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z Thementeil-K-11-2004

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Nr. 4<br />

DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN<br />

KOMMUNAL<br />

April 2005<br />

Wir sind<br />

Österreich<br />

DVR: 0930 423<br />

Offizielles Organ des Österreichischen Gemeindebundes<br />

P.b.b. Verlagspostamt · 1014 Wien 02 Z 032902M ISSN: 1605-1440<br />

THEMA<br />

Gemeindefinanzen: Wirtschaft atmet auf<br />

Investitionen<br />

der Gemeinden steigen<br />

Ertragsanteile: Deutliche Steigerung der Vorschüsse 2005 gegenüber Vergleichszeitraum <strong>2004</strong> (Seite 10)<br />

Interview: Spezialbank für Gemeinden bestätigt 2005 mehr Geld in den Gemeindekassen (Seite 12)<br />

Betrachtung: Die Finanzierungsquellen der österreichischen Gemeinden (Seite 40)<br />

Schuldenmanagement: Gemeinden im Konflikt zwischen Kostenreduktion und Risikobegrenzung (Seite 46)<br />

WEITERE THEMEN<br />

E-Government: Österreich bleibt Spitze (Seite 8)<br />

Abendstudium: Karriere nach Dienstschluss (Seite 16)<br />

Interview: Gemeindeministerin Liese Prokop (Seite 20)<br />

Europa: Auf dem Weg nach Lissabon (Seite 24)<br />

AdR: Mehr Geld für die Kommunen gefordert (Seite 25)


Und da.<br />

Und da.<br />

Die EVN ist auch für das<br />

Weingut Marko immer da.<br />

Herr Lukas Markowitsch weiß verläßliche Strom- und Wärmelösungen aus einer Hand zu schätzen.<br />

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KOMMUNAL<br />

THEMEN<br />

Gemeindepolitik<br />

6 Für die Zukunft gerüstet: Den Erfolg des<br />

Finanzausgleichs nicht aufs Spiel setzen<br />

16 Kommunale Karriere nach Dienstschluß:<br />

Abendstudium an der FH Wiener Neustadt<br />

20 Gemeindeministerin Liese Prokop im Interview:<br />

Gemeinden sind tragendes Element des Staates<br />

23 52. Österreichischer Gemeindetag:<br />

Oberwart ist bereit für den Gemeindetag<br />

Recht & Verwaltung<br />

8 E-Government: Bürgermeister-Erfahrungsberichte<br />

aus Oberösterreich und Kärnten<br />

Gemeindefinanzen<br />

10 Hohe Dynamik bei den Ertragsanteilen, aber<br />

die zweite Etappe der Steuerreform dämpft<br />

12 Interview zur Lage der kommunalen Finanzen:<br />

Investitionen der Gemeinden steigen<br />

14 Statistik Austria analysiert Gemeindegebarung<br />

Europapolitik<br />

24 Auf nach Lissabon: EU will Wirtschaft ankurbeln<br />

25 Finanzvorschau des Ausschusses der Regionen:<br />

Unsere gemeinsame Zukunft aufbauen<br />

26 4. Europatag des Gemeindebundes in<br />

Nürnberg: Harsche Resolution gegen Vergaberecht<br />

30 Wissenschaftliche Arbeit: Neuerscheinung mit<br />

Überraschungseffekt<br />

KOMMUNAL<br />

PRAXIS<br />

Kommunale Finanzierung<br />

39 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen:<br />

Konjunktur entwickelt sich verhalten<br />

40 Die Finanzierungsquellen: Woher<br />

kommt das Geld in die Gemeindekassen<br />

46 Schuldenmanagement: Gemeinden im<br />

Konflikt zwischen Kostenreduktion und<br />

Risikobegrenzung<br />

Ehrungen & Auszeichnungen<br />

58 Ehrungen als Hoheitsakt: Auszeichnung<br />

soll loben und anspornen<br />

KOMMUNAL<br />

CHRONIK<br />

66 Eine Wahl ist kein Freibrief:<br />

Die Gesetze sind zu beachten<br />

67 Kärnten Spezial: Die objektivierte<br />

Vergabe von Bedarfszuweisungen<br />

70 Aus den Bundesländern<br />

73 Gemeinderatswahlen Vorarlberg<br />

74 Info-Mix<br />

Inhalt<br />

KOMMUNAL 3


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Zweigbetriebe: 1210 Wien, 1041 Wien, 2700 Wiener Neustadt


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Österreichischer Gemeindebund,<br />

Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />

Medieninhaber:<br />

Österreichischer Kommunal-Verlag GmbH.,<br />

Löwelstr. 6/2. Stock, Pf. 201,1014 Wien,<br />

Tel. 01/532 23 88,<br />

Fax 01/532 23 77,<br />

E-Mail:kommunalverlag@kommunal.at<br />

Geschäftsführung:<br />

Bgm. a.D. Prof. Walter Zimper<br />

Walter Zimper jun.<br />

Sekretariat: Patrizia Poropatits<br />

E-Mail: patrizia.poropatits@kommunal.at<br />

www.kommunal.at<br />

Redaktion:<br />

Mag. Hans Braun - DW 16 (Leitung)<br />

Walter Grossmann - DW 15<br />

Tel.: 01/ 532 23 88<br />

e-mail: redaktion@kommunal.at<br />

Anzeigenberatung:<br />

Tel.: 01/532 23 88<br />

Johanna K. Ritter – DW <strong>11</strong> (Leitung)<br />

johanna.ritter@kommunal.at<br />

Mag. Sabine Brüggemann – DW 12<br />

sabine.brueggemann@kommunal.at<br />

Gerhard Klodner – DW 14<br />

gerhard.klodner@kommunal.at<br />

Grafik:<br />

Österreichischer Kommunal-Verlag GmbH.,<br />

Ernst Horvath<br />

grafik@kommunal.at<br />

Fotos: Bilder-Box<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Mag. Ewald Buschenreiter (Verbandsdirektor<br />

der sozialdemokratischen Gemeindevertreter NÖ),<br />

Mag. Nicolaus Drimmel<br />

(Österreichischer Gemeindebund),<br />

Dr. Gustav Fischer (BM für Land- und Forstwirtschaft,<br />

Umwelt und Wasserwirtschaft),<br />

Mag. Michael Girardi (BM für Inneres),<br />

Mag. Manuela Marschnigg (BM für soziale<br />

Sicherheit und Generationen),<br />

Dr. Roman Häußl (Experte f. Gemeinderecht),<br />

Dr. Robert Hink (Generalsekretär des<br />

Österreichischen Gemeindebundes),<br />

Mag. Christoph Hörhan (BM für<br />

Gesundheit und Frauen),<br />

Daniel Kosak (Pressereferent des<br />

Österreichischen Gemeindebundes),<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer (Präsident des<br />

Österreichischen Gemeindebundes),<br />

Prof. Dietmar Pilz (Finanzexperte des<br />

Österreichischen Gemeindebundes),<br />

Univ. Prof. Dr. Reinbert Schauer<br />

(Johannes Kepler-Universität Linz),<br />

Prof. Walter Zimper (Verleger),<br />

Walter Zimper jun. (Geschäftsführer).<br />

Hersteller:<br />

Leykam, Wr. Neustadt<br />

Persönlich gezeichnete Artikel fallen unter die<br />

Verantwortlichkeit des Autors und müssen<br />

sich nicht unbedingt mit der Meinung von<br />

KOMMUNAL decken.<br />

Mit E.E. gekennzeichnete Artikel sind bezahlte<br />

Wirtschaftsinfos und fallen nicht in die Verantwortlichkeit<br />

der Redaktion.<br />

Druckauflage:<br />

35.2<strong>11</strong> (Jahresschnitt <strong>2004</strong>)<br />

Teilen dieser Ausgabe liegen Informationen<br />

von der Österreichischen Vereinigung<br />

für grabenloses Bauen, von Johann<br />

Jastrinsky und des Fachverbands der<br />

Stein- und Keramischen Industrie bei.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Editorial<br />

Österreichs Gemeinden investieren wieder mehr. Das ist die zentrale und<br />

erfreuliche Erkenntnis, wie sie sich aus der Statistik der Ertragsanteilsvorschüsse<br />

und aus den Berechnungen über die Steuereinnahmen bzw. die Auswirkungen der<br />

Steuerreform ergibt. Ein Plus von 7,9 Prozent von Jänner bis April 2005 ist mehr<br />

als eine Signalwirkung und auch mehr, als man sich auf Grund der jüngsten<br />

Konjunkturdaten erhoffen durfte. Erstmals kann man nämlich die Auswirkungen<br />

der letzten Finanzausgleichsverhandlungen auch objektiviert sichtbar machen:<br />

während der Abgabenerfolg des Bundes in dieser Zeit um 5,9 Prozent gestiegen ist,<br />

wuchs der Anteil der Gemeinden um die besagten 7,9 Prozent!<br />

Damit scheint weitgehend sichergestellt, daß Österreichs Gemeinden – ohne der<br />

Bundeshauptstadt Wien – im heurigen Jahr wieder mit rund 2,24 Milliarden Euro<br />

die Infrastruktur für die Bevölkerung verbessern und in die Wirtschaft investieren.<br />

Weitgehend nur deshalb, weil es auf Grund der prognostizierten Konjunkturentwicklung<br />

zu einer leichten Verflachung dieser Erfolgskurve bis zum Jahresende<br />

kommen könnte.<br />

Im Kern aber ist der Aufschwung spürbar und wenn Österreichs Gemeinden<br />

„über den Berg“ sind, dann ist es auch die österreichische Wirtschaft.<br />

Die aktuelle KOMMUNAL-Berichterstattung kommt also wieder einmal zum<br />

richtigen Zeitpunkt. Prof. Dietmar Pilz untersucht in dieser Ausgabe die alles<br />

entscheidende Frage, aus welchen Finanzierungsquellen die Gemeinden ihre<br />

Ausgaben bedecken und „aus erster Hand“ erreichen uns aus der europäischen<br />

Hauptstadt die Informationen über die Finanzvorschau der EU ab dem Jahre 2007.<br />

KOMMUNAL war auch in Nürnberg live dabei, wo die Vertreter des deutschen<br />

und des österreichischen Gemeindebundes gemeinsam gegen die geplanten<br />

Vergabe-Regeln der Europäischen Union aufgetreten sind und hat den Geschäftsführer<br />

der Österreichischen Bundesfinanzierungsagentur Mag. Paul A. Kocher um<br />

seine Erfahrungen mit einem effizienten Schuldenmanagement gebeten.<br />

WIFO-Experte Prof. Dr. Gerhard Lehner berichtet über die wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen für die Konjunkturprognose 2005 und schließlich hat<br />

Gemeindeministerin Liese Prokop die erste Gelegenheit, ihre persönliche Haltung<br />

zu den Gemeinden zu definieren. Wenn sie dabei erklärt, daß es ohne Gemeinden<br />

„kein Leben, keine Wirtschaftskraft, keinen sozialen Zusammenhalt und keine<br />

Sicherheit“ gäbe und sie die Kommunen schlicht als „das tragende Element des<br />

Staates“ erkennt, dann weist sie das nicht nur als charmante Gesprächspartnerin,<br />

sondern vor allem als sehr erfahrene Politikerin aus, die weiß, wovon sie spricht.<br />

In der Tat sind es Österreichs Gemeinden, die in reifer Selbstverwaltung für das<br />

Lebensgefühl und die Lebensqualität der BürgerInnen sorgen und dafür mit –<br />

zigtausend Mandataren tagein, tagaus – oftmals unbezahlt und zumeist unbedankt<br />

– unterwegs sind. KOMMUNAL unterstützt sie bei dieser Aufgabe, informiert,<br />

warnt, berät und berichtet.<br />

Diesmal sind es die freudigen Nachrichten, die überwiegen und dieses Faktum ist<br />

für KOMMUNAL auch als Mittler zwischen den Gemeinden und der Wirtschaft von<br />

großer Bedeutung. Österreichs stärkster Wirtschaftsmotor kommt zusehends auf<br />

Touren – mit KOMMUNAL sitzen Sie mit im Cockpit!<br />

Prof. Walter Zimper<br />

Verleger und Vizepräsident des<br />

Österreichischen Gemeindebundes<br />

KOMMUNAL 5


Kommentar<br />

Den Erfolg des Finanzausgleichs nicht aufs Spiel setzen<br />

Für Zukunft gerüstet<br />

Finanziell ist das erste Quartal dieses<br />

Jahres für die österreichischen<br />

Gemeinden nicht so schlecht<br />

gelaufen, wie dies mancherorts<br />

befürchtet wurde. Das mag mehrere<br />

Gründe haben: Zum einen wirken sich<br />

die erhöhten Steuereinnahmen um den<br />

Jahreswechsel positiv aus, zum anderen<br />

haben wir einen Finanzausgleich<br />

ausgehandelt, der jetzt sich bei den<br />

Bundesertragsanteilen vor allem bei<br />

den kleineren Gemeinden positiv auswirkt.<br />

Und doch gibt es auch Kritik,<br />

weil die Mehreinnahmen aus den Bundesertragsanteilen<br />

sofort von den<br />

gestiegenen Sozial- und Spitalskosten<br />

geschluckt werden.<br />

Dabei muss allerdings klargestellt werden,<br />

dass es sich bei diesen Kosten um<br />

Finanzströme zwischen den Gemeinden<br />

und den jeweiligen Bundesländern<br />

handelt und es dabei völlig unterschiedliche<br />

Aufteilungsschlüssel gibt.<br />

Das bedeutet, dass wir einerseits mehr<br />

Geld aus dem Bundessteuertopf erhalten,<br />

andererseits die Kosten in den Ländern<br />

so steigen, dass von dieser Steigerung<br />

der Bundesgelder in so manchem<br />

Bundesland für die Gemeinden wenig<br />

bis gar nichts übrigbleibt.<br />

Und deshalb müssen wir darauf achten,<br />

dass die Gemeinden mit den zusätzlichen<br />

Mitteln aus dem gemeinsamen<br />

Bundessteuertopf nicht nur die Kostenexplosion<br />

im Sozial- und Gesundheitsbereich<br />

abdecken, sondern wieder ihrer<br />

Bedeutung als Investitions- und Wirtschaftsmotoren<br />

gerecht werden. Leider<br />

sind die Gemeinden in den vergangenen<br />

Jahren in ihrer Wirtschaftskraft<br />

durch ständige Belastungen zurückgefallen.<br />

Vor allem im Jahr 2003 hat sich<br />

der finanzielle Spielraum dramatisch<br />

verringert.<br />

Die Investitionsquote der Gemeinden<br />

ist massiv zurückgegangen,<br />

wodurch die regionale Wirtschaft<br />

besonders litt. Erst kürzlich hat<br />

die Forschungsgesellschaft für Kleinund<br />

Mittelbetriebe bekannt gegeben,<br />

dass das erhöhte Insolvenzaufkommen<br />

in der gewerblichen Wirtschaft auf die<br />

fehlenden Aufträge der öffentlichen<br />

Hand zurückzuführen ist.<br />

Denn nach wie vor sind die Gemeinden<br />

die mit Abstand größten öffentlichen<br />

6 KOMMUNAL<br />

Investoren. Das Auftragsvolumen der<br />

Gemeinden ist wesentlich größer als<br />

alle Investitionen vom Bund und allen<br />

Bundesländern zusammen. Die<br />

Gemeinden sind damit auf indirekte<br />

die größten Arbeitsplatzsicherer und<br />

Arbeitsplatzschaffer. Und das vor allem<br />

für die Klein- und Mittelbetriebe in der<br />

Region, denn drei Viertel aller Gemeindeaufträge<br />

gehen an Betriebe im<br />

Umkreis von 20 bis maximal 50 Kilometer.<br />

Wie innovativ die Gemeinden<br />

sind und wie effizient sie arbeiten,<br />

wurde wieder einmal mit<br />

dem Wettbewerb „Die innovativste<br />

Gemeinde Österreichs“ dokumentiert.<br />

Nicht nur größere Gemeinden sind in<br />

der Lage neue Projekte anzugehen und<br />

zu verwirklichen, sondern gerade mittlere<br />

und kleinere Gemeinden haben<br />

mit ihrer Teilnahme gezeigt, wie kreativ<br />

und effizient diese Einheiten arbeiten.<br />

Ich möchte den teilnehmenden<br />

Gemeinden ein ganz großes Kompliment<br />

machen. Es war für die Jury<br />

äußerst schwierig, aus über 80 ganz<br />

hervorragenden Projekten die zehn<br />

besten auszuwählen. Nicht nur die Siegerprojekte,<br />

sondern jedes verdient es,<br />

vorgestellt zu werden.<br />

Die Gemeinden sind bekannter Weise<br />

die bürgernächsten und bürgerfreundlichsten,<br />

vor allem aber auch die wirtschaftlich<br />

sparsamsten und zukunftorientiertesten<br />

Gebietskörperschaften.<br />

Deshalb ist es auch so wichtig, dass ihr<br />

Wirtschaftsspielraum, den wir in mühevollen<br />

Verhandlungen im Finanzausgleich<br />

vergrößert haben, erhalten bleibt<br />

und nicht auf Landesebene durch neue<br />

Belastungen wieder eingeengt wird.<br />

Helmut Mödlhammer<br />

Präsident des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

»<br />

Wir müssen darauf<br />

achten, dass die<br />

Gemeinden mit den<br />

zusätzlichen Mitteln<br />

aus dem gemeinsamen<br />

Bundessteuertopf nicht<br />

nur die Kostenexplosion<br />

im Sozial- und Gesundheitsbereich<br />

abdecken,<br />

sondern wieder ihrer<br />

Bedeutung als<br />

Investitions- und<br />

Wirtschaftsmotoren<br />

gerecht werden.<br />

«


KOMMUNAL<br />

THEMEN<br />

Demografie: Europa wird zur Seniorenzone – Wohlstand ist bedroht<br />

2030 fehlen EU 20 Millionen Arbeiter<br />

Europa altert und schrumpft<br />

gleichzeitig. Erstens steigt die<br />

Zahl der über 60-jährigen bis<br />

2050 auf über 30 Prozent,<br />

und zweitens sinkt die Bevölkerungszahl<br />

wegen der niedrigen<br />

Geburtenzahlen.<br />

1950 war die demografische<br />

Verteilung in Europa noch in<br />

Ordnung. Über 40 Prozent<br />

der Bevölkerung waren jünger<br />

als 40 Jahre, rund neun<br />

Prozent älter als 65. Laut<br />

Prognosen der EU-Kommission<br />

wird es 2050 ganz<br />

anders aussehen: 23 Prozent<br />

Dienstleistungsrichtlinie<br />

Gemeindebund<br />

begrüßt<br />

Überarbeitung<br />

Erfreut zeigte sich der<br />

Gemeindebund über den<br />

Entschluss der EU-Regierungschefs,<br />

die umstrittene<br />

EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

noch einmal zu überarbeiten.<br />

Es sei gut, dass die<br />

Bedenken der Gemeinden<br />

ernst genommen wurden<br />

und nun ein neuer Vorschlag<br />

erstellt werden soll.<br />

der Bürger der Union werden<br />

jünger als 25 Jahre sein,<br />

über 30 Prozent älter als 65<br />

Jahre.<br />

Grund dafür ist die steigende<br />

Lebenserwartung in Europa.<br />

Gemeinsam mit den sinkenden<br />

Geburtenzahlen jedoch<br />

werden laut EU-Prognose<br />

2030 zwei Erwerbstätige für<br />

einen Pensionisten aufkommen<br />

müssen. Zu diesem<br />

Zeitpunkt fehlen im „Europa<br />

der (derzeit) 25“ dann 20<br />

Millionen Menschen im<br />

erwerbstätigen Alter.<br />

Diese Entwicklung hat dramatische<br />

Auswirkungen auf<br />

das Gesundheits- und Pensionswesen,<br />

wie es im jüngst<br />

veröffentlichten EU-Grünbuch<br />

heißt. EU-Kommissar<br />

Vladimír Spidla hat das Grünbuch<br />

unter anderem vorgelegt,<br />

um eine Debatte über<br />

Zuwanderung, Erwerbsquote<br />

und Familienförderung anzustoßen.<br />

Pikanterweise ist im<br />

Grünbuch ein Faktor nicht<br />

eingerechnet: Die Türkei, die<br />

2015 EU-Mitglied sein<br />

könnte, ist nicht einkalkuliert.<br />

Lärmschutzgesetz: EU-Richtlinie umgesetzt<br />

Mit dem vom Ministerrat<br />

beschlossenen „Lärmschutzgesetz“<br />

wurde eine EU-Richtlinie<br />

umgesetzt, mit der<br />

schädliche Auswirkungen von<br />

Verkehrs- und Industrielärm<br />

vermieden werden soll. Fast<br />

ein Drittel der österreichischen<br />

Bevölkerung fühlt sich<br />

vom Lärm gestört. Der erste<br />

Schritte ist die Erstellung<br />

einer „Lärmkarte für Österreich“<br />

bis 2012, danach sollen<br />

Aktionspläne folgen.<br />

EU-Kommissar Vladimír Spidla<br />

wollte mit dem Grünbuch<br />

eine Debatte über Zuwanderung,<br />

Erwerbsquote und<br />

Familienförderung anstoßen.<br />

2007 jeder Zweite<br />

in der Stadt<br />

eAccessibility: Erleichterung für ältere Menschen Konjunktur: EU rechnet mit Plus<br />

Verträge im öffentlichen<br />

Beschaffungswesen sollten<br />

vorschreiben, dass Produkte<br />

und Dienstleistungen der<br />

Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

(IKT)<br />

älteren Menschen und<br />

Behinderten leichter zugänglich<br />

sind. Dieser Meinung<br />

sind 90 Prozent der<br />

Vertreter von 500 Institutionen<br />

(Behörden, Unternehmen<br />

des IKT-Sektors, Hoch-<br />

„Lärmkarte“ soll Ruhe bringen<br />

Informationsgesellschaft für Alle<br />

schulen, Wirtschafts- und<br />

Verbraucherverbände), die<br />

auf die im Januar 2005 von<br />

der Europäischen Kommission<br />

eingeleitete Konsultation<br />

zur Zugänglichkeit elektronischer<br />

Dienste (siehe<br />

IP/05/14) reagiert haben.<br />

Wie das durchzusetzen sei,<br />

wurde hingegen weniger<br />

deutlich. Die Kommission<br />

wird in für September 2005<br />

Vorschläge dazu vorlegen.<br />

Die EU geht von einem<br />

Wachstum des BIP in<br />

der EU von bis zu zwei<br />

Prozent aus.<br />

Foto: © European Community, 2005<br />

Landflucht: Sie geht weiter<br />

Bis 2007 wird die Hälfte der<br />

Weltbevölkerung in Städten<br />

leben, ist die UNO überzeugt.<br />

Auch die Zahl der Riesenmetropolen<br />

soll – vor allem in<br />

Asien – zunehmen. So dürfte<br />

Tokios Einwohnerzahl in<br />

zehn Jahre um eine Million<br />

zunehmen. Nach einer kürzlich<br />

vorgestellten UNO-Studie<br />

leben bereits jetzt 3,2<br />

Milliarden Menschen von 6,5<br />

im städtischen Raum.<br />

Wachstum von 1,6 %<br />

Nach der Konjunkturabschwächung in der<br />

zweiten Jahreshälfte <strong>2004</strong> dürfte das<br />

Wachstum im Eurogebiet und in der EU im<br />

Laufe von 2005 wieder auf Potenzialniveau<br />

steigen, da die Inlandsnachfrage an Fahrt<br />

gewinnt. Insgesamt wird in der EU mit<br />

einem BIP-Wachstum von 1,6 Prozent im<br />

Eurogebiet und zwei Prozent in der EU<br />

(2,1 bzw. 2,3 Prozent im Jahr 2006)<br />

gerechnet. Das Beschäftigungswachstum<br />

dürfte sich sowohl im Eurogebiet als auch<br />

in der EU beschleunigen und 2006 einen<br />

Rückgang der Arbeitslosigkeit ermöglichen.<br />

KOMMUNAL 7


Verwaltung<br />

E-Government: Erfahrungsberichte aus Oberösterreich und Kärnten<br />

It’s a journey –<br />

not a destination<br />

In den vergangenen Wochen lobte die internationale Presse ausführlich die<br />

Führungsrolle Österreichs im E-Government. Nicht ohne Grund, schließlich konnte sich<br />

die Alpenrepublik im EU-Ranking der 28 europäischen Länder von Platz <strong>11</strong> (2002) auf<br />

den 2. Platz verbessern. KOMMUNAL berichtet von den Erfahrungen oberösterreichischer<br />

und Kärntner „E-Government-Bürgermeister“.<br />

◆ Christian Rupp<br />

Gerade die innovativen Gemeinden in<br />

jedem Bundesland haben als lokales Vorbild<br />

einen wesentlichen Beitrag zur<br />

guten Position Österreichs im E-Government-Ranking<br />

geleistet. Dies betonte<br />

Staatssekretär Franz Morak bei seinen<br />

Treffen mit den „E-Government“ Bürgermeistern<br />

in Oberösterreich. „Jetzt gilt es<br />

die E-Government Geschichte niederzuschreiben,<br />

dass jeder sie versteht und<br />

daraus lernen kann. Nur wenn elektronische<br />

Services der Gemeinden flächendeckend<br />

angeboten werden und Bürger<br />

wie Unternehmer einen Nutzen darin<br />

sehen, werden wir auch in Zukunft ein<br />

erfolgreicher Wirtschaftsstandort sein.“<br />

Franz Morak in Steyr<br />

„Vorzeigebeispiele gibt es in Österreich<br />

schon viele, aber wie diese von einer<br />

Gemeinde auf die andere transferiert<br />

◆ Christian Rupp ist der Exekutivsekretär<br />

E-Government des<br />

Bundes<br />

8 KOMMUNAL<br />

werden können, sodass ein Mehrwert<br />

im ganzen Land entsteht, bedarf es der<br />

Kooperation von allen Gemeinden mit<br />

dem Land, Gemeindebund, Städtebund,<br />

help.gv.at und dem Bund“, betonten<br />

Franz Flotzinger, OÖ Gemeindebund<br />

und Michael Gugler, Land OÖ, bei der<br />

E-Government Gemeindeveranstaltung<br />

am 8. April in Steyr (in Kooperation mit<br />

Kremsmünster). Die drei Eckpfeiler für<br />

einen Erfolg versprechenden Einsatz<br />

von E-Government sind: Information,<br />

Kommunikation und Koordination.<br />

Gerade das Magi-<br />

strat Steyr, die<br />

Marktgemeinde<br />

Kremsmünster<br />

und das Magistrat<br />

Linz sind lehrreiche<br />

Beispiele dessen<br />

Anwendungen<br />

nun in ganz<br />

Oberösterreich<br />

zum Einsatz kommen<br />

müssen.<br />

„Nur mit gut ausgebildetenMitarbeitern<br />

und zielgruppenadäquaten<br />

Angeboten<br />

werden wir hier<br />

erfolgreich sein.<br />

Wir müssen es<br />

schaffen die Technik einfach und<br />

angreifbar zu erklären“, war der einhellige<br />

Tenor von Bürgermeister Franz Fellinger<br />

(Kremsmünster) und Vize-Bürgermeister<br />

Dietmar Spanring (Steyr).<br />

Praktische Beispiele die auch Nutzen<br />

stiften wurden bei der Veranstaltung<br />

von Wolfgang Patscheider (Magistrat<br />

Steyr), Herbert Pink (Magistrat Linz),<br />

Reinhard Haider (Kremsmünster) und<br />

Anton Deimel (Gföhl) präsentiert.<br />

Die Gemeinde Gföhl präsentierte Ihre<br />

Erfahrungen am Beispiel der Heurigenanmeldung<br />

oder Wasserstandszählermessung<br />

über Internet (insgesamt gibt<br />

es 32 E-Verfahren). Das Magistrat Steyr<br />

demonstrierte den Einsatz der elektronischen<br />

Signatur und Zustellung (rund<br />

100 E-Verfah-<br />

ren) sowie die<br />

Koordination<br />

Medizinpraktika(PreisträgerAmtsmanageraward<br />

2005).<br />

Ganz im<br />

Sinne der Verwaltungsreform<br />

hat die<br />

Marktgemeinde<br />

Kremsmünster<br />

in den letzten<br />

Wochen einen<br />

seiner<br />

Geschäftsprozesse<br />

völlig<br />

digitalisiert: den Interessenten für die<br />

Bezirkssporthalle und das Kulturzentrum<br />

Kino steht ab sofort ein völlig<br />

papierloses Verfahren zur Verfügung.<br />

Neu daran ist nicht etwa, dass der<br />

Vorzeigebeispiele gibt es in<br />

Österreich schon viele, aber wie<br />

diese von einer Gemeinde auf<br />

die andere transferiert werden<br />

können, sodass ein Mehrwert im<br />

ganzen Land entsteht, bedarf es<br />

der Kooperation von allen<br />

Gemeinden mit dem Land,<br />

Gemeindebund, Städtebund,<br />

help.gv.at und dem Bund.<br />

Mag. Franz Flotzinger<br />

OÖ Gemeindebund


Österreich & E-Government:<br />

Platz 2 in Europa<br />

Das E-Government Ranking: Österreich<br />

liegt mit 87 Prozent um 22 Prozentpunkte<br />

über dem EU-Schnitt.<br />

„Wir müssen es schaffen die Technik einfach<br />

und angreifbar zu erklären.“ Staatssekretär<br />

Franz Morak, Exekutivsekretär<br />

Christian Rupp, Bürgermeister Franz Fellinger<br />

(Kremsmünster) in Kremsmünster.<br />

„Nur mit gut ausgebildeten Mitarbeitern<br />

und zielgruppenadäquaten Angeboten<br />

werden wir hier erfolgreich sein.Vizebürgermeister<br />

Dietmar Spanring (Steyr)<br />

bedankt sich bei Staatssekretär Franz<br />

Morak für die E-Government Initiative der<br />

Bundesregierung.<br />

Staatssekretär Franz Morak im verschneiten<br />

Bad Kleinkirchheim mit den Bürgermeistern<br />

Mathias Krenn und Josef Lobnig (3.<br />

Kärntner Landtagspräsident), Exekutivsekretär<br />

Christian Rupp sowie Vertretern der<br />

Firma Net4You und Data Systems Austria<br />

beim „Kärntner E-Government-Bürgermeistertreffen“.<br />

Foto: Foto Net4You) Foto: FH Steyr<br />

Foto: FH Steyr<br />

Antrag elektronisch eingereicht<br />

werden kann, die Bewilligung<br />

elektronisch erfolgt und natürlich<br />

auch die<br />

Rechnungsle-<br />

gung. Neu<br />

ist insbesondere,<br />

dass die<br />

internen<br />

Prozesse ebenfalls<br />

papierlos<br />

erfolgen und<br />

somit die Verwaltungentlastet<br />

wird. Bis<br />

zu 120 solcher<br />

Verfahren werden<br />

künftig<br />

auf diese Weise erledigt. Dafür wurde<br />

Kremsmünster beim Komprix 2005<br />

mit dem „Preis für herausragendes<br />

kommunales Mangement“ ausgezeichnet.<br />

Rund 200 Teilnehmer waren sich in<br />

Oberösterreich einig, dass die Wirkung<br />

von E-Government wie ein Vitamin-Präparat<br />

für den gesamten Verwaltungskörper<br />

wohl dosiert erfolgreich<br />

eingesetzt werden kann.<br />

E-Government und<br />

E-Tourismus<br />

Dass E-Government und E-Tourismus<br />

sowie E-Commerce unmittelbar<br />

zusammen gehören wurde bei dem<br />

„Kärntner E-Government-Bürgermeistertreffen“<br />

in Bad Kleinkirchheim am<br />

18. März unter Beweis gestellt.<br />

Dementsprechend war auch Bürgermeister<br />

Mathias Krenn (Bad Kleinkirchheim)<br />

von den Einsparungspotential<br />

und positiven<br />

Echo in seiner<br />

Gemeinde angetan.<br />

Unterstrichen wurden<br />

diese Ausführungen<br />

durch Demonstrationen<br />

von Beispielen<br />

z.B. aus dem<br />

Bereich Standesamt,<br />

wo nicht mehr der<br />

reine Transport sondern<br />

die automatisierte,<br />

elektronische<br />

Verarbeitung sowohl<br />

beim Sender als<br />

auch Empfänger im<br />

Vordergrund standen.<br />

Vor allem die elektronische<br />

Gästemeldung gekoppelt mit<br />

dem Tourismusverband ist ein Beispiel<br />

für eine elektronische Prozess-<br />

200Teilnehmer<br />

waren sich in Oberösterreich<br />

einig, dass die Wirkung von<br />

E-Government wie ein<br />

Vitamin-Präparat für den<br />

gesamten Verwaltungskörper<br />

wohl dosiert erfolgreich<br />

eingesetzt werden kann.<br />

Verwaltung<br />

kette ohne Medienbruch mit Vorteilen<br />

für Wirtschaft und Verwaltung.<br />

Aus elektronischen Meldedaten könnenselbstversändlich<br />

auch schneller<br />

und aussagekräfti-<br />

gere Statistiken und<br />

Prognosen gewonnen<br />

werden. Als<br />

wichtige Entscheidungshilfe<br />

für jeden<br />

touristisch Verantwortlichen<br />

können<br />

hier Gästeverhalten,<br />

Motive und Neigungen,<br />

auf Datenschutzunbedenkliche<br />

Weise, gewonnen<br />

werden. Produkte<br />

wie das elektronische<br />

Anfragenmanagement für<br />

Regionen in Verbindung mit online<br />

Buchbarkeit der Betriebe werden es<br />

in Zukunft erleichtern, den steigenden<br />

Wünschen der Gäste gerecht zu<br />

werden und Betriebe sowie Verwaltung<br />

von alten klassischem „Paper-<br />

Work“ entlasten.<br />

In seinem Schlussstatement hob<br />

Staatssekretär Franz Morak den<br />

gesellschaftspolitischen Aspekt der<br />

Entwicklung im Bereich Medien und<br />

e-Government hervor. „In Zukunft<br />

entstehen nicht nur rationellere<br />

Geschäftsprozesse sondern Österreich<br />

ist auf dem Weg in eine völlig neue<br />

kommunale Kultur. Die Beziehungen<br />

zwischen Bürger und Kommune werden<br />

neu definiert. Die Auswirkungen<br />

bedeuten eine grundlegende Änderung<br />

für das Leben der Menschen,<br />

denn diese Entwicklungen haben<br />

eine ähnliche Dimension wie die<br />

Erfindung des Buchdrucks.“<br />

Morak bedankte sich auch in Kärnten<br />

bei allen<br />

Akteuren:<br />

„Die breite<br />

und hervorragendeKooperation<br />

von<br />

Bund, Ländern,Städten,<br />

Gemeinden<br />

und der<br />

Wirtschaft<br />

war ausschlaggebend<br />

dafür,<br />

dass wir in<br />

Europa im<br />

E-Government nun an der Spitze<br />

sind. Dieser Weg muss auch nachhaltig<br />

fortgesetzt werden.“<br />

Die Beziehungen zwischen<br />

Bürger und Kommune werden<br />

neu definiert. Die Auswirkungen<br />

bedeuten eine grundlegende<br />

Änderung für das Leben<br />

der Menschen, denn diese Entwicklungen<br />

haben eine ähnliche<br />

Dimension wie die<br />

Erfindung des Buchdrucks.<br />

KOMMUNAL 9


Finanzen<br />

Abgabenerfolg der aufkommensstärksten gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben (Gegenüberstellung der Monatserfolge zweier Finanzjahre<br />

Abgabenart Erfolg Jänner bis Februar + % Gemeinde-<br />

<strong>2004</strong> 2005 – % anteil in %<br />

(§ 10 FAG)<br />

Einkommensteuer 579,5 660,3 13,9 13,168 1)<br />

Körperschaftsteuer 747,2 841,4 12,6 13,168 1)<br />

Lohnsteuer 2.770,2 2.690,0 -2,9 13,168 1)<br />

KESt I 56,9 158,4 178,5 13,168 1)<br />

KESt II 152,2 136,5 -10,3 20,000 1)<br />

Umsatzsteuer 3.035,2 3.510,6 15,7 14.222 1)<br />

Biersteuer 24,7 26,5 -0,6 18,939 1)<br />

Alkoholsteuer 22,6 14,7 -35,2 19,936 1)<br />

Mineralölssteuer 318,9 313,3 -1,8 2,134 1)<br />

Grunderwerbsteuer 76,9 86,7 12,7 96,000 2)<br />

Werbeabgabe 16,1 16,6 3,1 86,917 2)<br />

1) Ab 1.1.2005 gilt für diese Abgaben ein einheitlicher Verteilungsschlüssel, der im Laufe des Jahres<br />

2005 per Verordnung des Bundesministers für Finanzen festgelegt wird. Bis zur Rückaufrollung zum<br />

1.1.2005 gelten noch die Schlüsselzahlen des FAG 2001.<br />

2) Bei diesen Abgaben bleibt der Verteilungsschlüssel unverändert.<br />

Ertragsanteilvorschüsse der Gemeinden (§ 12 FAG 2005) 1)<br />

Bundesland Vorschüsse Jänner bis April 2)<br />

<strong>2004</strong> 2005 %<br />

Burgenland 55,0 60,1 +9,3<br />

Kärnten 135,6 148,4 +9,5<br />

Niederösterreich 347,2 375,5 +8,2<br />

Oberösterreich 331,7 360,9 +8,8<br />

Salzburg 146,5 156,2 +6,6<br />

Steiermark 268,7 291,8 +8,6<br />

Tirol 181,1 195,2 +7,8<br />

Vorarlberg 99,5 105,9 +6,4<br />

Wien 547,9 585,2 +6,8<br />

Summe 2.<strong>11</strong>3,2 2.279,2 +7,9<br />

1)Vorschüsse inklusive Getränke- und Werbeabgabeausgleich ohne Spielbankenabgabe.<br />

2)Mit dem Abgabenerfolg Februar 2005 stehen die Ertragsanteilvorschüsse bis April 2005 fest.<br />

Abgabenerfolg des Bundes<br />

(ausschließliche und gemeinschaftliche<br />

Bundesabgaben §§ 7 und 8<br />

FAG 2005)<br />

Jänner bis Februar<br />

<strong>2004</strong> 2005 +/- %<br />

8.923,0 9.445,7 5,9<br />

Beitrag Europäische Union<br />

Überweisung Jänner bis Februar<br />

<strong>2004</strong> 2005 +/- %<br />

819,0 759,4 -7,3<br />

Alle Beträge in Millionen Euro<br />

10 KOMMUNAL<br />

Das Auslaufen der<br />

Investitionszuwachsprämie<br />

mit Ende <strong>2004</strong><br />

wird in den Folgejahren<br />

zu einer Stärkung<br />

des Einkommen- und<br />

Körperschaftsteueraufkommens<br />

beitragen.<br />

Erläuterungen zum Abgabenerfolg<br />

Jänner bis Februar 2005<br />

Einkommenssteuer: Aufkommen: 660,3 Millionen<br />

Euro: Zuwachs + 13,9 Prozent<br />

Die Zuwächse bei der Einkommensteuer dürften<br />

auf in diesem Ausmaß nicht erwartete<br />

Unternehmensgewinne und zwar zum Teil für<br />

das Jahr 2002 als auch für das Jahr 2003<br />

begründet sein, was die Vorrauszahlungen an<br />

Ertragssteuern für das erste Quartal 2005 entsprechend<br />

beeinflusste.<br />

Körperschaftsteuer: Aufkommen: 841,4 Millionen<br />

Euro: Zuwachs +12,6 Prozent<br />

Die Zuwächse beim Körperschaftssteueraufkommen<br />

sind auf jene Ursachen, wie bei der<br />

Einkommensteuer angeführt zurückzuführen.<br />

Auf das Jahr 2005 hochgerechnet wird sich<br />

durch die Senkung des Körperschaftsteuersatzes<br />

von 34 % auf 25 % (Maßnahme 2. Etappe<br />

Steuerreform) das Aufkommen an Körperschaftsteuer<br />

eher rückläufig entwickeln.<br />

Lohnsteuer: Aufkommen: 2.690,0 Millionen<br />

Euro: Rückgang -2,9 Prozent<br />

Durch Maßnahmen der 2. Etappe der Steuerreform<br />

ab Jänner 2005, vor allem durch die<br />

Tarifsenkung, wird das Lohnsteueraufkommen<br />

gedämpft, so ist im Beobachtungszeitraum<br />

bereits ein Rückgang feststellbar.<br />

KESt I: Aufkommen: 158,4 Millionen Euro:<br />

Zuwachs +178,5 Prozent<br />

Das Aufkommen ist vom Ausschüttungsverhalten<br />

der Kapitalgesellschaften abhängig und hat<br />

daher unterjährig keine Aussagekraft.<br />

KEST II: Aufkommen: 136,5 Millionen Euro:<br />

Rückgang -10,3 Prozent<br />

Das derzeit international historisch niedrige<br />

Zinsniveau drückt das Aufkommen der KESt II.<br />

Umsatzsteuer: Aufkommen: 3.510,6 Millionen<br />

Euro: Zuwachs +15,7 Prozent<br />

Die hohe Zuwachsrate beim Umsatzsteueraufkommen<br />

dürfte zum einen auf das gute Konsumverhalten<br />

(Weihnachtseinkäufe, Weihnachtsurlaub)<br />

zurückzuführen sein, zum anderen<br />

könnten auch die üblichen Jahresadaptionen<br />

in der Umsatzsteuervoranmeldung 12/04<br />

mit zum Zuwachs beigetragen haben.<br />

Grunderwerbsteuer: Aufkommen: 86,7 Millionen<br />

Euro: Zuwachs +12,7 Prozent<br />

Das Grunderwerbsteueraufkommen hat sich<br />

im Vergleich zu Vorperioden weiterhin stabilisiert<br />

und weist bereits gute positive Zuwächse<br />

auf.<br />

EU-BEITRAG: Von den Gebietskörperschaften<br />

wurden für den EU-Beitrag in den Monaten<br />

Jänner bis Februar 2005 759,4 Millionen<br />

Euro aufgebracht.<br />

Die Höhe der Überweisung bestimmt sich<br />

durch die von der EU abberufenen Mittel bei<br />

einem beim BMfF eingerichteten Konto (dieses<br />

wird gespeist von Bund, Ländern und Gemeinden<br />

in Höhe des im FAG 2001 paktierten<br />

Beitragsanteils).


Hohe Dynamik bei den Ertragsanteilvorschüssen, aber:<br />

Nach Aussage von Wirtschaftsforschern<br />

wird sich nämlich die Konjunktur im<br />

Jahr 2005 verhalten entwickeln. So hat<br />

das WIFO in seiner Dezember-Prognose<br />

die reale Wachstumsrate des BIP für<br />

2005 von 2,5 Prozent (September-Prognose)<br />

auf 2,2 Prozent nach unten korrigiert<br />

(siehe Seite 15).<br />

Für die öffentlichen Haushalte, insbesondere<br />

für die Ertragsanteile, ist<br />

jedoch die nominelle Wachstumsrate<br />

des BIP maßgebend. Hier hat das<br />

WIFO in seiner Dezember-Prognose<br />

eine Korrektur von 4,3 Prozent auf 4,5<br />

Prozent nach oben vorgenommen.<br />

Dämpfend auf<br />

die Entwicklung<br />

der<br />

Steuereinnahmen<br />

und<br />

somit für die<br />

Ertragsanteile<br />

wirken sich<br />

jedoch ab<br />

1. Jänner<br />

<strong>2004</strong> die erste<br />

Etappe der<br />

Steuerreform<br />

(Kinderzuschlag<br />

zum<br />

Alleinverdienerabsetzbe-<br />

trag, Anhebung der Zuverdienstgrenze,<br />

Erhöhung des<br />

Pendlerpauschales) und vor<br />

allem die Maßnahmen der<br />

zweiten Etappe der Steuerreform<br />

ab Jänner 2005 aus.<br />

Schwerpunkt dabei ist die<br />

Tarifreform bei der Körperschaftsteuer<br />

(Senkung des<br />

Körperschaftsteuersatzes<br />

von 34 Prozent auf 25 Prozent),<br />

die grundlegende<br />

Tarifreform bei der Lohnund<br />

Einkommensteuer (Entlastung<br />

der kleineren und mittleren<br />

Einkommen) sowie die Einführung<br />

der Gruppenbesteuerung.<br />

Hingegen wird das Aus-<br />

laufen der Investitionszuwachsprämie<br />

mit Ende <strong>2004</strong><br />

in den Folgejahren zu einer<br />

Stärkung des EinkommenundKörperschaftsteueraufkommens<br />

beitragen.<br />

Zuwächse 2005<br />

sind moderat<br />

Die Wirtschaftsforscher schätzen,<br />

dass aufgrund des neuen<br />

Finanzausgleiches unter<br />

Finanzen<br />

Zweite Etappe der<br />

Steuerreform dämpft<br />

Wesentlich stärker als prognostiziert sind die Ertragsanteilvorschüsse im Zeitraum<br />

Jänner bis April 2005 gegenüber dem Vergleichszeitraum <strong>2004</strong> gestiegen. Gegen eine<br />

Hochrechnung des Zuwachses für diesen Zeitraum von 166 Millionen Euro oder<br />

7,9 Prozent auf das volle Jahr 2005 sprechen jedoch die Daten der Wirtschaftsforscher.<br />

◆ Prof. Dietmar Pilz<br />

Für die öffentlichen<br />

Haushalte, insbesondere<br />

für die Ertragsanteile, ist<br />

die nominelle Wachstumsrate<br />

des BIP maßgebend.<br />

Hier hat das<br />

WIFO in seiner Dezember-Prognose<br />

eine Korrektur<br />

von 4,3 Prozent<br />

auf 4,5 Prozent nach<br />

oben vorgenommen.<br />

Berücksichtigung der<br />

Konjunktur und der<br />

Steuerreformen die<br />

Gemeinden für das<br />

Jahr 2005 mit nur<br />

einem moderaten<br />

Zuwachs der Ertragsanteile<br />

rechnen werden<br />

können. Die derzeitige<br />

äußerst gute<br />

Entwicklung der<br />

Ertragsanteilvorschüsse<br />

dürfte sich<br />

daher im Laufe des<br />

Jahres 2005 abschwächen.<br />

Die derzeitige<br />

äußerst gute<br />

Entwicklung der<br />

Ertragsanteilvorschüsse<br />

dürfte sich<br />

im Laufe des Jahres<br />

2005 abschwächen.<br />

Die Wirtschaftsforscher schätzen, dass<br />

aufgrund des neuen Finanzausgleiches<br />

unter Berücksichtigung der Konjunktur<br />

und der Steuerreformen die Gemeinden<br />

für das Jahr 2005 mit nur einem<br />

moderaten Zuwachs der Ertragsanteile<br />

rechnen werden können.<br />

◆ Prof. Dietmar Pilz ist<br />

Finanzexperte des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

KOMMUNAL <strong>11</strong>


Finanzen<br />

Das KOMMUNAL-Interview zur Lage der kommunalen Finanzen<br />

Investitionen der<br />

Gemeinden steigen<br />

Gemeindefinanzen sind immer ein Thema, vor allem in einem Fachmagazin für<br />

Gemeinden. KOMMUNAL sprach mit Dr. Reinhard Platzer, Chef der Kommunalkredit<br />

Austria, Österreichs „Spezialbank für Gemeinden“ über steigende Gemeindeinvestitionen<br />

und ein neues Finanzierungsmodell für Gemeinden.<br />

◆ Mag. Hans Braun<br />

Kommunale Finanzierung ist nicht<br />

nur das Thema der aktuellen Ausgabe<br />

von KOMMUNAL, sie bestimmt weitgehend<br />

das Handeln der Gemeinden.<br />

Deswegen gleich die erste Frage an<br />

Sie: Wie sieht die finanzielle Situation<br />

der Gemeinden aus Sicht von Österreichs<br />

„Spezialbank für Gemeinden“<br />

aus?<br />

Dr. Reinhard Platzer: Es sieht ganz gut<br />

aus. Mit dem sehr gut abgeschlossen<br />

Finanzausgleich 2005 ist den Gemein-<br />

den ein guter Wurf gelungen. Abgesehen<br />

davon, dass sie dadurch mehr Geld<br />

zur Verfügung haben, ist jetzt auch<br />

Zukunftssicherheit gegeben.<br />

Von 2001 bis 2003 waren ja die<br />

Ertragsanteile der Gemeinden rückläufig<br />

und auch für <strong>2004</strong> und 2005 wurde<br />

vor dem neuen FAG nur ein leichter –<br />

unter der Inflationsrate liegender –<br />

Anstieg der Ertragsanteile erwartet.<br />

12 KOMMUNAL<br />

Foto: Petra Spiola<br />

»<br />

Städte und Gemeinden<br />

investieren immer<br />

mehr in Projekte, die<br />

auch Einkommen<br />

generieren und sich so<br />

weitgehend aus der<br />

eigenen Ertragskraft<br />

finanzieren.<br />

Dr. Reinhard Platzer<br />

über künftige Investitionen der<br />

Gemeinden<br />

Zudem sank in den letzten Jahren die<br />

Maastricht-Verschuldung der Gemeinden<br />

und Städte. Diese Entwicklung<br />

ergibt sich aus der zunehmenden Verlagerung<br />

der Investitionen der Gemeinden<br />

in rentierliche Bereiche – das<br />

heißt, Städte und Gemeinden investieren<br />

immer mehr in Projekte, die auch<br />

Einkommen generieren und sich so<br />

weitgehend aus der eigenen Ertragskraft<br />

finanzieren. Schon jetzt zeigt sich<br />

in Folge eine stärkere Investitionstätigkeit<br />

der Gemeinden, und<br />

«<br />

diese Entwicklung sollte<br />

auch so weitergehen.<br />

Und durch das aktive<br />

Finanzmanagement und<br />

die zunehmende Nutzung<br />

moderner Finanzinstrumente<br />

sinkt gleichzeitig<br />

auch die Zinsbelastung<br />

der Gemeinden<br />

weiter.<br />

Also, ich meine, es sieht<br />

ganz gut aus, einzig die<br />

Diskussion um die<br />

Getränkesteuer – bei der<br />

der Bund mit im Boot<br />

sitzt – trübt die Stimmung.<br />

Was verstehen Sie unter „stärkere<br />

Investitionstätigkeit der Gemeinden“?<br />

Die Investitionen der Gemeinden und<br />

Städte sind 2003 wieder um 4,3 Prozent<br />

gestiegen. Das bedeutet in absoluten<br />

Zahlen rund 92 Millionen Euro<br />

mehr an Investitionen, und das wiederum<br />

bedeutet fast 2000 neue<br />

Arbeitsplätze. In Summe sichern ja die<br />

Gemeinden und Städte rund 47.500<br />

Arbeitsplätze in der regionalen Wirtschaft.<br />

Und noch eine Besonderheit haben wir<br />

immer wieder festgestellt: Die Investitionsbereitschaft<br />

der Gemeinden sinkt<br />

mit ihrer Größe. Kleinere Gemeinden<br />

bezahlen ihr größeres Investitions-<br />

Engagement aber auch mit einer höheren<br />

Pro-Kopf-Verschuldung.<br />

Sehen Sie Bereiche, wo die Gemeinden<br />

besonders stark investieren werden?<br />

Oder besser gesagt, wo sie stärker<br />

investieren sollten?<br />

Ich denke, der Gesundheits- und Pflegebereich<br />

weist einen sehr hohen<br />

Finanzierungsbedarf auf. Hier werden<br />

die Gemeinden in den nächsten Jahren<br />

viel investieren müssen. Wir gehen von<br />

einer Finanzierungssumme von 700<br />

Millionen Euro für die nächsten beiden<br />

Jahre aus. In der Kommunalkredit denken<br />

wir, dass die Finanzierung dieser<br />

Einheiten stärker als bisher über den<br />

Markt erfolgen wird.<br />

Wie beurteilen Sie in Summe den<br />

kürzlich abgeschlossenen neuen<br />

Finanzausgleich?<br />

Sehr positiv für die Gemeinden. Ich<br />

denke, dass es sehr sinnvoll ist, den<br />

Gemeinden mehr Aufgaben zu übertragen.<br />

Einfach, weil die dem Bürger<br />

nächste Gebietskörperschaft die Aufgaben<br />

am günstigsten abhandeln kann.<br />

Aber dazu braucht es natürlich eine<br />

klare Aufgabenverteilung und auch die<br />

nötigen Mittel.


Manche Medien spekulieren derzeit<br />

über ein „Ende mit Schrecken“ von<br />

Cross Border Leasing. Sehen Sie<br />

eine Gefahr auf die Gemeinden<br />

zukommen?<br />

Cross Border Leasing ist auch für uns<br />

durch eine Änderung des US-Steuergesetzes<br />

unattraktiv geworden. Bei<br />

von der Kommunalkredit betreuten<br />

Projekten erwarte ich mir allerdings<br />

keine Probleme.<br />

Bietet die Kommunalkredit für die<br />

Gemeinden derzeit eine attraktive<br />

Finanzierungsform an?<br />

Ja. Die Kommunalkredit hat für Kommunen<br />

ein Modell der Forderungsabtretung<br />

entwickelt. Gedacht ist es vor<br />

allem für Gemeinden und öffentliche<br />

Unternehmen. Die Gemeinden haben<br />

beispielsweise auf dem Energiesektor<br />

Verbindlichkeiten – für das Heizen von<br />

Schulen, Heimen, öffentlichen Gebäuden<br />

oder Ähnliches. Diese könnten vom<br />

Energielieferanten an die Kommunalkredit<br />

abgetreten werden. Das bringt<br />

einen doppelten Vorteil: Die Gemeinde<br />

finanziert die Leistung langfristiger und<br />

kostengünstiger – sprich zu niedrigeren<br />

Zinssätzen. Und das Energieunternehmen<br />

kommt rascher zu seinem Geld,<br />

muss somit nicht fremdfinanzieren.<br />

Also eine Win/Win-Situation für alle<br />

Beteiligten.<br />

Mitte März ist mit der „Dexia Kommunalkredit<br />

Bank“ ein Tochterunternehmen<br />

Ihres Hauses gestartet. Wie<br />

sind die Erwartungen für „Ihre<br />

Tochter“?<br />

Die gemeinsame Tochter der Dexia,<br />

Europas größtem Finanzier der öffentlichen<br />

Hand, und der Kommunalkredit<br />

wird überwiegend in Zentral- und Osteuropa<br />

tätig sein. 16 Staaten mit 136<br />

Millionen Einwohnern<br />

sind<br />

der Markt unserer<br />

neuen Bank.<br />

Sie wird von<br />

Anfang an mit<br />

Tochtergesellschaften<br />

in der<br />

Slowakei, in<br />

der Tschechischen<br />

Republik<br />

und in Polen<br />

starten. Noch<br />

heuer möchten<br />

wir mit eigenen<br />

Einheiten in<br />

Rumänien, Bulgarien<br />

und<br />

Ungarn vertreten<br />

sein. Der<br />

Businessplan<br />

»<br />

In Summe sichern die<br />

Gemeinden und Städte<br />

rund 47.500 Arbeitsplätze<br />

in der regionalen<br />

Wirtschaft.<br />

sieht eine Bilanzsumme von sieben Milliarden<br />

Euro bis zum Jahr 2007 vor.<br />

Und mittelfristig streben wir eine<br />

führende Rolle im Bereich Public<br />

Finance in diesen Ländern an.<br />

kommunalnet.at hat sich zu einer<br />

kompetenten Internet-Plattform für<br />

Österreichs Gemeinden entwickelt.<br />

Wie sind Sie mit dieser Performance<br />

zufrieden?<br />

Generell liegt Österreich ja sehr gut in<br />

der E-Government Entwicklung. Wir<br />

sind von Platz elf im Jahr 2002 heuer<br />

auf den zweiten Platz vorgestoßen.<br />

Auch kommunalnet.at hat da eine Rolle<br />

gespielt. Mit kommunalnet.at leistet die<br />

Kommunalkredit gemeinsam mit dem<br />

Partner Österreichischer Gemeindebund<br />

einen wichtigen Beitrag zur Vernetzung<br />

und damit zur Verbesserung des elektronischen<br />

Aktenlaufes in den Gemeinden.<br />

Damit steigt hier die Servicequalität,<br />

und die Verwaltungsverfahren<br />

für die Bürger werden vereinfacht.<br />

Das bringt mich zu einer letzten<br />

Frage: Neben dem Aufbau von<br />

kommunalnet.at hat die Kommunalkredit<br />

auch den Sonderpreis für die<br />

„Innovative Gemeinde<br />

2005“ gesponsert.<br />

Zusätzlich ist Ihre<br />

Bank meines Wissens<br />

auch sehr aktiv auf<br />

dem Gebiet Kunstsponsoring?<br />

Ja. Wir unterstützen<br />

mehrere Projekte. Im<br />

Kunstsponsoring haben<br />

wir uns der zeitgenössi-<br />

«<br />

... über die Bedeutung kommunaler<br />

Investitionen<br />

Foto: MDW<br />

»<br />

Foto: Petra Spiola<br />

schen bildenden Kunst<br />

verpflichtet, und mit<br />

dem Literaturfestival<br />

„24 Stunden um die<br />

Burg“ fördern wir auch<br />

österreichische Kultur.<br />

Finanzen<br />

Ich denke, dass es sehr sinnvoll ist, den<br />

Gemeinden mehr Aufgaben zu übertragen.<br />

Einfach, weil die dem Bürger nächste<br />

Gebietskörperschaft die Aufgaben am<br />

günstigsten abhandeln kann. Aber dazu<br />

braucht es natürlich eine klare Aufgabenverteilung<br />

und auch die nötigen Mittel.<br />

... über neue Aufgabe für die Gemeinden<br />

«<br />

Die Kommunalkredit <strong>2004</strong><br />

in ausgewählten Zahlen<br />

◆ Die Bilanzsumme der Kommunalkredit-Gruppe<br />

erhöhte sich um 45,2<br />

Prozent auf 14,2 Milliarden Euro<br />

(2003: 9,8 Milliarden). Wesentliche<br />

Erfolgsfaktoren waren ein deutliches<br />

Wachstum im Kreditgeschäft und bei<br />

den Wertpapierfinanzierungen. Die Forderungen<br />

an Kunden verzeichneten ein<br />

Plus von 1,6 Milliarden Euro (von sechs<br />

Milliarden 2003 auf 7,6 Milliarden Jahr<br />

<strong>2004</strong>). Steigerungen gab es auf allen<br />

regionalen Märkten der Kommunalkredit<br />

(Österreich, Schweiz, West-Europa<br />

und die zentral- und osteuropäischen<br />

Länder (CEE-Region)).<br />

◆ Die Refinanzierung erfolgte im<br />

Berichtsjahr nahezu ausschließlich im<br />

Rahmen des Debt Issuance Programme,<br />

dessen Gesamtvolumen elf Milliarden<br />

Euro beträgt. Die Position der verbrieften<br />

Verbindlichkeiten erhöhte sich auf<br />

insgesamt 10,8 Milliarden Euro. Besonders<br />

erfolgreiches Produkt: der AAA-<br />

Jumbo Kommunalkredit Covered Bond<br />

über eine Milliarde Euro.<br />

◆ Der Zinsüberschuss wurde um 42,4<br />

Prozent auf 49,6 Millionen Euro gesteigert.<br />

Deutlich erhöht hat sich mit zwölf<br />

Millionen Euro auch das Finanzanlageergebnis.<br />

◆ Der Jahresüberschuss nach Steuern<br />

verbesserte sich um 21,8 Prozent auf<br />

insgesamt 32 Millionen Euro.<br />

KOMMUNAL 13<br />

Foto: Rupert Steiner


Finanzen<br />

Statistik Austria analysiert die kommunalen Finanzen<br />

Gemeindegebarung<br />

bis 2003 im Detail<br />

Die Statistik Austria hat die Gemeindefinanzen der Jahre 2001 bis 2003 „unter die Lupe<br />

genommen“. Die Ergebnisse bergen beträchtliche Überraschungen, wenn die kommunalen<br />

Personalkosten und die Investitionen der Gemeinden betrachtet werden.<br />

◆ Brigitta Mollik<br />

Informationen über die finanzielle Situation<br />

der österreichischen Gemeinden<br />

werden in der Statistik Austria auf zwei<br />

Ebenen aufbereitet.<br />

◆ Die Rechnungsabschlussdaten jeder<br />

österreichischen Gemeinde gelangen<br />

über eine normierte EDV-Datenschnittstelle<br />

in die Statistik Austria und werden<br />

dort nach unterschiedlichen Kriterien<br />

aggregiert.<br />

◆ Daten über die Gemeinden als Teil des<br />

Staatssektors werden auch im Rahmen<br />

des Europäischen Systems der Volkswirtschaftlichen<br />

Gesamtrechnungen<br />

(ESVG95) benötigt. Grundlage dazu<br />

sind wieder die detaillierten Rechnungsabschlussdaten.<br />

Bundesländervergleich<br />

Um eine bessere Vergleichbarkeit zwischen<br />

den einzelnen Bundesländern herzustellen,<br />

basieren die Berechnungen<br />

und Tabellen auf pro Kopf Daten. Rund<br />

ein Drittel der Gesamtausgaben wurde<br />

für Personalkosten und Investitionen auf-<br />

◆ Amtsdirektorin<br />

Brigitta<br />

Mollik ist Leiterin<br />

des Projektes „Gemeindegebarungen“<br />

in der Direktion Volkswirtschaft<br />

in der Statistik Austria<br />

14 KOMMUNAL<br />

gewendet; wobei der größte Anteil der<br />

pro Kopf Belastung mit 390 Euro auf die<br />

Personalausgaben 1 entfiel, gefolgt von<br />

Investitionstätigkeiten 2 , wofür 346 Euro<br />

aufgewendet wurden.<br />

Obwohl in Vorarlberg die Personalausgaben<br />

gegenüber 2002 um elf Prozent<br />

gesunken sind, liegt der pro Kopf Anteil<br />

der Vorarlberger Personalkosten mit 522<br />

Euro trotzdem an erster Stelle, gefolgt<br />

von Salzburg mit 513 und Kärnten mit<br />

407 Euro. Österreichs östlichstes Bundesland<br />

– Burgenland –<br />

hatte hingegen die<br />

niedrigsten Personal-<br />

ausgaben in der Höhe<br />

von 76 Millionen Euro,<br />

die pro Kopf Belastung<br />

belief sich auf nur 274<br />

Euro.<br />

Die Investitionen der<br />

Gemeinden sind<br />

gegenüber 2002 um 4,3<br />

Prozent gestiegen, wobei die Hälfte der<br />

Investitionen im Bereich der Betriebe<br />

und Unternehmungen 3 getätigt wird<br />

(2003: 46 Prozent). Am investitionsfreudigsten<br />

waren die Oberösterreicher mit<br />

einem pro Kopf Aufkommen von 412<br />

Euro; daraus resultiert die pro Kopf<br />

Gesamtverschuldung von 1.498 Euro<br />

(Gesamtverschuldung pro Kopf: 4. Stelle,<br />

Schuldenaufnahmen pro Kopf: 3. Stelle),<br />

mit einer pro Kopf Quote von 188 Euro<br />

bei den Schuldenaufnahmen. Mit einem<br />

Personalkosten<br />

und Kommunalsteuer<br />

pro Kopf sind in Vorarlberg<br />

am höchsten.<br />

1 gemäß VRV Postenklasse 5 Leistungen für<br />

Personal (ohne Postengruppe 560 Reisegebühren)<br />

2 gemäß VRV Postenklasse 0 Anlagen (ausgenommen<br />

000 bebaute Grundstücke, 001<br />

unbebaute Grundstücke, 08 Beteiligungen und<br />

Anlagewertpapiere)<br />

16,5 prozentigen Investitionsanteil an<br />

den Gesamtausgaben liegt das Burgenland<br />

zwar immer noch an 3. Stelle im<br />

Ranking der Bundesländer nach Oberösterreich<br />

und Niederösterreich, jedoch an<br />

letzter Stelle bei der pro Kopf Berechnung<br />

mit 245 Euro, im Gegensatz zu<br />

Oberösterreich – hier sind die Einwohner<br />

mit 412 Euro am meisten belastet.<br />

Der höchste pro Kopf Anteil an Kommunalsteuer<br />

war in Vorarlberg mit einem<br />

Betrag von 253 Euro zu verzeichnen,<br />

demgegenüber an letzter<br />

Stelle das Burgenland<br />

mit nur knapp<br />

mehr als der Hälfte:<br />

139 Euro. Aus den<br />

Steuereinnahmen –<br />

Gemeindeabgaben<br />

und Ertragsanteilen<br />

(einschließlich<br />

Bedarfszuweisungen)<br />

– erzielen die Gemeinden<br />

ohne Wien durchschnittlich einen<br />

Ertrag in der Höhe von 1.025 Euro pro<br />

Gemeindebürger. Die Unterschiede sind<br />

nach Bundesländern betrachtet jedoch<br />

ganz erheblich: Die Salzburger und Vorarlberger<br />

Gemeinden liegen mit 18,5<br />

Prozent bzw. 17,3 Prozent über dem<br />

Durchschnittswert, mit einigem Abstand<br />

folgen die Gemeinden Tirols (10,7 Prozent<br />

darüber). Auch die oberösterreichischen<br />

und Kärntner Gemeinden liegen<br />

noch etwas über dem Bundesdurchschnitt.<br />

Weit abgeschlagen liegen dagegen<br />

die Gemeinden der Steiermark (-5,6<br />

Prozent), gefolgt von den Gemeinden<br />

3 gemäß VRV Betriebe mit marktbestimmter<br />

Tätigkeit, land- und forstwirtschaftliche<br />

Betriebe und wirtschaftliche Unternehmungen<br />

(Abschnitte 85 bis 89)


Die finanzielle Situation der österreichischen Gemeinden<br />

Niederösterreichs (-10,2 Prozent); die<br />

Gemeinden des kleinsten Bundeslandes<br />

bilden mit einem pro Kopf-Abgabenertrag<br />

von 794 Euro (-22,5 Prozent unter<br />

dem Durchschnittswert) das absolute<br />

„Schlusslicht“. Niederösterreichs Einwohner<br />

verzeichneten sowohl bei den Schuldenaufnahmen<br />

die höchste pro Kopf<br />

Neuverschuldung in der Höhe von 234<br />

Euro als auch beim Gesamtschuldenstand<br />

von 2.108 Euro pro Einwohner.<br />

Am wenigsten belastet sind Tirols Einwohner<br />

mit einer pro Kopf Gesamtverschuldung<br />

von 1.<strong>11</strong>7 Euro, und obwohl<br />

die Investitionstätigkeit der Tiroler im<br />

Ranking an 4. Stelle steht, müssen sie<br />

pro Einwohner nur 122 Euro aufnehmen.<br />

Betrachtet man einnahmenseitig die<br />

Gebühren für die Benützung von<br />

Gemeindeeinrichtungen und -anlagen,<br />

liegt Salzburg pro Kopf mit 252 Euro an<br />

der Spitze der Berechnung, nur rund die<br />

Hälfte davon wird in den burgenländischen<br />

Gemeinden pro Kopf eingenommen.<br />

Der Gesamtschuldenstand der Gemeinden<br />

Österreichs, der eine pro Kopf Belastung<br />

von 1.596 Euro aufweist, ist von<br />

2001 auf 2003 um 4,1 Prozent gestiegen,<br />

die Schulden der Abschnitte 85 bis 89<br />

hingegen um <strong>11</strong>,3 Prozent.<br />

Reduziert man die Gesamtschulden um<br />

die Schulden der Betriebe mit marktbestimmter<br />

Tätigkeit, den land- und forstwirtschaftlichen<br />

Betrieben und den wirtschaftlichen<br />

Unternehmungen<br />

(Abschnitte 85 bis 89), die bereits mehr<br />

als zwei Drittel der Gesamtschulden ausmachen,<br />

so fällt die pro Kopf Belastung<br />

der Schulden bei fast allen Bundesländern<br />

auf ungefähr ein Drittel der<br />

Gesamtschuldenbelastung zurück. Österreichweit<br />

würde somit eine Reduzierung<br />

von 1.126 Euro pro Kopf verzeichnen.<br />

ESVG95-Daten<br />

ESVG95-Daten sind von zentraler wirtschafts-<br />

und finanzpolitischer Bedeutung,<br />

sowohl auf EU- als auch auf österreichischer<br />

Ebene. Nur für die Ermittlung der<br />

Haushaltsergebnisse im Rahmen des<br />

österreichischen Stabilitätspaktes werden<br />

Daten auf Einzel-Bundeslandebene<br />

zusammengefasst. Für alle anderen Statistiken<br />

erfolgt die Aggregierung<br />

zum<br />

ESVG95-Teilsektor<br />

„Gemeindesektor“,<br />

das sind alle österreichischenGemeinden<br />

einschließlich<br />

Wien zusammen.<br />

Jeweils acht Monate<br />

nach Ende des<br />

Berichtsjahres sind die ESVG95-Daten zu<br />

den Einnahmen und Ausgaben der<br />

Gemeinden verfügbar.<br />

In den Jahren 2001 bis 2003 trugen die<br />

Gemeinden (ohne Wien) mit einem<br />

Finanzierungsüberschuss zum gesamtstaatlichen<br />

Maastrichtsaldo bei (2001:<br />

219 Millionen Euro, 2003: 80 Millionen<br />

Euro). In diesem Zeitraum sind die<br />

Gesamtausgaben etwas deutlicher gestie-<br />

Etwas über 40 Prozent<br />

der gesamtstaatlichen<br />

Investitionen werden von<br />

den Gemeinden getätigt.<br />

Finanzen<br />

gen als die Gesamteinnahmen (jeweils in<br />

der Abgrenzung der nicht-finanziellen<br />

Transaktionen 4 ).<br />

Etwa die Hälfte der Gemeindeausgaben<br />

entfallen auf den Betriebs- und Verwaltungsaufwand<br />

(26 Prozent auf den Personal-<br />

und 24 Prozent auf den Sachaufwand).<br />

Während der Personalaufwand<br />

von 2001 auf 2003 durchschnittlich um<br />

1,6 Prozent gestiegen ist, expandierte der<br />

Sachaufwand um 4,1 Prozent. Außergewöhnlich<br />

hohe Steigerungsraten weisen<br />

darin die „Kostenbeiträge für Leistungen“<br />

(VRV-Postengruppe 720 – plus <strong>11</strong>,8 Prozent<br />

pro Jahr) und die Mietzahlungen<br />

(einschließlich Leasingraten, VRV-Postenunterklasse<br />

70 – plus 10,9 Prozent pro<br />

Jahr) aus. Im Vergleich zu den entsprechenden<br />

Ausgaben des Gesamtstaates<br />

entfallen auf die Gemeinden beim Personalaufwand<br />

zwölf Prozent, beim Sachaufwand<br />

24 Prozent.<br />

Etwas über 40 Prozent der gesamtstaatlichen<br />

Investitionen werden von den<br />

Gemeinden getätigt, das entspricht zwölf<br />

Prozent der Gesamtausgaben der<br />

Gemeinden. Dabei ist allerdings zu<br />

berücksichtigen, dass zahlreiche „investierende<br />

Stellen“ in den letzten Jahren<br />

nicht mehr in der ESVG95-Abgrenzung<br />

des Sektors Staat enthalten sind („Ausgliederungen“).<br />

Fast 20 Prozent der<br />

Gesamtausgaben der Gemeinden fließen<br />

als Transfers an Länder und Gemeindeverbände<br />

(1,9 Mrd. Euro im Jahr 2003).<br />

Die Steuereinnahmen der Gemeinden<br />

machen etwa zehn Prozent des gesamten<br />

österreichischen Steueraufkommens aus<br />

(2001: 10,5 Prozent, 2003: 10,1 Prozent)<br />

und bilden zwei Drittel der Gesamteinnahmen<br />

der Gemeinden (2001: 69,0<br />

Prozent, 2003: 64,7 Prozent).<br />

Die vom ESVG95 inspirierte Konstruktion<br />

der „Betriebe mit marktbestimmter<br />

Tätigkeit“ erhöht den „Maastricht-Überschuss“<br />

der Gemeinden: Während der<br />

Betriebsüberschuss<br />

(aus der laufenden<br />

Tätigkeit dieser<br />

Betriebe) in den<br />

Gesamteinnahmen der<br />

Gemeinden („Gewinnabfuhr“)<br />

enthalten ist,<br />

zählen die durch<br />

Schuldenaufnahmen<br />

abgedeckten Ausgaben<br />

die Schuldenaufnahme (finanzielle<br />

Transaktion!) dieser Betriebe nicht zu<br />

den Gesamtausgaben der Gemeinden.<br />

Dieser Effekt belief sich 2003 auf knapp<br />

300 Millionen Euro.<br />

4 Gemäß Verordnung (EG) Nr. 1500/2000<br />

vom 10. Juli 2000 zur Durchführung der<br />

ESVG95-Verordnung (EG) Nr. 2223/96 im<br />

Hinblick auf die Ausgaben und Einnahmen<br />

des Staates<br />

KOMMUNAL 15


Wissenschaft<br />

Die neue Qualität<br />

des Studierens –<br />

Studenten vor der<br />

Fachhochschule<br />

Wiener Neustadt.<br />

FH Wiener Neustadt: Neues Abendstudium für New Public Manager<br />

Karriere nach<br />

Dienstschluss<br />

Aus Beamten werden Manager, aus Gemeindestuben und Behörden effiziente Dienstleistungsorganisationen.<br />

Und das nötige wirtschaftliche und juristische Know-how dazu<br />

liefert das neue Abendstudium „Wirtschaft und Recht der öffentlichen Verwaltung“,<br />

das ab Herbst 2005 an der Fachhochschule Wiener Neustadt angeboten wird.<br />

Im Mittelpunkt der international anerkannten<br />

akademischen Ausbildung<br />

stehen moderne Management-Methoden<br />

für Bund, Länder und Gemeinden<br />

sowie für ausgegliederte Gesellschaften.<br />

Das dreijährige Bakkalaureatsstudium<br />

richtet sich an alle Nicht-Akade-<br />

16 KOMMUNAL<br />

»<br />

Der neue Lehrgang ist eine<br />

große Chance für die Gemeinden<br />

in NÖ, im Burgenland und<br />

Teilen der Steiermark.<br />

Bgm. a. D. Prof. Walter Zimper<br />

Vizepräsident des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

miker, die mit einer besonders praxisnahen<br />

Ausbildung den Grundstein für<br />

einen Karrieresprung legen wollen.<br />

Das zweijährige Magisterstudium ist<br />

maßgeschneidert<br />

für Verantwor-<br />

tungsträger im<br />

öffentlichen Sektor,<br />

die wirt-<br />

«<br />

schaftliche und<br />

juristische<br />

Zusatzqualifikationenbenötigen.<br />

Im Interview<br />

sprechen der für<br />

die wirtschaftlichen<br />

Studiengänge an der FH Wiener<br />

Neustadt zuständige Geschäftsführer<br />

Prof. Werner Jungwirth und der Vize-<br />

präsident des Österreichischen<br />

Gemeindebundes, Prof. Walter Zimper,<br />

über Herausforderungen im<br />

öffentlichen Bereich – und warum das<br />

FH-Studium „Wirtschaft und Recht<br />

der öffentlichen Verwaltung“ für engagierte<br />

Beamte neue, ungeahnte Chancen<br />

eröffnet.<br />

Wie entstand die Idee für dieses neue<br />

Studium an der FH Wiener Neustadt?<br />

Jungwirth: Die Idee stammt eigentlich<br />

von Prof. Zimper. Wir an der FH<br />

Wiener Neustadt waren aber sofort<br />

bereit, hier etwas ganz Neues zu<br />

wagen. Schließlich haben wir ja ein<br />

bisschen Erfahrung mit Pionierleistungen:<br />

1994 gründeten wir die erste FH<br />

Österreichs, heute sind wir die größte<br />

Foto: Heinz Henninger/FH Wiener Neustadt


Fachhochschule im Land Niederösterreich.<br />

Warum haben sie diesen neuen FH-<br />

Typ gerade für<br />

Wiener Neustadt<br />

angeregt?<br />

Zimper: In ganz<br />

Österreich entwickeln<br />

sich die<br />

Gemeinden immer<br />

stärker zu modernenDienstleistungszentren,<br />

doch nur in einigen<br />

Teilen unseres<br />

Landes sind derzeit<br />

qualifizierte Ausbildungsmöglichkeiten<br />

für kommu-<br />

nale Manager<br />

möglich. Als<br />

langjähriger Kommunalverteter<br />

in<br />

der Region Wiener<br />

Neustadt kenne ich<br />

die hohe Qualifikation<br />

der hiesigen<br />

Fachhochschule in<br />

unserer Bezirksstadt<br />

und den<br />

Bedarf im Osten<br />

Österreichs. Der<br />

neue Lehrgang ist<br />

eine große Chance<br />

für die Gemeinden<br />

»<br />

in Niederösterreich, im Burgenland<br />

und Teilen der Steiermark.<br />

Was erwarten sich die Gemeinden<br />

von dem neuen FH-Lehrgang?<br />

Zimper: Die praktische Möglichkeit<br />

für ihre engagierten und motivierten<br />

Mitarbeiter, die<br />

unaufhaltsame<br />

Entwicklung zu<br />

zeitgemäßen<br />

Dienstleistungszentren<br />

durch eine<br />

hochqualifizierte<br />

Ausbildung, noch<br />

dazu Berufs begleitend,<br />

erfolgreich<br />

mitvollziehen zu<br />

können.<br />

Was erwartet die<br />

Studenten?<br />

Jungwirth: Eine<br />

besonders praxisnahe<br />

Ausbildung.<br />

An der FH Wiener<br />

Neustadt lehren<br />

Profis aus Top-<br />

Unternehmen und<br />

öffentlichen Institutionen.<br />

Wir bie-<br />

«<br />

ten den Studenten<br />

nicht nur profundeswirtschaftliches<br />

Know-how,<br />

sondern auch<br />

alles, was heute in<br />

Österreich und in<br />

Europa Recht ist –<br />

vom Finanz- und Baurecht über das<br />

Personalrecht bis zum EU-konformen<br />

Vergaberecht.<br />

Das Studienprogramm<br />

ist so organisiert, dass<br />

es mit Beruf und Familie<br />

vereinbar ist. Die<br />

Anwesenheit an der FH<br />

wird auf ein Mindestmaß<br />

reduziert.<br />

Prof. Mag. Werner Jungwirth<br />

Geschäftsführer der FH Wiener<br />

Neustadt<br />

Die neue Qualität<br />

des Studierens.<br />

Wissenschaft<br />

Wirtschaft studieren. � Wirtschaftsberatung (Vollzeit und Berufsbegleitend):<br />

Betriebsorganisation und Wirtschaftsinformatik. Marktkommunikation und Vertrieb. Management-,<br />

Organisations- und Personal beratung. Unternehmensrechnung und Revision. Vermögens- und<br />

Finanzberatung. Immobilienmanagement. Wirtschaft und Recht der öffentlichen Verwaltung.<br />

Fremd sprachen (z.B. Französisch, Spanisch, Ost-Sprachen). � Business Consultancy<br />

International (»Wirtschaftsberatung« in Englisch): International Marketing and Sales.<br />

International Accounting and Finance. � Produktmarketing und Projektmanagement in<br />

Wieselburg: Marketing-Management für Lebensmittel, Konsumgüter, nachwachsende Rohstoffe,<br />

erneuerbare Energien, Umwelt-Management.<br />

Technik studieren. � Wirtschaftsingenieur (Vollzeit und Berufsbegleitend): Logistik.<br />

Technisches Produkt management. IT-Management. Produktions- und Prozessmanagement.<br />

� Mechatronik | Mikrosystemtechnik. � Informationstechnik: Geoinformatik. Technische<br />

Informatik. � Biotechnische Verfahren in Tulln (FH-Diplomstudiengang): Naturstofftechnik.<br />

Bioanalytik & Monitoring.<br />

Fachhochschule Wiener Neustadt ● Nikolaus August Otto-Straße ● 2700 Wiener Neustadt ● +43 (0)2622 | 89084-0<br />

Wie können Berufstätige Job und<br />

Studium unter einen Hut bringen?<br />

Jungwirth: Das Studienprogramm ist<br />

so organisiert, dass es mit Beruf und<br />

Familie vereinbar ist. Die Anwesenheit<br />

an der FH wird auf Mindestmaß reduziert.<br />

Die Vorlesungen finden in der<br />

Regel an zwei Abenden pro Woche<br />

sowie an ein bis zwei Samstagen pro<br />

Monat statt. Projekte und Workshops<br />

werden zum Teil im Team und außerhalb<br />

der FH abgewickelt. Und seit<br />

kurzem bieten wir einzelne Lehrveranstaltungen<br />

auch im virtuellen Hörsaal<br />

an. Das heißt: Die Studenten können<br />

via E-Learning ganze Vorlesungen<br />

von zuhause aus absolvieren.<br />

Facts zum Studium<br />

Studiengebühr: 363,36 Euro pro<br />

Semester<br />

Anmeldeschluss: 30. Juni 2005<br />

Zugangsvoraussetzung Bakkalaureatsstudium:<br />

Nicht-Akademiker.<br />

Zugangsvoraussetzung Magisterstudium:<br />

Akademiker (einschlägiges,<br />

abgeschlossenes Studium an<br />

einer Fachhochschule oder Universität)<br />

Infos: www.fhwn.ac.at,<br />

Tel: 02622/89084-0<br />

(Mag. Barbara Krebs, Romana<br />

Schappelwein)<br />

www.fhwn.ac.at<br />

KOMMUNAL 17<br />

E.E.


Gemeindebund<br />

Gemeindebund und ORF kooperieren auch 2005<br />

ORF-Backstage-Aktion<br />

wird fortgesetzt<br />

Ständig wachsende Besucherzahlen und<br />

anhaltende Nachfrage aus den Gemeinden<br />

haben ORF-Marketing und Österreichischen<br />

Gemeindebund dazu veranlasst,<br />

die in den Jahren 2003 und <strong>2004</strong><br />

überaus erfolgreich gemeinsam durchgeführte<br />

ORF-BACKSTAGE-Aktion auch<br />

2005 weiterzuführen.<br />

Bürgermeisterinnen und Bürgermeister<br />

aus ganz Österreich werden vom 1. Juli<br />

bis 30. September 2005 abermals Gelegenheit<br />

haben, mit ihren Gemeindemitgliedern<br />

zu besonders günstigen Konditionen<br />

im Rahmen der Aktion den ORF<br />

und seine Produktions- und Sendestätten<br />

zu besuchen. Das vielfältige Angebot an<br />

BACKSTAGE-Führungen durch ORF-Zentrum<br />

und Funkhaus wird 2005 durch ein<br />

besonderes Highlight ergänzt: „50 Jahre<br />

Fernsehen in Österreich“ lässt die ORF-<br />

Besucher die Geschichte des österreichischen<br />

Fernsehens im Zeitraffer erleben<br />

(siehe Kasten).<br />

Allein das ORF-Zentrum besuchten im<br />

Vorjahr 3200 Besucher aus 130 Gemeinden<br />

im Rahmen der gemeinsamen<br />

Aktion – damit übertraf der Besucherandrang<br />

alle Erwartungen. Im Oktober <strong>2004</strong><br />

konnten Gemeindebundpräsident Helmut<br />

Mödlhammer und ORF-Marketingchef<br />

Thomas Prantner den 3000.<br />

Besucher begrüßen: Jubiläumsgast Rein-<br />

„50 Jahre Fernsehen in<br />

Österreich“<br />

Das ORF-Fernsehen von seiner<br />

ersten Stunde bis ins digitale Zeitalter<br />

ist Thema eines Sonderprogramms<br />

2005 unter den BACK-<br />

STAGE-Führungsangeboten. „50<br />

Jahre Fernsehen in Österreich“ präsentiert<br />

unter anderem die Entwicklung<br />

der Kameratechnik durch fünf<br />

Jahrzehnte bis zum jüngsten Stand<br />

mit Helm- und Torstangenkameras,<br />

wie sie bei ORF-Skiübertragungen<br />

zum Einsatz kommen. Auch eine<br />

Dokumentation über den Wandel<br />

des ORF-Erscheinungsbildes von<br />

1955 bis in die Gegenwart fehlen in<br />

diesem Programm nicht. Im Erlebnisstudio<br />

erwartet die Besucherinnen<br />

und Besucher der BACKSTAGE-<br />

Sonderführung 2005 schließlich<br />

eine interaktive Zeitreise.<br />

18 KOMMUNAL<br />

hard Nimmervoll aus der Gemeinde St.<br />

Gotthard in Oberösterreich freute sich<br />

Als Backstage-Fan der ersten Stunde zog<br />

Gemeindebund-Chef Helmut Mödlhammer<br />

schon 2003 „back stage“ die Fäden.<br />

auch über einen Gutschein, überreicht<br />

von „Willkommen Österreich“-Präsentator<br />

Wolfram Pirchner.<br />

Helmut Mödlhammer: „Auf Grund des<br />

starken positiven Echos aus den Gemeinden<br />

in allen Bundesländern auf die ORF-<br />

BACKSTAGE-Aktion werden wir auch<br />

2005 diese Initiative gemeinsam mit dem<br />

ORF-Marketing durchführen. Diese<br />

Kooperation ist ein klares Signal dafür,<br />

dass dem ORF – über seine Leistungen<br />

als regionaler Informationsvermittler hinaus<br />

– der Kontakt zu den Menschen in<br />

allen Regionen und Gemeinden Österreichs<br />

ein großes Anliegen ist.“<br />

ORF-Generaldirektorin Dr. Monika Lindner:<br />

“Ich freue mich, dass die gemeinsame<br />

Aktion von ORF und Österreichischem<br />

Gemeindebund im Jahr <strong>2004</strong> so<br />

erfolgreich verlaufen ist und heuer fortgesetzt<br />

wird. Unseren Zuseherinnen und<br />

Zusehern aus den Gemeinden wird damit<br />

auch 2005 die Möglichkeit geboten,<br />

einen Blick hinter die Kulissen des ORF<br />

werfen zu können.“<br />

ORF-Marketingchef Thomas Prantner:<br />

„Der ORF bietet unter anderem mit seinen<br />

BACKSTAGE-Führungen größtmögliche<br />

Kundennähe und Transparenz.“<br />

Rückfragehinweis<br />

ORF-BACKSTAGE-Information<br />

und -Voranmeldung:<br />

Hotline-Telefon: (01) 877 99 99<br />

http://backstage.ORF.at<br />

ORF TELETEXT: Seite 416<br />

E-Mail: backstage@ORF.at<br />

EuGH-Urteil bringt neue Dynamik in die<br />

Causa Getränkesteuer.<br />

Aufreger „Getränkesteuer“<br />

Es geht immer<br />

noch um Millionen<br />

Große Aufregung verursachte jüngst<br />

ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes<br />

(EuGH), das auch neue Bewegung<br />

in die unendliche Geschichte der<br />

Getränkesteuer in Österreich bringen<br />

könnte. Das Urteil betraf die deutsche<br />

Stadt Frankfurt und dort ausschließlich<br />

Dienstleistungen in der Gastronomie.<br />

Hochgradige Juristen prüfen derzeit, ob<br />

es auch auf Österreich anwendbar ist,<br />

wir sind zuversichtlich, dass sie zu<br />

einem für die Gemeinden positiven<br />

Ergebnis kommen. Dies würde die<br />

langjährige Debatte und Judikatur in<br />

Österreich auf den Kopf stellen und<br />

den Gemeinden die Sorge nehmen, für<br />

die strittigen Beträge aufkommen zu<br />

müssen. Nach wie vor sind in Österreich<br />

ja tausende Verfahren anhängig,<br />

es geht in Summe immer noch um<br />

hohe dreistellige Millionen-Beträge.<br />

Eine Lösung durch die österreichische<br />

Judikatur war bis dato nicht in Sicht, es<br />

ist zu hoffen, dass der VwGH sich der<br />

Judikatur des EuGH anschliesst.<br />

Allein die Umsetzung der derzeit geltenden<br />

Rechtslage würde die österreichischen<br />

Gemeinden vor nahezu<br />

unlösbare Aufgaben stellen. Die Verwaltungskosten,<br />

die rein beim Personal<br />

entstehen würden, sollte es zu Rückforderungen<br />

kommen, werden derzeit auf<br />

mehr als 20 Millionen Euro geschätzt.<br />

Das ist einfach nicht zumutbar, denn in<br />

dieser Schätzung sind etwaige Beraterkosten<br />

oder Sachaufwendungen noch<br />

nicht einmal enthalten.<br />

Für den Österreichischen Gemeindebund<br />

ist klar: Eine etwaige Lösung<br />

kann und wird nicht ausschließlich zu<br />

Lasten der Gemeinden gehen. Wir werden<br />

mit unserem Experten-Team weiterhin<br />

für eine gemeinschaftliche<br />

Lösung kämpfen und die Gemeinden<br />

mit ihren Sorgen und durch die Getränkesteuer<br />

ausgelösten finanziellen Ängsten<br />

nicht alleine lassen.<br />

Dr. Robert Hink


Gemeindebund<br />

Preis der Kommunen – Wissenschaftspreis wird auch 2005 vergeben<br />

Einreichen geht noch bis 30. Juni 2005<br />

Der Österreichische Städtebund und<br />

der Österreichische Gemeindebund vergeben<br />

für das Jahr 2005 zur Förderung<br />

von kommunalwissenschaftlichen<br />

Arbeiten – Habilitationsschriften, Dissertationen,<br />

Diplomarbeiten und<br />

andere auf eigenständiger Forschung<br />

beruhende Arbeiten – einen Förderungspreis<br />

im Gesamtrahmen von<br />

7.000 Euro.<br />

Förderfähig sind hervorragende Arbeiten<br />

zu kommunalwissenschaftlichen<br />

Themen aus folgenden Disziplinen:<br />

◆ Rechtswissenschaft<br />

◆ Politik- und Sozialwissenschaft sowie<br />

◆ Wirtschafts- und Finanzwissenschaft<br />

Die Preisverleihung erfolgt in den drei<br />

Kategorien:<br />

◆ Diplomarbeiten<br />

◆ Dissertationen<br />

◆ Habilitationen und andere Forschungsarbeiten.<br />

„Der Preis soll Ansporn zur Beschäftigung<br />

mit Fragestellungen von besonderer<br />

Relevanz für die österreichischen<br />

Städte und Gemeinden und Anerkennung<br />

für herausragende und innovative<br />

Leistungen auf diesem Gebiet sein“,<br />

erklärt Gemeindebundpräsident Helmut<br />

Mödlhammer. Im Ergebnis sollten<br />

durch diese Arbeiten Ansätze für eine<br />

Fortentwicklung<br />

der rechtlichen,wirtschaftlichen<br />

oder politischenSituation<br />

der österreichischen<br />

Städte und<br />

Gemeinden<br />

und ihrer<br />

Selbstverwaltungabgeleitet<br />

werden<br />

können.<br />

Nähere Informationen zur Ausschreibung<br />

können beim Österreichischen<br />

Städtebund bzw. beim Österreichischen<br />

Gemeindebund oder im Internet unter<br />

www.staedtebund.at oder<br />

Foto: Ernst Horvath<br />

In Kooperation mit dem Fonds Gesundes<br />

Österreich hat der Österreichische<br />

Gemeindebund den Wettbewerb<br />

„Gesunde Mitarbeiter,<br />

gesunde Gemeinden“ ins<br />

Leben gerufen.<br />

Mittlerweile sind schon<br />

einige originelle und vorbildliche<br />

Projekte eingereicht<br />

worden, laufend<br />

kommen neue dazu. In<br />

einer Gemeinde wurde beispielsweise<br />

ein Lauftreff für<br />

die Gemeindemitarbeiter<br />

gegründet. Einmal pro<br />

Woche gehen die Bediensteten<br />

gemeinsam laufen.<br />

Eine andere kleine Kommune<br />

verwöhnt ihre Mitarbeiter<br />

täglich mit einem<br />

Korb voll Obst zur freien<br />

Entnahme. In vielen anderen<br />

Gemeinden werden<br />

den Mitarbeitern Karten für<br />

Fitnesscenter, Sportvereine,<br />

usw. ermäßigt und sehr kostengünstig<br />

angeboten. All das sind Varianten, die<br />

bei diesem Wettbewerb eingereicht werden<br />

können.<br />

Dem Präsidenten des Österreichischen<br />

Gemeindebundes, Bgm. Helmut Mödlhammer,<br />

ist die Gesundheit der Gemeindemitarbeiter<br />

ein Herzensanliegen. „Nur<br />

wer gesund lebt, wird auf Dauer Spaß<br />

Die Preisträger des Jahre <strong>2004</strong> bekamen<br />

von Städtebundpräsident Bgm. Michael<br />

Häupl und Gemeindebundpräsident<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer im Steinsaal<br />

des Wiener Rathauses die Auszeichnung.<br />

www.gemeindebund.gv.at abgerufen<br />

werden.<br />

Der Preis der Kommunen wird in feierlicher<br />

Form im Laufe des Wintersemesters<br />

2005/2006 übergeben.<br />

Gemeindebund-Wettbewerb<br />

Gesunde Mitarbeiter – Starke Gemeinden<br />

an seiner Arbeit haben und seine Leistung<br />

erbringen“, weiß Mödlhammer.<br />

„Es liegt also auch im Interesse der Bürgermeister<br />

und Gemeinden,<br />

die Gesundheit ihrer<br />

Angestellten zu fördern<br />

und dementsprechende<br />

Aktivitäten zu setzen.“ Mit<br />

der Schaffung dieses Wettbewerbes,<br />

dessen Sieger<br />

von einer hochkarätigen<br />

Jury bewertet und geehrt<br />

werden, will der Gemeindebund<br />

einen kleinen<br />

Anreiz für bestehende und<br />

geplante Projekte setzen.<br />

Die Einreichfrist für den<br />

Wettbewerb wurde bis<br />

September verlängert,<br />

weil über den Sommer<br />

noch zahlreiche wettbewerbsfähige<br />

Projekte<br />

umgesetzt werden.<br />

Hier erhalten Sie die Einreichungsunterlagen:<br />

Preissekretariat, B&K – Bettschart &<br />

Kofler Medien- und Kommunikationsberatung<br />

GmbH, Porzellangasse 35/Top 3,<br />

1090 Wien, Tel.: (01) 319 43 78-0, Fax:<br />

(01) 319 43 78-20<br />

gesunde.mitarbeiter@<br />

gemeindebund.gv.at<br />

zum Download:<br />

www.gemeindebund.gv.at,<br />

www.fgoe.org<br />

KOMMUNAL 19


Interview<br />

Von der Landesrätin in Niederösterreich zur Gemeindeministerin<br />

„Fad wird mir<br />

jedenfalls nicht“<br />

Mit Liese Prokop wurde erneut eine erfahrene NÖ-Landespolitikerin ins Innenministerium<br />

berufen. Im KOMMUNAL-Interview spricht die Ministerin über den<br />

Stellenwert der Gemeinden, die Polizeireform und den ländlichen Raum.<br />

KOMMUNAL: Frau Ministerin, die<br />

Innenministerin wird landläufig ja<br />

auch immer als „Gemeindeministerin“<br />

tituliert. Was bedeutet der Begriff<br />

„Gemeinde“ für Sie ganz persönlich?<br />

Ministerin Liese Prokop: Gemeinde ist<br />

für mich dort, wo ich zuhause bin. Ich<br />

sehe mich in meinem Amt auch als<br />

Gemeindeministerin. Ohne Gemeinden<br />

gibt es kein Leben, keine Wirtschafts-<br />

kraft, keine sozialen Zusammenhalt,<br />

keine Sicherheit. Die Gemeinden sind<br />

das tragende Element des Staates.<br />

Sie sind langjährige Spitzenpolitikerin<br />

im Bundesland mit den meisten<br />

Gemeinden Österreichs gewesen. Ist<br />

Ihr Herz und Ihr Verständnis für die<br />

Anliegen der Gemeinden dadurch<br />

besonders ausgeprägt?<br />

Prokop : Selbstverständlich. Ich war<br />

mehr als 20 Jahre Landesrätin in<br />

Niederösterreich, ich weiß ganz genau,<br />

welchen Stellenwert die Gemeinden für<br />

den Staat und die Gesellschaft haben.<br />

Das ist sowohl eine emotionale als auch<br />

eine pragmatische Sache. Das Land lebt<br />

auf, wenn die Gemeinden funktionstüchtig<br />

sind und ihre Aufgaben erfüllen<br />

20 KOMMUNAL<br />

»<br />

können und darüber hinaus auch noch<br />

Projekte gestalten können. Ich will<br />

zwar nicht unbedingt ein Zitat aus Niederösterreich<br />

bemühen, aber es stimmt<br />

nun einmal. Ein Land blüht auf, wenn<br />

die Gemeinden aktiv sind.<br />

Es ist auch ganz sicher so, dass ein<br />

Politiker der in Niederösterreich groß<br />

geworden ist, all das anders sieht als<br />

einer, der in Wien groß geworden ist.<br />

Die Reformbewegung der Sicherheitseinrichtungen<br />

ist nun abgeschlossen ist. Die<br />

nun vorhandene Struktur wollen und werden<br />

wir behalten, weil einfach auch die<br />

Präsenz wichtig ist. Einen Polizisten zu<br />

sehen, ist auch eine wichtige Form des<br />

Sicherheitsgefühls.<br />

Gemeindeministerin Liese Prokop<br />

über die „Zukunft der Gendarmerieposten“<br />

«<br />

Eine Großstadt ist in einer grundlegend<br />

anderen Situationen im Vergleich<br />

zu den Klein- und Kleinstgemeinden.<br />

Wir haben lange Zeit gegen den abgestuften<br />

Bevölkerungsschlüssel<br />

gekämpft, wir haben den kommunalen<br />

Finanzausgleich versucht zu gestalten.<br />

Früher hat es immer geheißen, die<br />

Großen müssen alles machen, heute ist<br />

es so, dass die Kleinen auch schon alles<br />

machen und zusätzliches anbieten<br />

müssen, um auch die Lebensqualität<br />

erhalten zu können. Die Bevölkerung<br />

ist flexibler geworden, die Arbeitswelt<br />

hat sich verändern, es gibt zigtausende<br />

Zweitwohnsitzer. All das hat Vor- und<br />

Nachteile, die man sehen muss und<br />

mit denen umgehen muss. Damit spielt<br />

auch die Erhaltung der unterschied-<br />

lichsten Formen der Gemeinde eine<br />

Rolle. Die kleinste Gemeinde hat<br />

knapp 50 Einwohner, die Mehrzahl der<br />

Gemeinden ist sehr klein. Die haben<br />

andere Anforderungen als Markt- oder<br />

Stadtgemeinden.<br />

Welche Rolle können Gemeinden im<br />

zusammenwachsenden und regionalisierten<br />

Europa überhaupt noch<br />

einnehmen?<br />

Prokop: Ich glaube, dass wir in Europa<br />

in einer gegenteiligen Bewegung zum<br />

Zentralismus sind. Es ist sehr vieles in<br />

den letzten Jahrzehnten zentralisiert<br />

worden. Es gibt noch immer Zentralisierungsfanatiker,<br />

auch Begeisterte,<br />

aber im Großen und Ganzen spürt<br />

man immer stärker, dass die ausschließliche<br />

Bestimmung von oben her<br />

einfach nicht funktioniert, weil es die<br />

Menschen nicht mehr mittragen. Wenn<br />

ich die neue europäische Verfassung<br />

mir anschaue, dann sind erstmals wieder<br />

Passagen drinnen, die die Subsidiarität<br />

verankern und sehr deutlich<br />

die vier Ebenen darstellen, Alle Ebenen,<br />

natürlich auch die nationale und<br />

regionale Ebene haben Sorge, dass<br />

ihnen Gestaltungsmöglichkeiten weggenommen<br />

werden. Letztlich müssen<br />

aber die meisten Dinge auf lokaler<br />

Ebene umgesetzt werden und dies wird<br />

in der neuen EU-Verfassung erstmals<br />

wieder auch berücksichtigt. Selbstverständlich<br />

müssen wir nun alle auch<br />

darauf achten, dass es auch so verwirklicht<br />

wird. Ich weiß aber auch, dass<br />

Österreich mit seiner Verfassung vom<br />

Föderalismus her, aber auch von der<br />

Autonomität eine Vorbildfunktion hat.<br />

In Deutschland etwa haben im Föderalbereich<br />

die Bundesländer etwas mehr<br />

Kompetenzen als bei uns, aber die<br />

Gemeinden haben erheblich weniger


»<br />

Rechte als die österreichischen. Unsere<br />

Gemeinden können sehr selbstständig<br />

agieren. Letztlich entscheiden bei uns<br />

ein Bürgermeister und sein Gemeinderat,<br />

wie sein Dorf und sein Gemeindegebiet<br />

aussehen, ein Bürgermeister der<br />

eben auch hautnah gewählt wird.<br />

Stichwort „ländlicher Raum“. Die<br />

Ausdünnung der Infrastruktur ist ein<br />

heißes Thema in den letzten Monaten<br />

gewesen. Wie beurteilen Sie diese<br />

Diskussion?<br />

Prokop: Das ist natürlich unheimlich<br />

breit, man muss die Möglichkeiten<br />

sehen. Der ländliche Raum ist nicht der<br />

ländliche Raum, es gibt sehr viele<br />

unterschiedlich Situationen. Strukturveränderungen<br />

hat es immer gegeben<br />

und wird es auch weitergeben, es muss<br />

natürlich Aufmerksamkeit der Politik<br />

sein, dass der Lebensraum der Menschen<br />

erhalten wird. Dazu gehört der<br />

ländliche Raum- und die Lebensqualität<br />

im ländlichen Raum ist natürlich in vieler<br />

Hinsicht viel lebenswerter wenn<br />

man allen Umfragen entspricht, nicht<br />

umsonst hat Niederösterreich rund um<br />

Wien einen gewaltigen Zuzug.<br />

In vielen ländlichen Räumen verzeichnen<br />

wir durchaus bemerkenswerte<br />

Aufschwünge. Beispiel dafür sind etwa<br />

Gemeinden, wo plötzlich Industrieparks<br />

wachsen, weil die Verkehrsstränge<br />

dort passen. Dann gibt es<br />

andere Regionen, die vor wenigen Jahren<br />

noch eine große Grundindustrie<br />

gehabt haben, die heute in der Form<br />

nicht mehr vorhanden ist, weil sich die<br />

Rahmenbedingungen geändert haben.<br />

Grundsätzlich ist festzustellen, dass der<br />

ländliche Raum ein sehr lebenswerter<br />

Raum ist. Das beweisen uns alle Stati-<br />

Die diesbezüglichen Evaluierungen der<br />

Gemeinden sind ja, besonders im Hinblick<br />

auf den Kostenaufwand, nicht wegzudiskutieren,<br />

hier müssen wir auf jeden Fall eine<br />

Verbesserung andenken.<br />

«<br />

... über das Aufliegen der Wählerverzeichnisse<br />

(im Gespräch mit Walter Zimper jun. (links) und Daniel<br />

Kosak vom Österreichischen Gemeindebund)<br />

stiken. Die Gestaltungsmöglichkeiten<br />

sind hoch, der Wohlfühlfaktor ist noch<br />

höher. Für viele Familien ist die Devise<br />

„small is beautiful“, man schätzt die<br />

Vorteile dieses Lebensraums.<br />

Die infrastrukturellen Veränderungen<br />

sind aber unübersehbar, Postämter<br />

und Gendarmerieposten werden<br />

zunehmend geschlossen, verliert der<br />

ländliche Raum dadurch nicht an<br />

Attraktivität?<br />

Prokop: Natürlich hat sich manches<br />

verändert und man muss da die Strukturen<br />

schon<br />

anpassen.<br />

Kriminalitätsbekämpfung<br />

findet beispielsweise<br />

heute auf<br />

ganz anderem<br />

Niveau<br />

statt als<br />

früher. Dazu<br />

bedarf es<br />

moderner Ausrüstung und technischer<br />

Ausstattung. Der Gendarm am Fahrrad<br />

wird da nicht mehr hinpassen. Ich<br />

kann ihm dann schon auch noch das<br />

Moped geben und das Motorrad und<br />

das Auto, aber es wird auch nicht passen<br />

weil die organisierte Kriminalität<br />

rund um die Uhr und örtlich sehr flexibel<br />

agiert. Für die Bekämpfung dieser<br />

neuen Herausforderungen und Methoden<br />

brauche ich eine mobile, schlagkräftige<br />

und gut ausgerüstete Exekutive<br />

sowie organisierte Struktur, die<br />

einfach eine andere Dimension hat, als<br />

die bisherige.<br />

Es ist aber auch klar, dass die Reformbewegung<br />

der Sicherheitseinrichtungen<br />

nun abgeschlossen ist.<br />

Mit der Zusammenführung<br />

von Polizei<br />

und Gendarmerie wird<br />

keine Inspektion,<br />

früher hieß es Posten,<br />

mehr geschlossen werden.<br />

Die nun vorhandene<br />

Struktur wollen<br />

und werden wir behalten,<br />

weil einfach auch<br />

die Präsenz wichtig ist.<br />

Einen Polizisten zu<br />

sehen, ist auch eine<br />

wichtige Form des<br />

Sicherheitsgefühls.<br />

Welche zwingenden<br />

Bestandteile hat aus<br />

Ihrer Sicht die<br />

Daseinsvorsorge?<br />

Interview<br />

Prokop: Das ist natürlich im Rahmen<br />

dieser ganzen EU Richtlinien und EU-<br />

Programme ein sehr breites Feld, das<br />

geht von der Wasserversorgung, über<br />

den Strom bishin zu Entsorgungsbereichen.<br />

Auch Gesundheit, Altenpflege,<br />

Kinderbetreuung, Bildung das alles sind<br />

Bestandteile der Daseinsvorsorge, - das<br />

ist ein wirklich unheimlich breiter<br />

Bereich, den man sicherlich nicht einheitlich<br />

unter einen Deckel stecken<br />

kann. Und das ist das, was wir auf<br />

europäischer Ebene sehr darauf achten<br />

müssen, dass Daseinsvorsorge z. B nicht<br />

» Gemeinde ist für mich dort, wo ich<br />

zuhause bin. Ohne Gemeinden gibt<br />

es kein Leben, keine Wirtschaftskraft,<br />

keinen sozialen Zusammenhalt, keine<br />

Sicherheit. Die Gemeinden sind<br />

«<br />

tragende Elemente des Staates.<br />

... über die Bedeutung der Gemeinden<br />

mit einem Mehrheitsforum diktiert werden<br />

kann, denn wir wollen uns sicherlich<br />

nicht die Form unserer Kinderbetreuung<br />

in Österreich diktieren lassen,<br />

von einer Mehrheit die einen ganz<br />

einen anderen Familienbegriff hat oder<br />

die Altenbetreuung, die selbst in den<br />

Bundesländern verschieden ist, Daseinsvorsorge<br />

muss immer möglichst nah bei<br />

den Menschen stattfinden, weil verschiedene<br />

Menschen naturgemäß auch<br />

verschiedene Grundbedürfnisse haben.<br />

Ist das niederösterreichische Modell<br />

der Gesundheitsversorgung – hier hat<br />

ja kürzlich das Land nahezu alle<br />

Spitäler übernommen – ein Modellprojekt<br />

für andere Bundesländer?<br />

Prokop: Ich halte es für ein unheimlich<br />

spannendes Modell, um eine wirkliche<br />

Kostenwahrheit zustande zu bringen.<br />

Das niederösterreichische Modell ist<br />

aus Bereichen gewachsen. Wir haben in<br />

NÖ schnell festgestellt, dass daraus<br />

natürlich auch ein gewisser Versorgungsauftrag<br />

entsteht. Dieser Auftrag<br />

muss sich am Bedarf jeweiligen regionalen<br />

Raumes orientieren und sicherstellen,<br />

dass alle relevanten Leistungen<br />

für jeden Bewohner möglichst gleich<br />

gut erreichbar sind. Gleichzeitig sollen<br />

nicht zwei im gleichen Bereich hochspezialisierte<br />

Spitäler örtlich zu nahe<br />

beieinander sein. Dieses System funktioniert<br />

nur dann, wenn man einen<br />

Raster erstellt, welche vorhandenen<br />

Möglichkeiten und welche Notwendigkeiten<br />

es gibt. Die Trägerschaft der<br />

Spitäler ist dabei nicht der entschei-<br />

KOMMUNAL 21


Interview<br />

dende Punkt. Die Träger hatten bisher<br />

sehr unterschiedliche Umgangsweisen,<br />

auch mit ihren Budgets. Hier war der<br />

Weg einer einheitlichen Vorgangsweise<br />

sicher die gescheiteste Option. Natürlich<br />

muss man sich das jetzt<br />

anschauen, das Konstrukt ist ja noch<br />

nicht fertig, das ist noch immer in<br />

Bewegung und ich glaube einfach, dass<br />

das eine absolute Machbarkeit ist, es<br />

darf aber natürlich auch nicht in einem<br />

überbordenden Zentralismus enden.<br />

Frau Ministerin, eines der dringendsten<br />

Anliegen der Gemeinden ist die<br />

Frage der Auflage der Wählerverzeichnisse.<br />

Können die Gemeinden hier mit<br />

Ihrer Unterstützung rechnen?<br />

Prokop : Ich habe hier die Argumentation<br />

der Gemeindevertreter aufgenommen<br />

und kümmere mich um diese<br />

Frage. Die diesbezüglichen Evaluierungen<br />

der Gemeinden sind ja, besonders<br />

im Hinblick auf den Kostenaufwand,<br />

nicht wegzudiskutieren, hier müssen<br />

wir auf jeden Fall eine Verbesserung<br />

andenken.<br />

Vor kurzem haben neue Verhandlungen<br />

zur Verwaltungsreform begonnen,<br />

wie sehen Sie hier die Rolle der<br />

Gemeinden?<br />

Prokop: Bei der Verwaltungsreform<br />

stehen uns noch eine Menge Aufgaben<br />

bevor. Ich gebe zu, dass hier in den<br />

letzten Monaten ein wenig Sand ins<br />

Getriebe gekommen ist, aber wir arbeiten<br />

hart daran, hier Bewegung in die<br />

Verhandlungen zu bringen. Die<br />

Gemeinden sind in dieser Diskussion<br />

natürlich ein wichtiger Faktor. Wir werden<br />

sehr aufmerksam die Vorschläge<br />

und Wortmeldungen der Gemeindevertreter<br />

anschauen und prüfen.<br />

Zum Abschluss noch eine persönliche<br />

Frage: Sie sind ja in relativ hoher<br />

Geschwindigkeit in Ihr neues Amt<br />

berufen worden. Gefällt Ihnen Ihr<br />

Job oder gibt es Momente, in denen<br />

Sie Ihre Zusage bereuen?<br />

Prokop (lachend): Sie haben recht, ich<br />

bin da regelrecht hineingeplatscht, es<br />

ist aber eine wahnsinnig spannende<br />

Aufgabe, die mir zum Großteil gefällt,<br />

manchmal gefällt sie mir aber auch<br />

nicht, ich denke, dass das in jedem<br />

Beruf so ist. Ich habe Entscheidungen<br />

zu treffen, die nicht immer populär<br />

sind, das ist aber Teil des Berufsrisikos<br />

und war meine freie Entscheidung.<br />

Eins kann ich jedenfalls mit Sicherheit<br />

sagen, fad wird mir nicht.<br />

Das Interview führten Walter Zimper<br />

jun. und Daniel Kosak.<br />

22 KOMMUNAL<br />

Foto: Karl von Vogelsang-Institut<br />

KOMMUNAL-Sonderausgabe zum Jubiläumsjahr 2005<br />

Mitmachen<br />

Sinnbild eines freien Staates:<br />

Die neue Gardemusik des<br />

Österreichischen Bundesheeres<br />

führt eine Parade des<br />

Österreichischen Heeres,<br />

damals „Provisorische<br />

Grenzschutzabteilung“ am<br />

26. September 1955 über<br />

den Ballhausplatz.<br />

Was 1955 im Europa des kalten<br />

Krieges völlig undenkbar<br />

schien, trat in eben diesem<br />

Jahr in Österreich ein: Die Sowjetunion<br />

räumte ein – mit dem Blut der eigenen<br />

Soldaten bezahltes – Territorium wieder<br />

und entließ einen jungen demokratischen<br />

Staat in die Unabhängigkeit:<br />

Österreich war frei.<br />

Möglich gemacht wurde dieses epochale<br />

Ereignis einerseits durch die<br />

guten Kontakte nach Moskau, den<br />

guten Namen, den beispielsweise Dr.<br />

Karl Renner bei Josef Stalin hatte.<br />

Andererseits half uns damals eine Tatsache,<br />

die seit 1919 immer wieder zu<br />

Rufen nach einem Anschluß an<br />

Deutschland geführt hatten: Österreich<br />

war so klein, dass niemand bei den<br />

Aliierten Bedenken hatte.<br />

Zwei Bedingungen gab es trotzdem:<br />

Die Sowjets wollten von Österreich<br />

eine echte und aufrichtige Neutralität,<br />

und die West-Aliierten – allen voran<br />

die Amerikaner – wünschten, dass<br />

Österreich seine Grenzen auch<br />

militärisch schütze.<br />

Und so kam es 1955 zu zwei historischen<br />

Begebenheiten: Die Aliierten<br />

hielten im April eine letzte große<br />

Wachablöse auf dem Wiener Heldenplatz<br />

ab und bereits im September<br />

paradierte zu den Klängen des „Hochund<br />

Deutschmeister Marsches“ das<br />

Die letzte feierliche Wachablöse<br />

der Aliierten auf<br />

dem Wiener Heldenplatz<br />

fand am 30. April 1955<br />

statt. Mit diesem Ereignis<br />

endete praktisch die Besetzung<br />

Österreichs durch die<br />

Aliierten, nun übernahm<br />

die Bundesregierung wieder<br />

„das Kommando im<br />

Staat“. (links)<br />

Österreichische Bundeheer über den<br />

selben Platz.<br />

KOMMUNAL widmet seine Oktober-<br />

Ausgabe all Jenen, die das Jahr 1945<br />

feiern, oder das Jahr 1955, an dem die<br />

Besatzer, die als Befreier gekommen<br />

waren, abzogen. Und wir widmen<br />

diese Ausgabe auch dem Jahr 1995,<br />

in dem Österreich aus freien Stücken<br />

der Europäischen Union beitrat, um<br />

Teil eines größeren und friedlichen<br />

Europas zu sein.<br />

Mag. Hans Braun<br />

Die Sonderausgabe<br />

KOMMUNAL als offizielles<br />

Organ des Österreichischen<br />

Gemeindebundes widmet seine<br />

Oktober-Ausgabe dem<br />

Jubiläumsjahr 2005 – die<br />

Gemeinden können dazu ihre<br />

Veranstaltungen in<br />

KOMMUNAL einer breiten<br />

Öffentlichkeit präsentieren.<br />

Meldungen bitte an:<br />

Mag. Hans Braun,<br />

Löwelstraße 6, PF 201,<br />

1014 Wien,<br />

Tel: 01/532 23 88 - 16<br />

Fax: 01/532 23 77<br />

E-Mail:<br />

hans.braun@kommunal.at<br />

Web: www.kommunal.at<br />

Foto: Österreichisches Staatsarchiv


„Willkommen im Burgenland“ – die<br />

Gastfreundschaft in Österreichs jüngstem<br />

Bundesland ist sprichwörtlich.<br />

Oberwart: Das Südburgenland ist gerüstet<br />

2000 Mandatare und ein<br />

uraltes Kulturland<br />

Die Gegend um den südburgenländischen<br />

Zentralort Oberwart weist eine<br />

jahrtausendalte Geschichte auf. Spuren<br />

einer ersten Besiedlung finden sich hier<br />

und auch im Nordburgenland aus der<br />

Zeit der Mittelsteinzeit (Mesolithikum,<br />

10.000 bis 6000 v.Chr.).<br />

Mt der Eingliederung Pannoniens in das<br />

Römische Reich (um Christi Geburt)<br />

begann für dieses Gebiet eine Zeit der<br />

Hochblüte. Aber schon ab dem Jahr 200<br />

nach Christi begann die Macht Roms zu<br />

schwinden und vermehrte Einfälle von<br />

Germanen und Hunnen machten den<br />

bewohnern zu schaffen.<br />

1327 wird Oberwart erstmals urkundlich<br />

erwähnt – Karl Robert von Anjou betraut<br />

Nikolaus von Oberwart mit der Neuorganisation<br />

der Wart. Die Grenzwächter<br />

sollten den Grenzstreifen zwischen den<br />

Burgen Bernstein und Güssing beobachten,<br />

ein Herannahen des Feindes (in diesem<br />

Fall die Österreicher) so schnell als<br />

möglich dem König berichten sowie den<br />

feindlichen Durchmarsch verhindern.<br />

Im 19. Jahrhundert zogen die Schlaininger<br />

Juden nach Oberwart, hier boten<br />

sich für sie mehr Lebensmöglichkeiten.<br />

Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert<br />

wurden nomadisierende Zigeuner<br />

sesshaft gemacht.<br />

Oberwart im winterlichen Nebel.<br />

Zwei sportliche Bürgermeister beim<br />

„Oberwarter Kriterium“ im Sommer<br />

<strong>2004</strong>: Oberwarts Gerhard Pongracz (im<br />

gelben Shirt) und sein Unterwarter Kollege<br />

Josef Horvath (rechts).<br />

1841 wurde Oberwart zur Marktgemeinde<br />

erhoben. Die „österreichische<br />

Geschichte Oberwarts begann 1919:<br />

Die Siegermächte entschlossen nach<br />

langen Verhandlungen, in dem am 10.<br />

September 1919 unterzeichnetem Friedensvertrag<br />

von Saint-Germain en Laye<br />

das Burgenland an Österreich anzuschließen.<br />

Das fand vor allem unter der ungarischen<br />

Bevölkerung nicht unbedingt<br />

Zuspruch. Am 4. Oktober 1921 erließ<br />

Paul von Prónay in Oberwart eine Proklamation,<br />

in der er unter Berufung auf<br />

den Trianoner Friedensvertrag den<br />

Staat „Leitha-Banat“ (Lajtabánság) ausrief.<br />

Dieser neue „Staat“ war aber nicht<br />

lebensfähig und verschwand schon<br />

nach ein paar Wochen. Am 26. November<br />

1921 wurde Oberwart durch Österreich<br />

endgültig in Besitz genommen.<br />

Heute hat Oberwart einen guten Ruf als<br />

Einkaufs- und Messestadt: Seit 1971<br />

wird die INFORM jedes Jahr veranstaltet,<br />

mit über 400 Ausstellern und mehr<br />

als 100.000 Besuchern die größte Publikumsmesse<br />

im Burgenland. Aber auch<br />

zur Schulstadt konnte sich Oberwart<br />

entwickeln.<br />

Mehr Informationen unter<br />

www.oberwart.at<br />

Gemeindetag 2005<br />

Österreichischer Gemeindetag<br />

2005 – Oberwart<br />

Das Programm<br />

Donnerstag, 2. Juni 2005<br />

10.00 Uhr Empfang der Teilnehmer am<br />

Messegelände Oberwart (Gratisparken<br />

möglich)<br />

<strong>11</strong>.00 Uhr Begrüßung der Delegierten<br />

durch den Präsidenten des Österreichischen<br />

Gemeindebundes Bgm. Helmut<br />

Mödlhammer und<br />

des Präsidenten<br />

des SozialdemokratischenGemeindevertreterverbandes<br />

LAbg.<br />

Bgm. Ernst Schmid<br />

sowie Gemeindereferent<br />

LHStv. Mag.<br />

Franz Steindl<br />

12.30 Uhr Abfahrt<br />

zu den einzelnen<br />

Ausflugszielen<br />

18.30 Uhr Abendprogramm<br />

in der Messehalle Oberwart<br />

(Bustransfer)<br />

19.30 Uhr Begrüßung durch die Präsidenten<br />

AR Bgm. Leo Radakovits und<br />

LAbg. Bgm. Ernst Schmid<br />

Freitag 3. Juni 2005<br />

9.30 Uhr Beginn der Festveranstaltung<br />

in der Informhalle Oberwart unter dem<br />

Motto „Gemeinden: Bausteine der<br />

Republik – Motoren der Regionen“.<br />

Der geplante Ablauf: Eröffnung des 52.<br />

Österreichischen Gemeindetages durch<br />

den Präsidenten des Österreichischen<br />

Gemeindebundes Bgm. Helmut Mödlhammer,<br />

Begrüßung der Teilnehmer<br />

durch den Bürgermeister von Oberwart<br />

LAbg. Bgm. Gerhard Pongracz,<br />

Grußworte des Österreichischen Städtebundes<br />

von Bgm. Ing. Peter Nemeth,<br />

Landeshauptmanns des Burgenlandes<br />

Hans Niessl, Europaminister Eberhard<br />

Sinner aus Bayern und des Bundespräsidenten<br />

Dr. Heinz Fischer.<br />

Das Hauptreferat des Tages hält der<br />

Bundesministers für Wirtschaft Dr.<br />

Martin Bartenstein.<br />

Im Anschluß daran werden Ehrungen<br />

vorgenommen und Präsident Bgm. Helmut<br />

Mödlhammer hält die<br />

Schlußworte.<br />

Voraussichtliches Ende: 12.30 Uhr<br />

Moderation: Feri Tschank<br />

KOMMUNAL 23


Europa<br />

Die im Jahre 2000 vom Europäischen<br />

Rat beschlossene und nach<br />

dem damaligen Ort der Sitzung<br />

benannte Lissabon-Agenda soll<br />

dazu dienen, Europa bis zum Jahr<br />

2010 zum wettbewerbsfähigsten,<br />

wissensbasierten Wirtschaftsraum<br />

der Welt zu machen.<br />

Europas Wirtschaft will 2012 die wettbewerbsfähigste der Welt sein<br />

Auf nach Lissabon<br />

Die neue Kommission hat sich die Wiederbelebung des Lissabon-Prozesses ganz<br />

groß auf die Fahnen geschrieben. Ein KOMMUNAL-Bericht vom Frühjahrsgipfel der<br />

Staats- und Regierungschefs, der Mitte März in Brüssel ganz im Zeichen von Wachstum<br />

und Beschäftigung stand.<br />

◆ Mag. Daniela Fraiss<br />

Auf diesem Europäischen Rat einigten<br />

sich die Gipfelteilnehmer, unter ihnen<br />

auch Bundeskanzler Schüssel, in den<br />

nächsten drei Jahren besondere Anstrengungen<br />

auf nationaler Ebene zu unternehmen.<br />

Um Wachstum und Beschäftigung<br />

anzukurbeln sollen allenfalls auch<br />

nationale Lissabon-Koordinatoren bestellt<br />

werden.<br />

Die nationalen Reformprogramme sollen<br />

im Idealfall in Zusammenarbeit mit den<br />

Parlamenten, den regionalen und lokalen<br />

Gebietskörperschaften und den Sozialpartnern<br />

und Vertretern der Zivilgesellschaft<br />

erarbeitet werden und nach drei<br />

Jahren einer Revision unterzogen werden.<br />

Die Europäische Kommission wird<br />

als Gegenstück zu diesen einzelstaatlichen<br />

Programmen ein europäisches<br />

◆ Mag. Daniela Fraiss ist Leiterin<br />

des Gemeindebund-Büros in<br />

Brüssel<br />

24 KOMMUNAL<br />

Lissabon-Programm erstellen, das sämtliche<br />

Maßnahmen auf Gemeinschaftsebene<br />

umfasst. Außerdem wird sie die<br />

Umsetzung der nationalen Programme<br />

beobachten und bewerten, anhand dieser<br />

Bewertung wiederum wird der Europäische<br />

Rat aus der Sicht der Staats- und<br />

Regierungschefs Bilanz ziehen.<br />

Die jährliche Überprüfung und Bewertung<br />

soll letztlich tatsächliche Fortschritte<br />

garantieren, wobei von einer offiziellen<br />

Wertung abgesehen wird.<br />

Ob es den Mitgliedstaaten gelingt, sich<br />

attraktivere Bezeichnungen für dieses<br />

Programm einfallen zu lassen, bleibt<br />

abzuwarten. Mit dem Begriff „Lissabon-<br />

Agenda“ können die meisten Bürger<br />

Europas auch fünf Jahre nach dessen Einführung<br />

nämlich noch immer nichts<br />

anfangen.<br />

Die Ziele<br />

◆ Steigerung der<br />

europäischen Wettbewerbsfähigkeit<br />

durch<br />

Schaffung eines besserenUnternehmensklimas,<br />

leistungsstarke<br />

Kommunikations- und<br />

Transportsysteme und<br />

höhere Forschungsausgaben.<br />

◆ Mehr Beschäftigung<br />

durch Liberalisierung<br />

Europa kann derzeit<br />

dem wirtschaftlichen<br />

Vergleich mit den USA<br />

nicht standhalten und ist<br />

vom Ziel, die USA als<br />

wettbewerbsfähigste<br />

Wirtschaft im Jahr 2010<br />

abzulösen, meilenweit<br />

entfernt.<br />

der Dienstleistungsmärkte, bessere Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf, höhere<br />

Ausbildungsstandards.<br />

Weitere Initiativen<br />

◆ Das Grünbuch der Europäischen Kommission<br />

zur demographischen Entwicklung,<br />

wo auf die Bevölkerungsentwicklung<br />

der nächsten 50 Jahre und die<br />

damit verbundenen Folgen für Wirtschaft<br />

und soziale Sicherungssysteme<br />

aufmerksam gemacht wird. Wenn der<br />

derzeitige Geburtentrend anhält, prognostiziert<br />

das Grünbuch einen gesamteuropäischen<br />

Bevölkerungsrückgang ab<br />

dem Jahr 2025. Das Ungleichgewicht<br />

zwischen erwerbstätiger Bevölkerung<br />

und Bevölkerung in Abhängigkeitsverhältnissen<br />

würde dann<br />

im Jahr 2030 ein Verhältnis<br />

von 66 zu 34<br />

Prozent zugunsten der<br />

abhängigen Bevölkerungsgruppen(zwischen<br />

0 und 14 Jahren<br />

und über 65 Jahren)<br />

ausmachen.<br />

◆ Mitteilung zur Besseren<br />

Rechtssetzung,<br />

wonach die Folgenabschätzung<br />

von Gesetzgebungsverfahrenverbessert<br />

werden soll<br />

und insbesondere die<br />

Foto: EC 2000


wirtschaftlichen, sozialen und umweltbezogenen<br />

Auswirkungen genauer<br />

geprüft werden sollen.<br />

Die Akteure<br />

◆ Ein tatsächlicher Erfolg kann sich nur<br />

einstellen, wenn sämtliche Akteure tätig<br />

werden und wenn auch die nötigen Mittel<br />

zum Einsatz<br />

kommen. Forschungsausgaben<br />

erhöhen sich<br />

nicht von allein,<br />

das Ausbildungsniveau<br />

passt sich<br />

nicht von selbst<br />

an internationale<br />

Bedürfnisse an<br />

und die Vereinbarkeit<br />

von Familie<br />

und Beruf ist<br />

zwar ein hehres<br />

Ideal, ohne entsprechendeInfrastruktur<br />

und<br />

finanzielle Unterstützung<br />

aber<br />

nicht umsetzbar.<br />

◆ Um Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum<br />

zu stärken, bedarf es mehr, als eines<br />

Beschlusses im Rahmen eines europäischen<br />

Gipfels. Nationale Aktionen sind<br />

gefragt, insbesondere sind die nationalen<br />

Gesetzgeber aufgerufen, ein unternehmens-<br />

und investitionsfreudiges Klima zu<br />

schaffen, dabei aber nicht auf soziale und<br />

gesellschaftliche Bedürfnisse der Arbeitnehmer<br />

zu vergessen.<br />

◆ In Österreich werden bei entsprechender<br />

Umsetzung dieses Vorhabens auf<br />

jeden Fall auch die Kommunen gefordert<br />

sein, diese gehen – wie das Beispiel der<br />

innovativen Gemeinden zeigt – jedoch in<br />

vielen Fällen bereits mit Vorbildwirkung<br />

voran.<br />

In Österreich werden<br />

bei entsprechender<br />

Umsetzung ... auf<br />

jeden Fall auch die<br />

Kommunen gefordert<br />

sein, diese gehen –<br />

Beispiel „Innovativste<br />

Gemeinde“ – jedoch<br />

in vielen Fällen bereits<br />

mit Vorbildwirkung<br />

voran.<br />

Die Lissabon-Agenda<br />

Die im Jahre 2000 vom Europäischen<br />

Rat beschlossene und nach<br />

dem damaligen Ort der Sitzung<br />

benannte Lissabon-Agenda soll<br />

dazu dienen, Europa bis zum Jahr<br />

2010 zum wettbewerbsfähigsten,<br />

wissensbasierten Wirtschaftsraum<br />

der Welt zu machen.<br />

Aufgrund der Versäumnisse der<br />

letzten Jahre ist der Europäische<br />

Rat nun offiziell von diesem Ziel<br />

abgegangen, aufgegeben wird die<br />

Initiative dennoch nicht. Bis zum<br />

Jahr 2010 sollen anhand nationaler<br />

Dreijahresstrategien neue<br />

Impulse gesetzt werden.<br />

Europa zählt heute 456 Millionen Einwohner.<br />

Doch während unsere Bevölkerung<br />

um 20 Prozent angewachsen ist und<br />

wir nun der weltweit größte Wirtschaftsraum<br />

mit einem beispiellosen Potenzial in<br />

den Bereichen Humanressourcen und<br />

Vielfalt sind, hat unser Wohlstand nur um<br />

fünf Prozent zugenommen, und die<br />

sozialen und wirtschaftlichen Disparitäten<br />

zwischen unseren Städten und Regionen<br />

sind heute größer als je zuvor. 336<br />

Milliarden Euro sind erforderlich, um<br />

dieses Ungleichgewicht zu beseitigen,<br />

d.h. über sieben Jahre hinweg 0,41 Prozent<br />

des BNE der EU, die mit Hilfe der<br />

europäischen Kohäsionspolitik auf die 27<br />

Mitgliedstaaten verteilt werden sollen.<br />

Da der Druck auf die nationalen Regierungen<br />

wächst, die zunehmenden gesellschaftlichen<br />

und wirtschaftlichen Probleme<br />

der Einzelstaaten zu lösen, muss<br />

jeder Euro Steuergeld, der in das europäische<br />

Projekt fließt, als eine effiziente und<br />

Infos aus erster Hand<br />

Diese Seite ist gestaltet und<br />

autorisiert durch:<br />

Rue Belliard 101, B-1040 Brüssel<br />

Tel: 0032/2/282 22<strong>11</strong><br />

Fax: 0032/2/ 282 2325<br />

Web: www.cor.eu.int/de<br />

Ausschuss der Regionen<br />

Politische Herausforderungen 2007 – 2013<br />

Unsere<br />

gemeinsame<br />

Zukunft bauen<br />

Um die politischen Herausforderungen anzugehen, sind<br />

2007-2013 ausreichende Haushaltsmittel für die Städte<br />

und Regionen der erweiterten Union erforderlich.<br />

In KOMMUNAL erläutert Sir Albert Bore vom Ausschuss<br />

der Regionen (AdR) die Kernaussagen seines Berichts.<br />

effektive Ausgabe und eine nutzbringende<br />

Investition gerechtfertigt werden<br />

können. In den beiden vorangegangenen<br />

Zeiträumen der Finanziellen Vorausschau<br />

der EU hat<br />

sich der<br />

Bereich<br />

Kohäsionspolitik<br />

des<br />

EU-Haushalts<br />

als<br />

wirksames<br />

und effizientes<br />

Instrument<br />

erwiesen,<br />

das das<br />

Leben der<br />

Menschen,<br />

ihr Lebensumfeld<br />

und ihre<br />

Zukunftsaussichten verändert hat. Die<br />

Kohäsionspolitik hat sich als eine Politik<br />

profiliert, mit der die Ziele des nachhaltigen<br />

Wachstums und der Wettbewerbsfähigkeit,<br />

die sich Europa gesetzt hat und<br />

die der wichtigste Ansporn für den Binnenmarkt<br />

sind, erreicht werden können.<br />

Wenn Europa das<br />

Potenzial seiner Kohäsionspolitik<br />

im Zeitraum<br />

2007–2013 zurückfährt,<br />

verurteilt es seine Städte<br />

und Regionen, die gegenwärtig<br />

den anderen hinterherhinken,<br />

auf Dauer zur<br />

Schlusslichtposition.<br />

Wenn Europa das Potenzial seiner Kohäsionspolitik<br />

im Zeitraum 2007-2013<br />

zurückfährt, verurteilt es seine Städte und<br />

Regionen, die gegenwärtig den anderen<br />

hinterherhinken, auf Dauer zu einer<br />

Schlusslichtposition. Den neuen Mitgliedstaaten<br />

können wir zwar für die Jahre<br />

2007-2013 im Rahmen der Kohäsionspo-<br />

KOMMUNAL 25


Ausschuss der Regionen<br />

litik Fördermittel in Höhe von vier Prozent<br />

ihres jeweiligen BSP garantieren,<br />

doch müssen wir auch deutlich sagen,<br />

dass ihnen nicht mehr dieselben Möglichkeiten<br />

zur Vollendung<br />

ihrer<br />

Transformation<br />

bis 2014 zur Verfügung<br />

stehen<br />

werden, wenn die<br />

Finanzierungskapazität<br />

der<br />

Kohäsionspolitik<br />

heute durch eine<br />

geschrumpfte<br />

Finanzielle<br />

Vorausschau<br />

gefährdet wird.<br />

Eine Gefährdung<br />

der Möglichkeiten<br />

der Kohäsionspolitik bedeutet, dass nachhaltige<br />

Entwicklung und Wachstum<br />

unmöglich gemacht und so die Stabilität,<br />

die Sicherheit und der Wohlstand,<br />

die uns der Binnenmarkt<br />

bietet, unterhöhlt werden.<br />

Eine Gefährdung<br />

der Möglichkeiten<br />

der Kohäsionspolitik<br />

bedeutet, dass nachhaltige<br />

Entwicklung<br />

und Wachstum<br />

unmöglich gemacht<br />

werden.<br />

Drei Lager<br />

Aufgrund ihrer Meinungsverschiedenheiten<br />

über die Kommissionsvorschläge<br />

zur Finanziellen<br />

Vorausschau 2007 – 2013<br />

stehen sich gegenwärtig die<br />

Regierungen der Mitgliedstaaten<br />

im Rat in drei Lagern gegenüber.<br />

Bis zum Beginn des britischen<br />

Ratsvorsitzes, also vor<br />

Ende Juni, müssen sie eine Einigung<br />

erzielen. Die eine Gruppe<br />

besteht aus den Nettozahler-Mitgliederstaaten,<br />

die konsequent für eine<br />

Obergrenze von ein Prozent des BNE für<br />

die Finanzielle Vorausschau eingetreten<br />

sind. Die zweite Gruppe spricht sich für<br />

die ausgewogenen Vorschläge der Kommission,<br />

d.h. eine Obergrenze von 1,14<br />

Prozent, aus, die vom AdR als Mindestvoraussetzung<br />

für die Erreichung der politischen<br />

Ziele unterstützt wird. Schließlich<br />

gibt es noch jene Regierungen, die stets<br />

◆ Sir Albert<br />

Bore ist Erster<br />

Vizepräsident des AdR und<br />

Berichterstatter zur Finanziellen<br />

Vorausschau 2007-2013<br />

26 KOMMUNAL<br />

der Auffassung gewesen sind, dass mehr<br />

Europa unmöglich mit weniger Geld zu<br />

erzielen ist und dass die politischen Aufgaben<br />

nur bei einer Obergrenze von 1,24<br />

Prozent erfüllt werden können.<br />

In der letzten Zeit haben sich bei den Diskussionen<br />

Verschiebungen zwischen diesen<br />

Gruppen abgezeichnet. In meinem<br />

Entwurf der Ausschussstellungnahme<br />

habe ich Mittel und Wege vorgeschlagen,<br />

wie Europas Städte und Regionen ihre<br />

Regierungen ermutigen können, sich auf<br />

unsere einvernehmliche Position einer<br />

1,14 Prozent-Obergrenze hinzubewegen.<br />

Bleiben die Ausgaben für die GAP (ohne<br />

die Ausgaben für die Entwicklung des<br />

ländlichen Raumes) bei den Verhandlungen<br />

im Rat als einziger Haushaltsbereich<br />

gegen Kürzungen geschützt, so werden<br />

alle anderen Politikbereiche von Streichungen<br />

bedroht sein, wenn nicht bis<br />

Ende Juni eine Einigung erzielt wird –<br />

und welche Regierung kann das Risiko<br />

auf sich nehmen, die<br />

Verantwortung dafür<br />

mitzutragen, dass<br />

künftige Politikmaßnahmen,<br />

für die sie<br />

sich selbst als Teil<br />

ihres nationalen<br />

Interesses ausgesprochen<br />

hat, geopfert<br />

werden? Da der<br />

Druck seitens der<br />

Kommission und<br />

innerhalb des Rates<br />

wächst, eine Kompromisslösung<br />

zu<br />

finden, irgendwo<br />

zwischen ein und<br />

1,14 Prozent des<br />

BNE, bin ich der festen Überzeugung,<br />

dass Argumente für eine kontinuierliche<br />

finanzielle Unterstützung dieser einzelstaatlichen<br />

Politikinteressen und -ziele<br />

das einzige Mittel sind, die Positionen der<br />

Mitgliedstaaten hin zu einer Obergrenze<br />

von 1,14 Prozent zu bewegen. Im Ergebnis<br />

werden diese Argumente den nach<br />

wie vor empfindlichsten Haushaltsbereich<br />

stärken: die Kohäsionspolitik und die<br />

darin enthaltenen Beiträge zur Stärkung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit im Interesse<br />

von Wachstum und Beschäftigung.<br />

Es liegt im Interesse aller europäischen<br />

Städte und Regionen, ihren Regierungen<br />

bis Juni zu zeigen, wie die europäische<br />

Kohäsionspolitik Wettbewerbsfähigkeit,<br />

Wachstum und Beschäftigung gestärkt<br />

hat und wie groß ihr Potenzial ist, die<br />

wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage<br />

der EU-Mitgliedstaaten in den kommenden<br />

sieben Jahren weiter zu verbessern.<br />

Es liegt im Interesse<br />

aller europäischen<br />

Städte und<br />

Regionen, ihren<br />

Regierungen bis<br />

Juni zu zeigen, wie<br />

groß das Potenzial<br />

der europäische<br />

Kohäsionspolitik ist.<br />

Dieser Bericht ist auch im Newsletter des<br />

AdR unter www.cor.eu.int nachzulesen.<br />

Vor allem die beiden EuGH-Urteile<br />

vom Jänner 2005 und ein neu von<br />

der EU-Kommission eingeleitetes<br />

Verfahren gegen eine Gemeinde in<br />

Deutschland wurden vom gemeinsam<br />

tagenden Gremium des Deutschen<br />

Städte- und Gemeindebundes und des<br />

Österreichischen Gemeindebundes massiv<br />

kritisiert. Zur Erinnerung: In einem<br />

Grundsatzurteil vom <strong>11</strong>. Januar 2005<br />

(Internet: http://europa.eu.int/cj/<br />

de/index.htm) hat der EuGH 1 entschieden,<br />

dass Kommunen das Vergaberecht<br />

auch dann anwenden müssen, wenn sie<br />

Aufträge an die von ihnen beherrschten<br />

Unternehmen mit privater Beteiligung<br />

vergeben. KOMMUNAL hat berichtet. In<br />

einem weiteren Urteil vom 13. Januar<br />

2005 (Internet: http://europa.eu.int/cj/<br />

de/index.htm) hat der Europäische<br />

Gerichtshof 2 die Geltung des Vergaberechts<br />

zusätzlich ausgedehnt. Die Richter<br />

werteten es als Verstoß gegen die EG-Vergaberichtlinien,<br />

dass Spanien in einem<br />

Gesetz über<br />

öffentliche<br />

Aufträge vom<br />

16. Juni 2000<br />

„Kooperationsvereinbarungen,<br />

die<br />

Gebietskörperschaftenunter-<br />

einander<br />

schließen“<br />

generell vom<br />

Vergaberecht<br />

ausgenommen<br />

hat, obwohl<br />

diese Vereinbarungenöffentliche<br />

Aufträge<br />

im Sinne der<br />

EG-Liefer- und<br />

Baukoordinierungsrichtlinien<br />

sein<br />

könnten.<br />

Dieses Urteil<br />

konterkariere<br />

alle Bemühungen<br />

der<br />

»<br />

Dieses Urteil (vom<br />

13.1., Anm) konterkariert<br />

alle<br />

Bemühungen der<br />

Gemeinden um eine<br />

flexible Handhabe<br />

zur verbesserten<br />

Interkommunalen<br />

«<br />

Zusammenarbeit.<br />

Gemeindebundpräsident<br />

Helmut Mödlhammer<br />

in Nürnberg<br />

Gemeinden eine flexible Handhabe zur<br />

verbesserten Interkommunalen Zusammenarbeit,<br />

betonte Präs. Mödlhammer<br />

im Rahmen dieser Sitzung. Dabei wurde<br />

er vom Vorsitzenden des Europaausschusses<br />

des Österreichischen Gemeindebundes,<br />

Bgm. Bernd Vögerle unterstützt.<br />

Gerade der Österreichische Gemeindebund<br />

habe sich in den Sitzungen des<br />

Österreich-Konventes im vergangenen<br />

Jahr zur Effizienzsteigerung der kommu-<br />

1 Urteil vom <strong>11</strong>. Januar 2005 – Rs. C-26/03.<br />

2 Urteil vom 13. Januar <strong>2004</strong> – Rs. C-84/03


4. gemeinsamer Europatag mit ICNW-Arbeitsgruppe in Nürnberg<br />

Harsche Resolution<br />

gegen Vergaberecht<br />

nalen Verwaltung und insbesondere zur<br />

verstärkten interkommunalen Zusammenarbeit<br />

eingesetzt. Wenn nun das<br />

Wettbewerbsregime indirekt in die organsiationsrechtlichen<br />

Angelegenheiten der<br />

Mitgliedstaaten eingreife, werde das massiv<br />

abgelehnt. Es dürfe nicht hingenommen<br />

werden, dass die zentralen Aufgaben<br />

der Daseinsvorsorge und dazugehörige<br />

effizienzsteigernde Betreibermodelle,<br />

die den Bürgern zugute kämen,<br />

durch ein falsch verstandenes Wettbewerbsmodell<br />

durchkreuzt werden.<br />

Der Fall „Hinte“<br />

Dass die Gemeinden zu Recht befürchten,<br />

dass mit der Brechstange des Wettbewerbsregimes<br />

eine Nivellierung der kommunalen<br />

Selbstverwaltung erfolgen soll,<br />

bestätigt ein ebenfalls im Jänner 2005<br />

eingeleitetes Verfahren gegen die<br />

Gemeinde Hinte in Niedersachsen.<br />

Die Vorgeschichte: Im Dezember 1999<br />

übertrug Hinte ihre Abwasserbeseitigung<br />

auf den gemeinsam von ihr mitgetragenen<br />

Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband<br />

(OOWV). Bei dieser Übertragung<br />

wurde weder ein Vergabeverfahren<br />

noch ein sonstiges Bekanntmachungsverfahren<br />

durchgeführt. Deutschland<br />

brachte vor dem Hintergrund einer Beanstandung<br />

durch die EG-Kommission vor,<br />

die Gemeinde Hinte erbringe diese<br />

Dienstleistung bei der Übertragung ihrer<br />

Abwasserbeseitigung auf den OOWV<br />

nicht auf dem Markt. Vielmehr sei die<br />

Aufgabe lediglich von einer öffentlichen<br />

Einrichtung auf eine andere übertragen<br />

worden, weshalb die EU-Vergabevorschriften<br />

nicht anzuwenden seien.<br />

Die EG-Kommission vertrat zwar ebenfalls<br />

die Auffassung, dass es sich bei der<br />

Übertragung der Abwasserbeseitigung<br />

auf den Wasserverband nicht um einen<br />

Dienstleistungsauftrag, sondern um eine<br />

vergaberechtsfreie Dienstleistungskonzession<br />

handle. Diese müsse allerdings trotz<br />

einer grundsätzlichen Vergaberechtsfreiheit<br />

den EG-rechtlichen Grundsätzen der<br />

Transparenz und Nichtdiskriminierung<br />

genügen und bestimmte Grunderfordernisse<br />

einer Bekanntmachung beachten.<br />

Da diese Voraussetzungen nach Auffassung<br />

der EU-Kommission im Falle „Hinte“<br />

nicht gegeben seien, hat die Kommission<br />

am 14. Januar 2005 den EuGH angerufen.<br />

Die Kommission ist der Auffassung,<br />

dass immer dann, wenn ein öffentlicher<br />

Auftraggeber nach freier Entscheidung<br />

beschließt, eine Aufgabe an einen Dritten<br />

zu vergeben, der von ihm rechtlich verschieden<br />

ist, die Binnenmarktregelungen<br />

und in bestimmten Fällen auch die<br />

Regeln über die Vergabe öffentlicher Aufträge<br />

einzuhalten sind. Dafür mache es<br />

keinen Unterschied, ob ein Vertrag mit<br />

einem öffentlichen oder einem privaten<br />

Dritten abgeschlossen werde. Denn auch<br />

ein öffentlicher Auftraggeber ist nach<br />

Auffassung der EU-Kommission eindeutig<br />

ein Dritter im Verhältnis zu einem anderen<br />

öffentlichen Auftraggeber. Hierfür<br />

spreche auch, dass manche öffentliche<br />

Europa<br />

Das gemeinsame Gremium beschloss in Nürnberg eine<br />

„geharnischte Resolution“: die Vizepräsidenten Prof.<br />

Walter Zimper und Bgm. Bernd Vögerle, Gemeindebundpräsident<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer und<br />

Günther Thum, Vorsitzender des Europaausschusses<br />

des Deutschen Städte- und Gemeindebundes.<br />

Am 4. und 5. April veranstaltete der Österreichische Gemeindebund in Kooperation mit<br />

seinem Partnerverband aus Deutschland den 4. gemeinsamen Europatag in Nürnberg.<br />

Dabei wurde eine scharfe Resolution gegen das Europäische Wettbewerbsregime<br />

beschlossen. Grund: die EuGH-Urteile der letzten Zeit.<br />

Auftraggeber ihre Dienste anderen öffentlichen<br />

Auftraggebern genauso anbieten,<br />

wie es private Dritte tun (vgl. EuGH,<br />

ARGE Gewässerschutz – C-94/99) 3 .<br />

Den EU-Vertragsbestimmungen unterliegen<br />

nach Auffassung der EU-Kommission<br />

nur die Übertragungen von Aufgaben<br />

zwischen öffentlichen Einrichtungen<br />

nicht, bei denen es sich um eine vollständige<br />

Übertragung von einer Einrichtung<br />

»<br />

Es darf nicht hingenommen<br />

werden, dass die zentralen<br />

Aufgaben der Daseinsvorsorge<br />

... durch ein falsch verstandenes<br />

Wettbewerbsmodell<br />

durchkreuzt werden.<br />

Die „Nürnberger“ Kernaussage«<br />

auf eine andere im Wege einer administrativen<br />

Maßnahme handelt. Ob der Fall<br />

einer interkommunalen Zusammenarbeit<br />

eine rein administrative Tätigkeit darstellt,<br />

hängt nach Auffassung der Kommission<br />

nicht bloß davon ab, ob sich die<br />

übertragenden Stelle Informations- und<br />

Kontrollrechte vorbehält. Entscheidend<br />

sei vielmehr, dass bei der Kompetenzübertragung<br />

von einer öffentlichen Stelle<br />

auf eine andere eine vollständige Übertragung<br />

stattfindet. ➢➢<br />

3 EuGH Urteil vom 07. Dezember 2000,<br />

VergabeR 2001, 28 ff.<br />

KOMMUNAL 27


Europa<br />

Mit Europa auf<br />

Du und Du<br />

Zehn Jahre Österreich in der Europäischen Union<br />

Gemeinsam gut unterwegs<br />

Die zehnjährige Mitgliedschaft Österreichs<br />

in der EU wird in diesem Jahr von<br />

zahlreichen österreichischen Institutionen<br />

und Organisationen zum Anlass genommen,<br />

im Rahmen von Kommunikationsaktivitäten<br />

und Veranstaltungen Bilanz<br />

über die Auswirkungen des EU-Beitritts<br />

auf Österreich zu ziehen.<br />

Zu viele Österreicher können die Vorteile<br />

der Mitgliedschaft in der EU nicht klar<br />

benennen (43 Prozent sehen Vorteile,<br />

45 Prozent sehen jedoch unmittelbar<br />

keine Vorteile). Das allgemeine Stimmungsbild<br />

gegenüber der EU ist in Österreich<br />

im Vergleich zu anderen Mitgliedstaaten<br />

besonders schlecht.<br />

Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die<br />

öffentliche Aufmerksamkeit gezielt auf<br />

die Vorteile der österreichischen Mitgliedschaft<br />

in der Europäischen Union zu lenken<br />

und derer gibt es viele! Auch wenn<br />

es sich selbstverständlich anhört, durch<br />

die Europäische Integration hat Österreich<br />

die längste Friedensperiode in seiner<br />

Geschichte erreicht! Mehr Wachstum<br />

und Wohlstand, sowie eine steigende<br />

Attraktivität des Wirtschaftsstandortes<br />

sind gleichfalls nachweislich auf die Mitgliedschaft<br />

in der EU zurückzuführen.<br />

Österreich kann aktiv mitgestalten und<br />

konnte hohe Standards bei Umwelt und<br />

Landwirtschaft durchsetzen. Die EU-<br />

Erweiterung hat uns zurückgeführt in die<br />

Mitte Europas. Durch den Euro, die<br />

europäische Verfassung und grenzenlose<br />

Forschungs- und Bildungsmöglichkeiten<br />

wachsen wir immer mehr zusammen,<br />

wodurch sich unsere individuellen Freiheiten<br />

und unsere Zukunftschancen deutlich<br />

erhöhen.<br />

In einer breit angelegten Initiative,<br />

auch unter Einbindung des Gemeindebundes<br />

wurden ein Logo, der Slogan<br />

„Gemeinsam gut unterwegs“ und eine<br />

Liste von „10 guten Gründen“ erarbeitet.<br />

Diese stehen allen Gemeinden und<br />

Bürgermeistern gratis zur Verfügung<br />

und können von<br />

http://europa.eu.int/austria/<br />

problemlos herunter geladen werden.<br />

Sie können auch gerne Ihr eigenes<br />

Gemeindewappen dazustellen oder die<br />

einzelnen Elemente in Ihre Informationsinitiative<br />

individuell einbauen.<br />

Darüber hinaus haben wir noch folgende<br />

28 KOMMUNAL<br />

Foto: BPD<br />

Aktionen anlässlich des 10 jährigen Jahrestages<br />

der österreichischen EU-Mitgliedschaft<br />

geplant:<br />

◆ Am 15. Mai 2005 findet ein großer<br />

Festakt im Schloss Belvedere in Wien<br />

„Österreich ist frei!“ Balkonszene im<br />

Schloss Belvedere in Wien am 15. Mai 1955.<br />

statt, dort werden die Feierlichkeiten<br />

anlässlich der Unterzeichnung des Staatsvertrages<br />

eng mit dem EU Jubiläum verknüpft.<br />

◆ Am 13. Juni 2005 werden wir eine Diskussionsveranstaltung<br />

in Wien anbieten,<br />

im Rahmen derer jene Politiker, welche<br />

Österreich, Schweden und Finnland in<br />

die EU geführt haben, gemeinsam mit<br />

einem Wirtschaftswissenschaftler Bilanz<br />

ziehen werden. Österreich wird durch<br />

Bundeskanzler a.D. Franz Vranitzky und<br />

Prof. Breuss von der Wiener Wirtschaftsuniversität<br />

vertreten sein. Um auch die<br />

Diskussion außerhalb von Wien zu stimulieren,<br />

sind Veranstaltungen in allen Bundesländern<br />

vorgesehen, welche in Kooperation<br />

mit den Landesregierungen stattfinden<br />

werden.<br />

◆ Weiters bieten wir auch Universitäten<br />

die Möglichkeit an, das Thema im Rahmen<br />

eines offenen Dialogs vor der Studentenschaft<br />

aufzugreifen. Nähere Informationen<br />

zu den hier genannten Aktivitäten<br />

finden Sie auch auf der Homepage<br />

http://europa.eu.int/austria/.<br />

PS: Auch aus diesem Artikel können Fragen<br />

zum großen EU-Quiz am Ende des<br />

Jahres kommen.<br />

Informationen: Dkfm. Marc Fähndrich,<br />

Leiter Öffentlichkeitsarbeit, Europäische<br />

Kommission in Österreich, Kärntner Ring<br />

5-7, A-1010 Wien, Tel: 01/51618-0, Fax:<br />

01/5134225, E-Mail: burvie@cec.eu.int<br />

Aufmerksame Zuhörer: Gemeindebund-<br />

Vizepräsident Bgm. Bernd Vögerle und<br />

Mag. Daniela Fraiss, Leiterin des Brüsseler<br />

Büros des Österreichischen Gemeindebundes.<br />

➢➢ Das gemeinsame Gremium der<br />

beiden kommunalen Spitzenverbände<br />

verabschiedete dazu folgenden geharnischten<br />

Beschluss:<br />

◆ Der Gemeinsame Europatag sieht<br />

durch die Vorgaben des europäischen<br />

Vergaberechts und einer hiermit verbundenen<br />

Ausschreibungspflicht zunehmend<br />

das kommunale Selbstverwaltungsrecht<br />

und die Organisationshoheit der Gemeinden<br />

beeinträchtigt. Den Gemeinden muss<br />

auch zukünftig das Recht gewährleistet<br />

sein, ihre Aufgaben durch eigene Einrichtungen<br />

sowie im Rahmen der interkommunalen<br />

Zusammenarbeit vergaberechtsfrei<br />

durchzuführen.<br />

◆ Der Gemeinsame Europatag fordert die<br />

EG-Kommission, das EU-Parlament und<br />

die Bundesgesetzgeber in Deutschland und<br />

Österreich auf, durch eine rechtliche Klarstellung<br />

die verschiedenen Formen interkommunaler<br />

Zusammenarbeit vom<br />

Anwendungsbereich des Vergaberechts freizustellen.<br />

ICNW thematisiert<br />

Kooperation mit KMUs<br />

Nach dem gemeinsamen Europatag veranstaltete<br />

der Österreichische Gemeindebund<br />

mit der Deutschen Sektion des<br />

RGRE als seinem deutschen ICNW-Partner<br />

eine Arbeitsgruppe des Internationalen<br />

kommunalen Netzwerkes zur Erhebung<br />

von guten Beispielen im Bereich der<br />

kommunalen Zusammenarbeit mit Kleinund<br />

Mittelunternehmen. Präsident Mödlhammer<br />

als Vertreter des ICNW-Lead<br />

Partner konnte dafür 15 Teilnehmer dieser<br />

Arbeitsgruppe aus elf europäischen<br />

Ländern begrüßen. Referenten dieses<br />

Workshops waren Bgm. Toni Innerhofer<br />

aus Sand in Taufers in Südtirol. Er berichtete<br />

über den geeigneten Branchenmix in<br />

einer ursprünglich ärmlichen Bergregion<br />

des Tauferer Ahrntal, die ohne intensiven<br />

Tourismus zu Wohlstand geführt hat. Er


Mag. Helmut Miernicki, Geschäftsführer<br />

der niederösterreichischen ECOPLUS,<br />

erläuterte in Nürnberg den niederösterreichischen<br />

Weg der Standortpolitik.<br />

berichtete als großen Erfolg, dass die<br />

ursprüngliche bäuerliche Struktur erhalten<br />

werden und in das Angebot der<br />

Klein- und Mittelbetriebe eingebunden<br />

werden konnte. Es sei bezeichnend, dass<br />

keine Hofstelle im Tal verlassen worden<br />

ist.<br />

Über die Organisation von Unternehmerzentren<br />

und die Starthilfe von Inkubatoren<br />

für Klein- und Mittelbetriebe in der<br />

kroatischen Gespanschaft Osijek-Baranja<br />

berichtete Dr. Tihomir Zivic. Den Niederösterreichische<br />

Weg der Standortpolitik<br />

und der Begleitung von Unternehmensgründungen<br />

in<br />

Zusammenarbeit<br />

mit den<br />

Standortgemeinden<br />

legte<br />

der<br />

Geschäftsführer<br />

der<br />

niederösterreichischen<br />

ECOPLUS<br />

Mag. HelmutMiernicki<br />

dar.<br />

Einer der<br />

Gastgeber dieses Europatages war der<br />

Vizepräsident des Bayrischen Gemeindetages<br />

Wolfgang Kelsch. Als Bürgermeister<br />

der an Nürnberg angrenzenden<br />

Gemeinde Wendelstein. Er trug mit dem<br />

Referat des Geschäftsführers Karl Scheurlein<br />

von der „Unternehmerfabrik“ des<br />

Landkreises Roth und mit einer Exkursion<br />

zu einer Betriebsansiedlung in seiner<br />

Heimatgemende an dem guten gelingen<br />

dieses Workshops bei. Wesentlich waren<br />

die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe nicht<br />

nur in der Auflistung von Best-Practise-<br />

Modellen, sondern auch im Bestimmen<br />

von Informationsbedarf im Rahmen des<br />

ICNW-Netzwerkes.<br />

Mag. Nicolaus Drimmel<br />

Wesentlich waren<br />

die Ergebnisse dieser<br />

Arbeitsgruppe nicht nur<br />

in der Auflistung von<br />

Best-Practise-Modellen,<br />

sondern auch im Bestimmen<br />

von Informationsbedarf<br />

im Rahmen des<br />

ICNW-Netzwerkes.<br />

Gemeinden können bei der Gebrauchtgerätebörse<br />

auf einfachste Weise Fahrzeuge, technische<br />

Geräte, Ausrüstungen und andere Sachen zum<br />

Tausch, zur Leihe oder zum Kauf anbieten bzw.<br />

suchen.<br />

Ein von Gemeinden immer wieder<br />

gefordertes Feature ist seit kurzem auf<br />

kommunalnet.at verfügbar, nämlich<br />

die Gebrauchtgerätebörse. Gemeinden<br />

können hier auf einfachste Weise Fahrzeuge,<br />

technische Geräte, Ausrüstungen<br />

und andere Sachen zum Tausch,<br />

zur Leihe oder zum Kauf anbieten bzw.<br />

suchen. Der Hauptvorteil: Die österreichweite<br />

Präsenz und Verfügbarkeit<br />

von kommunalnet.at macht erstmals<br />

eine bequeme Suche auch ausserhalb<br />

des eigenen Umfelds möglich. Ein weiterer<br />

Vorteil ist die Fokussierung auf<br />

gemeinderelevante Geräte. Bei öffentlichen<br />

Marktplätzen ist es im Gegensatz<br />

dazu oft schwer, die Übersicht zu<br />

behalten.<br />

Ebenfalls neu ist der Webshop, mit<br />

dem Gemeinden zukünftig viele Produkte<br />

zu Spezialkonditionen erwerben<br />

können. Den Anfang macht die Telekom<br />

Austria mit Produkten, die für<br />

Gemeinden bis zu 20 Prozent günstiger<br />

angeboten werden. Das Angebot wird<br />

laufend erweitert. Der Webshop ist<br />

vollständig an die kommunalen Erfordernisse<br />

angepasst: Während alle Nut-<br />

Europa<br />

Neues rund um kommunalnet.at<br />

Gebrauchtgerätebörse<br />

ist online<br />

zer im Angebot stöbern und Waren<br />

auswählen können, ist die Freigabe<br />

(und damit Auslösung) der Bestellung<br />

dem Bestellberechtigten der Gemeinde<br />

vorbehalten.<br />

Auch international stößt kommunalnet.at<br />

auf immer mehr Interesse. Auf<br />

Einladung des Deutschen Städte- und<br />

Gemeindebundes konnte sich kommunalnet.at<br />

auf der diesjährigen CeBIT,<br />

der weltgrößten Fachmesse für Informationstechnologie,<br />

präsentieren. Das<br />

große Interesse des Fachpublikums<br />

zeigte wieder einmal, dass Österreich<br />

zu Recht zu den führenden Nationen<br />

im e-Government gehört, und dass<br />

kommunalnet.at europaweit einzigartig<br />

ist. Gerade in den neuen EU-Beitrittsländern<br />

ist die Rolle Österreichs<br />

als e-Government-Vorreiter und von<br />

kommunalnet.at, als wichtiger Baustein<br />

darin, erkannt worden. So informierte<br />

sich erst unlängst eine hochrangige<br />

Delegation des slowakischen<br />

Gemeindebundes beim<br />

kommunalnet.at-Team über diese innovative<br />

elektronische Plattform.<br />

KOMMUNAL 29


Wissenschaft<br />

EU-Verfassung föderalistischer als die österreichische Praxis<br />

Neuerscheinung mit<br />

Überraschungseffekt<br />

Eine Neuerscheinung im Manz-Verlag beschäftigt sich mit den Einflussmöglichkeiten<br />

der Gemeinden in Europa und kommt zu einem erstaunlichen Ergebnis.<br />

Die Grundidee der rechtswissenschaftlichen<br />

Dissertation von Dr. Daniela Zimper,<br />

einer Mitarbeiterin des Österreichischen<br />

Kommunalverlages, war es, die<br />

österreichische Rechtsordnung in Bezug<br />

auf die Partizipation der Gemeinden zu<br />

durchleuchten und ihre Konnexität mit<br />

den Zielvorstellungen der Europäischen<br />

Union zu überprüfen. Die Studie bei<br />

Univ. Prof. Dr.<br />

Bernhard<br />

Raschauer von<br />

der Uni Wien<br />

brachte dann<br />

überraschende<br />

Ergebnisse und<br />

Dr. Heinrich<br />

Hoffschulte, der<br />

langjährige Vizepräsident<br />

des<br />

RGRE, sprach<br />

von einer „herausragenden<br />

und<br />

bemerkenswerten Arbeit“. Vor kurzem<br />

nun ist sie als Neuerscheinung unter<br />

dem Titel „Einflussmöglichkeiten der<br />

Gemeinden in Europa“ im Wiener<br />

Manz-Verlag erschienen. Eine spannende<br />

Lektüre für Kommunal- und<br />

Rechtswissenschafter in Österreich und<br />

Europa.<br />

Europäischer<br />

Willensbildungsprozess<br />

Im ersten Teil beleuchtet die Autorin<br />

den Prozess der Willensbildung in der<br />

Europäischen Union, welcher lange<br />

Zeit entscheidend von den im Rat der<br />

EU vereinigten Regierungsvertretern<br />

der Mitgliedstaaten geprägt wurde.<br />

Durch eine stetige Verbesserung der<br />

Stellung des Europäischen Parlaments<br />

konnte ein ausgewogeneres Entscheidungssystem<br />

entwickelt werden.<br />

Die Autorin setzt sich intensiv mit dem<br />

30 KOMMUNAL<br />

Begriff der „Bürgernähe“ auseinander,<br />

der als solcher kein Rechtsbegriff ist.<br />

Sie stellt fest, dass die Verpflichtung zur<br />

möglichst bürgernahen Entscheidung<br />

nicht nur in die Präambel des Unionsvertrages,<br />

sondern auch in den Vertragstext<br />

selbst aufgenommen wurde,<br />

wo es bereits im zweiten Satz des Art 1<br />

EUV heißt: „Dieser Vertrag stellt eine<br />

neue Stufe bei<br />

der Verwirklichung<br />

einer<br />

immer engeren<br />

Union der<br />

Völker Europas<br />

dar, in der<br />

die Entscheidungenmöglichst<br />

offen<br />

und bürgernah<br />

getroffen<br />

werden.“<br />

Trotz dieser<br />

Verpflichtungen aus den Europäischen<br />

Verträgen zu möglichst bürgernahen<br />

Entscheidungen, der Einsetzung des<br />

Ausschusses der<br />

Regionen, des Konzepts<br />

der Unionsbür-<br />

Im Zusammenhang mit der Kritik<br />

an der Bürgerferne der EU bekam<br />

die Ebene der regionalen und<br />

lokalen Gebietskörperschaften als<br />

„bürgernächste Instanz“ eine neue,<br />

entscheidende Bedeutung.<br />

gerschaft, und<br />

obwohl den Bürgern<br />

die europäische Integration<br />

mit der Vollendung<br />

des Binnenmarktes<br />

und der Einführung<br />

des Euros<br />

konkret vor Augen<br />

geführt wurde, stellt<br />

mangelnde Bürgernähe<br />

ein fundamentales<br />

Problem<br />

der EU dar. Im<br />

Zusammenhang mit<br />

der Kritik an der Bürgerferne, der Forderung<br />

der Erklärung von Laeken nach<br />

„mehr Demokratie, Transparenz und<br />

Effizienz der EU“, der Entwicklung<br />

Die österreichischen<br />

Gemeinden und ihre<br />

Stellung im Rahmen der<br />

Nationalstaaten sind in<br />

vielen Belangen heute<br />

ein Vorzeigemodell für<br />

viele europäische<br />

Länder.<br />

einer „Verfassung für die europäischen<br />

Bürger“ bekam die Ebene der regionalen<br />

und lokalen Gebietskörperschaften<br />

als „bürgernächste Instanz“ eine neue,<br />

entscheidende Bedeutung.<br />

Europäischer<br />

Verfassungsvertrag<br />

In diesem Sinne hat der Konvent zur<br />

Zukunft Europas einen Verfassungsvertrag<br />

erarbeitet, der der Bedeutung der<br />

Gemeinden und Regionen für den<br />

europäischen Prozess in neuer, erheblich<br />

verbesserter Form Rechnung trägt.<br />

Erstmals in der EU-Politik gibt es durch<br />

deutliche Formulierungen und klare<br />

Regelungen eine gestärkte Position für<br />

die lokale Ebene. Bemerkenswert ist<br />

zum Beispiel, dass die lokalen und<br />

regionalen Gebietskörperschaften im<br />

Verfassungsentwurf bereits in den<br />

ersten Artikeln Erwähnung finden und<br />

die regionale und lokale Selbstverwaltung<br />

– erstmals in der Geschichte der<br />

EU – ausdrücklich<br />

respektiert wird. Eine<br />

Neudefinition des<br />

Subsidiaritätsprinzips,<br />

ein Protokoll über die<br />

Anwendung seiner<br />

Grundsätze und der<br />

Verhältnismäßigkeit,<br />

ein Frühwarnmechanismus,<br />

das Klagerecht<br />

der nationalen<br />

Parlamente und des<br />

Ausschusses der<br />

Regionen oder die<br />

Aufnahme des territorialen<br />

Zusammenhalts<br />

in die Ziele der Union<br />

sind weitere Neuerungen, die erstmals<br />

ein „Europa der vier Ebenen“ schaffen<br />

können.


In Österreich hat die Gemeindeselbstverwaltung<br />

seit ihrer Begründung durch<br />

das provisorische Gemeindegesetz 1848<br />

ein erheblich verbessertes Selbstverständnis<br />

entwickelt..<br />

Österreichs Vorreiterrolle<br />

Da Österreich auf kommunaler und<br />

regionaler Ebene für andere europäische<br />

Länder des öfteren die Vorreiterrolle<br />

innehatte, ist ein bedeutender Teil<br />

des Buches der historischen Entwicklung<br />

der österreichischen Gemeindeselbstverwaltung<br />

und der damit verbundenen<br />

steigenden<br />

Bedeutung der Gemeinden<br />

in Österreich<br />

gewidmet. In Österreich<br />

hat die Gemeindeselbstverwaltung<br />

seit<br />

ihrer Begründung<br />

durch das provisorische<br />

Gemeindegesetz 1848<br />

sowohl rechtstheoretisch,<br />

als auch praktisch<br />

ein erheblich verbessertes<br />

Selbstverständnis<br />

entwickelt und die<br />

österreichischen<br />

Gemeinden und ihre<br />

Stellung im Rahmen der Nationalstaaten<br />

sind in vielen Belangen heute ein<br />

Vorzeigemodell für viele europäische<br />

Länder. Die Eckdaten dieser Entwicklung<br />

liegen im Bundesverfassungsge-<br />

Fotos: Hans Braun<br />

Es ist bemerkenswert,<br />

dass die künftige<br />

EU-Verfassung der<br />

kommunalen Selbstverwaltung<br />

einen höheren<br />

Stellenwert zuerkennt<br />

als die österreichische<br />

Bundesverfassung.<br />

setz 1920, in der Gemeindeverfassungsnovelle<br />

1962, in der Ratifizierung<br />

der Europäischen Charta der Selbstverwaltung<br />

(1985), in der Verankerung<br />

des Österreichischen Gemeindebundes<br />

und des Österreichischen Städtebundes<br />

in Art <strong>11</strong>5 der Bundesverfassung<br />

(1988) oder nicht zuletzt in dem rechtlichen<br />

Novum, mit dem im Jahr 1999<br />

zwischen Bund, Ländern und Gemeinden<br />

ein sogenannter „Konsultationsmechanismus“<br />

normiert und ein Stabilitätspakt<br />

zur gemeinsamen Einhaltung der7<br />

Maastricht-Kriterien abgeschlossen<br />

wurde. Diese Vereinbarung stellt überhaupt<br />

einen Meilenstein in der Entwicklung<br />

des kooperativen Föderalismus<br />

in Österreich dar und diese Anerkennung<br />

der Gemeinden bzw. ihrer<br />

Interessenvertretungen ist als politischer<br />

Erfolg zu werten.<br />

Auch der österreichische Bundesverfassungsgesetzgeber<br />

erkannte die Bedeutung<br />

der Gemeinden im Prozess der<br />

europäischen Integration. Schon vor<br />

dem Beitritt Österreichs zur EU wurde<br />

1987 die „Arbeitsgruppe für Europäische<br />

Integrationspolitik“ und 1989 der<br />

„Rat für Fragen der österreichischen<br />

Integrationspolitik“ gegründet und in<br />

beiden Gremien sind neben dem Bund<br />

und den Ländern auch die Gemeinden<br />

vertreten. Schließlich wurde den<br />

Gemeinden bei der innerstaatlichen<br />

Willensbildung in EU-Angelegenheiten<br />

ein Informations- und Mitwirkungsrecht<br />

eingeräumt (Art 23d Abs 1 B-<br />

VG), wobei als Adressaten der Informationspflicht<br />

des Bundes der Österreichische<br />

Gemeindebund und der Österreichische<br />

Städtebund<br />

fungieren.<br />

Conclusio<br />

Nach der Analyse der<br />

österreichischen<br />

Rechtsordnung, der<br />

Realverfassung und<br />

des Stellenwerts der<br />

lokalen Selbstverwaltung<br />

im Lichte des<br />

europäischen Verfassungsvertrages<br />

gelangt<br />

die Autorin zu folgendem<br />

Ergebnis:<br />

Obgleich der kooperative Föderalismus<br />

unter Einbeziehung der Gemeinden in<br />

Österreich weiter entwickelt ist als in<br />

den meisten anderen europäischen<br />

Ländern und obwohl am europäischen<br />

Wissenschaft<br />

Verfassungsvertrag auch stark zentralistisch<br />

orientierte Länder mitgearbeitet<br />

haben, ist es bemerkenswert, dass die<br />

künftige EU-Verfassung der kommunalen<br />

Selbstverwaltung einen höheren<br />

Stellenwert zuerkennt als die österreichische<br />

Bundesverfassung.<br />

Nach dieser erlangten Erkenntnis zeigt<br />

die Autorin Möglichkeiten auf, einen<br />

partnerachaftlichen Föderalismus zu<br />

entwickeln, in dem Bund, Länder und<br />

Gemeinden gleichberechtigt verankert<br />

sind und Österreich auch nach Vollzug<br />

der neuen europäischen Verfassung<br />

seine traditionelle Rolle als „föderalistisches<br />

Herzeigeland“ behalten kann.<br />

Das Buch<br />

Dr. Daniela Zimper, „Die Einflussmöglichkeiten<br />

der Gemeinden in<br />

Europa – Prozess<br />

der Willensbildung.Gemeindeselbstverwaltung.KommunaleWeiterentwicklung“,<br />

ISBN 3-214-<br />

00382-8, 124<br />

Seiten, br., 34<br />

Euro, Verlag<br />

Manz, 2005,<br />

Kohlmarkt<br />

16, 1010<br />

Wien, Bestellung über die online-<br />

Buchhandlung auf der Homepage<br />

www.manz.at oder unter<br />

bestellen@manz.at.<br />

Die Autorin<br />

Dr. Daniela Zimper,<br />

die Autorin<br />

der wissenschaftlichen<br />

Arbeit über die<br />

Einflussmöglichkeiten<br />

der<br />

Gemeinden in<br />

Europa, ist Mitarbeiterin<br />

beim<br />

Österreichischen Kommunalverlag<br />

KOMMUNAL 31


Lebensministerium-Gemeindeservice<br />

Genuss Region Österreich<br />

Landschaften werden<br />

zu kulinarischer Heimat<br />

Zum Auftakt der Initiative Genuss Region Österreich lud Landwirtschaftsminister<br />

Josef Pröll gemeinsam mit dem Land Niederösterreich und der Agrarmarkt Austria ins<br />

Schloss Wolfpassing. Das Fest bot die einmalige Gelegenheit, die Landschaften<br />

Niederösterreichs und ihre Köstlichkeiten besser kennen und genießen zu lernen.<br />

Ziel der Initiative<br />

ist es<br />

„Genuss - Regionen“<br />

in ganz<br />

Österreich auszuzeichnen,<br />

deren Produkte<br />

zur Identität in<br />

der Region beitragen und deren Esskultur<br />

im wahrsten Sinne des Wortes<br />

„kost“- bar ist. Schilder entlang überregionaler<br />

Straßen machen die regionaltypischen<br />

Produkte und damit die<br />

Leistungen unserer Bauern und Bäuerinnen,<br />

der verarbeitenden Betriebe und<br />

der Gastronomie für die Konsumenten<br />

sichtbar.<br />

Das Mostviertel und sein<br />

Birnenmost<br />

Im größten geschlossenen Obstbaumgebiet<br />

Europas wachsen, begünstigt<br />

vom milden Klima<br />

südlich der Donau,<br />

auf einigen hunderttausendBäumen<br />

die edlen<br />

Früchte. Durch<br />

dieses Land<br />

schlängelt sich die<br />

200 km lange Moststraße mit seiner<br />

Gastronomie, seinen Heurigen, bäuerlichen<br />

Direktvermarktungsbetrieben und<br />

Urlaub am Bauernhof- Betrieben, wo es<br />

vielerorts auch den Most zu verkosten<br />

gibt. Most hat als perfekter Begleiter<br />

Eingang in die gehobene Küche gefunden<br />

und wird in Degustationen geachtet<br />

und klassifiziert.<br />

www.mostviertel.info<br />

32 KOMMUNAL<br />

Mohn und Karpfen<br />

aus dem Waldviertel<br />

Das Waldviertel zwischen der<br />

Donau und der Grenze zu Tschechien<br />

hat seinen Namen vom<br />

früheren Waldreichtum des<br />

Gebietes. Das kulinarische Profil<br />

wird von einigen Besonderheiten<br />

geprägt. Die blühenden Mohnfelder im<br />

Juni bringen den Rohstoff für viele<br />

Köstlichkeiten wie Knödeln, Tatschkerln,<br />

Zelten, Strudeln und Nudeln. Im<br />

Waldviertel werden in ungefähr 1500<br />

Teichen, die früher als Zwischenstation<br />

für den Transport der böhmischen<br />

Fische nach Wien dienten, Karpfen<br />

gehalten. Neben den Guts- und Forstverwaltungen<br />

betreiben vor allem Stifte<br />

und Klöster schon seit dem Mittelalter<br />

Teichwirtschaft. Mit einer Jahresproduktion<br />

von bis zu 500 Tonnen ist das<br />

Waldviertel heute Österreichs größte<br />

Karpfenzuchtregion. Heute stellt für<br />

»<br />

Wenn es uns gelingt,<br />

den Zusammenhang<br />

zwischen Landschaft,<br />

regionalen Produkten<br />

und Lebensqualität<br />

transparent zu<br />

machen, können wir<br />

viel für die Zukunft<br />

der Regionen leisten.<br />

„Lebensminister“<br />

Josef Pröll<br />

«<br />

rund 400 landwirtschaftliche Betriebe<br />

die Karpfenzucht einen wesentlichen<br />

Erwerbszweig dar.<br />

www.waldviertel.or.at<br />

Das Marchfeld und sein<br />

Spargel<br />

Das Marchfeld,<br />

die<br />

größte Ebene<br />

in Niederösterreich,bietet<br />

im Kernland<br />

ideale<br />

Produktionsbedingungen<br />

für die Marchfelder Spargelbauern.<br />

Durch langjährige Anbauversuche werden<br />

nur Sorten gezogen, die für diese<br />

Region besonders gut geeignet sind.<br />

Marchfeldspargel zeichnet sich durch<br />

sein besonders typisches Spargelaroma<br />

aus. Er enthält weniger Bitterstoffe und<br />

besticht durch seine besondere Zartheit.<br />

Die spezielle kundengerechte Sortierung<br />

und österreichweite Distribution<br />

binnen 24 Stunden begründen den<br />

Erfolg des Marchfeldspargels..<br />

www.spargel.co.at<br />

Diese Veranstaltungen sind der Beginn<br />

einer gezielten Informationsreihe zwischen<br />

April und Herbst 2005, um der<br />

Bevölkerung die spezifischen kulinarischen<br />

Angebote der einzelnen Regionen<br />

näher zu bringen.<br />

Das Lebensministerium bietet unter<br />

www.genuss-region.at<br />

laufend Aktuelles zu dieser Initiative.<br />

Lebensministerium im Internet: http://www.lebensministerium.at


Neues Bundes-Lärmschutzgesetz mit drei wesentlichen Neuerungen<br />

Umweltminister Pröll sagt<br />

Umgebungslärm den Kampf an<br />

Rund ein Drittel (29,1 Prozent) aller<br />

Österreicherinnen und Österreicher leidet<br />

unmittelbar unter den Folgen von<br />

Umgebungslärm. Das zeigt ein Mikrozensus<br />

2003 des Österreichischen Statistischen<br />

Zentralamtes. Rund 73,5 Prozent<br />

der Betroffenen nennen den Verkehrslärm<br />

als Hauptverursacher.<br />

Vor diesem Hintergrund beschloss der<br />

Ministerrat auf Initiative von Umweltminister<br />

Josef Pröll einen Gesetzesentwurf<br />

zum Lärmschutz. „Der schädliche Einfluß<br />

von Lärm auf Gesundheit und<br />

Lebensqualität ist erwiesen. Mit der Vorlage<br />

eines Bundeslärmschutzgesetzes<br />

wollen wir dem Umgebungslärm den<br />

Kampf ansagen und damit einen spürbaren<br />

Beitrag zur Lebensqualität vieler<br />

Österreicherinnen und Österreicher leisten“,<br />

erklärte Pröll. Das neue Bundes-<br />

Lärmschutzgesetz bringt drei wesentliche<br />

Neuerungen:<br />

Erstmals wird die Lärmbelastung aus<br />

Straßen- und Schienenverkehr, Flugverkehr<br />

und von bestimmten (größeren)<br />

Industrie- und Gewerbeanlagen (IPPC-<br />

Anlagen) in Ballungsräumen flächendeckend<br />

erhoben. Die schwer belasteten<br />

Gebiete werden klar identifiziert, die<br />

Ergebnisse in den Lärmkarten bildlich<br />

dargestellt. Auf dieser Grundlage werden<br />

Aktionspläne mit Maßnahmen zur Lärmminderung<br />

erarbeitet und umgesetzt. Die<br />

umfassende Information der Bürgerinnen<br />

und Bürger über die Lärmbelastungssituation<br />

erfolgt durch die Veröffentlichung<br />

der Lärmkarten im Internet.<br />

Der im Gesetzesentwurf vorgegebene Zeitplan<br />

sieht bis spätestens 31.5.2007 eine<br />

Darstellung der örtlichen Lärmsituation im<br />

Ballungsraum Wien, in der Umgebung des<br />

Großflughafens Wien-Schwechat, entlang<br />

von Autobahnen und Schnellstraßen mit<br />

mehr als sechs Millionen Kfz pro Jahr<br />

Förderung von Schutzmaßnahmen<br />

Der Schutz vor alpinen Naturgefahren<br />

stellt eine wichtige Leistung des Bundes<br />

für die Sicherheit des Siedlungsraumes,<br />

der Verkehrswege und wichtiger Infrastruktur<br />

dar. Auf Grundlage verfassungsrechtlicher<br />

Bestimmungen wurde daher<br />

mit dem Katastrophenfonds budgetäre<br />

Vorkehrung getroffen, um vorbeugenden<br />

Schutz vor Naturgefahren herstellen<br />

und nachhaltig sichern zu können.<br />

Für Schutzmaßnahmen stellt der Bund<br />

jedes Jahr Mittel in der Höhe von rund<br />

€ 68 Mio zur Verfügung. Diese Förderungsmittel<br />

stehen Gemeinden und<br />

anderen Interessenten (z.B. Wassergenossenschaften)<br />

für die Planung und<br />

Umsetzung von Schutzprojekten sowie<br />

die Erhaltung von Schutzanlagen und<br />

Bund zahlt Schutzmaßnahmen.<br />

die Sanierung schutzwirksamer Wälder<br />

zur Verfügung.<br />

Gemeinden, die durch Wildbäche und<br />

Lawinen bedroht sind, können bei der<br />

örtlich zuständigen Stelle der WLV die<br />

Durchführung und Förderung von<br />

Schutzmaßnahmen beantragen. Wichtige<br />

Voraussetzung ist, dass die<br />

Gemeinde über einen genehmigten<br />

Gefahrenzonenplan verfügt und diesen<br />

in der Raumplanung, im Bau- und<br />

Sicherheitswesen beachtet. Es soll<br />

dadurch sichergestellt werden, dass<br />

nicht durch technische Schutzmaßnahmen<br />

nachträglich Fehler in der<br />

Raumordung behoben werden müssen.<br />

Weitere wichtige Voraussetzung für die<br />

Planung eines Schutzprojektes ist die<br />

grundsätzliche (schriftliche) Erklärung<br />

der Interessenten zur Leistung finanziellen<br />

Beitragsleistung.<br />

Sofern ein Schutzvorhaben als förderungswürdig<br />

befunden wurde, kann die<br />

zuständige Dienststelle der WLV die Planung<br />

in Angriff nehmen. Die Planungskosten<br />

für Maßnahmen der Wildbachund<br />

Lawinenverbauung trägt zur Gänze<br />

der Bund. Auch die Abwicklung der<br />

erforderlichen Behördenverfahren wird<br />

in der Regel von der Dienstelle der WLV<br />

für die Interessenten übernommen.<br />

Lärm macht krank.<br />

sowie Haupteisenbahnstrecken mit mehr<br />

als 60.000 Zügen pro Jahr in „strategischen<br />

Umgebungslärmkarten“ vor. Auf dieser<br />

Grundlage werden bis 31.5.2008 erste<br />

Aktionspläne für die großen Ballungsräume,<br />

Großflughäfen und Hauptverkehrsrouten<br />

erarbeitet.<br />

In Österreich wurden von Bund, Ländern<br />

und Gemeinden bereits umfangreiche<br />

Investitionen in passive Lärmschutzmaßnahmen<br />

– Lärmschutzwände, Lärmschutzfenster,<br />

lärmarme Fahrbahndecken<br />

– an den Hauptverkehrswegen gesetzt.<br />

„Das Bundes-Lärmschutzgesetz ermöglicht<br />

nun weitere wichtige Schritte bei<br />

der Lärmbekämpfung“, so der Umweltminister<br />

abschließend.<br />

Lebensministerium im Internet: http://www.lebensministerium.at<br />

Altlastensanierung: Förderungen<br />

für Gemeinden<br />

Noch für dieses Jahr ist die Schaffung eines<br />

eigenen Verwaltungsverfahrens zur effizienteren<br />

Altlastensanierung geplant. Mit dem<br />

Altlastengesetz sollen die vorrangigen Kontaminationen<br />

flächendeckend erfasst und in<br />

den nächsten Jahrzehnten entsprechend<br />

der ökologischen Dringlichkeit saniert werden.<br />

Dabei sollen die Sanierungsziele und<br />

die Folgenutzung der Liegenschaften bestmöglich<br />

aufeinander abgestimmt werden.<br />

Ein Ansuchen auf Förderung zur Finanzierung<br />

von Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen<br />

bei Altlasten kann gemäß § 32<br />

Umweltförderungsgesetz (UFG)1993 idgF.<br />

BGBl. I, Nr 136-<strong>2004</strong>, auch von einer<br />

Gemeinde oder einem Gemeindeverband<br />

gestellt werden. In den letzten beiden Jahren<br />

(2003 und <strong>2004</strong>) wurden zur Sicherung<br />

und Sanierung von Altlasten Fördermittel<br />

in der Höhe von rd. Euro 53 Mio. für<br />

Gemeinden genehmigt und zugesichert.<br />

KOMMUNAL 33


In einzelnen Unternehmen<br />

wurden Gesundheitszirkel<br />

durchgeführt, in denen<br />

gesundheitsrelevante Probleme<br />

und Lösungen mit den<br />

MitarbeiterInnen erarbeitet<br />

wurden.<br />

Gesunde Unternehmen – Gesunde Regionalentwicklung<br />

Arbeitsqualität bindet<br />

Betriebliche Gesundheitsförderung ist in kleineren und mittleren Unternehmen immer<br />

noch weit weniger verbreitet als in großen Betrieben. Ein Netzwerk wirkt in der Region<br />

Steyr durch die Nutzung von Synergien diesem Mangel entgegen.<br />

Höhere Mobilität und die demografische<br />

Entwicklung – das sind zwei Ursachen,<br />

die ExpertInnen für einen zukünftigen<br />

Mangel an Arbeitskräften verantwortlich<br />

machen. Das zwingt Unternehmen<br />

immer mehr zu überlegen, wie sie bei<br />

der Bindung von ArbeitnehmerInnen<br />

gegenüber dem Mitbewerb punkten können.<br />

„Für die Region Steyr ist absehbar,<br />

dass in Zukunft auch die Qualität der<br />

Arbeitsbedingungen dazu beitragen<br />

wird, dass sich qualifizierte MitarbeiterInnen<br />

für die Unternehmen der Region<br />

entscheiden. Zu den Arbeitsbedingungen<br />

gehören längst nicht mehr nur ein guter<br />

Lohn, sondern immer mehr auch die<br />

Gesundheit. Denn einerseits werden<br />

»<br />

ArbeitnehmerInnen immer länger arbeiten<br />

müssen und andererseits müssen sie<br />

immer mehr Kosten für Gesundheit<br />

selbst tragen“, erklärt Mag. Walter Ortner,<br />

Geschäftsführer der TIC Steyr GmbH<br />

und Projektleiter des Projekts „Netzwerk<br />

Gesunde Unternehmen Steyr“. Das Projekt<br />

wurde vom Fonds Gesundes Österreich,<br />

der OÖ. Gebietskrankenkasse, dem<br />

Krankenanstaltenfonds OÖ, der Stadt<br />

Steyr, der Wirtschaftskammer und der<br />

Arbeiterkammer OÖ, dem ÖGB sowie<br />

der Hypo Landesbank und der Versiche-<br />

34 KOMMUNAL<br />

Die Qualität der Arbeitsbedingungen<br />

bindet<br />

Menschen an die Region.<br />

Mag. Walter Ortner<br />

Projektleiter „Netzwerk Gesunde<br />

Unternehmen Steyr“<br />

«<br />

rung Uniqua gefördert und im August<br />

<strong>2004</strong> erfolgreich abgeschlossen. Zum<br />

Ziel hatte sich das ehrgeizige Programm<br />

gesetzt, betriebliche Gesundheitsförderung<br />

unternehmensübergreifend in kleineren<br />

und mittleren Betrieben (KMU)<br />

umzusetzen. „Den Vorteil betrieblicher<br />

Gesundheitsförderung haben große<br />

Betriebe schon lange erkannt, KMUs hingegen<br />

hinken da hinterher. Für sie lässt<br />

das Tagesgeschäft wenig Spielraum und<br />

verhindert oft, dass an sich interessierte<br />

Betriebe ihre vorhandene Motivation in<br />

Richtung Gesundheitsförderung dann<br />

auch tatsächlich umsetzen“, erklärt Ortner.<br />

Gemeinsam gesund<br />

Insgesamt sechs Unternehmen der<br />

Region fanden sich im Rahmen des<br />

Projekts zum „Netzwerk Gesunde<br />

Unternehmen Steyr“ zusammen. „Über<br />

die Anstrengungen einzelner Unternehmen<br />

hinaus konnte so ein Mehr an<br />

Qualität durch Erfahrungsaustausch<br />

und Zusammenarbeit zwischen Unternehmen<br />

entstehen. Einmal Entwickeltes<br />

konnte auch woanders umgesetzt<br />

werden, Vorträge gemeinsam durchgeführt<br />

werden. Und letztendlich lag es am<br />

Erfahrungsaustausch in der Gruppe, dass<br />

alle Unternehmen durchgehalten haben.<br />

Ohne diese Möglichkeit wären wahrscheinlich<br />

zwei Drittel auf der Strecke<br />

geblieben“, betont der Projektleiter.<br />

Nach anfänglicher Skepsis der Beteiligten<br />

entwickelte sich das Projekt sehr<br />

positiv. „Es musste erst mit viel Energie<br />

eine Vertrauensbasis geschaffen werden.<br />

Erst dann wagten die sehr unterschiedli-<br />

chen Unternehmen auch über belastende<br />

Betriebsinterna zu diskutieren.<br />

Etwa: Was tun, wenn eine ganze Abteilung<br />

wegbricht?“<br />

In den einzelnen Unternehmen wurden<br />

Gesundheitszirkel durchgeführt, in<br />

denen gesundheitsrelevante Probleme<br />

und Lösungen mit den MitarbeiterInnen<br />

erarbeitet wurden. Im Fall von SKF<br />

Österreich AG, dem größten der beteiligten<br />

Unternehmen, waren das 100 Maßnahmenvorschläge.<br />

Mag. Ortner: „Das Netzwerk schuf aber<br />

auch für die gesamte Region eine praktische<br />

Anschauungsmöglichkeit für Unternehmen<br />

und Verbände, wie moderne<br />

betriebliche Gesundheitsarbeit unter<br />

Einbeziehung der MitarbeiterInnen<br />

gestaltet werden kann und welche<br />

Ergebnisse sie bringen.“ Außerdem<br />

wurde ein ModeratorInnenpool für<br />

Gesundheitszirkelarbeit geschaffen, der<br />

auch von anderen Unternehmen in<br />

Zukunft angesprochen werden kann.<br />

Information & Kontakt<br />

TIC Steyr GmbH, Mag. Walter Ortner<br />

Im Stadtgut A1, 4407 Steyr<br />

Tel. 07252/220-100<br />

e-mail: ortner@tic-steyr.at<br />

www.tic-steyr.at<br />

Kontakt<br />

Fonds Gesundes Österreich –<br />

FGÖ, Mariahilferstraße 176,<br />

A-<strong>11</strong>50 Wien, Tel. 01/8950400,<br />

Fax: 01/8950400-20,<br />

gesundes.oesterreich@fgoe.org


KOMMUNAL<br />

PRAXIS<br />

Mobilfunk und Gesundheit: Europäische Studie gibt Entwarnung<br />

Frühere Studien wurden entkräftet<br />

Der 147 Seiten starke Endbericht<br />

des PERFORM B Forschungsprogramms<br />

zur<br />

Untersuchung vermuteter<br />

Einflüsse des Mobilfunks auf<br />

die Gesundheit liefert aussagekräftige<br />

Fakten aus in vivo<br />

und in vitro Studien. Die<br />

aktuellen Ergebnisse des<br />

innerhalb des 5. Europäischen<br />

Rahmenprogramms<br />

ausgerichteten Forschungsprojekts<br />

wurden aus Replikationsstudien<br />

gewonnen.<br />

Die Resultate der PERFORM<br />

Mitte Juni wird Europas<br />

modernste Kläranlage in<br />

Wien eröffnet.<br />

B Forschung konnten die aus<br />

den drei früheren Studien<br />

gewonnen Rückschlüsse auf<br />

Enzym-Aktivität, Genschädigung<br />

und Orientierungsverlust<br />

bei Nagetieren aufgrund<br />

von Funkwellen nicht<br />

bestätigen.<br />

Die Tatsache, dass jeweils<br />

zwei Laboratorien die Versuche<br />

gleichzeitig unternommen<br />

haben, die Ergebnisse<br />

früherer Studien zu wiederholen<br />

und zu belegen, trägt<br />

erheblich zur Bedeutung der<br />

Gewässerschutz Wien<br />

Modernste Kläranlage<br />

Europas<br />

Mit dem Weltwassertag am<br />

22. März leitete die UNO ihre<br />

Dekade mit dem Motto<br />

„Water for Life“ ein. In Wien<br />

werden in diesem Zusammenhang<br />

innovative und<br />

zukunftsweisende Maßnahmen<br />

und Zielsetzungen für<br />

den Gewässerschutz festgelegt.<br />

Dazu zählt auch die<br />

Erweiterung der Hauptkläranlage<br />

Wien: die EbS eröffnet<br />

am 18. Juni die modernste<br />

Kläranlage Europas.<br />

Aktion: Gratis-Internet für Gemeindebürger<br />

XLink errichtet die schnellsten<br />

Gemeinden Österreichs<br />

XLink, der seit 25 Jahren rein<br />

Österreichische Full-Service-<br />

Provider, bietet allen Gemeinden<br />

Österreichs eine einmalige<br />

Super Breitband Aktion an.<br />

Die zukünftig so entscheidende<br />

Breitbandversorgung<br />

von Betrieben und Bürgern<br />

war bisher nur großen Städten<br />

und Ballungsgebieten vorbehalten.<br />

Viele Gemeinden<br />

und deren Bewohner kamen<br />

bisher gar nicht, oder nur<br />

schwer, zu preiswerten und<br />

super-schnellen Breitbandanbindungen.<br />

Jede Gemeinde, die sich jetzt<br />

unter www.xlink.at/citynet<br />

anmeldet, kann teilzunehmen.<br />

XLink übernimmt die Entbündelung<br />

des Wählamtes inklusive<br />

Wireless Infrastruktur.<br />

Die Anmeldefrist läuft bis<br />

30. Mai 2005. Die 20 ersten<br />

Gemeinden werden anschließend<br />

von XLink kontaktiert.<br />

nun verfügbaren beweiskräftigen<br />

Informationen bei<br />

zukünftigen Bewertungen<br />

des Kenntnisstandes dieses<br />

Wissenschaftszweigs auf<br />

allen Ebenen bei. Das aktuelle<br />

Gesamtbild des Wissens<br />

zeigt, dass bei Einhaltung<br />

der international anerkannten<br />

Grenzwertempfehlungen<br />

keine gesundheitliche Beeinträchtigung<br />

durch Mobilfunk<br />

gegeben ist.<br />

Mehr Informationen unter<br />

www.fmk.at<br />

In den nächsten fünf Jahren<br />

wird das gesamte Fernwärmenetz<br />

der Stadt Salzburg auf<br />

Heißwasserbetrieb vereinheitlicht.<br />

Vom Süden ausgehend<br />

wird das Gebiet der Altstadt<br />

auch umgestellt.<br />

Seit über 50 Jahren werden<br />

Häuser der Stadt Salzburg mit<br />

Fernwärme versorgt. Derzeit<br />

werden noch 65 Prozent des<br />

Netzes mit Dampf als Wärmeträger<br />

betrieben. Durch den<br />

Betrieb mittels Heißwasser<br />

werden die Netzverluste mini-<br />

Das aktuelle Gesamtbild des<br />

Wissens zeigt, dass bei Einhaltung<br />

der international<br />

anerkannten Grenzwertempfehlungen<br />

keine gesundheitliche<br />

Beeinträchtigung<br />

durch Mobilfunk gegeben ist.<br />

Fernwärme: Salzburg stellt Netz um<br />

Heißwasser heizt Mozartstadt ein<br />

Der Überspannungs-Ableiter<br />

von DEHN setzt<br />

neue Maßstäbe.<br />

miert, Brennstoffe eingespart<br />

und die Effizienz der Fernwärme<br />

erhöht. So können<br />

nach vollständiger Umstellung<br />

jährlich bis zu 65.000<br />

Tonnen CO2 eingespart werden.<br />

Informationen sowie<br />

weitere Details zur Umstellung<br />

sind im Internet unter<br />

www.salzburg-ag.at/<br />

fernwaerme abrufbar.<br />

Zum Download stehen auch<br />

ein Folder und eine Liste der<br />

Umstellgebiete mit Umstellzeitraum<br />

bereit.<br />

Blitzschutz: Neuheit<br />

Pro-Active-Thermo-<br />

Control<br />

Der Überspannungs-Ableiter DEHNguard<br />

® setzt neue Maßstäbe: Mit „Pro-<br />

Active-Thermo-Control“ ist er der<br />

erste Überspannungs-Ableiter der<br />

„mitdenkt“ und rechtzeitig vor Ausfall<br />

des Überspannungsschutzes den<br />

Anwender warnt. Tritt infolge einer<br />

erhöhten energetischen Belastung die<br />

Gefahr einer Schädigung der Varistorstruktur<br />

auf, wird der Anwender<br />

durch ein Signal gewarnt – und dies<br />

bevor die Anlage schutzlos ist.<br />

Mehr Infos auf www.dehn.at


Wirtschafts-Info<br />

Was der FinanzCheck der BA-CA für Gemeinden bringt<br />

Mehr Geld durch<br />

Optimierung<br />

Österreichs Gemeinden müssen – ebenso wie Unternehmen, die Erfolge feiern wollen –<br />

ständig ihre finanziellen Möglichkeiten im Auge behalten. Und bei Bedarf auch<br />

Strategien einsetzen, mit denen man noch schlummernde Potentiale wecken kann.<br />

Wenn der erfolgreiche Bundesliga-Verein<br />

SV Mattersburg wieder einmal ein<br />

Spiel für sich entscheiden konnte, dann<br />

herrscht für die Mattersburger der<br />

Himmel auf Erden. Damit es auf dem<br />

Rasen immer so rund läuft, werden die<br />

Spiele analysiert und die Strategien<br />

optimiert. Ähnlich empfindlich wie die<br />

Fan-Seele kann das Gemeindebudget<br />

reagieren, wenn sich die Rahmenbedingungen<br />

zum Negativen ändern. Die<br />

Finanzverantwortlichen der Gemeinden<br />

sind darum mehr denn je gefordert,<br />

ihren Finanzhaushalt betriebswirtschaftlich<br />

unter die Lupe zu nehmen<br />

um Optimierungsstrategien zu finden.<br />

„Wir brauchen vor allem solche Strategien,<br />

die unser Budget schonen. Der<br />

Schuldenstand einer Gemeinde darf<br />

schon allein im Hinblick auf die EU-<br />

Stabilitätskriterien nicht weiter erhöht<br />

werden“, erklärt Ingrid Salamon, die<br />

Bürgermeisterin von Mattersburg die<br />

Herausforderungen, denen sich nicht<br />

nur die burgenländische Stadt, sondern<br />

alle Gemeinden Österreichs vermehrt<br />

stellen müssen.<br />

In jedem Gemeindebudget<br />

gibt es Potential<br />

Mattersburg hat in den letzten Jahren<br />

zahlreiche Investitionen für Familien,<br />

»<br />

36 KOMMUNAL<br />

Wir haben aus den<br />

Ergebnissen des<br />

FinanzChecks wichtige<br />

Erkenntnisse gewonnen.<br />

Bürgermeisterin Ingrid Salamon,<br />

Stadtgemeinde Mattersburg<br />

Mattersburg hat in den letzten Jahren viel investiert – und es gibt noch viel zu tun.<br />

Bildung, Kultur, Sportmöglichkeiten<br />

und soziale Einrichtungen getätigt –<br />

und es gibt noch viel zu tun. Um diesen<br />

Planungs- und Investitonsaufwand realisieren<br />

zu können, muss der Finanzhaushalt<br />

laufend beobachtet werden.<br />

Dr. Martin Frank, Ressortleiter Public<br />

Sector der Bank Austria Creditanstalt,<br />

umreißt die Probleme, die sich im<br />

Finanzhaushalt von Gemeinden ergeben<br />

können: „Aufgrund des meist langfristigen<br />

Charakters von Infrastrukturinvestitionen<br />

setzt sich das Schuldenportfolio<br />

von Gemeinden meist aus<br />

Finanzierungen unterschiedlichster<br />

„Epochen“ zusammen:<br />

Hochverzinste Fixzinsdarlehen<br />

aus Hochzinsperioden<br />

mischen sich<br />

«<br />

mit variablen Zinsvereinbarungen,<br />

Euro-<br />

Darlehen mit Fremdwährungsfinanzierungen,<br />

kurze Restlaufzeiten<br />

mit Rückzahlungshorizonten<br />

von 25 Jah-<br />

ren und länger.”<br />

Und damit ist der Risikogehalt von<br />

kommunalen Finanzhaushalten bereits<br />

in seinen wesentlichsten Zügen umrissen:<br />

Finanzierungsstrukturen, die zum<br />

Zeitpunkt der Entscheidung richtig und<br />

gut waren, können sich im Zeitablauf<br />

insbesondere durch die Veränderungen<br />

von Zinssätzen und Währungskursen<br />

als nachteilig herausstellen und – wenn<br />

der Optimierungsbedarf nicht rechtzeitig<br />

erkannt wird – die Gemeinde letztendlich<br />

teuer zu stehen kommen.<br />

Die BA-CA zeigt Optimierungsmöglichkeiten<br />

Die Bank Austria Creditanstalt bietet<br />

Gemeinden, die ihren Finanzhaushalt<br />

optimieren wollen, einen umfangreichen<br />

FinanzCheck. Im Erstgespräch<br />

wird gemeinsam mit den Experten der<br />

BA-CA die gesamte Finanzsituation der<br />

Gemeinde dargestellt und festgelegt,<br />

welche Finanzpositionen analysiert


werden sollen. Dr. Frank: „In Frage<br />

dafür kommen sowohl bereits bestehende<br />

Positionen, auf Wunsch aber<br />

auch geplante Vorhaben. Im Fokus<br />

eines FinanzChecks stehen Schuldenpositionen,<br />

die zum Beispiel auf Kapitalbindung,<br />

Zinsänderungsrisiko und ihre<br />

Anfälligkeit für Wechselkursschwankungen<br />

untersucht werden. Natürlich<br />

kann der FinanzCheck bei Bedarf auch<br />

auf Finanzguthaben und andere<br />

Aspekte des Finanzmanagements ausgedehnt<br />

werden.“<br />

Fast immer stellt sich bei der Analyse<br />

heraus, dass durch neue Vereinbarungen<br />

in den Bereichen Zinsen, Tilgung<br />

oder auch Währung bestimmte Risken<br />

eingedämmt und oft gleichzeitig sogar<br />

die Belastungen deutlich reduziert werden<br />

können.<br />

Derzeit befinden sich die Zinsen in einer<br />

historischen Tiefphase – mit Steigerung<br />

ist zu rechnen. Es ist daher empfehlenswert,<br />

jetzt Vorsorge zu treffen, um bei<br />

steigenden Zinsen nicht von zusätzlichen<br />

Kosten überrascht zu werden.<br />

Das Ergebnis des FinanzChecks enthält<br />

eine vollkommen neutrale Darstellung<br />

der übermittelten Finanzpositionen,<br />

sowie die damit verbundenen Auswirkungen<br />

bei Änderungen der Zins- oder<br />

Währungsmärkte.<br />

Die Gemeinde Mattersburg hat den<br />

FinanzCheck bereits durchgeführt und<br />

hält mit dem individuell erstellten<br />

Chancen/Risiko-Profil eine gute Entscheidungsbasis<br />

für die künftige Ausrichtung<br />

des Finanzhaushalts in der<br />

Hand. Bürgermeisterin Salamon: „Wir<br />

haben aus den Ergebnissen des Finanzchecks<br />

wichtige Erkenntnisse gewonnen<br />

– zum Beispiel, daß das Zinsrisiko<br />

bei bestimmten Positionen durch Absicherungsgeschäfte<br />

wie Swap und Cap<br />

minimiert werden kann. Wir werden<br />

Die Vorteile des Finanz-<br />

Checks auf einen Blick<br />

◆ Detailinterpretation bestehender<br />

Finanzpositionen<br />

◆ Information über mögliche<br />

Fremdwährungs- und Zinsrisken<br />

◆ Transparente Informationsbasis<br />

für Budgetierungsprozesse<br />

◆ Darstellung versteckter Finanzrisken<br />

◆ Identifizierung von Optimierungspotentialen<br />

◆ Verbesserung der Liquiditätssituation<br />

Präsentation und Diskussion der Analyseergebnisse des FinanzChecks der BA-CA.<br />

»<br />

In jedem Bundesland<br />

wird ein spezialisiertes<br />

Kommunal-Betreuungscenter<br />

eingerichtet.<br />

Dadurch können wir mit<br />

noch größerer Aufmerksamkeit<br />

den Gemeinden<br />

bei ihren Herausforderungen<br />

zur Seite zu stehen.<br />

Dr. Martin Frank,<br />

BA-CA Resortleiter Corporate<br />

Finance & Public Sector<br />

diese und andere Möglichkeiten zur<br />

Finanzoptimierung in den Gremien<br />

gemeinsam erörtern und dann entsprechende<br />

Maßnahmen treffen.“<br />

Full Service für<br />

Gemeinden<br />

«<br />

Eine Neustruktur des BA-CA Betreuungskonzepts<br />

bringt wesentliche Vorteile<br />

für Kunden der öffentlichen Hand.<br />

Erwin Tögel, Leiter der neuen Einheit<br />

Öffentliche Hand und Stadt Wien:<br />

„Diese Kunden werden in Zukunft von<br />

einem eigenen Profit Center betreut, in<br />

dem vom einfachen Tagesgeschäft bis<br />

hin zur Entwicklung komplexer Finan-<br />

zierungs- und Veranlagungslösungen<br />

sämtliche kundengerichteten Aktivitäten<br />

gebündelt sind. Für jedes Bundesland<br />

wird ein eigenes Kommunalbetreuungscenter<br />

eingerichtet, das in<br />

Zusammenarbeit mit dem zentralen<br />

Kompetenzzentrum für die öffentliche<br />

Hand Ansprechpartner in allen Finanzfragen<br />

vor Ort ist. Durch diese neue<br />

Betreuungskonzeption können wir mit<br />

noch größerer Aufmerksamkeit den<br />

Gemeinden bei ihren großen Herausforderungen<br />

zur Seite stehen.“<br />

Informationen:<br />

Bank Austria Creditanstalt<br />

Öffentliche Hand und<br />

Stadt Wien<br />

Erwin Tögel, Wolfgang Figl<br />

Telefon 050505/95120 und 44876<br />

Regionale Kompetenzzentren:<br />

Niederösterreich<br />

2000 Stockerau, Sparkassaplatz 1<br />

Telefon: 050505 / 51210<br />

Burgenland<br />

7400 Oberwart<br />

Telefon: 050505 / 34 381<br />

Steiermark:<br />

8010 Graz, Herrengasse 15<br />

Telefon: 050505 / 93125<br />

Kärnten:<br />

9500 Villach, Hans Gasser Platz 8<br />

Telefon: 050505 / 94107<br />

Oberösterreich:<br />

4021 Linz, Johann-K.-Vogel Str. 7-9<br />

Telefon: 050505 / 97400<br />

Salzburg:<br />

5020 Salzburg, Faberstraße 10<br />

Telefon: 050505 / 96150<br />

Tirol:<br />

6020 Innsbruck, Maria-Theresien-<br />

Str. 36, Telefon: 050505 / 65123<br />

Vorarlberg<br />

6900 Bregenz, Rathausstraße 25<br />

Telefon: 050505 / 98180<br />

KOMMUNAL 37<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

15. - 16. Juni 2005 im Salzburg Congress<br />

Kongress und Fachmesse GasWasser<br />

Die Österreichische Vereinigung für<br />

das Gas- und Wasserfach (ÖVGW)<br />

wird ihre wichtigste Veranstaltung, den<br />

Kongress mit Fachmesse GasWasser,<br />

am 15. und 16. Juni 2005 im neuen<br />

Kongresszentrum der Stadt Salzburg<br />

abhalten.<br />

Hervorragende Plattform<br />

Die ÖVGW erwartet zu diesem Event,<br />

welches Gasnetzbetreiber, Trinkwasserversorger<br />

und die fachspezifische Industrie<br />

vereint, rund 400 Teilnehmer aus<br />

dem In- und Ausland. Zahlreiche aktuelle<br />

Vorträge der Bereiche Erdgas und<br />

Trinkwasser bieten nicht nur Insidern<br />

der Branchen eine hervorragende Plattform<br />

für Gedankenaustausch und Diskussion,<br />

auch Politik und Behörden<br />

sind herzlich eingeladen, sich an dem<br />

Diskurs der österreichischen Versorgungswirtschaft<br />

zu beteiligen. Die Themenkreise<br />

fokussieren sich auf die<br />

Kernkompetenzen der ÖVGW wie<br />

Regelsetzung, Zertifizierung und Forschung,<br />

beschäftigen sich aber auch mit<br />

38 KOMMUNAL<br />

Das Kongresszentrum Salzburg ist Veranstaltungsort.<br />

internationalen Themen wie beispielsweise<br />

dem EU Wassermarkt. Doch auch<br />

die neueste Umfrage der ÖVGW zum<br />

Thema Wasser wird der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt.<br />

Präsentation modernster<br />

Produkte<br />

Darüber hinaus werden im Rahmen<br />

einer umfangreichen - in Österreich in<br />

diesem Umfang einzigartigen - Fachmesse<br />

modernste technische Produkte<br />

präsentiert, die im Bereich der Gasund<br />

Wasserversorgung ihre Verwendung<br />

finden.<br />

Der Besuch der Fachmesse ist nicht an<br />

die Teilnahme am Kongress gebunden<br />

und kann auch mit einer Tageskarte<br />

erfolgen.<br />

Informationen &<br />

Anmeldung:<br />

ÖVGW, Frau Beate Röhrling<br />

Schubertring 14, 1010 Wien<br />

Tel.: +43 (0)1 513 15 88-20<br />

roehrling@ovgw.at<br />

www.ovgw.at<br />

E.E.


Für 2006 prognostiziert das WIFO<br />

einen Anstieg des realen BIP von 2,3<br />

Prozent. Die wirtschaftliche Entwicklung<br />

wird von den Exporten getragen.<br />

Sie steigen heuer real um sechs Prozent<br />

und im nächsten Jahr um sieben Prozent.<br />

Die österreichische Wirtschaft<br />

kann sich daher trotz der Aufwertung<br />

des Euro auf den internationalen Märkten<br />

gut behaupten. Die Inlandsnachfrage<br />

entwickelt sich schwächer und<br />

bleibt auch hinter den ursprünglichen<br />

Annahmen zurück.<br />

Die Investitionen werden heuer um 1,6<br />

Prozent real ausgeweitet, wobei das<br />

Auslaufen der Investitionszuwachsprämie<br />

(Ende <strong>2004</strong>) dämpfend wirkt. Der<br />

reale Konsum steigt 2005 (nach der<br />

Dezemberprognose) real um 2,1 Prozent<br />

(im September war noch mit 2,5<br />

Prozent gerechnet worden). Im nächsten<br />

Jahr wird mit einer stärkeren<br />

Zunahme der Investitionen gerechnet<br />

als heuer. Das WIFO nimmt einen realen<br />

Anstieg um 2,7 Prozent an, der vor<br />

allem von den Ausrüstungen genährt<br />

wird. Der private Konsum wächst im<br />

nächsten Jahr real mit 2,2 Prozent<br />

etwa gleich stark wie heuer.<br />

Für die öffentlichen Haushalte, insbesondere<br />

die Ertragsanteile, sind jedoch<br />

die nominellen Wachstumsraten des<br />

BIP maßgebend. Hier zeigt sich für<br />

2005 ein etwas anderes Bild als beim<br />

realen BIP. Das WIFO hat in seiner<br />

Dezemberprognose für 2005 die nominelle<br />

Wachstumsrate (im Gegensatz zur<br />

realen) auf 4,5 Prozent erhöht (im September<br />

war für 2005 mit 4,3 Prozent<br />

gerechnet worden). Für 2006 wird eine<br />

nominelle Wachstumsrate von 3,9 Prozent<br />

erwartet.<br />

Die Löhne und Gehälter werden (pro<br />

Beschäftigtenverhältnis) heuer um 2,3<br />

Prozent und im kommenden Jahr um<br />

2,5 Prozent wachsen. Die Beschäftigung<br />

steigt 2005 um 0,8 Prozent und<br />

2006 um 0,9 Prozent. Die Lohnsumme,<br />

die für die Einnahmen aus der Kommunalsteuer<br />

maßgeblich ist, wird daher<br />

heuer um 3,3 Prozent und im nächsten<br />

Jahr um 3,5 Prozent zunehmen.<br />

Entwicklung der<br />

Ertragsanteile<br />

Die Steuereinnahmen werden sowohl<br />

2005 als auch 2006 durch die Steuerreform<br />

gedämpft. Das Steueraufkommen<br />

(brutto) wird heuer nur um etwa 0,2<br />

Prozent höher sein als<br />

<strong>2004</strong>. Die einkommensabhängigen<br />

Steuern werden heuer<br />

weniger Einnahmen<br />

bringen als im Vorjahr.<br />

Ihre Einnahmen<br />

werden um fast 3 Prozent<br />

geringer sein als<br />

<strong>2004</strong>. Die Umsatzsteuer<br />

und die<br />

übrigen Steuern können<br />

die Auswirkungen der Steuerreform<br />

nicht kompensieren. In der Mineralölsteuer<br />

spiegeln sich die abnehmenden<br />

Effekte des Tanktourismus. Ihre<br />

Zuwachsrate ist daher deutlich<br />

schwächer als in den Vorjahren.<br />

Im Jahre 2006 sind in den gewinnabhängigen<br />

Steuern die Effekte der Steuerreform<br />

(weiter) spürbar. Das gilt insbesondere<br />

für die Körperschaftsteuer.<br />

Die zeitliche Verteilung der Einnahmen-<br />

Finanzen<br />

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Österreich<br />

Konjunktur entwickelt<br />

sich verhalten<br />

WIFO-Experte Prof. Gerhard Lehner hat in seiner Prognose für den Österreichischen<br />

Gemeindebund die reale Wachstumsrate des BIP für 2005 nach unten korrigiert.<br />

Er rechnet nunmehr mit einer Zunahme von 2,2 Prozent (nach 2,5 Prozent in seiner<br />

Septemberprognose). KOMMUNAL bringt Details dieser Voraussage.<br />

Insgesamt werden<br />

2006 die Steuereinnahmen<br />

um 3,6 Prozent<br />

höher eingeschätzt<br />

als 2005.<br />

ausfälle zwischen den Jahren 2005/06<br />

sind bei dieser Steuer schwer abzuschätzen.<br />

In der Lohnsteuer sind die<br />

Auswirkungen der Tarifanpassung noch<br />

mit einem Zwölftel wirksam. Die anderen<br />

Steuern sind mit Ausnahme der<br />

Mineralölsteuer (Senkung der Steuer<br />

auf Biodiesel) kaum betroffen.<br />

Insgesamt werden 2006 die Steuereinnahmen<br />

um 3,6 Prozent höher eingeschätzt<br />

als 2005. Diese Zunahme ist<br />

etwas geringer als jene des nominellen<br />

BIP, sodass die globale Steuerquote<br />

2006 weiter sinkt.<br />

Aufgrund des neuen Finanzausgleichs<br />

(der Einbeziehung der bisher ausschließlichen<br />

Bundesabgaben in die<br />

gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />

und des einheitlichen Schlüssels für die<br />

gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben) werden<br />

die Ertragsanteile<br />

der Gemeinden (für das<br />

Jahr) sich annähernd<br />

gleich wie das Bruttoaufkommen<br />

entwickeln.<br />

Die Gemeinden können<br />

daher für das Jahr 2005<br />

mit einem nur sehr<br />

geringen Zuwachs der<br />

Ertragsanteile (von etwa<br />

0,2 Prozent) rechnen. Die gute Entwicklung<br />

der letzten Monate dürfte<br />

sich im Laufe des Jahres 2005 (etwas)<br />

abschwächen. Für 2006 ist mit einem<br />

Anstieg der Ertragsanteile der Gemeinden<br />

(für das Jahr) von etwa 3,6 Prozent<br />

zu rechnen (die Entwicklung der<br />

kassenmäßigen Einnahmen der<br />

Gemeinden kann davon etwas abweichen).<br />

Das gilt auch für 2005.<br />

KOMMUNAL 39


Finanzen<br />

Die Finanzierungsquellen der österreichischen Gemeinden<br />

Wie kommt das Geld in<br />

die Gemeindekassen?<br />

Exakt 14.819 Millionen Euro haben die österreichischen Gemeinden (ohne Wien) im Jahr 2003<br />

zur Bewältigung ihrer Aufgaben aufgebracht. Davon entfallen allein auf Investitionen<br />

2.242 Millionen Euro. Aus welchen Finanzierungsquellen die Gemeinden diese Ausgaben<br />

bedecken, stellt KOMMUNAL im Folgenden dar.<br />

◆ Prof. Dietmar Pilz<br />

Nach der österreichischen Finanzverfassung<br />

trägt jede Gebietskörperschaft die<br />

Kosten ihres Aufwandes selbst. Aber<br />

nur dann, wenn den österreichischen<br />

Gemeinden die dazu erforderlichen<br />

Mittel zur Verfügung stehen, können<br />

sie die im eigenen oder übertragenen<br />

Wirkungsbereich zu erbringenden Aufgaben<br />

auch erfüllen.<br />

Aus dem Rechnungsquerschnitt 2003<br />

der österreichischen Gemeinden lassen<br />

sich die Einnahmenstruktur und somit<br />

die verschiedenen Finanzierungsquellen<br />

nach folgender Gliederung darstellen.<br />

◆ Einnahmen der laufenden Gebarung<br />

◆ Einnahmen aus der Vermögensgebarung<br />

ohne Finanztransaktionen<br />

◆ Einnahmen aus Finanztransaktionen<br />

Den folgenden Ausführungen sind die<br />

einnahmenstärksten Positionen (jeweils<br />

ohne Wien) der einzelnen Gliederungen<br />

des Rechnungsquerschnittes sowie<br />

die Gesamtsumme aller Einnahmen zu<br />

entnehmen. Diese Gesamteinnahmensumme<br />

wird am Ende dieses Beitrages<br />

den Gesamtausgaben gegenüber<br />

gestellt.<br />

Einnahmen der<br />

laufenden Gebarung<br />

Den Einnahmen der laufenden Gebarung<br />

werden sämtliche Einnahmenquellen<br />

aus der laufenden Tätigkeit der<br />

Gemeinden zugeordnet und zwar jene<br />

des ordentlichen als auch jene des<br />

außerordentlichen Haushaltes.<br />

Die einzelnen Posten sind dabei nach<br />

40 KOMMUNAL<br />

aussagekräftigen Kategorien wie folgt<br />

zusammengefasst:<br />

◆ Eigene Steuern<br />

Den österreichischen Gemeinden werden<br />

aufgrund der jeweiligen Finanzausgleichsgesetze<br />

eigene Besteuerungsrechte<br />

eingeräumt. Die einzelnen Abgabentypen<br />

sind im Finanzausgleichsgesetz<br />

taxativ aufgezählt. Bei den ausschließlichen<br />

Gemeindeabgaben (Trennsystem)<br />

kommt<br />

dabei das<br />

reine Aufkommensprinzip<br />

zum Tragen.<br />

Was in einer<br />

Gemeinde<br />

an dieser<br />

Steuer aufgebracht<br />

wird, steht<br />

(eingeschränkt<br />

durch interkommunaleAusgleichsmechanismen)<br />

ausschließlich dem<br />

Was in einer<br />

Gemeinde an ausschließlichen<br />

Gemeindeabgaben<br />

aufgebracht wird, steht<br />

(eingeschränkt durch interkommunaleAusgleichsmechanismen)<br />

ausschließlich<br />

dem Haushalt der<br />

Gemeinde zur Verfügung.<br />

Haushalt der Gemeinde zur Verfügung.<br />

Im Jahr 2003 (zuletzt veröffentlichte<br />

Daten von Statistik Austria) haben<br />

die österreichischen Gemeinden<br />

Abgaben in der Höhe von fast 2,3<br />

Milliarden Euro eingehoben (siehe<br />

Grafik rechts).<br />

◆ Ertragsanteile<br />

Im Rahmen des Verbundsystems des<br />

Finanzausgleiches erhalten die österreichischen<br />

Gemeinden aus den<br />

gemeinschaftlichen Bundesabgaben in<br />

Höhe der im Finanzausgleichsgesetz<br />

geregelten unterschiedlichen Schlüsselanteile<br />

(mit dem FAG 2005 kommt<br />

rückwirkend ab 1.1.2005 ein einheitlicher<br />

Verteilungsschlüssel zur Anwendung)<br />

ihre Ertragsanteile, die aufkommensmäßig<br />

den größten Teil der<br />

Finanzierungsmittel ausmachen. Diese<br />

erste Verteilungsstufe wird als „vertikale<br />

Finanzausgleich“<br />

bezeichnet.<br />

Die weitere Verteilung der<br />

Gemeindemittel erfolgt über<br />

den horizontalen Finanzaus-<br />

gleich. Diese Verteilung auf<br />

die österreichischen<br />

Gemeinden wird anhand<br />

verschiedener Verteilungsparameter,<br />

wie der Einwohnerzahl,<br />

der abgestuften<br />

Bevölkerungszahl, dem<br />

örtlichen Aufkommen und<br />

einem Fixschlüssel vorgenommen.<br />

Die Summe der Ertragsanteile<br />

2003 betrug<br />

3.988,1 Millionen Euro.<br />

◆ Gebühren für die Benützung von<br />

Gemeindeeinrichtungen<br />

Die Gebühren für die Benützung von<br />

Gemeindeeinrichtungen und –anlagen<br />

stellen für die Gemeinden eine sehr<br />

dynamische Einnahmenquelle dar. Zu<br />

den Einrichtungen zählen insbesondere<br />

Wasserversorgungs- und Abwasserbeseitigungsanlagen<br />

sowie Vorkehrungen<br />

zur Abfuhr von Abfällen.<br />

Unter Gebühren sind sowohl laufende<br />

Benützungsgebühren, als auch einma-


Österreichs Gemeinden sind die größten<br />

öffentlichen Investoren Österreichs<br />

Gemeinde-Einnahmen aus Abgaben 2003<br />

(jüngste Daten der Statistik Austria)<br />

Ausschließliche Gemeindeabgaben in Mio. €<br />

Kommunalsteuer 1.375,4<br />

Grundsteuer A 26,2<br />

Grundsteuer B 392,5<br />

Sonstige (Fremdenverkehrsabgaben,<br />

Lustbarkeitsabgaben, Abgaben für<br />

das Halten von Tieren etc.) 483,7<br />

Gesamtsumme eigene Steuern 2003 2.277,8<br />

Gesamtsumme der Einnahmen der<br />

Vermögensgebarung (ausgewählte Posten)<br />

Einnahmen in Mio. €<br />

Veräußerung von unbeweglichem<br />

Vermögen 294,0<br />

Kapitaltransferzahlungen von Trägern<br />

des öffentlichen Rechts 845,8<br />

Sonstige Positionen wie Veräußerung<br />

von beweglichem Vermögen,<br />

Veräußerung von aktivierungspflichtigen<br />

Rechten etc. ergeben 60,0<br />

Gesamtsumme der Einnahmen der<br />

Vermögensgebarung ohne<br />

Finanztransaktionen 2003 1.199,8<br />

Einnahmen aus Finanztransaktionen<br />

Einnahmen der Finanztransaktionen in Mio. €<br />

Entnahmen aus Rücklagen 395,8<br />

Aufnahme von Finanzschulden 990,4<br />

Sonstige Positionen wie Veräußerungen<br />

von Beteiligungen und Wertpapieren,<br />

Einnahmen aus der Rückzahlung von<br />

Darlehen an Träger des öffentlichen<br />

Rechts und an Andere etc. ergeben 341,0<br />

Gesamtsumme Einnahmen aus<br />

Finanztransaktionen 2003 1.727,2<br />

Die Gesamteinnahmen der<br />

österreichischen Gemeinden 2003<br />

Die Summe aller drei Gliederungsebenen<br />

des Rechnungsquerschnittes 2003 ergeben<br />

Einnahmen in Mio. €<br />

aus der laufenden Gebarung von 10.700,9<br />

aus der Vermögensgebarung von 1.199,8<br />

und aus den Finanztransaktionen von 1.727,2<br />

somit insgesamt 13.627,9<br />

Finanzen<br />

lige Gebühren (Anschlussgebühren) zu<br />

verstehen.<br />

Die Summe der Einnahmen für die<br />

Benützung von Gemeindeeinrichtungen<br />

betrug 2003 1.325,6 Millionen Euro.<br />

In der Querschnittsrechnung sind in<br />

der laufenden Gebarung noch weitere<br />

Positionen, wie Einnahmen aus Leistungen,<br />

Einnahmen aus Besitz und<br />

wirtschaftlicher Tätigkeit, laufende<br />

Transfers von Trägern des öffentlichen<br />

Rechts etc., zusammengefasst.<br />

Die Summe der Einnahmen aus „sonstigen<br />

Positionen“ der Gemeinden<br />

betrug 2003 3.109,4 Millionen Euro.<br />

Die Gesamtsumme der Einnahmen<br />

der laufenden Gebarung erreichte<br />

2003 eine Höhe von 10.700,9 Millionen<br />

Euro.<br />

Einnahmen aus der<br />

Vermögensgebarung ohne<br />

Finanztransaktionen<br />

Zu den wichtigsten Kategorien der Einnahmen<br />

aus<br />

der Vermögensgeba-<br />

rung zählen<br />

die Einnahmen<br />

aus der<br />

Veräußerung<br />

von unbeweglichen<br />

und beweglichenVermögen<br />

sowie<br />

Einnahmen<br />

aus Kapitaltransferzahlungen.<br />

Die<br />

nebenstehende<br />

Tabelle enthält<br />

die<br />

wesentlich-<br />

Zu den wichtigsten<br />

Kategorien der Einnahmen<br />

aus der kommunalen<br />

Vermögensgebarung<br />

zählen die Einnahmen<br />

aus der Veräußerung<br />

von unbeweglichem und<br />

beweglichem Vermögen<br />

sowie Einnahmen<br />

aus Kapitaltransferzahlungen.<br />

sten Positionen betragsmäßig aufgelistet<br />

sowie die Gesamtsumme der Einnahmen<br />

aus der Vermögensgebarung.<br />

Einnahmen aus<br />

Finanztransaktionen<br />

Zu den bedeutendsten Einnahmen aus<br />

Finanztransaktionen zählen vor allem<br />

die Aufnahmen von Finanzschulden,<br />

die Entnahmen aus Rücklagen sowie<br />

die Veräußerung von Beteiligungen<br />

und Wertpapieren. Betragsmäßig<br />

nimmt die Aufnahme von Finanzschulden<br />

die größte Position ein, wie dies<br />

nebenstehende Tabelle zeigt.<br />

KOMMUNAL 41


Finanzen<br />

Gesamteinnahmen der<br />

österreichischen<br />

Gemeinden 2003<br />

Die Summe aller drei Gliederungsebenen<br />

des Rechnungsquerschnittes 2003<br />

ergeben Einnahmen aus der laufenden<br />

Gebarung von 10.700,9 Millionen<br />

Euro, aus der Vermögensgebarung von<br />

1.199,8 Millionen und aus den Finanztransaktionen<br />

von 1.727,2 Millionen,<br />

ergibt insgesamt also 13.627,9<br />

Millionen Euro.<br />

Bezieht man in diese Gesamteinnahmensumme<br />

noch die Zuführung aus<br />

dem ordentlichen Haushalt und die<br />

Rückführung aus dem ordentlichen<br />

Haushalt und<br />

die Abwicklung<br />

des Soll-<br />

Überschusses/Abganges<br />

des Vorjahres<br />

mit ein,<br />

ergibt sich<br />

eine Einnahmensumme<br />

von insgesamt<br />

15.008,2 Millionen<br />

Euro<br />

für das Jahr<br />

2003.<br />

Den Gesamteinnahmen<br />

von 15.008,2<br />

Millionen stehen, wie eingangs bereits<br />

erwähnt, Ausgaben von 14.819 Millionen<br />

Euro gegenüber, sodass das Jahr<br />

2003 mit einem positiven administrativen<br />

Jahresergebnis für die österreichischen<br />

Gemeinden von 189 Millionen<br />

Euro abgeschlossen werden<br />

konnte.<br />

Nicht alle angeführten Einnahmen bilden<br />

auch einen effektiven Vermögenszuwachs.<br />

So stellen zum Beispiel die<br />

Einnahmen aus der Veräußerung von<br />

unbeweglichem und beweglichem Vermögen<br />

innerhalb der Vermögensgebarung<br />

eine Vermögensumschichtung<br />

dar, wie auch die Einnahmen der<br />

Finanztransaktionen, insbesondere die<br />

Aufnahme von Finanzschulden. Bei<br />

den Einnahmen aus der Auflösung von<br />

Rücklagen fand der Geldmittelzufluss<br />

in die Gemeindekassa bereits in Vorperioden<br />

statt.<br />

Als klassische Vermögenszuwächse gelten<br />

aber die Ertragsanteile, die gemeindeeigenen<br />

Steuern, die Gebühren, die<br />

Einnahmen aus Leistungen und wirtschaftlicher<br />

Tätigkeit sowie die<br />

gewährten Bedarfszuweisungen.<br />

Nicht alle angeführten<br />

Einnahmen bilden<br />

auch einen effektiven<br />

Vermögenszuwachs. Bei<br />

den Einnahmen aus der<br />

Auflösung von Rücklagen<br />

fand der Geldmittelzufluss<br />

in die Gemeindekassa<br />

bereits in<br />

Vorperioden statt.<br />

42 KOMMUNAL<br />

Aus welchen Quellen<br />

kommt das Geld nun?<br />

Diese Finanzierungsquellen sind alle in<br />

den Rechnungsquerschnittsbereichen<br />

enthaltene Einnahmen eines Jahres,<br />

die auch für die Finanzierung von<br />

Investitionen herangezogen werden.<br />

Das Aufkommen<br />

an<br />

Steuern und<br />

Abgaben<br />

(daraus<br />

abgeleitet<br />

auch jenes<br />

der Ertragsanteile)<br />

für<br />

das laufende<br />

Jahr 2005<br />

und das Folgejahr<br />

wird<br />

zwar durch<br />

Im gesamtstaatlichen<br />

Gefüge werden die<br />

Gemeinden nicht zuletzt<br />

auch durch den neuen<br />

Finanzausgleich ihre Position<br />

als größter öffentlicher<br />

Investor weiterhin unter<br />

Beweis stellen.<br />

Als klassische Vermögenszuwächse<br />

gelten die Ertragsanteile,<br />

die gemeindeeigenen<br />

Steuern, die Gebühren, die<br />

Einnahmen aus Leistungen<br />

und wirtschaftlicher Tätigkeit<br />

sowie die gewährten Bedarfszuweisungen.<br />

Maßnahmen der ersten und zweiten<br />

Etappe der Steuerreform gedämpft,<br />

dennoch gehen die Wirtschaftsforscher<br />

von einem Zuwachs an Investitionen<br />

für 2005 um real 1,6 Prozent<br />

aus. Für das Jahr 2006<br />

rechnet das WIFO sogar mit<br />

einem Anstieg der Investitionen<br />

um 2,7 Prozent<br />

(siehe auch Seite 15).<br />

In diesem gesamtstaatlichen<br />

Gefüge werden die<br />

Gemeinden nicht zuletzt<br />

auch durch den neuen<br />

Finanzausgleich ihre Position<br />

als größter öffentlicher<br />

Investor weiterhin unter<br />

Beweis stellen.


Hako Citymaster 1800 von Stangl<br />

Fugenschonende Reinigung<br />

der Innsbrucker Altstadt<br />

Innsbruck, umgeben von einer eindrucksvollen<br />

Bergkulisse, ist ein Anziehungspunkt<br />

für viele Gäste. Jährlich<br />

besuchen rund 2 Millionen Touristen die<br />

Region Innsbruck und seine Feriendörfer.<br />

Als Grund für die Beliebtheit Innsbrucks<br />

als Ferienziel wird immer wieder<br />

die einmalige Kombination von Kultur-,<br />

Natur- und Sporterlebnis angeführt.<br />

Tägliche Sauberkeit<br />

Um das Wohlbefinden der Gäste sind<br />

auch die Mitarbeiter des Wirtschaftshofs<br />

Innsbruck bemüht, die täglich für<br />

Sauberkeit in der gesamten Innenstadt<br />

sorgen. Mit dem Hako Citymaster 1800<br />

der Firma Stangl ist die morgendliche<br />

Reinigung der Fußgängerzonen eine<br />

saubere Sache, verfügt doch diese<br />

Kompaktkehrmaschine serienmäßig<br />

über EURO 3 und liegt sogar noch<br />

erheblich unter diesen Emissionswerten.<br />

Für Bernhard Steinlechner, den<br />

Fuhrparkleiter der Stadt Innsbruck war<br />

die tangentiale Saugrichtung und stufenlos<br />

regulierbare Saugleistung wichtig,<br />

dadurch werden die ungebundenen<br />

Fugen der Bodenpflaster der Fußgängerzonen<br />

geschont und Schäden vermieden.<br />

Durch die extreme Wendigkeit<br />

des Hako Citymaster 1800 kann in<br />

allen Randbereichen gereinigt werden,<br />

die einfache Bedienung fördert die<br />

lange Lebensdauer.<br />

Extrem geräuscharm<br />

Johann Huber ist der zuständigen<br />

Straßenmeister, für ihn war der extrem<br />

niedrige Geräuschpegel der Kompaktkehrmaschine<br />

ausschlaggebend damit<br />

in den frühen Morgenstunden in der<br />

Altstadt gekehrt werden kann.<br />

In ganz Österreich setzen Städte und<br />

Gemeinden auf Hako Kompaktkehrmaschinen<br />

mit dem bewährten und zuverlässigen<br />

Service der Firma Stangl.<br />

Wirtschafts-Info<br />

Rund um das „Goldene Dachl“ ist es sauber,<br />

mit dem Hako Citymaster 1800 von<br />

Stangl.<br />

Informationen:<br />

Stangl Reinigungstechnik GmbH<br />

Roland Huber<br />

5204 Strasswalchen<br />

Tel: 0 62 15 / 89 00 – 0<br />

RolandHuber@stanglreinigung.at<br />

www.stanglreinigung.at<br />

CHANCEN<br />

VIELFALT<br />

Immer mehr Gemeinden nützen die Chance einer<br />

Leasingfinanzierung. Österreichs Spezialisten für<br />

kommunale Leasingprojekte sagen Ihnen wie.<br />

E-Mail: anfrage@kommunal-leasing.at<br />

www.kommunal-leasing.at<br />

KOMMUNAL 43<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Gemeinde schafft Wohnraum ohne Belastung des Gemeindehaushaltes<br />

Neuer Wohnpark in Schrems<br />

44 KOMMUNAL<br />

Mi.<strong>11</strong>. Mai 2005 | 10:00 - 16:00 Uhr<br />

Ernst Happel Stadion | Meiereistraße | 1020 Wien<br />

GartenTech2005<br />

Zu einer budgetschonenden<br />

Realisierung eines Wohnparks<br />

verhalf die NÖ HYPO-<br />

BANK der Stadtgemeinde<br />

Schrems im Waldviertel. Im<br />

Auftrag der Gemeinde wurden<br />

von der NÖ HYPO rund<br />

51.500 m2 bereits gewidmetes<br />

Bauland angekauft.<br />

Neben der Ansiedelung<br />

zweier Genossenschaftsbauten<br />

mit über 50 Wohnungen,<br />

soll das Areal rund 20<br />

Häuslbauern zur Errichtung<br />

ihrer Traumhäuser dienen.<br />

Gemeinsam mit der<br />

Gemeinde werden die<br />

Grundstücke an interessierte<br />

Käufer vermittelt.<br />

Bürgermeister Reinhard<br />

Österreicher (rechts)<br />

und der für das Projekt<br />

zuständige Vizebürgermeister<br />

Karl Harrer.<br />

✿<br />

✿<br />

✿<br />

Bürgermeister Reinhard<br />

Österreicher sieht für seine<br />

Gemeinde klare Vorteile:<br />

„Der Gemeinde-Haushalt<br />

wird vom Grunderwerb bis<br />

zum Verkauf nicht belastet<br />

und darüber hinaus ist die<br />

künftige Verwertung der Liegenschaften<br />

sicher gestellt.“<br />

Informationen:<br />

NÖ HYPO-BANK<br />

Abt. Öffentliche<br />

Hand/Public Finance<br />

Prok. Dir. Mag. Heinz<br />

Hofstätter<br />

3100 St. Pölten<br />

Kremser Gasse 20<br />

Tel.: 02742/4920-1205<br />

E-Mail: heinz.hofstaetter@noehypo.at<br />

✿✿<br />

➤ Die GartenTech ist eine Fachausstellung für neue Rasenmäher, Traktoren, Anhänger,<br />

Kehrmaschinen, E-Fahrzeuge, Häcksler, Ausrüstung für Wald und Umwelt, Motorsägen,<br />

Kommunalgeräte, Winterdienstgeräte (Fräsen, Streuer, etc.), Reinigungsgeräte, Motormäher<br />

... – Alles was in den Städten und Gemeinden an Fahrzeugen und Geräten am Rasen,<br />

in den Gärten, am Gehsteig, in den Straßen und im Forst gebraucht wird. Veranstalter<br />

sind die Magistratsabteilungen 42, 48, 49, 51 und ihre Firmenpartner.<br />

✿<br />

✿<br />

E.E.


Alte Pumpe – neuer Drive<br />

Plug & Play: HYDROVAR ®<br />

macht´s möglich<br />

Wurden in der Vergangenheit<br />

drehzahlgeregelte Pumpen<br />

nur bei neuen Anlagen<br />

eingesetzt, bietet Hydrovar<br />

nun eine kostengünstige<br />

Möglichkeit zur Nachrüstung<br />

auf bestehende Pumpen.<br />

Das geniale Montagekonzept<br />

ermöglicht eine einfache,<br />

schnelle und kostengünstige<br />

Nachrüstung von Hydrovar<br />

auf bestehende Pumpen!<br />

Beim Betrieb von Kreiselpumpen<br />

etablierte sich in<br />

den letzten Jahren die stufenlose<br />

Regelung der<br />

Antriebsleistung als hervorragendes<br />

Instrument zur<br />

Senkung des Energiebedarfs<br />

dieser Maschinen.<br />

Die höchste Energieeinsparung<br />

ist bei Umwälzpumpen<br />

in Zirkulationsanlagen<br />

(Heizung, Kühlung) erziel-<br />

bar, da bei diesen<br />

Anlagen im<br />

Teillastbetrieb<br />

bei geringen<br />

Fördermengen<br />

auch die Pumpenförderhöhe<br />

stark reduziert werden kann.<br />

Hydrovar Regeleinheiten für<br />

direkte Motormontage stehen<br />

mit einer Leistung von<br />

1,1 – 22 kW zur Nachrüstung<br />

zur Verfügung.<br />

Informationen:<br />

Pumpenfabrik ERNST<br />

VOGEL GmbH – ITT<br />

Industries<br />

Ernst Vogel-Straße 2<br />

2000 Stockerau<br />

Tel.: 02266/604-503<br />

Fax: 02266/604-608<br />

www.vogel-pumpen.com<br />

Radialbesen bei hesko Motorgeräte<br />

Mit dem richtigen Dreh<br />

Radialbesen sind Ganzjahresmaschinen.<br />

Kehren, Laub<br />

fegen, Moos entfernen oder<br />

sogar Schnee räumen. Radialbesen<br />

von<br />

Westermannkönnen<br />

zu<br />

jeder Jahreszeit<br />

und<br />

in vielen<br />

Bereichen<br />

eingesetzt<br />

werden.<br />

Befreien sie<br />

ihre Gehsteige, Auffahrten<br />

und Parkplätze von<br />

Schmutz, Laub, Moos oder<br />

Schnee. Westermann Radialbesen<br />

sind auch unentbehrliche<br />

Helfer in jedem Stall.<br />

Modelle mit Wassersprühvorrichtung<br />

verhindern<br />

zudem Staubemissionen.<br />

Durch die kraftvollen Akkumotoren<br />

oder die modernen<br />

Benzinaggregate von Honda<br />

und B&S, die Verfügbarkeit<br />

in verschiedene Größen<br />

sowie umfangreiches<br />

Zubehör wie Sammelbehälter<br />

und Schwadbleche sind<br />

die Einsatzmöglichkeiten<br />

nahezu unbegrenzt.<br />

Die gesamte<br />

Westermann<br />

Produktpalette<br />

wird in Österreich<br />

von der<br />

Firma hesko<br />

motorgeräte<br />

vertrieben. Händlerliste<br />

unter www.hesko.at<br />

Informationen:<br />

hesko motorgeräte Handelsgesellschaft<br />

m.b.H.<br />

A-8524 Bad Gams 13<br />

Tel.: 03463/ 321 21<br />

Fax:03463/ 321 21 21<br />

office@hesko.at<br />

www.hesko.at<br />

E.E.<br />

E.E.<br />

©creativwerk.com Wählen<br />

www. vbv.at<br />

Als neugewählte/-r BürgermeisterIn in den Ländern<br />

Wirtschafts-Info<br />

Doyma Curaflex (R)<br />

Höchste Sicherheit bei<br />

Rohrdurchführungen<br />

Die neue<br />

Generation<br />

von RohrundKabeldurchführungssystemen.<br />

Doyma bietetProblemlösungen<br />

für<br />

schwierige<br />

und extrem<br />

beanspruchte Bereiche bei<br />

Durchführungen jeder Art.<br />

Die neue Generation ist das<br />

Curaflex System (R) mit<br />

DPS (Double Profile<br />

System). Diese Dichtungssätze<br />

zeichnen sich durch<br />

ein extrem schonende<br />

Abdichtung aus. Zum einen<br />

wird durch die beidseitige<br />

asymmetrische Profilierung<br />

der Stahlringe eine wesentlich<br />

effizientere Gummiverformung<br />

erzeugt, als dies<br />

Sie<br />

Ihre Pensionskasse!<br />

Niederösterreich, Steiermark oder Vorarlberg haben Sie die<br />

Chance binnen 3 Monaten nach Ihrer Angelobung und<br />

Abgabe einer entsprechenden Erklärung, eine freiwillige<br />

Pensionsvorsorge bei einer Pensionskasse zu errichten.<br />

Ihr Pensionskassenbeitrag ist steuerbegünstigt!<br />

(keine Lohnsteuer, Sozialversicherungsabgaben, Kapitalertragssteuer)<br />

Für Fragen und Beratungsgespräche<br />

steht Ihnen<br />

Herr Manfred Sirny unter der<br />

Telefonnummer 01/240 10-124<br />

oder per E-Mail: m.sirny@vbv.at<br />

gerne zur Verfügung.<br />

bisher mit herkömmlichen<br />

Systemen möglich<br />

war.<br />

Zudem verteilt<br />

Doyma DPS<br />

den Druck<br />

intelligenter. Im<br />

Vergleich zu<br />

den bisher üblichenDichtungssätzen<br />

erhöht sich der Anpressdruck<br />

in Richtung Kernbohrung<br />

bzw. Futterrohr.<br />

Informationen:<br />

Gerhard Gollner<br />

Ges.m.b.H.<br />

Linzer Straße 369, Top 4<br />

A-<strong>11</strong>40 Wien<br />

Tel.: 01/ 9<strong>11</strong> 47 37<br />

Fax: 01/ 9<strong>11</strong> 93 <strong>11</strong><br />

office@gollner.at<br />

www.gollner.at<br />

Pensionskasse<br />

1020 Wien<br />

Obere Donaustraße 49-53<br />

KOMMUNAL 45<br />

E.E.


Finanzen<br />

Gemeinden im Konflikt von Kostenreduktion und Risikobegrenzung<br />

Schuldenmanagement<br />

ist kein trivialer Job<br />

Schulden sind meist ein notwendiges Übel, oft aber auch eine unangenehme Belastung.<br />

In Zeiten knapper Budgets und hoher Finanzschulden erlangt daher der Wunsch – auch<br />

der Gemeinden – nach einem effizienten Schuldenmanagement eine hohe Bedeutung,<br />

wobei auch die damit verbundenen Risiken zu beachten sind. KOMMUNAL beleuchtet,<br />

worauf zu achten ist.<br />

◆ Mag. Paul A. Kocher<br />

Die Bewirtschaftung kommunaler<br />

Schulden (Debt Management) ist allerdings<br />

keine triviale Aufgabe, denn zum<br />

einen werden eine Fülle von (bisweilen<br />

komplexen) Finanzinstrumenten angeboten<br />

und zum anderen sind die Konsequenzen<br />

für das Schuldenportfolio und<br />

das Budget nicht immer einfach zu<br />

beschreiben. Beim Bund werden diese<br />

Fragestellungen durch die Österreichische<br />

Bundesfinanzierungsagentur<br />

(ÖBFA) bearbeitet. Die ÖBFA ist eine<br />

Gesellschaft im hundertprozentigen<br />

Eigentum der Republik Österreich, die<br />

im Namen und auf Rechnung der Republik<br />

das Schuldenmanagement betreibt.<br />

Dabei werden sowohl die Emissionstätigkeit<br />

und Strategie als auch die<br />

wesentlichen Parameter des Risikomanagements<br />

in Zusammenarbeit mit dem<br />

Aufsichtsrat festgelegt. Da die Kommunen<br />

eine ähnliche Aufgabenstellung –<br />

◆ Mag. Paul A. Kocher ist Geschäftsführer<br />

der österreichischen Bundesfinanzierungsagentur<br />

46 KOMMUNAL<br />

wenn auch (zum Glück) mit einem<br />

deutlich niedrigeren Schuldenniveau –<br />

haben, werden einige Ansätze der ÖBFA<br />

im folgenden kurz beschrieben.<br />

Finanzierungstrategien<br />

Das Schuldenmanagement hat sich in<br />

den letzten Jahrzehnten stark gewandelt.<br />

Das traditionelle Schuldenmanagement<br />

hat sein Hauptaugenmerk auf die Mittelaufbringung<br />

gerichtet. Es war also<br />

dafür zu sorgen, dass die notwendigen<br />

Mittel rechtzeitig besorgt werden. Die<br />

Aufgabe war mit der<br />

Kreditaufnahme im<br />

wesentlichen been-<br />

det und man hat die<br />

gewählte Struktur<br />

bis zum Auslaufen<br />

der Finanzierung<br />

weitgehend beibehalten.<br />

Die rasante Entwicklung<br />

auf den Finanzmärkten<br />

hat den<br />

Schwerpunkt aber<br />

zunehmend auf den<br />

Aspekt des Portfoliomanagementsverschoben.<br />

Dies hat<br />

dazu geführt, dass<br />

man Umschichtungen stärker in Betracht<br />

zieht, wenn die Zins- und Fremdwährungsmärkte<br />

eine Neuorientierung<br />

nahe legen. Damit kann dem Ziel der<br />

Kostenminimierung besser gedient werden,<br />

wobei eine Meinung bezüglich der<br />

Das Schuldenmanagement<br />

hat sich in den letzten<br />

Jahrzehnten stark gewandelt.<br />

Die rasante Entwicklung<br />

auf den Finanzmärkten<br />

hat den Schwerpunkt<br />

zunehmend auf den Aspekt<br />

des Portfoliomanagements<br />

verschoben.<br />

zukünftigen Finanzmarktentwicklung<br />

hilfreich ist. Dies ist naturgemäß keine<br />

triviale Aufgabe, gehört jedoch zum notwendigen<br />

Rüstzeug eines Schuldenmanagers.<br />

Schuldenmanager verhalten sich<br />

damit zunehmend wie ihre Kollegen in<br />

der Vermögensverwaltung, von denen<br />

man auch nicht erwarten würde, dass sie<br />

ohne eine Marktmeinung veranlagen<br />

und das Portfolio über Jahre nicht<br />

ändern.<br />

Für eine konsistente Finanzierungsstrategie<br />

sind eine klare Kostenrechnung und<br />

eine langfristige Perspektive wichtig. Dies<br />

wird deutlich, wenn<br />

man beispielsweise<br />

die zu wählende Zins-<br />

bindung betrachtet.<br />

Derzeit erscheint die<br />

Geldmarktfinanzierung<br />

mit 3-Monatssätzen<br />

von gut zwei Prozent<br />

deutlich billiger<br />

als etwa eine Zehn-<br />

Jahres-Fixierung bei<br />

etwa vier Prozent.<br />

Dies ist jedoch nur<br />

eine Momentaufnahme<br />

und verleitet<br />

schnell zum „Kurzgehen“,<br />

also eine Geldmarktbindung.<br />

Dabei<br />

ist jedoch zu beachten, dass die Geldmarktbindung<br />

nur für die nächsten drei<br />

Monate gilt und der kurzfristige Kostenvorteil<br />

leicht durch höhere Zinsen<br />

während der Gesamtlaufzeit eingebüßt<br />

werden kann. Zudem unterliegt das Bud-


Fremdwährung im „Euroland“<br />

Bei Fremdwährungsentscheidungen besteht derzeit die Verlockung in den tieferen<br />

Zinsen für JPY- und CHF-Verschuldungen. Dies ist natürlich mit erhöhten<br />

Risken verbunden, die eine Fremdwährungsfinanzierung schnell teuer macht.<br />

Geld- und Kapitalmarkt in Euroland<br />

get damit deutlichen Zinsschwankungsrisiken.<br />

Wenn die Geldmarktzinsen nur<br />

um zwei Prozentpunkte ansteigen (Zinsniveau<br />

im Jahr 2001) führt dies zu einer<br />

Verdoppelung der Zinskosten im Budget.<br />

Es läßt sich sogar zeigen, dass bereits<br />

eine Verschiebung der Zinskurve um 0,3<br />

Prozent nach oben dazu führt, dass<br />

während des nächsten Jahres die<br />

anscheinend teure Zehn-Jahres-Fixierung<br />

billiger kommt. Um dies zeigen zu können,<br />

muss man allerdings in Ergänzung<br />

zur kameralistischen Betrachtung auch<br />

eine taugliche Kostenrechnung verwenden.<br />

Das Management der Zinsposition im<br />

Portfolio muss in einer Kennziffer<br />

beschrieben werden, weil eine Aufzählung<br />

der verschiedenen Schuldtitel keinen<br />

wirklichen Überblick über die strategische<br />

Ausrichtung liefert. Eine geeignete<br />

Maßzahl dafür ist die sogenannte Duration,<br />

welche die durchschnittliche Zinsbindungsdauer<br />

beschreibt. Bei der<br />

Erwartung steigender Zinsen, wie sie<br />

derzeit von vielen Finanzmarktteilnehmern<br />

geäußert wird, lautet die Devise,<br />

die Duration zu verlängern. Dies bedeutet,<br />

dass mehr langfristig fixe Zinsbindungen<br />

eingegangen werden, um das<br />

derzeit niedrige Zinsniveau für einen langen<br />

Zeitraum zu sichern. Im umgekehrten<br />

Fall würde eine Erwartung sinkender<br />

Zinsen natürlich eine Verringerung der<br />

Duration nahe legen (siehe Grafik oben).<br />

Eine Verlängerung der Duration kann<br />

jedoch kurzfristig zu Lasten der budgetären<br />

Zinskosten gehen. Dabei zeigt sich<br />

die Notwendigkeit eines längerfristigen<br />

Ausblicks, weil sonst die Gefahr besteht,<br />

in permanenter Rücksicht auf das nächste<br />

Budget die vielleicht langfristig günstige<br />

Zinssituation nicht zu nützen.<br />

Während man bei der Zinsbindung in<br />

jedem Fall eine Entscheidung treffen<br />

muss (Geldmarkt versus längerfristige<br />

Zinsbindung) und man damit nie eine<br />

risikolose Position hat, kann die<br />

Währungsentscheidung<br />

auch<br />

zu Gunsten der<br />

risikofreien Verschuldung,<br />

nämlich einer<br />

Euro-Schuld<br />

erfolgen. Hierbei<br />

besteht derzeit<br />

die<br />

Verlockung in<br />

den tieferen<br />

Gemeinhin gilt, dass<br />

Fremdwährungsfinanzierungen<br />

nur längerfristig eingegangen<br />

werden sollten, weil<br />

damit die Wahrscheinlichkeit<br />

eines positiven<br />

Ergebnisses höher ist.<br />

Finanzen<br />

Zinsen für JPY- und<br />

CHF-Verschuldungen.<br />

Dies ist natürlich<br />

mit erhöhten<br />

Risken verbunden,<br />

die eine Fremdwährungsfinanzierung<br />

schnell teuer<br />

macht. Gemeinhin<br />

gilt auch, dass<br />

Fremdwährungsfinanzierungen<br />

nur<br />

längerfristig eingegangen<br />

werden sollten,<br />

weil damit die<br />

Wahrscheinlichkeit eines positiven Ergebnisses<br />

höher ist.<br />

Risikomanagement<br />

Vor der taktischen Überlegung, ob aktuell<br />

eine Fremdwährungsfinanzierung oder<br />

eine bestimmte Zinsbindung eingegangen<br />

werden kann, muss jedoch stets geklärt<br />

werden, ob das Risiko für den Haushalt<br />

verkraftbar ist. Die Betonung des Risikomanagements<br />

führt nicht zur maximalen<br />

Vermeidung von Risiko, sondern zum<br />

Eingehen von Risiken, die man sich leisten<br />

kann. Bei den sogenannten Marktpreisrisken<br />

wird zwischen den Zinskostenrisiken<br />

und den Fremdwährungsrisiken<br />

unterschieden.<br />

Zinskostenrisiken liegen darin begründet,<br />

dass die budgetwirksamen Zinszahlungen<br />

höher ausfallen können als erwartet.<br />

Es lässt sich zum Beispiel aus der derzeitigen<br />

Zinskurve berechnen, dass gegenüber<br />

den aktuellen Sätzen bei den Geldmarktsätzen<br />

bis ins Jahr 2006 ein<br />

Anstieg von rund einem Prozentpunkt<br />

und im langfristigen Segment von knapp<br />

0,5 Prozentpunkte erwartet wird. Mit<br />

diesen höheren Sätzen sollte bei der<br />

Budgetierung der zukünftigen Zinssätze<br />

gerechnet werden. Das Risiko besteht<br />

nun daran, dass die Zinssätze noch höher<br />

ausfallen. In der ÖBFA wird zur Quantifizierung<br />

ein Risikomodell verwendet.<br />

Damit wird auch das Limitwesen verknüpft.<br />

In der Graphik Seite 46 sind die<br />

erwarteten Zinszahlungen im aktuellen<br />

Portefeuille (auf Basis der vom Markt<br />

erwarteten Zinssätze und Wechselkurse)<br />

dargestellt. Damit wird<br />

das Risikoszenario, das<br />

die maximalen Zahlun-<br />

gen mit einer Wahrscheinlichkeit<br />

von 95 Prozent<br />

ausweist, verglichen.<br />

Zusammenfassend<br />

betrachtet erscheint das<br />

aktuelle Zinsrisiko relativ<br />

gering. Es zeigt sich<br />

jedoch, dass das Risiko<br />

an Dynamik gewinnt,<br />

KOMMUNAL 47


Finanzen<br />

wenn man weiter in die Zukunft blickt.<br />

Während die Zinszahlungsrisiken budgetwirksam<br />

sind, schlagen sich ungünstige<br />

Währungsentwicklungen vor allem im<br />

Schuldenstand und bei den Tilgungen<br />

nieder (im geringen Ausmaß auch bei<br />

den Zinskosten). Das Währungsrisiko<br />

wird in der ÖBFA ebenfalls mit einem<br />

Risikomodell gemessen. Dabei wird<br />

berechnet, wie hoch die Aufwertungsverluste<br />

binnen eines Jahres mit einer Wahrscheinlichkeit<br />

von 95 Prozent maximal<br />

ausfallen können. Damit ist auch wieder<br />

das Limitwesen verbunden. Das heißt, es<br />

darf nur so viel an Fremdwährungsverschuldung<br />

eingegangen werden, dass die<br />

möglichen Aufwertungsverluste eine vorher<br />

bestimmte Grenze nicht überschreiten.<br />

Limitwesen<br />

Während die Quantifizierung der Risken<br />

mit statistischen Modellen möglich<br />

ist, muss das Limitwesen an die spezifischen<br />

Bedürfnisse des Schuldners angepasst<br />

werden. Im wesentlichen muss bei<br />

der Limitfindung auf die folgende Fragen<br />

eingehen: Wann schafft eine<br />

ungünstige Finanzmarktentwicklung ein<br />

Problem im Haushalt oder im Schuldenausweis?<br />

Wann muss ich andere Leistungen<br />

kürzen, um die Bedienung meiner<br />

Schulden gewährleisten zu können?<br />

Wenn sich diese Fragen in Zahlen<br />

beantworten lassen, dann ist die<br />

wesentliche Vorarbeit für das Finden<br />

eines Limits getan. In der Praxis zeigt<br />

sich, dass das Festlegen eines Limits<br />

jedoch keine triviale Aufgabe ist.<br />

Quellen der<br />

Kostenersparnis<br />

Im wesentlichen sind im Schuldenmanagement<br />

zwei Quellen für die Kosten verantwortlich.<br />

Zum ersten wird durch die<br />

Entscheidung über Zinsbindung und<br />

Währung die wesentliche<br />

Komponente der Gesamtkosten<br />

bestimmt. Diese<br />

Entscheidung wird jedoch<br />

immer unter Unsicherheit<br />

getroffen und ist daher mit<br />

einem Risiko für den Haushalt<br />

verbunden. Hierbei<br />

kann die ÖBFA beratend<br />

tätig werden und auch das<br />

Risikoprofil berechnen<br />

(Treasury Service).<br />

Zum zweiten sind auch die<br />

Kosten bei der Mittelaufnahme<br />

entscheidend. Es<br />

macht für die langfristigen<br />

Kosten natürlich einen<br />

48 KOMMUNAL<br />

Zinsen und Aufwertungsverluste<br />

Die Entscheidung über Zinsbindung und Währung wird immer unter Unsicherheit<br />

getroffen und ist daher mit einem Risiko für den Haushalt verbunden. Hierbei<br />

kann die ÖBFA beratend tätig werden und auch das Risikoprofil berechnen<br />

Zinszahlungen 2005 bis 2012<br />

Maximale Aufwertung p.a. mit Konfidenz von 95 Prozent<br />

wichtigen Unterschied, ob die Finanzierung<br />

mit einem achtelprozent über oder<br />

unter einem<br />

Referenzzinssatz<br />

Im wesentlichen sind im<br />

Schuldenmanagement zwei<br />

Quellen für die Kosten verantwortlich.<br />

Zum ersten wird<br />

durch die Entscheidung über<br />

Zinsbindung und Währung<br />

die wesentliche Komponente<br />

der Gesamtkosten bestimmt.<br />

Zum zweiten sind auch die<br />

Kosten bei der Mittelaufnahme<br />

entscheidend.<br />

getätigt<br />

wird. Für die<br />

Gesamtkosten<br />

machen<br />

die „Einstandskosten“<br />

zwar<br />

nicht den<br />

Löwenanteil<br />

aus, sind<br />

dafür aber<br />

risikolos.<br />

Hierbei kann<br />

die Bundesfi-<br />

nanzierungsagentur nach der derzeitigen<br />

Gesetzeslage nicht als Finanzier an die<br />

Kommunen herantreten. Sie tut dies<br />

aber bereits bei den Bundesländern, was<br />

dazu führt, dass die Länder eine Finanzierung<br />

zu den Konditionen der Republik<br />

erhalten. Die Entscheidung über die Verschuldungswährung<br />

und die Zinsbindung<br />

bleibt jedoch immer beim „Kunden“.<br />

Zum Abschluss darf gesagt werden, dass<br />

Schuldenmanagement keine triviale Aufgabe<br />

ist. Es erfordert strategischen Weitblick,<br />

Kenntnis der tauglichen Finanzierungsinstrumente<br />

und ein ausgeprägtes<br />

Bewusstsein für die Risikotragfähigkeit<br />

des öffentlichen Haushaltes.


BAWAG - P.S.K. Gruppe<br />

Da einerseits die Finanzierungsspielräume<br />

der öffentlichen Hand sich stark<br />

verengt haben und gleichzeitig der<br />

Bedarf an Infrastruktureinrichtungen<br />

steigt, werden neue Wege zur Bereitstellung<br />

und Finanzierung öffentlicher<br />

Infrastrukturvorhaben gesucht. Ein<br />

Ansatz dazu sind Partnerschaften zwischen<br />

öffentlicher Hand und privater<br />

Wirtschaft unter Ausnutzung der jeweiligen<br />

Stärken privater und öffentlicher<br />

Partner. Private Leistungsanreize können<br />

die öffentliche Hand organisatorisch<br />

und finanziell entlasten.<br />

Viele verschiedene<br />

Gestaltungsvarianten<br />

Für die Durchführung und Finanzierung<br />

von Projekten gibt es viele verschiedene<br />

Gestaltungsvarianten.<br />

Eine Möglichkeit ist, das gesamte Projekt<br />

an ein privates Unternehmen zu<br />

vergeben (Planung, Finanzierung,<br />

Errichtung und Betrieb). Der öffentliche<br />

Auftraggeber übt lediglich eine<br />

Kontrollfunktion aus und vergütet die<br />

Leistung des Privatunternehmens.<br />

Eine andere Variante ist die Gründung<br />

einer gemeinsamen Gesellschaft zur<br />

Realisierung eines Projektes. Die wird<br />

hauptsächlich dann angewendet, wenn<br />

der Einfluß der öffentlichen Hand<br />

sicherzustellen ist und es im Vorfeld<br />

noch nicht möglich ist, die künftig<br />

anstehenden Leistungen genau zu definieren.<br />

Die Vergabe einer Konzession an eine<br />

private Projektgesellschaft für die<br />

Errichtung einer Infrastruktureinrichtung<br />

der öffentlichen Hand ist eine<br />

weitere Variante. Diese Gesellschaft<br />

erhält auch das Nutzungsrecht an der<br />

errichteten Anlage und refinanziert sich<br />

hauptsächlich bei den Nutzern. Das Privatunternehmen<br />

trägt auch das Nutzungsrisiko,<br />

das zum Teil durch Zahlung<br />

einer Vergütung der öffentlichen<br />

Hand reduziert werden kann.<br />

Abrundung der<br />

Gesamtkonzeption<br />

In vielen Fällen runden zusätzliche<br />

Garantien, Baurechte oder ähnliche<br />

Instrumente die Gesamtkonzeption des<br />

Projektes ab.<br />

Vorteile für die öffentliche Hand wären<br />

Wirtschafts-Info<br />

Alternative Finanzierungsmodelle<br />

im<br />

öffentlichen Bereich<br />

Die ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen sowie die Notwendigkeiten<br />

bei der Modernisierung der Verwaltung der öffentlichen Hand haben in den letzten<br />

Jahren zu neuen Modellen für die Erbringung bis dato „öffentlich“ erbrachter<br />

Leistungen geführt.<br />

Eine angespannte Budgetsituation erfordert alternative Finanzierungsmodelle.<br />

die Schaffung neuer Einrichtungen und<br />

Infrastruktur, die anders nicht oder nur<br />

zu einem späteren Zeitpunkt realisiert<br />

werden können. Außerdem ist der<br />

Finanzbedarf für ein Projekt für die<br />

gesamte Laufzeit sauber kalkulierbar,<br />

dadurch erfolgt eine gleichmäßige<br />

Belastung des kommunalen Haushaltes.<br />

Informationen:<br />

Wolfgang Widholm<br />

Österreichische Postsparkasse AG<br />

Bereich Institutionelle Kunden &<br />

Öffentliche Hand<br />

Georg-Coch-Platz 2<br />

1018 Wien<br />

Tel.: 01/51400-43869<br />

Fax.: 01/51400-41756<br />

E-Mail: wolfgang.widholm@psk.at<br />

KOMMUNAL 49<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Die Statistik-Box liefert mit minimalen<br />

Aufwand exakte Daten über das<br />

Verkehrsaufkommen und die<br />

gefahrenen Geschwindigkeiten der<br />

ausgewählten Straße.<br />

Statistik-Box von Street Control GmbH äußerst günstig mieten<br />

Verkehrssicherheit<br />

gezielt erhöhen<br />

Ein kleines, unscheinbares Gerät, zu einem unschlagbar günstigen Preis mietbar, kann in<br />

Ihrer Gemeinde wertvolle Hilfe für die Sicherheit auf den Straßen leisten. Die Statistik-<br />

Box von Street Control GmbH liefert mit wertvolle Fakten eine IST-Analyse des<br />

tatsächlichen Verkehrszustandes.<br />

„Bürgermeister, in unserer Straße wird<br />

gerast. Bitte, unternimm etwas.“ Vielen<br />

Ortschefs wird dieses von teils erbosten<br />

Bügern vorgebrachte Ansinnen bekannt<br />

vorkommen. Bisher blieb den Bürgermeistern<br />

kaum etwas anderes übrig als beruhigend<br />

auf den Bürger einzuwirken und<br />

zu versprechen, sich die Sache näher<br />

anzusehen. Mit der Statistik-Box von<br />

Street Control GmbH hat der Bürgermeister<br />

nun erstmals die Chance, einen<br />

objektiven Blick auf die tatsächliche<br />

Situation in den betreffenden Straßen zu<br />

gewinnen. Ein Anruf bei Street Control<br />

GmbH genügt, um die Statistik-Box für<br />

eine Woche anzuzmieten. Den Rest erledigen<br />

die Fachleute der privaten Firma.<br />

Was ist die Statistik-Box?<br />

In einem kleinen – für die Autofahrer<br />

völlig unscheinbaren – Kasten befindet<br />

sich ein Radargerät, ein bis zwei Akkus<br />

zur Stromversorgung und ein PDA<br />

(Personal Digital Assistent). Dieses<br />

Equipment wird also verschlossen an<br />

einer Stange am Straßenrand montiert<br />

und von den Technikern von Street<br />

Control GmbH ein- und ausgerichtet,<br />

50 KOMMUNAL<br />

Die Vorteile der Statistik-<br />

Box auf einen Blick<br />

◆ Die Statistik-Box liefert exakte<br />

Daten über den IST-Zustand des<br />

Verkehrsaufkommens und der<br />

gefahrenen Geschwindigkeiten auf<br />

der ausgewählten Straße<br />

◆ Diese Daten sind wertvolle<br />

Argumentationshilfe bezüglich<br />

Forderungen der Bürger, aber auch<br />

im Zuge von Verkehrsverhandlungen<br />

◆ Anhand der gewonnen Daten<br />

kann aufgrund unwiderlegbarer<br />

Fakten über bauliche oder überwachungstechnische<br />

Maßnahmen<br />

diskutiert werden<br />

◆ Die Daten geben transparent die<br />

Verkehrssituation wieder und können<br />

durch Veröffentlichung in der<br />

Gemeindezeitung, das Bewusstsein<br />

der Bevölkerung für Verkehrssicherheit<br />

erhöhen.<br />

sodass die Aufzeichnungen folgende<br />

Daten vorbei fahrender Fahrzeuge<br />

exakt wieder geben:<br />

◆ genaue Uhrzeit<br />

◆ Fahrzeuglänge (daraus lässt sich<br />

ableiten, ob es sich um einen PKW oder<br />

LKW handelt)<br />

◆ gefahrene Geschwindigkeit<br />

◆ Anzahl der passierenden Fahrzeuge<br />

◆ Abstand zwischen den Fahrzeugen<br />

Fakten als<br />

Diskussiongrundlage<br />

Die über den Zeitraum von einer<br />

Woche erhobenen Daten geben also<br />

exakt wieder, wie es um die Situation<br />

in der betreffenden Straße tatsächlich<br />

bestellt ist. Da die Fahrzeugdaten<br />

genau protokolliert werden, lässt sich<br />

feststellen, wieviele Fahrzeuge an welchem<br />

Tag zu welcher Uhrzeit mit welcher<br />

Geschwindigkeit unterwegs sind.<br />

Dank dieser Daten hat der Bürgermeister<br />

folglich eine handfeste Diskussionsgrundlage<br />

bezüglich etwaiger Forderungen<br />

nach Verkehrsberuhigung oder<br />

ähnlichem.


Wirtschafts-Info<br />

Die blaue Linie in den Diagrammen stellt die gefahrene Höchstgeschwindigkeit dar. Im Diagramm links im Tagesschnitt einer Woche,<br />

im Diagramm rechts ersichtlich nach Wochentagen von Montag bis Sonntag.<br />

Nur Messung, keine<br />

Bestrafung<br />

Da das in der Statistik-Box befindliche<br />

Radargerät – das im übrigen strengen<br />

Kontrollen und Auflagen (regelemäßige<br />

Wartung und Eichung) unterliegt –<br />

nicht mit einer Kamera verbunden ist,<br />

liefert das System nur anonyme Daten.<br />

Die Statistik-Box dient also ausschließlich<br />

zur Gewinnung einer IST-Analyse<br />

und verfolgt nicht den Zweck, Verkehrssünder<br />

auszuforschen und zu bestrafen.<br />

Weniger Verkehrstote<br />

Ein Aktionsplan der Bundesregierung<br />

hat das Ziel, die Zahl der Verkehtstoten<br />

auf Österreichs Straßen bis zum Jahr<br />

2010 um die Hälfte zu reduzieren.<br />

Eine der zu diesem Zweck getroffenen<br />

Maßnahmen betrifft die Privatisierung<br />

der Radarmessungen. Zudem hat der<br />

Unabhängige Verwaltungssenat (UVS)<br />

NÖ mit <strong>11</strong>.02.2002 die Rechtmäßigkeit<br />

der privaten Radarmessungen bestätigt<br />

bzw. erlaubt. Die Firma Street Control<br />

GmbH hat sich auf Geschwindigkeitsund<br />

Ampelüberwachung spezialisiert.<br />

Sie beschäftigt fast ausschließlich Fachleute,<br />

also aktive oder ehemalige Exekutivbeamte.<br />

Mit der in einer Woche<br />

gewonnenen Daten aus der Statisitk-<br />

Box lassen sich auf Basis von Fakten<br />

Maßnahmen setzen, die dem Ziel dienen,<br />

die Straßen sicherer zu machen<br />

und Verletzungen und Tötungen im<br />

Ortsgebiet zu verhindern. Die meisten<br />

Verkehrstoten gibt es noch im Ortsgebiet.<br />

Mit gezielten Maßnahmen lässt<br />

sich viel Leid vermeiden.<br />

Maßnahmen<br />

Um zu unserem Eingangsbeispiel<br />

zurück zu kehren. Anhand der gewonnen<br />

Daten kann der Bürgermeister sei-<br />

nem Bürger nun antworten: „Sieh her,<br />

die Leute in Deiner Straße fahren keinesfalls<br />

zu schnell, wie Du aus dieser<br />

Analyse ersehen kannst.“ Oder aber<br />

auch: „Du hast Recht. In Deiner Straße<br />

wird viel zu schnell gefahren, wir werden<br />

die entsprechenden Maßnahmen<br />

setzen, um die Sicherheit herzustellen.“<br />

Die Maßnahmen können aus baulichen<br />

Eingriffen (Straßenrückbau, Verkehrinseln,<br />

Bodenschwellen, Blumentröge)<br />

oder technischen Maßnahmen bestehen.<br />

Oft genügt die Aufstellung einer<br />

digitalen Anzeigetafel, die den betreffenden<br />

Lenkern signalisiert: „Sie fahren<br />

xx km/h.“<br />

Natürlich besteht auch die Möglichkeit<br />

von strengen Verkehrskontrollen mit<br />

sanktionierten Radarmessungen. Diese<br />

können jedenfalls aufgrund der durch<br />

die Statistik-Box gewonnen Daten<br />

gezielt eingesetzt werden. Um sich<br />

nicht dem ungerechtfertigtenVerdacht<br />

auszusetzen,<br />

die eigenen Bürger<br />

als Melkkuh zu<br />

betrachten und ausnehmen<br />

zu wollen,<br />

können diese<br />

Radarmessungen<br />

bespielsweise auf<br />

der Gemeindehomepageangekündigt<br />

werden. Der<br />

Sicherheit im eigenen<br />

Ort wird es<br />

jedenfalls dienen.<br />

Wie sie sich auch<br />

entscheiden. Die<br />

Experten von Street<br />

Control GmbH stehen<br />

Ihnen mit Rat<br />

und Tat zu Verfügung.<br />

Die Statistik-<br />

Box ist äußerst günstig<br />

zu mieten.<br />

Der Inhalt der<br />

Statistik-Box ist<br />

unspektakulär<br />

aber effizient.<br />

Ein Radargerät,<br />

angeschlossen an<br />

ein bis zwei<br />

Akkus zur Stromversorgung<br />

und<br />

ein PDA protokollieren<br />

den IST-<br />

Zustand auf der<br />

überwachten<br />

Straße.<br />

Informationen:<br />

Street Control GmbH<br />

Geschwindigkeits- und<br />

Ampelüberwachung<br />

Ödhöfen Au 207<br />

2853 Krumbach<br />

Servicehotline:<br />

0800/ 20 40 10<br />

Fax: 02646/ 27 140-20<br />

E-Mail:<br />

gemeinde@streetcontrol.com<br />

www.streetcontrol.com<br />

KOMMUNAL 51<br />

E.E.


Breitband-Info<br />

eBiz Award – Projektpartner von Telekom Austria ausgezeichnet<br />

Kärntner Gemeinden<br />

vertrauen auf Telekom<br />

In Villach wurde in Anwesenheit von Landeshauptmann Dr. Jörg Haider die beste<br />

Lösung für den E-Business-Bereich im Bundesland Kärnten gekürt. In Weißensee ist<br />

ab sofort schnelles Internet per Breitband verfügbar und in Arnoldstein startet ein<br />

hochmodernes Technologieprojekt.<br />

Das innovativste und beste Kärntner<br />

Unternehmen war der hochkarätigen<br />

Jury zufolge „Ilogs Mobile Software“,<br />

die mit Telekom Austria als Partner ein<br />

auf dem Internet basierendes Zeit- und<br />

Leistungserfassungssystem für die<br />

sozialen mobilen Dienste in Kärnten<br />

implementierte. „Ich freue mich sehr,<br />

dass einem wichtigen Partner in diesem<br />

gemeinsamen Projekt dieses Ehre zuteil<br />

wurde“, betont DI Manfred Erian,<br />

Regionalleiter von Telekom Austria in<br />

Kärnten. „Die Auszeichnung zeigt sehr<br />

deutlich, welche neuen Wege Telekom<br />

Austria einschlägt“, so Erian weiter.<br />

„Gemeinsam mit Partnern werden<br />

hochkomplexe technische Lösungen<br />

realisiert. Neben der erforderlichen<br />

Vernetzungsinfrastruktur stellen wir<br />

hier eine maßgeschneiderte, sofort<br />

einsetzbare IT-Applikation zur Verfügung,<br />

die effizient die Prozesse im<br />

mobilen Gesundheitsbereich automatisiert.<br />

Allen involvierten Stellen<br />

und Leistungspartnern wird eine<br />

lückenlose und sichere Kommunikationsplattform<br />

zur Verfügung<br />

gestellt“, führt Erian aus. Ein Managementinformationssystem<br />

liefert<br />

darüber hinaus Berichte über<br />

durchgeführte Leistungen und sorgt<br />

für die nötige Kostentransparenz.<br />

Telekom Austria beweist nicht nur<br />

durch Beispiele wie das eben<br />

genannte, sondern auch durch vorbildliche<br />

Zusammenarbeit mit<br />

Gemeinden, ihre Rolle als erster<br />

Ansprechpartner, wenn es um erstklassige<br />

Lösungen für den Einsatz<br />

moderner Technologien geht. Im<br />

Folgenden seien stellvertretend<br />

zwei Beispiele für die Zusammenar-<br />

52 KOMMUNAL<br />

»<br />

beit mit österreichischen Gemeinden<br />

genannt.<br />

Hochmodernes Breitbandnetz<br />

in Arnoldstein<br />

In Arnoldstein wurde Ende <strong>2004</strong> bei<br />

einer gemeinsamen Pressekonferenz<br />

von Landesrat Ing. Reinhart Rohr, Bürgermeister<br />

Erich Kessler und Telekom<br />

Austria Technik-Chef DI Helmut Leopold<br />

die Anbindung der ersten Internet-Breitbandanschlüsse<br />

offiziell<br />

Diese Auszeichnung zeigt<br />

sehr deutlich, welche neuen<br />

Wege Telekom Austria einschlägt:<br />

IT-Applikationen<br />

wie das auf dem Internet<br />

basierende Zeit- und Leistungserfassungssystem<br />

für<br />

die sozialen mobilen Dienste<br />

in Kärnten mit einer lückenlosen<br />

und sicheren Kommunikationsplattform<br />

von Telekom<br />

Austria.<br />

DI Manfred Erian,<br />

Regionalleiter von Telekom Austria in<br />

Kärnten freut sich über die Auszeichnung<br />

des Partnerunternehmens „Ilogs“<br />

«<br />

bekannt gegeben.<br />

Telekom Austria stattet im Rahmen<br />

eines Technologieprojektes jene Haushalte,<br />

die an das Glasfasernetz von<br />

Telekom Austria angeschlossen werden<br />

mit einem Internet-Breitbandanschluss<br />

aus. Dieser Infrastrukturausbau durch<br />

modernste Technologie erfolgt im Rahmen<br />

einer beispielhaften Partnerschaft<br />

zwischen Telekom Austria und der<br />

öffentlichen Hand. Die Kunden erhalten<br />

einen High Speed Internetanschluss<br />

sowie Telefonie und TV-Kanäle über IP-<br />

Technologie.<br />

Multimediadienste<br />

(„Triple Play“)<br />

„Die multimediale Zukunft Österreichs<br />

beginnt ab sofort in den Wohnungen<br />

von Arnoldstein. Telekom Austria<br />

ermöglicht den am Projekt teilnehmenden<br />

Kunden einen Einblick in die<br />

Medienwelt von morgen. Die Erfahrungen<br />

der Anwender werden in unsere<br />

Produktentwicklung einfließen“, erläutert<br />

Helmut Leopold das innovative<br />

Projekt. Ziel des Feldversuchs ist es, die<br />

Kombination aus Telefonie, Internet<br />

und TV, im Fachjargon Triple Play<br />

genannt, in ein zukünftiges reguläres<br />

Angebot für Privatkunden – unabhängig<br />

von Zugangstechnologie ADSL oder<br />

Glasfaserkabel - überzuführen. Das Projekt<br />

Arnoldstein, bei dem neben Triple<br />

Play auch die Zuleitung der Glasfaser<br />

bis in die einzelnen Haushalte einem<br />

Praxistest unterzogen wird, belegt die<br />

technologische Vorreiterrolle von Telekom<br />

Austria.


Dipl.Ing. Dr. Manfred Sellak, Dipl.-Ing. Manfred Erian, Regionalleiter von Telekom Austria in Kärnten, Bürgermeister Johann<br />

Weichsler, Wolfdietrich Stetschnig und Ing. Martin Wurmbrand freuen sich über die gelungene Breitband-Kooperation in der<br />

Gemeinde Weißensee (v.l.n.r.)<br />

Chancen für den<br />

ländlichen Raum<br />

Für Gemeindereferent Ing. Reinhart<br />

Rohr hält über das Fernwärmenetz eine<br />

„Technologie der Zukunft“ in Arnoldstein<br />

Einzug. Bei dem von Telekom Austria,<br />

dem Land und der Gemeinde<br />

umgesetzten Projekt entstehe eine typische<br />

Win-win-Situation. Europas<br />

modernster Datenhighway, über den die<br />

Arnoldsteiner Bürger nun verfügen, ist<br />

für Rohr „mehrschichtig“: „Das Projekt<br />

bietet eine Fülle von Chancen für den<br />

ländlichen Raum sowie für die Wirtschaft<br />

und jeden einzelnen Bürger.<br />

Auch bei e-Government und neuen<br />

Betriebsansiedelungen ist eine schnelle<br />

Anbindung an die Datenautobahn ein<br />

wesentliches Kriterium“, so Rohr, der in<br />

diesem Zusammenhang auch das erfolgreiche<br />

Pilotprojekt „Breitband-Partnergemeinden“<br />

zwischen Telekom Austria<br />

und den Gemeinden erwähnte. Dabei<br />

handelt es sich um eine vom Land<br />

unterstützte Kooperation zwischen Telekom<br />

Austria und den Gemeinden<br />

Nötsch, Hohenthurn und Feistritz/Gail<br />

zur flächendeckenden Ausstattung der<br />

Region mit einem leistungsstarken<br />

Datenhighway. Auch habe die Landesregierung<br />

in dieser Woche eine kärntenweite<br />

Breitbandoffensive beschlossen.<br />

Wichtige Kommunikationsinitiative<br />

„Dieses Pilotprojekt ist für die Marktgemeinde<br />

Arnoldstein eine wichtige Kommunikationsinitiative“,<br />

hebt der Bürgermeister<br />

der Gemeinde Arnoldstein,<br />

Erich Kessler, hervor. „Aufgabe der<br />

Gemeinde ist es, die notwendige Infrastruktur<br />

sicherzustellen. Ich erwarte<br />

mir durch das Projekt einen Vorsprung<br />

für unsere Unternehmen und Bürger“,<br />

betont Kessler. „Arnoldstein ist auf<br />

einen Weg in eine moderne Zukunft.<br />

Diese Projekt ist ein wesentlicher<br />

Bestandteil, um den wirtschaftlichen<br />

Aufschwung der Marktgemeinde<br />

sicherzustellen“, so Kessler.<br />

Wirtschaftsmotor und<br />

Standortfaktor<br />

In der modernen, von jederzeit verfügbarem<br />

Wissen bestimmten Informationsgesellschaft<br />

zählt eine funktionierende<br />

und stabile Breitband-Infrastruktur<br />

mehr denn je zu den Schlüsselfaktoren,<br />

die schnelles und effizientes<br />

Kommunizieren und damit Wirtschaften<br />

ermöglichen. Unabhängige Studien<br />

belegen die positive Korrelation zwischen<br />

Wirtschaftswachstum und dem<br />

effizienten Einsatz von Breitband bzw.<br />

Informationstechnologie.<br />

Schnelles Internet für<br />

Weißensee<br />

Ab sofort Breitband-Technologie auch<br />

in der Gemeinde Weißensee verfügbar.<br />

„Die neue Breitband-Technologie ist ein<br />

enorm wichtiger Standortfaktor für die<br />

Wirtschaftstreibenden in unserer<br />

Gemeinde“, freut sich Johann Weichsler,<br />

Bürgermeister von Weißensee.<br />

„Durch die Initiative der Gemeinde, die<br />

den Ausbau der modernen Kommunikations-Infrastruktur<br />

aktiv unterstützt<br />

hat, profitieren die Betriebe und Bürger<br />

am Weißensee“, betont Dipl-Ing. Manfred<br />

Erian, Regionalleiter von Telekom<br />

Austria in Kärnten.<br />

Die zur Verfügung stehende Breitband-<br />

Anbindung ist um bis zu 14 Mal schneller<br />

als eine herkömmliche Modemverbindung.<br />

Rascherer Seitenaufbau und<br />

Herunterladen von Videos und Musik<br />

sind neben gleichzeitigem Telefonieren,<br />

Surfen und Faxen nur einige der vielen<br />

Vorteile von aonSpeed, dem Breitband-<br />

Anschluss von Telekom Austria. In Zeiten<br />

der Virenattacken und Spamfluten<br />

bieten Zusatzprodukte wie der aonVirenchecker<br />

und aonSpamfilter Schutz<br />

vor lästigen Dialern und unerwünschten<br />

Mails.<br />

Vieles wird möglich<br />

Der Breitband-Anschluss macht aber<br />

noch vieles mehr möglich: So können<br />

Breitband-User beispielsweise mit<br />

aon.tv, dem neuen, interaktiven Fernsehen<br />

von Telekom Austria, zahlreiche<br />

Sendungen uneingeschränkt genießen<br />

und zusätzlich viele Spielfilme, Videound<br />

Musikclips on Demand abrufen.<br />

Zusätzlich bietet Österreichs erste<br />

Online-Hit-Datenbank aonMusicdownload<br />

auf dem aon Portal unter<br />

http://musicdownload.aon.at jetzt<br />

allen Musik-Fans rund 200.000 Songs<br />

zum legalen Download – garantiert<br />

virenfrei und in perfektem Hörgenuss.<br />

Telekom Austria hat bereits im Jahr<br />

1999 die ADSL Technologie in Österreich<br />

eingeführt. Durch diese frühe<br />

Technologieeinführung gilt Österreich<br />

als Vorreiter in der internationalen<br />

ADSL-Entwicklung. Der überwiegende<br />

Teil des Investitionsvolumens von Telekom<br />

Austria wird in den Ausbau der<br />

Breitband-Netze investiert. So haben<br />

heute bereits 87% der Haushalte in<br />

Österreich Zugang zu breitbandigem<br />

Internet über ADSL.<br />

Informationen:<br />

Telekom Austria AG<br />

Business Solution Kärnten<br />

Email: bs.klagenfurt@telekom.at<br />

Telefon: 0590594-32002<br />

KOMMUNAL 53<br />

E.E.


Buch-Tipps<br />

Recht<br />

Das neue Tierschutzgesetz<br />

Der soeben in der Edition<br />

Juridica/Verlag Manz<br />

erschienene handliche Kurzkommentar<br />

enthält das<br />

neue, erstmalsbundeseinheitlicheTierschutzgesetz<br />

(TSchG)<br />

samt den<br />

Tierhaltungs-<br />

und<br />

allen weiteren Tierschutzverordnungen:<br />

◆ 1. und 2. TierhaltungsV<br />

◆ Tierhaltungs-GewerbeV<br />

◆ Zoo-V<br />

◆ Tierschutz-ZirkusV<br />

◆ Tierschutz-VeranstaltungsV<br />

◆ Tierheim-V<br />

◆ Tierschutz- SchlachtV<br />

◆ Tierschutz-KontrollV<br />

◆ Diensthunde-AusbildungsV<br />

54 KOMMUNAL<br />

Wie alle Juridica-Kurzkommentare<br />

wendet sich auch<br />

das „Tierschutzgesetz“ dezidiert<br />

an juristische Laien und<br />

Praktiker. Das 400 Seiten<br />

starke Werk bietet eine ausführliche<br />

und leicht verständliche<br />

Kommentierung<br />

des Rahmengesetzes TSchG,<br />

der Verordnungen und der<br />

zahlreichen Anlagen, die die<br />

Vorgaben des TSchG erst mit<br />

Inhalten erfüllen.<br />

Das Buch<br />

DDr. Regina Binder,<br />

„Das neue österreichische<br />

Tierschutzgesetz<br />

MANZ 2005, 400 Seiten,<br />

Br., 48 Euro;<br />

ISBN 3-214-00168-X<br />

Kundenbestellungen<br />

telefonisch unter<br />

01/ 531 61-100 oder<br />

per E-Mail an bestellen@manz.at<br />

Humor<br />

Das heitere<br />

Lexikon der<br />

Österreicher<br />

Die besten Anekdoten aus<br />

Österreich, erzählt vom Bestsellerautor<br />

Georg Markus.<br />

Neunhundert Geschichten<br />

„von<br />

Altenberg<br />

bis<br />

Zilk“,<br />

über die<br />

herzhaft<br />

gelacht<br />

werden<br />

darf.<br />

Darunter<br />

Legenden wie Alfred Polgar,<br />

der als Theaterkritiker eine<br />

langatmige Aufführung mit<br />

den Worten beschrieb: „Als<br />

ich um elf auf die Uhr sah,<br />

war es erst halb zehn.“ Wenn<br />

Sie bei der Lektüre dieses<br />

Buchs um halb zehn auf die<br />

Uhr sehen werden – wird es<br />

bereits elf sein.<br />

Das Buch<br />

Georg Markus, „Das heitere<br />

Lexikon der Österreicher“,<br />

<strong>2004</strong>, 5. Auflage;<br />

448 Seiten, 24,90<br />

Euro, ISBN 3-85002-<br />

504-7, Amalthea Verlag<br />

in: Buchverlage Langen<br />

Müller Herbig, Thomas-<br />

Wimmer-Ring <strong>11</strong>, D-<br />

80539 München, Tel.<br />

0049-89-29088-0<br />

l.eggs@herbig.net<br />

Kommentar<br />

Die „Dublin II-<br />

Verordnung“<br />

In den 25 Mitgliedstaaten der<br />

Europäischen<br />

Union werden<br />

jährlich über<br />

350.000 neue Asylanträge<br />

gestellt.<br />

Als Reaktion auf<br />

diese Situation<br />

hat die EU die<br />

Dublin II-Verordnung<br />

erlassen,<br />

die in den Mitgliedstaaten<br />

seit<br />

1.9.2003 bzw für<br />

die neuen Mitgliedstaaten seit<br />

1.5.<strong>2004</strong> in Anwendung<br />

steht. In diesem Buch wird<br />

sowohl die Dublin II-Verordnung<br />

als auch deren Durchführungsverordnungeingehend<br />

kommentiert und werden<br />

insbesondere die Neuerungen<br />

bzw Abweichungen<br />

zum Dubliner Übereinkommen<br />

dargestellt und bewertet.<br />

Das Buch<br />

Christian Schmid /<br />

Christian Filzwieser,<br />

„Dublin II-Verordnung,<br />

Das Europäische Asylzuständigkeitssystem“,<br />

ISBN 3-7083-0244-3,<br />

<strong>2004</strong>, 312 Seiten, broschiert,<br />

42,80 Euro,<br />

NWV – Neuer Wissenschaftlicher<br />

Verlag,<br />

Argentinierstraße 42/6,<br />

A-1040 Wien, Tel:<br />

01/535 61 03-22, Fax:<br />

017535 61 03-25,<br />

office@nwv.at


demopark – die größte Ausstellung ihrer Art.<br />

Neu in Eisenach<br />

demopark 2005<br />

Vom 12. bis 14. Juni 2005<br />

wird die Freilandausstellung<br />

demopark zum vierten Mal<br />

stattfinden. In diesem Jahr<br />

sind über 335 Unternehmen<br />

dabei, wenn die demopark<br />

2005 zum Treffpunkt für<br />

Fachbesucher aus ganz<br />

Europa wird. Auf dem<br />

neuen Messegelände erwarten<br />

die Besucher das<br />

gesamte Programm der<br />

Maschinen für die Grünflächenpflege,<br />

den Landschaftsbau<br />

und Sportplatzbau<br />

und Maschinen für den<br />

kommunalen Einsatz. Auf<br />

nochmals deutlich erweiterten<br />

Ausstellungs- und<br />

Demonstrationsflächen ist<br />

das Angebot an Maschinen<br />

größer denn je. Es werden<br />

wieder viele Neuheiten und<br />

beachtenswerte Weiterentwicklungen<br />

der Maschinen<br />

und Geräte gezeigt. Viele<br />

HOCHLEISTUNG<br />

Aussteller werden die demopark<br />

2005 nutzen, Ihre neuesten<br />

Maschinen dem Fachpublikum<br />

vorzustellen und<br />

auf den großzügigen<br />

Demonstrationsflächen vorzuführen.<br />

Mit einer Gesamtfläche<br />

von 250.000 m 2 ist<br />

die demopark die größte<br />

Ausstellung ihrer Art in<br />

Europa im Bereich GaLaBau.<br />

Der Eintrittspreis beträgt nur<br />

7.- Euro.<br />

Informationen:<br />

Messe Fulda GmbH<br />

36037 Fulda<br />

Rangstraße 9<br />

Tel.: +49 (0)6 61 - 601<br />

DW 003<br />

Fax: +49 (0)6 61 - 601<br />

DW 005<br />

www.demopark.de<br />

Kostenloser SABO Profikatalog 2005 unter Kennwort „Kommunal 04”<br />

E.E.<br />

SABO Hochleistungsmäher sind<br />

seit 50 Jahren für Landschaftsgärtner<br />

und Kommunen der Inbegriff<br />

für Zuverlässigkeit und Langlebigkeit.<br />

Und weil SABO in jeden<br />

Profi-Mäher eine Menge Technik<br />

gesteckt hat, geht die Arbeit<br />

komfortabel von der Hand.<br />

Wirtschafts-Info<br />

Elektronische Informationssysteme von C-S-M<br />

Jederzeit und bei jeder<br />

Witterung bestens lesbar<br />

Immer mehr Geschäftspartner<br />

– gerade auch im Kommunalbereich<br />

– erkennen<br />

die Zeichen der Zeit und<br />

reagieren auf den steigenden<br />

Informationsbedarf von<br />

Gästen und Touristen, aber<br />

auch der einheimischen<br />

Bevölkerung.<br />

So steigt das Interesse für<br />

elektronisch steuerbare<br />

Anzeigesysteme, die auch<br />

bei extremer Sonneneinstrahlung<br />

bestens erkennbar<br />

und lesbar bleiben müssen.<br />

DAS IST MÖGLICH – und<br />

zwar durch die Kombination<br />

von Sonnenlicht reflektierenden<br />

Bildpunkten für den<br />

Tagesbereich einerseits und<br />

superhellen Leuchtdioden<br />

für den Dämmerungs- und<br />

Nachtbereich andererseits!<br />

Mit der DOTLED-Technologie<br />

ist eine optimale Lesbarkeit<br />

Ihrer wichtigen Informationen<br />

garantiert, egal zu<br />

welcher Tages- und Jahreszeit,<br />

und egal bei welcher<br />

Witterung.<br />

Elektronisch steuerbares Anzeigesystem, das auch bei extremer<br />

Sonneneinstrahlung bestens erkennbar ist.<br />

Informationen:<br />

C-S-M<br />

Communication Systems<br />

Mussnig<br />

Wilhelm-Eich-Straße 2<br />

A-9500 Villach<br />

Tel.: 04242/30701-0<br />

Fax: 04242/30701-15<br />

E-Mail: office@c-s-m.at<br />

www.c-s-m.at<br />

E.E.<br />

SABO-Maschinenfabrik GmbH<br />

A John Deere Company<br />

Tel. +43 (0) 660 212 92 09<br />

post@sabo-online.com<br />

www.sabo-online.com


Wirtschafts-Info<br />

Kommunaler Infotag der ÖWD Gruppe am 10. und 12. Mai<br />

Videoüberwachung im<br />

öffentlichen Raum<br />

Die ÖWD Gruppe veranstaltet am 10.<br />

und am 12. Mai 2005 in Kärnten und<br />

der Steiermark einen<br />

56 KOMMUNAL<br />

KOMMUNALEN INFOTAG u.a. zu den<br />

Themen:<br />

◆ „Videoüberwachung im öffentlichen<br />

Raum“ und<br />

◆ „Mobile Geschwindigkeitsüberwachung“<br />

◆ Passanten-Frequenzmessung<br />

Nähere Infos und Online Anmeldung<br />

siehe<br />

www.owd.at/Kommunal<br />

Auf dieser Seite erfahren Sie alles<br />

über den Kommunalen Infotag<br />

2005 in der Steiermark und Kärnten<br />

und alles was damit zusammenhängt<br />

– vom Programm über<br />

die Anmeldung bis hin zu Infos<br />

zum Veranstaltungsort.<br />

Besuchen Sie regelmäßig unsere<br />

Homepage, denn sie wird laufend<br />

aktualisiert und mit interessanten<br />

Inhalten ergänzt.<br />

Einfach und zuverlässlig mit der Österreichischen Post AG<br />

Der „Wassercheck“<br />

Der Wassercheck ist ein von AQA –<br />

Aqua Quality Austria – und ARC Seibersdorf<br />

research GmbH entwickeltes<br />

Testverfahren. Im Juli <strong>2004</strong> wurde die<br />

Aktion „Wassercheck“ mit dem Vertriebspartner<br />

Österreichische Post AG<br />

gestartet. Die Post ist als Unternehmen<br />

mit hohem Vertrauenswert ein idealer<br />

Partner, wenn es um das Gesundheitsbewusstsein<br />

der Österreicher geht. Das<br />

flächendeckende Filialnetz der Post<br />

ermöglicht allen ÖsterreicherInnen, auf<br />

einfachem Weg die Qualität ihres Trinkwassers<br />

testen zu lassen.<br />

Mittlerweile haben sich an der Aktion<br />

bereits 20.000 ÖsterreicherInnen beteiligt.<br />

Dieses Ergebnis zeigt, wie hoch die<br />

Sensibilität der Bevölkerung in Bezug<br />

auf die Ressource Wasser ist.<br />

Untersuchung des Trinkwassers<br />

Beim Wassercheck wird das Trinkwasser<br />

– das wichtigste Lebensmittel – mit<br />

modernsten Methoden auf Wasser-<br />

härte, Schwermetalle,<br />

Nitratgehalt, Mineralstoffe,<br />

Spurenelemente<br />

sowie weitere wichtige<br />

Parameter untersucht.<br />

Günstiger<br />

Preis<br />

Insgesamt 24 Testparameter<br />

informieren die<br />

Kunden über die Qualität<br />

ihres Trinkwassers.<br />

4 Testparameter sind<br />

jetzt zum unverändert<br />

günstigen Preis von<br />

EUR 45,- neu dabei: Fluorid, Lithium,<br />

Phosphat, Molybden<br />

Ergebnisse der Analyse<br />

Die Ergebnisse der Analyse werden<br />

innerhalb von 4 Wochen per Post zugesandt.<br />

Alle Postwege sind bereits im<br />

Gesamtpreis von 45 Euro inkludiert.<br />

Die ÖWD Gruppe informiert Gemeinden<br />

über die Themen „Mobil Geschwindigkeitsüberwachung“<br />

und „Videoüberwachung<br />

im öffentlichen Raum.“<br />

Information und Online<br />

Anmeldung:<br />

www.owd.at/kommunal<br />

Die ÖWD-Gruppe<br />

Bayerhamerstraße 14c<br />

A-5020 Salzburg<br />

Tel.: +43 (0)662 8151-3024<br />

Fax: +43 (0)662 8151-6024<br />

d.herbst@owd-gruppe.at<br />

Der Wassercheck ist in allen Postfilialen<br />

erhältlich.<br />

Testen auch Sie Ihr Trinkwasser - Ihrem<br />

Wohlbefinden zuliebe!<br />

Informationen:<br />

Österreichische Post AG<br />

www.post.at<br />

E.E.<br />

E.E.


Feistmantl Reinigungsanlagenbau auf der IFAT<br />

Waschanlage für Abfallbehälter<br />

Die Firma Feistmantl Reinigungsanlagenbau<br />

aus Vomp in Tirol hat mit einer<br />

neuen Produktentwicklung Ihr Sortiment<br />

der Müll- und Abfallbehälterreinigungsanlagen<br />

im unteren Preissegment<br />

erweitert. Bisher konnten mit den<br />

bestens im Markt etablierten Waschanlagen<br />

vom Typ BWA 406 FS Abfallbehälter<br />

der Größe 80 bis 240 Liter<br />

halbautomatisch gereinigt werden.<br />

Reinigung von Behältern<br />

bis zu <strong>11</strong>00 Liter<br />

Zukünftig ist es möglich, mit der neu<br />

entwickelten Waschanlage (BWA 406<br />

FS-MGB <strong>11</strong>00) Abfallbehälter von 80<br />

bis <strong>11</strong>00 Liter zu reinigen, wobei es<br />

keine Rolle spielt, ob es sich bei den<br />

Großbehältern um Kunststoff- oder<br />

Metallbehälter handelt. Auch ist es<br />

nicht relevant, ob Flach- oder Runddeckel<br />

eingesetzt werden.<br />

Durch ein ausgeklügeltes Baukastensystem<br />

wird jedem Kundenwunsch entsprochen.<br />

So kann eine bestehende<br />

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Behälterwaschanlage BWA-K-MGB <strong>11</strong>00.<br />

Waschanlage für Behälter bis 240 Liter<br />

ohne Aufwand durch eine Kippvorrichtung<br />

(BWA-K-MGB <strong>11</strong>00) erweitert<br />

werden. Es handelt sich dabei um eine<br />

fahrbare oder stationäre Kippvorrichtung<br />

zur automatischen Innen- und<br />

manuellen Außenreinigung von Containern<br />

mit einem Fassungsvermögen von<br />

660 bis <strong>11</strong>00 Liter.<br />

Kompaktanlage<br />

Bei einer Erstinvestition kann auch eine<br />

Kompaktanlage gewählt werden. Zur<br />

Auswahl stehen eine fahrbare oder sta-<br />

Wirtschafts-Info<br />

tionäre Behälterwaschanlage mit<br />

hydraulischer Kippvorrichtung zur automatischen<br />

Innen- und manuellen<br />

Außenreinigung von Containern mit<br />

einem Fassungsvermögen von 660 bis<br />

<strong>11</strong>00 Liter.<br />

Im wesentlichen bestehen diese Waschanlagen<br />

aus einer hydraulischen Kippvorrichtung<br />

mit 1 oder 2 Hochdruck-<br />

Spritzköpfen mit je 3 oder 4 Düsen<br />

(Wasserantrieb) für die Behälter- und<br />

Container-Innenreinigung und angebautem<br />

Hochdruck-Aggregat für die<br />

Behälter- und Container-Außenreinigung.<br />

Bei 2 Spritzköpfen erfolgt eine<br />

automatische Umschaltung von Spritzkopf<br />

1 auf Spritzkopf 2. Optional kann<br />

auch eine Warmwassererzeugung angeboten<br />

werden.<br />

Informationen:<br />

Feistmantl auf der IFAT 2005<br />

HALLE B3 - STAND 129<br />

Tel.Nr. +43/(0)5242 90820<br />

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KOMMUNAL 57<br />

E.E.


Ehrungen & Auszeichnungen<br />

Die Verleihung von Orden und Ehrenzeichen als Hoheitsakt<br />

Auszeichnungen sollen<br />

loben und anspornen<br />

Mit dem Thema der verfahrensrechtlichen Seite von Ordensverleihungen befassen sich<br />

nicht allzu viele rechtswissenschaftliche Artikel. KOMMUNAL jedoch berichtet regelmäßig<br />

über die Verleihung von Bundesehrenzeichen an kommunale Mandatare. Und<br />

ebenso regelmäßig taucht die Frage auf, warum wohl in manchen Bundesländern mehr<br />

und in anderen seltener Orden und Ehrungen verliehen werden.<br />

◆ Mag. Nicolaus Drimmel<br />

Rechtswissenschaftliche Betrachtungen<br />

allein würden ein unvollständiges Bild<br />

bieten, da es im föderalistischen Österreich<br />

mit den vielfältigen Ehrungsmöglichkeiten<br />

auf den verschiedenen Ebenen<br />

der Gebietskörperschaften viele Register<br />

zu ziehen gibt.<br />

Solange man sich mit Ehrungen von<br />

Gebietskörperschaften befasst, hat man<br />

es mit Verwaltungs- bzw. Hoheitsakten<br />

sui generis zu tun, die im Großen und<br />

Ganzen den Grundlinien des Verwaltungsverfahrensrechtes<br />

zu entsprechen<br />

haben. Mit der Kenntnis über die Kompetenzlage,<br />

die Zuständigkeit und das<br />

Verfahren erhält man einen Überblick<br />

über die nötigen Erfordernisse zu einer<br />

gültigen Verleihung tragbarer Orden und<br />

Ehrenzeichen.<br />

Das staatliche Auszeichnungswesen<br />

bezweckt im weitesten Sinn, das funktionierende<br />

Gemeinwesen darzustellen.<br />

◆ OReg.Rat Mag. Nicolaus Drimmel<br />

ist Jurist im Österreichischen<br />

Gemeindebund<br />

58 KOMMUNAL<br />

Das Wort Auszeichnung selbst beinhaltet<br />

ja in vielen Sprachen als Begriffskern<br />

„eine bestimmte Außenwirkung“. Die<br />

Ehrung von herausragenden Menschen<br />

stellen die Verdienste um die leitenden<br />

Ideen des Staates, um die sich diese Persönlichkeiten<br />

verdient gemacht haben,<br />

einer breiten Öffentlichkeit dar. Es handelt<br />

sich daher in dieser<br />

Hinsicht um einen<br />

zweiseitigen Akt der<br />

Verleihung und der<br />

Annahme. Bei der Verleihung<br />

ist im Vorfeld<br />

daher immer auch die<br />

Annahmebereitschaft<br />

des zu Ehrenden zu<br />

prüfen. In Verbindung<br />

mit der Öffentlichkeitswirkung<br />

der Ehrung,<br />

die sich zumeist auch<br />

in schön gefertigten<br />

Ehrenzeichen materialisiert,<br />

entsteht aber<br />

auch eine weitere<br />

Ebene, die wiederum<br />

zweiseitig ist. Die<br />

Außenwirkung stellt generell die Manifestation<br />

der Souveränität und die leitenden<br />

Ideen des Gemeinwesens so dar,<br />

dass diese von Dritten, nämlich der<br />

Öffentlichkeit wahrgenommen werden.<br />

Insofern ist neben dem speziellen persönlichen<br />

Akt der Ehrung auch ein genereller<br />

Akt eines lenkenden und aufmunternden<br />

Staates zu sehen, der seinen<br />

Bürgern gegenüber die Verdienste für<br />

das Allgemeinwohl als erstrebenswert<br />

Die Ehrung von<br />

herausragenden<br />

Menschen stellen die<br />

Verdienste um die<br />

leitenden Ideen des<br />

Staates, um die sich<br />

diese Persönlichkeiten<br />

verdient gemacht<br />

haben, einer breiten<br />

Öffentlichkeit dar.<br />

darstellt. Damit soll Beispielswirkung<br />

entfaltet werden, und die Auszeichnung<br />

soll nicht nur den Geehrten belohnen,<br />

sondern eigentlich alle anspornen. 1<br />

Die Verleihung von Auszeichnungen<br />

ging und geht daher überwiegend über<br />

die bloße Belobigung hinaus, sie musste<br />

einen allgemein anerkannten Vorteil darstellen,<br />

mit der Verleihung<br />

einer Auszeichnung<br />

waren daher oft auch die<br />

Einräumung einer besonderen<br />

Rechtsposition für<br />

die zu ehrende Person<br />

verbunden, und nicht selten<br />

auch für deren<br />

Rechtsnachfolger. Diese<br />

Ehrenrechte waren zum<br />

Teil immaterieller Natur,<br />

etwa im Anspruch auf<br />

Ehrenbezeigungen 2 oder<br />

auf das Tragen bestimmter<br />

Titel und Würden 3 . Sie<br />

konnten aber auch materieller<br />

Natur sein, wie<br />

etwa die dem antiken<br />

Olympioniken zustehende<br />

Speisung im Prytameion 4 . Die Tragbarkeit<br />

einer modernen Auszeichnung entfaltet<br />

meist die gewünschte Publizitätswirkung<br />

schlechthin nur dann, wenn der<br />

1 z.B. die Devise des russischen St. Stanislausordens<br />

„PRAEMIANDO INCITAT“<br />

2 Darunter fielen etwa die (militärischen)<br />

Grußpflichten gegenüber Rittern des kaiserlich-österreichischen<br />

Leopoldordens<br />

3 Adelstitel, Würde eines geheimen Rates


Die Ehrenzeichen und<br />

Verdienstmedaillen der<br />

österreichischen Bundesländer<br />

Das Ehrenzeichen<br />

des Landes<br />

Kärnten.<br />

Das Goldene<br />

Ehrenzeichen<br />

des Landes<br />

Oberösterreich.<br />

Das Goldene<br />

Ehrenzeichen<br />

des Landes<br />

Steiermark.<br />

Die Goldene<br />

Verdienstmedaille<br />

des Burgenlands.<br />

Die Goldene<br />

Ehrenzeichen<br />

für Verdienste<br />

um das BundelandNiederösterreich.<br />

Das Goldene<br />

Verdienstzeichen<br />

des Landes<br />

Salzburg.<br />

Träger auch bereit ist, die Auszeichnung<br />

„unter die Leute zu bringen“, sie ist oft<br />

der Kristallisationspunkt „materialisierter“<br />

Ehrenrechte und ist daher auch Zentrum<br />

vieler Wünsche, aber auch von Enttäuschung.<br />

Zum Beispiel dann, wenn<br />

eine Ehrung zu selten verliehen wird.<br />

Die nähere Ausgestaltung des subjektiven<br />

öffentlichen Rechtes zum Tragen<br />

staatlicher Auszeichnungen geschieht<br />

durch einen individuellen Hoheitsakt,<br />

welcher u.a. festlegt, ob, in welcher<br />

Form und unter welchen Voraussetzungen<br />

eine Auszeichnung von einer Person<br />

getragen werden kann. In einem demokratischen<br />

Staat heutiger Prägung stellt<br />

dieser hoheitliche Akt aufgrund des<br />

Rechtsstaatlichkeitsprinzipes eine Konkretisierung<br />

allgemein formulierter<br />

Bestimmungen aufgrund der Rechtslage<br />

des jeweiligen Staates<br />

dar. Aber auch<br />

im vorkonstitutio-<br />

neller Zeit wurde<br />

der rechtmäßigen<br />

Verleihung von<br />

Orden und Ehrenzeichen<br />

schon aus<br />

imperialen Gründen<br />

ein hohes Maß<br />

an Bedeutung eingeräumt,<br />

da schon<br />

damals die besondere<br />

Symbolik des<br />

staatlichen Ehrenzeichenwesens<br />

und<br />

der mitverliehenen<br />

Vorteile einem<br />

besonderen Schutz<br />

unterworfen wurden.<br />

Für Identität<br />

und Bestand eines<br />

Staates war diese Symbolik von besonderer<br />

Bedeutung. Obwohl wir es dabei<br />

mit einer wenig modern anmutenden,<br />

geradezu archaischen Aufgabe zu tun<br />

haben, spielt die Wahrung der Rechtssi-<br />

Es ist ein positives<br />

Zeichen in Österreich, dass<br />

gerade kommunale<br />

Mandatare oft durch den<br />

Staat geehrt werden. Dies<br />

ist nicht nur ein individuelle<br />

Auszeichnung, sondern<br />

auch ein Zeichen für die<br />

wichtige Arbeit in den<br />

Gemeinden und das<br />

freiwillige politische<br />

Engagement.<br />

cherheit in diesem Zusammenhang noch<br />

immer eine besondere Rolle für ein funktionierendes<br />

Gemeinwesen. 5 Mittel zur<br />

Effektivierung dieses Schutzes werden<br />

etwa durch die Rechtsordnung in einschlägigen<br />

Gesetzen, Richtlinien bzw.<br />

Ordensstatuten 6 etc. in materiellrechtli-<br />

4 z.B. Geldschenkungen, Gnadenpfennige<br />

und Medaillen aus Dukatengold,<br />

Ehrensold, vgl. auch etwa die Grundschenkungen<br />

beim ungarischen Vitéz-Orden<br />

5 Etwa gesetzliche Bestimmungen zum<br />

Schutz der Staatssymbole. Dazu auch Oliver<br />

Cromwell: „Dass die Staatssymbole als<br />

ein notwendiges Element einer jeden<br />

Staatlichkeit anzusehen sind, zeigt die<br />

Strategie, sie zu zerstören, wenn man ein<br />

Volk oder ein System zerstören will.<br />

Ehrungen & Auszeichnungen<br />

cher und verfahrensrechtlicher Hinsicht<br />

vorgesehen.<br />

Betrachtet man diese objektiven Kriterien<br />

für die Verleihung von staatlichen<br />

Ehrungen, müsste bei der Durchsicht<br />

von Verleihungsstatistiken grundsätzlich<br />

ein Bild der politischen Schwerpunktsetzung<br />

eines Gemeinwesens ablesbar sein,<br />

in dem auch eine gewisse regionale Ausgewogenheit<br />

vorherrscht. Es ist ein positives<br />

Zeichen in Österreich, dass gerade<br />

kommunale Mandatare oft durch den<br />

Staat geehrt werden. Dies ist nicht nur<br />

ein individuelle Auszeichnung, sondern<br />

auch ein Zeichen für die wichtige Arbeit<br />

in den Gemeinden und das freiwillige<br />

politische Engagement.<br />

Eine regionale Ausgewogenheit ist in<br />

Österreich jedoch nicht gerade durchgehend<br />

zu behaupten, solange man nur<br />

die Statistiken für Bundesehrenzeichen<br />

betrachtet, und die<br />

übrigen Ehrungen, die<br />

den Staatsbürgerinnen<br />

und Staatsbürgern verliehen<br />

werden, außer<br />

Acht lässt.<br />

Der Österreichische<br />

Gemeindebund erhält<br />

von der Ehrenzeichenkanzlei<br />

der Präsidentschaftskanzleiregelmäßig<br />

Mitteilung über<br />

die Verleihungen von<br />

Bundesauszeichnungen<br />

an Bürgermeister und<br />

Gemeindemandatare.<br />

Diese Informationen<br />

werden laufend im<br />

KOMMUNAL publiziert.<br />

Beobachtet man die<br />

Verleihungen vor allem im Hinblick auf<br />

deren regionale Ausgewogenheit, ergibt<br />

sich ein Bild, das große Unterschiede<br />

aufweist. Dies wurde schon von vielen<br />

Lesern bemerkt und hat teilweise auch<br />

Kritik nach sich gezogen. Diese soll mit<br />

den folgenden Erläuterungen zu einer<br />

Verleihungspraxis österreichischer<br />

6 Ein Mittel ist etwa die Entziehung der<br />

Auszeichnung. Eine solche ist wegen<br />

„Ordensunwürdigkeit“ durch den Herrenmeister<br />

des Johanniterordens vorgesehen,<br />

dagegen besteht sogar ein Rechtsmittel an<br />

das Ordenskapitel. In Österreich hingegen<br />

bestand die unangenehme Situation, in<br />

der bei nachträglich festgestellter Unwürdigkeit<br />

bis zum Jahr 2001 für Bundesauszeichnungen<br />

positivrechtlich keine Sanktion<br />

möglich war. Erst mit dem Fall Groß<br />

wurde dem Ehrenzeichengesetz im Jahr<br />

2001 einen Passus über ein Verfahren zur<br />

Aberkennung von Bundesehrenzeichen<br />

angefügt.<br />

KOMMUNAL 59


Ehrungen & Auszeichnungen<br />

Ehrungen, und im speziellen fall an<br />

kommunale Mandatare, entkräftet werden.<br />

Vorausgeschickt werden muss, dass die<br />

Ehrungen in Österreich wie viele andere<br />

Verwaltungsverfahren meist antragsgebunden<br />

sind, was schon grundsätzlich<br />

eine Vorauswahl und dadurch auch<br />

gewisse Tendenzen begünstigt.<br />

Aufgrund der sehr unterschiedlichen<br />

Situation in den einzelnen Bundesländern<br />

müssen statistische Vergleiche der<br />

Verleihungszahlen mit Vorsicht angestellt<br />

werden. Viele Faktoren spielen dabei<br />

mit, dass es je nach Bundesland höchst<br />

unterschiedliche Zahlen (Quoten) für<br />

die Verleihung von Bundesauszeichnungen<br />

an etwa an kommunale Funktionäre<br />

gibt. Einige dieser Faktoren können hier<br />

erläutert werden:<br />

Die Antragstellung durch die Landesregierung<br />

beim Bundesministerium für<br />

Inneres als zuständige Bundesbehörde<br />

bedingt, dass bei der Auszeichnung mit<br />

einem Ehrenzeichen des Bundes auch<br />

länderweise sehr spezifische Maßstäbe<br />

einfließen. Seltene Antragstellung durch<br />

einzelne Länder geht auf nicht auf weniger<br />

Verdienste, sondern auf unterschiedliche<br />

Traditionen und Eigenheiten<br />

zurück. Es kann nicht geleugnet werden,<br />

dass bei einer seltenen Antragstellung<br />

Pumpenfabrik ERNST VOGEL GmbH<br />

A-2000 Stockerau, Ernst Vogel-Straße 2<br />

Tel. ..43/2266/604, Telefax ..43/2266/653<strong>11</strong><br />

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www.hydrovar.com<br />

SPIRALGEHÄUSE-<br />

PUMPEN<br />

60 KOMMUNAL<br />

MEHRSTUFEN-<br />

PUMPEN<br />

auch ein föderalistischer Gedanke mitschwingt.<br />

In Salzburg wurden etwa 1973 die<br />

Medaillen für Gemeindevertretertätigkeit<br />

(in Gold, Silber und Bronze) eingeführt,<br />

sodass mit Stiftung dieser Medaillen<br />

eine Ehrung mit Bundesauszeichnungen<br />

weniger häufig wurde. In<br />

Oberösterreich hingegen handhabt die<br />

Landesregierung die Verleihung von<br />

Landesauszeichnungen wiederum nach<br />

sehr strengen Maßstäben, sodass hier<br />

auch vermehrt Anträge auf die Verleihung<br />

von Bundesauszeichnungen<br />

gestellt werden.<br />

Es wäre allerdings meines Erachtens<br />

zielführend, wenn die Bundesländer im<br />

Sinne einer regional ausgewogenen Verleihung<br />

des Ehrenzeichens für Verdienste<br />

um die Republik Österreich eine gleiche<br />

oder zumindest ähnliche Antragspraxis<br />

verfolgen würden. Dabei müsste<br />

TAUCHMOTOR-<br />

PUMPEN<br />

Die Verdienstmedaille<br />

des Landes Tirol.<br />

DRUCKSTEIGERUNGS-<br />

ANLAGEN<br />

Das Goldene Ehrenzeichen<br />

des Landes Vorarlberg.<br />

HYDROVAR ®<br />

PUMPEN-<br />

REGLER<br />

Das Goldene Verdienstzeichen<br />

des Landes<br />

Wien.<br />

allerdings auch die Verleihungspraxis<br />

von Landesauszeichnungen berücksichtigt<br />

werden.<br />

Eine Veröffentlichung der Zahlen aus<br />

den einzelnen Ländern im KOMMUNAL<br />

könnte daher entzerrend wirken. Bei der<br />

Antrags- und Verleihungspraxis ist jedenfalls<br />

eine Explosion an Auszeichnungen<br />

zu vermeiden. Seitens der Ehrenzeichenkanzlei<br />

der Präsidentschaftskanzlei wird<br />

betont, dass einem Bürgermeister eine<br />

Stufe des Ehrenzeichens für Verdienste<br />

um die Republik Österreich (für Gemeinden<br />

bis 6000 Einwohner das Goldene<br />

Verdienstzeichen) lediglich für besondere<br />

Leistungen verliehen wird, die<br />

naturgemäß über die reine zufriedenstellende<br />

Pflichterfüllung hinausgehen.<br />

Freilich werden dabei auch besonders<br />

lange Dienstzeiten berücksichtigt, in<br />

denen der jeweilige Kandidat für seine<br />

Gemeinde prägend wirken konnte.<br />

Frisches Wasser aus der Tiefe .....<br />

Wasser ist unentbehrlich für unser<br />

Leben.<br />

Die neuen Tauchmotorpumpen,<br />

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universelle Korrosionsbeständigkeit<br />

und verbesserte Zuverlässigkeit.<br />

Qualität und Innovation<br />

aus Österreich.


Kubota Rasen-Kompakttraktore<br />

Weltweit die Nummer 1<br />

Das Kubota Rasentraktoren-Programm<br />

von 14 – 40 PS bestehend aus den<br />

Serien GR und G (ohne 4-WD-Antrieb)<br />

und den Serien BX, Super B, STV (mit<br />

4-WD-Antrieb) wurde speziell auf die<br />

Anforderungen des europäischen bzw.<br />

österreichischen Marktes abgestimmt.<br />

Die besonderen Merkmale sind: leistungsstarke,<br />

umweltfreundliche<br />

Kubota-Dieselmotore, mechanischer<br />

oder hydrostatischer Fahrantrieb und<br />

die professionellen Zusatzausrüstungen<br />

wie Original Kubota Zwischenachsmähwerke<br />

– angetrieben über Kardanwelle<br />

– und die Original Kubota Grasund<br />

Laubsauger mit Boden- oder Hochentleerung.<br />

Rund ums Jahr<br />

wirtschaftlich<br />

Ca. 5000 Kubota Kompakttraktore<br />

befinden sich heute in Österreich bei<br />

der Rasenpflege und mit dem entsprechenden<br />

Zubehör (Schneefräse,<br />

Schneeschild, Streuer etc) auch im<br />

Winterdienst im Einsatz. Traktore, die<br />

somit wirtschaftlich rund um das Jahr<br />

eingesetzt werden können.<br />

Dichtes Servicenetz<br />

Mit über 40 Kubota Vertriebspartnern<br />

und den Esch-Technik Vertriebszentren<br />

Süd – St. Veit/Glan, Ost – Wien und<br />

West – Marchtrenk/Linz ist eine optimale<br />

Servicebetreuung für die 1000en<br />

im Einsatz befindlichen Kubota Maschinen<br />

gewährleistet.<br />

Kubota Rasentraktore BX 2200.<br />

Die Original Zusatzgeräte für den Winterdienst,<br />

für die Rasenpflege und für<br />

die Strassen- und Landschaftspflege<br />

sind auf die Traktoren optimal abgestimmt.<br />

Informationen:<br />

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9300 St. Veit/Glan<br />

Tel.: 04212/ 2960-0<br />

1230 Wien<br />

Tel.: 01/ 6162300 oder<br />

4614 Marchtrenk/Linz<br />

Tel.: 07243/ 51500<br />

www.esch-technik.at<br />

Kubota Kompatktraktor STV 40. E.E.<br />

KOMMUNAL 61


Wirtschafts-Info<br />

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Behörden und Kommunen.<br />

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Straßen- und Tiefbau sowie im<br />

Damm- und Deponiebau. Darüber<br />

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Das bedeutet für Sie und Ihre Arbeit<br />

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Tel. (01) 4 70 88 25, Fax (01) 4 70 88 24,<br />

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Frankfurt am Main<br />

7.– 9. Juni 2005<br />

62 KOMMUNAL<br />

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Medaillen und Auszeichnungen der Münze Österre<br />

Wir prägen Öste<br />

Die Münze Österreich prägt bereits seit mehr als 800 Jahren Mün<br />

Österreichs. Wir schmelzen für Sie aus den Komponenten Tradition<br />

künstlerischer Gestaltung jene ideale Mischung, aus der wir Ihre<br />

und Materialien anfertigen.<br />

Auszeichnungen und Anlassmedaillen<br />

Ob Medaillen, Orden oder<br />

Anstecknadeln, diese sollten dem<br />

Anlass gerecht werden, um so<br />

die Ausgezeichneten immer wieder<br />

an dieses Ereignis zu erinnern.<br />

Die verschiedensten Materialien,<br />

wie Bronze, Silber oder<br />

Gold geben Ihnen hier zusätzliche<br />

Möglichkeiten der Differenzierung.<br />

Jubiläumsmedaillen<br />

Feiert Ihre Gemeinde demnächste<br />

ein Jubiläum? Dann sollten<br />

Sie zu diesem großen Anlass mit einer schönen Medaille (die mit ihrem Nettoerlös<br />

des Verkaufs auch als Finanzierung dient) eine bleibende Erinnerung schaffen.<br />

Erinnerungsmedaillen<br />

Gastfreundliche Aufnahme in<br />

Ihrer Gemeinde, ein schöner<br />

Urlaub -vielleicht bereits<br />

mehrmals-, wer erinnert sich<br />

nicht gerne daran, wenn er die<br />

ihm geschenkte oder auch<br />

gekaufte Medaille wieder in<br />

die Hand nimmt, sie stolz<br />

Freunden und Bekannten zeigt<br />

und diesen Appetit macht,<br />

ebenfalls bei Ihnen schöne<br />

Ferien zu verbringen?<br />

Bausteine<br />

Eine Prägung verschiedenster<br />

Form kann aber auch ein<br />

„Dankeschön“ für eine<br />

Spende für gemeinnützige<br />

Zwecke -z.B. Bau von Schu-


ich<br />

rreich<br />

en und Medaillen und ist auch die offizielle Münzprägestätte<br />

, modernstem technischen Know-how und individueller<br />

edaillen und Auszeichnungen in den vielfältigsten Designs<br />

len, Kindergärten, Sportanlagen<br />

etc.- sein. Durch den Erhalt dieses<br />

„Bausteins“ wird für den Spender<br />

sichtbar dokumentiert, dass auch er<br />

seinen Beitrag zum Gelingen des<br />

Projektes geleistet hat.<br />

Noch viele Möglichkeiten könnten<br />

hier angeführt werden, doch eine<br />

persönliche Beratung zeigt Ihnen<br />

sicher auch jene Aspekte auf, durch<br />

die Sie neue Akzente in Richtung<br />

zufriedener Bürger und Mitarbeiter<br />

sowie wachsenden Fortschritt setzen<br />

können.<br />

Individuelle Beratung<br />

Kontaktieren Sie uns doch (siehe Informationen)<br />

und wir informieren Sie<br />

gerne über alle Möglichkeiten „IHRE“<br />

Medaille produzieren zu lassen.<br />

Informationen:<br />

Münze Österreich<br />

Aktiengesellschaft<br />

Am Heumarkt 1<br />

A-1031 Wien<br />

Tel.: 01/717 15/350<br />

Fax: 01/717 15/357<br />

E-Mail:<br />

Josef.Martinkowitsch@<br />

Austrian-Mint.at<br />

E.E.<br />

HÄTTEN SIE’S GEWUSST?<br />

1. Auf welche Anforderungen wird Schutzbekleidungsmaterial<br />

geprüft?<br />

2. Wann hat Schutzkleidung einen Warnvermerk<br />

für Tragezeitbegrenzung?<br />

3. Welchen Bereich der Wasserdampfdurchlässigkeit<br />

(Ret) umfasst die Klasse 2?<br />

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Wenn Sie sich dies und<br />

Ähnliches rund um die<br />

neue „EN 343:2003<br />

Schutz gegen Regen“<br />

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neuen Europäischen<br />

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Den Prospekt können Sie über folgende Adresse<br />

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Unternehmensbereich Textil Technologien<br />

Workwear-Team, Werk III<br />

85639 Putzbrunn, Deutschland<br />

Tel. +49 89 4612-2680<br />

Internet: www.gore-tex.de/en343<br />

e-Mail: serviceworkwear_de@wlgore.com


Ausschreibung<br />

Award für Städte und Gemeindepartnerschaftsprojekte<br />

Einsendeschluß ist<br />

der 31. Juli 2005<br />

Zur Förderung der Entwicklung intensiver Beziehungen zwischen Städten und Gemeinden<br />

Österreichs einerseits und solchen ganz Europas andererseits verleiht die Universität<br />

für Weiterbildung Krems auf Initiative der Stadt Krems anlässlich der im Jahr 2005<br />

zu begehenden Feiern zur 700-jährigen Wiederkehr der Stadterhebung von Krems a. d.<br />

Donau 2005 erstmals den Award für die beste Städte- und Gemeindepartnerschaft.<br />

Mit dem Award soll das Zusammenwachsen<br />

grenzüberschreitender Regionen,<br />

das Entstehen einer europäischen<br />

Identität, die Entwicklung einer aktiven<br />

Der Award will das Zusammenwachsen<br />

grenzüberschreitender Regionen und die<br />

Entwicklung einer aktiven und engagierten<br />

Unionsbürgerschaft fördern und<br />

öffentlich ausgezeichnen.<br />

und engagierten Unionsbürgerschaft, die<br />

Erhaltung kultureller Vielfalt, die Weiterentwicklung<br />

der Wirtschaft sowie soziale<br />

und ökologische Standards europäischen<br />

Zuschnitts gefördert und öffentlich ausgezeichnet<br />

werden. Der Award wird in<br />

drei Kategorien vergeben :<br />

◆ für das beste Städtepartnerschaftsprojekt<br />

◆ für das beste Gemeindepartnerschaftsprojekt<br />

◆ für die beste wissenschaftliche Arbeit<br />

auf dem Gebiet der Städte/Gemeindepartnerschaften<br />

Einreichungen können durch österreichische<br />

Städte und Gemeinden oder durch<br />

64 KOMMUNAL<br />

ihre Partnerschaftsausschüsse oder -vereine<br />

nach offizieller Bestätigung der<br />

Gemeinde erfolgen.<br />

Teilnahmebedingungen<br />

Ausgezeichnet werden Aktionen, die im<br />

Zeitraum 1. Jänner <strong>2004</strong> bis 30. Juni<br />

2005, im Rahmen von Städte- und<br />

Gemeindepartnerschaften zur Annäherung<br />

der Menschen, zur Förderung und<br />

Vertiefung gesellschaftlicher, kultureller,<br />

sozialer und wirtschaftlicher Beziehungen<br />

und zur Stärkung des europäischen<br />

Bewusstseins beigetragen haben.<br />

Die eingereichten Aktionen sollen Begegnungen<br />

zwischen Bürgerinnen und Bürgern<br />

aus Partnerstädten und -gemeinden<br />

und/oder Konferenzen ( Symposien )<br />

mit europäischer Themenstellung im<br />

Zusammenhang mit Partnerschaften<br />

sowie Seminare zur Ausbildung und<br />

Information der für Partnerschaften verantwortlichen<br />

Personen betreffen.<br />

Das eingereichte Projekt muss Teil eines<br />

Städte- oder Gemeindepartnerschaftsprogramms<br />

sein. Im einzelnen gelten folgende<br />

Kriterien:<br />

◆ europäische Ausrichtung des Programms<br />

◆ die pädagogische Qualität<br />

◆ Einbindungsgrad der Bürger<br />

◆ Intensität des Dialogs der Partner<br />

◆ Originalität<br />

◆ Kommunikation des Projektes in der<br />

Öffentlichkeit<br />

◆ Kosten- Nutzen- Relation des Programms<br />

◆ Soziale und gesellschaftliche Relevanz<br />

◆ Wirtschaftliche Auswirkungen des Projektes<br />

( Arbeitsplätze, Wirtschaftswachstum<br />

in der Region etc. )<br />

◆ Langfristigkeit und Einbindung in ein<br />

Gesamtkonzept<br />

◆ Positive Auswirkungen auf bestimmte<br />

Personengruppen, Minderheiten,<br />

behinderte Menschen etc.<br />

◆ Kulturelle Wirkung des Projektes<br />

◆ Zielerreichungsgrad<br />

◆ Anwendung und Nutzung moderner<br />

Kommunikationstechnologien<br />

◆ elektronischer Bürgerservice<br />

Einreichungen<br />

Jede Kommune kann bis maximal drei<br />

Projekte für den Award in einer der drei<br />

Kategorien einreichen. Die Einreichung<br />

ist grundsätzlich formfrei, sie kann per<br />

E-Mail oder per schriftlicher Abgabe in<br />

20-facher Ausfertigung erfolgen.<br />

Der Award selbst besteht aus Urkunde<br />

und Trophy. Es wird in jeder Kategorie<br />

ein eigener Award vergeben. Es gibt nur<br />

einen Preisträger pro Kategorie, der<br />

Preisträger und die drei besten Einreichungen<br />

werden öffentlich bekannt<br />

gemacht. Der Award wird von der Universität<br />

für Weiterbildung Krems im<br />

Rahmen des Schluss-Symposiums anlässlich<br />

der Feiern zur 700-jährigen Wiederkehr<br />

der Stadterhebung der Stadt<br />

Krems vergeben.<br />

Informationen<br />

Auskünfte erteilt das Büro des<br />

Award-Koordinators, Dkfm. Heinz<br />

Pechek, Universität für Weiterbildung<br />

Krems<br />

Tel.: 02732/893 2310,<br />

Fax : 02732/893 4300,<br />

E-Mail: gernot.riesenhuber@<br />

donau-uni.ac.at<br />

Web: www.donau-uni.ac.at/cp


KOMMUNAL<br />

CHRONIK<br />

Abfallsammelstellen: Registrierung ist seit kurzem per Internet möglich<br />

Kommunen warnen vor Mehrkosten<br />

WIEN<br />

Das Abfallwirtschaftsgesetz<br />

(AWG) 2002 legt fest, dass<br />

Abfallsammler und -behandler<br />

ihre Stammdaten an das<br />

Register für Anlagen- und<br />

Personenstammdaten übermitteln<br />

(§§ 21, 22 und 78<br />

Abs. 7 AWG 2002 idF BGBl.<br />

I Nr. 181/<strong>2004</strong>). Diese<br />

gesetzliche Verpflichtung gilt<br />

auch für Gemeinden soweit<br />

diese Betreiber von Altstoffsammelzentren<br />

und Sammelstellen<br />

für Problemstoffe<br />

im Sinne des § 54 AWG<br />

2002 sind. Um diese<br />

Postbus: Auf Bestellung<br />

Wirkt Schweizer<br />

Vorbild?<br />

WIEN<br />

In Österreich könnte es in<br />

dünn besiedelten Gebieten<br />

mit wenigen Fahrgästen ein<br />

sogenanntes Rufbussystem<br />

nach Schweizer Vorbild<br />

geben. Ein steirisches Pilotprojekt<br />

signalisiere Zustimmung,<br />

meinte dazu Paul Frey,<br />

Geschäftsführer der ÖBB-Postbus<br />

GmbH. Das Angebot<br />

werde gut angenommen.<br />

Kinderkrippen: Burgenland macht Geld flüssig<br />

EISENSTADT<br />

An 26 Kinderkrippen im<br />

Burgenland werden insgesamt<br />

491.000 Euro als<br />

Unterstützung für Personalkosten<br />

für die Betreuung der<br />

Ein- bis Dreijährigen überwiesen.<br />

„Was mich besonders<br />

freut ist die Tatsache,<br />

dass von diesen 26 Betreuungseinrichtungen<br />

für<br />

unsere Kleinsten 19 Kinderkrippengemeindeübergreifend<br />

geführt werden“,<br />

Registrierung möglichst effizient<br />

abwickeln zu können,<br />

besteht seit Jänner 2005 die<br />

Möglichkeit, dies per Internet<br />

unter der Adresse<br />

http://edm.umweltbundesamt.at<br />

durchzuführen.<br />

An einer anderen Abfallfront,<br />

die damit auch in<br />

einem gewissen Zusammenhang<br />

steht, nämlich der<br />

noch immer nicht erfolgten<br />

Erlassung der EAG-Richtlienie<br />

(KOMMUNAL berichtete)<br />

hat sich gezeigt, dass die<br />

WKÖ die Verordnung weiter<br />

verzögern will. Deshalb wer-<br />

Inntal: Neue Chance für „sektorales Fahrverbot“<br />

Auch Südtirol zeigt Interesse<br />

INNSBRUCK<br />

LHStv Hannes Gschwentner<br />

meinte in einer Nachlese<br />

zum Besuch von EU-Verkehrskommissar<br />

Jacques Barrot<br />

Anfang April in Innsbruck,<br />

dass er in seinen<br />

491.000 Euro für 26 Einrichtungen<br />

betont Kindergartenreferentin<br />

und Bildungslandesrätin<br />

Mag. Michaela Resetar.<br />

Bei gemeindeübergreifenden<br />

Kinderkrippen<br />

beträgt die Förderung 80<br />

Prozent der Personalkosten,<br />

so Resetar, sonst 70. Darüber<br />

hinaus gibt es noch<br />

finanzielle Unterstützungen<br />

aus dem Bauprogramm in<br />

Höhe von 20 Prozent,<br />

wenn bauliche Maßnahmen<br />

getätigt werden.<br />

den die Kommunen den<br />

Druck vor allem auf das<br />

Wirtschaftsressort verstärken.<br />

Sollte die Verordnung<br />

nicht bis 30. April unterfertigt<br />

sein, wird von den Kommunen<br />

die Verpflichtung des<br />

§ 28a zur Einrichtung von<br />

Sammelstellen in Frage<br />

gestellt. Anderfalls droht die<br />

Weiterbezahlung der Kosten<br />

für die Entsorgung der Elektroaltgeräte<br />

aus den Müllgebühren.<br />

Die unterste Kostenschätzung<br />

der Systeme liegt<br />

dabei in Höhe von rund<br />

zehn Millionen pro Jahr.<br />

Gesprächen mit Dr. Heinz<br />

Hillbrecht, dem Abteilungsleiter<br />

Verkehr in der Europäischen<br />

Kommission, positive<br />

Signale für eine neue Chance<br />

eines sektoralen Fahrverbots<br />

herausgehört habe.<br />

VCÖ: Ein gutes<br />

Schloss allein hilft<br />

nicht immer.<br />

Die Verpflichtung gilt auch<br />

für Gemeinden, die Kommunen<br />

befürchten im Elektroaltgeräte-Bereich<br />

aber Mehrkosten<br />

wegen des Widerstands<br />

der Wirtschaft.<br />

Plakat: „Blanker Busen“<br />

Aufregung im<br />

Ländle<br />

GÖTZIS<br />

Laut „Huber Trikot“ wollte<br />

man nur zeigen, dass der<br />

neue BH nicht einengt. Deswegen<br />

zeigt die neue Werbung<br />

die nackte Brust einer<br />

Frau mit dem Firmenlogo. Die<br />

gewünschte Polarisierung trat<br />

dann ein, als Bgm. Werner<br />

Huber das Plakat nach Bürger-Protesten<br />

sogar vom Firmengebäude<br />

entfernen ließ.<br />

Fahrräder: Diebstähle steigen<br />

Allein in Wien 8421<br />

„Drahtesel“ geklaut<br />

WIEN<br />

In Wien werden mit Abstand die meisten<br />

Fahrräder gestohlen, wie eine<br />

Erhebung des VCÖ zeigt. <strong>2004</strong> wurden<br />

8421 Fahrräder gestohlen,<br />

gegenüber 2003 sogar ein leichter<br />

Rückgang. Der VCÖ kritisiert in diesem<br />

Zusammenhang, dass zu wenige<br />

Fahrradständer den Dieben das<br />

Handwerk erleichtern. Der VCÖ fordert<br />

daher mehr Fahrradabstellanlagen.<br />

Mehr Infos: www.vcoe.at


Recht & Verwaltung<br />

Vom Gemeinderatskandidaten zum Behördenorgan<br />

Eine Wahl ist kein<br />

Freibrief – die Gesetze<br />

sind zu beachten<br />

Worauf Gemeinderatsmandatare, die das erste Mal in ein Rathaus einziehen, bei ihren<br />

neuen Aufgaben zu achten haben, erinnert KOMMUNAL.<br />

◆ Dr. Roman Häußl<br />

Aufgrund der allgemeinen Gemeinderatswahlen<br />

in Niederösterreich, der Steiermark<br />

und Vorarlberg sowie der daran<br />

anknüpfenden Bürgermeister-<br />

und<br />

Gemeindevor-<br />

standswahlenwerden wiederum eine<br />

Reihe von Personen<br />

Funktionen in den<br />

Gemeinden übernehmen,<br />

die diese<br />

bisher nicht inne<br />

hatten.<br />

Ungeachtet des von<br />

allen Mitgliedern<br />

des Gemeinderates<br />

abzulegenden<br />

Gelöbnisses, die<br />

Gesetze zu beachten, sind sich nur die<br />

wenigsten bewusst, dass sie in Hinkunft<br />

nicht nur politische Funktionäre, sondern<br />

auch Behördenorgane (z.B. Bau-<br />

◆ Dr. Roman Häußl ist Experte<br />

für Gemeinderecht<br />

66 KOMMUNAL<br />

Behörden sind durch<br />

die Rechtsordnung aus<br />

der Reihe der anderen<br />

Verwaltungsorgane herausgehobene<br />

Organe,<br />

denen von Gesetzes<br />

wegen hoheitliche<br />

Befugnisse zukommen.<br />

behörde, Abgabenbehörde oder Mitglieder<br />

einer Kollegialbehörde z.B. als Berufungsbehörde)<br />

sind. Behörden sind<br />

durch die Rechtsordnung<br />

aus der Reihe der anderen<br />

Verwaltungsorgane her-<br />

ausgehobene Organe,<br />

denen von Gesetzes<br />

wegen hoheitliche Befugnisse<br />

zukommen; sie können<br />

befehlen und (oder)<br />

erzwingen. Bei ihren Entscheidungen<br />

haben sich<br />

Behörden lediglich vom<br />

Buchstaben des Gesetzes,<br />

nicht aber von politischen<br />

Überlegungen leiten zu<br />

lassen. Es ist eben etwas<br />

anderes, ob über einen<br />

Baubewilligungsantrag oder eine Berufung<br />

zu entscheiden ist oder über die<br />

Frage der Errichtung eines Sportplatzes<br />

oder der Staubfreimachung einer<br />

Straße; in den letzteren Fällen werden<br />

bei der Abstimmung durchaus politische<br />

Überlegungen anzustellen sein.<br />

In diesem Zusammenhang muss vor<br />

allem auf die Bestimmungen des § 302<br />

StGB (Missbrauch der Amtsgewalt),<br />

§ 304 (Geschenkannahme durch<br />

Beamte) und § 3<strong>11</strong> leg.cit. (falsche<br />

Beurkundung und Beglaubigung im<br />

Amt) hingewiesen werden. Abgesehen<br />

von einer allfälligen strafrechtlichen Verfolgung<br />

ist aber auch zu bedenken, dass<br />

die Gemeinden gemäss § 1 Abs.1 Amtshaftungsgesetz<br />

als Rechtsträger nach<br />

den Bestimmungen des Bürgerlichen<br />

Rechts für den Schaden an Vermögen<br />

oder an der Person, den die als Organe<br />

handelnde Personen in Vollziehung der<br />

Gesetze durch ein rechtswidriges Verhalten<br />

wem immer schuldhaft zugefügt<br />

haben, haften.<br />

Strikte Beachtung der Gesetze ist daher<br />

vorrangig.<br />

§ 302 StGB<br />

Missbrauch der Amtsgewalt<br />

(1) Ein Beamter, der mit dem Vorsatz,<br />

dadurch einen Anderen an seinen Rechten<br />

zu schädigen, seine Befugnis, im Namen<br />

des Bundes, eines Landes, eines Gemeindeverbandes,<br />

einer Gemeinde oder einer<br />

anderen Person des öffentlichen Rechtes<br />

als deren Organ in Vollziehung der<br />

Gesetze Amtsgeschäfte vorzunehmen,<br />

wissentlich missbraucht, ist mit Freiheitsstrafe<br />

von sechs Monaten bis zu fünf<br />

Jahren zu bestrafen.<br />

§ 1 Abs.1<br />

Amtshaftungsgesetz<br />

Der Bund, die Länder, die Bezirke, die<br />

Gemeinden, sonstige Körperschaften des<br />

öffentlichen Rechts und die Träger der<br />

Sozialversicherung – im folgenden Rechtsträger<br />

genannt – haften nach den<br />

Bestimmungen des bürgerlichen Rechts<br />

für den Schaden am Vermögen oder an<br />

der Person, den die als ihre Organe<br />

handelnden Personen in Vollziehung<br />

der Gesetze durch ein rechtswidriges<br />

Verhalten wem immer schuldhaft<br />

zugefügt haben; dem Geschädigten<br />

haftet das Organ nicht. Der Schaden<br />

ist nur in Geld zu ersetzen.


◆ Dr. Franz Sturm<br />

Kärntens Landesrat Ing. Reinhart Rohr,<br />

seit März <strong>2004</strong> Gemeindereferent des<br />

Landes Kärnten, machte Schluss mit der<br />

„Daumen-mal-Pi-Verteilung“ vergangener<br />

Jahre und hat das Verteilungssystem<br />

der Bedarfszuweisungen (BZ) „objektiviert“.<br />

Gemeinsam mit dem Institut für<br />

Höhere Studie Kärnten (IHS) unter<br />

Univ. Prof. Hans Joachim Bodenhöfer<br />

und der Gemeindeabteilung des Landes<br />

wurde ein Kriterien- und Vergabekatalog<br />

erstellt, der die Verteilung der BZ-Mittel<br />

nach einem exakten Schlüssel für jede<br />

Gemeinde gerecht, transparent und<br />

nachvollziehbar macht.<br />

Damit ist Rohr Kärntens erster Gemeindereferent,<br />

der sich bei der BZ-Vergabe<br />

voll und ganz in die Karten schauen<br />

lässt. „Die Gemeinden als größter öffentlicher<br />

Auftragsgeber für die heimische<br />

Wirtschaft und Dienstleister für wichtige<br />

Aufgaben gegenüber der Bevölkerung<br />

sind keine Bittsteller, die jährlich beim<br />

Land um Geld betteln müssen“, so Rohr.<br />

Viel mehr hätten die Kommunen<br />

Anspruch auf einen fairen und nachvollziehbaren<br />

Finanzausgleich zur Bewältigung<br />

ihrer zahlreichen Aufgaben. Beim<br />

Kärnten Spezial<br />

Kärnten vergibt Bedarfszuweisungen nach objektiven Kriterien<br />

Keine „Daumen-mal-<br />

Pi-Verteilung“ mehr<br />

Die Bedarfszuweisungen der Länder waren in der Vergangenheit schon öfter ein Zankapfel.<br />

Je nach politischer Coleur fühlten sich immer wieder Gemeinden vom jeweiligen<br />

Land schlecht oder ungerecht „bedient“. Mit Hilfe des Instituts für Höhere Studien<br />

Kärnten hat Österreichs südlichstes Bundesland nun ein System eingeführt, mit dem<br />

auch die Gemeinden können.<br />

neuen Modell geht es um volle Transparenz<br />

und Nachvollziehbarkeit des Geldflusses<br />

und damit verbunden um eine<br />

hohe Akzeptanz in den Gemeinden.<br />

Gleichzeitig hat Rohr darauf Wert<br />

gelegt, dass durch das neue System kleinere<br />

und strukturschwache Gemeinden<br />

Bedarfszuweisungen nach dem Finanzausgleichsgesetz<br />

Das österreichische Finanzausgleichsgesetz<br />

(FAG) sieht neben den Regelungen zur<br />

Verteilung der gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />

auf Bund, Länder und Gemeinden<br />

auch Richtlinien vor, welche die<br />

Umverteilung von Abgaben zwischen<br />

Gebietskörperschaften auf gleicher Ebene<br />

betreffen (horizontaler Finanzausgleich).<br />

Insbesondere § <strong>11</strong> FAG 2005 intendiert<br />

einen interkommunalen Finanzausgleich,<br />

der vor allem kleinen, strukturschwachen<br />

Gemeinden zugute kommen soll.<br />

§ <strong>11</strong> Abs. 1 FAG 2005 normiert, dass<br />

12,7 Prozent der ungekürzten Ertragsanteile<br />

der Gemeinden an den gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben an die Bundesländer<br />

zu überweisen sind, welche diese<br />

zweckgebundenen Landesmittel wiederum<br />

als Bedarfszuweisungen (BZ) an die<br />

Kommunen verteilen.<br />

KOMMUNAL 67


Kärnten Spezial<br />

im ländliche Raum gestärkt werden.<br />

Rohr sieht im Objektivierungsmodell für<br />

die BZ-Mittel einen wichtigen Schritt hin<br />

zu Fairness und voller Transparenz in<br />

Finanzausgleichsfagen. Damit sei jeder<br />

»<br />

Bürgermeister in der Lage, die Transferleistungen<br />

Punkt für Punkt zu berechnen<br />

und nachzuvollziehen.<br />

Bundesländervergleich<br />

Bestehende Richtlinien der Bundesländer<br />

zur Vergabe von BZ zeigen, dass sich<br />

die Länder an den Vorgaben des<br />

F-VG orientieren und die BZ anhand dieser<br />

Kriterien vergeben, wobei der<br />

Deckung außergewöhnlicher Erfordernisse<br />

das Hauptaugenmerk gilt, da vor<br />

allem kleine Gemeinden große Investitionsvorhaben<br />

kaum aus eigener Kraft<br />

bewältigen können. So verwendete z.B.<br />

das Land Tirol 1 in den Jahren 2000 –<br />

2002 durchschnittlich rund 75 Prozent<br />

der BZ, um Investitionen in den Bereichen<br />

Krankenhäuser, Schulen, Abwasserbeseitigung,<br />

Wasserversorgung etc.<br />

zu finanzieren bzw. mitzufinanzieren.<br />

Ähnlich verhält es sich in Salzburg 2 , wo<br />

ebenfalls der Großteil der BZ für bauliche<br />

Maßnahmen vorgesehen ist. BZ zur<br />

Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung<br />

des Gleichgewichts von gemeindlichen<br />

Haushalten oder zum Ausgleich<br />

von Härten sollen vor allem kleinen,<br />

strukturschwachen Gemeinden zugute<br />

kommen, die aufgrund demographischer<br />

und geographischer Charakteristika<br />

kaum in der Lage sind, ausgeglichen<br />

zu bilanzieren. Die Verteilung der<br />

Ertragsanteile der Gemeinden an den<br />

68 KOMMUNAL<br />

Nach dem neuen Bedarfszuweisungsmodell<br />

werden die Mittel gerechter,<br />

objektiver und nachvollziehbarer verteilt.<br />

Überdies bietet das neue – österreichweit<br />

einzigartige – Modell eine<br />

entsprechende Transparenz hinsichtlich<br />

der Verteilung, da für alle Gemeinden<br />

die gleichen Parameter herangezogen<br />

werden.<br />

Hermann Seebacher<br />

Bürgermeister der Marktgemeinde Winklern<br />

1 Landesrechnungshof Tirol (2003):<br />

Gemeindeausgleichsfonds<br />

2 Land Salzburg (2002): Gemeindeausgleichsfonds<br />

(GAF)-Richtlinien, Allgemeine<br />

Bestimmungen, http://www.salzburg.<br />

gv.at/doc-gaf-richtlinien.doc<br />

gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />

basiert auf dem abgestuften Bevölkerungsschlüssel<br />

(aBS), der kleine, bevölkerungsarme<br />

Gemeinden benachteiligt.<br />

Diesem Umstand wird beispielsweise in<br />

Vorarlberg Rech-<br />

nung getragen,<br />

indem BZ<br />

anhand eines<br />

Verteilungsschlüssels<br />

vergeben<br />

werden, der die<br />

Wirkung des aBS<br />

kompensieren<br />

soll und kleinere<br />

Gemeinden<br />

bevorzugt. Die<br />

«<br />

Bundesländer<br />

bedienen sich bei<br />

der Verteilung<br />

der BZ oft sehr<br />

detaillierter<br />

Regeln und Vorgaben,<br />

welche<br />

die Kommunen vor eine Fülle administrativer<br />

Aufgaben stellen. Darüber hinaus<br />

wird oft vermutet, dass bei der Verteilung<br />

von BZ nicht selten parteipolitische<br />

Zugehörigkeiten eine größere Rolle<br />

spielen als wirtschaftliche Belange.<br />

Das Kärntner System<br />

Das Kärntner System für die Verteilung<br />

von BZ sieht sechs Schritte vor. Die Verteilung<br />

der BZ richtet sich primär nach<br />

dem Finanzbedarf, wie er durch einnahmeseitige<br />

Bedarfskriterien (Finanzkraft),<br />

als auch durch ausgabeseitige Bedarfskriterien<br />

(höhere Ausgaben von dünn<br />

besiedelten Gemeinden, Umlagenbelastung<br />

der Kommunen und zentralörtliche<br />

Funktionen regionaler Ballungszentren)<br />

bestimmt wird. Schließlich sollen<br />

die BZ so ausgestaltet werden, dass vom<br />

Finanzausgleich zwischen den Gemeinden<br />

jedenfalls Anreize für eine<br />

Haushaltsgebarung ausgehen, die dem<br />

Grundsatz der Sparsamkeit entspricht.<br />

◆ Schritt 1 des neuen Systems wirkt<br />

der Verteilungswirkung des aBS entgegen,<br />

wie er nach wie vor für die Verteilung<br />

des Großteils der gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben herangezogen<br />

wird. Der aBS basiert auf dem „Brecht’schen<br />

Gesetz“, wonach die Pro-Kopf-<br />

Ausgaben für kommunale Leistungen<br />

bei steigender Bevölkerungszahl progressiv<br />

ansteigen. Entgegen dieser<br />

Annahme weisen jedoch kleine, bevölkerungsarme<br />

Gemeinden in einigen<br />

Bereichen überdurchschnittlich hohe<br />

Pro-Kopf-Ausgaben auf. Insbesondere im<br />

Bereich der Daseinsvorsorge (Wasserversorgung,<br />

Abwasserentsorgung, Müllabfuhr<br />

usw.) und im Bereich „Straßen“,<br />

haben diese in der Regel dünn besiedelten<br />

Kommunen seit den neunziger Jahren<br />

erhebliche Mehraufwendungen zu<br />

bewältigen. Der Grund dafür liegt in Leistungen,<br />

die bisher nicht in den Aufgabenbereich<br />

kleiner Gemeinden fielen<br />

(z.B. Kanalisation statt individueller Entsorgung).<br />

◆ Schritt 2 sieht eine Kompensation für<br />

Gemeinden mit zentralörtlichen Aufgaben<br />

vor, d.h. für Leistungen der Gemeinden,<br />

die auch von Einwohnern anderer<br />

Kommunen genutzt werden. In der<br />

Regel sind das die Bezirkshauptstädte<br />

oder regionale Ballungszentren, von<br />

deren Aufgabenerfüllung auch die<br />

jeweiligen Umlandgemeinden profitieren,<br />

z.B. im Fall von Freizeit- und kulturellen<br />

Einrichtungen (Sportstätten,<br />

Schwimmbäder, Theater, Museen etc.).<br />

Als Abgeltung für die Bereitstellung zentralörtlicher<br />

Leistungen erhalten diese<br />

Gemeinden einen finanziellen Ausgleich<br />

in Form von fixen Beträgen zugewiesen.<br />

◆ Schritt 3 berücksichtigt einnahmeseitige<br />

Bedarfskriterien, in dem ein Ausgleich<br />

der Finanzkraft der Gemeinden<br />

vorgenommen wird. Die Finanzkraft-<br />

Kopfquote bezieht sich auf die Summe<br />

der Ertragsanteile an den gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben, der gemeindeeigenen<br />

Steuern und der Finanzzuweisung<br />

gemäß § 21 FAG, die pro Kopf<br />

ermittelt wird. Die Ertragsanteile sind<br />

kurz- bis mittelfristig kaum beeinflussbar,<br />

da sie von der Einwohnerzahl der<br />

»<br />

Völkermarkt beurteilt das<br />

Objektivierungsmodell für<br />

Bedarfszuweisungsmittel sehr<br />

positiv. Es ist sehr transparent<br />

und verständlich und löst das<br />

Problem des subjektiven Empfindends<br />

von Bevorzugung<br />

bzw. Benachteiligung in der<br />

Mittelzuteilung. Für die<br />

Gemeinden wurde der Faktor<br />

„BZ-Mittel“ zu einer kalkulierbaren<br />

Größe.<br />

Valentin Blaschitz<br />

Bürgermeister der Stadt Völkermarkt<br />

«


»<br />

Dank des neuen Objektivierungsmodells für die<br />

Vergabe der BZ-Mittel können die Kärntner<br />

Gemeinden langfristig planen. Im Wesentlichen<br />

wissen nunmehr die Gemeinden frühzeitig, mit<br />

welchen Finanzmitteln sie rechnen können.<br />

Die ersten Erfahrungen heuer haben gezeigt, dass<br />

das neue Modell auf eine große Akzeptanz stößt.<br />

Besonders positiv hervorzuheben ist die Transparenz<br />

des Objektivierungssystems. Jeder Schritt<br />

bei der Vergabe der Bedarfszuweisungen ist<br />

nachvollziehbar.<br />

Hans Ferlitsch<br />

Bürgermeister der Gemeinde St. Stefan im Rosental und<br />

Präsident des Kärntner Gemeindebundes<br />

Gemeinde (aBS) abhängen.<br />

Um die finanziellen Rahmenbedingungen<br />

der Gemeinden einander anzugleichen,<br />

werden jene Kommunen, die eine<br />

unterdurchschnittliche Finanzkraft aufweisen,<br />

auf ein bestimmtes Niveau<br />

angehoben. Die Höhe des Ausgleichs<br />

bestimmt sich nach der Differenz der<br />

gemeindeeigenen Finanzkraft-Kopfquote<br />

zur Kopfquote aller Kärntner<br />

Gemeinden.<br />

◆ Schritt 4: Neben der Finanzkraft ist<br />

es vor allem die Umlagenbelastung –<br />

Sozialhilfeumlage, Landesumlage,<br />

Abgangsdeckung Krankenanstalten,<br />

Schulgemeindeverbandsumlage etc. –,<br />

welche die Haushalte der Gemeinden<br />

maßgeblich beeinflusst. Die Höhe der<br />

Umlagenzahlungen, die vom Land Kärnten<br />

geregelt wird, kann von den Kommunen<br />

nicht beeinflusst werden. Somit<br />

müssen – bei weitgehend vorgegebener<br />

Finanzkraft – nicht disponible Umlagen<br />

aufgebracht werden, wobei in einzelnen<br />

Gemeinden die Umlagenbelastung über<br />

50 Prozent der Finanzkraft erreicht.<br />

Daher sieht der vierte Schritt hier einen<br />

Umlagenausgleich vor. Jene Gemeinden,<br />

die eine besonders hohe Umlagenbelastung<br />

im Verhältnis zur Finanzkraft zu<br />

bewältigen haben, sollen der Durchschnittsbelastung<br />

aller Kärntner<br />

Gemeinden angeglichen werden.<br />

◆ Schritt 5 sieht sowohl Anreize für<br />

Abgangsgemeinden für eine wirtschaftliche<br />

Haushaltsführung vor, als auch<br />

einen Bonus für jene Kommunen, die<br />

keinen Abgang im ordentlichen Haushalt<br />

ausweisen. Abgangsgemeinden<br />

erhalten nicht den gesamten Betrag an<br />

BZ, wie er in den Schritten 1 bis 4 ermittelt<br />

wurde. Vielmehr wird ein fixer Prozentsatz<br />

ihres Abganges von den ihnen<br />

zustehenden BZ abgezogen, was einen<br />

Anreiz darstellt, (wieder) ausgeglichen<br />

zu bilanzieren. Um die finanzielle Lage<br />

der einzelnen Gemeinden zu berücksichtigen,<br />

wird der Abzug von der Höhe<br />

der Umlagenbelastung abhängig<br />

gemacht. Eine überdurchschnittliche<br />

Umlagenbelastung führt zu einem niedrigeren<br />

Abschlag. Gegenüber dem<br />

Abschlag von den BZ für Abgangsgemeinden<br />

gibt es umgekehrt eine Bonifikation<br />

für Gemeinden, die trotz einer<br />

überdurchschnittlichen Umlagenbelastung<br />

einen Überschuss im ordentlichen<br />

Haushalt erzielen. Die Höhe der Bonifikation<br />

hängt wieder von der Umlagenbelastung<br />

der einzelnen Gemeinden ab.<br />

◆ Schritt 6 bein-<br />

»<br />

haltet eine Einschleifregelung,<br />

um mögliche Härten<br />

aus der Neuverteilung<br />

der BZ<br />

auszugleichen<br />

und um die<br />

Akzeptanz des<br />

Systems zu<br />

erhöhen. Erhält<br />

eine Gemeinde<br />

aufgrund der Neuverteilung<br />

eine<br />

höhere BZ als in<br />

den letzten Jahren,<br />

wird nicht die<br />

gesamte Summe ausbezahlt, sondern<br />

zunächst nur 50 Prozent des BZ-<br />

Gewinns. Umgekehrt werden einer<br />

Kommune, die einen Verlust an BZ hinnehmen<br />

muss, zunächst nur 50 Prozent<br />

dieses Verlustes abgezogen. Unabhängig<br />

von der Berechnung nach dem neuen<br />

System ist ein Mindestbetrag vorgesehen,<br />

der den Gemeinden in jedem Fall<br />

zufließt.<br />

Die Auswirkungen<br />

«<br />

Durch das neue Verteilungssystem findet<br />

eine Stärkung kleiner, strukturschwacher<br />

Gemeinden statt, wobei sich vor<br />

allem der abgestufte Sockelbetrag zum<br />

Vorteil für diese Gemeinden auswirkt.<br />

Mit Ausnahme des zentralörtlichen Ausgleichs<br />

(Schritt 2) profitieren die<br />

Gemeinden bis 2.500 Einwohner am<br />

stärksten von der Neuverteilung und<br />

erhalten überdurchschnittlich viel aus<br />

Kärnten Spezial<br />

dem Topf der disponiblen BZ.<br />

Der Effekt des neuen Verteilungssystems<br />

zeigt sich besonders deutlich an der<br />

Struktur der Finanzkraft der Gemeinden<br />

nach Größenklassen. Sowohl die<br />

gemeindeeigenen Steuern und Abgaben<br />

als auch die Ertragsanteile an den<br />

gemeinschaftlichen Bundesabgaben steigen<br />

mit wachsender Gemeindegröße<br />

an. Entgegen diesem Trend sind die BZ<br />

für kleine Gemeinden am höchsten –<br />

mit dem Effekt, dass Gemeinden mit bis<br />

zu 1500 Einwohnern eine gleich hohe<br />

Finanzkraft-Kopfquote erreichen wie<br />

Kommunen mit einer Bevölkerung über<br />

10.000. Somit können die aus dem aBS<br />

resultierenden Nachteile für kleine<br />

Gemeinden durch das neue Verteilungsmodell<br />

kompensiert und die Finanzkraft<br />

dem tatsächlichen Finanzbedarf dieser<br />

Kommunen angepasst werden. Mittelund<br />

längerfristig wird es notwendig<br />

sein, das System an veränderte Rahmenbedingungen<br />

anzupassen, wobei<br />

das Modell die Möglichkeit bietet, einzelne<br />

Parameter zu adaptieren und die<br />

Landesrat Rohr hat mit der Einführung<br />

objektiver Parameter bei<br />

der BZ-Aufteilung nicht nur eine<br />

wichtige vertrauensbildende Maßnahme<br />

verwirklicht, sondern vor<br />

allem für eine gerechte Aufteilung<br />

der Mittel aus diesem „Steuertopf“<br />

gesorgt.<br />

Franz Felsberger<br />

Bürgermeister der Marktgemeinde Ebenthal<br />

«<br />

resultierenden Effekte in Simulationen<br />

darzustellen.<br />

Nähere Informationen: Amt der Käntner<br />

Landesregierung, Abteilung 3 -<br />

Gemeindeabteilung, Dr. Franz Sturm<br />

Tel.: 05 0536 30301<br />

E-Mail: post.abt3@ktn.gv.at<br />

◆ Dr. Franz Sturm ist Leiter der<br />

Gemeindeabteilung des Amtes der<br />

Kärntner Landesregierung<br />

KOMMUNAL 69


Aus den Bundesländern<br />

70 KOMMUNAL<br />

BURGENLAND<br />

Burgenländischer Gemeindebund geht mit der Zeit<br />

Neues Corporate Design vorgestellt<br />

EISENSTADT<br />

Die öffentlichen Leistungen<br />

unterliegen in den letzten<br />

Jahren einem massiven Wandel,<br />

erklärte der Präsident<br />

des Burgenländischen<br />

Gemeindebundes,<br />

Bgm. Leo Radakovits.<br />

Die Gemeinden sind<br />

gerade im Burgenland<br />

verlässliche und umfassende<br />

Vorsorger und<br />

Versorger geworden. Im<br />

Gegensatz zu früher bieten<br />

sie ihren Einwohnern<br />

jetzt die sogenannte<br />

Daseinsvorsorge wie<br />

◆ Wohnmöglichkeit,<br />

◆ Kinderbetreuung und<br />

◆ Altenbetreuung.<br />

„Das Bedürfnis speziell nach<br />

diesen Daseinsleistungen hat<br />

in den letzten Jahren massiv<br />

zugenommen. Die Gemeinden<br />

leisten einen wichtigen<br />

KÄRNTEN<br />

Beitrag zur Aufrechterhaltung<br />

der Funktionsfähigkeit<br />

von Regionen“, erklärte<br />

Radakovits.<br />

Bgm. Leo Radakovits, Präsident<br />

des Burgenländischen<br />

Gemeindebundes<br />

Der heute von den Gemeindebürgern<br />

erwartete Service-<br />

und Versorgungsgrad<br />

durch die Gemeinde könne<br />

nur auf Grundlage einer effizienten<br />

und ausreichenden<br />

Finanzierung erfolgen, so<br />

der Bürgermeister. Die<br />

Kärntner Ortsverzeichnis 2005 neu aufgelegt<br />

2824 Ortschaften in 132 Gemeinden<br />

KLAGENFURT<br />

Kärntens Ortsnamenschatz ist<br />

bunt und vielfältig, man<br />

denke nur an Gotschuchen,<br />

Strantschitschach, Tschatschg,<br />

Dolintschitschach, Tschepitschach,<br />

Turdanitsch oder<br />

Matschiedl, um nur einige<br />

typische Kärntner Besonderheiten<br />

zu nennen. Von der<br />

Landesstelle für Statistik<br />

wurde jetzt das neue „Kärntner<br />

Ortsverzeichnis“ herausgegeben.<br />

Mit dieser Neuauflage<br />

bestehender Verzeichnisse<br />

wird der verstärkten<br />

Nachfrage nach der Schreibweise<br />

der Ortschaften und<br />

deren Zuordnung zu den<br />

jeweiligen Gemeinden Rechnung<br />

getragen, erklärt der<br />

Leiter der Landesstatistik,<br />

Peter Ibounig.<br />

Die 132 Kärntner Gemeinden<br />

setzen sich aus 746 Katastralgemeinden<br />

und diese wiederum<br />

aus 2824 Ortschaften<br />

zusammen. Nicht wenige<br />

Gemeinden, insbesondere in<br />

Streusiedlungsgebieten, weisen<br />

vierzig und mehr Ortschaften<br />

auf. Spitzenreiter ist<br />

Feldkirchen mit insgesamt 86<br />

Ortschaften. Jene Ortschaften,<br />

die in der Verordnung<br />

der Bundesregierung über die<br />

Festsetzung der slowenischen<br />

topografischen Bezeichnungen<br />

(BGBl 308/1977) sowohl<br />

in deutscher als auch slowenischer<br />

Sprache angeführt sind,<br />

werden auch im Kärntner<br />

Ortsverzeichnis in beiden<br />

Sprachen ausgewiesen. Aufliegend<br />

und einsehbar ist das<br />

„Kärntner Ortsverzeichnis<br />

2005“ in der Landesstelle für<br />

Statistik (Tel. 050536/<br />

22842). Interessierte können,<br />

solange der Vorrat reicht, die<br />

131 Seiten umfassende Broschüre<br />

zum Druckkostenbeitrag<br />

von sieben Euro in der<br />

Landesstatistik erwerben.<br />

Gemeinden fungieren überdies<br />

als größte Arbeitgeber<br />

und als wichtige wirtschaftliche<br />

Impulsgeber für ganze<br />

Regionen.<br />

Radakovits sieht den<br />

Gemeindebund als wesentlichen<br />

Lobbyisten für die<br />

Interessen der Gemeinden<br />

und der Bürger. „Deshalb<br />

muss hier möglichst professionell<br />

gearbeitet werden.<br />

Der Burgenländische<br />

Gemeindebund hat deshalb<br />

seinen Auftritt neu gestaltet.<br />

Das neu geschaffene Corporate<br />

Design signalisiert<br />

schlanke Professionalität,<br />

den Schwung, den wir für<br />

rotgoldene Gemeinden in<br />

unserer Arbeit haben und<br />

ein modernes Leistungsdenken,<br />

im Interesse der<br />

Gemeinden, denen wir verpflichtet<br />

sind“, so Präsident<br />

Radakovits abschließend.<br />

ST.VEIT/GLAN<br />

Im Dezember <strong>2004</strong> wurde<br />

die „St. Veit/Glan Holding<br />

GesmbH“, Kärntens erste<br />

und bislang einzige kommunale<br />

Holding, gegründet, mit<br />

dem Ziel, ein effektives und<br />

effizientes Management zu<br />

gewährleisten und letztendlich<br />

die finanzielle Situation<br />

Neues Gemeindehaus<br />

Nach Explosion<br />

Entwurf fertig<br />

OLLERSDORF<br />

Der Ollersdorfer Gemeinderat<br />

hat die Weichen für den<br />

Bau eines neuen Gemeindeund<br />

Feuerwehrhauses nach<br />

dem Entwurf der Oberwarter<br />

Architektin Silvia Kerschbaumer-Depischgestelltausgewählt.<br />

„Der Gemeinderat hat<br />

sich für ein Modell entschieden,<br />

das Funktionalität und<br />

zeitgemäßes Aussehen zu<br />

einem angemessenen Preis<br />

gewährleistet", berichtet Bürgermeister<br />

Oskar Fencz. Die<br />

gesamten Kosten für den<br />

Neubau betragen 1,9 Millionen<br />

Euro.<br />

Notwendig wurde der Neubau,<br />

nachdem das alte Amtsund<br />

Feuerwehrhaus am 8.<br />

Februar <strong>2004</strong> bei<br />

einer Gas-Explosion<br />

zerstört worden<br />

war.<br />

Dr. Christian Puswald (vorne); StR Erich Petschacher, Stb Meinhard<br />

Aicher, Mag. Karl-Heinz Müller, Vzbgm. Leopold Zuchart,<br />

Mag. Waltraud Kogler, Josef Maier, StR Werner Lassnig, StR<br />

Günter Leikam und Bgm. Gerhard Mock (stehend von links).<br />

St. Veiter Gemeindeholding mit guter Entwicklung<br />

Effektives Management wirkt<br />

der Stadt zu entlasten. Mit<br />

der „Installierung“ des Aufsichtsrats<br />

(Bild oben) gelang<br />

den Stadtvätern erneut eine<br />

Symbiose zwischen kommunalem<br />

und privatem leadership“,<br />

so St. Veits<br />

Bgm. und Holding-Geschäftsführer<br />

Gerhard Mock.


NIEDERÖSTERREICH<br />

Partnerschaften: IIZ Groß Siegharts führt Grenz-Gemeinden zusammen<br />

„Bald von einer Straßenseite zur anderen“<br />

GROSS SIEGHARTS<br />

Von den 573 Gemeinden in<br />

Niederösterreich unterhalten<br />

fast die Hälfte Partnerschaften<br />

mit Gemeinden<br />

überwiegend im<br />

Ausland, zehn Prozent<br />

auch mit Kommunen<br />

im Inland.<br />

In 203 Fällen sind<br />

diese Partnerschaften<br />

vertraglich<br />

fixiert, daneben<br />

gibt es 59 inoffizielle<br />

ohne ausdrückliche<br />

rechtliche Vereinbarung.<br />

128 bisher<br />

partnerlose<br />

Gemeinden wären<br />

am Aufbau einer Partnerschaft<br />

interessiert. Das erhob<br />

das Internationale Interkommunale<br />

Zentrum Groß Siegharts<br />

(IIZ). Bei dem Vorhaben,<br />

die oft noch immer<br />

bestehende Grenze in den<br />

Köpfen abzubauen, komme<br />

den Gemeinden große Bedeutung<br />

zu, sagte IIZ-Präsident<br />

Anton Koczur im ecoplus-Zentrum<br />

bei der PräsentationkonkreterErfahrungsberichte<br />

über die<br />

kommunale<br />

Kooperation mit<br />

Gemeinden in<br />

Tschechien und in<br />

der Slowakei.<br />

„Sobald die<br />

Schengengrenze<br />

bei uns fällt, wird<br />

es so sein, wie<br />

wenn wir von<br />

einer Straßenseite<br />

zur anderen gehen.“<br />

Nicht zufrieden sind die Vorsitzenden<br />

der Gemeindevertreterverbände<br />

von ÖVP und<br />

SPÖ, Bgm. Alfred Riedl und<br />

Bgm. Bernd Vögerle, mit der<br />

oft komplizierten Prozedur<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Kulturland Oberösterreich im Jubiläumsjahr 2005<br />

1945 längste Brücke der Welt in Linz<br />

LINZ<br />

2,40 Meter hoch, mit einem<br />

dreieckigen Grundriss mit 80<br />

Zentimeter Seitenlänge,<br />

bedruckt mit Infotexten und<br />

historischem Fotomaterial, so<br />

präsentieren sich seit Mitte<br />

April zwei Infosäulen auf der<br />

Linzer Nibelungenbrücke als<br />

Erinnerung an die ehemaligen<br />

Kontrollposten an der<br />

sowjetischen und amerikanischen<br />

Zonengrenze. „In einer<br />

Zeit, in der viele Oberösterreicherinnen<br />

und Oberösterreicher<br />

die Nibelungenbrücke<br />

hauptsächlich als<br />

staugefährliches Nadelöhr<br />

wahrnehmen, sollen zwei<br />

irritierende Installationen auf<br />

eine andere Sichtweise aufmerksam<br />

machen“, so LH Dr.<br />

Josef Pühringer zu dieser<br />

Aktion des Kulturlandes<br />

Oberösterreich im Jubiläumsjahr<br />

2005.<br />

Fast zehn Jahre lang bildete<br />

Gemeindebund-<br />

Legende und IIZ-Präsident<br />

Anton „Toni“<br />

Koczur.<br />

die Nibelungenbrücke die<br />

Verbindung zwischen zwei<br />

weltumspannenden Machtblöcken,<br />

zwischen Westen<br />

(USA) und Osten (Sowjetunion).<br />

„Wir haben die längste<br />

Brücke der Welt – sie<br />

beginnt in Washington und<br />

endet in Sibirien,“ sagte<br />

damals Landeshauptmann<br />

Dr. Heinrich Gleißner.<br />

Die Kontrollposten an den<br />

beiden Brückenköpfen (bis<br />

1947) bzw. am nördlichen<br />

Brückenkopf (beim „Bruckmüllerhaus“;<br />

bis 1953) erinnerten<br />

täglich daran, dass<br />

Österreich kein souveräner<br />

Staat war. Dominierend in<br />

der „öffentlichen“ Erinnerung<br />

sind auf der Linzer<br />

Seite die Entlausungskabinen<br />

(DDT-Bestäubung) und<br />

auf der Urfahrer Seite die<br />

„Stempelgläubigkeit“ und<br />

Unberechenbarkeit der russischen<br />

Wachposten.<br />

bei der Abwicklung von Förderanträgen<br />

für kommunale<br />

Kooperationsmodelle und mit<br />

dem Umgang Brüssels mit der<br />

Daseinsvorsorge. Man könne<br />

kommunale Dienstleistungen<br />

mit einer sozialen Dimension<br />

nicht ausschließlich dem<br />

Wettbewerb überlassen, sagte<br />

Bgm. Riedl. „Gewinnmaximierung<br />

und sozialer Ausgleich<br />

sind miteinander<br />

unvereinbar.“<br />

In dieselbe Kerbe schlug Bgm.<br />

Vögerle, der eine klare Richtlinie<br />

verlangt, denn „der Wettbewerb<br />

kann nicht das allein<br />

Entscheidende sein“. Die Politik<br />

müsse die Entscheidungen<br />

treffen, nicht die Gerichte, die<br />

noch dazu widersprüchliche<br />

Urteile fällen. Mehr auf den<br />

Homepages http://europa.<br />

eu.int/comm/towntwinning/index_de.html<br />

und<br />

http://www.iiz.siegharts.at<br />

Gesunde Gemeinde<br />

„Essen – Lust<br />

oder Frust?“<br />

TRAUN<br />

An drei April-Donnerstagen<br />

informierte die „Gesunde<br />

Gemeinde“ Traun in einer<br />

Vortragsreihe zum Thema<br />

gesunde Ernährung. Unter<br />

dem Motto „Genießen – aber<br />

richtig“ befasste sich der<br />

erste Vortrag mit dem Thema<br />

„Essen - Lust oder Frust?“.<br />

Am 7. April gab es rund um<br />

das Thema Cholesterin Informationen<br />

über Stoffwechselstörungen<br />

sowie die richtige<br />

Auswahl von Fett in der<br />

Ernährung. Beim dritten Vortrag<br />

am 14. April stand der<br />

richtige Umgang mit Zucker<br />

im Vordergrund. „Mit diesen<br />

Veranstaltungen trägt Traun<br />

wesentlich zur Steigerung<br />

des Gesundheitsbewusstseins<br />

der Bevölkerung bei“, bekräftigt<br />

GesundheitsLR Dr. Silvia<br />

Stöger.<br />

Aus den Bundesländern<br />

Wallfahrt auf der Via Sacra<br />

Revivel einer<br />

alten Tradition<br />

WIEN/MARIAZELL<br />

Seit Jahrhunderten pilgern<br />

Wallfahrer zur Gnadenmutter<br />

nach Mariazell, jetzt soll diese<br />

Tradition neu belebt werden.<br />

Im Zuge der Wallfahrts-<br />

Renaissance am Beispiel des<br />

spanischen Jakobsweges wird<br />

die Via Sacra von Wien nach<br />

Mariazell mit neuen Inhalten<br />

erfüllt. Die 25 Gemeinden an<br />

der „Heiligen Straße“ arbeiten<br />

derzeit an der Umsetzung<br />

eines Marketingkonzepts.<br />

Neben dem Via Sacra-Klassiker<br />

wird der Wiener Wallfahrerweg<br />

– eine alpine Abkürzung<br />

über Rohr im Gebirge, Kleinzell,<br />

Ochsattel und St. Aegyd –<br />

in das Gesamtkonzept integriert.<br />

Nähere Infos beim REV<br />

NÖ Mitte unter<br />

02772/51282-0,<br />

E-Mail: office@noemitte.at<br />

Donau-Ausbau<br />

Gewässerkommission<br />

tagt<br />

LINZ/AUGSBURG<br />

Anfang April hielt die Gewässerkommission<br />

zur wasserwirtschaftlichenZusammenarbeit<br />

an der Donau ihr jährliches<br />

Arbeitstreffen in Augsburg<br />

statt. Die Kommission<br />

setzt sich u.a. aus den Ländern<br />

Baden-Würtemberg,<br />

Bayern, Tirol, Salzburg und<br />

Oberösterreich zusammen.<br />

Auf Betreiben von LR Rudi<br />

Anschober wurde auch das<br />

Thema „Donauausbau zwischen<br />

Vilshofen und Straubing“<br />

behandelt. Dieser<br />

Donauabschnitt befindet sich<br />

nicht allzu weit von der<br />

österreichischen Grenze bei<br />

Passau entfernt. Die untere<br />

Grenze des insgesamt<br />

ca. 70 km<br />

langen Ausbauabschnittes<br />

liegt bei<br />

Vilshofen.<br />

KOMMUNAL 71


Aus den Bundesländern<br />

72 KOMMUNAL<br />

SALZBURG<br />

Gemeindeausgleichsfonds mit Klimaschutz<br />

Noch heuer kommt neues<br />

Fördersystem für Gemeinden<br />

SALZBURG<br />

Noch heuer sollen neue Richtlinien<br />

für Förderungen aus<br />

dem Gemeindeausgleichsfonds<br />

erarbeitet und mit 2006<br />

eingeführt werden. Das teilte<br />

Gemeindereferent LH-Stv.<br />

Wilfried Haslauer in der<br />

Beantwortung einer Landtagsanfrage<br />

mit. Am 10. März<br />

habe eine vorerst letztmalige<br />

Besprechung zwischen<br />

Gemeinderessort, Gemeindeund<br />

Städtebund stattgefunden.<br />

Die Gesprächsergebnisse<br />

würden nun in die Entwürfe<br />

eingearbeitet, so Haslauer.<br />

„Im neuen Modell sollen<br />

Energiesparpunkte zu höheren<br />

Fördersätzen führen.<br />

Damit möchte ich einen<br />

Anreiz für innovative Projekte<br />

mit einem entsprechend<br />

hohen Energieeinsparungsef-<br />

STEIERMARK<br />

Bürgerservice Vorreiter<br />

Herzstück ist<br />

digitaler Ortsplan<br />

STRADEN<br />

Eine Vorreiterrolle in Sachen<br />

Bürgerservice per Internet<br />

nimmt die Marktgemeinde<br />

Straden ein. Sie ist die erste<br />

steirische Gemeinde, die mit<br />

einem umfangreichen<br />

Gemeindeinformationssystem<br />

(GIS) „online“ ging. Den Bürgern<br />

werden Wege und<br />

Kosten erspart, die bisher<br />

etwa bei der Beschaffung von<br />

Auszügen aus dem Grundstückskataster<br />

angefallen sind.<br />

Herzstück des innovativen<br />

Angebotes ist aber die „Web-<br />

City“ – eine Art digitaler Ortsplan.<br />

Anhand von Luftaufnahmen<br />

wird ein genauer<br />

Überblick über die Gesamtinfrastruktur<br />

des Ortes gegeben.<br />

Dieser reicht von Tourismusund<br />

Wirtschaftsbetrieben über<br />

Kulturangebote bis hin zu<br />

Rad- und Wanderwegen.<br />

fekt schaffen. Der Einsatz von<br />

erneuerbarer Energie sowie<br />

Energiesparmaßnahmen sollen<br />

honoriert werden“, berichtet<br />

der Gemeindereferent.<br />

Die Neuordnung des GAF war<br />

notwendig geworden, nachdem<br />

Haslauer im Gemeinderessort<br />

rund 200 Anträge übernommen<br />

hatte, die bis zu<br />

zehn Jahre lang nicht bearbeitet<br />

worden waren. „Die Baukosten<br />

dieser unerledigten<br />

Anträge beliefen sich auf etwa<br />

230 Millionen Euro. Ich habe<br />

die Abteilung beauftragt,<br />

noch 2005 die unerledigten<br />

Anträge gemeinsam mit den<br />

Gemeinden sowie dem<br />

Gemeinde- und dem Städtebund<br />

abzuarbeiten. Dabei sollen<br />

Finanzlage und Prioritäten<br />

in den Gemeinden berücksichtigt<br />

werden“, so Haslauer.<br />

Jubiläumsjahr 2005<br />

Gemeindeamt<br />

ist Tor zur EU<br />

GRAZ<br />

Die bisher größte Unterstützung<br />

für eine Info-Kampagne<br />

gewährt die EU dem Projekt<br />

„EUGEM – EUropaGEMeinde<br />

Steiermark“, das von der<br />

Fachabteilung Europa und<br />

Außenbeziehungen des Landes<br />

mit der „Europaplattform<br />

Steiermark“ ausgearbeitet<br />

wurde. Darin werden einerseits<br />

Qualifikationsseminare<br />

für Verantwortungsträger der<br />

Gemeinden organisiert und<br />

andererseits die Einrichtung<br />

von Europa-Service-Stellen<br />

und die Durchführung von<br />

Europa-Veranstaltungen in 40<br />

Mustergemeinden und Städten<br />

unterstützt. „Für den Bürger<br />

ist das Gemeindeamt die<br />

nächste Behörde und damit<br />

Tor zur Europäischen Union“<br />

unterstreicht Fachabteilungsleiter<br />

HR Ludwig Rader.<br />

Olympia Volksbefragung<br />

Bürgermeister<br />

dürfen werben<br />

SALZBURG<br />

Zur Kritik, dass Bürgermeister<br />

vereinzelt ihre Bürger auf<br />

offiziellem Briefpapier der<br />

Gemeinde zu einem „JA“ bei<br />

der Olympia-Volksbefragung<br />

auffordern, erklärte Ende<br />

März der Leiter des Referates<br />

„Wahlen und Sicherheit“ des<br />

Landes, Mag. Michael Bergmüller,<br />

dass es den Mitgliedern<br />

der Gemeindevertretung<br />

und dem Bürgermeister frei<br />

stehe, in Unterstützung und<br />

Verfolgung der Regierungspolitik<br />

Empfehlungen zu einer<br />

Volksbefragung abzugeben<br />

und dafür auch öffentlich einzutreten.<br />

Diese Rechtsmeinung<br />

wurde auch im<br />

Erkenntnis des VfGH vom<br />

30.8.1994 (Zl.: WI-6/94,<br />

VfSlg. 13839, Erkenntnis zur<br />

„EU-Volksabstimmung“)<br />

bestätigt.<br />

BAD AUSSEE<br />

Eine Woche lang weilten<br />

kürzlich 38 Jugendliche aus<br />

Malta, Spanien, Dänemark,<br />

Lettland, Österreich, Deutschland,<br />

Polen und China im<br />

Jugendgästehaus Bad Aussee.<br />

Die Jugendbetreuer Daniela<br />

Tatosa aus Wien und Markus<br />

Aringer aus Salzburg haben<br />

das europäische Jugendprojekt<br />

„Check your border -<br />

Grenzerfahrungen machen“<br />

ins Leben gerufen und<br />

europäische Jugendliche in<br />

den Mittelpunkt Österreichs<br />

eingeladen.<br />

In Russbach mit im Bild: Bgm Josef<br />

Grasl, LH Gabi Burgstaller und GF<br />

Johann Schwaighofer.<br />

Tourismusgemeinde<br />

Dynamik am<br />

Dachstein<br />

RUSSBACH<br />

Über Tourismusentwicklung,<br />

Schulbauprojekte und Betriebe<br />

in Rußbach am Paß<br />

Gschütt informierte sich LH<br />

Gabi Burgstaller bei einem<br />

Gemeindebesuch. Abtenau,<br />

Annaberg/Lungötz, Rußbach<br />

und St. Martin am Tennengebirge<br />

haben sich 1999 zur<br />

Ferienregion Lammertal<br />

Dachstein West GmbH<br />

zusammengeschlossen.<br />

„Ich bin beeindruckt von der<br />

Dynamik, die in dieser kleinenDachsteingemeinde<br />

herrscht“<br />

so die Landeshauptfrau.<br />

Die Jugendlichen aus Europa mit den Gastreferenten<br />

Europas Jugend macht „Grenzerfahrungen“<br />

Zu Gast in der Mitte Österreichs<br />

Markus Aringer: „Wir wollen<br />

mit den Jugendlichen über<br />

den Tellerrand blicken“. In<br />

dieser Woche ging es auch<br />

um Grenzen innerhalb der<br />

Europäischen Union, wobei<br />

der Bezug zur Region Salzkammergut<br />

eine große Rolle<br />

spielte. „Uns interessiert“ so<br />

Daniela Tatosa, „wie weit<br />

kulturelle, sprachliche, wirtschaftliche<br />

und topografische<br />

Grenzen<br />

Auswirkungen auf<br />

regionale Entwicklung<br />

einer<br />

Region haben“.<br />

Foto: LPD / Franz Neumayr


TIROL<br />

FH für Tourismus<br />

Internationales<br />

Netzwerk<br />

INNSBRUCK<br />

Die Verantwortlichen des FH-<br />

Studiengangs „Tourismusund<br />

Freizeitwirtschaft“ am<br />

Management Center Innsbruck<br />

(MCI) können nach<br />

knapp fünf Jahren eine tolle<br />

Erfolgsbilanz ziehen. Mittlerweile<br />

hat das MCI-Team ein<br />

qualitativ hochwertiges Netzwerk<br />

mit rund 50 Hochschulen<br />

aus aller Welt geknüpft,<br />

davon sind rund 20 Partnerhochschulen<br />

dem Tourismus-<br />

Studiengang direkt zuzuordnen.<br />

Damit ist es möglich,<br />

etwa an der Bangok University,<br />

der University of Guelph<br />

in Kanada oder der Universidad<br />

Austral in Argentinien zu<br />

studieren. Mehr Infos unter<br />

www.mci.ac.at<br />

VORARLBERG<br />

Bereits im Vorjahr wurde mit der Kanalsanierung im innerstädtischen<br />

Bereich begonnen. Diese Arbeiten wurden nun fortgesetzt.<br />

Kanalsanierung in Kufstein wird fortgesetzt<br />

Die Winterpause ist vorbei<br />

KUFSTEIN<br />

Die durch den Winter<br />

zwangsverordnete Pause ist<br />

vorbei – somit konnte Kufstein<br />

die seit vier Jahren laufende<br />

Kanalsanierung fortgesetzt<br />

werden. Heuer und<br />

auch noch im nächsten Jahr<br />

steht das Kanalnetz im<br />

innerstädtischen Bereich auf<br />

dem Programm. Mittels dem<br />

modernen „Inliner-System“<br />

wird der maßgefertigte<br />

Schlauch wird in die Sanierungsstrecke<br />

eingezogen.<br />

Anschließend härtet dieser<br />

durch Warmluft und UV-<br />

Licht innerhalb weniger<br />

Stunden zum fertigen Rohr<br />

aus.<br />

Vorarlberger Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen: Ergebnisse und Reaktionen<br />

Nur die Freiheitlichen mussten Verluste hinnehmen<br />

BREGENZ<br />

Die Vorarlberger Gemeindevertretungs-<br />

und Bürgermeisterwahl<br />

hat ÖVP, SPÖ und<br />

Grünen Zuwächse gebracht,<br />

die Freiheitlichen mussten<br />

Verluste hinnehmen. Obwohl<br />

die FPÖ hinter die SPÖ<br />

zurückrutschte, verlor sie<br />

weniger, als im Vorfeld allgemein<br />

erwartet wurde. Bei<br />

den ersten Kommunalwahlen<br />

ohne Wahlpflicht fiel die<br />

Wahlbeteiligung von 88,8<br />

Prozent im Jahr 2000 allerdings<br />

auf 64,9 Prozent.<br />

Die VP hält in Vorarlberg auf<br />

Gemeindeebene landesweit<br />

nun bei 45,4 Prozent (2000:<br />

44,4 Prozent), die Sozialdemokraten<br />

haben die Freiheitlichen<br />

überholt und kommen<br />

auf 15,6 Prozent (13,2). Die<br />

FPÖ steht bei <strong>11</strong>,5 Prozent<br />

(17,1), die Grünen bei sieben<br />

Prozent (4,1). Sonstige Listen<br />

verbuchten 20,4 Prozent<br />

(21,2) für sich. In den<br />

Gemeindevertretungen hat<br />

die ÖVP nun 610 (2000:<br />

637) Mandate, die SPÖ 181<br />

(157), die FPÖ 153 (219),<br />

die Grünen 57 (33) und sonstige<br />

Listen 778 (706). Die<br />

Namenslisten gelten zum<br />

Großteil als ÖVP-nahe.<br />

FP-Landesobmann Dieter<br />

Egger zeigte sich nicht<br />

unzufrieden, beklagte<br />

aber die schwierigen<br />

Rahmenbedingungen.<br />

LH Herbert Sausgruber<br />

(VP) sprach von einem<br />

„insgesamt zufrieden<br />

stellenden Ergebnis“.<br />

Einzig das Resultat in<br />

Bregenz schmerze. Rundum<br />

zufrieden waren SP-<br />

Landesparteiobfrau Elke<br />

Sader („ein Freudentag“)<br />

und Grünen-Landeschef<br />

Johannes Rauch. Für ihn<br />

war das Ergebnis<br />

„super“.<br />

Unter den 96 Kommunen<br />

stach vor allem das Ergebnis<br />

in der Landeshauptstadt Bregenz<br />

heraus. Dort mussten<br />

ÖVP und Bürgermeister Markus<br />

Linhart eine herbe Nie-<br />

derlage einstecken. Die<br />

Volkspartei verlor ihre absolute<br />

Mehrheit und konnte<br />

sich mit weniger als 40 Prozent<br />

Stimmenanteil nur<br />

»<br />

knapp vor der SPÖ behaupten.<br />

Linhart muss nun in eine<br />

Stichwahl gegen SP-Widersacher<br />

Michael Ritsch.<br />

Allgemein konnte die ÖVP<br />

zwei Bürgermeistersessel hin-<br />

Aus den Wirtschafts-Info<br />

Bundesländern<br />

Foto: Giacchino / Stwk. Kufstein<br />

Sicherheits-Investitionen<br />

1,5 Millionen<br />

Unterstützung<br />

INNSBRUCK<br />

Drei Regierungs-Anträge von<br />

LR Konrad Streiter bringen<br />

Unterstützungs-Gelder von<br />

über 1,5 Millionen Euro für<br />

Investitionen in Sicherheits-<br />

Maßnahmen und Ausrüstungen<br />

im ganzen Land. So gibt<br />

es für die Anschaffung von<br />

Katastrophen-Einsatzgeräten<br />

für die Feuerwehren aus<br />

dem Landesfeuerwehrfonds<br />

Mittel in der Höhe von weit<br />

über einer Million Euro.<br />

Größte Brocken sind ein<br />

schweres Rüstfahrzeug für<br />

die FF Imst, ein Tunnel-Tanklöschfahrzeug<br />

für die FF Ehrwald<br />

sowie ein<br />

Drehleiter-Fahrzeug<br />

für die FF Walchsee<br />

und Kössen.<br />

zugewinnen, die FPÖ zumindest<br />

vier von sechs halten. Je<br />

nach Ausgang der Stichwahl<br />

bleibt möglicherweise auch<br />

ein fünfter Bürgermeisterpo-<br />

Diese – bereits zweite – Bürgermeister-Direktwahl<br />

hat gezeigt,<br />

dass die gute Arbeit der Ortschefs<br />

durch die Wähler belohnt wird.<br />

Gleichzeitig sind die Befürchtungen,<br />

dass Bürgermeister ohne<br />

Mehrheit der eigenen Partei in<br />

den Gemeindevertretungen arbeiten<br />

müssen, nicht eingetreten.<br />

Mag. Wilfried Berchtold<br />

Bürgermeister von Feldkirch und Präsident des<br />

Vorarlberger Gemeindevertreterverbandes<br />

sten in FPÖ-Hand. Die SPÖ<br />

wird weiter zwei Bürgermeister<br />

stellen und hat<br />

mit Ritsch die<br />

Chance auf einen<br />

dritten.<br />

KOMMUNAL 73<br />

«


Kontakt<br />

Info-Mix<br />

SÜDTIROL<br />

Besonderheiten im Südtiroler Gemeindewahlrecht<br />

Am 8. Mai wählen <strong>11</strong>5<br />

Südtiroler Gemeinden<br />

BOZEN<br />

Am 8. Mai 2005 finden in der<br />

Provinz Bozen-Südtirol<br />

Gemeinderatswahlen statt.<br />

Die Wähler und Wählerinnen<br />

in <strong>11</strong>5 Gemeinden des Landes<br />

sind aufgerufen, die Gemeinderäte<br />

und Bürgermeister für<br />

die nächsten fünf Jahre neu<br />

zu bestellen.<br />

Die Anzahl der Mitglieder des<br />

Gemeinderates richtet sich<br />

nach der Einwohnerzahl<br />

der<br />

jeweiligen<br />

Gemeinde und<br />

reicht von 15<br />

Mitgliedern in<br />

den kleinsten<br />

Gemeinden des<br />

Landes bis zu 50 Mitgliedern<br />

in der Provinzhauptstadt<br />

Bozen. Der Gemeinderat hat<br />

unter anderem die Aufgabe,<br />

die Gemeindereferenten zu<br />

wählen. Jede der drei Sprachgruppen,<br />

die in Südtirol leben<br />

(deutsche, italienische und<br />

ladinische Sprachgruppe), hat<br />

das Recht, durch zumindest<br />

einen Gemeindereferenten im<br />

Ausschuss vertreten zu sein.<br />

Voraussetzung dafür ist, dass<br />

die jeweilige Sprachminderheit<br />

im Gemeinderat wenigstens<br />

zwei Mitglieder stellt.<br />

Besondere Bestimmungen<br />

regeln die Wahl der Bürgermeister.<br />

Seit 1994 werden<br />

diese in allgemeiner und<br />

direkter Wahl von den<br />

Gemeindebürgern gewählt<br />

und nicht mehr – wie vorher<br />

– vom Gemeinderat. Durch<br />

die Direktwahl wurde die<br />

Position des Bürgermeisters<br />

aufgewertet und seine Stellung<br />

innerhalb der Gemeinde<br />

gestärkt. Jeder Bürgermeister<br />

Südtiroler Gemeindenverband<br />

Gen.m.b.H.<br />

Schlachthofstrasse 4,<br />

I-39100 Bozen<br />

74 KOMMUNAL<br />

Siegfried Rainer<br />

ernennt einen Stellvertreter,<br />

der ihn bei Abwesenheit oder<br />

Verhinderung ersetzt. In<br />

Gemeinden mit mehr als<br />

13.000 Einwohnern muss der<br />

Vizebürgermeister der jeweils<br />

anderen Sprachgruppe<br />

angehören. Erst bei den nächsten<br />

Gemeinderatswahlen im<br />

Jahr 2010 kommt die Bestimmung<br />

zum Tragen, wonach<br />

der Bürgermeister sein Amt<br />

maximal für drei aufeinander<br />

folgende<br />

Amtsperioden bekleiden<br />

darf. Derzeit<br />

würde dies das Aus für<br />

39 Bürgermeisterkandidaten<br />

bedeuten.<br />

Südtirols dienstältester<br />

Bürgermeister, der von Partschins,<br />

hat sogar 41 Dienstjahre<br />

vorzuweisen.<br />

Von den <strong>11</strong>6 amtierenden<br />

Bürgermeistern gehören 103<br />

der deutschen Sprachgruppe<br />

an, wobei die große Mehrheit<br />

(99 Bürgermeister) Mitglied<br />

der Südtiroler Volkspartei<br />

(SVP) ist. Fünf Bürgermeister<br />

gehören der italienischen und<br />

acht der ladinischen Sprachgruppe<br />

an. Interessant ist<br />

auch die Geschlechterverteilung<br />

unter den ersten<br />

Gemeindebürgern: Nur drei<br />

Frauen haben bisher den<br />

Sprung ins höchste Amt der<br />

Gemeinde geschafft.<br />

Informationen: Dr. Siegfried<br />

Rainer, Autonome Provinz<br />

Bozen-Südtirol, Abteilung<br />

Örtliche Körperschaften<br />

Landhaus 1, Crispistraße 3,<br />

I-39100 Bozen<br />

Tel.: 0039-0471-4<strong>11</strong>101<br />

Fax: 0039-0471-4<strong>11</strong>109<br />

E-Mail: Siegfried.Rainer@<br />

provinz.bz.it<br />

Tel 0039-0471-304655,<br />

Fax 0039-0471-304625<br />

Email: sgv@gvcc.net<br />

www.gvcc.net<br />

LR DI Josef Plank (NÖ), Prof. Stefan Schleicher (Jury), Umweltreferent<br />

Mag. Oswin Donnerer, Umweltberaterin Barbara Kulmer<br />

mit den Vertretern des Weizer Projektes, Sonja Grasmug,<br />

GR Josef Pangerl, Ing. Martin Seifried und Ing. Gerhard Hierz.<br />

22 Kommunen bekommen „Climate Star <strong>2004</strong>“<br />

Weiz im europäischen Spitzenfeld<br />

WEIZ<br />

Über 200 Kommunen aus 17<br />

Ländern hatten sich mit<br />

ihren Projekten für die internationale<br />

Auszeichnung „Climate<br />

Star“ beworben, mit<br />

der das Klimabündnis, das<br />

europäische Städtenetzwerk<br />

zum Klimaschutz, Erfahrungen<br />

und Erfolge dokumentieren<br />

und auf die wichtige<br />

Rolle der Städte und<br />

Gemeinden bei der Verminderung<br />

von Treibhausgas-<br />

Emissionen aufmerksam<br />

machen will. Unter den vielen<br />

Einreichungen konnte<br />

sich die Stadt Weiz behaupten<br />

und erhielt (neben 21<br />

europäische Städten und<br />

Gemeinden wie Städten wie<br />

Venedig, Wien, Frankfurt am<br />

Main, Münster, Stuttgart,<br />

Trier und Wuppertal aus<br />

Deutschland, Apeldoorn aus<br />

den Niederlanden sowie Szeged<br />

aus Ungarn) den begehrten<br />

Climate Star.<br />

Der Climate Star <strong>2004</strong> stellt<br />

die erneuerbaren Energien –<br />

Sonne, Wind, Wasser, Biomasse<br />

und Geothermie – in<br />

den Mittelpunkt.<br />

Im Jahre 2010 kann mit der<br />

Umsetzung dieses Plans mit<br />

einer 90 prozentigen<br />

Energieautarkie der Stadt<br />

Weiz gerechnet werden.<br />

„ARGEV-Qualitätspreise 2005“ verliehen<br />

Kommunale Partner ausgezeichnet<br />

WIEN/ST. PÖLTEN<br />

Die im ARA System für die<br />

Sammlung und Sortierung<br />

von Leichtverpackungen und<br />

Metallverpackungen zuständige<br />

Arbeitsgemeinschaft Verpackung<br />

(ARGEV) prämierte<br />

im Rahmen der ÖWAV<br />

Abfallwirtschaftstagung in St.<br />

Pölten jene Kommunen und<br />

Verbände, die den größten<br />

Beitrag zum Erfolg der<br />

getrennten Verpackungssammlung<br />

geleistet haben.<br />

„Der Umweltverband Vorarlberg<br />

verdient diese Auszeichnung<br />

für seine hervorragende<br />

und nachhaltige Überzeugungsarbeit<br />

zur getrennten<br />

Verpackungssammlung<br />

im Ländle“, begründet<br />

ARGEV-Geschäftsführer Dr.<br />

Franz Buchal die eindeutige<br />

Jury-Entscheidung. „Denn<br />

Vorarlberg kann auf die eifrigsten<br />

Verpackungssammler<br />

unter allen Bundesländern<br />

verweisen.“<br />

Stellvertretend für die steirischen<br />

Gemeinden und Verbände<br />

nahm der Dachver-<br />

band der steirischen Abfallwirtschaftsverbände<br />

den<br />

zweiten ARGEV-Preis 2005<br />

entgegen. „Die Entscheidung<br />

war denkbar knapp, denn<br />

auch in der Steiermark liegt<br />

allen der Anteil der motivierten<br />

und zufriedenen Nutzer<br />

der Leichtverpackungssammlung<br />

bei über 90 Prozent“,<br />

erläutert Buchal.<br />

Traditionell zeichnet die<br />

ARGEV auch herausragende<br />

Einzelprojekte mit einem<br />

Qualitätspreis aus. Heuer<br />

ging dieser an ein gemeinsames<br />

Abfalltrennungsprojekt<br />

des Bezirksabfallwirtschaftsverbandes<br />

Wels-Stadt mit<br />

den Freizeitbetrieben Wels<br />

im Freibad Welldorado.<br />

Ziel war die Reduktion der<br />

PET-Flaschen und Getränkedosen<br />

in den Restmüllbehältern<br />

des Freibads. Buchal:<br />

„Dieses Projekt passt perfekt<br />

zu unseren Bemühungen,<br />

den Menschen die getrennte<br />

Sammlung auch in der Freizeit<br />

selbstverständlich zu<br />

machen.“


Gratis-Seminar „Öffentliche Verwaltung“<br />

Mehr Effizienz und Eigenverantwortung im Öffentlichen Sektor<br />

Für mehr Effizienz und Eigenverantwortung<br />

Effizienz und verantwortliches<br />

Handeln sind heute<br />

mehr denn je ein öffentliches<br />

Anliegen. Aber auf dem Weg<br />

zum Erfolg ergeben sich zahlreiche<br />

Herausforderungen.<br />

Ämter und Behörden tragen<br />

immer mehr Verantwortung,<br />

müssen aber zugleich mit<br />

weniger Ressourcen und<br />

schrumpfenden Budgets aus-<br />

MOOSBURG<br />

Mit innovativen Ideen und<br />

viel Engagement entwickelt<br />

sich die Kärntner Gemeinde<br />

Moosburg zum kommunalen<br />

Trendsetter. Neuestes<br />

Projekt ist die Durchführung<br />

eines Ultra-Triathlons. Getragen<br />

von Sportvereinen, Partnern<br />

und der Gemeinde findet<br />

von 9. bis 12. Juni der<br />

„Ultra Triathlon Austria<br />

2005“ in Moosburg statt.<br />

Der Bewerb ist gleichzeitig<br />

als Europa-, Staats- und Landesmeisterschaftausgeschrieben.<br />

Die vergangenen<br />

drei Jahre hatte dieser<br />

Bewerb in der niederösterreichischen<br />

Gemeinde<br />

Neulengbach stattgefunden,<br />

mit Moosburg setzt nun eine<br />

weitere österreichische<br />

Gemeinde als Austragungsort<br />

diesen Brauch fort.<br />

Der ausgetragene Bewerb,<br />

ein „Ultra Triathlon Double<br />

Iron“ ist einer der härtesten<br />

Bewerbe der Welt. Die Teilnehmer<br />

haben eine 7,6 Kilometer<br />

lange Schwimmstrecke<br />

zu bewältigen, 360<br />

kommen. Um diese Probleme<br />

zu lösen, müssen Sie nicht<br />

nur dafür sorgen, dass Ihre<br />

Abteilung mit höchster Effizienz<br />

arbeitet.<br />

Dazu benötigen Sie eine<br />

Lösung, die einfach zu implementieren<br />

ist. Die genau das<br />

macht, was sie verspricht.<br />

Und die ein Frühwarnsystem<br />

für Probleme bietet.<br />

Kilometer auf dem Fahrrad<br />

zu absolvieren und zuletzt<br />

noch die doppelte Marathon-Distanz,<br />

also 84,4 Kilometer<br />

zu laufen.<br />

Bürgermeister &<br />

Gemeinde-Teams<br />

Neu ist, dass an diesem<br />

Bewerb erstmals Fünferbeziehungsweise<br />

Zehner-<br />

Teams teilnehmen können.<br />

Die Regeln sind sehr einfach:<br />

Ein Team setzt sich aus vier<br />

bis fünf oder aus sechs bis<br />

zehn Teilnehmern zusammen<br />

und hat die Aufgabe,<br />

die vorgegebenen Distanzen<br />

innerhalb von maximal 40<br />

Stunden zu bewältigen.<br />

Eines der Team-Mitglieder<br />

muss immer auf der Strecke<br />

sein, wann welches Mitglied<br />

drankommt, bleibt allein der<br />

Entscheidung der Mannschaft<br />

überlassen.<br />

Gemeinsam mit der<br />

Gemeinde Moosburg hat<br />

KOMMUNAL die Idee geboren,<br />

eigene Bürgermeister<br />

Wien, 12. Mai, Gratis-Seminar<br />

„Modernes Info-Management<br />

in der öffentlichen Verwaltung“,<br />

Albertina, 1010<br />

Wien, Fax-Anmeldungen an<br />

Cognos Austria, zu Handen<br />

Gerhard Fürsatz,<br />

Fax: 01/ 5032338-5605 oder<br />

per Web<br />

http://www.cognos.at/<br />

government<br />

Schwimmen und Radfahren<br />

sind nur zwei Teile des „Bürgermeister-Triathlons“,<br />

...<br />

7,6 km Schwimmen, 360 km Radfahren und 84,4 km Laufen<br />

„Bürgermeister-Triathlon“ kommt<br />

oder Gemeinde-Teams zu bilden.<br />

Die sportlichsten Bürgermeister<br />

Österreichs können<br />

sich zu einer Mannschaft<br />

zusammenschließen,<br />

... der Doppel-Marathon ist<br />

der abschließende und entscheidende<br />

Knackpunkt.<br />

ebenso kann jede Gemeinde<br />

ein Mitarbeiter-Team entsenden.<br />

Für mediale Aufmerksamkeit<br />

ist gesorgt, die<br />

Moosburger haben eine Partnerschaft<br />

mit Österreichs<br />

auflagenstärkstem Medium,<br />

der „Kronen-Zeitung“ abgeschlossen.<br />

Gesucht werden<br />

also die fittesten Bürgermeister<br />

und Gemeinde-Mitarbeiter<br />

Österreichs. Infos unter<br />

www.ultra-triathlon-austria.at,<br />

Anmeldungen unter<br />

ultra@sportproject. at.<br />

Info-Mix<br />

Komprix 2005<br />

Kommunales<br />

Management<br />

ausgezeichnet<br />

LINZ<br />

In der Wirtschaftskammer<br />

Oberösterreich wurden am<br />

<strong>11</strong>. März wieder erfolgreiche<br />

Projekte im Bereich des<br />

Gemeindemanagements<br />

ausgezeichnet. Bereits zum<br />

dritten Mal hatte die WKOÖ<br />

den KOMPRIX, den Preis für<br />

herausragendes kommunales<br />

Management, ausgeschrieben.<br />

„51 Gemeinden<br />

haben ihre besten Projekte<br />

eingereicht, und auch wenn<br />

wir heute nur einige<br />

Gemeinden auszeichnen, so<br />

gehören doch alle zu den<br />

Gewinnern, denn mit ihren<br />

Projekten haben sie wichtige<br />

Impulse in ihrer Gemeinde<br />

gesetzt“, sagte WK-Präsident<br />

Dr. Rudolf Trauner bei der<br />

Preisverleihung.<br />

Die Jury mit Univ.-Prof. Dr.<br />

Reinbert Schauer an der<br />

Spitze hat folgende Preisträger<br />

ermittelt:<br />

◆ Kategorie 1 (Gemeinden<br />

mit mehr als 3000 Einwohnern):<br />

1. Preis: Linz<br />

2. Preis: Gramastetten<br />

3. Preis: Kremsmünster<br />

◆ Kategorie 2 (Gemeinden<br />

mit unter 3000 Einwohner):<br />

Anerkennungspreis:<br />

Gemeinde Munderfing<br />

◆ Kategorie 3 (Kooperationsprojekte):<br />

1. Preis: Dienstleistungszentrum<br />

„Vier Sonnen“<br />

(Aspach, Höhnhart, Rossbach<br />

und St. Veit/I.)<br />

2. Preis: Region Urfahr-West<br />

(Eidenberg, Goldwörth, Gramastetten,<br />

Herzogsdorf,<br />

Lichtenberg, St. Gotthard,<br />

Ottensheim, Puchenau, Walding)<br />

3. Preis: INKOBA (26<br />

Gemeinden des Bezirks Freistadt)<br />

Mehr Informationen sowie<br />

Fotos der Veranstaltung sind<br />

unter http://wko.at/<br />

ooe/medienservice abrufbar.<br />

KOMMUNAL 75


Info-Mix & Personalia<br />

Termine<br />

10. bis <strong>11</strong>. Mai 2005<br />

„Konflikten kompetent begegnen<br />

– Bürgerorientierung im<br />

Fokus“<br />

Ziele des Seminars ist die Steigerung<br />

der Problemlösungskompetenz<br />

bei Konflikten in<br />

schwierigen Verhandlungen<br />

und Gesprächssituationen,<br />

einerseits innerhalb der<br />

Gemeindeorganisation und<br />

andererseits im Kontakt und<br />

Umgang mit BürgerInnen.<br />

Anmeldung beim OÖ. Gemeindebund<br />

– Gemeindeverwaltungsschule,<br />

Coulinstraße 1,<br />

4020 Linz, Tel: 0732/656516-0<br />

oder über die Homepage<br />

www.ooegemeindebund.at<br />

24. Mai 2005<br />

„Kontern – aber gekonnt“<br />

Seminarziele sind: Dem anderen<br />

Paroli bieten, aber mit<br />

Niveau; erkennen, dass man<br />

viele Dinge im Leben oft viel zu<br />

ernst nimmt; Spaß haben im<br />

kreativen Umgang mit der<br />

Sprache etc..<br />

Anmeldung beim Steiermärkischen<br />

Gemeindebund –<br />

Gemeindeverwaltungsakademie,<br />

Burgring 18, 8010 graz,<br />

Tel: 0316/822079-0 oder über<br />

die Homepage<br />

www.gemeindebund.steiermark.at<br />

20. bis 22. Juni 2005<br />

Kurs für leidende Gemeindebedienstete<br />

und Gemeindesekretäre<br />

Seminarinhalt: Erläuterung und<br />

Diskussion aktueller Angelegenheiten<br />

auf dem Gebiete des<br />

Gemeinderechtes; Gemeindeorganisationsrecht;Verwaltungsverfahrensrecht;Gemeindehaushalt<br />

und Finanzausgleich<br />

etc.<br />

Anmeldung bei der nö.<br />

Gemeindebund – Gemeindeverwaltungsakademie3109<br />

St. Pölten,<br />

Landhausplatz 1, Haus 5,<br />

Tel: 02742/ 9005/DW 12580,<br />

12581<br />

Fax 02742/9005-12315<br />

oder über www.gvs.at<br />

76 KOMMUNAL<br />

Kurios Workshop Verhandlungstaktik<br />

Burgenland<br />

Ein Ort sucht<br />

Straßennamen<br />

BOCKSDORF<br />

In Bocksdorf (Bezirk Güssing)<br />

soll in den nächsten<br />

Monaten kein Nummernschild<br />

neben dem anderen<br />

bleiben. In der 800-Einwohnergemeinde<br />

gibt es –<br />

ähnlich wie in vielen südburgenländischen<br />

Dörfern – offiziell<br />

noch keine Straßennamen.<br />

Die Hausnummern<br />

wurden einfach nach der Reihenfolge,<br />

in der die Häuser<br />

gebaut wurden, vergeben.<br />

Schon demnächst wird die<br />

Gemeindeführung eine Liste<br />

mit Vorschlägen von<br />

Straßennamen verschicken.<br />

Die Bevölkerung soll selbst<br />

über die Namensgebung<br />

entscheiden.<br />

Salzburg<br />

Es werde Licht<br />

THOMATAL<br />

Laut einer Meldung in der<br />

„Presse“ bekommt als letzte<br />

Gemeinde im Land Salzburg<br />

Thomatal (Bez. Tamsweg)<br />

jetzt eine Straßenbeleuchtung.<br />

Genauer 30 Laternen<br />

für 240 Einwohner.<br />

Kärnten<br />

Wahl „aus der Reihe“<br />

Stichwahl nach<br />

Unentschieden<br />

MÖRTSCHACH<br />

Bei der Bürgermeister-Neuwahl<br />

Anfang April in Mörtschach<br />

entfielen die meisten<br />

Stimmen auf FPÖ-Vertreter<br />

Günter Passler und ÖVP-Vertreter<br />

Horst Plössnig. Da<br />

jedoch keiner der beiden die<br />

entscheidende 50-Prozent-<br />

Marke erreichen konnte,<br />

wurden die Mörtschacher<br />

für 17. April nochmals für<br />

eine Stichwahl zu den<br />

Urnen gerufen. Die Neuwahl<br />

war nach dem Rücktritt des<br />

Mörtschacher Langzeit-Bürgermeisters<br />

Eduard Huber<br />

notwendig geworden.<br />

Verhandeln lernen mit dem Technikum Kärnten<br />

Die besten Strategien und Taktiken<br />

VILLACH<br />

Waren Sie schon einmal unsicher,<br />

wie Sie in eine wichtige<br />

Verhandlung einsteigen? Ist<br />

es besser, als erster ein Angebot<br />

vorzulegen? Haben Sie<br />

sich schon einmal gefragt, ob<br />

der Zeitpunkt zum Abschluss<br />

einer Verhandlung richtig<br />

gewählt war? Denken Sie<br />

mitunter nach Verhandlungsabschluss<br />

darüber nach, ob<br />

ein anderer Weg zu einem<br />

optimaleren Ergebnis geführt<br />

hätte? Mit Fragen wie diesen<br />

sind wir täglich konfrontiert.<br />

Denn wir alle müssen verhandeln.<br />

Ob im Beruf oder im<br />

Privatleben. In diesem Workshop<br />

lernen Sie, Verhandlungssituationen<br />

richtig einzuschätzen<br />

und die richtige<br />

Strategie und Taktik für Verhandlungen<br />

zu entwickeln.<br />

Ziel des Workshops ist die<br />

Verbesserung der Verhandlungsfähigkeit<br />

der Teilnehmer.<br />

Anhand praktischer Fälle<br />

und Übungen trainieren Sie<br />

◆ die Taktik für eindimensio-<br />

Gemeinde gibt ab<br />

Die Gemeinde Mörtschach<br />

(Bez. Spital an der Drau) verkauft<br />

ihren Tieflöffelheckbag-<br />

ger mit Zubehör.<br />

Zum Verkauf stehen:<br />

◆ 1 Tieflöffelheckbagger HB<br />

1700 zu Fendt Geräteträger<br />

GTA<br />

◆ kpl. Serie, leicht gebraucht,<br />

BJ 1993<br />

◆ Ausschütthöhe 3800 mm,<br />

Grabtiefe 4300 mm, Reißkraft<br />

38 KN<br />

◆ 1 Original Anbauplatte zu<br />

Fendt Geräteträger GTA<br />

◆ 1 Tieflöffel 280 mm mit<br />

Auswerfer<br />

nale Verhandlungen (bspw.<br />

Preisverhandlungen);<br />

◆ die Analyse von Verhandlungspartnern;<br />

◆ das Schnüren von Package<br />

Deals sowie<br />

◆ die Identifikation von<br />

Win/Win Themen.<br />

Referent ist Dr. Bernd Oliver<br />

Kriegseisen, M.A., Unternehmensberater<br />

mit den Schwerpunkten<br />

Strategie, Sanierungen<br />

und Verhandlungscoaching.<br />

Die Teilnahmegebührbeträgt<br />

190 Euro pro<br />

Teilnehmer (max. 16 Teilnehmer)<br />

inkl. Unterlagen und<br />

Verpflegung<br />

Anmeldeschluss ist der<br />

24. Mai 2005<br />

Anmeldung und weitere Auskünfte<br />

bei der FH Technikum<br />

Kärnten, Studiengang Public<br />

Management, Mag. (FH) Birgit<br />

Aigner, Tel.: 04242/<br />

90500-1234, Mail:<br />

service@puma.fh-kaernten.at<br />

www.fh-kaernten.ac.at<br />

Tieflöffelheckbagger zu verkaufen<br />

◆ 1 Tieflöffel 600 mm<br />

Ansprechpartner ist<br />

Vizebgm. Manfred Kramser,<br />

Tel. 0676/9358641<br />

9842 Mörtschach 42<br />

Termin<br />

Tagesseminar<br />

Professionelle<br />

Protokollführung<br />

WIEN<br />

In diesem Seminar erarbeiten<br />

die Teilnehmer, welche Protokolle<br />

wann sinnvoll eingesetzt<br />

werden und Protokolle so<br />

objektiv wie möglich abzufassen.<br />

Termin: 9. Mai 2005 von<br />

9:00 bis 16:00 Uhr im Österreichisches<br />

Normungsinstitut,<br />

1020 Wien, Heinestraße 38,<br />

Tel: 01/213 00-318, E-Mail:<br />

seminare@on-norm.at,<br />

Web: www.on-norm.at/<br />

seminare/index.htm


Ehrenbürger & Jubilar<br />

Karl Loidl geehrt<br />

ST. KOLOMAN<br />

Am Gründonnerstag feierte<br />

der frühere Bürgermeister<br />

der Salzburger Gemeinde St.<br />

Koloman, Karl Loidl seinen<br />

LT-Präsident Michael Neureiter<br />

(rechts) und Bgm. Christian<br />

Struber (links) gratulierten<br />

Bgm. a. D. Karl Loidl, hier<br />

mit Gattin Greti, zum 70.<br />

Geburtstag.<br />

70. Geburtstag. Loidl wurde<br />

1974 in die Gemeindevertretung<br />

gewählt und zugleich<br />

zum Vizebürgermeister<br />

gewählt. Von 1979 bis 1992<br />

füllte er das Amt aus, dann<br />

übergab er an Bgm. Ing.<br />

Christian Struber.<br />

Ein neuer Name leuchtet voraus<br />

Andreas Schwarzenberger<br />

(40) übernahm am 1. April<br />

2005 die Leitung von Philips<br />

Licht, der Nummer 1 am<br />

Lichtmarkt in Österreich. Vorgänger<br />

in der Funktion des<br />

Licht-Chefs war Johann Hatzenbichler,<br />

der<br />

nun die Verantwortung<br />

für das<br />

Management der<br />

Elektro(nik)altgeräte-Richtlinie<br />

bei Philips Licht in<br />

Deutschland,<br />

Österreich und der<br />

Schweiz inne hat.<br />

Schwarzenberger,<br />

ein gebürtige Tiroler,<br />

war über 13<br />

Jahre lang in der<br />

Gillette-Gruppe in<br />

verschiedenen leitendenVerkaufsund<br />

Marketingpositionen<br />

tätig. Unter anderem war der<br />

gelernte Kaufmann<br />

Geschäftsführer von Duracell<br />

in Österreich, Schweiz und<br />

Deutschland sowie Business<br />

Andreas<br />

Schwarzenberger<br />

Bgm. LAbg. Hans Stefan Hintner<br />

(links) mit dem rekordverdächtigenLangzeitmandatar<br />

Konrad Brüger.<br />

Rekord-Mandatar<br />

40 Jahre im<br />

Gemeinderat<br />

MÖDLING<br />

Vor 40 Jahren wurde Konrad<br />

Brüger zum ersten Mal in den<br />

Gemeinderat Mödlings<br />

gewählt. Seit damals ist er<br />

ohne Unterbrechung für die<br />

Stadt im Einsatz. „Wir sind<br />

sehr froh, auf die Erfahrung<br />

von Konrad Brüger weiterhin<br />

zählen zu können, denn er<br />

wird auch die kommenden<br />

fünf Jahre im Gemeinderat<br />

sein“, freute sich Mödlings<br />

Bürgermeister Hans Hintner<br />

über den unermüdlichen<br />

Mandatar, der mit seinen 40<br />

Jahren Kommunalpolitik<br />

zumindest niederösterreichweit<br />

rekordverdächtig ist.<br />

Andreas Schwarzenberger Chef von Philips Licht<br />

Unit Director für Zentraleuropa.<br />

Andreas Schwarzenberger ist<br />

Vater einer 14-jährigen Tochter<br />

und treibt in seiner Freizeit<br />

gerne Sportarten wie<br />

Laufen, Schifahren und Golf.<br />

Philips Licht ist<br />

nicht nur in Österreich<br />

Marktführer,<br />

sondern auch die<br />

globale Nummer 1<br />

am Beleuchtungsmarkt.<br />

Die Produkte<br />

kommen<br />

überall auf der Welt<br />

zum Einsatz: nicht<br />

nur überall im<br />

Haus, sondern auch<br />

in einer Vielzahl<br />

von professionellen<br />

Anwendungen,<br />

zum Beispiel in 30<br />

Prozent der<br />

Büroräume, 65 Prozent der<br />

bedeutendsten Flughäfen, 30<br />

Prozent der Krankenhäuser,<br />

35 Prozent der Fahrzeuge<br />

und 55 Prozent der großen<br />

Fußballstadien.<br />

Foto: Helga Schlechta<br />

Für Verdienste um<br />

Personalia & Ehrungen<br />

BRZ setzt auf strategische Partnerschaften<br />

Hauptziel kommunales E-Government<br />

WIEN<br />

Das neue Team an der Spitze<br />

der BRZ – Mag. Harald Neumann,<br />

seit 2003 technischer<br />

Geschäftsleiter,<br />

und<br />

Mag. HerbertWiesböck,<br />

der<br />

jüngst in<br />

die Geschäftsführung<br />

wechselte<br />

– hat sich<br />

für 2005<br />

klare Ziele gesetzt: Nämlich<br />

die noch stärke Forcierung<br />

der Kundenorientierung und<br />

den weiteren Ausbau des<br />

E-Governments.<br />

Neumann, der die Verantwortung<br />

für Technik, Vertrieb und<br />

Produktion trägt, hat sich<br />

zum Ziel gesetzt, die Kundenperformance<br />

und die Marktposition<br />

des Unternehmens<br />

weiter auszubauen: „Wir werden<br />

verstärkt auf Partner-<br />

die Republik<br />

Bundesauszeichnungen<br />

verliehen<br />

Mit Entschließung vom<br />

15. März 2005 hat Bundespräsident<br />

Dr. Heinz Fischer<br />

verliehen:<br />

Das Goldene Verdienstzeichen<br />

der Republik an<br />

Johann Dutzler, ehem.<br />

Vizebürgermeister der<br />

Marktgemeinde Kremsmünster/OÖ.<br />

Das Silberne Verdienstzeichen<br />

der Republik an Anna<br />

Miesenberger, ehem. Vizebürgermeisterin<br />

der<br />

Gemeinde Kematen an der<br />

Krems/OÖ und an Helmut<br />

Hackl, ehem. Vizebürgermeister<br />

der Gemeinde Hinterstoder/OÖ.<br />

Die Goldene Medaille für<br />

schaften setzen. Ein Schwerpunkt<br />

betrifft das kommunale<br />

E-Government. Systeme wie<br />

der ELAK gilt es vertikal auf<br />

Länder und<br />

Gemeinden<br />

auszuweiten.“<br />

Mag. Herbert<br />

Wiesböck, bisherGeschäftsbereichsleiter<br />

der BRZ<br />

GmbH, jetzt<br />

innerhalb der<br />

Harald Neumann Geschäfts- Herbert Wiesböck<br />

führung mit<br />

den kaufmännischen Agenden<br />

betraut, beschreibt seine<br />

Schwerpunkte folgendermaßen:<br />

„Das Bundesrechenzentrum<br />

richtet sich als IT-<br />

Dienstleister und E-Government-Partner<br />

der Verwaltung<br />

bei all seinen Aktivitäten nach<br />

den Interessen und dem Auftrag<br />

der Republik Österreich.<br />

Mein Einsatz gilt optimaler<br />

Dienstleistungsqualität und<br />

beste Preise.“<br />

Verdienste um die Republik<br />

an Heinrich Pernkopf<br />

und Rudolf Herzog, beide<br />

ehem. Gemeinderäte der<br />

Gemeinde Hinterstoder<br />

sowie an Engelbert Schmid,<br />

ehem. Gemeindevorstand<br />

der Gemeinde Feldkirchen<br />

bei Mattighofen/OÖ und an<br />

Johann Schöffl, ehem<br />

Gemeinderat der Gemeinde<br />

Ohlsdorf/OÖ.<br />

Mit Entschließung vom<br />

17. März 2005:<br />

Die Goldene Medaille für<br />

Verdienste um die Republik<br />

an Ing. Heinrich<br />

Sailer, ehem. Gemeindevorstand<br />

der Marktgemeinde<br />

Wilhering/OÖ.<br />

KOMMUNAL 77


So soll der neue „Zugang West“ des Klagenfurter Stadions aussehen.<br />

Neues aus dem Schul- und Sportstättenbau<br />

Das ÖISS informiert<br />

Die Themen der Mai-Ausgabe von „Schule & Sportstätte“ umfassen das Stadion Klagenfurt,<br />

Fachberatung für den SK Rapid Wien und den neuen Energiepass für Gebäude.<br />

Das Stadion Klagenfurt<br />

Im Auftrag der Stadt Klagenfurt hat das<br />

ÖISS die Ausschreibung und das Verfahren<br />

durchgeführt, sowie die Vergabekommission<br />

geleitet, die nach dem Bestbieterprinzip<br />

das EM-Stadion für 2008 ermittelt<br />

hat. Hochverdienter Sieger im Verfahren<br />

wurde der prominente Wiener Architekt<br />

Albert Wimmer gemeinsam mit Porr-<br />

Mayreder, deren Projekt einen<br />

ausgezeichneten und innovativen Beitrag<br />

zur internationalen Stadienszene geleistet<br />

hat.<br />

ÖISS-Fachberatung für den<br />

SK Rapid Wien<br />

Von der Stadt Wien beauftragt, konnte<br />

das ÖISS eine exakte Bestandsaufnahme<br />

des kritisierten Trainingsplatzes<br />

des SK Rapid Wien mittels<br />

unterschiedlicher Spielfeldprüfungen<br />

durchführen<br />

und durch eine Beratung<br />

vor Ort eine entscheidende<br />

Hilfestellung<br />

zur Verbesserung<br />

der Trainingsbedingungen<br />

des<br />

Mai-Schwerpunkte von Schul- und Sportstätte<br />

In der kommenden Ausgabe von „Schule & Sportstätte“ (erscheint<br />

am 25. Mai) berichten wir unter anderem über<br />

◆ Sportstätten in Tirol und die Eishockey WM<br />

◆ Energiepass für Gebäude<br />

populären Bundesligaklubs leisten. Auch<br />

anderen über den Winter genutzten und<br />

dadurch beeinträchtigten Naturrasenspielfeldern<br />

könnte eine zielgerechte<br />

Fachberatung durch die Experten des<br />

ÖISS nur gut tun.<br />

Energiepass für Gebäude<br />

Mit 01.01.2006 tritt die EU-Gebäuderichtlinie<br />

(EPBD) in Kraft, die tiefgreifende<br />

Auswirkungen auf Österreichs Bausektor<br />

erwarten lässt:<br />

Alle Gebäude – Neubau wie Bestand,<br />

öffentlich wie privat – müssen mittels<br />

Energieausweis ihre energetische Effizienz<br />

offen legen. Die Berechnung erfolgt<br />

mittels konzeptabhängigen Energiekennzahlen,<br />

die neben Gebäudehülle und -<br />

konfiguration auch die Nutzungsart und<br />

den Standort des Gebäudes berücksichtigen.<br />

Der errechnete Endenergiebedarf ist<br />

überdies abhängig von der gesamten<br />

Haustechnik – Heizung und Kühlung,<br />

Beleuchtung, Warmwasserbereitung<br />

und Lüftung. Mit dem Energieausweis<br />

werden die Gebäude nach ihrer<br />

Energieeffizienz klassifiziert und mit<br />

Hilfe eines Labels auch für Laien verständlich<br />

kategorisiert (vergleichbar<br />

mit der „Kühlschrankplakette“). In<br />

öffentlichen Bauten über 1000 m? ist<br />

der Energieausweis sichtbar anzubringen<br />

(z.B. im Foyer); bei privaten<br />

Gebäuden ist er bei Miet- und Kaufverträgen<br />

vorzulegen.<br />

Das ÖISS widmet diesem aktuellen<br />

Thema einen Arbeitsschwerpunkt und<br />

wird die Anforderungen der EPBD auch<br />

in der geplanten Richtlinie „Ökologische<br />

Kriterien im Schulbau“ berücksichtigen.<br />

Ebenfalls anlässlich der Einführung der<br />

EU-Gebäuderichtlinie fand im Messe Center<br />

Wien der Kongress „Ausgezeichnete<br />

Gebäude“ statt. Vorträge und Diskussionen<br />

lieferten einen Überblick über nationale<br />

und internationale Erfahrungen und<br />

den Status Quo der Umsetzung.<br />

Lesen Sie mehr über den Kongress und<br />

die Projekte des ÖISS in der nächsten<br />

Ausgabe von „Schule & Sportstätte“.<br />

Bild: Atelier Wimmer


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