VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I
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Y<br />
<strong>VO</strong> <strong>Organische</strong> <strong>Chemie</strong> I 9. Alkene<br />
Die -B<strong>in</strong>dung ist <strong>in</strong> zwei -B<strong>in</strong>dungen übergegangen; alle Additionsreaktionen s<strong>in</strong>d<br />
exotherm (H < 0).<br />
E<strong>in</strong>e Additionsreaktion kann se<strong>in</strong>:<br />
a) Synchonreaktion: C–C => C–C XY werden gleichzeitig addiert<br />
b) 2-Stufen-Reaktion: C=C => C–C =><br />
Wichtige Additionsreaktionen:<br />
1. Elektrophile Addition<br />
Der entscheidende Schritt dieser Reaktion besteht dar<strong>in</strong>, dass e<strong>in</strong> elektrophiles Teilchen<br />
(s. 4.5) die C=C-Doppelb<strong>in</strong>dung angreift.<br />
C<br />
C<br />
C<br />
+<br />
C X<br />
C<br />
C X<br />
+ X + =><br />
i. Halogenaddition<br />
C<br />
C<br />
X–Y<br />
X +<br />
Der erste Schritt besteht dar<strong>in</strong>, dass zuerst e<strong>in</strong>e<br />
Wechselwirkung des -Orbitals mit dem leeren Orbital<br />
des elektrophilen Teilchens statt f<strong>in</strong>det. Dieser<br />
Übergangszustand heißt -Komplex; er ist experimentell<br />
nachgewiesen.<br />
Dann geht das elektrophile Teilchen mit e<strong>in</strong>em C-Atom bereits e<strong>in</strong>e echte<br />
kovalente B<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>: Es entsteht e<strong>in</strong> -Komplex. Die positive Ladung bleibt<br />
erhalten, das resultierende Molekülion heißt Carbeniumion.<br />
Nun sucht im zweien Schritt das C-Atom mit drei B<strong>in</strong>dungen e<strong>in</strong>en Partner für<br />
die 4. B<strong>in</strong>dung: Angriff und B<strong>in</strong>dung des nukleophilen Teilchens Y: . Die<br />
elektrophile Addition ist also e<strong>in</strong> typisches Beispiel für e<strong>in</strong>e 2-Stufen-Addition.<br />
ist e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> am längsten bekannten Reaktionen <strong>in</strong> <strong>der</strong> organischen <strong>Chemie</strong> und <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Praxis auf Chlor und Brom beschränkt (Fluor zu reaktionsfreudig, Iod zu reaktionsträge).<br />
Es entsteht e<strong>in</strong> Dihalogen<strong>der</strong>ivat, wobei die Halogenatome an benachbarte C-Atome<br />
gebunden s<strong>in</strong>d. Auch e<strong>in</strong>e Halogenaddition läuft als 2-Stufen-Reaktion ab (hier mit Br):<br />
X<br />
- 41 -<br />
X Y<br />
C–C<br />
X Y