

Tel. +43 (0)7259-46 63-0 • Fax +43 (0)7259-46 63-30<br />

E-Mail: pree@halbartschlager.at • www.halbartschlager.at<br />

WBZ Sport- und Grünplan Gartengestaltung/Dachbegrünung<br />

Zensweg, Sonnenrain 16 • A-9300 St. Veit a. d. Glan<br />

Tel. +43 (0)4212 - 51 98 • Fax +43 (0)4212 - 30 403<br />

E-Mail: wbz.gartentraum@utanet.at<br />

Steinbauer GmbH Garten- und Landschaftsgestaltung<br />

Favoritenstr. 50 • A-1040 Wien<br />

Tel. +43 (1)505 80 10 • Fax +43 (1) 505 90 53<br />

E-Mail: dach@steinbauer.at • www.steinbauer.at<br />

Jörg Fricke Gründächer und Gartengestaltung GmbH<br />

Reichergasse 2 • A-3411 Weidling • Tel. +43 (0)2243-268 75<br />

Fax +43 (0)2243-268 75-4 • E-Mail: joerg.fricke@fricke.at<br />

CHANCEN<br />

VIELFALT<br />

Immer mehr <strong>Gemeinden</strong> nützen <strong>die</strong> Chance einer<br />

Leasingfinanzierung. Österreichs Spezialisten für<br />

kommunale Leasingprojekte sagen Ihnen wie.<br />

E-Mail: anfrage@kommunal-leasing.at<br />

www.kommunal-leasing.at<br />

KOMMUNAL 33


Wirtschafts-Info<br />

2005 soll jeder Österreicher das Online-System nutzen können<br />

e-Card: Vorteile für<br />

Patienten und Ärzte<br />

In einem Pressegespräch berichteten für den Hauptverband der österreichischen<br />

Sozialversicherungsträger Dr. Josef Kandlhofer und DI Volker Schörghofer gemeinsam<br />

mit dem Geschäftsführer der SV-ChipBE, Ing. Mag. Johann Theile, über den Stand der<br />

Dinge zur Einführung der e-card. Das Projekt sei auf einem guten Weg.<br />

„Der Hauptverband ist bei der Realisierung<br />

des Projektes „e-card“ nach dem<br />

Neustart auf einem guten Weg,“ berichtete<br />

Dr. Josef Kandlhofer, Sprecher der<br />

Geschäftsführung des Hauptverbands<br />

der österreichischen Sozialversicherungsträger.<br />

Daran ändere auch das in<br />

der Öffentlichkeit breit diskutierte<br />

Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes<br />

nichts. Und weiter: „Es gibt keine<br />

Rechtsunsicherheit und wir sind keine<br />

Die Zahl der Ordinationen mit PC steigt.<br />

34 KOMMUNAL<br />

„verunsicherte“ Geschäftsführung auf<br />

Zeit. Wir arbeiten auf der bestehenden<br />

gesetzlichen Basis im Interesse der 8<br />

Millionen Österreicherinnen und Österreicher<br />

weiter. Und das gilt natürlich<br />

auch für <strong>die</strong> Umsetzung der e-card,“ so<br />

Kandlhofer.<br />

Die ÖsterreicherInnen sollen möglichst<br />

rasch in den Genuss der massiven Vorteile<br />

kommen, wie:<br />

◆ Wegfall des Krankenscheines<br />

◆ Medizinische Leistungen können<br />

immer und überall in Anspruch genommen<br />

werden<br />

◆ Entbürokratisierung und Verwaltungsvereinfachung<br />

◆ Modernisierungsschub für das<br />

gesamte Gesundheits- und Sozialsystem<br />

◆ Ausbaubarkeit - also neue Leistungen<br />

rund um <strong>die</strong> e-card<br />

◆ Und nicht zuletzt Einsparungseffekte<br />

bei den Arbeitgebern<br />

Zukunftssicheres<br />

Online-System<br />

Die erste Ausschreibung der insgesamt<br />

sechs Teilprojekte laufe planmäßig. Ab<br />

2004/2005 werde 8 Millionen Versicherten<br />

ein e-card-System zur Verfügung<br />

stehen, das State of the Art sei.<br />

„Untermauert durch Empfehlungen von<br />

EDV-Experten aber auch aus dem künftigen<br />

Anwenderkreis, etwa der Ärzteschaft,<br />

haben wir uns für ein Online-<br />

System entschieden und auch ein solches<br />

ausgeschrieben. Diese Entscheidung<br />

für ein Online-System garantiert<br />

im Interesse der 8 Millionen Versicherten<br />

nicht nur <strong>die</strong> rasche Umsetzbarkeit<br />

des Projektes, sondern auch höchste<br />

Datensicherheit und vor allem <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

zur technischen Weiterentwicklung.<br />

Der Krankenscheinersatz ist ja<br />

nur der erste Schritt. Ein zukunftssicheres<br />

Online-System, wie wir es jetzt<br />

umsetzen, eröffnet noch viele Einsparungsmöglichkeiten<br />

im Sozialversicherungswesen.<br />

Stichwort: elektronisches<br />

Rezept, etc.,“ so Kandlhofer.<br />

„Nicht auf Sand gebaut“<br />

In <strong>die</strong> selbe Kerbe schlägt DI Volker<br />

Schörghofer, Mitglied der Geschäftsführung:<br />

„Wir bauen bei unserer Entscheidung<br />

für ein Online-System nicht<br />

auf Sand! Das zeigt nicht nur <strong>die</strong><br />

`Online-Gesinnung´ der Österreicher.“<br />

Ebenso rasant habe sich <strong>die</strong> EDV- und<br />

Online-Ausstattung der Ordinationen<br />

seit dem Jahr 1999 entwickelt, wie<br />

nebenstehende Grafik beweiset.<br />

Keine heiklen Daten<br />

Ing. Mag. Johanna Theiler, Geschäftsführer<br />

der SV-Chip BE, zum Schlüssel-<br />

Schloss-Prinzip der e-card: „Mit der ecard<br />

als reinem Schlüssel fallen viele<br />

offene und umstrittene Sicherheitsfragen<br />

bei heiklen Daten weg. Auf der<br />

Karte sind keine heiklen Daten.“<br />

Informationen:<br />

Hauptverband der österreichischen<br />

Sozialversicherungsträger<br />

Kundmanngasse 21, A-1031 Wien<br />

Tel.: 01/711 32<br />

Fax: 01/711 32-3777<br />

E-Mail: presse@hvb.sozvers.at<br />

Web: www.sozialversicherung.at<br />

E.E.


Thorn CIVIC - Höchste Qualität mit bester Lichttechnik<br />

Ästhetische Straßenbeleuchtung<br />

CIVIC ist eine neue Serie hochwertiger<br />

Straßenleuchten, <strong>die</strong> den hohen<br />

Ansprüchen nach Zuverlässigkeit bzw.<br />

einfacher und sicherer Installation und<br />

Instandhaltung gerecht werden.<br />

Licht, wo es<br />

benötigt wird<br />

Die einzigartige hochpräzise Optik liefert<br />

gleichmäßiges und kontrolliertes<br />

Licht genau dort, wo es benötigt wird.<br />

Das vielseitige CIVIC-Programm ist für<br />

<strong>die</strong> Beleuchtung von Hauptverkehrsund<br />

Geschäftsstraßen, Wohnvierteln<br />

Eine der vielen Auswahlmöglichkeiten.<br />

Am 26.9.2003 nahm <strong>die</strong> Stadtgemeinde<br />

Waidhofen a. d. Thaya im Rahmen<br />

einer Eröffnungsfeier <strong>die</strong> neue,<br />

moderne Abwasserreinigungsanlage in<br />

Betrieb. Tags darauf gab es für <strong>die</strong><br />

interessierten Bewohner der Stadt und<br />

Umgebung am „Tag der offenen Tür“<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit, sich vor Ort ein umfassendes<br />

Bild von der Anlage und dem<br />

„Schicksal“ ihrer Abwässer zu machen.<br />

Bereits seit März 2003 läuft <strong>die</strong> nach<br />

dem innovativen SBR - Verfahren<br />

errichtete, vollautomatische Kläranlage<br />

zur vollen Zufriedenheit der Stadtväter.<br />

Die Anlage ist auf 16 000 Einwohnergleichwerte<br />

ausgelegt. Waidhofen stellt<br />

in <strong>die</strong>ser Form <strong>die</strong> erste Anwendung<br />

eines Betreibermodells (BOOT) für <strong>die</strong><br />

Abwasseraufbereitung in Niederösterreich<br />

dar, bei dem das privatwirtschaftliche<br />

Unternehmen ariwa (Tochter von<br />

aqua plus, Hinteregger und Ortner) <strong>die</strong><br />

Planung, Finanzierung, Bau und<br />

Betrieb der Kläranlage eigenverantwortlich-<br />

entsprechend Vorgaben<br />

sowie unter Kontrolle der Stadtgemeinde<br />

- durchführt.<br />

Beleuchtung mit dem CIVIC-Programm.<br />

und Stadtzentren gleichermaßen geeignet<br />

und im Preis-/Leistungsverhältnis<br />

eines der derzeit besten Angebote auf<br />

dem Markt.<br />

Viele Möglichkeiten<br />

CIVIC besticht durch eine Vielzahl an<br />

Auswahlmöglichkeiten - zwei Gehäusegrößen,<br />

gewölbte Polycarbonat- oder<br />

Planglasabdeckung, Mastaufsatz- oder<br />

Mastansatzmontage, Leuchtmitteloptionen<br />

von 42W bis 250W, Lieferung in<br />

allen RAL-Farben auf Anfrage sowie<br />

Versionen mit Photozelle für automatisches<br />

Ein-/Ausschalten der Leuchte,<br />

Dr. Rainer Wiedemann, Geschäftsführer<br />

der aqua plus GmbH, sieht in <strong>die</strong>sem<br />

Modell auch für andere Kommunen in<br />

Österreich wichtige Vorteile:<br />

„Einerseits können für den kommunalen<br />

Partner hohe Investitionskosten vermieden<br />

werden, andererseits entfallen<br />

für <strong>die</strong> Gemeinde neben den Personalkosten<br />

auch jene für Reinvestitionen,<br />

Sanierungen, Betrieb der Anlage, Ver-<br />

Wirtschafts-Info<br />

Kläranlage der aqua plus-Tochter ariwa<br />

Feierliche Eröffnung in Waidhofen/Thaya<br />

Die offizielle Inbetriebnahme der<br />

ariwa-Kläranlage wurde gemeinsam<br />

(v.l.n.r) von DI Elsinger /GF Ariwa,<br />

Bgm. Ramharter, Bgm.Schiefer und<br />

Landesrat Mag.Sobotka vorgenommen.<br />

Leistungsreduzierung oder vorbereitet<br />

für Lichtmanagementsysteme.<br />

CIVIC ist schnell, einfach und sicher zu<br />

installieren, nicht zuletzt aufgrund der<br />

technischen Eigenschaften wie Leichtbaukonstruktion,<br />

geringer Windangriffsfläche,<br />

schwenkbarem einteiligem<br />

Mastbefestigungselement und herausnehmbarem<br />

Betriebsgerätekasten. Die<br />

Verwendung von vorwiegend Aluminium<br />

und Edelstahl machen CIVIC zu<br />

einem langlebigen, wetter- und<br />

erschütterungsbeständigen Produkt,<br />

welches über Jahre hinaus gleichbleibend<br />

hohe Lichteffizienz und Wirtschaftlichkeit<br />

bietet.<br />

Informationen:<br />

Thorn Licht GesmbH<br />

Erzherzog-Karl-Straße 57<br />

1220 Wien<br />

Tel.: 01/ 202 66 11<br />

Fax: 01/ 202 66 11 12<br />

E-Mail: office@thorn.at<br />

www.thorn.at<br />

waltung, Einkauf etc.“<br />

Die aqua plus GmbH als rein österreichisches<br />

Unternehmen bündelt den<br />

reichen Erfahrungsschatz der „Mütter“<br />

Stadt Wien, der Österreichischen Bundesforste<br />

, der Porr und bietet in der<br />

Planung, Finanzierung, Errichtung ,<br />

Betrieb von Wasserver- und Abwasserentsorgungsanlagen<br />

in Österreich<br />

sowie Nachbarländern ein breites Leistungsspektrum<br />

an. aqua plus, selbst<br />

auch aus dem kommunalen Umfeld<br />

kommend, erstellt in enger Zusammenarbeit<br />

mit den Partnern auf <strong>die</strong> jeweiligen<br />

individuellen Bedürfnisse abgestimmte,<br />

partnerschaftliche Modelle.<br />

Informationen:<br />

aqua plus GmbH<br />

Absberggasse 47<br />

A-1103 Wien<br />

GF Dr. Rainer Wiedemann<br />

E-Mail: office@aquaplus.at<br />

www.aquaplus.at<br />

Tel.: 01-603-1012-3917<br />

KOMMUNAL 35<br />

E.E.<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Neubau und Sanierung von Erlebnis- und Wellnessanlagen, privaten Becken<br />

Myrtha Pools - der kompetente Partner<br />

Myrtha Pools ist ein Unternehmen von<br />

A&T Europe S.p.a. mit Sitz in Castiglione,<br />

Lago di Garda, und verfügt als<br />

weltgrößter Schwimmbeckenproduzent<br />

über eine international erprobte Technologie<br />

- ein deutsches Patent mit italienischem<br />

Design. Das Modulsystem aus<br />

dem Verbundwerkstoff Edelstahl/Hart-<br />

PVC eignet sich hervorragend zum<br />

Neubau sowie auch zur Sanierung von<br />

bestehenden Beckenanlagen.<br />

Aufgrund unserer 40-jährigen, internationalen<br />

Erfahrung auf dem Gebiet des<br />

Bäderbaues steht unser Unternehmen<br />

mit seinen ca. 180 Mitarbeitern für<br />

36 KOMMUNAL<br />

beste Qualität und Attraktivität.<br />

Mit unserem bewährten Myrtha -<br />

Modulsystem und dem zum System<br />

passenden Zubehör garantieren wir<br />

Langlebigkeit und einfache Handhabung.<br />

Selbstverständlich sind alle eingesetzten<br />

Materialien getestet, ISO -<br />

zertifiziert und entsprechen sämtlichen<br />

offiziellen Normen.<br />

Sie werden von unseren Erfahrungen,<br />

welche wir bei Projekten wie z.B. Erlebnisbad<br />

Wörgl, Therme Bad Hofgastein,<br />

demnächst Therme Bad Gastein, Valvopark<br />

Hannover, Entertainmentcenter<br />

Bielefeld, Entertainmentcenter Ham-<br />

burg, Hallenbad Berlin oder Pragerplatz,<br />

sammeln konnten, profitieren.<br />

Wir entwickeln laufend neue Technologien,<br />

welche internationalen Anklang<br />

finden, um den immer größer werdenden<br />

Anforderungen in der Schwimmbadplanung,<br />

kompetent zur Seite zu<br />

stehen.<br />

Bei der Projektplanung vom Zeitpunkt<br />

der Angebotslegung bis zur Endabrechnung<br />

werden Sie von uns jederzeit<br />

unterstützt. und professionell betreut.<br />

Kostentransparenz ist selbstverständlich.<br />

Informationen:<br />

Myrtha Pools, Area Manager<br />

Leopold Baier KEG<br />

Leopold Weinmayer Straße 15<br />

A-3400 Klosterneuburg<br />

Tel.: 02243/ 316 75<br />

Fax: 02243/ 316 75 13<br />

Mobil: 0664/ 316 75 00<br />

E-Mail:office@myrthapools.at<br />

http://www.myrthapools.com<br />

Kommentar zum Wasserrechtsgesetz aus dem Verlag Österreich<br />

Verlässliche Orientierung in der neuen<br />

integrierten Wasserschutzpolitik<br />

Kerschner/Weiß, WRG - Wasserrechtsgesetz<br />

1959 idF der WRG-Novelle 2003<br />

Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie<br />

führt auch in Österreich zu einem<br />

neuen integrierten Gewässerschutzsystem<br />

(chemische, physikalische, hydromorphologische<br />

und ökologische Eigenschaften<br />

der Wasser- und Landökosysteme),<br />

wobei dem Vorsorge- und Verursacherprinzip<br />

maßgebliche Bedeutung<br />

zukommt. Kostendeckende Preise<br />

für <strong>die</strong> Wassernutzung sollen auch verstärkt<br />

durch marktwirtschaftliche<br />

Instrumente erreicht werden. Bewirtschaftungspläne,Maßnahmenprogramme<br />

und Überwachungssysteme<br />

sollen langfristig einen guten Zustand<br />

der Gewässer sichern.<br />

Hauptzweck <strong>die</strong>ser Gesetzesausgabe<br />

mit Kurzkommentar zu den einzelnen<br />

neuen WRG-Regeln ist es, dem Benützer<br />

frühzeitig eine erste verlässliche<br />

Orientierung bzw Einführung in <strong>die</strong><br />

neue integrierte Wasserschutzpolitik zu<br />

bieten. Rasches Erscheinen war deshalb<br />

nötig, weil <strong>die</strong> meisten neuen Bestimmungen<br />

ohne Übergangsregeln bereits<br />

ab 22.12.2003 auch für anhängige Verfahren<br />

gelten. Dem novellierten Gesetz<br />

ist eine umfassende systematische Einführung<br />

in das neue Recht vorangestellt<br />

Da bei einer eben erst erlassenen<br />

Regelung natürlich der Absicht des<br />

Gesetzgebers bei der Auslegung maßgebliche<br />

Bedeutung zukommt, sind den<br />

neuen Regeln stets <strong>die</strong> Erläuternden<br />

Bemerkungen zur RV angeschlossen.<br />

Informationen:<br />

Kerschner/Weiß<br />

WRG - Wasserrechtsgesetz 1959 idF<br />

der WRG-Novelle 2003<br />

Verlag Österreich, 2003<br />

ISBN 3-7046-4157-X<br />

610 Seiten, broschiert, € 94,-<br />

E.E.<br />

E.E.


Fit für den Winter<strong>die</strong>nst<br />

Rauch streut<br />

Sicherheit<br />

Rauch Streutechnik für Winter- und Sommer<strong>die</strong>nst<br />

ist universal: Zum Streuen von Splitt, Sand, Salz,<br />

Dünger und Sämereien, ob als Anbaustreuer oder<br />

Nachläufer, als Flächenstreuer oder mit fester<br />

Arbeitsbreite.<br />

Rauch Streuwagen<br />

Streukombi K51<br />

Leicht in der Handhabung und sparsam<br />

im Einsatz ist der Streukombi K51 als<br />

Handstreuer, wahlweise zum Schieben<br />

oder Ziehen, oder angehängt am<br />

Rasentraktor verwendbar.<br />

Streuung nach rechts und links möglich,<br />

abschaltbarer Antrieb bei Fahrt<br />

zum Einsatz.<br />

Zum Streuen von Salz, Sand, Splitt,<br />

Dünger, Sämereien und Ölbindemittel<br />

geeignet.<br />

◆ Technische Daten:<br />

Kunststoffbehälter: ca. 55 l<br />

Streubreite: von 0,5 m bis 6 m<br />

Antrieb über beide Laufräder<br />

Wurfscheibe, Behälterboden, Öffnungsschieber<br />

und Streubreitenbegrenzung<br />

aus Edelstahl<br />

Leergewicht: ca. 24 kg<br />

Preis € 725,- inkl. Mwst<br />

Nachläufer SU, BOS<br />

mit Bodenantrieb<br />

Zum professionellen Wintereinsatz<br />

für Zugmaschinen ohne Zapfwellenantrieb<br />

oder ohne Hydraulikanlage<br />

(zB Kleintraktoren, Gabelstapler, Unimog,...)<br />

Universalstreuer UKS<br />

Dieser universell einsetzbare Rauch<br />

Kasten - Splittstreuer lässt sich auf<br />

jedem <strong>Kommunal</strong>traktor einfach<br />

anbauen, zB John Deere 4010er Kompakttraktor.<br />

Die Menge lässt sich stu-<br />

fenlos dosieren. Zur Restmengenentleerung<br />

sowie zur Reinigung ist der Edelstahlboden<br />

abklappbar.<br />

Rauch Anbau - Streuer<br />

SA 121 · 250 · 360 · 601<br />

Die Streubreite von 0,8-6 m wird mit<br />

der 1-Handbe<strong>die</strong>nung der V2A-Streubreitenbegrenzung<br />

schnell verändert.<br />

Die Streumengeneinstellung ist einfach<br />

und fein zu dosieren. Die 1-Hebelbe<strong>die</strong>nung<br />

ermöglicht ein schnelles Öffnen<br />

und Schließen, auch zum einseitigen<br />

Streuen nach rechts oder links (außer<br />

Typ Inhalt ca. Liter<br />

SA 121 120<br />

SA 250 250<br />

SA 360 360<br />

SA 601 600<br />

SA 601 mit Behälteraufsatz<br />

1000<br />

bei SA 121). Hydraulische oder elektrische<br />

Fernbe<strong>die</strong>nungen erhöhen den<br />

Be<strong>die</strong>nungskomfort.<br />

Für den störungsfreien Auslauf unterschiedlicher<br />

Streugüter sorgen speziell<br />

entwickelte Rührwerke: Rührhaube bei<br />

Splitt und granuliertem Dünger, und<br />

das Hakenrührwerk für Sand und<br />

Sandsalzgemisch.<br />

Die Pflege der Maschine erfordert minimalen<br />

Aufwand. Werkzeuglos, mit<br />

wenigen Handgriffen ist der Streuer in<br />

Leicht in der Handhabung und sparsam im Einsatz<br />

ist der Streukombi Komet 51.<br />

SA 121 im Wintereinsatz.<br />

einzelne Bauteile zerlegt.<br />

Eine gründliche Reinigung ist bequem<br />

und schnell durchgeführt. Der Einsatz<br />

rostfreier Werkstoffe (V2A) erhöht <strong>die</strong><br />

Lebensdauer.<br />

Informationen:<br />

Ökotech Maschinenvertrieb GmbH.<br />

Alfred Breuer<br />

St. Pöltner Str. 50<br />

3130 Herzogenburg<br />

Tel.: 02782 / 82 133 DW 603<br />

Fax: 02782 / 82 133 DW 55<br />

E-Mail: alfred.breuer@<br />

oekotech.at<br />

Internet: www.oekotech.at<br />

KOMMUNAL 37<br />

E.E.


Energie<br />

Zwiespältige Solarstromeinführung<br />

Solarstrom:<br />

Pro und Contra<br />

Stromerzeugung aus Sonnenlicht ist wegen der geringen<br />

CO2-Emissionen zweifelsohne eine der berechtigtsten<br />

Zukunftshoffnungen für <strong>die</strong> Umwelt und für <strong>die</strong><br />

<strong>Gemeinden</strong>. KOMMUNAL beleuchtet Vor- und Nachteile<br />

<strong>die</strong>ser gar nicht so neuen Technologie.<br />

◆ Dr. Ingrid Fuchs<br />

Etwa 75 Prozent des Stromkonsums<br />

erfolgt in Städten, wo vor Ort klassische<br />

erneuerbare Energieträger wie Wasser<br />

und Biomasse fehlen und Windräder<br />

stören. Die PV (Photovoltaik) stellt hier<br />

eine gute Lösung dar. Deshalb gründete<br />

<strong>die</strong> EU 1 sinnvoller Weise 2003 <strong>die</strong> Solarcitiy-Initiative,<br />

vorerst ohne relevante Konkretisierung.<br />

In der internationalen<br />

Me<strong>die</strong>nwelt werden technologische Fortschritte<br />

der Photovoltaikindustrie laufend<br />

spektakulär gemeldet, welche gewiss<br />

große Schritte im mühevollen Ringen um<br />

eine effizientere und billigere Produktion<br />

von PV-Modulen sind. Dennoch ergeben<br />

<strong>die</strong> Verbesserungen von wenigen Prozentpunkten<br />

der Modulleistung, <strong>die</strong> Steigerung<br />

der Erzeugungsgeschwindigkeit<br />

oder Senkung des Materialeinsatzes bislang<br />

keinen grundsätzlichen Umschwung<br />

im Missverhältnis zwischen der durch<br />

installierte PV-Anlagen erzeugten Strommenge<br />

auf viel zu großen Installations-<br />

◆ Dr. Ingrid Fuchs war Regionalforscherin<br />

der österr. Akademie der Wissenschaften<br />

und der Statistik Austria<br />

38 KOMMUNAL<br />

flächen und den extremen Kosten der PV.<br />

Die kWh (Kilowattstunde) kostet das<br />

acht- bis zehnfache der im konventionellen<br />

Strommix abgegebenen kWh. Dagegen<br />

helfen weder <strong>die</strong> Argumente bezüglich<br />

mangelnder Kosteninternalisierung<br />

des Atom- und Kohle/Ölstroms noch <strong>die</strong><br />

Fortschrittsbotschaften der PV-Anbieter.<br />

Förderung<br />

Tatsache bleibt <strong>die</strong> Förderbedürftigkeit<br />

des Solarstroms, damit er in der heimischen<br />

Wirtschaft Bedeutung zu gewinnen<br />

beginnt. Förderung erfolgt in Form von<br />

Investitionszuschüssen<br />

an Anwender oder<br />

direkter Wirtschaftssub-<br />

vention an Unternehmensforschung<br />

und Produktion<br />

bzw. durch indirekteWirtschaftsförderung<br />

in Form von hohen<br />

Vergütungstarifen für<br />

eingespeisten Solarstrom<br />

(gegenüber anderem<br />

Ökostrom). Förderung<br />

verteuert den<br />

öffentlichen Strom für<br />

alle Strombezieher oder<br />

belastet den öffentlichen<br />

Steuerhaushalt. Bezüglich der Sozialverträglichkeit<br />

werden Bedenken laut. För-<br />

Tatsache<br />

bleibt <strong>die</strong> Förderbedürftigkeit<br />

des<br />

Solarstroms, damit<br />

er in der heimischen<br />

Wirtschaft<br />

Bedeutung zu<br />

gewinnen beginnt.<br />

1 „Das gegenwärtige Energiesystem muss sich<br />

so bald als möglich in Richtung nachhaltiger<br />

Systeme bewegen. ... Um <strong>die</strong>ses Ziel zu erreichen,<br />

müssen sich <strong>die</strong> europäischen Städte in<br />

Solar-Städte verwandeln.<br />

derung erspart dem PV-Anlagenbetreiber<br />

Kosten. Vornehmlich internationalen Konzernen<br />

werden hiermit Forschung, Entwicklung<br />

sowie Produktionskapazitäten<br />

auch indirekt gesichert. Der PV-Wirtschaft<br />

bzw. dem Umstieg von Atom- und Fossilienstrom<br />

auf Ökostrom wird eine allgemein<br />

akzeptierte Bedeutung zuerkannt.<br />

Bestvergütete Abnahme<br />

von Solarstrom<br />

Die weltweit besten Vergütungen je kWh<br />

für <strong>die</strong> Solarstromeinspeisung ins öffentliche<br />

Netz bestanden mit<br />

◆ 0,723 € bis Ende 2002 in<br />

Vorarlberg auf 15 Jahre,<br />

◆ 0,60 € ab 2003 in Öster-<br />

reich auf 13 Jahre für Strom<br />

aus Kleinanlagen (


Quelle: IEA Paris & KfW Berlin<br />

Argumente pro Solaranlagen sind Schonung der Umwelt sowie der potentiellen<br />

Nahversorgung und lokaler Selbstbestimmung der Stromerzeugung und -<br />

verteilung. Die Contra-Argumente liegen eher auf dem Preissektor.<br />

Ausbaufähigkeit erneuerbarer Energien<br />

Der Pfeil weist auf eine Erhöhung des Potentials durch logistische Optimierung<br />

der Nutzung hin (R. Haas, TU Wien, Autor der Grafik)<br />

Preisentwicklung von Solarmodulen & Solarzellen<br />

Für einen Vergleich der Preisentwicklung je nach Weltgegend wurde für Europa<br />

stellvertretend Deutschland ausgewählt, weil es nach der installierten PV-Kapazität<br />

2002 mit einem Anteil von 21,1 Prozent auf dem 2. Platz der Weltrangliste.<br />

Quelle: IEA, KfW und OECD Quelle: R. Haas, TU Wien<br />

Energie<br />

2003: Novelle des Erneuerbare Energien<br />

Gesetzes 2000) mit jährlicher 5 prozentiger<br />

Degression über 20 Jahre für Anlagen<br />

< 30 kWp (weniger für größere), ohne<br />

Mengengrenze.<br />

Damit werden in Österreich und Deutschland<br />

extreme Vergütungssätze gezahlt,<br />

wobei Österreichs Stromerzeugung zu<br />

60,8 % (2002 e-control) aus Wasserkraft<br />

kommt, also ökoverträglicher als jene<br />

Deutschlands ist und in Anbetracht der<br />

Förderdeckelung auch sozialverträglicher.<br />

Kosten von PV-Anlagen<br />

2002 kostete ein kWp installierter PV-Leistung<br />

in Europa zwischen 5400,- und<br />

13.900,- €, in Österreich zwischen 5500,und<br />

7900,- €. Netzgekoppelte Anlagen<br />

liefern > 82,2 Prozent<br />

des Solarstroms<br />

(G. Faninger 2001,<br />

TU. Wien), also das<br />

Hauptkontingent. In<br />

netzgekoppelten<br />

Anlagen kostet das<br />

Modul laut Auswertung<br />

des deutschen<br />

100.000-Dächer-<br />

Solarstrom-Programmsdurchschnittlich<br />

73 Prozent<br />

der PV-Gesamtanlage<br />

(1999-2001),<br />

laut Internationaler Energie Agentur<br />

(IEA, R. Haas et al.) 69 Prozent in Europa<br />

2001. Sich auf <strong>die</strong> Modulkosten für Vergleiche<br />

zu beschränken ist wesentlich.<br />

Denn Gesamtsystempreise hängen vom<br />

Verhältnis Insel- zu Netzverbundanlagen,<br />

von Netzzugangskosten und der elektrischen<br />

Gesamtinstallation der Bauten ab<br />

und würden den Vergleich verzerren.<br />

Entwicklung der<br />

Modulpreise<br />

Die<br />

Modulkosten<br />

sanken 1992-2002<br />

im Welthandel um<br />

51,5 Prozent, also<br />

auf weniger als<br />

<strong>die</strong> Hälfte.<br />

Die Modulkosten sanken 1992-2002 im<br />

Welthandel um 51,5 Prozent, also auf<br />

weniger als <strong>die</strong> Hälfte. Für einen Vergleich<br />

der Preisentwicklung je nach Weltgegend<br />

wurde für Europa stellvertretend<br />

Deutschland ausgewählt, weil es nach<br />

der installierten PV-Kapazität 2002 mit<br />

einem Anteil von 21,1 Prozent auf dem<br />

2. Platz der Weltrangliste (erster ist Japan<br />

mit 48,5 Prozent, dritter <strong>die</strong> USA mit<br />

16,2 Prozent) steht. Die Kosten sind in<br />

Japan und Deutschland ähnlich stark<br />

gefallen, wenig in den USA, dem<br />

ursprünglichen Vorreiter. Hier stagnierten<br />

auch <strong>die</strong> Zuwachsraten in den letzten 3<br />

Jahren, während <strong>die</strong> höchsten in<br />

Deutschland zu verzeichnen waren.<br />

Die Datenberichterstattung der IEA über<br />

KOMMUNAL 39


Energie<br />

2002 ist hinsichtlich Umfang und Qualität<br />

sehr ausgebaut worden, sodass seit Herbst<br />

<strong>die</strong>ses Jahres Informationen wie nie zuvor<br />

zur Verfügung stehen. Zum Preissenkungstrend<br />

sollte man beachten, dass $-<br />

Preise nicht den Kosten für den Investor<br />

in den einzelnen Staaten entspricht. Letztere<br />

richten sich nach der Kaufkraft im<br />

jeweiligen Land. Mit Rücksicht auf <strong>die</strong><br />

jeweilige Kaufkraft haben <strong>die</strong> Japaner<br />

inzwischen den billigsten Preis.<br />

Preise der Solarzellen<br />

Innerhalb der Modulpreise hat der<br />

Anteil der Kosten für <strong>die</strong> Zellproduktion<br />

Übergewicht (66 % des Modulpreises<br />

laut Fraunhofer-Institut im Oktober<br />

2001, für 1995 auf 78 % nach Informationen<br />

der ETH Zürich und des US<br />

Geological Survey geschätzt).<br />

Ursachen der Preishöhe<br />

Der Wettbewerb auf dem PV-Sektor ist seit<br />

Ausblick<br />

Der lebhafte Wettbewerb in der PV-Technologie,<br />

<strong>die</strong> bessere Planung der Produktionsauslastung,<br />

eine jährlich promovierte Datenerfassung<br />

durch <strong>die</strong> Internationale Energieagentur<br />

und <strong>die</strong> Mitarbeit der Firmen an<br />

der Datentransparenz sowie Informationsvollständigkeit<br />

sind positive Signale. Sie<br />

klingen vorteilhafter als im Vorjahr. Fördergesetze<br />

und Entwicklungstempo beweisen<br />

das wache Bewusstsein um eine „public private<br />

responsibility“. Ob <strong>die</strong> „private responsibility*<br />

in diversifizierten Weltkonzernen<br />

Kostenzurechnungen nicht bewusst ändern<br />

könnte?<br />

Neue Generation von Bus-Wartehäuschen<br />

Das Warten verschönern<br />

BAUMANN/GLAS/1886 GmbH ist ein<br />

in Österreich führendes Unternehmen<br />

im Bereich WintergartenBau und<br />

ObjektBau in Glas/Alu/Holz. Im<br />

modern-alpenländischen Stil gebaut<br />

wird <strong>die</strong> stabile Holzkonstruktion<br />

samt Schalung, Innensitzbank und<br />

Dacheindeckung (Alpendachstein)<br />

auf <strong>die</strong> bauseits errichtete Fundamentplatte<br />

montiert. Die Frontverglasung<br />

ist wie <strong>die</strong> beiden Seitenflächen<br />

in 10 mm ESG Sicherheitsglas ausgebildet.<br />

Pulverbeschichtete Blechteile<br />

komplettieren <strong>die</strong> technisch und qualitativ<br />

hochwertige Ausführung der<br />

Wartehäuschen von<br />

BAUMANN/GLAS.<br />

40 KOMMUNAL<br />

2001 lebhafter und wohl härter geworden.<br />

Als Beispiel für den Wettlauf um den<br />

Markt <strong>die</strong>ne <strong>die</strong> Effizienzsteigerung der<br />

Solarzelle 2003:<br />

◆ Wenn im März eine neue BP-Zelle im<br />

Fraunhofer-Institut den Kalibrierungstest<br />

(ISE, Freiburg) mit einer 18,3 %igen Effizienz<br />

bestanden hat,<br />

◆ dann kündigt Sanyo im April an, mit<br />

19,5 % in <strong>die</strong> Modulserienerzeugung zu<br />

gehen.<br />

◆ Da jedoch außerhalb Japans nur<br />

Sanyozellen mit 17,3 % angeboten werden,<br />

plant der deutsche Erzeuger Sunways<br />

AG ab Juli monokristalline Zellen mit 16.5<br />

Der Bürger oder <strong>die</strong> Wohnhausgemeinschaften<br />

in Städten, welche sich <strong>die</strong> Teilnahme<br />

an der Zukunftstechnologie wünschen,<br />

aber nicht das nötige Kapital besitzen,<br />

sind auf das Gelingen individuell ausgehandelter<br />

Kontrakte mit öffentlichen und<br />

gewerblichen Partnern angewiesen. Ihnen<br />

bleibt zu hoffen, dass <strong>die</strong> unternehmerischen<br />

Visionen bezüglich marktgerechter<br />

Preise und der bereits anklingende Wille,<br />

<strong>die</strong> Solarstromproduktion aus ihrem<br />

Nischendasein heraus holen zu wollen und<br />

eine breite Einführung unter Wahrung der<br />

Spielregeln des freien Marktes zu erreichen,<br />

bald verwirklicht werden.<br />

Variante 1: € 5.069,- exkl.MwSt.<br />

Länge: 4180mm<br />

Breite: 1500mm<br />

Variante 2: € 4.752,- exkl.MwSt.<br />

Länge: 3180mm<br />

Breite: 1500mm<br />

Das Wartehäuschen wird in zwei<br />

Größen hergestellt, weiters werden<br />

Vorgaben im Bereich der Farbgestaltung<br />

von Holz- und Metallteilen<br />

gerne berücksichtigt.<br />

Als Zubehör sind erhältlich:<br />

Fahrplantafel A1 € 181,-<br />

Abfallbehälter mit Deckel € 166,-<br />

Abfallkorb € 125,-<br />

+Transportkosten.<br />

% Effizienz anzubieten.<br />

◆ BP verspricht daraufhin, ab Oktober<br />

2003 in Madrid mit 17 Prozent in Serie zu<br />

gehen.<br />

Zellen mit der 18,3-prozentigen Effizienz<br />

kann BP erst ab Jahresende 2004 in <strong>die</strong><br />

Modulserienerzeugung einbauen. Fast<br />

zwei Jahre dauert <strong>die</strong> Entwicklung von<br />

der Laborprüfung bis zum Seriengerät.<br />

Um <strong>die</strong> Kosten für eine Massenanwendung<br />

wettbewerbsfähiger zu machen,<br />

werden preiswerte Verfahren zur Siliziumreinigung<br />

sowie neue Kristallzüchtungsmethoden<br />

für <strong>die</strong> Photovoltaik entwickelt.<br />

Vorderhand kostet <strong>die</strong> FZ (float zone)-<br />

Technologie allerdings das Doppelte der<br />

konventionellen CZ (Czochralski silicon)-<br />

Technologie. Gearbeitet wird ferner mit<br />

verbesserten Zellseiten, Zelloberflächen,<br />

Kontaktanschlussstellen der Stromabnahme,<br />

kürzeren Kontaktwegen, neuen<br />

Waferschichtkombinationen und Vielem<br />

mehr. Diese emsige Auseinandersetzung<br />

mit dem Marktrang kostet Geld, ohne dass<br />

ein gravierender Technologiedurchbruch<br />

zur Preissenkung gelänge.<br />

Die Ideen und Hoffnungen sind allerdings<br />

gegenüber dem Vorjahr verblüffend gestiegen.<br />

Es gibt bereits Vorstellungen über<br />

eine 60 perzentige Herstellungskostenreduktion<br />

(noch ohne zeitlichen Realisierungshorizont).<br />

Wartehäuschen aus Holz, Alu und Glas<br />

von BAUMANN/GLAS/1886 fügen sich<br />

optimal in das Ortsbild.<br />

Informationen:<br />

Die Überkapazitäten<br />

betrugen 2002 nur<br />

noch rund 50-65 Prozent.<br />

Die Japaner sind<br />

Weltmeister der Auslastung<br />

der Anlagen<br />

zum Zellenbau,<br />

gefolgt von den USA.<br />

In Europa sind <strong>die</strong><br />

Anlagen zum Modulbau<br />

besser ausgelastet<br />

als jene zur Zellenkonstruktion<br />

– da ist Aufholbedarf<br />

gegeben.<br />

BAUMANN/GLAS/1886<br />

Prok. Johann TAUBÖCK<br />

4342 BAUMGARTENBERG<br />

Tel.: 07269/75 61 -261<br />

j. tauboeck@baumann-glas.at<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Kompetenz- und Servicezentrum der Bezirksbauernkammern Baden und Mödling<br />

Offizieller Spatenstich in Baden<br />

In Baden entsteht ein neues, gemeinsames<br />

Kompetenz- und Servicezentrum<br />

der Bezirksbauernkammern Baden und<br />

Mödling.<br />

An der Spatenstichfeier nahmen unter<br />

anderem der Präsident der NÖ Landes-<br />

Landwirtschaftskammer Ök.-Rat Rudolf<br />

Schwarzböck, der Kammerdirektor<br />

Univ.-Prof. Dr. Gottfried Holzer, der<br />

Bürgermeister von Pfaffstätten, NR<br />

Christoph Kainz, <strong>die</strong> Obmänner der<br />

Bezirksbauernkammern Baden und<br />

Mödling, Ök.-Rat Josef Raith und Josef<br />

Drexler, <strong>die</strong> Kammersekretäre DI Franz<br />

Karpf und Ing. Johann Sperber sowie<br />

Mag. Johannes Hubmaier von Seiten<br />

des Finanziers Raiffeisen-Leasing und<br />

der Architekt des Gebäudes DI Karl<br />

Ansicht von Osten.<br />

Ihr Partner für Winter<strong>die</strong>nst und<br />

<strong>Kommunal</strong>technik<br />

Die neue Schneepflugbaureihe für schwerste<br />

Räumaufgaben mit maximaler Laufruhe<br />

Brodl teil. In ihren Grußadressen<br />

betonten Präsident Schwarzböck und<br />

Mag. Hubmaier <strong>die</strong> bereits langjährige,<br />

gute Zusammenarbeit zwischen der<br />

Niederösterreichischen Landwirtschaftskammer<br />

und Raiffeisen-Leasing<br />

sowie <strong>die</strong> Bedeutung der laufenden<br />

Kammerreformen, <strong>die</strong> eine zukunftsorientierte<br />

Struktur der Betreuung der<br />

niederösterreichischen Landwirte<br />

sichern wird. Teil <strong>die</strong>ser Reform ist <strong>die</strong><br />

In Baden entsteht ein gemeinsames Kompetenz- und Servicezentrum der Bezirksbauernkammern<br />

Baden und Mödling: Spatenstichfeier Anfang Oktober.<br />

SCHMIDT Fahrzeugbau - und <strong>Kommunal</strong>technik Ges.m.b.H.<br />

IZ - NÖ-SÜD,15.Strasse A - 2355 Wiener - Neudorf<br />

Tel. +43 (0) 22 36 6 44 44 Fax +43 (0) 22 36 6 44 44 33<br />

e- mail: office@schmidtaustria.at www. schmidtaustria.at<br />

Die neuen Streuautomaten<br />

im günstigen<br />

Preissegment auf<br />

höchstem Qualitätsniveau<br />

mit<br />

maximaler Streupräzision<br />

Zusammenfassung von Standorten und<br />

<strong>die</strong> Errichtung von modernen, serviceorientierten<br />

Kammergebäuden.<br />

Raiffeisen finanziert<br />

Bereits im Herbst 2004 wird <strong>die</strong> Übersiedlung<br />

in das neue Gebäude erfolgen,<br />

wo dann auf insgesamt rund 900 m 2<br />

Nutzfläche <strong>die</strong> Servicierung von mehr<br />

als 1.600 Mitgliedern in den Bezirken<br />

Baden und Mödling im Mittelpunkt<br />

steht. Das Bauvorhaben hat ein Volumen<br />

von rund Euro 1,15 Millionen. Die<br />

maßgeschneiderte Finanzierung erfolgt<br />

durch <strong>die</strong> Raiffeisen-Leasing, <strong>die</strong> bereits<br />

für <strong>die</strong> Finanzierung der Zentrale der<br />

NÖ Landes-Landwirtschaftskammer in<br />

St. Pölten und von zahlreichen Bezirksbauernkammern<br />

(Tulln, Krems, Zwettl,<br />

Melk, nunmehr Baden-Mödling sowie<br />

Mistelbach) verantwortlich zeichnete.<br />

Das zukunftsweisende Designkonzept<br />

wurde vom Büro B&M Architektur<br />

unter der Leitung von Hr. Arch. DI Karl<br />

Brodl entwickelt.<br />

Informationen:<br />

Raiffeisen-Leasing GmbH<br />

Hollandstraße 11-13<br />

A-1020 Wien<br />

Tel: 01/ 716 01 - 8234, Dr. Auer<br />

Fax: 01/ 716 01 - 8239<br />

E-Mail: leasing@rl.co.at<br />

http://www.raiffeisen-leasing.at<br />

A<br />

Baureihen<br />

von 1,7 bis 6 m 3<br />

- Einkammer-<br />

- Doppelkammer-<br />

- Flachsilo<br />

- Alle Streuer<br />

wahlweise in Edelstahl<br />

KOMMUNAL 41<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

42 KOMMUNAL<br />

Energie selbst erzeugen und nicht verprassen<br />

Da freuen sich <strong>die</strong><br />

Gemeindekassen<br />

Optimierung Straßenund<br />

Hallenbeleuchtung<br />

◆ Amortisation in 3-7 Jahren<br />

◆ Contracting möglich (kein Eigenkapital<br />

erforderlich)<br />

Fernwirken / Überwachen<br />

◆ von Wasserversorgungsanlagen<br />

◆ Ausbaufähig bis zur Gebäude-,<br />

Anlagen-, und Maschinenpark-<br />

Verwaltung<br />

Trinkwasserkraftwerke<br />

◆ Hervorragende Amortisation<br />

durch Ökostromvergütung<br />

◆ Eigenversorgung im Notfall<br />

Kostenlose vor Ort<br />

Erhebung<br />

(ca. 2 Std.) für <strong>die</strong> ersten<br />

10 Interessenten<br />

(Tel.: 05417/ 6300)<br />

Informationen:<br />

Huter Energiekontrollsysteme<br />

Unterfeld 299<br />

A-6426 Roppen<br />

Tel.: 05417/ 63 00<br />

Fax: 05417/ 6310<br />

E-Mail: huter.energie@aon.at<br />

www.members.aon.at/huter-energie<br />

E.E.


Leasing Finanzierungen<br />

Alle guten Dinge<br />

sind drei<br />

Maastrichtschonend<br />

Durch Leasing finanzierte<br />

kommunale Investitionen<br />

erhöhen nicht den Schuldenstand<br />

der Gebietskörperschaft.<br />

Die für <strong>die</strong> Investitionen notwendigen<br />

Vorfinanzierungen<br />

werden nämlich nicht von der<br />

Gemeinde, sondern von der<br />

Leasinggesellschaft aufgebracht.<br />

Einzig <strong>die</strong> eventuell<br />

eingebrachten Eigenmittel<br />

sowie <strong>die</strong> regelmäßigen<br />

Leasingraten kommen vom<br />

Leasingnehmer.<br />

Spart Steuern<br />

Da <strong>die</strong> Leasinggesellschaft<br />

vorsteuerabzugsberechtigt ist,<br />

fällt im Vergleich zu einer kreditfinanzierten<br />

Investition<br />

durch <strong>die</strong> Gemeinde <strong>die</strong> Umsatzsteuer<br />

nicht zu Beginn der Investition, sondern<br />

erst mit der Vorschreibung der<br />

Leasingentgelte an.<br />

Zusätzlich ist beim Kautionsmodell –<br />

das üblicherweise beim Immobilienleasing<br />

angewandt wird – nur auf das Leasingentgelt<br />

<strong>die</strong> Umsatzsteuer zu bezahlen.<br />

Bei einer Immobilie, <strong>die</strong> beispielsweise<br />

eine Abschreibungsdauer von 40<br />

Jahren und eine Leasing-Laufzeit von<br />

15 Jahren hat, betrifft <strong>die</strong>ses nur<br />

37,5 % des Investitionsvolumens. Der<br />

Restwert von 62,5 % wird über eine<br />

Kaution angespart, <strong>die</strong> nicht umsatzsteuerpflichtig<br />

ist.<br />

Darüber hinaus wird nach Ablauf von<br />

zehn Jahren von der Leasinggesellschaft<br />

auf „unechte Steuerbefreiung“<br />

optiert, was zu Folge hat, dass ab dem<br />

elften Jahr das Leasingentgelt ohne<br />

Umsatzsteuer vorgeschrieben werden<br />

kann. Dies gilt auch für <strong>die</strong> Bezahlung<br />

des durch <strong>die</strong> Kaution angesparten<br />

Restwerts.<br />

Entlastet <strong>die</strong> Verwaltung<br />

Durch kommunales Immobilienleasing<br />

werden verschiedene Aufgaben wie<br />

Auftragserfassung, Kostenüberwachung,<br />

Skontoverwaltung etc. von der<br />

Gemeinde an <strong>die</strong> Leasinggesellschaft<br />

übertragen. Die ausgelagerten Kosten<br />

und <strong>die</strong> qualitätsoptimale Realisierung<br />

von Immobilienprojekten spart der<br />

Gemeinde Ressourcen und Zeit.<br />

Kompetenter Partner<br />

Erst seit einem Jahr am Markt, jedoch<br />

bereits ein führender Marktteilnehmer<br />

Wirtschafts-Info<br />

<strong>Kommunal</strong>es Immobilienleasing ist eine immer beliebtere Finanzierungsform bei<br />

Österreichs <strong>Gemeinden</strong>. Nicht zuletzt wegen <strong>die</strong>ser drei Vorteile: Leasing-Finanzierungen<br />

sind Maastricht-schonend, sparen Steuern und entlasten <strong>die</strong> Verwaltung.<br />

Foto: Spiola<br />

Die beiden Geschäftsführer der <strong>Kommunal</strong>leasing GmbH,<br />

Mag. Stefan Vigl (links) und Mag. Ewald Freund.<br />

im kommunalen Immobilienleasing,<br />

ist <strong>die</strong><br />

KOMMUNALLEASING.<br />

Als Tochtergesellschaft der<br />

<strong>Kommunal</strong>kredit Austria<br />

und der BAWAG P.S.K.<br />

Leasing vereint <strong>die</strong><br />

<strong>Kommunal</strong>leasing das spezifische<br />

Know-how der einzigen<br />

österreichischen Spezialbank<br />

für Public Finance<br />

mit den Stärken einer seit<br />

40 Jahren erfolgreich am<br />

Markt etablierten Leasinggesellschaft.<br />

<strong>Kommunal</strong>leasing-Lexikon<br />

Beim Leasing hat man es<br />

mit vielen Fachbegriffen zu<br />

tun. Deshalb gibt <strong>die</strong> <strong>Kommunal</strong>leasing<br />

noch heuer<br />

ein „Leasing-Lexikon für Praktiker“ heraus,<br />

in dem alle Fachbegriffe, <strong>die</strong> in<br />

Zusammenhang mit <strong>Kommunal</strong>leasing<br />

stehen, erklärt werden.<br />

Interessenten können sich schon jetzt<br />

ihr Lexikon bei Frau Regina Steiner<br />

(r.steiner@kommunalkredit.at) kostenlos<br />

reservieren.<br />

Informationen:<br />

<strong>Kommunal</strong>leasing GmbH<br />

Mag. Stefan Vigl<br />

Tel.: 01/ 31 6 31 - 111<br />

Mag. Ewald Freund<br />

Tel.: 01/ 369 20 20 - 410<br />

E-Mail:<br />

anfrage@kommunal-leasing.at<br />

www.kommunal-leasing.at<br />

KOMMUNAL 43<br />

E.E.


Libellen, <strong>die</strong> farbenprächtigen Flugkünstler<br />

im Insektenreich, gehören zu<br />

den am stärksten bedrohten Arten Mitteleuropas.<br />

Insgesamt 78 Libellenarten<br />

sind in Österreich heimisch, viele von<br />

ihnen sind jedoch vom Aussterben<br />

bedroht. Die Hauptursache dafür liegt<br />

im Verschwinden der Feuchtgebiete<br />

und Kleingewässer aus unserer Landschaft.<br />

Aber wir alle können den Libellen<br />

helfen: Die Anlage von neuen Teichen<br />

ist eine wichtige Möglichkeit zum<br />

Schutz des Überlebens möglichst vieler<br />

Libellenarten.<br />

Patenschaft für Libellen<br />

Im Rahmen der im Jahr 2002 durchgeführten<br />

Kooperation des WWF mit dem<br />

Forum Rohstoffe im Fachverband der<br />

Stein- und keramischen Industrie wurde<br />

eine Patenschaft für <strong>die</strong> Libelle übernommen<br />

und seine Mitglieder wurden<br />

aufgefordert, im gesamten Bundesgebiet<br />

Libellenteiche anzulegen. Seit Mai<br />

2002 konnte in Zusammenarbeit mit<br />

Sand-, Kies-, Natursteinunternehmen<br />

insgesamt 15 Libellenteichprojekte realisiert<br />

werden. Die Kleingewässer in den<br />

Gewinnungsstätten spielen eine wichtige<br />

Rolle als Ersatzlebensraum für zahl-<br />

44 KOMMUNAL<br />

reiche gefährdete Libellenarten.<br />

Unter fachlicher Anleitung des WWF<br />

machten sich Unternehmer und Schulklassen<br />

gemeinsam ans Werk, das<br />

Überleben der farbenprächtigen Flugkünstler<br />

zu sichern. Viele Unternehmen<br />

stellten dafür Teile ihres Gewinnungsgeländes<br />

zur Verfügung. Mit Gewässerschutz,<br />

Renaturierungen und dem<br />

Anlegen von Libellenteichen konnten<br />

<strong>die</strong> Lebensbedingungen in den betroffenen<br />

Gebieten für <strong>die</strong> Libellen entscheidend<br />

verbessert werden.<br />

Weitere Modellprojekte<br />

„Wo Libellen vorkommen, da ist der Lebensraum in Ordnung“,<br />

so Gustav Harmer, Vize-Präsident des WWF Österreich.<br />

Erfolgreiche Naturschutzprojekte von Forum Rohstoffe und WWF<br />

Libellenteiche für<br />

Österreichs <strong>Gemeinden</strong><br />

„Der Umwelt verpflichtet“ – <strong>die</strong> neue Umweltbroschüre des Forums Rohstoffe und<br />

des WWF ist Handlungsanleitung für Österreichs <strong>Gemeinden</strong> zur Umsetzung von<br />

Naturschutzprojekten. Zur Nachahmung anregen sollen dabei <strong>die</strong> vorgestellten<br />

Modellprojekte zum Schutz bedrohter heimischer Tierarten.<br />

Dieses Libellenschutzprojekt ist nur<br />

eines von vielen, <strong>die</strong> der WWF in den<br />

vergangenen vier Jahren gemeinsam<br />

mit den rohstoffgewinnenden Unternehmen<br />

umgesetzt hat.<br />

Weitere Modellprojekte zum Schutz<br />

bedrohter Tierarten wie des Uhus, der<br />

Kreuzkröte, des Bienenfressers, des Triels<br />

oder auch der Wechselkröte werden<br />

in der illustrativen Broschüre „Der<br />

Umwelt verpflichtet“ vorgestellt. Diese<br />

kann direkt beim Fachverband der<br />

Stein- und keramischen Industrie, Wirtschaftskammer<br />

Österreich, kostenfrei<br />

bestellt werden.<br />

Um möglichst vielen <strong>Gemeinden</strong> und<br />

auch Unternehmen <strong>die</strong> Umsetzung weiterer<br />

Natur- und Artenschutzprojekte<br />

zu erleichtern, hat der WWF gemeinsam<br />

mit dem Forum Rohstoffe im Fachverband<br />

der Stein- und keramischen<br />

Industrie eine praktische Handlungsanleitung<br />

erstellt, den „Wegweiser für<br />

erfolgreiche Artenschutzprojekte“, der<br />

ebenfalls kostenfrei erhältlich ist.<br />

„Lass sie leben“<br />

„Wo Libellen vorkommen, da ist der<br />

Lebensraum in Ordnung. Für den<br />

Naturschutz sind Libellen daher wichtige<br />

„Leitarten“. Sie sind aber auch<br />

kleine Naturjuwelen, deren Anblick uns<br />

mit Freude erfüllt – daher sollten wir<br />

möglichst viele neue Libellenteiche<br />

anlegen: Lass´sie leben!“ so der Dr.<br />

Gustav Harmer, Vize-Präsident des<br />

WWF Österreich.<br />

Informationen:<br />

Forum Rohstoffe (Fachverband der<br />

Stein- und keramischen Industrie)<br />

Wiedner Hauptstraße 63<br />

1045 Wien, Tel.: 01/ 501 05 - 3534<br />

Fotos: WWF<br />

E.E.


Papierlose Rechnung ist Realität<br />

e-Rechnung statt<br />

Zahlschein<br />

Die e-Rechnung macht es möglich, den<br />

Zahlungsverkehr von der Rechnungslegung<br />

bis zum Zahlungseingang vollständig<br />

elektronisch abzuwickeln.<br />

Damit werden Papierrechnung und<br />

Erlagschein abgelöst: Rechnungen können<br />

über eine Online-Lösung jederzeit<br />

und von jedem Ort ausgestellt oder<br />

bezahlt werden. Das bringt nicht nur<br />

Zeit- und Kostenvorteile sowie Arbeitserleichterung,<br />

mit der neuen e-Rechnung<br />

können auch viele Fehlerquellen<br />

im Vorhinein vermieden werden.<br />

Größte Banken unterstützen<br />

<strong>die</strong> e-Rechnung<br />

Große Rechnungssteller<br />

wie <strong>die</strong> Stadt Wien nutzen<br />

bereits <strong>die</strong> Vorteile<br />

der e-Rechnung.<br />

e-Rechnungen kann ein<br />

Unternehmen stellen,<br />

sobald es an <strong>die</strong> EBPP<br />

GmbH angebunden ist.<br />

EBPP (Electronic Bill<br />

Presentment and Payment)<br />

fungiert als Drehscheibe<br />

für <strong>die</strong> elektronischenRechnungsdaten<br />

und ist im Besitz<br />

der Bank Austria<br />

Creditanstalt (BA-CA)<br />

sowie anderer österreichischer Großbanken.<br />

<strong>Auch</strong> Siemens Business<br />

Services ist als technischer Partner in<br />

das Joint Venture eingestiegen.<br />

So funktioniert <strong>die</strong><br />

e-Rechnung<br />

Unternehmen stellen ihre Rechnungen,<br />

indem sie sie verschlüsselt an <strong>die</strong> EBPP<br />

GmbH senden. Der Rechnungsempfänger<br />

wird per e-<br />

Mail darüber informiert, dass<br />

auf der Web-Plattform<br />

www.e-rechnung.at neue<br />

Rechnungen vorliegen. Nutzt<br />

der Rechnungsempfänger das<br />

Online-Banking von einer der<br />

beteiligten Bankengruppen, so<br />

findet er seine e-Rechnungen<br />

dort. Die Rechnung kann per<br />

Mausklick bezahlt, beeinsprucht<br />

oder abgelehnt werden.<br />

Zahlt der Kunde direkt,<br />

wird der Betrag automatisch<br />

zur Bank des Rechnungsstellers<br />

transferiert. Dieser erhält nach der<br />

erfolgreichen Überweisung eine Gutschriftanzeige.<br />

Mehr als 1,3 Millionen<br />

Anwender von<br />

Online-Banking-<br />

Lösungen in ganz<br />

Österreich können<br />

bereits mittels<br />

e-Rechnung bezahlen.<br />

Zusätzlich werden<br />

auch <strong>die</strong> User<br />

von BusinessNet<br />

erreicht, dem neuen<br />

Firmenkundenportal<br />

der Bank Austria<br />

Creditanstalt: Wie<br />

der Privatkunde in<br />

seinem OnlineB@nking der BA-CA, so<br />

findet auch der Firmenkunde der<br />

BA-CA in seinem BusinessNet das Service<br />

e-Rechnung vor.<br />

e-Rechnung im Business-<br />

Net der BA-CA<br />

Die e-Rechnung ist ein neues Feature<br />

innerhalb der Arbeits- und Kommuni-<br />

Wirtschafts-Info<br />

Der Zahlungsverkehr birgt für Unternehmen hohe Einsparungspotenziale. Mit der<br />

neuen e-Rechnung richten Unternehmen einen durchgängigen Prozess von der<br />

Rechnungserstellung bis zum Zahlungseingang ein.<br />

e-Rechnung: Mit<br />

der e-Rechnung erstellen<br />

Unternehmen ihre<br />

Rechnungen elektronisch<br />

und senden sie<br />

direkt in das Online-<br />

Banking des Kunden<br />

zur Bezahlung ein.<br />

kationsplattform<br />

BusinessNet,<br />

<strong>die</strong> immer<br />

mehr Firmenkunden<br />

der<br />

Bank Austria<br />

Creditanstalt<br />

verwenden.<br />

Wer Business-<br />

Net nutzt,<br />

kann sein<br />

komplettes<br />

Finanzmanagementunabhängig<br />

von<br />

Zeit und Ort via Internet abwickeln.<br />

BusinessNet ist multibankfähig: Die<br />

Anwender haben <strong>die</strong> Möglichkeit, Kontoinformationen<br />

von allen österreichischen<br />

Banken abzurufen und Aufträge<br />

durchzuführen.<br />

BusinessNet ermöglicht neben dem<br />

klassischen Bankgeschäft auch eine flexible<br />

Organisation des Unternehmens:<br />

Gemeinsam mit dem Betreuungsteam<br />

der Bank Austria Creditanstalt eröffnet<br />

der Firmenkunde ein „virtuelles Büro“,<br />

in dem alle Beteiligten kommunizieren<br />

und arbeiten können. Somit ergänzen<br />

sich <strong>die</strong> Internet-gestützten Tools<br />

e-Rechnung und BusinessNet optimal.<br />

BusinessNet: Über<br />

das neue Finanzportal<br />

wickeln Firmenkunden<br />

der Bank Austria<br />

Creditanstalt u. a.<br />

ihren gesamten<br />

Zahlungsverkehr ab –<br />

inklusive e-Rechnung.<br />

Informationen:<br />

Weitere Informationen zu<br />

BusinessNet und der e-Rechung<br />

erhalten Sie bei Ihrem Kundenbetreuer<br />

oder direkt bei Manfred Kail,<br />

Tel. 05 05 05-44308 DW oder<br />

E-Mail: manfred.kail@ba-ca.com<br />

www.ba-ca.com<br />

KOMMUNAL 45<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Eingriff in <strong>die</strong> persönliche Unabhängigkeit?<br />

Fernwärme auf dem<br />

Prüfstand der Fakten<br />

Geringer Wirkungsgrad, „Knebelungsverträge“ und hohe Kosten sprechen gegen eine<br />

zentralistische Wärmeversorgung.<br />

Vielen Bürgermeistern erscheint <strong>die</strong><br />

Errichtung eines Fernwärmewerks (üblicherweise<br />

auf Basis von Biomasse als<br />

Energieträger) als der Königsweg in<br />

Sachen Heizen. Die Fakten sprechen freilich<br />

eine andere Sprache – und sollten<br />

auch Bürgermeistern zu denken geben:<br />

Eine Fernwärmeheizung bindet den Kunden<br />

an „den Lieferanten, dem er auf<br />

ewige Zeiten ausgeliefert ist“ (Zitat<br />

Kurier vom 16.4.2003). Es gilt: Einmal<br />

angeschlossen – immer angeschlossen,<br />

was auch immer sich beim Wärmepreis<br />

und den sonstigen Leistungen des Wärmelieferanten<br />

ändern mag. Kein Wunder,<br />

dass der Verein für Konsumenteninformation<br />

(VKI) hier in manchen Fällen<br />

sogar „Knebelungsverträge“<br />

anprangert, <strong>die</strong><br />

nach dem Urteil der<br />

Experten dem Konsu-<br />

mentenschutzgesetz<br />

widersprechen. Und<br />

welcher Bürgermeister<br />

will schon seine Bürger<br />

„knebeln“?<br />

Der systemische Wirkungsgrad<br />

einer Fernwärmeanlage<br />

liegt in<br />

vielen Fällen nur<br />

unwesentlich über 50% - das heißt, dass<br />

rund <strong>die</strong> Hälfte der eingesetzte Energie<br />

sinnlos verpufft und dabei lediglich<br />

Emissionen, aber keine nutzbare Wärme<br />

produziert wird. Bezahlt werden muss<br />

<strong>die</strong> vergeudete Energie dennoch – und<br />

zwar vom einzelnen Kunden (sprich<br />

Wähler).<br />

Die Reduktion der Emissionen wird<br />

meist als Argument für Fernwärme ins<br />

Treffen geführt. Dabei werden freilich<br />

gerne Äpfel mit Birnen verglichen: Die<br />

behauptete Verbesserung der Luftqualität<br />

wird vor allem durch <strong>die</strong> Eliminierung<br />

von Holz-Einzelheizungen erreicht.<br />

Die Kosten sind freilich das stärkste<br />

Argument gegen Fernwärme: Denn im<br />

15-Jahresvergleich der laufenden Kosten<br />

46 KOMMUNAL<br />

Welcher<br />

Bürgermeister<br />

will schon<br />

seine Bürger<br />

„knebeln“?<br />

(siehe Grafik) schneidet <strong>die</strong><br />

Fernwärme für den einzelnen<br />

Konsumenten nach Strom am<br />

schlechtesten ab: 14.203<br />

Euro kostet <strong>die</strong> Beheizung<br />

eines üblichen Einfamilienhauses<br />

mit Fernwärme für 15<br />

Jahre. Zum Vergleich: Mit<br />

einer Ölheizung waren es<br />

gerade einmal 10.301 Euro.<br />

Der Anschluss an ein zentrales<br />

System passt einfach nicht<br />

in unsere Zeit der Individualität<br />

und Unabhängigkeit.<br />

Fernwärme vernichtet Arbeitsplätze in<br />

den verschiedensten Branchen, vom<br />

Installateur über den Rauchfangkehrer<br />

bis zum Heizungs-Servicetechniker.<br />

Ein Fernwärmewerk kann<br />

durchaus mit 2-3 Personen betrieben<br />

werden, schafft also kaum ein<br />

Beschäftigungspotenzial.<br />

Individuelle Heizung<br />

des 21. Jahrhunderts<br />

Was ist <strong>die</strong> Alternative? Ein Heizsystem,<br />

das individuelle Wärme mit<br />

langfristigen Kostenvorteilen und<br />

einer überraschend guten Emissions-<br />

Gesamtbilanz verbindet. Die Rede ist von<br />

der modernen Ölheizung, denn sie ist...<br />

◆ ...eine individuelle Heizung: Sie lässt<br />

dem Besitzer jede Freiheit: bei der Wahl<br />

und Bevorratung des Brennstoffs und bei<br />

den Lieferanten, <strong>die</strong> jederzeit gewechselt<br />

werden können.<br />

◆ ...bei den laufenden Kosten unschlagbar<br />

günstig: Irakkrieg hin, Förderquoten<br />

her – über <strong>die</strong> letzten 15 Jahre war Heizöl<br />

unter den gängigen Brennstoffen der günstigste.<br />

Aufgrund der langfristig gesicherten<br />

Vorräte und laufend neuer Fundorte<br />

ist zudem jede Befürchtung über Rohölknappheit<br />

und Versorgungsengpässe<br />

unbegründet.<br />

◆ ...bei den Emissionen mustergültig:<br />

Heizöl: Langfristig günstig.<br />

Heizen mit Öl ist absolut kein Grund für<br />

ein schlechtes Öko-Gewissen. Die Bilanz<br />

der Emissionen zeigt, dass <strong>die</strong> Ölheizung<br />

sich hier im Gesamtüberblick mit allen<br />

gängigen Heizsystemen messen kann.<br />

◆ ...bequem und technologisch ausgereift:<br />

Intensive Forschung und Weiterentwicklung<br />

haben <strong>die</strong> Ölheizung in den<br />

letzten Jahrzehnten seit ihrer Erfindung<br />

begleitet. Mit der Öl-Brennwerttechnologie<br />

(<strong>die</strong>se nützt zusätzlich <strong>die</strong> Kondensationswärme<br />

der Verbrennung) ist <strong>die</strong> Ölheizung<br />

auch weiterhin hinsichtlich Nutzungsgrad<br />

und Energieausbeute am letzten<br />

Stand der Technik.<br />

Wo es wirklich um das Wohl der Bürger<br />

und Kommunen geht, kann <strong>die</strong> Entscheidung<br />

nur gegen <strong>die</strong> Fernwärme und für<br />

<strong>die</strong> individuelle Heizung ausfallen.<br />

Information<br />

Mehr über <strong>die</strong> Aspekte der Fernwärme<br />

und der individuellen Heizung<br />

erfahren Sie im Internet unter<br />

www.heizungsvergleich.at sowie<br />

beim IWO-Österreich,<br />

Reisnerstraße 3/7, 1030 Wien,<br />

Tel. 01/710 68 99,<br />

Fax 01/710 68 98<br />

E.E.


Eine wirtschaftliche Entscheidung<br />

Energiefassaden<br />

Wirtschaftlichkeit beim Bauen wird heute oft mit<br />

alternativen Energieerzeugungskonzepten im<br />

Fassadenbau umgesetzt. Ideale Werkstoffe dafür sind<br />

Aluminium und Glas.<br />

Aluminium und Glas ermöglichen<br />

aktive Energiefassaden, <strong>die</strong> sich auf<br />

innovative und dynamische Weise<br />

durch selbst regelnde Wärme- und Sonnenschutzmaßnahmen<br />

den wechselnden<br />

Licht- und Klimaverhältnissen<br />

anpassen. Sie werden damit den<br />

Bedürfnissen der Benutzer gerecht und<br />

senken zugleich den Energieverbrauch<br />

für Heizung, Kühlung und Beleuchtung.<br />

Zu <strong>die</strong>sen aktiven Energiefassaden<br />

zählen u. a. Fotovoltaikfassaden,<br />

Zweite-Haut-Fassaden, Fassaden mit<br />

automatisch gesteuertem Sonnenschutz,<br />

Lüftungsfassaden und Abluftfassaden.<br />

Größte Fotovoltaikfassade<br />

Das Gebäude mit der größten Fotovoltaikfassade<br />

weltweit steht im deutschen<br />

Herne. Es handelt sich dabei um eine<br />

Fortbildungsakademie des Landes<br />

Weltweit <strong>die</strong><br />

größte Fotovoltaikfassade:<br />

Mont Cenis in<br />

Herne (D).<br />

Nordrhein-Westfalen. Dieses Bauwerk –<br />

180 Meter Länge, 72 Meter Breite, 16<br />

Meter Höhe – erzeugt pro Jahr 750.000<br />

kWh Strom.<br />

Davon werden 250.000 kWh für den<br />

Eigenbedarf verwendet und zusätzlich<br />

Aluminium-Profil-Systemanbieter,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Marke ALU-FENSTER ® führen:<br />

◆ Alcan Austria GmbH, SYSTEM ALSEC<br />

A-5620 Schwarzach, Untersbergstraße 1,<br />

Telefon 06415 6201, www.alcan.at<br />

◆ Alu König Stahl GmbH, SYSTEM SCHÜCO, A-1150 Wien, Goldschlagstraße<br />

87-89, Telefon 01 98130, www.alukoenigstahl.com<br />

◆ Hueck + Richter Aluminium GmbH, SYSTEM HUECK/HARTMANN<br />

A-1231 Wien, Rossakgasse 8, Telefon 01 6671529<br />

A-2751 Steinabrückl, Blätterstraße 9-11, Telefon 02622 43110<br />

www.hueckrichter.at<br />

◆ Hydro Danninger GmbH, SYSTEM WICONA<br />

A-5301 Eugendorf, Nordstraße 8, Telefon 06225 85450<br />

www.danninger.co.at<br />

Weitere Informationen unter www.alufenster.at<br />

Conné van d'Grachten/Ulm<br />

Foto: Aluminium-Fenster-Institut/Böhm<br />

40 Prozent Energieeinsparung bei der Beleuchtung:<br />

Verwaltungsgebäude der Linz AG Abfallwirtschaft.<br />

werden 200 Haushalte mit Energie versorgt.<br />

Klimaanlage und 40 %<br />

Energie eingespart<br />

Einen niedrigen Gesamtenergieverbrauch<br />

und bestmögliche raumklimatische<br />

Qualität weist das Verwaltungsgebäude<br />

der LINZ AG Abfallwirtschaft auf.<br />

Hier entstand ein Energiekonzept, das<br />

<strong>die</strong> Elemente Gebäudehülle (hohe Wärmedämmung<br />

für <strong>die</strong> gesamte Fassade),<br />

Haustechnik (kontrollierte Gebäudelüftung<br />

mit Wärmerückgewinnung) und<br />

erneuerbare Energieversorgung (Fotovoltaik-Beschattungsanlage)<br />

beinhaltet. Dieses<br />

Konzept erspart eine Klimaanlage<br />

und etwa 40 Prozent der elektrischen<br />

Energie für <strong>die</strong> Beleuchtung. Solche<br />

Energiefassaden werden mit Aluminium-<br />

Profil-Systemen, <strong>die</strong> in Österreich <strong>die</strong><br />

Marke ALU-FENSTER ® führen, gefertigt.<br />

KOMMUNAL 47<br />

E.E.


Energie<br />

Erneuerbare Energieformen in <strong>Gemeinden</strong><br />

Energie der Zukunft –<br />

Beispiele von heute<br />

Gerade in Zeiten, da weltweit auf den erhofften Wirtschaftsaufschwung gewartet wird,<br />

stellt sich auch den Verantwortlichen der <strong>Gemeinden</strong> <strong>die</strong> Frage nach möglichen Wegen<br />

aus der „Krise“. KOMMUNAL zeigt Ansätze und Konzepte auf.<br />

◆ Dipl. Ing. Sebastian Maierhofer & Ing. Alexander Dworak<br />

<strong>Gemeinden</strong> und ländliche Regionen sind<br />

durch Abwanderung und fehlende Wertschöpfung<br />

in einem Dilemma. Nur<br />

durch lokale Anreize und neue Arbeitsplätze<br />

sind Verbesserungen in der regionalen<br />

Struktur<br />

möglich. Die<br />

Nutzung loka-<br />

ler Ressourcen<br />

aus erneuerbaren<br />

Energien<br />

und nachwachsendenRohstoffen<br />

kann<br />

abfließende<br />

Budgetmittel<br />

für externe<br />

Energie verringern<br />

und <strong>die</strong><br />

lokale Wertschöpfungverbessern.<br />

Die Nutzung<br />

der Holzabfälle<br />

aus nachhaltiger Forstwirtschaft vermindert<br />

den Gebrauch von fossilen Energieträgern<br />

und reduziert dadurch Treibhausgase.<br />

Biomassekraftwerke schaffen<br />

48 KOMMUNAL<br />

Die <strong>Gemeinden</strong><br />

haben mit der Abwanderung<br />

von Bevölkerungsteilen<br />

auch aufgrund<br />

fehlender Wertschöpfung<br />

in ihrem Raum zu<br />

kämpfen. Hier helfen<br />

erneuerbare Energiekonzepte,<br />

wirtschaftliche<br />

Impulse zu geben.<br />

◆ Dipl.Ing. Sebastian Maierhofer ist<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter bei<br />

arsenal research<br />

ebenso wie Kleinwasserkraft und Windkraftanlagen<br />

<strong>die</strong> Verbesserungen der<br />

Energieversorgung in den Ausläufern<br />

der Versorgungsnetze und bilden Planungssicherheit<br />

für <strong>die</strong> lokale Kleinindustrie<br />

– verbunden mit neuen<br />

Arbeitsplätzen. Solar- und<br />

Photovoltaikanlagen stei-<br />

gern begleitend <strong>die</strong> individuelle<br />

Unabhängigkeit von<br />

endlichen Ressourcen.<br />

Biomasse und<br />

Kleinwasserkraft<br />

Heizkraftwerke werden mit<br />

Rinde, Hackschnitzeln und<br />

Sägespänen aus der waldreichen<br />

Umgebung oder mit<br />

Stroh, das aus ökologischen<br />

Gründen im Allgemeinen<br />

nicht mehr auf den Feldern<br />

verbrannt werden darf,<br />

befeuert. Mittels Kraftwärmekopplung<br />

wird nicht nur Fernwärme, sondern<br />

auch Strom erzeugt. Das Biomasse-Dorfheizwerk<br />

Tamsweg beispielsweise ist an<br />

◆ Ing. Alexander Dworak ist Assistent<br />

des Vorstandes von ESD (European<br />

Sustainable Development)<br />

700 private und öffentliche Abnehmer<br />

angeschlossen. Bei einem Wirkungsgrad<br />

von 76% werden <strong>die</strong> umliegenden<br />

Gebäude mit 20 Mio Kilowattstunden<br />

pro Jahr versorgt. Die verbleibende<br />

Holzasche <strong>die</strong>nt in den Wäldern als<br />

Dünger für <strong>die</strong> Energierohstoffe von<br />

morgen.<br />

In Lienz ging im Oktober 2001 eines der<br />

modernsten Biomassekraftwerke mit<br />

Kraftwärmekopplung in Betrieb. Die<br />

Vorteile <strong>die</strong>ser Anlage beruhen auf der<br />

innovativen ORC-Technologie (Organic<br />

Rankine Cycle), deren Vorteile durch<br />

weitreichende Verfügbarkeit, hohen<br />

elektrischen Wirkungsgrad, niedrigen<br />

Instandhaltungskosten und den automatischen<br />

Betrieb unter Beweis gestellt<br />

werden.<br />

<strong>Auch</strong> Kleinwasserkraftwerke bieten <strong>die</strong><br />

Möglichkeit einer zuverlässigen, dezentralen<br />

Stromversorgung. Neben der<br />

Gewinnung elektrischer Energie können<br />

sie <strong>die</strong> Trinkwasserversorgung einer<br />

Region sichern und für eine hohe Wasserqualität<br />

sorgen.. Im Rahmen des von<br />

arsenal research geleiteten EU-Projektes<br />

"GP.com - Green Power communities"<br />

wird in der Gemeinde Schwanberg <strong>die</strong><br />

Errichtung eines zusätzlichen Wasserkraftwerkes<br />

und eines Biomassekraftwerks<br />

mit einer Gesamtleistung von<br />

max. 6MW umgesetzt. Das Wasserkraftwerk<br />

wird synergetisch auch zur<br />

"Gewinnung" von Trinkwasser genutzt<br />

werden.<br />

Neue Energieformen<br />

vernetzen <strong>Gemeinden</strong><br />

Das Demonstrationsprojekt „GP.com“ soll<br />

<strong>die</strong> Einführung und <strong>die</strong> Integration


In Lienz ging im Oktober 2001 eines der modernsten Biomassekraftwerke mit Kraftwärmekopplung<br />

in Betrieb.<br />

Erneuerbarer Energien fördern, sodass<br />

<strong>die</strong> Regionen hundertprozentig autark<br />

von importierten fossilen Brennstoffen<br />

werden. „GP.com“ soll gesammelte<br />

Erfahrungen<br />

für alle<br />

europäischen<br />

Regionen und<br />

Entwicklungsländerbereitstellen.<br />

Einen dauerhaften<br />

Erfolg in<br />

der AnwendungerneuerbarerEnergiekonzeptespiegeln<br />

<strong>die</strong> Klimabündnisgemeinden wider.<br />

Sie lassen erkennen, dass nicht <strong>die</strong> Förderung<br />

bloß einer Energieform, sondern<br />

das gelungene Zusammenspiel verschiedener<br />

Technologien zur Sicherung<br />

Kleinwasserkraftwerke<br />

bieten<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit<br />

einer zuverlässigen,<br />

dezentralen<br />

Stromversorgung.<br />

zukünftiger Versorgung führen.<br />

Die Stadtgemeinde Bruck/Leitha ist<br />

1995 dem Klimabündnis mit dem<br />

erklärten Ziel beigetreten, bis zum Jahr<br />

2010 eine 50%ige CO2-Emissionsreduktion<br />

zu erreichen. Mit ihrem Energiekonzept,<br />

das Windparks, Biomasse-Fernwärme,<br />

Biogasanlage, Wärmedämmung<br />

von Gebäuden und Warmwassergewinnung<br />

durch Sonnenkollektoren bis hin<br />

zur Energieberatung umfasst, wird <strong>die</strong>se<br />

Gemeinde ihr Klimabündnisziel bei<br />

Strom und Wärme bereits 2005 erreichen.<br />

<strong>Gemeinden</strong>, <strong>die</strong> den Schritt in Richtung<br />

Erneuerbare Energieformen bereits vor<br />

einiger Zeit gesetzt haben, können<br />

andere Regionen bei ihrem Umstieg<br />

unterstützen und vorhandenes Knowhow<br />

weitergeben. arsenal research<br />

(www.arsenal.ac.at/erneuerbare) hat im<br />

Rahmen verschiedener EU-Projekte mitt-<br />

Energie<br />

lerweile langjährige Erfahrung, Netzwerke<br />

zwischen <strong>Gemeinden</strong> zu schaffen,<br />

<strong>die</strong> verstärkt auf <strong>die</strong>se große Chance setzen.<br />

(Ab-)Lebensraum?<br />

Die Wertschöpfung einer Region ist ausschlaggebend,<br />

um einen Lebensraum für<br />

jüngere Generationen attraktiv zu<br />

machen und deren Abwanderung zu<br />

verhindern.<br />

Durch Steigerung<br />

der<br />

Lebensqualität<br />

aufgrund der<br />

verbesserten<br />

Umweltsituation<br />

und<br />

Schaffung<br />

innovativer<br />

Arbeitsplätze<br />

kann <strong>die</strong><br />

regionale Wirtschaft<br />

belebt<br />

werden. Förderungen<br />

von<br />

Land, Bund<br />

und EU<br />

erleichtern <strong>die</strong> Entwicklung von Konzepten<br />

und deren Umsetzung.<br />

Unterstützung privater Aktivitäten durch<br />

<strong>die</strong> Gemeinde andererseits verstärkt <strong>die</strong><br />

persönliche Bindung an <strong>die</strong> Region. Eine<br />

der wichtigsten Voraussetzungen einer<br />

langfristigen Partnerschaft der<br />

Gemeinde mit ihrer Bevölkerung ist,<br />

dass Ideen und Initiativen von Einzelnen<br />

oder Gruppierungen eine Kommunikationsplattform<br />

finden und nach Möglichkeit<br />

gefördert werden. Entstehende Vorzeigeprojekte<br />

ziehen das Interesse der<br />

Öffentlichkeit auf sich. Dieser positive<br />

Imagegewinn ist Zeichen für den Beginn<br />

zukunftsfähiger Wirtschaftsentwicklung.<br />

Die Klimabündnisgemeinden<br />

lassen erkennen,<br />

dass nicht <strong>die</strong> Förderung<br />

bloß einer Energieform,<br />

sondern das gelungene<br />

Zusammenspiel verschiedener<br />

Technologien zur<br />

Sicherung zukünftiger<br />

Versorgung führen.<br />

Informationen<br />

ESD – EUROPEAN Association<br />

for the Promotion of SUSTAIN-<br />

ABLE DEVELOPMENT<br />

Europäische Vereinigung zur Förderung<br />

Nachhaltiger Entwicklung;<br />

A - 1080 Wien, Tigergasse<br />

14/12; Fax: 0043-1-408 37 61;<br />

esd@multikom.at<br />

KOMMUNAL 49


Wirtschafts-Info<br />

<strong>Auch</strong> für <strong>Gemeinden</strong>:<br />

Energiesparen ist ein<br />

Gebot der Stunde<br />

Bürgermeister Fritz Flödl (Mitte) ist zufrieden mit<br />

den Kelag-Dienstleistungen. Am Bild mit Robert<br />

Glockner (rechts), Kelag-Verkaufsleiter und Alexander<br />

Errath, Kelag-Dienstleister.<br />

Bürgermeister Flödl weiß, dass ein<br />

umfassendes Energiemanagement auch<br />

für kommunale Einrichtungen immer<br />

bedeutender wird. Um <strong>die</strong> Energiekosten<br />

in seiner Gemeinde so niedrig wie<br />

möglich zu halten, nutzt er das Angebot<br />

der Kelag. Als das Kärntner Energieversorgungsunternehmen<br />

bietet <strong>die</strong><br />

Kelag ihren Kunden mehr als nur Energie.<br />

Zusätzlich zu Energielieferungen<br />

profitieren <strong>Gemeinden</strong> von Serviceleistungen<br />

und umfassender Betreuung.<br />

Dabei stehen Kompetenz, Zuverlässigkeit<br />

und Qualität im Vordergrund.<br />

Energiebericht<br />

erleichtert Entscheidung<br />

Die Kelag hat bei der Gemeinde<br />

Feistritz einen Energiecheck durchgeführt.<br />

Dabei ging es um eine genaue<br />

Analyse der Energieanlagen. Aufgrund<br />

<strong>die</strong>ses Checks erstellte <strong>die</strong> Kelag einen<br />

Energiebericht mit drei unterschiedlichen<br />

Varianten, aus denen ersichtlich<br />

wird, wo und durch welche Maßnahmen<br />

<strong>die</strong> Gemeinde Energiekosten einsparen<br />

kann. „Demnächst werden wir<br />

<strong>die</strong> Straßenbeleuchtung erneuern“,<br />

freut sich Bürgermeister Flödl über <strong>die</strong><br />

Entscheidung im Vorstand, <strong>die</strong> Kelag-<br />

Dienstleistungen zu nutzen. „Die Kelag<br />

50 KOMMUNAL<br />

DI Fritz Flödl, Bürgermeister der Gemeinde<br />

Feistritz ob Bleiburg/Kärnten: „Jede Gemeinde ist<br />

angehalten zu sparen, unabhängig davon, wie<br />

finanzkräftig sie ist.“<br />

ist ein renommiertes Unternehmen.<br />

Wir kennen einige Mitarbeiter<br />

persönlich, da haben wir einfach<br />

Vertrauen. Immer wenn man<br />

<strong>die</strong> Kelag braucht, ist sie bereit,<br />

einzuspringen,“ zählt das Oberhaupt<br />

der Gemeinde <strong>die</strong> Vorteile<br />

seines Energieversorgers auf.<br />

„Bei der Sanierung der Straßenbeleuchtung<br />

setzt <strong>die</strong> Kelag das<br />

gesamte Projekt um. Die<br />

Gemeinde muss sich darum nicht kümmern.<br />

Wir machen <strong>die</strong> Ausschreibung,<br />

beauftragen in Absprache mit der<br />

Gemeinde <strong>die</strong> Firmen und finanzieren<br />

<strong>die</strong> Anlage vor“, fasst DI-HTL-Ing. Alexander<br />

Errath <strong>die</strong> Aufgaben der Kelag<br />

zusammen.<br />

„Die Kelag berücksichtigt auch ortsansässige<br />

Betriebe,“ freut sich der Bürgermeister,<br />

dass <strong>die</strong> Wertschöpfung in<br />

der Region bleibt. „Dies ist deswegen<br />

auch von Bedeutung, da wir zu den<br />

wenigen Gemeinde gehören, <strong>die</strong><br />

Zuwanderung verzeichnen kann. Nicht<br />

zuletzt durch unseren Paradebetrieb<br />

„Filterwerk Mahle“.<br />

Full-Service<br />

„Auf Wunsch bietet <strong>die</strong> Kelag für<br />

<strong>Gemeinden</strong> ein Full-Service. Individuell<br />

auf <strong>die</strong> Bedürfnisse der Gemeinde<br />

abgestimmt, wird gemeinsam ein Energiekonzept<br />

erstellt. Angefangen von der<br />

Energieanalyse, über Energiemanagement<br />

reicht das Angebot bis zum Einspar-Contracting.<br />

Der Vorteil der<br />

<strong>Gemeinden</strong> liegt darin, dass mit Vorliegen<br />

der Energieanalyse auf spezielle<br />

Energiesituationen konkret eingegangen<br />

werden kann. Oft sind es kleine<br />

Ursachen mit großer Wirkung, <strong>die</strong> aufgrund<br />

einer durchgeführten Energie-<br />

analyse umgesetzt werden können und<br />

große Einsparpotenziale bringen.<br />

Unsere Kunden schätzen unsere hohe<br />

Problemlösungskompetenz. Und der<br />

Erfolg gibt uns Recht“, fasst Robert<br />

Glockner, Kelag-Verkaufsleiter, <strong>die</strong> Stärken<br />

der Kelag als Energielieferant<br />

zusammen.<br />

Energiekosten sparen<br />

kann so einfach sein<br />

„<strong>Auch</strong> bei der Volksschule werden wir<br />

demnächst <strong>die</strong> Heizungsanlage optimieren.<br />

Mit geringem Aufwand werden<br />

wir in der kommenden Heizperiode<br />

bereits 30 % weniger Energiekosten<br />

haben. Zusätzlich wird teilweise <strong>die</strong><br />

Beleuchtung in der Schule erneuert,<br />

das ergibt nochmals um 45 % geringere<br />

Stromkosten fürs Licht. Und - im<br />

Feuerwehrhaus werden wir demnächst<br />

auch noch Energiekosten einsparen“,<br />

ist Bürgermeister Flödl mit der Dienstleistung<br />

der Kelag höchst zufrieden.<br />

Die Gemeinde zahlt für das Contracting<br />

der Kelag ein monatliches Entgelt. Zum<br />

überwiegenden Teil finanziert sich <strong>die</strong>ses<br />

Entgelt bereits aus den eingesparten<br />

Kosten. Nach Ablauf des Contractings<br />

kann <strong>die</strong> Gemeinde mit rund 50<br />

% weniger Energiekosten rechnen.<br />

„Das eingesparte Geld werden wir<br />

einerseits zweckgebunden und andererseits<br />

für das öffentliche Vereinsleben<br />

der Gemeinde verwenden. Es kommt<br />

wieder unseren Bürgern zu Gute.“<br />

Informationen:<br />

Tel.: 0463/ 525-1644<br />

<strong>die</strong>nstleistungen@kelag.at<br />

www.kelag.at<br />

E.E.


Angerlehner erhielt Auftrag in Kroatien<br />

Modernste<br />

Kläranlage in Bau<br />

In Vinkovci, einer aufstrebenden<br />

Stadt nahe Osijek in<br />

Kroatien, nahe der Grenze<br />

zu Bosnien/Herzegowina,<br />

entsteht derzeit <strong>die</strong> modernste<br />

und eine der größten<br />

neuen Kläranlagen Kroatiens.<br />

Ausgestattet mit Know-<br />

How, Verfahrenstechnik und<br />

Ausrüstung aus Österreich<br />

wird durch eine Weltbankfinanzierung<br />

höchster Standard<br />

im Umfang von 43.000<br />

EGW mit der Ausbaumöglichkeit<br />

auf 64.000 EGW<br />

verwirklicht. Angepaßt an<br />

<strong>die</strong> lokalen Notwendigkeiten<br />

und abgestimmt auf <strong>die</strong><br />

Erfordernisse kommt ein<br />

Belebtschlammverfahren in<br />

konventioneller Ausführung<br />

zum Einsatz.<br />

Die Angerlehner Hoch- und<br />

Tiefbaugesellschaft m.b.H.<br />

erhielt als Generalunternehmerin<br />

den Zuschlag, für Vinkovacki<br />

Vodovod I Kanalizacija<br />

und Hrvatske Vode -<br />

Croatien Waters <strong>die</strong>se für<br />

<strong>die</strong> Umwelt unbedingt erforderliche<br />

Investition umzusetzen<br />

und damit einen weiteren<br />

Schritt auf Kroatiens<br />

Weg in <strong>die</strong> EU zu ebnen.<br />

Leistungsumfang<br />

Im Leistungsumfang sind<br />

neben Planung und schlüsselfertiger<br />

Errichtung auch<br />

<strong>die</strong> Inbetriebnahme und Einweisung<br />

des lokalen Be<strong>die</strong>nungspersonals<br />

inbegriffen.<br />

Es handelt sich um eine vollständige<br />

Neuerrichtung mit<br />

Betriebsgebäuden und Analysestraße,Klärschlammtrocknung,<br />

derzeit zwei runden<br />

Belebungs-, sowie zwei<br />

runden Nachklärbecken, mit<br />

den gesamten Kanal- und<br />

Rohrleitungsbauten,<br />

Straßenbau, Umfriedung,<br />

Infrastrukturanbindung und<br />

inklusive der Außenanlagen.<br />

Das gesamte Projekt ist zum<br />

Großteil von der Weltbank<br />

finanziert und wird mit<br />

Ende 2004 abgeschlossen<br />

sein.<br />

Herausragende<br />

Kompetenz<br />

Ein enger Zeitplan erfordert<br />

ein besonders flexibles und<br />

koordiniertes Vorgehen seitens<br />

der Angerlehner Hochund<br />

Tiefbaugesellschaft<br />

m.b.H. als Generalunternehmerin,<br />

welche jedoch auch<br />

in Österreich bereits vielfach<br />

herausragende Kompetenz,<br />

lange Erfahrung und Sicherheit<br />

in der Anwendung von<br />

Betontechnologien bewiesen<br />

Kroatien: Angerlehner baut<br />

modernste Kläranlage.<br />

hat, was mit ein Grund für<br />

<strong>die</strong> Zuschlagserteilung<br />

gewesen ist. Das Fachwissen<br />

des Unternehmens und der<br />

bestens geschulte Projektteams<br />

wird immer häufiger<br />

international nachgefragt<br />

und angeboten, da <strong>die</strong>se <strong>die</strong><br />

auftretenden Probleme wie<br />

Gründungen in schwierigsten<br />

geologischen Verhältnissen<br />

oder hohe Grundwasserstände<br />

beherrschen. Die<br />

Natur wird es danken.<br />

Informationen:<br />

Angerlehner Hoch- u.<br />

TiefbaugesmbH.<br />

Obere Landstraße 19<br />

A-4055 Pucking<br />

Tel: 07229/ 79 888 - 61<br />

Fax: 07229/79 888 - 19<br />

E.E.<br />

Vernunft ist keine<br />

Frage des Alters<br />

Wirtschafts-Info<br />

Gute Sitzmöbel hingegen schon. Für alle, <strong>die</strong><br />

Wert auf entspanntes Sitzen legen, hat BRAUN<br />

Lockenhaus drei spezielle Möbelserien entwickelt:<br />

Salva, Salva-Plus und neu: Vivo. Es sind Konzepte<br />

von Sitzmöbel und Tischen, <strong>die</strong> in erster Linie auf<br />

<strong>die</strong> Bedürfnisse älterer Menschen in Alten- und<br />

Pflegeheimen, Krankenhäusern und Kliniken, in<br />

Sanatorien und Kurhotels maßgeschneidert sind.<br />

Aber auch für Junge und Junggebliebene entwickeln<br />

wir funktionelle Möbelkonzepte, <strong>die</strong><br />

einfach jedem Alter gerecht werden.<br />

Überzeugen Sie sich selbst !<br />

Unsere neue Seniorenkollektion mit allen Sonderfunktionen<br />

finden Sie in unserem druckfrischen<br />

Produktkatalog. Einfach anfordern:<br />

E: info@braunlockenhaus.at<br />

Johann Braun & Söhne<br />

Fachwerkstätten für Sitzmöbel<br />

Tische | Objektausstattungen<br />

A-7442 Lockenhaus | Teich<br />

T: +43 (0)26 16 | 22 04 0<br />

F: +43 (0)26 16 | 22 04 8<br />

E: info@braunlockenhaus.at<br />

www.braunlockenhaus.at<br />

KOMMUNAL 51


Wirtschafts-Info<br />

Immer mehr <strong>Gemeinden</strong> setzten auf erneuerbare Energieträger<br />

Hausbrand raus, Ortswärme rein<br />

Beinahe zehn Prozent der Energieversorgung<br />

in Österreich wird bereits<br />

durch Biomasse abgedeckt. Experten<br />

erwarten, dass sich <strong>die</strong>se Summe in<br />

den nächsten Jahren sogar verdoppeln<br />

wird, denn immer mehr <strong>Gemeinden</strong><br />

entdecken <strong>die</strong> Vorteile, <strong>die</strong> Biomasse<br />

bietet.<br />

Wirtschaftlich, kostengünstig,<br />

umweltfreundlich<br />

Die Nutzung von preisgünstigen<br />

regionalen Ressourcen ist wohl einer<br />

der wichtigsten Gründe. Das macht<br />

unabhängig von Energiepreisschwankungen,<br />

bringt Kosteneinsparungen für<br />

<strong>die</strong> Gemeinde und verbessert Wirtschaftlichkeit<br />

und Arbeitsplatzsituation<br />

der Region. Investitionskosten werden<br />

durch Förderungen und kostengünstige<br />

Finanzierungen - z.B. Contracting -<br />

übernommen. Die Reduktion von<br />

Schadstoffen steigert <strong>die</strong> Lebensqualität<br />

der Gemeinde. Die für den Treibhausef-<br />

52 KOMMUNAL<br />

Biomasse-Heizwerk Bad Aussee.<br />

fekt verantwortlichen CO 2 -Emissionen<br />

werden um bis zu 95 % gesenkt,<br />

andere Abgase wie Schwefeldioxid und<br />

Stickoxid auf ein Minimum reduziert.<br />

Ein idealer Partner<br />

Wenn es um Energiemanagement geht,<br />

ist Energiecomfort der ideale Partner.<br />

Energiecomfort übernimmt nicht nur<br />

<strong>die</strong> Energieversorgung von der Projekt-<br />

planung, Abwicklung aller Förderungsanträge<br />

bis zur kostengünstigen<br />

Finanzierung, sondern betreut anschließend<br />

dauerhaft das Projekt als<br />

Generalunternehmer.<br />

In <strong>Gemeinden</strong>, wie Bad Aussee, Dürnkrut,<br />

Langenzersdorf, Purkersdorf,<br />

Schwechat, Tannheim oder Vösendorf<br />

wird Energiemanagement bereits von<br />

Energiecomfort durchgeführt.<br />

Informationen:<br />

Wenn Sie mehr über Ortswärme<br />

wissen wollen und Interesse an<br />

einem unverbindlichen Gespräch<br />

haben, rufen Sie bitte:<br />

ENERGIECOMFORT Energie- und<br />

Gebäudemanagement GmbH<br />

A-1020 Wien, Obere Donaustraße 63<br />

Tel.: 01/313 17-3669<br />

Fax: 01/313 17-3700<br />

eva.petermann@energiecomfort.at<br />

www.energiecomfort.at<br />

E.E.


WAV II: Energie AG setzt Startschuss für umweltpolitischen Meilenstein<br />

Entsorgung langfristig gesichert<br />

Die Energie AG erweitert <strong>die</strong> bestehende<br />

thermische Verwertungsanlage (WAV) in<br />

Wels um eine zweite Verbrennungslinie:<br />

<strong>die</strong> WAV II. Die Kapazität wird insgesamt<br />

100 Millionen Euro Investition sichern<br />

eine ökologische und vor allem oberösterreichische<br />

Entsorgungslösung.<br />

bei ca. 275.000 Jahrestonnen liegen. Bis<br />

zu 60.000 Haushalte können so mit dem<br />

aus der thermischen Verwertung entstehenden<br />

Strom versorgt werden. <strong>Auch</strong><br />

Jetzt NEU: John Deere Serie 4010 Technologie<br />

Qualitätsvertrieb<br />

Die besonderen Vorteile:<br />

Informationen bei Ihrem JOHN DEERE Vertriebspartner vor Ort oder<br />

unter Ökotech Infotelefon: 02782/82133-603 www.oekotech.at<br />

Wirtschafts-Info<br />

<strong>die</strong> sich auszahlt!<br />

Vorteile wie Twin-Touch-Zweipedalsteuerung, Load Match und Speed Match bilden <strong>die</strong> Basis der<br />

neuen John Deere Serie 4010.<br />

Die neuen John Deere Kompakttraktoren der Serie 4010 wurden<br />

auf den Allwettereinsatz optimiert.<br />

Foto: WAV II<br />

nutzbare Fernwärme ist ein Produkt der<br />

WAV II.<br />

Die Energie AG investiert knapp 100 Millionen<br />

Euro in den Ausbau der WAV. Sie<br />

sichert damit eine nachhaltige ökologische<br />

und vor allem oberösterreichische<br />

Entsorgungslösung. Der reibungslose<br />

Ablauf von der Planung bis zum Baubeschluss<br />

der WAV II ist auch dem lebhaften<br />

Dialog zwischen Energie AG und den<br />

Anrainern in Wels sowie der jahrelangen<br />

konsequenten und offenen Bürgerinformation<br />

zu verdanken: Die Bürger und<br />

Anrainer wurden von Anfang an in den<br />

Prozess eingebunden, wodurch unbegründete<br />

Ängste vermieden werden<br />

konnten.<br />

Mit 1. Januar 2004 dürfen laut neuer<br />

Deponieverordnung unbehandelte<br />

Abfälle nicht mehr deponiert werden. Für<br />

<strong>die</strong> Jahre nach 2004 müssen in Oberösterreich<br />

jährlich etwa 200.000 Tonnen<br />

Restabfälle und weitere 150.000 bis<br />

200.000 Tonnen Gewerbeabfälle verwertet<br />

werden. Dazu kommen in den nächsten<br />

Jahren mehrere hunderttausend<br />

Tonnen gefährliche Altlasten, <strong>die</strong> sicher<br />

entsorgt werden müssen. Durch <strong>die</strong> Realisierung<br />

der WAV II können alle <strong>die</strong>se<br />

Anforderungen zuverlässig und umweltgerecht<br />

erfüllt werden.<br />

Besonders für <strong>die</strong> AVE ist der Ausbau der<br />

WAV ein wesentlicher Meilenstein, zumal<br />

jene Unternehmen, <strong>die</strong> über einen langfristig<br />

gesicherten Zugang zu entsprechenden<br />

thermischen Verwertungsanlagen<br />

verfügen, künftig einen entscheidenden<br />

Wettbewerbsvorteil am österreichischen<br />

Abfallmarkt haben werden. Für<br />

AVE-Kunden ist daher <strong>die</strong> umweltfreundliche<br />

Entsorgung auf höchstem technischen<br />

Niveau gemäß der Deponieverordnung<br />

langfristig gesichert.<br />

➠ Die Twin-Touch-Zweipedalsteuerung<br />

ist unschlagbar be<strong>die</strong>nungsfreundlich<br />

(bei allen Modellen mit hydrostatischem Fahrantrieb)<br />

➠ Load Match - Lastabhängige Regelung des Hydrostaten<br />

für eine konstante Motordrehzahl<br />

(bei den Modellen 4310/4410)<br />

➠ Speed Match - Elektrische Geschwindigkeitsarretierung<br />

mit Minimalgeschwindigkeit von bis zu 300m/h<br />

(bei den Modellen 4310/4410)<br />

➠ Ölgekühlte Scheibenbremsen<br />

➠ Frontladerschnellanbausystem<br />

Information:<br />

AVE Entsorgung GmbH<br />

Ansprechpartner: Prok. Johann Auer<br />

Flughafenstraße 8, 4063 Hörsching<br />

Tel.: 07242/ 71 475-120<br />

Fax: 07242/ 71 475-911<br />

E-Mail: <strong>die</strong>.entsorger@ave.at<br />

www.entsorger.at<br />

➠ Schnelle Wartung - Die Wartungsarbeiten sind in<br />

wenigen Augenblicken abgeschlossen!<br />

KOMMUNAL 53<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Die neuen Schneepfluggenerationen<br />

Für <strong>die</strong> Zukunft gestaltet<br />

Bewährtes zu verbessern und neue<br />

Konzepte für <strong>die</strong> Zukunft zu gestalten<br />

war <strong>die</strong> Voraussetzung für <strong>die</strong> neuen<br />

Schneepflugreihen VAMPIR und<br />

PRAXOS.<br />

Vampir<br />

Bei der Baureihe VAMPIR wurde besonderes<br />

Augenmerk auf hohe Laufruhe<br />

und geringe Geräuschentwicklung<br />

gelegt, wodurch sich der Vampir<br />

Schneepflug besonders gut für den Einsatz<br />

im dicht bewohnten Gebiet eignet.<br />

Baureihe Vampir: hohe Laufruhe und<br />

geringe Geräuschentwicklung<br />

54 KOMMUNAL<br />

Praxos<br />

Die Baureihe PRAXOS unterscheidet<br />

sich im Wesentlichen durch <strong>die</strong> Auslegung<br />

als Freilandstraßen- Schneepflug.<br />

Überwiegt beim Schneepflug Vampir<br />

<strong>die</strong> Schneeablage dicht neben dem<br />

Pflug, ist beim Typ PRAXOS ein weiter<br />

Auswurf auch über hohe bestehende<br />

Schneewälle möglich.<br />

Beide Pflugtypen unterteilen <strong>die</strong><br />

gesamte Räumbreite in mehrere strömungstechnisch<br />

optimierte Pflugscharen.<br />

Die rechte Schar ist hochgezogen.<br />

Einzigartig ist <strong>die</strong> Fixierung der Pflugscharen<br />

in definierter Räumstellung<br />

und Rückholung nach dem Abschervorgang<br />

durch <strong>die</strong> Spezial-Gummielemente.<br />

Diese sind leicht tauschbar, in<br />

ihrer Vorspannung einstellbar, witterung-<br />

und UV-beständig, weisen eine<br />

hohe Elastizität bei sehr guten Dämpfungseigenschaften<br />

auf, arbeiten vollkommen<br />

geräuschlos.<br />

VAMPIR und PRAXOS zeichnen sich<br />

durch eine exakte Funktionstrennung<br />

arge-edv.org<br />

Registration Authority<br />

Schulungszentrum zur<br />

Ausbildung von<br />

Registration Officer –RO<br />

(Ausgabeorgane Bürgerkarte)<br />

Die Baureihe Praxos ist für <strong>die</strong> Freilandstraße<br />

gebaut. Ein weiter Auswurf ist<br />

auch über hohe Schneewälle möglich.<br />

der Pflugbewegung durch <strong>die</strong> Aufteilung<br />

des Pflugträgersystems aus.<br />

Der Vorteil liegt in einem einfachen<br />

Anbausystem und einer optimalen<br />

Funktion des Verschwenkens ohne<br />

Belastung und Verspannen der<br />

Zylinder.<br />

Informationen:<br />

Toni Kahlbacher GesmbH & Co KG<br />

St Johanner Str 48-50<br />

A-6370 Kitzbühel<br />

Tel.: 05356/ 625 11-0<br />

Fax: 05356/ 625 11-19<br />

E-Mail: info@kahlbacher.com<br />

Internet: www.kahlbacher.com<br />

9063 Maria Saal Hauptstrasse 6<br />

+43 4223 22655<br />

+ 43 664 8204921<br />

+43 4223 3351 20<br />

w.herko@inbox.cc<br />

www.arge-edv.org<br />

E.E.


City Beautification durch Philips Licht<br />

Neuer Glanz für<br />

Grazer Wahrzeichen<br />

Licht-Impressionen am Grazer Schlossberg: Der Grazer<br />

Uhrturm und <strong>die</strong> „Liesl“, der Glockenturm, wurden mit City<br />

Beautification von Philips Licht neu in Szene gesetzt.<br />

Im Rahmen der Festivitäten rund um<br />

„Graz 2003 - Kulturhauptstadt Europas“<br />

entstand der Plan, das Wahrzeichen<br />

der Stadt, den Grazer Uhrturm,<br />

wieder ins „rechte Licht“ zu rücken. Die<br />

Beleuchtungssituation am Grazer<br />

Schlossberg erwies sich als einfach<br />

nicht mehr zeitgemäß. Die Gebäude<br />

Glockenturm „Liesl“.<br />

wurden größtenteils mit Scheinwerfern<br />

aus den 60er Jahren beleuchtet, deren<br />

Leistungsvermögen, technischer<br />

Zustand und optischer Eindruck nicht<br />

optimal waren. Die direkte Anstrahlung<br />

der Objekte hatte über<strong>die</strong>s zur Folge,<br />

dass sie „flachgeleuchtet“ wurden, und<br />

dadurch ihre Struktur und Plastizität<br />

verloren.<br />

Der Künstler Mag. Werner Stadler<br />

wurde mit der Neukonzeption der<br />

Gebäudeanstrahlungen auf dem Grazer<br />

Schlossberg beauftragt. Primäres Anliegen<br />

seines Beleuchtungskonzepts ist es,<br />

<strong>die</strong> einzelnen Baukörper in ihrer natür-<br />

lichen Farbigkeit erstrahlen zu lassen<br />

und ihre Gebäudestruktur besser zur<br />

Geltung zu bringen.<br />

Seit Oktober <strong>die</strong>ses Jahres erstrahlen <strong>die</strong><br />

beiden im 16 Jahrhundert errichteten<br />

Sehenswürdigkeiten am Grazer Schlossberg<br />

in neuem Glanz. Bei der Wahl der<br />

Beleuchtungstechnik setzte man dabei<br />

auf das jahrzehntelange, österreichweit<br />

bewährte Know-how von Philips Licht<br />

im Bereich City Beautification.<br />

Neue Plastizität<br />

Die Anstrahlung des Uhrturms verleiht<br />

dem Gebäude eine neue Plastizität.<br />

Zwölf rechteckige Philips Decoflood<br />

MVF 617 bestückt mit MASTER HPI-T,<br />

250 W-Lampen sowie vier rotationssymmetrische<br />

Decoflood MVF 606 bestückt<br />

mit MASTER Colour CDM-T, 150W sorgen<br />

in angenehm warmweißer Lichtfarbe<br />

dafür, dass Konturen deutlicher<br />

hervortreten, <strong>die</strong> Eigenfarben der verschiedenen<br />

Materialien klarer erkennbar<br />

und Details sichtbarer werden.<br />

Höhere Fernwirkung<br />

Für den 34 m hohen Glockenturm, von<br />

der Grazern auch „Liesl“ genannt,<br />

erfolgte <strong>die</strong> Außenanstrahlung ebenfalls<br />

mittels Decoflood-Scheinwerfer<br />

bestückt mit MASTER HPI-T- und<br />

MASTER Colour CDM-T-Lampen.<br />

Durch den punktuellen Einsatz von<br />

Innenbeleuchtung wird das Volumen<br />

des Gebäudes sichtbar. LEDline-Scheinwerfer<br />

mit blauen Leuchtdioden in den<br />

Fenstern des Glockengestühls sowie ein<br />

Decoflood-Scheinwerfer bestückt mit<br />

MASTER Colour CDM-T 70 W im Inneren<br />

des Glockentürmchens unterstreichen<br />

<strong>die</strong>sen Effekt und erhöhen <strong>die</strong><br />

Fernwirkung.<br />

Der Grazer Uhrturm.<br />

Wirtschafts-Info<br />

Decoflood ist eine Serie von High-End-<br />

Flutlichtscheinwerfer, <strong>die</strong> systematisch<br />

für <strong>die</strong> Anstrahlung von Fassaden, Säulen<br />

oder <strong>die</strong> Akzentbeleuchtung von<br />

Gebäuden entwickelt wurde. Kennzeichnend<br />

für <strong>die</strong> Reihe ist <strong>die</strong> große<br />

Auswahl an Scheinwerfern, Lampen<br />

und Optiken. Dadurch können alle<br />

Arten von Gebäuden und Strukturen<br />

optimal beleuchtet werden.<br />

In Österreich hat Philips Licht eine<br />

Reihe von City Beautification-Projekten,<br />

unter anderem den Markartsteg und<br />

den Platzlbrunnen in Salzburg, <strong>die</strong> drei<br />

Donaubrücken in Linz, <strong>die</strong> Illumination<br />

der Klagenfurter Altstadt und des<br />

Stadtzentrums von Wr. Neustadt, <strong>die</strong><br />

Parkanlage Hofgarten in Innsbruck und<br />

<strong>die</strong> Zentralberufsschule Mollardgasse in<br />

Wien geplant und realisiert.<br />

Informationen:<br />

Philips Licht GmbH<br />

Triester Str. 64<br />

A-1101 Wien<br />

Tel.: 01/ 601 01-1369<br />

Fax: 01/ 601 01-1968<br />

E-Mail:<br />

infocenter.philips.aeg.licht@philips.com<br />

Internet: www.philips.at/licht<br />

KOMMUNAL 55<br />

E.E.


Energie<br />

Nutzung fossiler Energieträger in <strong>Gemeinden</strong><br />

Öko-Effizienz und<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Der kommunale Energie-Sektor betreibt durch verbesserte Öko-Effizienz und<br />

Wirtschaftlichkeit durch ökologische Restrukturierung und Contracting eine effektive<br />

Klimaschutzpolitik. KOMMUNAL berichtet, wie.<br />

◆ Dr. Dietmar Brodel<br />

Die durch <strong>die</strong> Nutzung von nicht-regenerativen<br />

fossilen Energieträgern verursachten<br />

Emissionen klimarelevanter<br />

Spurengasen führen zu einer Verstärkung<br />

des natürlichen Treibhauseffektes.<br />

Um <strong>die</strong> negativen Folgen des Treibhauseffektes<br />

in Grenzen zu halten, ist eine<br />

Erhöhung der Energieeffizienz und eine<br />

Reduktion der Treibhausgas-Emissionen<br />

zwingend geboten. Effektive Klimaschutzpolitik<br />

bedingt somit notwendigerweise<br />

eine Umgestaltung der<br />

gegenwärtigen Energieversorgung und<br />

-nutzung. <strong>Kommunal</strong>e Maßnahmen<br />

zum Schutz des Erdatmosphäre tragen<br />

<strong>die</strong>sem Erfordernis Rechnung.<br />

In der Primärenergieversorgung Österreichs<br />

dominieren nach wie vor <strong>die</strong> fossilen<br />

Energieträger. Dies ist aus Sicht<br />

des Klimaschutzes durchaus fatal: Kohlendioxid,<br />

das wichtigste Treibhausgas,<br />

fällt vor allem bei der Verbrennung fossiler<br />

Brennstoffe in einer Menge an,<br />

welche <strong>die</strong> anderer Schadstoffe bei weitem<br />

übertrifft. Da Filter den CO2-Ausstoß<br />

nicht vermindern können, lässt<br />

◆ Dr. Dietmar Brodel ist Leiter des<br />

Stu<strong>die</strong>ngangs Public Management an<br />

der FH Technikum Kärnten<br />

56 KOMMUNAL<br />

sich das Problem nur an der Wurzel<br />

packen: durch Substitution der traditionellen,<br />

fossilen Energieträger oder<br />

durch Energiesparen.<br />

Damit sind zugleich auch <strong>die</strong> grundsätzlichen<br />

Handlungsfelder für den<br />

kommunalen Klimaschutz umrissen.<br />

Den <strong>Gemeinden</strong> stehen grundsätzlich<br />

nur zwei Wege offen, um das Spannungsfeld<br />

zwischen ökologischer und<br />

ökonomischer Optimierung aufzulösen.<br />

Neben der Steigerung des Anteils<br />

erneuerbarer Energien kommen vor<br />

allem Maßnahmen zur Verbesserung<br />

der ökologischen Effizienz im Bereich<br />

der Elektrizitäts- und Wärmeerzeugung<br />

bzw. –nutzung in Betracht, um so den<br />

erforderlichen Einsatz fossiler Energieträger<br />

zu reduzieren.<br />

Gerade im letztgenannten Bereich ist<br />

das Einsparpotential<br />

enorm: So<br />

bleibt von den<br />

jährlich in Österreich<br />

eingesetzten<br />

1200 PJ Primärenergie<br />

rund <strong>die</strong><br />

Hälfte ungenutzt.<br />

In konventionellen<br />

Wärmekraftwerken<br />

gehen sogar<br />

bis zu 60% der<br />

Energie als<br />

Abwärme verloren.<br />

Da <strong>die</strong> Abwärme<br />

als Wärmeenergie<br />

genutzt werden<br />

kann, bietet sich<br />

hier der zentrale<br />

Ansatzpunkt zur Steigerung der Ökoeffizienz<br />

der Elektrizitäts- und Wärmeerzeugung.<br />

Zu denken ist dabei insbeson-<br />

Den <strong>Gemeinden</strong><br />

stehen grundsätzlich<br />

nur zwei Wege offen,<br />

um das Spannungsfeld<br />

zwischen ökologischer<br />

und ökonomischer<br />

Optimierung aufzulösen:<br />

Erneuerbare Energie<br />

oder Steigerung der<br />

ökologischen Effizienz.<br />

dere an <strong>die</strong> Steigerung des Fernwärmeanteils<br />

am Raumwärmemarkt und in<br />

<strong>die</strong>sem Zusammenhang <strong>die</strong> Förderung<br />

der Errichtung von Blockheizkraftwerken<br />

bzw. Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen.<br />

In der Praxis hat sich dabei auch<br />

der Einsatz des Contracting als ausgesprochen<br />

erfolgreich erwiesen. Der<br />

Hauptanreiz für solche Maßnahmen<br />

liegt – neben der besseren Öko-Effizienz<br />

– insbesondere und vor allem in<br />

einer erhöhten Wirtschaftlichkeit.<br />

Ökologie - Vorrang für<br />

Fernwärme und Erdgas<br />

Zur Verringerung jener Emissionen, <strong>die</strong><br />

durch das Heizen entstehen, sind <strong>die</strong> leitungsgebundenen<br />

Energieträger Fernwärme<br />

und Erdgas besonders<br />

prädestiniert. Da <strong>die</strong><br />

Energieträger Fernwärme,<br />

Erdgas und Strom auf<br />

dem Raumwärmemarkt<br />

in einer Wettbewerbssituation<br />

stehen (sowohl<br />

zueinander als auch zu<br />

den festen und flüssigen<br />

Energieträgern), müssen<br />

sie aufeinander optimal<br />

abgestimmt werden. Aus<br />

kommunaler Sicht ist<br />

damit insbesondere der<br />

Ausweis von Vorranggebieten<br />

für Fernwärme<br />

und Erdgas angesprochen.<br />

Zielsetzung bei der Schaffung<br />

von Vorranggebieten ist <strong>die</strong> möglichst<br />

vollständige Auslastung der<br />

umweltfreundlichen Fernwärmeerzeu-


In der Primärenergieversorgung Österreichs dominieren nach wie vor <strong>die</strong> fossilen Energieträger. Dies ist aus Sicht des Klimaschutzes<br />

durchaus fatal: Kohlendioxid, das wichtigste Treibhausgas, fällt vor allem bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe in einer Menge<br />

an, welche <strong>die</strong> anderer Schadstoffe bei weitem übertrifft.<br />

gung in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />

und <strong>die</strong> optimale Nutzung von industrieller<br />

Abwärme. Unter ökologischen<br />

Geschichtspunkten sollte Fernwärme vor<br />

Erdgas unbedingte Priorität genießen.<br />

Die Schaffung von Vorranggebieten für<br />

Erdgas bietet sich insbesondere dort an,<br />

wo <strong>die</strong> Versorgung mit Fernwärme technisch<br />

und wirtschaftlich nicht möglich<br />

ist.<br />

Zwar spricht einiges für<br />

<strong>die</strong> koordinierte Planung<br />

von Versorgungsleitung.<br />

So ermöglicht <strong>die</strong> Vorranggebietsabgrenzung<br />

bei der Fernleitungs- und<br />

Rohrnetzplanung eine<br />

Minimierung von Verteilkosten,<br />

da eine aufwendige<br />

Parallelversorgung<br />

mit Fernwärme und Erdgas<br />

unterbleibt. Bei<br />

bestehendem Erdgasnetz<br />

kann sich <strong>die</strong> Doppelversorgung<br />

allerdings sowohl ökologisch als<br />

auch ökonomisch als effizient erweisen.<br />

In sämtlichen österreichischen Bundesländern<br />

gibt es spezielle Förderprogramme,<br />

um zu einer hohen Anschlussdichte<br />

und dadurch zu einer besseren<br />

Auslastung und höheren Wirtschaftlichkeit<br />

von Abwärmenutzungs- und Abwärmerückgewinnungsanlagen<br />

beizutragen.<br />

<strong>Auch</strong> in den kommenden Jahren ist<br />

daher von einem weiteren Wachstum<br />

des Fernwärmemarktes auszugehen.<br />

Beim „Contracting“<br />

sind wirtschaftliche<br />

Energieeinsparungen<br />

zwischen 10 und 30<br />

Prozent realistisch und<br />

werden vielfach noch<br />

übertroffen.<br />

Contracting – Energiesparen<br />

mit Garantie<br />

Veraltete Versorgungsanlagen, ineffiziente<br />

Anwendungstechnik, unzureichende<br />

Be<strong>die</strong>nung und Wartung, fehlende<br />

Verbrauchskontrolle sind sektorenübergreifend<br />

Ursachen für hohen<br />

Energieverbrauch. Zielgerichtete Investition,<br />

modernes<br />

Betriebsmanagement,<br />

intelligente Nutzer-<br />

motivation sind demgegenüberVoraussetzungen<br />

für nachhaltigeKostensenkungen.<br />

Genau hier setzt<br />

das Contracting an.<br />

Es handelt sich hierbei<br />

um <strong>die</strong> Auslagerung<br />

(„Outsourcing“)<br />

von Maßnahmen zur<br />

Bereitstellung von<br />

Energie oder zur effizienten<br />

Verwendung von Energie an<br />

einen Dritten. Dabei wird zwischen<br />

dem Anlagen-Contracting und dem<br />

Energieeinspar-Contracting unterschieden.<br />

Beim Anlagen-Contracting übernimmt<br />

der Contractor alle Aufgaben<br />

zur Wärme- oder Stromversorgung<br />

einer Liegenschaft. Der Leistungsumfang<br />

bezieht sich dabei lediglich auf <strong>die</strong><br />

Bereitstellung von Energie. Beim Energieeinspar-Contracting<br />

realisiert der<br />

„Dritte“ demgegenüber Maßnahmen zu<br />

Energiebedarfsreduktion. Es handelt<br />

sich hierbei um ein gekoppeltes Investitions-<br />

und Betriebsverfahren. Ein Contractor<br />

finanziert und realisiert Energiesparmaßnahmen<br />

und betreut <strong>die</strong>se<br />

über eine vereinbarte Laufzeit. Sein<br />

Entgelt orientiert sich an der Höhe der<br />

eingesparten Energiemengen, er trägt<br />

also das unternehmerische Risiko.<br />

Mehrere Stu<strong>die</strong>n belegen, dass <strong>die</strong><br />

technischen Energiesparpotentiale<br />

beträchtlich sind. Wirtschaftliche Energieeinsparungen<br />

zwischen 10 und 30<br />

% sind realistisch und werden vielfach<br />

noch übertroffen. Diese Energiesparpotenziale<br />

bedeuten einen großen Markt<br />

für innovative technische Systemlösungen<br />

und darüber hinaus einen Beitrag<br />

zur finanziellen Konsoli<strong>die</strong>rung der<br />

<strong>Gemeinden</strong>. Zwischen Mittelknappheit<br />

und nachhaltigem kommunalem Klimaschutz<br />

besteht somit nicht notwendigerweise<br />

ein Widerspruch. Ganz im<br />

Gegenteil.<br />

Kontakt<br />

Dr. Dietmar Brodel, Fachhochschule<br />

Technikum Kärnten, Stu<strong>die</strong>ngangsleiter<br />

Public Management, Villacher<br />

Strasse 1, 9800 Spittal/Drau<br />

Tel.: +43 4762 90500 1200<br />

Fax: +43 4762 90500 1210<br />

Email: d.brodel@cti.ac.at<br />

Web: www.cti.ac.at<br />

KOMMUNAL 57


Wirtschafts-Info<br />

EU-weite Ausschreibung von Darlehensfinanzierungen<br />

Vergaberichtlinien neu<br />

Bereits seit 1.7.2003 ist ein einheitliches Vergabegesetz für Bund, Länder und<br />

<strong>Gemeinden</strong> in Kraft. Unklarheit besteht jedoch oft noch darin, ab welchem<br />

Darlehensbetrag eine EU-weite Ausschreibung notwendig ist. Vor allem <strong>die</strong><br />

Berechnung des Oberschwellenwertes sorgt dabei für Schwierigkeiten.<br />

Ab einem Oberschwellenbereich<br />

von EUR<br />

200.000,- und mehr<br />

sind <strong>Gemeinden</strong> verpflichtet,<br />

den Bestbieter<br />

für ihre Kreditfinanzierung<br />

mittels EU-weiter<br />

Ausschreibung zu ermitteln.<br />

Um <strong>die</strong>sen Oberschwellenbereich<br />

zu<br />

berechnen, ist<br />

grundsätzlich vom<br />

monatlichen Entgelt<br />

(bestehend aus Zinszahlungen<br />

sowie anteilsmäßigen<br />

Gebühren und<br />

Provisionen) für <strong>die</strong> erbrachte Dienstleistung<br />

auszugehen. In Abhängigkeit<br />

von der Laufzeit des Darlehens wird<br />

<strong>die</strong>ses monatliche Entgelt mit dem bis<br />

zu maximal 48fachen Wert multipliziert,<br />

um <strong>die</strong> Bemessungsgrundlage zu<br />

erhalten.<br />

Die nebenstehendeTabelle gibt an, ab<br />

welcher Darlehenshöhe, in Abhängigkeit<br />

vom aktuellen Marktzinssatz, der<br />

Schwellenwert von EUR 200.000,- für<br />

eine EU-weite Ausschreibung erreicht<br />

wird.<br />

Vorgangsweise bei EUweiten<br />

Ausschreibungen<br />

Bei Ausschreibungen im Oberschwellenbereich<br />

(über EUR 200.000,-) sind<br />

grundsätzlich ein offenes, ein nicht<br />

offenes und unter eingeschränkten<br />

Rahmenbedingungen ein Verhandlungsverfahren<br />

möglich. Dabei muss<br />

zunächst <strong>die</strong> Ausschreibung im EU-<br />

Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht<br />

werden.<br />

Unter der Adresse http://simap.eu.int/<br />

können Formblätter heruntergeladen<br />

bzw. online bearbeitet werden.<br />

Danach muss <strong>die</strong> Veröffentlichung in<br />

58 KOMMUNAL<br />

Ab einem<br />

Oberschwellenwert<br />

von<br />

EUR 200.000,-<br />

muss EU-weit<br />

ausgeschrieben<br />

werden.<br />

einem nationalen<br />

Medium erfolgen. Dieses<br />

wird von der jeweils<br />

zuständigen Landesregierung<br />

bestimmt.<br />

Nächster Schritt ist <strong>die</strong><br />

Versendung der Ausschreibungsunterlagen<br />

an jene Bieter, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se<br />

Unterlagen fristgerecht<br />

angefordert haben.<br />

Anders als bei einem<br />

nicht offenen Verfahren<br />

oder einem Verhandlungsverfahren<br />

werden<br />

nun bei einem offenen<br />

Verfahren <strong>die</strong> Angebote öffentlich<br />

geöffnet und ein Protokoll dazu ausgefertigt.<br />

Nach der Angebotsprüfung und der<br />

Ermittlung des Bestbieters nach den<br />

zuvor festgelegten Kriterien wird <strong>die</strong><br />

Zuschlagserteilung bekannt gegeben.<br />

Jene Bieter, <strong>die</strong> nicht den Zuschlag<br />

erhalten, sind über <strong>die</strong> getroffene<br />

Zuschlagserteilung bzw. Entscheidung<br />

zu informieren.<br />

Der Zuschlag an den Bestbieter darf -<br />

bei sonstiger Nichtigkeit - erst nach<br />

Ablauf einer Sperrfrist von 14 Tagen<br />

erteilt werden. Die vergebenen Aufträge<br />

müssen dann spätestens 48 Tage<br />

nach Zuschlagserteilung dem Amt für<br />

amtliche Veröffentlichung der EU<br />

bekannt gegeben werden.<br />

Alternativanbote<br />

Da im Finanzierungsbereich immer<br />

wieder neue, interessante Produkte –<br />

wie etwa strukturierte Finanzierungen<br />

– auf den Markt gebracht werden,<br />

sollte aus den Ausschreibungsunterlagen<br />

unbedingt hervorgehen, dass<br />

auch <strong>die</strong> Abgabe von Alternativangeboten<br />

zulässig ist. Allerdings sind hier<br />

Mindestbedingungen zu nennen.<br />

Laufzeit Verzinsung Verzinsung Verzinsung<br />

3 % p. a. 4 % p. a. 5 % p. a.<br />

10 Jahre 1.950.000,- 1.455.000,- 1.150.000,-<br />

15 Jahre 1.825.000,- 1.355.000,- 1.080.000,-<br />

20 Jahre 1.760.000,- 1.315.000,- 1.035.000,-<br />

25 Jahre 1.730.000,- 1.290.000, 1.020.000,-<br />

Tabelle: Darlehenshöhe in Euro, ab der eine EU-weite Ausschreibung bei einer<br />

geschätzten Verzinsung von 3 %, 4 % und 5 % erforderlich ist. Quelle: RFG III<br />

Informationen:<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Viehauser<br />

<strong>Kommunal</strong>kredit Austria AG<br />

Te.: 01/ 316 31 - 145<br />

E-Mail:<br />

w.viehauser@kommunalkredit.at<br />

www.kommunalkredit.at<br />

E.E.


KOMMUNAL<br />

CHRONIK<br />

Fachtagung & Wassercharta: „WasserZukunftVorarlberg“<br />

Zusammenarbeit ist notwendig<br />

BREGENZ<br />

Hochrangige politische Entscheidungsträger<br />

und namhafte<br />

Fachleute aus Wirtschaft<br />

und Verwaltung diskutierten<br />

Ende Oktober im Bregenzer<br />

Landhaus <strong>die</strong> Zukunft des<br />

Wassers. Bundesminister Josef<br />

Pröll und LH Herbert Sausgruber<br />

legten <strong>die</strong> wasserwirtschaftlichen<br />

Ziele des Bundes<br />

und des Landes dar. Wasserwirtschaftsreferent<br />

LSth. Dieter<br />

Egger ging insbesondere<br />

auf den Hochwasserschutz<br />

Tagesheimschulen<br />

Schule nach Maß<br />

EISENSTADT<br />

Österreichs Schulen haben<br />

gute Rahmenbedingungen,<br />

das bestätigt auch <strong>die</strong> OECD-<br />

Stu<strong>die</strong>. Das Bildungsbudget in<br />

Österreich beträgt 2003 8,24<br />

Mrd. Euro, 1998 waren es sieben<br />

Mrd. Euro. Das Burgenland<br />

nimmt mit einer Betreuungsquote<br />

von 97,6 % der 3-5<br />

jährigen den 1. Platz im Österreichvergleich<br />

ein (Quelle:<br />

Statistik Austria 2002).<br />

Öffentlichkeitsarbeit: Expertentagung<br />

GRAZ/WIEN<br />

Zahlreiche Fachleute aus<br />

dem Bereich der österreichischen<br />

kommunalen Öffentlichkeitsarbeit<br />

besuchten in<br />

Graz eine Fachtagung des<br />

Städtebundes. Hans-Jürgen<br />

Schmölzer referierte über<br />

<strong>die</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

bzw. <strong>die</strong> Marketing-Strategien<br />

der steirischen Landeshauptstadt<br />

im noch laufenden<br />

Kulturhauptstadt- Jahr.<br />

Als wesentlichen Vorteil des<br />

erfolgreichen internationa-<br />

ein: „Der Schutz vor Hochwasser<br />

ist <strong>die</strong> Grundlage für<br />

<strong>die</strong> Besiedlung weiter Teile<br />

unseres Landes“. Hochwasserschutz<br />

und Ökologie sind<br />

inzwischen auch keine<br />

Gegensätze mehr, so Egger.<br />

„Die Wasser-Zukunft könne<br />

nur gemeinsam gestaltet<br />

werden: <strong>Gemeinden</strong> und<br />

Wassergenossenschaften,<br />

Wasserverbände, Wirtschaftsunternehmen,Umweltinitiativen<br />

und Vereine“, führte LH<br />

Sausgruber aus.<br />

Ing. Hans Kandler, Klimabündnis;<br />

Bgm. Dietfried Haller (Bad.<br />

Eissenkappel); Mag. Wolfgang<br />

Mehl, Klimabündnis (hinten);<br />

Alfred Stingl und DI Gotelind<br />

Alber, GF des Europäisaches Klimabündnis,<br />

Frankfurt.<br />

Graz und Wien vor dem Vorhang<br />

len Auftrittes von Graz<br />

nannte Schmölzer das Faktum,<br />

dass das Projekt zu keinem<br />

Zeitpunkt von den politischen<br />

Parteien in Frage<br />

gestellt wurde. Ebenso positiv<br />

wirkte sich auch <strong>die</strong><br />

inhaltliche Ausrichtung<br />

zugunsten der Grazer Bevölkerung<br />

aus, <strong>die</strong> dadurch das<br />

gesamte Projekt im Wesentlichen<br />

positiv mittrug. Ein<br />

weiterer Schwerpunkt nahm<br />

<strong>die</strong> Öffentlichkeitsarbeit der<br />

Stadt Wien ein.<br />

Fotos: Votatva<br />

Österreich ist in der glücklichen<br />

Lage, mehr als genügend<br />

Wasser in hervorragender<br />

Qualität zu haben. Minister<br />

Pröll: „Von den rund 84<br />

Milliarden Kubikmetern, <strong>die</strong><br />

als nutzbares Wasser zur Verfügung<br />

stehen, nützen wir<br />

gerade einmal drei Prozent.“<br />

Trotzdem gelte es, den Erhalt<br />

der Wasserressourcen zu<br />

gewährleisten und <strong>die</strong> natürliche<br />

Beschaffenheit der<br />

Gewässer bestmöglich zu<br />

erhalten.<br />

Klimabündnis<br />

Stingl geehrt<br />

BAD EISENKAPPEL<br />

Im Rahmen des 11. österr. Klimabündnistreffen<br />

in Bad<br />

Eisenkappel (Kärnten) wurden<br />

an den Grazer Alt.-Bgm.<br />

Alfred Stingl der „Austrian Climate<br />

Alliance Award“ verliehen.<br />

Stingel wurde auf Grund<br />

seines langjährigen persönlichen<br />

Einsatzes hinischtlich Klimaschutz<br />

ausgezeichnet. Er<br />

wurde unter 80 Nomminierten<br />

ausgewählt.<br />

Weltkulturerbe: Wiener Innenstadt<br />

WIEN<br />

Der Direktor des UNESCO-<br />

Welterbezentrums Paris,<br />

Prof. Francesco Bandarin,<br />

überreichte Bgm. Dr. Michael<br />

Häupl im Rathaus <strong>die</strong><br />

Weltkulturerbe-Urkunde.<br />

Minister Pröll, LH Sausgruber<br />

und LSth. Egger unterzeichneten<br />

im Rahmen der Fachtagung<br />

<strong>die</strong> Wassercharta „Unser Wasser<br />

- Unsere Zukunft: <strong>die</strong> rot-weißrote<br />

Wassercharta“.<br />

Steiermark<br />

Jüngster Ortschef<br />

ÜBELBACH<br />

Der 25-jährige Markus Windisch<br />

aus der 2100-Seelen<br />

Gemeinde Übelbach (Graz-<br />

Umgebung) löst den Niederösterreicher<br />

Hans-Jürgen<br />

Resel (der 27-jährige ist seit<br />

Jänner 2003 im Amt) als<br />

jüngster Bürgermeister<br />

Österreichs ab. KOMMUNAL<br />

bringt in der nächsten Ausgabe<br />

ein Porträt des „neuen“<br />

jüngsten Bürgermeisters.<br />

Weltkulturerbeurkundlich<br />

belegt:<br />

„Historisches<br />

Zentrum von<br />

Wien“.<br />

Wien ist trotzdem kein Museum<br />

Foto: VLK / D. Wanko<br />

Damit ist der historische<br />

Kern der Stadt, „einer der<br />

bedeutendsten der Welt“,<br />

so Bandarin, zum Stadtdenkmal<br />

im Sinne des Welterbes<br />

ernannt.


Zahlen<br />

Blindtext Charity - Aktion & Blindtext<br />

Die Promi-Jury mit den vier Bildern, <strong>die</strong> in <strong>die</strong> Auswahl für <strong>die</strong> Herold-Telefonbuch-<br />

Titelseite kamen: Karl Pfeiffer, der Mödlinger Gemeinderat Markus Wildels, Andreas<br />

Schneider, Jon Martinson, Organisator Kurt Bauer, Martina Fasslabend, Reini Buchacher,<br />

Claudia Kristofics-Binder, Kurt Faist und Christian Mühlbacher.<br />

Aktion „Ganz Österreich malt“<br />

Sensationeller<br />

Erfolg zeichnet<br />

sich ab<br />

Knapp einen Monatg vor Ende einer der<br />

größten Benefiz-Veranstaltungen Österreichs<br />

zeichnet sich ein sensationeller<br />

Erfolg ab. Hunderte <strong>Gemeinden</strong> haben<br />

sich mit der Veranstaltung von Vernissagen<br />

in den Dienst der Aktions gestellt,<br />

sehr viele prominente Österreicherinnen<br />

und Österreicher sind für <strong>die</strong> Kinder aktiv<br />

geworden. Um tausende Euros wurden<br />

Bilder gekauft. Der Erlös der Bilder<br />

kommt ja bekanntlich einigen Kinderhilfsorganisationen<br />

zu Gute<br />

Eine Promi-Jury (siehe oben) hat aus<br />

6800 Bilder im Format 594 x 420 oder einfacher<br />

60 x 40 cm wurden gemalt, <strong>die</strong> gesamt<br />

bemalte Fläche beträgt 1632 m 2 . An <strong>die</strong> 52.000<br />

Pastell-Ölkreiden haben <strong>die</strong> Kinder und Behinderten<br />

dafür benötigt, 17.000 Stunden waren<br />

sie insgesamt mit Malen beschäftigt. 425<br />

Betreuerinnen und Betreuer sowie Pädagogen<br />

haben <strong>die</strong> Künstler bei ihrer Arbeit begleitet.<br />

60 KOMMUNAL<br />

allen Kunstwerken, <strong>die</strong> von Behinderten<br />

und Kindern gemeinsam in den letzten<br />

sieben Monaten kreiert wurden, bei der<br />

nun letzten Promijurysitzung vier Bilder<br />

aus <strong>die</strong>ser Aktion ausgewählt. Eines <strong>die</strong>ser<br />

Kunstwerke wird <strong>die</strong> Titelseite des neuen<br />

Herold Telefonbuches für 2004 werden.<br />

Dies sehen wir als eine großartige Auszeichnung<br />

und Anerkennung stellvertretend<br />

für <strong>die</strong> über 7000 jungen Künstler,<br />

<strong>die</strong> bei der Aktion „Ganz Österreich malt“<br />

mit gemacht haben, und ihre Kreativität<br />

in den Dienst der guten Sache gestellt<br />

haben.<br />

Die Aktion „Behinderte und Kinder helfen<br />

Kindern in Not - Ganz Österreich malt” ist<br />

nicht nur einzigartig, sondern vor allem<br />

auch vorbildhaft für Österreich und <strong>die</strong><br />

ganze EU. Kinder und Behinderte malen<br />

für Kinder in Not. Sie können unbeeinflusst<br />

ihren Gedanken freien Lauf lassen<br />

und bildlich umsetzen, was sie bewegt.<br />

Schulen, <strong>Gemeinden</strong> und Behinderten-<br />

Institutionen in ganz Österreich haben<br />

<strong>die</strong>se Aktion erfreut aufgegriffen.<br />

Die Vernissage-Termine<br />

Wann und Wo im Dezember<br />

Montag 1. Dezember<br />

5671 Bruck/ Glocknerstr.<br />

4850 Timelkamm<br />

1070 Wien<br />

Dienstag 2. Dezember<br />

7062 Sankt Margarthen<br />

3512 Mautern<br />

1100 Wien<br />

Mittwoch 3. Dezember<br />

2351 Wr. Neudorf<br />

5541 Altenmarkt<br />

1080 Wien<br />

Donnerstag 4. Dezember<br />

4643 Pettenbach<br />

9220 Velden<br />

Freitag 5. Dezember<br />

4311 Schwertberg<br />

Dienstag 9. Dezember<br />

1060 Wien<br />

3400 Klosterneuburg<br />

7122 Gols<br />

Mittwoch 10. Dezember<br />

6063 Rum<br />

7053 Hornstein<br />

9210 Pörtschach<br />

Donnerstag 11. Dezember<br />

1040 Wien<br />

2231 Strasshof<br />

4084 St. Agagtha<br />

Freitag 12. Dezember<br />

7571 Stegersbach<br />

2391 Kaltenleutgeben<br />

1150 Wien<br />

Montag 15. Dezember<br />

1180 Wien<br />

9545 Radenthein<br />

8020 Graz<br />

Mittwoch 17. Dezember<br />

6422 Stams<br />

4675 Weibern<br />

2352 Gumpoldskirchen<br />

Donnerstag 18. Dezember<br />

1090 Wien<br />

Freitag 19. Dezember<br />

2340 Mödling<br />

Abschlussgala<br />

Alle Informationen über <strong>die</strong> Aktion<br />

finden sich unter:<br />

www.ganz-oesterreich-malt.at


Fotos: Renate Apostel<br />

Das Podium: Dr. Herbert Greisberger, ÖGUT-Generalsekretär, Lebensminister Dipl.-Ing.<br />

Josef Pröll, ÖGUT-Präsident Dr. Rene Alfons Haiden, Gemeindebundpräsident Bgm.<br />

Helmut Mödlhammer und Monika Auer, ÖGUT, Themenleitung Contracting.<br />

Die „Energieprofis 2003“ sind gekürt<br />

Mit Contracting<br />

CO 2 sparen<br />

Im vierten Jahr des Contracting-Preises „Energie-Profi“<br />

verliehen Lebensminister Josef Pröll, Gemeindebundpräsident<br />

Helmut Mödlhammer und <strong>die</strong> ÖGUT <strong>die</strong><br />

Auszeichnungen an <strong>die</strong> „Energie-Profis 2003“.<br />

Der Preis wurde in den Kategorien „Contracting-Projekte“,<br />

„Marketing“ und „Innovationen“<br />

an insgesamt sechs Preisträger<br />

vergeben. Fünf Preisträgerobjekte (das<br />

sechste fiel in <strong>die</strong> Kategorie Marketing)<br />

kommen zusammen auf eine CO 2-Einsparung<br />

von 2350 Tonnen pro Jahr bei<br />

einem Investitionsvolumen von 12,3 Millionen<br />

Euro.<br />

»<br />

Die <strong>Gemeinden</strong><br />

nehmen ihre Rolle als<br />

Innovationsmotoren<br />

für nachhaltiges<br />

Energiemanagement<br />

eindrucksvoll wahr.<br />

Lebensminister Josef Pröll«<br />

„Anhand <strong>die</strong>ser<br />

wenigen Zahlen<br />

wird deutlich,<br />

dass das Potenzial<br />

für Einsparungen<br />

und<br />

damit auch für<br />

<strong>die</strong> Auslösung<br />

von Investitionen<br />

in der<br />

Sanierung<br />

enorm ist“, ist<br />

Herbert Greisberger, ÖGUT-„General“,<br />

überzeugt. <strong>Auch</strong> Bgm. Helmut Mödlhammer,<br />

Gemeindebundpräsident, ist von den<br />

Vorteilen <strong>die</strong>ses Finanzierungsmodells für<br />

Energiespar-Maßnahmen überzeugt.<br />

Umso mehr freut es ihn, „dass <strong>die</strong><br />

<strong>Gemeinden</strong> ihre Rolle als Innovationsmotoren<br />

für nachhaltiges Energiemanagement“<br />

so eindrucksvoll wahrnehmen.<br />

Lebensminister Josef Pröll betonte nachdrücklich,<br />

wie wertvoll und notwendig<br />

ein breiter Einsatz des Instrumentes bei<br />

der Erreichung der österreichischen Klimaschutzziele<br />

sei.<br />

◆ In der Kategorie Con-<br />

tracting-Objekte ging der<br />

Hauptpreis an <strong>die</strong> ForschungsgesellschaftJoanneum<br />

Research GmbH für<br />

<strong>die</strong> umfassende Sanierung<br />

ihres Gebäudes in<br />

der Grazer Steyrergasse.<br />

◆ In der Kategorie Innovationen<br />

ging der Hauptpreis<br />

an <strong>die</strong> Fa. s.nahwaerme.at<br />

für <strong>die</strong> zentrale<br />

Wärmeversorgung auf Biomassebasis,<br />

ergänzt durch Einsatz von Solarenergie<br />

für ein Baulandsicherungsmodell in der<br />

Salzburger Gemeinde Obertrum. Die<br />

Gemeinde stellt ihr Bemühen um eine<br />

Energie-Profi 2003<br />

Die Preisträger Kirchbach in Steiermark:<br />

Ing. Robert Frauwallner<br />

(Lokale Energieagentur Oststeiermark),<br />

DI (FH) Julia Tartler (Conness),<br />

Ing. Manfred Nestelbacher (Conness),<br />

Bgm. DI Josef Winter (Marktgemeinde<br />

Kirchbach), Minister Pröll, DI<br />

Karl Heinz Lesch (Conness) und DI<br />

Gerhard Bucar (Energieagentur).<br />

Die Preisträger aus Raabs/Thaya mit<br />

Helmut Mödlhammer, Ing. Otmar<br />

Schlager (Waldviertler Energieagentur),<br />

Bgm. Othmar Knapp<br />

(Raabs), Dr. Gerhard Proißl (Obmann<br />

Energieagentur Waldviertel), Josef<br />

Pröll und René-Alfons Haiden.<br />

nachhaltige und umweltfreundliche Energieversorgung<br />

durch <strong>die</strong> Verpflichtung<br />

unter Beweis, <strong>die</strong> Grundstücke mit<br />

Anschlusszwang an das Nahwärmenetz<br />

zu verkaufen.<br />

◆ Der Hauptpreis in der Kategorie Marketing<br />

ging an den Verein für Konsumenteninformation.<br />

Er trägt mit dem „Österreichischen<br />

Umweltzeichen für Energie-<br />

Contracting“ zur Etablierung von Qualitätsstandards<br />

bei.<br />

◆ Anerkennungspreise in der Kategorie<br />

Contracting-Projekte erhielten das Unternehmen<br />

Baxter Vaccine AG für ein Einspar-Contracting-Projekt<br />

am Standort Orth<br />

an der Donau (NÖ), <strong>die</strong> Marktgemeinde<br />

Kirchbach in Steiermark für einen Einspar-<br />

Contracting-Pool, in dem insgesamt 14<br />

Gebäude und Anlagen zusammengefasst<br />

wurden, sowie <strong>die</strong> Stadtgemeinde Raabs<br />

an der Thaya (NÖ), ebenfalls mit einem<br />

Einspar-Contracting-Pool für sieben<br />

gemeindeeigene Gebäude und Anlagen.<br />

Der „Energieprofi 2003“ wurde unterstützt<br />

von der Raiffeisen Zentralbank<br />

Österreich AG.<br />

KOMMUNAL 61


Gesellschaft<br />

Gender Mainstreaming<br />

„Der Weg ist<br />

das Ziel“<br />

Frauen und Männer haben unterschiedliche Bedürfnisse<br />

und verschiedene Vorstellungen von der Umwelt, in der<br />

sie leben. „Gender Mainstreaming“ als Leitziel soll<br />

geschlechtersensible Politik und Planung fördern –<br />

auch in den <strong>Gemeinden</strong>.<br />

Viele sprechen vom Gender Mainstreaming,<br />

aber kaum jemand tut es. Und<br />

noch weniger politische AkteurInnen wissen,<br />

was nun unter <strong>die</strong>sem Begriff genau<br />

zu verstehen ist und was nicht. Bei Gender<br />

Mainstreaming handelt es sich um<br />

eine Methode und nicht um ein Ziel -<br />

eine Methode, <strong>die</strong> von oben her, also ausgehend<br />

von den jetzt <strong>die</strong> Verantwortung<br />

tragenden Führungskräften, <strong>die</strong> Sichtweisen<br />

und Bedürfnisse von Frauen ausreichend<br />

berücksichtigen soll.<br />

Der wenig ansprechende Begriff beruht<br />

auf der Unterscheidung zwischen „sex“,<br />

dem biologischen Geschlecht und „gender“<br />

dem „sozialen Geschlecht“ im Englischen.<br />

Mit Gender sind <strong>die</strong> gesellschaftlichen<br />

Geschlechterrollen gemeint, <strong>die</strong> Vorstellungen<br />

und Erwartungen, wie Frauen<br />

und Männer sind bzw. sein sollen. Mainstreaming<br />

heißt, dass ein bestimmtes<br />

Denken und Handeln in den „Mainstream“<br />

(Hauptstrom) - in Politik und<br />

Verwaltung, Programme und Maßnahmen<br />

- übernommen und zu einem selbstverständlichen<br />

Handlungsmuster wird.<br />

Damit soll ein Sonderthema zu einem<br />

Hauptthema werden.<br />

Frauen und Männer finden in der Gesellschaft<br />

unterschiedliche Lebensbedingungen<br />

und Chancen vor. Sie entwickeln aufgrund<br />

geschlechtsspezifischer Sozialisation<br />

unterschiedliche Interessen und<br />

Bedürfnisse und sind von gesellschaftlichen<br />

Prozessen und deren Auswirkungen<br />

unterschiedlich betroffen. Gender Mainstreaming<br />

bedeutet, <strong>die</strong>se unterschiedlichen<br />

Ausgangssituationen so in den politischen<br />

Prozess einzubringen, dass <strong>die</strong><br />

spezifischen Merkmale, Interessen und<br />

Wertvorstellungen beider Geschlechter<br />

berücksichtigt werden.<br />

62 KOMMUNAL<br />

Die Europäische Kommission hat Gender<br />

Mainstreaming als Querschnittsaufgabe<br />

definiert, um das Ziel der Chancengleichheit<br />

auf eine breitere Basis zu stellen.<br />

Verpflichtung auf allen<br />

politischen Ebenen<br />

Österreich hat sich politisch und rechtlich<br />

verpflichtet, <strong>die</strong> Strategie des Gender<br />

Mainstreaming in nationalen Politiken<br />

umzusetzen. Diese Verpflichtung basiert<br />

auf verschiedenen internationalen<br />

und europäischen<br />

Aktionsplänen.<br />

Rechtsgrundlage ist der<br />

Amsterdamer Vertrag, der<br />

mit 1. Mai 1999 in Kraft<br />

getreten ist und <strong>die</strong><br />

Gleichstellung von Frauen<br />

und Männern als grundlegendesGemeinschaftsrecht<br />

und als eines der<br />

Ziele der Gemeinschaft<br />

festgeschrieben hat:<br />

◆ Artikel 2 des EG-Vertrags:<br />

Die Förderung der<br />

Gleichstellung von Männern<br />

und Frauen ist eine der Aufgaben<br />

der Europäischen Gemeinschaft;<br />

◆ Artikel 3 des EG-Vertrags: Bei allen<br />

ihren Tätigkeiten wirkt <strong>die</strong> Gemeinschaft<br />

darauf hin, Ungleichheiten zu beseitigen<br />

und <strong>die</strong> Gleichstellung von Männern und<br />

Frauen zu fördern.<br />

◆ Artikel 7 Bundes-Verfassungsgesetz<br />

verbietet jede Form der Diskriminierung<br />

auf Grund des Geschlechts. Abs. 2 lautet<br />

seit 1998: „Bund, Länder und <strong>Gemeinden</strong><br />

bekennen sich zur tatsächlichen Gleichstellung<br />

von Mann und Frau. Maßnah-<br />

Österreich<br />

hat sich politisch<br />

und rechtlich verpflichtet,<br />

<strong>die</strong> Strategie<br />

des Gender<br />

Mainstreaming in<br />

nationalen Politiken<br />

umzusetzen.<br />

men zur Förderung der faktischen Gleichstellung<br />

von Frauen und Männern insbesondere<br />

zur Beseitigung tatsächlich bestehender<br />

Ungleichheiten sind zulässig“.<br />

<strong>Auch</strong> <strong>die</strong> Landesregierungen haben Gender<br />

Mainstreaming als verbindliches Leitziel<br />

verankert, und beschlossen, vorhandene<br />

Maßnahmen zu bündeln und auszubauen<br />

und EntscheidungsträgerInnen<br />

zu sensibilisieren und schulen. Insofern<br />

sind auch <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> verpflichtet,<br />

Gender Mainstreaming umzusetzen<br />

und bei allen Maßnahmen, Konzepten<br />

und Vorhaben <strong>die</strong> unterschiedlichenLebenssituationen,<br />

Bedürfnisse, Interessen<br />

und Anliegen von Frauen<br />

und Männern zu berücksichtigen.<br />

Gender Mainstreaming<br />

ist Querschnittsmaterie<br />

in der EU, genauso wie <strong>die</strong><br />

Querschnittsmaterie „Umwelt“.<br />

Es besteht in der (Re-)<br />

Organisation, Verbesserung,<br />

Entwicklung und Evaluierung<br />

politischer Prozesse<br />

mit dem Ziel, eine geschlechterbezogene<br />

Sichtweise in<br />

alle politischen Konzepte auf<br />

allen Ebenen und in allen Phasen durch<br />

alle an politischen Entscheidungen beteiligten<br />

Akteure und Akteurinnen einzubeziehen.<br />

Viele gute Gründe<br />

Es gibt viele überzeugende Argumente,<br />

Gender Mainstreaming auf kommunaler<br />

Ebene zu implementieren. Zum einen ist<br />

da <strong>die</strong> Verpflichtung durch <strong>die</strong> EU– und<br />

<strong>die</strong> nationale Gesetzgebung.<br />

Werden Frauenanliegen in Planungspro-


Artikel 2 des EG-Vertrags: Die Förderung<br />

der Gleichstellung von Männern und<br />

Frauen ist eine der Aufgaben der<br />

Europäischen Gemeinschaft.<br />

zessen auf Dauer nicht berücksichtigt,<br />

geht kreatives Humankapital verloren.<br />

Laut einem Forschungsbericht der Bundesanstalt<br />

für Bergbauernfragen ziehen gut<br />

ausgebildete Frauen überproportional<br />

häufig aus ländlichen Regionen weg. Ein<br />

unwiederbringlicher Verlust gerade für<br />

<strong>die</strong>se Gebiete. In den meist großzügig<br />

geförderten neuen Technologie- und Innovationszentren<br />

finden sich nur 10 Prozent<br />

Frauen als Unternehmensgründerinnen,<br />

obwohl der Frauenanteil bei Unternehmensneugründungen<br />

bei 30 Prozent liegt.<br />

Da Frauen und Männer <strong>die</strong> Gemeinde, in<br />

der sie leben, unterschiedlich erleben und<br />

nutzen, wirkt sich eine geschlechtersensible<br />

Gestaltung auf ihre Lebensqualität aus.<br />

Immer mehr Kommunen setzen sich auch<br />

zum Ziel, eine Lokale Agenda 21 zu entwickeln.<br />

Diese hebt hervor, dass eine<br />

nachhaltige Entwicklung ohne <strong>die</strong> Beteiligung<br />

von Frauen nicht möglich ist. Also<br />

besser Gender Mainstreaming als gender<br />

mens’ dreaming.<br />

Pilotgemeinde gewünscht<br />

DI Elke Szalai, Mitarbeiterin im Büro tilia,<br />

technisches Büro für Landschaftsplanung<br />

Wien und Mödling, hat im Büro den<br />

Arbeitsschwerpunkt Gender Mainstreaming<br />

und Regionalentwicklung. Das Büro<br />

tilia verfügt über große Erfahrung in der<br />

feministischen Planung und hat in den<br />

letzten Jahren vermehrt Forschungsprojekte<br />

und Planungen zu Gender Mainstreaming<br />

durchgeführt.<br />

Aktuelles Projekt ist das von tilia im Auf-<br />

<strong>Auch</strong> <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong><br />

sind verpflichtet, Gender<br />

Mainstreaming umzusetzen<br />

und <strong>die</strong> unterschiedlichen<br />

Lebenssituationen,<br />

Bedürfnisse, Interessen und<br />

Anliegen von Frauen und<br />

Männern zu berücksichtigen.<br />

trag der Gemeinde Wien entwickelte<br />

Planspiel „Gender City”. Dieses Spiel<br />

macht geschlechtsspezifische Aspekte in<br />

Planungsprozessen<br />

sichtbar und verbindet<br />

<strong>die</strong> Strategie Gen-<br />

der Mainstreaming<br />

mit einem konkreten<br />

Planungsthema.<br />

„Gender City” bietet<br />

den TeilnehmerInnen<br />

einen lustvollen und<br />

spielerischen Einstieg<br />

in <strong>die</strong> Themen und<br />

zeigt <strong>die</strong> Möglichkeiten<br />

zur Formulierung<br />

von Wünschen an <strong>die</strong><br />

PlanerInnen und<br />

führt vielleicht zu<br />

mehr Mitbestimmung bei Planungsentscheidungen.<br />

Warum gerade jetzt<br />

Gender Mainstreaming?<br />

Der Bund, <strong>die</strong> Länder und auch <strong>die</strong> Kommunen<br />

sind durch Übernahme des<br />

Amsterdamer Vertrages der EU verpflichtet<br />

Gender Mainstreaming in alle Arbeitsbereiche<br />

der öffentlichen Stellen zu implementieren.<br />

Daher sind viele Menschen,<br />

<strong>die</strong> sich bisher wenig mit Geschlechterrollen<br />

auseinandergesetzt haben, aufgefordert,<br />

an der Herstellung von Chancengleichheit<br />

von ALLEN zu arbeiten. Doch<br />

dafür steht kein extra Budget zur Verfügung<br />

und eine mit Gender Mainstreaming<br />

beauftragte Person ohne Geld- und Zeitbudget<br />

kann nicht viel Veränderungen<br />

zustande bringen,” stellt DI Szalai fest.<br />

Definition<br />

Was Gender Mainstreaming keinesfalls<br />

soll, ist, <strong>die</strong> gezielte Frauenförderung<br />

und Gleichstellungspolitik zu<br />

ersetzen:<br />

Gleichstellungspolitik und<br />

Frauenförderung<br />

◆ zielt direkt auf bestehende<br />

Ungleichgewichte<br />

◆ erarbeitet kurzfristig wirkende<br />

Maßnahmen<br />

◆ erarbeitet politische Strategien<br />

zu Fragen, <strong>die</strong> andere Politikbereiche<br />

nicht abdecken<br />

Gender Mainstreaming<br />

◆ zielt auf Rahmenbedingungen<br />

und Strukturen, <strong>die</strong> Ungleichheit<br />

hervorbringen<br />

◆ wirkt langfristig und weniger<br />

direkt als spezifische Gleichstellungspolitik<br />

◆ entwickelt Strategien für alle<br />

Politikbereiche<br />

Gesellschaft<br />

Tatsächlich werden aber erst zögerliche<br />

Umsetzungsschritte gesetzt – in Analysen<br />

und Leitbildern schon erheblich mehr.<br />

Das Büro tilia hat bereits viel Erfahrung<br />

mit Planspielen und ebenso mit<br />

geschlechtssensibler Planung und Gender<br />

Mainstreaming. Die Kombination <strong>die</strong>ser<br />

Erfahrungen macht es uns möglich, auch<br />

in Regionalentwicklungsprozessen oder<br />

bei der Beratung in kleineren <strong>Gemeinden</strong><br />

tätig zu sein, meint DI Szalai. In der gängigen<br />

Regionalentwicklung sind Frauen<br />

immer noch zu wenig in <strong>die</strong> Erstellung<br />

von Konzepten eingebunden. Das liegt<br />

einerseits an den Betreuungspflichten, <strong>die</strong><br />

meist Frauen haben und daher nicht zu<br />

längeren Sitzungen gehen können, aber<br />

auch an den fehlenden Vorbildern. Es gibt<br />

einfach zu wenige Bürgermeisterinnen<br />

oder Gemeinderätinnen und viele Frauen<br />

haben Scheu, sich in den “Vordergrund”<br />

zu stellen, erläutert DI Szalai. Diese Tatsche<br />

wird auch im Arbeitskreis Gender<br />

Mainstreaming und LEADER+ bearbeitet,<br />

um langfristig mehr Frauen in <strong>die</strong> Regionalentwicklung<br />

einzubinden. Eine Möglichkeit<br />

der Einbindung ist <strong>die</strong> Gründung<br />

geschlechtshomogener Gruppen, schlägt<br />

<strong>die</strong> Landschaftsplanerin vor.<br />

Das Büro tilia wünscht sich, um <strong>die</strong><br />

Implementierung von Gender Mainstreaming<br />

auch in ländlichen Räumen voranzutreiben,<br />

Pilotgemeinden, mit denen<br />

über das Planspiel ein lustvoller Einstieg<br />

in <strong>die</strong> Umsetzung von gendergerechten<br />

Projekten geschaffen werden kann. So<br />

kann Gender Mainstreaming den Weg<br />

vom Papier, auf dem Leitbilder erstellt<br />

wurden und in denen Gender Mainstreaming<br />

meist ein Punkt ist, in <strong>die</strong> Umsetzung<br />

durch erste Projekte schaffen, erläutert<br />

DI Szalai. Damit werden auch Frauen<br />

und ihre Bedürfnisse in Regionalplanungsprozessen<br />

und in der Gemeindeentwicklung<br />

sichtbar! Dabei ist <strong>die</strong> Größe der<br />

Gemeinde oder Region unwesentlich –<br />

eine engagierte Gemeinde oder Region<br />

kann einiges bewirken!<br />

Nähre Informationen über das am Pilotprojekt<br />

„Gender Mainstreaming in der<br />

kommunalen Planung“ interessierte<br />

<strong>Gemeinden</strong> unter www.tilia.at<br />

Theresia Kandler<br />

Infos im www<br />

GEM – Koordinationsstelle für Gender Mainstraming<br />

http://www.gem.or.at/de/<br />

GesiR –Gendersensible Regionalentwicklung<br />

http://www.bab.at/p-gesir.html<br />

http://www.gendermainstreaming.at/<br />

http://www.gendernow.at/<br />

KOMMUNAL 63


Fotos: Sternig<br />

Blindtext Aus den Bundesländern<br />

& Blindtext<br />

64 KOMMUNAL<br />

BURGENLAND<br />

Vorstu<strong>die</strong> soll S31-Anschluss untersuchen<br />

Entlastung für <strong>Gemeinden</strong><br />

EISENSTADT/<br />

MARKT ST. MARTIN<br />

Als „wichtigen Etappen-<br />

Erfolg“ bezeichnete LR Bieler<br />

das Ersuchen der ASFI-<br />

NAG, eine Vorstu<strong>die</strong> samt<br />

Verkehrsuntersuchung für<br />

eine Anschlussstelle an <strong>die</strong><br />

Schnellstraße S31 bei Markt<br />

St. Martin durchzuführen.<br />

Derzeit befindet sich in <strong>die</strong>sem<br />

Bereich lediglich eine<br />

Betriebsumkehr, <strong>die</strong> nicht<br />

für den allgemeinen Verkehr<br />

zugelassen ist.<br />

„Die neue Anschlussstelle in<br />

<strong>die</strong>sem Bereich würde<br />

sowohl zahlreichen Pendlern<br />

entgegen kommen als auch<br />

<strong>die</strong> Anrainer entlang der<br />

B50-<strong>Gemeinden</strong> weiter von<br />

KÄRNTEN<br />

Schwerverkehr entlasten.“<br />

Die ASFINAG sei nach intensiven<br />

Gesprächen von ihrem<br />

bisherigen Nein abgegangen<br />

und lasse das Projekt nun<br />

genau prüfen. Ein Ergebnis<br />

der Vorstu<strong>die</strong> soll im Frühjahr<br />

2004 vorliegen.<br />

Die bestehende Betriebsumkehr<br />

entspricht derzeit nicht<br />

den Anforderungen für eine<br />

allgemeine Verkehrsfreigabe<br />

– etwa durch zu enge Kurvenra<strong>die</strong>n<br />

oder ungeeignete<br />

Einreihspuren. Mit der Vorstu<strong>die</strong><br />

sollen technische<br />

Lösungen erarbeitet, eine<br />

Verkehrsuntersuchung<br />

durchgeführt und alle offenen<br />

Sicherheitsfragen beantwortet<br />

werden, erläuterte<br />

Vizepräsident Bgm. Hubert Gradenegger, LGF Helmut Lackner, Präsident<br />

Bgm. Hans Ferlitsch, Vizepräsident Bgm. Valentin Happe, Vizepräsident<br />

Bgm. Vinzenz Rauscher und Vizepräsident Bgm. ÖR. Ing. Siegfried Kampl.<br />

VELDEN<br />

Bei der ordentlichen Landesversammlung<br />

des Kärntner<br />

Gemeindebundes am 7.<br />

November wurde Präsident<br />

Bgm. Hans Ferlitsch in seiner<br />

Funktion bestätigt. Die<br />

Landesversammlung, <strong>die</strong><br />

heuer im Casineum Velden<br />

abgehalten wurde, stand<br />

unter dem Motto „Starke<br />

<strong>Gemeinden</strong> schaffen<br />

Zukunft“. Rund 170<br />

Gemeindevertreter diskutierten<br />

in Anwesenheit von LH<br />

Jörg Haider, LHStv. Peter<br />

Ambrozy, den LRs Georg<br />

Wurmitzer, Gabriele Schau-<br />

nig-Kandut und Reinhart<br />

Rohr über kommunale<br />

Anliegen. Einmal mehr standen<br />

<strong>die</strong> finanziellen Sorgen<br />

der <strong>Gemeinden</strong> im Mittelpunkt.<br />

Hans Ferlitsch forderte von<br />

Bund und Land jene finanziellen<br />

Mittel ein, welche <strong>die</strong><br />

<strong>Gemeinden</strong> für <strong>die</strong> Grundausstattung<br />

benötigen. Bgm.<br />

Ferlitsch: „Die <strong>Gemeinden</strong><br />

verfügen über keine finanziellen<br />

Reserven. Zahlreiche<br />

Projekte können daher nicht<br />

umgesetzt werden.“<br />

Für den Kärntner Präsidenten<br />

ist es auch wichtig, <strong>die</strong><br />

Neben einer neuen Anschlussstelle<br />

müssten zusätzliche<br />

Einrichtungen für <strong>die</strong> Erfassung<br />

der Lkw-Maut berücksichtigt<br />

werden.<br />

Bieler. Zudem müssten<br />

zusätzliche Einrichtungen<br />

für <strong>die</strong> Erfassung der Lkw-<br />

Maut berücksichtigt werden.<br />

Der Landesrat geht davon<br />

aus, dass „bei einem positiven<br />

Ergebnis der Vorstu<strong>die</strong><br />

schon im kommenden Jahr<br />

<strong>die</strong> Bauarbeiten ausgeschrieben<br />

und 2005 abgeschlossen<br />

werden könnten“.<br />

Hans Ferlitsch als Kärntner Gemeindebundpräsident bestätigt<br />

Starke <strong>Gemeinden</strong> schaffen Zukunft<br />

Abgangsgemeinden wegzubringen.<br />

Wiederholt hat<br />

Bgm. Hans Ferlitsch <strong>die</strong><br />

langjährige Forderung des<br />

Kärntner Gemeindebundes,<br />

wonach <strong>die</strong> Gemeindeanteil<br />

an den Ausgaben für Sozialleistungen<br />

von derzeit 60<br />

Prozent auf 50 Prozent<br />

abgesenkt werden muß. Ferlitsch:<br />

„Die Absenkung auf<br />

50 Prozent wurde uns vom<br />

Landesfinanzreferenten versprochen.“<br />

Der Präsident des ÖsterreichischenGemeindebundes,<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer,<br />

hob <strong>die</strong> positive<br />

Sicherheitsgespräch<br />

Neuer Grenzübergang<br />

2004<br />

WIEN/EISENSTADT<br />

Schwerpunkt eines Sicherheitsgesprächs<br />

zwischen<br />

„Gemeindeminister“ Strasser<br />

und LHStv. Steindl war <strong>die</strong><br />

Realisierung des Grenzüberganges<br />

Strem/Heiligenbrunn.<br />

„In <strong>die</strong>ser Frage kommen vom<br />

Innenminister positive Signale“,<br />

sagt Steindl. „Jetzt muss<br />

noch das Land Burgenland seinen<br />

Beitrag leisten, denn <strong>die</strong><br />

notwendigen infrastrukturellen<br />

Voraussetzungen müssen<br />

geschaffen werden“, fordert<br />

Steindl. Laufe alles nach<br />

Plan, könne der Grenzübergang<br />

mit 1. Mai<br />

2004 eröffnet werden.<br />

Diskussionsrunde mit Hans Ferlitsch,<br />

LH-Stv. Dr. Peter Ambrozy,<br />

Moderator Adolf Winkler, LH<br />

Jörg Haider, Gemeindereferent<br />

LR Georg Wurmitzer und<br />

Helmut Mödlhammer.<br />

Leistungsbilanz der Kärntner<br />

<strong>Gemeinden</strong> hervor. Mödlhammer:<br />

„Die Kärntner<br />

<strong>Gemeinden</strong> arbeiten vorbildlich.“<br />

Kritisiert wurde von<br />

Präsident Mödlhammer <strong>die</strong><br />

heutige Form des Finanzausgleiches,<br />

der seiner Ansicht<br />

nach nicht mehr gerecht sei.<br />

„Zwischen großen und kleinen<br />

<strong>Gemeinden</strong> gibt es bei<br />

den Aufgaben nur noch<br />

geringe Unterschiede“, so<br />

Mödlhammer.<br />

Mehr auf<br />

www.kaerntnergemeindebund.at


NIEDERÖSTERREICH<br />

Bodenbündnis<br />

Niederösterreich<br />

tritt Netzwerk bei<br />

ST. PÖLTEN<br />

Das Land Niederösterreich<br />

tritt dem Bodenbündnis der<br />

europäischen Städte und<br />

<strong>Gemeinden</strong> bei, das im Oktober<br />

2000 ins Leben gerufen<br />

wurde. Das Bodenbündnis ist<br />

ein Netzwerk von Kommunen,<br />

das sich einem nachhaltigen<br />

Umgang mit dem<br />

Boden verschrieben hat.<br />

„Böden sind nicht beliebig<br />

vermehrbar, daher müssen<br />

wir verantwortungsvoll mit<br />

<strong>die</strong>ser Ressource umgehen“,<br />

begründete LR Josef Plank<br />

<strong>die</strong>sen Schritt. Die zentrale<br />

Lebensgrundlage Boden<br />

müsse gesichert werden.<br />

„Der Nutzen für <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong><br />

liegt auf der Hand. Sie<br />

schonen <strong>die</strong> Ressourcen für<br />

künftige Generationen und<br />

können mit einer höheren<br />

Bodenfruchtbarkeit, einem<br />

ausgeglichenen Wasserhaushalt<br />

und einer Stabilisierung<br />

der Siedlungsdichte rechnen“,<br />

erläuterte Plank.<br />

ST. PÖLTEN<br />

Auf Initiative von LR Johanna<br />

Mikl-Leitner und Umweltlandesrat<br />

Wolfgang Sobotka werden<br />

auch 2004 wieder 25 niederösterreichische<br />

<strong>Gemeinden</strong><br />

jeweils € 10.000.- für <strong>die</strong> Gestaltung<br />

eines naturnahen<br />

Spielplatzes erhalten. In den<br />

letzten beiden Jahre konnten<br />

in NÖ ca. 180 Spielplatzprojekte<br />

irealisiert werden, worauf<br />

<strong>die</strong> NÖ <strong>Gemeinden</strong> stolz<br />

sein können. Anträge für <strong>die</strong><br />

NÖ Spielplatzförderung 2004<br />

kann jede niederösterreichische<br />

Gemeinde mit Unterstützung<br />

einer Eltern- bzw. Projektgruppe<br />

bis spätestens 15.<br />

Jänner 2004 an das NÖ Spielplatzbüro<br />

des NÖ Familienreferats,<br />

Landhausplatz 1, 3109<br />

St. Pölten stellen. Eine Jury<br />

wird <strong>die</strong> Einhaltung der Kriterien<br />

überprüfen, bewerten<br />

und 25 Siegergemeinden auswählen.<br />

Die 25 ausgewählten<br />

<strong>Gemeinden</strong> werden Ende<br />

März 2004 bekannt gegeben.<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Tourismusverband soll wachsen<br />

<strong>Kommunal</strong>e Ausweitung<br />

BAD HALL<br />

Der Tourismusverband Bad<br />

Hall könnte bald beträchtlich<br />

wachsen. „Wir bemühen uns<br />

um eine Ausweitung auf <strong>die</strong><br />

<strong>Gemeinden</strong> Kremsmünster,<br />

Rohr, Wartberg und Nußbach“,<br />

sagt Bad Halls Tourismus-Obmann<br />

Harald Schöndorfer.<br />

Die Gespräche mit dem Tourismusverband<br />

der benachbarten<br />

Stiftsgemeinde verlaufen<br />

positiv, so Schöndorfer.<br />

<strong>Auch</strong> <strong>die</strong> kleineren <strong>Gemeinden</strong><br />

wie Nußbach und Wartberg<br />

würden Interesse an<br />

einem Beitritt zeigen.<br />

So gut wie beschlossen ist der<br />

Beitritt der Gemeinde Waldneukirchen<br />

zum bislang aus<br />

Adlwang, Pfarrkirchen und<br />

Bad Hall bestehenden Ver-<br />

Familienland Nr.1<br />

NÖ Spielplatzförderung <br />

band. Der Waldneukirchner<br />

Gemeinderat segnete ein entsprechendes<br />

Ansinnen ab,<br />

nun gilt es nur noch Details<br />

mit dem Verband zu klären.<br />

Vor allem vom Beitritt Kremsmünsters<br />

erhofft sich Schöndorfer<br />

einen kräftigen Impuls:<br />

„Das kulturelle Angebot in<br />

Kremsmünster würde unser<br />

Angebot bereichern. Der Tourismusschwerpunkt<br />

der<br />

Region läge dann nicht mehr<br />

nur auf dem Kurbetrieb.“<br />

Stimmen alle <strong>Gemeinden</strong> zu,<br />

könnte der neue Tourismusverband<br />

bereits nächstes<br />

Jahr gegründet werden und<br />

2005 seine Tätigkeit aufnehmen.<br />

Der bisher bestehende<br />

Verband würde aufgelöst<br />

und durch den neuen<br />

ersetzt.<br />

LANGENLOIS<br />

Gerade in Zeiten, wo das<br />

Wort „Pflegemissstände“ in<br />

vieler Munde ist, steuert ein<br />

junges ambitioniertes Team<br />

(Martin Zigler, Mag. Dr. Cornel<br />

Binder-Krieglstein, Josef<br />

Bogner und Markus Pöschl)<br />

mit einem Projekt in Langenlois<br />

<strong>die</strong>sem negativen Trend<br />

entgegen. Bgm. Kurt Renner<br />

symbolisiert bei der Gleichenfeier<br />

Ende Oktober das Gelingen<br />

<strong>die</strong>ses Vorhabens mit<br />

einem „Dreibein“, das immer<br />

Standhaftigkeit beweist:<br />

Aus Blindtext den Bundesländern & Blindtext<br />

Dachgleiche in einzigartigem Pflegezentrum<br />

Vier ambitionierte Männer,<br />

eine Gemeinde und das Land<br />

„Zum einen gehören Betreiber<br />

mit Mut dazu. Die NÖ Landesregierung<br />

mit ihrer spontanen<br />

Unterstützung ist <strong>die</strong><br />

zweite Stütze. Und eine Kom-<br />

Josef Bogner, Bezirkshauptmann Dr. Werner Nikisch, Dr. Cornel<br />

Binder-Krieglstein, Bürgermeister Kom.Rat Kurt Renner, Architekt<br />

Mag. Thomas Tauber, LH-StV. Liese Prokop und Martin Zigler.<br />

OÖ. Gemeindebund<br />

Info-Broschüre<br />

für neue<br />

Gemeinderäte<br />

LINZ<br />

Die bei den kürzlich stattgefundenen<br />

<strong>Kommunal</strong>wahlen<br />

in den Gemeinderat gewählten<br />

neuen Gemeinderäte sind<br />

<strong>die</strong> Adressaten einer Info-<br />

Broschüre des OÖ. Gemeindebunde.<br />

Die neuen Mandatare<br />

tragen nun Verantwortung<br />

für Ihre Gemeinde und<br />

deren Bürger. Um ihnen den<br />

Einstieg in <strong>die</strong> <strong>Kommunal</strong>politik<br />

etwas zu erleichtern,<br />

möchte der Gemeindebund<br />

„<strong>die</strong> Neuen“ auf verschiedene<br />

Bestimmungen aufmerksam<br />

machen und sie davon in<br />

Kenntnis setzen, wie sie<br />

künftig zu Informationen aus<br />

dem <strong>Kommunal</strong>sektor kommen<br />

können.<br />

mune, <strong>die</strong> <strong>die</strong>ser Idee aufgeschlossen<br />

gegenüberstand,<br />

vervollständigt den Halt. Langenlois<br />

als Standortgemeinde<br />

ist stolz auf <strong>die</strong>ses einmalige<br />

Zentrum." KOMMUNAL wird<br />

in einer der nächsten Ausgabe<br />

einen ausführlicheren<br />

Bericht über <strong>die</strong>ses<br />

einzigartige Pflegezentrum<br />

bringen.<br />

Die Info für neue Gemeinderatsmitglieder<br />

ist unter<br />

www.ooegemeindebund.at/n<br />

ews zum Downloaden. Der<br />

Inhalt steht in 2 Varianten zur<br />

Verfügung: als PDF-<br />

Dokument zum<br />

Ausdrucken oder als<br />

Zip-File.<br />

KOMMUNAL 65


Blindtext Aus den Bundesländern<br />

& Blindtext<br />

66 KOMMUNAL<br />

SALZBURG<br />

Knalleffekt im Salzburger Landtag<br />

Salzburger Gemeindeordnung:<br />

Bitte warten!<br />

SALZBURG<br />

Knalleffekt bei der Sitzung<br />

des Verfassungs- und Verwaltungsausschusses<br />

des Salzburger<br />

Landtags Anfang September.<br />

Nachdem überraschend<br />

bereits im Juli 2003<br />

<strong>die</strong> Beratungs- und Beschlussfassung<br />

über <strong>die</strong> Novelle zur<br />

Salzburger Gemeindeordnung<br />

auf <strong>die</strong> Ausschusssitzung<br />

Anfang September verschoben<br />

wurde, „platzte“ <strong>die</strong><br />

Behandlung der Novelle neuerlich.<br />

Trotz zweieinhalbjähriger<br />

Vorbereitungszeit<br />

wurden überraschend mehrere<br />

Dutzend AnwendungsbeziehungsweiseZusatzanträge<br />

der Sozialdemokraten,<br />

Freiheitlichen und Grünen<br />

Landtagsfraktion eingebracht.<br />

STEIERMARK<br />

Gipfeltreffen der Lokalen Agenda 21<br />

Klimabündnis Schwerpunkt<br />

STEINACH-IRDNING<br />

Ende Oktober fand im steirischen<br />

Steinach-Irdning das<br />

Gipfeltreffen der Lokalen<br />

Agenda 21 (LA 21) statt. Die<br />

LA 21 beruht auf dem<br />

Abschlussdokument<br />

der UN-Konferenz<br />

in Rio de Janeiro<br />

aus dem Jahr 1992.<br />

Die Agenda 21 ist<br />

ein Aktionsprogramm,<br />

welches <strong>die</strong><br />

Wechselwirkungen<br />

zwischen Umwelt<br />

und Entwicklung<br />

unter Einbeziehung<br />

ökologischer, ökonomischer<br />

und<br />

sozialer Aspekte beschreibt.<br />

Der LA 21 Gipfel gab Einblick<br />

in das Wirken und Schaffen<br />

in österreichische <strong>Gemeinden</strong>.<br />

VertreterInnen der<br />

<strong>Gemeinden</strong> und verschiedener<br />

Institutionen erläuterten<br />

in ihren Vorträgen, was <strong>die</strong><br />

Lebensminister Josef<br />

Pröll ließ sich <strong>die</strong><br />

Projekte vorstellen<br />

Die wesentlichen Kritikpunkte<br />

bezogen sich darauf, dass mit<br />

der Aufwertung der Gemeindevorstehung<br />

als Berufungsinstanz<br />

sowie einer Festlegung<br />

des Anwesenheitsquorums<br />

mit der Hälfte der<br />

Mitglieder eine Benachteiligung<br />

von kleineren Fraktionen<br />

erfolgen würde - nach<br />

Meinung des Gemeindeverbandes<br />

ist <strong>die</strong>se Kritik unbegründet.<br />

Aufgrund <strong>die</strong>ser<br />

neuen Situation beantragte<br />

<strong>die</strong> VP-Fraktion im Landtag<br />

<strong>die</strong> Einsetzung eines Unterausschusses,<br />

um <strong>die</strong> einzelnen<br />

Anträge zu behandeln.<br />

Ob damit eine Beschlussfassung<br />

der Novelle noch vor<br />

den Wahlen im März 2004<br />

möglich ist, ist wiederum<br />

offen.<br />

Lokale Agenda 21 für Bevölkerung<br />

und Wirtschaft bringt.<br />

Abseits der Vorträge hatten<br />

Initiativen <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />

sich und ihre Aktivitäten zu<br />

präsentieren. So zeigte beispielsweise<br />

auch<br />

der KlimabündnisschwerpunktBucklige<br />

Welt, welche<br />

Projekte für einen<br />

nachhaltigen Klimaschutz<br />

in der<br />

Region Bucklige<br />

Welt durchgeführt<br />

werden. Viele der<br />

rund 200 TeilnehmerInnen<br />

des Gipfels<br />

besuchten den<br />

Klimabündnis-Stand und<br />

informierten sich bei der Arge<br />

ADUR über den Klimabündnis-Schwerpunkt.Prominentester<br />

Besucher: Bundesminister<br />

DI Josef Pröll, der sich<br />

<strong>die</strong> Projekte persönlich vorstellen<br />

ließ.<br />

Änderung des Landes-Polizeistrafgesetzes<br />

Erhöhter Verwaltungsaufwand<br />

für <strong>Gemeinden</strong><br />

SALZBURG<br />

Die bevorstehende Änderung<br />

des Landes-Polizeistrafgesetzes<br />

sieht ein Verbot der<br />

Ausübung der Prostitution<br />

in Wohnungen und als sogenannten<br />

„Straßenstrich“ vor.<br />

Erlaubt ist lediglich <strong>die</strong> Prostitution<br />

in bewilligten Bordellen.<br />

Damit wird von der<br />

bestehenden Anzeigenpflicht,<br />

der Ausübung der Prostitution<br />

in Wohnungen und der<br />

grundsätzlich nur nachträglichenUntersagungsmöglichkeit<br />

der Prostitutionsausübung<br />

abgegangen.<br />

Die <strong>Gemeinden</strong>, soweit sie<br />

<strong>die</strong>se Angelegenheit nicht<br />

auf <strong>die</strong> Bezirksverwaltungsbehörde<br />

gem. Art. 118 Abs 7<br />

B-VG delegiert haben (derzeit<br />

sind <strong>die</strong>s <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong><br />

Luftaufnahme der Stadt Liezen.<br />

LIEZEN<br />

Erstmalig im Bezirk Liezen<br />

werden bei der Erstellung<br />

eines neuen Flächenwidmungsplanes<br />

sogenannte<br />

„Maßnahmen zur aktiven<br />

Bodenpolitik“ getroffen. Die<br />

Einsichtnahme in den Entwurf<br />

<strong>die</strong>ses Planwerks ist<br />

noch bis 30. Dezember 2003<br />

im Stadtamt möglich. Die<br />

Anwendung <strong>die</strong>ser Maßnahmen<br />

ist im neuen Steiermärkischen<br />

Raumordnungsgesetz<br />

Erlaubt ist in Salzburg künftig<br />

<strong>die</strong> Prostitution nur mehr in<br />

bewilligten Bordellen.<br />

St. Koloman, St. Gilgen,<br />

Pfarrwerfen, Kaprun und<br />

<strong>die</strong> Landeshauptstadt Salzburg)<br />

sind von <strong>die</strong>sem<br />

Gesetz insbesondere auf<br />

Grund des mit dem Bewilligungsverfahren<br />

erhöhten Verwaltungsaufwandes<br />

betroffen.<br />

Flächenwidmung: Neuer Plan für Liezen<br />

„Aktive Bodenpolitik“<br />

zwingend verankert und soll<br />

in den <strong>Gemeinden</strong> zukünftig<br />

eine effizientere Verwertung<br />

von ausgewiesenem Bauland<br />

gewährleisten. „Es gab bislang<br />

ausreichend Baulandflächen,<br />

<strong>die</strong>se wurden von<br />

manchen Eigentümern allerdings<br />

nicht für Bauzwecke<br />

freigegeben, sondern eher<br />

gehortet“, erläutert<br />

Robert Waldeck,<br />

Raumordnungsreferent<br />

von Liezen.<br />

Foto: BMLV


TIROL<br />

Mehr Geld für Tirols Feuerwehren<br />

Land gibt 1,2 Millionen €<br />

INNSBRUCK<br />

Auf Antrag von Konrad Streiter<br />

(für das Feuerwehr-Ressort<br />

zuständig) wurden in der<br />

Regierungs-Sitzung Ende<br />

Oktober insgesamt 1,22 Millionen<br />

Euro für Feuerwehr-<br />

Einsatzgeräte beschlossen.<br />

8000,- € kommen aus dem<br />

ASFINAG-Beitrag zur Tunnel-<br />

Sicherheit und werden für<br />

den Kauf einer akkubetriebenen<br />

Bergeschere für <strong>die</strong> Portal-Feuerwehr<br />

Silz verwendet.<br />

„Mit den jetzt beschlossenen<br />

Mitteln aus dem Landes-<br />

Feuerwehrfonds werden vor<br />

allem <strong>die</strong> Schweren Rüstfahrzeuge<br />

für <strong>die</strong> Feuerwehren<br />

Reutte und St. Johann in Tirol<br />

VORARLBERG<br />

Bedarfszuweisungen<br />

Adaptierung der<br />

Richtlinien<br />

BREGENZ<br />

Peter Jäger berichtete im<br />

Rahmen der Vorarlberger<br />

Gemeindeverbands-Vorstandssitzung<br />

Ende September,<br />

dass zum 31.12.2002<br />

der Stand der Rücklagen 11<br />

Mio € betrage. Ein wesentlicher<br />

Teil <strong>die</strong>ser Rücklagen<br />

sei deshalb gebildet worden,<br />

weil <strong>die</strong> Auswirkungen im<br />

Zusammenhang mit den<br />

Entscheidungen des<br />

Europäischen Gerichtshofes<br />

zur Getränkesteuer noch<br />

nicht abschätzbar seien. Die<br />

hohen Rücklagen würden<br />

aber auch das Land dazu<br />

veranlassen, bei Förderungen<br />

des Landes verstärkt auf<br />

Bedarfszuweisungen zurückzugreifen.<br />

Eine Arbeitsgruppe<br />

im Gemeindeverband<br />

habe einen Vorschlag<br />

für <strong>die</strong> Adaptierung der<br />

Bedarfszuweisungsrichtlinien<br />

ausgearbeitet. Dieser<br />

Vorschlag sei mit dem Land<br />

auf Beamtenebene abgestimmt<br />

worden.<br />

Informationen unter<br />

www.gemeindeverband.at<br />

sowie Ausrüstungs-Gegenstände<br />

für den Flug<strong>die</strong>nst und<br />

hydraulische Bergescheren<br />

angeschafft“, umreißt Landesrat<br />

Streiter <strong>die</strong> Schwerpunkte.<br />

Die Schweren Rüstfahrzeuge<br />

(SRF) stehen den „Stützpunkt-Feuerwehren“<br />

für überregionale<br />

Einsätze (Unfälle<br />

und größere Unglücke) zur<br />

Verfügung und werden vom<br />

Land finanziert. Kosten: Eine<br />

Million Euro. Im Bereich<br />

„Flug<strong>die</strong>nst“ werden für <strong>die</strong><br />

Bezirks-Verbände 16 Schutzanzüge<br />

für Flughelfer, 100<br />

Wasser-Rucksäcke und drei<br />

Löschwasser-Behälter zu je<br />

1000 Litern angeschafft.<br />

Kosten: 48.500,- €.<br />

Bürgermeisterforum<br />

<strong>Kommunal</strong>e<br />

Zusammenarbeit<br />

WOLFURT<br />

Mehr als <strong>die</strong> Hälfte der Bürgermeister<br />

des Landes nahm am<br />

Bürgermeisterforum des Vorarlberger<br />

Gemeindeverbandes<br />

Ende Oktober 2003 in Wolfurt<br />

teil. Die hohe Beteiligung an<br />

<strong>die</strong>ser Veranstaltung zeigt, wie<br />

aktuell das Thema „Zusammenarbeit<br />

unter <strong>Gemeinden</strong>“<br />

ist.<br />

Nicht überraschend befasste<br />

sich deshalb auch das erste<br />

Thema der Diskussion mit LH<br />

Dr. Herbert Sausgruber mit der<br />

Problematik der Wahrnehmung<br />

von Aufgaben durch den<br />

Bürgermeister vor allem in<br />

Kleingemeinden. Die bisherigen<br />

Diskussionen haben<br />

gezeigt, dass <strong>die</strong> Bürgermeisternachfolge<br />

in kleineren<br />

<strong>Gemeinden</strong> auch davon<br />

abhängen wird, inwieweit sich<br />

Bürgermeister auf <strong>die</strong> politische<br />

Tätigkeit beschränken<br />

können oder mit Verwaltungsagenden<br />

betraut sind. Die<br />

Zusammenarbeit der <strong>Gemeinden</strong><br />

ist deshalb nicht zuletzt<br />

auch auf Grund <strong>die</strong>ser Überlegungen<br />

ein Gebot der Stunde.<br />

Gemeindesanität<br />

Gesetz geändert<br />

INNSBRUCK<br />

Für <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> sind <strong>die</strong><br />

im § 9 neu getroffene Vertretungsregelung<br />

(<strong>die</strong> Novelle<br />

LGBl. Nr. 83/2003 wurde<br />

kundgemacht im Landesgesetzblatt<br />

Anfang September)<br />

sowie <strong>die</strong> in den §§ 11 vorgenommene<br />

Neugestaltung des<br />

Verfahrens bei Verletzung<br />

von Dienstpflichten durch<br />

den Sprengelarzt von Bedeutung.<br />

Die Regelungen des § 9<br />

soll nur jene Fälle hintanhalten,<br />

in denen eine Sprengelarztstelle<br />

überraschend<br />

vakant wird und eine Neubesetzung<br />

nicht zeitgerecht<br />

efolgen kann. Der Bürgermeister<br />

als Sprengelobmann<br />

soll soll zur Überbrückung<br />

Aus den Bundesländern<br />

der Zeit bis zum Diensantritt<br />

eines neuen Sprengelarztes<br />

einen Arzt mit der Besorgung<br />

der sprengelärztlichen Aufgaben<br />

betrauen.<br />

Personennahverkehr<br />

Gemeindeverband<br />

gegründet<br />

EBEN AM ACHENSEE<br />

Zu einem Gemeindeverband<br />

„Öffentlicher Personennahverkehr<br />

Achensee“ mit Sitz in<br />

Eben am Achensee haben sich<br />

<strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> Achenkirch,<br />

Eben und Steinberg am Rofan<br />

zusammengeschlossen. Ziel<br />

<strong>die</strong>ses Verbands ist, eine entsprechende<br />

Gestaltung und<br />

Finanzierung des Personennahverkehrs<br />

<strong>die</strong>ser Region zu<br />

erreichen.<br />

Gemeindeentwicklung in Vorarlberg<br />

„Worauf lasse ich mich ein,<br />

wenn ich mich engagiere?“<br />

BREGENZ<br />

Worauf lasse ich mich ein,<br />

wenn ich mich als Bürgerin /<br />

Bürger fürs Mitmachen an<br />

einem „Entwicklungsprojekt“<br />

meiner Heimatgemeinde<br />

gewinnen lasse?<br />

Investiere ich<br />

nur viel Zeit und<br />

Energie, ohne<br />

dass etwas Konkretesherauskommt?<br />

Werde<br />

ich möglicherweise<br />

zu einem<br />

zusätzlichen<br />

Ehrenamt überredet,<br />

das mir in<br />

den nächsten Jahren über den<br />

Kopf wächst? Oder lasse ich<br />

mich sogar weichklopfen und<br />

verzichte auf handfeste Eigeninteressen<br />

und Vorteile?<br />

Die neu herausgegebene Broschüre<br />

über <strong>die</strong> Vorarlberger<br />

Gemeindeentwicklung hilft,<br />

<strong>die</strong>se und viele andere Fragen<br />

im Zusammenhang mit Planungs-<br />

und Bewusstseinsbildungsprozessen<br />

in Gemein-<br />

den besser einzuordnen. Sie<br />

bietet leicht verständliche<br />

Grundinformationen und<br />

zeigt gelungene Beispiele und<br />

erfolgversprechende Methoden<br />

auf.<br />

PlanerInnen<br />

und Gemeindeverantwortlichen<br />

kann<br />

<strong>die</strong> Broschüre<br />

als Handreichung<br />

<strong>die</strong>nen,<br />

<strong>die</strong> insbesondere<br />

in der<br />

Vorbereitungsphase<br />

von Projekten<br />

einen großen<br />

Nutzen haben dürfte. Die<br />

Informationsschrift kann von<br />

allen Interessierten beim Amt<br />

der Vorarlberger Landesregierung,<br />

Abteilung VIIa, 6900<br />

Bregenz angefordert werden.<br />

EMail: VIIa@vorarlberg.at .<br />

Selbstverständlich kann <strong>die</strong><br />

Broschüre auch im<br />

Internet gelesen und<br />

heruntergeladen werden.<br />

KOMMUNAL 67


Blindtext Info-Mix & Blindtext<br />

Personalia<br />

Österreichs „Mister Statistik“<br />

Karl Isamberth geht in Pension<br />

WIEN<br />

Karl Isamberth trat im Februar<br />

1967 in das damalige Österreichische<br />

Statistische Zentralamt<br />

ein. Von Beginn an hatte<br />

er mit <strong>Gemeinden</strong> zu tun, da<br />

er für <strong>die</strong> statistische Bearbeitung<br />

der Ende der 60er- und<br />

Anfang der 70er Jahre durchgeführtenGemeindeumstrukturierungen<br />

verantwortlich<br />

war. Seine erste Bekanntschaft<br />

mit Volkszählungen bestand in<br />

der Durchführung der Gebäudevorerhebung<br />

für <strong>die</strong> Volkszählung<br />

1971. Mitte der 70er-<br />

Jahre legte Isamberth den<br />

Grundstein für das heutige<br />

EDV-Gebäuderegister. Als für<br />

1981 <strong>die</strong> erste „Großzählung“<br />

geplant wurde, wurde Isamberth<br />

mit deren Organisation<br />

und Durchführung betraut.<br />

Die bei <strong>die</strong>ser Zählung erstmals<br />

massiv ausgebrochene<br />

„Kopfjagd“ führte dazu, dass<br />

sich Isamberth in den folgenden<br />

Jahren und Jahrzehnten<br />

tatkräftig dem Wohnsitzproblem<br />

widmete. Es gelang, für<br />

<strong>die</strong> Zählung 1991 Wohnsitzregeln<br />

zu vereinbaren, welche<br />

zwar <strong>die</strong> Kopfjagd nicht gänzlich<br />

verhindern konnten, aber<br />

68 KOMMUNAL<br />

zumindest in geordneten Bahnen<br />

hielten.<br />

Anfang der 90er Jahre erfolgte<br />

der Durchbruch mit der Einführung<br />

des Hauptwohnsitzes.<br />

Dieser ermöglichte, dass bei<br />

der Zählung 2001<br />

Bezug auf das Meldewesen<br />

genommen werden<br />

konnte. Die „Parallelaktion<br />

Volkszählung/<br />

Meldewesen“ war in<br />

Verbindung mit der erstmaligen<br />

PC-Vernetzung<br />

aller <strong>Gemeinden</strong><br />

schließlich auch Ausgangsbasis<br />

für <strong>die</strong><br />

Errichtung des Zentralen<br />

Melderegisters. Nachdem<br />

Karl Isamberth bereits 1993<br />

zum Hofrat ernannt worden<br />

war, wurde ihm im Jahr 2000<br />

das „Große Ehrenzeichen für<br />

Ver<strong>die</strong>nste um <strong>die</strong> Republik“<br />

verliehen. Seinem Einsatz und<br />

vor allem seinem Bemühen<br />

um eine konstruktive Einbindung<br />

aller Beteiligten, insbesondere<br />

der Verantwortlichen<br />

in den <strong>Gemeinden</strong>, ist es zu<br />

verdanken, dass <strong>die</strong> Großzählung<br />

2001 - auch im internationalen<br />

Vergleich - so hervorragend<br />

verlaufen ist.<br />

Personalia Tirol<br />

Landesamtsdirektor Präsident a.D.<br />

Hermann Arnold ein 65-er<br />

INNSBRUCK<br />

Landesamtsdirektor<br />

Hofrat Dr.<br />

Hermann Arnold<br />

feierte seinen 65.<br />

Geburtstag. Der<br />

ehemalige Präsident<br />

des Tiroler<br />

Gemeindeverbandes<br />

und frühere<br />

Sekretär der Tiroler<br />

Legende<br />

Eduard Wallnöfer<br />

war seit 1974<br />

Bürgermeister<br />

von Mutters. Von November<br />

1989 bis Oktober 1995<br />

erfüllte er <strong>die</strong> Funktion des<br />

Präsidenten des Tiroler Ver-<br />

bandspräsidenten<br />

und war ab<br />

1991 Vizepräsident<br />

des ÖsterreichischenGemeindebundes.<br />

Seit 1.<br />

Oktober 1995<br />

ist er Landesamtsdirektor<br />

der Tiroler<br />

Landesregierung.<br />

Hermann Arnold<br />

KOMMUNAL<br />

und der Österreichische<br />

Gemeindebund<br />

gratulierten dem Jubilar und<br />

wünschen weiterhin alles<br />

Gute.<br />

Vorarlberg ehrt<br />

Ver<strong>die</strong>nstzeichen überreicht<br />

BREGENZ<br />

Das Goldene Ehrenzeichen<br />

des Landes Vorarlberg erhielt<br />

unter anderen Günter Lampert.<br />

Er hat sich vor allem in<br />

der Sozialpolitik ver<strong>die</strong>nt<br />

gemacht, sowohl in Feldkirch<br />

Karl Isamberth erhält von Herbert Sausgruber<br />

das Ver<strong>die</strong>nstzeichen des Landes Vorarlberg.<br />

als für Soziales, Wohnen,<br />

Altenhilfe und Jugend zuständiger<br />

Stadtrat und Vizebür-<br />

Personalia Burgenland<br />

Nemeth neuer „Städtebund-Chef“<br />

EISENSTADT<br />

„Mit der einstimmigen Wahl<br />

des Eisenstädter Bürgermeister<br />

Peter Nemeth zum Vorsitzenden<br />

des Städtebundes Burgenland<br />

hat <strong>die</strong><br />

Vollversammlung<br />

<strong>die</strong> beste Wahl<br />

getroffen. Ich gratuliereBürgermeister<br />

Nemeth zu <strong>die</strong>ser<br />

Wahl“, sagt<br />

LHStv. Franz<br />

Steindl. Der bgld.<br />

Städtebund habe<br />

mit <strong>die</strong>ser Wahl <strong>die</strong><br />

Weichen für <strong>die</strong><br />

Zukunft gestellt.<br />

Nemeth habe als<br />

Bürgermeister der Landeshauptstadt<br />

das größte politische<br />

Gewicht. Er, Steindl, sei<br />

überzeugt, dass Nemeth fachlich<br />

und inhaltlich ein hervorragender<br />

Vertreter der burgen-<br />

Bgm. Peter Nemeth<br />

germeister, als auch im Vorarlberger<br />

Landtag. Eines seiner<br />

Vorzeigeprojekte ist <strong>die</strong><br />

Arbeitsinitiative Feldkirch.<br />

Das Ver<strong>die</strong>nstzeichen des<br />

Landes erhielten u.a. Karl<br />

Isamberth, Österreichs<br />

„Mister Statistik“<br />

(siehe auch<br />

nebenstehenden<br />

Bericht). Als<br />

Ortsbäuerin<br />

und Gemeindevertreterin<br />

in<br />

Krumbach zeigt<br />

Martha Niederachervor-<br />

bildlichesEngagement. In vielfacher<br />

Weise<br />

setzt sie sich für<br />

bäuerliche Anliegen und <strong>die</strong><br />

Bedürfnisse der Frauen im<br />

Bregenzerwald ein.<br />

ländischen Städte sein werde.<br />

„Mir ist wichtig, mit allen Vertretern<br />

der burgenländischen<br />

Kommunen ein gutes Einvernehmen<br />

zu haben und gut<br />

zusammen zu<br />

arbeiten“, sagt<br />

Steindl.<br />

In <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />

fordert<br />

Steindl auch Fairness<br />

für <strong>Gemeinden</strong><br />

und Städte<br />

bei den kommendenFinanzausgleichsverhandlungen,<br />

denn der<br />

finanzielle Spielraum<br />

der Städte<br />

und <strong>Gemeinden</strong> werde immer<br />

enger, so Steindl. „Kommunen<br />

sind Motor für Wirtschaftswachstum,<br />

<strong>die</strong>ser Motor darf<br />

nicht ins Stottern kommen“,<br />

sagt Steindl.<br />

So sind Sie jederzeit über alles informiert<br />

Die KOMMUNAL-Ausgaben<br />

seit Jänner 2002 als PDF<br />

www.kommunal.at


Niederösterreich ehrt<br />

Erwin Pröll überreicht Herbert Waldhauser das Silberne Komturkreuz<br />

des Landes Niederösterreich.<br />

Silbernes Komturkreuz für<br />

Dr. Herbert Waldhauser<br />

ST. PÖLTEN<br />

Dem ehemaligen Pressechef<br />

des Landes Niederösterreich,<br />

Dr. Herbert Waldhauser,<br />

wurde von Landeshauptmann<br />

Dr. Erwin Pröll das<br />

Silberne Komturkreuz des<br />

Ehrenzeichens für Ver<strong>die</strong>nste<br />

um das Bundesland Niederösterreich<br />

überreicht.<br />

Waldhauser, ein gebürtiger<br />

Badener (Jahrgang 1942),<br />

stu<strong>die</strong>rte nach der Matura<br />

im Hauptfach Zeitungswissenschaft<br />

an der Universität<br />

Wien und schloss sein Studium<br />

im Dezember 1969 ab.<br />

Bereits während seines Studiums<br />

war er in einem Zei-<br />

Oberösterreich ehrt<br />

Landesauszeichnungen verliehen<br />

LINZ<br />

Landeshauptmann-Stellvertreter<br />

Dipl. Ing. Erich Haider<br />

überreichte <strong>die</strong>ser Tage Landesauszeichnungen.<br />

Der Festakt<br />

fand in feierlichem Rahmen<br />

im Steinernen Saal des<br />

Linzer Landhauses statt.<br />

Das „Silberne Ver<strong>die</strong>nstzeichen<br />

des Landes“ erhielten<br />

Stadtrat a.D. Michael BIRKL-<br />

BAUER aus Freistadt, Vizebürgermeisterin<br />

a.D. Anna<br />

DOBLER aus Ranshofen,<br />

Gemeinderätin Elfriede<br />

KALOD aus Linz, Gemeinderat<br />

Ernst LANG aus<br />

Puchenau, Gemeinderat a.D.<br />

Maximilian MURAUER aus<br />

Riedau, Gemeindevorstand<br />

a.D. Oskar NEUMÜLLER aus<br />

St. Martin im Mühlkreis,<br />

tungsverlag als Lektor und<br />

Korrektor sowie als freier<br />

Mitarbeiter in der Lokalredaktion<br />

der „Österreichischen<br />

Neuen Tageszeitung“<br />

bis zur Einstellung im Jahr<br />

1965 tätig. Von 1966 bis<br />

1974 war Waldhauser<br />

Redakteur bei der „NÖ<br />

Volkspresse“, von 1974 bis<br />

1978 Pressereferent des NÖ<br />

Molkereiverbandes.<br />

Mit Anfang Februar 1978<br />

kam er in das Presseamt<br />

beim Amt der NÖ Landesregierung,<br />

deren Leitung er im<br />

Juli 1995 übernahm. Mit 1.<br />

Mai 2003 tritt er in den dauernden<br />

Ruhestand.<br />

Gemeindevorstand a.D. Kommerzialrat<br />

Raimund PICH-<br />

LER aus Marchtrenk und<br />

Vizebürgermeister a.D. Direktor<br />

i.R. Alois PUCHNER aus<br />

Weißkirchen an der Traun.<br />

Die „Ver<strong>die</strong>nstmedaille des<br />

Landes“ erhielten Gemeinderat<br />

a.D. Reinhard KARL aus<br />

Schwertberg, Gemeinderat<br />

Ing. Johann PIRKLBAUER<br />

aus Mauthausen, Gemeinderätin<br />

a.D. Hermine RUM-<br />

MERSTORFER aus Kleinzell,<br />

Gemeinderat a.D. Hubert<br />

SCHNEE aus Lembach,<br />

Gemeinderat Karl SCHWAI-<br />

GER aus Moosdorf, Gemeinderat<br />

a.D. Anton SÖLLHAM-<br />

MER aus St. Peter am Hart<br />

und Gemeinderat a.D. Johann<br />

WIMMER aus Schwand.<br />

Foto: NLK / H. Isensee<br />

Blindtext & Blindtext Info-Mix<br />

KOMMUNAL<br />

Kuriose Ortsnamen<br />

Von Affenhausen bis Zipfel - ein „Orts“buch<br />

Manche Namen sind<br />

„eindeutig zweideutig“<br />

In der vorletzten Ausgabe<br />

haben wir festgestellt, dass es<br />

„keine Affen in Affenhausen“<br />

gibt. Aber neben Namen wie<br />

eben dem Tiroler Affenhausen<br />

gibt es in Dürnsteiners Buch<br />

über „Österreichs wundersame<br />

Ortsnamen“ solche, <strong>die</strong><br />

„eindeutig zweideutig“<br />

anmuten. Über zwei berichten<br />

wir <strong>die</strong>smal, zu finden in Nieder-<br />

und Oberösterreich.<br />

Busendorf und Mösenthal<br />

Man sollte meinen, dass sich<br />

ein Ort namens „Busendorf“<br />

zumindest in der sanften Voralpenregion<br />

Niederösterreichs<br />

befindet, aber nein: Das<br />

Gemeindegebiet von Mank<br />

im Bezirk Melk, wozu Busendorf<br />

als Katastralgemeinde<br />

gehört, ist eher flaches Hügelland.<br />

Was nichts damit zu tun<br />

hat, dass <strong>die</strong> Busendorfer<br />

nicht mehr so wirklich wissen,<br />

wieso es denn „Busendorf“<br />

heißt. „Früher waren<br />

<strong>die</strong> Frauen sicher mehrbusiger<br />

als heute“, weiß Nebenerwerbslandwirt<br />

Franz Dworak.<br />

„Da brauchst nur meine Mutter<br />

anschauen. Aber ob deswegen<br />

der Name entstanden<br />

ist, kann ich nicht sagen.“<br />

Vielleicht sei auch <strong>die</strong> typische<br />

Biegung des nahen<br />

Mank-Flusses am Namen<br />

schuld. Der Manker Ortschef<br />

Hans Oliver Godderidge hat<br />

da eine viel pragmatischere<br />

Erklärung: „Busendorf“<br />

kommt von „Puesendorf“ und<br />

hat nichts mit der weiblichen<br />

Brust zu tun.“<br />

Aber das Schlusswort gebührt<br />

dem Dworak Franz: „Ich bin<br />

mit dem Busen aufgewachsen.“<br />

Und meint damit nicht<br />

nur den der Natur.<br />

Womit wir zur zweiten<br />

Gemeinde <strong>die</strong>ser Ausgabe<br />

kommen:<br />

„Das ist halt ein bestimmter<br />

Teil des weiblichen Körpers“,<br />

sucht der Gemeindebe<strong>die</strong>nstete<br />

Helmut Wiesinger eine<br />

Erklärung. „Aber erstens sagt<br />

man bei uns hier ganz anders<br />

dazu und zweitens, wir<br />

haben sicher kein Rotlicht-<br />

Milieu in Mösenthal.“<br />

Mösenthal ist ein Teil der<br />

kleinen Katastralgemeinde<br />

Walchen von Vöcklabruck mit<br />

knapp 250 Einwohnern. Und<br />

würde es nicht an einer der<br />

wichtigsten österreichischen<br />

Bundesstraßen, der B1, liegen,<br />

würde keiner von<br />

Mösenthal reden. Aber so<br />

ergötzen sich vor allem deut-<br />

sche Gäste am ungewöhnlichen<br />

Namen.<br />

Und auch hier gebührt das<br />

Schlußwort einer Einwohnerin:<br />

„Also wenn sich da<br />

irgendeiner was dabei denkt,<br />

ist das seine Sache“, meint<br />

<strong>die</strong> geborene Mösenthalerin<br />

Anna Schafleitner. „Für uns<br />

ist das völlig normal.“<br />

Zitiert aus: Franz Dürnsteiner,<br />

„Österreichs wundersame Ortsnamen“,<br />

1994, ORF Edition<br />

Löwenzahn.<br />

KOMMUNAL 69


Info-Mix<br />

Poloplast-Geschäftsführer Dr. Guntram Bock (rechts) überreicht<br />

dem für KOMMUNAL an den Start gegangenen Sieger<br />

Christoph Nadler den Siegerpokal<br />

Polo-ECO plus-Festival<br />

„Volles Rohr“ am<br />

Polo-Ring<br />

LEONDING<br />

Im Herbst 1998 stellte POLO-<br />

PLAST nach intensiver Forschungs-<br />

und Entwicklungsarbeit<br />

der Öffentlichkeit ein<br />

neues Kanalrohrsystem mit<br />

hervorragendem Leistungsprofil<br />

vor. Fünf Jahre später ist<br />

POLO-ECO plus, das mineralstoffverstärkteKanalrohrsystem<br />

aus Polypropylen mit 3-<br />

Schichtaufbau, im Siedlungswasserbau<br />

nicht mehr wegzudenken.<br />

Gemeinsam mit allen<br />

Partnern, <strong>die</strong> am Erfolg beteiligt<br />

sind, feierte POLOPLAST<br />

Anfang Oktober den 5.<br />

Geburtstag von POLO-ECO<br />

plus.<br />

Der erste Event-Tag fand in der<br />

modern-industriellen Atmosphäre<br />

des „Museum Arbeitswelt“<br />

in Steyr statt und stand<br />

ganz im Zeichen von POLO-<br />

ECO plus. In Impulsreferaten<br />

erläuterten Dr. Guntram Bock,<br />

kaufmännischer Geschäftsführer<br />

von POLOPLAST, und <strong>die</strong><br />

Vertriebsverantwortlichen <strong>die</strong><br />

„Erfolgsgeschichte - POLO-<br />

ECO plus“. Eine Referenzausstellung<br />

illustrierte interessante<br />

Projekte und Anwendungen in<br />

ganz Europa. Nicht zu kurz<br />

70 KOMMUNAL<br />

kam <strong>die</strong> Team-Philosophie<br />

rund um das Produkt. Markus<br />

Gandler, der nordische Direktor<br />

des ÖSV, schlug in seinem<br />

Vortrag „Erfolgsfaktor Team“<br />

eine Brücke zwischen Sport<br />

und Wirtschaft und nahm<br />

Bezug auf <strong>die</strong> Entwicklung der<br />

österreichischen Langlauf- und<br />

Biathlon-Staffel. In geselliger<br />

Atmosphäre und mit kabarettistischer<br />

Unterstützung gestaltete<br />

Markus Gandler <strong>die</strong> Teambildung<br />

und Startaufstellung<br />

für das gemeinsame Staffel-<br />

Go-Kart Rennen am nächsten<br />

Tag.<br />

„Volles Rohr am Polo-Ring“ - so<br />

lautete das Motto des zweiten<br />

Event-Tages. Acht Teams<br />

(eines davon aus KOMMU-<br />

NAL-Mitarbeitern gebildet) mit<br />

insgesamt 64 Startern fuhren<br />

um den Sieg. Dieser Go-Kart<br />

Teambewerb rundete das Programm<br />

nicht nur ab, sondern<br />

bildete den absoluten Höhepunkt<br />

und hoch erfreut<br />

brachte KOMMUNAl den<br />

ersten Preis nach Hause. So<br />

wurde das POLO-ECO plus-<br />

Festival zum glanzvollen Highlight<br />

einer Geschichte, <strong>die</strong> vor<br />

fünf Jahren begann.<br />

Foto: Poloplast<br />

Termine<br />

Innovation & Technologie auf der TU Wien<br />

CORP 2004 für mehr Nachhaltigkeit<br />

und Wettbewerbsfähigkeit<br />

WIEN<br />

Bereits zum neunten Mal<br />

findet vom 25. bis 27.<br />

Februar 2004 an der Technischen<br />

Universität Wien das<br />

internationale Symposium<br />

CORP statt - <strong>die</strong> einzige<br />

regelmäßige Fachveranstaltung<br />

für Stadt- und Regionalplanung<br />

im gesamten<br />

deutschsprachigen Raum.<br />

Den Themenschwerpunkt<br />

der CORP 2004 bilden „IT-<br />

Regionen“: In-wie-weit können<br />

Innovation und Technologie<br />

als Schlüssel für eine<br />

nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung<br />

<strong>die</strong>nen? Wie<br />

können Städte und Regionen<br />

im internationalen Standortwettbewerb<br />

zu erfolgreichen<br />

IT-Regionen werden? Und<br />

welche Rolle spielen Informa-<br />

Schloss Hofen<br />

Lehrgang für<br />

Führungskräfte<br />

SCHLOSS HOFEN<br />

Der vom Vorarlberger<br />

Gemeindeverband gemeinsam<br />

mit Schloss Hofen entwickelte<br />

Lehrgang für Führungskräfte<br />

startet 2004. An<br />

insgesamt 12 Seminartagen<br />

werden von Jänner bis Juni<br />

folgende Themen behandelt:<br />

◆ Führungsmethodik und<br />

Führungsethik<br />

◆ Dialog im Unternehmen<br />

◆ Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit<br />

◆ Selbstmanagement und<br />

Zeitmanagement<br />

◆ Schnittstelle Politik –<br />

Verwaltung<br />

◆ Konfliktmanagement und<br />

Mediation<br />

◆ Unternehmensführung<br />

und strategische Planung<br />

Information<br />

Anmeldungen sind erbeten<br />

an Schloss Hofen<br />

www.schlosshofen.at<br />

tions- und Kommunikationstechnologien<br />

bei der intelligenten<br />

Nutzung lokaler und<br />

regionaler Potentiale?<br />

Vor allem für Fachleute aus<br />

der kommunalen Verwaltung<br />

dürfte darüber hinaus das<br />

Sonderthema „Open Source<br />

für den Öffentlichen Sektor“<br />

interessant sein. Die Vortragsschiene<br />

"GeoMultimedia04"<br />

bietet schließlich noch aktuelle<br />

Informationen über<br />

Visualisierung, 3D-Modellierung<br />

sowie digitale Stadtund<br />

Landschaftsmodelle.<br />

Informationen<br />

und Anmeldungen<br />

www.corp.at oder<br />

corp@multimediaplan.at<br />

OÖ Umweltakademie<br />

Umweltexperten<br />

in <strong>Gemeinden</strong><br />

BAD SCHALLERBACH<br />

Diese zweitätige Veranstaltung<br />

soll einen Überblick<br />

über notwendiges Basiswissen<br />

zu aktuellen Umweltfragen<br />

in <strong>Gemeinden</strong> sowie<br />

Gelegenheit zum Erfahrungs-<br />

und Gedankenaustausch<br />

mit Teilnehmern aus<br />

anderen <strong>Gemeinden</strong> bieten.<br />

4. und 5. Dezember 2003<br />

Einstiegsseminar „Umweltschutz<br />

in der Gemeinde“<br />

im Parkhotel Stroissmüller,<br />

4701 Bad Schallerbach.<br />

Information<br />

Anmeldungen an OÖ.<br />

Akademie für Umwelt<br />

und Natur, Stockhofstraße<br />

32, 4021 Linz,<br />

Tel: 0732/7720-14420<br />

E-Mail: uak.post@ooe.<br />

gv.at oder www.ooe.gv.<br />

at/veranstaltung


Festschrift<br />

15 Jahre Gemeinde- und Städtebund<br />

in der Bundesverfassung<br />

Mit der Bundes-Verfassungsgesetznovelle<br />

1988 (BGBl.<br />

Nr. 685) wurden der Österreichische<br />

Gemeindebund<br />

und der Österreichische Städtebund<br />

ausdrücklich als Interessenvertretung<br />

der<br />

Städte<br />

und<br />

<strong>Gemeinden</strong>Österreichs<br />

in Art.<br />

115<br />

Abs.<br />

3 B-<br />

VG<br />

verankert.<br />

Auf dem Weg dorthin<br />

waren zahlreiche politische<br />

Diskussionen zu führen. Vor<br />

allem Dank der Zielstrebigkeit<br />

und der charismatischen<br />

Überzeugungskraft der damaligen<br />

Präsidenten Mag. Franz<br />

Romeder und Dr. Helmut Zilk<br />

wurde <strong>die</strong>se langjährige Forderung<br />

der Städte und<br />

<strong>Gemeinden</strong> mit Wirksamkeit<br />

vom 1. Jänner 1989 Verfassungsrealität.<br />

15 Jahre später benötigen<br />

Österreichs <strong>Gemeinden</strong><br />

unverändert ein kooperatives,<br />

partnerschaftliches Verhältnis<br />

zu Bund und Ländern.<br />

Sowohl im Bereich der<br />

Hoheits- als auch der Privatwirtschaftsverwaltung<br />

stehen<br />

alle drei Gebietskörperschaften<br />

vor neuen Herausforderungen,<br />

<strong>die</strong> letztlich auch tief<br />

greifende Veränderungen mit<br />

sich bringen werden.<br />

Die vorliegende Publikation<br />

bildet <strong>die</strong> Fortsetzung der vor<br />

zwei Jahren begonnenen,<br />

intensiven Zusammenarbeit<br />

zwischen dem Österreichischen<br />

Städtebund und dem<br />

Österreichischen Gemeindebund<br />

auf rechts- und staatswissenschaftlichem<br />

Gebiet.<br />

Die Festschrift<br />

Festschrift „15 Jahre<br />

Gemeinde- und Städtebund<br />

in der Bundesverfassung“,<br />

Hrsg. Österr. Gemeindeund<br />

Städtebund, MANZ<br />

Verlag, 1014 Wien,<br />

Tel: 01/53161-0,<br />

Fax: 01/53161-181,<br />

Mail: verlag@manz.at<br />

Gemeindepartnerschaft<br />

Veseli nad Moravou sucht Partner<br />

VESELI NAD MORAVOU<br />

Die mährische Stadt Veseli nad<br />

Moravou sucht eine Gemeindepartnerschaft<br />

mit einer<br />

österreichischen Gemeinde.<br />

Der Österreichische Gemeindebund<br />

weist dazu auf <strong>die</strong><br />

Internet-Seite der Stadt hin:<br />

Gemeinde gibt ab<br />

TROFAIACH<br />

Die Stadtwerke Trofaiach<br />

verkaufen einen gut erhaltenen<br />

Kanalspülwagen Baujahr<br />

1974; Marke Steyr,<br />

Type 890.150/038; Hersteller:<br />

Fa. MUT, Art des Fahrzeuges:Kanalspülkombinationskraftfahrzeug,<br />

2 Achsen;<br />

Aggregate: Ochsner<br />

www.veseli-nad-moravou.cz<br />

Wir werden uns bemühen,<br />

Informationen zur Partnerschaft<br />

in deutscher Sprache zu<br />

erlangen. Die Gemeinde sucht<br />

vor allem Partnergemeinden in<br />

Grenznähe, wobei sich besonders<br />

das Weinviertel anbietet.<br />

Kompressor Typ RL6 mit<br />

Qeff. 500m 3 /h; Uraca Plunger<br />

Pumpe (Baujahr 1991<br />

Type KD 643 mit 387<br />

l/min); Behältervolumen:<br />

Saugtank 2.8m 3 , Frischwassertank<br />

3.8m 3 ; Sitzplätze:<br />

1+2; Verhandlungspreis:<br />

7000 €. Das Fahrzeug kann<br />

sofort abgegeben werden.<br />

„Wissens“-Buch<br />

Wer sagt was,<br />

wann wo?<br />

Dieses Buch sollte in keiner<br />

(Haus)Bibliothek fehlen. Ein<br />

praktisches Nachschlagewerk<br />

für viele Lebenslagen,<br />

ein ideales Geschenk für<br />

Geburtstage, Firmenjubiläen,<br />

Penisonierungen ...<br />

„Wer sagte was wann wo? -<br />

Österreich in Zitaten und<br />

Schlagzeilen“ schließt eine<br />

Weintaufe<br />

Blindtext & Blindtext Info-Mix<br />

Das Buch<br />

Gerhard Vogl, „Wer sagte<br />

was wann wo? - Österreich<br />

in Zitaten und<br />

Schlagzeilen“, Buchverlage<br />

Kremayr & Scheriau/Orac,<br />

1090 Wien,<br />

290 Seiten gebunden,<br />

ISBN: 3-218-00716-X<br />

Schönbergs Alt-Bürgermeister Emmerich Riedelmayer, BH-Stv.<br />

Mag. Stefan Grusch (Krems), Pfarrer „Geistlicher Rat“ Edgar<br />

Bräuer, Helmut Mödlhammer, LAbg. Bgm. Dipl.-Ing. Bernd Toms<br />

(Hadersdorf) und Schönbergs neuer Bürgermeister Peter Heindl<br />

verkosten den prämierten „Grüner Veltliner“.<br />

Gemeindebundpräsident<br />

Helmut Mödlhammer nahm<br />

<strong>die</strong> Einladung zur traditionellen<br />

Weintaufe gerne<br />

wahr. Wie es als Taufpate<br />

sein Vorrecht ist, durfte er<br />

den neuen Wein auch benennen.<br />

Er entschied sich für<br />

einen klassischen österreichischen<br />

Begriff, den „Stierwa-<br />

Lücke, denn Zitatensammlungen<br />

griechischer, römischer,<br />

chinesischer und vor<br />

allem deutscher Vor- und<br />

Nachdenker gibt es genug.<br />

Dieses Buch ist ein Abriss<br />

österreichischer Zeitgeschichte<br />

der anderen Art.<br />

Nicht <strong>die</strong> Jahreszahlen stellen<br />

das Gerüst, auch nicht<br />

<strong>die</strong> Schlachten, <strong>die</strong> wir<br />

ohne<strong>die</strong>s meist verloren<br />

haben. Die Lebenden werden<br />

erst durch den Tod aufgewertet;<br />

das ist auch<br />

anderswo so, aber besonders<br />

in Österreich ist es besonders<br />

drastisch . Sie bleiben<br />

uns duch ihre Worte erhalten,<br />

damit sie nicht der Vergessenheit<br />

anheim fallen.<br />

Ein „Stierwascher“, Jahrgang 2003<br />

scher“. Pfarrer Bräuer führte<br />

<strong>die</strong> Weinsegnung in der<br />

Alten Schmiede in Schönberg<br />

am Kamp durch, eine<br />

Gemeinde, <strong>die</strong> durch das<br />

Hochwasser vergangenen<br />

Jahres schwer gelitten hatte.<br />

Mittlerweile präsentiert sich<br />

der Ort aber wieder als kleines<br />

Schmuckkästchen.


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