Auch die Gemeinden - Kommunal
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Nr. 11<br />
Nov. 2003 DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN<br />
KOMMUNAL<br />
Offizielles Organ des Österreichischen Gemeindebundes<br />
Wir sind<br />
Österreich<br />
DVR: 0930 423<br />
THEMA<br />
Seit 15 Jahren in<br />
der Verfassung<br />
Festakt zu einer bedeutenden<br />
kommunalen Errungenschaft<br />
SEITE 8<br />
PRAXIS<br />
Energie in den<br />
<strong>Gemeinden</strong><br />
Die Antwort auf <strong>die</strong> Frage, womit<br />
<strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> in Zukunft heizen<br />
SEITE 38<br />
P.b.b. Verlagspostamt · 1014 Wien 02 Z 032902M ISSN: 1605-1440<br />
THEMA<br />
Bürgermeister,<br />
wo bist Du sozial<br />
benachteiligt?<br />
KOMMUNAL berichtet exklusiv<br />
über <strong>die</strong> fünf Knackpunkte im<br />
Sozialversicherungspaket und <strong>die</strong><br />
Forderung des Gemeindebundes,<br />
<strong>die</strong> Bürgermeister „nicht im<br />
Regen“ stehen zu lassen.<br />
SEITE 12
Maßgeschneiderte Energielösungen<br />
mit Biomasse,<br />
Erdwärme, Solartechnik,<br />
Erdgas oder Heizöl für<br />
<strong>die</strong> Gemeinde.<br />
Übernahme der Finanzierung<br />
und Abwicklung der Förderungen<br />
von neuen Projekten.<br />
Sparen Sie<br />
bei den Kosten<br />
Ihrer Gemeinde.<br />
Nicht bei<br />
der Leistung.<br />
Reduktion der Kosten<br />
durch vorbeugende Inspektion,<br />
Wartung, Instandsetzung und<br />
Betriebsführung aller Anlagen.<br />
Konzepte zur<br />
Optimierung Ihres<br />
Energiehaushaltes.<br />
Keine Kostenbelastung durch Investitionen<br />
in neue Anlagen und Nullrisiko<br />
durch Contracting-Finanzierung.<br />
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Gebäudefunktionen.<br />
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Senkung der<br />
Betriebskosten durch<br />
Modernisierung aller<br />
technischen Anlagen.
Gemeindepolitik<br />
Energie in der Gemeinde<br />
38 Solarstrom: Pro & Contra<br />
6 Die <strong>Gemeinden</strong> müssen sich verlassen können:<br />
Jubiläum und Sorgen<br />
8 Interessenvertretungen im Parlament geehrt:<br />
<strong>Gemeinden</strong> zu stärken, heißt Kraft vermehren<br />
12 Bürgermeistertagung Salzburg: Für bessere<br />
Wettbewerbsfähigkeit der <strong>Gemeinden</strong><br />
Recht & Verwaltung<br />
12 Forderungspaket Sozialversicherungsrecht:<br />
Wo <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> benachteiligt werden<br />
15 Österreich-Konvent: Edmund Freibauer fordert<br />
Rat der Länder und <strong>Gemeinden</strong><br />
16 Der Intimationsbescheid - ein<br />
geheimnisvoller Verwaltungsakt?<br />
Gemeindefinanzen<br />
10 Getränkesteuer: Die <strong>Gemeinden</strong> schäumen<br />
Europapolitik<br />
18 Europathemen im Waldviertel: Erweiterung<br />
und Regierungskonferenz<br />
20 Kittsee: Eine Europaregion entsteht: Jetzt ist<br />
der BAER los<br />
23 EURegio Jugendparlament Weinviertel:<br />
Ein Beispiel regionaler Jugendpartizipation<br />
24 EU entwickelt thematische Strategie -<br />
Regierungskonferenz 2003 - Brüsseler Spitzen<br />
KOMMUNAL<br />
PRAXIS<br />
48 Energie der Zukunft - Beispiele<br />
von Heute<br />
56 Fossile Energieträger: Öko-Effizienz<br />
und Wirtschaftlichkeit<br />
KOMMUNAL<br />
THEMEN<br />
KOMMUNAL<br />
CHRONIK<br />
61 Der Energieprofi 2003 ist gekürt<br />
62 Gender Mainstreaming:<br />
Der Weg ist das Ziel<br />
64 Aus den Bundesländern:<br />
Neuwahlen im Kärnter Gemeindebund<br />
68 Info - Mix<br />
Inhalt<br />
KOMMUNAL 3
Setzen wir ein Zeichen!<br />
Wir in Niederösterreich gehen unseren eigenständigen Weg in Richtung europäischer Zukunft. Wir stellen <strong>die</strong> Weichen,<br />
wo Technologie und Innovation unseren Vorsprung sichern. Wir setzen Zeichen, wo Kultur und Kreativität den Namen<br />
unseres Landes weit über <strong>die</strong> Grenzen tragen. Wir sind stolz auf Niederösterreich – und das zeigen wir auch.<br />
Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll<br />
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Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Österreichischer Gemeindebund,<br />
Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />
Me<strong>die</strong>ninhaber:<br />
Österreichischer <strong>Kommunal</strong>verlag GmbH.,<br />
Löwelstr. 6/5, Pf. 201,1014 Wien,<br />
Tel. 01/532 23 88,<br />
Fax 01/532 23 77,<br />
e-mail:kommunalverlag@kommunal.at<br />
Geschäftsführung:<br />
Bgm. a.D. Prof. Walter Zimper<br />
Walter Zimper jun.<br />
Sekretariat: Patrizia Poropatits<br />
e-mail: patrizia.poropatits@kommunal.at<br />
www.kommunal.at<br />
Redaktion:<br />
Mag. Hans Braun - DW 16 (Leitung)<br />
Walter Grossmann - DW 15<br />
Tel.: 01/ 532 23 88<br />
e-mail: redaktion@kommunal.at<br />
Anzeigenberatung:<br />
Tel.: 01/532 23 88<br />
Johanna K. Ritter – DW 11 (Leitung)<br />
johanna.ritter@kommunal.at<br />
Mag. Sabine Brüggemann – DW 12<br />
sabine.brueggemann@kommunal.at<br />
Franz Krenn – DW 13<br />
franz.krenn@kommunal.at<br />
Gerhard Klodner – DW 14<br />
gerhard.klodner@kommunal.at<br />
Grafik:<br />
Österreichischer <strong>Kommunal</strong>verlag GmbH.,<br />
Ernst Horvath<br />
grafik@kommunal.at<br />
Fotos: Bilder-Box<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Mag. Ewald Buschenreiter (Verbandsdirektor<br />
der sozialdemokratischen Gemeindevertreter NÖ),<br />
Mag. Nicolaus Drimmel<br />
(Österreichischer Gemeindebund),<br />
Dr. Gustav Fischer (BM für Land- und Forstwirtschaft,<br />
Umwelt und Wasserwirtschaft),<br />
Mag. Michael Girardi (BM für Inneres),<br />
Mag. Gerald Grosz (BM für soziale Sicherheit<br />
und Generationen),<br />
Dr. Roman Häußl (Experte f. Gemeinderecht),<br />
Dr. Robert Hink (Generalsekretär des<br />
Österreichischen Gemeindebundes),<br />
Mag. Christoph Hörhan (BM für<br />
Gesundheit und Frauen),<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer (Präsident des<br />
Österreichischen Gemeindebundes),<br />
Dietmar Pilz (Finanzexperte des<br />
Österreichischen Gemeindebundes),<br />
Univ. Prof. Dr. Reinbert Schauer<br />
(Johannes Kepler-Universität Linz),<br />
Mag. Barbara Schüller (Bundeskanzleramt)<br />
Prof. Walter Zimper (Verleger),<br />
Walter Zimper jun. (Geschäftsführer).<br />
Hersteller:<br />
Leykam, Wr. Neustadt<br />
Persönlich gezeichnete Artikel fallen unter <strong>die</strong><br />
Verantwortlichkeit des Autors und müssen sich<br />
nicht unbedingt mit der Meinung von<br />
KOMMUNAL decken. Mit E.E. gekennzeichnete<br />
Artikel sind bezahlte Wirtschaftsinfos und fallen<br />
nicht in <strong>die</strong> Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />
Auflage: 35.026<br />
Teilen <strong>die</strong>ser Ausgabe liegen Informationen<br />
von ARO Altpapier Recycling, der<br />
Ortungstechnik Nachbaur und dem Forum<br />
Mobil Kommunikation bei.<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Editorial<br />
Wie vielschichtig, mitunter überaus schwierig, teilweise spannend und immer<br />
wichtig <strong>die</strong> Probleme sind, mit denen sich <strong>die</strong> Verantwortlichen in den österreichischen<br />
<strong>Gemeinden</strong> herumschlagen müssen, können Sie allein der bunten Vielfalt<br />
der Themen entnehmen, <strong>die</strong> KOMMUNAL <strong>die</strong>smal für <strong>die</strong> <strong>Kommunal</strong>politiker<br />
unserer Republik aufbereitet hat.<br />
Angesichts <strong>die</strong>ser Fülle von Aufgaben und Verantwortlichkeiten grenzt es an<br />
ein kleines Wunder, dass <strong>die</strong> zum überwiegenden Teil nebenberuflich oder<br />
ehrenamtlich agierenden Funktionäre in den österreichischen <strong>Gemeinden</strong> ihren<br />
demokratischen Auftrag offenbar erheblich überzeugender erfüllen als viele<br />
hauptamtliche Mandatsträger im Bund oder in den Ländern.<br />
Die jüngste Umfrage des Linzer Market-Institutes spricht Bände: satte 42 Prozent<br />
der Bevölkerung sind der Meinung, dass sich <strong>die</strong> <strong>Kommunal</strong>politiker in den<br />
österreichischen <strong>Gemeinden</strong> sehr für <strong>die</strong> Bürger einsetzen. Nur 15 Prozent setzen<br />
auf das Land und nur magere 5 Prozent vertrauen auf <strong>die</strong> EU.<br />
Vertrauen und Einsatz für den Bürger bedeuten aber, dass <strong>die</strong> Entscheidungsträger<br />
jederzeit über alle anstehenden Probleme Bescheid wissen, Auskunft geben und<br />
danach handeln müssen. Als Schlaglicht auf <strong>die</strong> von KOMMUNAL allein in <strong>die</strong>ser<br />
Ausgabe aufbereiteten Themen betrifft das nur in <strong>die</strong>sem Monat beispielhaft<br />
folgende Problemkreise:<br />
◆ Getränkesteuer - Eine politische Stellungnahme zum gerichtsanhängigen Streit<br />
um <strong>die</strong> Rückzahlung von rund 1,2 Milliarden EURO (Seite 10)<br />
◆ Sozialrechtliches - Wie sehen <strong>die</strong> neuen sozialrechtlichen Bestimmungen für <strong>die</strong><br />
Bürgermeister wirklich aus? (Seite 12)<br />
◆ Österreich-Konvent - Hat Edmund Freibauers Vorschlag zur Aufwertung des<br />
Bundesrates als „Länder- und Gemeindekammer“ eine Chance? (Seite 15)<br />
◆ Solarstrom - Alle Pro und Kontras zum Thema alternative Energien (ab Seite 38)<br />
Dazu kommen natürlich noch alle routinemäßigen Probleme vom Bürgerservice<br />
über <strong>die</strong> Wasserversorgung bis zur Kläranlage oder den Straßenbau. Abgesehen<br />
von eingeschobenen Streitschlichtungen oder der Vorbereitung aller Sitzungen der<br />
kommunalen Gremien.<br />
KOMMUNAL kann Österreichs Bürgermeister und <strong>Kommunal</strong>politiker sowie <strong>die</strong><br />
verantwortlichen Gemeindebe<strong>die</strong>nsteten auf <strong>die</strong>sem Weg nur fachlich-informativ<br />
begleiten und unser Team bemüht sich sehr, <strong>die</strong>sen hohen Anforderungen zu<br />
entsprechen.<br />
Durchgeführt und durchgesetzt aber muss das alles vor Ort werden und es<br />
geschieht, siehe Market-Umfrage, offensichtlich in beispielhafter Weise. Von<br />
ehrenamtlichen, freiwilligen oder nebenberuflichen Funktionären vom Bodensee<br />
bis zum Neusiedlersee. Wem das nicht Respekt abverlangt, was dann?<br />
Prof. Walter Zimper<br />
Verleger und Vizepräsident des<br />
Österreichischen Gemeindebundes<br />
KOMMUNAL 5
Kommentar<br />
Die <strong>Gemeinden</strong> müssen sich verlassen können<br />
Jubiläum und Sorgen<br />
Österreichs <strong>Gemeinden</strong> haben in<br />
<strong>die</strong>sen Wochen Grund zur<br />
Freude und zur Sorge: Auf der<br />
einen Seite können sie sich über ein<br />
kleines Jubiläum feiern, das mit einem<br />
würdigen Festakt im Parlament begangen<br />
wurde, nämlich, dass <strong>die</strong> Interessenvertretung<br />
der <strong>Gemeinden</strong> seit 15<br />
Jahren in der Bundesverfassung verankert<br />
ist. Das ist beileibe nicht selbstverständlich,<br />
ja einzigartig in Europa.<br />
Österreichs <strong>Gemeinden</strong> haben sich<br />
<strong>die</strong>se Verankerung ihrer Interessenvertretung<br />
mühsam erkämpft, und wir<br />
sind heute noch den damaligen Präsidenten<br />
des Gemeindebundes Franz<br />
Romeder und des Städtebundes Helmut<br />
Zilk dankbar für ihre Zähigkeit<br />
und Durchsetzungskraft.<br />
Auf der anderen Seite sind wir in Sorge<br />
über <strong>die</strong> Entwicklung der demokratischen<br />
Strukturen unserer <strong>Gemeinden</strong>.<br />
Sie stehen einerseits im Spannungsfeld<br />
der zunehmenden Interessen und Forderungen<br />
der Bürger, andererseits als<br />
Wirtschaftskörper unter immensen<br />
Druck des Einsparens und der Mittelknappheit.<br />
Je mehr sich Bund und Länder<br />
von Aufgaben zurückziehen, umso<br />
mehr müssen <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> zusätzliche<br />
Aufgaben übernehmen. Der Bürger<br />
unterscheidet ja nicht, ob es sich um<br />
eine Verpflichtung des Bundes oder des<br />
Landes oder der Kommune handelt, für<br />
ihn ist <strong>die</strong> Gemeinde <strong>die</strong> erste Adresse<br />
der öffentlichen Hand und somit für<br />
jedes und alles zuständig. Und deshalb<br />
ist <strong>die</strong> Gemeinde heute nicht mehr nur<br />
Verwaltungsbehörde, Dienstleister in<br />
gewissen Bereichen (von der Wiege bis<br />
zur Bahre), sondern in erster Linie <strong>die</strong><br />
Bürger-Service-Einrichtung für alle Sorgen.<br />
Und dazu kommt, dass es immer<br />
wieder Zurufe aus dem Bereich der<br />
Wirtschaft gibt, dass sich <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong><br />
als Wirtschaftskörper dem Wettbewerb<br />
zu stellen haben. Diesen Spagat<br />
zu schaffen ist immens schwierig und<br />
nur mit einem gewaltigen Einsatz der<br />
Mitarbeiter und der politischen Verantwortungsträger<br />
zu schaffen.<br />
Nur derjenige, der jemals auf kommunaler<br />
Ebene über einen längeren<br />
Zeitraum tätig war, wird <strong>die</strong>sen<br />
rasanten Wandel in der Aufgabenstellung<br />
der <strong>Gemeinden</strong> verstehen.<br />
6 KOMMUNAL<br />
Umso wichtiger ist es, dass <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong><br />
entsprechend ihrer Bedeutung und<br />
Anerkennung beim Bürger partnerschaftliche<br />
Anerkennung beim Bund<br />
und den Ländern finden. Eine wirkungsvolle<br />
Vertretung der Interessen ist<br />
heute notwendiger denn je. Gerade in<br />
Zeiten des Umbruchs und der großen<br />
Reformen ist höchste Wachsamkeit notwendig,<br />
dass <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> nicht auf<br />
der Strecke bleiben, dass sie nicht zu<br />
reinen Verwaltungsstellen degra<strong>die</strong>rt<br />
werden oder mit ihren Sorgen und<br />
Finanznöten auf einem Berg von Aufgaben<br />
sitzen bleiben. Was <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong><br />
brauchen, ist ein klares Aufgabengebiet,<br />
eine ausgewogene Verteilung<br />
der Kompetenzen und entsprechende<br />
Finanzausstattung. Sie müssen sich verlassen<br />
können.<br />
Sie müssen in <strong>die</strong> sie betreffenden<br />
Entscheidungen eingebunden<br />
sein. Wenn ich an <strong>die</strong> heftigen<br />
Diskussionen über Kinderbetreuung<br />
oder Gesundheitswesen denke, so überkommt<br />
einen manches Mal der Eindruck,<br />
dass Blinde über <strong>die</strong> Farben<br />
reden. Obwohl <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> <strong>die</strong><br />
Hauptlast der Kinderbetreuung zu tragen<br />
haben oder <strong>die</strong> meisten öffentlichen<br />
Spitäler führen, saßen sie nicht<br />
am runden Tisch, wo <strong>die</strong>se Probleme<br />
von Experten behandelt wurden. Dabei<br />
ist es wahrscheinlich gar nicht böse<br />
Absicht, sondern man weiß offenbar<br />
nicht, wer <strong>die</strong>se Aufgaben in erster<br />
Linie zu erledigen hat.<br />
Sorge bereitet uns auch <strong>die</strong> zunehmende<br />
Brutalität und Gewalt zur<br />
Durchsetzung von Interessen. Tief<br />
schockiert vom Schussattentat auf den<br />
Fohnsdorfer Bürgermeister, dem ich<br />
meine besten Wünsche übermittle, rufe<br />
ich alle politisch Verantwortlichen, aber<br />
auch <strong>die</strong> Bürger auf, das positive<br />
Gespräch als Basis für jegliches Handeln<br />
zu suchen. Mit dem Reden kommen<br />
<strong>die</strong> Leute zusammen, mit Gewalt<br />
werden sie getrennt.<br />
Helmut Mödlhammer<br />
Präsident des Österreichischen<br />
Gemeindebundes<br />
»<br />
Gerade in Zeiten des<br />
Umbruchs und der<br />
großen Reformen ist<br />
höchste Wachsamkeit<br />
notwendig, dass <strong>die</strong><br />
<strong>Gemeinden</strong> nicht auf<br />
der Strecke bleiben.<br />
«
KOMMUNAL<br />
THEMEN<br />
Gemeindebund–Wirtschaftsblatt–KOMMUNAL starten Wettbewerb<br />
Innovativste Gemeinde gesucht<br />
Der Österreichische Gemeindebund,<br />
das Wirtschaftsblatt<br />
und KOMMUNAL suchen <strong>die</strong><br />
„Innovativste Gemeinde<br />
Österreichs 2003“. Ausgehend<br />
von dem Wissen, dass<br />
viele <strong>Gemeinden</strong> heutzutage<br />
oft innovativer und teilweise<br />
mit sehr großem wirtschaftlichen<br />
Erfolg agieren, wurde<br />
<strong>die</strong>ser kommunale Preis ins<br />
Leben gerufen.<br />
Bewerben kann sich jede<br />
Gemeinde unabhängig von<br />
der Größe. Gültig ist jede<br />
Konvent I: Spitäler<br />
Die Entlastung<br />
der <strong>Gemeinden</strong><br />
Der Gemeindebund „mischt“<br />
im Konvent mit. Anfang<br />
November präsentierte Helmut<br />
Mödlhammer den<br />
Wunsch nach einem Rückzug<br />
der <strong>Gemeinden</strong> aus der Spitalsfinanzierung.<br />
Damit verlieren<br />
<strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> zwar Einfluss,<br />
werden aber gleichzeitig<br />
in erheblichem Maß entlastet.<br />
Immerhin beläuft sich der<br />
Anteil der Kommunen an den<br />
gesamten Spitalskosten auf<br />
rund 2,7 Milliarden Euro.<br />
Der 18-Prozent-Schlüssel: Belohnung für Trendumkehr<br />
<strong>Gemeinden</strong> investieren mehr<br />
Trotz drückender Rückgänge bei<br />
der Einkommensteuer (minus<br />
22,7 Prozent) und der Körperschaftsteuer<br />
(minus 6,5 Prozent)<br />
konnte <strong>die</strong> Gesamtverschuldung<br />
auf 1,6 Prozent gedrückt werden.<br />
Der Grund: Die <strong>Gemeinden</strong> investieren<br />
zunehmend in Projekte,<br />
<strong>die</strong> einen Rückfluss aufweisen<br />
Und nicht nur das, <strong>die</strong> Kommunen<br />
investieren auch mehr als <strong>die</strong><br />
Jahre zuvor, wodurch bei Einhaltung<br />
des österreichischen Stabilitätspaktes<br />
der Investitionsrück-<br />
Innovation, auch wenn sie<br />
noch so klein ist - es zählt<br />
sozusagen <strong>die</strong> Idee, (max.<br />
drei pro Gemeinde) nicht der<br />
wirtschaftliche Umfang der<br />
Innovation. Die Projekte<br />
müssen allerdings eine wirtschaftliche<br />
Relevanz aufweisen<br />
und dürfen nicht älter als<br />
ein Jahr sein oder gerade in<br />
Realisierung begriffen sein.<br />
Einsendeschluss ist der<br />
31. Jänner 2004, eine hochkarätig<br />
besetzte Jury wird im<br />
Februar den Gewinner ermit-<br />
Wasser: EU lehnt eine Privatisierung klar ab<br />
Versorgung bleibt bei <strong>Gemeinden</strong><br />
„Die EU prüft nach der Öffnung<br />
des Gas-, Strom und<br />
Telekom-Markts <strong>die</strong> Liberalisierung<br />
der Wasserwirtschaft.<br />
Der befürchtete Eingriff in <strong>die</strong><br />
Eigentumsrechte der Wasserver-<br />
und Abwasserentsorger<br />
ist jedoch nicht geplant.“ Dies<br />
versichert Karl Doutlik, Leiter<br />
stau der vergangenen Jahre<br />
reduziert werden konnte. Was<br />
auch <strong>Kommunal</strong>kredit Austria<br />
Chef Reinhard Platzer zu dem<br />
Appell an den Finanzminister<br />
bewegt, <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> allein<br />
für <strong>die</strong> in den letzten Jahren<br />
gezeigte Budgetdisziplin mit<br />
dem 18-Prozent-Anteil zu belohnen<br />
(bislang sind <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong><br />
mit 17 Prozent an Steuer- und<br />
Finanzaufkommen der Republik<br />
beteiligt, wollen aber zu den früheren<br />
18 Prozent zurück; Red.).<br />
teln und am 10. März 2004<br />
wird im Rahmen einer Galaveranstaltung<br />
der Preis überreicht.<br />
In <strong>die</strong>sen Tagen wird allen<br />
österreichischen <strong>Gemeinden</strong><br />
ein Schreiben mit Details und<br />
einer Aufforderung zum Mitmachen<br />
zugestellt. Eine<br />
Online-Version zum Einreichen<br />
zum Mitmachen findet<br />
sich auf den Homepages:<br />
www.wirtschaftsblatt.at<br />
www.gemeindebund.at<br />
www.kommunal.at<br />
der Vertretung der Kommission<br />
in Wien. Laut einem<br />
Bericht im Wirtschaftsblatt sei<br />
das Ziel der Kommission günstigere<br />
Preise und mehr Auswahl<br />
für Großverbraucher in<br />
Industrie und Gewerbe, <strong>die</strong><br />
Dienstleistung selbst bleibe in<br />
der Hand der <strong>Gemeinden</strong>.<br />
Eine gute Idee für<br />
<strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong>:<br />
Reinhold Platzer<br />
Foto: Suzy Stöckl<br />
Wenn Sie <strong>die</strong>ses Logo sehen:<br />
Mitmachen - Gewinnen!<br />
Müllgebühren<br />
Gegen zu große<br />
Steigerung<br />
„Wir müssen den Bürgern<br />
schon klar machen, dass <strong>die</strong><br />
neue EU-Deponieverordnung<br />
etwas kostet, aber eine<br />
Gebühren-Steigerung um<br />
mehr als fünf Prozent halte<br />
ich für nicht verantwortbar.“<br />
Kühl reagierte Gemeindebundpräsident<br />
Helmut Mödlhammer<br />
damit auf Berichte,<br />
dass <strong>die</strong> Abfallentsorger<br />
kürzlich von 40-prozentigen<br />
Kostensteigerungen gesprochen<br />
haben.<br />
Konvent II: Zuständigkeiten<br />
Daseinsvorsorge<br />
Die <strong>Gemeinden</strong> fordern, dass im<br />
Österreich-Konvent <strong>die</strong> Zuständigkeiten<br />
der Gebietskörperschaften<br />
neu festgeschrieben werden. Erst<br />
wenn <strong>die</strong> Aufgabenverteilung fixiert<br />
ist, sei es sinnvoll, den neuen Finanzausgleich<br />
zu verhandeln.<br />
So könnten <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> federführend<br />
bei der Altenbetreuung<br />
und im Pflegebereich tätig werden.<br />
Gegen <strong>die</strong> noch immer nicht rosige<br />
Finanzlage kann sich der Gemeindebund<br />
unter anderem eine Steuer<br />
auf Handymasten vorstellen.<br />
KOMMUNAL 7
Festakt<br />
Heinz Fischer, Michael Häupl sowie Alt-Präsident Kurt Waldheim und Bundespräsident Thomas<br />
Klestil lauschten Franz Fiedlers (oben rechts) Festrede.<br />
Feierlicher Festakt mit viel Prominenz im Parlament<br />
<strong>Gemeinden</strong> stärken<br />
heißt Kraft vermehren<br />
„Die <strong>Gemeinden</strong> zu stärken, bedeutet Kraft zu vermehren.“ Dieser Ausspruch von<br />
Bundespräsident Dr. Thomas Klestil war ein Art roter Faden durch den Festakt, mit dem<br />
das 15-jährige Jubiläum der Verankerung der kommunalen Interessenvertretungen in<br />
der Bundesverfassung gefeiert wurde. KOMMUNAL war vor Ort.<br />
◆ Mag. Hans Braun<br />
„Hausherr“ Dr. Andreas Khol begrüßte<br />
<strong>die</strong> Festgäste, allen voran Bundespräsident<br />
Dr. Thomas Klestil, der es sich trotz<br />
zweier gerissener (!)<br />
Achillessehnen nicht<br />
nehmen ließ, am Festtag<br />
der <strong>Gemeinden</strong><br />
teilzunehmen. Ebenfalls<br />
anwesend waren<br />
der bald 85-jährige<br />
Alt-Präsident Dr. Kurt<br />
Waldheim, 2. Nationalratspräsident<br />
Dr.<br />
Heinz Fischer, Rechnungshofspräsident<br />
Dr. Franz Fiedler (der<br />
auch <strong>die</strong> Festrede hielt) sowie Dr. Brigitte<br />
Bierlein für den Verfassungsgerichtshof.<br />
Und natürlich waren <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> und<br />
Städte, <strong>die</strong> „Grundfesten des Staates“,<br />
wie es Andreas Khol formulierte, höchst-<br />
8 KOMMUNAL<br />
»<br />
Macht ohne Geld<br />
gibt es nicht, und<br />
Kompetenz ohne<br />
Geld wäre zynisch.<br />
Dr. Andreas Khol<br />
versichert <strong>die</strong> Erhaltung der<br />
finanziellen Ausstattung der<br />
<strong>Gemeinden</strong><br />
rangig vertreten: beide Präsidenten sowie<br />
Abordnungen aus den Ländern sorgen<br />
für „kommunale“ Stimmung im Plenum.<br />
Andreas Khol rückte <strong>die</strong><br />
Bedeutung der <strong>Gemeinden</strong><br />
gleich Eingangs ins<br />
rechte Licht: „Ohne<br />
«<br />
<strong>Gemeinden</strong> ist kein<br />
Staat zu machen“, erinnerte<br />
er sich an <strong>die</strong><br />
rechtsdogmatischen Diskussionen<br />
1988, als es<br />
darum ging, den Interessenvertretungen<br />
Gemeindebund und<br />
Städtebund eine „verfassungsrechtliche<br />
Bestandgarantie“ zu<br />
geben. Und wohlwollend registrierten<br />
den Gemeindevertreter sein Bekenntnis,<br />
<strong>die</strong> finanzielle Gemeindeautonomie zu<br />
stärken.<br />
Gemeindebundpräsident Bgm. Helmut<br />
Mödlhammer erinnerte in seiner Ansprache<br />
an <strong>die</strong> mühevolle und zähe Arbeit<br />
seiner Vorgänger Ferdinand Reiter und<br />
Franz Romeder, ohne <strong>die</strong> es nie zu jenem<br />
denkwürdigen Jahr 1988 gekommen<br />
wäre. Und er legte klar, dass Ferdinand<br />
Reiters zentrale Botschaft von 1975<br />
gerade heute in Zeiten des Österreich-<br />
Konvents wieder besondere Bedeutung<br />
habe: „Verantwortung kann man auf<br />
Dauer nur nach klarer Abgrenzung seiner<br />
Rechte, Pflichten und Möglichkeiten tragen.“<br />
Das gelte es zu vertreten.<br />
Städtebundpräsident Bgm. Dr. Michael<br />
Häupl schlug in <strong>die</strong> selbe Kerbe, indem er<br />
ein aktuelles Kernthema ansprach: „Die<br />
zwangsweise Marktöffnung und deren<br />
Auswirkung auf <strong>die</strong> gestalterische Kraft<br />
der Kommunen ist ein Problem für <strong>die</strong><br />
Städte und <strong>Gemeinden</strong>. Seine Konclusio:
Alle Fotos: Ernst Horvath<br />
Gemeindebundpräsidenten dreier Generationen in der ersten Reihe: Helmut Mödlhammer,<br />
Ferdinand Reiter uznd Franz Romeder. Neben Helmut Mödlhammer <strong>die</strong> Vizepräsidentin<br />
des Bundesrates, Anna Elisabeth Haselbacher.<br />
Das Prinzip der Subsidiarität müsse bei<br />
der Erbringung öffentlicher Dienstleistungen<br />
gewahrt bleiben. Jede Stadt, jede<br />
Gemeinde, jede Region solle ihre öffentlichen<br />
Dienstleistungen auf <strong>die</strong> Weise<br />
erbringen, <strong>die</strong> ihr am besten erscheine.<br />
Die „Interessenwahrer“<br />
„1988 wurde ihnen das Recht eingeräumt,<br />
Interessenwahrer zu sein,“ begann<br />
Dr. Thomas Klestil seine Rede. Er rief in<br />
Erinnerung, dass seit den Zeiten der Griechen<br />
und Römer <strong>die</strong> Bedeutung der<br />
<strong>Gemeinden</strong> sich zwar gewandelt habe, es<br />
aber im Grunde immer noch um das gleiche<br />
Thema drehe: „Es ist das Gemeinwohl,<br />
um das es geht.“<br />
Der Bundespräsident schloss seine Rede<br />
mit der Feststellung, dass „<strong>die</strong> Verankerung<br />
1988 ein ganz wichtiger Schritt war,<br />
aber nur ein Erster.“<br />
.. ihrer Bedeutung<br />
Rechnung getragen ...<br />
Mit Rechnungshofpräsident Dr. Franz<br />
Fiedler hielt ein Kenner der <strong>Gemeinden</strong><br />
<strong>die</strong> Festrede. Es klang fast wie ein klassisch<br />
britisches Understatement, als er zur<br />
Verankerung Stellung nahm: „Gemeindeund<br />
Städtebund hatten - unbestritten -<br />
bereits lange Zeit vor dem Jahre 1988<br />
eine hohe Reputa-<br />
tion und eine einflussreiche<br />
Stellung<br />
als Interessenvertretungen,<br />
sodass<br />
ihre Aufnahme in<br />
<strong>die</strong> Verfassung<br />
eigentlich nur als<br />
logische und zwingende<br />
Konsequenz<br />
hieraus aufgefasst<br />
wurde.“ Mit der<br />
Verankerung in der<br />
Verfassung wurde<br />
»<br />
Die <strong>Gemeinden</strong><br />
können für sich in<br />
Anspruch nehmen, im<br />
Vergleich mit den<br />
anderen Gebietskörperschaften<br />
gerade<br />
insoweit hervorragend<br />
abzuschneiden.<br />
Dr. Franz Fiedler<br />
über <strong>die</strong> Tagesarbeit der<br />
<strong>Gemeinden</strong> und Bürgerservice<br />
im Grunde ja nur „ihrer faktischen<br />
Bedeutung Rechnung“ getragen. Neben<br />
einigen kritischen Betrachtungen zu<br />
Haushaltkonsoli<strong>die</strong>rung und strukturellen<br />
reformmaßnahmen - fast möchte man<br />
meinen, ein Rechnungshofpräsident<br />
„muss auch in der schönsten Suppe ein<br />
Haar finden“ - kam er dann zu einem<br />
wesentlichen und bis dahin noch nicht<br />
angesprochenen Aspekt: „Mit <strong>die</strong>sem Verfassungsgesetz<br />
erfolgte zweifellos eine<br />
bedeutende Aufwertung der Stellung von<br />
Gemeinde- und Städtebund, <strong>die</strong> sie ... als<br />
gleichberechtigte Partner neben dem<br />
Bund und den Ländern in Erscheinung<br />
treten lässt und <strong>die</strong> als Meilenstein auf<br />
dem Weg zu einem echten „Drei-Partner-<br />
System“ im Föderalismus angesehen werden<br />
kann.“<br />
Bewunderung klang bei Fiedler durch, als<br />
er exemplarisch das Engagement aufzählte,<br />
das beide Vertretungen mit dem<br />
Österreich-Konvent verbinden: „Die Vorschläge<br />
gipfeln in einer Aufwertung der<br />
<strong>Gemeinden</strong> zu bundesstaatlichen Partnern<br />
der übrigen Gebietskörperschaften<br />
und einer gleichberechtigten Rolle neben<br />
<strong>die</strong>sen. Nach den Vorstellungen der Interessenvertretungen<br />
muss <strong>die</strong> bundesstaatliche<br />
Struktur Österreichs zu einem echten<br />
„Drei-Partner-System“ führen.“<br />
Die Vizepräsidentin des Bundesrates,<br />
Anna Haselbacher kam es zu, <strong>die</strong> passenden<br />
Schlussworte zu finden. Und als<br />
gestandene <strong>Kommunal</strong>-<br />
«<br />
politikerin (sie „lernte“<br />
in der Wiener Bezirksvertretung<br />
und im Wiener<br />
Gemeinderat) fand<br />
sie mit ihrer Kritik an<br />
den sehr knapp bemessenenBegutachtungsfristen<br />
treffsicher einen<br />
Punkt, wo <strong>die</strong> Gemeindevertreter<br />
nur zustimmen<br />
konnten.<br />
Zu <strong>die</strong>sem Ereignis<br />
haben der Österreichi-<br />
Festakt<br />
Nationalratspräsident Andreas Khol<br />
bestätigte in seiner kühlen Tiroler Art <strong>die</strong><br />
künftige Bedeutung der <strong>Gemeinden</strong>.<br />
sche Gemeindebund und der Städtebund<br />
eine Festschrift „15 Jahre Verankerung<br />
der kommunalen Interessenvertretungen“<br />
veröffentlicht (siehe auch Seite 71.<br />
Die Preisträger mit Nationalratspräsident<br />
Helmut Khol und den Präsidenten Michael<br />
Häup und Helmut Mödlhammer sowie<br />
Univ. Prof. Dr. Theodor Öhlinger.<br />
Wissenschaftspreis der <strong>Gemeinden</strong><br />
Frauen sind sechs von<br />
acht Preisträgern<br />
Insgesamt acht junge Nachwuchswissenschafter/-innen<br />
freuten sich am 14.<br />
November 2003 im Parlament über den<br />
Gewinn des Preises der Kommunen des<br />
Österreichischen Gemeindebundes und<br />
des Österreichischen Städtebundes.<br />
Den mit 3000 Euro dotierten Hauptpreis<br />
nahmen Mag. Dr. Georg Eisenberger und<br />
Dr. Elisabeth Hödl für ihre Arbeit „Einkaufszentren<br />
- Raumordnungsrechtliche<br />
Grundlagen in Österreich“ entgegen.<br />
Univ. Ass. Mag. Dr. Silvia Langthaler<br />
(„Mehrdimensionale Erfolgssteuerung in<br />
der Gemeinde“) und <strong>die</strong> Projektgruppe<br />
„Puma“, fünf junge Studenten der Fachhochschule<br />
Technikum Kärnten („Bürgerengagement“)<br />
„belegten“ <strong>die</strong> Plätze.<br />
KOMMUNAL bringt ab der nächsten<br />
Ausgabe aufgrund der Fülle an hervorragenden<br />
Themen eine Auswahl der eingerichten<br />
Arbeiten in Kurzfassung.<br />
KOMMUNAL 9
Gemeindebund<br />
Die <strong>Gemeinden</strong> werden in der Verwaltungsflut untergehen<br />
Getränkesteuer: Die<br />
<strong>Gemeinden</strong> schäumen<br />
Das seit Jahren anhaltende Dauer-Thema Getränkesteuer bringt <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> zum<br />
Schäumen. Es besteht kaum Hoffnung, dass <strong>die</strong>ses leidige Problem bald einer<br />
vernünftigen Regelung zugeführt und erledigt werden kann.<br />
Eigentlich<br />
kann sich über<br />
<strong>die</strong> Entwicklung<br />
niemand<br />
freuen: Die<br />
Frage der Rückzahlung<br />
der<br />
Getränkesteuer<br />
wird noch längere<br />
Zeit ungeklärt<br />
bleiben.<br />
Zunächst wird<br />
der Verwaltungsgerichtshof<br />
zu<br />
entscheiden<br />
haben, inwieweit<br />
<strong>die</strong> Landesabgabenordnungen<br />
hinsichtlich des<br />
Bereicherungsverbotes<br />
halten. Oder<br />
unter welchen<br />
Bedingungen sie<br />
anwendbar sind. Erst dann wird sich<br />
herausstellen, wieviele Verfahren bei<br />
den <strong>Gemeinden</strong> noch behandelt werden<br />
müssen.<br />
Tatsache ist aber, dass <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong><br />
mit einer gewaltigen Flut an Bürokratie<br />
rechnen müssen. Und das in einer Zeit,<br />
wo alle von Verwaltungsvereinfachung<br />
reden und <strong>die</strong> öffentlichen Stellen zum<br />
Sparen aufgefordert werden.<br />
Geldvernichtung<br />
Allein durch das Aufrollen von rund<br />
50.000 Verfahren werden Millionenbeträge<br />
vergeudet. Wenn für ein kompliziertes<br />
Ermittlungsverfahren nur 20 Stunden<br />
gerechnet werden, sind <strong>die</strong>s eine Million<br />
Stunden zur Bewältigung <strong>die</strong>ser Arbeit.<br />
Und wenn pro Stunde ein Satz von 20<br />
Euro angenommen wird, ergibt das einen<br />
Aufwand von 20 Millionen Euro, <strong>die</strong><br />
10 KOMMUNAL<br />
Getränkesteuer<br />
Getränkesteuer: EuGH hat entschieden<br />
Der Ball liegt<br />
wieder beim<br />
VwGH<br />
Mit Spannung wurde der 2. Oktober erwartet. Vor allem<br />
<strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> erhofften sich endlich Klarheit in der<br />
leidigen Causa Getränkesteuer. Aber: Die Urteilsfindung<br />
liegt wieder beim österreichischen Verwaltungsgerichtshof,<br />
und ein endgültiges Urteil ist wieder in weite<br />
Ferne gerückt.<br />
◆ Mag.Sabine Blecha<br />
Am 2. Oktober 2003 traf der Europäische<br />
Gerichtshof (EuGH) seine Vorabentscheidung<br />
zur österreichischen<br />
Getränkesteuer: Erwartet wurde, dass<br />
der EuGH eine Vorentscheidung in der<br />
Frage herbeiführt, ob <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong><br />
<strong>die</strong> gemeinschaftsrechtswidrige Getränkesteuer<br />
auf alkoholische Getränke für<br />
den Zeitraum 1.1.1995 (EU-Beitritt) bis<br />
9.3.2000 (Urteil, mit dem <strong>die</strong> Getränkesteuer<br />
als gemeinschaftsrechtswidrig<br />
erkannt wurde) rückerstatten müssen<br />
oder nicht. Dies hat er nicht getan: Die<br />
endgültige Entscheidungsfindung<br />
wurde dem Verwaltungsgerichtshof<br />
zurückgegeben.<br />
◆ Mag. Sabine Blecha ist Juristin<br />
beim Österreichischen Gemeindebund<br />
8 KOMMUNAL<br />
Das europäische Höchstgericht zeigte<br />
sich entscheidungsschwach:<br />
Eine endgültigeEntscheidung<br />
ist immer<br />
noch nicht da, <strong>die</strong><br />
Entscheidungsfindung<br />
wurde an den<br />
Verwaltungsgerichtshofzurückverwiesen.<br />
Der EuGH<br />
stellte lediglich<br />
Rahmenbedingungen<br />
auf: Innerhalb<br />
der vorgelegten<br />
Interpretationsregeln<br />
muss der Verwaltungsgerichtshof<br />
nun – nach<br />
Würdigung der<br />
nationalen Rechtslage<br />
– selbst entscheiden, ob <strong>die</strong><br />
Prinzipiell darf<br />
davon ausgegangen<br />
werden,dass <strong>die</strong><br />
Rückwirkung der<br />
Bereicherungsverbotegemeinschaftsrechtskonform<br />
ist,<br />
allerdings tragen<br />
<strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> <strong>die</strong><br />
Beweislast.<br />
<strong>Gemeinden</strong> Rückerstattungen leisten<br />
müssen oder nicht.<br />
Etappensieg für<br />
Österreichs <strong>Gemeinden</strong><br />
Gleich vorweg: Das Urteil des EuGH<br />
stellt einen Etappensieg für <strong>die</strong><br />
<strong>Gemeinden</strong> dar, der mit einem lachen-<br />
den und einem weinenden Auge zu<br />
betrachten ist. Das europäische<br />
Höchstgericht hat<br />
nämlich nicht nur zu der<br />
vorgelegten Frage der rück-<br />
wirkenden Bereicherung<br />
sondern auch noch zu<br />
anderen Bereichen Aussagen<br />
getroffen. Prinzipiell<br />
darf davon ausgegangen<br />
werden, dass <strong>die</strong> Rückwirkung<br />
der Bereicherungsverbotegemeinschaftsrechtskonform<br />
ist, allerdings tragen<br />
<strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> <strong>die</strong><br />
Beweislast für den Nachweis<br />
einer Überwälzung<br />
der Getränkesteuer und der<br />
daraus resultierenden<br />
Bereicherung der Unternehmen.<br />
Details des EuGH-Urteils<br />
Rückwirkung: Nach Ansicht des EuGH<br />
ist <strong>die</strong> rückwirkende Einführung von<br />
Bereicherungsregelungen grundsätzlich<br />
mit dem Gemeinschaftsrecht vereinbar,<br />
so weit sie nur nicht spezifisch <strong>die</strong>se<br />
Abgabe (Getränkesteuer auf alkoholische<br />
Getränke) betreffen. Die Entscheidung<br />
<strong>die</strong>ser Frage überlässt der<br />
Zu den Bereicherungsverboten wird das europäische Höchstgericht ausführlicher: Bereicherungsverbote<br />
wie jene in den Abgabenordnungen der Länder sind nach Auffassung<br />
des EuGH mit dem Gemeinschaftsrecht vereinbar, wenn gewisse Bedingungen erfüllt<br />
werden.<br />
Gerichtshof allerdings dem Verwaltungsgerichthof,<br />
der in seinem Vorabentscheidungsersuchen<br />
bereits dazu<br />
hervorgehoben hat, dass sich seines<br />
Erachtens <strong>die</strong> bekämpfte Bestimmung<br />
der WAO nicht ausschließlich auf <strong>die</strong><br />
Getränkesteuer bezieht.<br />
Bereicherungsverbot: Zu den Bereicherungsverboten<br />
wird das europäische<br />
Höchstgericht ausführlicher: Bereicherungsverbote<br />
wie<br />
jene in den Abgabenordnungen<br />
der Länder sind<br />
In der Frage<br />
“Wiener Abgabenordnung”überlässt<br />
der EuGH es<br />
letztlich wiederum<br />
dem VwGH zu<br />
beurteilen,ob<br />
dadurch Ansprüche<br />
aus Gemeinschaftsrecht<br />
diskriminiert<br />
werden.<br />
nach Auffassung<br />
des EuGH mit<br />
dem Gemeinschaftsrechtvereinbar,<br />
wenn<br />
gewisse Bedingungen<br />
erfüllt<br />
werden. In der<br />
Behandlung <strong>die</strong>ser<br />
Bedingungen<br />
geht der<br />
Gerichtshof über<br />
<strong>die</strong> Beantwortung<br />
der Vorlage-<br />
frage hinaus, das Problem <strong>die</strong>ser Bedingungen<br />
steckt im Detail:<br />
◆ Die nationalen Behörden müssen <strong>die</strong><br />
Abwälzung oder Nichtabwälzung<br />
einer indirekten Abgabe auf <strong>die</strong> Verbraucher<br />
in jedem Einzelfall unter<br />
Berücksichtigung aller wirtschaftlichen<br />
Umstände, wie etwa aufgrund<br />
der Steuererhebung eingetretene<br />
Absatzrückgänge, Gewinnschmälerungen<br />
etc., prüfen. Der EuGH hält<br />
hier ausdrücklich fest, dass <strong>die</strong><br />
bewiesene Einrechnung der Getränkesteuer<br />
in den Verkaufspreis allein<br />
nicht ausreicht, um zwangsläufig zu<br />
einer ungerechtfertigten Bereicherung<br />
zu führen.<br />
◆ Weiters verlangt der Gerichtshof<br />
auch, dass es in der Verwaltungspraxis<br />
keine Vermutung der Abwälzung<br />
zu Lasten der Abgabenpflichtigen<br />
geben darf (Effektivitätsprinzip).<br />
Diese können allerdings zur Mitwirkung<br />
am Abgabenverfahren angehalten<br />
werden, soweit ihnen<br />
dadurch nicht <strong>die</strong> Erbringung eines<br />
Gegenbeweises auferlegt wird. „Ver-<br />
durch Bürokratie vernichtet werden.<br />
Dabei ist noch kein einziger Euro an den<br />
Getränkesteuer-Zahler geflossen.<br />
Und schließlich sind sich <strong>die</strong> Konsumenten<br />
sicher, dass nicht der Wirt oder der<br />
Händler <strong>die</strong> Getränkesteuer bezahlt hat,<br />
sondern sie mit ihrer Rechnung. Deshalb<br />
haben auch schon viele Kunden bei<br />
<strong>Gemeinden</strong> angefragt, ob von ihrer<br />
Steuer etwas zurückbezahlt wurde, weil<br />
sie <strong>die</strong>se Summe dann ebenfalls einfordern<br />
werden.<br />
Die Haltung des Gemeindebundes ist<br />
klar: Für uns gilt <strong>die</strong> Versicherung des<br />
Bundes, dass im Falle einer Rückzahlungsverpflichtung<br />
der <strong>Gemeinden</strong> der<br />
Bund einen weitgehenden Ersatz zu leisten<br />
hat. Diese Verpflichtung des Bundes<br />
wird dann schlagend, wenn wirklich <strong>die</strong><br />
<strong>Gemeinden</strong> zur Rückzahlung gezwungen<br />
werden. Immerhin kann es dabei um<br />
Beträge bis zu einer Milliarde Euro<br />
gehen. Betroffen wären in erster Linie<br />
Und was meint der<br />
Gemeindebund<br />
Getränkesteuer<br />
Aufgrund der Entscheidung des<br />
EuGH tragen <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> <strong>die</strong><br />
Beweislast für eine vorliegende<br />
Überwälzung der Getränkesteuer<br />
und eine dadurch eingetretene<br />
Bereicherung der Unternehmen.<br />
Damit müssen nun 60.000-<br />
80.000 Verfahren wieder aufgerollt<br />
werden. Mit der zu erwartenden<br />
Flut der Verfahren, <strong>die</strong><br />
über <strong>die</strong> Behörden und Gerichte<br />
hereinbrechen wird, sind <strong>die</strong><br />
österreichischen <strong>Gemeinden</strong><br />
jedenfalls bürokratisch überfordert.<br />
Vor allem <strong>die</strong> Klein- und<br />
Mittelgemeinden, denen jetzt<br />
schon viel Personal fehlt, stehen<br />
dabei vor unlösbaren Aufgaben.<br />
Der Österreichische Gemeindebund<br />
wird daher mit allen Mitteln<br />
versuchen, eine politische<br />
Lösung in Angriff zu nehmen, <strong>die</strong><br />
er für sinnvoller erachtet als eine<br />
von Juristen gefundene – zwar<br />
sicherlich rechtlich korrekte –<br />
aber nicht praktikable Lösung.<br />
Darüber hinaus hat uns <strong>die</strong> Vorabentscheidung<br />
des europäischen<br />
Gerichtshofes wieder gezeigt und<br />
bewiesen, dass Entscheidungen<br />
auf Europaebene völlig praxisfremd<br />
sind und es viel mehr Sinn<br />
machen würde, derart wichtige<br />
Entscheidungen im eigenen Land<br />
zu belassen!<br />
KOMMUNAL 9<br />
20 Kilometern.<br />
Tourismus-<strong>Gemeinden</strong>,<br />
deren Budgets bis zu<br />
einem Drittel durch <strong>die</strong><br />
Getränkesteuer bedeckt<br />
wurden. Für <strong>die</strong>se<br />
<strong>Gemeinden</strong> wäre eine<br />
Rückzahlungsverpflichtung<br />
der finanzielle Ruin.<br />
Betroffen wären von einer<br />
Rückzahlungsverpflichtung<br />
aber nicht nur <strong>die</strong><br />
<strong>Gemeinden</strong>, sondern in<br />
erster Linie <strong>die</strong> regionale<br />
Wirtschaft. Den vielen<br />
Klein- und Mittelbetrieben<br />
gerade der Bauwirtschaft<br />
ist klar, dass <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong><br />
<strong>die</strong> Hauptauftraggeber<br />
sind. 80 Prozent des kommunalenAuftragsvolumens<br />
gehen nämlich in <strong>die</strong><br />
Wirtschaft im Umkreis von<br />
Und <strong>die</strong> Zeche zahlt ...<br />
Und schließlich ist den Bürgern klar, dass<br />
im Falle von Rückzahlungen der Bürger<br />
zum zweiten Mal zur Kasse gebeten<br />
würde, weil niemand das Geld der Jahre<br />
1995 bis 1998 auf der hohen Kante liegen<br />
hat, sondern es über eine neue Belastung<br />
hereingebracht werden müsse.<br />
Aber auch <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> ihre Steuer treu<br />
abgeführt und auf den Grundsatz von<br />
geltendem Recht vertraut und nicht langwierige<br />
Verfahren betrieben haben, würden<br />
sich verschaukelt fühlen.<br />
Der Gemeindebund kann im Interesse<br />
aller Betroffenen nur hoffen, dass <strong>die</strong> Vernunft<br />
siegt. Jedenfalls werden wir alles<br />
daran setzen, dass unsere <strong>Gemeinden</strong><br />
nicht in das Finanz-Chaos gestürzt werden.<br />
Helmut Mödlhammer
Die Referentenliste liest sich wie das<br />
„Who is Who“ der der österreichischen<br />
<strong>Kommunal</strong>politik: Lebensminister Josef<br />
Pröll, Gemeindebundpräsident Helmut<br />
Mödlhammer, Forum-Land-Präsident<br />
Fritz Grillitsch, um nur einige zu nennen<br />
und EU-Kommissar Franz Fischler wechselten<br />
sich am Rednerpult ab. Die Themen<br />
der Referate waren dementsprechend<br />
und reichten von „<strong>Gemeinden</strong> -<br />
attraktive Standorte, vitale Lebensräume“<br />
und „Ziele der EU im Bereich<br />
ländliche Entwicklung“ über „Breitbandtechnologie“<br />
und „Verbesserung der<br />
Standortqualität von <strong>Gemeinden</strong>“ bis<br />
hin zu „Siedlungswasserwirtschaft“ und<br />
„EDV-Einsatz zur effizienteren Verwaltung“.<br />
Die abschließende Podiumsdiskussion<br />
zum Thema „Finanzausgleich -<br />
Schlüsselinstrument für moderne und<br />
handlungsfähige Kommunen“ mit Helmut<br />
Mödlhammer und Fritz Grillitsch<br />
sorgten für einen starken Schlusspunkt.<br />
Attraktiver Standort<br />
„Handfeste“ Unterstützung für <strong>die</strong><br />
<strong>Gemeinden</strong> sagte Lebensminister Josef<br />
Pröll zu. Er berichtete, dass das Lebensministerium<br />
50 <strong>Gemeinden</strong> bei der Analyse<br />
und Positionierung unterstützen<br />
werde. Allerdings verwies der Minister<br />
darauf, dass „<strong>die</strong> Unterstützung einzelner<br />
<strong>Gemeinden</strong> langfristig ‘nichts bringe’.“<br />
Zur Stützung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
und Standortqualität in Österreich sei es<br />
nötig, Kooperationen zwischen den<br />
<strong>Gemeinden</strong> zu forcieren. Vor allem zum<br />
Thema „regionale Entwicklungsprojekte“<br />
werde das Lebensministerium erstmals<br />
einen komprimierten Katalog erstellen,<br />
welche Förderungsangebote den <strong>Gemeinden</strong><br />
von Landes-, Bundes- und EU-Ebene<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Die Förderungen waren auch Thema des<br />
Referats von EU-Kommissar Franz Fischler.<br />
Er teilte mit, dass es von EU-Seite her<br />
keine weiteren Förder-Aktivitäten mehr<br />
geben würde und bedauerte, dass <strong>die</strong><br />
LEADER-Töpfe von österreichischer Seite<br />
nicht voll ausgeschöpft worden seien.<br />
Der ländliche Raum<br />
braucht starke <strong>Gemeinden</strong><br />
Gemeindebundpräsident Mödlhammer<br />
rief den Status Quo in Erinnerung: „Keine<br />
andere Gebietskörperschaft hat sich so<br />
rasch und flexibel weiter entwickelt wie<br />
<strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> Österreichs. Sie sind<br />
längst nicht mehr verstaubte Amtsstuben<br />
und starre bürokratische Apparate,<br />
sondern lebendige demokratische Gremien,<br />
Bürgerservicestellen modernster<br />
Art und hochmoderne Leistungsträger<br />
Bürgermeisterkonferenz<br />
Gemeindebundpräsident Helmut<br />
Mödlhammer,Lebensminister Josef<br />
Pröll, Salzburgs Landesrat Sepp Eisl,<br />
Generaldirektor Heinz Sundt von der<br />
Telekom und Leopold Bauernfeind<br />
von Fabasoft.<br />
Bürgermeisterkonferenz: Wirtschaftsstandort Gemeinde<br />
Für bessere<br />
Wettbewerbsfähigkeit<br />
Sehr gut besucht war <strong>die</strong> Bürgermeisterkonferenz Mitte November in Salzburg.<br />
Rund 250 Gemeindemandatare diskutierten zum Thema „Wirtschaftsstandort<br />
Gemeinde - bessere Wettbewerbsfähigkeit in Österreich und Europa“.<br />
Foto: Susi Berger<br />
und zudem der verlässliche Investitionsmotor<br />
für <strong>die</strong> heimische Wirtschaft.“<br />
Fritz Grillitsch schlug in <strong>die</strong> selbe Kerbe:<br />
„Die Rechte der Staatsbürger sind nicht<br />
teilbar und es darf niemand Bürger 2.<br />
oder gar 3. Klasse sein, nur weil er nicht<br />
in einer Großstadt wohnt. Die Leistungen<br />
der Daseinsvorsorge müssen für alle Bürgerinnen<br />
und Bürger gleich zugänglich<br />
sein. Dies ist nur möglich, wenn allen<br />
<strong>Gemeinden</strong>, <strong>die</strong> bei der Erbringung von<br />
öffentlichen Dienstleistungen <strong>die</strong> unumstrittene<br />
Nummer 1 sind, <strong>die</strong> dabei anfallenden<br />
Kosten über den Finanzausgleich<br />
auch abgegolten werden.“ Ganz allgemein<br />
war <strong>die</strong> Stimmung auf der Bürgermeisterkonferenz<br />
und der anschließenden<br />
Diskussionrunde sehr informativ. Die<br />
Wortmeldungen einzelner der über 200<br />
teilnehmenden Gemeindemandatare<br />
ließen jedoch erkennen, dass es mancherorts<br />
noch an Information - vor allem im<br />
Bereich e-Government - mangelt. So<br />
seien zwar praktisch alle <strong>Gemeinden</strong> im<br />
Internet, aber nicht überall wisse man,<br />
wie man damit arbeiten kann und was<br />
mit „e-Government“ alles „möglich ist.<br />
KOMMUNAL wird in einer der nächsten<br />
Ausgaben über Teilaspekte der Themen<br />
des Bürgermeistertages berichten.<br />
KOMMUNAL 11
Recht & Verwaltung<br />
Sozialversicherungsrechtliches Forderungspaket<br />
Wo <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong><br />
benachteiligt werden<br />
Aus Anlass der Begutachtung zum Entwurf eines 2. Sozialversicherungs-Änderungsgesetzes<br />
2003 hat der Österreichische Gemeindebund derzeit wichtige und aktuelle<br />
sozialrechtliche Probleme in den <strong>Gemeinden</strong> zusammengetragen.<br />
KOMMUNAL listet <strong>die</strong> fünf wesentlichen Knackpunkte im Gesetz auf. (Teil 1)<br />
◆ Mag. Sabine Blecha<br />
Gemeinsam mit dem Experten Prof. Werner<br />
Sedlacek wurden <strong>die</strong> kommunalen<br />
Probleme analysieren und in Form eines<br />
Expertengutachtens zu Papier gebracht.<br />
Anstoß zu <strong>die</strong>sem Vorhaben gab <strong>die</strong><br />
letzte Sitzung des Gesundheits- und<br />
Sozialausschusses des Österreichischen<br />
Gemeindebundes, der <strong>die</strong>se Vorgangsweise<br />
mittels Beschluss vorgegeben bzw.<br />
abgesegnet hat. Das Forderungspaket<br />
wurde Anfang November schriftlich im<br />
Rahmen des Begutachtungsverfahrens<br />
zusätzlich auch an <strong>die</strong> zuständigen Minister<br />
Haupt und Rauch-Kallat herangetragen.<br />
Schwerpunktmäßig wurden dabei<br />
fünf Problembereiche aufgegriffen und<br />
fachlich aufgearbeitet.<br />
Normierung der Geringfügigkeitsgrenze<br />
Im Zusammenhang mit der Pflichtversicherung<br />
in der Krankenversicherung<br />
nach dem B-KUVG hat der Österreichische<br />
Gemeindebund <strong>die</strong> endgültige Nor-<br />
◆ Mag. Sabine Blecha ist Juristin<br />
beim Österreichischen Gemeindebund<br />
12 KOMMUNAL<br />
mierung der Geringfügigkeitsgrenze<br />
gemäß § 5 Abs. 2 Z 2 ASVG gefordert:<br />
Von der Pflichtversicherung in der Krankenversicherung<br />
nach dem B-KUVG sind<br />
ua. auch <strong>die</strong> Bürgermeister und <strong>die</strong> übrigen<br />
Mitglieder der Gemeindevertretungen<br />
erfasst, außer es kommt eine im B-<br />
KUVG normierte Ausnahme zum Tragen.<br />
Die Pflichtversicherung tritt zum<br />
Beispiel dann nicht ein, wenn <strong>die</strong> Beitragsgrundlage<br />
des Bürgermeisters oder<br />
Gemeindemandatars nach § 19 B-KUVG<br />
<strong>die</strong> ASVG - Geringfügigkeitsgrenze nicht<br />
übersteigt. Problematisch<br />
dabei ist, dass <strong>die</strong><br />
Anwendung der ASVG-<br />
Geringfügigkeitsgrenze<br />
jedoch mit dem Inkrafttreten<br />
des § 57 B-KUVG<br />
idF des Bundesgesetzes<br />
BGBl. I Nr. 174/1999<br />
mit 1. Jänner 2005<br />
begrenzt ist.<br />
Bei mehrfacher Krankenpflichtversicherung<br />
kann<br />
der Versicherte aufgrund<br />
des § 57 B-KUVG in der<br />
derzeit geltenden Fassung<br />
in jedem Anlassfall<br />
wählen, nach welchem<br />
Versicherungssystem <strong>die</strong><br />
Leistungen erfolgen sollen.<br />
Der „neue“<br />
§ 57 B-KUVG sieht hingegen<br />
vor, dass <strong>die</strong>se Wahlmöglichkeit<br />
nicht für jeden einzelnen Versicherungsfall<br />
besteht, sondern <strong>die</strong> Entscheidung<br />
am Beginn der Mehrfachversicherung<br />
bzw. mit Beginn jedes Kalenderjahres<br />
getroffen werden muss. Erfolgt keine<br />
Wahl, sieht § 57 B-KUVG folgende Rei-<br />
Die Pflichtversicherung<br />
tritt dann<br />
nicht ein, wenn <strong>die</strong><br />
Beitragsgrundlage<br />
des Bürgermeisters<br />
oder Gemeindemandatars<br />
nach<br />
§ 19 B-KUVG <strong>die</strong><br />
ASVG-Geringfügigkeitsgrenze<br />
nicht<br />
übersteigt.<br />
henfolge vor: B-KUVG – ASVG – GSVG –<br />
BSVG. Diese Neuregelung des § 57 B-<br />
KUVG idF des BGBl. I Nr. 174/1999<br />
sollte ursprünglich schon mit 1. Jänner<br />
2000 in Kraft treten, wurde aber mit<br />
Hinweis auf <strong>die</strong> flächendeckende Einführung<br />
der Chipkarte immer wieder<br />
verschoben, zuletzt bis 1. Jänner 2005<br />
(§ 193 Abs. 1 Z 2 B-KUVG). Während<br />
<strong>die</strong> Anwendung der Geringfügigkeitsgrenze<br />
des § 5 Abs. 2 ASVG insbesondere<br />
im ASVG selbst nicht mit der derzeit<br />
geltenden Leistungszuständigkeit<br />
bei mehrfacher Krankenversicherung<br />
nach § 128<br />
ASVG gekoppelt ist und<br />
daher <strong>die</strong>se Geringfügigkeitsgrenze<br />
offenbar –<br />
zumindest nach derzeit<br />
geltender Rechtslage –<br />
auch nach Einführung<br />
der Chipkarte weiter<br />
bestehen wird, ist <strong>die</strong>s<br />
aufgrund der vorstehend<br />
dargestellten Rechtslage<br />
im Falle der im B-KUVG<br />
geregelten Geringfügigkeitsgrenze<br />
nicht der<br />
Fall. Der Österreichische<br />
Gemeindebund hat<br />
daher anregt, <strong>die</strong> zeitliche<br />
Begrenzung der<br />
Anwendung der Geringfügigkeitsgrenze<br />
gemäß<br />
§ 5 Abs. 2 Z 2 ASVG aus § 194 Abs. 2 B-<br />
KUVG zu eliminieren. Diese Änderung<br />
würde den Kommunen mehr Planungssicherheit<br />
liefern, da <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> aufgrund<br />
des Stabilitätspaktes zu einer mittelfristigen<br />
Finanzplanung für jeweils 4<br />
Jahre verpflichtet sind und es bei der
Vor allem <strong>die</strong> Auslegung der Wortfolge „neuerlich angetreten“ entscheidet darüber, ob<br />
ein Bürgermeister mit vorzeitiger Alterspension nach Ende der am 31. Dezember 2000<br />
gelaufenen Funktionsperiode wieder für das Bürgermeisteramt kandi<strong>die</strong>rt oder nicht.<br />
derzeitigen Regelung daher unklar ist,<br />
ob ein durch ein Auslaufen der in § 194<br />
Abs. 2 B-KUVG enthaltenen Regelung<br />
für <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> zusätzlichen Kosten<br />
in Form von Krankenversicherungsbeiträgen<br />
auftreten werden.<br />
Der Bürgermeisterbezug<br />
als Erwerbseinkommen<br />
Zur Thematik des Bürgermeister-Bezugs<br />
als Erwerbseinkommen im Zusammenhang<br />
mit den Auswirkungen auf eine<br />
bestehende (oder bevorstehende) Alterspension<br />
wurde ebenfalls eine Forderung<br />
erhoben. Nach dem Teilpensionsgesetz<br />
gelten seit 1. Jänner 2001 auch <strong>die</strong><br />
Bezüge für Bürgermeister von <strong>Gemeinden</strong><br />
und Städten ohne eigenem Statut<br />
als Erwerbseinkommen, allerdings mit<br />
der Einschränkung, dass <strong>die</strong> Bürgermeister-Funktion<br />
nach dem 31. Dezember<br />
2000 „erstmals oder neuerlich“ angetreten<br />
wird (wurde). (Dem entsprechen<br />
auch <strong>die</strong> Bestimmungen im ASVG, und<br />
<strong>die</strong> gleichlautenden Gesetzesstellen im<br />
GSVG und BSVG).<br />
Wie <strong>die</strong> Erfahrungen bereits zeigen,<br />
bedeutet <strong>die</strong>s, dass insbesondere jene<br />
Bürgermeister, <strong>die</strong> bereits eine gesetzliche<br />
vorzeitige Alterspension<br />
beziehen oder<br />
unmittelbar davor ste-<br />
hen, für Neuwahlen<br />
nach dem 31. Dezember<br />
2000 nicht mehr<br />
kandi<strong>die</strong>ren und viele<br />
Kommunen so auf<br />
erfahrene Bürgermeister<br />
verzichten müssen.<br />
Um <strong>die</strong>se Entwicklung<br />
zumindest den<br />
<strong>Gemeinden</strong> jener Bundesländer<br />
zu ersparen,<br />
Nach dem<br />
Teilpensionsgesetz<br />
gelten seit 1. Jänner<br />
2001 auch <strong>die</strong> Bezüge<br />
für Bürgermeister von<br />
<strong>Gemeinden</strong> und<br />
Städten ohne<br />
eigenem Statut als<br />
Erwerbseinkommen.<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> ersten Gemeinderatswahlen nach<br />
dem 31. Dezember 2000 noch vor sich<br />
haben, ersuchte der Österreichische<br />
Gemeindebund, umgehende Lösungen<br />
im Auslegungswege bzw. legistisch zu<br />
schaffen.<br />
Vor allem <strong>die</strong> Auslegung der Wortfolge<br />
„neuerlich angetreten“ entscheidet darüber,<br />
ob ein Bürgermeister mit vorzeitiger<br />
Alterspension nach Ende der am 31.<br />
Dezember 2000 gelaufenen Funktionsperiode<br />
wieder für das Bürgermeisteramt<br />
kandi<strong>die</strong>rt oder nicht.<br />
Wunsch des Österreichischen Gemeindebundes<br />
ist es daher, dass das zuständige<br />
Ministerium seine <strong>die</strong>sbezüglich<br />
geäußerte Rechtsansicht nochmals überdenkt<br />
und im Interesse der betroffenen<br />
Bürgermeister und <strong>Gemeinden</strong> das Wort<br />
„neuerlich“ so auslegt, dass es nur im<br />
Falle der Neubestellung jener Bürgermeister<br />
zutrifft, <strong>die</strong> <strong>die</strong>ses Amt in der<br />
am 31. Dezember 2000 gelaufenen<br />
Amtsperiode nicht ausgeübt haben.<br />
Erwerbseinkommen der<br />
Gemeindemandatare<br />
Zu <strong>die</strong>ser Problematik wurde weiters<br />
auch der Bereich „Erwerbseinkommen“<br />
der Gemeindemandatare<br />
aus „selbständiger“<br />
Erwerbstätigkeit mitange-<br />
sprochen. Ob eine vorzeitige<br />
Alterspension wegfällt<br />
oder nicht, hängt<br />
nämlich auch von der<br />
Höhe des gleichzeitig<br />
bezogenen Erwerbseinkommens<br />
ab. Als<br />
„Erwerbseinkommen“ gilt<br />
dabei bei unselbständiger<br />
Erwerbstätigkeit das aus<br />
<strong>die</strong>ser Tätigkeit<br />
Recht & Verwaltung<br />
gebührende Entgelt, bei selbständiger<br />
Erwerbstätigkeit der auf den Kalendermonat<br />
entfallende Teil der nachgewiesenen<br />
Einkünfte aus <strong>die</strong>ser Tätigkeit.<br />
Da <strong>die</strong> Gemeindemandatare nicht in<br />
einem Arbeitsverhältnis<br />
zur<br />
Gemeinde ste-<br />
hen und sich<br />
noch andere<br />
Gründe dafür<br />
aufzählen lassen(Argumente<br />
im Teilpensionsgesetz,<br />
im ASVG<br />
im Zusammenhang<br />
mit der<br />
Lohnsteuerpflicht,<br />
keine<br />
Pensionspflichtversicherung<br />
ua), geht<br />
der ÖsterreichischeGemeindebund<br />
davon<br />
aus, dass <strong>die</strong><br />
Bezüge der<br />
Gemeinde-<br />
mandatare nicht als „Erwerbseinkommen<br />
aus unselbständiger Erwerbstätigkeit“ iS<br />
der §§ 91 Abs. 1 ASVG, 60 Abs. 1 GSVG<br />
und 56 Abs. 1 BSVG angesehen werden<br />
können. Die Bezüge aus der Ausübung<br />
eines öffentlichen Mandates sind daher<br />
dem „Erwerbseinkommen aus selbständiger<br />
Erwerbstätigkeit“ iS der vorstehend<br />
genannten Bestimmungen zuzuordnen,<br />
unabhängig davon, dass aufgrund der<br />
ständigen Rechtsprechung des VwGH zu<br />
§ 12 AlVG nicht <strong>die</strong> gesamten Einkünfte,<br />
<strong>die</strong> mit der Ausübung eines öffentlichen<br />
Mandates verbunden sind, vom Begriff<br />
Werner<br />
Sedlacek<br />
Da Gemeindemandatare<br />
nicht in<br />
einem Arbeitsverhältnis<br />
zur Gemeinde<br />
stehen, geht der<br />
Gemeindebund davon<br />
aus, dass <strong>die</strong> Bezüge<br />
der Gemeindemandatare<br />
nicht als<br />
„Erwerbseinkommen<br />
aus unselbständiger<br />
Erwerbstätigkeit“<br />
angesehen werden<br />
können.<br />
Prof. Werner Sedlacek ist Steuerberater<br />
und Partner der TPA Wirtschaftstreuhand<br />
Austria. Sein Fachgebiet ist<br />
„Lohnsteuer und Sozialversicherung“.<br />
Er ist Autor zahlreicher Bücher zu <strong>die</strong>sem<br />
Thema und Konsulent des Österreichischen<br />
Geemindebundes.<br />
KOMMUNAL 13
Recht & Verwaltung<br />
„Erwerbseinkommen“ erfasst sind. Um<br />
<strong>die</strong>se Zuordnung eindeutig klar zu stellen,<br />
regte der Österreichische Gemeindebund<br />
daher an, <strong>die</strong> betreffende Bestimmung im<br />
ASVG (§ 91 Abs. 1 Z 2 ASVG ) und <strong>die</strong><br />
korrespon<strong>die</strong>renden Bestimmungen in<br />
den anderen Bundesgesetzen dahingehend<br />
zu ergänzen, dass <strong>die</strong> in § 1 Z 4 lit.<br />
c) Teilpensionsgesetz genannten Personengruppen<br />
ausdrücklich genannt werden.<br />
Geringfügigkeitsgrenze<br />
Der dritte angesprochene Aspekt in <strong>die</strong>ser<br />
Thematik ist <strong>die</strong> Frage eines „Ausgleich-<br />
Vorschau auf Teil 2<br />
In der nächsten Ausgabe werden Sie über<br />
<strong>die</strong> Forderung des Österreichischen<br />
Gemeindebundes, <strong>die</strong> Gleichstellung des<br />
B-KUVG mit dem ASVG hinsichtlich der<br />
Befreiung jener Bezugsteile eines Bürgermeisters,<br />
<strong>die</strong> auf „freiwillige“ Pensionskassenbeiträge<br />
entfallen, informiert. Der<br />
Österreichische Gemeindebund forderte<br />
eine dem ASVG entsprechende „Befreiungs“bestimmung<br />
auch in das B-KUVG<br />
neu aufzunehmen, um Bürgermeister und<br />
<strong>die</strong> anderen von <strong>die</strong>ser „Pensionskassen-<br />
Regelung“ (<strong>die</strong> von § 2 Abs. 4 BezBegrG<br />
ausgeht) betroffenen öffentlichen Funktionäre<br />
den ASVG-Pflichtversicherten<br />
gleichzustellen. Dies würde eine Harmonisierung<br />
des Lohnsteuerrechts - und eine<br />
damit verbundene Vereinfachung der<br />
Lohnverrechnung bewirken.<br />
Weiters werden Sie über <strong>die</strong> Forderung,<br />
eine Differenzvorschreibung bzw. <strong>die</strong><br />
Befreiung von der Zahlungspflicht der<br />
Pensionspflichtbeiträge auch für Bürgermeister<br />
zu schaffen, lesen können. Hier<br />
wurde verlangt, <strong>die</strong> „Differenzvorschreibung“<br />
bzw. „Befreiung von der Zahlungspflicht“<br />
im Bereich der <strong>die</strong> Pensionsversicherung<br />
regelnden Bestimmungen im<br />
GSVG und BSVG auch auf den „Anrechnungsbetrag“<br />
auszudehnen.<br />
Zum Schluss wird noch <strong>die</strong> Forderung auf<br />
Ausdehnung der Wirkung der „Mehrfachversicherung“<br />
in der Krankenversicherung<br />
auch auf das Verhältnis zu den landesgesetzlich<br />
geregelten Krankenfürsorgeanstalten<br />
abgehandelt werden. Zu <strong>die</strong>ser aktuellen<br />
Problematik wurden dem Ministerium<br />
drei Lösungsvorschläge vorgelegt. Wie<br />
<strong>die</strong>se <strong>die</strong> Gemeindemandatare und andere<br />
öffentliche Funktionäre sowie Beamte<br />
benachteiligende Situation bereinigt wird,<br />
obliegt somit der Entscheidung des Ministeriums.<br />
14 KOMMUNAL<br />
zulagenrichtsatzes“ statt der „Geringfügigkeitsgrenze“.<br />
Ob <strong>die</strong> vorzeitige Alterspension,<br />
<strong>die</strong> ein Gemeindemandatar bezieht,<br />
wegfällt oder nicht, ist ua. nämlich auch<br />
noch davon abhängig, ob das „Erwerbseinkommen“,<br />
das er aufgrund seiner<br />
Tätigkeit als Gemeindemandatar erzielt,<br />
<strong>die</strong> Geringfügigkeitsgrenze gemäß § 5<br />
Abs. 2 ASVG übersteigt.<br />
Im Hinblick auf <strong>die</strong> ständige Judikatur<br />
des VwGH zu § 12 AlVG („Arbeitslosigkeit“)<br />
und <strong>die</strong> mit <strong>die</strong>ser verbundenen<br />
Begriffe „Erwerbstätigkeit“ und „Erwerbseinkommen“<br />
stellt sich <strong>die</strong> Frage, welcher<br />
Teil der Einkünfte aus der Tätigkeit als<br />
Gemeindemandatar als „Erwerbseinkommen“<br />
gilt und daher der Geringfügigkeitsgrenze<br />
gemäß § 5 Abs. 2 ASVG gegenüber<br />
zu stellen ist. Dabei wird vom Höchstgericht<br />
ua. eindeutig festgestellt, dass der<br />
Begriff des Erwerbseinkommens, wie er<br />
für § 12 AlVG maßgeblich ist, nicht ohne<br />
Weiteres alle Einkünfte, <strong>die</strong> mit der Ausübung<br />
eines öffentlichen Mandates verbunden<br />
sind, umfasst. Erwerbseinkommen im<br />
Sinne des § 12 AlVG sind im gegenständlichen<br />
Zusammenhang vielmehr nur dann<br />
gegeben, wenn <strong>die</strong> Bezüge eines öffentlichen<br />
Mandatars ein Ausmaß erreichen,<br />
welches zeigt, dass sie nicht nur den<br />
Zweck haben, mit der Ausübung des<br />
Mandates in der Regel verbundene Aufwendungen<br />
abzugelten, sondern auch<br />
zum Beispiel einen angemessenen Beitrag<br />
zum Lebensunterhalt der betreffenden<br />
Person zu bilden.<br />
Das BMWA hat auf <strong>die</strong>se Judikatur in<br />
Form der erlassmäßigen Anweisung an<br />
den Vorstand des Arbeitsmarktservice<br />
Österreich reagiert, mit der <strong>die</strong> Einkommensgrenze,<br />
bis zu der der Bezug eines<br />
öffentlichen Funktionärs dem Anspruch<br />
auf Arbeitslosengeld nicht entgegensteht,<br />
auf den „Ausgleichszulagenrichtsatz“ für<br />
Einzelpersonen (2003: Euro 643,44 netto<br />
per Monat) angehoben wurde. Dies<br />
bedeutet nichts anderes, als dass der<br />
Bezug eines Gemeindemandatars für den<br />
Anspruch auf Arbeitslosengeld erst schädlich<br />
ist, wenn das nach § 36a AlVG zu<br />
ermittelnde Einkommen<br />
daraus den jeweils<br />
geltenden Ausgleichs-<br />
zulagenrichtsatzüberschreitet. Als Einkommen<br />
gemäß § 36a<br />
AlVG sind dabei im<br />
Wesentlichen <strong>die</strong> Einkünfte<br />
(nicht der Bruttobezug)<br />
zu verstehen,<br />
<strong>die</strong> gemäß § 91 Abs. 1<br />
Z 2 ASVG und den korrespon<strong>die</strong>renden<br />
Bestimmungen in den<br />
anderen Bundesgesetzen<br />
als „Erwerbsein-<br />
Wie <strong>die</strong> Erfahrungen bereits zeigen,<br />
bedeuten <strong>die</strong> Regelungen, dass insbesondere<br />
jene Bürgermeister, <strong>die</strong> bereits<br />
eine gesetzliche vorzeitige Alterspension<br />
beziehen oder unmittelbar davor stehen,<br />
für Neuwahlen nach dem 31. Dezember<br />
2000 nicht mehr kandi<strong>die</strong>ren und viele<br />
Kommunen so auf erfahrene Bürgermeister<br />
verzichten müssen.<br />
kommen“ bei selbständiger Erwerbstätigkeit<br />
gelten. Der Ansatz des jeweiligen<br />
„Ausgleichszulagenrichtsatzes“ deckt<br />
mehr oder weniger den Betrag der<br />
Geringfügigkeitsgrenze gemäß § 5 Abs. 2<br />
ASVG und jenen Teil der Bezüge eines<br />
Gemeindemandatars<br />
ab, der iS der<br />
VwGH-Rechtspre-<br />
Der Bezug eines<br />
Gemeindemandatars ist<br />
für den Anspruch auf<br />
Arbeitslosengeld erst<br />
dann schädlich, wenn das<br />
nach § 36a AlVG zu ermittelnde<br />
Einkommen daraus<br />
den jeweils geltenden<br />
Ausgleichszulagenrichtsatz<br />
überschreitet.<br />
chung nur <strong>die</strong> idR<br />
mit der Ausübung<br />
des Mandates verbundenen<br />
(nicht als<br />
Werbungskosten<br />
abzugsfähigen) Aufwendungen<br />
abgilt<br />
und noch keinen<br />
angemessenen Beitrag<br />
zum Lebensunterhalt<br />
bildet.<br />
Insbesondere aufgrund<br />
der Tatsache,
dass der VwGH sich in seiner vorstehend<br />
wiedergegebenen Begründung ausdrücklich<br />
auf das ASVG bezieht und daher dem<br />
Begriff „Erwerbseinkommen“ im ASVG<br />
nicht eine andere Bedeutung beigemessen<br />
werden kann, als sie für das AlVG gilt, forderte<br />
der Österreichische Gemeindebund<br />
dringend, <strong>die</strong>ser Rechtsprechung des<br />
VwGH auch im ASVG und den korrespon<strong>die</strong>renden<br />
Bundesgesetzen Rechnung zu<br />
tragen: Entweder durch eine entsprechende<br />
gesetzliche Änderung des Begriffes<br />
„Erwerbseinkommen“ im Falle von<br />
Bezügen aus der Ausübung eines öffentlichen<br />
Mandates in den §§ 91 Abs. 1 ASVG,<br />
60 Abs. 1 GSVG und 56 Abs. 1 BSVG oder<br />
im Wege der Auslegung, wie <strong>die</strong>s im<br />
zitierten Erlass des BMWA geschehen ist.<br />
Dabei ist aber zu betonen, dass Letzterem<br />
möglicherweise im Hinblick darauf, dass<br />
der Wegfall von vorzeitigen Alterspensionen<br />
infolge Erwerbseinkommens mit der<br />
Einführung des geplanten „Pensionskontos“<br />
eventuell ohnehin systemwidrig sein<br />
wird und daher beseitigt werden soll, der<br />
Vorzug zu geben ist.<br />
Mit <strong>die</strong>ser Forderung will der Österreichische<br />
Gemeindebund erreichen, dass <strong>die</strong><br />
Bezüge bzw. das aus <strong>die</strong>sen resultierende<br />
„Erwerbseinkommen“ eines Gemeindemandatars<br />
aus seiner Organstellung erst<br />
ab jener Höhe zum Wegfall einer vorzeitigen<br />
Alterspension führt, <strong>die</strong> auch den<br />
Anspruch auf<br />
Arbeitslosengeldaus-<br />
schließen<br />
würde. Dem<br />
BMWA folgend<br />
wäre <strong>die</strong>s erst<br />
der Fall, wenn<br />
<strong>die</strong> Einkünfte<br />
iS des § 91<br />
Abs. 1 Z 2<br />
ASVG und der<br />
korrespon<strong>die</strong>rendenBestimmungen<br />
in<br />
den anderen<br />
Bundesgesetzen<br />
den Ausgleichszulagenrichtsatz<br />
(2003: Euro<br />
643,44 per Monat) übersteigen. Dabei ist<br />
<strong>die</strong> erlassmäßige Festlegung des Ausgleichszulagenrichtsatzes<br />
– statt der<br />
Geringfügigkeitsgrenze – lediglich als vereinfachende<br />
Maßnahme zur Umsetzung<br />
der VwGH-Rechtsprechung anzusehen:<br />
Der VwGH selbst hat sich nicht auf eine<br />
bestimmte Grenze festgelegt und teilweise<br />
sogar ein höheres „Erwerbseinkommen“<br />
(vgl. 2002/08/ 0013 vom 3.7.2002) als<br />
noch nicht für den Anspruch auf Arbeitslosengeld<br />
schädlich beurteilt.<br />
Es stellt sich<br />
<strong>die</strong> Frage, welcher<br />
Teil der Einkünfte<br />
aus der Tätigkeit als<br />
Gemeindemandatar<br />
als „Erwerbseinkommen“<br />
gilt und<br />
daher der Geringfügigkeitsgrenze<br />
gegenüber zu<br />
stellen ist.<br />
Der Präsident des Niederösterreichischen<br />
Landtages, Mag. Edmund Freibauer, hat<br />
im Zuge der laufenden Verfassungsdiskussion<br />
im Österreich-Konvent einen konkreten<br />
Vorschlag für eine Reform des<br />
Bundesrates veröffentlicht. Freibauer verweist<br />
dabei auf <strong>die</strong> Unverzichtbarkeit<br />
einer Länderkammer für das bundesstaatliche<br />
Prinzip unserer Verfassung. Sein<br />
Vorschlag eines „Rates der Länder und<br />
<strong>Gemeinden</strong>“ sieht daher eine bedeutende<br />
Stärkung, aber gleichzeitig wesentliche<br />
Vereinfachung der österreichischen Länderkammer<br />
vor. Dieser wurde anlässlich<br />
eines Workshops über <strong>die</strong> Zukunft der<br />
Mitwirkung der Länder an der Bundesgesetzgebung<br />
kürzlich im Parlament präsentiert.<br />
Der niederösterreichische Landtagspräsident<br />
war bereits vor zwei Jahren mit der<br />
Idee in <strong>die</strong> Öffentlichkeit gegangen, <strong>die</strong><br />
österreichische Länderkammer zu reformieren.<br />
Nach <strong>die</strong>sem Vorschlag soll der<br />
Bundesrat paritätisch aus Mitgliedern der<br />
Landesregierungen und der Landtage<br />
bestehen. Dadurch soll ihm mehr politisches<br />
Gewicht verliehen werden.<br />
Freibauer legt besonderen Wert darauf,<br />
dass <strong>die</strong>ser „Bundesrat neu“ nicht nur<br />
eine Interessenvertretung der Länder,<br />
sondern der Länder und der <strong>Gemeinden</strong><br />
bei der Bundesgesetzgebung sein soll.<br />
Deshalb schlägt er vor, dass auch Vertreter<br />
des Städte- und Gemeindebundes aus<br />
jedem Bundesland in den neuen Bundesrat<br />
einziehen sollen. Diese Interessenvertretungen<br />
seien schließlich bereits in der<br />
Bundesverfassung verankert. <strong>Auch</strong> der<br />
Konsultationsmechanismus mache <strong>die</strong><br />
Wichtigkeit einer Kooperation zwischen<br />
allen drei Gebietskörperschaften klar.<br />
<strong>Auch</strong> <strong>die</strong> Arbeitsweise des Bundesrates<br />
soll nach Freibauer neu geregelt werden.<br />
Der Bundesrat soll nicht wie bisher über<br />
jeden Gesetzesbeschluss des Nationalrates<br />
debattieren, sondern hauptsächlich im<br />
schriftlichen Weg und vor dem Nationalratsbeschluss<br />
seine Stellungnahme abgeben.<br />
Denn es mache keinen Sinn, wenn<br />
sich der Bundesrat in langen Sitzungen<br />
mit jedem einzelnen Gesetzbeschluss des<br />
Nationalrates befasst und dabei parteipolitische<br />
Auseinandersetzungen geführt<br />
werden, obwohl aus der Sicht der Län-<br />
Recht & Verwaltung<br />
Konvent<br />
Der Österreich<br />
Freibauer fordert Rat der Länder und <strong>Gemeinden</strong><br />
Bundesrat neu<br />
der- und Gemeindeinteressen überhaupt<br />
kein Grund für einen Einspruch besteht.<br />
In solchen Fällen genügt es, nach Meinung<br />
des NÖ Landtagspräsidenten, wenn<br />
<strong>die</strong> Entwürfe in den Büros der Landtagspräsidenten<br />
und Mitglieder der Landesregierungen,<br />
<strong>die</strong> ja auch jetzt schon in das<br />
Begutachtungsverfahren einbezogen sind,<br />
geprüft und <strong>die</strong><br />
Spreu vom Weizen<br />
gesondert<br />
wird.<br />
Aber in ganz bestimmten<br />
Fällen<br />
soll der „Bundesrat<br />
neu“ ein echtes<br />
Vetorecht<br />
haben. Dieses<br />
darf nicht nur zu<br />
einer Aufschiebung<br />
und zu<br />
einem weiteren<br />
Nationalratsbeschluss(Beharrungsbeschluss)<br />
führen, sondern<br />
ein solches Veto<br />
muss eine<br />
Gesetzwerdung<br />
gänzlich unterbinden<br />
können.<br />
Edmund Freibauers Vorschlag<br />
eines „Rates der<br />
Länder und <strong>Gemeinden</strong>“<br />
sieht eine Stärkung bei<br />
gleichzeitiger Vereinfachung<br />
der Länderkammer<br />
vor.<br />
Diese Waffe muss daher sorgsam angewendet<br />
werden und soll nach Meinung<br />
Freibauers vor allem dort zum Tragen<br />
kommen, wo Interessen der Länder und<br />
<strong>Gemeinden</strong>, vor allem deren Wirkungsbereich<br />
und <strong>die</strong> dafür nötigen Mittel, also<br />
der Finanzausgleich, in Frage stehen.<br />
Die Sitzungen des neuen Bundesrates sollen<br />
turnusmäßig in den Bundesländern<br />
stattfinden, wie schon jetzt <strong>die</strong> Zusammenkünfte<br />
der Landeshauptleute und der<br />
Landtagspräsidenten. Die nötigen<br />
Geschäfte könnte <strong>die</strong> Verbindungsstelle<br />
der Bundesländer führen und damit der<br />
derzeitige parlamentarische Apparat des<br />
Bundesrates eingespart werden.<br />
Man darf gespannt sein, wie <strong>die</strong> Reaktionen<br />
auf <strong>die</strong>sen Reformvorschlag des niederösterreichischen<br />
Landtagspräsidenten<br />
ausfallen. Immerhin ist es der erste konkret<br />
ausgearbeitete Entwurf zur Reform<br />
der so heftig umstrittenen zweiten Kammer<br />
unseres Bundesparlamentes.<br />
KOMMUNAL 15
Recht und Verwaltung<br />
Der Intimationsbescheid – ein geheimnisvoller Verwaltungsakt<br />
Wer unterschreibt<br />
wann was und wie?<br />
Zahlreiche Anrufe bei Anwälten zeigen, dass viele Bürgermeister mit dem Begriff<br />
„Intimationsbescheid“ wenig anfangen können und ihn manche sogar für rechtswidrig<br />
halten. KOMMUNAL lüftet das Geheimnis um den „Intimationsbescheid“ und legt dar,<br />
worum es sich dabei tatsächlich handelt.<br />
◆ Dr. Roman Häußl<br />
Gemäß § 18 Abs.4 Allgemeines Verwaltungsverfahrensgesetz<br />
1991 (AVG),<br />
BGBl. Nr. 51/1991 in geltender Fassung,<br />
hat jede schriftliche Erledigung <strong>die</strong><br />
Bezeichnung der<br />
Behörde, das Datum<br />
und den Namen des<br />
Genehmigenden zu<br />
enthalten. Soweit im<br />
Folgenden nicht anderes<br />
bestimmt ist, haben<br />
schriftliche Erledigungen<br />
auch <strong>die</strong> Unterschrift<br />
des Genehmigenden<br />
zu enthalten.<br />
Diese Bestimmung ist<br />
einfach zu erfüllen,<br />
wenn es sich bei den<br />
Genehmigenden um<br />
ein monokratisches Organ, wie z.B. den<br />
Landeshauptmann oder auf der <strong>Kommunal</strong>ebene<br />
den Bürgermeister, handelt.<br />
Wird <strong>die</strong> schriftliche Erledigung<br />
jedoch von einem Kollegialorgan wie<br />
◆ Dr. Roman<br />
Häußl ist Mitarbeiter der Rechtsanwaltskanzlei<br />
Dr. Franz Nistelberger<br />
und auf Gemeinderecht spezialisiert<br />
16 KOMMUNAL<br />
Es stellt sich<br />
<strong>die</strong> Frage, wer den<br />
Bescheid eines<br />
Kollegialorganes zu<br />
fertigen hat; vielfach<br />
geschieht <strong>die</strong>s durch<br />
den Bürgermeister.<br />
z.B. dem Gemeindevorstand oder dem<br />
Gemeinderat erlassen - was vor allem<br />
bei Berufungsbescheiden der Fall ist -<br />
wird <strong>die</strong> Sache bereits etwas schwieriger.<br />
Es ist nämlich nicht<br />
üblich, dass z.B. ein Berufungsbescheid<br />
von allen<br />
Mitgliedern des Gemeindevorstandes(Gemeinderates)<br />
gezeichnet wird. In<br />
den meisten Fällen lautet<br />
<strong>die</strong> Fertigungsklausel<br />
dann<br />
„Für den Gemeindevorstand<br />
bzw. Gemeinderat<br />
Der Vizebürgermeister“<br />
Allerdings haben sich<br />
gegen eine derartige Fertigung<br />
bereits in der Literatur vereinzelt<br />
Stimmen erhoben, da in den Gemeindeordnungen<br />
und Stadtrechten eine derartige<br />
Kompetenz für den Vizebürgermeister<br />
grundsätzlich nicht vorgesehen ist.<br />
Es stellt sich also <strong>die</strong> Frage, wer den<br />
Bescheid eines Kollegialorganes zu fertigen<br />
hat; vielfach geschieht <strong>die</strong>s durch<br />
den Bürgermeister.<br />
Ist <strong>die</strong>se Vorgangsweise<br />
zulässig?<br />
Erfolgt <strong>die</strong> Ausfertigung eines Bescheides<br />
von einer anderen, als der den<br />
Bescheid erlassenden Behörde, so<br />
nennt man das einen Intimationsbescheid.<br />
Entgegen der Auffassung der<br />
Lehre hat <strong>die</strong> Rechtsprechung und zwar<br />
sowohl der Verfassungsgerichtshof als<br />
auch der Verwaltungsgerichtshof eine<br />
solche Vorgangweise als zulässig erachtet.<br />
Mit Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofes<br />
vom 6.3.1984, 83/05/0179,<br />
ist der Bürgermeister berechtigt einen<br />
Intimationsbescheid für <strong>die</strong> gemeindliche<br />
Berufungsbehörde zu unterfertigen.<br />
Wichtig ist dabei, dass aus dem Spruch<br />
des Bescheides eindeutig ersichtlich ist,<br />
wer <strong>die</strong>sen Bescheid erlassen hat, also<br />
z.B. der Gemeindevorstand oder der<br />
Gemeinderat. <strong>Auch</strong> darf der ausgefertigte<br />
Bescheid vom Beschluss des<br />
Gemeinderates oder Gemeindevorstandes<br />
nicht abweichen. Liegt einem<br />
namens einer Kollegialbehörde ausgefertigten<br />
Bescheid kein Beschluss <strong>die</strong>ser<br />
Kollegialbehörde zugrunde, so ist <strong>die</strong>ser<br />
Bescheid wie von einer unzuständigen<br />
Behörde erlassen zu behandeln, er ist<br />
aber nicht absolut nichtig (VwGH<br />
24.11.1988, 84/06/0079, 0099).<br />
Die Zulässigkeit eines Intimationsbescheides<br />
wird wohl aus der Tatsache<br />
abzuleiten sein, dass der Bürgermeister<br />
nach den einzelnen Gemeindeordnungen<br />
und Stadtrechten berufen ist, <strong>die</strong><br />
Gemeinde nach außen zu vertreten.<br />
Freilich darf der Bürgermeister an der<br />
Entscheidung des Kollegialorganes,<br />
sofern es sich dabei um eine Berufungsentscheidung<br />
handelt und er<br />
an der Erlassung des Bescheides in<br />
I.Instanz beteiligt war, nicht teilhaben.<br />
§ 7 Abs.1 Z.5 AVG gilt auch in <strong>die</strong>sem<br />
Fall vollinhaltlich. Zum Beweis dessen<br />
ist im Sitzungsprotokoll zu vermerken,<br />
dass der Bürgermeister vor Beratung<br />
und Beschlussfassung über <strong>die</strong> Berufung<br />
den Sitzungssaal verlassen hat.
Es ist nicht üblich, dass zum Beispiel ein<br />
Berufungsbescheid von allen Mitgliedern<br />
des Gemeindevorstandes (Gemeinderates)<br />
gezeichnet wird.<br />
Zusammenfassung<br />
Es kann also festgehalten werden, dass es<br />
sich bei einem Intimationsbescheid um<br />
einen Bescheid handelt, der von einer<br />
anderen Behörde ausgefertigt wurde, als<br />
derjenigen, <strong>die</strong> ihn erlassen hat. Weiters<br />
ist zu beachten, dass aus dem Wortlaut<br />
des Spruchs eindeutig ersichtlich ist, welches<br />
Kollegialorgan den Bescheid erlassen<br />
hat. Der Bürgermeister, der einen vom<br />
Gemeindevorstand bzw. Gemeinderat<br />
erlassenen Bescheid fertigt, darf – soferne<br />
es sich dabei um eine Berufungsentscheidung<br />
handelt - keinen Einfluss auf dessen<br />
Inhalt nehmen, da <strong>die</strong> Befangenheitsregeln<br />
des § 7 AVG auch in <strong>die</strong>sem Fall gelten.<br />
Beim Intimationsbescheid ist weiters<br />
darauf zu achten, dass der Spruch des<br />
ausgefertigten Bescheides mit der<br />
Beschlussfassung des Kollegialorganes –<br />
also Gemeindevorstand oder Gemeinderat<br />
– vollinhaltlich übereinstimmt.<br />
Die Fertigungsklausel<br />
hat wie folgt zu lauten:<br />
Der Bürgermeister<br />
..................................<br />
Unterschrift<br />
(lesbare Beisetzung des Namens)<br />
Die Europäische Kommission unterhält<br />
in allen Mitgliedstaaten eine Vertretung,<br />
der im Wesentlichen Informationsaufgaben<br />
zukommen. Einerseits sollen wir<br />
Informationen über <strong>die</strong> Europäische<br />
Union im Allgemeinen, wesentliche Politikentwicklungen<br />
und Schwerpunktthemen<br />
direkt oder über Me<strong>die</strong>n und<br />
andere Multiplikatoren an <strong>die</strong> österreichische<br />
Bevölkerung heranbringen.<br />
Andererseits ist es unsere Aufgabe, über<br />
<strong>die</strong> politische Entwicklung in Österreich,<br />
bestehende Sorgen und Sensibilitäten<br />
den zentralen Dienststellen der Kommission<br />
und den Kommissaren zur Kenntnis<br />
zu bringen. Zur Informationsvermittlung<br />
in Österreich<br />
be<strong>die</strong>nen wir uns außer den<br />
Me<strong>die</strong>n eigener Publikationen,<br />
einer eigenen Homepage<br />
unter<br />
www.europa.eu.int/austria<br />
wie eines Netzwerkes an sog.<br />
Infopoints in allen Landeshauptstädten<br />
und anderer<br />
einschlägiger Einrichtungen.<br />
Selbstverständlich gehören<br />
auch intensive Kontakte zu<br />
den Vertretern der Gebietskörperschaften<br />
und sonstiger<br />
Interessenvertretungen zur<br />
täglichen Routine. Täglich<br />
bearbeiten wir auch direkte Anfragen<br />
von Bürgern oder Interessensgruppen<br />
z.B. nach Stipen<strong>die</strong>n, einschlägigen<br />
Dokumenten oder Vorschriften. Für <strong>die</strong><br />
Beantwortung von juristischen Fragen<br />
steht der österreichischen Bevölkerung<br />
in der Vertretung auch ein eigener Bürgerberater<br />
zur Verfügung. Speziell für<br />
Österreichs <strong>Gemeinden</strong> konnten wir mit<br />
viel Freude ein wenig mit an der Wiege<br />
einer auf österreichische Initiative entstandenen<br />
Einrichtung zur Schulung<br />
von Gemeindemitarbeitern in Europafragen<br />
wirken (www.iiz.at). <strong>Auch</strong> <strong>die</strong> sogenannten<br />
Euroinfopoints in den Landeshauptstädten<br />
versuchen wir nach besten<br />
Kräften jedenfalls mit Informationsmaterial,<br />
Beratung und Beistellung von Referenten<br />
zu unterstützen. Außer den Mitarbeitern<br />
der Vertretung steht noch ein<br />
Team von 30 besonders geschulten<br />
Experten zur Beratung in allen Fachbe-<br />
Kommentar der Anderen<br />
Kommentar der<br />
Anderen<br />
Die Europäische Kommission wird bürgernah<br />
Mit Europa auf Du und Du<br />
reichen auf Europaebene auf Anfrage<br />
zur Verfügung. Ein besonderes seit<br />
kurzem verfügbares Service ist <strong>die</strong><br />
kostenlose Infohotline EU-direkt, auf<br />
welcher jeder EU-Bürger in der Landessprache<br />
eine Anfrage an <strong>die</strong> EU-Kommission<br />
stellen kann.<br />
Gerade <strong>die</strong> Gemeindeebene ist für<br />
unsere Informationsaufgabe besonders<br />
wichtig, erlebt hier doch der Bürger<br />
hautnah das Gemeinwesen und findet<br />
hier meistens auch in gewohntem<br />
Umfeld seine erste Anlaufstelle für<br />
Anfragen betreffend Europaangelegenheiten.<br />
Daher ist es besonders naheliegend,<br />
auch über KOMMU-<br />
NAL direkt an <strong>die</strong> Gemeindevertreter<br />
heranzutreten.<br />
Über Gemeinde-, Landesund<br />
Bundespolitik sowie<br />
über das Europäische Parlament<br />
bestimmen Österreichs<br />
Bürger <strong>die</strong> Entscheidungen<br />
und politischen<br />
Weichenstellungen auf<br />
Europaebene mit. Diese<br />
Entscheidungen haben<br />
dann natürlich wieder mehr<br />
oder minder unmittelbaren<br />
Einfluss auf <strong>die</strong> Bevölkerung,<br />
sodass es eigentlich<br />
selbstverständlich sein<br />
muss, sich auf Gemeindeebene mit<br />
Europa, seinen Institution und politischen<br />
Vorhaben auseinander zu setzen.<br />
Gerade den Gemeindepolitikern und<br />
Mandataren kommt hier besondere<br />
Bedeutung zu und wir laden Sie ein,<br />
unsere Dienste in Anspruch zu nehmen.<br />
Mit ihrer Hilfe sollte es gelingen, der<br />
Bevölkerung ein klareres Bild über<br />
Europa zu vermitteln, sozusagen mit<br />
Europa auf Du zu werden.<br />
Karl G. Doutlik<br />
Karl G. Doutlik ist der Leiter der<br />
Vertretung der Europäischen Kommission<br />
in Österreich, Kärntner<br />
Ring 5-7, 1010 Wien, Tel:<br />
01/51618, Fax: 01/5134225<br />
Email: burvie@cec.eu.int<br />
http://europa.eu.int/austria/<br />
EU-Infohotline: 00800-67891011<br />
KOMMUNAL 17
Gemeindebund<br />
Europathemen im Waldviertel<br />
Regierungskonferenz<br />
und Erweiterung<br />
Die Hauptstadt des Bandlkramerlandls und Heimat des ehemaligen Vizepräsidenten<br />
des Österreichischen Gemeindebundes, Bgm. Anton Koczur, lud <strong>die</strong> Mitglieder des<br />
Europaausschusses Ende Oktober 2003 in das so genannte IIZ (Internationale<br />
Interkommunale Zentrum) in der alten Textilfachschule von Groß-Siegharts.<br />
◆ Mag. Nicolaus Drimmel<br />
Der Hintergrund für <strong>die</strong> Einladung des<br />
Europaausschusses des Österreichischen<br />
Gemeindebundes in das Waldviertel<br />
wird etwas klarer, wenn man seine Aufmerksamkeit<br />
darauf richtet, dass Präsident<br />
Koczur längere Zeit Vorsitzender<br />
<strong>die</strong>ses sehr aktiven Gremiums des<br />
Gemeindebundes gewesen war. Themen<br />
wie <strong>die</strong> Aktivitäten des Gemeindebundes<br />
zur Osterweiterung oder <strong>die</strong> Regierungskonferenz<br />
standen im Mittelpunkt der<br />
<strong>die</strong>smaligen Erörterungen. Einer der<br />
Farbpunkte an <strong>die</strong>sem vom Wetter nicht<br />
besonders begünstigten Termin war ein<br />
kurzer Vortrag der Osteuropa-Spezialistin<br />
Barbara Coudenhove-Kalergi. Sie<br />
sollte am ersten Ausschusstag auch im<br />
Stadtsaal der Gemeinde Groß-Siegharts<br />
einen Vortrag über das Verhältnis Österreichs<br />
zu den Nachbarländern des ehemaligen<br />
Ostblocks, und insbesondere<br />
der Tschechischen Republik halten.<br />
Trotz der schlechten Fahrbedingungen<br />
kam Coudenhove-Kalergi schon etwas<br />
früher, um auch mit den Vertretern des<br />
◆ Reg. Rat Mag. Nicolaus Drimmel<br />
ist Jurist beim Österreichischen<br />
Gemeindebund<br />
18 KOMMUNAL<br />
Ausschusses einige kommunale und<br />
regionale Aspekte der Erweiterung zu<br />
erörtern.<br />
Barabara Coudenhove<br />
vor dem Europaausschuss<br />
Es konnte festgestellt werden, dass Coudenhove-Kalergi<br />
in ihren Darstellungen<br />
vor allem auf ihre eigene Lebensgeschichte<br />
– sie wurde in Prag geboren –<br />
und aufgrund der Nähe zur tschechischen<br />
Grenze besonders auf das Verhältnis<br />
zur Tschechischen Republik einging.<br />
Sie betonte, dass es trotz einiger historisch<br />
bedingter Res-<br />
»<br />
sentiments, <strong>die</strong> vor<br />
allem auf der Ähnlichkeit<br />
unserer Völker<br />
beruhen, besonders<br />
in der Jugend<br />
und im Bereich von<br />
Klein- und Mittelunternehmenbeiderseits<br />
der Grenze<br />
bereits tragfähige Verbindungen<br />
und<br />
gesellschaftliche wie wirtschaftliche<br />
Kooperationen gebe. Die Vertreter des<br />
Gemeindebundes wiesen darauf hin,<br />
dass es gerade <strong>die</strong>se regionalen Kontakte<br />
seien, <strong>die</strong> von den <strong>Gemeinden</strong> und<br />
kommunalnahen Organisationen im<br />
Sinne einer grenzüberschreitenden Entwicklung<br />
der Region unterstützt und<br />
gefördert werden. Anton „Toni“ Koczur<br />
betonte, dass es dabei besonders <strong>die</strong><br />
grenznahen Impulszentren und Denkfabriken<br />
seien, <strong>die</strong> gefordert seien. Das IIZ<br />
hätte einen solchen Anspruch. Bei Cou-<br />
Besonders <strong>die</strong> grenznahen<br />
Impulszentren<br />
und Denkfabriken sind<br />
gefordert. Das IIZ hat<br />
einen solchen<br />
Anspruch.<br />
Anton „Toni“ Koczur<br />
denhove-Kalergi fanden <strong>die</strong> Initiativen<br />
des Österreichischen Gemeindebundes<br />
zur Errichtung eines Internationalen<br />
<strong>Kommunal</strong>netzwerkes (ICNW) und zur<br />
Unterstützung kommunaler Feierlichkeiten<br />
anlässlich des EU-Beitrittes rund um<br />
den 1. Mai 2004 Respekt und Lob.<br />
Unterstützung für ICNW<br />
Der Europaausschuss fasste dementsprechend<br />
auch Beschlüsse zur Unterstützung<br />
und Fortführung der Projekte zur EU-<br />
Erweiterung, insbesonders <strong>die</strong> Initiativen<br />
für das ICNW und <strong>die</strong> <strong>Kommunal</strong>en<br />
Erweiterungsaktivitäten wurden ausdrücklich<br />
begrüßt und<br />
<strong>die</strong> Einbindung der<br />
Landesverbände verlangt.<br />
Vor allem den Landesverbänden<br />
des ÖsterreichischenGemeinde-<br />
«<br />
bundes wurde nahegelegt,<br />
ihre Mitglieder<br />
auf <strong>die</strong> Gemeindeplattform(www.euroinfo.net)<br />
aufmerksam<br />
zu machen und darauf hinzuweisen, wie<br />
nützlich <strong>die</strong> Aufnahme von grenzüberschreitenden<br />
Veranstaltungen auf <strong>die</strong>ser<br />
Internet-Plattform für <strong>die</strong> einzelne<br />
Gemeinde ist.<br />
Kritik an<br />
EU-Förderpolitik<br />
In <strong>die</strong>sem Zusammenhang wurde das<br />
Befremden ausgedrückt, dass gerade<br />
eines der effektivsten und einfachsten
Zur Tatsache, dass gerade <strong>die</strong> Förderung von Gemeindepartnerschaften aufgrund organisatorischer<br />
Probleme auf EU-Ebene im ersten Quartal des Erweiterungsjahres 2004<br />
nicht zur Verfügung stehen wird, drückte der Gemeindebund sein Befremden aus.<br />
Mittel, EU-Subventionen für Aktivitäten<br />
vor allem von Kleingemeinden zu lukrieren,<br />
nämlich <strong>die</strong> Förderung von<br />
Gemeindepartnerschaften, aufgrund<br />
organisatorischer Probleme auf EU-<br />
Ebene im ersten Quartal des Erweiterungsjahres<br />
nicht zur Verfügung stehen<br />
wird. Der Europaausschuss drückte dazu<br />
nach entsprechenden Protestbriefen, <strong>die</strong><br />
der Gemeindebund an österreichische<br />
EU-Parlamentarier gerichtet hatte, sein<br />
tiefes Bedauern und Befremden über<br />
<strong>die</strong>se Tatsache aus.<br />
Gerade in einem Jahr wie 2004, in dem<br />
das größte Projekt zur Erweiterung der<br />
Europäischen Union auf wirtschaftlicher,<br />
aber vor allem auch auf gesellschaftlicher<br />
Ebene umgesetzt werden<br />
soll, werden Aktivitäten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> von<br />
der EU so sinnvoll erachteten „Peopleto-People-Kontakte“<br />
als natürlich in<br />
sich tragen, nicht<br />
mit der ausreichenden<br />
Aufmerksamkeit<br />
belegt und gefördert.<br />
Der Ausschuss<br />
rief daher auf, kommunaleVeranstaltungen<br />
nach Möglichkeit<br />
so zu terminisieren,<br />
dass noch<br />
Fördermittel angesprochen<br />
werden<br />
können. Nach bisherigen<br />
Informationen<br />
aus der EU-Kommission<br />
werden kommunalePartnerschaftsaktionen<br />
mit<br />
dem Thema Erweiterung besonders<br />
gefördert, allerdings erst ab April 2004.<br />
Die Monate Jänner bis März 2004 bleiben<br />
aber leider ein weißer Fleck auf<br />
der Förderlandkarte. Die Mitglieder des<br />
Europaausschusses riefen daher beson-<br />
Die Initiative für <strong>die</strong><br />
Erweiterungsveranstaltungen<br />
der <strong>Gemeinden</strong><br />
in den Grenzregionen<br />
zu den Beitrittsländern<br />
im April/Mai 2004<br />
wurde seitens des<br />
Europaausschusses<br />
besonders begrüßt.<br />
ders zu kommunalen Aktionen ab April<br />
2004 auf, da ein reduzierter Förderzeitraum<br />
ja auch <strong>die</strong> Budgetmittel für<br />
künftige Jahre beschränken könnte,<br />
werden weitere Interventionen bei<br />
Kommission und bei den EU-Parlamentariern<br />
unumgänglich sein.<br />
Ergänzende Forderungen<br />
zur Regierungskonferenz<br />
Ein weiteres Thema, mit dem sich der<br />
Europaausschuss befasste, war <strong>die</strong><br />
Regierungskonferenz. Ergänzend zu<br />
der schon Anfang Oktober abgegebenen<br />
Stellungnahme des Österreichischen<br />
Gemeindebundes wurden <strong>die</strong><br />
bisher erhobenen Forderungen durch<br />
weitere Passagen im Sinne der österreichischen<br />
Positionen formuliert:<br />
◆ Keine umfassende<br />
Koordinierungskompetenz<br />
für <strong>die</strong> EU, wie<br />
sie in der Artikel I/1<br />
des Verfassungsentwurfes<br />
enthalten ist<br />
und so dem Ziel einer<br />
transparenten Kompetenzordnungwiderspricht.<br />
◆ Verstärkung der<br />
Forderungen zur<br />
Daseinsvorsorge: Die<br />
für <strong>die</strong> Lebensqualität<br />
und Versorgungssicherheit<br />
der Menschen<br />
wichtigen Bereiche<br />
dürfen nicht dem<br />
freien Wettbewerb ausgeliefert werden.<br />
◆ Schaffung einer Rechtsgrundlage für<br />
<strong>die</strong> grenzüberschreitende Zusammenarbeit.<br />
◆ Weiterer Ausbau der Stellung und<br />
Befugnisse des Ausschusses der Regionen.<br />
Gemeindebund<br />
Aussenministerin Benita Ferrero-Waldner<br />
übernimmt mit Ende November <strong>die</strong> Patronanz<br />
zur Unterstützung der Gemeindebund-Aktivitäten<br />
für den 1. Mai 2004.<br />
1. Mai 2004: Herzlich Willkommen<br />
Gelebte Nachbarschaft<br />
in den <strong>Gemeinden</strong><br />
Schon der antike Hesiod wusste: „Ein<br />
schlechter Nachbar ist eine so große Plage<br />
wie ein guter ein Segen ist.“ Der Österreichische<br />
Gemeindebund hat in jahrzehntelanger<br />
Arbeit durch Partnerschaften,<br />
durch kulturellen Austausch, durch wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit zum Zusammenwachsen<br />
Europas und zur guten Nachbarschaft<br />
beigetragen.<br />
Die Kommunen wissen, wie wichtig es ist,<br />
mit unseren neuen/alten Nachbarn zusammenzuarbeiten<br />
und sind daher auch lebendiger<br />
Ausdruck der Regionalen Partnerschaft<br />
mit <strong>die</strong>sen Ländern.<br />
Der österreichische Gemeindebund, <strong>die</strong><br />
österreichischen Städte und <strong>Gemeinden</strong>,<br />
haben an der Entwicklung unserer zentralund<br />
osteuropäischen Nachbarn zu demokratischen<br />
und marktwirtschaftlich organisierten<br />
Ländern und damit am Zustandekommen<br />
der Erweiterung der EU, <strong>die</strong> am<br />
1. Mai 2004 Wirklichkeit wird, einen wichtigen<br />
Anteil.<br />
Die europäische Integration war von Anfang<br />
an ein politisches Projekt, das ausgehend<br />
zunächst von wirtschaftlicher Zusammenarbeit<br />
<strong>die</strong> Schaffung einer Zone des Friedens,<br />
der Stabilität und der Wohlfahrt in Europa<br />
bewerkstelligen sollte. Und <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong><br />
leisten dafür <strong>die</strong> Basisarbeit.<br />
Daraus ergibt sich, wie wichtig es ist, <strong>die</strong><br />
<strong>Gemeinden</strong> und Regionen in das große<br />
Reformwerk der Europäischen Union mit<br />
einzubeziehen. Ich setze mich daher dafür<br />
ein, dass <strong>die</strong> Länder und <strong>Gemeinden</strong> und<br />
ihre Interessen in der laufenden Regierungskonferenz<br />
über den Verfassungsvertrag der<br />
EU Berücksichtigung finden.<br />
Ich gratuliere dem Österreichischen<br />
Gemeindebund zu seinem Projekt „Herzlich<br />
Willkommen - Gelebte Nachbarschaft in den<br />
<strong>Gemeinden</strong>“ und wünsche den einzelnen<br />
Veranstaltungen viel Erfolg.<br />
KOMMUNAL 19
Europa<br />
Mit Kittsee entstand eine Europaregion<br />
Jetzt ist der<br />
BAER* los<br />
Mit der Erweiterung der Europäischen Union am 1. Mai<br />
2004 gewinnt der ost-mitteleuropäische Raum massiv<br />
an Bedeutung. Lesen Sie in KOMMUNAL über Ziele,<br />
Initiativen und Strategien der Europäischen Union für<br />
<strong>die</strong>sen zentralen europäischen Raum.<br />
◆ Mag. François-Edouard Pailleron<br />
Ziele wie wirtschaftliche Prosperität,<br />
gesellschaftliche Integration und multilaterale<br />
Kooperation werden sind Eckpfeiler<br />
für Strategien, Initiativen und Leitprojekte<br />
der nächsten Jahre.<br />
Aber nicht erst <strong>die</strong> Vorschau auf <strong>die</strong>se<br />
EU-Erweiterung, bereits <strong>die</strong> Ostöffnung<br />
nach dem Fall des Eisernen Vorhangs<br />
und vor allem der EU-Beitritt Österreichs<br />
1995 haben deutlich gemacht, dass das<br />
Vierländereck Österreich – Tschechien –<br />
Slowakei – Ungarn eine zentrale Region<br />
für <strong>die</strong> Entwicklung in Mitteleuropa<br />
sowie eine Modellregion für das Funktionieren<br />
und <strong>die</strong> Bedeutung der EU-Erweiterung<br />
sein kann. Zahlreiche Analysen<br />
sowie politisch-administrative und wirtschaftliche<br />
Kooperationen attestieren<br />
<strong>die</strong>ser multilateralen Region sehr gute<br />
Innovationspotentiale und gute Voraussetzungen<br />
für hohe internationale Wettbewerbsfähigkeit.<br />
<strong>Auch</strong> das Europäische Raumentwicklungskonzept<br />
EUREK sieht den Aufbau<br />
◆ Mag.<br />
François-<br />
Edouard Pailleron ist Leiter der Abteilung<br />
Raumordnung und Regionalpolitik<br />
des Landes NÖ für EU-Regionalpolitik<br />
20 KOMMUNAL<br />
eines zweiten Kernraums innerhalb der<br />
Europäischen Union vor, um das derzeitige<br />
wirtschaftliche Zentrum im Westen<br />
Europas zu entlasten und <strong>die</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Europäischen Union<br />
zu stärken.<br />
Die Vorarbeiten<br />
Ausgangspunkt für <strong>die</strong> Etablierung der<br />
neuen Europaregion ist das Projekt<br />
BAER („Buildung A European Region“),<br />
für das bereits<br />
zahlreiche Aktivitäten<br />
und<br />
Vorarbeiten<br />
geleistet wurden<br />
bzw. noch<br />
werden:<br />
◆ Konzept<br />
„Perspektive<br />
Europaregion“<br />
erstellt von der<br />
Stadt Wien<br />
2001<br />
◆ Erstes Koordinierungsgespräch<br />
mit Vertretern<br />
der<br />
Das Europäische<br />
Raumentwicklungskonzept<br />
EUREK sieht<br />
den Aufbau eines<br />
zweiten Kernraums<br />
(Mitteleuropa) innerhalb<br />
der Europäischen<br />
Union vor.<br />
Bundesländer Wien, Niederösterreich<br />
und Burgenland im Jänner 2003<br />
◆ Unterzeichnung der politischen Willenserklärung<br />
durch <strong>die</strong> Landeshauptmänner<br />
von Wien, Niederösterreich und<br />
dem Burgenland im September 2003 in<br />
Kittsee als Kick-off für das Projekt BAER<br />
(7 Regionen, 7 Städte)<br />
* BAER = Building A European Region<br />
◆ Start-Workshop im Jänner/Februar<br />
2004<br />
Der Weg ist das Ziel –<br />
Was will BAER?<br />
Das länderübergreifende Projekt BAER –<br />
Building a European Region – will vor<br />
allem folgende Ziele erfüllen:<br />
◆ Definition einer grenzüberschreitenden,<br />
funktionellen Region, in der <strong>die</strong><br />
politisch-administrativen Kompetenzlagen<br />
geklärt sind und<br />
gemeinsame Ziele verfolgt werden<br />
können<br />
◆ Bündelung der unterschiedlichen<br />
Ebenen der Zusammenarbeit<br />
und der darin vorhandenen<br />
Potentiale vor dem Hintergrund<br />
der bereits vorhandenen Kontakte<br />
und Kooperationen in der<br />
Region, indem<br />
◆ IMPULSE durch Politik und<br />
Administration, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Rahmenbedingungen<br />
für eine nachhaltige<br />
Zusammenarbeit in der<br />
Region zum allseitigen Vorteil<br />
verbessern sollen<br />
◆ Partnerschaften zwischen Institutionen<br />
der öffentlichen Hand und der Privatwirtschaft<br />
sollen auf der Basis des<br />
gemeinsamen Handlungsrahmens eine<br />
neue Dimension erreichen<br />
◆ ein konsensfähiges, nützliches und<br />
sozial verpflichtetes System von Wachstums-<br />
und Integrationszielen, das mit<br />
den europäischen Zielen übereinstimmt<br />
◆ ein eigenständiges Erscheinungsbild
Modellregion für das Funktionieren der EU-Erweiterung<br />
Der EU-Beitritt Österreichs 1995 hat deutlich gemacht, dass das Vierländereck<br />
Österreich – Tschechien – Slowakei – Ungarn eine zentrale Region für <strong>die</strong> Entwicklung<br />
in Mitteleuropa sowie eine Modellregion für das Funktionieren und<br />
<strong>die</strong> Bedeutung der EU-Erweiterung sein kann. Zahlreiche Analysen sowie politisch-administrative<br />
und wirtschaftliche Kooperationen attestieren <strong>die</strong>ser multilateralen<br />
Region sehr gute Innovationspotentiale und gute Voraussetzungen<br />
für hohe internationale Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Grafik: IV/Starmühler, Quelle: IPE<br />
Europa<br />
der Region, das auf den formulierten<br />
Zielen basiert und sowohl intern als<br />
auch europaweit wahrgenommen wird<br />
◆ Akzeptanz der zukünftigen Europaregion<br />
in der Bevölkerung durch sichtbare<br />
Vorteile, <strong>die</strong> aufgrund der Erfolge<br />
in der Zusammenarbeit nicht nur der<br />
Wirtschaft zugute kommen, sondern<br />
positive Auswirkungen auf das Leben<br />
des Einzelnen haben<br />
◆ einen Handlungsrahmen zur Ausstattung<br />
der Europaregion mit eigenständig<br />
gewidmeten monetären Ressourcen, um<br />
strategische Impulse auf dem Weg der<br />
Zielerreichung auf nationaler, bilateraler,<br />
multilateraler, politischer und institutioneller<br />
Ebene zu geben<br />
BAER: Europa erweitern<br />
- Partner gewinnen<br />
Die neue Europaregion ist beschreibbar<br />
als Vier-Länder-Eck, in dem <strong>die</strong> Bundeshauptstadt<br />
Wien, Niederösterreichs Landeshauptstadt<br />
St.<br />
Pölten, das südmährische<br />
Zentrum<br />
Brno, <strong>die</strong> slowakische<br />
Hauptstadt<br />
Bratislava, <strong>die</strong><br />
westungarische<br />
Region Györ-<br />
Sopron, <strong>die</strong> burgenländischeLandeshauptstadtEisenstadt,<br />
das Wirtschaftszentrum<br />
Wiener Neustadt im<br />
Süden Niederösterreichs<br />
sowie <strong>die</strong><br />
jeweils umgebenden<br />
<strong>Gemeinden</strong><br />
und verbindenden<br />
Gebiete Projektpartner<br />
sind. Diese Projektpartner<br />
erhalten<br />
in der neuen Europaregion<br />
im ostmitteleuropäischen<br />
Raum <strong>die</strong> Chance,<br />
<strong>die</strong> während der letzten zehn Jahre entstandenen<br />
Kooperationen zu vertiefen,<br />
sowie ihre Wirkung, Funktionalität und<br />
Verbindlichkeit noch zu steigern.<br />
Viele Regionen – viele<br />
Ziele – viele Themen<br />
BAER will<br />
unter anderem <strong>die</strong><br />
Bündelung der<br />
unterschiedlichen<br />
Ebenen der<br />
Zusammenarbeit<br />
und der darin<br />
vorhandenen<br />
Potentiale vor dem<br />
Hintergrund der<br />
bereits vorhandenen<br />
Kontakte und<br />
Kooperationen<br />
in der Region<br />
erreichen.<br />
Der Arbeitsprozess zum Aufbau einer<br />
Europaregion muss wesentliche Sachthemen<br />
einbeziehen. Aus Sicht der Projektpartner<br />
sind schwerpunktmäßig folgende<br />
Themen zu bearbeiten:<br />
◆ Multilaterale Regional- und Standort-<br />
KOMMUNAL 21
Europa<br />
Die Europaregion Europa Mitte<br />
mit dem bestehenden und dem<br />
geplanten Verkehrswegenetz.<br />
Europaregion „Europa Mitte“<br />
Die neue Europaregion ist beschreibbar<br />
als Vier-Länder-Eck, in dem <strong>die</strong> Bundeshauptstadt<br />
Wien, Niederösterreichs<br />
Landeshauptstadt St. Pölten, das südmährische<br />
Zentrum Brno, <strong>die</strong> slowakische<br />
Hauptstadt Bratislava, <strong>die</strong> westungarische<br />
Region Györ-Sopron, <strong>die</strong> burgenländische<br />
Landeshauptstadt Eisenstadt,<br />
das Wirtschaftszentrum Wiener<br />
Neustadt im Süden Niederösterreichs<br />
sowie <strong>die</strong> jeweils umgebenden<br />
<strong>Gemeinden</strong> und verbindenden Gebiete<br />
Projektpartner sind.<br />
entwicklung: Vernetzung der Standorte,<br />
Schaffung eines multilateralen Arbeitsmarktmanagements,<br />
Einrichtung kooperativer<br />
Beratungs- und Förderungseinrichtungen<br />
für Unternehmen, Aufbau<br />
überregionaler und multilateraler, querschnittsfähiger<br />
Planungseinheiten, Schaffung<br />
rechtlicher Grundlagen für <strong>die</strong> grenzüberschreitende<br />
Regionalentwicklung,<br />
Entwicklung gemeinsamer Monitoringund<br />
Evaluierungsinstrumente<br />
◆ Kooperatives Standortmanagement<br />
und -marketing: Aufbau einer transnationalen<br />
Entwicklungs-, VerwertungsundMarketinggesellschaft;<br />
Son<strong>die</strong>rung<br />
von neuen Kooperati-<br />
onspotentialen,EntwicklungkombinierterDienstleistungsprodukte,intraregionale,gesamteuropäische und internationale<br />
Vermarktung<br />
der Europaregion mit<br />
ihren Teilregionen<br />
◆ Gemeinsame<br />
Infrastrukturplanung<br />
und Realisierung:<br />
multilaterales<br />
Infrastrukturmanagement<br />
in den Bereichen<br />
intermodale<br />
Verkehrsinfrastruktur<br />
(Bahn, Straße, Wasserwege) sowie Informations-<br />
und Telekommunikation, multilaterale<br />
Projektbetreibergesellschaften,<br />
multilaterale Infrastrukturverträge<br />
◆ Multilaterale Bildungs-, Forschungs-<br />
& Entwicklungspolitik: Aktionsplan<br />
für multilaterale und wirtschaftsorientierte<br />
Kooperationen von<br />
Mittelschulen, Fachhochschulen und<br />
22 KOMMUNAL<br />
Der Erfolg der<br />
Erweiterung der EU<br />
hängt wesentlich von<br />
der breiten Akzeptanz<br />
sowie vom Engagement<br />
der Meinungsbildner, vor<br />
allem aber der betroffenen<br />
Bevölkerung in den Städten<br />
und Regionen entlang<br />
der derzeitigen<br />
EU-Außengrenzen ab.<br />
Universitäten, Zusammenschluss von<br />
halböffentlichen und privaten Forschungseinrichtungen<br />
in der Europaregion,<br />
Förderung der Clusterbildung<br />
zum Zweck der multilateralen betrieblichen<br />
Ausbildung, des Know-how-Transfers,<br />
der Entwicklung von Qualifizierungsnetzwerken<br />
und der Kooperationen<br />
mit dem universitären Bereich,<br />
interregionales Informationssystem für<br />
Qualifizierungsangebote<br />
◆ Netzwerk Kultur, Freizeit, Tourismus<br />
und Lebensqualität: vielfältige<br />
und kombinierte Nutzung der Angebote<br />
und Produkte, strukturelle<br />
Vertiefung<br />
von Kooperationen<br />
im etablierten Kulturbetrieb<br />
und für<br />
innovative Netzwerkplattformen,überregionalesDestinationsmanagement<br />
im<br />
Tourismus<br />
◆ Anpassung von<br />
formalen Strukturen<br />
und Verfahren: kundenzentrierteModernisierung<br />
von grenzüberschreitendrelevanten<br />
öffentlichen<br />
Dienstleistungen und<br />
Behördenverfahren,<br />
Transparenz, Klarheit<br />
und Vereinfachung bei Entwicklung, Planung<br />
und Realisierung von grenzüberschreitenden<br />
Projekten, Standardisierung<br />
von intraregionalen zentralen<br />
Behördenverfahren und Public Public<br />
Partnership- wie Public Private Partnership-Verträgen,<br />
Aufbau gemeinsamer bzw.<br />
kompatibler Datenbanken, Entwicklung<br />
einer angemessenen interkulturellen<br />
„Unternehmenskultur“ der Europaregion.<br />
Ein BAER für<br />
Niederösterreich<br />
Grafik: IV/Starmühler, Quelle: IPE<br />
Der Erfolg der Erweiterung der Europäischen<br />
Union hängt wesentlich von der<br />
breiten Akzeptanz sowie vom aktiven<br />
Engagement der Meinungsbildner, vor<br />
allem aber auch der betroffenen Bevölkerung<br />
in den Städten und Regionen entlang<br />
der derzeitigen EU-Außengrenzen<br />
ab. Niederösterreich kommt daher mit<br />
seiner 414km langen Grenze zu Tschechien<br />
und der Slowakei ein hoher Stellenwert<br />
zu. Dementsprechend werden<br />
wir auch unsere wichtigsten Anliegen in<br />
<strong>die</strong> Arbeit einbringen, um in folgenden<br />
Punkten gute Grundlagen für <strong>die</strong> Zukunft<br />
unseres Bundeslandes zu schaffen:<br />
◆ Wirtschaftsrelevante Infrastruktur<br />
(Telekom, Verkehr, wirtschaftsnahe<br />
Dienstleistungen und Services) und<br />
Regionalentwicklung<br />
◆ Wirtschaft, Technologie, Tourismus,<br />
Qualifizierung von Arbeitskräften<br />
◆ Betriebsansiedlung, Standortmarketing<br />
Informationen in 5 Sprachen<br />
Details und stets aktuelle Informationen<br />
zum Projekt BAER werden in<br />
absehbarer Zeit über <strong>die</strong> CCC-Plattform<br />
(Cross Border Business Cooperation<br />
for Central Europe) auf der<br />
Homepage www.ccc-net.at in den<br />
fünf Sprachen Deutsch, Slowakisch,<br />
Tschechisch, Ungarisch und Englisch<br />
abrufbar sein.
◆ Arno Nowak & Jaroslav Ciganek<br />
Das Ziel ist, <strong>die</strong> grenzüberschreitende<br />
Zusammenarbeit der etwa eine Million<br />
Einwohner zählenden Region zwischen<br />
Brno, Wien und Bratislava zu fördern<br />
und zu verbessern. Seit 2001 veranstaltet<br />
der Vorstand der EURegio einmal<br />
jährlich ein Jugendparlament.<br />
Wozu Jugendbeteiligung<br />
Schon seit Jahren sieht sich <strong>die</strong> Politik<br />
auf allen Ebenen mit dem Problem konfrontiert,<br />
bei jungen Menschen nicht auf<br />
das wünschenswerte Interesse und eine<br />
repräsentative Beteiligung bei Entscheidungen<br />
zu stoßen. Dies führte auch in<br />
Österreich zu einer Reihe von Projekten,<br />
Jugendliche mehr in demokratische Ent-<br />
scheidungen einzubeziehen. Dieses Vorhaben<br />
war überall dort erfolgreich, wo<br />
sich junge Menschen mit ihren Interessen<br />
ernst genommen gefühlt haben.<br />
Ziele und Struktur<br />
Anfang September 2001 wurde auf Initiative<br />
des EURegio-Vorsitzenden NR Dr.<br />
Hannes Bauer das erste Jugendparlament<br />
in Breclav (Tschechien) veranstaltet. Idee<br />
des Jugendparlaments war es, jungen<br />
Menschen von Schulen und Jugendorganisationen<br />
der Region <strong>die</strong> Möglichkeit zu<br />
geben, sich kennen zu lernen. Die grenzüberschreitende<br />
Zusammenarbeit sollte<br />
für <strong>die</strong> nächste Generation von aktiven<br />
Bürgern der Region selbstverständlich<br />
Europa<br />
Das EURegio-Jugendparlament Weinviertel-Südmähren-Westslowakei wurde einem österreichischen Landtag mit 50 bis 70 Abgeordneten<br />
nachempfunden, <strong>die</strong> auch <strong>die</strong> Heterogenität der „Jugend“ aus allen drei Ländern, vor allem im Bezug auf Alter,<br />
Geschlecht, Ausbildung, Weltanschauung widerspiegeln sollten.<br />
EURegio-Jugendparlament Weinviertel-Südmähren-Westslowakei<br />
Ein Beispiel regionaler<br />
Jugendpartizipation<br />
Seit 1999 bilden der Regionalverband Weinviertel und <strong>die</strong> Gemeindeverbände<br />
Südmährens und der Westslowakei eine trilaterale EURegio mit dem Zwecke der<br />
grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.<br />
werden und <strong>die</strong> 16- bis 25jährigen sollten<br />
gemeinsam eine Stimme für ihre Anliegen<br />
bekommen. Das Jugendparlament<br />
wurde einem österreichischen Landtag<br />
mit 50 bis 70 Abgeordneten nachempfunden,<br />
<strong>die</strong> auch <strong>die</strong> Heterogenität der<br />
„Jugend“ aus allen drei Ländern, v.a. im<br />
Bezug auf Alter, Geschlecht, Ausbildung,<br />
Weltanschauung widerspiegeln sollten.<br />
Der Begriff „Parlament“ setzt eigentlich<br />
Wahlen voraus, was aber den finanziellen<br />
und organisatorischen Rahmen unseres<br />
Jugendparlaments leider sprengen<br />
würde. Schon beim ersten Jugendparlament<br />
in Breclav gab es bei den Delegierten<br />
aber den Wunsch nach Selbstgestaltung<br />
des Parlaments und der Einladungen.<br />
Bereits für das zweite Jugendparla-<br />
KOMMUNAL 23
Europa<br />
ment in Skalica gab es<br />
ein Vorbereitungstreffen,<br />
bei dem jede Schule<br />
oder Organisation des<br />
vorhergehenden<br />
Jugendparlaments Sitz<br />
und Stimme hatte und<br />
bei dem Themen und<br />
delegierende Schulen<br />
und Organisationen ausgewählt<br />
wurden. Hilfreiche Tipps zur<br />
Organisation und Struktur des Jugendparlaments<br />
bekamen wir von Abgeordneten<br />
des Schottischen Jugendparlaments,<br />
<strong>die</strong> wir nach Skalica eingeladen hatten.<br />
Insgesamt ist das Jugendparlament <strong>die</strong>sbezüglich<br />
durch einen breiten Konsens<br />
geprägt, möglichst alle Gruppen und Meinungen,<br />
Schüler und Organisationen<br />
innerhalb des Jugendparlaments zu<br />
repräsentieren, da <strong>die</strong>s den Einfluss <strong>die</strong>ses<br />
Parlaments auf politische Entscheidungen<br />
stärkt. Seit dem <strong>die</strong>sjährigen<br />
Jugendparlament in Hohenau an der<br />
March haben wir drei SprecherInnen und<br />
drei StellvertreterInnen, <strong>die</strong> auch in den<br />
drei Regional- und Gemeindeverbänden<br />
der EURegio sowie im gemeinsamen Ausschuss<br />
Sitz und Stimme haben werden.<br />
Damit haben <strong>die</strong> Schülervertreter und<br />
Jugendorganisationen erstmals <strong>die</strong> Mög-<br />
Weiterführende Links<br />
www.euregio-weinviertel.org ist <strong>die</strong> offizielle<br />
Homepage der EURegio Weinviertel-Südmähren-Westslowakei,<br />
<strong>die</strong> auch weitere<br />
Informationen zum Jugendparlament enthält.<br />
www.euregio.euweb.cz Homepage mit<br />
Informationen zum Jugendparlament.<br />
www.scottishyouthparliament.org.uk<br />
Homepage des Schottischen Jugendparlaments.<br />
Dort ist <strong>die</strong> Konsultation junger Menschen<br />
im Vorfeld neuer Gesetze obligatorisch.<br />
http://www.kbs-stmk.at Homepage der<br />
<strong>Kommunal</strong>en Beratungsstelle für Kinder-,<br />
Jugend- und Bürgerinnenbeteiligungsinitiativen.<br />
Sie war am Jugendparlament nicht<br />
beteiligt, ist aber ein kompetenter Partner für<br />
Jugendbeteiligungsprojekte.<br />
24 KOMMUNAL<br />
Neben gemeinsamengrenzüberschreitendenJugendprojekten,<br />
für <strong>die</strong> das<br />
Jugendparlament als<br />
Katalysator wirken soll,<br />
ist für nächstes Jahr<br />
auch eine Sommerakademie<br />
geplant.<br />
lichkeit, ihre Wünsche<br />
und Forderungen<br />
direkt an <strong>die</strong> Regionalpolitikerweiterzugeben<br />
und ihnen im<br />
Gegenzug ihr Expertenwissen<br />
in Jugendfragen<br />
zur Verfügung<br />
zu stellen. Eine<br />
Jugendparlaments-<br />
Session dauert ein Wochenende und findet<br />
einmal jährlich statt. Über Anträge<br />
wird im Plenum abgestimmt, <strong>die</strong><br />
(geheime) SprecherInnenwahl erfolgt<br />
nach einem beschlossenen Wahlmodus.<br />
Die Besonderheiten<br />
Eine offensichtliche Besonderheit unseres<br />
Jugendparlaments besteht wohl darin,<br />
dass es sich bei den Delegierten um junge<br />
Menschen aus drei verschiedenen Ländern<br />
mit verschiedenen Muttersprachen<br />
handelt. Die Sprachbarriere erwies sich<br />
jedoch als überwindbar, da fast alle Parlamentarier<br />
zumindest ein wenig Englisch<br />
sprechen und viele tschechische und slowakische<br />
Abgeordnete Deutsch beherrschen.<br />
Während wir uns <strong>die</strong> Kommunikation<br />
in den Arbeitskreisen selbst organisieren,<br />
gibt es für <strong>die</strong> Plena meist professionelle<br />
(Konsekutiv-)Übersetzung. Das<br />
Jugendparlament ist aber auch für viele<br />
ein Anlass, sich zumindest zu überlegen,<br />
<strong>die</strong> Sprache der Nachbarn zu erlernen.<br />
Bei den Sitzungen des Jugendparlaments<br />
gibt es ein sehr ernstes und sachliches<br />
Arbeitsklima. Gerade deshalb hat sich<br />
auch ein lockeres Abendprogramm<br />
(Disco) bewährt, das auch <strong>die</strong> Gelegenheit<br />
bietet, sich in etwas entspannterer<br />
Atmosphäre kennen zu lernen. Die Wertschätzung<br />
des Jugendparlaments durch<br />
seine TeilnehmerInnen bewirkte, dass es<br />
bei allen drei Jugendparlamenten keine<br />
„disziplinären“ Probleme gab. Die jungen<br />
Abgeordneten bewegten sich stets innerhalb<br />
der gesetzten Grenzen. Dies gilt<br />
auch für <strong>die</strong> manchmal sehr kontroversiell<br />
geführten Debatten, bei denen der<br />
gegenseitige Respekt gewahrt blieb.<br />
◆ Arno Nowak und Jaroslav Ciganek (SK) sind gemeinsam mit Iva Vrábliková<br />
(CZ) Sprecher des EURegio-Jugendparlaments<br />
Die Ressourcenstrategie (COM<br />
(2003) 572) ist eine von sieben<br />
thematischen Strategien, <strong>die</strong> im<br />
Sechsten Umweltrahmenprogramm aus<br />
dem Jahre 2002 vorgesehen sind. Die<br />
Ressourcenstrategie ist eng verbunden<br />
mit zwei anderen innovativen Initiativen,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong>ses Jahr von der Kommission vorgelegt<br />
wurden. Sie ergänzt <strong>die</strong> Strategie<br />
zur Integrierten Produkt Politik (IPP), <strong>die</strong><br />
darauf abzielt, <strong>die</strong> umweltschädlichen<br />
Auswirkungen von Produkten während<br />
ihres gesamten Lebenszyklus zu verringern<br />
und <strong>die</strong> Strategie zur Abfallvermeidung.<br />
Die Kommissions-Mitteilung enthält<br />
zwar grundlegende Ideen zur Verringerung<br />
der Umweltauswirkungen der<br />
Ressourcennutzung, es werden jedoch<br />
noch keine konkreten Maßnahmen vorgeschlagen.<br />
Die Kommission wird erst<br />
nach Konsultation der Gemeinschaftsorgane<br />
sowie aller Interessengruppen eine<br />
umfassende Strategie erarbeiten, <strong>die</strong> voraussichtlich<br />
2004 vorgelegt werden wird.<br />
Die Ressourcenstrategie baut auf drei<br />
strategische Komponenten auf :<br />
◆ Sammlung von Wissen<br />
◆ Politikbewertung und<br />
◆ Integration in andere Politikbereiche<br />
Sammeln von Wissen<br />
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind <strong>die</strong><br />
genauen Umweltauswirkungen der Nutzung<br />
von Ressourcen nur teilweise<br />
bekannt und <strong>die</strong> wenigen Informationen<br />
sind unter vielen verschiedenen Akteuren<br />
verteilt. Darüber hinaus sind <strong>die</strong> Umweltauswirkungen<br />
von technischen und sozialen<br />
Entwicklungen und von den bestehenden<br />
regionalen Unterschieden abhängig.<br />
Die Ressourcenstrategie soll daher<br />
dazu beitragen, alle relevanten Informationen<br />
zu sammeln und mittels einer<br />
Datenbasis stets auf dem neuesten Stand<br />
zu halten. Dies soll den Entscheidungstreffern<br />
problemlos Zugriff zu dem bestehenden<br />
Wissen geben und Wissenslücken<br />
schließen.<br />
Politikbewertung<br />
Die Ressourcennutzung wird durch zahlreiche<br />
verschiedene Konzepte der<br />
Umweltpolitik beeinflusst. Darunter:<br />
◆ Bodenschutz<br />
◆ <strong>die</strong> biologische Vielfalt<br />
◆ <strong>die</strong> städtische Umwelt<br />
◆ Klimaschutzpolitik und<br />
◆ <strong>die</strong> Wasserrahmenrichtlinie<br />
um nur einige Bereiche zu nennen.<br />
Es wirken sich jedoch auch Politiken -<br />
ohne direkten Bezug auf <strong>die</strong> Umwelt -<br />
auf <strong>die</strong> Nutzung der Ressourcen aus; darunter<br />
fallen <strong>die</strong> Steuer-, Verkehrs-, Land
wirtschafts- und Energiepolitik. Die Ressourcenstrategie<br />
soll Mechanismen entwickeln,<br />
mit Hilfe derer leichter beurteilt<br />
werden kann, ob politische Entscheidungen<br />
in den<br />
unterschiedlichenPolitikbe-<br />
reichen mit<br />
dem Gesamtziel<br />
der Entkoppelung<br />
von Wirtschaftswachstum<br />
und Auswirkung<br />
der<br />
Ressourcennutzung<br />
vereinbar<br />
sind. Dadurch<br />
sollen Bewertungenstattfin-<br />
den, das Bewusstsein für potenzielle<br />
Kompromisse wachsen und mögliche<br />
Alternativen vorgeschlagen werden.<br />
Integration in andere<br />
Politikbereiche<br />
Auf der Grundlage, der<br />
durch <strong>die</strong> beiden oben<br />
genannten strategischen<br />
Komponenten erhaltenen<br />
Informationen, sollen konkrete<br />
Maßnahmen realisiert<br />
werden. Dazu müssen<br />
unter Berücksichtigung<br />
von Erwägungen im<br />
Hinblick auf <strong>die</strong> nachhaltige<br />
Entwicklung politische<br />
Entscheidungen über <strong>die</strong><br />
relative Bedeutung der<br />
verschiedenen Auswirkungen<br />
und Umweltziele<br />
getroffen und <strong>die</strong> Maßnahmen mit dem<br />
größten Potenzial für eine umweltschonendere<br />
Ressourcennutzung identifiziert<br />
Europa<br />
Für <strong>die</strong> nachhaltige Nutzung der Ressourcen<br />
EU entwickelt<br />
thematische Strategie<br />
Die Europäische Kommission hat Anfang Oktober 2003 eine Mitteilung unter dem Titel<br />
„Entwicklung einer thematischen Strategie für <strong>die</strong> nachhaltige Nutzung der natürlichen<br />
Ressourcen“ verabschiedet.<br />
◆ Mag. Michaela Petz<br />
Die zentrale Aussage:<br />
Aufgrund ihrer Nähe zu<br />
den Bürgern ist <strong>die</strong> lokale<br />
Ebene am besten in der<br />
Lage, <strong>die</strong> ... Leistungen<br />
der Daseinsvorsorge zu<br />
bestimmen.<br />
AdR debattiert Grünbuch zur Daseinsvorsorge<br />
<strong>Auch</strong> der Ausschuss der Regionen<br />
befasst sich mit dem am 21. Mai 2003<br />
von der EU-Kommission veröffentlichen<br />
Grünbuch zu den Dienstleistungen von<br />
allgemeinem Interesse. Die Fachkommission<br />
für Wirtschafts- und Sozialpolitik<br />
des Ausschusses der Regionen hat<br />
Ende September d. J. ihren Stellungnahmen-Entwurf<br />
angenommen, der<br />
dem Plenum auf seiner Sitzung am<br />
19./20 November 2003 zur Annahme<br />
unterbreitet wurde.<br />
Die zentrale Aussage der Stellungnahme<br />
lautet: aufgrund ihrer Nähe zu<br />
den betroffenen Bürgern ist <strong>die</strong> lokale<br />
Ebene am besten in der Lage, <strong>die</strong> Organisationsweise<br />
und Qualität der Leistungen<br />
der Daseinsvorsorge zu bestimmen.<br />
Die Ressourcenstrategie soll dazu beitragen,<br />
alle relevanten Informationen<br />
zu sammeln und mittels einer Datenbasis<br />
auf dem neuesten Stand zu halten.<br />
Die Ressourcennutzung wird<br />
durch <strong>die</strong> Umweltpolitik beeinflusst,<br />
etwa im Punkt Bodenschutz.<br />
werden. Dies bedeutet: ressourcenbezogene<br />
Umweltfragen müssen proaktiver in<br />
andere Politikbereiche integriert werden.<br />
Die Mitteilung kann unter der Adresse:<br />
http://europa.eu.int/eurlex/de/com/cnc/2003/<br />
com2003_0572de01.pdf<br />
abgerufen werden.<br />
Weitere Informationen zur Strategie können<br />
unter folgender Adresse abgerufen<br />
werden:<br />
http://www.europa.eu.int/ comm/environment/natres/<br />
index.htm; und bei der<br />
Europäischen Kommission<br />
GD Umwelt, Abteilung A2: Produktion,<br />
Konsum und Abfall<br />
BU- 5/182 (Frans Vollenbroek)<br />
Rue de la Loi 200, B- 1049 Brüssel<br />
e-mail:ENV-natres@cec.eu.int oder<br />
Fax +32-2-2963980 eingeholt werden.<br />
◆ Mag. Michaela Petz ist Leiterin des<br />
Brüsseler Büros des Österreichischen<br />
Gemeindebundes<br />
KOMMUNAL 25
Europa<br />
Italiens Premier Silvio Berlusconi<br />
begrüßte Kanzler Wolfgang Schüssel<br />
und Benita Ferrero-Waldner zur<br />
Regierungskonferenz, hier mit<br />
Gianfranco Fini und Franco Fattini,<br />
Italiens Aussenminister.<br />
Europäische Regierungskonferenz 2003<br />
Die Kleinen lassen<br />
sich nicht überfahren<br />
Am 4. Oktober 2003 wurde in Rom <strong>die</strong> Regierungskonferenz 2003 eröffnet.<br />
KOMMUNAL berichtet über Österreichs Standpunkt und <strong>die</strong> Versuche, den<br />
Verfassungsentwurf noch zu korrigieren.<br />
Der italienische Vorsitz plä<strong>die</strong>rte in seiner<br />
Eröffnungsrede für eine rasche und<br />
zügig abzuhaltende Regierungskonferenz,<br />
welche sich an <strong>die</strong> Ergebnisse des<br />
Konvents halten und ein Aufschnüren<br />
des Gesamtpa-<br />
kets verhindern<br />
sollte. Ein derartigesAufschnüren<br />
würde nach<br />
Ansicht der italienischenRatspräsidentschaft<br />
den Gesamterfolg<br />
und insbesondere<br />
den dafür notwendigen Zeitplan<br />
in Gefahr bringen.<br />
Bereits bei der Eröffnungssitzung am 4.<br />
Oktober 2003 wurden jedoch <strong>die</strong> wichtigsten<br />
Streitpunkte zwischen den Mitgliedstaaten<br />
erneut offen gelegt. Die<br />
sechs Gründerstaaten - Deutschland,<br />
Frankreich, Belgien, <strong>die</strong> Niederlande,<br />
Luxemburg und Italien - haben davor<br />
gewarnt, <strong>die</strong> Debatten des Konvents<br />
wieder aufzunehmen, während Österreich<br />
erneut seine Forderung stellte, dass<br />
jeder Mitgliedstaat ein Mitglied in der<br />
Europäischen Kommission stellen müs-<br />
26 KOMMUNAL<br />
»<br />
Jeder Mitgliedstaat<br />
muss ein Mitglied in<br />
der Europäischen<br />
Kommission stellen.<br />
Österreichs bekannte<br />
Forderung an <strong>die</strong> EU<br />
ste und dabei von Finnland, Portugal,<br />
Ungarn, der Tschechischen Republik, der<br />
Slowakei, Lettland, Litauen, Slowenien<br />
und Polen unterstützt wurde. Die<br />
Europäische Kommission sprach sich<br />
ebenfalls für <strong>die</strong>ses Prinzip<br />
aus.<br />
In den Oktobersitzungen<br />
(16. Oktober 2003 – Ebene<br />
«<br />
der Staats- und Regierungschefs<br />
und 27./28. Oktober<br />
2003 - Sitzung auf Außenminister-Ebene)<br />
standen<br />
insbesondere Diskussionen<br />
über das institutionelle<br />
Gefüge im Vordergrund. Es<br />
wurden vor allem <strong>die</strong> Zusammensetzung<br />
der Europäischen Kommission<br />
sowie <strong>die</strong> Komposition des Europäischen<br />
Rates und des Präsidenten des<br />
Europäischen Rates diskutiert. Die<br />
Mehrheit der Mitgliedstaaten, darunter<br />
auch Österreich, sprach sich für <strong>die</strong> Beibehaltung<br />
des Prinzips „Ein Mitgliedstaat<br />
– Ein Kommissar“ aus. Jedem<br />
Kommissar sollte ein Sitz und ein<br />
Stimmrecht zukommen. Die Einführung<br />
eines Präsidenten des Europäischen<br />
Rates wurde ebenso unterstützt.<br />
Österreich und <strong>die</strong> EU-Kommission for-<br />
derten jedoch eine genauere Definition<br />
seines Aufgabenbereichs.<br />
Der dritte Teil der Verfassung, der <strong>die</strong><br />
Politiken der Europäischen Union definiert,<br />
steht in den Novembersitzungen<br />
im Vordergrund.<br />
Zeitplan der Regierungskonferenz<br />
◆ 28.-29. November 2003 (vielleicht<br />
auch noch am 30. November)<br />
(Rom) Konklave der Außenminister;<br />
Vorbereitung des Gesamtpakets für<br />
das Gipfeltreffen der Staats- und<br />
Regierungschefs<br />
◆ 9. Dezember 2003<br />
(Brüssel) Außenminister; Vorbereitung<br />
des Gesamtpakets für das Gipfeltreffen<br />
der Staats- und Regierungschefs<br />
◆ 12.-13. Dezember 2003<br />
(Brüssel) Staats- und Regierungschefs;<br />
Diskussion über das Gesamtpaket<br />
Nähere Informationen zur Regierungskonferenz<br />
gibt es unter:<br />
http://ue.eu.int/igc/index.asp?lang=DE
Österreichs EU-Botschafter Dr. Gregor<br />
Woschnagg, Wr. Neustadts Bezirkshauptmann<br />
Dr. Heinz Zimper und EU-Parlamentarier<br />
Dr. Othmar Karas.<br />
Am 4. Juni 2003 hat der Grazer Bürgermeister<br />
Alfred Stingl sein Amt als Mitglied<br />
des Präsidiums des Ausschusses der<br />
Regionen zurückgelegt. Zu seinem Nachfolger<br />
im AdR-Präsidium wurde der Salzburger<br />
Bürgermeister Dr. Heinz Schaden<br />
Brüsseler<br />
Spitzen<br />
<strong>Kommunal</strong>politische Stu<strong>die</strong>nreisen in Europas Hauptstadt<br />
22 Stadtamtsdirektoren und 84 Gemeindevertreter<br />
besuchen Europas Schaltzentrale in Brüssel<br />
Othmar Karas (4.v.l.) mit Michaela Petz, Harald Bachhofer,<br />
Edmund Freibauer und Gemeindebundvizepräsident. Bernd<br />
Vögerle mit der Stadtamts-Delegation aus Niederösterreich.<br />
Im Rahmen kommunalpolitischer Stu<strong>die</strong>nreisen<br />
besuchten am 9. und 10.<br />
Neunominierung im Ausschuss der Regionen<br />
Oktober 2003 22<br />
Stadtamtsdirektoren<br />
aus Niederösterreich,<br />
unter der Leitung von<br />
Direktor Harald<br />
Bachhofer und Bernd<br />
Vögerle, sowie am<br />
23. Oktober 2003 84<br />
Gemeindevertreter<br />
aus dem Bezirk Wiener<br />
Neustadt, unter<br />
der Führung von<br />
Bezirkshauptmann<br />
Dr. Heinz Zimper, <strong>die</strong><br />
Hauptstadt Europas.<br />
Höhepunkte beider<br />
Stu<strong>die</strong>nreisen bildeten<br />
der Besuch der<br />
Ständigen Vertretung<br />
Österreichs bei der<br />
EU – Sitz des Büros des Österreichischen<br />
Gemeindebundes – verbunden mit einem<br />
Bgm. Dr. Heinz Schaden und Gemeindebundvizepräsident<br />
Prof. Walter Zimper im Präsidium<br />
am 9. Oktober 2003 im Plenum des Ausschusses<br />
der Regionen nominiert. Vizepräsident<br />
Prof. Walter Zimper, der bereits<br />
den Stellvertreter ad personam von Herrn<br />
Bgm. Stingl im Präsidium stellte, wurde<br />
erneut zum Stellvertreter ernannt.<br />
Europa<br />
Bürgermeister des Bezirkes Wiener Neustadt diskutierten im EU-Parlament mit<br />
dem Europa-Abgeordneten Dr. Othmar Karas. Von links: Josef Stadler (Waidmannsfeld),<br />
Bezirkshauptmann Dr. Heinz Zimper, Dr. Othmar Karas, Waltraud Gruber<br />
(Hochwolkersdorf), Frieda Rauchegger (Pernitz), Gottfried Brandstetter (Muggendorf)<br />
und Hans Klesl (Waldegg).<br />
Vortrag von Herrn Botschafter Dr. Gregor<br />
Woschnagg sowie fachspezifische Referate<br />
von Kommissionsbeamten und<br />
Administratoren des Rates der Europäischen<br />
Union und des Ausschusses der<br />
Regionen. Darüber hinaus standen eine<br />
Führung durch das Europäische Parlament,<br />
gefolgt von einer anschließenden<br />
Aussprache mit dem Europaabgeordneten<br />
Mag. Othmar Karas, auf dem Programm.<br />
Gemeinsamer Tenor der beiden<br />
Besuchergruppen in Brüssel: Die Bürger<br />
müssen verstärkt zu informierten Beteiligten<br />
gemacht werden.<br />
Tourismusfragen<br />
Neue Kontaktperson<br />
In der Abteilung Fremdenverkehr, der<br />
Generaldirektion Dienstleistungen, Tourismus,<br />
neue Technologien und Design<br />
der Europäischen Kommission, fungiert<br />
seit Oktober d. J. Frau Caterine Ebah-<br />
Moussa als neue Kontaktperson für Tourismusfragen.<br />
Frau Ebah-Moussa steht<br />
insbesondere als Ansprechpartnerin für<br />
den deutschsprachigen Raum (Deutschland,<br />
Österreich) zur Verfügung.<br />
Caterine Ebah-Moussa ist erreichbar<br />
unter E-Mail Caterine.Ebah-<br />
Moussa@cec.eu.int;<br />
Telefon: 0032/2/296.55.51;<br />
Fax: 0032/2/295.69.69<br />
KOMMUNAL 27
Service des Lebensministeriums<br />
Enormer Handlungsbedarf bei Ökostrom und Biomasse<br />
Die künftigen<br />
Energielieferanten<br />
Mehr „Nachhaltigkeit“ bei der Bereitstellung und Nutzung von Energie ist eine zentrale<br />
Voraussetzung zur Erreichung der Klimaschutzziele. Energie muss generell effizienter<br />
und intelligenter genutzt und der Anteil der erneuerbaren Energieträger von derzeit<br />
23 auf 30 Prozent gesteigert werden.<br />
Im Bereich der Stromerzeugung wurden<br />
mit dem Ökostromgesetz bereits gute<br />
Rahmenbedingungen geschaffen, um <strong>die</strong><br />
gesetzlichen Ziele erreichen zu können.<br />
Jedoch zeichnen <strong>die</strong> aktuellen Stromverbrauchsprognosen<br />
ein wenig optimistisches<br />
Bild, wenn man bedenkt, dass <strong>die</strong><br />
Ökostrommengen zur Erreichung des<br />
Vier-Prozent-Zieles allein durch den<br />
Stromverbrauchszuwachs von etwas<br />
mehr als 2 Jahren „aufgefressen“ werden.<br />
Hier ist <strong>die</strong> Politik gefordert, wieder<br />
mehr Augenmerk auf das Thema „Energieeffizienz“<br />
zu richten und anreizorientierte,<br />
marktkonforme Rahmenbedingungen<br />
zu setzen – es gibt in der EU erfolgreiche<br />
Beispiele, wie auch in liberalisierten<br />
Energiemärkten nachfrageseitige<br />
Energieeffizienzprogramme erfolgreich<br />
implementiert werden können und<br />
damit der Verbrauchszuwachs an Strom<br />
zumindest gedämpft werden kann.<br />
28 KOMMUNAL<br />
International gefragte<br />
Partner<br />
Die zweite große Herausforderung ist<br />
sicherlich <strong>die</strong> Steigerung des Anteils<br />
erneuerbarer Energieträger auf 30 Prozent<br />
bis 2010. Biomasse kann und soll zu<br />
<strong>die</strong>sem Ziel einen substantiellen Beitrag<br />
leisten. Hocheffiziente und emissionsarme<br />
Technologien zur Bereitstellung<br />
von Strom und Wärme aus Biomasse stehen<br />
zur Verfügung, österreichische Hersteller<br />
sind international gefragte Partner<br />
und Lieferanten.<br />
„Energieholz“<br />
Ein Programm „Energieholz“ soll helfen,<br />
durch Verbesserungen bei den Ernte-<br />
Technologien, Effizienzsteigerungen bei<br />
der Bereitstellungslogistik und Beratungsoffensiven<br />
für Kleinwaldbesitzer<br />
Große Bedeutung als Beitrag zum Klimaschutz: Verstärkte Nutzung von „Energieholz“.<br />
Weil <strong>die</strong> Einführung neuer Technologien<br />
und Dienstleistungen häufig auch<br />
mit nicht technischen Hemmnissen zu<br />
kämpfen hat, wird vom Lebensministerium<br />
für das Jahr 2004 ein Aktionsprogramm<br />
„klima:aktiv“ vorbereitet.<br />
Verschiedene Maßnahmen des Klimaschutzes<br />
werden gebündelt um <strong>die</strong>se<br />
zielgerecht umzusetzen. Das erklärte<br />
Ziel ist, durch klimaschonende Technologien<br />
und Dienstleistungen <strong>die</strong><br />
Effizienz und <strong>die</strong> Anwendung erneuerbarer<br />
Energie zu steigern, um so<br />
einen möglichst großen Marktanteil<br />
zu gewinnen. (Ab Jahreswechsel<br />
unter www.klimaaktiv.at erreichbar.)<br />
<strong>die</strong> Kosten für Waldhackgut zu senken.<br />
Bis 2008 sollen so zusätzlich mindestens<br />
2 Millionen Festmeter Energieholzsortimenten<br />
aus dem Wald auf den Markt<br />
gebracht und gleichzeitig allfälligen<br />
negativen Auswirkungen auf <strong>die</strong> Rohstoffversorgungsbasis<br />
anderer Branchen<br />
– z.B. Platten- und Papierindustrie – wirkungsvoll<br />
entgegengesteuert werden.<br />
Nachhaltigkeitsstrategie<br />
Mit <strong>die</strong>sen Maßnahmen könnten erste<br />
Schritte zur Umsetzung der von der<br />
Bundesregierung in der „Nachhaltigkeitsstrategie“<br />
und im Regierungsprogramm<br />
verankerten Zielsetzungen<br />
geleistet werden: einerseits <strong>die</strong> Steigerung<br />
des Biomasseeinsatzes um 75 Prozent<br />
andererseits eine stärkere Entkoppelung<br />
des Energieverbrauchs vom<br />
Wirtschaftswachstum, indem <strong>die</strong> Energieintensität<br />
– im Gegensatz von derzeit<br />
0,6 Prozent – um 1, 6 Prozent pro<br />
Jahr reduziert werden soll.<br />
BMLFUW im Internet: http://www.lebensministerium.at
Wirtschaftsfaktor Wasser<br />
Nachhaltige<br />
Wassernutzung<br />
Über zwei Drittel der österreichischen<br />
Elektrizitätserzeugung erfolgt durch <strong>die</strong><br />
Nutzung der erneuerbaren Energiequelle<br />
Wasserkraft. Die Wasserkraft ist –<br />
neben der Biomasseverwertung – der<br />
wichtigste erneuerbare Energieträger<br />
der Republik. Die Wasserkraft hat daher<br />
für Österreich eine energiepolitisch und<br />
volkswirtschaftlich hohe Bedeutung wie<br />
in keinem anderen Land der EU.<br />
Mit der Wasserrahmenrichtlinie<br />
(WRRL) wurde auf europäischer Ebene<br />
<strong>die</strong> Einigung erzielt, Gewässer nicht nur<br />
als Ressource für diverse Nutzungsansprüche<br />
zu betrachten sondern auch als<br />
Lebensraum, den es zu erhalten gilt.<br />
Der gute ökologische Zustand, der in<br />
den europäischen Gewässern zu erreichen<br />
und einzuhalten ist, wird in jenen<br />
Fällen, wo ökologische Aspekte bisher<br />
nicht oder in nicht ausreichendem<br />
Maße berücksichtigt wurden, Maßnahmen<br />
erfordern, um das vereinbarte<br />
Umweltziel zu erreichen.<br />
Es ist davon auszugehen, dass für einen<br />
Teil der bestehenden Wasserkraftanlagen<br />
<strong>die</strong>sbezügliche Anpassungen der<br />
Technik notwendig sein werden.<br />
◆ Von 1998 bis 2002 sind rund 200<br />
Mio. Euro im Rahmen der Umweltförderung<br />
des Bundes in klimarelevante<br />
Projekte geflossen. Allein durch <strong>die</strong>se<br />
Mittel ist eine CO 2 Reduktion von<br />
knapp 2,4 Mio. Tonnen erreicht sowie<br />
gleichzeitig ein arbeitsplatzrelevantes<br />
Investitionsvolumen von 940 Mio.<br />
Euro ausgelöst worden.<br />
Umweltminister Pröll: „Inzwischen<br />
setzen wir 80 Prozent der Umweltförderung<br />
- rund 37 Mio. Euro - klimarelevant<br />
im Inland ein.“<br />
◆ Ein weiterer Meilenstein im Kampf<br />
gegen den Klimawandel ist das Öko<br />
stromgesetz: bis 2008 sollen 4 Prozent<br />
des österreichischen Stroms aus neuen<br />
erneuerbaren Energieträgern sowie 9<br />
Prozent aus Kleinwasserkraft kommen.<br />
Umweltminister Pröll: „Die aktuelle<br />
Entwicklung stimmt optimistisch, dass<br />
wir <strong>die</strong>se Ziele auch erreichen werden,<br />
wobei ich aus umweltpolitischer Sicht<br />
darauf hinweisen möchte, dass <strong>die</strong>s<br />
Mindestziele sind.“<br />
Biomasse – Machbarkeitsstu<strong>die</strong><br />
Zwei Prozent<br />
Ökostrom bis 2008<br />
Auf mindestens 1.000 GWh schätzt <strong>die</strong><br />
E.V.A. das wirtschaftlich darstellbare<br />
Po-tenzial für <strong>die</strong> Ökostromerzeugung<br />
aus fester Biomasse. Dies ist das Ergebnis<br />
einer kürzlich abgeschlossenen<br />
„Machbarkeitsstu<strong>die</strong> 4 % Ökostrom bis<br />
2008“.<br />
Laut Ökostromgesetz muss der Anteil<br />
von Strom aus Biomasse, Wind und<br />
Sonne bis 2008 auf mindestens 4%<br />
oder rund 2,2 Mrd kWh gesteigert werden.<br />
In intensiver Kooperation mit dem<br />
Auftraggeberkonsortium (BMLFUW,<br />
BMWA, OMV, VEÖ, PRÄKO und FV<br />
Holz) beschäftigte sich <strong>die</strong> E.V.A. mehr<br />
als ein Jahr intensiv mit dem Thema<br />
Verstromung von fester Biomasse.<br />
Durch <strong>die</strong> Ökostromerzeugung im<br />
Umfang von 1.000 GWh aus Biomasse<br />
werden in Österreich rund 850.000<br />
Tonnen CO 2-Äquivalent eingespart.<br />
Die Einspeisung von 1.000 GWh Ökostrom<br />
aus mittleren und großen Biomasse-KWK-Anlagen<br />
erfordert jährlich<br />
123 Mio. Euro Zahlungen an Einspeisevergütungen.<br />
Nach Abzug von 4,5<br />
ct/kWh als Erlös aus der Abnahme<br />
durch <strong>die</strong> Stromhändler verbleiben<br />
Lebensminister Josef Pröll zu Fragen der österreichischen Klimastrategie<br />
Lenkungseffekte durch ökologisiertes Steuersystem<br />
◆ Trotz <strong>die</strong>ser richtungweisender Maßnahmen<br />
ist bislang keine Trendumkehr<br />
beim Ausstoß klimaschädigender Gase<br />
in Österreich erreicht worden. Die CO 2-<br />
Emissionen in Österreich steigen, im<br />
Jahr 2001 haben wird ein Niveau von<br />
86 Mio. Tonnen CO 2 erreicht. Dies ist<br />
kein Minus von 13 Prozent gegenüber<br />
1990 sondern vielmehr ein plus von<br />
9,6 Prozent.<br />
Umweltminister Pröll: „Ausgehend<br />
von <strong>die</strong>sen Zahlen müssen wir auf Basis<br />
des heurigen Jahres 22,6 Prozent - also<br />
17 Mio. Tonnen einsparen. Wir müssen<br />
daher konsequent und energisch mit<br />
der Umsetzung der Klimastrategie fortfahren<br />
– ökologisch zielgerichtet und<br />
ökonomisch effizient.<br />
◆ Zentrales Problem bleiben jedoch der<br />
CO 2 Emissionen aus dem Verkehr. Die<br />
Emissionsinventur 2001 zeigt hierbei<br />
ein plus von 8 Prozent CO 2-Ausstoss<br />
gegenüber dem Jahr 2000. Verantwortliche<br />
Verursacher: der wachsende<br />
Schwerverkehr ebenso, wie Tanktouris-<br />
BMLFUW im Internet: http://www.lebensministerium.at<br />
Weiterführende Links<br />
Das Lebensministerium<br />
www.lebensministerium.at<br />
Die Energieverwertungsagentur<br />
www.eva.wsr.ac.at<br />
Die schönsten Solaranlagen Österreichs<br />
www.austriasolar.at<br />
Österreichischer Biomasseverband<br />
www.biomasseverband.at<br />
Österreichs Internetportal für<br />
nachhaltige Entwicklung<br />
www.nachhaltigkeit.at<br />
Erneuerbare Energie in Österreich<br />
www.eva.wsr.ac.at/projekte/ren-in-a.htm<br />
Ökosoziales Forum Österreich<br />
www.oesfo.at<br />
Klimabündnis Österreich<br />
www.klimabuendnis.at<br />
Bioenergie Österreich<br />
www.bioenergy.at<br />
Blick ins Land<br />
www.klickinsland.at<br />
mus nach Österreich, aber auch eine<br />
konstante Zunahme des Individualverkehrs.<br />
Bewusstseinsbildende Maßnahmen<br />
- wie etwa der autofreie Tag - sind<br />
von großer Bedeutung, können aber<br />
nur einen Teil der Strategie gegen den<br />
Verkehrszuwachs darstellen.<br />
Umweltminister Pröll: „Letztlich sind<br />
von einer Ökologisierung des Steuersystems<br />
– ein erster Schritt dazu erfolgt<br />
2004 – sowie vom<br />
Road Pricing für<br />
LKW – ebenfalls ab<br />
2004 – größere Lenkungseffekte<br />
zu<br />
erwarten. Schließlich<br />
muss auch der<br />
zunehmende Einsatz<br />
biogener Kraftstoffe,<br />
wie mit der<br />
OMV vereinbart<br />
und in der EU Biokraftstoffrichtlinie<br />
vorgesehen, zur<br />
Zielerreichung beitragen.“<br />
Pröll: Konsequent und<br />
energisch mit der<br />
Umsetzung der Klimastrategie<br />
fortfahren.<br />
KOMMUNAL 29
Kinder sind sehr gute<br />
Mahner. Sie sind<br />
<strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Eltern<br />
möglicherweise zu einem<br />
Umdenken in ihrem<br />
Essverhalten bringen.<br />
Die Auersbacher Vizebürgermeisterin kocht auf<br />
Schon wieder Gemüse<br />
Kochkurse und gesundheitsbewusste Feste sollen den BewohnerInnen der steirischen<br />
Gemeinde Auersbach den Schritt weg von Fleisch und Fetten hin zu mehr Gemüse und<br />
Getreide schmackhaft machen.<br />
„Untersuchungen haben ergeben, dass<br />
auch in unserer Gemeinde zu viel Fleisch<br />
gegessen wird und viele Auersbacher<br />
übergewichtig sind“, erklärt Anna Ploderer,<br />
Vizebürgermeisterin der steirischen<br />
Gemeinde Auersbach ihr Engagement<br />
für das vom Fonds Gesundes Österreich,<br />
»<br />
der Gemeinde Auersbach und dem Amt<br />
der Steirischen Landesregierung geförderte<br />
„Projekt zur positiven Beeinflussung<br />
des Ernährungsbewusstseins und<br />
des Ernährungsverhaltens“. Außerdem<br />
weist <strong>die</strong> Steiermark <strong>die</strong> höchste Schlaganfallrate<br />
Österreichs auf. „Schlaganfälle<br />
sind ein Spiegelbild falscher Lebensweise.<br />
Wir sind überzeugt, dass dabei <strong>die</strong><br />
Ernährung ein wesentlicher Faktor ist“,<br />
betont Anna Ploderer. Die Motivationskampagne,<br />
um <strong>die</strong> Auersbacher Bevölkerung<br />
für gesunde Ernährung zu interessieren,<br />
startete im Herbst des Vorjahres<br />
mit Vorträgen einer Diätassistentin und<br />
der Errichtung einer Ernährungspyramide,<br />
basierend auf der traditionellen<br />
mediterranen Diät. Damit wurde für alle<br />
gut sichtbar darauf aufmerksam<br />
gemacht, dass Getreide, Obst und<br />
Gemüse häufig auf dem Speiseplan stehen<br />
sollen, Fleisch und Milch hingegen<br />
seltener zum Genießen und Fett und<br />
30 KOMMUNAL<br />
Aufklärungsarbeit<br />
in Sachen gesunde<br />
Ernährung läuft<br />
hauptsächlich<br />
über Frauen.<br />
Anna Ploderer<br />
Vizebürgermeisterin von<br />
Auersbach<br />
«<br />
Süßes nur ganz selten zum Verfeinern.<br />
Ein Augenmerk wird auch auf saisonale<br />
Produkte der Region gelegt. Mit zielgruppenspezifischen<br />
Kochkursen ging das<br />
Motivationsprojekt in <strong>die</strong> zweite Runde.<br />
Ein großer Erfolg, wie Vizebürgermeisterin<br />
Ploderer berichtet: „Allein zu den<br />
Kochkursen für Jugendliche kamen<br />
acht Burschen und acht Mädchen.<br />
Das ist viel für eine Einwohnerzahl<br />
von 874.“<br />
Skeptische Männer. Besonderen<br />
Zulauf fand der Kochkurs zum<br />
Thema „Schon wieder Gemüse“.<br />
Dass unter den 18 TeilnehmerInnen<br />
kein einziger Mann zu finden war,<br />
verwundert <strong>die</strong> aktive Lokalpolitikerin<br />
wenig: „Aufklärungsarbeit in<br />
Sachen gesunde Ernährung läuft<br />
hauptsächlich über Frauen. Sie sind<br />
meist für <strong>die</strong> Ernährung zuhause verantwortlich<br />
und daher auch offener für das<br />
Thema. Bei Männern kommt beim<br />
Gedanken an gesunde Ernährung oft <strong>die</strong><br />
Angst hoch, kein Fleisch mehr zu bekommen.“<br />
Angesichts der skeptischen Männer<br />
wurde daher auch vom ursprünglichen<br />
Plan eines Männerkochkurses<br />
Abstand genommen und stattdessen ein<br />
Gesundheitsfest mit Schaugrillen veranstaltet.<br />
Mit einer Teilnehmerzahl von 80<br />
Personen wurden mehr Männer erreicht,<br />
als <strong>die</strong>s bei einem Kochkurs der Fall<br />
gewesen wäre. Zahlreiche männliche<br />
Hobby-Grillmeister holten sich dort<br />
Anregungen für fleischlose Grillalternativen<br />
von Champignons über Fisch bis<br />
Zucchini. Und auch bei so manchen Vereinsfesten<br />
fand bereits ein Umdenken<br />
statt. Alle Vereine schenken nun neben<br />
Limonaden auch regionale Säfte aus.<br />
Und beim Mannschaftsabend der Feuer-<br />
wehr wurden erstmals Gemüselaibchen<br />
als fleischlose Alternative angeboten. Sie<br />
fanden reißenden Absatz, allerdings griffen<br />
hauptsächlich <strong>die</strong> Frauen zu. „Doch<br />
auch so mancher Mann hat im nachhinein<br />
gemeint, <strong>die</strong> Gemüselaibchen wären<br />
auch für ihn besser gewesen“, freut sich<br />
Anna Ploderer .<br />
Vorbild Kinder. Dass es sehr schwierig<br />
ist, das gewohnte Essverhalten zu<br />
ändern, erklärt <strong>die</strong> engagierte Vizebürgermeisterin<br />
unter anderem so: „Ungesunde<br />
Ernährung hat keine unmittelbare<br />
Auswirkung. Erst im Alter machen sich<br />
Ernährungssünden dann bemerkbar.“<br />
Das Ernährungsverhalten wird üblicherweise<br />
von den Eltern übernommen, deshalb<br />
setzt <strong>die</strong> Auersbacher Ernährungskampagne<br />
stark bei den Kindern an.<br />
Anna Ploderer: „Kinder sind sehr gute<br />
Mahner. Sie sind <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />
Eltern möglicherweise zu einem Umdenken<br />
in ihrem Essverhalten bringen. Das<br />
Ernährungsbewusstsein bei den Kleinen<br />
zu ändern, ist außerdem bereits Vorarbeit<br />
für <strong>die</strong> nächste Generation.“ Eine<br />
Reduktion ernährungsbedingter Krankheiten<br />
rückt so in greifbare Nähe.<br />
Information<br />
Anna Ploderer, Wetzelsdorf 83,<br />
8330 Feldbach, Tel. 03152/4115<br />
e-mail: gde@auersbach.steiermark.at<br />
Kontakt<br />
Fonds Gesundes Österreich,<br />
Mariahilferstraße 176,<br />
A-1150 Wien, Tel. 01/8950400,<br />
Fax: 01/8950400-20,<br />
gesundes.oesterreich@fgoe.org
KOMMUNAL<br />
PRAXIS<br />
Solarenergie vom Gründach: Synergieeffekte nutzen<br />
Bisher getrennte Wege vereinen sich<br />
Gründächer erfüllen vielerlei<br />
Funktionen. Sie ergänzen<br />
<strong>die</strong> Wärmedämmung, schützen<br />
<strong>die</strong> Dachdichtung, bieten<br />
Lebensraum für Pflanzen<br />
und Tiere, halten Regenwasser<br />
zurück, verbessern das<br />
Kleinklima und stellen wichtige<br />
Garten- bzw. Erholungsflächen<br />
dar. Eine neue Art<br />
der Nutzung kommt hinzu:<br />
<strong>die</strong> Nutzung der Sonnenenergie.<br />
Gingen Grün- und Solardach<br />
bisher getrennte Wege, so<br />
gibt es mittlerweile Dächer,<br />
<strong>die</strong> beide Nutzungen kombinieren<br />
und somit erfolgreich<br />
Synergieeffekte schaffen.<br />
Dächer unter 30° Dachneigung<br />
und Flachdächer bieten<br />
ideale Voraussetzungen<br />
zur kombinierten Nutzung<br />
Gründach plus Solartechnik.<br />
Hierzu wurden von der<br />
Industrie Systeme entwickelt,<br />
<strong>die</strong> Solarkollektoren<br />
optisch schön und funktionell<br />
in begrünte Dachlandschaften<br />
eingliedern lassen.<br />
Neben den ökologischen<br />
Vorteilen genießen Solaranlagen<br />
bundesweit sowie in<br />
den Bundesländern Förderungen,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> Wirtschaftlichkeit<br />
begünstigen. So bietet<br />
z. B. Hamburg Hauseigentümern<br />
an, auf der<br />
geneigten Südseite ihrer Häuser<br />
Solaranlagen kostenfrei zu<br />
installieren. Nach zehn Jahren<br />
wird dem Hauseigentümer<br />
<strong>die</strong> Solaranlage übereignet<br />
und er kann seinen Strom frei<br />
verkaufen.<br />
Dachbegrünungen werden<br />
aufgrund der positiven<br />
Umweltaspekte ebenfalls von<br />
einer Vielzahl von Städten<br />
gefördert. Weiterhin profitieren<br />
Dachbegrünungen von<br />
verringerten Abwassergebühren.<br />
Hier wird der ökologischen<br />
Funktion des Regen-<br />
Poppige Malerei<br />
Windrad kann<br />
auch schön sein<br />
Der Wiener Windkraft-Betreiber<br />
„Donauwind“ hat einem<br />
amerikanischen Maler -<br />
Mason Doran - bei der Verschönerung<br />
ihres Windrades<br />
am Wiener Hafen freie Hand<br />
gelassen, was von Vorbeifahrenden<br />
prompt als Graffiti<br />
mißdeutet und angezeigt<br />
wurde. Camillo Holecek,<br />
Chef der Donauwind, klärte<br />
<strong>die</strong> Polizei persönlich auf.<br />
Holecek: „Gott sei Dank<br />
haben wir nach fünf guten<br />
Jahren ein zumindest durchschnittliches<br />
Windjahr in<br />
Österreich und können uns<br />
daher nicht beklagen.“<br />
Österreichs poppigstes Windrad.<br />
wasserrückhalts durch Dachbegrünungen<br />
Rechnung<br />
getragen.<br />
Viele Kommunen setzen<br />
Dachbegrünungen im Bebauungsplan<br />
bzw. bei baugenehmigungspflichtigen<br />
Neubau-<br />
Maßnahmen fest und berücksichtigen<br />
somit neben den<br />
ökologischen auch <strong>die</strong> positiven<br />
städtebaulichen Aspekte.<br />
Viele Bauherren erkennen<br />
darüber hinaus, dass sie mit<br />
einer Dachbegrünung nicht<br />
nur ihrem Gebäude etwas<br />
Gutes tun, sondern auch<br />
ihrem Image.<br />
Mehr zum Thema Dachbegrünung<br />
und Photovoltaik erfahren<br />
Sie auf der „Clean Energy<br />
Power®“ vom 22. - 24. 01.04<br />
im Rahmen der Messe Berlin.<br />
Abfallbranche<br />
Es drohen Preis-<br />
Steigerungen<br />
Der VÖEB (Verband ÖsterreichischerEntsorgungsbetriebe)<br />
rechnet mit einer<br />
Kostensteigerung im Bereich<br />
Abfallsammlung, Abfallbehandlung<br />
und Entsorgung in<br />
Höhe von rund 40 %. Diese<br />
Kostensteigerung wird - über<br />
teils erhebliche Preiserhöhungen<br />
- von allen Wirtschaftsbereichen<br />
aber auch Kommunen<br />
getragen werden müssen.<br />
Nicht nur <strong>die</strong> Deponieverordnung<br />
führt zu enormen Mehrkosten,<br />
zusätzlich wird <strong>die</strong><br />
Einführung des Road Pricings<br />
und der damit verbundene<br />
Verwaltungsaufwand in den<br />
Unternehmen, <strong>die</strong> Erhöhung<br />
der Mineralölsteuer, <strong>die</strong> Energieabgabe<br />
und Steigerungen<br />
bei Versicherungs- und Personalkosten<br />
einen Kostenschub<br />
in der Entsorgung von Abfällen<br />
auslösen.<br />
Kein unbekanntes Flugobjekt,<br />
sondern der millimetergenaue<br />
Einbau eines Filterkessels im Wasserwerk<br />
Langenlois.<br />
Langenloiser Wasserwerk<br />
Neues Wasserhaus<br />
in Weinstadt<br />
Sorgsamster Umgang mit dem<br />
kostbaren Gut ist oberstes Gebot<br />
der Mitarbeiter im städtischen<br />
Wasserwerk Langenlois. Nach<br />
über dreißig Jahren wurde<br />
neben dem bestehenden Wasserwerk<br />
eine zweite moderne<br />
Aufbereitungsstraße errichtet.<br />
„Dass Wasser in bester Qualität<br />
aus den Hähnen fließt, hat auch<br />
seinen Preis (noch 1,08 €/m∆<br />
inkl., Red.) und früher oder später<br />
wird man auch <strong>die</strong>se<br />
Gebühren erhöhen müssen“,<br />
meint Bürgermeister Kurt Renner,<br />
dem gerade jetzt im Zuge<br />
der Budgeterstellung wieder<br />
klar wird, welche finanziellen<br />
Einbußen gerade Langenlois<br />
aufgrund der fehlenden Getränkesteuer<br />
hinnehmen muss.
Wirtschafts-Info<br />
Unsichtbare Schutzschicht PSS20<br />
Wiens City Tower erhält Europas<br />
besten Graffitischutz<br />
Der anfangs wegen seiner Höhe umstrittene<br />
City Tower im 3. Bezirk in Wien<br />
erhält mit einer unsichtbaren Schicht<br />
aus PSS20 den weltbesten Graffitischutz.<br />
Auf <strong>die</strong>se Weise werden <strong>die</strong><br />
schönen Natursteinfassaden gegen Verschmutzung<br />
und vor allem Schmierereien<br />
und Graffiti geschützt. Kommt es<br />
auf so geschützten Fassaden zu Graffiti,<br />
werden <strong>die</strong>se einfach mit heißem Wasser<br />
und ganz ohne Chemie rand- und<br />
schattenlos samt dem Schutzfilm entfernt.<br />
Die betroffene Stelle wird danach<br />
neu geschützt. Der Schutzfilm hält<br />
garantiert 3 Jahre und wird dann erneuert.<br />
Schutz vor<br />
Verschmutzung<br />
Weltweit sind ca. 6000000 m 2 (sechs<br />
Millionen m 2 ) Fassaden auf <strong>die</strong>se effiziente<br />
Art gegen Graffiti geschützt. Jeder<br />
renommierte Neubau in den Metropolen<br />
<strong>die</strong>ser Welt wird präventiv gegen Verschmutzung<br />
geschützt. Der City Tower<br />
befindet sich somit in prominenter<br />
Gesellschaft mit der Oper von Sidney,<br />
dem Brandenburger Tor, dem Bundestagsgebäude<br />
in Berlin, der Kathedrale<br />
von Amiens, dem Sacre Coeur in Paris,<br />
der Brücke über den Öresund, der Oper<br />
von Thessaloniki, von Botschaften,<br />
Bahn- und Flughäfen etc – um nur<br />
einige der bekanntesten Objekte zu nennen.<br />
Überall dort hat sich PSS20 gegen<br />
weltweite Konkurrenz durchgesetzt.<br />
Derzeit wird z,B. ganz Paris im Auftrag<br />
des Bürgermeisteramtes von Graffiti<br />
gesäubert und mit PSS20 gegen Graffiti<br />
geschützt. PSS20 ging auch dabei als<br />
Sieger einer weltweiten Wettbewerbs-<br />
Präsentation hervor. Ausschlaggebend<br />
war, dass kein anderes Produkt alle<br />
<strong>die</strong>se Vorteile wie vollkommen entfern-<br />
32 KOMMUNAL<br />
Sicher vor Graffiti: Der Wiener City Tower.<br />
bar mit heißem Wasser, absolut unsichtbar<br />
und vollkommen dampfdurchlässig<br />
bieten konnte.<br />
Dieses Graffiti-System stammt aus der<br />
Schweiz und wird in Österreich exclusiv<br />
von Firma Schmidt Oberflächenschutz<br />
in Pöttelsdorf (Bgld) angeboten.<br />
In Österreich wurden von Schmidt das<br />
Museumsquartier (tw), der Galaxie<br />
Tower, <strong>die</strong> Noever Terrasse beim MAK,<br />
das Heizkraftwerk in Salzburg, <strong>die</strong> Fassade<br />
am Franziskanerplatz in Innsbruck<br />
und andere private Objekte gegen Graffiti<br />
geschützt.<br />
Informationen:<br />
schmidt@gabe.at<br />
www.oberflaechenschutz.at<br />
Schmidt Karl<br />
0664-3019364<br />
Bundesrepublik Deutschland<br />
Reform-Werke Wels<br />
verstärken Vertrieb<br />
Breiter und attraktiver als je zuvor<br />
präsentiert sich das Reform Metrac-,<br />
Mounty- und Muli-Programm 2004<br />
für den <strong>Kommunal</strong><strong>die</strong>nst, <strong>die</strong> Berglandwirtschaft<br />
und <strong>die</strong> Sätechnik.<br />
Dazu <strong>die</strong> Hydromäher Reform M9,<br />
M14 und Cutter 100, nunmehr aus<br />
Reform-eigener Produktion, <strong>die</strong> für<br />
zusätzliches Umsatzpotential und<br />
neue Vertriebsaufgaben sorgen.<br />
Wolfgang Trisner, langjährig erfolgreicher<br />
Verkaufsleiter von Bucher<br />
Klettgau, übernimmt ab Jänner 2004<br />
<strong>die</strong> Vertriebsverantwortung für<br />
Reform in Deutschland, unterstützt<br />
durch <strong>die</strong> bewährten Reform Werksbeauftragten<br />
Heinrich Wölfl und<br />
Gerd Katschinski, <strong>die</strong> unverändert<br />
<strong>die</strong> Reform Maschinen und Fahrzeuge<br />
im gesamten Bundesgebiet<br />
betreuen.<br />
Manfred Reuter ist künftiger Außen<strong>die</strong>nstbetreuer<br />
der „alten“ und<br />
„neuen“ Reform Motormäher-Vertriebspartner<br />
(ausgenommen Süddeutschland).<br />
Ulrich Strauss, bisher<br />
Geschäftsführer C. Malina (li.) und<br />
Gesamt-Verkaufsleiter H. Pramhas<br />
(re.) begrüßen M. Reuter, W. Trisner<br />
und U. Strauss im Reform Team.<br />
Bucher Produktverantwortlicher für<br />
Hydromäher, verstärkt das Reform<br />
<strong>Kommunal</strong>vertriebsteam bei Agromont<br />
in der Schweiz und wird <strong>die</strong><br />
Produktgruppe für Motormäher im<br />
Stammhaus Wels leiten.<br />
Kaufkraftindex Österreich - Ausgabe 2003<br />
Langfristig: Eindeutig abnehmende regionale<br />
Wohlstandsunterschiede<br />
Langfristig ist in Österreich eine klarer<br />
Trend zu abnehmenden regionalen<br />
Wohlstandsunterschieden bemerkbar:<br />
Die Spanne zwischen dem Bundesland<br />
mit dem größten und dem kleinsten<br />
Kaufkraftwert sinkt seit 1994! In den<br />
letzten 2 Jahren aber konnten <strong>die</strong><br />
regionalen Unterschiede nicht weiter<br />
abgebaut werden und wuchsen sogar<br />
wieder leicht an! Ursachen: Vor allem<br />
<strong>die</strong> mit dem schlechten Wirtschaftsklima<br />
verbundene Arbeitslosigkeit, <strong>die</strong><br />
sich in strukturschwachen Gebieten<br />
besonders stark zeigt.
Roadshow der arge-edv in Seeboden. Mag. Wolfgang Herko<br />
und Christian Rupp (BKA)<br />
Seminar für Gemeindebe<strong>die</strong>nstete<br />
Ausbildung zum<br />
Registration Officer<br />
Je mehr e-Government<br />
(elektronische Dienstleistungen<br />
der öffentlichen Verwaltung)<br />
in Österreichs<br />
<strong>Gemeinden</strong> Wirklichkeit<br />
wird, umsomehr ist für <strong>die</strong><br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der öffentlichen Verwaltung<br />
Kompetenz und<br />
Fachwissen in <strong>die</strong>sem<br />
Bereich erforderlich.<br />
RO der<br />
Stadt/Gemeinde<br />
Der Registration Officer<br />
(RO) der Stadt/Gemeinde<br />
◆ weiß um <strong>die</strong> einzelnen<br />
Zertifizierungs<strong>die</strong>nste<br />
Bescheid<br />
◆ kann mit der Registrierungssoftware<br />
sehr gut<br />
umgehen<br />
◆ hat <strong>die</strong> Kompetenz zur<br />
Belehrung des Signators(Bürgers)<br />
nach dem<br />
Signaturgesetz<br />
◆ kann GemeindebürgerIn-<br />
Anmeldung und Informationen:<br />
nen (Zertifikatswerber)<br />
kompetent informieren<br />
◆ ist somit dem Signaturgesetz<br />
(SigG) und den Qualitätsansprüchen<br />
der A-<br />
Trust entsprechend qualifiziert,registriert<br />
und gibt<br />
<strong>die</strong> Bürgerkarte aus<br />
Die arge-edv.org bietet RO -<br />
Seminare ab Jänner 2004<br />
speziell für Gemeindebe<strong>die</strong>nstete<br />
in folgenden Orten<br />
an:<br />
◆ Wien<br />
◆ Graz<br />
◆ Linz<br />
◆ Innsbruck<br />
◆ Salzburg<br />
◆ Maria Saal/Klagenfurt<br />
Die Seminartermine können<br />
mit den <strong>Gemeinden</strong> schwerpunktmäßig<br />
abgestimmt<br />
werden – für Gruppenseminare<br />
(Regionen, Interessensverbände<br />
der <strong>Gemeinden</strong>)<br />
gibt es Ermäßigungen des<br />
Seminarentgeltes.<br />
Tel.: 04223/ 22655 (von 09:00 bis 16:00 Uhr)<br />
Mobil: 0664/ 820 49 21 und 0664/ 820 18 61<br />
Fax: 04223/ 335 120<br />
E-Mail: w.herko@inbox.cc<br />
oder schriftlich an:<br />
arge-edv.org Seminarzentrum<br />
9063 Maria Saal, Hauptstraße 6 – Frau Kaufmann<br />
E.E.<br />
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Nutzen Sie <strong>die</strong> Vorteile eines Gründaches!<br />
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Tel. +43 (0)7259-46 63-0 • Fax +43 (0)7259-46 63-30<br />
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Favoritenstr. 50 • A-1040 Wien<br />
Tel. +43 (1)505 80 10 • Fax +43 (1) 505 90 53<br />
E-Mail: dach@steinbauer.at • www.steinbauer.at<br />
Jörg Fricke Gründächer und Gartengestaltung GmbH<br />
Reichergasse 2 • A-3411 Weidling • Tel. +43 (0)2243-268 75<br />
Fax +43 (0)2243-268 75-4 • E-Mail: joerg.fricke@fricke.at<br />
CHANCEN<br />
VIELFALT<br />
Immer mehr <strong>Gemeinden</strong> nützen <strong>die</strong> Chance einer<br />
Leasingfinanzierung. Österreichs Spezialisten für<br />
kommunale Leasingprojekte sagen Ihnen wie.<br />
E-Mail: anfrage@kommunal-leasing.at<br />
www.kommunal-leasing.at<br />
KOMMUNAL 33
Wirtschafts-Info<br />
2005 soll jeder Österreicher das Online-System nutzen können<br />
e-Card: Vorteile für<br />
Patienten und Ärzte<br />
In einem Pressegespräch berichteten für den Hauptverband der österreichischen<br />
Sozialversicherungsträger Dr. Josef Kandlhofer und DI Volker Schörghofer gemeinsam<br />
mit dem Geschäftsführer der SV-ChipBE, Ing. Mag. Johann Theile, über den Stand der<br />
Dinge zur Einführung der e-card. Das Projekt sei auf einem guten Weg.<br />
„Der Hauptverband ist bei der Realisierung<br />
des Projektes „e-card“ nach dem<br />
Neustart auf einem guten Weg,“ berichtete<br />
Dr. Josef Kandlhofer, Sprecher der<br />
Geschäftsführung des Hauptverbands<br />
der österreichischen Sozialversicherungsträger.<br />
Daran ändere auch das in<br />
der Öffentlichkeit breit diskutierte<br />
Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes<br />
nichts. Und weiter: „Es gibt keine<br />
Rechtsunsicherheit und wir sind keine<br />
Die Zahl der Ordinationen mit PC steigt.<br />
34 KOMMUNAL<br />
„verunsicherte“ Geschäftsführung auf<br />
Zeit. Wir arbeiten auf der bestehenden<br />
gesetzlichen Basis im Interesse der 8<br />
Millionen Österreicherinnen und Österreicher<br />
weiter. Und das gilt natürlich<br />
auch für <strong>die</strong> Umsetzung der e-card,“ so<br />
Kandlhofer.<br />
Die ÖsterreicherInnen sollen möglichst<br />
rasch in den Genuss der massiven Vorteile<br />
kommen, wie:<br />
◆ Wegfall des Krankenscheines<br />
◆ Medizinische Leistungen können<br />
immer und überall in Anspruch genommen<br />
werden<br />
◆ Entbürokratisierung und Verwaltungsvereinfachung<br />
◆ Modernisierungsschub für das<br />
gesamte Gesundheits- und Sozialsystem<br />
◆ Ausbaubarkeit - also neue Leistungen<br />
rund um <strong>die</strong> e-card<br />
◆ Und nicht zuletzt Einsparungseffekte<br />
bei den Arbeitgebern<br />
Zukunftssicheres<br />
Online-System<br />
Die erste Ausschreibung der insgesamt<br />
sechs Teilprojekte laufe planmäßig. Ab<br />
2004/2005 werde 8 Millionen Versicherten<br />
ein e-card-System zur Verfügung<br />
stehen, das State of the Art sei.<br />
„Untermauert durch Empfehlungen von<br />
EDV-Experten aber auch aus dem künftigen<br />
Anwenderkreis, etwa der Ärzteschaft,<br />
haben wir uns für ein Online-<br />
System entschieden und auch ein solches<br />
ausgeschrieben. Diese Entscheidung<br />
für ein Online-System garantiert<br />
im Interesse der 8 Millionen Versicherten<br />
nicht nur <strong>die</strong> rasche Umsetzbarkeit<br />
des Projektes, sondern auch höchste<br />
Datensicherheit und vor allem <strong>die</strong> Möglichkeit<br />
zur technischen Weiterentwicklung.<br />
Der Krankenscheinersatz ist ja<br />
nur der erste Schritt. Ein zukunftssicheres<br />
Online-System, wie wir es jetzt<br />
umsetzen, eröffnet noch viele Einsparungsmöglichkeiten<br />
im Sozialversicherungswesen.<br />
Stichwort: elektronisches<br />
Rezept, etc.,“ so Kandlhofer.<br />
„Nicht auf Sand gebaut“<br />
In <strong>die</strong> selbe Kerbe schlägt DI Volker<br />
Schörghofer, Mitglied der Geschäftsführung:<br />
„Wir bauen bei unserer Entscheidung<br />
für ein Online-System nicht<br />
auf Sand! Das zeigt nicht nur <strong>die</strong><br />
`Online-Gesinnung´ der Österreicher.“<br />
Ebenso rasant habe sich <strong>die</strong> EDV- und<br />
Online-Ausstattung der Ordinationen<br />
seit dem Jahr 1999 entwickelt, wie<br />
nebenstehende Grafik beweiset.<br />
Keine heiklen Daten<br />
Ing. Mag. Johanna Theiler, Geschäftsführer<br />
der SV-Chip BE, zum Schlüssel-<br />
Schloss-Prinzip der e-card: „Mit der ecard<br />
als reinem Schlüssel fallen viele<br />
offene und umstrittene Sicherheitsfragen<br />
bei heiklen Daten weg. Auf der<br />
Karte sind keine heiklen Daten.“<br />
Informationen:<br />
Hauptverband der österreichischen<br />
Sozialversicherungsträger<br />
Kundmanngasse 21, A-1031 Wien<br />
Tel.: 01/711 32<br />
Fax: 01/711 32-3777<br />
E-Mail: presse@hvb.sozvers.at<br />
Web: www.sozialversicherung.at<br />
E.E.
Thorn CIVIC - Höchste Qualität mit bester Lichttechnik<br />
Ästhetische Straßenbeleuchtung<br />
CIVIC ist eine neue Serie hochwertiger<br />
Straßenleuchten, <strong>die</strong> den hohen<br />
Ansprüchen nach Zuverlässigkeit bzw.<br />
einfacher und sicherer Installation und<br />
Instandhaltung gerecht werden.<br />
Licht, wo es<br />
benötigt wird<br />
Die einzigartige hochpräzise Optik liefert<br />
gleichmäßiges und kontrolliertes<br />
Licht genau dort, wo es benötigt wird.<br />
Das vielseitige CIVIC-Programm ist für<br />
<strong>die</strong> Beleuchtung von Hauptverkehrsund<br />
Geschäftsstraßen, Wohnvierteln<br />
Eine der vielen Auswahlmöglichkeiten.<br />
Am 26.9.2003 nahm <strong>die</strong> Stadtgemeinde<br />
Waidhofen a. d. Thaya im Rahmen<br />
einer Eröffnungsfeier <strong>die</strong> neue,<br />
moderne Abwasserreinigungsanlage in<br />
Betrieb. Tags darauf gab es für <strong>die</strong><br />
interessierten Bewohner der Stadt und<br />
Umgebung am „Tag der offenen Tür“<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit, sich vor Ort ein umfassendes<br />
Bild von der Anlage und dem<br />
„Schicksal“ ihrer Abwässer zu machen.<br />
Bereits seit März 2003 läuft <strong>die</strong> nach<br />
dem innovativen SBR - Verfahren<br />
errichtete, vollautomatische Kläranlage<br />
zur vollen Zufriedenheit der Stadtväter.<br />
Die Anlage ist auf 16 000 Einwohnergleichwerte<br />
ausgelegt. Waidhofen stellt<br />
in <strong>die</strong>ser Form <strong>die</strong> erste Anwendung<br />
eines Betreibermodells (BOOT) für <strong>die</strong><br />
Abwasseraufbereitung in Niederösterreich<br />
dar, bei dem das privatwirtschaftliche<br />
Unternehmen ariwa (Tochter von<br />
aqua plus, Hinteregger und Ortner) <strong>die</strong><br />
Planung, Finanzierung, Bau und<br />
Betrieb der Kläranlage eigenverantwortlich-<br />
entsprechend Vorgaben<br />
sowie unter Kontrolle der Stadtgemeinde<br />
- durchführt.<br />
Beleuchtung mit dem CIVIC-Programm.<br />
und Stadtzentren gleichermaßen geeignet<br />
und im Preis-/Leistungsverhältnis<br />
eines der derzeit besten Angebote auf<br />
dem Markt.<br />
Viele Möglichkeiten<br />
CIVIC besticht durch eine Vielzahl an<br />
Auswahlmöglichkeiten - zwei Gehäusegrößen,<br />
gewölbte Polycarbonat- oder<br />
Planglasabdeckung, Mastaufsatz- oder<br />
Mastansatzmontage, Leuchtmitteloptionen<br />
von 42W bis 250W, Lieferung in<br />
allen RAL-Farben auf Anfrage sowie<br />
Versionen mit Photozelle für automatisches<br />
Ein-/Ausschalten der Leuchte,<br />
Dr. Rainer Wiedemann, Geschäftsführer<br />
der aqua plus GmbH, sieht in <strong>die</strong>sem<br />
Modell auch für andere Kommunen in<br />
Österreich wichtige Vorteile:<br />
„Einerseits können für den kommunalen<br />
Partner hohe Investitionskosten vermieden<br />
werden, andererseits entfallen<br />
für <strong>die</strong> Gemeinde neben den Personalkosten<br />
auch jene für Reinvestitionen,<br />
Sanierungen, Betrieb der Anlage, Ver-<br />
Wirtschafts-Info<br />
Kläranlage der aqua plus-Tochter ariwa<br />
Feierliche Eröffnung in Waidhofen/Thaya<br />
Die offizielle Inbetriebnahme der<br />
ariwa-Kläranlage wurde gemeinsam<br />
(v.l.n.r) von DI Elsinger /GF Ariwa,<br />
Bgm. Ramharter, Bgm.Schiefer und<br />
Landesrat Mag.Sobotka vorgenommen.<br />
Leistungsreduzierung oder vorbereitet<br />
für Lichtmanagementsysteme.<br />
CIVIC ist schnell, einfach und sicher zu<br />
installieren, nicht zuletzt aufgrund der<br />
technischen Eigenschaften wie Leichtbaukonstruktion,<br />
geringer Windangriffsfläche,<br />
schwenkbarem einteiligem<br />
Mastbefestigungselement und herausnehmbarem<br />
Betriebsgerätekasten. Die<br />
Verwendung von vorwiegend Aluminium<br />
und Edelstahl machen CIVIC zu<br />
einem langlebigen, wetter- und<br />
erschütterungsbeständigen Produkt,<br />
welches über Jahre hinaus gleichbleibend<br />
hohe Lichteffizienz und Wirtschaftlichkeit<br />
bietet.<br />
Informationen:<br />
Thorn Licht GesmbH<br />
Erzherzog-Karl-Straße 57<br />
1220 Wien<br />
Tel.: 01/ 202 66 11<br />
Fax: 01/ 202 66 11 12<br />
E-Mail: office@thorn.at<br />
www.thorn.at<br />
waltung, Einkauf etc.“<br />
Die aqua plus GmbH als rein österreichisches<br />
Unternehmen bündelt den<br />
reichen Erfahrungsschatz der „Mütter“<br />
Stadt Wien, der Österreichischen Bundesforste<br />
, der Porr und bietet in der<br />
Planung, Finanzierung, Errichtung ,<br />
Betrieb von Wasserver- und Abwasserentsorgungsanlagen<br />
in Österreich<br />
sowie Nachbarländern ein breites Leistungsspektrum<br />
an. aqua plus, selbst<br />
auch aus dem kommunalen Umfeld<br />
kommend, erstellt in enger Zusammenarbeit<br />
mit den Partnern auf <strong>die</strong> jeweiligen<br />
individuellen Bedürfnisse abgestimmte,<br />
partnerschaftliche Modelle.<br />
Informationen:<br />
aqua plus GmbH<br />
Absberggasse 47<br />
A-1103 Wien<br />
GF Dr. Rainer Wiedemann<br />
E-Mail: office@aquaplus.at<br />
www.aquaplus.at<br />
Tel.: 01-603-1012-3917<br />
KOMMUNAL 35<br />
E.E.<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
Neubau und Sanierung von Erlebnis- und Wellnessanlagen, privaten Becken<br />
Myrtha Pools - der kompetente Partner<br />
Myrtha Pools ist ein Unternehmen von<br />
A&T Europe S.p.a. mit Sitz in Castiglione,<br />
Lago di Garda, und verfügt als<br />
weltgrößter Schwimmbeckenproduzent<br />
über eine international erprobte Technologie<br />
- ein deutsches Patent mit italienischem<br />
Design. Das Modulsystem aus<br />
dem Verbundwerkstoff Edelstahl/Hart-<br />
PVC eignet sich hervorragend zum<br />
Neubau sowie auch zur Sanierung von<br />
bestehenden Beckenanlagen.<br />
Aufgrund unserer 40-jährigen, internationalen<br />
Erfahrung auf dem Gebiet des<br />
Bäderbaues steht unser Unternehmen<br />
mit seinen ca. 180 Mitarbeitern für<br />
36 KOMMUNAL<br />
beste Qualität und Attraktivität.<br />
Mit unserem bewährten Myrtha -<br />
Modulsystem und dem zum System<br />
passenden Zubehör garantieren wir<br />
Langlebigkeit und einfache Handhabung.<br />
Selbstverständlich sind alle eingesetzten<br />
Materialien getestet, ISO -<br />
zertifiziert und entsprechen sämtlichen<br />
offiziellen Normen.<br />
Sie werden von unseren Erfahrungen,<br />
welche wir bei Projekten wie z.B. Erlebnisbad<br />
Wörgl, Therme Bad Hofgastein,<br />
demnächst Therme Bad Gastein, Valvopark<br />
Hannover, Entertainmentcenter<br />
Bielefeld, Entertainmentcenter Ham-<br />
burg, Hallenbad Berlin oder Pragerplatz,<br />
sammeln konnten, profitieren.<br />
Wir entwickeln laufend neue Technologien,<br />
welche internationalen Anklang<br />
finden, um den immer größer werdenden<br />
Anforderungen in der Schwimmbadplanung,<br />
kompetent zur Seite zu<br />
stehen.<br />
Bei der Projektplanung vom Zeitpunkt<br />
der Angebotslegung bis zur Endabrechnung<br />
werden Sie von uns jederzeit<br />
unterstützt. und professionell betreut.<br />
Kostentransparenz ist selbstverständlich.<br />
Informationen:<br />
Myrtha Pools, Area Manager<br />
Leopold Baier KEG<br />
Leopold Weinmayer Straße 15<br />
A-3400 Klosterneuburg<br />
Tel.: 02243/ 316 75<br />
Fax: 02243/ 316 75 13<br />
Mobil: 0664/ 316 75 00<br />
E-Mail:office@myrthapools.at<br />
http://www.myrthapools.com<br />
Kommentar zum Wasserrechtsgesetz aus dem Verlag Österreich<br />
Verlässliche Orientierung in der neuen<br />
integrierten Wasserschutzpolitik<br />
Kerschner/Weiß, WRG - Wasserrechtsgesetz<br />
1959 idF der WRG-Novelle 2003<br />
Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie<br />
führt auch in Österreich zu einem<br />
neuen integrierten Gewässerschutzsystem<br />
(chemische, physikalische, hydromorphologische<br />
und ökologische Eigenschaften<br />
der Wasser- und Landökosysteme),<br />
wobei dem Vorsorge- und Verursacherprinzip<br />
maßgebliche Bedeutung<br />
zukommt. Kostendeckende Preise<br />
für <strong>die</strong> Wassernutzung sollen auch verstärkt<br />
durch marktwirtschaftliche<br />
Instrumente erreicht werden. Bewirtschaftungspläne,Maßnahmenprogramme<br />
und Überwachungssysteme<br />
sollen langfristig einen guten Zustand<br />
der Gewässer sichern.<br />
Hauptzweck <strong>die</strong>ser Gesetzesausgabe<br />
mit Kurzkommentar zu den einzelnen<br />
neuen WRG-Regeln ist es, dem Benützer<br />
frühzeitig eine erste verlässliche<br />
Orientierung bzw Einführung in <strong>die</strong><br />
neue integrierte Wasserschutzpolitik zu<br />
bieten. Rasches Erscheinen war deshalb<br />
nötig, weil <strong>die</strong> meisten neuen Bestimmungen<br />
ohne Übergangsregeln bereits<br />
ab 22.12.2003 auch für anhängige Verfahren<br />
gelten. Dem novellierten Gesetz<br />
ist eine umfassende systematische Einführung<br />
in das neue Recht vorangestellt<br />
Da bei einer eben erst erlassenen<br />
Regelung natürlich der Absicht des<br />
Gesetzgebers bei der Auslegung maßgebliche<br />
Bedeutung zukommt, sind den<br />
neuen Regeln stets <strong>die</strong> Erläuternden<br />
Bemerkungen zur RV angeschlossen.<br />
Informationen:<br />
Kerschner/Weiß<br />
WRG - Wasserrechtsgesetz 1959 idF<br />
der WRG-Novelle 2003<br />
Verlag Österreich, 2003<br />
ISBN 3-7046-4157-X<br />
610 Seiten, broschiert, € 94,-<br />
E.E.<br />
E.E.
Fit für den Winter<strong>die</strong>nst<br />
Rauch streut<br />
Sicherheit<br />
Rauch Streutechnik für Winter- und Sommer<strong>die</strong>nst<br />
ist universal: Zum Streuen von Splitt, Sand, Salz,<br />
Dünger und Sämereien, ob als Anbaustreuer oder<br />
Nachläufer, als Flächenstreuer oder mit fester<br />
Arbeitsbreite.<br />
Rauch Streuwagen<br />
Streukombi K51<br />
Leicht in der Handhabung und sparsam<br />
im Einsatz ist der Streukombi K51 als<br />
Handstreuer, wahlweise zum Schieben<br />
oder Ziehen, oder angehängt am<br />
Rasentraktor verwendbar.<br />
Streuung nach rechts und links möglich,<br />
abschaltbarer Antrieb bei Fahrt<br />
zum Einsatz.<br />
Zum Streuen von Salz, Sand, Splitt,<br />
Dünger, Sämereien und Ölbindemittel<br />
geeignet.<br />
◆ Technische Daten:<br />
Kunststoffbehälter: ca. 55 l<br />
Streubreite: von 0,5 m bis 6 m<br />
Antrieb über beide Laufräder<br />
Wurfscheibe, Behälterboden, Öffnungsschieber<br />
und Streubreitenbegrenzung<br />
aus Edelstahl<br />
Leergewicht: ca. 24 kg<br />
Preis € 725,- inkl. Mwst<br />
Nachläufer SU, BOS<br />
mit Bodenantrieb<br />
Zum professionellen Wintereinsatz<br />
für Zugmaschinen ohne Zapfwellenantrieb<br />
oder ohne Hydraulikanlage<br />
(zB Kleintraktoren, Gabelstapler, Unimog,...)<br />
Universalstreuer UKS<br />
Dieser universell einsetzbare Rauch<br />
Kasten - Splittstreuer lässt sich auf<br />
jedem <strong>Kommunal</strong>traktor einfach<br />
anbauen, zB John Deere 4010er Kompakttraktor.<br />
Die Menge lässt sich stu-<br />
fenlos dosieren. Zur Restmengenentleerung<br />
sowie zur Reinigung ist der Edelstahlboden<br />
abklappbar.<br />
Rauch Anbau - Streuer<br />
SA 121 · 250 · 360 · 601<br />
Die Streubreite von 0,8-6 m wird mit<br />
der 1-Handbe<strong>die</strong>nung der V2A-Streubreitenbegrenzung<br />
schnell verändert.<br />
Die Streumengeneinstellung ist einfach<br />
und fein zu dosieren. Die 1-Hebelbe<strong>die</strong>nung<br />
ermöglicht ein schnelles Öffnen<br />
und Schließen, auch zum einseitigen<br />
Streuen nach rechts oder links (außer<br />
Typ Inhalt ca. Liter<br />
SA 121 120<br />
SA 250 250<br />
SA 360 360<br />
SA 601 600<br />
SA 601 mit Behälteraufsatz<br />
1000<br />
bei SA 121). Hydraulische oder elektrische<br />
Fernbe<strong>die</strong>nungen erhöhen den<br />
Be<strong>die</strong>nungskomfort.<br />
Für den störungsfreien Auslauf unterschiedlicher<br />
Streugüter sorgen speziell<br />
entwickelte Rührwerke: Rührhaube bei<br />
Splitt und granuliertem Dünger, und<br />
das Hakenrührwerk für Sand und<br />
Sandsalzgemisch.<br />
Die Pflege der Maschine erfordert minimalen<br />
Aufwand. Werkzeuglos, mit<br />
wenigen Handgriffen ist der Streuer in<br />
Leicht in der Handhabung und sparsam im Einsatz<br />
ist der Streukombi Komet 51.<br />
SA 121 im Wintereinsatz.<br />
einzelne Bauteile zerlegt.<br />
Eine gründliche Reinigung ist bequem<br />
und schnell durchgeführt. Der Einsatz<br />
rostfreier Werkstoffe (V2A) erhöht <strong>die</strong><br />
Lebensdauer.<br />
Informationen:<br />
Ökotech Maschinenvertrieb GmbH.<br />
Alfred Breuer<br />
St. Pöltner Str. 50<br />
3130 Herzogenburg<br />
Tel.: 02782 / 82 133 DW 603<br />
Fax: 02782 / 82 133 DW 55<br />
E-Mail: alfred.breuer@<br />
oekotech.at<br />
Internet: www.oekotech.at<br />
KOMMUNAL 37<br />
E.E.
Energie<br />
Zwiespältige Solarstromeinführung<br />
Solarstrom:<br />
Pro und Contra<br />
Stromerzeugung aus Sonnenlicht ist wegen der geringen<br />
CO2-Emissionen zweifelsohne eine der berechtigtsten<br />
Zukunftshoffnungen für <strong>die</strong> Umwelt und für <strong>die</strong><br />
<strong>Gemeinden</strong>. KOMMUNAL beleuchtet Vor- und Nachteile<br />
<strong>die</strong>ser gar nicht so neuen Technologie.<br />
◆ Dr. Ingrid Fuchs<br />
Etwa 75 Prozent des Stromkonsums<br />
erfolgt in Städten, wo vor Ort klassische<br />
erneuerbare Energieträger wie Wasser<br />
und Biomasse fehlen und Windräder<br />
stören. Die PV (Photovoltaik) stellt hier<br />
eine gute Lösung dar. Deshalb gründete<br />
<strong>die</strong> EU 1 sinnvoller Weise 2003 <strong>die</strong> Solarcitiy-Initiative,<br />
vorerst ohne relevante Konkretisierung.<br />
In der internationalen<br />
Me<strong>die</strong>nwelt werden technologische Fortschritte<br />
der Photovoltaikindustrie laufend<br />
spektakulär gemeldet, welche gewiss<br />
große Schritte im mühevollen Ringen um<br />
eine effizientere und billigere Produktion<br />
von PV-Modulen sind. Dennoch ergeben<br />
<strong>die</strong> Verbesserungen von wenigen Prozentpunkten<br />
der Modulleistung, <strong>die</strong> Steigerung<br />
der Erzeugungsgeschwindigkeit<br />
oder Senkung des Materialeinsatzes bislang<br />
keinen grundsätzlichen Umschwung<br />
im Missverhältnis zwischen der durch<br />
installierte PV-Anlagen erzeugten Strommenge<br />
auf viel zu großen Installations-<br />
◆ Dr. Ingrid Fuchs war Regionalforscherin<br />
der österr. Akademie der Wissenschaften<br />
und der Statistik Austria<br />
38 KOMMUNAL<br />
flächen und den extremen Kosten der PV.<br />
Die kWh (Kilowattstunde) kostet das<br />
acht- bis zehnfache der im konventionellen<br />
Strommix abgegebenen kWh. Dagegen<br />
helfen weder <strong>die</strong> Argumente bezüglich<br />
mangelnder Kosteninternalisierung<br />
des Atom- und Kohle/Ölstroms noch <strong>die</strong><br />
Fortschrittsbotschaften der PV-Anbieter.<br />
Förderung<br />
Tatsache bleibt <strong>die</strong> Förderbedürftigkeit<br />
des Solarstroms, damit er in der heimischen<br />
Wirtschaft Bedeutung zu gewinnen<br />
beginnt. Förderung erfolgt in Form von<br />
Investitionszuschüssen<br />
an Anwender oder<br />
direkter Wirtschaftssub-<br />
vention an Unternehmensforschung<br />
und Produktion<br />
bzw. durch indirekteWirtschaftsförderung<br />
in Form von hohen<br />
Vergütungstarifen für<br />
eingespeisten Solarstrom<br />
(gegenüber anderem<br />
Ökostrom). Förderung<br />
verteuert den<br />
öffentlichen Strom für<br />
alle Strombezieher oder<br />
belastet den öffentlichen<br />
Steuerhaushalt. Bezüglich der Sozialverträglichkeit<br />
werden Bedenken laut. För-<br />
Tatsache<br />
bleibt <strong>die</strong> Förderbedürftigkeit<br />
des<br />
Solarstroms, damit<br />
er in der heimischen<br />
Wirtschaft<br />
Bedeutung zu<br />
gewinnen beginnt.<br />
1 „Das gegenwärtige Energiesystem muss sich<br />
so bald als möglich in Richtung nachhaltiger<br />
Systeme bewegen. ... Um <strong>die</strong>ses Ziel zu erreichen,<br />
müssen sich <strong>die</strong> europäischen Städte in<br />
Solar-Städte verwandeln.<br />
derung erspart dem PV-Anlagenbetreiber<br />
Kosten. Vornehmlich internationalen Konzernen<br />
werden hiermit Forschung, Entwicklung<br />
sowie Produktionskapazitäten<br />
auch indirekt gesichert. Der PV-Wirtschaft<br />
bzw. dem Umstieg von Atom- und Fossilienstrom<br />
auf Ökostrom wird eine allgemein<br />
akzeptierte Bedeutung zuerkannt.<br />
Bestvergütete Abnahme<br />
von Solarstrom<br />
Die weltweit besten Vergütungen je kWh<br />
für <strong>die</strong> Solarstromeinspeisung ins öffentliche<br />
Netz bestanden mit<br />
◆ 0,723 € bis Ende 2002 in<br />
Vorarlberg auf 15 Jahre,<br />
◆ 0,60 € ab 2003 in Öster-<br />
reich auf 13 Jahre für Strom<br />
aus Kleinanlagen (
Quelle: IEA Paris & KfW Berlin<br />
Argumente pro Solaranlagen sind Schonung der Umwelt sowie der potentiellen<br />
Nahversorgung und lokaler Selbstbestimmung der Stromerzeugung und -<br />
verteilung. Die Contra-Argumente liegen eher auf dem Preissektor.<br />
Ausbaufähigkeit erneuerbarer Energien<br />
Der Pfeil weist auf eine Erhöhung des Potentials durch logistische Optimierung<br />
der Nutzung hin (R. Haas, TU Wien, Autor der Grafik)<br />
Preisentwicklung von Solarmodulen & Solarzellen<br />
Für einen Vergleich der Preisentwicklung je nach Weltgegend wurde für Europa<br />
stellvertretend Deutschland ausgewählt, weil es nach der installierten PV-Kapazität<br />
2002 mit einem Anteil von 21,1 Prozent auf dem 2. Platz der Weltrangliste.<br />
Quelle: IEA, KfW und OECD Quelle: R. Haas, TU Wien<br />
Energie<br />
2003: Novelle des Erneuerbare Energien<br />
Gesetzes 2000) mit jährlicher 5 prozentiger<br />
Degression über 20 Jahre für Anlagen<br />
< 30 kWp (weniger für größere), ohne<br />
Mengengrenze.<br />
Damit werden in Österreich und Deutschland<br />
extreme Vergütungssätze gezahlt,<br />
wobei Österreichs Stromerzeugung zu<br />
60,8 % (2002 e-control) aus Wasserkraft<br />
kommt, also ökoverträglicher als jene<br />
Deutschlands ist und in Anbetracht der<br />
Förderdeckelung auch sozialverträglicher.<br />
Kosten von PV-Anlagen<br />
2002 kostete ein kWp installierter PV-Leistung<br />
in Europa zwischen 5400,- und<br />
13.900,- €, in Österreich zwischen 5500,und<br />
7900,- €. Netzgekoppelte Anlagen<br />
liefern > 82,2 Prozent<br />
des Solarstroms<br />
(G. Faninger 2001,<br />
TU. Wien), also das<br />
Hauptkontingent. In<br />
netzgekoppelten<br />
Anlagen kostet das<br />
Modul laut Auswertung<br />
des deutschen<br />
100.000-Dächer-<br />
Solarstrom-Programmsdurchschnittlich<br />
73 Prozent<br />
der PV-Gesamtanlage<br />
(1999-2001),<br />
laut Internationaler Energie Agentur<br />
(IEA, R. Haas et al.) 69 Prozent in Europa<br />
2001. Sich auf <strong>die</strong> Modulkosten für Vergleiche<br />
zu beschränken ist wesentlich.<br />
Denn Gesamtsystempreise hängen vom<br />
Verhältnis Insel- zu Netzverbundanlagen,<br />
von Netzzugangskosten und der elektrischen<br />
Gesamtinstallation der Bauten ab<br />
und würden den Vergleich verzerren.<br />
Entwicklung der<br />
Modulpreise<br />
Die<br />
Modulkosten<br />
sanken 1992-2002<br />
im Welthandel um<br />
51,5 Prozent, also<br />
auf weniger als<br />
<strong>die</strong> Hälfte.<br />
Die Modulkosten sanken 1992-2002 im<br />
Welthandel um 51,5 Prozent, also auf<br />
weniger als <strong>die</strong> Hälfte. Für einen Vergleich<br />
der Preisentwicklung je nach Weltgegend<br />
wurde für Europa stellvertretend<br />
Deutschland ausgewählt, weil es nach<br />
der installierten PV-Kapazität 2002 mit<br />
einem Anteil von 21,1 Prozent auf dem<br />
2. Platz der Weltrangliste (erster ist Japan<br />
mit 48,5 Prozent, dritter <strong>die</strong> USA mit<br />
16,2 Prozent) steht. Die Kosten sind in<br />
Japan und Deutschland ähnlich stark<br />
gefallen, wenig in den USA, dem<br />
ursprünglichen Vorreiter. Hier stagnierten<br />
auch <strong>die</strong> Zuwachsraten in den letzten 3<br />
Jahren, während <strong>die</strong> höchsten in<br />
Deutschland zu verzeichnen waren.<br />
Die Datenberichterstattung der IEA über<br />
KOMMUNAL 39
Energie<br />
2002 ist hinsichtlich Umfang und Qualität<br />
sehr ausgebaut worden, sodass seit Herbst<br />
<strong>die</strong>ses Jahres Informationen wie nie zuvor<br />
zur Verfügung stehen. Zum Preissenkungstrend<br />
sollte man beachten, dass $-<br />
Preise nicht den Kosten für den Investor<br />
in den einzelnen Staaten entspricht. Letztere<br />
richten sich nach der Kaufkraft im<br />
jeweiligen Land. Mit Rücksicht auf <strong>die</strong><br />
jeweilige Kaufkraft haben <strong>die</strong> Japaner<br />
inzwischen den billigsten Preis.<br />
Preise der Solarzellen<br />
Innerhalb der Modulpreise hat der<br />
Anteil der Kosten für <strong>die</strong> Zellproduktion<br />
Übergewicht (66 % des Modulpreises<br />
laut Fraunhofer-Institut im Oktober<br />
2001, für 1995 auf 78 % nach Informationen<br />
der ETH Zürich und des US<br />
Geological Survey geschätzt).<br />
Ursachen der Preishöhe<br />
Der Wettbewerb auf dem PV-Sektor ist seit<br />
Ausblick<br />
Der lebhafte Wettbewerb in der PV-Technologie,<br />
<strong>die</strong> bessere Planung der Produktionsauslastung,<br />
eine jährlich promovierte Datenerfassung<br />
durch <strong>die</strong> Internationale Energieagentur<br />
und <strong>die</strong> Mitarbeit der Firmen an<br />
der Datentransparenz sowie Informationsvollständigkeit<br />
sind positive Signale. Sie<br />
klingen vorteilhafter als im Vorjahr. Fördergesetze<br />
und Entwicklungstempo beweisen<br />
das wache Bewusstsein um eine „public private<br />
responsibility“. Ob <strong>die</strong> „private responsibility*<br />
in diversifizierten Weltkonzernen<br />
Kostenzurechnungen nicht bewusst ändern<br />
könnte?<br />
Neue Generation von Bus-Wartehäuschen<br />
Das Warten verschönern<br />
BAUMANN/GLAS/1886 GmbH ist ein<br />
in Österreich führendes Unternehmen<br />
im Bereich WintergartenBau und<br />
ObjektBau in Glas/Alu/Holz. Im<br />
modern-alpenländischen Stil gebaut<br />
wird <strong>die</strong> stabile Holzkonstruktion<br />
samt Schalung, Innensitzbank und<br />
Dacheindeckung (Alpendachstein)<br />
auf <strong>die</strong> bauseits errichtete Fundamentplatte<br />
montiert. Die Frontverglasung<br />
ist wie <strong>die</strong> beiden Seitenflächen<br />
in 10 mm ESG Sicherheitsglas ausgebildet.<br />
Pulverbeschichtete Blechteile<br />
komplettieren <strong>die</strong> technisch und qualitativ<br />
hochwertige Ausführung der<br />
Wartehäuschen von<br />
BAUMANN/GLAS.<br />
40 KOMMUNAL<br />
2001 lebhafter und wohl härter geworden.<br />
Als Beispiel für den Wettlauf um den<br />
Markt <strong>die</strong>ne <strong>die</strong> Effizienzsteigerung der<br />
Solarzelle 2003:<br />
◆ Wenn im März eine neue BP-Zelle im<br />
Fraunhofer-Institut den Kalibrierungstest<br />
(ISE, Freiburg) mit einer 18,3 %igen Effizienz<br />
bestanden hat,<br />
◆ dann kündigt Sanyo im April an, mit<br />
19,5 % in <strong>die</strong> Modulserienerzeugung zu<br />
gehen.<br />
◆ Da jedoch außerhalb Japans nur<br />
Sanyozellen mit 17,3 % angeboten werden,<br />
plant der deutsche Erzeuger Sunways<br />
AG ab Juli monokristalline Zellen mit 16.5<br />
Der Bürger oder <strong>die</strong> Wohnhausgemeinschaften<br />
in Städten, welche sich <strong>die</strong> Teilnahme<br />
an der Zukunftstechnologie wünschen,<br />
aber nicht das nötige Kapital besitzen,<br />
sind auf das Gelingen individuell ausgehandelter<br />
Kontrakte mit öffentlichen und<br />
gewerblichen Partnern angewiesen. Ihnen<br />
bleibt zu hoffen, dass <strong>die</strong> unternehmerischen<br />
Visionen bezüglich marktgerechter<br />
Preise und der bereits anklingende Wille,<br />
<strong>die</strong> Solarstromproduktion aus ihrem<br />
Nischendasein heraus holen zu wollen und<br />
eine breite Einführung unter Wahrung der<br />
Spielregeln des freien Marktes zu erreichen,<br />
bald verwirklicht werden.<br />
Variante 1: € 5.069,- exkl.MwSt.<br />
Länge: 4180mm<br />
Breite: 1500mm<br />
Variante 2: € 4.752,- exkl.MwSt.<br />
Länge: 3180mm<br />
Breite: 1500mm<br />
Das Wartehäuschen wird in zwei<br />
Größen hergestellt, weiters werden<br />
Vorgaben im Bereich der Farbgestaltung<br />
von Holz- und Metallteilen<br />
gerne berücksichtigt.<br />
Als Zubehör sind erhältlich:<br />
Fahrplantafel A1 € 181,-<br />
Abfallbehälter mit Deckel € 166,-<br />
Abfallkorb € 125,-<br />
+Transportkosten.<br />
% Effizienz anzubieten.<br />
◆ BP verspricht daraufhin, ab Oktober<br />
2003 in Madrid mit 17 Prozent in Serie zu<br />
gehen.<br />
Zellen mit der 18,3-prozentigen Effizienz<br />
kann BP erst ab Jahresende 2004 in <strong>die</strong><br />
Modulserienerzeugung einbauen. Fast<br />
zwei Jahre dauert <strong>die</strong> Entwicklung von<br />
der Laborprüfung bis zum Seriengerät.<br />
Um <strong>die</strong> Kosten für eine Massenanwendung<br />
wettbewerbsfähiger zu machen,<br />
werden preiswerte Verfahren zur Siliziumreinigung<br />
sowie neue Kristallzüchtungsmethoden<br />
für <strong>die</strong> Photovoltaik entwickelt.<br />
Vorderhand kostet <strong>die</strong> FZ (float zone)-<br />
Technologie allerdings das Doppelte der<br />
konventionellen CZ (Czochralski silicon)-<br />
Technologie. Gearbeitet wird ferner mit<br />
verbesserten Zellseiten, Zelloberflächen,<br />
Kontaktanschlussstellen der Stromabnahme,<br />
kürzeren Kontaktwegen, neuen<br />
Waferschichtkombinationen und Vielem<br />
mehr. Diese emsige Auseinandersetzung<br />
mit dem Marktrang kostet Geld, ohne dass<br />
ein gravierender Technologiedurchbruch<br />
zur Preissenkung gelänge.<br />
Die Ideen und Hoffnungen sind allerdings<br />
gegenüber dem Vorjahr verblüffend gestiegen.<br />
Es gibt bereits Vorstellungen über<br />
eine 60 perzentige Herstellungskostenreduktion<br />
(noch ohne zeitlichen Realisierungshorizont).<br />
Wartehäuschen aus Holz, Alu und Glas<br />
von BAUMANN/GLAS/1886 fügen sich<br />
optimal in das Ortsbild.<br />
Informationen:<br />
Die Überkapazitäten<br />
betrugen 2002 nur<br />
noch rund 50-65 Prozent.<br />
Die Japaner sind<br />
Weltmeister der Auslastung<br />
der Anlagen<br />
zum Zellenbau,<br />
gefolgt von den USA.<br />
In Europa sind <strong>die</strong><br />
Anlagen zum Modulbau<br />
besser ausgelastet<br />
als jene zur Zellenkonstruktion<br />
– da ist Aufholbedarf<br />
gegeben.<br />
BAUMANN/GLAS/1886<br />
Prok. Johann TAUBÖCK<br />
4342 BAUMGARTENBERG<br />
Tel.: 07269/75 61 -261<br />
j. tauboeck@baumann-glas.at<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
Kompetenz- und Servicezentrum der Bezirksbauernkammern Baden und Mödling<br />
Offizieller Spatenstich in Baden<br />
In Baden entsteht ein neues, gemeinsames<br />
Kompetenz- und Servicezentrum<br />
der Bezirksbauernkammern Baden und<br />
Mödling.<br />
An der Spatenstichfeier nahmen unter<br />
anderem der Präsident der NÖ Landes-<br />
Landwirtschaftskammer Ök.-Rat Rudolf<br />
Schwarzböck, der Kammerdirektor<br />
Univ.-Prof. Dr. Gottfried Holzer, der<br />
Bürgermeister von Pfaffstätten, NR<br />
Christoph Kainz, <strong>die</strong> Obmänner der<br />
Bezirksbauernkammern Baden und<br />
Mödling, Ök.-Rat Josef Raith und Josef<br />
Drexler, <strong>die</strong> Kammersekretäre DI Franz<br />
Karpf und Ing. Johann Sperber sowie<br />
Mag. Johannes Hubmaier von Seiten<br />
des Finanziers Raiffeisen-Leasing und<br />
der Architekt des Gebäudes DI Karl<br />
Ansicht von Osten.<br />
Ihr Partner für Winter<strong>die</strong>nst und<br />
<strong>Kommunal</strong>technik<br />
Die neue Schneepflugbaureihe für schwerste<br />
Räumaufgaben mit maximaler Laufruhe<br />
Brodl teil. In ihren Grußadressen<br />
betonten Präsident Schwarzböck und<br />
Mag. Hubmaier <strong>die</strong> bereits langjährige,<br />
gute Zusammenarbeit zwischen der<br />
Niederösterreichischen Landwirtschaftskammer<br />
und Raiffeisen-Leasing<br />
sowie <strong>die</strong> Bedeutung der laufenden<br />
Kammerreformen, <strong>die</strong> eine zukunftsorientierte<br />
Struktur der Betreuung der<br />
niederösterreichischen Landwirte<br />
sichern wird. Teil <strong>die</strong>ser Reform ist <strong>die</strong><br />
In Baden entsteht ein gemeinsames Kompetenz- und Servicezentrum der Bezirksbauernkammern<br />
Baden und Mödling: Spatenstichfeier Anfang Oktober.<br />
SCHMIDT Fahrzeugbau - und <strong>Kommunal</strong>technik Ges.m.b.H.<br />
IZ - NÖ-SÜD,15.Strasse A - 2355 Wiener - Neudorf<br />
Tel. +43 (0) 22 36 6 44 44 Fax +43 (0) 22 36 6 44 44 33<br />
e- mail: office@schmidtaustria.at www. schmidtaustria.at<br />
Die neuen Streuautomaten<br />
im günstigen<br />
Preissegment auf<br />
höchstem Qualitätsniveau<br />
mit<br />
maximaler Streupräzision<br />
Zusammenfassung von Standorten und<br />
<strong>die</strong> Errichtung von modernen, serviceorientierten<br />
Kammergebäuden.<br />
Raiffeisen finanziert<br />
Bereits im Herbst 2004 wird <strong>die</strong> Übersiedlung<br />
in das neue Gebäude erfolgen,<br />
wo dann auf insgesamt rund 900 m 2<br />
Nutzfläche <strong>die</strong> Servicierung von mehr<br />
als 1.600 Mitgliedern in den Bezirken<br />
Baden und Mödling im Mittelpunkt<br />
steht. Das Bauvorhaben hat ein Volumen<br />
von rund Euro 1,15 Millionen. Die<br />
maßgeschneiderte Finanzierung erfolgt<br />
durch <strong>die</strong> Raiffeisen-Leasing, <strong>die</strong> bereits<br />
für <strong>die</strong> Finanzierung der Zentrale der<br />
NÖ Landes-Landwirtschaftskammer in<br />
St. Pölten und von zahlreichen Bezirksbauernkammern<br />
(Tulln, Krems, Zwettl,<br />
Melk, nunmehr Baden-Mödling sowie<br />
Mistelbach) verantwortlich zeichnete.<br />
Das zukunftsweisende Designkonzept<br />
wurde vom Büro B&M Architektur<br />
unter der Leitung von Hr. Arch. DI Karl<br />
Brodl entwickelt.<br />
Informationen:<br />
Raiffeisen-Leasing GmbH<br />
Hollandstraße 11-13<br />
A-1020 Wien<br />
Tel: 01/ 716 01 - 8234, Dr. Auer<br />
Fax: 01/ 716 01 - 8239<br />
E-Mail: leasing@rl.co.at<br />
http://www.raiffeisen-leasing.at<br />
A<br />
Baureihen<br />
von 1,7 bis 6 m 3<br />
- Einkammer-<br />
- Doppelkammer-<br />
- Flachsilo<br />
- Alle Streuer<br />
wahlweise in Edelstahl<br />
KOMMUNAL 41<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
42 KOMMUNAL<br />
Energie selbst erzeugen und nicht verprassen<br />
Da freuen sich <strong>die</strong><br />
Gemeindekassen<br />
Optimierung Straßenund<br />
Hallenbeleuchtung<br />
◆ Amortisation in 3-7 Jahren<br />
◆ Contracting möglich (kein Eigenkapital<br />
erforderlich)<br />
Fernwirken / Überwachen<br />
◆ von Wasserversorgungsanlagen<br />
◆ Ausbaufähig bis zur Gebäude-,<br />
Anlagen-, und Maschinenpark-<br />
Verwaltung<br />
Trinkwasserkraftwerke<br />
◆ Hervorragende Amortisation<br />
durch Ökostromvergütung<br />
◆ Eigenversorgung im Notfall<br />
Kostenlose vor Ort<br />
Erhebung<br />
(ca. 2 Std.) für <strong>die</strong> ersten<br />
10 Interessenten<br />
(Tel.: 05417/ 6300)<br />
Informationen:<br />
Huter Energiekontrollsysteme<br />
Unterfeld 299<br />
A-6426 Roppen<br />
Tel.: 05417/ 63 00<br />
Fax: 05417/ 6310<br />
E-Mail: huter.energie@aon.at<br />
www.members.aon.at/huter-energie<br />
E.E.
Leasing Finanzierungen<br />
Alle guten Dinge<br />
sind drei<br />
Maastrichtschonend<br />
Durch Leasing finanzierte<br />
kommunale Investitionen<br />
erhöhen nicht den Schuldenstand<br />
der Gebietskörperschaft.<br />
Die für <strong>die</strong> Investitionen notwendigen<br />
Vorfinanzierungen<br />
werden nämlich nicht von der<br />
Gemeinde, sondern von der<br />
Leasinggesellschaft aufgebracht.<br />
Einzig <strong>die</strong> eventuell<br />
eingebrachten Eigenmittel<br />
sowie <strong>die</strong> regelmäßigen<br />
Leasingraten kommen vom<br />
Leasingnehmer.<br />
Spart Steuern<br />
Da <strong>die</strong> Leasinggesellschaft<br />
vorsteuerabzugsberechtigt ist,<br />
fällt im Vergleich zu einer kreditfinanzierten<br />
Investition<br />
durch <strong>die</strong> Gemeinde <strong>die</strong> Umsatzsteuer<br />
nicht zu Beginn der Investition, sondern<br />
erst mit der Vorschreibung der<br />
Leasingentgelte an.<br />
Zusätzlich ist beim Kautionsmodell –<br />
das üblicherweise beim Immobilienleasing<br />
angewandt wird – nur auf das Leasingentgelt<br />
<strong>die</strong> Umsatzsteuer zu bezahlen.<br />
Bei einer Immobilie, <strong>die</strong> beispielsweise<br />
eine Abschreibungsdauer von 40<br />
Jahren und eine Leasing-Laufzeit von<br />
15 Jahren hat, betrifft <strong>die</strong>ses nur<br />
37,5 % des Investitionsvolumens. Der<br />
Restwert von 62,5 % wird über eine<br />
Kaution angespart, <strong>die</strong> nicht umsatzsteuerpflichtig<br />
ist.<br />
Darüber hinaus wird nach Ablauf von<br />
zehn Jahren von der Leasinggesellschaft<br />
auf „unechte Steuerbefreiung“<br />
optiert, was zu Folge hat, dass ab dem<br />
elften Jahr das Leasingentgelt ohne<br />
Umsatzsteuer vorgeschrieben werden<br />
kann. Dies gilt auch für <strong>die</strong> Bezahlung<br />
des durch <strong>die</strong> Kaution angesparten<br />
Restwerts.<br />
Entlastet <strong>die</strong> Verwaltung<br />
Durch kommunales Immobilienleasing<br />
werden verschiedene Aufgaben wie<br />
Auftragserfassung, Kostenüberwachung,<br />
Skontoverwaltung etc. von der<br />
Gemeinde an <strong>die</strong> Leasinggesellschaft<br />
übertragen. Die ausgelagerten Kosten<br />
und <strong>die</strong> qualitätsoptimale Realisierung<br />
von Immobilienprojekten spart der<br />
Gemeinde Ressourcen und Zeit.<br />
Kompetenter Partner<br />
Erst seit einem Jahr am Markt, jedoch<br />
bereits ein führender Marktteilnehmer<br />
Wirtschafts-Info<br />
<strong>Kommunal</strong>es Immobilienleasing ist eine immer beliebtere Finanzierungsform bei<br />
Österreichs <strong>Gemeinden</strong>. Nicht zuletzt wegen <strong>die</strong>ser drei Vorteile: Leasing-Finanzierungen<br />
sind Maastricht-schonend, sparen Steuern und entlasten <strong>die</strong> Verwaltung.<br />
Foto: Spiola<br />
Die beiden Geschäftsführer der <strong>Kommunal</strong>leasing GmbH,<br />
Mag. Stefan Vigl (links) und Mag. Ewald Freund.<br />
im kommunalen Immobilienleasing,<br />
ist <strong>die</strong><br />
KOMMUNALLEASING.<br />
Als Tochtergesellschaft der<br />
<strong>Kommunal</strong>kredit Austria<br />
und der BAWAG P.S.K.<br />
Leasing vereint <strong>die</strong><br />
<strong>Kommunal</strong>leasing das spezifische<br />
Know-how der einzigen<br />
österreichischen Spezialbank<br />
für Public Finance<br />
mit den Stärken einer seit<br />
40 Jahren erfolgreich am<br />
Markt etablierten Leasinggesellschaft.<br />
<strong>Kommunal</strong>leasing-Lexikon<br />
Beim Leasing hat man es<br />
mit vielen Fachbegriffen zu<br />
tun. Deshalb gibt <strong>die</strong> <strong>Kommunal</strong>leasing<br />
noch heuer<br />
ein „Leasing-Lexikon für Praktiker“ heraus,<br />
in dem alle Fachbegriffe, <strong>die</strong> in<br />
Zusammenhang mit <strong>Kommunal</strong>leasing<br />
stehen, erklärt werden.<br />
Interessenten können sich schon jetzt<br />
ihr Lexikon bei Frau Regina Steiner<br />
(r.steiner@kommunalkredit.at) kostenlos<br />
reservieren.<br />
Informationen:<br />
<strong>Kommunal</strong>leasing GmbH<br />
Mag. Stefan Vigl<br />
Tel.: 01/ 31 6 31 - 111<br />
Mag. Ewald Freund<br />
Tel.: 01/ 369 20 20 - 410<br />
E-Mail:<br />
anfrage@kommunal-leasing.at<br />
www.kommunal-leasing.at<br />
KOMMUNAL 43<br />
E.E.
Libellen, <strong>die</strong> farbenprächtigen Flugkünstler<br />
im Insektenreich, gehören zu<br />
den am stärksten bedrohten Arten Mitteleuropas.<br />
Insgesamt 78 Libellenarten<br />
sind in Österreich heimisch, viele von<br />
ihnen sind jedoch vom Aussterben<br />
bedroht. Die Hauptursache dafür liegt<br />
im Verschwinden der Feuchtgebiete<br />
und Kleingewässer aus unserer Landschaft.<br />
Aber wir alle können den Libellen<br />
helfen: Die Anlage von neuen Teichen<br />
ist eine wichtige Möglichkeit zum<br />
Schutz des Überlebens möglichst vieler<br />
Libellenarten.<br />
Patenschaft für Libellen<br />
Im Rahmen der im Jahr 2002 durchgeführten<br />
Kooperation des WWF mit dem<br />
Forum Rohstoffe im Fachverband der<br />
Stein- und keramischen Industrie wurde<br />
eine Patenschaft für <strong>die</strong> Libelle übernommen<br />
und seine Mitglieder wurden<br />
aufgefordert, im gesamten Bundesgebiet<br />
Libellenteiche anzulegen. Seit Mai<br />
2002 konnte in Zusammenarbeit mit<br />
Sand-, Kies-, Natursteinunternehmen<br />
insgesamt 15 Libellenteichprojekte realisiert<br />
werden. Die Kleingewässer in den<br />
Gewinnungsstätten spielen eine wichtige<br />
Rolle als Ersatzlebensraum für zahl-<br />
44 KOMMUNAL<br />
reiche gefährdete Libellenarten.<br />
Unter fachlicher Anleitung des WWF<br />
machten sich Unternehmer und Schulklassen<br />
gemeinsam ans Werk, das<br />
Überleben der farbenprächtigen Flugkünstler<br />
zu sichern. Viele Unternehmen<br />
stellten dafür Teile ihres Gewinnungsgeländes<br />
zur Verfügung. Mit Gewässerschutz,<br />
Renaturierungen und dem<br />
Anlegen von Libellenteichen konnten<br />
<strong>die</strong> Lebensbedingungen in den betroffenen<br />
Gebieten für <strong>die</strong> Libellen entscheidend<br />
verbessert werden.<br />
Weitere Modellprojekte<br />
„Wo Libellen vorkommen, da ist der Lebensraum in Ordnung“,<br />
so Gustav Harmer, Vize-Präsident des WWF Österreich.<br />
Erfolgreiche Naturschutzprojekte von Forum Rohstoffe und WWF<br />
Libellenteiche für<br />
Österreichs <strong>Gemeinden</strong><br />
„Der Umwelt verpflichtet“ – <strong>die</strong> neue Umweltbroschüre des Forums Rohstoffe und<br />
des WWF ist Handlungsanleitung für Österreichs <strong>Gemeinden</strong> zur Umsetzung von<br />
Naturschutzprojekten. Zur Nachahmung anregen sollen dabei <strong>die</strong> vorgestellten<br />
Modellprojekte zum Schutz bedrohter heimischer Tierarten.<br />
Dieses Libellenschutzprojekt ist nur<br />
eines von vielen, <strong>die</strong> der WWF in den<br />
vergangenen vier Jahren gemeinsam<br />
mit den rohstoffgewinnenden Unternehmen<br />
umgesetzt hat.<br />
Weitere Modellprojekte zum Schutz<br />
bedrohter Tierarten wie des Uhus, der<br />
Kreuzkröte, des Bienenfressers, des Triels<br />
oder auch der Wechselkröte werden<br />
in der illustrativen Broschüre „Der<br />
Umwelt verpflichtet“ vorgestellt. Diese<br />
kann direkt beim Fachverband der<br />
Stein- und keramischen Industrie, Wirtschaftskammer<br />
Österreich, kostenfrei<br />
bestellt werden.<br />
Um möglichst vielen <strong>Gemeinden</strong> und<br />
auch Unternehmen <strong>die</strong> Umsetzung weiterer<br />
Natur- und Artenschutzprojekte<br />
zu erleichtern, hat der WWF gemeinsam<br />
mit dem Forum Rohstoffe im Fachverband<br />
der Stein- und keramischen<br />
Industrie eine praktische Handlungsanleitung<br />
erstellt, den „Wegweiser für<br />
erfolgreiche Artenschutzprojekte“, der<br />
ebenfalls kostenfrei erhältlich ist.<br />
„Lass sie leben“<br />
„Wo Libellen vorkommen, da ist der<br />
Lebensraum in Ordnung. Für den<br />
Naturschutz sind Libellen daher wichtige<br />
„Leitarten“. Sie sind aber auch<br />
kleine Naturjuwelen, deren Anblick uns<br />
mit Freude erfüllt – daher sollten wir<br />
möglichst viele neue Libellenteiche<br />
anlegen: Lass´sie leben!“ so der Dr.<br />
Gustav Harmer, Vize-Präsident des<br />
WWF Österreich.<br />
Informationen:<br />
Forum Rohstoffe (Fachverband der<br />
Stein- und keramischen Industrie)<br />
Wiedner Hauptstraße 63<br />
1045 Wien, Tel.: 01/ 501 05 - 3534<br />
Fotos: WWF<br />
E.E.
Papierlose Rechnung ist Realität<br />
e-Rechnung statt<br />
Zahlschein<br />
Die e-Rechnung macht es möglich, den<br />
Zahlungsverkehr von der Rechnungslegung<br />
bis zum Zahlungseingang vollständig<br />
elektronisch abzuwickeln.<br />
Damit werden Papierrechnung und<br />
Erlagschein abgelöst: Rechnungen können<br />
über eine Online-Lösung jederzeit<br />
und von jedem Ort ausgestellt oder<br />
bezahlt werden. Das bringt nicht nur<br />
Zeit- und Kostenvorteile sowie Arbeitserleichterung,<br />
mit der neuen e-Rechnung<br />
können auch viele Fehlerquellen<br />
im Vorhinein vermieden werden.<br />
Größte Banken unterstützen<br />
<strong>die</strong> e-Rechnung<br />
Große Rechnungssteller<br />
wie <strong>die</strong> Stadt Wien nutzen<br />
bereits <strong>die</strong> Vorteile<br />
der e-Rechnung.<br />
e-Rechnungen kann ein<br />
Unternehmen stellen,<br />
sobald es an <strong>die</strong> EBPP<br />
GmbH angebunden ist.<br />
EBPP (Electronic Bill<br />
Presentment and Payment)<br />
fungiert als Drehscheibe<br />
für <strong>die</strong> elektronischenRechnungsdaten<br />
und ist im Besitz<br />
der Bank Austria<br />
Creditanstalt (BA-CA)<br />
sowie anderer österreichischer Großbanken.<br />
<strong>Auch</strong> Siemens Business<br />
Services ist als technischer Partner in<br />
das Joint Venture eingestiegen.<br />
So funktioniert <strong>die</strong><br />
e-Rechnung<br />
Unternehmen stellen ihre Rechnungen,<br />
indem sie sie verschlüsselt an <strong>die</strong> EBPP<br />
GmbH senden. Der Rechnungsempfänger<br />
wird per e-<br />
Mail darüber informiert, dass<br />
auf der Web-Plattform<br />
www.e-rechnung.at neue<br />
Rechnungen vorliegen. Nutzt<br />
der Rechnungsempfänger das<br />
Online-Banking von einer der<br />
beteiligten Bankengruppen, so<br />
findet er seine e-Rechnungen<br />
dort. Die Rechnung kann per<br />
Mausklick bezahlt, beeinsprucht<br />
oder abgelehnt werden.<br />
Zahlt der Kunde direkt,<br />
wird der Betrag automatisch<br />
zur Bank des Rechnungsstellers<br />
transferiert. Dieser erhält nach der<br />
erfolgreichen Überweisung eine Gutschriftanzeige.<br />
Mehr als 1,3 Millionen<br />
Anwender von<br />
Online-Banking-<br />
Lösungen in ganz<br />
Österreich können<br />
bereits mittels<br />
e-Rechnung bezahlen.<br />
Zusätzlich werden<br />
auch <strong>die</strong> User<br />
von BusinessNet<br />
erreicht, dem neuen<br />
Firmenkundenportal<br />
der Bank Austria<br />
Creditanstalt: Wie<br />
der Privatkunde in<br />
seinem OnlineB@nking der BA-CA, so<br />
findet auch der Firmenkunde der<br />
BA-CA in seinem BusinessNet das Service<br />
e-Rechnung vor.<br />
e-Rechnung im Business-<br />
Net der BA-CA<br />
Die e-Rechnung ist ein neues Feature<br />
innerhalb der Arbeits- und Kommuni-<br />
Wirtschafts-Info<br />
Der Zahlungsverkehr birgt für Unternehmen hohe Einsparungspotenziale. Mit der<br />
neuen e-Rechnung richten Unternehmen einen durchgängigen Prozess von der<br />
Rechnungserstellung bis zum Zahlungseingang ein.<br />
e-Rechnung: Mit<br />
der e-Rechnung erstellen<br />
Unternehmen ihre<br />
Rechnungen elektronisch<br />
und senden sie<br />
direkt in das Online-<br />
Banking des Kunden<br />
zur Bezahlung ein.<br />
kationsplattform<br />
BusinessNet,<br />
<strong>die</strong> immer<br />
mehr Firmenkunden<br />
der<br />
Bank Austria<br />
Creditanstalt<br />
verwenden.<br />
Wer Business-<br />
Net nutzt,<br />
kann sein<br />
komplettes<br />
Finanzmanagementunabhängig<br />
von<br />
Zeit und Ort via Internet abwickeln.<br />
BusinessNet ist multibankfähig: Die<br />
Anwender haben <strong>die</strong> Möglichkeit, Kontoinformationen<br />
von allen österreichischen<br />
Banken abzurufen und Aufträge<br />
durchzuführen.<br />
BusinessNet ermöglicht neben dem<br />
klassischen Bankgeschäft auch eine flexible<br />
Organisation des Unternehmens:<br />
Gemeinsam mit dem Betreuungsteam<br />
der Bank Austria Creditanstalt eröffnet<br />
der Firmenkunde ein „virtuelles Büro“,<br />
in dem alle Beteiligten kommunizieren<br />
und arbeiten können. Somit ergänzen<br />
sich <strong>die</strong> Internet-gestützten Tools<br />
e-Rechnung und BusinessNet optimal.<br />
BusinessNet: Über<br />
das neue Finanzportal<br />
wickeln Firmenkunden<br />
der Bank Austria<br />
Creditanstalt u. a.<br />
ihren gesamten<br />
Zahlungsverkehr ab –<br />
inklusive e-Rechnung.<br />
Informationen:<br />
Weitere Informationen zu<br />
BusinessNet und der e-Rechung<br />
erhalten Sie bei Ihrem Kundenbetreuer<br />
oder direkt bei Manfred Kail,<br />
Tel. 05 05 05-44308 DW oder<br />
E-Mail: manfred.kail@ba-ca.com<br />
www.ba-ca.com<br />
KOMMUNAL 45<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
Eingriff in <strong>die</strong> persönliche Unabhängigkeit?<br />
Fernwärme auf dem<br />
Prüfstand der Fakten<br />
Geringer Wirkungsgrad, „Knebelungsverträge“ und hohe Kosten sprechen gegen eine<br />
zentralistische Wärmeversorgung.<br />
Vielen Bürgermeistern erscheint <strong>die</strong><br />
Errichtung eines Fernwärmewerks (üblicherweise<br />
auf Basis von Biomasse als<br />
Energieträger) als der Königsweg in<br />
Sachen Heizen. Die Fakten sprechen freilich<br />
eine andere Sprache – und sollten<br />
auch Bürgermeistern zu denken geben:<br />
Eine Fernwärmeheizung bindet den Kunden<br />
an „den Lieferanten, dem er auf<br />
ewige Zeiten ausgeliefert ist“ (Zitat<br />
Kurier vom 16.4.2003). Es gilt: Einmal<br />
angeschlossen – immer angeschlossen,<br />
was auch immer sich beim Wärmepreis<br />
und den sonstigen Leistungen des Wärmelieferanten<br />
ändern mag. Kein Wunder,<br />
dass der Verein für Konsumenteninformation<br />
(VKI) hier in manchen Fällen<br />
sogar „Knebelungsverträge“<br />
anprangert, <strong>die</strong><br />
nach dem Urteil der<br />
Experten dem Konsu-<br />
mentenschutzgesetz<br />
widersprechen. Und<br />
welcher Bürgermeister<br />
will schon seine Bürger<br />
„knebeln“?<br />
Der systemische Wirkungsgrad<br />
einer Fernwärmeanlage<br />
liegt in<br />
vielen Fällen nur<br />
unwesentlich über 50% - das heißt, dass<br />
rund <strong>die</strong> Hälfte der eingesetzte Energie<br />
sinnlos verpufft und dabei lediglich<br />
Emissionen, aber keine nutzbare Wärme<br />
produziert wird. Bezahlt werden muss<br />
<strong>die</strong> vergeudete Energie dennoch – und<br />
zwar vom einzelnen Kunden (sprich<br />
Wähler).<br />
Die Reduktion der Emissionen wird<br />
meist als Argument für Fernwärme ins<br />
Treffen geführt. Dabei werden freilich<br />
gerne Äpfel mit Birnen verglichen: Die<br />
behauptete Verbesserung der Luftqualität<br />
wird vor allem durch <strong>die</strong> Eliminierung<br />
von Holz-Einzelheizungen erreicht.<br />
Die Kosten sind freilich das stärkste<br />
Argument gegen Fernwärme: Denn im<br />
15-Jahresvergleich der laufenden Kosten<br />
46 KOMMUNAL<br />
Welcher<br />
Bürgermeister<br />
will schon<br />
seine Bürger<br />
„knebeln“?<br />
(siehe Grafik) schneidet <strong>die</strong><br />
Fernwärme für den einzelnen<br />
Konsumenten nach Strom am<br />
schlechtesten ab: 14.203<br />
Euro kostet <strong>die</strong> Beheizung<br />
eines üblichen Einfamilienhauses<br />
mit Fernwärme für 15<br />
Jahre. Zum Vergleich: Mit<br />
einer Ölheizung waren es<br />
gerade einmal 10.301 Euro.<br />
Der Anschluss an ein zentrales<br />
System passt einfach nicht<br />
in unsere Zeit der Individualität<br />
und Unabhängigkeit.<br />
Fernwärme vernichtet Arbeitsplätze in<br />
den verschiedensten Branchen, vom<br />
Installateur über den Rauchfangkehrer<br />
bis zum Heizungs-Servicetechniker.<br />
Ein Fernwärmewerk kann<br />
durchaus mit 2-3 Personen betrieben<br />
werden, schafft also kaum ein<br />
Beschäftigungspotenzial.<br />
Individuelle Heizung<br />
des 21. Jahrhunderts<br />
Was ist <strong>die</strong> Alternative? Ein Heizsystem,<br />
das individuelle Wärme mit<br />
langfristigen Kostenvorteilen und<br />
einer überraschend guten Emissions-<br />
Gesamtbilanz verbindet. Die Rede ist von<br />
der modernen Ölheizung, denn sie ist...<br />
◆ ...eine individuelle Heizung: Sie lässt<br />
dem Besitzer jede Freiheit: bei der Wahl<br />
und Bevorratung des Brennstoffs und bei<br />
den Lieferanten, <strong>die</strong> jederzeit gewechselt<br />
werden können.<br />
◆ ...bei den laufenden Kosten unschlagbar<br />
günstig: Irakkrieg hin, Förderquoten<br />
her – über <strong>die</strong> letzten 15 Jahre war Heizöl<br />
unter den gängigen Brennstoffen der günstigste.<br />
Aufgrund der langfristig gesicherten<br />
Vorräte und laufend neuer Fundorte<br />
ist zudem jede Befürchtung über Rohölknappheit<br />
und Versorgungsengpässe<br />
unbegründet.<br />
◆ ...bei den Emissionen mustergültig:<br />
Heizöl: Langfristig günstig.<br />
Heizen mit Öl ist absolut kein Grund für<br />
ein schlechtes Öko-Gewissen. Die Bilanz<br />
der Emissionen zeigt, dass <strong>die</strong> Ölheizung<br />
sich hier im Gesamtüberblick mit allen<br />
gängigen Heizsystemen messen kann.<br />
◆ ...bequem und technologisch ausgereift:<br />
Intensive Forschung und Weiterentwicklung<br />
haben <strong>die</strong> Ölheizung in den<br />
letzten Jahrzehnten seit ihrer Erfindung<br />
begleitet. Mit der Öl-Brennwerttechnologie<br />
(<strong>die</strong>se nützt zusätzlich <strong>die</strong> Kondensationswärme<br />
der Verbrennung) ist <strong>die</strong> Ölheizung<br />
auch weiterhin hinsichtlich Nutzungsgrad<br />
und Energieausbeute am letzten<br />
Stand der Technik.<br />
Wo es wirklich um das Wohl der Bürger<br />
und Kommunen geht, kann <strong>die</strong> Entscheidung<br />
nur gegen <strong>die</strong> Fernwärme und für<br />
<strong>die</strong> individuelle Heizung ausfallen.<br />
Information<br />
Mehr über <strong>die</strong> Aspekte der Fernwärme<br />
und der individuellen Heizung<br />
erfahren Sie im Internet unter<br />
www.heizungsvergleich.at sowie<br />
beim IWO-Österreich,<br />
Reisnerstraße 3/7, 1030 Wien,<br />
Tel. 01/710 68 99,<br />
Fax 01/710 68 98<br />
E.E.
Eine wirtschaftliche Entscheidung<br />
Energiefassaden<br />
Wirtschaftlichkeit beim Bauen wird heute oft mit<br />
alternativen Energieerzeugungskonzepten im<br />
Fassadenbau umgesetzt. Ideale Werkstoffe dafür sind<br />
Aluminium und Glas.<br />
Aluminium und Glas ermöglichen<br />
aktive Energiefassaden, <strong>die</strong> sich auf<br />
innovative und dynamische Weise<br />
durch selbst regelnde Wärme- und Sonnenschutzmaßnahmen<br />
den wechselnden<br />
Licht- und Klimaverhältnissen<br />
anpassen. Sie werden damit den<br />
Bedürfnissen der Benutzer gerecht und<br />
senken zugleich den Energieverbrauch<br />
für Heizung, Kühlung und Beleuchtung.<br />
Zu <strong>die</strong>sen aktiven Energiefassaden<br />
zählen u. a. Fotovoltaikfassaden,<br />
Zweite-Haut-Fassaden, Fassaden mit<br />
automatisch gesteuertem Sonnenschutz,<br />
Lüftungsfassaden und Abluftfassaden.<br />
Größte Fotovoltaikfassade<br />
Das Gebäude mit der größten Fotovoltaikfassade<br />
weltweit steht im deutschen<br />
Herne. Es handelt sich dabei um eine<br />
Fortbildungsakademie des Landes<br />
Weltweit <strong>die</strong><br />
größte Fotovoltaikfassade:<br />
Mont Cenis in<br />
Herne (D).<br />
Nordrhein-Westfalen. Dieses Bauwerk –<br />
180 Meter Länge, 72 Meter Breite, 16<br />
Meter Höhe – erzeugt pro Jahr 750.000<br />
kWh Strom.<br />
Davon werden 250.000 kWh für den<br />
Eigenbedarf verwendet und zusätzlich<br />
Aluminium-Profil-Systemanbieter,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> Marke ALU-FENSTER ® führen:<br />
◆ Alcan Austria GmbH, SYSTEM ALSEC<br />
A-5620 Schwarzach, Untersbergstraße 1,<br />
Telefon 06415 6201, www.alcan.at<br />
◆ Alu König Stahl GmbH, SYSTEM SCHÜCO, A-1150 Wien, Goldschlagstraße<br />
87-89, Telefon 01 98130, www.alukoenigstahl.com<br />
◆ Hueck + Richter Aluminium GmbH, SYSTEM HUECK/HARTMANN<br />
A-1231 Wien, Rossakgasse 8, Telefon 01 6671529<br />
A-2751 Steinabrückl, Blätterstraße 9-11, Telefon 02622 43110<br />
www.hueckrichter.at<br />
◆ Hydro Danninger GmbH, SYSTEM WICONA<br />
A-5301 Eugendorf, Nordstraße 8, Telefon 06225 85450<br />
www.danninger.co.at<br />
Weitere Informationen unter www.alufenster.at<br />
Conné van d'Grachten/Ulm<br />
Foto: Aluminium-Fenster-Institut/Böhm<br />
40 Prozent Energieeinsparung bei der Beleuchtung:<br />
Verwaltungsgebäude der Linz AG Abfallwirtschaft.<br />
werden 200 Haushalte mit Energie versorgt.<br />
Klimaanlage und 40 %<br />
Energie eingespart<br />
Einen niedrigen Gesamtenergieverbrauch<br />
und bestmögliche raumklimatische<br />
Qualität weist das Verwaltungsgebäude<br />
der LINZ AG Abfallwirtschaft auf.<br />
Hier entstand ein Energiekonzept, das<br />
<strong>die</strong> Elemente Gebäudehülle (hohe Wärmedämmung<br />
für <strong>die</strong> gesamte Fassade),<br />
Haustechnik (kontrollierte Gebäudelüftung<br />
mit Wärmerückgewinnung) und<br />
erneuerbare Energieversorgung (Fotovoltaik-Beschattungsanlage)<br />
beinhaltet. Dieses<br />
Konzept erspart eine Klimaanlage<br />
und etwa 40 Prozent der elektrischen<br />
Energie für <strong>die</strong> Beleuchtung. Solche<br />
Energiefassaden werden mit Aluminium-<br />
Profil-Systemen, <strong>die</strong> in Österreich <strong>die</strong><br />
Marke ALU-FENSTER ® führen, gefertigt.<br />
KOMMUNAL 47<br />
E.E.
Energie<br />
Erneuerbare Energieformen in <strong>Gemeinden</strong><br />
Energie der Zukunft –<br />
Beispiele von heute<br />
Gerade in Zeiten, da weltweit auf den erhofften Wirtschaftsaufschwung gewartet wird,<br />
stellt sich auch den Verantwortlichen der <strong>Gemeinden</strong> <strong>die</strong> Frage nach möglichen Wegen<br />
aus der „Krise“. KOMMUNAL zeigt Ansätze und Konzepte auf.<br />
◆ Dipl. Ing. Sebastian Maierhofer & Ing. Alexander Dworak<br />
<strong>Gemeinden</strong> und ländliche Regionen sind<br />
durch Abwanderung und fehlende Wertschöpfung<br />
in einem Dilemma. Nur<br />
durch lokale Anreize und neue Arbeitsplätze<br />
sind Verbesserungen in der regionalen<br />
Struktur<br />
möglich. Die<br />
Nutzung loka-<br />
ler Ressourcen<br />
aus erneuerbaren<br />
Energien<br />
und nachwachsendenRohstoffen<br />
kann<br />
abfließende<br />
Budgetmittel<br />
für externe<br />
Energie verringern<br />
und <strong>die</strong><br />
lokale Wertschöpfungverbessern.<br />
Die Nutzung<br />
der Holzabfälle<br />
aus nachhaltiger Forstwirtschaft vermindert<br />
den Gebrauch von fossilen Energieträgern<br />
und reduziert dadurch Treibhausgase.<br />
Biomassekraftwerke schaffen<br />
48 KOMMUNAL<br />
Die <strong>Gemeinden</strong><br />
haben mit der Abwanderung<br />
von Bevölkerungsteilen<br />
auch aufgrund<br />
fehlender Wertschöpfung<br />
in ihrem Raum zu<br />
kämpfen. Hier helfen<br />
erneuerbare Energiekonzepte,<br />
wirtschaftliche<br />
Impulse zu geben.<br />
◆ Dipl.Ing. Sebastian Maierhofer ist<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter bei<br />
arsenal research<br />
ebenso wie Kleinwasserkraft und Windkraftanlagen<br />
<strong>die</strong> Verbesserungen der<br />
Energieversorgung in den Ausläufern<br />
der Versorgungsnetze und bilden Planungssicherheit<br />
für <strong>die</strong> lokale Kleinindustrie<br />
– verbunden mit neuen<br />
Arbeitsplätzen. Solar- und<br />
Photovoltaikanlagen stei-<br />
gern begleitend <strong>die</strong> individuelle<br />
Unabhängigkeit von<br />
endlichen Ressourcen.<br />
Biomasse und<br />
Kleinwasserkraft<br />
Heizkraftwerke werden mit<br />
Rinde, Hackschnitzeln und<br />
Sägespänen aus der waldreichen<br />
Umgebung oder mit<br />
Stroh, das aus ökologischen<br />
Gründen im Allgemeinen<br />
nicht mehr auf den Feldern<br />
verbrannt werden darf,<br />
befeuert. Mittels Kraftwärmekopplung<br />
wird nicht nur Fernwärme, sondern<br />
auch Strom erzeugt. Das Biomasse-Dorfheizwerk<br />
Tamsweg beispielsweise ist an<br />
◆ Ing. Alexander Dworak ist Assistent<br />
des Vorstandes von ESD (European<br />
Sustainable Development)<br />
700 private und öffentliche Abnehmer<br />
angeschlossen. Bei einem Wirkungsgrad<br />
von 76% werden <strong>die</strong> umliegenden<br />
Gebäude mit 20 Mio Kilowattstunden<br />
pro Jahr versorgt. Die verbleibende<br />
Holzasche <strong>die</strong>nt in den Wäldern als<br />
Dünger für <strong>die</strong> Energierohstoffe von<br />
morgen.<br />
In Lienz ging im Oktober 2001 eines der<br />
modernsten Biomassekraftwerke mit<br />
Kraftwärmekopplung in Betrieb. Die<br />
Vorteile <strong>die</strong>ser Anlage beruhen auf der<br />
innovativen ORC-Technologie (Organic<br />
Rankine Cycle), deren Vorteile durch<br />
weitreichende Verfügbarkeit, hohen<br />
elektrischen Wirkungsgrad, niedrigen<br />
Instandhaltungskosten und den automatischen<br />
Betrieb unter Beweis gestellt<br />
werden.<br />
<strong>Auch</strong> Kleinwasserkraftwerke bieten <strong>die</strong><br />
Möglichkeit einer zuverlässigen, dezentralen<br />
Stromversorgung. Neben der<br />
Gewinnung elektrischer Energie können<br />
sie <strong>die</strong> Trinkwasserversorgung einer<br />
Region sichern und für eine hohe Wasserqualität<br />
sorgen.. Im Rahmen des von<br />
arsenal research geleiteten EU-Projektes<br />
"GP.com - Green Power communities"<br />
wird in der Gemeinde Schwanberg <strong>die</strong><br />
Errichtung eines zusätzlichen Wasserkraftwerkes<br />
und eines Biomassekraftwerks<br />
mit einer Gesamtleistung von<br />
max. 6MW umgesetzt. Das Wasserkraftwerk<br />
wird synergetisch auch zur<br />
"Gewinnung" von Trinkwasser genutzt<br />
werden.<br />
Neue Energieformen<br />
vernetzen <strong>Gemeinden</strong><br />
Das Demonstrationsprojekt „GP.com“ soll<br />
<strong>die</strong> Einführung und <strong>die</strong> Integration
In Lienz ging im Oktober 2001 eines der modernsten Biomassekraftwerke mit Kraftwärmekopplung<br />
in Betrieb.<br />
Erneuerbarer Energien fördern, sodass<br />
<strong>die</strong> Regionen hundertprozentig autark<br />
von importierten fossilen Brennstoffen<br />
werden. „GP.com“ soll gesammelte<br />
Erfahrungen<br />
für alle<br />
europäischen<br />
Regionen und<br />
Entwicklungsländerbereitstellen.<br />
Einen dauerhaften<br />
Erfolg in<br />
der AnwendungerneuerbarerEnergiekonzeptespiegeln<br />
<strong>die</strong> Klimabündnisgemeinden wider.<br />
Sie lassen erkennen, dass nicht <strong>die</strong> Förderung<br />
bloß einer Energieform, sondern<br />
das gelungene Zusammenspiel verschiedener<br />
Technologien zur Sicherung<br />
Kleinwasserkraftwerke<br />
bieten<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit<br />
einer zuverlässigen,<br />
dezentralen<br />
Stromversorgung.<br />
zukünftiger Versorgung führen.<br />
Die Stadtgemeinde Bruck/Leitha ist<br />
1995 dem Klimabündnis mit dem<br />
erklärten Ziel beigetreten, bis zum Jahr<br />
2010 eine 50%ige CO2-Emissionsreduktion<br />
zu erreichen. Mit ihrem Energiekonzept,<br />
das Windparks, Biomasse-Fernwärme,<br />
Biogasanlage, Wärmedämmung<br />
von Gebäuden und Warmwassergewinnung<br />
durch Sonnenkollektoren bis hin<br />
zur Energieberatung umfasst, wird <strong>die</strong>se<br />
Gemeinde ihr Klimabündnisziel bei<br />
Strom und Wärme bereits 2005 erreichen.<br />
<strong>Gemeinden</strong>, <strong>die</strong> den Schritt in Richtung<br />
Erneuerbare Energieformen bereits vor<br />
einiger Zeit gesetzt haben, können<br />
andere Regionen bei ihrem Umstieg<br />
unterstützen und vorhandenes Knowhow<br />
weitergeben. arsenal research<br />
(www.arsenal.ac.at/erneuerbare) hat im<br />
Rahmen verschiedener EU-Projekte mitt-<br />
Energie<br />
lerweile langjährige Erfahrung, Netzwerke<br />
zwischen <strong>Gemeinden</strong> zu schaffen,<br />
<strong>die</strong> verstärkt auf <strong>die</strong>se große Chance setzen.<br />
(Ab-)Lebensraum?<br />
Die Wertschöpfung einer Region ist ausschlaggebend,<br />
um einen Lebensraum für<br />
jüngere Generationen attraktiv zu<br />
machen und deren Abwanderung zu<br />
verhindern.<br />
Durch Steigerung<br />
der<br />
Lebensqualität<br />
aufgrund der<br />
verbesserten<br />
Umweltsituation<br />
und<br />
Schaffung<br />
innovativer<br />
Arbeitsplätze<br />
kann <strong>die</strong><br />
regionale Wirtschaft<br />
belebt<br />
werden. Förderungen<br />
von<br />
Land, Bund<br />
und EU<br />
erleichtern <strong>die</strong> Entwicklung von Konzepten<br />
und deren Umsetzung.<br />
Unterstützung privater Aktivitäten durch<br />
<strong>die</strong> Gemeinde andererseits verstärkt <strong>die</strong><br />
persönliche Bindung an <strong>die</strong> Region. Eine<br />
der wichtigsten Voraussetzungen einer<br />
langfristigen Partnerschaft der<br />
Gemeinde mit ihrer Bevölkerung ist,<br />
dass Ideen und Initiativen von Einzelnen<br />
oder Gruppierungen eine Kommunikationsplattform<br />
finden und nach Möglichkeit<br />
gefördert werden. Entstehende Vorzeigeprojekte<br />
ziehen das Interesse der<br />
Öffentlichkeit auf sich. Dieser positive<br />
Imagegewinn ist Zeichen für den Beginn<br />
zukunftsfähiger Wirtschaftsentwicklung.<br />
Die Klimabündnisgemeinden<br />
lassen erkennen,<br />
dass nicht <strong>die</strong> Förderung<br />
bloß einer Energieform,<br />
sondern das gelungene<br />
Zusammenspiel verschiedener<br />
Technologien zur<br />
Sicherung zukünftiger<br />
Versorgung führen.<br />
Informationen<br />
ESD – EUROPEAN Association<br />
for the Promotion of SUSTAIN-<br />
ABLE DEVELOPMENT<br />
Europäische Vereinigung zur Förderung<br />
Nachhaltiger Entwicklung;<br />
A - 1080 Wien, Tigergasse<br />
14/12; Fax: 0043-1-408 37 61;<br />
esd@multikom.at<br />
KOMMUNAL 49
Wirtschafts-Info<br />
<strong>Auch</strong> für <strong>Gemeinden</strong>:<br />
Energiesparen ist ein<br />
Gebot der Stunde<br />
Bürgermeister Fritz Flödl (Mitte) ist zufrieden mit<br />
den Kelag-Dienstleistungen. Am Bild mit Robert<br />
Glockner (rechts), Kelag-Verkaufsleiter und Alexander<br />
Errath, Kelag-Dienstleister.<br />
Bürgermeister Flödl weiß, dass ein<br />
umfassendes Energiemanagement auch<br />
für kommunale Einrichtungen immer<br />
bedeutender wird. Um <strong>die</strong> Energiekosten<br />
in seiner Gemeinde so niedrig wie<br />
möglich zu halten, nutzt er das Angebot<br />
der Kelag. Als das Kärntner Energieversorgungsunternehmen<br />
bietet <strong>die</strong><br />
Kelag ihren Kunden mehr als nur Energie.<br />
Zusätzlich zu Energielieferungen<br />
profitieren <strong>Gemeinden</strong> von Serviceleistungen<br />
und umfassender Betreuung.<br />
Dabei stehen Kompetenz, Zuverlässigkeit<br />
und Qualität im Vordergrund.<br />
Energiebericht<br />
erleichtert Entscheidung<br />
Die Kelag hat bei der Gemeinde<br />
Feistritz einen Energiecheck durchgeführt.<br />
Dabei ging es um eine genaue<br />
Analyse der Energieanlagen. Aufgrund<br />
<strong>die</strong>ses Checks erstellte <strong>die</strong> Kelag einen<br />
Energiebericht mit drei unterschiedlichen<br />
Varianten, aus denen ersichtlich<br />
wird, wo und durch welche Maßnahmen<br />
<strong>die</strong> Gemeinde Energiekosten einsparen<br />
kann. „Demnächst werden wir<br />
<strong>die</strong> Straßenbeleuchtung erneuern“,<br />
freut sich Bürgermeister Flödl über <strong>die</strong><br />
Entscheidung im Vorstand, <strong>die</strong> Kelag-<br />
Dienstleistungen zu nutzen. „Die Kelag<br />
50 KOMMUNAL<br />
DI Fritz Flödl, Bürgermeister der Gemeinde<br />
Feistritz ob Bleiburg/Kärnten: „Jede Gemeinde ist<br />
angehalten zu sparen, unabhängig davon, wie<br />
finanzkräftig sie ist.“<br />
ist ein renommiertes Unternehmen.<br />
Wir kennen einige Mitarbeiter<br />
persönlich, da haben wir einfach<br />
Vertrauen. Immer wenn man<br />
<strong>die</strong> Kelag braucht, ist sie bereit,<br />
einzuspringen,“ zählt das Oberhaupt<br />
der Gemeinde <strong>die</strong> Vorteile<br />
seines Energieversorgers auf.<br />
„Bei der Sanierung der Straßenbeleuchtung<br />
setzt <strong>die</strong> Kelag das<br />
gesamte Projekt um. Die<br />
Gemeinde muss sich darum nicht kümmern.<br />
Wir machen <strong>die</strong> Ausschreibung,<br />
beauftragen in Absprache mit der<br />
Gemeinde <strong>die</strong> Firmen und finanzieren<br />
<strong>die</strong> Anlage vor“, fasst DI-HTL-Ing. Alexander<br />
Errath <strong>die</strong> Aufgaben der Kelag<br />
zusammen.<br />
„Die Kelag berücksichtigt auch ortsansässige<br />
Betriebe,“ freut sich der Bürgermeister,<br />
dass <strong>die</strong> Wertschöpfung in<br />
der Region bleibt. „Dies ist deswegen<br />
auch von Bedeutung, da wir zu den<br />
wenigen Gemeinde gehören, <strong>die</strong><br />
Zuwanderung verzeichnen kann. Nicht<br />
zuletzt durch unseren Paradebetrieb<br />
„Filterwerk Mahle“.<br />
Full-Service<br />
„Auf Wunsch bietet <strong>die</strong> Kelag für<br />
<strong>Gemeinden</strong> ein Full-Service. Individuell<br />
auf <strong>die</strong> Bedürfnisse der Gemeinde<br />
abgestimmt, wird gemeinsam ein Energiekonzept<br />
erstellt. Angefangen von der<br />
Energieanalyse, über Energiemanagement<br />
reicht das Angebot bis zum Einspar-Contracting.<br />
Der Vorteil der<br />
<strong>Gemeinden</strong> liegt darin, dass mit Vorliegen<br />
der Energieanalyse auf spezielle<br />
Energiesituationen konkret eingegangen<br />
werden kann. Oft sind es kleine<br />
Ursachen mit großer Wirkung, <strong>die</strong> aufgrund<br />
einer durchgeführten Energie-<br />
analyse umgesetzt werden können und<br />
große Einsparpotenziale bringen.<br />
Unsere Kunden schätzen unsere hohe<br />
Problemlösungskompetenz. Und der<br />
Erfolg gibt uns Recht“, fasst Robert<br />
Glockner, Kelag-Verkaufsleiter, <strong>die</strong> Stärken<br />
der Kelag als Energielieferant<br />
zusammen.<br />
Energiekosten sparen<br />
kann so einfach sein<br />
„<strong>Auch</strong> bei der Volksschule werden wir<br />
demnächst <strong>die</strong> Heizungsanlage optimieren.<br />
Mit geringem Aufwand werden<br />
wir in der kommenden Heizperiode<br />
bereits 30 % weniger Energiekosten<br />
haben. Zusätzlich wird teilweise <strong>die</strong><br />
Beleuchtung in der Schule erneuert,<br />
das ergibt nochmals um 45 % geringere<br />
Stromkosten fürs Licht. Und - im<br />
Feuerwehrhaus werden wir demnächst<br />
auch noch Energiekosten einsparen“,<br />
ist Bürgermeister Flödl mit der Dienstleistung<br />
der Kelag höchst zufrieden.<br />
Die Gemeinde zahlt für das Contracting<br />
der Kelag ein monatliches Entgelt. Zum<br />
überwiegenden Teil finanziert sich <strong>die</strong>ses<br />
Entgelt bereits aus den eingesparten<br />
Kosten. Nach Ablauf des Contractings<br />
kann <strong>die</strong> Gemeinde mit rund 50<br />
% weniger Energiekosten rechnen.<br />
„Das eingesparte Geld werden wir<br />
einerseits zweckgebunden und andererseits<br />
für das öffentliche Vereinsleben<br />
der Gemeinde verwenden. Es kommt<br />
wieder unseren Bürgern zu Gute.“<br />
Informationen:<br />
Tel.: 0463/ 525-1644<br />
<strong>die</strong>nstleistungen@kelag.at<br />
www.kelag.at<br />
E.E.
Angerlehner erhielt Auftrag in Kroatien<br />
Modernste<br />
Kläranlage in Bau<br />
In Vinkovci, einer aufstrebenden<br />
Stadt nahe Osijek in<br />
Kroatien, nahe der Grenze<br />
zu Bosnien/Herzegowina,<br />
entsteht derzeit <strong>die</strong> modernste<br />
und eine der größten<br />
neuen Kläranlagen Kroatiens.<br />
Ausgestattet mit Know-<br />
How, Verfahrenstechnik und<br />
Ausrüstung aus Österreich<br />
wird durch eine Weltbankfinanzierung<br />
höchster Standard<br />
im Umfang von 43.000<br />
EGW mit der Ausbaumöglichkeit<br />
auf 64.000 EGW<br />
verwirklicht. Angepaßt an<br />
<strong>die</strong> lokalen Notwendigkeiten<br />
und abgestimmt auf <strong>die</strong><br />
Erfordernisse kommt ein<br />
Belebtschlammverfahren in<br />
konventioneller Ausführung<br />
zum Einsatz.<br />
Die Angerlehner Hoch- und<br />
Tiefbaugesellschaft m.b.H.<br />
erhielt als Generalunternehmerin<br />
den Zuschlag, für Vinkovacki<br />
Vodovod I Kanalizacija<br />
und Hrvatske Vode -<br />
Croatien Waters <strong>die</strong>se für<br />
<strong>die</strong> Umwelt unbedingt erforderliche<br />
Investition umzusetzen<br />
und damit einen weiteren<br />
Schritt auf Kroatiens<br />
Weg in <strong>die</strong> EU zu ebnen.<br />
Leistungsumfang<br />
Im Leistungsumfang sind<br />
neben Planung und schlüsselfertiger<br />
Errichtung auch<br />
<strong>die</strong> Inbetriebnahme und Einweisung<br />
des lokalen Be<strong>die</strong>nungspersonals<br />
inbegriffen.<br />
Es handelt sich um eine vollständige<br />
Neuerrichtung mit<br />
Betriebsgebäuden und Analysestraße,Klärschlammtrocknung,<br />
derzeit zwei runden<br />
Belebungs-, sowie zwei<br />
runden Nachklärbecken, mit<br />
den gesamten Kanal- und<br />
Rohrleitungsbauten,<br />
Straßenbau, Umfriedung,<br />
Infrastrukturanbindung und<br />
inklusive der Außenanlagen.<br />
Das gesamte Projekt ist zum<br />
Großteil von der Weltbank<br />
finanziert und wird mit<br />
Ende 2004 abgeschlossen<br />
sein.<br />
Herausragende<br />
Kompetenz<br />
Ein enger Zeitplan erfordert<br />
ein besonders flexibles und<br />
koordiniertes Vorgehen seitens<br />
der Angerlehner Hochund<br />
Tiefbaugesellschaft<br />
m.b.H. als Generalunternehmerin,<br />
welche jedoch auch<br />
in Österreich bereits vielfach<br />
herausragende Kompetenz,<br />
lange Erfahrung und Sicherheit<br />
in der Anwendung von<br />
Betontechnologien bewiesen<br />
Kroatien: Angerlehner baut<br />
modernste Kläranlage.<br />
hat, was mit ein Grund für<br />
<strong>die</strong> Zuschlagserteilung<br />
gewesen ist. Das Fachwissen<br />
des Unternehmens und der<br />
bestens geschulte Projektteams<br />
wird immer häufiger<br />
international nachgefragt<br />
und angeboten, da <strong>die</strong>se <strong>die</strong><br />
auftretenden Probleme wie<br />
Gründungen in schwierigsten<br />
geologischen Verhältnissen<br />
oder hohe Grundwasserstände<br />
beherrschen. Die<br />
Natur wird es danken.<br />
Informationen:<br />
Angerlehner Hoch- u.<br />
TiefbaugesmbH.<br />
Obere Landstraße 19<br />
A-4055 Pucking<br />
Tel: 07229/ 79 888 - 61<br />
Fax: 07229/79 888 - 19<br />
E.E.<br />
Vernunft ist keine<br />
Frage des Alters<br />
Wirtschafts-Info<br />
Gute Sitzmöbel hingegen schon. Für alle, <strong>die</strong><br />
Wert auf entspanntes Sitzen legen, hat BRAUN<br />
Lockenhaus drei spezielle Möbelserien entwickelt:<br />
Salva, Salva-Plus und neu: Vivo. Es sind Konzepte<br />
von Sitzmöbel und Tischen, <strong>die</strong> in erster Linie auf<br />
<strong>die</strong> Bedürfnisse älterer Menschen in Alten- und<br />
Pflegeheimen, Krankenhäusern und Kliniken, in<br />
Sanatorien und Kurhotels maßgeschneidert sind.<br />
Aber auch für Junge und Junggebliebene entwickeln<br />
wir funktionelle Möbelkonzepte, <strong>die</strong><br />
einfach jedem Alter gerecht werden.<br />
Überzeugen Sie sich selbst !<br />
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www.braunlockenhaus.at<br />
KOMMUNAL 51
Wirtschafts-Info<br />
Immer mehr <strong>Gemeinden</strong> setzten auf erneuerbare Energieträger<br />
Hausbrand raus, Ortswärme rein<br />
Beinahe zehn Prozent der Energieversorgung<br />
in Österreich wird bereits<br />
durch Biomasse abgedeckt. Experten<br />
erwarten, dass sich <strong>die</strong>se Summe in<br />
den nächsten Jahren sogar verdoppeln<br />
wird, denn immer mehr <strong>Gemeinden</strong><br />
entdecken <strong>die</strong> Vorteile, <strong>die</strong> Biomasse<br />
bietet.<br />
Wirtschaftlich, kostengünstig,<br />
umweltfreundlich<br />
Die Nutzung von preisgünstigen<br />
regionalen Ressourcen ist wohl einer<br />
der wichtigsten Gründe. Das macht<br />
unabhängig von Energiepreisschwankungen,<br />
bringt Kosteneinsparungen für<br />
<strong>die</strong> Gemeinde und verbessert Wirtschaftlichkeit<br />
und Arbeitsplatzsituation<br />
der Region. Investitionskosten werden<br />
durch Förderungen und kostengünstige<br />
Finanzierungen - z.B. Contracting -<br />
übernommen. Die Reduktion von<br />
Schadstoffen steigert <strong>die</strong> Lebensqualität<br />
der Gemeinde. Die für den Treibhausef-<br />
52 KOMMUNAL<br />
Biomasse-Heizwerk Bad Aussee.<br />
fekt verantwortlichen CO 2 -Emissionen<br />
werden um bis zu 95 % gesenkt,<br />
andere Abgase wie Schwefeldioxid und<br />
Stickoxid auf ein Minimum reduziert.<br />
Ein idealer Partner<br />
Wenn es um Energiemanagement geht,<br />
ist Energiecomfort der ideale Partner.<br />
Energiecomfort übernimmt nicht nur<br />
<strong>die</strong> Energieversorgung von der Projekt-<br />
planung, Abwicklung aller Förderungsanträge<br />
bis zur kostengünstigen<br />
Finanzierung, sondern betreut anschließend<br />
dauerhaft das Projekt als<br />
Generalunternehmer.<br />
In <strong>Gemeinden</strong>, wie Bad Aussee, Dürnkrut,<br />
Langenzersdorf, Purkersdorf,<br />
Schwechat, Tannheim oder Vösendorf<br />
wird Energiemanagement bereits von<br />
Energiecomfort durchgeführt.<br />
Informationen:<br />
Wenn Sie mehr über Ortswärme<br />
wissen wollen und Interesse an<br />
einem unverbindlichen Gespräch<br />
haben, rufen Sie bitte:<br />
ENERGIECOMFORT Energie- und<br />
Gebäudemanagement GmbH<br />
A-1020 Wien, Obere Donaustraße 63<br />
Tel.: 01/313 17-3669<br />
Fax: 01/313 17-3700<br />
eva.petermann@energiecomfort.at<br />
www.energiecomfort.at<br />
E.E.
WAV II: Energie AG setzt Startschuss für umweltpolitischen Meilenstein<br />
Entsorgung langfristig gesichert<br />
Die Energie AG erweitert <strong>die</strong> bestehende<br />
thermische Verwertungsanlage (WAV) in<br />
Wels um eine zweite Verbrennungslinie:<br />
<strong>die</strong> WAV II. Die Kapazität wird insgesamt<br />
100 Millionen Euro Investition sichern<br />
eine ökologische und vor allem oberösterreichische<br />
Entsorgungslösung.<br />
bei ca. 275.000 Jahrestonnen liegen. Bis<br />
zu 60.000 Haushalte können so mit dem<br />
aus der thermischen Verwertung entstehenden<br />
Strom versorgt werden. <strong>Auch</strong><br />
Jetzt NEU: John Deere Serie 4010 Technologie<br />
Qualitätsvertrieb<br />
Die besonderen Vorteile:<br />
Informationen bei Ihrem JOHN DEERE Vertriebspartner vor Ort oder<br />
unter Ökotech Infotelefon: 02782/82133-603 www.oekotech.at<br />
Wirtschafts-Info<br />
<strong>die</strong> sich auszahlt!<br />
Vorteile wie Twin-Touch-Zweipedalsteuerung, Load Match und Speed Match bilden <strong>die</strong> Basis der<br />
neuen John Deere Serie 4010.<br />
Die neuen John Deere Kompakttraktoren der Serie 4010 wurden<br />
auf den Allwettereinsatz optimiert.<br />
Foto: WAV II<br />
nutzbare Fernwärme ist ein Produkt der<br />
WAV II.<br />
Die Energie AG investiert knapp 100 Millionen<br />
Euro in den Ausbau der WAV. Sie<br />
sichert damit eine nachhaltige ökologische<br />
und vor allem oberösterreichische<br />
Entsorgungslösung. Der reibungslose<br />
Ablauf von der Planung bis zum Baubeschluss<br />
der WAV II ist auch dem lebhaften<br />
Dialog zwischen Energie AG und den<br />
Anrainern in Wels sowie der jahrelangen<br />
konsequenten und offenen Bürgerinformation<br />
zu verdanken: Die Bürger und<br />
Anrainer wurden von Anfang an in den<br />
Prozess eingebunden, wodurch unbegründete<br />
Ängste vermieden werden<br />
konnten.<br />
Mit 1. Januar 2004 dürfen laut neuer<br />
Deponieverordnung unbehandelte<br />
Abfälle nicht mehr deponiert werden. Für<br />
<strong>die</strong> Jahre nach 2004 müssen in Oberösterreich<br />
jährlich etwa 200.000 Tonnen<br />
Restabfälle und weitere 150.000 bis<br />
200.000 Tonnen Gewerbeabfälle verwertet<br />
werden. Dazu kommen in den nächsten<br />
Jahren mehrere hunderttausend<br />
Tonnen gefährliche Altlasten, <strong>die</strong> sicher<br />
entsorgt werden müssen. Durch <strong>die</strong> Realisierung<br />
der WAV II können alle <strong>die</strong>se<br />
Anforderungen zuverlässig und umweltgerecht<br />
erfüllt werden.<br />
Besonders für <strong>die</strong> AVE ist der Ausbau der<br />
WAV ein wesentlicher Meilenstein, zumal<br />
jene Unternehmen, <strong>die</strong> über einen langfristig<br />
gesicherten Zugang zu entsprechenden<br />
thermischen Verwertungsanlagen<br />
verfügen, künftig einen entscheidenden<br />
Wettbewerbsvorteil am österreichischen<br />
Abfallmarkt haben werden. Für<br />
AVE-Kunden ist daher <strong>die</strong> umweltfreundliche<br />
Entsorgung auf höchstem technischen<br />
Niveau gemäß der Deponieverordnung<br />
langfristig gesichert.<br />
➠ Die Twin-Touch-Zweipedalsteuerung<br />
ist unschlagbar be<strong>die</strong>nungsfreundlich<br />
(bei allen Modellen mit hydrostatischem Fahrantrieb)<br />
➠ Load Match - Lastabhängige Regelung des Hydrostaten<br />
für eine konstante Motordrehzahl<br />
(bei den Modellen 4310/4410)<br />
➠ Speed Match - Elektrische Geschwindigkeitsarretierung<br />
mit Minimalgeschwindigkeit von bis zu 300m/h<br />
(bei den Modellen 4310/4410)<br />
➠ Ölgekühlte Scheibenbremsen<br />
➠ Frontladerschnellanbausystem<br />
Information:<br />
AVE Entsorgung GmbH<br />
Ansprechpartner: Prok. Johann Auer<br />
Flughafenstraße 8, 4063 Hörsching<br />
Tel.: 07242/ 71 475-120<br />
Fax: 07242/ 71 475-911<br />
E-Mail: <strong>die</strong>.entsorger@ave.at<br />
www.entsorger.at<br />
➠ Schnelle Wartung - Die Wartungsarbeiten sind in<br />
wenigen Augenblicken abgeschlossen!<br />
KOMMUNAL 53<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
Die neuen Schneepfluggenerationen<br />
Für <strong>die</strong> Zukunft gestaltet<br />
Bewährtes zu verbessern und neue<br />
Konzepte für <strong>die</strong> Zukunft zu gestalten<br />
war <strong>die</strong> Voraussetzung für <strong>die</strong> neuen<br />
Schneepflugreihen VAMPIR und<br />
PRAXOS.<br />
Vampir<br />
Bei der Baureihe VAMPIR wurde besonderes<br />
Augenmerk auf hohe Laufruhe<br />
und geringe Geräuschentwicklung<br />
gelegt, wodurch sich der Vampir<br />
Schneepflug besonders gut für den Einsatz<br />
im dicht bewohnten Gebiet eignet.<br />
Baureihe Vampir: hohe Laufruhe und<br />
geringe Geräuschentwicklung<br />
54 KOMMUNAL<br />
Praxos<br />
Die Baureihe PRAXOS unterscheidet<br />
sich im Wesentlichen durch <strong>die</strong> Auslegung<br />
als Freilandstraßen- Schneepflug.<br />
Überwiegt beim Schneepflug Vampir<br />
<strong>die</strong> Schneeablage dicht neben dem<br />
Pflug, ist beim Typ PRAXOS ein weiter<br />
Auswurf auch über hohe bestehende<br />
Schneewälle möglich.<br />
Beide Pflugtypen unterteilen <strong>die</strong><br />
gesamte Räumbreite in mehrere strömungstechnisch<br />
optimierte Pflugscharen.<br />
Die rechte Schar ist hochgezogen.<br />
Einzigartig ist <strong>die</strong> Fixierung der Pflugscharen<br />
in definierter Räumstellung<br />
und Rückholung nach dem Abschervorgang<br />
durch <strong>die</strong> Spezial-Gummielemente.<br />
Diese sind leicht tauschbar, in<br />
ihrer Vorspannung einstellbar, witterung-<br />
und UV-beständig, weisen eine<br />
hohe Elastizität bei sehr guten Dämpfungseigenschaften<br />
auf, arbeiten vollkommen<br />
geräuschlos.<br />
VAMPIR und PRAXOS zeichnen sich<br />
durch eine exakte Funktionstrennung<br />
arge-edv.org<br />
Registration Authority<br />
Schulungszentrum zur<br />
Ausbildung von<br />
Registration Officer –RO<br />
(Ausgabeorgane Bürgerkarte)<br />
Die Baureihe Praxos ist für <strong>die</strong> Freilandstraße<br />
gebaut. Ein weiter Auswurf ist<br />
auch über hohe Schneewälle möglich.<br />
der Pflugbewegung durch <strong>die</strong> Aufteilung<br />
des Pflugträgersystems aus.<br />
Der Vorteil liegt in einem einfachen<br />
Anbausystem und einer optimalen<br />
Funktion des Verschwenkens ohne<br />
Belastung und Verspannen der<br />
Zylinder.<br />
Informationen:<br />
Toni Kahlbacher GesmbH & Co KG<br />
St Johanner Str 48-50<br />
A-6370 Kitzbühel<br />
Tel.: 05356/ 625 11-0<br />
Fax: 05356/ 625 11-19<br />
E-Mail: info@kahlbacher.com<br />
Internet: www.kahlbacher.com<br />
9063 Maria Saal Hauptstrasse 6<br />
+43 4223 22655<br />
+ 43 664 8204921<br />
+43 4223 3351 20<br />
w.herko@inbox.cc<br />
www.arge-edv.org<br />
E.E.
City Beautification durch Philips Licht<br />
Neuer Glanz für<br />
Grazer Wahrzeichen<br />
Licht-Impressionen am Grazer Schlossberg: Der Grazer<br />
Uhrturm und <strong>die</strong> „Liesl“, der Glockenturm, wurden mit City<br />
Beautification von Philips Licht neu in Szene gesetzt.<br />
Im Rahmen der Festivitäten rund um<br />
„Graz 2003 - Kulturhauptstadt Europas“<br />
entstand der Plan, das Wahrzeichen<br />
der Stadt, den Grazer Uhrturm,<br />
wieder ins „rechte Licht“ zu rücken. Die<br />
Beleuchtungssituation am Grazer<br />
Schlossberg erwies sich als einfach<br />
nicht mehr zeitgemäß. Die Gebäude<br />
Glockenturm „Liesl“.<br />
wurden größtenteils mit Scheinwerfern<br />
aus den 60er Jahren beleuchtet, deren<br />
Leistungsvermögen, technischer<br />
Zustand und optischer Eindruck nicht<br />
optimal waren. Die direkte Anstrahlung<br />
der Objekte hatte über<strong>die</strong>s zur Folge,<br />
dass sie „flachgeleuchtet“ wurden, und<br />
dadurch ihre Struktur und Plastizität<br />
verloren.<br />
Der Künstler Mag. Werner Stadler<br />
wurde mit der Neukonzeption der<br />
Gebäudeanstrahlungen auf dem Grazer<br />
Schlossberg beauftragt. Primäres Anliegen<br />
seines Beleuchtungskonzepts ist es,<br />
<strong>die</strong> einzelnen Baukörper in ihrer natür-<br />
lichen Farbigkeit erstrahlen zu lassen<br />
und ihre Gebäudestruktur besser zur<br />
Geltung zu bringen.<br />
Seit Oktober <strong>die</strong>ses Jahres erstrahlen <strong>die</strong><br />
beiden im 16 Jahrhundert errichteten<br />
Sehenswürdigkeiten am Grazer Schlossberg<br />
in neuem Glanz. Bei der Wahl der<br />
Beleuchtungstechnik setzte man dabei<br />
auf das jahrzehntelange, österreichweit<br />
bewährte Know-how von Philips Licht<br />
im Bereich City Beautification.<br />
Neue Plastizität<br />
Die Anstrahlung des Uhrturms verleiht<br />
dem Gebäude eine neue Plastizität.<br />
Zwölf rechteckige Philips Decoflood<br />
MVF 617 bestückt mit MASTER HPI-T,<br />
250 W-Lampen sowie vier rotationssymmetrische<br />
Decoflood MVF 606 bestückt<br />
mit MASTER Colour CDM-T, 150W sorgen<br />
in angenehm warmweißer Lichtfarbe<br />
dafür, dass Konturen deutlicher<br />
hervortreten, <strong>die</strong> Eigenfarben der verschiedenen<br />
Materialien klarer erkennbar<br />
und Details sichtbarer werden.<br />
Höhere Fernwirkung<br />
Für den 34 m hohen Glockenturm, von<br />
der Grazern auch „Liesl“ genannt,<br />
erfolgte <strong>die</strong> Außenanstrahlung ebenfalls<br />
mittels Decoflood-Scheinwerfer<br />
bestückt mit MASTER HPI-T- und<br />
MASTER Colour CDM-T-Lampen.<br />
Durch den punktuellen Einsatz von<br />
Innenbeleuchtung wird das Volumen<br />
des Gebäudes sichtbar. LEDline-Scheinwerfer<br />
mit blauen Leuchtdioden in den<br />
Fenstern des Glockengestühls sowie ein<br />
Decoflood-Scheinwerfer bestückt mit<br />
MASTER Colour CDM-T 70 W im Inneren<br />
des Glockentürmchens unterstreichen<br />
<strong>die</strong>sen Effekt und erhöhen <strong>die</strong><br />
Fernwirkung.<br />
Der Grazer Uhrturm.<br />
Wirtschafts-Info<br />
Decoflood ist eine Serie von High-End-<br />
Flutlichtscheinwerfer, <strong>die</strong> systematisch<br />
für <strong>die</strong> Anstrahlung von Fassaden, Säulen<br />
oder <strong>die</strong> Akzentbeleuchtung von<br />
Gebäuden entwickelt wurde. Kennzeichnend<br />
für <strong>die</strong> Reihe ist <strong>die</strong> große<br />
Auswahl an Scheinwerfern, Lampen<br />
und Optiken. Dadurch können alle<br />
Arten von Gebäuden und Strukturen<br />
optimal beleuchtet werden.<br />
In Österreich hat Philips Licht eine<br />
Reihe von City Beautification-Projekten,<br />
unter anderem den Markartsteg und<br />
den Platzlbrunnen in Salzburg, <strong>die</strong> drei<br />
Donaubrücken in Linz, <strong>die</strong> Illumination<br />
der Klagenfurter Altstadt und des<br />
Stadtzentrums von Wr. Neustadt, <strong>die</strong><br />
Parkanlage Hofgarten in Innsbruck und<br />
<strong>die</strong> Zentralberufsschule Mollardgasse in<br />
Wien geplant und realisiert.<br />
Informationen:<br />
Philips Licht GmbH<br />
Triester Str. 64<br />
A-1101 Wien<br />
Tel.: 01/ 601 01-1369<br />
Fax: 01/ 601 01-1968<br />
E-Mail:<br />
infocenter.philips.aeg.licht@philips.com<br />
Internet: www.philips.at/licht<br />
KOMMUNAL 55<br />
E.E.
Energie<br />
Nutzung fossiler Energieträger in <strong>Gemeinden</strong><br />
Öko-Effizienz und<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Der kommunale Energie-Sektor betreibt durch verbesserte Öko-Effizienz und<br />
Wirtschaftlichkeit durch ökologische Restrukturierung und Contracting eine effektive<br />
Klimaschutzpolitik. KOMMUNAL berichtet, wie.<br />
◆ Dr. Dietmar Brodel<br />
Die durch <strong>die</strong> Nutzung von nicht-regenerativen<br />
fossilen Energieträgern verursachten<br />
Emissionen klimarelevanter<br />
Spurengasen führen zu einer Verstärkung<br />
des natürlichen Treibhauseffektes.<br />
Um <strong>die</strong> negativen Folgen des Treibhauseffektes<br />
in Grenzen zu halten, ist eine<br />
Erhöhung der Energieeffizienz und eine<br />
Reduktion der Treibhausgas-Emissionen<br />
zwingend geboten. Effektive Klimaschutzpolitik<br />
bedingt somit notwendigerweise<br />
eine Umgestaltung der<br />
gegenwärtigen Energieversorgung und<br />
-nutzung. <strong>Kommunal</strong>e Maßnahmen<br />
zum Schutz des Erdatmosphäre tragen<br />
<strong>die</strong>sem Erfordernis Rechnung.<br />
In der Primärenergieversorgung Österreichs<br />
dominieren nach wie vor <strong>die</strong> fossilen<br />
Energieträger. Dies ist aus Sicht<br />
des Klimaschutzes durchaus fatal: Kohlendioxid,<br />
das wichtigste Treibhausgas,<br />
fällt vor allem bei der Verbrennung fossiler<br />
Brennstoffe in einer Menge an,<br />
welche <strong>die</strong> anderer Schadstoffe bei weitem<br />
übertrifft. Da Filter den CO2-Ausstoß<br />
nicht vermindern können, lässt<br />
◆ Dr. Dietmar Brodel ist Leiter des<br />
Stu<strong>die</strong>ngangs Public Management an<br />
der FH Technikum Kärnten<br />
56 KOMMUNAL<br />
sich das Problem nur an der Wurzel<br />
packen: durch Substitution der traditionellen,<br />
fossilen Energieträger oder<br />
durch Energiesparen.<br />
Damit sind zugleich auch <strong>die</strong> grundsätzlichen<br />
Handlungsfelder für den<br />
kommunalen Klimaschutz umrissen.<br />
Den <strong>Gemeinden</strong> stehen grundsätzlich<br />
nur zwei Wege offen, um das Spannungsfeld<br />
zwischen ökologischer und<br />
ökonomischer Optimierung aufzulösen.<br />
Neben der Steigerung des Anteils<br />
erneuerbarer Energien kommen vor<br />
allem Maßnahmen zur Verbesserung<br />
der ökologischen Effizienz im Bereich<br />
der Elektrizitäts- und Wärmeerzeugung<br />
bzw. –nutzung in Betracht, um so den<br />
erforderlichen Einsatz fossiler Energieträger<br />
zu reduzieren.<br />
Gerade im letztgenannten Bereich ist<br />
das Einsparpotential<br />
enorm: So<br />
bleibt von den<br />
jährlich in Österreich<br />
eingesetzten<br />
1200 PJ Primärenergie<br />
rund <strong>die</strong><br />
Hälfte ungenutzt.<br />
In konventionellen<br />
Wärmekraftwerken<br />
gehen sogar<br />
bis zu 60% der<br />
Energie als<br />
Abwärme verloren.<br />
Da <strong>die</strong> Abwärme<br />
als Wärmeenergie<br />
genutzt werden<br />
kann, bietet sich<br />
hier der zentrale<br />
Ansatzpunkt zur Steigerung der Ökoeffizienz<br />
der Elektrizitäts- und Wärmeerzeugung.<br />
Zu denken ist dabei insbeson-<br />
Den <strong>Gemeinden</strong><br />
stehen grundsätzlich<br />
nur zwei Wege offen,<br />
um das Spannungsfeld<br />
zwischen ökologischer<br />
und ökonomischer<br />
Optimierung aufzulösen:<br />
Erneuerbare Energie<br />
oder Steigerung der<br />
ökologischen Effizienz.<br />
dere an <strong>die</strong> Steigerung des Fernwärmeanteils<br />
am Raumwärmemarkt und in<br />
<strong>die</strong>sem Zusammenhang <strong>die</strong> Förderung<br />
der Errichtung von Blockheizkraftwerken<br />
bzw. Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen.<br />
In der Praxis hat sich dabei auch<br />
der Einsatz des Contracting als ausgesprochen<br />
erfolgreich erwiesen. Der<br />
Hauptanreiz für solche Maßnahmen<br />
liegt – neben der besseren Öko-Effizienz<br />
– insbesondere und vor allem in<br />
einer erhöhten Wirtschaftlichkeit.<br />
Ökologie - Vorrang für<br />
Fernwärme und Erdgas<br />
Zur Verringerung jener Emissionen, <strong>die</strong><br />
durch das Heizen entstehen, sind <strong>die</strong> leitungsgebundenen<br />
Energieträger Fernwärme<br />
und Erdgas besonders<br />
prädestiniert. Da <strong>die</strong><br />
Energieträger Fernwärme,<br />
Erdgas und Strom auf<br />
dem Raumwärmemarkt<br />
in einer Wettbewerbssituation<br />
stehen (sowohl<br />
zueinander als auch zu<br />
den festen und flüssigen<br />
Energieträgern), müssen<br />
sie aufeinander optimal<br />
abgestimmt werden. Aus<br />
kommunaler Sicht ist<br />
damit insbesondere der<br />
Ausweis von Vorranggebieten<br />
für Fernwärme<br />
und Erdgas angesprochen.<br />
Zielsetzung bei der Schaffung<br />
von Vorranggebieten ist <strong>die</strong> möglichst<br />
vollständige Auslastung der<br />
umweltfreundlichen Fernwärmeerzeu-
In der Primärenergieversorgung Österreichs dominieren nach wie vor <strong>die</strong> fossilen Energieträger. Dies ist aus Sicht des Klimaschutzes<br />
durchaus fatal: Kohlendioxid, das wichtigste Treibhausgas, fällt vor allem bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe in einer Menge<br />
an, welche <strong>die</strong> anderer Schadstoffe bei weitem übertrifft.<br />
gung in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />
und <strong>die</strong> optimale Nutzung von industrieller<br />
Abwärme. Unter ökologischen<br />
Geschichtspunkten sollte Fernwärme vor<br />
Erdgas unbedingte Priorität genießen.<br />
Die Schaffung von Vorranggebieten für<br />
Erdgas bietet sich insbesondere dort an,<br />
wo <strong>die</strong> Versorgung mit Fernwärme technisch<br />
und wirtschaftlich nicht möglich<br />
ist.<br />
Zwar spricht einiges für<br />
<strong>die</strong> koordinierte Planung<br />
von Versorgungsleitung.<br />
So ermöglicht <strong>die</strong> Vorranggebietsabgrenzung<br />
bei der Fernleitungs- und<br />
Rohrnetzplanung eine<br />
Minimierung von Verteilkosten,<br />
da eine aufwendige<br />
Parallelversorgung<br />
mit Fernwärme und Erdgas<br />
unterbleibt. Bei<br />
bestehendem Erdgasnetz<br />
kann sich <strong>die</strong> Doppelversorgung<br />
allerdings sowohl ökologisch als<br />
auch ökonomisch als effizient erweisen.<br />
In sämtlichen österreichischen Bundesländern<br />
gibt es spezielle Förderprogramme,<br />
um zu einer hohen Anschlussdichte<br />
und dadurch zu einer besseren<br />
Auslastung und höheren Wirtschaftlichkeit<br />
von Abwärmenutzungs- und Abwärmerückgewinnungsanlagen<br />
beizutragen.<br />
<strong>Auch</strong> in den kommenden Jahren ist<br />
daher von einem weiteren Wachstum<br />
des Fernwärmemarktes auszugehen.<br />
Beim „Contracting“<br />
sind wirtschaftliche<br />
Energieeinsparungen<br />
zwischen 10 und 30<br />
Prozent realistisch und<br />
werden vielfach noch<br />
übertroffen.<br />
Contracting – Energiesparen<br />
mit Garantie<br />
Veraltete Versorgungsanlagen, ineffiziente<br />
Anwendungstechnik, unzureichende<br />
Be<strong>die</strong>nung und Wartung, fehlende<br />
Verbrauchskontrolle sind sektorenübergreifend<br />
Ursachen für hohen<br />
Energieverbrauch. Zielgerichtete Investition,<br />
modernes<br />
Betriebsmanagement,<br />
intelligente Nutzer-<br />
motivation sind demgegenüberVoraussetzungen<br />
für nachhaltigeKostensenkungen.<br />
Genau hier setzt<br />
das Contracting an.<br />
Es handelt sich hierbei<br />
um <strong>die</strong> Auslagerung<br />
(„Outsourcing“)<br />
von Maßnahmen zur<br />
Bereitstellung von<br />
Energie oder zur effizienten<br />
Verwendung von Energie an<br />
einen Dritten. Dabei wird zwischen<br />
dem Anlagen-Contracting und dem<br />
Energieeinspar-Contracting unterschieden.<br />
Beim Anlagen-Contracting übernimmt<br />
der Contractor alle Aufgaben<br />
zur Wärme- oder Stromversorgung<br />
einer Liegenschaft. Der Leistungsumfang<br />
bezieht sich dabei lediglich auf <strong>die</strong><br />
Bereitstellung von Energie. Beim Energieeinspar-Contracting<br />
realisiert der<br />
„Dritte“ demgegenüber Maßnahmen zu<br />
Energiebedarfsreduktion. Es handelt<br />
sich hierbei um ein gekoppeltes Investitions-<br />
und Betriebsverfahren. Ein Contractor<br />
finanziert und realisiert Energiesparmaßnahmen<br />
und betreut <strong>die</strong>se<br />
über eine vereinbarte Laufzeit. Sein<br />
Entgelt orientiert sich an der Höhe der<br />
eingesparten Energiemengen, er trägt<br />
also das unternehmerische Risiko.<br />
Mehrere Stu<strong>die</strong>n belegen, dass <strong>die</strong><br />
technischen Energiesparpotentiale<br />
beträchtlich sind. Wirtschaftliche Energieeinsparungen<br />
zwischen 10 und 30<br />
% sind realistisch und werden vielfach<br />
noch übertroffen. Diese Energiesparpotenziale<br />
bedeuten einen großen Markt<br />
für innovative technische Systemlösungen<br />
und darüber hinaus einen Beitrag<br />
zur finanziellen Konsoli<strong>die</strong>rung der<br />
<strong>Gemeinden</strong>. Zwischen Mittelknappheit<br />
und nachhaltigem kommunalem Klimaschutz<br />
besteht somit nicht notwendigerweise<br />
ein Widerspruch. Ganz im<br />
Gegenteil.<br />
Kontakt<br />
Dr. Dietmar Brodel, Fachhochschule<br />
Technikum Kärnten, Stu<strong>die</strong>ngangsleiter<br />
Public Management, Villacher<br />
Strasse 1, 9800 Spittal/Drau<br />
Tel.: +43 4762 90500 1200<br />
Fax: +43 4762 90500 1210<br />
Email: d.brodel@cti.ac.at<br />
Web: www.cti.ac.at<br />
KOMMUNAL 57
Wirtschafts-Info<br />
EU-weite Ausschreibung von Darlehensfinanzierungen<br />
Vergaberichtlinien neu<br />
Bereits seit 1.7.2003 ist ein einheitliches Vergabegesetz für Bund, Länder und<br />
<strong>Gemeinden</strong> in Kraft. Unklarheit besteht jedoch oft noch darin, ab welchem<br />
Darlehensbetrag eine EU-weite Ausschreibung notwendig ist. Vor allem <strong>die</strong><br />
Berechnung des Oberschwellenwertes sorgt dabei für Schwierigkeiten.<br />
Ab einem Oberschwellenbereich<br />
von EUR<br />
200.000,- und mehr<br />
sind <strong>Gemeinden</strong> verpflichtet,<br />
den Bestbieter<br />
für ihre Kreditfinanzierung<br />
mittels EU-weiter<br />
Ausschreibung zu ermitteln.<br />
Um <strong>die</strong>sen Oberschwellenbereich<br />
zu<br />
berechnen, ist<br />
grundsätzlich vom<br />
monatlichen Entgelt<br />
(bestehend aus Zinszahlungen<br />
sowie anteilsmäßigen<br />
Gebühren und<br />
Provisionen) für <strong>die</strong> erbrachte Dienstleistung<br />
auszugehen. In Abhängigkeit<br />
von der Laufzeit des Darlehens wird<br />
<strong>die</strong>ses monatliche Entgelt mit dem bis<br />
zu maximal 48fachen Wert multipliziert,<br />
um <strong>die</strong> Bemessungsgrundlage zu<br />
erhalten.<br />
Die nebenstehendeTabelle gibt an, ab<br />
welcher Darlehenshöhe, in Abhängigkeit<br />
vom aktuellen Marktzinssatz, der<br />
Schwellenwert von EUR 200.000,- für<br />
eine EU-weite Ausschreibung erreicht<br />
wird.<br />
Vorgangsweise bei EUweiten<br />
Ausschreibungen<br />
Bei Ausschreibungen im Oberschwellenbereich<br />
(über EUR 200.000,-) sind<br />
grundsätzlich ein offenes, ein nicht<br />
offenes und unter eingeschränkten<br />
Rahmenbedingungen ein Verhandlungsverfahren<br />
möglich. Dabei muss<br />
zunächst <strong>die</strong> Ausschreibung im EU-<br />
Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht<br />
werden.<br />
Unter der Adresse http://simap.eu.int/<br />
können Formblätter heruntergeladen<br />
bzw. online bearbeitet werden.<br />
Danach muss <strong>die</strong> Veröffentlichung in<br />
58 KOMMUNAL<br />
Ab einem<br />
Oberschwellenwert<br />
von<br />
EUR 200.000,-<br />
muss EU-weit<br />
ausgeschrieben<br />
werden.<br />
einem nationalen<br />
Medium erfolgen. Dieses<br />
wird von der jeweils<br />
zuständigen Landesregierung<br />
bestimmt.<br />
Nächster Schritt ist <strong>die</strong><br />
Versendung der Ausschreibungsunterlagen<br />
an jene Bieter, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se<br />
Unterlagen fristgerecht<br />
angefordert haben.<br />
Anders als bei einem<br />
nicht offenen Verfahren<br />
oder einem Verhandlungsverfahren<br />
werden<br />
nun bei einem offenen<br />
Verfahren <strong>die</strong> Angebote öffentlich<br />
geöffnet und ein Protokoll dazu ausgefertigt.<br />
Nach der Angebotsprüfung und der<br />
Ermittlung des Bestbieters nach den<br />
zuvor festgelegten Kriterien wird <strong>die</strong><br />
Zuschlagserteilung bekannt gegeben.<br />
Jene Bieter, <strong>die</strong> nicht den Zuschlag<br />
erhalten, sind über <strong>die</strong> getroffene<br />
Zuschlagserteilung bzw. Entscheidung<br />
zu informieren.<br />
Der Zuschlag an den Bestbieter darf -<br />
bei sonstiger Nichtigkeit - erst nach<br />
Ablauf einer Sperrfrist von 14 Tagen<br />
erteilt werden. Die vergebenen Aufträge<br />
müssen dann spätestens 48 Tage<br />
nach Zuschlagserteilung dem Amt für<br />
amtliche Veröffentlichung der EU<br />
bekannt gegeben werden.<br />
Alternativanbote<br />
Da im Finanzierungsbereich immer<br />
wieder neue, interessante Produkte –<br />
wie etwa strukturierte Finanzierungen<br />
– auf den Markt gebracht werden,<br />
sollte aus den Ausschreibungsunterlagen<br />
unbedingt hervorgehen, dass<br />
auch <strong>die</strong> Abgabe von Alternativangeboten<br />
zulässig ist. Allerdings sind hier<br />
Mindestbedingungen zu nennen.<br />
Laufzeit Verzinsung Verzinsung Verzinsung<br />
3 % p. a. 4 % p. a. 5 % p. a.<br />
10 Jahre 1.950.000,- 1.455.000,- 1.150.000,-<br />
15 Jahre 1.825.000,- 1.355.000,- 1.080.000,-<br />
20 Jahre 1.760.000,- 1.315.000,- 1.035.000,-<br />
25 Jahre 1.730.000,- 1.290.000, 1.020.000,-<br />
Tabelle: Darlehenshöhe in Euro, ab der eine EU-weite Ausschreibung bei einer<br />
geschätzten Verzinsung von 3 %, 4 % und 5 % erforderlich ist. Quelle: RFG III<br />
Informationen:<br />
Dipl.-Ing. Wolfgang Viehauser<br />
<strong>Kommunal</strong>kredit Austria AG<br />
Te.: 01/ 316 31 - 145<br />
E-Mail:<br />
w.viehauser@kommunalkredit.at<br />
www.kommunalkredit.at<br />
E.E.
KOMMUNAL<br />
CHRONIK<br />
Fachtagung & Wassercharta: „WasserZukunftVorarlberg“<br />
Zusammenarbeit ist notwendig<br />
BREGENZ<br />
Hochrangige politische Entscheidungsträger<br />
und namhafte<br />
Fachleute aus Wirtschaft<br />
und Verwaltung diskutierten<br />
Ende Oktober im Bregenzer<br />
Landhaus <strong>die</strong> Zukunft des<br />
Wassers. Bundesminister Josef<br />
Pröll und LH Herbert Sausgruber<br />
legten <strong>die</strong> wasserwirtschaftlichen<br />
Ziele des Bundes<br />
und des Landes dar. Wasserwirtschaftsreferent<br />
LSth. Dieter<br />
Egger ging insbesondere<br />
auf den Hochwasserschutz<br />
Tagesheimschulen<br />
Schule nach Maß<br />
EISENSTADT<br />
Österreichs Schulen haben<br />
gute Rahmenbedingungen,<br />
das bestätigt auch <strong>die</strong> OECD-<br />
Stu<strong>die</strong>. Das Bildungsbudget in<br />
Österreich beträgt 2003 8,24<br />
Mrd. Euro, 1998 waren es sieben<br />
Mrd. Euro. Das Burgenland<br />
nimmt mit einer Betreuungsquote<br />
von 97,6 % der 3-5<br />
jährigen den 1. Platz im Österreichvergleich<br />
ein (Quelle:<br />
Statistik Austria 2002).<br />
Öffentlichkeitsarbeit: Expertentagung<br />
GRAZ/WIEN<br />
Zahlreiche Fachleute aus<br />
dem Bereich der österreichischen<br />
kommunalen Öffentlichkeitsarbeit<br />
besuchten in<br />
Graz eine Fachtagung des<br />
Städtebundes. Hans-Jürgen<br />
Schmölzer referierte über<br />
<strong>die</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />
bzw. <strong>die</strong> Marketing-Strategien<br />
der steirischen Landeshauptstadt<br />
im noch laufenden<br />
Kulturhauptstadt- Jahr.<br />
Als wesentlichen Vorteil des<br />
erfolgreichen internationa-<br />
ein: „Der Schutz vor Hochwasser<br />
ist <strong>die</strong> Grundlage für<br />
<strong>die</strong> Besiedlung weiter Teile<br />
unseres Landes“. Hochwasserschutz<br />
und Ökologie sind<br />
inzwischen auch keine<br />
Gegensätze mehr, so Egger.<br />
„Die Wasser-Zukunft könne<br />
nur gemeinsam gestaltet<br />
werden: <strong>Gemeinden</strong> und<br />
Wassergenossenschaften,<br />
Wasserverbände, Wirtschaftsunternehmen,Umweltinitiativen<br />
und Vereine“, führte LH<br />
Sausgruber aus.<br />
Ing. Hans Kandler, Klimabündnis;<br />
Bgm. Dietfried Haller (Bad.<br />
Eissenkappel); Mag. Wolfgang<br />
Mehl, Klimabündnis (hinten);<br />
Alfred Stingl und DI Gotelind<br />
Alber, GF des Europäisaches Klimabündnis,<br />
Frankfurt.<br />
Graz und Wien vor dem Vorhang<br />
len Auftrittes von Graz<br />
nannte Schmölzer das Faktum,<br />
dass das Projekt zu keinem<br />
Zeitpunkt von den politischen<br />
Parteien in Frage<br />
gestellt wurde. Ebenso positiv<br />
wirkte sich auch <strong>die</strong><br />
inhaltliche Ausrichtung<br />
zugunsten der Grazer Bevölkerung<br />
aus, <strong>die</strong> dadurch das<br />
gesamte Projekt im Wesentlichen<br />
positiv mittrug. Ein<br />
weiterer Schwerpunkt nahm<br />
<strong>die</strong> Öffentlichkeitsarbeit der<br />
Stadt Wien ein.<br />
Fotos: Votatva<br />
Österreich ist in der glücklichen<br />
Lage, mehr als genügend<br />
Wasser in hervorragender<br />
Qualität zu haben. Minister<br />
Pröll: „Von den rund 84<br />
Milliarden Kubikmetern, <strong>die</strong><br />
als nutzbares Wasser zur Verfügung<br />
stehen, nützen wir<br />
gerade einmal drei Prozent.“<br />
Trotzdem gelte es, den Erhalt<br />
der Wasserressourcen zu<br />
gewährleisten und <strong>die</strong> natürliche<br />
Beschaffenheit der<br />
Gewässer bestmöglich zu<br />
erhalten.<br />
Klimabündnis<br />
Stingl geehrt<br />
BAD EISENKAPPEL<br />
Im Rahmen des 11. österr. Klimabündnistreffen<br />
in Bad<br />
Eisenkappel (Kärnten) wurden<br />
an den Grazer Alt.-Bgm.<br />
Alfred Stingl der „Austrian Climate<br />
Alliance Award“ verliehen.<br />
Stingel wurde auf Grund<br />
seines langjährigen persönlichen<br />
Einsatzes hinischtlich Klimaschutz<br />
ausgezeichnet. Er<br />
wurde unter 80 Nomminierten<br />
ausgewählt.<br />
Weltkulturerbe: Wiener Innenstadt<br />
WIEN<br />
Der Direktor des UNESCO-<br />
Welterbezentrums Paris,<br />
Prof. Francesco Bandarin,<br />
überreichte Bgm. Dr. Michael<br />
Häupl im Rathaus <strong>die</strong><br />
Weltkulturerbe-Urkunde.<br />
Minister Pröll, LH Sausgruber<br />
und LSth. Egger unterzeichneten<br />
im Rahmen der Fachtagung<br />
<strong>die</strong> Wassercharta „Unser Wasser<br />
- Unsere Zukunft: <strong>die</strong> rot-weißrote<br />
Wassercharta“.<br />
Steiermark<br />
Jüngster Ortschef<br />
ÜBELBACH<br />
Der 25-jährige Markus Windisch<br />
aus der 2100-Seelen<br />
Gemeinde Übelbach (Graz-<br />
Umgebung) löst den Niederösterreicher<br />
Hans-Jürgen<br />
Resel (der 27-jährige ist seit<br />
Jänner 2003 im Amt) als<br />
jüngster Bürgermeister<br />
Österreichs ab. KOMMUNAL<br />
bringt in der nächsten Ausgabe<br />
ein Porträt des „neuen“<br />
jüngsten Bürgermeisters.<br />
Weltkulturerbeurkundlich<br />
belegt:<br />
„Historisches<br />
Zentrum von<br />
Wien“.<br />
Wien ist trotzdem kein Museum<br />
Foto: VLK / D. Wanko<br />
Damit ist der historische<br />
Kern der Stadt, „einer der<br />
bedeutendsten der Welt“,<br />
so Bandarin, zum Stadtdenkmal<br />
im Sinne des Welterbes<br />
ernannt.
Zahlen<br />
Blindtext Charity - Aktion & Blindtext<br />
Die Promi-Jury mit den vier Bildern, <strong>die</strong> in <strong>die</strong> Auswahl für <strong>die</strong> Herold-Telefonbuch-<br />
Titelseite kamen: Karl Pfeiffer, der Mödlinger Gemeinderat Markus Wildels, Andreas<br />
Schneider, Jon Martinson, Organisator Kurt Bauer, Martina Fasslabend, Reini Buchacher,<br />
Claudia Kristofics-Binder, Kurt Faist und Christian Mühlbacher.<br />
Aktion „Ganz Österreich malt“<br />
Sensationeller<br />
Erfolg zeichnet<br />
sich ab<br />
Knapp einen Monatg vor Ende einer der<br />
größten Benefiz-Veranstaltungen Österreichs<br />
zeichnet sich ein sensationeller<br />
Erfolg ab. Hunderte <strong>Gemeinden</strong> haben<br />
sich mit der Veranstaltung von Vernissagen<br />
in den Dienst der Aktions gestellt,<br />
sehr viele prominente Österreicherinnen<br />
und Österreicher sind für <strong>die</strong> Kinder aktiv<br />
geworden. Um tausende Euros wurden<br />
Bilder gekauft. Der Erlös der Bilder<br />
kommt ja bekanntlich einigen Kinderhilfsorganisationen<br />
zu Gute<br />
Eine Promi-Jury (siehe oben) hat aus<br />
6800 Bilder im Format 594 x 420 oder einfacher<br />
60 x 40 cm wurden gemalt, <strong>die</strong> gesamt<br />
bemalte Fläche beträgt 1632 m 2 . An <strong>die</strong> 52.000<br />
Pastell-Ölkreiden haben <strong>die</strong> Kinder und Behinderten<br />
dafür benötigt, 17.000 Stunden waren<br />
sie insgesamt mit Malen beschäftigt. 425<br />
Betreuerinnen und Betreuer sowie Pädagogen<br />
haben <strong>die</strong> Künstler bei ihrer Arbeit begleitet.<br />
60 KOMMUNAL<br />
allen Kunstwerken, <strong>die</strong> von Behinderten<br />
und Kindern gemeinsam in den letzten<br />
sieben Monaten kreiert wurden, bei der<br />
nun letzten Promijurysitzung vier Bilder<br />
aus <strong>die</strong>ser Aktion ausgewählt. Eines <strong>die</strong>ser<br />
Kunstwerke wird <strong>die</strong> Titelseite des neuen<br />
Herold Telefonbuches für 2004 werden.<br />
Dies sehen wir als eine großartige Auszeichnung<br />
und Anerkennung stellvertretend<br />
für <strong>die</strong> über 7000 jungen Künstler,<br />
<strong>die</strong> bei der Aktion „Ganz Österreich malt“<br />
mit gemacht haben, und ihre Kreativität<br />
in den Dienst der guten Sache gestellt<br />
haben.<br />
Die Aktion „Behinderte und Kinder helfen<br />
Kindern in Not - Ganz Österreich malt” ist<br />
nicht nur einzigartig, sondern vor allem<br />
auch vorbildhaft für Österreich und <strong>die</strong><br />
ganze EU. Kinder und Behinderte malen<br />
für Kinder in Not. Sie können unbeeinflusst<br />
ihren Gedanken freien Lauf lassen<br />
und bildlich umsetzen, was sie bewegt.<br />
Schulen, <strong>Gemeinden</strong> und Behinderten-<br />
Institutionen in ganz Österreich haben<br />
<strong>die</strong>se Aktion erfreut aufgegriffen.<br />
Die Vernissage-Termine<br />
Wann und Wo im Dezember<br />
Montag 1. Dezember<br />
5671 Bruck/ Glocknerstr.<br />
4850 Timelkamm<br />
1070 Wien<br />
Dienstag 2. Dezember<br />
7062 Sankt Margarthen<br />
3512 Mautern<br />
1100 Wien<br />
Mittwoch 3. Dezember<br />
2351 Wr. Neudorf<br />
5541 Altenmarkt<br />
1080 Wien<br />
Donnerstag 4. Dezember<br />
4643 Pettenbach<br />
9220 Velden<br />
Freitag 5. Dezember<br />
4311 Schwertberg<br />
Dienstag 9. Dezember<br />
1060 Wien<br />
3400 Klosterneuburg<br />
7122 Gols<br />
Mittwoch 10. Dezember<br />
6063 Rum<br />
7053 Hornstein<br />
9210 Pörtschach<br />
Donnerstag 11. Dezember<br />
1040 Wien<br />
2231 Strasshof<br />
4084 St. Agagtha<br />
Freitag 12. Dezember<br />
7571 Stegersbach<br />
2391 Kaltenleutgeben<br />
1150 Wien<br />
Montag 15. Dezember<br />
1180 Wien<br />
9545 Radenthein<br />
8020 Graz<br />
Mittwoch 17. Dezember<br />
6422 Stams<br />
4675 Weibern<br />
2352 Gumpoldskirchen<br />
Donnerstag 18. Dezember<br />
1090 Wien<br />
Freitag 19. Dezember<br />
2340 Mödling<br />
Abschlussgala<br />
Alle Informationen über <strong>die</strong> Aktion<br />
finden sich unter:<br />
www.ganz-oesterreich-malt.at
Fotos: Renate Apostel<br />
Das Podium: Dr. Herbert Greisberger, ÖGUT-Generalsekretär, Lebensminister Dipl.-Ing.<br />
Josef Pröll, ÖGUT-Präsident Dr. Rene Alfons Haiden, Gemeindebundpräsident Bgm.<br />
Helmut Mödlhammer und Monika Auer, ÖGUT, Themenleitung Contracting.<br />
Die „Energieprofis 2003“ sind gekürt<br />
Mit Contracting<br />
CO 2 sparen<br />
Im vierten Jahr des Contracting-Preises „Energie-Profi“<br />
verliehen Lebensminister Josef Pröll, Gemeindebundpräsident<br />
Helmut Mödlhammer und <strong>die</strong> ÖGUT <strong>die</strong><br />
Auszeichnungen an <strong>die</strong> „Energie-Profis 2003“.<br />
Der Preis wurde in den Kategorien „Contracting-Projekte“,<br />
„Marketing“ und „Innovationen“<br />
an insgesamt sechs Preisträger<br />
vergeben. Fünf Preisträgerobjekte (das<br />
sechste fiel in <strong>die</strong> Kategorie Marketing)<br />
kommen zusammen auf eine CO 2-Einsparung<br />
von 2350 Tonnen pro Jahr bei<br />
einem Investitionsvolumen von 12,3 Millionen<br />
Euro.<br />
»<br />
Die <strong>Gemeinden</strong><br />
nehmen ihre Rolle als<br />
Innovationsmotoren<br />
für nachhaltiges<br />
Energiemanagement<br />
eindrucksvoll wahr.<br />
Lebensminister Josef Pröll«<br />
„Anhand <strong>die</strong>ser<br />
wenigen Zahlen<br />
wird deutlich,<br />
dass das Potenzial<br />
für Einsparungen<br />
und<br />
damit auch für<br />
<strong>die</strong> Auslösung<br />
von Investitionen<br />
in der<br />
Sanierung<br />
enorm ist“, ist<br />
Herbert Greisberger, ÖGUT-„General“,<br />
überzeugt. <strong>Auch</strong> Bgm. Helmut Mödlhammer,<br />
Gemeindebundpräsident, ist von den<br />
Vorteilen <strong>die</strong>ses Finanzierungsmodells für<br />
Energiespar-Maßnahmen überzeugt.<br />
Umso mehr freut es ihn, „dass <strong>die</strong><br />
<strong>Gemeinden</strong> ihre Rolle als Innovationsmotoren<br />
für nachhaltiges Energiemanagement“<br />
so eindrucksvoll wahrnehmen.<br />
Lebensminister Josef Pröll betonte nachdrücklich,<br />
wie wertvoll und notwendig<br />
ein breiter Einsatz des Instrumentes bei<br />
der Erreichung der österreichischen Klimaschutzziele<br />
sei.<br />
◆ In der Kategorie Con-<br />
tracting-Objekte ging der<br />
Hauptpreis an <strong>die</strong> ForschungsgesellschaftJoanneum<br />
Research GmbH für<br />
<strong>die</strong> umfassende Sanierung<br />
ihres Gebäudes in<br />
der Grazer Steyrergasse.<br />
◆ In der Kategorie Innovationen<br />
ging der Hauptpreis<br />
an <strong>die</strong> Fa. s.nahwaerme.at<br />
für <strong>die</strong> zentrale<br />
Wärmeversorgung auf Biomassebasis,<br />
ergänzt durch Einsatz von Solarenergie<br />
für ein Baulandsicherungsmodell in der<br />
Salzburger Gemeinde Obertrum. Die<br />
Gemeinde stellt ihr Bemühen um eine<br />
Energie-Profi 2003<br />
Die Preisträger Kirchbach in Steiermark:<br />
Ing. Robert Frauwallner<br />
(Lokale Energieagentur Oststeiermark),<br />
DI (FH) Julia Tartler (Conness),<br />
Ing. Manfred Nestelbacher (Conness),<br />
Bgm. DI Josef Winter (Marktgemeinde<br />
Kirchbach), Minister Pröll, DI<br />
Karl Heinz Lesch (Conness) und DI<br />
Gerhard Bucar (Energieagentur).<br />
Die Preisträger aus Raabs/Thaya mit<br />
Helmut Mödlhammer, Ing. Otmar<br />
Schlager (Waldviertler Energieagentur),<br />
Bgm. Othmar Knapp<br />
(Raabs), Dr. Gerhard Proißl (Obmann<br />
Energieagentur Waldviertel), Josef<br />
Pröll und René-Alfons Haiden.<br />
nachhaltige und umweltfreundliche Energieversorgung<br />
durch <strong>die</strong> Verpflichtung<br />
unter Beweis, <strong>die</strong> Grundstücke mit<br />
Anschlusszwang an das Nahwärmenetz<br />
zu verkaufen.<br />
◆ Der Hauptpreis in der Kategorie Marketing<br />
ging an den Verein für Konsumenteninformation.<br />
Er trägt mit dem „Österreichischen<br />
Umweltzeichen für Energie-<br />
Contracting“ zur Etablierung von Qualitätsstandards<br />
bei.<br />
◆ Anerkennungspreise in der Kategorie<br />
Contracting-Projekte erhielten das Unternehmen<br />
Baxter Vaccine AG für ein Einspar-Contracting-Projekt<br />
am Standort Orth<br />
an der Donau (NÖ), <strong>die</strong> Marktgemeinde<br />
Kirchbach in Steiermark für einen Einspar-<br />
Contracting-Pool, in dem insgesamt 14<br />
Gebäude und Anlagen zusammengefasst<br />
wurden, sowie <strong>die</strong> Stadtgemeinde Raabs<br />
an der Thaya (NÖ), ebenfalls mit einem<br />
Einspar-Contracting-Pool für sieben<br />
gemeindeeigene Gebäude und Anlagen.<br />
Der „Energieprofi 2003“ wurde unterstützt<br />
von der Raiffeisen Zentralbank<br />
Österreich AG.<br />
KOMMUNAL 61
Gesellschaft<br />
Gender Mainstreaming<br />
„Der Weg ist<br />
das Ziel“<br />
Frauen und Männer haben unterschiedliche Bedürfnisse<br />
und verschiedene Vorstellungen von der Umwelt, in der<br />
sie leben. „Gender Mainstreaming“ als Leitziel soll<br />
geschlechtersensible Politik und Planung fördern –<br />
auch in den <strong>Gemeinden</strong>.<br />
Viele sprechen vom Gender Mainstreaming,<br />
aber kaum jemand tut es. Und<br />
noch weniger politische AkteurInnen wissen,<br />
was nun unter <strong>die</strong>sem Begriff genau<br />
zu verstehen ist und was nicht. Bei Gender<br />
Mainstreaming handelt es sich um<br />
eine Methode und nicht um ein Ziel -<br />
eine Methode, <strong>die</strong> von oben her, also ausgehend<br />
von den jetzt <strong>die</strong> Verantwortung<br />
tragenden Führungskräften, <strong>die</strong> Sichtweisen<br />
und Bedürfnisse von Frauen ausreichend<br />
berücksichtigen soll.<br />
Der wenig ansprechende Begriff beruht<br />
auf der Unterscheidung zwischen „sex“,<br />
dem biologischen Geschlecht und „gender“<br />
dem „sozialen Geschlecht“ im Englischen.<br />
Mit Gender sind <strong>die</strong> gesellschaftlichen<br />
Geschlechterrollen gemeint, <strong>die</strong> Vorstellungen<br />
und Erwartungen, wie Frauen<br />
und Männer sind bzw. sein sollen. Mainstreaming<br />
heißt, dass ein bestimmtes<br />
Denken und Handeln in den „Mainstream“<br />
(Hauptstrom) - in Politik und<br />
Verwaltung, Programme und Maßnahmen<br />
- übernommen und zu einem selbstverständlichen<br />
Handlungsmuster wird.<br />
Damit soll ein Sonderthema zu einem<br />
Hauptthema werden.<br />
Frauen und Männer finden in der Gesellschaft<br />
unterschiedliche Lebensbedingungen<br />
und Chancen vor. Sie entwickeln aufgrund<br />
geschlechtsspezifischer Sozialisation<br />
unterschiedliche Interessen und<br />
Bedürfnisse und sind von gesellschaftlichen<br />
Prozessen und deren Auswirkungen<br />
unterschiedlich betroffen. Gender Mainstreaming<br />
bedeutet, <strong>die</strong>se unterschiedlichen<br />
Ausgangssituationen so in den politischen<br />
Prozess einzubringen, dass <strong>die</strong><br />
spezifischen Merkmale, Interessen und<br />
Wertvorstellungen beider Geschlechter<br />
berücksichtigt werden.<br />
62 KOMMUNAL<br />
Die Europäische Kommission hat Gender<br />
Mainstreaming als Querschnittsaufgabe<br />
definiert, um das Ziel der Chancengleichheit<br />
auf eine breitere Basis zu stellen.<br />
Verpflichtung auf allen<br />
politischen Ebenen<br />
Österreich hat sich politisch und rechtlich<br />
verpflichtet, <strong>die</strong> Strategie des Gender<br />
Mainstreaming in nationalen Politiken<br />
umzusetzen. Diese Verpflichtung basiert<br />
auf verschiedenen internationalen<br />
und europäischen<br />
Aktionsplänen.<br />
Rechtsgrundlage ist der<br />
Amsterdamer Vertrag, der<br />
mit 1. Mai 1999 in Kraft<br />
getreten ist und <strong>die</strong><br />
Gleichstellung von Frauen<br />
und Männern als grundlegendesGemeinschaftsrecht<br />
und als eines der<br />
Ziele der Gemeinschaft<br />
festgeschrieben hat:<br />
◆ Artikel 2 des EG-Vertrags:<br />
Die Förderung der<br />
Gleichstellung von Männern<br />
und Frauen ist eine der Aufgaben<br />
der Europäischen Gemeinschaft;<br />
◆ Artikel 3 des EG-Vertrags: Bei allen<br />
ihren Tätigkeiten wirkt <strong>die</strong> Gemeinschaft<br />
darauf hin, Ungleichheiten zu beseitigen<br />
und <strong>die</strong> Gleichstellung von Männern und<br />
Frauen zu fördern.<br />
◆ Artikel 7 Bundes-Verfassungsgesetz<br />
verbietet jede Form der Diskriminierung<br />
auf Grund des Geschlechts. Abs. 2 lautet<br />
seit 1998: „Bund, Länder und <strong>Gemeinden</strong><br />
bekennen sich zur tatsächlichen Gleichstellung<br />
von Mann und Frau. Maßnah-<br />
Österreich<br />
hat sich politisch<br />
und rechtlich verpflichtet,<br />
<strong>die</strong> Strategie<br />
des Gender<br />
Mainstreaming in<br />
nationalen Politiken<br />
umzusetzen.<br />
men zur Förderung der faktischen Gleichstellung<br />
von Frauen und Männern insbesondere<br />
zur Beseitigung tatsächlich bestehender<br />
Ungleichheiten sind zulässig“.<br />
<strong>Auch</strong> <strong>die</strong> Landesregierungen haben Gender<br />
Mainstreaming als verbindliches Leitziel<br />
verankert, und beschlossen, vorhandene<br />
Maßnahmen zu bündeln und auszubauen<br />
und EntscheidungsträgerInnen<br />
zu sensibilisieren und schulen. Insofern<br />
sind auch <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> verpflichtet,<br />
Gender Mainstreaming umzusetzen<br />
und bei allen Maßnahmen, Konzepten<br />
und Vorhaben <strong>die</strong> unterschiedlichenLebenssituationen,<br />
Bedürfnisse, Interessen<br />
und Anliegen von Frauen<br />
und Männern zu berücksichtigen.<br />
Gender Mainstreaming<br />
ist Querschnittsmaterie<br />
in der EU, genauso wie <strong>die</strong><br />
Querschnittsmaterie „Umwelt“.<br />
Es besteht in der (Re-)<br />
Organisation, Verbesserung,<br />
Entwicklung und Evaluierung<br />
politischer Prozesse<br />
mit dem Ziel, eine geschlechterbezogene<br />
Sichtweise in<br />
alle politischen Konzepte auf<br />
allen Ebenen und in allen Phasen durch<br />
alle an politischen Entscheidungen beteiligten<br />
Akteure und Akteurinnen einzubeziehen.<br />
Viele gute Gründe<br />
Es gibt viele überzeugende Argumente,<br />
Gender Mainstreaming auf kommunaler<br />
Ebene zu implementieren. Zum einen ist<br />
da <strong>die</strong> Verpflichtung durch <strong>die</strong> EU– und<br />
<strong>die</strong> nationale Gesetzgebung.<br />
Werden Frauenanliegen in Planungspro-
Artikel 2 des EG-Vertrags: Die Förderung<br />
der Gleichstellung von Männern und<br />
Frauen ist eine der Aufgaben der<br />
Europäischen Gemeinschaft.<br />
zessen auf Dauer nicht berücksichtigt,<br />
geht kreatives Humankapital verloren.<br />
Laut einem Forschungsbericht der Bundesanstalt<br />
für Bergbauernfragen ziehen gut<br />
ausgebildete Frauen überproportional<br />
häufig aus ländlichen Regionen weg. Ein<br />
unwiederbringlicher Verlust gerade für<br />
<strong>die</strong>se Gebiete. In den meist großzügig<br />
geförderten neuen Technologie- und Innovationszentren<br />
finden sich nur 10 Prozent<br />
Frauen als Unternehmensgründerinnen,<br />
obwohl der Frauenanteil bei Unternehmensneugründungen<br />
bei 30 Prozent liegt.<br />
Da Frauen und Männer <strong>die</strong> Gemeinde, in<br />
der sie leben, unterschiedlich erleben und<br />
nutzen, wirkt sich eine geschlechtersensible<br />
Gestaltung auf ihre Lebensqualität aus.<br />
Immer mehr Kommunen setzen sich auch<br />
zum Ziel, eine Lokale Agenda 21 zu entwickeln.<br />
Diese hebt hervor, dass eine<br />
nachhaltige Entwicklung ohne <strong>die</strong> Beteiligung<br />
von Frauen nicht möglich ist. Also<br />
besser Gender Mainstreaming als gender<br />
mens’ dreaming.<br />
Pilotgemeinde gewünscht<br />
DI Elke Szalai, Mitarbeiterin im Büro tilia,<br />
technisches Büro für Landschaftsplanung<br />
Wien und Mödling, hat im Büro den<br />
Arbeitsschwerpunkt Gender Mainstreaming<br />
und Regionalentwicklung. Das Büro<br />
tilia verfügt über große Erfahrung in der<br />
feministischen Planung und hat in den<br />
letzten Jahren vermehrt Forschungsprojekte<br />
und Planungen zu Gender Mainstreaming<br />
durchgeführt.<br />
Aktuelles Projekt ist das von tilia im Auf-<br />
<strong>Auch</strong> <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong><br />
sind verpflichtet, Gender<br />
Mainstreaming umzusetzen<br />
und <strong>die</strong> unterschiedlichen<br />
Lebenssituationen,<br />
Bedürfnisse, Interessen und<br />
Anliegen von Frauen und<br />
Männern zu berücksichtigen.<br />
trag der Gemeinde Wien entwickelte<br />
Planspiel „Gender City”. Dieses Spiel<br />
macht geschlechtsspezifische Aspekte in<br />
Planungsprozessen<br />
sichtbar und verbindet<br />
<strong>die</strong> Strategie Gen-<br />
der Mainstreaming<br />
mit einem konkreten<br />
Planungsthema.<br />
„Gender City” bietet<br />
den TeilnehmerInnen<br />
einen lustvollen und<br />
spielerischen Einstieg<br />
in <strong>die</strong> Themen und<br />
zeigt <strong>die</strong> Möglichkeiten<br />
zur Formulierung<br />
von Wünschen an <strong>die</strong><br />
PlanerInnen und<br />
führt vielleicht zu<br />
mehr Mitbestimmung bei Planungsentscheidungen.<br />
Warum gerade jetzt<br />
Gender Mainstreaming?<br />
Der Bund, <strong>die</strong> Länder und auch <strong>die</strong> Kommunen<br />
sind durch Übernahme des<br />
Amsterdamer Vertrages der EU verpflichtet<br />
Gender Mainstreaming in alle Arbeitsbereiche<br />
der öffentlichen Stellen zu implementieren.<br />
Daher sind viele Menschen,<br />
<strong>die</strong> sich bisher wenig mit Geschlechterrollen<br />
auseinandergesetzt haben, aufgefordert,<br />
an der Herstellung von Chancengleichheit<br />
von ALLEN zu arbeiten. Doch<br />
dafür steht kein extra Budget zur Verfügung<br />
und eine mit Gender Mainstreaming<br />
beauftragte Person ohne Geld- und Zeitbudget<br />
kann nicht viel Veränderungen<br />
zustande bringen,” stellt DI Szalai fest.<br />
Definition<br />
Was Gender Mainstreaming keinesfalls<br />
soll, ist, <strong>die</strong> gezielte Frauenförderung<br />
und Gleichstellungspolitik zu<br />
ersetzen:<br />
Gleichstellungspolitik und<br />
Frauenförderung<br />
◆ zielt direkt auf bestehende<br />
Ungleichgewichte<br />
◆ erarbeitet kurzfristig wirkende<br />
Maßnahmen<br />
◆ erarbeitet politische Strategien<br />
zu Fragen, <strong>die</strong> andere Politikbereiche<br />
nicht abdecken<br />
Gender Mainstreaming<br />
◆ zielt auf Rahmenbedingungen<br />
und Strukturen, <strong>die</strong> Ungleichheit<br />
hervorbringen<br />
◆ wirkt langfristig und weniger<br />
direkt als spezifische Gleichstellungspolitik<br />
◆ entwickelt Strategien für alle<br />
Politikbereiche<br />
Gesellschaft<br />
Tatsächlich werden aber erst zögerliche<br />
Umsetzungsschritte gesetzt – in Analysen<br />
und Leitbildern schon erheblich mehr.<br />
Das Büro tilia hat bereits viel Erfahrung<br />
mit Planspielen und ebenso mit<br />
geschlechtssensibler Planung und Gender<br />
Mainstreaming. Die Kombination <strong>die</strong>ser<br />
Erfahrungen macht es uns möglich, auch<br />
in Regionalentwicklungsprozessen oder<br />
bei der Beratung in kleineren <strong>Gemeinden</strong><br />
tätig zu sein, meint DI Szalai. In der gängigen<br />
Regionalentwicklung sind Frauen<br />
immer noch zu wenig in <strong>die</strong> Erstellung<br />
von Konzepten eingebunden. Das liegt<br />
einerseits an den Betreuungspflichten, <strong>die</strong><br />
meist Frauen haben und daher nicht zu<br />
längeren Sitzungen gehen können, aber<br />
auch an den fehlenden Vorbildern. Es gibt<br />
einfach zu wenige Bürgermeisterinnen<br />
oder Gemeinderätinnen und viele Frauen<br />
haben Scheu, sich in den “Vordergrund”<br />
zu stellen, erläutert DI Szalai. Diese Tatsche<br />
wird auch im Arbeitskreis Gender<br />
Mainstreaming und LEADER+ bearbeitet,<br />
um langfristig mehr Frauen in <strong>die</strong> Regionalentwicklung<br />
einzubinden. Eine Möglichkeit<br />
der Einbindung ist <strong>die</strong> Gründung<br />
geschlechtshomogener Gruppen, schlägt<br />
<strong>die</strong> Landschaftsplanerin vor.<br />
Das Büro tilia wünscht sich, um <strong>die</strong><br />
Implementierung von Gender Mainstreaming<br />
auch in ländlichen Räumen voranzutreiben,<br />
Pilotgemeinden, mit denen<br />
über das Planspiel ein lustvoller Einstieg<br />
in <strong>die</strong> Umsetzung von gendergerechten<br />
Projekten geschaffen werden kann. So<br />
kann Gender Mainstreaming den Weg<br />
vom Papier, auf dem Leitbilder erstellt<br />
wurden und in denen Gender Mainstreaming<br />
meist ein Punkt ist, in <strong>die</strong> Umsetzung<br />
durch erste Projekte schaffen, erläutert<br />
DI Szalai. Damit werden auch Frauen<br />
und ihre Bedürfnisse in Regionalplanungsprozessen<br />
und in der Gemeindeentwicklung<br />
sichtbar! Dabei ist <strong>die</strong> Größe der<br />
Gemeinde oder Region unwesentlich –<br />
eine engagierte Gemeinde oder Region<br />
kann einiges bewirken!<br />
Nähre Informationen über das am Pilotprojekt<br />
„Gender Mainstreaming in der<br />
kommunalen Planung“ interessierte<br />
<strong>Gemeinden</strong> unter www.tilia.at<br />
Theresia Kandler<br />
Infos im www<br />
GEM – Koordinationsstelle für Gender Mainstraming<br />
http://www.gem.or.at/de/<br />
GesiR –Gendersensible Regionalentwicklung<br />
http://www.bab.at/p-gesir.html<br />
http://www.gendermainstreaming.at/<br />
http://www.gendernow.at/<br />
KOMMUNAL 63
Fotos: Sternig<br />
Blindtext Aus den Bundesländern<br />
& Blindtext<br />
64 KOMMUNAL<br />
BURGENLAND<br />
Vorstu<strong>die</strong> soll S31-Anschluss untersuchen<br />
Entlastung für <strong>Gemeinden</strong><br />
EISENSTADT/<br />
MARKT ST. MARTIN<br />
Als „wichtigen Etappen-<br />
Erfolg“ bezeichnete LR Bieler<br />
das Ersuchen der ASFI-<br />
NAG, eine Vorstu<strong>die</strong> samt<br />
Verkehrsuntersuchung für<br />
eine Anschlussstelle an <strong>die</strong><br />
Schnellstraße S31 bei Markt<br />
St. Martin durchzuführen.<br />
Derzeit befindet sich in <strong>die</strong>sem<br />
Bereich lediglich eine<br />
Betriebsumkehr, <strong>die</strong> nicht<br />
für den allgemeinen Verkehr<br />
zugelassen ist.<br />
„Die neue Anschlussstelle in<br />
<strong>die</strong>sem Bereich würde<br />
sowohl zahlreichen Pendlern<br />
entgegen kommen als auch<br />
<strong>die</strong> Anrainer entlang der<br />
B50-<strong>Gemeinden</strong> weiter von<br />
KÄRNTEN<br />
Schwerverkehr entlasten.“<br />
Die ASFINAG sei nach intensiven<br />
Gesprächen von ihrem<br />
bisherigen Nein abgegangen<br />
und lasse das Projekt nun<br />
genau prüfen. Ein Ergebnis<br />
der Vorstu<strong>die</strong> soll im Frühjahr<br />
2004 vorliegen.<br />
Die bestehende Betriebsumkehr<br />
entspricht derzeit nicht<br />
den Anforderungen für eine<br />
allgemeine Verkehrsfreigabe<br />
– etwa durch zu enge Kurvenra<strong>die</strong>n<br />
oder ungeeignete<br />
Einreihspuren. Mit der Vorstu<strong>die</strong><br />
sollen technische<br />
Lösungen erarbeitet, eine<br />
Verkehrsuntersuchung<br />
durchgeführt und alle offenen<br />
Sicherheitsfragen beantwortet<br />
werden, erläuterte<br />
Vizepräsident Bgm. Hubert Gradenegger, LGF Helmut Lackner, Präsident<br />
Bgm. Hans Ferlitsch, Vizepräsident Bgm. Valentin Happe, Vizepräsident<br />
Bgm. Vinzenz Rauscher und Vizepräsident Bgm. ÖR. Ing. Siegfried Kampl.<br />
VELDEN<br />
Bei der ordentlichen Landesversammlung<br />
des Kärntner<br />
Gemeindebundes am 7.<br />
November wurde Präsident<br />
Bgm. Hans Ferlitsch in seiner<br />
Funktion bestätigt. Die<br />
Landesversammlung, <strong>die</strong><br />
heuer im Casineum Velden<br />
abgehalten wurde, stand<br />
unter dem Motto „Starke<br />
<strong>Gemeinden</strong> schaffen<br />
Zukunft“. Rund 170<br />
Gemeindevertreter diskutierten<br />
in Anwesenheit von LH<br />
Jörg Haider, LHStv. Peter<br />
Ambrozy, den LRs Georg<br />
Wurmitzer, Gabriele Schau-<br />
nig-Kandut und Reinhart<br />
Rohr über kommunale<br />
Anliegen. Einmal mehr standen<br />
<strong>die</strong> finanziellen Sorgen<br />
der <strong>Gemeinden</strong> im Mittelpunkt.<br />
Hans Ferlitsch forderte von<br />
Bund und Land jene finanziellen<br />
Mittel ein, welche <strong>die</strong><br />
<strong>Gemeinden</strong> für <strong>die</strong> Grundausstattung<br />
benötigen. Bgm.<br />
Ferlitsch: „Die <strong>Gemeinden</strong><br />
verfügen über keine finanziellen<br />
Reserven. Zahlreiche<br />
Projekte können daher nicht<br />
umgesetzt werden.“<br />
Für den Kärntner Präsidenten<br />
ist es auch wichtig, <strong>die</strong><br />
Neben einer neuen Anschlussstelle<br />
müssten zusätzliche<br />
Einrichtungen für <strong>die</strong> Erfassung<br />
der Lkw-Maut berücksichtigt<br />
werden.<br />
Bieler. Zudem müssten<br />
zusätzliche Einrichtungen<br />
für <strong>die</strong> Erfassung der Lkw-<br />
Maut berücksichtigt werden.<br />
Der Landesrat geht davon<br />
aus, dass „bei einem positiven<br />
Ergebnis der Vorstu<strong>die</strong><br />
schon im kommenden Jahr<br />
<strong>die</strong> Bauarbeiten ausgeschrieben<br />
und 2005 abgeschlossen<br />
werden könnten“.<br />
Hans Ferlitsch als Kärntner Gemeindebundpräsident bestätigt<br />
Starke <strong>Gemeinden</strong> schaffen Zukunft<br />
Abgangsgemeinden wegzubringen.<br />
Wiederholt hat<br />
Bgm. Hans Ferlitsch <strong>die</strong><br />
langjährige Forderung des<br />
Kärntner Gemeindebundes,<br />
wonach <strong>die</strong> Gemeindeanteil<br />
an den Ausgaben für Sozialleistungen<br />
von derzeit 60<br />
Prozent auf 50 Prozent<br />
abgesenkt werden muß. Ferlitsch:<br />
„Die Absenkung auf<br />
50 Prozent wurde uns vom<br />
Landesfinanzreferenten versprochen.“<br />
Der Präsident des ÖsterreichischenGemeindebundes,<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer,<br />
hob <strong>die</strong> positive<br />
Sicherheitsgespräch<br />
Neuer Grenzübergang<br />
2004<br />
WIEN/EISENSTADT<br />
Schwerpunkt eines Sicherheitsgesprächs<br />
zwischen<br />
„Gemeindeminister“ Strasser<br />
und LHStv. Steindl war <strong>die</strong><br />
Realisierung des Grenzüberganges<br />
Strem/Heiligenbrunn.<br />
„In <strong>die</strong>ser Frage kommen vom<br />
Innenminister positive Signale“,<br />
sagt Steindl. „Jetzt muss<br />
noch das Land Burgenland seinen<br />
Beitrag leisten, denn <strong>die</strong><br />
notwendigen infrastrukturellen<br />
Voraussetzungen müssen<br />
geschaffen werden“, fordert<br />
Steindl. Laufe alles nach<br />
Plan, könne der Grenzübergang<br />
mit 1. Mai<br />
2004 eröffnet werden.<br />
Diskussionsrunde mit Hans Ferlitsch,<br />
LH-Stv. Dr. Peter Ambrozy,<br />
Moderator Adolf Winkler, LH<br />
Jörg Haider, Gemeindereferent<br />
LR Georg Wurmitzer und<br />
Helmut Mödlhammer.<br />
Leistungsbilanz der Kärntner<br />
<strong>Gemeinden</strong> hervor. Mödlhammer:<br />
„Die Kärntner<br />
<strong>Gemeinden</strong> arbeiten vorbildlich.“<br />
Kritisiert wurde von<br />
Präsident Mödlhammer <strong>die</strong><br />
heutige Form des Finanzausgleiches,<br />
der seiner Ansicht<br />
nach nicht mehr gerecht sei.<br />
„Zwischen großen und kleinen<br />
<strong>Gemeinden</strong> gibt es bei<br />
den Aufgaben nur noch<br />
geringe Unterschiede“, so<br />
Mödlhammer.<br />
Mehr auf<br />
www.kaerntnergemeindebund.at
NIEDERÖSTERREICH<br />
Bodenbündnis<br />
Niederösterreich<br />
tritt Netzwerk bei<br />
ST. PÖLTEN<br />
Das Land Niederösterreich<br />
tritt dem Bodenbündnis der<br />
europäischen Städte und<br />
<strong>Gemeinden</strong> bei, das im Oktober<br />
2000 ins Leben gerufen<br />
wurde. Das Bodenbündnis ist<br />
ein Netzwerk von Kommunen,<br />
das sich einem nachhaltigen<br />
Umgang mit dem<br />
Boden verschrieben hat.<br />
„Böden sind nicht beliebig<br />
vermehrbar, daher müssen<br />
wir verantwortungsvoll mit<br />
<strong>die</strong>ser Ressource umgehen“,<br />
begründete LR Josef Plank<br />
<strong>die</strong>sen Schritt. Die zentrale<br />
Lebensgrundlage Boden<br />
müsse gesichert werden.<br />
„Der Nutzen für <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong><br />
liegt auf der Hand. Sie<br />
schonen <strong>die</strong> Ressourcen für<br />
künftige Generationen und<br />
können mit einer höheren<br />
Bodenfruchtbarkeit, einem<br />
ausgeglichenen Wasserhaushalt<br />
und einer Stabilisierung<br />
der Siedlungsdichte rechnen“,<br />
erläuterte Plank.<br />
ST. PÖLTEN<br />
Auf Initiative von LR Johanna<br />
Mikl-Leitner und Umweltlandesrat<br />
Wolfgang Sobotka werden<br />
auch 2004 wieder 25 niederösterreichische<br />
<strong>Gemeinden</strong><br />
jeweils € 10.000.- für <strong>die</strong> Gestaltung<br />
eines naturnahen<br />
Spielplatzes erhalten. In den<br />
letzten beiden Jahre konnten<br />
in NÖ ca. 180 Spielplatzprojekte<br />
irealisiert werden, worauf<br />
<strong>die</strong> NÖ <strong>Gemeinden</strong> stolz<br />
sein können. Anträge für <strong>die</strong><br />
NÖ Spielplatzförderung 2004<br />
kann jede niederösterreichische<br />
Gemeinde mit Unterstützung<br />
einer Eltern- bzw. Projektgruppe<br />
bis spätestens 15.<br />
Jänner 2004 an das NÖ Spielplatzbüro<br />
des NÖ Familienreferats,<br />
Landhausplatz 1, 3109<br />
St. Pölten stellen. Eine Jury<br />
wird <strong>die</strong> Einhaltung der Kriterien<br />
überprüfen, bewerten<br />
und 25 Siegergemeinden auswählen.<br />
Die 25 ausgewählten<br />
<strong>Gemeinden</strong> werden Ende<br />
März 2004 bekannt gegeben.<br />
OBERÖSTERREICH<br />
Tourismusverband soll wachsen<br />
<strong>Kommunal</strong>e Ausweitung<br />
BAD HALL<br />
Der Tourismusverband Bad<br />
Hall könnte bald beträchtlich<br />
wachsen. „Wir bemühen uns<br />
um eine Ausweitung auf <strong>die</strong><br />
<strong>Gemeinden</strong> Kremsmünster,<br />
Rohr, Wartberg und Nußbach“,<br />
sagt Bad Halls Tourismus-Obmann<br />
Harald Schöndorfer.<br />
Die Gespräche mit dem Tourismusverband<br />
der benachbarten<br />
Stiftsgemeinde verlaufen<br />
positiv, so Schöndorfer.<br />
<strong>Auch</strong> <strong>die</strong> kleineren <strong>Gemeinden</strong><br />
wie Nußbach und Wartberg<br />
würden Interesse an<br />
einem Beitritt zeigen.<br />
So gut wie beschlossen ist der<br />
Beitritt der Gemeinde Waldneukirchen<br />
zum bislang aus<br />
Adlwang, Pfarrkirchen und<br />
Bad Hall bestehenden Ver-<br />
Familienland Nr.1<br />
NÖ Spielplatzförderung <br />
band. Der Waldneukirchner<br />
Gemeinderat segnete ein entsprechendes<br />
Ansinnen ab,<br />
nun gilt es nur noch Details<br />
mit dem Verband zu klären.<br />
Vor allem vom Beitritt Kremsmünsters<br />
erhofft sich Schöndorfer<br />
einen kräftigen Impuls:<br />
„Das kulturelle Angebot in<br />
Kremsmünster würde unser<br />
Angebot bereichern. Der Tourismusschwerpunkt<br />
der<br />
Region läge dann nicht mehr<br />
nur auf dem Kurbetrieb.“<br />
Stimmen alle <strong>Gemeinden</strong> zu,<br />
könnte der neue Tourismusverband<br />
bereits nächstes<br />
Jahr gegründet werden und<br />
2005 seine Tätigkeit aufnehmen.<br />
Der bisher bestehende<br />
Verband würde aufgelöst<br />
und durch den neuen<br />
ersetzt.<br />
LANGENLOIS<br />
Gerade in Zeiten, wo das<br />
Wort „Pflegemissstände“ in<br />
vieler Munde ist, steuert ein<br />
junges ambitioniertes Team<br />
(Martin Zigler, Mag. Dr. Cornel<br />
Binder-Krieglstein, Josef<br />
Bogner und Markus Pöschl)<br />
mit einem Projekt in Langenlois<br />
<strong>die</strong>sem negativen Trend<br />
entgegen. Bgm. Kurt Renner<br />
symbolisiert bei der Gleichenfeier<br />
Ende Oktober das Gelingen<br />
<strong>die</strong>ses Vorhabens mit<br />
einem „Dreibein“, das immer<br />
Standhaftigkeit beweist:<br />
Aus Blindtext den Bundesländern & Blindtext<br />
Dachgleiche in einzigartigem Pflegezentrum<br />
Vier ambitionierte Männer,<br />
eine Gemeinde und das Land<br />
„Zum einen gehören Betreiber<br />
mit Mut dazu. Die NÖ Landesregierung<br />
mit ihrer spontanen<br />
Unterstützung ist <strong>die</strong><br />
zweite Stütze. Und eine Kom-<br />
Josef Bogner, Bezirkshauptmann Dr. Werner Nikisch, Dr. Cornel<br />
Binder-Krieglstein, Bürgermeister Kom.Rat Kurt Renner, Architekt<br />
Mag. Thomas Tauber, LH-StV. Liese Prokop und Martin Zigler.<br />
OÖ. Gemeindebund<br />
Info-Broschüre<br />
für neue<br />
Gemeinderäte<br />
LINZ<br />
Die bei den kürzlich stattgefundenen<br />
<strong>Kommunal</strong>wahlen<br />
in den Gemeinderat gewählten<br />
neuen Gemeinderäte sind<br />
<strong>die</strong> Adressaten einer Info-<br />
Broschüre des OÖ. Gemeindebunde.<br />
Die neuen Mandatare<br />
tragen nun Verantwortung<br />
für Ihre Gemeinde und<br />
deren Bürger. Um ihnen den<br />
Einstieg in <strong>die</strong> <strong>Kommunal</strong>politik<br />
etwas zu erleichtern,<br />
möchte der Gemeindebund<br />
„<strong>die</strong> Neuen“ auf verschiedene<br />
Bestimmungen aufmerksam<br />
machen und sie davon in<br />
Kenntnis setzen, wie sie<br />
künftig zu Informationen aus<br />
dem <strong>Kommunal</strong>sektor kommen<br />
können.<br />
mune, <strong>die</strong> <strong>die</strong>ser Idee aufgeschlossen<br />
gegenüberstand,<br />
vervollständigt den Halt. Langenlois<br />
als Standortgemeinde<br />
ist stolz auf <strong>die</strong>ses einmalige<br />
Zentrum." KOMMUNAL wird<br />
in einer der nächsten Ausgabe<br />
einen ausführlicheren<br />
Bericht über <strong>die</strong>ses<br />
einzigartige Pflegezentrum<br />
bringen.<br />
Die Info für neue Gemeinderatsmitglieder<br />
ist unter<br />
www.ooegemeindebund.at/n<br />
ews zum Downloaden. Der<br />
Inhalt steht in 2 Varianten zur<br />
Verfügung: als PDF-<br />
Dokument zum<br />
Ausdrucken oder als<br />
Zip-File.<br />
KOMMUNAL 65
Blindtext Aus den Bundesländern<br />
& Blindtext<br />
66 KOMMUNAL<br />
SALZBURG<br />
Knalleffekt im Salzburger Landtag<br />
Salzburger Gemeindeordnung:<br />
Bitte warten!<br />
SALZBURG<br />
Knalleffekt bei der Sitzung<br />
des Verfassungs- und Verwaltungsausschusses<br />
des Salzburger<br />
Landtags Anfang September.<br />
Nachdem überraschend<br />
bereits im Juli 2003<br />
<strong>die</strong> Beratungs- und Beschlussfassung<br />
über <strong>die</strong> Novelle zur<br />
Salzburger Gemeindeordnung<br />
auf <strong>die</strong> Ausschusssitzung<br />
Anfang September verschoben<br />
wurde, „platzte“ <strong>die</strong><br />
Behandlung der Novelle neuerlich.<br />
Trotz zweieinhalbjähriger<br />
Vorbereitungszeit<br />
wurden überraschend mehrere<br />
Dutzend AnwendungsbeziehungsweiseZusatzanträge<br />
der Sozialdemokraten,<br />
Freiheitlichen und Grünen<br />
Landtagsfraktion eingebracht.<br />
STEIERMARK<br />
Gipfeltreffen der Lokalen Agenda 21<br />
Klimabündnis Schwerpunkt<br />
STEINACH-IRDNING<br />
Ende Oktober fand im steirischen<br />
Steinach-Irdning das<br />
Gipfeltreffen der Lokalen<br />
Agenda 21 (LA 21) statt. Die<br />
LA 21 beruht auf dem<br />
Abschlussdokument<br />
der UN-Konferenz<br />
in Rio de Janeiro<br />
aus dem Jahr 1992.<br />
Die Agenda 21 ist<br />
ein Aktionsprogramm,<br />
welches <strong>die</strong><br />
Wechselwirkungen<br />
zwischen Umwelt<br />
und Entwicklung<br />
unter Einbeziehung<br />
ökologischer, ökonomischer<br />
und<br />
sozialer Aspekte beschreibt.<br />
Der LA 21 Gipfel gab Einblick<br />
in das Wirken und Schaffen<br />
in österreichische <strong>Gemeinden</strong>.<br />
VertreterInnen der<br />
<strong>Gemeinden</strong> und verschiedener<br />
Institutionen erläuterten<br />
in ihren Vorträgen, was <strong>die</strong><br />
Lebensminister Josef<br />
Pröll ließ sich <strong>die</strong><br />
Projekte vorstellen<br />
Die wesentlichen Kritikpunkte<br />
bezogen sich darauf, dass mit<br />
der Aufwertung der Gemeindevorstehung<br />
als Berufungsinstanz<br />
sowie einer Festlegung<br />
des Anwesenheitsquorums<br />
mit der Hälfte der<br />
Mitglieder eine Benachteiligung<br />
von kleineren Fraktionen<br />
erfolgen würde - nach<br />
Meinung des Gemeindeverbandes<br />
ist <strong>die</strong>se Kritik unbegründet.<br />
Aufgrund <strong>die</strong>ser<br />
neuen Situation beantragte<br />
<strong>die</strong> VP-Fraktion im Landtag<br />
<strong>die</strong> Einsetzung eines Unterausschusses,<br />
um <strong>die</strong> einzelnen<br />
Anträge zu behandeln.<br />
Ob damit eine Beschlussfassung<br />
der Novelle noch vor<br />
den Wahlen im März 2004<br />
möglich ist, ist wiederum<br />
offen.<br />
Lokale Agenda 21 für Bevölkerung<br />
und Wirtschaft bringt.<br />
Abseits der Vorträge hatten<br />
Initiativen <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />
sich und ihre Aktivitäten zu<br />
präsentieren. So zeigte beispielsweise<br />
auch<br />
der KlimabündnisschwerpunktBucklige<br />
Welt, welche<br />
Projekte für einen<br />
nachhaltigen Klimaschutz<br />
in der<br />
Region Bucklige<br />
Welt durchgeführt<br />
werden. Viele der<br />
rund 200 TeilnehmerInnen<br />
des Gipfels<br />
besuchten den<br />
Klimabündnis-Stand und<br />
informierten sich bei der Arge<br />
ADUR über den Klimabündnis-Schwerpunkt.Prominentester<br />
Besucher: Bundesminister<br />
DI Josef Pröll, der sich<br />
<strong>die</strong> Projekte persönlich vorstellen<br />
ließ.<br />
Änderung des Landes-Polizeistrafgesetzes<br />
Erhöhter Verwaltungsaufwand<br />
für <strong>Gemeinden</strong><br />
SALZBURG<br />
Die bevorstehende Änderung<br />
des Landes-Polizeistrafgesetzes<br />
sieht ein Verbot der<br />
Ausübung der Prostitution<br />
in Wohnungen und als sogenannten<br />
„Straßenstrich“ vor.<br />
Erlaubt ist lediglich <strong>die</strong> Prostitution<br />
in bewilligten Bordellen.<br />
Damit wird von der<br />
bestehenden Anzeigenpflicht,<br />
der Ausübung der Prostitution<br />
in Wohnungen und der<br />
grundsätzlich nur nachträglichenUntersagungsmöglichkeit<br />
der Prostitutionsausübung<br />
abgegangen.<br />
Die <strong>Gemeinden</strong>, soweit sie<br />
<strong>die</strong>se Angelegenheit nicht<br />
auf <strong>die</strong> Bezirksverwaltungsbehörde<br />
gem. Art. 118 Abs 7<br />
B-VG delegiert haben (derzeit<br />
sind <strong>die</strong>s <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong><br />
Luftaufnahme der Stadt Liezen.<br />
LIEZEN<br />
Erstmalig im Bezirk Liezen<br />
werden bei der Erstellung<br />
eines neuen Flächenwidmungsplanes<br />
sogenannte<br />
„Maßnahmen zur aktiven<br />
Bodenpolitik“ getroffen. Die<br />
Einsichtnahme in den Entwurf<br />
<strong>die</strong>ses Planwerks ist<br />
noch bis 30. Dezember 2003<br />
im Stadtamt möglich. Die<br />
Anwendung <strong>die</strong>ser Maßnahmen<br />
ist im neuen Steiermärkischen<br />
Raumordnungsgesetz<br />
Erlaubt ist in Salzburg künftig<br />
<strong>die</strong> Prostitution nur mehr in<br />
bewilligten Bordellen.<br />
St. Koloman, St. Gilgen,<br />
Pfarrwerfen, Kaprun und<br />
<strong>die</strong> Landeshauptstadt Salzburg)<br />
sind von <strong>die</strong>sem<br />
Gesetz insbesondere auf<br />
Grund des mit dem Bewilligungsverfahren<br />
erhöhten Verwaltungsaufwandes<br />
betroffen.<br />
Flächenwidmung: Neuer Plan für Liezen<br />
„Aktive Bodenpolitik“<br />
zwingend verankert und soll<br />
in den <strong>Gemeinden</strong> zukünftig<br />
eine effizientere Verwertung<br />
von ausgewiesenem Bauland<br />
gewährleisten. „Es gab bislang<br />
ausreichend Baulandflächen,<br />
<strong>die</strong>se wurden von<br />
manchen Eigentümern allerdings<br />
nicht für Bauzwecke<br />
freigegeben, sondern eher<br />
gehortet“, erläutert<br />
Robert Waldeck,<br />
Raumordnungsreferent<br />
von Liezen.<br />
Foto: BMLV
TIROL<br />
Mehr Geld für Tirols Feuerwehren<br />
Land gibt 1,2 Millionen €<br />
INNSBRUCK<br />
Auf Antrag von Konrad Streiter<br />
(für das Feuerwehr-Ressort<br />
zuständig) wurden in der<br />
Regierungs-Sitzung Ende<br />
Oktober insgesamt 1,22 Millionen<br />
Euro für Feuerwehr-<br />
Einsatzgeräte beschlossen.<br />
8000,- € kommen aus dem<br />
ASFINAG-Beitrag zur Tunnel-<br />
Sicherheit und werden für<br />
den Kauf einer akkubetriebenen<br />
Bergeschere für <strong>die</strong> Portal-Feuerwehr<br />
Silz verwendet.<br />
„Mit den jetzt beschlossenen<br />
Mitteln aus dem Landes-<br />
Feuerwehrfonds werden vor<br />
allem <strong>die</strong> Schweren Rüstfahrzeuge<br />
für <strong>die</strong> Feuerwehren<br />
Reutte und St. Johann in Tirol<br />
VORARLBERG<br />
Bedarfszuweisungen<br />
Adaptierung der<br />
Richtlinien<br />
BREGENZ<br />
Peter Jäger berichtete im<br />
Rahmen der Vorarlberger<br />
Gemeindeverbands-Vorstandssitzung<br />
Ende September,<br />
dass zum 31.12.2002<br />
der Stand der Rücklagen 11<br />
Mio € betrage. Ein wesentlicher<br />
Teil <strong>die</strong>ser Rücklagen<br />
sei deshalb gebildet worden,<br />
weil <strong>die</strong> Auswirkungen im<br />
Zusammenhang mit den<br />
Entscheidungen des<br />
Europäischen Gerichtshofes<br />
zur Getränkesteuer noch<br />
nicht abschätzbar seien. Die<br />
hohen Rücklagen würden<br />
aber auch das Land dazu<br />
veranlassen, bei Förderungen<br />
des Landes verstärkt auf<br />
Bedarfszuweisungen zurückzugreifen.<br />
Eine Arbeitsgruppe<br />
im Gemeindeverband<br />
habe einen Vorschlag<br />
für <strong>die</strong> Adaptierung der<br />
Bedarfszuweisungsrichtlinien<br />
ausgearbeitet. Dieser<br />
Vorschlag sei mit dem Land<br />
auf Beamtenebene abgestimmt<br />
worden.<br />
Informationen unter<br />
www.gemeindeverband.at<br />
sowie Ausrüstungs-Gegenstände<br />
für den Flug<strong>die</strong>nst und<br />
hydraulische Bergescheren<br />
angeschafft“, umreißt Landesrat<br />
Streiter <strong>die</strong> Schwerpunkte.<br />
Die Schweren Rüstfahrzeuge<br />
(SRF) stehen den „Stützpunkt-Feuerwehren“<br />
für überregionale<br />
Einsätze (Unfälle<br />
und größere Unglücke) zur<br />
Verfügung und werden vom<br />
Land finanziert. Kosten: Eine<br />
Million Euro. Im Bereich<br />
„Flug<strong>die</strong>nst“ werden für <strong>die</strong><br />
Bezirks-Verbände 16 Schutzanzüge<br />
für Flughelfer, 100<br />
Wasser-Rucksäcke und drei<br />
Löschwasser-Behälter zu je<br />
1000 Litern angeschafft.<br />
Kosten: 48.500,- €.<br />
Bürgermeisterforum<br />
<strong>Kommunal</strong>e<br />
Zusammenarbeit<br />
WOLFURT<br />
Mehr als <strong>die</strong> Hälfte der Bürgermeister<br />
des Landes nahm am<br />
Bürgermeisterforum des Vorarlberger<br />
Gemeindeverbandes<br />
Ende Oktober 2003 in Wolfurt<br />
teil. Die hohe Beteiligung an<br />
<strong>die</strong>ser Veranstaltung zeigt, wie<br />
aktuell das Thema „Zusammenarbeit<br />
unter <strong>Gemeinden</strong>“<br />
ist.<br />
Nicht überraschend befasste<br />
sich deshalb auch das erste<br />
Thema der Diskussion mit LH<br />
Dr. Herbert Sausgruber mit der<br />
Problematik der Wahrnehmung<br />
von Aufgaben durch den<br />
Bürgermeister vor allem in<br />
Kleingemeinden. Die bisherigen<br />
Diskussionen haben<br />
gezeigt, dass <strong>die</strong> Bürgermeisternachfolge<br />
in kleineren<br />
<strong>Gemeinden</strong> auch davon<br />
abhängen wird, inwieweit sich<br />
Bürgermeister auf <strong>die</strong> politische<br />
Tätigkeit beschränken<br />
können oder mit Verwaltungsagenden<br />
betraut sind. Die<br />
Zusammenarbeit der <strong>Gemeinden</strong><br />
ist deshalb nicht zuletzt<br />
auch auf Grund <strong>die</strong>ser Überlegungen<br />
ein Gebot der Stunde.<br />
Gemeindesanität<br />
Gesetz geändert<br />
INNSBRUCK<br />
Für <strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> sind <strong>die</strong><br />
im § 9 neu getroffene Vertretungsregelung<br />
(<strong>die</strong> Novelle<br />
LGBl. Nr. 83/2003 wurde<br />
kundgemacht im Landesgesetzblatt<br />
Anfang September)<br />
sowie <strong>die</strong> in den §§ 11 vorgenommene<br />
Neugestaltung des<br />
Verfahrens bei Verletzung<br />
von Dienstpflichten durch<br />
den Sprengelarzt von Bedeutung.<br />
Die Regelungen des § 9<br />
soll nur jene Fälle hintanhalten,<br />
in denen eine Sprengelarztstelle<br />
überraschend<br />
vakant wird und eine Neubesetzung<br />
nicht zeitgerecht<br />
efolgen kann. Der Bürgermeister<br />
als Sprengelobmann<br />
soll soll zur Überbrückung<br />
Aus den Bundesländern<br />
der Zeit bis zum Diensantritt<br />
eines neuen Sprengelarztes<br />
einen Arzt mit der Besorgung<br />
der sprengelärztlichen Aufgaben<br />
betrauen.<br />
Personennahverkehr<br />
Gemeindeverband<br />
gegründet<br />
EBEN AM ACHENSEE<br />
Zu einem Gemeindeverband<br />
„Öffentlicher Personennahverkehr<br />
Achensee“ mit Sitz in<br />
Eben am Achensee haben sich<br />
<strong>die</strong> <strong>Gemeinden</strong> Achenkirch,<br />
Eben und Steinberg am Rofan<br />
zusammengeschlossen. Ziel<br />
<strong>die</strong>ses Verbands ist, eine entsprechende<br />
Gestaltung und<br />
Finanzierung des Personennahverkehrs<br />
<strong>die</strong>ser Region zu<br />
erreichen.<br />
Gemeindeentwicklung in Vorarlberg<br />
„Worauf lasse ich mich ein,<br />
wenn ich mich engagiere?“<br />
BREGENZ<br />
Worauf lasse ich mich ein,<br />
wenn ich mich als Bürgerin /<br />
Bürger fürs Mitmachen an<br />
einem „Entwicklungsprojekt“<br />
meiner Heimatgemeinde<br />
gewinnen lasse?<br />
Investiere ich<br />
nur viel Zeit und<br />
Energie, ohne<br />
dass etwas Konkretesherauskommt?<br />
Werde<br />
ich möglicherweise<br />
zu einem<br />
zusätzlichen<br />
Ehrenamt überredet,<br />
das mir in<br />
den nächsten Jahren über den<br />
Kopf wächst? Oder lasse ich<br />
mich sogar weichklopfen und<br />
verzichte auf handfeste Eigeninteressen<br />
und Vorteile?<br />
Die neu herausgegebene Broschüre<br />
über <strong>die</strong> Vorarlberger<br />
Gemeindeentwicklung hilft,<br />
<strong>die</strong>se und viele andere Fragen<br />
im Zusammenhang mit Planungs-<br />
und Bewusstseinsbildungsprozessen<br />
in Gemein-<br />
den besser einzuordnen. Sie<br />
bietet leicht verständliche<br />
Grundinformationen und<br />
zeigt gelungene Beispiele und<br />
erfolgversprechende Methoden<br />
auf.<br />
PlanerInnen<br />
und Gemeindeverantwortlichen<br />
kann<br />
<strong>die</strong> Broschüre<br />
als Handreichung<br />
<strong>die</strong>nen,<br />
<strong>die</strong> insbesondere<br />
in der<br />
Vorbereitungsphase<br />
von Projekten<br />
einen großen<br />
Nutzen haben dürfte. Die<br />
Informationsschrift kann von<br />
allen Interessierten beim Amt<br />
der Vorarlberger Landesregierung,<br />
Abteilung VIIa, 6900<br />
Bregenz angefordert werden.<br />
EMail: VIIa@vorarlberg.at .<br />
Selbstverständlich kann <strong>die</strong><br />
Broschüre auch im<br />
Internet gelesen und<br />
heruntergeladen werden.<br />
KOMMUNAL 67
Blindtext Info-Mix & Blindtext<br />
Personalia<br />
Österreichs „Mister Statistik“<br />
Karl Isamberth geht in Pension<br />
WIEN<br />
Karl Isamberth trat im Februar<br />
1967 in das damalige Österreichische<br />
Statistische Zentralamt<br />
ein. Von Beginn an hatte<br />
er mit <strong>Gemeinden</strong> zu tun, da<br />
er für <strong>die</strong> statistische Bearbeitung<br />
der Ende der 60er- und<br />
Anfang der 70er Jahre durchgeführtenGemeindeumstrukturierungen<br />
verantwortlich<br />
war. Seine erste Bekanntschaft<br />
mit Volkszählungen bestand in<br />
der Durchführung der Gebäudevorerhebung<br />
für <strong>die</strong> Volkszählung<br />
1971. Mitte der 70er-<br />
Jahre legte Isamberth den<br />
Grundstein für das heutige<br />
EDV-Gebäuderegister. Als für<br />
1981 <strong>die</strong> erste „Großzählung“<br />
geplant wurde, wurde Isamberth<br />
mit deren Organisation<br />
und Durchführung betraut.<br />
Die bei <strong>die</strong>ser Zählung erstmals<br />
massiv ausgebrochene<br />
„Kopfjagd“ führte dazu, dass<br />
sich Isamberth in den folgenden<br />
Jahren und Jahrzehnten<br />
tatkräftig dem Wohnsitzproblem<br />
widmete. Es gelang, für<br />
<strong>die</strong> Zählung 1991 Wohnsitzregeln<br />
zu vereinbaren, welche<br />
zwar <strong>die</strong> Kopfjagd nicht gänzlich<br />
verhindern konnten, aber<br />
68 KOMMUNAL<br />
zumindest in geordneten Bahnen<br />
hielten.<br />
Anfang der 90er Jahre erfolgte<br />
der Durchbruch mit der Einführung<br />
des Hauptwohnsitzes.<br />
Dieser ermöglichte, dass bei<br />
der Zählung 2001<br />
Bezug auf das Meldewesen<br />
genommen werden<br />
konnte. Die „Parallelaktion<br />
Volkszählung/<br />
Meldewesen“ war in<br />
Verbindung mit der erstmaligen<br />
PC-Vernetzung<br />
aller <strong>Gemeinden</strong><br />
schließlich auch Ausgangsbasis<br />
für <strong>die</strong><br />
Errichtung des Zentralen<br />
Melderegisters. Nachdem<br />
Karl Isamberth bereits 1993<br />
zum Hofrat ernannt worden<br />
war, wurde ihm im Jahr 2000<br />
das „Große Ehrenzeichen für<br />
Ver<strong>die</strong>nste um <strong>die</strong> Republik“<br />
verliehen. Seinem Einsatz und<br />
vor allem seinem Bemühen<br />
um eine konstruktive Einbindung<br />
aller Beteiligten, insbesondere<br />
der Verantwortlichen<br />
in den <strong>Gemeinden</strong>, ist es zu<br />
verdanken, dass <strong>die</strong> Großzählung<br />
2001 - auch im internationalen<br />
Vergleich - so hervorragend<br />
verlaufen ist.<br />
Personalia Tirol<br />
Landesamtsdirektor Präsident a.D.<br />
Hermann Arnold ein 65-er<br />
INNSBRUCK<br />
Landesamtsdirektor<br />
Hofrat Dr.<br />
Hermann Arnold<br />
feierte seinen 65.<br />
Geburtstag. Der<br />
ehemalige Präsident<br />
des Tiroler<br />
Gemeindeverbandes<br />
und frühere<br />
Sekretär der Tiroler<br />
Legende<br />
Eduard Wallnöfer<br />
war seit 1974<br />
Bürgermeister<br />
von Mutters. Von November<br />
1989 bis Oktober 1995<br />
erfüllte er <strong>die</strong> Funktion des<br />
Präsidenten des Tiroler Ver-<br />
bandspräsidenten<br />
und war ab<br />
1991 Vizepräsident<br />
des ÖsterreichischenGemeindebundes.<br />
Seit 1.<br />
Oktober 1995<br />
ist er Landesamtsdirektor<br />
der Tiroler<br />
Landesregierung.<br />
Hermann Arnold<br />
KOMMUNAL<br />
und der Österreichische<br />
Gemeindebund<br />
gratulierten dem Jubilar und<br />
wünschen weiterhin alles<br />
Gute.<br />
Vorarlberg ehrt<br />
Ver<strong>die</strong>nstzeichen überreicht<br />
BREGENZ<br />
Das Goldene Ehrenzeichen<br />
des Landes Vorarlberg erhielt<br />
unter anderen Günter Lampert.<br />
Er hat sich vor allem in<br />
der Sozialpolitik ver<strong>die</strong>nt<br />
gemacht, sowohl in Feldkirch<br />
Karl Isamberth erhält von Herbert Sausgruber<br />
das Ver<strong>die</strong>nstzeichen des Landes Vorarlberg.<br />
als für Soziales, Wohnen,<br />
Altenhilfe und Jugend zuständiger<br />
Stadtrat und Vizebür-<br />
Personalia Burgenland<br />
Nemeth neuer „Städtebund-Chef“<br />
EISENSTADT<br />
„Mit der einstimmigen Wahl<br />
des Eisenstädter Bürgermeister<br />
Peter Nemeth zum Vorsitzenden<br />
des Städtebundes Burgenland<br />
hat <strong>die</strong><br />
Vollversammlung<br />
<strong>die</strong> beste Wahl<br />
getroffen. Ich gratuliereBürgermeister<br />
Nemeth zu <strong>die</strong>ser<br />
Wahl“, sagt<br />
LHStv. Franz<br />
Steindl. Der bgld.<br />
Städtebund habe<br />
mit <strong>die</strong>ser Wahl <strong>die</strong><br />
Weichen für <strong>die</strong><br />
Zukunft gestellt.<br />
Nemeth habe als<br />
Bürgermeister der Landeshauptstadt<br />
das größte politische<br />
Gewicht. Er, Steindl, sei<br />
überzeugt, dass Nemeth fachlich<br />
und inhaltlich ein hervorragender<br />
Vertreter der burgen-<br />
Bgm. Peter Nemeth<br />
germeister, als auch im Vorarlberger<br />
Landtag. Eines seiner<br />
Vorzeigeprojekte ist <strong>die</strong><br />
Arbeitsinitiative Feldkirch.<br />
Das Ver<strong>die</strong>nstzeichen des<br />
Landes erhielten u.a. Karl<br />
Isamberth, Österreichs<br />
„Mister Statistik“<br />
(siehe auch<br />
nebenstehenden<br />
Bericht). Als<br />
Ortsbäuerin<br />
und Gemeindevertreterin<br />
in<br />
Krumbach zeigt<br />
Martha Niederachervor-<br />
bildlichesEngagement. In vielfacher<br />
Weise<br />
setzt sie sich für<br />
bäuerliche Anliegen und <strong>die</strong><br />
Bedürfnisse der Frauen im<br />
Bregenzerwald ein.<br />
ländischen Städte sein werde.<br />
„Mir ist wichtig, mit allen Vertretern<br />
der burgenländischen<br />
Kommunen ein gutes Einvernehmen<br />
zu haben und gut<br />
zusammen zu<br />
arbeiten“, sagt<br />
Steindl.<br />
In <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />
fordert<br />
Steindl auch Fairness<br />
für <strong>Gemeinden</strong><br />
und Städte<br />
bei den kommendenFinanzausgleichsverhandlungen,<br />
denn der<br />
finanzielle Spielraum<br />
der Städte<br />
und <strong>Gemeinden</strong> werde immer<br />
enger, so Steindl. „Kommunen<br />
sind Motor für Wirtschaftswachstum,<br />
<strong>die</strong>ser Motor darf<br />
nicht ins Stottern kommen“,<br />
sagt Steindl.<br />
So sind Sie jederzeit über alles informiert<br />
Die KOMMUNAL-Ausgaben<br />
seit Jänner 2002 als PDF<br />
www.kommunal.at
Niederösterreich ehrt<br />
Erwin Pröll überreicht Herbert Waldhauser das Silberne Komturkreuz<br />
des Landes Niederösterreich.<br />
Silbernes Komturkreuz für<br />
Dr. Herbert Waldhauser<br />
ST. PÖLTEN<br />
Dem ehemaligen Pressechef<br />
des Landes Niederösterreich,<br />
Dr. Herbert Waldhauser,<br />
wurde von Landeshauptmann<br />
Dr. Erwin Pröll das<br />
Silberne Komturkreuz des<br />
Ehrenzeichens für Ver<strong>die</strong>nste<br />
um das Bundesland Niederösterreich<br />
überreicht.<br />
Waldhauser, ein gebürtiger<br />
Badener (Jahrgang 1942),<br />
stu<strong>die</strong>rte nach der Matura<br />
im Hauptfach Zeitungswissenschaft<br />
an der Universität<br />
Wien und schloss sein Studium<br />
im Dezember 1969 ab.<br />
Bereits während seines Studiums<br />
war er in einem Zei-<br />
Oberösterreich ehrt<br />
Landesauszeichnungen verliehen<br />
LINZ<br />
Landeshauptmann-Stellvertreter<br />
Dipl. Ing. Erich Haider<br />
überreichte <strong>die</strong>ser Tage Landesauszeichnungen.<br />
Der Festakt<br />
fand in feierlichem Rahmen<br />
im Steinernen Saal des<br />
Linzer Landhauses statt.<br />
Das „Silberne Ver<strong>die</strong>nstzeichen<br />
des Landes“ erhielten<br />
Stadtrat a.D. Michael BIRKL-<br />
BAUER aus Freistadt, Vizebürgermeisterin<br />
a.D. Anna<br />
DOBLER aus Ranshofen,<br />
Gemeinderätin Elfriede<br />
KALOD aus Linz, Gemeinderat<br />
Ernst LANG aus<br />
Puchenau, Gemeinderat a.D.<br />
Maximilian MURAUER aus<br />
Riedau, Gemeindevorstand<br />
a.D. Oskar NEUMÜLLER aus<br />
St. Martin im Mühlkreis,<br />
tungsverlag als Lektor und<br />
Korrektor sowie als freier<br />
Mitarbeiter in der Lokalredaktion<br />
der „Österreichischen<br />
Neuen Tageszeitung“<br />
bis zur Einstellung im Jahr<br />
1965 tätig. Von 1966 bis<br />
1974 war Waldhauser<br />
Redakteur bei der „NÖ<br />
Volkspresse“, von 1974 bis<br />
1978 Pressereferent des NÖ<br />
Molkereiverbandes.<br />
Mit Anfang Februar 1978<br />
kam er in das Presseamt<br />
beim Amt der NÖ Landesregierung,<br />
deren Leitung er im<br />
Juli 1995 übernahm. Mit 1.<br />
Mai 2003 tritt er in den dauernden<br />
Ruhestand.<br />
Gemeindevorstand a.D. Kommerzialrat<br />
Raimund PICH-<br />
LER aus Marchtrenk und<br />
Vizebürgermeister a.D. Direktor<br />
i.R. Alois PUCHNER aus<br />
Weißkirchen an der Traun.<br />
Die „Ver<strong>die</strong>nstmedaille des<br />
Landes“ erhielten Gemeinderat<br />
a.D. Reinhard KARL aus<br />
Schwertberg, Gemeinderat<br />
Ing. Johann PIRKLBAUER<br />
aus Mauthausen, Gemeinderätin<br />
a.D. Hermine RUM-<br />
MERSTORFER aus Kleinzell,<br />
Gemeinderat a.D. Hubert<br />
SCHNEE aus Lembach,<br />
Gemeinderat Karl SCHWAI-<br />
GER aus Moosdorf, Gemeinderat<br />
a.D. Anton SÖLLHAM-<br />
MER aus St. Peter am Hart<br />
und Gemeinderat a.D. Johann<br />
WIMMER aus Schwand.<br />
Foto: NLK / H. Isensee<br />
Blindtext & Blindtext Info-Mix<br />
KOMMUNAL<br />
Kuriose Ortsnamen<br />
Von Affenhausen bis Zipfel - ein „Orts“buch<br />
Manche Namen sind<br />
„eindeutig zweideutig“<br />
In der vorletzten Ausgabe<br />
haben wir festgestellt, dass es<br />
„keine Affen in Affenhausen“<br />
gibt. Aber neben Namen wie<br />
eben dem Tiroler Affenhausen<br />
gibt es in Dürnsteiners Buch<br />
über „Österreichs wundersame<br />
Ortsnamen“ solche, <strong>die</strong><br />
„eindeutig zweideutig“<br />
anmuten. Über zwei berichten<br />
wir <strong>die</strong>smal, zu finden in Nieder-<br />
und Oberösterreich.<br />
Busendorf und Mösenthal<br />
Man sollte meinen, dass sich<br />
ein Ort namens „Busendorf“<br />
zumindest in der sanften Voralpenregion<br />
Niederösterreichs<br />
befindet, aber nein: Das<br />
Gemeindegebiet von Mank<br />
im Bezirk Melk, wozu Busendorf<br />
als Katastralgemeinde<br />
gehört, ist eher flaches Hügelland.<br />
Was nichts damit zu tun<br />
hat, dass <strong>die</strong> Busendorfer<br />
nicht mehr so wirklich wissen,<br />
wieso es denn „Busendorf“<br />
heißt. „Früher waren<br />
<strong>die</strong> Frauen sicher mehrbusiger<br />
als heute“, weiß Nebenerwerbslandwirt<br />
Franz Dworak.<br />
„Da brauchst nur meine Mutter<br />
anschauen. Aber ob deswegen<br />
der Name entstanden<br />
ist, kann ich nicht sagen.“<br />
Vielleicht sei auch <strong>die</strong> typische<br />
Biegung des nahen<br />
Mank-Flusses am Namen<br />
schuld. Der Manker Ortschef<br />
Hans Oliver Godderidge hat<br />
da eine viel pragmatischere<br />
Erklärung: „Busendorf“<br />
kommt von „Puesendorf“ und<br />
hat nichts mit der weiblichen<br />
Brust zu tun.“<br />
Aber das Schlusswort gebührt<br />
dem Dworak Franz: „Ich bin<br />
mit dem Busen aufgewachsen.“<br />
Und meint damit nicht<br />
nur den der Natur.<br />
Womit wir zur zweiten<br />
Gemeinde <strong>die</strong>ser Ausgabe<br />
kommen:<br />
„Das ist halt ein bestimmter<br />
Teil des weiblichen Körpers“,<br />
sucht der Gemeindebe<strong>die</strong>nstete<br />
Helmut Wiesinger eine<br />
Erklärung. „Aber erstens sagt<br />
man bei uns hier ganz anders<br />
dazu und zweitens, wir<br />
haben sicher kein Rotlicht-<br />
Milieu in Mösenthal.“<br />
Mösenthal ist ein Teil der<br />
kleinen Katastralgemeinde<br />
Walchen von Vöcklabruck mit<br />
knapp 250 Einwohnern. Und<br />
würde es nicht an einer der<br />
wichtigsten österreichischen<br />
Bundesstraßen, der B1, liegen,<br />
würde keiner von<br />
Mösenthal reden. Aber so<br />
ergötzen sich vor allem deut-<br />
sche Gäste am ungewöhnlichen<br />
Namen.<br />
Und auch hier gebührt das<br />
Schlußwort einer Einwohnerin:<br />
„Also wenn sich da<br />
irgendeiner was dabei denkt,<br />
ist das seine Sache“, meint<br />
<strong>die</strong> geborene Mösenthalerin<br />
Anna Schafleitner. „Für uns<br />
ist das völlig normal.“<br />
Zitiert aus: Franz Dürnsteiner,<br />
„Österreichs wundersame Ortsnamen“,<br />
1994, ORF Edition<br />
Löwenzahn.<br />
KOMMUNAL 69
Info-Mix<br />
Poloplast-Geschäftsführer Dr. Guntram Bock (rechts) überreicht<br />
dem für KOMMUNAL an den Start gegangenen Sieger<br />
Christoph Nadler den Siegerpokal<br />
Polo-ECO plus-Festival<br />
„Volles Rohr“ am<br />
Polo-Ring<br />
LEONDING<br />
Im Herbst 1998 stellte POLO-<br />
PLAST nach intensiver Forschungs-<br />
und Entwicklungsarbeit<br />
der Öffentlichkeit ein<br />
neues Kanalrohrsystem mit<br />
hervorragendem Leistungsprofil<br />
vor. Fünf Jahre später ist<br />
POLO-ECO plus, das mineralstoffverstärkteKanalrohrsystem<br />
aus Polypropylen mit 3-<br />
Schichtaufbau, im Siedlungswasserbau<br />
nicht mehr wegzudenken.<br />
Gemeinsam mit allen<br />
Partnern, <strong>die</strong> am Erfolg beteiligt<br />
sind, feierte POLOPLAST<br />
Anfang Oktober den 5.<br />
Geburtstag von POLO-ECO<br />
plus.<br />
Der erste Event-Tag fand in der<br />
modern-industriellen Atmosphäre<br />
des „Museum Arbeitswelt“<br />
in Steyr statt und stand<br />
ganz im Zeichen von POLO-<br />
ECO plus. In Impulsreferaten<br />
erläuterten Dr. Guntram Bock,<br />
kaufmännischer Geschäftsführer<br />
von POLOPLAST, und <strong>die</strong><br />
Vertriebsverantwortlichen <strong>die</strong><br />
„Erfolgsgeschichte - POLO-<br />
ECO plus“. Eine Referenzausstellung<br />
illustrierte interessante<br />
Projekte und Anwendungen in<br />
ganz Europa. Nicht zu kurz<br />
70 KOMMUNAL<br />
kam <strong>die</strong> Team-Philosophie<br />
rund um das Produkt. Markus<br />
Gandler, der nordische Direktor<br />
des ÖSV, schlug in seinem<br />
Vortrag „Erfolgsfaktor Team“<br />
eine Brücke zwischen Sport<br />
und Wirtschaft und nahm<br />
Bezug auf <strong>die</strong> Entwicklung der<br />
österreichischen Langlauf- und<br />
Biathlon-Staffel. In geselliger<br />
Atmosphäre und mit kabarettistischer<br />
Unterstützung gestaltete<br />
Markus Gandler <strong>die</strong> Teambildung<br />
und Startaufstellung<br />
für das gemeinsame Staffel-<br />
Go-Kart Rennen am nächsten<br />
Tag.<br />
„Volles Rohr am Polo-Ring“ - so<br />
lautete das Motto des zweiten<br />
Event-Tages. Acht Teams<br />
(eines davon aus KOMMU-<br />
NAL-Mitarbeitern gebildet) mit<br />
insgesamt 64 Startern fuhren<br />
um den Sieg. Dieser Go-Kart<br />
Teambewerb rundete das Programm<br />
nicht nur ab, sondern<br />
bildete den absoluten Höhepunkt<br />
und hoch erfreut<br />
brachte KOMMUNAl den<br />
ersten Preis nach Hause. So<br />
wurde das POLO-ECO plus-<br />
Festival zum glanzvollen Highlight<br />
einer Geschichte, <strong>die</strong> vor<br />
fünf Jahren begann.<br />
Foto: Poloplast<br />
Termine<br />
Innovation & Technologie auf der TU Wien<br />
CORP 2004 für mehr Nachhaltigkeit<br />
und Wettbewerbsfähigkeit<br />
WIEN<br />
Bereits zum neunten Mal<br />
findet vom 25. bis 27.<br />
Februar 2004 an der Technischen<br />
Universität Wien das<br />
internationale Symposium<br />
CORP statt - <strong>die</strong> einzige<br />
regelmäßige Fachveranstaltung<br />
für Stadt- und Regionalplanung<br />
im gesamten<br />
deutschsprachigen Raum.<br />
Den Themenschwerpunkt<br />
der CORP 2004 bilden „IT-<br />
Regionen“: In-wie-weit können<br />
Innovation und Technologie<br />
als Schlüssel für eine<br />
nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung<br />
<strong>die</strong>nen? Wie<br />
können Städte und Regionen<br />
im internationalen Standortwettbewerb<br />
zu erfolgreichen<br />
IT-Regionen werden? Und<br />
welche Rolle spielen Informa-<br />
Schloss Hofen<br />
Lehrgang für<br />
Führungskräfte<br />
SCHLOSS HOFEN<br />
Der vom Vorarlberger<br />
Gemeindeverband gemeinsam<br />
mit Schloss Hofen entwickelte<br />
Lehrgang für Führungskräfte<br />
startet 2004. An<br />
insgesamt 12 Seminartagen<br />
werden von Jänner bis Juni<br />
folgende Themen behandelt:<br />
◆ Führungsmethodik und<br />
Führungsethik<br />
◆ Dialog im Unternehmen<br />
◆ Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit<br />
◆ Selbstmanagement und<br />
Zeitmanagement<br />
◆ Schnittstelle Politik –<br />
Verwaltung<br />
◆ Konfliktmanagement und<br />
Mediation<br />
◆ Unternehmensführung<br />
und strategische Planung<br />
Information<br />
Anmeldungen sind erbeten<br />
an Schloss Hofen<br />
www.schlosshofen.at<br />
tions- und Kommunikationstechnologien<br />
bei der intelligenten<br />
Nutzung lokaler und<br />
regionaler Potentiale?<br />
Vor allem für Fachleute aus<br />
der kommunalen Verwaltung<br />
dürfte darüber hinaus das<br />
Sonderthema „Open Source<br />
für den Öffentlichen Sektor“<br />
interessant sein. Die Vortragsschiene<br />
"GeoMultimedia04"<br />
bietet schließlich noch aktuelle<br />
Informationen über<br />
Visualisierung, 3D-Modellierung<br />
sowie digitale Stadtund<br />
Landschaftsmodelle.<br />
Informationen<br />
und Anmeldungen<br />
www.corp.at oder<br />
corp@multimediaplan.at<br />
OÖ Umweltakademie<br />
Umweltexperten<br />
in <strong>Gemeinden</strong><br />
BAD SCHALLERBACH<br />
Diese zweitätige Veranstaltung<br />
soll einen Überblick<br />
über notwendiges Basiswissen<br />
zu aktuellen Umweltfragen<br />
in <strong>Gemeinden</strong> sowie<br />
Gelegenheit zum Erfahrungs-<br />
und Gedankenaustausch<br />
mit Teilnehmern aus<br />
anderen <strong>Gemeinden</strong> bieten.<br />
4. und 5. Dezember 2003<br />
Einstiegsseminar „Umweltschutz<br />
in der Gemeinde“<br />
im Parkhotel Stroissmüller,<br />
4701 Bad Schallerbach.<br />
Information<br />
Anmeldungen an OÖ.<br />
Akademie für Umwelt<br />
und Natur, Stockhofstraße<br />
32, 4021 Linz,<br />
Tel: 0732/7720-14420<br />
E-Mail: uak.post@ooe.<br />
gv.at oder www.ooe.gv.<br />
at/veranstaltung
Festschrift<br />
15 Jahre Gemeinde- und Städtebund<br />
in der Bundesverfassung<br />
Mit der Bundes-Verfassungsgesetznovelle<br />
1988 (BGBl.<br />
Nr. 685) wurden der Österreichische<br />
Gemeindebund<br />
und der Österreichische Städtebund<br />
ausdrücklich als Interessenvertretung<br />
der<br />
Städte<br />
und<br />
<strong>Gemeinden</strong>Österreichs<br />
in Art.<br />
115<br />
Abs.<br />
3 B-<br />
VG<br />
verankert.<br />
Auf dem Weg dorthin<br />
waren zahlreiche politische<br />
Diskussionen zu führen. Vor<br />
allem Dank der Zielstrebigkeit<br />
und der charismatischen<br />
Überzeugungskraft der damaligen<br />
Präsidenten Mag. Franz<br />
Romeder und Dr. Helmut Zilk<br />
wurde <strong>die</strong>se langjährige Forderung<br />
der Städte und<br />
<strong>Gemeinden</strong> mit Wirksamkeit<br />
vom 1. Jänner 1989 Verfassungsrealität.<br />
15 Jahre später benötigen<br />
Österreichs <strong>Gemeinden</strong><br />
unverändert ein kooperatives,<br />
partnerschaftliches Verhältnis<br />
zu Bund und Ländern.<br />
Sowohl im Bereich der<br />
Hoheits- als auch der Privatwirtschaftsverwaltung<br />
stehen<br />
alle drei Gebietskörperschaften<br />
vor neuen Herausforderungen,<br />
<strong>die</strong> letztlich auch tief<br />
greifende Veränderungen mit<br />
sich bringen werden.<br />
Die vorliegende Publikation<br />
bildet <strong>die</strong> Fortsetzung der vor<br />
zwei Jahren begonnenen,<br />
intensiven Zusammenarbeit<br />
zwischen dem Österreichischen<br />
Städtebund und dem<br />
Österreichischen Gemeindebund<br />
auf rechts- und staatswissenschaftlichem<br />
Gebiet.<br />
Die Festschrift<br />
Festschrift „15 Jahre<br />
Gemeinde- und Städtebund<br />
in der Bundesverfassung“,<br />
Hrsg. Österr. Gemeindeund<br />
Städtebund, MANZ<br />
Verlag, 1014 Wien,<br />
Tel: 01/53161-0,<br />
Fax: 01/53161-181,<br />
Mail: verlag@manz.at<br />
Gemeindepartnerschaft<br />
Veseli nad Moravou sucht Partner<br />
VESELI NAD MORAVOU<br />
Die mährische Stadt Veseli nad<br />
Moravou sucht eine Gemeindepartnerschaft<br />
mit einer<br />
österreichischen Gemeinde.<br />
Der Österreichische Gemeindebund<br />
weist dazu auf <strong>die</strong><br />
Internet-Seite der Stadt hin:<br />
Gemeinde gibt ab<br />
TROFAIACH<br />
Die Stadtwerke Trofaiach<br />
verkaufen einen gut erhaltenen<br />
Kanalspülwagen Baujahr<br />
1974; Marke Steyr,<br />
Type 890.150/038; Hersteller:<br />
Fa. MUT, Art des Fahrzeuges:Kanalspülkombinationskraftfahrzeug,<br />
2 Achsen;<br />
Aggregate: Ochsner<br />
www.veseli-nad-moravou.cz<br />
Wir werden uns bemühen,<br />
Informationen zur Partnerschaft<br />
in deutscher Sprache zu<br />
erlangen. Die Gemeinde sucht<br />
vor allem Partnergemeinden in<br />
Grenznähe, wobei sich besonders<br />
das Weinviertel anbietet.<br />
Kompressor Typ RL6 mit<br />
Qeff. 500m 3 /h; Uraca Plunger<br />
Pumpe (Baujahr 1991<br />
Type KD 643 mit 387<br />
l/min); Behältervolumen:<br />
Saugtank 2.8m 3 , Frischwassertank<br />
3.8m 3 ; Sitzplätze:<br />
1+2; Verhandlungspreis:<br />
7000 €. Das Fahrzeug kann<br />
sofort abgegeben werden.<br />
„Wissens“-Buch<br />
Wer sagt was,<br />
wann wo?<br />
Dieses Buch sollte in keiner<br />
(Haus)Bibliothek fehlen. Ein<br />
praktisches Nachschlagewerk<br />
für viele Lebenslagen,<br />
ein ideales Geschenk für<br />
Geburtstage, Firmenjubiläen,<br />
Penisonierungen ...<br />
„Wer sagte was wann wo? -<br />
Österreich in Zitaten und<br />
Schlagzeilen“ schließt eine<br />
Weintaufe<br />
Blindtext & Blindtext Info-Mix<br />
Das Buch<br />
Gerhard Vogl, „Wer sagte<br />
was wann wo? - Österreich<br />
in Zitaten und<br />
Schlagzeilen“, Buchverlage<br />
Kremayr & Scheriau/Orac,<br />
1090 Wien,<br />
290 Seiten gebunden,<br />
ISBN: 3-218-00716-X<br />
Schönbergs Alt-Bürgermeister Emmerich Riedelmayer, BH-Stv.<br />
Mag. Stefan Grusch (Krems), Pfarrer „Geistlicher Rat“ Edgar<br />
Bräuer, Helmut Mödlhammer, LAbg. Bgm. Dipl.-Ing. Bernd Toms<br />
(Hadersdorf) und Schönbergs neuer Bürgermeister Peter Heindl<br />
verkosten den prämierten „Grüner Veltliner“.<br />
Gemeindebundpräsident<br />
Helmut Mödlhammer nahm<br />
<strong>die</strong> Einladung zur traditionellen<br />
Weintaufe gerne<br />
wahr. Wie es als Taufpate<br />
sein Vorrecht ist, durfte er<br />
den neuen Wein auch benennen.<br />
Er entschied sich für<br />
einen klassischen österreichischen<br />
Begriff, den „Stierwa-<br />
Lücke, denn Zitatensammlungen<br />
griechischer, römischer,<br />
chinesischer und vor<br />
allem deutscher Vor- und<br />
Nachdenker gibt es genug.<br />
Dieses Buch ist ein Abriss<br />
österreichischer Zeitgeschichte<br />
der anderen Art.<br />
Nicht <strong>die</strong> Jahreszahlen stellen<br />
das Gerüst, auch nicht<br />
<strong>die</strong> Schlachten, <strong>die</strong> wir<br />
ohne<strong>die</strong>s meist verloren<br />
haben. Die Lebenden werden<br />
erst durch den Tod aufgewertet;<br />
das ist auch<br />
anderswo so, aber besonders<br />
in Österreich ist es besonders<br />
drastisch . Sie bleiben<br />
uns duch ihre Worte erhalten,<br />
damit sie nicht der Vergessenheit<br />
anheim fallen.<br />
Ein „Stierwascher“, Jahrgang 2003<br />
scher“. Pfarrer Bräuer führte<br />
<strong>die</strong> Weinsegnung in der<br />
Alten Schmiede in Schönberg<br />
am Kamp durch, eine<br />
Gemeinde, <strong>die</strong> durch das<br />
Hochwasser vergangenen<br />
Jahres schwer gelitten hatte.<br />
Mittlerweile präsentiert sich<br />
der Ort aber wieder als kleines<br />
Schmuckkästchen.
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