VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I
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<strong>VO</strong> <strong>Organische</strong> <strong>Chemie</strong> I 12. Erdöl und Erdgas<br />
• Die OZ ist nicht nach oben begrenzt; es gibt durchaus Substanzen,<br />
die besser verbrennen als re<strong>in</strong>es iso-Octan => OZ größer als 100.<br />
Beispiel: t-Butylmethylester. Dieser Ester bildet tertiäre<br />
Alkylradikale und steuert somit den Thermolyseprozess.<br />
• Früher wurde <strong>der</strong> Treibstoff zur Verbesserung <strong>der</strong> Qualität verbleit, d.h. ihm wurde<br />
Bleitetraethyl Pb(C2H5)4 zugesetzt. Diese metallorganische Verb<strong>in</strong>dung, <strong>in</strong> welcher<br />
vier kovalente B<strong>in</strong>dungen zwischen Blei und Kohlenstoff vorliegen, ist e<strong>in</strong>e süßlich<br />
riechende, bei ca. 90 °C siedende und äußerst toxische Flüssigkeit. Sie zerfällt bei<br />
hohen Temperaturen <strong>in</strong> Ethylradikale.<br />
Heute ist die Verbleiung wegen <strong>der</strong> Giftigkeit verboten und weil das Blei die<br />
Katalysatoren zerstört.<br />
12.3 Crack-Prozess, Reform<strong>in</strong>g-Verfahren<br />
Die überwiegende Mehrzahl <strong>der</strong> Kohlenstoffketten im Erdöl (durchschnittlich C30) s<strong>in</strong>d für<br />
die Verwendung als Treibstoffe vollkommen ungeeignet.<br />
Der Crack-Prozess spaltet hoch<strong>molekularen</strong> KW unter thermischer Behandlung <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>e<br />
Bruchstücke. Das Verfahren ist schon lange Zeit bekannt, es gibt zwei Methoden:<br />
1. Thermisches Cracken<br />
wurde 1913 entwickelt und besteht aus e<strong>in</strong>er Erhitzung unter Druck auf 500 – 600 °C.<br />
2. Katalytisches Cracken<br />
wurde 1934 entwickelt. Es werden nur niedriger Druck und gemäßigtere Temperatur<br />
benötigt (400 – 500 °C), dafür ist das Mitwirken von Silizium-Alum<strong>in</strong>ium-<br />
Katalysatoren erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Bei Spalten entsteht e<strong>in</strong>e relativ große Anzahl von gasförmigen Produkten, v.a. die Alkene<br />
Ethen, Propen und iso-Buten (2-Methylpropen). Mit <strong>der</strong> Spaltung entsteht wie<strong>der</strong>um e<strong>in</strong>e<br />
komplexe Mischung, es ist erneut fraktionierte Destillation nötig.<br />
Verschiedene Verfahren s<strong>in</strong>d bekannt, um wertvolle Kraftstoffe zu gew<strong>in</strong>nen:<br />
1. Dimerisation von iso-Buten unter E<strong>in</strong>wirkung saurer Katalysatoren zu iso-Octan:<br />
CH3 CH3 CH3<br />
CH2=C + CH3–C=CH2 CH3–C–CH2–CH–CH3<br />
H +<br />
CH3<br />
CH3<br />
2. Katalytische Isomerisierung e<strong>in</strong>es n-Alkans unter E<strong>in</strong>wirkung von Alum<strong>in</strong>iumchlorid.<br />
- 62 -<br />
CH3<br />
CH3<br />
CH3–C–O–CH3<br />
CH3