Über die Zukunft der Fachanwälte - Anwalt-Suchservice
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<strong>Anwalt</strong>sreport<br />
Das Magazin für <strong>die</strong> mo<strong>der</strong>ne Kanzlei<br />
Ausgabe 3/2007 Juni 2007<br />
Darf sich ein <strong>Anwalt</strong><br />
ersteigern lassen?<br />
Kanzlei erhält deutschen<br />
Werbe-Oscar<br />
<strong>Über</strong> <strong>die</strong><br />
<strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Fachanwälte</strong><br />
Berufsrecht <strong>Anwalt</strong>swerbung Internet<br />
Tagebuch schreiben<strong>der</strong><br />
<strong>Anwalt</strong> sucht Mandanten
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<strong>Anwalt</strong>sreport<br />
Das Magazin für <strong>die</strong> mo<strong>der</strong>ne Kanzlei<br />
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Chefredakteur: RA Rolf Schrö<strong>der</strong> (verantwortlich)<br />
Redaktion: RA Marcus Creutz,<br />
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Wer nicht hören kann,<br />
muss fühlen<br />
Jahre lang hatten Parlament und Regierung Zeit, <strong>die</strong> EU-Richtlinien zum Diskriminierungsverbot<br />
sauber umzusetzen. In den juristischen Fachzeitschriften und in <strong>der</strong> Tagespresse wurde<br />
über das Thema Antidiskriminierung schon weit im Vorfeld <strong>der</strong> endgültigen Gesetzesfassung<br />
breit berichtet. Und dann das! Obwohl namhafte Rechtsexperten ausdrücklich davor gewarnt<br />
hatten, das Kündigungsschutzgesetz vom Anwendungsbereich des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes<br />
(AGG) auszuklammern, schrieb <strong>die</strong> Bundesregierung genau das in § 2 Absatz<br />
4 AGG hinein. Und <strong>die</strong> Parlamentarier nickten das am Ende auch noch ab. Vermutlich werden<br />
viele unter ihnen – ähnlich wie bei <strong>der</strong> Gesundheitsreform - gar nicht gewusst haben, worum<br />
es eigentlich geht.<br />
Für <strong>die</strong>ses vorsätzliche Fehlverhalten hat ihnen jetzt allerdings das Arbeitsgericht Osnabrück<br />
eine schallende Ohrfeige verpasst. Die zu Grunde liegende EU-Richtlinie beziehe sich<br />
eben auch auf <strong>die</strong> Beendigung von Arbeitsverhältnissen. Die Folge <strong>die</strong>ser extrem schlampigen<br />
Regierungs- und Parlamentsarbeit ist nun, dass deutsche Arbeitgeber bei betriebsbedingten<br />
Kündigungen bzw. Massenentlassungen im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Sozialauswahl wohl keine<br />
Altersgruppen mehr bilden dürfen. Bis das Bundesarbeitsgericht rechtskräftig entschieden<br />
hat, werden Jahre <strong>der</strong> Rechtsunsicherheit ins Land ziehen. In dem vom Arbeitsgericht Osnabrück<br />
entschiedenen Fall hat <strong>der</strong> Gesetzgeber darüber hinaus 618 gekündigte Arbeitnehmer<br />
an <strong>der</strong> Nase herumgeführt, indem er ihnen vorgaukelte, dass es bei Kündigungen keinen Diskriminierungsschutz<br />
gebe. Dieses und viele an<strong>der</strong>e Beispiele aus <strong>der</strong> jüngeren Zeit machen<br />
überdeutlich, dass <strong>die</strong> Frage <strong>der</strong> Staatshaftung bei vorsätzlich rechtswidrigen Gesetzgebungsakten<br />
neu überdacht werden muss. Je<strong>der</strong> <strong>Anwalt</strong>, <strong>der</strong> gegen den Rat anerkannter Wissenschaftler<br />
und Praktiker einen Vertragspassus verdreht, haftet dafür seinem Mandanten. Wenn<br />
sich Parlamentarier dem eindeutigen Expertenrat wi<strong>der</strong>setzen, hat das nichts mehr mit Gewissensfreiheit<br />
zu tun.<br />
Anzeigendisposition: Anja Fischer<br />
Tel.: 02-21/93-73-86-01<br />
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IMPRESSUM<br />
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Me<strong>die</strong>n und Systemen. Fotokopien dürfen nur für den<br />
persönlichen Gebrauch hergestellt werden.
FAKTEN<br />
Kurzmeldungen<br />
Statusklage abgewiesen<br />
Ein Rechtsanwalt ist vor dem OLG Celle<br />
mit einem Abfindungsanspruch gegen sei-<br />
ne ehemalige Kanzlei gescheitert. Er hatte<br />
behauptet, durch seine Mitarbeit Einlagen<br />
in <strong>die</strong> BGB-Gesellschaft geleistet zu haben.<br />
Die Celler Richter meinten dagegen, <strong>der</strong><br />
<strong>Anwalt</strong> habe wegen regelmäßiger Gehalts-<br />
zahlungen kein wirtschaftliches Risiko ge-<br />
tragen (Az. 9 U 84/06).<br />
„Anti-Strafzettel“ zulässig<br />
Das Verteilen von „Anti-Strafzetteln“ durch<br />
einen Rechtsanwalt, auf dem Begründungs-<br />
tipps eines Einspruchs gegen einen Buß-<br />
geldbescheid abgedruckt sind, ist laut Be-<br />
schluss des BVerfG durch das Recht auf<br />
freie Meinungsäußerung gedeckt, wenn <strong>der</strong><br />
Rechtsanwalt gleichzeitig im Rahmen einer<br />
Bürgerinitiative eine Kampagne gegen <strong>die</strong><br />
Beschil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Parkscheibenzone führt<br />
(Az.: 1 BvR 2633/03).<br />
Unterlassene Gebührenaufklärung<br />
nicht relevant<br />
Das AG Charlottenburg hat den ehemaligen<br />
Mandanten eines <strong>Anwalt</strong>s mit einer Schadensersatzklage<br />
abblitzen lassen. Der<br />
Mandant meinte, er schulde dem <strong>Anwalt</strong><br />
kein Honorar, weil <strong>die</strong>ser ihn nicht nach<br />
§ 49b Abs. 5 BRAO aufgeklärt habe. Das<br />
sei nur berufsrechtlich relevant, meinte<br />
dagegen das AG Charlottenburg<br />
(Az.: 208 C 290/06).<br />
Versprochen ist versprochen<br />
Ein vom Mandant einmal versprochenes Erfolgshonorar<br />
ist auch dann zu zahlen, wenn<br />
<strong>der</strong> <strong>Anwalt</strong> bereits vor dessen Vereinbarung<br />
mit <strong>der</strong> Gegenseite das weitere Vorgehen<br />
in <strong>der</strong> Sache erörtert hat. Das hat das<br />
Brandenburgische OLG entschieden<br />
(Az.: 7 U 189/06).<br />
Vorsicht vor <strong>der</strong> Gewerbesteuer<br />
Hat <strong>der</strong> Sohn <strong>die</strong> Steuerberaterprüfung<br />
nicht bestanden, sollte Papa ihn nicht in<br />
eine Gesellschaft aufnehmen. Als „bloßer“<br />
Steuerfachangestellter übt <strong>der</strong> Sohn keinen<br />
freien Beruf aus. Konsequenz des FG Köln:<br />
Die Gesellschaft ist gewerbesteuerpflichtig<br />
(Az. 4 K 4535/04).<br />
anwaltsreport 3 / 2007<br />
Henssler for<strong>der</strong>t EU-weite Regeln zu<br />
Erfolgshonoraren<br />
Prof. Dr. Martin Henssler, Direktor<br />
des Instituts für <strong>Anwalt</strong>srecht<br />
in Köln und Präsident des Deutschen<br />
Juristentages, hat sich in einem Radiointerview<br />
mit dem Deutschlandfunk<br />
für eine einheitliche europäische Regelung<br />
zu Erfolgshonoraren für Anwälte<br />
ausgesprochen. Es gebe innerhalb<br />
<strong>der</strong> Europäischen Union bereits<br />
den Trend, Erfolgshonorare zuzulassen.<br />
Hintergrund: Das Bundesverfassungsgericht<br />
hat den Gesetzgeber aufgefor<strong>der</strong>t,<br />
bis Juni 2008 das Verbot von<br />
70 Prozent <strong>der</strong> Rechtsanwälte mit<br />
Rechtsschutzversicherern unzufrieden<br />
Die deutschen Anwälte sind mit<br />
den Entgelten <strong>der</strong> Rechtsschutzversicherer<br />
unzufrieden. In einer exklusiven<br />
Umfrage, <strong>die</strong> das Wirtschaftsmagazin<br />
Capital in Kooperation mit<br />
dem <strong>Anwalt</strong>-<strong>Suchservice</strong> durchführte,<br />
beklagten bundesweit 70 Prozent<br />
<strong>der</strong> 120 befragten Anwälte, dass <strong>die</strong><br />
Assekuranz heute größere Probleme<br />
bei <strong>der</strong> Kostenübernahme macht als<br />
in <strong>der</strong> Vergangenheit.<br />
Knapp drei Viertel <strong>der</strong> Advokaten<br />
monierten außerdem, dass <strong>die</strong> Versicherer<br />
ihre Honorarrechnungen<br />
ohne Rücksprache eigenmächtig kürzen.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e <strong>die</strong> neuen Rechtsschutz-Policen,<br />
<strong>die</strong> oft mit Offerten<br />
für eine telefonische Rechtsberatung<br />
verknüpft sind, kommen bei den<br />
Anwälten schlecht weg. Laut Capi-<br />
Erfolgshonoraren für Anwälte zu lockern<br />
o<strong>der</strong> ganz aufzuheben. In <strong>die</strong>sem<br />
Zusammenhang wies Henssler<br />
auch darauf hin, dass vor allem <strong>die</strong><br />
großen Wirtschaftskanzleien von einer<br />
Lockerung <strong>der</strong> quota litis Regel<br />
profitierten. „..Und hier muss sich<br />
<strong>der</strong> Gesetzgeber tatsächlich Gedanken<br />
machen, wie för<strong>der</strong>t er auch <strong>die</strong><br />
kleinen <strong>Anwalt</strong>skanzleien, <strong>die</strong> ja auch<br />
notwendig sind. Wer soll sonst auf<br />
dem so genannten platten Land dafür<br />
sorgen, dass dort Rechtsrat angeboten<br />
wird?..“ fragt Henssler zu Recht.<br />
Erhalt <strong>der</strong> Qualitätsstandards <strong>der</strong> juristischen<br />
Ausbildung angemahnt<br />
Die Präsidenten <strong>der</strong> 28 regionalen<br />
Rechtsanwaltskammern haben<br />
sich auf ihrer Hauptversammlung in<br />
Speyer noch einmal ausdrücklich für<br />
<strong>die</strong> Beibehaltung des juristischen Vorbereitungs<strong>die</strong>nstes<br />
und den Erhalt <strong>der</strong><br />
Ausbildung zum so genannten Einheitsjuristen<br />
ausgesprochen. Der Einheitsjurist<br />
sei ein hohes Gut <strong>der</strong> deutschen<br />
Juristenausbildung und dürfe<br />
nicht preisgegeben werden, heißt es<br />
in einer kürzlich verabschiedeten Re-<br />
solution <strong>der</strong> Kammern. Nur so könne<br />
gewährleistet werden, dass sich<br />
beispielsweise Richter und Rechtsanwälte<br />
auch weiterhin auf Augenhöhe<br />
begegnen. Damit wenden sich <strong>die</strong><br />
Rechtsanwaltskammern erneut gegen<br />
Tendenzen, von einer einheitlichen<br />
juristischen Ausbildung abzurücken,<br />
und lehnen weiterhin eine getrennte<br />
Ausbildung bei den reglementierten<br />
juristischen Berufen ab.<br />
tal-Umfrage gehen 57 Prozent <strong>der</strong><br />
Befragten davon aus, dass <strong>die</strong> Versicherer<br />
mit solchen Angeboten in<br />
erster Linie nur ihre Kosten reduzieren<br />
wollen. Fast je<strong>der</strong> Fünfte (18 Prozent)<br />
ist sogar überzeugt, dass <strong>der</strong> Telefon-Service<br />
den Mandanten nichts<br />
bringt. Lediglich je<strong>der</strong> zehnte befragte<br />
<strong>Anwalt</strong> hält telefonische Beratung<br />
in einfachen Rechtsfragen für<br />
sinnvoll. Praktische Erfahrungen mit<br />
den Leistungen <strong>der</strong> Rechtsschutzversicherungen<br />
tauschen Anwälte übrigens<br />
auch im Internet unter www.<br />
rsv-blog.de aus. Durch Anklicken <strong>der</strong><br />
jeweiligen Versicherung kann man<br />
sich leicht einen <strong>Über</strong>blick zu den<br />
Gepflogenheiten im Zusammenhang<br />
mit <strong>der</strong> Abrechnungspraxis machen.
13 auf einen Schlag<br />
Die Bundesministerin <strong>der</strong> Justiz Brigitte<br />
Zypries hat erstmals gleich<br />
13 neue BGH-Anwältinnen und –Anwälte<br />
zugelassen und <strong>die</strong> BGH-<strong>Anwalt</strong>schaft<br />
in Karlsruhe damit um fast<br />
40 Prozent erweitert. Mit <strong>der</strong> Zulassung<br />
<strong>der</strong> neuen Rechtsanwältinnen<br />
und Rechtsanwälte werde <strong>die</strong> Rechtsanwaltschaft<br />
bei dem Bundesgerichthof<br />
durch jüngere Mitglie<strong>der</strong> verstärkt<br />
und <strong>die</strong> Anzahl <strong>der</strong> Frauen unter den<br />
Zugelassenen erhöht, heißt es in einer<br />
knapp gehaltenen Pressemitteilung<br />
zu <strong>die</strong>sem Vorgang. Bisher hatte<br />
das Bundesjustizministerium aus <strong>der</strong><br />
Liste des Wahlausschusses immer nur<br />
Handelsblatt steigt beim Verlag Dr. Otto Schmidt ein<br />
Die Verlagsgruppe Handelsblatt<br />
GmbH übernimmt eine Min<strong>der</strong>heitsbeteiligung<br />
an <strong>der</strong> Verlag Dr. Otto<br />
Schmidt KG, im Zuge <strong>der</strong> Transaktion<br />
werden 37,88 % <strong>der</strong> Familiengesellschafter<br />
<strong>der</strong> Verlag Dr. Otto Schmidt<br />
KG ausscheiden. Mit <strong>die</strong>ser Transaktion<br />
verbinden <strong>die</strong> Verlagsgruppe Dr.<br />
Otto Schmidt und <strong>die</strong> Verlagsgruppe<br />
Handelsblatt <strong>die</strong> Vereinbarung einer<br />
strategischen Partnerschaft, um<br />
<strong>die</strong> Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> Unternehmen<br />
bei<strong>der</strong> Verlagsgruppen im<br />
Bereich Recht Wirtschaft Steuern zu<br />
Zypries gegen private Gerichtsvollzieher<br />
Bundesjustizministerin Brigitte Zypries<br />
hat sich gegen den vom Bundesrat<br />
beschlossenen Gesetzentwurf<br />
zur Privatisierung des Gerichtsvollzieherwesens<br />
ausgesprochen. Gerichtsvollzieher<br />
sollen demnach künftig<br />
keine Beamten, son<strong>der</strong>n Beliehene<br />
sein, <strong>die</strong> unter Staatsaufsicht tätig<br />
werden. „Gerichtsvollzieher vollstrecken<br />
Gerichtsentscheidungen und<br />
nehmen damit hoheitliche Aufgaben<br />
wahr, <strong>die</strong> Grundrechte von Bürgerinnen<br />
und Bürgern in erheblichem<br />
Maße betreffen können. Man muss<br />
bedenken, dass Gerichtsvollzieher<br />
zur Erfüllung ihrer Aufgaben im äußersten<br />
Fall sogar körperliche Gewalt<br />
anwenden dürfen. Befugnisse <strong>die</strong>ser<br />
Art sind mit großer Verantwortung<br />
verbunden, <strong>die</strong> Privaten nicht aufgebürdet<br />
werden sollten“, verdeutlichte<br />
Zypries ihre erheblichen Bedenken<br />
knapp <strong>die</strong> Hälfte <strong>der</strong> Kandidaten berufen.<br />
Im Vorfeld <strong>der</strong> jüngsten Ernennungen<br />
hatte es allerdings viel Kritik<br />
am bisherigen Wahlverfahren gegeben,<br />
das in dem Vorwurf eines „closed<br />
shop“ mündete. Nach wie vor kursieren<br />
Gerüchte, denen zufolge das<br />
Wahlverfahren vor einer Reform stehe.<br />
Durch <strong>die</strong> neue Konkurrenz und<br />
<strong>die</strong> nach wie vor bestehende Singularzulassung<br />
sehen <strong>die</strong> BGH-Anwälte für<br />
ihre wirtschaftliche <strong>Zukunft</strong> schwarz.<br />
Allerdings: Im Jahre 2005 betreuten<br />
<strong>die</strong> BGH-Anwälte insgesamt 3.233<br />
Verfahren mit einem durchschnittlichen<br />
Streitwert von über 250.000 E.<br />
stärken. Der geschäftsführende Gesellschafter<br />
<strong>der</strong> Verlag Dr. Otto Schmidt<br />
KG, Dr. h.c. Karl-Peter Winters, freut<br />
sich auf <strong>die</strong> künftige Zusammenarbeit:<br />
„Mit dem Eintritt <strong>der</strong> Verlagsgruppe<br />
Handelsblatt als Min<strong>der</strong>heitsgesellschafter<br />
und <strong>der</strong> Vereinbarung<br />
einer strategischen Partnerschaft stärken<br />
wir unsere Position auf dem deutschen<br />
Markt, ohne unsere Selbständigkeit<br />
aufzugeben“. Auch Dr. Tobias<br />
Schulz-Isenbeck, Geschäftsführer Verlagsgruppe<br />
Handelsblatt GmbH, sieht<br />
<strong>die</strong> Beteiligung als wichtigen strate-<br />
gegen den Gesetzentwurf. Die Privatisierung<br />
des Gerichtsvollzieherwesens<br />
würde darüber hinaus für <strong>die</strong> Betroffenen<br />
eine Kostenerhöhung von<br />
durchschnittlich über 200 Prozent<br />
mit sich bringen. Dadurch werde riskiert,<br />
dass ein Gläubiger bei kleineren<br />
Geldschulden darauf verzichte, seine<br />
berechtigte Geldfor<strong>der</strong>ung vollstrecken<br />
zu lassen, weil er von den<br />
hohen Kosten – <strong>die</strong> er vorab zu tragen<br />
hat - abgeschreckt sei, so Zypries.<br />
Die Län<strong>der</strong> erhoffen sich von <strong>der</strong> umfassenden<br />
strukturellen Reform des<br />
Gerichtsvollzieherwesens vor allem<br />
Kosteneinsparungen, weil sie <strong>die</strong> Gerichtsvollzieher<br />
<strong>der</strong>zeit mit jährlich<br />
rund 200 Mio. E bezuschussen. Wirtschaftsvertreter<br />
kritisieren vor allem<br />
<strong>die</strong> langen Laufzeiten, bis ihre gerichtlich<br />
anerkannten For<strong>der</strong>ungen<br />
tatsächlich durchgesetzt werden.<br />
FAKTEN<br />
gischen Schritt: „Unser Einstieg als<br />
Gesellschafter bei <strong>der</strong> Verlag Dr. Otto<br />
Schmidt KG führt uns in eine enge<br />
Partnerschaft mit einem <strong>der</strong> bestpositionierten<br />
rechtswissenschaftlichen<br />
Fachme<strong>die</strong>nunternehmen in Deutschland“.<br />
Durch den Einstieg des zum<br />
Holtzbrinck-Konzern gehörenden<br />
Düsseldorfer Handelsblatt Verlags wird<br />
<strong>der</strong> Verlag Dr. Otto Schmidt zur Nummer<br />
zwei im deutschen Verlagssegment<br />
Recht Wirtschaft Steuern. Die Transaktion<br />
muss noch vom Bundeskartellamt<br />
genehmigt werden.<br />
Die Privatisierung <strong>der</strong> Gerichtsvollzieher weckt auch Ängste<br />
3 / 2007 anwaltsreport
THEMA<br />
Noch behakeln sich freilich <strong>der</strong> Deutsche<br />
Steuerberaterverband (DStV),<br />
Initiator <strong>der</strong> Fachberater-Initiative,<br />
und <strong>die</strong> Bundessteuerberaterkammer,<br />
wer denn nun für <strong>die</strong> Einführung<br />
<strong>der</strong> Fachberaterbezeichnungen<br />
anwaltsreport 3 / 2007<br />
für Steuerberater zuständig ist. Doch<br />
von <strong>die</strong>ser Formalie einmal abgesehen<br />
geht das Wil<strong>der</strong>n in fremdem<br />
Terrain noch vor Inkrafttreten des<br />
Rechts<strong>die</strong>nstleistungsgesetzes so richtig<br />
los. Erstaunlicherweise bleiben<br />
Eine starke<br />
Fachanwaltschaft<br />
ist das Ziel<br />
Der Fachanwalt ist unter den Berufsfunktionären wie<strong>der</strong> verstärkt ins Gerede gekommen. Vor allem<br />
<strong>die</strong> For<strong>der</strong>ungen nach verschärften Aus- und Fortbildungskontrollen werden immer lauter. Und <strong>der</strong><br />
Deutsche <strong>Anwalt</strong>Verein (DAV) will künftig Anwälte nur noch als <strong>Fachanwälte</strong> zulassen, wenn sie sich<br />
vorher ein Jahr lang bei einem Fachanwalt haben ausbilden lassen. Während sich <strong>die</strong> <strong>Anwalt</strong>schaft so<br />
vornehmlich mit sich selbst beschäftigt, rücken ihr an<strong>der</strong>e freie Berufe verdächtig nah auf <strong>die</strong> Pelle:<br />
Deutschlands Steuerberater blasen jetzt auch kräftig in das Spezialisierungshorn und wollen sich künftig<br />
unter an<strong>der</strong>em Fachberater für Unternehmensnachfolge o<strong>der</strong> auch Fachberater für Sanierung und<br />
Insolvenzverwaltung nennen.<br />
<strong>die</strong> <strong>Anwalt</strong>svertreter gegen <strong>die</strong> massiven<br />
Vorstöße <strong>der</strong> Steuerberater in<br />
Richtung Rechtsberatung sehr ruhig.<br />
Das Thema „Unternehmensnachfolge“<br />
etwa ist eigentlich eine ureigene<br />
Materie <strong>der</strong> <strong>Anwalt</strong>schaft, weil sie
umfassende Kenntnisse des Gesellschafts-<br />
und Erbrechts verlangt, von<br />
<strong>der</strong> wirtschaftlichen Bedeutung <strong>die</strong>ser<br />
Schnittstellenmaterie einmal ganz abgesehen.<br />
Die deutschen Steuerberater<br />
ihrerseits lassen sich nicht erst zum Jagen<br />
tragen, wenn ihnen fremde Konkurrenz<br />
erwächst. Gerade erst hat <strong>der</strong><br />
DStV dem Vorsitzenden des Finanzausschusses<br />
im Deutschen Bundestag<br />
eine Unterschriftenliste mit 37.000<br />
Steuerberaternamen übergeben. Die<br />
Unterschriften richten sich gegen das<br />
Vorhaben des Bundesfinanzministeriums,<br />
Umsatzsteuer-Voranmeldungen<br />
und <strong>die</strong> Einrichtung <strong>der</strong> Buchführung<br />
auch geprüften Bilanzbuchhaltern zu<br />
erlauben. Die Steuerberaterverbände<br />
und –kammern haben hiergegen<br />
erhebliche Bedenken, weil Bilanzbuchhalter<br />
keine umfassende steuerrechtliche<br />
Ausbildung erhalten und<br />
dadurch beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> schwierigen<br />
Materie Umsatzsteuerrecht viele zu<br />
beachtende Beson<strong>der</strong>heiten angeblich<br />
nicht erkennen. Geschädigt wären<br />
in erster Linie <strong>die</strong> Mandanten,<br />
<strong>die</strong> entwe<strong>der</strong> zu hohe Steuern zahlen<br />
o<strong>der</strong> mit Nachfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Finanzämter<br />
rechnen müssten, heißt es auf<br />
Seiten des Steuerberaterverbandes.<br />
Mit <strong>der</strong>selben Begründung könnten<br />
<strong>die</strong> <strong>Anwalt</strong>svertreter aber auch gegen<br />
<strong>die</strong> Steuerberater zu Felde ziehen.<br />
Wenn Steuerberatern Fehler bei <strong>der</strong><br />
Vertragsgestaltung unterlaufen, hat<br />
das für <strong>die</strong> Mandanten sogar existenzielle<br />
Konsequenzen.<br />
Fachanwaltstitel noch im<br />
Trend?<br />
18 Fachanwaltstitel gibt es mittlerweile<br />
in Deutschland. Zuletzt wurden<br />
<strong>die</strong> Fachanwaltsbezeichnungen Urheber-<br />
und Me<strong>die</strong>nrecht sowie Informationstechnologierecht<br />
eingeführt. Den<br />
Fachanwalt für Unternehmensnachfolge<br />
sucht man allerdings vergebens.<br />
Diese Materie wird von den <strong>Fachanwälte</strong>n<br />
für Erbrecht, Steuerrecht, Handels-<br />
und Gesellschaftsrecht teilweise<br />
mit abgedeckt. Für den Mandanten<br />
bedeutet das: er muss sich erst mühsam<br />
durchfragen, welcher <strong>der</strong> <strong>Fachanwälte</strong><br />
ihn denn nun beraten kann.<br />
Wenn sein Steuerberater künftig den<br />
Titel „Fachberater für Unternehmensnachfolge“<br />
auf dem Briefkopf führt,<br />
ist klar, wen er beauftragt, wenn <strong>die</strong><br />
Zeit <strong>der</strong> Stabübergabe naht. Müsste<br />
folglich <strong>die</strong> Satzungsversammlung <strong>die</strong><br />
Fachanwaltstitel nicht wesentlich stärker<br />
nutzen, um aktuelle Trends viel<br />
eher aufzugreifen? Warum gibt es zum<br />
Beispiel noch keinen Fachanwalt für<br />
Seniorenrecht, für Umweltrecht, Kapitalmarktrecht<br />
o<strong>der</strong> Biotechnologie?<br />
„Das Aufgreifen von Trends ist immer<br />
problematisch. Wer setzt <strong>die</strong> Trends<br />
und wie lange halten sie sich? Bei <strong>der</strong><br />
Schaffung neuer Fachanwaltschaften<br />
geht es nicht darum, dem (möglicherweise<br />
kurzlebigen) Zeitgeist zu entsprechen,<br />
son<strong>der</strong>n darum, einen wirklich<br />
vorhandenen Bedarf des rechtsuchenden<br />
Publikums zu befriedigen und<br />
„neuen“ <strong>Fachanwälte</strong>n ein verlässliches<br />
Auskommen zu sichern“, erklärt<br />
Rechtsanwältin Dr. Susanne Offermann-Burckart,<br />
Hauptgeschäftsführerin<br />
<strong>der</strong> Rechtsanwaltskammer Düsseldorf<br />
und Autorin des Standardwerks „Fachanwalt<br />
werden und bleiben“ im Gespräch<br />
mit dem <strong>Anwalt</strong>sreport (siehe<br />
auch Seite 9 „Nachgefragt“). Immerhin:<br />
Auf <strong>der</strong> Tagesordnung <strong>der</strong> nächsten<br />
Sitzung <strong>der</strong> Satzungsversammlung<br />
am 11. Juni steht <strong>die</strong> Einführung <strong>der</strong><br />
Fachanwaltschaft für Bankrecht. „Um<br />
auf Ihre Beispiele einzugehen: Das Kapitalmarktrecht<br />
wird, sofern <strong>die</strong> Satzungsversammlung<br />
positiv entscheidet,<br />
vom Bankrecht mit umfasst sein.<br />
Das Umweltrecht wurde anhand des<br />
Kriterienkatalogs geprüft und negativ<br />
bewertet. Hinter den Begriffen „Seniorenrecht“<br />
und „Biotechnologie“ verbergen<br />
sich Querschnittsbereiche, aber<br />
keine eigenständigen Rechtsgebiete im<br />
eigentlichen Sinne“, stellt Offermann-<br />
Burckart fest. Auch weitere Gebiete<br />
seien <strong>der</strong>zeit nicht in <strong>der</strong> Diskussion.<br />
Nicht vom rechten Weg<br />
abkommen<br />
Denkbar wäre daneben, rechtsgebietsübergreifende<br />
Fachanwaltschaften einzuführen,<br />
<strong>die</strong> bestimmte Branchen im<br />
Blick haben – also zum Beispiel den<br />
Fachanwalt für <strong>die</strong> Kfz-Branche, <strong>die</strong><br />
Werbebranche, <strong>die</strong> Chemiebranche<br />
etc. Doch auch davon hält Dr. Susanne<br />
Offermann-Burckart letztlich<br />
nicht viel: „Wir haben <strong>die</strong>se Frage im<br />
Ausschuss 1 <strong>der</strong> Satzungsversammlung<br />
schon diskutiert und im Ergebnis<br />
verneint. So bestechend <strong>die</strong> Idee auf<br />
den ersten Blick sein mag, so wenig<br />
praktikabel und sinnvoll ist sie doch<br />
letztlich in <strong>der</strong> Umsetzung. Denken<br />
wir etwa an einen Fachanwalt, <strong>der</strong> mit<br />
den Fragen „rund ums Auto“ zu tun<br />
hätte. Hier geht es um so ganz unterschiedliche<br />
Bereiche wie das Kaufrecht,<br />
das Leasingrecht, das Werkvertragsrecht,<br />
das Schadensrecht, das<br />
Versicherungsrecht, das Ordnungswidrigkeiten-<br />
und das Strafrecht. Bei<br />
näherem Hinsehen entpuppt sich <strong>die</strong><br />
Klammerwirkung des Oberbegriffs<br />
THEMA<br />
„Auto“ als eher schwach“, so Offermann-Burckart,<br />
<strong>die</strong> von weiteren Experimenten<br />
wenig hält: „Ich meine,<br />
wir haben uns mit dem Kriterienkatalog,<br />
<strong>der</strong> erst seit Beginn <strong>der</strong> dritten<br />
Legislaturperiode <strong>der</strong> Satzungsversammlung<br />
in <strong>der</strong> beschriebenen Art<br />
angewandt wird, auf einen guten und<br />
verlässlichen Weg begeben. Wir sollten<br />
jetzt zunächst <strong>die</strong>sen Weg weitergehen,<br />
ohne uns schon wie<strong>der</strong> nach<br />
neuen Modellen umzusehen“.<br />
Fachanwaltsausbildung in <strong>der</strong><br />
Kritik<br />
Davon unabhängig kritisieren allerdings<br />
immer mehr Anwälte, dass das<br />
Niveau <strong>der</strong> Fachanwaltsausbildung<br />
Kriterienkatalog für ein<br />
neues Fachanwaltsgebiet<br />
Die vier Kriterien, auf <strong>die</strong> sich <strong>die</strong><br />
Satzungsversammlung verständigt hat,<br />
lauten:<br />
1. Ist das Fachgebiet nach seinem Aufgabenspektrum<br />
hinreichend breit, vielfältig<br />
und als eigenständiges Rechtsgebiet<br />
von an<strong>der</strong>en Rechtsgebieten,<br />
insbeson<strong>der</strong>e den bestehenden Fachanwaltschaften,<br />
abgrenzbar?<br />
2. Erfasst das Fachgebiet eine hinreichend<br />
breite Nachfrage potenzieller<br />
Mandanten?<br />
3. Dient <strong>die</strong> Anerkennung des Fachgebiets<br />
<strong>der</strong> Erhaltung o<strong>der</strong> Ausweitung<br />
anwaltlicher Tätigkeitsfel<strong>der</strong> im Wettbewerb<br />
mit Dritten?<br />
4. Erfor<strong>der</strong>t das Fachgebiet aufgrund des<br />
rechtlichen Schwierigkeitsgrades und<br />
wegen <strong>der</strong> Komplexität <strong>der</strong> Lebenssachverhalte,<br />
etwa aufgrund interdisziplinärer<br />
Bearbeitungsnotwendigkeit<br />
o<strong>der</strong> sonstiger „Querschnittsbereiche“,<br />
für eine sachgerechte Bearbeitung und<br />
Vertretung <strong>der</strong> Mandanten den Spezialisten?<br />
Die Kriterien sind entsprechend ihrer Bedeutung<br />
unterschiedlich zu gewichten,<br />
nämlich 1 und 3 mit jeweils 15%, 2 mit<br />
30 % und 4 mit 40 %.<br />
Der für <strong>die</strong> Fachanwaltschaften zuständige<br />
Ausschuss 1 <strong>der</strong> Satzungsversammlung<br />
nimmt ein Rechtsgebiet in <strong>die</strong> engere<br />
Wahl, wenn nach Abstimmung zu den<br />
einzelnen Kriterien und Addition <strong>der</strong> Einzelergebnisse<br />
ein Wert von mehr als 50 %<br />
erreicht ist. Auf <strong>die</strong>se Weise lassen sich<br />
möglichst objektive Ergebnisse erzielen.<br />
Quelle: Rechtsanwältin Dr. Susanne Offermann-Burckart<br />
3 / 2007 anwaltsreport
THEMA<br />
Die Fachanwaltsausbildung steht <strong>der</strong>zeit auf dem Prüfstand<br />
und <strong>die</strong> abschließende Prüfung nicht<br />
mit dem Qualitätsanspruch korrespon<strong>die</strong>re.<br />
So monierte etwa kürzlich<br />
Rechtsanwalt Niko Härting, Berlin,<br />
im <strong>Anwalt</strong>sblatt: „...Viele <strong>Fachanwälte</strong><br />
verstehen viel von ihrem Fach. Dies<br />
soll nicht geleugnet werden. Dennoch<br />
liefern <strong>die</strong> <strong>der</strong>zeitigen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an den Fachanwaltstitel keine<br />
ausreichende Gewähr dafür, dass<br />
vorwiegend <strong>die</strong>jenigen Kolleginnen<br />
und Kollegen Fachanwalt werden, <strong>der</strong>en<br />
Kenntnisse und Erfahrungen sich<br />
vom Durchschnitt abheben...“ In <strong>die</strong>sem<br />
Zusammenhang wird immer wie<strong>der</strong><br />
angeführt, dass <strong>die</strong> schriftlichen<br />
Klausuren nicht bundesweit einheitlich<br />
gestellt werden, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong><br />
Hand privater Anbieter lägen. „Hohe<br />
Durchfallquoten sind schlechte<br />
Werbung“, mutmaßt Härting. Der<br />
DAV hat deshalb Ende des letzten<br />
Jahres eine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Fachanwaltsordnung<br />
vorgeschlagen. Wichtigstes<br />
Novum: Fachanwalt soll künftig<br />
nur noch werden dürfen, wer<br />
zuvor mindestens ein Jahr lang bei<br />
Werbung mit „Erster Fachanwalt<br />
für Erbrecht“ irreführend<br />
Einem Rechtsanwalt aus Bremerhaven hat<br />
das Oberlandesgericht Bremen verboten, in<br />
Zeitungsanzeigen weiterhin mit <strong>der</strong> Aussage<br />
„Erster Fachanwalt für Erbrecht in Bremerhaven“<br />
zu werben, obwohl <strong>der</strong> <strong>Anwalt</strong> in<br />
dem Gerichtsbezirk tatsächlich <strong>der</strong> erste <strong>Anwalt</strong><br />
war, dem <strong>die</strong> Fachanwaltsbezeichnung<br />
für <strong>die</strong>ses Rechtsgebiet verliehen worden war.<br />
Begründung: Mit <strong>die</strong>ser Werbung solle nicht<br />
nur ein zeitlicher, son<strong>der</strong>n zugleich ein qualitativer<br />
Hinweis gegeben werden, <strong>der</strong> <strong>die</strong> Gefahr<br />
<strong>der</strong> Irreführung begründe. Es gebe genügend<br />
anwaltsreport 3 / 2007<br />
einem Fachanwalt ausgebildet wurde.<br />
Doch <strong>die</strong>ser Vorschlag dürfte im<br />
Lichte <strong>der</strong> europäischen Deregulierungs-<br />
und Liberalisierungsbestrebungen<br />
wenig Aussicht auf praktische<br />
Umsetzung haben. Dass bereits am<br />
Markt agierende <strong>Fachanwälte</strong> über<br />
den Ausbildungsplatz mit darüber<br />
bestimmen können, wer ihre künftigen<br />
Konkurrenten sind und wer<br />
nicht, hat zumindest ein Geschmäckle<br />
und riecht nach „closed shop“. Das<br />
hat nicht zuletzt <strong>die</strong> Diskussion um<br />
<strong>die</strong> jüngste Wahl <strong>der</strong> neuen BGH-Anwälte<br />
gezeigt. Nimmt man Härting<br />
beim Wort, und unterstellt einmal,<br />
dass <strong>die</strong> Mehrheit <strong>der</strong> <strong>Fachanwälte</strong><br />
nicht wirklich brilliant ist, dann<br />
macht es auch wenig Sinn, sie Fachanwaltsanwärter<br />
ausbilden zu lassen.<br />
Mehr Qualität würde dann nämlich<br />
auch dabei nicht herauskommen.<br />
Ziel muss es daher sein, <strong>die</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an <strong>die</strong> Fachanwaltsprüfungen<br />
zu erhöhen und zum Beispiel<br />
<strong>die</strong> Klausuren bundesweit einheitlich<br />
auszugeben.<br />
personenbezogene Beispiele, bei denen <strong>der</strong> vorangestellte<br />
Begriffsteil „Erster” eindeutig einen<br />
Bezug auf <strong>die</strong> beson<strong>der</strong>e, herausragende<br />
Qualifikation <strong>der</strong> Person, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se Bezeichnung<br />
führt, herstellt und auch darstellen soll. Als<br />
Beispiel nennt das Gericht zum einen im Bereich<br />
des Öffentlichen Dienstrechts <strong>die</strong> Amtsbezeichnung<br />
„Erster Justizhauptwachtmeister”,<br />
„Erster Staatsanwalt” o<strong>der</strong> „Erster Oberstaatsanwalt”.<br />
Darüber hinaus sei an <strong>die</strong> in <strong>der</strong><br />
Freien und Hansestadt Hamburg für den Präsidenten<br />
des Senats übliche Bezeichnung „Erster<br />
Bürgermeister” zu denken. Auch <strong>die</strong> Orchesterkultur<br />
kenne Vergleichbares in Gestalt<br />
des „Primgeigers”, <strong>der</strong> auch als „Erster Violi-<br />
Spezialisierung<br />
entscheidend<br />
Mögen auch dem ein o<strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en <strong>die</strong> <strong>der</strong>zeitigen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an den Titelerwerb<br />
als zu lax erscheinen,<br />
so kann dennoch kein Zweifel<br />
daran bestehen, dass <strong>die</strong><br />
Fachanwaltsbezeichnungen<br />
erheblich dazu beitragen,<br />
den Verbrauchern den zielgenauen<br />
Weg zum <strong>Anwalt</strong><br />
zu erleichtern. Wer von<br />
einem Arzt falsch behandelt<br />
wurde, sucht einen Fachanwalt<br />
für Medizinrecht auf<br />
und wird sich nicht beim<br />
Fachanwalt für Mietrecht<br />
verirren. Diese Kanalisierung<br />
<strong>der</strong> Mandantenbedürfnisse<br />
hat aber auch umgekehrt einen<br />
positiven Effekt für <strong>die</strong> <strong>Anwalt</strong>schaft.<br />
Denn dadurch, dass <strong>die</strong> Mandanten<br />
aufgrund entsprechen<strong>der</strong> Werbung<br />
vermehrt <strong>Fachanwälte</strong> aufsuchen, erhalten<br />
<strong>die</strong>se <strong>die</strong> reale Chance, sich zu<br />
spezialisieren und über entsprechend<br />
hohe Fallzahlen immer besser zu werden.<br />
Auch ein Chirurg muss irgendwann<br />
an realen menschlichen Körpern<br />
schneiden. Und dass <strong>der</strong> alte<br />
Hase, <strong>der</strong> schon 755 neue Hüftgelenke<br />
eingesetzt hat, über mehr Erfahrungswissen<br />
verfügt als <strong>der</strong> junge<br />
Nachwuchs-Chirurg, liegt auf <strong>der</strong><br />
Hand.<br />
Literaturhinweis:<br />
Susanne Offermann-Burckart<br />
Fachanwalt werden und bleiben<br />
Verlag Dr. Otto Schmidt 2007,<br />
2. Aufl. komplett neu bearbeitet,<br />
350 Seiten, 39,80 €<br />
nist” gekennzeichnet wird. In den allgemeinen<br />
Sprachgebrauch sei <strong>die</strong> letztgenannte Bezeichnung<br />
mit <strong>der</strong> Redewendung „<strong>die</strong> erste Geige<br />
spielen” eingegangen. „In allen genannten Fällen<br />
ist <strong>der</strong> Zusatz „Erster” nicht im Sinne eines<br />
Hinweises auf einen zeitlichen Ablauf zu verstehen,<br />
soll auch nicht so verstanden werden und<br />
wird auch nicht so verstanden. Vielmehr verbindet<br />
<strong>die</strong> maßgebliche Verkehrsauffassung damit<br />
beson<strong>der</strong>s herausgehobene, an <strong>die</strong> herausragende<br />
Befähigung und Verantwortlichkeit des<br />
Trägers <strong>der</strong> Bezeichnung anknüpfende Merkmale“,<br />
betonte das Gericht (Az.: 2 U 107/06).
Wenn denn <strong>die</strong> Spezialisierung ein<br />
wesentlicher Schritt für den wirtschaftlichen<br />
Erfolg eines <strong>Anwalt</strong>s ist,<br />
warum sind dann nicht längst über<br />
50 Prozent aller Anwältinnen und<br />
Anwälte <strong>Fachanwälte</strong>?<br />
Offermann-Burckart: Das frage ich<br />
mich auch! Denn <strong>die</strong> Zahlen, z.B.<br />
aus den sog. STAR-Berichten des Instituts<br />
für Freie Berufe in Nürnberg,<br />
belegen ja eindeutig, dass <strong>Fachanwälte</strong><br />
rund 30 % höhere Umsätze<br />
erzielen als Nicht-<strong>Fachanwälte</strong>. Die<br />
häufigsten Gründe, <strong>die</strong> gegen den Erwerb<br />
einer Fachanwaltsbezeichnung<br />
angeführt werden, sind <strong>die</strong> Sorge,<br />
als Fachanwalt von Mandaten aus<br />
sonstigen Rechtsgebieten abgeschnitten<br />
zu sein, und <strong>die</strong> fehlende Bereitschaft,<br />
sich einem Fachanwalts-Lehrgang<br />
zu unterziehen.<br />
Müssten nicht Anwälte, <strong>die</strong> den<br />
Fachanwaltstitel führen wollen, auch<br />
entsprechende praktische Erfolge<br />
nachweisen und nicht lediglich eine<br />
bestimmte Anzahl von Fällen, <strong>die</strong><br />
von <strong>der</strong> qualitativen Bearbeitung her<br />
überhaupt nicht geprüft werden?<br />
Offermann-Burckart: Ich kenne das<br />
Argument, dass, wer 100mal etwas<br />
falsch mache, noch lange kein Experte<br />
sei. Allerdings halte ich das dadurch<br />
zum Ausdruck gebrachte Misstrauen<br />
gegenüber <strong>der</strong> Kollegenschaft<br />
für unberechtigt. Der <strong>Anwalt</strong> lernt<br />
„am Fall“. Die verantwortliche Bearbeitung<br />
eines Mandats zwingt ihn,<br />
sich vertieft mit <strong>der</strong> zugrunde liegenden<br />
Materie zu befassen, seine Fähigkeiten<br />
zu trainieren und zu erweitern<br />
und im besten Sinne Routine<br />
zu entwickeln. Wer 50mal vor dem<br />
Arbeitsgericht gestanden hat, mag<br />
zwar immer noch nicht unfehlbar<br />
sein; er weiß aber, wie es dort zugeht.<br />
„Der Seminarschlaf ist unter<br />
Anwälten nicht weit verbreitet“<br />
THEMA<br />
Nachgefragt bei Rechtsanwältin Dr. Susanne Offermann-<br />
Burckart, Hauptgeschäftsführerin <strong>der</strong> Rechtsanwaltskammer<br />
Düsseldorf und stellvertretende Vorsitzende im Ausschuss 1<br />
<strong>der</strong> Satzungsversammlung<br />
Wir müssen uns davor hüten, einige<br />
wenige „Ausreißer-Fälle“, <strong>die</strong> es immer<br />
gibt, zum Maß aller Dinge zu<br />
machen. Und wer wollte beurteilen,<br />
wann eine Mandatsbearbeitung „erfolgreich“<br />
war? Es gibt Fälle, <strong>die</strong> de<br />
lege artis bearbeitet wurden und dennoch<br />
– jedenfalls aus Sicht des Mandanten<br />
– nicht zum Erfolg führten,<br />
und an<strong>der</strong>e, bei denen <strong>die</strong> Sachbearbeitung<br />
qualitativ vielleicht zu wünschen<br />
übrig ließ, dem Mandanten<br />
aber dennoch einen Prozessgewinn<br />
o<strong>der</strong> glücklichen Vergleichsabschluss<br />
bescherte. Der Ausschuss 1, <strong>der</strong> in<br />
<strong>der</strong> zu Ende gehenden dritten Legislaturperiode<br />
das gesamte Fachanwalts-System<br />
auf den Prüfstand gestellt<br />
hat, hat sich nach eingehen<strong>der</strong><br />
Diskussion und reiflicher <strong>Über</strong>legung<br />
dazu entschlossen, <strong>die</strong> „Falllisten“<br />
unangetastet zu lassen. Will<br />
man am Nachweis praktischer Erfahrungen<br />
festhalten, gibt es zur Fallliste<br />
letztlich keine Alternative.<br />
Auch <strong>die</strong> Steuerberater führen gerade<br />
Fachbezeichnungen ein. Teilweise<br />
wird da auch ordentlich in juristischem<br />
Terrain gewil<strong>der</strong>t. Wie stehen<br />
Sie dazu?<br />
Offermann-Burckart: Dass <strong>die</strong> Bundessteuerberaterkammer<br />
eine (<strong>der</strong>zeit<br />
dem Bundesfinanzministerium zur<br />
Genehmigung vorliegende) Fachberaterordnung<br />
verabschiedet hat, <strong>die</strong><br />
in weiten Teilen <strong>die</strong> Fachanwaltsordnung<br />
adaptiert, mag ein Beleg dafür<br />
sein, dass <strong>die</strong> FAO so schlecht nicht<br />
ist. Die Einführung <strong>der</strong> Bezeichnung<br />
„Fachberater für …“ ist wegen <strong>der</strong><br />
Verwechslungsgefahr mit den Fachanwaltschaften<br />
aber nicht ganz unproblematisch.<br />
Das gilt insbeson<strong>der</strong>e<br />
dann, wenn <strong>die</strong>se Bezeichnung<br />
– wie <strong>der</strong> Deutsche Steuerberaterverband<br />
plant – für <strong>die</strong> Bereiche „Sa-<br />
nierung und Insolvenzverwaltung“,<br />
„Unternehmensnachfolge“ sowie<br />
„Testamentsvollstreckung und Nachlassverwaltung“<br />
geführt und auch<br />
an Rechtsanwälte verliehen werden<br />
dürfte. Die „Fachberaterordnung“<br />
<strong>der</strong> Bundessteuerberaterkammer<br />
sieht nur <strong>die</strong> Bezeichnungen „Fachberater/in<br />
für Internationales Steuerrecht“<br />
und „Fachberater/in für Zölle<br />
und Verbrauchsteuern“ sowie eine<br />
zwingende Verknüpfung <strong>die</strong>ser Bezeichnungen<br />
mit <strong>der</strong> Berufsbezeichnung<br />
„Steuerberater/in“ o<strong>der</strong> „Steuerbevollmächtigte/r“<br />
vor.<br />
Ist <strong>die</strong> <strong>der</strong>zeitige Fortbildungspflicht<br />
nicht Augenwischerei? Die 10 Stunden<br />
kann man schließlich an einem<br />
Wochenende absitzen, ohne dass<br />
hiermit ein gewisser Lernerfolg nachgewiesen<br />
werden muss. Beißt sich <strong>die</strong>se<br />
Praxis nicht mit dem hohen Qualitätsanspruch?<br />
Offermann-Burckart: Die Satzungsversammlung<br />
hat eine Erhöhung<br />
<strong>der</strong> Stundenzahl von 10 auf 15, <strong>die</strong><br />
<strong>der</strong> Ausschuss 1 vorgeschlagen hatte,<br />
abgelehnt. Außerdem wurde im<br />
Ausschuss ein kontinuierlicher Fallnachweis<br />
diskutiert, aber schon aus<br />
Gründen fehlen<strong>der</strong> Praktikabilität<br />
nicht befürwortet. Was den grundsätzlichen<br />
Lernerfolg in Fortbildungsveranstaltungen<br />
angeht, so glaube ich<br />
nicht, dass <strong>der</strong> häufig kolportierte „Seminarschlaf“<br />
ein unter Anwälten häufiges<br />
Phänomen ist. Gerade <strong>die</strong> Anwälte,<br />
<strong>der</strong>en Zeit knapp bemessen ist,<br />
werden klug genug sein, Veranstaltungen<br />
zu besuchen, von denen sie sich<br />
einen Zuwachs an Kenntnissen versprechen.<br />
Im Übrigen zeigen meine<br />
Erfahrungen aus <strong>der</strong> Praxis, dass viele<br />
<strong>Fachanwälte</strong> freiwillig ein beeindruckendes<br />
Mehr an Fortbildung absolvieren,<br />
als § 15 FAO es vorschreibt.<br />
3 / 2007 anwaltsreport
BERuFSREcHT<br />
Drei, zwei, eins – mein <strong>Anwalt</strong>?<br />
Dass <strong>die</strong> Deutschen bei eBay<br />
gern auf Einkaufstour gehen,<br />
belegen <strong>die</strong> hauseigenen Zahlen<br />
<strong>der</strong> weltweit größten Internetversteigerungsplattform.<br />
Danach setzten<br />
<strong>die</strong> eBay-Nutzer allein im Jahr 2005<br />
auf dem deutschen Online-Marktplatz<br />
ein Handelsvolumen in Höhe<br />
von 8,5 Milliarden US-Dollar um.<br />
Der Umsatz von eBay in Deutschland<br />
lag im Jahr 2005 bei 691 Millionen<br />
US-Dollar. Jede Sekunde wird<br />
dort mittlerweile ein Kleidungsstück<br />
ersteigert, alle 50 Sekunden eine Digitalkamera,<br />
alle 5 Minuten ein Paar<br />
Fußballschuhe und auf eBay Motors<br />
jede Minute ein Fahrzeug.<br />
Familienrechtliche<br />
Beratung ab 1 €<br />
Diesen gigantischen Abverkauf<br />
brachte einen Berliner <strong>Anwalt</strong> auf<br />
<strong>die</strong> einfache und aus unternehmerischer<br />
Sicht durchaus nahe liegende<br />
Idee, seine Dienste auch über<br />
eBay anzubieten. Also suchte er ein<br />
sympathisches Babyfoto heraus und<br />
stellte <strong>die</strong>ses zusammen mit einem<br />
Angebot für eine einstündige familien-<br />
und erbrechtliche Beratung<br />
bei eBay ein. Als Startpreis für <strong>die</strong><br />
Versteigerung seiner Dienste gab<br />
er 1 Euro an. Doch statt fiebriger<br />
Bietergefechte potenzieller Mandanten<br />
handelte sich <strong>der</strong> <strong>Anwalt</strong> nur<br />
eine Rüge <strong>der</strong> zuständigen Rechtsanwaltskammer<br />
ein. Der Vorwurf: Diese<br />
Art <strong>der</strong> Werbung sei unsachlich<br />
im Sinne des § 43b BRAO und deshalb<br />
zu unterlassen. Das wollte <strong>der</strong><br />
fortschrittliche Robenträger nicht<br />
auf sich sitzen lassen. Er rief den <strong>Anwalt</strong>sgerichtshof<br />
an. Und weil <strong>der</strong> <strong>die</strong><br />
Rechtsauffassung <strong>der</strong> Rechtsanwaltskammer<br />
stützte, legte <strong>der</strong> <strong>Anwalt</strong> Verfassungsbeschwerde<br />
ein.<br />
unsachliche Werbung<br />
Unter dem Aktenzeichen 1 BvR<br />
1886/06 werden <strong>die</strong> Karlsruher Verfassungsrichter<br />
deshalb demnächst <strong>die</strong><br />
Gelegenheit wahrnehmen, <strong>die</strong> ohnehin<br />
schon facettenreiche Rechtsprechung<br />
zum anwaltlichen Werberecht<br />
10 anwaltsreport 3 / 2007<br />
Mit Baby-Werbung sorgte ein <strong>Anwalt</strong> bei eBay für Furore<br />
um eine weitere neue Fallgruppe zu<br />
erweitern. „Werbung ist dem Rechtsanwalt<br />
nur erlaubt, wenn sie über <strong>die</strong><br />
berufliche Tätigkeit in Form und Inhalt<br />
sachlich unterrichtet und nicht<br />
auf <strong>die</strong> Erteilung eines Auftrages im<br />
Einzelfall gerichtet ist“, so lautet <strong>der</strong><br />
Text in § 43b BRAO. Zählt also das<br />
Versteigern <strong>der</strong> anwaltlichen Dienste<br />
bei eBay allein <strong>der</strong> Form nach noch<br />
zur sachlichen Werbung? Diese Frage<br />
kann nicht beantwortet werden, ohne<br />
auch § 2 BRAO mitzulesen. Danach<br />
übt <strong>der</strong> Rechtsanwalt einen freien Beruf<br />
aus. Seine Tätigkeit ist kein Gewerbe.<br />
<strong>Über</strong> <strong>die</strong> Werbung darf sich<br />
<strong>der</strong> <strong>Anwalt</strong> folglich nicht wie ein Gewerbetreiben<strong>der</strong><br />
darstellen. Genau<br />
das aber könnte <strong>die</strong> eBay-Versteigerung<br />
anwaltlicher Dienste suggerieren,<br />
<strong>die</strong> neben Nike-Turnschuhen<br />
und den neusten Elektronikwaren<br />
feilgeboten wird.<br />
Neue Auftragsbörsen<br />
im Internet<br />
An<strong>der</strong>erseits ist <strong>der</strong> Trend im Internet,<br />
auch Dienstleistungen zu versteigern,<br />
unverkennbar. Unter www.<br />
quotatis.de, www.un<strong>der</strong>tool.de und<br />
www.jobdoo.de haben Privatpersonen<br />
und Firmen <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />
Handwerks- und Dienstleistungsaufträge<br />
als Anfrage o<strong>der</strong> als Auktion ins<br />
Internet einzustellen. Bei den Auktionen<br />
sollen sich <strong>die</strong> potenziellen<br />
Auftragnehmer gegenseitig unterbieten.<br />
Nur: Freiberufler sucht man hier<br />
vergebens. Dazu kommt: Auch in<br />
<strong>der</strong> realen Welt hat sich bislang noch<br />
kein <strong>Anwalt</strong> neben Antiquitäten o<strong>der</strong><br />
Kunstgegenständen zur Schau gestellt,<br />
um sich meistbietend versteigern<br />
zu lassen. Es wäre deshalb schon<br />
eine faustdicke <strong>Über</strong>raschung, wenn<br />
das BVerfG <strong>die</strong> Versteigerung anwaltlicher<br />
Dienste über das Internet freigeben<br />
würde.
Wirtschaftskanzleien im<br />
strategischen Blindflug?<br />
Dem Wachstum deutscher Wirtschaftskanzleien<br />
fehlt eine klare<br />
strategische Ausrichtung.<br />
Mehr als <strong>die</strong> Hälfte <strong>der</strong> Kanzleien hat<br />
keine ausformulierte <strong>Zukunft</strong>sstrategie.<br />
Das ist das Ergebnis einer Stu<strong>die</strong><br />
„Turning Strategy Talk Into Action“<br />
des Instituts für Angewandtes Wissensmanagement,<br />
IAW e.V., Frankfurt<br />
a.M. „Die meisten Wirtschaftskanzleien<br />
verfügen we<strong>der</strong> über ein strategisches<br />
Management noch betreiben<br />
sie ein systematisches Vertriebscontrolling.<br />
Diese Kanzleien befinden<br />
sich im strategischen Blindflug“, erklären<br />
<strong>die</strong> Autoren <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>, Dieter<br />
W. Baumert und Frank Garreis. „Es ist<br />
überraschend, dass <strong>die</strong> große Dynamik<br />
im <strong>Anwalt</strong>smarkt nicht zu einer<br />
Professionalisierung <strong>der</strong> strategischen<br />
Zieldefinitionen geführt hat.“<br />
<strong>Zukunft</strong>sstrategie fehlt<br />
An <strong>der</strong> Befragung für <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> nahmen<br />
von Oktober bis Dezember 2006<br />
51 von 358 angeschriebenen deutschsprachigen<br />
Wirtschaftskanzleien teil,<br />
was einer Rücklaufquote von 14,3%<br />
entspricht. Zwar unternehmen zumeist<br />
international aufgestellte Kanzleien,<br />
<strong>die</strong> sich in den letzten Jahren<br />
durch Fusionen gebildet haben und<br />
teilweise mehr als 100 Rechtsanwälte<br />
beschäftigen, große Anstrengungen,<br />
ein strategisches Kanzleimanagement<br />
zu betreiben. Jedoch haben zum Teil<br />
mehr als zwei Drittel <strong>der</strong> kleinen und<br />
mittelgroßen Kanzleien we<strong>der</strong> ein<br />
strategisches Management noch ein<br />
gezieltes Vertriebscontrolling. 55 Prozent<br />
<strong>der</strong> befragten Wirtschaftskanzleien<br />
verfügen über keine klare Strategie<br />
für <strong>die</strong> nächsten 3-5 Jahre. Deren<br />
Wichtigkeit wird allerdings mit 85<br />
Prozent als sehr hoch eingeschätzt.<br />
Akquise in´s Blaue hinein<br />
49 Prozent <strong>der</strong> befragten Sozietäten<br />
verfügen über kein klares Vertriebskonzept.<br />
Die Wichtigkeit wird in <strong>die</strong>sem<br />
beson<strong>der</strong>s erfolgskritischen Bereich<br />
mit 80 Prozent angegeben. Ein<br />
Vertriebscontrolling findet flächendeckend<br />
nicht statt. „Der Akquisitionstätigkeit<br />
<strong>der</strong> kleineren und mittleren<br />
Wirtschaftskanzleien fehlt ein strategisches<br />
Konzept. Um am Markt erfolgreich<br />
tätig sein zu können, müssen<br />
<strong>die</strong> Bemühungen <strong>der</strong> Anwälte<br />
messbar gemacht und systematisch<br />
aufgearbeitet werden. Kaum eine<br />
Kanzlei scheint dazu heute wirklich<br />
in <strong>der</strong> Lage zu sein“, betonen Baumert<br />
und Garreis. „Einzig <strong>die</strong> Betonung<br />
<strong>der</strong> Wichtigkeit <strong>die</strong>ser Fragen<br />
zeigt, dass sich <strong>die</strong> Kanzleien dem<br />
MARKETING<br />
Thema Strategieentwicklung und zugehörigen<br />
Themen zukünftig verstärkt<br />
widmen wollen.“<br />
Mehr Bindung zum Mandanten<br />
Auch zentrale Aspekte des Qualitätsmanagements<br />
zeigen laut Stu<strong>die</strong> erschreckende<br />
Lücken auf und müssen<br />
substanziell verbessert werden, da den<br />
Kunden in den jeweiligen Kanzleileitbil<strong>der</strong>n<br />
zumeist allerhöchste Priorität<br />
zugeordnet wird. 90 Prozent <strong>der</strong><br />
Kanzleien verfügen über keine systematische<br />
Kundenrückgewinnung und<br />
71 Prozent werten Beschwerden nicht<br />
aus, um daraus Verbesserungspotenzial<br />
für <strong>die</strong> Kundenbetreuung abzuleiten.<br />
Managementqualitäten<br />
stärken<br />
Ferner muss ein Umdenken im Bereich<br />
Personalentwicklung stattfinden:<br />
Zwar ist vielen Wirtschaftskanzleien<br />
<strong>die</strong> Personalentwicklung als<br />
strategischer Erfolgsfaktor bewusst,<br />
dennoch zeigen bereits frühere Untersuchungen<br />
des IAWs, dass <strong>der</strong> Stellenwert<br />
und <strong>die</strong> Summe <strong>der</strong> Investitionen<br />
viel zu gering sind. 19 <strong>der</strong> 51<br />
Kanzleien haben Angaben zur Investitionssumme<br />
gemacht. Sie investieren<br />
durchschnittlich 2.400 € pro Jahr<br />
und Partner in <strong>die</strong> Weiterentwicklung<br />
<strong>der</strong> Soft-Skills. Diese sind aber<br />
letztlich für <strong>die</strong> erfolgreiche Beratung<br />
und Vermarktung entscheidend. Eine<br />
Summe von 1,5 Beratertagen pro Partner<br />
und Jahr ist dafür zu wenig.<br />
Ansprechpartner:<br />
Dieter W. Baumert<br />
AWUS<br />
Management for Professionals<br />
Tel.: 02236 / 89 54 77<br />
E-Mail: baumert@awus-consulting.de<br />
Frank Garreis<br />
PE Systemtraining<br />
Tel.: 0221 / 97 99 99 60<br />
E-Mail: garreis@pesys.de<br />
3 / 2007 anwaltsreport<br />
11
ASS INTERN<br />
Kanzleimarketing:<br />
Fachartikel auf <strong>der</strong> ASS-Website finden große Resonanz<br />
Angesichts des wachsenden Wettbewerbes<br />
reichen juristisches Fachwissen<br />
und kundenorientiertes Handeln<br />
vielfach nicht mehr aus, um den Erfolg<br />
als Rechtsanwalt zu sichern. Professionelles<br />
Kanzleimarketing gewinnt<br />
immer mehr an Bedeutung.<br />
Seit kurzem haben ASS-Teilnehmer<br />
eine zusätzliche Möglichkeit, vom<br />
Know-how des <strong>Anwalt</strong>-<strong>Suchservice</strong> in<br />
Sachen Kanzleimarketing zu profitieren:<br />
Die Veröffentlichung von Fachartikeln<br />
auf <strong>der</strong> ASS-Website.<br />
Beliebteste Artikel bereits<br />
über 500 mal gelesen<br />
Seit März <strong>die</strong>ses Jahres wurden auf<br />
<strong>der</strong> ASS-Website bereits über 140<br />
Fachartikel veröffentlicht. Das Interesse<br />
<strong>der</strong> User ist groß: Die populärsten<br />
Beiträge wurden schon über 500<br />
Mal gelesen. Die drei neuesten Fachartikel<br />
erscheinen jeweils auf <strong>der</strong><br />
Startseite unter www.anwalt-suchservice.de.<br />
Die Website ist sehr gut besucht,<br />
und <strong>die</strong> Tendenz ist weiter steigend:<br />
Im Jahr 2006 verzeichnete <strong>der</strong><br />
<strong>Anwalt</strong>-<strong>Suchservice</strong> rund 850.000 Internet-Abfragen.<br />
2005 waren es erst<br />
720.000.<br />
Glaubwürdige Form <strong>der</strong><br />
Selbstpräsentation<br />
Imagepflege und Selbstpräsentation<br />
sind sowohl für <strong>die</strong> Neugewinnung<br />
als auch für <strong>die</strong> Bindung von Mandanten<br />
von essenzieller Bedeutung.<br />
Wem es gelingt, in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />
Vertrauen und ein positives Image<br />
aufzubauen, <strong>der</strong> kann sich positiv<br />
vom Wettbewerb abheben und seinen<br />
langfristigen Erfolg am Markt sichern.<br />
Die Veröffentlichung von Fachartikeln<br />
hat den Vorteil, dass sie Me<strong>die</strong>n<br />
und Verbraucher in erster Linie informieren,<br />
ohne Dienstleistungen reklameartig<br />
anzupreisen. Dadurch hat <strong>die</strong>se<br />
Form <strong>der</strong> Selbstpräsentation eine<br />
beson<strong>der</strong>s hohe Glaubwürdigkeit.<br />
Fachartikel sprechen Mandanten<br />
und Journalisten an<br />
Rechtsuchende, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Lösung<br />
eines konkreten Problems einen ver-<br />
12 anwaltsreport 3 / 2007<br />
sierten Rechtsanwalt suchen, werden<br />
durch ihre auf <strong>der</strong> ASS-Homepage<br />
veröffentlichten Fachartikel<br />
beson<strong>der</strong>s auf ihre einschlägigen Erfahrungen<br />
auf dem betreffenden Gebiet<br />
aufmerksam gemacht. Aber auch<br />
Journalisten nutzen das Internet als<br />
Recherchemedium und suchen dort<br />
nach juristischen Informationen, <strong>die</strong><br />
sie für ihre Arbeit verwenden können,<br />
sowie nach Fachleuten als Interviewpartner.<br />
Anwälte, <strong>die</strong> Journalisten<br />
mit Fachinformationen versorgen<br />
o<strong>der</strong> ihnen als Ansprechpartner zur<br />
Verfügung stehen, haben gute Möglichkeiten,<br />
Kontakte zur Presse aufzubauen<br />
und sich dadurch in <strong>der</strong><br />
Öffentlichkeit zu profilieren. Wer<br />
häufig als Experte in den Me<strong>die</strong>n<br />
präsent ist, kann seinen Bekanntheitsgrad<br />
steigern und so neue Mandate<br />
gewinnen. Die Selbstpräsentation<br />
durch Fachartikel kann ein erster<br />
Schritt dazu sein.<br />
Einstellen Ihrer Artikel im<br />
Extranet<br />
Die Veröffentlichung <strong>der</strong> Fachartikel<br />
geschieht über das <strong>Anwalt</strong>-<strong>Suchservice</strong><br />
Extranet. Dazu rufen Sie einfach<br />
unsere Homepage unter http://www.<br />
anwalt-suchservice.de/ auf und loggen<br />
sich im Extranet mit Ihren Daten<br />
ein. <strong>Über</strong> den Link „Stammdaten än<strong>der</strong>n“<br />
gelangen Sie zum Punkt „Fachartikel<br />
einstellen“. Nach Abspeichern<br />
Ihres Artikels wird <strong>die</strong>ser sofort in<br />
Ihre Detailseite übernommen.<br />
Für Fragen rund ums Internet<br />
wenden Sie sich an:<br />
Rechtsanwalt Thomas Krämer<br />
kraemer@anwalt-suchservice.de<br />
0221 - 9 37 38 602<br />
Für Fragen rund Ihre Mitgliedschaft<br />
wenden Sie sich an:<br />
Frau Anne Polifke<br />
(Nach- bzw. Kanzleinamen von A-K)<br />
polifke@anwalt-suchservice.de<br />
0221 - 9 37 38 630<br />
Herrn Markus Janotta<br />
(Nach- bzw. Kanzleinamen von L-Z)<br />
janotta@anwalt-suchservice.de<br />
0221 - 9 37 38 615
Nicht am richtigen Werkzeug sparen<br />
Kaum ein an<strong>der</strong>es Thema im<br />
Justizwesen entwickelt zur<br />
Zeit eine <strong>der</strong>artige Dynamik<br />
wie <strong>die</strong> Mediation. Der renommierte<br />
Rechtsanwalt Prof. Dr. Konrad Redeker,<br />
Namenspartner <strong>der</strong> auf öffentliches<br />
Recht spezialisierten Sozietät<br />
Redeker Sellner Dahs & Widmaier,<br />
hat dazu kürzlich in einer Handelsblatt-Kolumne<br />
festgestellt, dass <strong>die</strong><br />
Mediation mittlerweile aus <strong>der</strong> literarischen<br />
Ecke herausgetreten und in<br />
<strong>der</strong> Realität angekommen sei. Redeker<br />
prognostiziert <strong>der</strong> Mediation vor<br />
allem deshalb eine positive <strong>Zukunft</strong>,<br />
weil das Recht <strong>der</strong>art kompliziert geworden<br />
sei, dass zwischen Bürgern,<br />
Unternehmen und Staat konsensuale<br />
Lösungen immer dringlicher würden,<br />
um dauerhaften Rechtsfrieden<br />
herzustellen. Und so wird <strong>die</strong> Mediation<br />
mittlerweile flächendeckend und<br />
über sämtliche Gerichtszweige hinweg<br />
von RichterInnen im Rahmen<br />
entsprechen<strong>der</strong> Modellprojekte praktiziert.<br />
In Nie<strong>der</strong>sachsen verliefen <strong>die</strong><br />
wohl <strong>der</strong>art erfolgreich, dass <strong>die</strong> dortige<br />
Landesregierung am 11.4.2007<br />
den Gesetzentwurf eines Mediations-<br />
und Gütestellengesetzes vorgestellt<br />
hat.<br />
centrale für Mediation<br />
als Vorreiter<br />
Die in den <strong>Anwalt</strong>-<strong>Suchservice</strong> eingeglie<strong>der</strong>te<br />
Centrale für Mediation<br />
hat <strong>die</strong>se Entwicklung schon Mitte<br />
<strong>der</strong> 90er Jahre vorausgesehen und<br />
<strong>die</strong> Mediation in Deutschland maßgeblich<br />
mitgeprägt. Neben dem Aufbau<br />
eines <strong>Suchservice</strong> für Mediatoren<br />
konzentriert sich <strong>die</strong> Centrale auf <strong>die</strong><br />
profunde Ausbildung <strong>der</strong> Mediato-<br />
rInnen und <strong>die</strong> wissenschaftliche Begleitung<br />
und För<strong>der</strong>ung des Mediationsgedankens<br />
in Deutschland.<br />
Mediations-Kongress<br />
in München<br />
Seit ihrer Gründung versammelt <strong>die</strong><br />
Centrale für Mediation einmal jährlich<br />
<strong>die</strong> führenden Experten aus Wissenschaft<br />
und Praxis zu einem Mediations-Kongress,<br />
um <strong>die</strong> Praktiker und<br />
an Mediation interessierten Kreise<br />
über <strong>die</strong> neuesten Trends in <strong>der</strong> Mediation<br />
zu informieren und neue Methoden<br />
außergerichtlicher Streitbeilegung<br />
und Verhandlungsführung<br />
einzustu<strong>die</strong>ren. Der mittlerweile 12.<br />
Mediations-Kongress findet vom 20.<br />
bis 21.9.2007 in München statt. Unter<br />
dem Leitthema „Neue Methoden in<br />
<strong>der</strong> Mediation“ werden <strong>die</strong> Tagungsleiter,<br />
Prof. Dr. Horst Eidenmüller<br />
von <strong>der</strong> Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München und Rechtsanwalt Dr.<br />
Christian Duve aus dem Frankfurter<br />
Büro <strong>der</strong> Kanzlei Freshfields Bruckhaus<br />
Deringer, <strong>die</strong> geladenen Vortragenden<br />
und Referenten zu Höchstleistungen<br />
anspornen. Eines von<br />
zahlreichen Highlights wird sicherlich<br />
<strong>der</strong> Eröffnungsvortrag des Mitbegrün<strong>der</strong>s<br />
des Harvard Negotiation<br />
Project und Co-Autors von „Getting<br />
to Yes“, Bruce Patton, sein. Er wird<br />
über neue Methoden alternativer<br />
Konfliktlösungen sprechen, von denen<br />
<strong>die</strong> Mediation eine Spielart ist.<br />
Gerichtsnahe Mediation<br />
in aller Munde<br />
Natürlich werden sich <strong>die</strong> Experten<br />
auf dem 12. Mediations-Kongress in<br />
München auch mit <strong>der</strong> gerichtsnahen<br />
Mediation beschäftigen. Unter dem<br />
Titel „Mediation unter Zeitdruck –<br />
Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> gerichtsinternen<br />
Mediation“ diskutieren dazu Güterichter<br />
Peter Lemmers, Vorsitzen<strong>der</strong><br />
Richter am LG München I und<br />
Rechtsanwalt Dr. Hans-Uwe Neuenhahn,<br />
Leiter des Arbeitskreises „Außergerichtliche<br />
Konfliktlösungen“<br />
<strong>der</strong> RAK München unter <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ation<br />
von Prof. Dr. Horst Eidenmüller.<br />
In Bayern läuft das Modellprojekt<br />
zur gerichtsnahen Mediation<br />
an acht ausgewählten Landgerichten<br />
mittlerweile im zweiten Jahr. Evaluationen<br />
über <strong>die</strong> bisherigen Ergebnisse<br />
sind sehr erfolgversprechend. In <strong>die</strong>sem<br />
Zusammenhang wird sicherlich<br />
auch darüber zu reden sein, ob <strong>die</strong><br />
gerichtsinterne Mediation auf Dauer<br />
wirklich Richtern vorbehalten ist<br />
o<strong>der</strong> <strong>die</strong>se nicht viel eher mediationsgeeignete<br />
Fälle an Rechtsanwälte<br />
auslagern sollten, so wie <strong>die</strong>s nach<br />
dem jüngsten Kölner Modell praktiziert<br />
wird.<br />
Fähigkeiten des Mediators<br />
stehen im Fokus<br />
„Hauptziel <strong>der</strong> Tagung ist es, Mediatoren<br />
und Rechtsanwälten neue<br />
Werkzeuge für eine methodisch intelligente<br />
außergerichtliche Streitbeilegung<br />
zu vermitteln. Denn natürlich<br />
hängt <strong>der</strong> Erfolg einer Mediation o<strong>der</strong><br />
Verhandlung in erster Linie von den<br />
Fähigkeiten des Mediators und hier<br />
insbeson<strong>der</strong>e seiner Ausgleichsfähigkeit<br />
ab“, sagt <strong>die</strong> Leiterin <strong>der</strong> Centrale<br />
für Mediation, Rechtsanwältin Dr.<br />
Karen Engler. Die Fachbeiträge sollen<br />
dazu motivieren, in jedem Einzelfall<br />
das gesamte gestalterische Reservoir<br />
voll auszuschöpfen. Eine Spielart<br />
nennt sich zum Beispiel Collaborative<br />
Law: Die Parteien und ihre Anwälte<br />
verhandeln allein – ohne Mediator.<br />
Allerdings verpflichten sich <strong>die</strong><br />
Anwälte, das Mandat nie<strong>der</strong>zulegen,<br />
wenn sich ihre Mandanten nicht außergerichtlich<br />
einigen.<br />
Linkhinweis:<br />
MEDIATION<br />
Centrale für Mediation<br />
www.centralefuermediation.de<br />
3 / 2007 anwaltsreport<br />
13
INTERNET<br />
Viele Weblog-Schreiber hauen<br />
vergebens in <strong>die</strong> Tasten<br />
Tagebuchschreiben war früher<br />
eine einsame, intime und<br />
höchstpersönliche Tätigkeit kurz<br />
vor dem Schlafengehen. Doch seitdem<br />
es das Internet gibt, ist es mit<br />
<strong>der</strong> romatischen Einsamkeit des Tagebuchschreibens<br />
dahin. Hun<strong>der</strong>ttausende<br />
Weblogger sind mittlerweile<br />
über das Internet vernetzt. Das Wort<br />
„Weblog“ ist eine Wortkreuzung aus<br />
den englischen Begriffen „web“ und<br />
„log“. Der Bestandteil „log“ stammt<br />
von Logbook, dem sog. Schiffstagebuch.<br />
Mitte <strong>der</strong> 90er Jahre kamen <strong>die</strong><br />
ersten Weblogs auf und wurden als<br />
Online-Tagebücher bezeichnet. Und<br />
mittlerweile entdecken auch immer<br />
mehr Anwälte <strong>die</strong>se preiswerte Form<br />
des Marketings, um für ihre Kanzlei<br />
eigene Public Relations zu betreiben.<br />
Das zeigt allein ein Blick auf www.jurablogs.com,<br />
eine Art Suchmaschine<br />
für juristische Fachblogs.<br />
Typologie erforscht<br />
Doch was sind das eigentlich für Robenträger,<br />
<strong>die</strong> täglich, zumindest aber<br />
regelmäßig in <strong>die</strong> Tasten hauen, um<br />
einem anonymen digitalisierten Leserkreis<br />
<strong>die</strong> Welt <strong>der</strong> Juristen näher<br />
zu bringen? Und wer liest <strong>der</strong>artige<br />
Seiten überhaupt? Fragen, <strong>die</strong> bislang<br />
unbeantwortet blieben. Doch<br />
seit kurzem gibt es dazu eine Stu<strong>die</strong>.<br />
In Kooperation mit <strong>der</strong> Suchmaschine<br />
Ask.com hat <strong>die</strong> Universität<br />
Leipzig unter Leitung von Prof. Dr.<br />
Ansgar Zerfaß über 600 Internetnutzer<br />
in Deutschland zum Thema Weblogs<br />
befragt. 96 Prozent <strong>der</strong> Befragten<br />
nutzen das Internet mehrmals täglich.<br />
Die Nutzungsgewohnheiten <strong>die</strong>ser<br />
Trendsetter und Heavy-User sollten<br />
nicht unterschätzt werden, <strong>die</strong>nen<br />
sie doch als Indikator für <strong>die</strong> künftige<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Kommunikationslandschaft<br />
im Internet. Insgesamt haben<br />
Blogs in <strong>die</strong>ser Zielgruppe eine<br />
hohe Relevanz: 84 Prozent <strong>der</strong> Befragten<br />
meinen, dass Blogs Insi<strong>der</strong>wissen<br />
an <strong>die</strong> Öffentlichkeit bringen.<br />
Blognutzer sind investigative<br />
Multiplikatoren<br />
„Mit Hilfe <strong>der</strong> erhobenen Daten<br />
1 anwaltsreport 3 / 2007<br />
Tagebuchschreiben war gestern. Heute sind Weblogs <strong>der</strong> Renner<br />
konnten wir zeigen, wie unterschiedlich<br />
<strong>die</strong> Motivationen sind, Blogs zu<br />
nutzen“, so Zerfaß. „Es wird deutlich,<br />
dass Betreiber und Rezipienten von<br />
Blogs verschiedene Charaktere sind:<br />
Blogger sind extrovertierter, Blogleser<br />
stärker konsumorientiert.“ Mehrheitlich<br />
sind Blognutzer laut Zerfaß<br />
„investigative Multiplikatoren“, also<br />
Konsumenten, <strong>die</strong> mehr wissen wollen,<br />
Informationen aktiv weitergeben<br />
und gut vernetzt sind. Im Einzelnen<br />
identifiziert <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> fünf verschiedene<br />
Blognutzer: 17,7 Prozent <strong>der</strong> Befragten<br />
wurden als „Social Networker“<br />
klassifiziert. Sie nutzen Blogs in erster<br />
Linie, um in Kontakt mit Freunden<br />
zu bleiben, neue Bekanntschaften zu<br />
knüpfen und sich mit an<strong>der</strong>en auszutauschen.<br />
Ebenfalls 17,7 Prozent zählt<br />
<strong>die</strong> Gruppe <strong>der</strong> „Selbstdarsteller“. Sie<br />
behaupten von sich „etwas zu sagen<br />
zu haben“ und möchten „Ärger und<br />
Kritik loswerden“.<br />
Aktive Blogger gehören eher einer <strong>die</strong>ser<br />
Gruppen an. Die größte Gruppe<br />
bilden allerdings <strong>die</strong> „Wissensdurstigen“<br />
(23,7 Prozent). Sie nutzen Blogs<br />
in erster Linie, um Hintergrundin-<br />
formationen zu suchen; klassischen<br />
Me<strong>die</strong>n trauen sie weniger als an<strong>der</strong>en<br />
Gruppen. Zwei weitere Gruppen<br />
sind <strong>die</strong> „Informationssucher“ (18,9<br />
Prozent) und <strong>die</strong> „Aktiven Konsumenten“<br />
(22,8 Prozent). Sie sind auf<br />
<strong>der</strong> Suche nach aktuellen Nachrichten<br />
bzw. Produktinformationen. Diese<br />
beiden Gruppen bestehen mehrheitlich<br />
aus Bloglesern und weniger<br />
aus Schreibern.<br />
Wichtige Impulsgeber<br />
Blogs im Allgemeinen und Fachblogs<br />
im Beson<strong>der</strong>en sind wichtige Impulsgeber<br />
für neue Ideen und <strong>die</strong>nen als<br />
Grundlage <strong>der</strong> Meinungsbildung.<br />
<strong>Über</strong> zwei Drittel <strong>der</strong> Befragten (69,3<br />
Prozent) entdecken in Fachblogs neue<br />
Themen und bilden sich hieraus eine<br />
Meinung.<br />
Lediglich 2,1 Prozent <strong>der</strong> Befragten<br />
trauen den Inhalten von Fachblogs<br />
nicht. Verblüffend ist das gute Abschneiden<br />
privater Blogs. Immerhin<br />
<strong>die</strong> Hälfte (51 Prozent) suchen dort<br />
nach Anregungen – und nur 12,1 Prozent<br />
trauen den Inhalten privater
Blogs nicht. Damit schneiden private<br />
Weblogs fast so gut ab wie journalistische,<br />
aus denen sich 62,7 Prozent<br />
eine Meinung bilden und denen nur<br />
7,2 Prozent nicht trauen.<br />
Blogschreiber und Blogleser<br />
Die Gründe, weshalb ein Blog genutzt<br />
wird, sind mindestens ebenso<br />
verschieden. Aktive Blogger scheinen<br />
im Gegensatz zu Bloglesern ein viel<br />
stärkeres Sendungsbewusstsein zu haben:<br />
66,8 Prozent <strong>der</strong> Blogger bloggen,<br />
weil sie meinen „etwas zu sagen<br />
zu haben“. Die Leser sind da weniger<br />
eitel: von ihnen behaupten <strong>die</strong>s nur<br />
7,5 Prozent. Als Motivation für das<br />
Schreiben eines Weblogs gab fast je<strong>der</strong><br />
fünfte Blogger (18,5 Prozent) an,<br />
„Leute aufklären“ zu wollen und 16,1<br />
Prozent zielen sogar darauf ab „<strong>die</strong><br />
Gedanken an<strong>der</strong>er zu beeinflussen“.<br />
Bei den Blog-Lesern überwiegt das<br />
Motiv <strong>der</strong> Informationssuche. Je<strong>der</strong><br />
Vierte (26,5 Prozent) nutzt Blogs, um<br />
sich über Produkte zu informieren,<br />
während nur 3,7 Prozent <strong>der</strong> Schreiber<br />
<strong>die</strong>s tun.<br />
Exklusivität wird vermutet<br />
Bei <strong>der</strong> Frage nach dem Informationsangebot<br />
von Blogs herrscht in beiden<br />
Gruppen Einigkeit: 68,3 Prozent <strong>der</strong><br />
Leser und 64,4 Prozent <strong>der</strong> Schreiber<br />
meinen, in Blogs Informationen<br />
zu finden, <strong>die</strong> sie sonst nirgends finden.<br />
Auch zur Recherche von Hintergrundinformationen<br />
sind Blogs relevant.<br />
56 Prozent <strong>der</strong> Leser und 47,3<br />
Prozent <strong>der</strong> Schreiber informieren<br />
sich hier bei aktuellen Ereignissen.<br />
Kaum jemand wird gefunden<br />
So interessant das gesammelte Zahlenmaterial<br />
auch ist – über ein Faktum<br />
kann es nicht hinwegtäuschen:<br />
In <strong>der</strong> Blogosphäre herrscht Orientierungslosigkeit.<br />
Meistens werden relevante<br />
Blogs durch Verweise in an<strong>der</strong>en<br />
Blogs (70,1 Prozent) o<strong>der</strong> durch<br />
Empfehlungen von Freunden gefunden<br />
(53,6 Prozent). Je<strong>der</strong> zweite Befragte<br />
stößt rein zufällig beim Surfen<br />
auf ein Blog, das ihn interessiert. Sowohl<br />
Suchmaschinen wie auch spezielle<br />
Blogsuchen sind zurzeit noch<br />
unterrepräsentiert – nur circa je<strong>der</strong><br />
dritte Surfer nutzt einen solchen Service.<br />
Die schwierige Auffindbarkeit<br />
von Blogs wird von den Nutzern als<br />
hauptsächlicher Hin<strong>der</strong>ungsgrund für<br />
<strong>die</strong> Nutzung von Blogs angegeben.<br />
Zwei Drittel <strong>der</strong> Blognutzer gaben<br />
Weblogschreiber sind oft einsame Wölfe!<br />
in <strong>die</strong>sem Zusammenhang an, dass<br />
sie Weblogs stärker nutzen würden,<br />
wenn sie <strong>die</strong>se schneller fänden.<br />
Rechtliche Risiken nicht<br />
unterschätzen<br />
Anwälte, <strong>die</strong> ein eigenes Weblog betreiben,<br />
sollten sich bewusst machen,<br />
dass sie im Grunde genommen ein eigenes<br />
Internetportal in Verkehr bringen<br />
und für <strong>die</strong> Inhalte, soweit sie von<br />
ihnen selbst verfasst werden, <strong>die</strong> volle<br />
Verantwortung tragen. Gerade in den<br />
Weblogs hat sich eine recht lockere<br />
Sprache entwickelt. Es wird gern über<br />
<strong>die</strong>ses und jenes geplau<strong>der</strong>t, so dass<br />
<strong>die</strong> Grenzen zwischen Fiktion und<br />
Wirklichkeit sowie Tatsachen und<br />
Meinungen leicht verschwimmen.<br />
Da <strong>die</strong> Leser in den Weblogs zudem<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit haben, zu den Inhalten<br />
Kommentare abzugeben, besteht<br />
natürlich <strong>die</strong> Gefahr, dass <strong>der</strong> eine<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e im Schutz <strong>der</strong> Anonymität<br />
über <strong>die</strong> Strenge schlägt. Das kann<br />
zum Beispiel auch ein Konkurrent<br />
des Weblog-<strong>Anwalt</strong>s sein, <strong>der</strong> seinem<br />
Kollegen den Erfolg des Tagebuchs<br />
neidet. Es geht aber auch um abwertende<br />
Äußerungen von und über Personen,<br />
Abbildungen gegen den Willen<br />
eines Betroffenen, Bewertungen<br />
und Leistungsbeschreibungen über<br />
Produkte etc.. Nach einem Urteil des<br />
OLG Düsseldorf (Az.: I-15 U 180/05)<br />
soll zwar eine vorrangige Haftung des<br />
unmittelbaren Verletzers bei Verstößen<br />
gegen das allgemeine Persönlichkeitsrecht<br />
in Meinungsforen in Be-<br />
tracht kommen; <strong>der</strong> Betroffene muss<br />
sich dann zunächst direkt an den Verfasser<br />
des rechtswidrigen Beitrages<br />
wenden. Diese Rechtsprechung dürfte<br />
aber seit <strong>der</strong> BGH-Entscheidung<br />
vom 27.3.2007 (Az.: VI ZR 101/06)<br />
überholt sein. Gegenstand des Revisionsverfahrens<br />
war u. a. <strong>die</strong> Frage, ob<br />
und unter welchen Umständen <strong>der</strong><br />
Betreiber eines Internetforums vom<br />
Verletzten auf Unterlassung einer ehrverletzenden<br />
Äußerung in Anspruch<br />
genommen werden kann, <strong>die</strong> ein<br />
Dritter in das Forum eingestellt hat.<br />
Der Bundesgerichtshof hat entschieden,<br />
dass <strong>die</strong> Verantwortlichkeit des<br />
Betreibers eines Internetforums für<br />
dort eingestellte ehrverletzende Beiträge<br />
nicht deshalb entfällt, weil dem<br />
Verletzten <strong>die</strong> Identität des Autors bekannt<br />
ist. Gegen den Forumsbetreiber<br />
kann vielmehr ab Kenntniserlangung<br />
ein Unterlassungsanspruch des<br />
Verletzten bestehen, unabhängig von<br />
dessen Ansprüchen gegen den Autor<br />
des beanstandeten Beitrags. Deshalb<br />
gilt: Sobald <strong>der</strong> Weblog-Anbieter einen<br />
Hinweis auf eine rechtsverletzende<br />
Äußerung in seinem Weblog<br />
erhält, muss er einschreiten und müssen<br />
rechtswidrige Inhalte umgehend<br />
entfernt werden.<br />
Linkhinweis:<br />
INTERNET<br />
Die Blogstu<strong>die</strong> <strong>der</strong> Universität<br />
Leipzig<br />
www.blogstu<strong>die</strong>2007.de<br />
3 / 2007 anwaltsreport<br />
1
Honorar per Mausklick<br />
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Für Anwälte, <strong>die</strong> rechnen können.
Viel Bild und wenig Text<br />
Werbekampagnen von Anwälten sieht man eher selten<br />
Dass sich Anwälte, Steuerberater, vereidigte<br />
Buchprüfer und dazu noch<br />
Wirtschaftsprüfer, <strong>die</strong> in ein und <strong>der</strong>selben<br />
Kanzlei praktizieren, über<br />
eine geplante Anzeigenkampagne einig<br />
werden, dürfte eher <strong>die</strong> Ausnahme<br />
sein. Lauter Individualisten halt,<br />
<strong>die</strong> eher Fakten als Emotionen sprechen<br />
lassen. Bei Bongartz, Dr. Hartleb<br />
und Partner aus Mönchengladbach<br />
ist das an<strong>der</strong>s. Mit pfiffigen und<br />
Aufmerksamkeit erregenden Anzeigenmotiven<br />
gehen sie auf Mandantenfang,<br />
so wie es das liberalisierte Berufsrecht<br />
ermöglicht. Die Kampagne<br />
setzt auch deshalb Maßstäbe, weil sie<br />
es bis in das Jahrbuch <strong>der</strong> Deutschen<br />
Werbung geschafft hat.<br />
Gleich vier Motive prämiert<br />
<strong>Über</strong> das Votum <strong>der</strong> Jury des Berliner<br />
ECON Verlages hat sich niemand<br />
mehr gefreut als <strong>die</strong> Rechtsanwälte<br />
und Steuerberater <strong>der</strong> Kanzlei<br />
„Bongartz, Dr. Hartleb und Partner“<br />
selbst. Gleich vier Motive ihrer Kampagne<br />
wurden im <strong>die</strong>sjährigen Annual<br />
„Jahrbuch <strong>der</strong> Werbung 2007“ von<br />
den Herausgebern Wille Schalk, Helmut<br />
Thoma und Peter Strahlendorf<br />
ausgezeichnet und veröffentlicht.<br />
Dienstleistung kommunizieren<br />
Schon im Jahr 2005 hatte Dr. Christoph<br />
Hartleb <strong>die</strong> Düsseldorfer Wer-<br />
beagentur MO&O beauftragt,<br />
themenorientierte Motive für Zielgruppen-spezifische<br />
Me<strong>die</strong>n und Anlässe<br />
zu entwickeln. Herausgekommen<br />
sind aufmerksamkeitsstarke,<br />
sympathische Anzeigen, mit viel Bild<br />
und wenig Text. Geschaltet wurden<br />
sie zum Beispiel im „FohlenEcho“<br />
von Burossia Mönchengladbach, dem<br />
IHK- Magazin, dem Programmheft<br />
<strong>der</strong> Hockey-WM o<strong>der</strong> im Heft <strong>der</strong><br />
Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung Mönchengladbach,<br />
aber auch im Rahmen von<br />
Sponsoring für Jugendsportveranstaltungen.<br />
Dazu Dr. Hartleb: „Wer als<br />
Dienstleistungs-Unternehmer heute<br />
erfolgreich sein möchte, muss nach<br />
draußen deutlich machen, dass er<br />
über das Fachliche hinaus ein verlässlicher,<br />
flexibler und menschlicher Ansprechpartner<br />
ist.“<br />
Ob <strong>die</strong> Werbung ankommt?<br />
Und das ist <strong>der</strong> Kanzlei zumindest<br />
in <strong>der</strong> Werbewelt gelungen. Ob <strong>die</strong><br />
Kampagne auch bei den avisierten<br />
Zielgruppen zündet und sich letztlich<br />
bezahlt macht, wissen am Ende allein<br />
<strong>die</strong> Initiatoren. Manch ein <strong>Anwalt</strong><br />
wird sich allerdings <strong>die</strong> Frage stellen,<br />
ob das von Dr. Hartleb ausgegebene<br />
Briefing den Nagel wirklich auf den<br />
Kopf trifft. Denn verlässlich, flexibel<br />
und menschlich sind letztlich Attribute,<br />
<strong>die</strong> heutzutage ganz selbstverständlich<br />
vorausgesetzt werden – und<br />
ANWALTSWERBuNG<br />
viele Anwälte auch erfüllen. Die von<br />
ihm ausgewählten Anzeigenmotive<br />
symbolisieren <strong>die</strong>se Eigenschaften jedenfalls<br />
nur partiell. Worauf es den<br />
Mandanten doch letztlich ankommt,<br />
ist ein Berater, in dessen Hände sie<br />
ihr Schicksal ruhigen Gewissens legen<br />
können - zumindest für eine gewisse<br />
Zeitspanne. Das sollte je<strong>der</strong> Mandant<br />
mit einem wirklich guten Gefühl und<br />
voller <strong>Über</strong>zeugung tun.<br />
Nichtjuristen fern halten<br />
Tendenziell wird <strong>die</strong> <strong>Anwalt</strong>schaft<br />
nach dem Inkrafttreten des Rechts<strong>die</strong>nstleistungsgesetzes<br />
verstärkt werben<br />
müssen. Dann wird es nämlich<br />
darum gehen, all <strong>die</strong> Nichtjuristen,<br />
<strong>die</strong> künftig wohl Rechtsrat erteilen<br />
dürfen, in Schach zu halten. Dafür<br />
eignet sich eine Form <strong>der</strong> Werbung<br />
ganz beson<strong>der</strong>s: <strong>die</strong> vergleichende<br />
Werbung, <strong>die</strong> im gewerblichen Bereich<br />
seit Jahren zulässig ist. Hier<br />
dürfte es sich allemal lohnen, bereits<br />
jetzt eine professionelle Werbeagentur<br />
zu suchen, <strong>die</strong> intelligente Vergleichsbeispiele<br />
in Wort und Bild umsetzt.<br />
Linkhinweis<br />
Jahrbuch <strong>der</strong> Werbung<br />
www.jdw.de<br />
3 / 2007 anwaltsreport<br />
1
FINANZTIpp<br />
Garantiezertifikate:<br />
Renditechancen ohne Verlustrisiko<br />
Sie zählen zu den Favoriten <strong>der</strong> Anleger:<br />
Mit Garantiezertifikaten lassen<br />
sich attraktive Ertragschancen nutzen,<br />
ohne Verluste fürchten zu müssen.<br />
Denn davor schützt <strong>die</strong> Kapitalgarantie<br />
zum Laufzeitende. Kein<br />
Wun<strong>der</strong>, dass <strong>die</strong> Papiere so beliebt<br />
sind. Mehr als 42 Prozent am stark<br />
wachsenden Zertifikatemarkt entfallen<br />
auf Garantiezertifikate. Doch wie<br />
funktionieren <strong>die</strong>se Investments eigentlich?<br />
Investieren in einen Basiswert<br />
Die Grundlage auch eines Garantiezertifikats<br />
ist immer ein so genannter<br />
Basiswert. Dieser kann etwa aus einem<br />
Aktienindex wie dem DAX bestehen.<br />
Alternativ kann <strong>der</strong> Zertifikateanbieter<br />
(Emittent) einen Aktienkorb ganz<br />
nach seinen eigenen Vorstellungen<br />
zusammenstellen. Auch an<strong>der</strong>e Wertpapiere<br />
und <strong>der</strong>en Kombination, wie<br />
z.B. unterschiedliche Fonds, können<br />
als Basiswert <strong>die</strong>nen. Trotz aller Sicherheit<br />
kommt <strong>der</strong> Anleger deshalb<br />
um eine grundsätzliche Investitions-<br />
Entscheidung nicht herum. Vertraut<br />
er z.B. auf <strong>die</strong> gute Entwicklung deutscher<br />
Großunternehmen, wählt er ein<br />
Zertifikat, das auf dem DAX beruht.<br />
Will er dagegen lieber in Unternehmen<br />
investieren, <strong>die</strong> über den Erdball<br />
verstreut sind, wählt er ein Zertifikat,<br />
dessen Basis z.B. weltweit anlegende<br />
Aktienfonds sind. Und wenn<br />
er eine bestimmte Branche für beson<strong>der</strong>s<br />
aussichtsreich hält, kann er ein<br />
Zertifikat wählen, das in seinem Anlagekorb<br />
nur Papiere <strong>die</strong>ser Branche<br />
versammelt.<br />
Gewinnbeteiligung<br />
Entscheidend für den Ertrag ist, wie<br />
<strong>der</strong> Kurs des Basiswertes verläuft. Ein<br />
Beispiel dafür sind <strong>die</strong> so genannten<br />
Partizipationspapiere: Entwickelt sich<br />
<strong>der</strong>en Basiswert positiv, wird zusätzlich<br />
eine Gewinnbeteiligung (Kupon)<br />
ausgezahlt. So wird <strong>die</strong> Teilhabe an<br />
<strong>der</strong> Wertentwicklung des Basiswertes,<br />
beispielsweise eines Aktienindexes,<br />
bei gleichzeitiger Garantie des eingesetzten<br />
Kapitals ermöglicht. Bei Fäl-<br />
1 anwaltsreport 3 / 2007<br />
ligkeit des Garantiezertifikats wird<br />
dann, abhängig von <strong>der</strong> vorher festgelegten<br />
Beteiligungsquote, nicht nur<br />
das gesamte eingesetze Kapital, son<strong>der</strong>n<br />
auch ein Anteil an <strong>der</strong> Wertentwicklung<br />
des Basiswertes ausgezahlt.<br />
Im Falle einer negativen Entwicklung<br />
des Basiswertes erleidet <strong>der</strong> Anleger<br />
keine Verluste.<br />
Kapitalgarantie hat ihren preis<br />
Die Sicherheit, auch in schlechten<br />
Börsenzeiten jegliches Verlustrisiko<br />
zu vermeiden, lässt <strong>der</strong> Emittent sich<br />
bezahlen. Zum einen gilt <strong>die</strong> Kapital-<br />
Garantie in <strong>der</strong> Regel nur zum Laufzeitende.<br />
Damit verschafft <strong>der</strong> Emittent<br />
sich den zeitlichen Spielraum,<br />
um das Kapital <strong>der</strong> Anleger arbeiten<br />
zu lassen. Zum an<strong>der</strong>en wird bei positiver<br />
Entwicklung des Basiswertes<br />
nicht <strong>der</strong> gesamte Wertzuwachs als<br />
Ertrag ausgeschüttet, son<strong>der</strong>n nur ein<br />
Teil davon. Der an<strong>der</strong>e Teil ist <strong>der</strong><br />
Preis dafür, dass <strong>der</strong> Emittent das Verlustrisiko<br />
zum Laufzeitende abdeckt.<br />
Das Kleingedruckte<br />
Garantiezertifikate sind Schuldverschreibungen.<br />
Deshalb sollte man sich<br />
den Emittenten gut anschauen. Denn<br />
wenn <strong>der</strong> Emittent selbst zahlungsunfähig<br />
wird, nützt <strong>die</strong> schönste Kapitalgarantie<br />
nichts. Inzwischen gibt<br />
es unter dem Namen Garantiezertifikat<br />
auch sogenannte „Teilschutzzertifkate“,<br />
<strong>die</strong> 100-prozentigen Schutz nur<br />
bieten, solange <strong>der</strong> Basiswert eine bestimmte<br />
Schwelle nicht unterschreitet.<br />
Für den Fall, dass er unter <strong>die</strong>se<br />
Schwelle fällt, trägt <strong>der</strong> Anleger<br />
das volle Verlustrisiko, hat dafür aber<br />
den Vorteil, dass Kursgewinne steuerfrei<br />
bleiben. Das kann bei einer hohen<br />
Steuerlast durchaus sinnvoll sein,<br />
man sollte sich aber über das tatsächliche<br />
Risiko im Klaren sein.<br />
Balance von Risiko und chance<br />
In <strong>der</strong> Chancen-und-Risiken-Abwägung<br />
haben Garantiezertifikate<br />
eine Mittelstellung zwischen Zinsprodukten<br />
wie Sparkonten o<strong>der</strong> Ter-<br />
Quelle: Derivate Forum<br />
mingel<strong>der</strong>n auf <strong>der</strong> einen Seite und<br />
Aktien o<strong>der</strong> Aktienfonds auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Seite. Während Zinsprodukte<br />
in jedem Fall ohne Verlustrisiko sind,<br />
dafür aber in guten Börsenzeiten vergleichsweise<br />
magere Renditen abwerfen,<br />
bietet <strong>die</strong> direkte Investition in<br />
Unternehmen o<strong>der</strong> Fonds langfristig<br />
gute Ertragsaussichten, <strong>die</strong> jedoch<br />
mit Verlustrisiken verknüpft sind. Dazwischen<br />
liegt das Garantiezertifikat:<br />
Der Investor bekommt bei positiver<br />
Entwicklung einen guten Teil des<br />
Ertrags des Basiswertes, bleibt aber<br />
zum Laufzeitende von Verlusten verschont,<br />
falls <strong>der</strong> Basiswert sich negativ<br />
entwickelt.<br />
Autor:<br />
Hartmut Schlegel<br />
Deutsche Postbank AG<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
eMail: hartmut.schlegel@postbank.de<br />
Fon: +49 228 920 12103<br />
Fax: +49 228 920 12199<br />
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