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Positionspapier Soziale Arbeit und Psychiatrie - Psychiatrische ...

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sehr belastend empf<strong>und</strong>en wird, wird Erwerbslosigkeit als der grössere Stressfaktor wahrgenommen<br />

(B<strong>und</strong>esamt für Statistik, 2002)<br />

Auch der Zusammenhang zwischen (befriedigenden) sozialen Beziehungen in Familie, Schule, <strong>Arbeit</strong>)<br />

<strong>und</strong> psychischer Ges<strong>und</strong>heit wird seit den 70-er Jahren erforscht <strong>und</strong> bestätigt (Rüegger 2011); <strong>und</strong><br />

die ges<strong>und</strong>heitswissenschaftliche Forschung zeigt, dass soziale Integration <strong>und</strong> soziale Unterstützung<br />

in funktionierenden sozialen Netzen die besten Schutzfaktoren vor körperlicher <strong>und</strong> psychischer Erkrankung<br />

darstellen (vgl. die Forschungsergebnisse des BAG Schweiz 2009, Pauls 2004, S. 35).<br />

In den Unterlagen des B<strong>und</strong>esamtes für Ges<strong>und</strong>heit(BAG) findet sich u.a. folgende Systematisierung<br />

von Stressfaktoren:<br />

• Alltagsbelastungen (Zeit- <strong>und</strong> Termindruck, Lärm, Monotonie etc.)<br />

• Körperbezogene Stressoren (Gewalterfahrung, Verletzung, Schmerz, Krankheit usw.)<br />

• Psychosoziale Stressoren (z.B. mangelnde Selbstachtung, Anstzustände, Mangel an Kontrolle<br />

über <strong>Arbeit</strong>s- <strong>und</strong> Privatleben); Leistungsstressoren (Kompetenzdefizite usw.)<br />

• <strong>Soziale</strong> Stressoren (Stigmatisierung, soziale Isolation, Mobbing; zwischenmenschliche Konflikte<br />

<strong>und</strong> Krisen usw.)<br />

• Kritische Lebensereignisse <strong>und</strong> biographische Statusübergänge (Schulabschluss, Heirat, Pensionierung.<br />

Verlust eines Ehepartners uw.)<br />

Stress wird dabei als Ungleichgewicht zwischen inneren <strong>und</strong> äusseren Anforderungen <strong>und</strong> Belastungen<br />

einerseits <strong>und</strong> den innerpsychischen wie sozialen <strong>und</strong> kulturellen Ressourcen anderseits definiert,<br />

die dem Individuum zur Verfügung stehen, um dieses Ungleichgewicht im Hinblick auf grösseres<br />

Wohlbefinden zu korrigieren, definiert.<br />

Die genannten <strong>und</strong> weitere Stressfaktoren können, aber müssen nicht zwingend zu psychischen Erkrankungen<br />

führen. Ob dies der Fall ist, hängt von ihrer Kumulation sowie innerpsychischen wie sozialen<br />

<strong>und</strong> kulturellen Umweltfaktore ab, welche die krankmachende Verarbeitung von Stress verhindern<br />

oder begünstigen (vgl. die obenstehende Zusammenstellung).<br />

Der rechtliche Status von psychisch kranken Menschen ist in der Schweiz durch eine Vielzahl von<br />

Normen auf Verfassungs-, Gesetzes-, <strong>und</strong> Verordnungsstufe bei B<strong>und</strong>, Kantonen <strong>und</strong> Gemeinden<br />

geregelt. Als Inhalte der Regelungen stehen Fragen der Existenzsicherung, der Selbstbestimmung,<br />

der Behandlung <strong>und</strong> Betreuung sowie der sozialen <strong>und</strong> beruflichen Integration im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

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