VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I
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<strong>VO</strong> <strong>Organische</strong> <strong>Chemie</strong> I 13. Stereoisomerie, Teil 2: Chiralität<br />
• Allene wie das Propadien, dessen Substituenten <strong>in</strong> verschiedenen Ebenen liegen.<br />
• Spirane, bei denen zwei R<strong>in</strong>ge e<strong>in</strong> C-Atom teilen und aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> normal stehen.<br />
• Sechs kondensierte Benzolr<strong>in</strong>ge, die e<strong>in</strong>e wendeltreppenartige Struktur bilden.<br />
Rechts- und l<strong>in</strong>kspolarisiertes Licht ist im Pr<strong>in</strong>zip auch e<strong>in</strong> physikalisches chirales Phänomen.<br />
Die Erklärung dafür, dass e<strong>in</strong> chiraler Stoff die Ebene des l<strong>in</strong>ear polarisierten Lichts dreht,<br />
liegt dar<strong>in</strong>, dass das l<strong>in</strong>ear polarisierte Licht als Überlagerung e<strong>in</strong>er rechts- und e<strong>in</strong>es<br />
l<strong>in</strong>kspolarisierten Welle dargestellt werden kann.<br />
Die Experimente zeigen, dass chirale Stoffe für rechts- und l<strong>in</strong>kspolarisiertes Licht e<strong>in</strong>e<br />
unterschiedliche Brechzahl haben (d.h. die Ausbreitungsgeschw<strong>in</strong>digkeit von rechts- und<br />
l<strong>in</strong>kspolarisiertem Licht ist verschieden); dadurch wird se<strong>in</strong>e Ebene gedreht.<br />
13.6 Racemat<br />
E<strong>in</strong> Racemat ist e<strong>in</strong>e äquimolare Mischung zweier Enantiomere, d.h. aus 50 % D/R-Isomer<br />
und 50 % L/S-Isomer. Egal <strong>in</strong> welchen Zustand es vorliegt, zeigt es ke<strong>in</strong>e optische Aktivität,<br />
weil sich die beiden Enantiomere <strong>in</strong> ihrer Aktivität kompensieren.<br />
Bei Synthese e<strong>in</strong>er chiralen Verb<strong>in</strong>dung aus nicht chiralen Edukten unter Verwendung nicht<br />
chiraler Hilfsstoffe entsteht immer e<strong>in</strong> Racemat<br />
z.B. entsteht bei <strong>der</strong> katalytischen Hydrierung von Butanon an <strong>der</strong> C=O-Doppelb<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong><br />
Gemisch von S-2-Butanol und R-2-Butanol im Verhältnis 1:1.<br />
Der Wasserstoff hat die Möglichkeit, das Molekül von h<strong>in</strong>ten o<strong>der</strong> von vorne anzugreifen;<br />
diese beiden Möglichkeiten treten mit je e<strong>in</strong>er Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit von 50 % auf.<br />
H2<br />
C2H5<br />
C<br />
O<br />
CH3<br />
H2<br />
Wird das Racemat e<strong>in</strong>es kristall<strong>in</strong>en Stoffes A(+)A(–) langsam e<strong>in</strong>gedampft, <strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
wässrigen o<strong>der</strong> alkoholischen Flüssigkeit gelöst vorliegt, bildet sich e<strong>in</strong> Kristallgitter; beim<br />
Auskristallisieren können zwei Fälle auftreten:<br />
1. Die zwischen<strong>molekularen</strong> Kräfte zwischen A(+) und A(–) s<strong>in</strong>d stärker: Das<br />
Kristallgitter besteht abwechselnd aus A(+) und A(–) (symbolisch: A(+)/A(–))<br />
=> racemische Verb<strong>in</strong>dung (ugs. Racemat)<br />
H<br />
C2H5<br />
C<br />
- 71 -<br />
CH3<br />
OH<br />
50 % : 50 %<br />
C2H5<br />
OH<br />
C<br />
CH3<br />
H