Foresight - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
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Zusammenfassung<br />
In den ersten beiden Jahrzehnten nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg war das bundesdeutsche Innovationssystem<br />
von Kontinuitäten und Brüchen bestimmt. Einerseits<br />
wurden <strong>die</strong> Autonomie der wissenschaftlichen Selbstverwaltung<br />
und der kulturpolitische Primat der Länder<br />
wiederhergestellt; andererseits finden wir einen<br />
schleichenden Machtzuwachs des Zentralstaates vor.<br />
Die Orientierung am Modell USA seit den 60er Jahren<br />
führte auch zu einer Neubewertung der Planung von<br />
Forschung. Die wachsenden Spannungen zwischen<br />
Tradition und Innovation mündeten in <strong>die</strong> forschungspolitischen<br />
Reformen der siebziger Jahre, in<br />
denen das System öffentlich finanzierter Forschung zu<br />
einer neuen Arbeitsteilung strukturiert wurde. Die<br />
24<br />
Festschreibung des institutionellen Status Quo in der<br />
1975 zwischen Bund und Ländern geschlossenen Rahmenvereinbarung<br />
Forschungsförderung beendete <strong>die</strong><br />
Phase der Durchlässigkeit der Innovationslandschaft.<br />
Erst <strong>die</strong> umfassende Systemevaluation nach der<br />
Wiedervereinigung hat es neuerlich ermöglicht, das<br />
institutionelle Innovationssystem an den Wandel der<br />
Innovationskultur anzupassen, in dem sich eine neue<br />
Vorstellung von der Komplexität des Innovationsprozesses<br />
Bahn zu brechen begann, <strong>die</strong> das lineare Modell<br />
tendenziell obsolet werden ließ.