z Thementeil-K-11-2004
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z Thementeil-K-11-2004
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Nr. 4<br />
DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN<br />
KOMMUNAL<br />
April 2005<br />
Wir sind<br />
Österreich<br />
DVR: 0930 423<br />
Offizielles Organ des Österreichischen Gemeindebundes<br />
P.b.b. Verlagspostamt · 1014 Wien 02 Z 032902M ISSN: 1605-1440<br />
THEMA<br />
Gemeindefinanzen: Wirtschaft atmet auf<br />
Investitionen<br />
der Gemeinden steigen<br />
Ertragsanteile: Deutliche Steigerung der Vorschüsse 2005 gegenüber Vergleichszeitraum <strong>2004</strong> (Seite 10)<br />
Interview: Spezialbank für Gemeinden bestätigt 2005 mehr Geld in den Gemeindekassen (Seite 12)<br />
Betrachtung: Die Finanzierungsquellen der österreichischen Gemeinden (Seite 40)<br />
Schuldenmanagement: Gemeinden im Konflikt zwischen Kostenreduktion und Risikobegrenzung (Seite 46)<br />
WEITERE THEMEN<br />
E-Government: Österreich bleibt Spitze (Seite 8)<br />
Abendstudium: Karriere nach Dienstschluss (Seite 16)<br />
Interview: Gemeindeministerin Liese Prokop (Seite 20)<br />
Europa: Auf dem Weg nach Lissabon (Seite 24)<br />
AdR: Mehr Geld für die Kommunen gefordert (Seite 25)
Und da.<br />
Und da.<br />
Die EVN ist auch für das<br />
Weingut Marko immer da.<br />
Herr Lukas Markowitsch weiß verläßliche Strom- und Wärmelösungen aus einer Hand zu schätzen.<br />
Und wenn er Näheres über unsere maßgeschneiderten Business-Tarife und Leistungspakete wissen<br />
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Und da.<br />
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KOMMUNAL<br />
THEMEN<br />
Gemeindepolitik<br />
6 Für die Zukunft gerüstet: Den Erfolg des<br />
Finanzausgleichs nicht aufs Spiel setzen<br />
16 Kommunale Karriere nach Dienstschluß:<br />
Abendstudium an der FH Wiener Neustadt<br />
20 Gemeindeministerin Liese Prokop im Interview:<br />
Gemeinden sind tragendes Element des Staates<br />
23 52. Österreichischer Gemeindetag:<br />
Oberwart ist bereit für den Gemeindetag<br />
Recht & Verwaltung<br />
8 E-Government: Bürgermeister-Erfahrungsberichte<br />
aus Oberösterreich und Kärnten<br />
Gemeindefinanzen<br />
10 Hohe Dynamik bei den Ertragsanteilen, aber<br />
die zweite Etappe der Steuerreform dämpft<br />
12 Interview zur Lage der kommunalen Finanzen:<br />
Investitionen der Gemeinden steigen<br />
14 Statistik Austria analysiert Gemeindegebarung<br />
Europapolitik<br />
24 Auf nach Lissabon: EU will Wirtschaft ankurbeln<br />
25 Finanzvorschau des Ausschusses der Regionen:<br />
Unsere gemeinsame Zukunft aufbauen<br />
26 4. Europatag des Gemeindebundes in<br />
Nürnberg: Harsche Resolution gegen Vergaberecht<br />
30 Wissenschaftliche Arbeit: Neuerscheinung mit<br />
Überraschungseffekt<br />
KOMMUNAL<br />
PRAXIS<br />
Kommunale Finanzierung<br />
39 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen:<br />
Konjunktur entwickelt sich verhalten<br />
40 Die Finanzierungsquellen: Woher<br />
kommt das Geld in die Gemeindekassen<br />
46 Schuldenmanagement: Gemeinden im<br />
Konflikt zwischen Kostenreduktion und<br />
Risikobegrenzung<br />
Ehrungen & Auszeichnungen<br />
58 Ehrungen als Hoheitsakt: Auszeichnung<br />
soll loben und anspornen<br />
KOMMUNAL<br />
CHRONIK<br />
66 Eine Wahl ist kein Freibrief:<br />
Die Gesetze sind zu beachten<br />
67 Kärnten Spezial: Die objektivierte<br />
Vergabe von Bedarfszuweisungen<br />
70 Aus den Bundesländern<br />
73 Gemeinderatswahlen Vorarlberg<br />
74 Info-Mix<br />
Inhalt<br />
KOMMUNAL 3
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Zweigbetriebe: 1210 Wien, 1041 Wien, 2700 Wiener Neustadt
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Österreichischer Gemeindebund,<br />
Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />
Medieninhaber:<br />
Österreichischer Kommunal-Verlag GmbH.,<br />
Löwelstr. 6/2. Stock, Pf. 201,1014 Wien,<br />
Tel. 01/532 23 88,<br />
Fax 01/532 23 77,<br />
E-Mail:kommunalverlag@kommunal.at<br />
Geschäftsführung:<br />
Bgm. a.D. Prof. Walter Zimper<br />
Walter Zimper jun.<br />
Sekretariat: Patrizia Poropatits<br />
E-Mail: patrizia.poropatits@kommunal.at<br />
www.kommunal.at<br />
Redaktion:<br />
Mag. Hans Braun - DW 16 (Leitung)<br />
Walter Grossmann - DW 15<br />
Tel.: 01/ 532 23 88<br />
e-mail: redaktion@kommunal.at<br />
Anzeigenberatung:<br />
Tel.: 01/532 23 88<br />
Johanna K. Ritter – DW <strong>11</strong> (Leitung)<br />
johanna.ritter@kommunal.at<br />
Mag. Sabine Brüggemann – DW 12<br />
sabine.brueggemann@kommunal.at<br />
Gerhard Klodner – DW 14<br />
gerhard.klodner@kommunal.at<br />
Grafik:<br />
Österreichischer Kommunal-Verlag GmbH.,<br />
Ernst Horvath<br />
grafik@kommunal.at<br />
Fotos: Bilder-Box<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Mag. Ewald Buschenreiter (Verbandsdirektor<br />
der sozialdemokratischen Gemeindevertreter NÖ),<br />
Mag. Nicolaus Drimmel<br />
(Österreichischer Gemeindebund),<br />
Dr. Gustav Fischer (BM für Land- und Forstwirtschaft,<br />
Umwelt und Wasserwirtschaft),<br />
Mag. Michael Girardi (BM für Inneres),<br />
Mag. Manuela Marschnigg (BM für soziale<br />
Sicherheit und Generationen),<br />
Dr. Roman Häußl (Experte f. Gemeinderecht),<br />
Dr. Robert Hink (Generalsekretär des<br />
Österreichischen Gemeindebundes),<br />
Mag. Christoph Hörhan (BM für<br />
Gesundheit und Frauen),<br />
Daniel Kosak (Pressereferent des<br />
Österreichischen Gemeindebundes),<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer (Präsident des<br />
Österreichischen Gemeindebundes),<br />
Prof. Dietmar Pilz (Finanzexperte des<br />
Österreichischen Gemeindebundes),<br />
Univ. Prof. Dr. Reinbert Schauer<br />
(Johannes Kepler-Universität Linz),<br />
Prof. Walter Zimper (Verleger),<br />
Walter Zimper jun. (Geschäftsführer).<br />
Hersteller:<br />
Leykam, Wr. Neustadt<br />
Persönlich gezeichnete Artikel fallen unter die<br />
Verantwortlichkeit des Autors und müssen<br />
sich nicht unbedingt mit der Meinung von<br />
KOMMUNAL decken.<br />
Mit E.E. gekennzeichnete Artikel sind bezahlte<br />
Wirtschaftsinfos und fallen nicht in die Verantwortlichkeit<br />
der Redaktion.<br />
Druckauflage:<br />
35.2<strong>11</strong> (Jahresschnitt <strong>2004</strong>)<br />
Teilen dieser Ausgabe liegen Informationen<br />
von der Österreichischen Vereinigung<br />
für grabenloses Bauen, von Johann<br />
Jastrinsky und des Fachverbands der<br />
Stein- und Keramischen Industrie bei.<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Editorial<br />
Österreichs Gemeinden investieren wieder mehr. Das ist die zentrale und<br />
erfreuliche Erkenntnis, wie sie sich aus der Statistik der Ertragsanteilsvorschüsse<br />
und aus den Berechnungen über die Steuereinnahmen bzw. die Auswirkungen der<br />
Steuerreform ergibt. Ein Plus von 7,9 Prozent von Jänner bis April 2005 ist mehr<br />
als eine Signalwirkung und auch mehr, als man sich auf Grund der jüngsten<br />
Konjunkturdaten erhoffen durfte. Erstmals kann man nämlich die Auswirkungen<br />
der letzten Finanzausgleichsverhandlungen auch objektiviert sichtbar machen:<br />
während der Abgabenerfolg des Bundes in dieser Zeit um 5,9 Prozent gestiegen ist,<br />
wuchs der Anteil der Gemeinden um die besagten 7,9 Prozent!<br />
Damit scheint weitgehend sichergestellt, daß Österreichs Gemeinden – ohne der<br />
Bundeshauptstadt Wien – im heurigen Jahr wieder mit rund 2,24 Milliarden Euro<br />
die Infrastruktur für die Bevölkerung verbessern und in die Wirtschaft investieren.<br />
Weitgehend nur deshalb, weil es auf Grund der prognostizierten Konjunkturentwicklung<br />
zu einer leichten Verflachung dieser Erfolgskurve bis zum Jahresende<br />
kommen könnte.<br />
Im Kern aber ist der Aufschwung spürbar und wenn Österreichs Gemeinden<br />
„über den Berg“ sind, dann ist es auch die österreichische Wirtschaft.<br />
Die aktuelle KOMMUNAL-Berichterstattung kommt also wieder einmal zum<br />
richtigen Zeitpunkt. Prof. Dietmar Pilz untersucht in dieser Ausgabe die alles<br />
entscheidende Frage, aus welchen Finanzierungsquellen die Gemeinden ihre<br />
Ausgaben bedecken und „aus erster Hand“ erreichen uns aus der europäischen<br />
Hauptstadt die Informationen über die Finanzvorschau der EU ab dem Jahre 2007.<br />
KOMMUNAL war auch in Nürnberg live dabei, wo die Vertreter des deutschen<br />
und des österreichischen Gemeindebundes gemeinsam gegen die geplanten<br />
Vergabe-Regeln der Europäischen Union aufgetreten sind und hat den Geschäftsführer<br />
der Österreichischen Bundesfinanzierungsagentur Mag. Paul A. Kocher um<br />
seine Erfahrungen mit einem effizienten Schuldenmanagement gebeten.<br />
WIFO-Experte Prof. Dr. Gerhard Lehner berichtet über die wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen für die Konjunkturprognose 2005 und schließlich hat<br />
Gemeindeministerin Liese Prokop die erste Gelegenheit, ihre persönliche Haltung<br />
zu den Gemeinden zu definieren. Wenn sie dabei erklärt, daß es ohne Gemeinden<br />
„kein Leben, keine Wirtschaftskraft, keinen sozialen Zusammenhalt und keine<br />
Sicherheit“ gäbe und sie die Kommunen schlicht als „das tragende Element des<br />
Staates“ erkennt, dann weist sie das nicht nur als charmante Gesprächspartnerin,<br />
sondern vor allem als sehr erfahrene Politikerin aus, die weiß, wovon sie spricht.<br />
In der Tat sind es Österreichs Gemeinden, die in reifer Selbstverwaltung für das<br />
Lebensgefühl und die Lebensqualität der BürgerInnen sorgen und dafür mit –<br />
zigtausend Mandataren tagein, tagaus – oftmals unbezahlt und zumeist unbedankt<br />
– unterwegs sind. KOMMUNAL unterstützt sie bei dieser Aufgabe, informiert,<br />
warnt, berät und berichtet.<br />
Diesmal sind es die freudigen Nachrichten, die überwiegen und dieses Faktum ist<br />
für KOMMUNAL auch als Mittler zwischen den Gemeinden und der Wirtschaft von<br />
großer Bedeutung. Österreichs stärkster Wirtschaftsmotor kommt zusehends auf<br />
Touren – mit KOMMUNAL sitzen Sie mit im Cockpit!<br />
Prof. Walter Zimper<br />
Verleger und Vizepräsident des<br />
Österreichischen Gemeindebundes<br />
KOMMUNAL 5
Kommentar<br />
Den Erfolg des Finanzausgleichs nicht aufs Spiel setzen<br />
Für Zukunft gerüstet<br />
Finanziell ist das erste Quartal dieses<br />
Jahres für die österreichischen<br />
Gemeinden nicht so schlecht<br />
gelaufen, wie dies mancherorts<br />
befürchtet wurde. Das mag mehrere<br />
Gründe haben: Zum einen wirken sich<br />
die erhöhten Steuereinnahmen um den<br />
Jahreswechsel positiv aus, zum anderen<br />
haben wir einen Finanzausgleich<br />
ausgehandelt, der jetzt sich bei den<br />
Bundesertragsanteilen vor allem bei<br />
den kleineren Gemeinden positiv auswirkt.<br />
Und doch gibt es auch Kritik,<br />
weil die Mehreinnahmen aus den Bundesertragsanteilen<br />
sofort von den<br />
gestiegenen Sozial- und Spitalskosten<br />
geschluckt werden.<br />
Dabei muss allerdings klargestellt werden,<br />
dass es sich bei diesen Kosten um<br />
Finanzströme zwischen den Gemeinden<br />
und den jeweiligen Bundesländern<br />
handelt und es dabei völlig unterschiedliche<br />
Aufteilungsschlüssel gibt.<br />
Das bedeutet, dass wir einerseits mehr<br />
Geld aus dem Bundessteuertopf erhalten,<br />
andererseits die Kosten in den Ländern<br />
so steigen, dass von dieser Steigerung<br />
der Bundesgelder in so manchem<br />
Bundesland für die Gemeinden wenig<br />
bis gar nichts übrigbleibt.<br />
Und deshalb müssen wir darauf achten,<br />
dass die Gemeinden mit den zusätzlichen<br />
Mitteln aus dem gemeinsamen<br />
Bundessteuertopf nicht nur die Kostenexplosion<br />
im Sozial- und Gesundheitsbereich<br />
abdecken, sondern wieder ihrer<br />
Bedeutung als Investitions- und Wirtschaftsmotoren<br />
gerecht werden. Leider<br />
sind die Gemeinden in den vergangenen<br />
Jahren in ihrer Wirtschaftskraft<br />
durch ständige Belastungen zurückgefallen.<br />
Vor allem im Jahr 2003 hat sich<br />
der finanzielle Spielraum dramatisch<br />
verringert.<br />
Die Investitionsquote der Gemeinden<br />
ist massiv zurückgegangen,<br />
wodurch die regionale Wirtschaft<br />
besonders litt. Erst kürzlich hat<br />
die Forschungsgesellschaft für Kleinund<br />
Mittelbetriebe bekannt gegeben,<br />
dass das erhöhte Insolvenzaufkommen<br />
in der gewerblichen Wirtschaft auf die<br />
fehlenden Aufträge der öffentlichen<br />
Hand zurückzuführen ist.<br />
Denn nach wie vor sind die Gemeinden<br />
die mit Abstand größten öffentlichen<br />
6 KOMMUNAL<br />
Investoren. Das Auftragsvolumen der<br />
Gemeinden ist wesentlich größer als<br />
alle Investitionen vom Bund und allen<br />
Bundesländern zusammen. Die<br />
Gemeinden sind damit auf indirekte<br />
die größten Arbeitsplatzsicherer und<br />
Arbeitsplatzschaffer. Und das vor allem<br />
für die Klein- und Mittelbetriebe in der<br />
Region, denn drei Viertel aller Gemeindeaufträge<br />
gehen an Betriebe im<br />
Umkreis von 20 bis maximal 50 Kilometer.<br />
Wie innovativ die Gemeinden<br />
sind und wie effizient sie arbeiten,<br />
wurde wieder einmal mit<br />
dem Wettbewerb „Die innovativste<br />
Gemeinde Österreichs“ dokumentiert.<br />
Nicht nur größere Gemeinden sind in<br />
der Lage neue Projekte anzugehen und<br />
zu verwirklichen, sondern gerade mittlere<br />
und kleinere Gemeinden haben<br />
mit ihrer Teilnahme gezeigt, wie kreativ<br />
und effizient diese Einheiten arbeiten.<br />
Ich möchte den teilnehmenden<br />
Gemeinden ein ganz großes Kompliment<br />
machen. Es war für die Jury<br />
äußerst schwierig, aus über 80 ganz<br />
hervorragenden Projekten die zehn<br />
besten auszuwählen. Nicht nur die Siegerprojekte,<br />
sondern jedes verdient es,<br />
vorgestellt zu werden.<br />
Die Gemeinden sind bekannter Weise<br />
die bürgernächsten und bürgerfreundlichsten,<br />
vor allem aber auch die wirtschaftlich<br />
sparsamsten und zukunftorientiertesten<br />
Gebietskörperschaften.<br />
Deshalb ist es auch so wichtig, dass ihr<br />
Wirtschaftsspielraum, den wir in mühevollen<br />
Verhandlungen im Finanzausgleich<br />
vergrößert haben, erhalten bleibt<br />
und nicht auf Landesebene durch neue<br />
Belastungen wieder eingeengt wird.<br />
Helmut Mödlhammer<br />
Präsident des Österreichischen<br />
Gemeindebundes<br />
»<br />
Wir müssen darauf<br />
achten, dass die<br />
Gemeinden mit den<br />
zusätzlichen Mitteln<br />
aus dem gemeinsamen<br />
Bundessteuertopf nicht<br />
nur die Kostenexplosion<br />
im Sozial- und Gesundheitsbereich<br />
abdecken,<br />
sondern wieder ihrer<br />
Bedeutung als<br />
Investitions- und<br />
Wirtschaftsmotoren<br />
gerecht werden.<br />
«
KOMMUNAL<br />
THEMEN<br />
Demografie: Europa wird zur Seniorenzone – Wohlstand ist bedroht<br />
2030 fehlen EU 20 Millionen Arbeiter<br />
Europa altert und schrumpft<br />
gleichzeitig. Erstens steigt die<br />
Zahl der über 60-jährigen bis<br />
2050 auf über 30 Prozent,<br />
und zweitens sinkt die Bevölkerungszahl<br />
wegen der niedrigen<br />
Geburtenzahlen.<br />
1950 war die demografische<br />
Verteilung in Europa noch in<br />
Ordnung. Über 40 Prozent<br />
der Bevölkerung waren jünger<br />
als 40 Jahre, rund neun<br />
Prozent älter als 65. Laut<br />
Prognosen der EU-Kommission<br />
wird es 2050 ganz<br />
anders aussehen: 23 Prozent<br />
Dienstleistungsrichtlinie<br />
Gemeindebund<br />
begrüßt<br />
Überarbeitung<br />
Erfreut zeigte sich der<br />
Gemeindebund über den<br />
Entschluss der EU-Regierungschefs,<br />
die umstrittene<br />
EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />
noch einmal zu überarbeiten.<br />
Es sei gut, dass die<br />
Bedenken der Gemeinden<br />
ernst genommen wurden<br />
und nun ein neuer Vorschlag<br />
erstellt werden soll.<br />
der Bürger der Union werden<br />
jünger als 25 Jahre sein,<br />
über 30 Prozent älter als 65<br />
Jahre.<br />
Grund dafür ist die steigende<br />
Lebenserwartung in Europa.<br />
Gemeinsam mit den sinkenden<br />
Geburtenzahlen jedoch<br />
werden laut EU-Prognose<br />
2030 zwei Erwerbstätige für<br />
einen Pensionisten aufkommen<br />
müssen. Zu diesem<br />
Zeitpunkt fehlen im „Europa<br />
der (derzeit) 25“ dann 20<br />
Millionen Menschen im<br />
erwerbstätigen Alter.<br />
Diese Entwicklung hat dramatische<br />
Auswirkungen auf<br />
das Gesundheits- und Pensionswesen,<br />
wie es im jüngst<br />
veröffentlichten EU-Grünbuch<br />
heißt. EU-Kommissar<br />
Vladimír Spidla hat das Grünbuch<br />
unter anderem vorgelegt,<br />
um eine Debatte über<br />
Zuwanderung, Erwerbsquote<br />
und Familienförderung anzustoßen.<br />
Pikanterweise ist im<br />
Grünbuch ein Faktor nicht<br />
eingerechnet: Die Türkei, die<br />
2015 EU-Mitglied sein<br />
könnte, ist nicht einkalkuliert.<br />
Lärmschutzgesetz: EU-Richtlinie umgesetzt<br />
Mit dem vom Ministerrat<br />
beschlossenen „Lärmschutzgesetz“<br />
wurde eine EU-Richtlinie<br />
umgesetzt, mit der<br />
schädliche Auswirkungen von<br />
Verkehrs- und Industrielärm<br />
vermieden werden soll. Fast<br />
ein Drittel der österreichischen<br />
Bevölkerung fühlt sich<br />
vom Lärm gestört. Der erste<br />
Schritte ist die Erstellung<br />
einer „Lärmkarte für Österreich“<br />
bis 2012, danach sollen<br />
Aktionspläne folgen.<br />
EU-Kommissar Vladimír Spidla<br />
wollte mit dem Grünbuch<br />
eine Debatte über Zuwanderung,<br />
Erwerbsquote und<br />
Familienförderung anstoßen.<br />
2007 jeder Zweite<br />
in der Stadt<br />
eAccessibility: Erleichterung für ältere Menschen Konjunktur: EU rechnet mit Plus<br />
Verträge im öffentlichen<br />
Beschaffungswesen sollten<br />
vorschreiben, dass Produkte<br />
und Dienstleistungen der<br />
Informations- und Kommunikationstechnologie<br />
(IKT)<br />
älteren Menschen und<br />
Behinderten leichter zugänglich<br />
sind. Dieser Meinung<br />
sind 90 Prozent der<br />
Vertreter von 500 Institutionen<br />
(Behörden, Unternehmen<br />
des IKT-Sektors, Hoch-<br />
„Lärmkarte“ soll Ruhe bringen<br />
Informationsgesellschaft für Alle<br />
schulen, Wirtschafts- und<br />
Verbraucherverbände), die<br />
auf die im Januar 2005 von<br />
der Europäischen Kommission<br />
eingeleitete Konsultation<br />
zur Zugänglichkeit elektronischer<br />
Dienste (siehe<br />
IP/05/14) reagiert haben.<br />
Wie das durchzusetzen sei,<br />
wurde hingegen weniger<br />
deutlich. Die Kommission<br />
wird in für September 2005<br />
Vorschläge dazu vorlegen.<br />
Die EU geht von einem<br />
Wachstum des BIP in<br />
der EU von bis zu zwei<br />
Prozent aus.<br />
Foto: © European Community, 2005<br />
Landflucht: Sie geht weiter<br />
Bis 2007 wird die Hälfte der<br />
Weltbevölkerung in Städten<br />
leben, ist die UNO überzeugt.<br />
Auch die Zahl der Riesenmetropolen<br />
soll – vor allem in<br />
Asien – zunehmen. So dürfte<br />
Tokios Einwohnerzahl in<br />
zehn Jahre um eine Million<br />
zunehmen. Nach einer kürzlich<br />
vorgestellten UNO-Studie<br />
leben bereits jetzt 3,2<br />
Milliarden Menschen von 6,5<br />
im städtischen Raum.<br />
Wachstum von 1,6 %<br />
Nach der Konjunkturabschwächung in der<br />
zweiten Jahreshälfte <strong>2004</strong> dürfte das<br />
Wachstum im Eurogebiet und in der EU im<br />
Laufe von 2005 wieder auf Potenzialniveau<br />
steigen, da die Inlandsnachfrage an Fahrt<br />
gewinnt. Insgesamt wird in der EU mit<br />
einem BIP-Wachstum von 1,6 Prozent im<br />
Eurogebiet und zwei Prozent in der EU<br />
(2,1 bzw. 2,3 Prozent im Jahr 2006)<br />
gerechnet. Das Beschäftigungswachstum<br />
dürfte sich sowohl im Eurogebiet als auch<br />
in der EU beschleunigen und 2006 einen<br />
Rückgang der Arbeitslosigkeit ermöglichen.<br />
KOMMUNAL 7
Verwaltung<br />
E-Government: Erfahrungsberichte aus Oberösterreich und Kärnten<br />
It’s a journey –<br />
not a destination<br />
In den vergangenen Wochen lobte die internationale Presse ausführlich die<br />
Führungsrolle Österreichs im E-Government. Nicht ohne Grund, schließlich konnte sich<br />
die Alpenrepublik im EU-Ranking der 28 europäischen Länder von Platz <strong>11</strong> (2002) auf<br />
den 2. Platz verbessern. KOMMUNAL berichtet von den Erfahrungen oberösterreichischer<br />
und Kärntner „E-Government-Bürgermeister“.<br />
◆ Christian Rupp<br />
Gerade die innovativen Gemeinden in<br />
jedem Bundesland haben als lokales Vorbild<br />
einen wesentlichen Beitrag zur<br />
guten Position Österreichs im E-Government-Ranking<br />
geleistet. Dies betonte<br />
Staatssekretär Franz Morak bei seinen<br />
Treffen mit den „E-Government“ Bürgermeistern<br />
in Oberösterreich. „Jetzt gilt es<br />
die E-Government Geschichte niederzuschreiben,<br />
dass jeder sie versteht und<br />
daraus lernen kann. Nur wenn elektronische<br />
Services der Gemeinden flächendeckend<br />
angeboten werden und Bürger<br />
wie Unternehmer einen Nutzen darin<br />
sehen, werden wir auch in Zukunft ein<br />
erfolgreicher Wirtschaftsstandort sein.“<br />
Franz Morak in Steyr<br />
„Vorzeigebeispiele gibt es in Österreich<br />
schon viele, aber wie diese von einer<br />
Gemeinde auf die andere transferiert<br />
◆ Christian Rupp ist der Exekutivsekretär<br />
E-Government des<br />
Bundes<br />
8 KOMMUNAL<br />
werden können, sodass ein Mehrwert<br />
im ganzen Land entsteht, bedarf es der<br />
Kooperation von allen Gemeinden mit<br />
dem Land, Gemeindebund, Städtebund,<br />
help.gv.at und dem Bund“, betonten<br />
Franz Flotzinger, OÖ Gemeindebund<br />
und Michael Gugler, Land OÖ, bei der<br />
E-Government Gemeindeveranstaltung<br />
am 8. April in Steyr (in Kooperation mit<br />
Kremsmünster). Die drei Eckpfeiler für<br />
einen Erfolg versprechenden Einsatz<br />
von E-Government sind: Information,<br />
Kommunikation und Koordination.<br />
Gerade das Magi-<br />
strat Steyr, die<br />
Marktgemeinde<br />
Kremsmünster<br />
und das Magistrat<br />
Linz sind lehrreiche<br />
Beispiele dessen<br />
Anwendungen<br />
nun in ganz<br />
Oberösterreich<br />
zum Einsatz kommen<br />
müssen.<br />
„Nur mit gut ausgebildetenMitarbeitern<br />
und zielgruppenadäquaten<br />
Angeboten<br />
werden wir hier<br />
erfolgreich sein.<br />
Wir müssen es<br />
schaffen die Technik einfach und<br />
angreifbar zu erklären“, war der einhellige<br />
Tenor von Bürgermeister Franz Fellinger<br />
(Kremsmünster) und Vize-Bürgermeister<br />
Dietmar Spanring (Steyr).<br />
Praktische Beispiele die auch Nutzen<br />
stiften wurden bei der Veranstaltung<br />
von Wolfgang Patscheider (Magistrat<br />
Steyr), Herbert Pink (Magistrat Linz),<br />
Reinhard Haider (Kremsmünster) und<br />
Anton Deimel (Gföhl) präsentiert.<br />
Die Gemeinde Gföhl präsentierte Ihre<br />
Erfahrungen am Beispiel der Heurigenanmeldung<br />
oder Wasserstandszählermessung<br />
über Internet (insgesamt gibt<br />
es 32 E-Verfahren). Das Magistrat Steyr<br />
demonstrierte den Einsatz der elektronischen<br />
Signatur und Zustellung (rund<br />
100 E-Verfah-<br />
ren) sowie die<br />
Koordination<br />
Medizinpraktika(PreisträgerAmtsmanageraward<br />
2005).<br />
Ganz im<br />
Sinne der Verwaltungsreform<br />
hat die<br />
Marktgemeinde<br />
Kremsmünster<br />
in den letzten<br />
Wochen einen<br />
seiner<br />
Geschäftsprozesse<br />
völlig<br />
digitalisiert: den Interessenten für die<br />
Bezirkssporthalle und das Kulturzentrum<br />
Kino steht ab sofort ein völlig<br />
papierloses Verfahren zur Verfügung.<br />
Neu daran ist nicht etwa, dass der<br />
Vorzeigebeispiele gibt es in<br />
Österreich schon viele, aber wie<br />
diese von einer Gemeinde auf<br />
die andere transferiert werden<br />
können, sodass ein Mehrwert im<br />
ganzen Land entsteht, bedarf es<br />
der Kooperation von allen<br />
Gemeinden mit dem Land,<br />
Gemeindebund, Städtebund,<br />
help.gv.at und dem Bund.<br />
Mag. Franz Flotzinger<br />
OÖ Gemeindebund
Österreich & E-Government:<br />
Platz 2 in Europa<br />
Das E-Government Ranking: Österreich<br />
liegt mit 87 Prozent um 22 Prozentpunkte<br />
über dem EU-Schnitt.<br />
„Wir müssen es schaffen die Technik einfach<br />
und angreifbar zu erklären.“ Staatssekretär<br />
Franz Morak, Exekutivsekretär<br />
Christian Rupp, Bürgermeister Franz Fellinger<br />
(Kremsmünster) in Kremsmünster.<br />
„Nur mit gut ausgebildeten Mitarbeitern<br />
und zielgruppenadäquaten Angeboten<br />
werden wir hier erfolgreich sein.Vizebürgermeister<br />
Dietmar Spanring (Steyr)<br />
bedankt sich bei Staatssekretär Franz<br />
Morak für die E-Government Initiative der<br />
Bundesregierung.<br />
Staatssekretär Franz Morak im verschneiten<br />
Bad Kleinkirchheim mit den Bürgermeistern<br />
Mathias Krenn und Josef Lobnig (3.<br />
Kärntner Landtagspräsident), Exekutivsekretär<br />
Christian Rupp sowie Vertretern der<br />
Firma Net4You und Data Systems Austria<br />
beim „Kärntner E-Government-Bürgermeistertreffen“.<br />
Foto: Foto Net4You) Foto: FH Steyr<br />
Foto: FH Steyr<br />
Antrag elektronisch eingereicht<br />
werden kann, die Bewilligung<br />
elektronisch erfolgt und natürlich<br />
auch die<br />
Rechnungsle-<br />
gung. Neu<br />
ist insbesondere,<br />
dass die<br />
internen<br />
Prozesse ebenfalls<br />
papierlos<br />
erfolgen und<br />
somit die Verwaltungentlastet<br />
wird. Bis<br />
zu 120 solcher<br />
Verfahren werden<br />
künftig<br />
auf diese Weise erledigt. Dafür wurde<br />
Kremsmünster beim Komprix 2005<br />
mit dem „Preis für herausragendes<br />
kommunales Mangement“ ausgezeichnet.<br />
Rund 200 Teilnehmer waren sich in<br />
Oberösterreich einig, dass die Wirkung<br />
von E-Government wie ein Vitamin-Präparat<br />
für den gesamten Verwaltungskörper<br />
wohl dosiert erfolgreich<br />
eingesetzt werden kann.<br />
E-Government und<br />
E-Tourismus<br />
Dass E-Government und E-Tourismus<br />
sowie E-Commerce unmittelbar<br />
zusammen gehören wurde bei dem<br />
„Kärntner E-Government-Bürgermeistertreffen“<br />
in Bad Kleinkirchheim am<br />
18. März unter Beweis gestellt.<br />
Dementsprechend war auch Bürgermeister<br />
Mathias Krenn (Bad Kleinkirchheim)<br />
von den Einsparungspotential<br />
und positiven<br />
Echo in seiner<br />
Gemeinde angetan.<br />
Unterstrichen wurden<br />
diese Ausführungen<br />
durch Demonstrationen<br />
von Beispielen<br />
z.B. aus dem<br />
Bereich Standesamt,<br />
wo nicht mehr der<br />
reine Transport sondern<br />
die automatisierte,<br />
elektronische<br />
Verarbeitung sowohl<br />
beim Sender als<br />
auch Empfänger im<br />
Vordergrund standen.<br />
Vor allem die elektronische<br />
Gästemeldung gekoppelt mit<br />
dem Tourismusverband ist ein Beispiel<br />
für eine elektronische Prozess-<br />
200Teilnehmer<br />
waren sich in Oberösterreich<br />
einig, dass die Wirkung von<br />
E-Government wie ein<br />
Vitamin-Präparat für den<br />
gesamten Verwaltungskörper<br />
wohl dosiert erfolgreich<br />
eingesetzt werden kann.<br />
Verwaltung<br />
kette ohne Medienbruch mit Vorteilen<br />
für Wirtschaft und Verwaltung.<br />
Aus elektronischen Meldedaten könnenselbstversändlich<br />
auch schneller<br />
und aussagekräfti-<br />
gere Statistiken und<br />
Prognosen gewonnen<br />
werden. Als<br />
wichtige Entscheidungshilfe<br />
für jeden<br />
touristisch Verantwortlichen<br />
können<br />
hier Gästeverhalten,<br />
Motive und Neigungen,<br />
auf Datenschutzunbedenkliche<br />
Weise, gewonnen<br />
werden. Produkte<br />
wie das elektronische<br />
Anfragenmanagement für<br />
Regionen in Verbindung mit online<br />
Buchbarkeit der Betriebe werden es<br />
in Zukunft erleichtern, den steigenden<br />
Wünschen der Gäste gerecht zu<br />
werden und Betriebe sowie Verwaltung<br />
von alten klassischem „Paper-<br />
Work“ entlasten.<br />
In seinem Schlussstatement hob<br />
Staatssekretär Franz Morak den<br />
gesellschaftspolitischen Aspekt der<br />
Entwicklung im Bereich Medien und<br />
e-Government hervor. „In Zukunft<br />
entstehen nicht nur rationellere<br />
Geschäftsprozesse sondern Österreich<br />
ist auf dem Weg in eine völlig neue<br />
kommunale Kultur. Die Beziehungen<br />
zwischen Bürger und Kommune werden<br />
neu definiert. Die Auswirkungen<br />
bedeuten eine grundlegende Änderung<br />
für das Leben der Menschen,<br />
denn diese Entwicklungen haben<br />
eine ähnliche Dimension wie die<br />
Erfindung des Buchdrucks.“<br />
Morak bedankte sich auch in Kärnten<br />
bei allen<br />
Akteuren:<br />
„Die breite<br />
und hervorragendeKooperation<br />
von<br />
Bund, Ländern,Städten,<br />
Gemeinden<br />
und der<br />
Wirtschaft<br />
war ausschlaggebend<br />
dafür,<br />
dass wir in<br />
Europa im<br />
E-Government nun an der Spitze<br />
sind. Dieser Weg muss auch nachhaltig<br />
fortgesetzt werden.“<br />
Die Beziehungen zwischen<br />
Bürger und Kommune werden<br />
neu definiert. Die Auswirkungen<br />
bedeuten eine grundlegende<br />
Änderung für das Leben<br />
der Menschen, denn diese Entwicklungen<br />
haben eine ähnliche<br />
Dimension wie die<br />
Erfindung des Buchdrucks.<br />
KOMMUNAL 9
Finanzen<br />
Abgabenerfolg der aufkommensstärksten gemeinschaftlichen<br />
Bundesabgaben (Gegenüberstellung der Monatserfolge zweier Finanzjahre<br />
Abgabenart Erfolg Jänner bis Februar + % Gemeinde-<br />
<strong>2004</strong> 2005 – % anteil in %<br />
(§ 10 FAG)<br />
Einkommensteuer 579,5 660,3 13,9 13,168 1)<br />
Körperschaftsteuer 747,2 841,4 12,6 13,168 1)<br />
Lohnsteuer 2.770,2 2.690,0 -2,9 13,168 1)<br />
KESt I 56,9 158,4 178,5 13,168 1)<br />
KESt II 152,2 136,5 -10,3 20,000 1)<br />
Umsatzsteuer 3.035,2 3.510,6 15,7 14.222 1)<br />
Biersteuer 24,7 26,5 -0,6 18,939 1)<br />
Alkoholsteuer 22,6 14,7 -35,2 19,936 1)<br />
Mineralölssteuer 318,9 313,3 -1,8 2,134 1)<br />
Grunderwerbsteuer 76,9 86,7 12,7 96,000 2)<br />
Werbeabgabe 16,1 16,6 3,1 86,917 2)<br />
1) Ab 1.1.2005 gilt für diese Abgaben ein einheitlicher Verteilungsschlüssel, der im Laufe des Jahres<br />
2005 per Verordnung des Bundesministers für Finanzen festgelegt wird. Bis zur Rückaufrollung zum<br />
1.1.2005 gelten noch die Schlüsselzahlen des FAG 2001.<br />
2) Bei diesen Abgaben bleibt der Verteilungsschlüssel unverändert.<br />
Ertragsanteilvorschüsse der Gemeinden (§ 12 FAG 2005) 1)<br />
Bundesland Vorschüsse Jänner bis April 2)<br />
<strong>2004</strong> 2005 %<br />
Burgenland 55,0 60,1 +9,3<br />
Kärnten 135,6 148,4 +9,5<br />
Niederösterreich 347,2 375,5 +8,2<br />
Oberösterreich 331,7 360,9 +8,8<br />
Salzburg 146,5 156,2 +6,6<br />
Steiermark 268,7 291,8 +8,6<br />
Tirol 181,1 195,2 +7,8<br />
Vorarlberg 99,5 105,9 +6,4<br />
Wien 547,9 585,2 +6,8<br />
Summe 2.<strong>11</strong>3,2 2.279,2 +7,9<br />
1)Vorschüsse inklusive Getränke- und Werbeabgabeausgleich ohne Spielbankenabgabe.<br />
2)Mit dem Abgabenerfolg Februar 2005 stehen die Ertragsanteilvorschüsse bis April 2005 fest.<br />
Abgabenerfolg des Bundes<br />
(ausschließliche und gemeinschaftliche<br />
Bundesabgaben §§ 7 und 8<br />
FAG 2005)<br />
Jänner bis Februar<br />
<strong>2004</strong> 2005 +/- %<br />
8.923,0 9.445,7 5,9<br />
Beitrag Europäische Union<br />
Überweisung Jänner bis Februar<br />
<strong>2004</strong> 2005 +/- %<br />
819,0 759,4 -7,3<br />
Alle Beträge in Millionen Euro<br />
10 KOMMUNAL<br />
Das Auslaufen der<br />
Investitionszuwachsprämie<br />
mit Ende <strong>2004</strong><br />
wird in den Folgejahren<br />
zu einer Stärkung<br />
des Einkommen- und<br />
Körperschaftsteueraufkommens<br />
beitragen.<br />
Erläuterungen zum Abgabenerfolg<br />
Jänner bis Februar 2005<br />
Einkommenssteuer: Aufkommen: 660,3 Millionen<br />
Euro: Zuwachs + 13,9 Prozent<br />
Die Zuwächse bei der Einkommensteuer dürften<br />
auf in diesem Ausmaß nicht erwartete<br />
Unternehmensgewinne und zwar zum Teil für<br />
das Jahr 2002 als auch für das Jahr 2003<br />
begründet sein, was die Vorrauszahlungen an<br />
Ertragssteuern für das erste Quartal 2005 entsprechend<br />
beeinflusste.<br />
Körperschaftsteuer: Aufkommen: 841,4 Millionen<br />
Euro: Zuwachs +12,6 Prozent<br />
Die Zuwächse beim Körperschaftssteueraufkommen<br />
sind auf jene Ursachen, wie bei der<br />
Einkommensteuer angeführt zurückzuführen.<br />
Auf das Jahr 2005 hochgerechnet wird sich<br />
durch die Senkung des Körperschaftsteuersatzes<br />
von 34 % auf 25 % (Maßnahme 2. Etappe<br />
Steuerreform) das Aufkommen an Körperschaftsteuer<br />
eher rückläufig entwickeln.<br />
Lohnsteuer: Aufkommen: 2.690,0 Millionen<br />
Euro: Rückgang -2,9 Prozent<br />
Durch Maßnahmen der 2. Etappe der Steuerreform<br />
ab Jänner 2005, vor allem durch die<br />
Tarifsenkung, wird das Lohnsteueraufkommen<br />
gedämpft, so ist im Beobachtungszeitraum<br />
bereits ein Rückgang feststellbar.<br />
KESt I: Aufkommen: 158,4 Millionen Euro:<br />
Zuwachs +178,5 Prozent<br />
Das Aufkommen ist vom Ausschüttungsverhalten<br />
der Kapitalgesellschaften abhängig und hat<br />
daher unterjährig keine Aussagekraft.<br />
KEST II: Aufkommen: 136,5 Millionen Euro:<br />
Rückgang -10,3 Prozent<br />
Das derzeit international historisch niedrige<br />
Zinsniveau drückt das Aufkommen der KESt II.<br />
Umsatzsteuer: Aufkommen: 3.510,6 Millionen<br />
Euro: Zuwachs +15,7 Prozent<br />
Die hohe Zuwachsrate beim Umsatzsteueraufkommen<br />
dürfte zum einen auf das gute Konsumverhalten<br />
(Weihnachtseinkäufe, Weihnachtsurlaub)<br />
zurückzuführen sein, zum anderen<br />
könnten auch die üblichen Jahresadaptionen<br />
in der Umsatzsteuervoranmeldung 12/04<br />
mit zum Zuwachs beigetragen haben.<br />
Grunderwerbsteuer: Aufkommen: 86,7 Millionen<br />
Euro: Zuwachs +12,7 Prozent<br />
Das Grunderwerbsteueraufkommen hat sich<br />
im Vergleich zu Vorperioden weiterhin stabilisiert<br />
und weist bereits gute positive Zuwächse<br />
auf.<br />
EU-BEITRAG: Von den Gebietskörperschaften<br />
wurden für den EU-Beitrag in den Monaten<br />
Jänner bis Februar 2005 759,4 Millionen<br />
Euro aufgebracht.<br />
Die Höhe der Überweisung bestimmt sich<br />
durch die von der EU abberufenen Mittel bei<br />
einem beim BMfF eingerichteten Konto (dieses<br />
wird gespeist von Bund, Ländern und Gemeinden<br />
in Höhe des im FAG 2001 paktierten<br />
Beitragsanteils).
Hohe Dynamik bei den Ertragsanteilvorschüssen, aber:<br />
Nach Aussage von Wirtschaftsforschern<br />
wird sich nämlich die Konjunktur im<br />
Jahr 2005 verhalten entwickeln. So hat<br />
das WIFO in seiner Dezember-Prognose<br />
die reale Wachstumsrate des BIP für<br />
2005 von 2,5 Prozent (September-Prognose)<br />
auf 2,2 Prozent nach unten korrigiert<br />
(siehe Seite 15).<br />
Für die öffentlichen Haushalte, insbesondere<br />
für die Ertragsanteile, ist<br />
jedoch die nominelle Wachstumsrate<br />
des BIP maßgebend. Hier hat das<br />
WIFO in seiner Dezember-Prognose<br />
eine Korrektur von 4,3 Prozent auf 4,5<br />
Prozent nach oben vorgenommen.<br />
Dämpfend auf<br />
die Entwicklung<br />
der<br />
Steuereinnahmen<br />
und<br />
somit für die<br />
Ertragsanteile<br />
wirken sich<br />
jedoch ab<br />
1. Jänner<br />
<strong>2004</strong> die erste<br />
Etappe der<br />
Steuerreform<br />
(Kinderzuschlag<br />
zum<br />
Alleinverdienerabsetzbe-<br />
trag, Anhebung der Zuverdienstgrenze,<br />
Erhöhung des<br />
Pendlerpauschales) und vor<br />
allem die Maßnahmen der<br />
zweiten Etappe der Steuerreform<br />
ab Jänner 2005 aus.<br />
Schwerpunkt dabei ist die<br />
Tarifreform bei der Körperschaftsteuer<br />
(Senkung des<br />
Körperschaftsteuersatzes<br />
von 34 Prozent auf 25 Prozent),<br />
die grundlegende<br />
Tarifreform bei der Lohnund<br />
Einkommensteuer (Entlastung<br />
der kleineren und mittleren<br />
Einkommen) sowie die Einführung<br />
der Gruppenbesteuerung.<br />
Hingegen wird das Aus-<br />
laufen der Investitionszuwachsprämie<br />
mit Ende <strong>2004</strong><br />
in den Folgejahren zu einer<br />
Stärkung des EinkommenundKörperschaftsteueraufkommens<br />
beitragen.<br />
Zuwächse 2005<br />
sind moderat<br />
Die Wirtschaftsforscher schätzen,<br />
dass aufgrund des neuen<br />
Finanzausgleiches unter<br />
Finanzen<br />
Zweite Etappe der<br />
Steuerreform dämpft<br />
Wesentlich stärker als prognostiziert sind die Ertragsanteilvorschüsse im Zeitraum<br />
Jänner bis April 2005 gegenüber dem Vergleichszeitraum <strong>2004</strong> gestiegen. Gegen eine<br />
Hochrechnung des Zuwachses für diesen Zeitraum von 166 Millionen Euro oder<br />
7,9 Prozent auf das volle Jahr 2005 sprechen jedoch die Daten der Wirtschaftsforscher.<br />
◆ Prof. Dietmar Pilz<br />
Für die öffentlichen<br />
Haushalte, insbesondere<br />
für die Ertragsanteile, ist<br />
die nominelle Wachstumsrate<br />
des BIP maßgebend.<br />
Hier hat das<br />
WIFO in seiner Dezember-Prognose<br />
eine Korrektur<br />
von 4,3 Prozent<br />
auf 4,5 Prozent nach<br />
oben vorgenommen.<br />
Berücksichtigung der<br />
Konjunktur und der<br />
Steuerreformen die<br />
Gemeinden für das<br />
Jahr 2005 mit nur<br />
einem moderaten<br />
Zuwachs der Ertragsanteile<br />
rechnen werden<br />
können. Die derzeitige<br />
äußerst gute<br />
Entwicklung der<br />
Ertragsanteilvorschüsse<br />
dürfte sich<br />
daher im Laufe des<br />
Jahres 2005 abschwächen.<br />
Die derzeitige<br />
äußerst gute<br />
Entwicklung der<br />
Ertragsanteilvorschüsse<br />
dürfte sich<br />
im Laufe des Jahres<br />
2005 abschwächen.<br />
Die Wirtschaftsforscher schätzen, dass<br />
aufgrund des neuen Finanzausgleiches<br />
unter Berücksichtigung der Konjunktur<br />
und der Steuerreformen die Gemeinden<br />
für das Jahr 2005 mit nur einem<br />
moderaten Zuwachs der Ertragsanteile<br />
rechnen werden können.<br />
◆ Prof. Dietmar Pilz ist<br />
Finanzexperte des Österreichischen<br />
Gemeindebundes<br />
KOMMUNAL <strong>11</strong>
Finanzen<br />
Das KOMMUNAL-Interview zur Lage der kommunalen Finanzen<br />
Investitionen der<br />
Gemeinden steigen<br />
Gemeindefinanzen sind immer ein Thema, vor allem in einem Fachmagazin für<br />
Gemeinden. KOMMUNAL sprach mit Dr. Reinhard Platzer, Chef der Kommunalkredit<br />
Austria, Österreichs „Spezialbank für Gemeinden“ über steigende Gemeindeinvestitionen<br />
und ein neues Finanzierungsmodell für Gemeinden.<br />
◆ Mag. Hans Braun<br />
Kommunale Finanzierung ist nicht<br />
nur das Thema der aktuellen Ausgabe<br />
von KOMMUNAL, sie bestimmt weitgehend<br />
das Handeln der Gemeinden.<br />
Deswegen gleich die erste Frage an<br />
Sie: Wie sieht die finanzielle Situation<br />
der Gemeinden aus Sicht von Österreichs<br />
„Spezialbank für Gemeinden“<br />
aus?<br />
Dr. Reinhard Platzer: Es sieht ganz gut<br />
aus. Mit dem sehr gut abgeschlossen<br />
Finanzausgleich 2005 ist den Gemein-<br />
den ein guter Wurf gelungen. Abgesehen<br />
davon, dass sie dadurch mehr Geld<br />
zur Verfügung haben, ist jetzt auch<br />
Zukunftssicherheit gegeben.<br />
Von 2001 bis 2003 waren ja die<br />
Ertragsanteile der Gemeinden rückläufig<br />
und auch für <strong>2004</strong> und 2005 wurde<br />
vor dem neuen FAG nur ein leichter –<br />
unter der Inflationsrate liegender –<br />
Anstieg der Ertragsanteile erwartet.<br />
12 KOMMUNAL<br />
Foto: Petra Spiola<br />
»<br />
Städte und Gemeinden<br />
investieren immer<br />
mehr in Projekte, die<br />
auch Einkommen<br />
generieren und sich so<br />
weitgehend aus der<br />
eigenen Ertragskraft<br />
finanzieren.<br />
Dr. Reinhard Platzer<br />
über künftige Investitionen der<br />
Gemeinden<br />
Zudem sank in den letzten Jahren die<br />
Maastricht-Verschuldung der Gemeinden<br />
und Städte. Diese Entwicklung<br />
ergibt sich aus der zunehmenden Verlagerung<br />
der Investitionen der Gemeinden<br />
in rentierliche Bereiche – das<br />
heißt, Städte und Gemeinden investieren<br />
immer mehr in Projekte, die auch<br />
Einkommen generieren und sich so<br />
weitgehend aus der eigenen Ertragskraft<br />
finanzieren. Schon jetzt zeigt sich<br />
in Folge eine stärkere Investitionstätigkeit<br />
der Gemeinden, und<br />
«<br />
diese Entwicklung sollte<br />
auch so weitergehen.<br />
Und durch das aktive<br />
Finanzmanagement und<br />
die zunehmende Nutzung<br />
moderner Finanzinstrumente<br />
sinkt gleichzeitig<br />
auch die Zinsbelastung<br />
der Gemeinden<br />
weiter.<br />
Also, ich meine, es sieht<br />
ganz gut aus, einzig die<br />
Diskussion um die<br />
Getränkesteuer – bei der<br />
der Bund mit im Boot<br />
sitzt – trübt die Stimmung.<br />
Was verstehen Sie unter „stärkere<br />
Investitionstätigkeit der Gemeinden“?<br />
Die Investitionen der Gemeinden und<br />
Städte sind 2003 wieder um 4,3 Prozent<br />
gestiegen. Das bedeutet in absoluten<br />
Zahlen rund 92 Millionen Euro<br />
mehr an Investitionen, und das wiederum<br />
bedeutet fast 2000 neue<br />
Arbeitsplätze. In Summe sichern ja die<br />
Gemeinden und Städte rund 47.500<br />
Arbeitsplätze in der regionalen Wirtschaft.<br />
Und noch eine Besonderheit haben wir<br />
immer wieder festgestellt: Die Investitionsbereitschaft<br />
der Gemeinden sinkt<br />
mit ihrer Größe. Kleinere Gemeinden<br />
bezahlen ihr größeres Investitions-<br />
Engagement aber auch mit einer höheren<br />
Pro-Kopf-Verschuldung.<br />
Sehen Sie Bereiche, wo die Gemeinden<br />
besonders stark investieren werden?<br />
Oder besser gesagt, wo sie stärker<br />
investieren sollten?<br />
Ich denke, der Gesundheits- und Pflegebereich<br />
weist einen sehr hohen<br />
Finanzierungsbedarf auf. Hier werden<br />
die Gemeinden in den nächsten Jahren<br />
viel investieren müssen. Wir gehen von<br />
einer Finanzierungssumme von 700<br />
Millionen Euro für die nächsten beiden<br />
Jahre aus. In der Kommunalkredit denken<br />
wir, dass die Finanzierung dieser<br />
Einheiten stärker als bisher über den<br />
Markt erfolgen wird.<br />
Wie beurteilen Sie in Summe den<br />
kürzlich abgeschlossenen neuen<br />
Finanzausgleich?<br />
Sehr positiv für die Gemeinden. Ich<br />
denke, dass es sehr sinnvoll ist, den<br />
Gemeinden mehr Aufgaben zu übertragen.<br />
Einfach, weil die dem Bürger<br />
nächste Gebietskörperschaft die Aufgaben<br />
am günstigsten abhandeln kann.<br />
Aber dazu braucht es natürlich eine<br />
klare Aufgabenverteilung und auch die<br />
nötigen Mittel.
Manche Medien spekulieren derzeit<br />
über ein „Ende mit Schrecken“ von<br />
Cross Border Leasing. Sehen Sie<br />
eine Gefahr auf die Gemeinden<br />
zukommen?<br />
Cross Border Leasing ist auch für uns<br />
durch eine Änderung des US-Steuergesetzes<br />
unattraktiv geworden. Bei<br />
von der Kommunalkredit betreuten<br />
Projekten erwarte ich mir allerdings<br />
keine Probleme.<br />
Bietet die Kommunalkredit für die<br />
Gemeinden derzeit eine attraktive<br />
Finanzierungsform an?<br />
Ja. Die Kommunalkredit hat für Kommunen<br />
ein Modell der Forderungsabtretung<br />
entwickelt. Gedacht ist es vor<br />
allem für Gemeinden und öffentliche<br />
Unternehmen. Die Gemeinden haben<br />
beispielsweise auf dem Energiesektor<br />
Verbindlichkeiten – für das Heizen von<br />
Schulen, Heimen, öffentlichen Gebäuden<br />
oder Ähnliches. Diese könnten vom<br />
Energielieferanten an die Kommunalkredit<br />
abgetreten werden. Das bringt<br />
einen doppelten Vorteil: Die Gemeinde<br />
finanziert die Leistung langfristiger und<br />
kostengünstiger – sprich zu niedrigeren<br />
Zinssätzen. Und das Energieunternehmen<br />
kommt rascher zu seinem Geld,<br />
muss somit nicht fremdfinanzieren.<br />
Also eine Win/Win-Situation für alle<br />
Beteiligten.<br />
Mitte März ist mit der „Dexia Kommunalkredit<br />
Bank“ ein Tochterunternehmen<br />
Ihres Hauses gestartet. Wie<br />
sind die Erwartungen für „Ihre<br />
Tochter“?<br />
Die gemeinsame Tochter der Dexia,<br />
Europas größtem Finanzier der öffentlichen<br />
Hand, und der Kommunalkredit<br />
wird überwiegend in Zentral- und Osteuropa<br />
tätig sein. 16 Staaten mit 136<br />
Millionen Einwohnern<br />
sind<br />
der Markt unserer<br />
neuen Bank.<br />
Sie wird von<br />
Anfang an mit<br />
Tochtergesellschaften<br />
in der<br />
Slowakei, in<br />
der Tschechischen<br />
Republik<br />
und in Polen<br />
starten. Noch<br />
heuer möchten<br />
wir mit eigenen<br />
Einheiten in<br />
Rumänien, Bulgarien<br />
und<br />
Ungarn vertreten<br />
sein. Der<br />
Businessplan<br />
»<br />
In Summe sichern die<br />
Gemeinden und Städte<br />
rund 47.500 Arbeitsplätze<br />
in der regionalen<br />
Wirtschaft.<br />
sieht eine Bilanzsumme von sieben Milliarden<br />
Euro bis zum Jahr 2007 vor.<br />
Und mittelfristig streben wir eine<br />
führende Rolle im Bereich Public<br />
Finance in diesen Ländern an.<br />
kommunalnet.at hat sich zu einer<br />
kompetenten Internet-Plattform für<br />
Österreichs Gemeinden entwickelt.<br />
Wie sind Sie mit dieser Performance<br />
zufrieden?<br />
Generell liegt Österreich ja sehr gut in<br />
der E-Government Entwicklung. Wir<br />
sind von Platz elf im Jahr 2002 heuer<br />
auf den zweiten Platz vorgestoßen.<br />
Auch kommunalnet.at hat da eine Rolle<br />
gespielt. Mit kommunalnet.at leistet die<br />
Kommunalkredit gemeinsam mit dem<br />
Partner Österreichischer Gemeindebund<br />
einen wichtigen Beitrag zur Vernetzung<br />
und damit zur Verbesserung des elektronischen<br />
Aktenlaufes in den Gemeinden.<br />
Damit steigt hier die Servicequalität,<br />
und die Verwaltungsverfahren<br />
für die Bürger werden vereinfacht.<br />
Das bringt mich zu einer letzten<br />
Frage: Neben dem Aufbau von<br />
kommunalnet.at hat die Kommunalkredit<br />
auch den Sonderpreis für die<br />
„Innovative Gemeinde<br />
2005“ gesponsert.<br />
Zusätzlich ist Ihre<br />
Bank meines Wissens<br />
auch sehr aktiv auf<br />
dem Gebiet Kunstsponsoring?<br />
Ja. Wir unterstützen<br />
mehrere Projekte. Im<br />
Kunstsponsoring haben<br />
wir uns der zeitgenössi-<br />
«<br />
... über die Bedeutung kommunaler<br />
Investitionen<br />
Foto: MDW<br />
»<br />
Foto: Petra Spiola<br />
schen bildenden Kunst<br />
verpflichtet, und mit<br />
dem Literaturfestival<br />
„24 Stunden um die<br />
Burg“ fördern wir auch<br />
österreichische Kultur.<br />
Finanzen<br />
Ich denke, dass es sehr sinnvoll ist, den<br />
Gemeinden mehr Aufgaben zu übertragen.<br />
Einfach, weil die dem Bürger nächste<br />
Gebietskörperschaft die Aufgaben am<br />
günstigsten abhandeln kann. Aber dazu<br />
braucht es natürlich eine klare Aufgabenverteilung<br />
und auch die nötigen Mittel.<br />
... über neue Aufgabe für die Gemeinden<br />
«<br />
Die Kommunalkredit <strong>2004</strong><br />
in ausgewählten Zahlen<br />
◆ Die Bilanzsumme der Kommunalkredit-Gruppe<br />
erhöhte sich um 45,2<br />
Prozent auf 14,2 Milliarden Euro<br />
(2003: 9,8 Milliarden). Wesentliche<br />
Erfolgsfaktoren waren ein deutliches<br />
Wachstum im Kreditgeschäft und bei<br />
den Wertpapierfinanzierungen. Die Forderungen<br />
an Kunden verzeichneten ein<br />
Plus von 1,6 Milliarden Euro (von sechs<br />
Milliarden 2003 auf 7,6 Milliarden Jahr<br />
<strong>2004</strong>). Steigerungen gab es auf allen<br />
regionalen Märkten der Kommunalkredit<br />
(Österreich, Schweiz, West-Europa<br />
und die zentral- und osteuropäischen<br />
Länder (CEE-Region)).<br />
◆ Die Refinanzierung erfolgte im<br />
Berichtsjahr nahezu ausschließlich im<br />
Rahmen des Debt Issuance Programme,<br />
dessen Gesamtvolumen elf Milliarden<br />
Euro beträgt. Die Position der verbrieften<br />
Verbindlichkeiten erhöhte sich auf<br />
insgesamt 10,8 Milliarden Euro. Besonders<br />
erfolgreiches Produkt: der AAA-<br />
Jumbo Kommunalkredit Covered Bond<br />
über eine Milliarde Euro.<br />
◆ Der Zinsüberschuss wurde um 42,4<br />
Prozent auf 49,6 Millionen Euro gesteigert.<br />
Deutlich erhöht hat sich mit zwölf<br />
Millionen Euro auch das Finanzanlageergebnis.<br />
◆ Der Jahresüberschuss nach Steuern<br />
verbesserte sich um 21,8 Prozent auf<br />
insgesamt 32 Millionen Euro.<br />
KOMMUNAL 13<br />
Foto: Rupert Steiner
Finanzen<br />
Statistik Austria analysiert die kommunalen Finanzen<br />
Gemeindegebarung<br />
bis 2003 im Detail<br />
Die Statistik Austria hat die Gemeindefinanzen der Jahre 2001 bis 2003 „unter die Lupe<br />
genommen“. Die Ergebnisse bergen beträchtliche Überraschungen, wenn die kommunalen<br />
Personalkosten und die Investitionen der Gemeinden betrachtet werden.<br />
◆ Brigitta Mollik<br />
Informationen über die finanzielle Situation<br />
der österreichischen Gemeinden<br />
werden in der Statistik Austria auf zwei<br />
Ebenen aufbereitet.<br />
◆ Die Rechnungsabschlussdaten jeder<br />
österreichischen Gemeinde gelangen<br />
über eine normierte EDV-Datenschnittstelle<br />
in die Statistik Austria und werden<br />
dort nach unterschiedlichen Kriterien<br />
aggregiert.<br />
◆ Daten über die Gemeinden als Teil des<br />
Staatssektors werden auch im Rahmen<br />
des Europäischen Systems der Volkswirtschaftlichen<br />
Gesamtrechnungen<br />
(ESVG95) benötigt. Grundlage dazu<br />
sind wieder die detaillierten Rechnungsabschlussdaten.<br />
Bundesländervergleich<br />
Um eine bessere Vergleichbarkeit zwischen<br />
den einzelnen Bundesländern herzustellen,<br />
basieren die Berechnungen<br />
und Tabellen auf pro Kopf Daten. Rund<br />
ein Drittel der Gesamtausgaben wurde<br />
für Personalkosten und Investitionen auf-<br />
◆ Amtsdirektorin<br />
Brigitta<br />
Mollik ist Leiterin<br />
des Projektes „Gemeindegebarungen“<br />
in der Direktion Volkswirtschaft<br />
in der Statistik Austria<br />
14 KOMMUNAL<br />
gewendet; wobei der größte Anteil der<br />
pro Kopf Belastung mit 390 Euro auf die<br />
Personalausgaben 1 entfiel, gefolgt von<br />
Investitionstätigkeiten 2 , wofür 346 Euro<br />
aufgewendet wurden.<br />
Obwohl in Vorarlberg die Personalausgaben<br />
gegenüber 2002 um elf Prozent<br />
gesunken sind, liegt der pro Kopf Anteil<br />
der Vorarlberger Personalkosten mit 522<br />
Euro trotzdem an erster Stelle, gefolgt<br />
von Salzburg mit 513 und Kärnten mit<br />
407 Euro. Österreichs östlichstes Bundesland<br />
– Burgenland –<br />
hatte hingegen die<br />
niedrigsten Personal-<br />
ausgaben in der Höhe<br />
von 76 Millionen Euro,<br />
die pro Kopf Belastung<br />
belief sich auf nur 274<br />
Euro.<br />
Die Investitionen der<br />
Gemeinden sind<br />
gegenüber 2002 um 4,3<br />
Prozent gestiegen, wobei die Hälfte der<br />
Investitionen im Bereich der Betriebe<br />
und Unternehmungen 3 getätigt wird<br />
(2003: 46 Prozent). Am investitionsfreudigsten<br />
waren die Oberösterreicher mit<br />
einem pro Kopf Aufkommen von 412<br />
Euro; daraus resultiert die pro Kopf<br />
Gesamtverschuldung von 1.498 Euro<br />
(Gesamtverschuldung pro Kopf: 4. Stelle,<br />
Schuldenaufnahmen pro Kopf: 3. Stelle),<br />
mit einer pro Kopf Quote von 188 Euro<br />
bei den Schuldenaufnahmen. Mit einem<br />
Personalkosten<br />
und Kommunalsteuer<br />
pro Kopf sind in Vorarlberg<br />
am höchsten.<br />
1 gemäß VRV Postenklasse 5 Leistungen für<br />
Personal (ohne Postengruppe 560 Reisegebühren)<br />
2 gemäß VRV Postenklasse 0 Anlagen (ausgenommen<br />
000 bebaute Grundstücke, 001<br />
unbebaute Grundstücke, 08 Beteiligungen und<br />
Anlagewertpapiere)<br />
16,5 prozentigen Investitionsanteil an<br />
den Gesamtausgaben liegt das Burgenland<br />
zwar immer noch an 3. Stelle im<br />
Ranking der Bundesländer nach Oberösterreich<br />
und Niederösterreich, jedoch an<br />
letzter Stelle bei der pro Kopf Berechnung<br />
mit 245 Euro, im Gegensatz zu<br />
Oberösterreich – hier sind die Einwohner<br />
mit 412 Euro am meisten belastet.<br />
Der höchste pro Kopf Anteil an Kommunalsteuer<br />
war in Vorarlberg mit einem<br />
Betrag von 253 Euro zu verzeichnen,<br />
demgegenüber an letzter<br />
Stelle das Burgenland<br />
mit nur knapp<br />
mehr als der Hälfte:<br />
139 Euro. Aus den<br />
Steuereinnahmen –<br />
Gemeindeabgaben<br />
und Ertragsanteilen<br />
(einschließlich<br />
Bedarfszuweisungen)<br />
– erzielen die Gemeinden<br />
ohne Wien durchschnittlich einen<br />
Ertrag in der Höhe von 1.025 Euro pro<br />
Gemeindebürger. Die Unterschiede sind<br />
nach Bundesländern betrachtet jedoch<br />
ganz erheblich: Die Salzburger und Vorarlberger<br />
Gemeinden liegen mit 18,5<br />
Prozent bzw. 17,3 Prozent über dem<br />
Durchschnittswert, mit einigem Abstand<br />
folgen die Gemeinden Tirols (10,7 Prozent<br />
darüber). Auch die oberösterreichischen<br />
und Kärntner Gemeinden liegen<br />
noch etwas über dem Bundesdurchschnitt.<br />
Weit abgeschlagen liegen dagegen<br />
die Gemeinden der Steiermark (-5,6<br />
Prozent), gefolgt von den Gemeinden<br />
3 gemäß VRV Betriebe mit marktbestimmter<br />
Tätigkeit, land- und forstwirtschaftliche<br />
Betriebe und wirtschaftliche Unternehmungen<br />
(Abschnitte 85 bis 89)
Die finanzielle Situation der österreichischen Gemeinden<br />
Niederösterreichs (-10,2 Prozent); die<br />
Gemeinden des kleinsten Bundeslandes<br />
bilden mit einem pro Kopf-Abgabenertrag<br />
von 794 Euro (-22,5 Prozent unter<br />
dem Durchschnittswert) das absolute<br />
„Schlusslicht“. Niederösterreichs Einwohner<br />
verzeichneten sowohl bei den Schuldenaufnahmen<br />
die höchste pro Kopf<br />
Neuverschuldung in der Höhe von 234<br />
Euro als auch beim Gesamtschuldenstand<br />
von 2.108 Euro pro Einwohner.<br />
Am wenigsten belastet sind Tirols Einwohner<br />
mit einer pro Kopf Gesamtverschuldung<br />
von 1.<strong>11</strong>7 Euro, und obwohl<br />
die Investitionstätigkeit der Tiroler im<br />
Ranking an 4. Stelle steht, müssen sie<br />
pro Einwohner nur 122 Euro aufnehmen.<br />
Betrachtet man einnahmenseitig die<br />
Gebühren für die Benützung von<br />
Gemeindeeinrichtungen und -anlagen,<br />
liegt Salzburg pro Kopf mit 252 Euro an<br />
der Spitze der Berechnung, nur rund die<br />
Hälfte davon wird in den burgenländischen<br />
Gemeinden pro Kopf eingenommen.<br />
Der Gesamtschuldenstand der Gemeinden<br />
Österreichs, der eine pro Kopf Belastung<br />
von 1.596 Euro aufweist, ist von<br />
2001 auf 2003 um 4,1 Prozent gestiegen,<br />
die Schulden der Abschnitte 85 bis 89<br />
hingegen um <strong>11</strong>,3 Prozent.<br />
Reduziert man die Gesamtschulden um<br />
die Schulden der Betriebe mit marktbestimmter<br />
Tätigkeit, den land- und forstwirtschaftlichen<br />
Betrieben und den wirtschaftlichen<br />
Unternehmungen<br />
(Abschnitte 85 bis 89), die bereits mehr<br />
als zwei Drittel der Gesamtschulden ausmachen,<br />
so fällt die pro Kopf Belastung<br />
der Schulden bei fast allen Bundesländern<br />
auf ungefähr ein Drittel der<br />
Gesamtschuldenbelastung zurück. Österreichweit<br />
würde somit eine Reduzierung<br />
von 1.126 Euro pro Kopf verzeichnen.<br />
ESVG95-Daten<br />
ESVG95-Daten sind von zentraler wirtschafts-<br />
und finanzpolitischer Bedeutung,<br />
sowohl auf EU- als auch auf österreichischer<br />
Ebene. Nur für die Ermittlung der<br />
Haushaltsergebnisse im Rahmen des<br />
österreichischen Stabilitätspaktes werden<br />
Daten auf Einzel-Bundeslandebene<br />
zusammengefasst. Für alle anderen Statistiken<br />
erfolgt die Aggregierung<br />
zum<br />
ESVG95-Teilsektor<br />
„Gemeindesektor“,<br />
das sind alle österreichischenGemeinden<br />
einschließlich<br />
Wien zusammen.<br />
Jeweils acht Monate<br />
nach Ende des<br />
Berichtsjahres sind die ESVG95-Daten zu<br />
den Einnahmen und Ausgaben der<br />
Gemeinden verfügbar.<br />
In den Jahren 2001 bis 2003 trugen die<br />
Gemeinden (ohne Wien) mit einem<br />
Finanzierungsüberschuss zum gesamtstaatlichen<br />
Maastrichtsaldo bei (2001:<br />
219 Millionen Euro, 2003: 80 Millionen<br />
Euro). In diesem Zeitraum sind die<br />
Gesamtausgaben etwas deutlicher gestie-<br />
Etwas über 40 Prozent<br />
der gesamtstaatlichen<br />
Investitionen werden von<br />
den Gemeinden getätigt.<br />
Finanzen<br />
gen als die Gesamteinnahmen (jeweils in<br />
der Abgrenzung der nicht-finanziellen<br />
Transaktionen 4 ).<br />
Etwa die Hälfte der Gemeindeausgaben<br />
entfallen auf den Betriebs- und Verwaltungsaufwand<br />
(26 Prozent auf den Personal-<br />
und 24 Prozent auf den Sachaufwand).<br />
Während der Personalaufwand<br />
von 2001 auf 2003 durchschnittlich um<br />
1,6 Prozent gestiegen ist, expandierte der<br />
Sachaufwand um 4,1 Prozent. Außergewöhnlich<br />
hohe Steigerungsraten weisen<br />
darin die „Kostenbeiträge für Leistungen“<br />
(VRV-Postengruppe 720 – plus <strong>11</strong>,8 Prozent<br />
pro Jahr) und die Mietzahlungen<br />
(einschließlich Leasingraten, VRV-Postenunterklasse<br />
70 – plus 10,9 Prozent pro<br />
Jahr) aus. Im Vergleich zu den entsprechenden<br />
Ausgaben des Gesamtstaates<br />
entfallen auf die Gemeinden beim Personalaufwand<br />
zwölf Prozent, beim Sachaufwand<br />
24 Prozent.<br />
Etwas über 40 Prozent der gesamtstaatlichen<br />
Investitionen werden von den<br />
Gemeinden getätigt, das entspricht zwölf<br />
Prozent der Gesamtausgaben der<br />
Gemeinden. Dabei ist allerdings zu<br />
berücksichtigen, dass zahlreiche „investierende<br />
Stellen“ in den letzten Jahren<br />
nicht mehr in der ESVG95-Abgrenzung<br />
des Sektors Staat enthalten sind („Ausgliederungen“).<br />
Fast 20 Prozent der<br />
Gesamtausgaben der Gemeinden fließen<br />
als Transfers an Länder und Gemeindeverbände<br />
(1,9 Mrd. Euro im Jahr 2003).<br />
Die Steuereinnahmen der Gemeinden<br />
machen etwa zehn Prozent des gesamten<br />
österreichischen Steueraufkommens aus<br />
(2001: 10,5 Prozent, 2003: 10,1 Prozent)<br />
und bilden zwei Drittel der Gesamteinnahmen<br />
der Gemeinden (2001: 69,0<br />
Prozent, 2003: 64,7 Prozent).<br />
Die vom ESVG95 inspirierte Konstruktion<br />
der „Betriebe mit marktbestimmter<br />
Tätigkeit“ erhöht den „Maastricht-Überschuss“<br />
der Gemeinden: Während der<br />
Betriebsüberschuss<br />
(aus der laufenden<br />
Tätigkeit dieser<br />
Betriebe) in den<br />
Gesamteinnahmen der<br />
Gemeinden („Gewinnabfuhr“)<br />
enthalten ist,<br />
zählen die durch<br />
Schuldenaufnahmen<br />
abgedeckten Ausgaben<br />
die Schuldenaufnahme (finanzielle<br />
Transaktion!) dieser Betriebe nicht zu<br />
den Gesamtausgaben der Gemeinden.<br />
Dieser Effekt belief sich 2003 auf knapp<br />
300 Millionen Euro.<br />
4 Gemäß Verordnung (EG) Nr. 1500/2000<br />
vom 10. Juli 2000 zur Durchführung der<br />
ESVG95-Verordnung (EG) Nr. 2223/96 im<br />
Hinblick auf die Ausgaben und Einnahmen<br />
des Staates<br />
KOMMUNAL 15
Wissenschaft<br />
Die neue Qualität<br />
des Studierens –<br />
Studenten vor der<br />
Fachhochschule<br />
Wiener Neustadt.<br />
FH Wiener Neustadt: Neues Abendstudium für New Public Manager<br />
Karriere nach<br />
Dienstschluss<br />
Aus Beamten werden Manager, aus Gemeindestuben und Behörden effiziente Dienstleistungsorganisationen.<br />
Und das nötige wirtschaftliche und juristische Know-how dazu<br />
liefert das neue Abendstudium „Wirtschaft und Recht der öffentlichen Verwaltung“,<br />
das ab Herbst 2005 an der Fachhochschule Wiener Neustadt angeboten wird.<br />
Im Mittelpunkt der international anerkannten<br />
akademischen Ausbildung<br />
stehen moderne Management-Methoden<br />
für Bund, Länder und Gemeinden<br />
sowie für ausgegliederte Gesellschaften.<br />
Das dreijährige Bakkalaureatsstudium<br />
richtet sich an alle Nicht-Akade-<br />
16 KOMMUNAL<br />
»<br />
Der neue Lehrgang ist eine<br />
große Chance für die Gemeinden<br />
in NÖ, im Burgenland und<br />
Teilen der Steiermark.<br />
Bgm. a. D. Prof. Walter Zimper<br />
Vizepräsident des Österreichischen<br />
Gemeindebundes<br />
miker, die mit einer besonders praxisnahen<br />
Ausbildung den Grundstein für<br />
einen Karrieresprung legen wollen.<br />
Das zweijährige Magisterstudium ist<br />
maßgeschneidert<br />
für Verantwor-<br />
tungsträger im<br />
öffentlichen Sektor,<br />
die wirt-<br />
«<br />
schaftliche und<br />
juristische<br />
Zusatzqualifikationenbenötigen.<br />
Im Interview<br />
sprechen der für<br />
die wirtschaftlichen<br />
Studiengänge an der FH Wiener<br />
Neustadt zuständige Geschäftsführer<br />
Prof. Werner Jungwirth und der Vize-<br />
präsident des Österreichischen<br />
Gemeindebundes, Prof. Walter Zimper,<br />
über Herausforderungen im<br />
öffentlichen Bereich – und warum das<br />
FH-Studium „Wirtschaft und Recht<br />
der öffentlichen Verwaltung“ für engagierte<br />
Beamte neue, ungeahnte Chancen<br />
eröffnet.<br />
Wie entstand die Idee für dieses neue<br />
Studium an der FH Wiener Neustadt?<br />
Jungwirth: Die Idee stammt eigentlich<br />
von Prof. Zimper. Wir an der FH<br />
Wiener Neustadt waren aber sofort<br />
bereit, hier etwas ganz Neues zu<br />
wagen. Schließlich haben wir ja ein<br />
bisschen Erfahrung mit Pionierleistungen:<br />
1994 gründeten wir die erste FH<br />
Österreichs, heute sind wir die größte<br />
Foto: Heinz Henninger/FH Wiener Neustadt
Fachhochschule im Land Niederösterreich.<br />
Warum haben sie diesen neuen FH-<br />
Typ gerade für<br />
Wiener Neustadt<br />
angeregt?<br />
Zimper: In ganz<br />
Österreich entwickeln<br />
sich die<br />
Gemeinden immer<br />
stärker zu modernenDienstleistungszentren,<br />
doch nur in einigen<br />
Teilen unseres<br />
Landes sind derzeit<br />
qualifizierte Ausbildungsmöglichkeiten<br />
für kommu-<br />
nale Manager<br />
möglich. Als<br />
langjähriger Kommunalverteter<br />
in<br />
der Region Wiener<br />
Neustadt kenne ich<br />
die hohe Qualifikation<br />
der hiesigen<br />
Fachhochschule in<br />
unserer Bezirksstadt<br />
und den<br />
Bedarf im Osten<br />
Österreichs. Der<br />
neue Lehrgang ist<br />
eine große Chance<br />
für die Gemeinden<br />
»<br />
in Niederösterreich, im Burgenland<br />
und Teilen der Steiermark.<br />
Was erwarten sich die Gemeinden<br />
von dem neuen FH-Lehrgang?<br />
Zimper: Die praktische Möglichkeit<br />
für ihre engagierten und motivierten<br />
Mitarbeiter, die<br />
unaufhaltsame<br />
Entwicklung zu<br />
zeitgemäßen<br />
Dienstleistungszentren<br />
durch eine<br />
hochqualifizierte<br />
Ausbildung, noch<br />
dazu Berufs begleitend,<br />
erfolgreich<br />
mitvollziehen zu<br />
können.<br />
Was erwartet die<br />
Studenten?<br />
Jungwirth: Eine<br />
besonders praxisnahe<br />
Ausbildung.<br />
An der FH Wiener<br />
Neustadt lehren<br />
Profis aus Top-<br />
Unternehmen und<br />
öffentlichen Institutionen.<br />
Wir bie-<br />
«<br />
ten den Studenten<br />
nicht nur profundeswirtschaftliches<br />
Know-how,<br />
sondern auch<br />
alles, was heute in<br />
Österreich und in<br />
Europa Recht ist –<br />
vom Finanz- und Baurecht über das<br />
Personalrecht bis zum EU-konformen<br />
Vergaberecht.<br />
Das Studienprogramm<br />
ist so organisiert, dass<br />
es mit Beruf und Familie<br />
vereinbar ist. Die<br />
Anwesenheit an der FH<br />
wird auf ein Mindestmaß<br />
reduziert.<br />
Prof. Mag. Werner Jungwirth<br />
Geschäftsführer der FH Wiener<br />
Neustadt<br />
Die neue Qualität<br />
des Studierens.<br />
Wissenschaft<br />
Wirtschaft studieren. � Wirtschaftsberatung (Vollzeit und Berufsbegleitend):<br />
Betriebsorganisation und Wirtschaftsinformatik. Marktkommunikation und Vertrieb. Management-,<br />
Organisations- und Personal beratung. Unternehmensrechnung und Revision. Vermögens- und<br />
Finanzberatung. Immobilienmanagement. Wirtschaft und Recht der öffentlichen Verwaltung.<br />
Fremd sprachen (z.B. Französisch, Spanisch, Ost-Sprachen). � Business Consultancy<br />
International (»Wirtschaftsberatung« in Englisch): International Marketing and Sales.<br />
International Accounting and Finance. � Produktmarketing und Projektmanagement in<br />
Wieselburg: Marketing-Management für Lebensmittel, Konsumgüter, nachwachsende Rohstoffe,<br />
erneuerbare Energien, Umwelt-Management.<br />
Technik studieren. � Wirtschaftsingenieur (Vollzeit und Berufsbegleitend): Logistik.<br />
Technisches Produkt management. IT-Management. Produktions- und Prozessmanagement.<br />
� Mechatronik | Mikrosystemtechnik. � Informationstechnik: Geoinformatik. Technische<br />
Informatik. � Biotechnische Verfahren in Tulln (FH-Diplomstudiengang): Naturstofftechnik.<br />
Bioanalytik & Monitoring.<br />
Fachhochschule Wiener Neustadt ● Nikolaus August Otto-Straße ● 2700 Wiener Neustadt ● +43 (0)2622 | 89084-0<br />
Wie können Berufstätige Job und<br />
Studium unter einen Hut bringen?<br />
Jungwirth: Das Studienprogramm ist<br />
so organisiert, dass es mit Beruf und<br />
Familie vereinbar ist. Die Anwesenheit<br />
an der FH wird auf Mindestmaß reduziert.<br />
Die Vorlesungen finden in der<br />
Regel an zwei Abenden pro Woche<br />
sowie an ein bis zwei Samstagen pro<br />
Monat statt. Projekte und Workshops<br />
werden zum Teil im Team und außerhalb<br />
der FH abgewickelt. Und seit<br />
kurzem bieten wir einzelne Lehrveranstaltungen<br />
auch im virtuellen Hörsaal<br />
an. Das heißt: Die Studenten können<br />
via E-Learning ganze Vorlesungen<br />
von zuhause aus absolvieren.<br />
Facts zum Studium<br />
Studiengebühr: 363,36 Euro pro<br />
Semester<br />
Anmeldeschluss: 30. Juni 2005<br />
Zugangsvoraussetzung Bakkalaureatsstudium:<br />
Nicht-Akademiker.<br />
Zugangsvoraussetzung Magisterstudium:<br />
Akademiker (einschlägiges,<br />
abgeschlossenes Studium an<br />
einer Fachhochschule oder Universität)<br />
Infos: www.fhwn.ac.at,<br />
Tel: 02622/89084-0<br />
(Mag. Barbara Krebs, Romana<br />
Schappelwein)<br />
www.fhwn.ac.at<br />
KOMMUNAL 17<br />
E.E.
Gemeindebund<br />
Gemeindebund und ORF kooperieren auch 2005<br />
ORF-Backstage-Aktion<br />
wird fortgesetzt<br />
Ständig wachsende Besucherzahlen und<br />
anhaltende Nachfrage aus den Gemeinden<br />
haben ORF-Marketing und Österreichischen<br />
Gemeindebund dazu veranlasst,<br />
die in den Jahren 2003 und <strong>2004</strong><br />
überaus erfolgreich gemeinsam durchgeführte<br />
ORF-BACKSTAGE-Aktion auch<br />
2005 weiterzuführen.<br />
Bürgermeisterinnen und Bürgermeister<br />
aus ganz Österreich werden vom 1. Juli<br />
bis 30. September 2005 abermals Gelegenheit<br />
haben, mit ihren Gemeindemitgliedern<br />
zu besonders günstigen Konditionen<br />
im Rahmen der Aktion den ORF<br />
und seine Produktions- und Sendestätten<br />
zu besuchen. Das vielfältige Angebot an<br />
BACKSTAGE-Führungen durch ORF-Zentrum<br />
und Funkhaus wird 2005 durch ein<br />
besonderes Highlight ergänzt: „50 Jahre<br />
Fernsehen in Österreich“ lässt die ORF-<br />
Besucher die Geschichte des österreichischen<br />
Fernsehens im Zeitraffer erleben<br />
(siehe Kasten).<br />
Allein das ORF-Zentrum besuchten im<br />
Vorjahr 3200 Besucher aus 130 Gemeinden<br />
im Rahmen der gemeinsamen<br />
Aktion – damit übertraf der Besucherandrang<br />
alle Erwartungen. Im Oktober <strong>2004</strong><br />
konnten Gemeindebundpräsident Helmut<br />
Mödlhammer und ORF-Marketingchef<br />
Thomas Prantner den 3000.<br />
Besucher begrüßen: Jubiläumsgast Rein-<br />
„50 Jahre Fernsehen in<br />
Österreich“<br />
Das ORF-Fernsehen von seiner<br />
ersten Stunde bis ins digitale Zeitalter<br />
ist Thema eines Sonderprogramms<br />
2005 unter den BACK-<br />
STAGE-Führungsangeboten. „50<br />
Jahre Fernsehen in Österreich“ präsentiert<br />
unter anderem die Entwicklung<br />
der Kameratechnik durch fünf<br />
Jahrzehnte bis zum jüngsten Stand<br />
mit Helm- und Torstangenkameras,<br />
wie sie bei ORF-Skiübertragungen<br />
zum Einsatz kommen. Auch eine<br />
Dokumentation über den Wandel<br />
des ORF-Erscheinungsbildes von<br />
1955 bis in die Gegenwart fehlen in<br />
diesem Programm nicht. Im Erlebnisstudio<br />
erwartet die Besucherinnen<br />
und Besucher der BACKSTAGE-<br />
Sonderführung 2005 schließlich<br />
eine interaktive Zeitreise.<br />
18 KOMMUNAL<br />
hard Nimmervoll aus der Gemeinde St.<br />
Gotthard in Oberösterreich freute sich<br />
Als Backstage-Fan der ersten Stunde zog<br />
Gemeindebund-Chef Helmut Mödlhammer<br />
schon 2003 „back stage“ die Fäden.<br />
auch über einen Gutschein, überreicht<br />
von „Willkommen Österreich“-Präsentator<br />
Wolfram Pirchner.<br />
Helmut Mödlhammer: „Auf Grund des<br />
starken positiven Echos aus den Gemeinden<br />
in allen Bundesländern auf die ORF-<br />
BACKSTAGE-Aktion werden wir auch<br />
2005 diese Initiative gemeinsam mit dem<br />
ORF-Marketing durchführen. Diese<br />
Kooperation ist ein klares Signal dafür,<br />
dass dem ORF – über seine Leistungen<br />
als regionaler Informationsvermittler hinaus<br />
– der Kontakt zu den Menschen in<br />
allen Regionen und Gemeinden Österreichs<br />
ein großes Anliegen ist.“<br />
ORF-Generaldirektorin Dr. Monika Lindner:<br />
“Ich freue mich, dass die gemeinsame<br />
Aktion von ORF und Österreichischem<br />
Gemeindebund im Jahr <strong>2004</strong> so<br />
erfolgreich verlaufen ist und heuer fortgesetzt<br />
wird. Unseren Zuseherinnen und<br />
Zusehern aus den Gemeinden wird damit<br />
auch 2005 die Möglichkeit geboten,<br />
einen Blick hinter die Kulissen des ORF<br />
werfen zu können.“<br />
ORF-Marketingchef Thomas Prantner:<br />
„Der ORF bietet unter anderem mit seinen<br />
BACKSTAGE-Führungen größtmögliche<br />
Kundennähe und Transparenz.“<br />
Rückfragehinweis<br />
ORF-BACKSTAGE-Information<br />
und -Voranmeldung:<br />
Hotline-Telefon: (01) 877 99 99<br />
http://backstage.ORF.at<br />
ORF TELETEXT: Seite 416<br />
E-Mail: backstage@ORF.at<br />
EuGH-Urteil bringt neue Dynamik in die<br />
Causa Getränkesteuer.<br />
Aufreger „Getränkesteuer“<br />
Es geht immer<br />
noch um Millionen<br />
Große Aufregung verursachte jüngst<br />
ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes<br />
(EuGH), das auch neue Bewegung<br />
in die unendliche Geschichte der<br />
Getränkesteuer in Österreich bringen<br />
könnte. Das Urteil betraf die deutsche<br />
Stadt Frankfurt und dort ausschließlich<br />
Dienstleistungen in der Gastronomie.<br />
Hochgradige Juristen prüfen derzeit, ob<br />
es auch auf Österreich anwendbar ist,<br />
wir sind zuversichtlich, dass sie zu<br />
einem für die Gemeinden positiven<br />
Ergebnis kommen. Dies würde die<br />
langjährige Debatte und Judikatur in<br />
Österreich auf den Kopf stellen und<br />
den Gemeinden die Sorge nehmen, für<br />
die strittigen Beträge aufkommen zu<br />
müssen. Nach wie vor sind in Österreich<br />
ja tausende Verfahren anhängig,<br />
es geht in Summe immer noch um<br />
hohe dreistellige Millionen-Beträge.<br />
Eine Lösung durch die österreichische<br />
Judikatur war bis dato nicht in Sicht, es<br />
ist zu hoffen, dass der VwGH sich der<br />
Judikatur des EuGH anschliesst.<br />
Allein die Umsetzung der derzeit geltenden<br />
Rechtslage würde die österreichischen<br />
Gemeinden vor nahezu<br />
unlösbare Aufgaben stellen. Die Verwaltungskosten,<br />
die rein beim Personal<br />
entstehen würden, sollte es zu Rückforderungen<br />
kommen, werden derzeit auf<br />
mehr als 20 Millionen Euro geschätzt.<br />
Das ist einfach nicht zumutbar, denn in<br />
dieser Schätzung sind etwaige Beraterkosten<br />
oder Sachaufwendungen noch<br />
nicht einmal enthalten.<br />
Für den Österreichischen Gemeindebund<br />
ist klar: Eine etwaige Lösung<br />
kann und wird nicht ausschließlich zu<br />
Lasten der Gemeinden gehen. Wir werden<br />
mit unserem Experten-Team weiterhin<br />
für eine gemeinschaftliche<br />
Lösung kämpfen und die Gemeinden<br />
mit ihren Sorgen und durch die Getränkesteuer<br />
ausgelösten finanziellen Ängsten<br />
nicht alleine lassen.<br />
Dr. Robert Hink
Gemeindebund<br />
Preis der Kommunen – Wissenschaftspreis wird auch 2005 vergeben<br />
Einreichen geht noch bis 30. Juni 2005<br />
Der Österreichische Städtebund und<br />
der Österreichische Gemeindebund vergeben<br />
für das Jahr 2005 zur Förderung<br />
von kommunalwissenschaftlichen<br />
Arbeiten – Habilitationsschriften, Dissertationen,<br />
Diplomarbeiten und<br />
andere auf eigenständiger Forschung<br />
beruhende Arbeiten – einen Förderungspreis<br />
im Gesamtrahmen von<br />
7.000 Euro.<br />
Förderfähig sind hervorragende Arbeiten<br />
zu kommunalwissenschaftlichen<br />
Themen aus folgenden Disziplinen:<br />
◆ Rechtswissenschaft<br />
◆ Politik- und Sozialwissenschaft sowie<br />
◆ Wirtschafts- und Finanzwissenschaft<br />
Die Preisverleihung erfolgt in den drei<br />
Kategorien:<br />
◆ Diplomarbeiten<br />
◆ Dissertationen<br />
◆ Habilitationen und andere Forschungsarbeiten.<br />
„Der Preis soll Ansporn zur Beschäftigung<br />
mit Fragestellungen von besonderer<br />
Relevanz für die österreichischen<br />
Städte und Gemeinden und Anerkennung<br />
für herausragende und innovative<br />
Leistungen auf diesem Gebiet sein“,<br />
erklärt Gemeindebundpräsident Helmut<br />
Mödlhammer. Im Ergebnis sollten<br />
durch diese Arbeiten Ansätze für eine<br />
Fortentwicklung<br />
der rechtlichen,wirtschaftlichen<br />
oder politischenSituation<br />
der österreichischen<br />
Städte und<br />
Gemeinden<br />
und ihrer<br />
Selbstverwaltungabgeleitet<br />
werden<br />
können.<br />
Nähere Informationen zur Ausschreibung<br />
können beim Österreichischen<br />
Städtebund bzw. beim Österreichischen<br />
Gemeindebund oder im Internet unter<br />
www.staedtebund.at oder<br />
Foto: Ernst Horvath<br />
In Kooperation mit dem Fonds Gesundes<br />
Österreich hat der Österreichische<br />
Gemeindebund den Wettbewerb<br />
„Gesunde Mitarbeiter,<br />
gesunde Gemeinden“ ins<br />
Leben gerufen.<br />
Mittlerweile sind schon<br />
einige originelle und vorbildliche<br />
Projekte eingereicht<br />
worden, laufend<br />
kommen neue dazu. In<br />
einer Gemeinde wurde beispielsweise<br />
ein Lauftreff für<br />
die Gemeindemitarbeiter<br />
gegründet. Einmal pro<br />
Woche gehen die Bediensteten<br />
gemeinsam laufen.<br />
Eine andere kleine Kommune<br />
verwöhnt ihre Mitarbeiter<br />
täglich mit einem<br />
Korb voll Obst zur freien<br />
Entnahme. In vielen anderen<br />
Gemeinden werden<br />
den Mitarbeitern Karten für<br />
Fitnesscenter, Sportvereine,<br />
usw. ermäßigt und sehr kostengünstig<br />
angeboten. All das sind Varianten, die<br />
bei diesem Wettbewerb eingereicht werden<br />
können.<br />
Dem Präsidenten des Österreichischen<br />
Gemeindebundes, Bgm. Helmut Mödlhammer,<br />
ist die Gesundheit der Gemeindemitarbeiter<br />
ein Herzensanliegen. „Nur<br />
wer gesund lebt, wird auf Dauer Spaß<br />
Die Preisträger des Jahre <strong>2004</strong> bekamen<br />
von Städtebundpräsident Bgm. Michael<br />
Häupl und Gemeindebundpräsident<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer im Steinsaal<br />
des Wiener Rathauses die Auszeichnung.<br />
www.gemeindebund.gv.at abgerufen<br />
werden.<br />
Der Preis der Kommunen wird in feierlicher<br />
Form im Laufe des Wintersemesters<br />
2005/2006 übergeben.<br />
Gemeindebund-Wettbewerb<br />
Gesunde Mitarbeiter – Starke Gemeinden<br />
an seiner Arbeit haben und seine Leistung<br />
erbringen“, weiß Mödlhammer.<br />
„Es liegt also auch im Interesse der Bürgermeister<br />
und Gemeinden,<br />
die Gesundheit ihrer<br />
Angestellten zu fördern<br />
und dementsprechende<br />
Aktivitäten zu setzen.“ Mit<br />
der Schaffung dieses Wettbewerbes,<br />
dessen Sieger<br />
von einer hochkarätigen<br />
Jury bewertet und geehrt<br />
werden, will der Gemeindebund<br />
einen kleinen<br />
Anreiz für bestehende und<br />
geplante Projekte setzen.<br />
Die Einreichfrist für den<br />
Wettbewerb wurde bis<br />
September verlängert,<br />
weil über den Sommer<br />
noch zahlreiche wettbewerbsfähige<br />
Projekte<br />
umgesetzt werden.<br />
Hier erhalten Sie die Einreichungsunterlagen:<br />
Preissekretariat, B&K – Bettschart &<br />
Kofler Medien- und Kommunikationsberatung<br />
GmbH, Porzellangasse 35/Top 3,<br />
1090 Wien, Tel.: (01) 319 43 78-0, Fax:<br />
(01) 319 43 78-20<br />
gesunde.mitarbeiter@<br />
gemeindebund.gv.at<br />
zum Download:<br />
www.gemeindebund.gv.at,<br />
www.fgoe.org<br />
KOMMUNAL 19
Interview<br />
Von der Landesrätin in Niederösterreich zur Gemeindeministerin<br />
„Fad wird mir<br />
jedenfalls nicht“<br />
Mit Liese Prokop wurde erneut eine erfahrene NÖ-Landespolitikerin ins Innenministerium<br />
berufen. Im KOMMUNAL-Interview spricht die Ministerin über den<br />
Stellenwert der Gemeinden, die Polizeireform und den ländlichen Raum.<br />
KOMMUNAL: Frau Ministerin, die<br />
Innenministerin wird landläufig ja<br />
auch immer als „Gemeindeministerin“<br />
tituliert. Was bedeutet der Begriff<br />
„Gemeinde“ für Sie ganz persönlich?<br />
Ministerin Liese Prokop: Gemeinde ist<br />
für mich dort, wo ich zuhause bin. Ich<br />
sehe mich in meinem Amt auch als<br />
Gemeindeministerin. Ohne Gemeinden<br />
gibt es kein Leben, keine Wirtschafts-<br />
kraft, keine sozialen Zusammenhalt,<br />
keine Sicherheit. Die Gemeinden sind<br />
das tragende Element des Staates.<br />
Sie sind langjährige Spitzenpolitikerin<br />
im Bundesland mit den meisten<br />
Gemeinden Österreichs gewesen. Ist<br />
Ihr Herz und Ihr Verständnis für die<br />
Anliegen der Gemeinden dadurch<br />
besonders ausgeprägt?<br />
Prokop : Selbstverständlich. Ich war<br />
mehr als 20 Jahre Landesrätin in<br />
Niederösterreich, ich weiß ganz genau,<br />
welchen Stellenwert die Gemeinden für<br />
den Staat und die Gesellschaft haben.<br />
Das ist sowohl eine emotionale als auch<br />
eine pragmatische Sache. Das Land lebt<br />
auf, wenn die Gemeinden funktionstüchtig<br />
sind und ihre Aufgaben erfüllen<br />
20 KOMMUNAL<br />
»<br />
können und darüber hinaus auch noch<br />
Projekte gestalten können. Ich will<br />
zwar nicht unbedingt ein Zitat aus Niederösterreich<br />
bemühen, aber es stimmt<br />
nun einmal. Ein Land blüht auf, wenn<br />
die Gemeinden aktiv sind.<br />
Es ist auch ganz sicher so, dass ein<br />
Politiker der in Niederösterreich groß<br />
geworden ist, all das anders sieht als<br />
einer, der in Wien groß geworden ist.<br />
Die Reformbewegung der Sicherheitseinrichtungen<br />
ist nun abgeschlossen ist. Die<br />
nun vorhandene Struktur wollen und werden<br />
wir behalten, weil einfach auch die<br />
Präsenz wichtig ist. Einen Polizisten zu<br />
sehen, ist auch eine wichtige Form des<br />
Sicherheitsgefühls.<br />
Gemeindeministerin Liese Prokop<br />
über die „Zukunft der Gendarmerieposten“<br />
«<br />
Eine Großstadt ist in einer grundlegend<br />
anderen Situationen im Vergleich<br />
zu den Klein- und Kleinstgemeinden.<br />
Wir haben lange Zeit gegen den abgestuften<br />
Bevölkerungsschlüssel<br />
gekämpft, wir haben den kommunalen<br />
Finanzausgleich versucht zu gestalten.<br />
Früher hat es immer geheißen, die<br />
Großen müssen alles machen, heute ist<br />
es so, dass die Kleinen auch schon alles<br />
machen und zusätzliches anbieten<br />
müssen, um auch die Lebensqualität<br />
erhalten zu können. Die Bevölkerung<br />
ist flexibler geworden, die Arbeitswelt<br />
hat sich verändern, es gibt zigtausende<br />
Zweitwohnsitzer. All das hat Vor- und<br />
Nachteile, die man sehen muss und<br />
mit denen umgehen muss. Damit spielt<br />
auch die Erhaltung der unterschied-<br />
lichsten Formen der Gemeinde eine<br />
Rolle. Die kleinste Gemeinde hat<br />
knapp 50 Einwohner, die Mehrzahl der<br />
Gemeinden ist sehr klein. Die haben<br />
andere Anforderungen als Markt- oder<br />
Stadtgemeinden.<br />
Welche Rolle können Gemeinden im<br />
zusammenwachsenden und regionalisierten<br />
Europa überhaupt noch<br />
einnehmen?<br />
Prokop: Ich glaube, dass wir in Europa<br />
in einer gegenteiligen Bewegung zum<br />
Zentralismus sind. Es ist sehr vieles in<br />
den letzten Jahrzehnten zentralisiert<br />
worden. Es gibt noch immer Zentralisierungsfanatiker,<br />
auch Begeisterte,<br />
aber im Großen und Ganzen spürt<br />
man immer stärker, dass die ausschließliche<br />
Bestimmung von oben her<br />
einfach nicht funktioniert, weil es die<br />
Menschen nicht mehr mittragen. Wenn<br />
ich die neue europäische Verfassung<br />
mir anschaue, dann sind erstmals wieder<br />
Passagen drinnen, die die Subsidiarität<br />
verankern und sehr deutlich<br />
die vier Ebenen darstellen, Alle Ebenen,<br />
natürlich auch die nationale und<br />
regionale Ebene haben Sorge, dass<br />
ihnen Gestaltungsmöglichkeiten weggenommen<br />
werden. Letztlich müssen<br />
aber die meisten Dinge auf lokaler<br />
Ebene umgesetzt werden und dies wird<br />
in der neuen EU-Verfassung erstmals<br />
wieder auch berücksichtigt. Selbstverständlich<br />
müssen wir nun alle auch<br />
darauf achten, dass es auch so verwirklicht<br />
wird. Ich weiß aber auch, dass<br />
Österreich mit seiner Verfassung vom<br />
Föderalismus her, aber auch von der<br />
Autonomität eine Vorbildfunktion hat.<br />
In Deutschland etwa haben im Föderalbereich<br />
die Bundesländer etwas mehr<br />
Kompetenzen als bei uns, aber die<br />
Gemeinden haben erheblich weniger
»<br />
Rechte als die österreichischen. Unsere<br />
Gemeinden können sehr selbstständig<br />
agieren. Letztlich entscheiden bei uns<br />
ein Bürgermeister und sein Gemeinderat,<br />
wie sein Dorf und sein Gemeindegebiet<br />
aussehen, ein Bürgermeister der<br />
eben auch hautnah gewählt wird.<br />
Stichwort „ländlicher Raum“. Die<br />
Ausdünnung der Infrastruktur ist ein<br />
heißes Thema in den letzten Monaten<br />
gewesen. Wie beurteilen Sie diese<br />
Diskussion?<br />
Prokop: Das ist natürlich unheimlich<br />
breit, man muss die Möglichkeiten<br />
sehen. Der ländliche Raum ist nicht der<br />
ländliche Raum, es gibt sehr viele<br />
unterschiedlich Situationen. Strukturveränderungen<br />
hat es immer gegeben<br />
und wird es auch weitergeben, es muss<br />
natürlich Aufmerksamkeit der Politik<br />
sein, dass der Lebensraum der Menschen<br />
erhalten wird. Dazu gehört der<br />
ländliche Raum- und die Lebensqualität<br />
im ländlichen Raum ist natürlich in vieler<br />
Hinsicht viel lebenswerter wenn<br />
man allen Umfragen entspricht, nicht<br />
umsonst hat Niederösterreich rund um<br />
Wien einen gewaltigen Zuzug.<br />
In vielen ländlichen Räumen verzeichnen<br />
wir durchaus bemerkenswerte<br />
Aufschwünge. Beispiel dafür sind etwa<br />
Gemeinden, wo plötzlich Industrieparks<br />
wachsen, weil die Verkehrsstränge<br />
dort passen. Dann gibt es<br />
andere Regionen, die vor wenigen Jahren<br />
noch eine große Grundindustrie<br />
gehabt haben, die heute in der Form<br />
nicht mehr vorhanden ist, weil sich die<br />
Rahmenbedingungen geändert haben.<br />
Grundsätzlich ist festzustellen, dass der<br />
ländliche Raum ein sehr lebenswerter<br />
Raum ist. Das beweisen uns alle Stati-<br />
Die diesbezüglichen Evaluierungen der<br />
Gemeinden sind ja, besonders im Hinblick<br />
auf den Kostenaufwand, nicht wegzudiskutieren,<br />
hier müssen wir auf jeden Fall eine<br />
Verbesserung andenken.<br />
«<br />
... über das Aufliegen der Wählerverzeichnisse<br />
(im Gespräch mit Walter Zimper jun. (links) und Daniel<br />
Kosak vom Österreichischen Gemeindebund)<br />
stiken. Die Gestaltungsmöglichkeiten<br />
sind hoch, der Wohlfühlfaktor ist noch<br />
höher. Für viele Familien ist die Devise<br />
„small is beautiful“, man schätzt die<br />
Vorteile dieses Lebensraums.<br />
Die infrastrukturellen Veränderungen<br />
sind aber unübersehbar, Postämter<br />
und Gendarmerieposten werden<br />
zunehmend geschlossen, verliert der<br />
ländliche Raum dadurch nicht an<br />
Attraktivität?<br />
Prokop: Natürlich hat sich manches<br />
verändert und man muss da die Strukturen<br />
schon<br />
anpassen.<br />
Kriminalitätsbekämpfung<br />
findet beispielsweise<br />
heute auf<br />
ganz anderem<br />
Niveau<br />
statt als<br />
früher. Dazu<br />
bedarf es<br />
moderner Ausrüstung und technischer<br />
Ausstattung. Der Gendarm am Fahrrad<br />
wird da nicht mehr hinpassen. Ich<br />
kann ihm dann schon auch noch das<br />
Moped geben und das Motorrad und<br />
das Auto, aber es wird auch nicht passen<br />
weil die organisierte Kriminalität<br />
rund um die Uhr und örtlich sehr flexibel<br />
agiert. Für die Bekämpfung dieser<br />
neuen Herausforderungen und Methoden<br />
brauche ich eine mobile, schlagkräftige<br />
und gut ausgerüstete Exekutive<br />
sowie organisierte Struktur, die<br />
einfach eine andere Dimension hat, als<br />
die bisherige.<br />
Es ist aber auch klar, dass die Reformbewegung<br />
der Sicherheitseinrichtungen<br />
nun abgeschlossen ist.<br />
Mit der Zusammenführung<br />
von Polizei<br />
und Gendarmerie wird<br />
keine Inspektion,<br />
früher hieß es Posten,<br />
mehr geschlossen werden.<br />
Die nun vorhandene<br />
Struktur wollen<br />
und werden wir behalten,<br />
weil einfach auch<br />
die Präsenz wichtig ist.<br />
Einen Polizisten zu<br />
sehen, ist auch eine<br />
wichtige Form des<br />
Sicherheitsgefühls.<br />
Welche zwingenden<br />
Bestandteile hat aus<br />
Ihrer Sicht die<br />
Daseinsvorsorge?<br />
Interview<br />
Prokop: Das ist natürlich im Rahmen<br />
dieser ganzen EU Richtlinien und EU-<br />
Programme ein sehr breites Feld, das<br />
geht von der Wasserversorgung, über<br />
den Strom bishin zu Entsorgungsbereichen.<br />
Auch Gesundheit, Altenpflege,<br />
Kinderbetreuung, Bildung das alles sind<br />
Bestandteile der Daseinsvorsorge, - das<br />
ist ein wirklich unheimlich breiter<br />
Bereich, den man sicherlich nicht einheitlich<br />
unter einen Deckel stecken<br />
kann. Und das ist das, was wir auf<br />
europäischer Ebene sehr darauf achten<br />
müssen, dass Daseinsvorsorge z. B nicht<br />
» Gemeinde ist für mich dort, wo ich<br />
zuhause bin. Ohne Gemeinden gibt<br />
es kein Leben, keine Wirtschaftskraft,<br />
keinen sozialen Zusammenhalt, keine<br />
Sicherheit. Die Gemeinden sind<br />
«<br />
tragende Elemente des Staates.<br />
... über die Bedeutung der Gemeinden<br />
mit einem Mehrheitsforum diktiert werden<br />
kann, denn wir wollen uns sicherlich<br />
nicht die Form unserer Kinderbetreuung<br />
in Österreich diktieren lassen,<br />
von einer Mehrheit die einen ganz<br />
einen anderen Familienbegriff hat oder<br />
die Altenbetreuung, die selbst in den<br />
Bundesländern verschieden ist, Daseinsvorsorge<br />
muss immer möglichst nah bei<br />
den Menschen stattfinden, weil verschiedene<br />
Menschen naturgemäß auch<br />
verschiedene Grundbedürfnisse haben.<br />
Ist das niederösterreichische Modell<br />
der Gesundheitsversorgung – hier hat<br />
ja kürzlich das Land nahezu alle<br />
Spitäler übernommen – ein Modellprojekt<br />
für andere Bundesländer?<br />
Prokop: Ich halte es für ein unheimlich<br />
spannendes Modell, um eine wirkliche<br />
Kostenwahrheit zustande zu bringen.<br />
Das niederösterreichische Modell ist<br />
aus Bereichen gewachsen. Wir haben in<br />
NÖ schnell festgestellt, dass daraus<br />
natürlich auch ein gewisser Versorgungsauftrag<br />
entsteht. Dieser Auftrag<br />
muss sich am Bedarf jeweiligen regionalen<br />
Raumes orientieren und sicherstellen,<br />
dass alle relevanten Leistungen<br />
für jeden Bewohner möglichst gleich<br />
gut erreichbar sind. Gleichzeitig sollen<br />
nicht zwei im gleichen Bereich hochspezialisierte<br />
Spitäler örtlich zu nahe<br />
beieinander sein. Dieses System funktioniert<br />
nur dann, wenn man einen<br />
Raster erstellt, welche vorhandenen<br />
Möglichkeiten und welche Notwendigkeiten<br />
es gibt. Die Trägerschaft der<br />
Spitäler ist dabei nicht der entschei-<br />
KOMMUNAL 21
Interview<br />
dende Punkt. Die Träger hatten bisher<br />
sehr unterschiedliche Umgangsweisen,<br />
auch mit ihren Budgets. Hier war der<br />
Weg einer einheitlichen Vorgangsweise<br />
sicher die gescheiteste Option. Natürlich<br />
muss man sich das jetzt<br />
anschauen, das Konstrukt ist ja noch<br />
nicht fertig, das ist noch immer in<br />
Bewegung und ich glaube einfach, dass<br />
das eine absolute Machbarkeit ist, es<br />
darf aber natürlich auch nicht in einem<br />
überbordenden Zentralismus enden.<br />
Frau Ministerin, eines der dringendsten<br />
Anliegen der Gemeinden ist die<br />
Frage der Auflage der Wählerverzeichnisse.<br />
Können die Gemeinden hier mit<br />
Ihrer Unterstützung rechnen?<br />
Prokop : Ich habe hier die Argumentation<br />
der Gemeindevertreter aufgenommen<br />
und kümmere mich um diese<br />
Frage. Die diesbezüglichen Evaluierungen<br />
der Gemeinden sind ja, besonders<br />
im Hinblick auf den Kostenaufwand,<br />
nicht wegzudiskutieren, hier müssen<br />
wir auf jeden Fall eine Verbesserung<br />
andenken.<br />
Vor kurzem haben neue Verhandlungen<br />
zur Verwaltungsreform begonnen,<br />
wie sehen Sie hier die Rolle der<br />
Gemeinden?<br />
Prokop: Bei der Verwaltungsreform<br />
stehen uns noch eine Menge Aufgaben<br />
bevor. Ich gebe zu, dass hier in den<br />
letzten Monaten ein wenig Sand ins<br />
Getriebe gekommen ist, aber wir arbeiten<br />
hart daran, hier Bewegung in die<br />
Verhandlungen zu bringen. Die<br />
Gemeinden sind in dieser Diskussion<br />
natürlich ein wichtiger Faktor. Wir werden<br />
sehr aufmerksam die Vorschläge<br />
und Wortmeldungen der Gemeindevertreter<br />
anschauen und prüfen.<br />
Zum Abschluss noch eine persönliche<br />
Frage: Sie sind ja in relativ hoher<br />
Geschwindigkeit in Ihr neues Amt<br />
berufen worden. Gefällt Ihnen Ihr<br />
Job oder gibt es Momente, in denen<br />
Sie Ihre Zusage bereuen?<br />
Prokop (lachend): Sie haben recht, ich<br />
bin da regelrecht hineingeplatscht, es<br />
ist aber eine wahnsinnig spannende<br />
Aufgabe, die mir zum Großteil gefällt,<br />
manchmal gefällt sie mir aber auch<br />
nicht, ich denke, dass das in jedem<br />
Beruf so ist. Ich habe Entscheidungen<br />
zu treffen, die nicht immer populär<br />
sind, das ist aber Teil des Berufsrisikos<br />
und war meine freie Entscheidung.<br />
Eins kann ich jedenfalls mit Sicherheit<br />
sagen, fad wird mir nicht.<br />
Das Interview führten Walter Zimper<br />
jun. und Daniel Kosak.<br />
22 KOMMUNAL<br />
Foto: Karl von Vogelsang-Institut<br />
KOMMUNAL-Sonderausgabe zum Jubiläumsjahr 2005<br />
Mitmachen<br />
Sinnbild eines freien Staates:<br />
Die neue Gardemusik des<br />
Österreichischen Bundesheeres<br />
führt eine Parade des<br />
Österreichischen Heeres,<br />
damals „Provisorische<br />
Grenzschutzabteilung“ am<br />
26. September 1955 über<br />
den Ballhausplatz.<br />
Was 1955 im Europa des kalten<br />
Krieges völlig undenkbar<br />
schien, trat in eben diesem<br />
Jahr in Österreich ein: Die Sowjetunion<br />
räumte ein – mit dem Blut der eigenen<br />
Soldaten bezahltes – Territorium wieder<br />
und entließ einen jungen demokratischen<br />
Staat in die Unabhängigkeit:<br />
Österreich war frei.<br />
Möglich gemacht wurde dieses epochale<br />
Ereignis einerseits durch die<br />
guten Kontakte nach Moskau, den<br />
guten Namen, den beispielsweise Dr.<br />
Karl Renner bei Josef Stalin hatte.<br />
Andererseits half uns damals eine Tatsache,<br />
die seit 1919 immer wieder zu<br />
Rufen nach einem Anschluß an<br />
Deutschland geführt hatten: Österreich<br />
war so klein, dass niemand bei den<br />
Aliierten Bedenken hatte.<br />
Zwei Bedingungen gab es trotzdem:<br />
Die Sowjets wollten von Österreich<br />
eine echte und aufrichtige Neutralität,<br />
und die West-Aliierten – allen voran<br />
die Amerikaner – wünschten, dass<br />
Österreich seine Grenzen auch<br />
militärisch schütze.<br />
Und so kam es 1955 zu zwei historischen<br />
Begebenheiten: Die Aliierten<br />
hielten im April eine letzte große<br />
Wachablöse auf dem Wiener Heldenplatz<br />
ab und bereits im September<br />
paradierte zu den Klängen des „Hochund<br />
Deutschmeister Marsches“ das<br />
Die letzte feierliche Wachablöse<br />
der Aliierten auf<br />
dem Wiener Heldenplatz<br />
fand am 30. April 1955<br />
statt. Mit diesem Ereignis<br />
endete praktisch die Besetzung<br />
Österreichs durch die<br />
Aliierten, nun übernahm<br />
die Bundesregierung wieder<br />
„das Kommando im<br />
Staat“. (links)<br />
Österreichische Bundeheer über den<br />
selben Platz.<br />
KOMMUNAL widmet seine Oktober-<br />
Ausgabe all Jenen, die das Jahr 1945<br />
feiern, oder das Jahr 1955, an dem die<br />
Besatzer, die als Befreier gekommen<br />
waren, abzogen. Und wir widmen<br />
diese Ausgabe auch dem Jahr 1995,<br />
in dem Österreich aus freien Stücken<br />
der Europäischen Union beitrat, um<br />
Teil eines größeren und friedlichen<br />
Europas zu sein.<br />
Mag. Hans Braun<br />
Die Sonderausgabe<br />
KOMMUNAL als offizielles<br />
Organ des Österreichischen<br />
Gemeindebundes widmet seine<br />
Oktober-Ausgabe dem<br />
Jubiläumsjahr 2005 – die<br />
Gemeinden können dazu ihre<br />
Veranstaltungen in<br />
KOMMUNAL einer breiten<br />
Öffentlichkeit präsentieren.<br />
Meldungen bitte an:<br />
Mag. Hans Braun,<br />
Löwelstraße 6, PF 201,<br />
1014 Wien,<br />
Tel: 01/532 23 88 - 16<br />
Fax: 01/532 23 77<br />
E-Mail:<br />
hans.braun@kommunal.at<br />
Web: www.kommunal.at<br />
Foto: Österreichisches Staatsarchiv
„Willkommen im Burgenland“ – die<br />
Gastfreundschaft in Österreichs jüngstem<br />
Bundesland ist sprichwörtlich.<br />
Oberwart: Das Südburgenland ist gerüstet<br />
2000 Mandatare und ein<br />
uraltes Kulturland<br />
Die Gegend um den südburgenländischen<br />
Zentralort Oberwart weist eine<br />
jahrtausendalte Geschichte auf. Spuren<br />
einer ersten Besiedlung finden sich hier<br />
und auch im Nordburgenland aus der<br />
Zeit der Mittelsteinzeit (Mesolithikum,<br />
10.000 bis 6000 v.Chr.).<br />
Mt der Eingliederung Pannoniens in das<br />
Römische Reich (um Christi Geburt)<br />
begann für dieses Gebiet eine Zeit der<br />
Hochblüte. Aber schon ab dem Jahr 200<br />
nach Christi begann die Macht Roms zu<br />
schwinden und vermehrte Einfälle von<br />
Germanen und Hunnen machten den<br />
bewohnern zu schaffen.<br />
1327 wird Oberwart erstmals urkundlich<br />
erwähnt – Karl Robert von Anjou betraut<br />
Nikolaus von Oberwart mit der Neuorganisation<br />
der Wart. Die Grenzwächter<br />
sollten den Grenzstreifen zwischen den<br />
Burgen Bernstein und Güssing beobachten,<br />
ein Herannahen des Feindes (in diesem<br />
Fall die Österreicher) so schnell als<br />
möglich dem König berichten sowie den<br />
feindlichen Durchmarsch verhindern.<br />
Im 19. Jahrhundert zogen die Schlaininger<br />
Juden nach Oberwart, hier boten<br />
sich für sie mehr Lebensmöglichkeiten.<br />
Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert<br />
wurden nomadisierende Zigeuner<br />
sesshaft gemacht.<br />
Oberwart im winterlichen Nebel.<br />
Zwei sportliche Bürgermeister beim<br />
„Oberwarter Kriterium“ im Sommer<br />
<strong>2004</strong>: Oberwarts Gerhard Pongracz (im<br />
gelben Shirt) und sein Unterwarter Kollege<br />
Josef Horvath (rechts).<br />
1841 wurde Oberwart zur Marktgemeinde<br />
erhoben. Die „österreichische<br />
Geschichte Oberwarts begann 1919:<br />
Die Siegermächte entschlossen nach<br />
langen Verhandlungen, in dem am 10.<br />
September 1919 unterzeichnetem Friedensvertrag<br />
von Saint-Germain en Laye<br />
das Burgenland an Österreich anzuschließen.<br />
Das fand vor allem unter der ungarischen<br />
Bevölkerung nicht unbedingt<br />
Zuspruch. Am 4. Oktober 1921 erließ<br />
Paul von Prónay in Oberwart eine Proklamation,<br />
in der er unter Berufung auf<br />
den Trianoner Friedensvertrag den<br />
Staat „Leitha-Banat“ (Lajtabánság) ausrief.<br />
Dieser neue „Staat“ war aber nicht<br />
lebensfähig und verschwand schon<br />
nach ein paar Wochen. Am 26. November<br />
1921 wurde Oberwart durch Österreich<br />
endgültig in Besitz genommen.<br />
Heute hat Oberwart einen guten Ruf als<br />
Einkaufs- und Messestadt: Seit 1971<br />
wird die INFORM jedes Jahr veranstaltet,<br />
mit über 400 Ausstellern und mehr<br />
als 100.000 Besuchern die größte Publikumsmesse<br />
im Burgenland. Aber auch<br />
zur Schulstadt konnte sich Oberwart<br />
entwickeln.<br />
Mehr Informationen unter<br />
www.oberwart.at<br />
Gemeindetag 2005<br />
Österreichischer Gemeindetag<br />
2005 – Oberwart<br />
Das Programm<br />
Donnerstag, 2. Juni 2005<br />
10.00 Uhr Empfang der Teilnehmer am<br />
Messegelände Oberwart (Gratisparken<br />
möglich)<br />
<strong>11</strong>.00 Uhr Begrüßung der Delegierten<br />
durch den Präsidenten des Österreichischen<br />
Gemeindebundes Bgm. Helmut<br />
Mödlhammer und<br />
des Präsidenten<br />
des SozialdemokratischenGemeindevertreterverbandes<br />
LAbg.<br />
Bgm. Ernst Schmid<br />
sowie Gemeindereferent<br />
LHStv. Mag.<br />
Franz Steindl<br />
12.30 Uhr Abfahrt<br />
zu den einzelnen<br />
Ausflugszielen<br />
18.30 Uhr Abendprogramm<br />
in der Messehalle Oberwart<br />
(Bustransfer)<br />
19.30 Uhr Begrüßung durch die Präsidenten<br />
AR Bgm. Leo Radakovits und<br />
LAbg. Bgm. Ernst Schmid<br />
Freitag 3. Juni 2005<br />
9.30 Uhr Beginn der Festveranstaltung<br />
in der Informhalle Oberwart unter dem<br />
Motto „Gemeinden: Bausteine der<br />
Republik – Motoren der Regionen“.<br />
Der geplante Ablauf: Eröffnung des 52.<br />
Österreichischen Gemeindetages durch<br />
den Präsidenten des Österreichischen<br />
Gemeindebundes Bgm. Helmut Mödlhammer,<br />
Begrüßung der Teilnehmer<br />
durch den Bürgermeister von Oberwart<br />
LAbg. Bgm. Gerhard Pongracz,<br />
Grußworte des Österreichischen Städtebundes<br />
von Bgm. Ing. Peter Nemeth,<br />
Landeshauptmanns des Burgenlandes<br />
Hans Niessl, Europaminister Eberhard<br />
Sinner aus Bayern und des Bundespräsidenten<br />
Dr. Heinz Fischer.<br />
Das Hauptreferat des Tages hält der<br />
Bundesministers für Wirtschaft Dr.<br />
Martin Bartenstein.<br />
Im Anschluß daran werden Ehrungen<br />
vorgenommen und Präsident Bgm. Helmut<br />
Mödlhammer hält die<br />
Schlußworte.<br />
Voraussichtliches Ende: 12.30 Uhr<br />
Moderation: Feri Tschank<br />
KOMMUNAL 23
Europa<br />
Die im Jahre 2000 vom Europäischen<br />
Rat beschlossene und nach<br />
dem damaligen Ort der Sitzung<br />
benannte Lissabon-Agenda soll<br />
dazu dienen, Europa bis zum Jahr<br />
2010 zum wettbewerbsfähigsten,<br />
wissensbasierten Wirtschaftsraum<br />
der Welt zu machen.<br />
Europas Wirtschaft will 2012 die wettbewerbsfähigste der Welt sein<br />
Auf nach Lissabon<br />
Die neue Kommission hat sich die Wiederbelebung des Lissabon-Prozesses ganz<br />
groß auf die Fahnen geschrieben. Ein KOMMUNAL-Bericht vom Frühjahrsgipfel der<br />
Staats- und Regierungschefs, der Mitte März in Brüssel ganz im Zeichen von Wachstum<br />
und Beschäftigung stand.<br />
◆ Mag. Daniela Fraiss<br />
Auf diesem Europäischen Rat einigten<br />
sich die Gipfelteilnehmer, unter ihnen<br />
auch Bundeskanzler Schüssel, in den<br />
nächsten drei Jahren besondere Anstrengungen<br />
auf nationaler Ebene zu unternehmen.<br />
Um Wachstum und Beschäftigung<br />
anzukurbeln sollen allenfalls auch<br />
nationale Lissabon-Koordinatoren bestellt<br />
werden.<br />
Die nationalen Reformprogramme sollen<br />
im Idealfall in Zusammenarbeit mit den<br />
Parlamenten, den regionalen und lokalen<br />
Gebietskörperschaften und den Sozialpartnern<br />
und Vertretern der Zivilgesellschaft<br />
erarbeitet werden und nach drei<br />
Jahren einer Revision unterzogen werden.<br />
Die Europäische Kommission wird<br />
als Gegenstück zu diesen einzelstaatlichen<br />
Programmen ein europäisches<br />
◆ Mag. Daniela Fraiss ist Leiterin<br />
des Gemeindebund-Büros in<br />
Brüssel<br />
24 KOMMUNAL<br />
Lissabon-Programm erstellen, das sämtliche<br />
Maßnahmen auf Gemeinschaftsebene<br />
umfasst. Außerdem wird sie die<br />
Umsetzung der nationalen Programme<br />
beobachten und bewerten, anhand dieser<br />
Bewertung wiederum wird der Europäische<br />
Rat aus der Sicht der Staats- und<br />
Regierungschefs Bilanz ziehen.<br />
Die jährliche Überprüfung und Bewertung<br />
soll letztlich tatsächliche Fortschritte<br />
garantieren, wobei von einer offiziellen<br />
Wertung abgesehen wird.<br />
Ob es den Mitgliedstaaten gelingt, sich<br />
attraktivere Bezeichnungen für dieses<br />
Programm einfallen zu lassen, bleibt<br />
abzuwarten. Mit dem Begriff „Lissabon-<br />
Agenda“ können die meisten Bürger<br />
Europas auch fünf Jahre nach dessen Einführung<br />
nämlich noch immer nichts<br />
anfangen.<br />
Die Ziele<br />
◆ Steigerung der<br />
europäischen Wettbewerbsfähigkeit<br />
durch<br />
Schaffung eines besserenUnternehmensklimas,<br />
leistungsstarke<br />
Kommunikations- und<br />
Transportsysteme und<br />
höhere Forschungsausgaben.<br />
◆ Mehr Beschäftigung<br />
durch Liberalisierung<br />
Europa kann derzeit<br />
dem wirtschaftlichen<br />
Vergleich mit den USA<br />
nicht standhalten und ist<br />
vom Ziel, die USA als<br />
wettbewerbsfähigste<br />
Wirtschaft im Jahr 2010<br />
abzulösen, meilenweit<br />
entfernt.<br />
der Dienstleistungsmärkte, bessere Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf, höhere<br />
Ausbildungsstandards.<br />
Weitere Initiativen<br />
◆ Das Grünbuch der Europäischen Kommission<br />
zur demographischen Entwicklung,<br />
wo auf die Bevölkerungsentwicklung<br />
der nächsten 50 Jahre und die<br />
damit verbundenen Folgen für Wirtschaft<br />
und soziale Sicherungssysteme<br />
aufmerksam gemacht wird. Wenn der<br />
derzeitige Geburtentrend anhält, prognostiziert<br />
das Grünbuch einen gesamteuropäischen<br />
Bevölkerungsrückgang ab<br />
dem Jahr 2025. Das Ungleichgewicht<br />
zwischen erwerbstätiger Bevölkerung<br />
und Bevölkerung in Abhängigkeitsverhältnissen<br />
würde dann<br />
im Jahr 2030 ein Verhältnis<br />
von 66 zu 34<br />
Prozent zugunsten der<br />
abhängigen Bevölkerungsgruppen(zwischen<br />
0 und 14 Jahren<br />
und über 65 Jahren)<br />
ausmachen.<br />
◆ Mitteilung zur Besseren<br />
Rechtssetzung,<br />
wonach die Folgenabschätzung<br />
von Gesetzgebungsverfahrenverbessert<br />
werden soll<br />
und insbesondere die<br />
Foto: EC 2000
wirtschaftlichen, sozialen und umweltbezogenen<br />
Auswirkungen genauer<br />
geprüft werden sollen.<br />
Die Akteure<br />
◆ Ein tatsächlicher Erfolg kann sich nur<br />
einstellen, wenn sämtliche Akteure tätig<br />
werden und wenn auch die nötigen Mittel<br />
zum Einsatz<br />
kommen. Forschungsausgaben<br />
erhöhen sich<br />
nicht von allein,<br />
das Ausbildungsniveau<br />
passt sich<br />
nicht von selbst<br />
an internationale<br />
Bedürfnisse an<br />
und die Vereinbarkeit<br />
von Familie<br />
und Beruf ist<br />
zwar ein hehres<br />
Ideal, ohne entsprechendeInfrastruktur<br />
und<br />
finanzielle Unterstützung<br />
aber<br />
nicht umsetzbar.<br />
◆ Um Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum<br />
zu stärken, bedarf es mehr, als eines<br />
Beschlusses im Rahmen eines europäischen<br />
Gipfels. Nationale Aktionen sind<br />
gefragt, insbesondere sind die nationalen<br />
Gesetzgeber aufgerufen, ein unternehmens-<br />
und investitionsfreudiges Klima zu<br />
schaffen, dabei aber nicht auf soziale und<br />
gesellschaftliche Bedürfnisse der Arbeitnehmer<br />
zu vergessen.<br />
◆ In Österreich werden bei entsprechender<br />
Umsetzung dieses Vorhabens auf<br />
jeden Fall auch die Kommunen gefordert<br />
sein, diese gehen – wie das Beispiel der<br />
innovativen Gemeinden zeigt – jedoch in<br />
vielen Fällen bereits mit Vorbildwirkung<br />
voran.<br />
In Österreich werden<br />
bei entsprechender<br />
Umsetzung ... auf<br />
jeden Fall auch die<br />
Kommunen gefordert<br />
sein, diese gehen –<br />
Beispiel „Innovativste<br />
Gemeinde“ – jedoch<br />
in vielen Fällen bereits<br />
mit Vorbildwirkung<br />
voran.<br />
Die Lissabon-Agenda<br />
Die im Jahre 2000 vom Europäischen<br />
Rat beschlossene und nach<br />
dem damaligen Ort der Sitzung<br />
benannte Lissabon-Agenda soll<br />
dazu dienen, Europa bis zum Jahr<br />
2010 zum wettbewerbsfähigsten,<br />
wissensbasierten Wirtschaftsraum<br />
der Welt zu machen.<br />
Aufgrund der Versäumnisse der<br />
letzten Jahre ist der Europäische<br />
Rat nun offiziell von diesem Ziel<br />
abgegangen, aufgegeben wird die<br />
Initiative dennoch nicht. Bis zum<br />
Jahr 2010 sollen anhand nationaler<br />
Dreijahresstrategien neue<br />
Impulse gesetzt werden.<br />
Europa zählt heute 456 Millionen Einwohner.<br />
Doch während unsere Bevölkerung<br />
um 20 Prozent angewachsen ist und<br />
wir nun der weltweit größte Wirtschaftsraum<br />
mit einem beispiellosen Potenzial in<br />
den Bereichen Humanressourcen und<br />
Vielfalt sind, hat unser Wohlstand nur um<br />
fünf Prozent zugenommen, und die<br />
sozialen und wirtschaftlichen Disparitäten<br />
zwischen unseren Städten und Regionen<br />
sind heute größer als je zuvor. 336<br />
Milliarden Euro sind erforderlich, um<br />
dieses Ungleichgewicht zu beseitigen,<br />
d.h. über sieben Jahre hinweg 0,41 Prozent<br />
des BNE der EU, die mit Hilfe der<br />
europäischen Kohäsionspolitik auf die 27<br />
Mitgliedstaaten verteilt werden sollen.<br />
Da der Druck auf die nationalen Regierungen<br />
wächst, die zunehmenden gesellschaftlichen<br />
und wirtschaftlichen Probleme<br />
der Einzelstaaten zu lösen, muss<br />
jeder Euro Steuergeld, der in das europäische<br />
Projekt fließt, als eine effiziente und<br />
Infos aus erster Hand<br />
Diese Seite ist gestaltet und<br />
autorisiert durch:<br />
Rue Belliard 101, B-1040 Brüssel<br />
Tel: 0032/2/282 22<strong>11</strong><br />
Fax: 0032/2/ 282 2325<br />
Web: www.cor.eu.int/de<br />
Ausschuss der Regionen<br />
Politische Herausforderungen 2007 – 2013<br />
Unsere<br />
gemeinsame<br />
Zukunft bauen<br />
Um die politischen Herausforderungen anzugehen, sind<br />
2007-2013 ausreichende Haushaltsmittel für die Städte<br />
und Regionen der erweiterten Union erforderlich.<br />
In KOMMUNAL erläutert Sir Albert Bore vom Ausschuss<br />
der Regionen (AdR) die Kernaussagen seines Berichts.<br />
effektive Ausgabe und eine nutzbringende<br />
Investition gerechtfertigt werden<br />
können. In den beiden vorangegangenen<br />
Zeiträumen der Finanziellen Vorausschau<br />
der EU hat<br />
sich der<br />
Bereich<br />
Kohäsionspolitik<br />
des<br />
EU-Haushalts<br />
als<br />
wirksames<br />
und effizientes<br />
Instrument<br />
erwiesen,<br />
das das<br />
Leben der<br />
Menschen,<br />
ihr Lebensumfeld<br />
und ihre<br />
Zukunftsaussichten verändert hat. Die<br />
Kohäsionspolitik hat sich als eine Politik<br />
profiliert, mit der die Ziele des nachhaltigen<br />
Wachstums und der Wettbewerbsfähigkeit,<br />
die sich Europa gesetzt hat und<br />
die der wichtigste Ansporn für den Binnenmarkt<br />
sind, erreicht werden können.<br />
Wenn Europa das<br />
Potenzial seiner Kohäsionspolitik<br />
im Zeitraum<br />
2007–2013 zurückfährt,<br />
verurteilt es seine Städte<br />
und Regionen, die gegenwärtig<br />
den anderen hinterherhinken,<br />
auf Dauer zur<br />
Schlusslichtposition.<br />
Wenn Europa das Potenzial seiner Kohäsionspolitik<br />
im Zeitraum 2007-2013<br />
zurückfährt, verurteilt es seine Städte und<br />
Regionen, die gegenwärtig den anderen<br />
hinterherhinken, auf Dauer zu einer<br />
Schlusslichtposition. Den neuen Mitgliedstaaten<br />
können wir zwar für die Jahre<br />
2007-2013 im Rahmen der Kohäsionspo-<br />
KOMMUNAL 25
Ausschuss der Regionen<br />
litik Fördermittel in Höhe von vier Prozent<br />
ihres jeweiligen BSP garantieren,<br />
doch müssen wir auch deutlich sagen,<br />
dass ihnen nicht mehr dieselben Möglichkeiten<br />
zur Vollendung<br />
ihrer<br />
Transformation<br />
bis 2014 zur Verfügung<br />
stehen<br />
werden, wenn die<br />
Finanzierungskapazität<br />
der<br />
Kohäsionspolitik<br />
heute durch eine<br />
geschrumpfte<br />
Finanzielle<br />
Vorausschau<br />
gefährdet wird.<br />
Eine Gefährdung<br />
der Möglichkeiten<br />
der Kohäsionspolitik bedeutet, dass nachhaltige<br />
Entwicklung und Wachstum<br />
unmöglich gemacht und so die Stabilität,<br />
die Sicherheit und der Wohlstand,<br />
die uns der Binnenmarkt<br />
bietet, unterhöhlt werden.<br />
Eine Gefährdung<br />
der Möglichkeiten<br />
der Kohäsionspolitik<br />
bedeutet, dass nachhaltige<br />
Entwicklung<br />
und Wachstum<br />
unmöglich gemacht<br />
werden.<br />
Drei Lager<br />
Aufgrund ihrer Meinungsverschiedenheiten<br />
über die Kommissionsvorschläge<br />
zur Finanziellen<br />
Vorausschau 2007 – 2013<br />
stehen sich gegenwärtig die<br />
Regierungen der Mitgliedstaaten<br />
im Rat in drei Lagern gegenüber.<br />
Bis zum Beginn des britischen<br />
Ratsvorsitzes, also vor<br />
Ende Juni, müssen sie eine Einigung<br />
erzielen. Die eine Gruppe<br />
besteht aus den Nettozahler-Mitgliederstaaten,<br />
die konsequent für eine<br />
Obergrenze von ein Prozent des BNE für<br />
die Finanzielle Vorausschau eingetreten<br />
sind. Die zweite Gruppe spricht sich für<br />
die ausgewogenen Vorschläge der Kommission,<br />
d.h. eine Obergrenze von 1,14<br />
Prozent, aus, die vom AdR als Mindestvoraussetzung<br />
für die Erreichung der politischen<br />
Ziele unterstützt wird. Schließlich<br />
gibt es noch jene Regierungen, die stets<br />
◆ Sir Albert<br />
Bore ist Erster<br />
Vizepräsident des AdR und<br />
Berichterstatter zur Finanziellen<br />
Vorausschau 2007-2013<br />
26 KOMMUNAL<br />
der Auffassung gewesen sind, dass mehr<br />
Europa unmöglich mit weniger Geld zu<br />
erzielen ist und dass die politischen Aufgaben<br />
nur bei einer Obergrenze von 1,24<br />
Prozent erfüllt werden können.<br />
In der letzten Zeit haben sich bei den Diskussionen<br />
Verschiebungen zwischen diesen<br />
Gruppen abgezeichnet. In meinem<br />
Entwurf der Ausschussstellungnahme<br />
habe ich Mittel und Wege vorgeschlagen,<br />
wie Europas Städte und Regionen ihre<br />
Regierungen ermutigen können, sich auf<br />
unsere einvernehmliche Position einer<br />
1,14 Prozent-Obergrenze hinzubewegen.<br />
Bleiben die Ausgaben für die GAP (ohne<br />
die Ausgaben für die Entwicklung des<br />
ländlichen Raumes) bei den Verhandlungen<br />
im Rat als einziger Haushaltsbereich<br />
gegen Kürzungen geschützt, so werden<br />
alle anderen Politikbereiche von Streichungen<br />
bedroht sein, wenn nicht bis<br />
Ende Juni eine Einigung erzielt wird –<br />
und welche Regierung kann das Risiko<br />
auf sich nehmen, die<br />
Verantwortung dafür<br />
mitzutragen, dass<br />
künftige Politikmaßnahmen,<br />
für die sie<br />
sich selbst als Teil<br />
ihres nationalen<br />
Interesses ausgesprochen<br />
hat, geopfert<br />
werden? Da der<br />
Druck seitens der<br />
Kommission und<br />
innerhalb des Rates<br />
wächst, eine Kompromisslösung<br />
zu<br />
finden, irgendwo<br />
zwischen ein und<br />
1,14 Prozent des<br />
BNE, bin ich der festen Überzeugung,<br />
dass Argumente für eine kontinuierliche<br />
finanzielle Unterstützung dieser einzelstaatlichen<br />
Politikinteressen und -ziele<br />
das einzige Mittel sind, die Positionen der<br />
Mitgliedstaaten hin zu einer Obergrenze<br />
von 1,14 Prozent zu bewegen. Im Ergebnis<br />
werden diese Argumente den nach<br />
wie vor empfindlichsten Haushaltsbereich<br />
stärken: die Kohäsionspolitik und die<br />
darin enthaltenen Beiträge zur Stärkung<br />
der Wettbewerbsfähigkeit im Interesse<br />
von Wachstum und Beschäftigung.<br />
Es liegt im Interesse aller europäischen<br />
Städte und Regionen, ihren Regierungen<br />
bis Juni zu zeigen, wie die europäische<br />
Kohäsionspolitik Wettbewerbsfähigkeit,<br />
Wachstum und Beschäftigung gestärkt<br />
hat und wie groß ihr Potenzial ist, die<br />
wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage<br />
der EU-Mitgliedstaaten in den kommenden<br />
sieben Jahren weiter zu verbessern.<br />
Es liegt im Interesse<br />
aller europäischen<br />
Städte und<br />
Regionen, ihren<br />
Regierungen bis<br />
Juni zu zeigen, wie<br />
groß das Potenzial<br />
der europäische<br />
Kohäsionspolitik ist.<br />
Dieser Bericht ist auch im Newsletter des<br />
AdR unter www.cor.eu.int nachzulesen.<br />
Vor allem die beiden EuGH-Urteile<br />
vom Jänner 2005 und ein neu von<br />
der EU-Kommission eingeleitetes<br />
Verfahren gegen eine Gemeinde in<br />
Deutschland wurden vom gemeinsam<br />
tagenden Gremium des Deutschen<br />
Städte- und Gemeindebundes und des<br />
Österreichischen Gemeindebundes massiv<br />
kritisiert. Zur Erinnerung: In einem<br />
Grundsatzurteil vom <strong>11</strong>. Januar 2005<br />
(Internet: http://europa.eu.int/cj/<br />
de/index.htm) hat der EuGH 1 entschieden,<br />
dass Kommunen das Vergaberecht<br />
auch dann anwenden müssen, wenn sie<br />
Aufträge an die von ihnen beherrschten<br />
Unternehmen mit privater Beteiligung<br />
vergeben. KOMMUNAL hat berichtet. In<br />
einem weiteren Urteil vom 13. Januar<br />
2005 (Internet: http://europa.eu.int/cj/<br />
de/index.htm) hat der Europäische<br />
Gerichtshof 2 die Geltung des Vergaberechts<br />
zusätzlich ausgedehnt. Die Richter<br />
werteten es als Verstoß gegen die EG-Vergaberichtlinien,<br />
dass Spanien in einem<br />
Gesetz über<br />
öffentliche<br />
Aufträge vom<br />
16. Juni 2000<br />
„Kooperationsvereinbarungen,<br />
die<br />
Gebietskörperschaftenunter-<br />
einander<br />
schließen“<br />
generell vom<br />
Vergaberecht<br />
ausgenommen<br />
hat, obwohl<br />
diese Vereinbarungenöffentliche<br />
Aufträge<br />
im Sinne der<br />
EG-Liefer- und<br />
Baukoordinierungsrichtlinien<br />
sein<br />
könnten.<br />
Dieses Urteil<br />
konterkariere<br />
alle Bemühungen<br />
der<br />
»<br />
Dieses Urteil (vom<br />
13.1., Anm) konterkariert<br />
alle<br />
Bemühungen der<br />
Gemeinden um eine<br />
flexible Handhabe<br />
zur verbesserten<br />
Interkommunalen<br />
«<br />
Zusammenarbeit.<br />
Gemeindebundpräsident<br />
Helmut Mödlhammer<br />
in Nürnberg<br />
Gemeinden eine flexible Handhabe zur<br />
verbesserten Interkommunalen Zusammenarbeit,<br />
betonte Präs. Mödlhammer<br />
im Rahmen dieser Sitzung. Dabei wurde<br />
er vom Vorsitzenden des Europaausschusses<br />
des Österreichischen Gemeindebundes,<br />
Bgm. Bernd Vögerle unterstützt.<br />
Gerade der Österreichische Gemeindebund<br />
habe sich in den Sitzungen des<br />
Österreich-Konventes im vergangenen<br />
Jahr zur Effizienzsteigerung der kommu-<br />
1 Urteil vom <strong>11</strong>. Januar 2005 – Rs. C-26/03.<br />
2 Urteil vom 13. Januar <strong>2004</strong> – Rs. C-84/03
4. gemeinsamer Europatag mit ICNW-Arbeitsgruppe in Nürnberg<br />
Harsche Resolution<br />
gegen Vergaberecht<br />
nalen Verwaltung und insbesondere zur<br />
verstärkten interkommunalen Zusammenarbeit<br />
eingesetzt. Wenn nun das<br />
Wettbewerbsregime indirekt in die organsiationsrechtlichen<br />
Angelegenheiten der<br />
Mitgliedstaaten eingreife, werde das massiv<br />
abgelehnt. Es dürfe nicht hingenommen<br />
werden, dass die zentralen Aufgaben<br />
der Daseinsvorsorge und dazugehörige<br />
effizienzsteigernde Betreibermodelle,<br />
die den Bürgern zugute kämen,<br />
durch ein falsch verstandenes Wettbewerbsmodell<br />
durchkreuzt werden.<br />
Der Fall „Hinte“<br />
Dass die Gemeinden zu Recht befürchten,<br />
dass mit der Brechstange des Wettbewerbsregimes<br />
eine Nivellierung der kommunalen<br />
Selbstverwaltung erfolgen soll,<br />
bestätigt ein ebenfalls im Jänner 2005<br />
eingeleitetes Verfahren gegen die<br />
Gemeinde Hinte in Niedersachsen.<br />
Die Vorgeschichte: Im Dezember 1999<br />
übertrug Hinte ihre Abwasserbeseitigung<br />
auf den gemeinsam von ihr mitgetragenen<br />
Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband<br />
(OOWV). Bei dieser Übertragung<br />
wurde weder ein Vergabeverfahren<br />
noch ein sonstiges Bekanntmachungsverfahren<br />
durchgeführt. Deutschland<br />
brachte vor dem Hintergrund einer Beanstandung<br />
durch die EG-Kommission vor,<br />
die Gemeinde Hinte erbringe diese<br />
Dienstleistung bei der Übertragung ihrer<br />
Abwasserbeseitigung auf den OOWV<br />
nicht auf dem Markt. Vielmehr sei die<br />
Aufgabe lediglich von einer öffentlichen<br />
Einrichtung auf eine andere übertragen<br />
worden, weshalb die EU-Vergabevorschriften<br />
nicht anzuwenden seien.<br />
Die EG-Kommission vertrat zwar ebenfalls<br />
die Auffassung, dass es sich bei der<br />
Übertragung der Abwasserbeseitigung<br />
auf den Wasserverband nicht um einen<br />
Dienstleistungsauftrag, sondern um eine<br />
vergaberechtsfreie Dienstleistungskonzession<br />
handle. Diese müsse allerdings trotz<br />
einer grundsätzlichen Vergaberechtsfreiheit<br />
den EG-rechtlichen Grundsätzen der<br />
Transparenz und Nichtdiskriminierung<br />
genügen und bestimmte Grunderfordernisse<br />
einer Bekanntmachung beachten.<br />
Da diese Voraussetzungen nach Auffassung<br />
der EU-Kommission im Falle „Hinte“<br />
nicht gegeben seien, hat die Kommission<br />
am 14. Januar 2005 den EuGH angerufen.<br />
Die Kommission ist der Auffassung,<br />
dass immer dann, wenn ein öffentlicher<br />
Auftraggeber nach freier Entscheidung<br />
beschließt, eine Aufgabe an einen Dritten<br />
zu vergeben, der von ihm rechtlich verschieden<br />
ist, die Binnenmarktregelungen<br />
und in bestimmten Fällen auch die<br />
Regeln über die Vergabe öffentlicher Aufträge<br />
einzuhalten sind. Dafür mache es<br />
keinen Unterschied, ob ein Vertrag mit<br />
einem öffentlichen oder einem privaten<br />
Dritten abgeschlossen werde. Denn auch<br />
ein öffentlicher Auftraggeber ist nach<br />
Auffassung der EU-Kommission eindeutig<br />
ein Dritter im Verhältnis zu einem anderen<br />
öffentlichen Auftraggeber. Hierfür<br />
spreche auch, dass manche öffentliche<br />
Europa<br />
Das gemeinsame Gremium beschloss in Nürnberg eine<br />
„geharnischte Resolution“: die Vizepräsidenten Prof.<br />
Walter Zimper und Bgm. Bernd Vögerle, Gemeindebundpräsident<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer und<br />
Günther Thum, Vorsitzender des Europaausschusses<br />
des Deutschen Städte- und Gemeindebundes.<br />
Am 4. und 5. April veranstaltete der Österreichische Gemeindebund in Kooperation mit<br />
seinem Partnerverband aus Deutschland den 4. gemeinsamen Europatag in Nürnberg.<br />
Dabei wurde eine scharfe Resolution gegen das Europäische Wettbewerbsregime<br />
beschlossen. Grund: die EuGH-Urteile der letzten Zeit.<br />
Auftraggeber ihre Dienste anderen öffentlichen<br />
Auftraggebern genauso anbieten,<br />
wie es private Dritte tun (vgl. EuGH,<br />
ARGE Gewässerschutz – C-94/99) 3 .<br />
Den EU-Vertragsbestimmungen unterliegen<br />
nach Auffassung der EU-Kommission<br />
nur die Übertragungen von Aufgaben<br />
zwischen öffentlichen Einrichtungen<br />
nicht, bei denen es sich um eine vollständige<br />
Übertragung von einer Einrichtung<br />
»<br />
Es darf nicht hingenommen<br />
werden, dass die zentralen<br />
Aufgaben der Daseinsvorsorge<br />
... durch ein falsch verstandenes<br />
Wettbewerbsmodell<br />
durchkreuzt werden.<br />
Die „Nürnberger“ Kernaussage«<br />
auf eine andere im Wege einer administrativen<br />
Maßnahme handelt. Ob der Fall<br />
einer interkommunalen Zusammenarbeit<br />
eine rein administrative Tätigkeit darstellt,<br />
hängt nach Auffassung der Kommission<br />
nicht bloß davon ab, ob sich die<br />
übertragenden Stelle Informations- und<br />
Kontrollrechte vorbehält. Entscheidend<br />
sei vielmehr, dass bei der Kompetenzübertragung<br />
von einer öffentlichen Stelle<br />
auf eine andere eine vollständige Übertragung<br />
stattfindet. ➢➢<br />
3 EuGH Urteil vom 07. Dezember 2000,<br />
VergabeR 2001, 28 ff.<br />
KOMMUNAL 27
Europa<br />
Mit Europa auf<br />
Du und Du<br />
Zehn Jahre Österreich in der Europäischen Union<br />
Gemeinsam gut unterwegs<br />
Die zehnjährige Mitgliedschaft Österreichs<br />
in der EU wird in diesem Jahr von<br />
zahlreichen österreichischen Institutionen<br />
und Organisationen zum Anlass genommen,<br />
im Rahmen von Kommunikationsaktivitäten<br />
und Veranstaltungen Bilanz<br />
über die Auswirkungen des EU-Beitritts<br />
auf Österreich zu ziehen.<br />
Zu viele Österreicher können die Vorteile<br />
der Mitgliedschaft in der EU nicht klar<br />
benennen (43 Prozent sehen Vorteile,<br />
45 Prozent sehen jedoch unmittelbar<br />
keine Vorteile). Das allgemeine Stimmungsbild<br />
gegenüber der EU ist in Österreich<br />
im Vergleich zu anderen Mitgliedstaaten<br />
besonders schlecht.<br />
Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die<br />
öffentliche Aufmerksamkeit gezielt auf<br />
die Vorteile der österreichischen Mitgliedschaft<br />
in der Europäischen Union zu lenken<br />
und derer gibt es viele! Auch wenn<br />
es sich selbstverständlich anhört, durch<br />
die Europäische Integration hat Österreich<br />
die längste Friedensperiode in seiner<br />
Geschichte erreicht! Mehr Wachstum<br />
und Wohlstand, sowie eine steigende<br />
Attraktivität des Wirtschaftsstandortes<br />
sind gleichfalls nachweislich auf die Mitgliedschaft<br />
in der EU zurückzuführen.<br />
Österreich kann aktiv mitgestalten und<br />
konnte hohe Standards bei Umwelt und<br />
Landwirtschaft durchsetzen. Die EU-<br />
Erweiterung hat uns zurückgeführt in die<br />
Mitte Europas. Durch den Euro, die<br />
europäische Verfassung und grenzenlose<br />
Forschungs- und Bildungsmöglichkeiten<br />
wachsen wir immer mehr zusammen,<br />
wodurch sich unsere individuellen Freiheiten<br />
und unsere Zukunftschancen deutlich<br />
erhöhen.<br />
In einer breit angelegten Initiative,<br />
auch unter Einbindung des Gemeindebundes<br />
wurden ein Logo, der Slogan<br />
„Gemeinsam gut unterwegs“ und eine<br />
Liste von „10 guten Gründen“ erarbeitet.<br />
Diese stehen allen Gemeinden und<br />
Bürgermeistern gratis zur Verfügung<br />
und können von<br />
http://europa.eu.int/austria/<br />
problemlos herunter geladen werden.<br />
Sie können auch gerne Ihr eigenes<br />
Gemeindewappen dazustellen oder die<br />
einzelnen Elemente in Ihre Informationsinitiative<br />
individuell einbauen.<br />
Darüber hinaus haben wir noch folgende<br />
28 KOMMUNAL<br />
Foto: BPD<br />
Aktionen anlässlich des 10 jährigen Jahrestages<br />
der österreichischen EU-Mitgliedschaft<br />
geplant:<br />
◆ Am 15. Mai 2005 findet ein großer<br />
Festakt im Schloss Belvedere in Wien<br />
„Österreich ist frei!“ Balkonszene im<br />
Schloss Belvedere in Wien am 15. Mai 1955.<br />
statt, dort werden die Feierlichkeiten<br />
anlässlich der Unterzeichnung des Staatsvertrages<br />
eng mit dem EU Jubiläum verknüpft.<br />
◆ Am 13. Juni 2005 werden wir eine Diskussionsveranstaltung<br />
in Wien anbieten,<br />
im Rahmen derer jene Politiker, welche<br />
Österreich, Schweden und Finnland in<br />
die EU geführt haben, gemeinsam mit<br />
einem Wirtschaftswissenschaftler Bilanz<br />
ziehen werden. Österreich wird durch<br />
Bundeskanzler a.D. Franz Vranitzky und<br />
Prof. Breuss von der Wiener Wirtschaftsuniversität<br />
vertreten sein. Um auch die<br />
Diskussion außerhalb von Wien zu stimulieren,<br />
sind Veranstaltungen in allen Bundesländern<br />
vorgesehen, welche in Kooperation<br />
mit den Landesregierungen stattfinden<br />
werden.<br />
◆ Weiters bieten wir auch Universitäten<br />
die Möglichkeit an, das Thema im Rahmen<br />
eines offenen Dialogs vor der Studentenschaft<br />
aufzugreifen. Nähere Informationen<br />
zu den hier genannten Aktivitäten<br />
finden Sie auch auf der Homepage<br />
http://europa.eu.int/austria/.<br />
PS: Auch aus diesem Artikel können Fragen<br />
zum großen EU-Quiz am Ende des<br />
Jahres kommen.<br />
Informationen: Dkfm. Marc Fähndrich,<br />
Leiter Öffentlichkeitsarbeit, Europäische<br />
Kommission in Österreich, Kärntner Ring<br />
5-7, A-1010 Wien, Tel: 01/51618-0, Fax:<br />
01/5134225, E-Mail: burvie@cec.eu.int<br />
Aufmerksame Zuhörer: Gemeindebund-<br />
Vizepräsident Bgm. Bernd Vögerle und<br />
Mag. Daniela Fraiss, Leiterin des Brüsseler<br />
Büros des Österreichischen Gemeindebundes.<br />
➢➢ Das gemeinsame Gremium der<br />
beiden kommunalen Spitzenverbände<br />
verabschiedete dazu folgenden geharnischten<br />
Beschluss:<br />
◆ Der Gemeinsame Europatag sieht<br />
durch die Vorgaben des europäischen<br />
Vergaberechts und einer hiermit verbundenen<br />
Ausschreibungspflicht zunehmend<br />
das kommunale Selbstverwaltungsrecht<br />
und die Organisationshoheit der Gemeinden<br />
beeinträchtigt. Den Gemeinden muss<br />
auch zukünftig das Recht gewährleistet<br />
sein, ihre Aufgaben durch eigene Einrichtungen<br />
sowie im Rahmen der interkommunalen<br />
Zusammenarbeit vergaberechtsfrei<br />
durchzuführen.<br />
◆ Der Gemeinsame Europatag fordert die<br />
EG-Kommission, das EU-Parlament und<br />
die Bundesgesetzgeber in Deutschland und<br />
Österreich auf, durch eine rechtliche Klarstellung<br />
die verschiedenen Formen interkommunaler<br />
Zusammenarbeit vom<br />
Anwendungsbereich des Vergaberechts freizustellen.<br />
ICNW thematisiert<br />
Kooperation mit KMUs<br />
Nach dem gemeinsamen Europatag veranstaltete<br />
der Österreichische Gemeindebund<br />
mit der Deutschen Sektion des<br />
RGRE als seinem deutschen ICNW-Partner<br />
eine Arbeitsgruppe des Internationalen<br />
kommunalen Netzwerkes zur Erhebung<br />
von guten Beispielen im Bereich der<br />
kommunalen Zusammenarbeit mit Kleinund<br />
Mittelunternehmen. Präsident Mödlhammer<br />
als Vertreter des ICNW-Lead<br />
Partner konnte dafür 15 Teilnehmer dieser<br />
Arbeitsgruppe aus elf europäischen<br />
Ländern begrüßen. Referenten dieses<br />
Workshops waren Bgm. Toni Innerhofer<br />
aus Sand in Taufers in Südtirol. Er berichtete<br />
über den geeigneten Branchenmix in<br />
einer ursprünglich ärmlichen Bergregion<br />
des Tauferer Ahrntal, die ohne intensiven<br />
Tourismus zu Wohlstand geführt hat. Er
Mag. Helmut Miernicki, Geschäftsführer<br />
der niederösterreichischen ECOPLUS,<br />
erläuterte in Nürnberg den niederösterreichischen<br />
Weg der Standortpolitik.<br />
berichtete als großen Erfolg, dass die<br />
ursprüngliche bäuerliche Struktur erhalten<br />
werden und in das Angebot der<br />
Klein- und Mittelbetriebe eingebunden<br />
werden konnte. Es sei bezeichnend, dass<br />
keine Hofstelle im Tal verlassen worden<br />
ist.<br />
Über die Organisation von Unternehmerzentren<br />
und die Starthilfe von Inkubatoren<br />
für Klein- und Mittelbetriebe in der<br />
kroatischen Gespanschaft Osijek-Baranja<br />
berichtete Dr. Tihomir Zivic. Den Niederösterreichische<br />
Weg der Standortpolitik<br />
und der Begleitung von Unternehmensgründungen<br />
in<br />
Zusammenarbeit<br />
mit den<br />
Standortgemeinden<br />
legte<br />
der<br />
Geschäftsführer<br />
der<br />
niederösterreichischen<br />
ECOPLUS<br />
Mag. HelmutMiernicki<br />
dar.<br />
Einer der<br />
Gastgeber dieses Europatages war der<br />
Vizepräsident des Bayrischen Gemeindetages<br />
Wolfgang Kelsch. Als Bürgermeister<br />
der an Nürnberg angrenzenden<br />
Gemeinde Wendelstein. Er trug mit dem<br />
Referat des Geschäftsführers Karl Scheurlein<br />
von der „Unternehmerfabrik“ des<br />
Landkreises Roth und mit einer Exkursion<br />
zu einer Betriebsansiedlung in seiner<br />
Heimatgemende an dem guten gelingen<br />
dieses Workshops bei. Wesentlich waren<br />
die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe nicht<br />
nur in der Auflistung von Best-Practise-<br />
Modellen, sondern auch im Bestimmen<br />
von Informationsbedarf im Rahmen des<br />
ICNW-Netzwerkes.<br />
Mag. Nicolaus Drimmel<br />
Wesentlich waren<br />
die Ergebnisse dieser<br />
Arbeitsgruppe nicht nur<br />
in der Auflistung von<br />
Best-Practise-Modellen,<br />
sondern auch im Bestimmen<br />
von Informationsbedarf<br />
im Rahmen des<br />
ICNW-Netzwerkes.<br />
Gemeinden können bei der Gebrauchtgerätebörse<br />
auf einfachste Weise Fahrzeuge, technische<br />
Geräte, Ausrüstungen und andere Sachen zum<br />
Tausch, zur Leihe oder zum Kauf anbieten bzw.<br />
suchen.<br />
Ein von Gemeinden immer wieder<br />
gefordertes Feature ist seit kurzem auf<br />
kommunalnet.at verfügbar, nämlich<br />
die Gebrauchtgerätebörse. Gemeinden<br />
können hier auf einfachste Weise Fahrzeuge,<br />
technische Geräte, Ausrüstungen<br />
und andere Sachen zum Tausch,<br />
zur Leihe oder zum Kauf anbieten bzw.<br />
suchen. Der Hauptvorteil: Die österreichweite<br />
Präsenz und Verfügbarkeit<br />
von kommunalnet.at macht erstmals<br />
eine bequeme Suche auch ausserhalb<br />
des eigenen Umfelds möglich. Ein weiterer<br />
Vorteil ist die Fokussierung auf<br />
gemeinderelevante Geräte. Bei öffentlichen<br />
Marktplätzen ist es im Gegensatz<br />
dazu oft schwer, die Übersicht zu<br />
behalten.<br />
Ebenfalls neu ist der Webshop, mit<br />
dem Gemeinden zukünftig viele Produkte<br />
zu Spezialkonditionen erwerben<br />
können. Den Anfang macht die Telekom<br />
Austria mit Produkten, die für<br />
Gemeinden bis zu 20 Prozent günstiger<br />
angeboten werden. Das Angebot wird<br />
laufend erweitert. Der Webshop ist<br />
vollständig an die kommunalen Erfordernisse<br />
angepasst: Während alle Nut-<br />
Europa<br />
Neues rund um kommunalnet.at<br />
Gebrauchtgerätebörse<br />
ist online<br />
zer im Angebot stöbern und Waren<br />
auswählen können, ist die Freigabe<br />
(und damit Auslösung) der Bestellung<br />
dem Bestellberechtigten der Gemeinde<br />
vorbehalten.<br />
Auch international stößt kommunalnet.at<br />
auf immer mehr Interesse. Auf<br />
Einladung des Deutschen Städte- und<br />
Gemeindebundes konnte sich kommunalnet.at<br />
auf der diesjährigen CeBIT,<br />
der weltgrößten Fachmesse für Informationstechnologie,<br />
präsentieren. Das<br />
große Interesse des Fachpublikums<br />
zeigte wieder einmal, dass Österreich<br />
zu Recht zu den führenden Nationen<br />
im e-Government gehört, und dass<br />
kommunalnet.at europaweit einzigartig<br />
ist. Gerade in den neuen EU-Beitrittsländern<br />
ist die Rolle Österreichs<br />
als e-Government-Vorreiter und von<br />
kommunalnet.at, als wichtiger Baustein<br />
darin, erkannt worden. So informierte<br />
sich erst unlängst eine hochrangige<br />
Delegation des slowakischen<br />
Gemeindebundes beim<br />
kommunalnet.at-Team über diese innovative<br />
elektronische Plattform.<br />
KOMMUNAL 29
Wissenschaft<br />
EU-Verfassung föderalistischer als die österreichische Praxis<br />
Neuerscheinung mit<br />
Überraschungseffekt<br />
Eine Neuerscheinung im Manz-Verlag beschäftigt sich mit den Einflussmöglichkeiten<br />
der Gemeinden in Europa und kommt zu einem erstaunlichen Ergebnis.<br />
Die Grundidee der rechtswissenschaftlichen<br />
Dissertation von Dr. Daniela Zimper,<br />
einer Mitarbeiterin des Österreichischen<br />
Kommunalverlages, war es, die<br />
österreichische Rechtsordnung in Bezug<br />
auf die Partizipation der Gemeinden zu<br />
durchleuchten und ihre Konnexität mit<br />
den Zielvorstellungen der Europäischen<br />
Union zu überprüfen. Die Studie bei<br />
Univ. Prof. Dr.<br />
Bernhard<br />
Raschauer von<br />
der Uni Wien<br />
brachte dann<br />
überraschende<br />
Ergebnisse und<br />
Dr. Heinrich<br />
Hoffschulte, der<br />
langjährige Vizepräsident<br />
des<br />
RGRE, sprach<br />
von einer „herausragenden<br />
und<br />
bemerkenswerten Arbeit“. Vor kurzem<br />
nun ist sie als Neuerscheinung unter<br />
dem Titel „Einflussmöglichkeiten der<br />
Gemeinden in Europa“ im Wiener<br />
Manz-Verlag erschienen. Eine spannende<br />
Lektüre für Kommunal- und<br />
Rechtswissenschafter in Österreich und<br />
Europa.<br />
Europäischer<br />
Willensbildungsprozess<br />
Im ersten Teil beleuchtet die Autorin<br />
den Prozess der Willensbildung in der<br />
Europäischen Union, welcher lange<br />
Zeit entscheidend von den im Rat der<br />
EU vereinigten Regierungsvertretern<br />
der Mitgliedstaaten geprägt wurde.<br />
Durch eine stetige Verbesserung der<br />
Stellung des Europäischen Parlaments<br />
konnte ein ausgewogeneres Entscheidungssystem<br />
entwickelt werden.<br />
Die Autorin setzt sich intensiv mit dem<br />
30 KOMMUNAL<br />
Begriff der „Bürgernähe“ auseinander,<br />
der als solcher kein Rechtsbegriff ist.<br />
Sie stellt fest, dass die Verpflichtung zur<br />
möglichst bürgernahen Entscheidung<br />
nicht nur in die Präambel des Unionsvertrages,<br />
sondern auch in den Vertragstext<br />
selbst aufgenommen wurde,<br />
wo es bereits im zweiten Satz des Art 1<br />
EUV heißt: „Dieser Vertrag stellt eine<br />
neue Stufe bei<br />
der Verwirklichung<br />
einer<br />
immer engeren<br />
Union der<br />
Völker Europas<br />
dar, in der<br />
die Entscheidungenmöglichst<br />
offen<br />
und bürgernah<br />
getroffen<br />
werden.“<br />
Trotz dieser<br />
Verpflichtungen aus den Europäischen<br />
Verträgen zu möglichst bürgernahen<br />
Entscheidungen, der Einsetzung des<br />
Ausschusses der<br />
Regionen, des Konzepts<br />
der Unionsbür-<br />
Im Zusammenhang mit der Kritik<br />
an der Bürgerferne der EU bekam<br />
die Ebene der regionalen und<br />
lokalen Gebietskörperschaften als<br />
„bürgernächste Instanz“ eine neue,<br />
entscheidende Bedeutung.<br />
gerschaft, und<br />
obwohl den Bürgern<br />
die europäische Integration<br />
mit der Vollendung<br />
des Binnenmarktes<br />
und der Einführung<br />
des Euros<br />
konkret vor Augen<br />
geführt wurde, stellt<br />
mangelnde Bürgernähe<br />
ein fundamentales<br />
Problem<br />
der EU dar. Im<br />
Zusammenhang mit<br />
der Kritik an der Bürgerferne, der Forderung<br />
der Erklärung von Laeken nach<br />
„mehr Demokratie, Transparenz und<br />
Effizienz der EU“, der Entwicklung<br />
Die österreichischen<br />
Gemeinden und ihre<br />
Stellung im Rahmen der<br />
Nationalstaaten sind in<br />
vielen Belangen heute<br />
ein Vorzeigemodell für<br />
viele europäische<br />
Länder.<br />
einer „Verfassung für die europäischen<br />
Bürger“ bekam die Ebene der regionalen<br />
und lokalen Gebietskörperschaften<br />
als „bürgernächste Instanz“ eine neue,<br />
entscheidende Bedeutung.<br />
Europäischer<br />
Verfassungsvertrag<br />
In diesem Sinne hat der Konvent zur<br />
Zukunft Europas einen Verfassungsvertrag<br />
erarbeitet, der der Bedeutung der<br />
Gemeinden und Regionen für den<br />
europäischen Prozess in neuer, erheblich<br />
verbesserter Form Rechnung trägt.<br />
Erstmals in der EU-Politik gibt es durch<br />
deutliche Formulierungen und klare<br />
Regelungen eine gestärkte Position für<br />
die lokale Ebene. Bemerkenswert ist<br />
zum Beispiel, dass die lokalen und<br />
regionalen Gebietskörperschaften im<br />
Verfassungsentwurf bereits in den<br />
ersten Artikeln Erwähnung finden und<br />
die regionale und lokale Selbstverwaltung<br />
– erstmals in der Geschichte der<br />
EU – ausdrücklich<br />
respektiert wird. Eine<br />
Neudefinition des<br />
Subsidiaritätsprinzips,<br />
ein Protokoll über die<br />
Anwendung seiner<br />
Grundsätze und der<br />
Verhältnismäßigkeit,<br />
ein Frühwarnmechanismus,<br />
das Klagerecht<br />
der nationalen<br />
Parlamente und des<br />
Ausschusses der<br />
Regionen oder die<br />
Aufnahme des territorialen<br />
Zusammenhalts<br />
in die Ziele der Union<br />
sind weitere Neuerungen, die erstmals<br />
ein „Europa der vier Ebenen“ schaffen<br />
können.
In Österreich hat die Gemeindeselbstverwaltung<br />
seit ihrer Begründung durch<br />
das provisorische Gemeindegesetz 1848<br />
ein erheblich verbessertes Selbstverständnis<br />
entwickelt..<br />
Österreichs Vorreiterrolle<br />
Da Österreich auf kommunaler und<br />
regionaler Ebene für andere europäische<br />
Länder des öfteren die Vorreiterrolle<br />
innehatte, ist ein bedeutender Teil<br />
des Buches der historischen Entwicklung<br />
der österreichischen Gemeindeselbstverwaltung<br />
und der damit verbundenen<br />
steigenden<br />
Bedeutung der Gemeinden<br />
in Österreich<br />
gewidmet. In Österreich<br />
hat die Gemeindeselbstverwaltung<br />
seit<br />
ihrer Begründung<br />
durch das provisorische<br />
Gemeindegesetz 1848<br />
sowohl rechtstheoretisch,<br />
als auch praktisch<br />
ein erheblich verbessertes<br />
Selbstverständnis<br />
entwickelt und die<br />
österreichischen<br />
Gemeinden und ihre<br />
Stellung im Rahmen der Nationalstaaten<br />
sind in vielen Belangen heute ein<br />
Vorzeigemodell für viele europäische<br />
Länder. Die Eckdaten dieser Entwicklung<br />
liegen im Bundesverfassungsge-<br />
Fotos: Hans Braun<br />
Es ist bemerkenswert,<br />
dass die künftige<br />
EU-Verfassung der<br />
kommunalen Selbstverwaltung<br />
einen höheren<br />
Stellenwert zuerkennt<br />
als die österreichische<br />
Bundesverfassung.<br />
setz 1920, in der Gemeindeverfassungsnovelle<br />
1962, in der Ratifizierung<br />
der Europäischen Charta der Selbstverwaltung<br />
(1985), in der Verankerung<br />
des Österreichischen Gemeindebundes<br />
und des Österreichischen Städtebundes<br />
in Art <strong>11</strong>5 der Bundesverfassung<br />
(1988) oder nicht zuletzt in dem rechtlichen<br />
Novum, mit dem im Jahr 1999<br />
zwischen Bund, Ländern und Gemeinden<br />
ein sogenannter „Konsultationsmechanismus“<br />
normiert und ein Stabilitätspakt<br />
zur gemeinsamen Einhaltung der7<br />
Maastricht-Kriterien abgeschlossen<br />
wurde. Diese Vereinbarung stellt überhaupt<br />
einen Meilenstein in der Entwicklung<br />
des kooperativen Föderalismus<br />
in Österreich dar und diese Anerkennung<br />
der Gemeinden bzw. ihrer<br />
Interessenvertretungen ist als politischer<br />
Erfolg zu werten.<br />
Auch der österreichische Bundesverfassungsgesetzgeber<br />
erkannte die Bedeutung<br />
der Gemeinden im Prozess der<br />
europäischen Integration. Schon vor<br />
dem Beitritt Österreichs zur EU wurde<br />
1987 die „Arbeitsgruppe für Europäische<br />
Integrationspolitik“ und 1989 der<br />
„Rat für Fragen der österreichischen<br />
Integrationspolitik“ gegründet und in<br />
beiden Gremien sind neben dem Bund<br />
und den Ländern auch die Gemeinden<br />
vertreten. Schließlich wurde den<br />
Gemeinden bei der innerstaatlichen<br />
Willensbildung in EU-Angelegenheiten<br />
ein Informations- und Mitwirkungsrecht<br />
eingeräumt (Art 23d Abs 1 B-<br />
VG), wobei als Adressaten der Informationspflicht<br />
des Bundes der Österreichische<br />
Gemeindebund und der Österreichische<br />
Städtebund<br />
fungieren.<br />
Conclusio<br />
Nach der Analyse der<br />
österreichischen<br />
Rechtsordnung, der<br />
Realverfassung und<br />
des Stellenwerts der<br />
lokalen Selbstverwaltung<br />
im Lichte des<br />
europäischen Verfassungsvertrages<br />
gelangt<br />
die Autorin zu folgendem<br />
Ergebnis:<br />
Obgleich der kooperative Föderalismus<br />
unter Einbeziehung der Gemeinden in<br />
Österreich weiter entwickelt ist als in<br />
den meisten anderen europäischen<br />
Ländern und obwohl am europäischen<br />
Wissenschaft<br />
Verfassungsvertrag auch stark zentralistisch<br />
orientierte Länder mitgearbeitet<br />
haben, ist es bemerkenswert, dass die<br />
künftige EU-Verfassung der kommunalen<br />
Selbstverwaltung einen höheren<br />
Stellenwert zuerkennt als die österreichische<br />
Bundesverfassung.<br />
Nach dieser erlangten Erkenntnis zeigt<br />
die Autorin Möglichkeiten auf, einen<br />
partnerachaftlichen Föderalismus zu<br />
entwickeln, in dem Bund, Länder und<br />
Gemeinden gleichberechtigt verankert<br />
sind und Österreich auch nach Vollzug<br />
der neuen europäischen Verfassung<br />
seine traditionelle Rolle als „föderalistisches<br />
Herzeigeland“ behalten kann.<br />
Das Buch<br />
Dr. Daniela Zimper, „Die Einflussmöglichkeiten<br />
der Gemeinden in<br />
Europa – Prozess<br />
der Willensbildung.Gemeindeselbstverwaltung.KommunaleWeiterentwicklung“,<br />
ISBN 3-214-<br />
00382-8, 124<br />
Seiten, br., 34<br />
Euro, Verlag<br />
Manz, 2005,<br />
Kohlmarkt<br />
16, 1010<br />
Wien, Bestellung über die online-<br />
Buchhandlung auf der Homepage<br />
www.manz.at oder unter<br />
bestellen@manz.at.<br />
Die Autorin<br />
Dr. Daniela Zimper,<br />
die Autorin<br />
der wissenschaftlichen<br />
Arbeit über die<br />
Einflussmöglichkeiten<br />
der<br />
Gemeinden in<br />
Europa, ist Mitarbeiterin<br />
beim<br />
Österreichischen Kommunalverlag<br />
KOMMUNAL 31
Lebensministerium-Gemeindeservice<br />
Genuss Region Österreich<br />
Landschaften werden<br />
zu kulinarischer Heimat<br />
Zum Auftakt der Initiative Genuss Region Österreich lud Landwirtschaftsminister<br />
Josef Pröll gemeinsam mit dem Land Niederösterreich und der Agrarmarkt Austria ins<br />
Schloss Wolfpassing. Das Fest bot die einmalige Gelegenheit, die Landschaften<br />
Niederösterreichs und ihre Köstlichkeiten besser kennen und genießen zu lernen.<br />
Ziel der Initiative<br />
ist es<br />
„Genuss - Regionen“<br />
in ganz<br />
Österreich auszuzeichnen,<br />
deren Produkte<br />
zur Identität in<br />
der Region beitragen und deren Esskultur<br />
im wahrsten Sinne des Wortes<br />
„kost“- bar ist. Schilder entlang überregionaler<br />
Straßen machen die regionaltypischen<br />
Produkte und damit die<br />
Leistungen unserer Bauern und Bäuerinnen,<br />
der verarbeitenden Betriebe und<br />
der Gastronomie für die Konsumenten<br />
sichtbar.<br />
Das Mostviertel und sein<br />
Birnenmost<br />
Im größten geschlossenen Obstbaumgebiet<br />
Europas wachsen, begünstigt<br />
vom milden Klima<br />
südlich der Donau,<br />
auf einigen hunderttausendBäumen<br />
die edlen<br />
Früchte. Durch<br />
dieses Land<br />
schlängelt sich die<br />
200 km lange Moststraße mit seiner<br />
Gastronomie, seinen Heurigen, bäuerlichen<br />
Direktvermarktungsbetrieben und<br />
Urlaub am Bauernhof- Betrieben, wo es<br />
vielerorts auch den Most zu verkosten<br />
gibt. Most hat als perfekter Begleiter<br />
Eingang in die gehobene Küche gefunden<br />
und wird in Degustationen geachtet<br />
und klassifiziert.<br />
www.mostviertel.info<br />
32 KOMMUNAL<br />
Mohn und Karpfen<br />
aus dem Waldviertel<br />
Das Waldviertel zwischen der<br />
Donau und der Grenze zu Tschechien<br />
hat seinen Namen vom<br />
früheren Waldreichtum des<br />
Gebietes. Das kulinarische Profil<br />
wird von einigen Besonderheiten<br />
geprägt. Die blühenden Mohnfelder im<br />
Juni bringen den Rohstoff für viele<br />
Köstlichkeiten wie Knödeln, Tatschkerln,<br />
Zelten, Strudeln und Nudeln. Im<br />
Waldviertel werden in ungefähr 1500<br />
Teichen, die früher als Zwischenstation<br />
für den Transport der böhmischen<br />
Fische nach Wien dienten, Karpfen<br />
gehalten. Neben den Guts- und Forstverwaltungen<br />
betreiben vor allem Stifte<br />
und Klöster schon seit dem Mittelalter<br />
Teichwirtschaft. Mit einer Jahresproduktion<br />
von bis zu 500 Tonnen ist das<br />
Waldviertel heute Österreichs größte<br />
Karpfenzuchtregion. Heute stellt für<br />
»<br />
Wenn es uns gelingt,<br />
den Zusammenhang<br />
zwischen Landschaft,<br />
regionalen Produkten<br />
und Lebensqualität<br />
transparent zu<br />
machen, können wir<br />
viel für die Zukunft<br />
der Regionen leisten.<br />
„Lebensminister“<br />
Josef Pröll<br />
«<br />
rund 400 landwirtschaftliche Betriebe<br />
die Karpfenzucht einen wesentlichen<br />
Erwerbszweig dar.<br />
www.waldviertel.or.at<br />
Das Marchfeld und sein<br />
Spargel<br />
Das Marchfeld,<br />
die<br />
größte Ebene<br />
in Niederösterreich,bietet<br />
im Kernland<br />
ideale<br />
Produktionsbedingungen<br />
für die Marchfelder Spargelbauern.<br />
Durch langjährige Anbauversuche werden<br />
nur Sorten gezogen, die für diese<br />
Region besonders gut geeignet sind.<br />
Marchfeldspargel zeichnet sich durch<br />
sein besonders typisches Spargelaroma<br />
aus. Er enthält weniger Bitterstoffe und<br />
besticht durch seine besondere Zartheit.<br />
Die spezielle kundengerechte Sortierung<br />
und österreichweite Distribution<br />
binnen 24 Stunden begründen den<br />
Erfolg des Marchfeldspargels..<br />
www.spargel.co.at<br />
Diese Veranstaltungen sind der Beginn<br />
einer gezielten Informationsreihe zwischen<br />
April und Herbst 2005, um der<br />
Bevölkerung die spezifischen kulinarischen<br />
Angebote der einzelnen Regionen<br />
näher zu bringen.<br />
Das Lebensministerium bietet unter<br />
www.genuss-region.at<br />
laufend Aktuelles zu dieser Initiative.<br />
Lebensministerium im Internet: http://www.lebensministerium.at
Neues Bundes-Lärmschutzgesetz mit drei wesentlichen Neuerungen<br />
Umweltminister Pröll sagt<br />
Umgebungslärm den Kampf an<br />
Rund ein Drittel (29,1 Prozent) aller<br />
Österreicherinnen und Österreicher leidet<br />
unmittelbar unter den Folgen von<br />
Umgebungslärm. Das zeigt ein Mikrozensus<br />
2003 des Österreichischen Statistischen<br />
Zentralamtes. Rund 73,5 Prozent<br />
der Betroffenen nennen den Verkehrslärm<br />
als Hauptverursacher.<br />
Vor diesem Hintergrund beschloss der<br />
Ministerrat auf Initiative von Umweltminister<br />
Josef Pröll einen Gesetzesentwurf<br />
zum Lärmschutz. „Der schädliche Einfluß<br />
von Lärm auf Gesundheit und<br />
Lebensqualität ist erwiesen. Mit der Vorlage<br />
eines Bundeslärmschutzgesetzes<br />
wollen wir dem Umgebungslärm den<br />
Kampf ansagen und damit einen spürbaren<br />
Beitrag zur Lebensqualität vieler<br />
Österreicherinnen und Österreicher leisten“,<br />
erklärte Pröll. Das neue Bundes-<br />
Lärmschutzgesetz bringt drei wesentliche<br />
Neuerungen:<br />
Erstmals wird die Lärmbelastung aus<br />
Straßen- und Schienenverkehr, Flugverkehr<br />
und von bestimmten (größeren)<br />
Industrie- und Gewerbeanlagen (IPPC-<br />
Anlagen) in Ballungsräumen flächendeckend<br />
erhoben. Die schwer belasteten<br />
Gebiete werden klar identifiziert, die<br />
Ergebnisse in den Lärmkarten bildlich<br />
dargestellt. Auf dieser Grundlage werden<br />
Aktionspläne mit Maßnahmen zur Lärmminderung<br />
erarbeitet und umgesetzt. Die<br />
umfassende Information der Bürgerinnen<br />
und Bürger über die Lärmbelastungssituation<br />
erfolgt durch die Veröffentlichung<br />
der Lärmkarten im Internet.<br />
Der im Gesetzesentwurf vorgegebene Zeitplan<br />
sieht bis spätestens 31.5.2007 eine<br />
Darstellung der örtlichen Lärmsituation im<br />
Ballungsraum Wien, in der Umgebung des<br />
Großflughafens Wien-Schwechat, entlang<br />
von Autobahnen und Schnellstraßen mit<br />
mehr als sechs Millionen Kfz pro Jahr<br />
Förderung von Schutzmaßnahmen<br />
Der Schutz vor alpinen Naturgefahren<br />
stellt eine wichtige Leistung des Bundes<br />
für die Sicherheit des Siedlungsraumes,<br />
der Verkehrswege und wichtiger Infrastruktur<br />
dar. Auf Grundlage verfassungsrechtlicher<br />
Bestimmungen wurde daher<br />
mit dem Katastrophenfonds budgetäre<br />
Vorkehrung getroffen, um vorbeugenden<br />
Schutz vor Naturgefahren herstellen<br />
und nachhaltig sichern zu können.<br />
Für Schutzmaßnahmen stellt der Bund<br />
jedes Jahr Mittel in der Höhe von rund<br />
€ 68 Mio zur Verfügung. Diese Förderungsmittel<br />
stehen Gemeinden und<br />
anderen Interessenten (z.B. Wassergenossenschaften)<br />
für die Planung und<br />
Umsetzung von Schutzprojekten sowie<br />
die Erhaltung von Schutzanlagen und<br />
Bund zahlt Schutzmaßnahmen.<br />
die Sanierung schutzwirksamer Wälder<br />
zur Verfügung.<br />
Gemeinden, die durch Wildbäche und<br />
Lawinen bedroht sind, können bei der<br />
örtlich zuständigen Stelle der WLV die<br />
Durchführung und Förderung von<br />
Schutzmaßnahmen beantragen. Wichtige<br />
Voraussetzung ist, dass die<br />
Gemeinde über einen genehmigten<br />
Gefahrenzonenplan verfügt und diesen<br />
in der Raumplanung, im Bau- und<br />
Sicherheitswesen beachtet. Es soll<br />
dadurch sichergestellt werden, dass<br />
nicht durch technische Schutzmaßnahmen<br />
nachträglich Fehler in der<br />
Raumordung behoben werden müssen.<br />
Weitere wichtige Voraussetzung für die<br />
Planung eines Schutzprojektes ist die<br />
grundsätzliche (schriftliche) Erklärung<br />
der Interessenten zur Leistung finanziellen<br />
Beitragsleistung.<br />
Sofern ein Schutzvorhaben als förderungswürdig<br />
befunden wurde, kann die<br />
zuständige Dienststelle der WLV die Planung<br />
in Angriff nehmen. Die Planungskosten<br />
für Maßnahmen der Wildbachund<br />
Lawinenverbauung trägt zur Gänze<br />
der Bund. Auch die Abwicklung der<br />
erforderlichen Behördenverfahren wird<br />
in der Regel von der Dienstelle der WLV<br />
für die Interessenten übernommen.<br />
Lärm macht krank.<br />
sowie Haupteisenbahnstrecken mit mehr<br />
als 60.000 Zügen pro Jahr in „strategischen<br />
Umgebungslärmkarten“ vor. Auf dieser<br />
Grundlage werden bis 31.5.2008 erste<br />
Aktionspläne für die großen Ballungsräume,<br />
Großflughäfen und Hauptverkehrsrouten<br />
erarbeitet.<br />
In Österreich wurden von Bund, Ländern<br />
und Gemeinden bereits umfangreiche<br />
Investitionen in passive Lärmschutzmaßnahmen<br />
– Lärmschutzwände, Lärmschutzfenster,<br />
lärmarme Fahrbahndecken<br />
– an den Hauptverkehrswegen gesetzt.<br />
„Das Bundes-Lärmschutzgesetz ermöglicht<br />
nun weitere wichtige Schritte bei<br />
der Lärmbekämpfung“, so der Umweltminister<br />
abschließend.<br />
Lebensministerium im Internet: http://www.lebensministerium.at<br />
Altlastensanierung: Förderungen<br />
für Gemeinden<br />
Noch für dieses Jahr ist die Schaffung eines<br />
eigenen Verwaltungsverfahrens zur effizienteren<br />
Altlastensanierung geplant. Mit dem<br />
Altlastengesetz sollen die vorrangigen Kontaminationen<br />
flächendeckend erfasst und in<br />
den nächsten Jahrzehnten entsprechend<br />
der ökologischen Dringlichkeit saniert werden.<br />
Dabei sollen die Sanierungsziele und<br />
die Folgenutzung der Liegenschaften bestmöglich<br />
aufeinander abgestimmt werden.<br />
Ein Ansuchen auf Förderung zur Finanzierung<br />
von Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen<br />
bei Altlasten kann gemäß § 32<br />
Umweltförderungsgesetz (UFG)1993 idgF.<br />
BGBl. I, Nr 136-<strong>2004</strong>, auch von einer<br />
Gemeinde oder einem Gemeindeverband<br />
gestellt werden. In den letzten beiden Jahren<br />
(2003 und <strong>2004</strong>) wurden zur Sicherung<br />
und Sanierung von Altlasten Fördermittel<br />
in der Höhe von rd. Euro 53 Mio. für<br />
Gemeinden genehmigt und zugesichert.<br />
KOMMUNAL 33
In einzelnen Unternehmen<br />
wurden Gesundheitszirkel<br />
durchgeführt, in denen<br />
gesundheitsrelevante Probleme<br />
und Lösungen mit den<br />
MitarbeiterInnen erarbeitet<br />
wurden.<br />
Gesunde Unternehmen – Gesunde Regionalentwicklung<br />
Arbeitsqualität bindet<br />
Betriebliche Gesundheitsförderung ist in kleineren und mittleren Unternehmen immer<br />
noch weit weniger verbreitet als in großen Betrieben. Ein Netzwerk wirkt in der Region<br />
Steyr durch die Nutzung von Synergien diesem Mangel entgegen.<br />
Höhere Mobilität und die demografische<br />
Entwicklung – das sind zwei Ursachen,<br />
die ExpertInnen für einen zukünftigen<br />
Mangel an Arbeitskräften verantwortlich<br />
machen. Das zwingt Unternehmen<br />
immer mehr zu überlegen, wie sie bei<br />
der Bindung von ArbeitnehmerInnen<br />
gegenüber dem Mitbewerb punkten können.<br />
„Für die Region Steyr ist absehbar,<br />
dass in Zukunft auch die Qualität der<br />
Arbeitsbedingungen dazu beitragen<br />
wird, dass sich qualifizierte MitarbeiterInnen<br />
für die Unternehmen der Region<br />
entscheiden. Zu den Arbeitsbedingungen<br />
gehören längst nicht mehr nur ein guter<br />
Lohn, sondern immer mehr auch die<br />
Gesundheit. Denn einerseits werden<br />
»<br />
ArbeitnehmerInnen immer länger arbeiten<br />
müssen und andererseits müssen sie<br />
immer mehr Kosten für Gesundheit<br />
selbst tragen“, erklärt Mag. Walter Ortner,<br />
Geschäftsführer der TIC Steyr GmbH<br />
und Projektleiter des Projekts „Netzwerk<br />
Gesunde Unternehmen Steyr“. Das Projekt<br />
wurde vom Fonds Gesundes Österreich,<br />
der OÖ. Gebietskrankenkasse, dem<br />
Krankenanstaltenfonds OÖ, der Stadt<br />
Steyr, der Wirtschaftskammer und der<br />
Arbeiterkammer OÖ, dem ÖGB sowie<br />
der Hypo Landesbank und der Versiche-<br />
34 KOMMUNAL<br />
Die Qualität der Arbeitsbedingungen<br />
bindet<br />
Menschen an die Region.<br />
Mag. Walter Ortner<br />
Projektleiter „Netzwerk Gesunde<br />
Unternehmen Steyr“<br />
«<br />
rung Uniqua gefördert und im August<br />
<strong>2004</strong> erfolgreich abgeschlossen. Zum<br />
Ziel hatte sich das ehrgeizige Programm<br />
gesetzt, betriebliche Gesundheitsförderung<br />
unternehmensübergreifend in kleineren<br />
und mittleren Betrieben (KMU)<br />
umzusetzen. „Den Vorteil betrieblicher<br />
Gesundheitsförderung haben große<br />
Betriebe schon lange erkannt, KMUs hingegen<br />
hinken da hinterher. Für sie lässt<br />
das Tagesgeschäft wenig Spielraum und<br />
verhindert oft, dass an sich interessierte<br />
Betriebe ihre vorhandene Motivation in<br />
Richtung Gesundheitsförderung dann<br />
auch tatsächlich umsetzen“, erklärt Ortner.<br />
Gemeinsam gesund<br />
Insgesamt sechs Unternehmen der<br />
Region fanden sich im Rahmen des<br />
Projekts zum „Netzwerk Gesunde<br />
Unternehmen Steyr“ zusammen. „Über<br />
die Anstrengungen einzelner Unternehmen<br />
hinaus konnte so ein Mehr an<br />
Qualität durch Erfahrungsaustausch<br />
und Zusammenarbeit zwischen Unternehmen<br />
entstehen. Einmal Entwickeltes<br />
konnte auch woanders umgesetzt<br />
werden, Vorträge gemeinsam durchgeführt<br />
werden. Und letztendlich lag es am<br />
Erfahrungsaustausch in der Gruppe, dass<br />
alle Unternehmen durchgehalten haben.<br />
Ohne diese Möglichkeit wären wahrscheinlich<br />
zwei Drittel auf der Strecke<br />
geblieben“, betont der Projektleiter.<br />
Nach anfänglicher Skepsis der Beteiligten<br />
entwickelte sich das Projekt sehr<br />
positiv. „Es musste erst mit viel Energie<br />
eine Vertrauensbasis geschaffen werden.<br />
Erst dann wagten die sehr unterschiedli-<br />
chen Unternehmen auch über belastende<br />
Betriebsinterna zu diskutieren.<br />
Etwa: Was tun, wenn eine ganze Abteilung<br />
wegbricht?“<br />
In den einzelnen Unternehmen wurden<br />
Gesundheitszirkel durchgeführt, in<br />
denen gesundheitsrelevante Probleme<br />
und Lösungen mit den MitarbeiterInnen<br />
erarbeitet wurden. Im Fall von SKF<br />
Österreich AG, dem größten der beteiligten<br />
Unternehmen, waren das 100 Maßnahmenvorschläge.<br />
Mag. Ortner: „Das Netzwerk schuf aber<br />
auch für die gesamte Region eine praktische<br />
Anschauungsmöglichkeit für Unternehmen<br />
und Verbände, wie moderne<br />
betriebliche Gesundheitsarbeit unter<br />
Einbeziehung der MitarbeiterInnen<br />
gestaltet werden kann und welche<br />
Ergebnisse sie bringen.“ Außerdem<br />
wurde ein ModeratorInnenpool für<br />
Gesundheitszirkelarbeit geschaffen, der<br />
auch von anderen Unternehmen in<br />
Zukunft angesprochen werden kann.<br />
Information & Kontakt<br />
TIC Steyr GmbH, Mag. Walter Ortner<br />
Im Stadtgut A1, 4407 Steyr<br />
Tel. 07252/220-100<br />
e-mail: ortner@tic-steyr.at<br />
www.tic-steyr.at<br />
Kontakt<br />
Fonds Gesundes Österreich –<br />
FGÖ, Mariahilferstraße 176,<br />
A-<strong>11</strong>50 Wien, Tel. 01/8950400,<br />
Fax: 01/8950400-20,<br />
gesundes.oesterreich@fgoe.org
KOMMUNAL<br />
PRAXIS<br />
Mobilfunk und Gesundheit: Europäische Studie gibt Entwarnung<br />
Frühere Studien wurden entkräftet<br />
Der 147 Seiten starke Endbericht<br />
des PERFORM B Forschungsprogramms<br />
zur<br />
Untersuchung vermuteter<br />
Einflüsse des Mobilfunks auf<br />
die Gesundheit liefert aussagekräftige<br />
Fakten aus in vivo<br />
und in vitro Studien. Die<br />
aktuellen Ergebnisse des<br />
innerhalb des 5. Europäischen<br />
Rahmenprogramms<br />
ausgerichteten Forschungsprojekts<br />
wurden aus Replikationsstudien<br />
gewonnen.<br />
Die Resultate der PERFORM<br />
Mitte Juni wird Europas<br />
modernste Kläranlage in<br />
Wien eröffnet.<br />
B Forschung konnten die aus<br />
den drei früheren Studien<br />
gewonnen Rückschlüsse auf<br />
Enzym-Aktivität, Genschädigung<br />
und Orientierungsverlust<br />
bei Nagetieren aufgrund<br />
von Funkwellen nicht<br />
bestätigen.<br />
Die Tatsache, dass jeweils<br />
zwei Laboratorien die Versuche<br />
gleichzeitig unternommen<br />
haben, die Ergebnisse<br />
früherer Studien zu wiederholen<br />
und zu belegen, trägt<br />
erheblich zur Bedeutung der<br />
Gewässerschutz Wien<br />
Modernste Kläranlage<br />
Europas<br />
Mit dem Weltwassertag am<br />
22. März leitete die UNO ihre<br />
Dekade mit dem Motto<br />
„Water for Life“ ein. In Wien<br />
werden in diesem Zusammenhang<br />
innovative und<br />
zukunftsweisende Maßnahmen<br />
und Zielsetzungen für<br />
den Gewässerschutz festgelegt.<br />
Dazu zählt auch die<br />
Erweiterung der Hauptkläranlage<br />
Wien: die EbS eröffnet<br />
am 18. Juni die modernste<br />
Kläranlage Europas.<br />
Aktion: Gratis-Internet für Gemeindebürger<br />
XLink errichtet die schnellsten<br />
Gemeinden Österreichs<br />
XLink, der seit 25 Jahren rein<br />
Österreichische Full-Service-<br />
Provider, bietet allen Gemeinden<br />
Österreichs eine einmalige<br />
Super Breitband Aktion an.<br />
Die zukünftig so entscheidende<br />
Breitbandversorgung<br />
von Betrieben und Bürgern<br />
war bisher nur großen Städten<br />
und Ballungsgebieten vorbehalten.<br />
Viele Gemeinden<br />
und deren Bewohner kamen<br />
bisher gar nicht, oder nur<br />
schwer, zu preiswerten und<br />
super-schnellen Breitbandanbindungen.<br />
Jede Gemeinde, die sich jetzt<br />
unter www.xlink.at/citynet<br />
anmeldet, kann teilzunehmen.<br />
XLink übernimmt die Entbündelung<br />
des Wählamtes inklusive<br />
Wireless Infrastruktur.<br />
Die Anmeldefrist läuft bis<br />
30. Mai 2005. Die 20 ersten<br />
Gemeinden werden anschließend<br />
von XLink kontaktiert.<br />
nun verfügbaren beweiskräftigen<br />
Informationen bei<br />
zukünftigen Bewertungen<br />
des Kenntnisstandes dieses<br />
Wissenschaftszweigs auf<br />
allen Ebenen bei. Das aktuelle<br />
Gesamtbild des Wissens<br />
zeigt, dass bei Einhaltung<br />
der international anerkannten<br />
Grenzwertempfehlungen<br />
keine gesundheitliche Beeinträchtigung<br />
durch Mobilfunk<br />
gegeben ist.<br />
Mehr Informationen unter<br />
www.fmk.at<br />
In den nächsten fünf Jahren<br />
wird das gesamte Fernwärmenetz<br />
der Stadt Salzburg auf<br />
Heißwasserbetrieb vereinheitlicht.<br />
Vom Süden ausgehend<br />
wird das Gebiet der Altstadt<br />
auch umgestellt.<br />
Seit über 50 Jahren werden<br />
Häuser der Stadt Salzburg mit<br />
Fernwärme versorgt. Derzeit<br />
werden noch 65 Prozent des<br />
Netzes mit Dampf als Wärmeträger<br />
betrieben. Durch den<br />
Betrieb mittels Heißwasser<br />
werden die Netzverluste mini-<br />
Das aktuelle Gesamtbild des<br />
Wissens zeigt, dass bei Einhaltung<br />
der international<br />
anerkannten Grenzwertempfehlungen<br />
keine gesundheitliche<br />
Beeinträchtigung<br />
durch Mobilfunk gegeben ist.<br />
Fernwärme: Salzburg stellt Netz um<br />
Heißwasser heizt Mozartstadt ein<br />
Der Überspannungs-Ableiter<br />
von DEHN setzt<br />
neue Maßstäbe.<br />
miert, Brennstoffe eingespart<br />
und die Effizienz der Fernwärme<br />
erhöht. So können<br />
nach vollständiger Umstellung<br />
jährlich bis zu 65.000<br />
Tonnen CO2 eingespart werden.<br />
Informationen sowie<br />
weitere Details zur Umstellung<br />
sind im Internet unter<br />
www.salzburg-ag.at/<br />
fernwaerme abrufbar.<br />
Zum Download stehen auch<br />
ein Folder und eine Liste der<br />
Umstellgebiete mit Umstellzeitraum<br />
bereit.<br />
Blitzschutz: Neuheit<br />
Pro-Active-Thermo-<br />
Control<br />
Der Überspannungs-Ableiter DEHNguard<br />
® setzt neue Maßstäbe: Mit „Pro-<br />
Active-Thermo-Control“ ist er der<br />
erste Überspannungs-Ableiter der<br />
„mitdenkt“ und rechtzeitig vor Ausfall<br />
des Überspannungsschutzes den<br />
Anwender warnt. Tritt infolge einer<br />
erhöhten energetischen Belastung die<br />
Gefahr einer Schädigung der Varistorstruktur<br />
auf, wird der Anwender<br />
durch ein Signal gewarnt – und dies<br />
bevor die Anlage schutzlos ist.<br />
Mehr Infos auf www.dehn.at
Wirtschafts-Info<br />
Was der FinanzCheck der BA-CA für Gemeinden bringt<br />
Mehr Geld durch<br />
Optimierung<br />
Österreichs Gemeinden müssen – ebenso wie Unternehmen, die Erfolge feiern wollen –<br />
ständig ihre finanziellen Möglichkeiten im Auge behalten. Und bei Bedarf auch<br />
Strategien einsetzen, mit denen man noch schlummernde Potentiale wecken kann.<br />
Wenn der erfolgreiche Bundesliga-Verein<br />
SV Mattersburg wieder einmal ein<br />
Spiel für sich entscheiden konnte, dann<br />
herrscht für die Mattersburger der<br />
Himmel auf Erden. Damit es auf dem<br />
Rasen immer so rund läuft, werden die<br />
Spiele analysiert und die Strategien<br />
optimiert. Ähnlich empfindlich wie die<br />
Fan-Seele kann das Gemeindebudget<br />
reagieren, wenn sich die Rahmenbedingungen<br />
zum Negativen ändern. Die<br />
Finanzverantwortlichen der Gemeinden<br />
sind darum mehr denn je gefordert,<br />
ihren Finanzhaushalt betriebswirtschaftlich<br />
unter die Lupe zu nehmen<br />
um Optimierungsstrategien zu finden.<br />
„Wir brauchen vor allem solche Strategien,<br />
die unser Budget schonen. Der<br />
Schuldenstand einer Gemeinde darf<br />
schon allein im Hinblick auf die EU-<br />
Stabilitätskriterien nicht weiter erhöht<br />
werden“, erklärt Ingrid Salamon, die<br />
Bürgermeisterin von Mattersburg die<br />
Herausforderungen, denen sich nicht<br />
nur die burgenländische Stadt, sondern<br />
alle Gemeinden Österreichs vermehrt<br />
stellen müssen.<br />
In jedem Gemeindebudget<br />
gibt es Potential<br />
Mattersburg hat in den letzten Jahren<br />
zahlreiche Investitionen für Familien,<br />
»<br />
36 KOMMUNAL<br />
Wir haben aus den<br />
Ergebnissen des<br />
FinanzChecks wichtige<br />
Erkenntnisse gewonnen.<br />
Bürgermeisterin Ingrid Salamon,<br />
Stadtgemeinde Mattersburg<br />
Mattersburg hat in den letzten Jahren viel investiert – und es gibt noch viel zu tun.<br />
Bildung, Kultur, Sportmöglichkeiten<br />
und soziale Einrichtungen getätigt –<br />
und es gibt noch viel zu tun. Um diesen<br />
Planungs- und Investitonsaufwand realisieren<br />
zu können, muss der Finanzhaushalt<br />
laufend beobachtet werden.<br />
Dr. Martin Frank, Ressortleiter Public<br />
Sector der Bank Austria Creditanstalt,<br />
umreißt die Probleme, die sich im<br />
Finanzhaushalt von Gemeinden ergeben<br />
können: „Aufgrund des meist langfristigen<br />
Charakters von Infrastrukturinvestitionen<br />
setzt sich das Schuldenportfolio<br />
von Gemeinden meist aus<br />
Finanzierungen unterschiedlichster<br />
„Epochen“ zusammen:<br />
Hochverzinste Fixzinsdarlehen<br />
aus Hochzinsperioden<br />
mischen sich<br />
«<br />
mit variablen Zinsvereinbarungen,<br />
Euro-<br />
Darlehen mit Fremdwährungsfinanzierungen,<br />
kurze Restlaufzeiten<br />
mit Rückzahlungshorizonten<br />
von 25 Jah-<br />
ren und länger.”<br />
Und damit ist der Risikogehalt von<br />
kommunalen Finanzhaushalten bereits<br />
in seinen wesentlichsten Zügen umrissen:<br />
Finanzierungsstrukturen, die zum<br />
Zeitpunkt der Entscheidung richtig und<br />
gut waren, können sich im Zeitablauf<br />
insbesondere durch die Veränderungen<br />
von Zinssätzen und Währungskursen<br />
als nachteilig herausstellen und – wenn<br />
der Optimierungsbedarf nicht rechtzeitig<br />
erkannt wird – die Gemeinde letztendlich<br />
teuer zu stehen kommen.<br />
Die BA-CA zeigt Optimierungsmöglichkeiten<br />
Die Bank Austria Creditanstalt bietet<br />
Gemeinden, die ihren Finanzhaushalt<br />
optimieren wollen, einen umfangreichen<br />
FinanzCheck. Im Erstgespräch<br />
wird gemeinsam mit den Experten der<br />
BA-CA die gesamte Finanzsituation der<br />
Gemeinde dargestellt und festgelegt,<br />
welche Finanzpositionen analysiert
werden sollen. Dr. Frank: „In Frage<br />
dafür kommen sowohl bereits bestehende<br />
Positionen, auf Wunsch aber<br />
auch geplante Vorhaben. Im Fokus<br />
eines FinanzChecks stehen Schuldenpositionen,<br />
die zum Beispiel auf Kapitalbindung,<br />
Zinsänderungsrisiko und ihre<br />
Anfälligkeit für Wechselkursschwankungen<br />
untersucht werden. Natürlich<br />
kann der FinanzCheck bei Bedarf auch<br />
auf Finanzguthaben und andere<br />
Aspekte des Finanzmanagements ausgedehnt<br />
werden.“<br />
Fast immer stellt sich bei der Analyse<br />
heraus, dass durch neue Vereinbarungen<br />
in den Bereichen Zinsen, Tilgung<br />
oder auch Währung bestimmte Risken<br />
eingedämmt und oft gleichzeitig sogar<br />
die Belastungen deutlich reduziert werden<br />
können.<br />
Derzeit befinden sich die Zinsen in einer<br />
historischen Tiefphase – mit Steigerung<br />
ist zu rechnen. Es ist daher empfehlenswert,<br />
jetzt Vorsorge zu treffen, um bei<br />
steigenden Zinsen nicht von zusätzlichen<br />
Kosten überrascht zu werden.<br />
Das Ergebnis des FinanzChecks enthält<br />
eine vollkommen neutrale Darstellung<br />
der übermittelten Finanzpositionen,<br />
sowie die damit verbundenen Auswirkungen<br />
bei Änderungen der Zins- oder<br />
Währungsmärkte.<br />
Die Gemeinde Mattersburg hat den<br />
FinanzCheck bereits durchgeführt und<br />
hält mit dem individuell erstellten<br />
Chancen/Risiko-Profil eine gute Entscheidungsbasis<br />
für die künftige Ausrichtung<br />
des Finanzhaushalts in der<br />
Hand. Bürgermeisterin Salamon: „Wir<br />
haben aus den Ergebnissen des Finanzchecks<br />
wichtige Erkenntnisse gewonnen<br />
– zum Beispiel, daß das Zinsrisiko<br />
bei bestimmten Positionen durch Absicherungsgeschäfte<br />
wie Swap und Cap<br />
minimiert werden kann. Wir werden<br />
Die Vorteile des Finanz-<br />
Checks auf einen Blick<br />
◆ Detailinterpretation bestehender<br />
Finanzpositionen<br />
◆ Information über mögliche<br />
Fremdwährungs- und Zinsrisken<br />
◆ Transparente Informationsbasis<br />
für Budgetierungsprozesse<br />
◆ Darstellung versteckter Finanzrisken<br />
◆ Identifizierung von Optimierungspotentialen<br />
◆ Verbesserung der Liquiditätssituation<br />
Präsentation und Diskussion der Analyseergebnisse des FinanzChecks der BA-CA.<br />
»<br />
In jedem Bundesland<br />
wird ein spezialisiertes<br />
Kommunal-Betreuungscenter<br />
eingerichtet.<br />
Dadurch können wir mit<br />
noch größerer Aufmerksamkeit<br />
den Gemeinden<br />
bei ihren Herausforderungen<br />
zur Seite zu stehen.<br />
Dr. Martin Frank,<br />
BA-CA Resortleiter Corporate<br />
Finance & Public Sector<br />
diese und andere Möglichkeiten zur<br />
Finanzoptimierung in den Gremien<br />
gemeinsam erörtern und dann entsprechende<br />
Maßnahmen treffen.“<br />
Full Service für<br />
Gemeinden<br />
«<br />
Eine Neustruktur des BA-CA Betreuungskonzepts<br />
bringt wesentliche Vorteile<br />
für Kunden der öffentlichen Hand.<br />
Erwin Tögel, Leiter der neuen Einheit<br />
Öffentliche Hand und Stadt Wien:<br />
„Diese Kunden werden in Zukunft von<br />
einem eigenen Profit Center betreut, in<br />
dem vom einfachen Tagesgeschäft bis<br />
hin zur Entwicklung komplexer Finan-<br />
zierungs- und Veranlagungslösungen<br />
sämtliche kundengerichteten Aktivitäten<br />
gebündelt sind. Für jedes Bundesland<br />
wird ein eigenes Kommunalbetreuungscenter<br />
eingerichtet, das in<br />
Zusammenarbeit mit dem zentralen<br />
Kompetenzzentrum für die öffentliche<br />
Hand Ansprechpartner in allen Finanzfragen<br />
vor Ort ist. Durch diese neue<br />
Betreuungskonzeption können wir mit<br />
noch größerer Aufmerksamkeit den<br />
Gemeinden bei ihren großen Herausforderungen<br />
zur Seite stehen.“<br />
Informationen:<br />
Bank Austria Creditanstalt<br />
Öffentliche Hand und<br />
Stadt Wien<br />
Erwin Tögel, Wolfgang Figl<br />
Telefon 050505/95120 und 44876<br />
Regionale Kompetenzzentren:<br />
Niederösterreich<br />
2000 Stockerau, Sparkassaplatz 1<br />
Telefon: 050505 / 51210<br />
Burgenland<br />
7400 Oberwart<br />
Telefon: 050505 / 34 381<br />
Steiermark:<br />
8010 Graz, Herrengasse 15<br />
Telefon: 050505 / 93125<br />
Kärnten:<br />
9500 Villach, Hans Gasser Platz 8<br />
Telefon: 050505 / 94107<br />
Oberösterreich:<br />
4021 Linz, Johann-K.-Vogel Str. 7-9<br />
Telefon: 050505 / 97400<br />
Salzburg:<br />
5020 Salzburg, Faberstraße 10<br />
Telefon: 050505 / 96150<br />
Tirol:<br />
6020 Innsbruck, Maria-Theresien-<br />
Str. 36, Telefon: 050505 / 65123<br />
Vorarlberg<br />
6900 Bregenz, Rathausstraße 25<br />
Telefon: 050505 / 98180<br />
KOMMUNAL 37<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
15. - 16. Juni 2005 im Salzburg Congress<br />
Kongress und Fachmesse GasWasser<br />
Die Österreichische Vereinigung für<br />
das Gas- und Wasserfach (ÖVGW)<br />
wird ihre wichtigste Veranstaltung, den<br />
Kongress mit Fachmesse GasWasser,<br />
am 15. und 16. Juni 2005 im neuen<br />
Kongresszentrum der Stadt Salzburg<br />
abhalten.<br />
Hervorragende Plattform<br />
Die ÖVGW erwartet zu diesem Event,<br />
welches Gasnetzbetreiber, Trinkwasserversorger<br />
und die fachspezifische Industrie<br />
vereint, rund 400 Teilnehmer aus<br />
dem In- und Ausland. Zahlreiche aktuelle<br />
Vorträge der Bereiche Erdgas und<br />
Trinkwasser bieten nicht nur Insidern<br />
der Branchen eine hervorragende Plattform<br />
für Gedankenaustausch und Diskussion,<br />
auch Politik und Behörden<br />
sind herzlich eingeladen, sich an dem<br />
Diskurs der österreichischen Versorgungswirtschaft<br />
zu beteiligen. Die Themenkreise<br />
fokussieren sich auf die<br />
Kernkompetenzen der ÖVGW wie<br />
Regelsetzung, Zertifizierung und Forschung,<br />
beschäftigen sich aber auch mit<br />
38 KOMMUNAL<br />
Das Kongresszentrum Salzburg ist Veranstaltungsort.<br />
internationalen Themen wie beispielsweise<br />
dem EU Wassermarkt. Doch auch<br />
die neueste Umfrage der ÖVGW zum<br />
Thema Wasser wird der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt.<br />
Präsentation modernster<br />
Produkte<br />
Darüber hinaus werden im Rahmen<br />
einer umfangreichen - in Österreich in<br />
diesem Umfang einzigartigen - Fachmesse<br />
modernste technische Produkte<br />
präsentiert, die im Bereich der Gasund<br />
Wasserversorgung ihre Verwendung<br />
finden.<br />
Der Besuch der Fachmesse ist nicht an<br />
die Teilnahme am Kongress gebunden<br />
und kann auch mit einer Tageskarte<br />
erfolgen.<br />
Informationen &<br />
Anmeldung:<br />
ÖVGW, Frau Beate Röhrling<br />
Schubertring 14, 1010 Wien<br />
Tel.: +43 (0)1 513 15 88-20<br />
roehrling@ovgw.at<br />
www.ovgw.at<br />
E.E.
Für 2006 prognostiziert das WIFO<br />
einen Anstieg des realen BIP von 2,3<br />
Prozent. Die wirtschaftliche Entwicklung<br />
wird von den Exporten getragen.<br />
Sie steigen heuer real um sechs Prozent<br />
und im nächsten Jahr um sieben Prozent.<br />
Die österreichische Wirtschaft<br />
kann sich daher trotz der Aufwertung<br />
des Euro auf den internationalen Märkten<br />
gut behaupten. Die Inlandsnachfrage<br />
entwickelt sich schwächer und<br />
bleibt auch hinter den ursprünglichen<br />
Annahmen zurück.<br />
Die Investitionen werden heuer um 1,6<br />
Prozent real ausgeweitet, wobei das<br />
Auslaufen der Investitionszuwachsprämie<br />
(Ende <strong>2004</strong>) dämpfend wirkt. Der<br />
reale Konsum steigt 2005 (nach der<br />
Dezemberprognose) real um 2,1 Prozent<br />
(im September war noch mit 2,5<br />
Prozent gerechnet worden). Im nächsten<br />
Jahr wird mit einer stärkeren<br />
Zunahme der Investitionen gerechnet<br />
als heuer. Das WIFO nimmt einen realen<br />
Anstieg um 2,7 Prozent an, der vor<br />
allem von den Ausrüstungen genährt<br />
wird. Der private Konsum wächst im<br />
nächsten Jahr real mit 2,2 Prozent<br />
etwa gleich stark wie heuer.<br />
Für die öffentlichen Haushalte, insbesondere<br />
die Ertragsanteile, sind jedoch<br />
die nominellen Wachstumsraten des<br />
BIP maßgebend. Hier zeigt sich für<br />
2005 ein etwas anderes Bild als beim<br />
realen BIP. Das WIFO hat in seiner<br />
Dezemberprognose für 2005 die nominelle<br />
Wachstumsrate (im Gegensatz zur<br />
realen) auf 4,5 Prozent erhöht (im September<br />
war für 2005 mit 4,3 Prozent<br />
gerechnet worden). Für 2006 wird eine<br />
nominelle Wachstumsrate von 3,9 Prozent<br />
erwartet.<br />
Die Löhne und Gehälter werden (pro<br />
Beschäftigtenverhältnis) heuer um 2,3<br />
Prozent und im kommenden Jahr um<br />
2,5 Prozent wachsen. Die Beschäftigung<br />
steigt 2005 um 0,8 Prozent und<br />
2006 um 0,9 Prozent. Die Lohnsumme,<br />
die für die Einnahmen aus der Kommunalsteuer<br />
maßgeblich ist, wird daher<br />
heuer um 3,3 Prozent und im nächsten<br />
Jahr um 3,5 Prozent zunehmen.<br />
Entwicklung der<br />
Ertragsanteile<br />
Die Steuereinnahmen werden sowohl<br />
2005 als auch 2006 durch die Steuerreform<br />
gedämpft. Das Steueraufkommen<br />
(brutto) wird heuer nur um etwa 0,2<br />
Prozent höher sein als<br />
<strong>2004</strong>. Die einkommensabhängigen<br />
Steuern werden heuer<br />
weniger Einnahmen<br />
bringen als im Vorjahr.<br />
Ihre Einnahmen<br />
werden um fast 3 Prozent<br />
geringer sein als<br />
<strong>2004</strong>. Die Umsatzsteuer<br />
und die<br />
übrigen Steuern können<br />
die Auswirkungen der Steuerreform<br />
nicht kompensieren. In der Mineralölsteuer<br />
spiegeln sich die abnehmenden<br />
Effekte des Tanktourismus. Ihre<br />
Zuwachsrate ist daher deutlich<br />
schwächer als in den Vorjahren.<br />
Im Jahre 2006 sind in den gewinnabhängigen<br />
Steuern die Effekte der Steuerreform<br />
(weiter) spürbar. Das gilt insbesondere<br />
für die Körperschaftsteuer.<br />
Die zeitliche Verteilung der Einnahmen-<br />
Finanzen<br />
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Österreich<br />
Konjunktur entwickelt<br />
sich verhalten<br />
WIFO-Experte Prof. Gerhard Lehner hat in seiner Prognose für den Österreichischen<br />
Gemeindebund die reale Wachstumsrate des BIP für 2005 nach unten korrigiert.<br />
Er rechnet nunmehr mit einer Zunahme von 2,2 Prozent (nach 2,5 Prozent in seiner<br />
Septemberprognose). KOMMUNAL bringt Details dieser Voraussage.<br />
Insgesamt werden<br />
2006 die Steuereinnahmen<br />
um 3,6 Prozent<br />
höher eingeschätzt<br />
als 2005.<br />
ausfälle zwischen den Jahren 2005/06<br />
sind bei dieser Steuer schwer abzuschätzen.<br />
In der Lohnsteuer sind die<br />
Auswirkungen der Tarifanpassung noch<br />
mit einem Zwölftel wirksam. Die anderen<br />
Steuern sind mit Ausnahme der<br />
Mineralölsteuer (Senkung der Steuer<br />
auf Biodiesel) kaum betroffen.<br />
Insgesamt werden 2006 die Steuereinnahmen<br />
um 3,6 Prozent höher eingeschätzt<br />
als 2005. Diese Zunahme ist<br />
etwas geringer als jene des nominellen<br />
BIP, sodass die globale Steuerquote<br />
2006 weiter sinkt.<br />
Aufgrund des neuen Finanzausgleichs<br />
(der Einbeziehung der bisher ausschließlichen<br />
Bundesabgaben in die<br />
gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />
und des einheitlichen Schlüssels für die<br />
gemeinschaftlichen<br />
Bundesabgaben) werden<br />
die Ertragsanteile<br />
der Gemeinden (für das<br />
Jahr) sich annähernd<br />
gleich wie das Bruttoaufkommen<br />
entwickeln.<br />
Die Gemeinden können<br />
daher für das Jahr 2005<br />
mit einem nur sehr<br />
geringen Zuwachs der<br />
Ertragsanteile (von etwa<br />
0,2 Prozent) rechnen. Die gute Entwicklung<br />
der letzten Monate dürfte<br />
sich im Laufe des Jahres 2005 (etwas)<br />
abschwächen. Für 2006 ist mit einem<br />
Anstieg der Ertragsanteile der Gemeinden<br />
(für das Jahr) von etwa 3,6 Prozent<br />
zu rechnen (die Entwicklung der<br />
kassenmäßigen Einnahmen der<br />
Gemeinden kann davon etwas abweichen).<br />
Das gilt auch für 2005.<br />
KOMMUNAL 39
Finanzen<br />
Die Finanzierungsquellen der österreichischen Gemeinden<br />
Wie kommt das Geld in<br />
die Gemeindekassen?<br />
Exakt 14.819 Millionen Euro haben die österreichischen Gemeinden (ohne Wien) im Jahr 2003<br />
zur Bewältigung ihrer Aufgaben aufgebracht. Davon entfallen allein auf Investitionen<br />
2.242 Millionen Euro. Aus welchen Finanzierungsquellen die Gemeinden diese Ausgaben<br />
bedecken, stellt KOMMUNAL im Folgenden dar.<br />
◆ Prof. Dietmar Pilz<br />
Nach der österreichischen Finanzverfassung<br />
trägt jede Gebietskörperschaft die<br />
Kosten ihres Aufwandes selbst. Aber<br />
nur dann, wenn den österreichischen<br />
Gemeinden die dazu erforderlichen<br />
Mittel zur Verfügung stehen, können<br />
sie die im eigenen oder übertragenen<br />
Wirkungsbereich zu erbringenden Aufgaben<br />
auch erfüllen.<br />
Aus dem Rechnungsquerschnitt 2003<br />
der österreichischen Gemeinden lassen<br />
sich die Einnahmenstruktur und somit<br />
die verschiedenen Finanzierungsquellen<br />
nach folgender Gliederung darstellen.<br />
◆ Einnahmen der laufenden Gebarung<br />
◆ Einnahmen aus der Vermögensgebarung<br />
ohne Finanztransaktionen<br />
◆ Einnahmen aus Finanztransaktionen<br />
Den folgenden Ausführungen sind die<br />
einnahmenstärksten Positionen (jeweils<br />
ohne Wien) der einzelnen Gliederungen<br />
des Rechnungsquerschnittes sowie<br />
die Gesamtsumme aller Einnahmen zu<br />
entnehmen. Diese Gesamteinnahmensumme<br />
wird am Ende dieses Beitrages<br />
den Gesamtausgaben gegenüber<br />
gestellt.<br />
Einnahmen der<br />
laufenden Gebarung<br />
Den Einnahmen der laufenden Gebarung<br />
werden sämtliche Einnahmenquellen<br />
aus der laufenden Tätigkeit der<br />
Gemeinden zugeordnet und zwar jene<br />
des ordentlichen als auch jene des<br />
außerordentlichen Haushaltes.<br />
Die einzelnen Posten sind dabei nach<br />
40 KOMMUNAL<br />
aussagekräftigen Kategorien wie folgt<br />
zusammengefasst:<br />
◆ Eigene Steuern<br />
Den österreichischen Gemeinden werden<br />
aufgrund der jeweiligen Finanzausgleichsgesetze<br />
eigene Besteuerungsrechte<br />
eingeräumt. Die einzelnen Abgabentypen<br />
sind im Finanzausgleichsgesetz<br />
taxativ aufgezählt. Bei den ausschließlichen<br />
Gemeindeabgaben (Trennsystem)<br />
kommt<br />
dabei das<br />
reine Aufkommensprinzip<br />
zum Tragen.<br />
Was in einer<br />
Gemeinde<br />
an dieser<br />
Steuer aufgebracht<br />
wird, steht<br />
(eingeschränkt<br />
durch interkommunaleAusgleichsmechanismen)<br />
ausschließlich dem<br />
Was in einer<br />
Gemeinde an ausschließlichen<br />
Gemeindeabgaben<br />
aufgebracht wird, steht<br />
(eingeschränkt durch interkommunaleAusgleichsmechanismen)<br />
ausschließlich<br />
dem Haushalt der<br />
Gemeinde zur Verfügung.<br />
Haushalt der Gemeinde zur Verfügung.<br />
Im Jahr 2003 (zuletzt veröffentlichte<br />
Daten von Statistik Austria) haben<br />
die österreichischen Gemeinden<br />
Abgaben in der Höhe von fast 2,3<br />
Milliarden Euro eingehoben (siehe<br />
Grafik rechts).<br />
◆ Ertragsanteile<br />
Im Rahmen des Verbundsystems des<br />
Finanzausgleiches erhalten die österreichischen<br />
Gemeinden aus den<br />
gemeinschaftlichen Bundesabgaben in<br />
Höhe der im Finanzausgleichsgesetz<br />
geregelten unterschiedlichen Schlüsselanteile<br />
(mit dem FAG 2005 kommt<br />
rückwirkend ab 1.1.2005 ein einheitlicher<br />
Verteilungsschlüssel zur Anwendung)<br />
ihre Ertragsanteile, die aufkommensmäßig<br />
den größten Teil der<br />
Finanzierungsmittel ausmachen. Diese<br />
erste Verteilungsstufe wird als „vertikale<br />
Finanzausgleich“<br />
bezeichnet.<br />
Die weitere Verteilung der<br />
Gemeindemittel erfolgt über<br />
den horizontalen Finanzaus-<br />
gleich. Diese Verteilung auf<br />
die österreichischen<br />
Gemeinden wird anhand<br />
verschiedener Verteilungsparameter,<br />
wie der Einwohnerzahl,<br />
der abgestuften<br />
Bevölkerungszahl, dem<br />
örtlichen Aufkommen und<br />
einem Fixschlüssel vorgenommen.<br />
Die Summe der Ertragsanteile<br />
2003 betrug<br />
3.988,1 Millionen Euro.<br />
◆ Gebühren für die Benützung von<br />
Gemeindeeinrichtungen<br />
Die Gebühren für die Benützung von<br />
Gemeindeeinrichtungen und –anlagen<br />
stellen für die Gemeinden eine sehr<br />
dynamische Einnahmenquelle dar. Zu<br />
den Einrichtungen zählen insbesondere<br />
Wasserversorgungs- und Abwasserbeseitigungsanlagen<br />
sowie Vorkehrungen<br />
zur Abfuhr von Abfällen.<br />
Unter Gebühren sind sowohl laufende<br />
Benützungsgebühren, als auch einma-
Österreichs Gemeinden sind die größten<br />
öffentlichen Investoren Österreichs<br />
Gemeinde-Einnahmen aus Abgaben 2003<br />
(jüngste Daten der Statistik Austria)<br />
Ausschließliche Gemeindeabgaben in Mio. €<br />
Kommunalsteuer 1.375,4<br />
Grundsteuer A 26,2<br />
Grundsteuer B 392,5<br />
Sonstige (Fremdenverkehrsabgaben,<br />
Lustbarkeitsabgaben, Abgaben für<br />
das Halten von Tieren etc.) 483,7<br />
Gesamtsumme eigene Steuern 2003 2.277,8<br />
Gesamtsumme der Einnahmen der<br />
Vermögensgebarung (ausgewählte Posten)<br />
Einnahmen in Mio. €<br />
Veräußerung von unbeweglichem<br />
Vermögen 294,0<br />
Kapitaltransferzahlungen von Trägern<br />
des öffentlichen Rechts 845,8<br />
Sonstige Positionen wie Veräußerung<br />
von beweglichem Vermögen,<br />
Veräußerung von aktivierungspflichtigen<br />
Rechten etc. ergeben 60,0<br />
Gesamtsumme der Einnahmen der<br />
Vermögensgebarung ohne<br />
Finanztransaktionen 2003 1.199,8<br />
Einnahmen aus Finanztransaktionen<br />
Einnahmen der Finanztransaktionen in Mio. €<br />
Entnahmen aus Rücklagen 395,8<br />
Aufnahme von Finanzschulden 990,4<br />
Sonstige Positionen wie Veräußerungen<br />
von Beteiligungen und Wertpapieren,<br />
Einnahmen aus der Rückzahlung von<br />
Darlehen an Träger des öffentlichen<br />
Rechts und an Andere etc. ergeben 341,0<br />
Gesamtsumme Einnahmen aus<br />
Finanztransaktionen 2003 1.727,2<br />
Die Gesamteinnahmen der<br />
österreichischen Gemeinden 2003<br />
Die Summe aller drei Gliederungsebenen<br />
des Rechnungsquerschnittes 2003 ergeben<br />
Einnahmen in Mio. €<br />
aus der laufenden Gebarung von 10.700,9<br />
aus der Vermögensgebarung von 1.199,8<br />
und aus den Finanztransaktionen von 1.727,2<br />
somit insgesamt 13.627,9<br />
Finanzen<br />
lige Gebühren (Anschlussgebühren) zu<br />
verstehen.<br />
Die Summe der Einnahmen für die<br />
Benützung von Gemeindeeinrichtungen<br />
betrug 2003 1.325,6 Millionen Euro.<br />
In der Querschnittsrechnung sind in<br />
der laufenden Gebarung noch weitere<br />
Positionen, wie Einnahmen aus Leistungen,<br />
Einnahmen aus Besitz und<br />
wirtschaftlicher Tätigkeit, laufende<br />
Transfers von Trägern des öffentlichen<br />
Rechts etc., zusammengefasst.<br />
Die Summe der Einnahmen aus „sonstigen<br />
Positionen“ der Gemeinden<br />
betrug 2003 3.109,4 Millionen Euro.<br />
Die Gesamtsumme der Einnahmen<br />
der laufenden Gebarung erreichte<br />
2003 eine Höhe von 10.700,9 Millionen<br />
Euro.<br />
Einnahmen aus der<br />
Vermögensgebarung ohne<br />
Finanztransaktionen<br />
Zu den wichtigsten Kategorien der Einnahmen<br />
aus<br />
der Vermögensgeba-<br />
rung zählen<br />
die Einnahmen<br />
aus der<br />
Veräußerung<br />
von unbeweglichen<br />
und beweglichenVermögen<br />
sowie<br />
Einnahmen<br />
aus Kapitaltransferzahlungen.<br />
Die<br />
nebenstehende<br />
Tabelle enthält<br />
die<br />
wesentlich-<br />
Zu den wichtigsten<br />
Kategorien der Einnahmen<br />
aus der kommunalen<br />
Vermögensgebarung<br />
zählen die Einnahmen<br />
aus der Veräußerung<br />
von unbeweglichem und<br />
beweglichem Vermögen<br />
sowie Einnahmen<br />
aus Kapitaltransferzahlungen.<br />
sten Positionen betragsmäßig aufgelistet<br />
sowie die Gesamtsumme der Einnahmen<br />
aus der Vermögensgebarung.<br />
Einnahmen aus<br />
Finanztransaktionen<br />
Zu den bedeutendsten Einnahmen aus<br />
Finanztransaktionen zählen vor allem<br />
die Aufnahmen von Finanzschulden,<br />
die Entnahmen aus Rücklagen sowie<br />
die Veräußerung von Beteiligungen<br />
und Wertpapieren. Betragsmäßig<br />
nimmt die Aufnahme von Finanzschulden<br />
die größte Position ein, wie dies<br />
nebenstehende Tabelle zeigt.<br />
KOMMUNAL 41
Finanzen<br />
Gesamteinnahmen der<br />
österreichischen<br />
Gemeinden 2003<br />
Die Summe aller drei Gliederungsebenen<br />
des Rechnungsquerschnittes 2003<br />
ergeben Einnahmen aus der laufenden<br />
Gebarung von 10.700,9 Millionen<br />
Euro, aus der Vermögensgebarung von<br />
1.199,8 Millionen und aus den Finanztransaktionen<br />
von 1.727,2 Millionen,<br />
ergibt insgesamt also 13.627,9<br />
Millionen Euro.<br />
Bezieht man in diese Gesamteinnahmensumme<br />
noch die Zuführung aus<br />
dem ordentlichen Haushalt und die<br />
Rückführung aus dem ordentlichen<br />
Haushalt und<br />
die Abwicklung<br />
des Soll-<br />
Überschusses/Abganges<br />
des Vorjahres<br />
mit ein,<br />
ergibt sich<br />
eine Einnahmensumme<br />
von insgesamt<br />
15.008,2 Millionen<br />
Euro<br />
für das Jahr<br />
2003.<br />
Den Gesamteinnahmen<br />
von 15.008,2<br />
Millionen stehen, wie eingangs bereits<br />
erwähnt, Ausgaben von 14.819 Millionen<br />
Euro gegenüber, sodass das Jahr<br />
2003 mit einem positiven administrativen<br />
Jahresergebnis für die österreichischen<br />
Gemeinden von 189 Millionen<br />
Euro abgeschlossen werden<br />
konnte.<br />
Nicht alle angeführten Einnahmen bilden<br />
auch einen effektiven Vermögenszuwachs.<br />
So stellen zum Beispiel die<br />
Einnahmen aus der Veräußerung von<br />
unbeweglichem und beweglichem Vermögen<br />
innerhalb der Vermögensgebarung<br />
eine Vermögensumschichtung<br />
dar, wie auch die Einnahmen der<br />
Finanztransaktionen, insbesondere die<br />
Aufnahme von Finanzschulden. Bei<br />
den Einnahmen aus der Auflösung von<br />
Rücklagen fand der Geldmittelzufluss<br />
in die Gemeindekassa bereits in Vorperioden<br />
statt.<br />
Als klassische Vermögenszuwächse gelten<br />
aber die Ertragsanteile, die gemeindeeigenen<br />
Steuern, die Gebühren, die<br />
Einnahmen aus Leistungen und wirtschaftlicher<br />
Tätigkeit sowie die<br />
gewährten Bedarfszuweisungen.<br />
Nicht alle angeführten<br />
Einnahmen bilden<br />
auch einen effektiven<br />
Vermögenszuwachs. Bei<br />
den Einnahmen aus der<br />
Auflösung von Rücklagen<br />
fand der Geldmittelzufluss<br />
in die Gemeindekassa<br />
bereits in<br />
Vorperioden statt.<br />
42 KOMMUNAL<br />
Aus welchen Quellen<br />
kommt das Geld nun?<br />
Diese Finanzierungsquellen sind alle in<br />
den Rechnungsquerschnittsbereichen<br />
enthaltene Einnahmen eines Jahres,<br />
die auch für die Finanzierung von<br />
Investitionen herangezogen werden.<br />
Das Aufkommen<br />
an<br />
Steuern und<br />
Abgaben<br />
(daraus<br />
abgeleitet<br />
auch jenes<br />
der Ertragsanteile)<br />
für<br />
das laufende<br />
Jahr 2005<br />
und das Folgejahr<br />
wird<br />
zwar durch<br />
Im gesamtstaatlichen<br />
Gefüge werden die<br />
Gemeinden nicht zuletzt<br />
auch durch den neuen<br />
Finanzausgleich ihre Position<br />
als größter öffentlicher<br />
Investor weiterhin unter<br />
Beweis stellen.<br />
Als klassische Vermögenszuwächse<br />
gelten die Ertragsanteile,<br />
die gemeindeeigenen<br />
Steuern, die Gebühren, die<br />
Einnahmen aus Leistungen<br />
und wirtschaftlicher Tätigkeit<br />
sowie die gewährten Bedarfszuweisungen.<br />
Maßnahmen der ersten und zweiten<br />
Etappe der Steuerreform gedämpft,<br />
dennoch gehen die Wirtschaftsforscher<br />
von einem Zuwachs an Investitionen<br />
für 2005 um real 1,6 Prozent<br />
aus. Für das Jahr 2006<br />
rechnet das WIFO sogar mit<br />
einem Anstieg der Investitionen<br />
um 2,7 Prozent<br />
(siehe auch Seite 15).<br />
In diesem gesamtstaatlichen<br />
Gefüge werden die<br />
Gemeinden nicht zuletzt<br />
auch durch den neuen<br />
Finanzausgleich ihre Position<br />
als größter öffentlicher<br />
Investor weiterhin unter<br />
Beweis stellen.
Hako Citymaster 1800 von Stangl<br />
Fugenschonende Reinigung<br />
der Innsbrucker Altstadt<br />
Innsbruck, umgeben von einer eindrucksvollen<br />
Bergkulisse, ist ein Anziehungspunkt<br />
für viele Gäste. Jährlich<br />
besuchen rund 2 Millionen Touristen die<br />
Region Innsbruck und seine Feriendörfer.<br />
Als Grund für die Beliebtheit Innsbrucks<br />
als Ferienziel wird immer wieder<br />
die einmalige Kombination von Kultur-,<br />
Natur- und Sporterlebnis angeführt.<br />
Tägliche Sauberkeit<br />
Um das Wohlbefinden der Gäste sind<br />
auch die Mitarbeiter des Wirtschaftshofs<br />
Innsbruck bemüht, die täglich für<br />
Sauberkeit in der gesamten Innenstadt<br />
sorgen. Mit dem Hako Citymaster 1800<br />
der Firma Stangl ist die morgendliche<br />
Reinigung der Fußgängerzonen eine<br />
saubere Sache, verfügt doch diese<br />
Kompaktkehrmaschine serienmäßig<br />
über EURO 3 und liegt sogar noch<br />
erheblich unter diesen Emissionswerten.<br />
Für Bernhard Steinlechner, den<br />
Fuhrparkleiter der Stadt Innsbruck war<br />
die tangentiale Saugrichtung und stufenlos<br />
regulierbare Saugleistung wichtig,<br />
dadurch werden die ungebundenen<br />
Fugen der Bodenpflaster der Fußgängerzonen<br />
geschont und Schäden vermieden.<br />
Durch die extreme Wendigkeit<br />
des Hako Citymaster 1800 kann in<br />
allen Randbereichen gereinigt werden,<br />
die einfache Bedienung fördert die<br />
lange Lebensdauer.<br />
Extrem geräuscharm<br />
Johann Huber ist der zuständigen<br />
Straßenmeister, für ihn war der extrem<br />
niedrige Geräuschpegel der Kompaktkehrmaschine<br />
ausschlaggebend damit<br />
in den frühen Morgenstunden in der<br />
Altstadt gekehrt werden kann.<br />
In ganz Österreich setzen Städte und<br />
Gemeinden auf Hako Kompaktkehrmaschinen<br />
mit dem bewährten und zuverlässigen<br />
Service der Firma Stangl.<br />
Wirtschafts-Info<br />
Rund um das „Goldene Dachl“ ist es sauber,<br />
mit dem Hako Citymaster 1800 von<br />
Stangl.<br />
Informationen:<br />
Stangl Reinigungstechnik GmbH<br />
Roland Huber<br />
5204 Strasswalchen<br />
Tel: 0 62 15 / 89 00 – 0<br />
RolandHuber@stanglreinigung.at<br />
www.stanglreinigung.at<br />
CHANCEN<br />
VIELFALT<br />
Immer mehr Gemeinden nützen die Chance einer<br />
Leasingfinanzierung. Österreichs Spezialisten für<br />
kommunale Leasingprojekte sagen Ihnen wie.<br />
E-Mail: anfrage@kommunal-leasing.at<br />
www.kommunal-leasing.at<br />
KOMMUNAL 43<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
Gemeinde schafft Wohnraum ohne Belastung des Gemeindehaushaltes<br />
Neuer Wohnpark in Schrems<br />
44 KOMMUNAL<br />
Mi.<strong>11</strong>. Mai 2005 | 10:00 - 16:00 Uhr<br />
Ernst Happel Stadion | Meiereistraße | 1020 Wien<br />
GartenTech2005<br />
Zu einer budgetschonenden<br />
Realisierung eines Wohnparks<br />
verhalf die NÖ HYPO-<br />
BANK der Stadtgemeinde<br />
Schrems im Waldviertel. Im<br />
Auftrag der Gemeinde wurden<br />
von der NÖ HYPO rund<br />
51.500 m2 bereits gewidmetes<br />
Bauland angekauft.<br />
Neben der Ansiedelung<br />
zweier Genossenschaftsbauten<br />
mit über 50 Wohnungen,<br />
soll das Areal rund 20<br />
Häuslbauern zur Errichtung<br />
ihrer Traumhäuser dienen.<br />
Gemeinsam mit der<br />
Gemeinde werden die<br />
Grundstücke an interessierte<br />
Käufer vermittelt.<br />
Bürgermeister Reinhard<br />
Österreicher (rechts)<br />
und der für das Projekt<br />
zuständige Vizebürgermeister<br />
Karl Harrer.<br />
✿<br />
✿<br />
✿<br />
Bürgermeister Reinhard<br />
Österreicher sieht für seine<br />
Gemeinde klare Vorteile:<br />
„Der Gemeinde-Haushalt<br />
wird vom Grunderwerb bis<br />
zum Verkauf nicht belastet<br />
und darüber hinaus ist die<br />
künftige Verwertung der Liegenschaften<br />
sicher gestellt.“<br />
Informationen:<br />
NÖ HYPO-BANK<br />
Abt. Öffentliche<br />
Hand/Public Finance<br />
Prok. Dir. Mag. Heinz<br />
Hofstätter<br />
3100 St. Pölten<br />
Kremser Gasse 20<br />
Tel.: 02742/4920-1205<br />
E-Mail: heinz.hofstaetter@noehypo.at<br />
✿✿<br />
➤ Die GartenTech ist eine Fachausstellung für neue Rasenmäher, Traktoren, Anhänger,<br />
Kehrmaschinen, E-Fahrzeuge, Häcksler, Ausrüstung für Wald und Umwelt, Motorsägen,<br />
Kommunalgeräte, Winterdienstgeräte (Fräsen, Streuer, etc.), Reinigungsgeräte, Motormäher<br />
... – Alles was in den Städten und Gemeinden an Fahrzeugen und Geräten am Rasen,<br />
in den Gärten, am Gehsteig, in den Straßen und im Forst gebraucht wird. Veranstalter<br />
sind die Magistratsabteilungen 42, 48, 49, 51 und ihre Firmenpartner.<br />
✿<br />
✿<br />
E.E.
Alte Pumpe – neuer Drive<br />
Plug & Play: HYDROVAR ®<br />
macht´s möglich<br />
Wurden in der Vergangenheit<br />
drehzahlgeregelte Pumpen<br />
nur bei neuen Anlagen<br />
eingesetzt, bietet Hydrovar<br />
nun eine kostengünstige<br />
Möglichkeit zur Nachrüstung<br />
auf bestehende Pumpen.<br />
Das geniale Montagekonzept<br />
ermöglicht eine einfache,<br />
schnelle und kostengünstige<br />
Nachrüstung von Hydrovar<br />
auf bestehende Pumpen!<br />
Beim Betrieb von Kreiselpumpen<br />
etablierte sich in<br />
den letzten Jahren die stufenlose<br />
Regelung der<br />
Antriebsleistung als hervorragendes<br />
Instrument zur<br />
Senkung des Energiebedarfs<br />
dieser Maschinen.<br />
Die höchste Energieeinsparung<br />
ist bei Umwälzpumpen<br />
in Zirkulationsanlagen<br />
(Heizung, Kühlung) erziel-<br />
bar, da bei diesen<br />
Anlagen im<br />
Teillastbetrieb<br />
bei geringen<br />
Fördermengen<br />
auch die Pumpenförderhöhe<br />
stark reduziert werden kann.<br />
Hydrovar Regeleinheiten für<br />
direkte Motormontage stehen<br />
mit einer Leistung von<br />
1,1 – 22 kW zur Nachrüstung<br />
zur Verfügung.<br />
Informationen:<br />
Pumpenfabrik ERNST<br />
VOGEL GmbH – ITT<br />
Industries<br />
Ernst Vogel-Straße 2<br />
2000 Stockerau<br />
Tel.: 02266/604-503<br />
Fax: 02266/604-608<br />
www.vogel-pumpen.com<br />
Radialbesen bei hesko Motorgeräte<br />
Mit dem richtigen Dreh<br />
Radialbesen sind Ganzjahresmaschinen.<br />
Kehren, Laub<br />
fegen, Moos entfernen oder<br />
sogar Schnee räumen. Radialbesen<br />
von<br />
Westermannkönnen<br />
zu<br />
jeder Jahreszeit<br />
und<br />
in vielen<br />
Bereichen<br />
eingesetzt<br />
werden.<br />
Befreien sie<br />
ihre Gehsteige, Auffahrten<br />
und Parkplätze von<br />
Schmutz, Laub, Moos oder<br />
Schnee. Westermann Radialbesen<br />
sind auch unentbehrliche<br />
Helfer in jedem Stall.<br />
Modelle mit Wassersprühvorrichtung<br />
verhindern<br />
zudem Staubemissionen.<br />
Durch die kraftvollen Akkumotoren<br />
oder die modernen<br />
Benzinaggregate von Honda<br />
und B&S, die Verfügbarkeit<br />
in verschiedene Größen<br />
sowie umfangreiches<br />
Zubehör wie Sammelbehälter<br />
und Schwadbleche sind<br />
die Einsatzmöglichkeiten<br />
nahezu unbegrenzt.<br />
Die gesamte<br />
Westermann<br />
Produktpalette<br />
wird in Österreich<br />
von der<br />
Firma hesko<br />
motorgeräte<br />
vertrieben. Händlerliste<br />
unter www.hesko.at<br />
Informationen:<br />
hesko motorgeräte Handelsgesellschaft<br />
m.b.H.<br />
A-8524 Bad Gams 13<br />
Tel.: 03463/ 321 21<br />
Fax:03463/ 321 21 21<br />
office@hesko.at<br />
www.hesko.at<br />
E.E.<br />
E.E.<br />
©creativwerk.com Wählen<br />
www. vbv.at<br />
Als neugewählte/-r BürgermeisterIn in den Ländern<br />
Wirtschafts-Info<br />
Doyma Curaflex (R)<br />
Höchste Sicherheit bei<br />
Rohrdurchführungen<br />
Die neue<br />
Generation<br />
von RohrundKabeldurchführungssystemen.<br />
Doyma bietetProblemlösungen<br />
für<br />
schwierige<br />
und extrem<br />
beanspruchte Bereiche bei<br />
Durchführungen jeder Art.<br />
Die neue Generation ist das<br />
Curaflex System (R) mit<br />
DPS (Double Profile<br />
System). Diese Dichtungssätze<br />
zeichnen sich durch<br />
ein extrem schonende<br />
Abdichtung aus. Zum einen<br />
wird durch die beidseitige<br />
asymmetrische Profilierung<br />
der Stahlringe eine wesentlich<br />
effizientere Gummiverformung<br />
erzeugt, als dies<br />
Sie<br />
Ihre Pensionskasse!<br />
Niederösterreich, Steiermark oder Vorarlberg haben Sie die<br />
Chance binnen 3 Monaten nach Ihrer Angelobung und<br />
Abgabe einer entsprechenden Erklärung, eine freiwillige<br />
Pensionsvorsorge bei einer Pensionskasse zu errichten.<br />
Ihr Pensionskassenbeitrag ist steuerbegünstigt!<br />
(keine Lohnsteuer, Sozialversicherungsabgaben, Kapitalertragssteuer)<br />
Für Fragen und Beratungsgespräche<br />
steht Ihnen<br />
Herr Manfred Sirny unter der<br />
Telefonnummer 01/240 10-124<br />
oder per E-Mail: m.sirny@vbv.at<br />
gerne zur Verfügung.<br />
bisher mit herkömmlichen<br />
Systemen möglich<br />
war.<br />
Zudem verteilt<br />
Doyma DPS<br />
den Druck<br />
intelligenter. Im<br />
Vergleich zu<br />
den bisher üblichenDichtungssätzen<br />
erhöht sich der Anpressdruck<br />
in Richtung Kernbohrung<br />
bzw. Futterrohr.<br />
Informationen:<br />
Gerhard Gollner<br />
Ges.m.b.H.<br />
Linzer Straße 369, Top 4<br />
A-<strong>11</strong>40 Wien<br />
Tel.: 01/ 9<strong>11</strong> 47 37<br />
Fax: 01/ 9<strong>11</strong> 93 <strong>11</strong><br />
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www.gollner.at<br />
Pensionskasse<br />
1020 Wien<br />
Obere Donaustraße 49-53<br />
KOMMUNAL 45<br />
E.E.
Finanzen<br />
Gemeinden im Konflikt von Kostenreduktion und Risikobegrenzung<br />
Schuldenmanagement<br />
ist kein trivialer Job<br />
Schulden sind meist ein notwendiges Übel, oft aber auch eine unangenehme Belastung.<br />
In Zeiten knapper Budgets und hoher Finanzschulden erlangt daher der Wunsch – auch<br />
der Gemeinden – nach einem effizienten Schuldenmanagement eine hohe Bedeutung,<br />
wobei auch die damit verbundenen Risiken zu beachten sind. KOMMUNAL beleuchtet,<br />
worauf zu achten ist.<br />
◆ Mag. Paul A. Kocher<br />
Die Bewirtschaftung kommunaler<br />
Schulden (Debt Management) ist allerdings<br />
keine triviale Aufgabe, denn zum<br />
einen werden eine Fülle von (bisweilen<br />
komplexen) Finanzinstrumenten angeboten<br />
und zum anderen sind die Konsequenzen<br />
für das Schuldenportfolio und<br />
das Budget nicht immer einfach zu<br />
beschreiben. Beim Bund werden diese<br />
Fragestellungen durch die Österreichische<br />
Bundesfinanzierungsagentur<br />
(ÖBFA) bearbeitet. Die ÖBFA ist eine<br />
Gesellschaft im hundertprozentigen<br />
Eigentum der Republik Österreich, die<br />
im Namen und auf Rechnung der Republik<br />
das Schuldenmanagement betreibt.<br />
Dabei werden sowohl die Emissionstätigkeit<br />
und Strategie als auch die<br />
wesentlichen Parameter des Risikomanagements<br />
in Zusammenarbeit mit dem<br />
Aufsichtsrat festgelegt. Da die Kommunen<br />
eine ähnliche Aufgabenstellung –<br />
◆ Mag. Paul A. Kocher ist Geschäftsführer<br />
der österreichischen Bundesfinanzierungsagentur<br />
46 KOMMUNAL<br />
wenn auch (zum Glück) mit einem<br />
deutlich niedrigeren Schuldenniveau –<br />
haben, werden einige Ansätze der ÖBFA<br />
im folgenden kurz beschrieben.<br />
Finanzierungstrategien<br />
Das Schuldenmanagement hat sich in<br />
den letzten Jahrzehnten stark gewandelt.<br />
Das traditionelle Schuldenmanagement<br />
hat sein Hauptaugenmerk auf die Mittelaufbringung<br />
gerichtet. Es war also<br />
dafür zu sorgen, dass die notwendigen<br />
Mittel rechtzeitig besorgt werden. Die<br />
Aufgabe war mit der<br />
Kreditaufnahme im<br />
wesentlichen been-<br />
det und man hat die<br />
gewählte Struktur<br />
bis zum Auslaufen<br />
der Finanzierung<br />
weitgehend beibehalten.<br />
Die rasante Entwicklung<br />
auf den Finanzmärkten<br />
hat den<br />
Schwerpunkt aber<br />
zunehmend auf den<br />
Aspekt des Portfoliomanagementsverschoben.<br />
Dies hat<br />
dazu geführt, dass<br />
man Umschichtungen stärker in Betracht<br />
zieht, wenn die Zins- und Fremdwährungsmärkte<br />
eine Neuorientierung<br />
nahe legen. Damit kann dem Ziel der<br />
Kostenminimierung besser gedient werden,<br />
wobei eine Meinung bezüglich der<br />
Das Schuldenmanagement<br />
hat sich in den letzten<br />
Jahrzehnten stark gewandelt.<br />
Die rasante Entwicklung<br />
auf den Finanzmärkten<br />
hat den Schwerpunkt<br />
zunehmend auf den Aspekt<br />
des Portfoliomanagements<br />
verschoben.<br />
zukünftigen Finanzmarktentwicklung<br />
hilfreich ist. Dies ist naturgemäß keine<br />
triviale Aufgabe, gehört jedoch zum notwendigen<br />
Rüstzeug eines Schuldenmanagers.<br />
Schuldenmanager verhalten sich<br />
damit zunehmend wie ihre Kollegen in<br />
der Vermögensverwaltung, von denen<br />
man auch nicht erwarten würde, dass sie<br />
ohne eine Marktmeinung veranlagen<br />
und das Portfolio über Jahre nicht<br />
ändern.<br />
Für eine konsistente Finanzierungsstrategie<br />
sind eine klare Kostenrechnung und<br />
eine langfristige Perspektive wichtig. Dies<br />
wird deutlich, wenn<br />
man beispielsweise<br />
die zu wählende Zins-<br />
bindung betrachtet.<br />
Derzeit erscheint die<br />
Geldmarktfinanzierung<br />
mit 3-Monatssätzen<br />
von gut zwei Prozent<br />
deutlich billiger<br />
als etwa eine Zehn-<br />
Jahres-Fixierung bei<br />
etwa vier Prozent.<br />
Dies ist jedoch nur<br />
eine Momentaufnahme<br />
und verleitet<br />
schnell zum „Kurzgehen“,<br />
also eine Geldmarktbindung.<br />
Dabei<br />
ist jedoch zu beachten, dass die Geldmarktbindung<br />
nur für die nächsten drei<br />
Monate gilt und der kurzfristige Kostenvorteil<br />
leicht durch höhere Zinsen<br />
während der Gesamtlaufzeit eingebüßt<br />
werden kann. Zudem unterliegt das Bud-
Fremdwährung im „Euroland“<br />
Bei Fremdwährungsentscheidungen besteht derzeit die Verlockung in den tieferen<br />
Zinsen für JPY- und CHF-Verschuldungen. Dies ist natürlich mit erhöhten<br />
Risken verbunden, die eine Fremdwährungsfinanzierung schnell teuer macht.<br />
Geld- und Kapitalmarkt in Euroland<br />
get damit deutlichen Zinsschwankungsrisiken.<br />
Wenn die Geldmarktzinsen nur<br />
um zwei Prozentpunkte ansteigen (Zinsniveau<br />
im Jahr 2001) führt dies zu einer<br />
Verdoppelung der Zinskosten im Budget.<br />
Es läßt sich sogar zeigen, dass bereits<br />
eine Verschiebung der Zinskurve um 0,3<br />
Prozent nach oben dazu führt, dass<br />
während des nächsten Jahres die<br />
anscheinend teure Zehn-Jahres-Fixierung<br />
billiger kommt. Um dies zeigen zu können,<br />
muss man allerdings in Ergänzung<br />
zur kameralistischen Betrachtung auch<br />
eine taugliche Kostenrechnung verwenden.<br />
Das Management der Zinsposition im<br />
Portfolio muss in einer Kennziffer<br />
beschrieben werden, weil eine Aufzählung<br />
der verschiedenen Schuldtitel keinen<br />
wirklichen Überblick über die strategische<br />
Ausrichtung liefert. Eine geeignete<br />
Maßzahl dafür ist die sogenannte Duration,<br />
welche die durchschnittliche Zinsbindungsdauer<br />
beschreibt. Bei der<br />
Erwartung steigender Zinsen, wie sie<br />
derzeit von vielen Finanzmarktteilnehmern<br />
geäußert wird, lautet die Devise,<br />
die Duration zu verlängern. Dies bedeutet,<br />
dass mehr langfristig fixe Zinsbindungen<br />
eingegangen werden, um das<br />
derzeit niedrige Zinsniveau für einen langen<br />
Zeitraum zu sichern. Im umgekehrten<br />
Fall würde eine Erwartung sinkender<br />
Zinsen natürlich eine Verringerung der<br />
Duration nahe legen (siehe Grafik oben).<br />
Eine Verlängerung der Duration kann<br />
jedoch kurzfristig zu Lasten der budgetären<br />
Zinskosten gehen. Dabei zeigt sich<br />
die Notwendigkeit eines längerfristigen<br />
Ausblicks, weil sonst die Gefahr besteht,<br />
in permanenter Rücksicht auf das nächste<br />
Budget die vielleicht langfristig günstige<br />
Zinssituation nicht zu nützen.<br />
Während man bei der Zinsbindung in<br />
jedem Fall eine Entscheidung treffen<br />
muss (Geldmarkt versus längerfristige<br />
Zinsbindung) und man damit nie eine<br />
risikolose Position hat, kann die<br />
Währungsentscheidung<br />
auch<br />
zu Gunsten der<br />
risikofreien Verschuldung,<br />
nämlich einer<br />
Euro-Schuld<br />
erfolgen. Hierbei<br />
besteht derzeit<br />
die<br />
Verlockung in<br />
den tieferen<br />
Gemeinhin gilt, dass<br />
Fremdwährungsfinanzierungen<br />
nur längerfristig eingegangen<br />
werden sollten, weil<br />
damit die Wahrscheinlichkeit<br />
eines positiven<br />
Ergebnisses höher ist.<br />
Finanzen<br />
Zinsen für JPY- und<br />
CHF-Verschuldungen.<br />
Dies ist natürlich<br />
mit erhöhten<br />
Risken verbunden,<br />
die eine Fremdwährungsfinanzierung<br />
schnell teuer<br />
macht. Gemeinhin<br />
gilt auch, dass<br />
Fremdwährungsfinanzierungen<br />
nur<br />
längerfristig eingegangen<br />
werden sollten,<br />
weil damit die<br />
Wahrscheinlichkeit eines positiven Ergebnisses<br />
höher ist.<br />
Risikomanagement<br />
Vor der taktischen Überlegung, ob aktuell<br />
eine Fremdwährungsfinanzierung oder<br />
eine bestimmte Zinsbindung eingegangen<br />
werden kann, muss jedoch stets geklärt<br />
werden, ob das Risiko für den Haushalt<br />
verkraftbar ist. Die Betonung des Risikomanagements<br />
führt nicht zur maximalen<br />
Vermeidung von Risiko, sondern zum<br />
Eingehen von Risiken, die man sich leisten<br />
kann. Bei den sogenannten Marktpreisrisken<br />
wird zwischen den Zinskostenrisiken<br />
und den Fremdwährungsrisiken<br />
unterschieden.<br />
Zinskostenrisiken liegen darin begründet,<br />
dass die budgetwirksamen Zinszahlungen<br />
höher ausfallen können als erwartet.<br />
Es lässt sich zum Beispiel aus der derzeitigen<br />
Zinskurve berechnen, dass gegenüber<br />
den aktuellen Sätzen bei den Geldmarktsätzen<br />
bis ins Jahr 2006 ein<br />
Anstieg von rund einem Prozentpunkt<br />
und im langfristigen Segment von knapp<br />
0,5 Prozentpunkte erwartet wird. Mit<br />
diesen höheren Sätzen sollte bei der<br />
Budgetierung der zukünftigen Zinssätze<br />
gerechnet werden. Das Risiko besteht<br />
nun daran, dass die Zinssätze noch höher<br />
ausfallen. In der ÖBFA wird zur Quantifizierung<br />
ein Risikomodell verwendet.<br />
Damit wird auch das Limitwesen verknüpft.<br />
In der Graphik Seite 46 sind die<br />
erwarteten Zinszahlungen im aktuellen<br />
Portefeuille (auf Basis der vom Markt<br />
erwarteten Zinssätze und Wechselkurse)<br />
dargestellt. Damit wird<br />
das Risikoszenario, das<br />
die maximalen Zahlun-<br />
gen mit einer Wahrscheinlichkeit<br />
von 95 Prozent<br />
ausweist, verglichen.<br />
Zusammenfassend<br />
betrachtet erscheint das<br />
aktuelle Zinsrisiko relativ<br />
gering. Es zeigt sich<br />
jedoch, dass das Risiko<br />
an Dynamik gewinnt,<br />
KOMMUNAL 47
Finanzen<br />
wenn man weiter in die Zukunft blickt.<br />
Während die Zinszahlungsrisiken budgetwirksam<br />
sind, schlagen sich ungünstige<br />
Währungsentwicklungen vor allem im<br />
Schuldenstand und bei den Tilgungen<br />
nieder (im geringen Ausmaß auch bei<br />
den Zinskosten). Das Währungsrisiko<br />
wird in der ÖBFA ebenfalls mit einem<br />
Risikomodell gemessen. Dabei wird<br />
berechnet, wie hoch die Aufwertungsverluste<br />
binnen eines Jahres mit einer Wahrscheinlichkeit<br />
von 95 Prozent maximal<br />
ausfallen können. Damit ist auch wieder<br />
das Limitwesen verbunden. Das heißt, es<br />
darf nur so viel an Fremdwährungsverschuldung<br />
eingegangen werden, dass die<br />
möglichen Aufwertungsverluste eine vorher<br />
bestimmte Grenze nicht überschreiten.<br />
Limitwesen<br />
Während die Quantifizierung der Risken<br />
mit statistischen Modellen möglich<br />
ist, muss das Limitwesen an die spezifischen<br />
Bedürfnisse des Schuldners angepasst<br />
werden. Im wesentlichen muss bei<br />
der Limitfindung auf die folgende Fragen<br />
eingehen: Wann schafft eine<br />
ungünstige Finanzmarktentwicklung ein<br />
Problem im Haushalt oder im Schuldenausweis?<br />
Wann muss ich andere Leistungen<br />
kürzen, um die Bedienung meiner<br />
Schulden gewährleisten zu können?<br />
Wenn sich diese Fragen in Zahlen<br />
beantworten lassen, dann ist die<br />
wesentliche Vorarbeit für das Finden<br />
eines Limits getan. In der Praxis zeigt<br />
sich, dass das Festlegen eines Limits<br />
jedoch keine triviale Aufgabe ist.<br />
Quellen der<br />
Kostenersparnis<br />
Im wesentlichen sind im Schuldenmanagement<br />
zwei Quellen für die Kosten verantwortlich.<br />
Zum ersten wird durch die<br />
Entscheidung über Zinsbindung und<br />
Währung die wesentliche<br />
Komponente der Gesamtkosten<br />
bestimmt. Diese<br />
Entscheidung wird jedoch<br />
immer unter Unsicherheit<br />
getroffen und ist daher mit<br />
einem Risiko für den Haushalt<br />
verbunden. Hierbei<br />
kann die ÖBFA beratend<br />
tätig werden und auch das<br />
Risikoprofil berechnen<br />
(Treasury Service).<br />
Zum zweiten sind auch die<br />
Kosten bei der Mittelaufnahme<br />
entscheidend. Es<br />
macht für die langfristigen<br />
Kosten natürlich einen<br />
48 KOMMUNAL<br />
Zinsen und Aufwertungsverluste<br />
Die Entscheidung über Zinsbindung und Währung wird immer unter Unsicherheit<br />
getroffen und ist daher mit einem Risiko für den Haushalt verbunden. Hierbei<br />
kann die ÖBFA beratend tätig werden und auch das Risikoprofil berechnen<br />
Zinszahlungen 2005 bis 2012<br />
Maximale Aufwertung p.a. mit Konfidenz von 95 Prozent<br />
wichtigen Unterschied, ob die Finanzierung<br />
mit einem achtelprozent über oder<br />
unter einem<br />
Referenzzinssatz<br />
Im wesentlichen sind im<br />
Schuldenmanagement zwei<br />
Quellen für die Kosten verantwortlich.<br />
Zum ersten wird<br />
durch die Entscheidung über<br />
Zinsbindung und Währung<br />
die wesentliche Komponente<br />
der Gesamtkosten bestimmt.<br />
Zum zweiten sind auch die<br />
Kosten bei der Mittelaufnahme<br />
entscheidend.<br />
getätigt<br />
wird. Für die<br />
Gesamtkosten<br />
machen<br />
die „Einstandskosten“<br />
zwar<br />
nicht den<br />
Löwenanteil<br />
aus, sind<br />
dafür aber<br />
risikolos.<br />
Hierbei kann<br />
die Bundesfi-<br />
nanzierungsagentur nach der derzeitigen<br />
Gesetzeslage nicht als Finanzier an die<br />
Kommunen herantreten. Sie tut dies<br />
aber bereits bei den Bundesländern, was<br />
dazu führt, dass die Länder eine Finanzierung<br />
zu den Konditionen der Republik<br />
erhalten. Die Entscheidung über die Verschuldungswährung<br />
und die Zinsbindung<br />
bleibt jedoch immer beim „Kunden“.<br />
Zum Abschluss darf gesagt werden, dass<br />
Schuldenmanagement keine triviale Aufgabe<br />
ist. Es erfordert strategischen Weitblick,<br />
Kenntnis der tauglichen Finanzierungsinstrumente<br />
und ein ausgeprägtes<br />
Bewusstsein für die Risikotragfähigkeit<br />
des öffentlichen Haushaltes.
BAWAG - P.S.K. Gruppe<br />
Da einerseits die Finanzierungsspielräume<br />
der öffentlichen Hand sich stark<br />
verengt haben und gleichzeitig der<br />
Bedarf an Infrastruktureinrichtungen<br />
steigt, werden neue Wege zur Bereitstellung<br />
und Finanzierung öffentlicher<br />
Infrastrukturvorhaben gesucht. Ein<br />
Ansatz dazu sind Partnerschaften zwischen<br />
öffentlicher Hand und privater<br />
Wirtschaft unter Ausnutzung der jeweiligen<br />
Stärken privater und öffentlicher<br />
Partner. Private Leistungsanreize können<br />
die öffentliche Hand organisatorisch<br />
und finanziell entlasten.<br />
Viele verschiedene<br />
Gestaltungsvarianten<br />
Für die Durchführung und Finanzierung<br />
von Projekten gibt es viele verschiedene<br />
Gestaltungsvarianten.<br />
Eine Möglichkeit ist, das gesamte Projekt<br />
an ein privates Unternehmen zu<br />
vergeben (Planung, Finanzierung,<br />
Errichtung und Betrieb). Der öffentliche<br />
Auftraggeber übt lediglich eine<br />
Kontrollfunktion aus und vergütet die<br />
Leistung des Privatunternehmens.<br />
Eine andere Variante ist die Gründung<br />
einer gemeinsamen Gesellschaft zur<br />
Realisierung eines Projektes. Die wird<br />
hauptsächlich dann angewendet, wenn<br />
der Einfluß der öffentlichen Hand<br />
sicherzustellen ist und es im Vorfeld<br />
noch nicht möglich ist, die künftig<br />
anstehenden Leistungen genau zu definieren.<br />
Die Vergabe einer Konzession an eine<br />
private Projektgesellschaft für die<br />
Errichtung einer Infrastruktureinrichtung<br />
der öffentlichen Hand ist eine<br />
weitere Variante. Diese Gesellschaft<br />
erhält auch das Nutzungsrecht an der<br />
errichteten Anlage und refinanziert sich<br />
hauptsächlich bei den Nutzern. Das Privatunternehmen<br />
trägt auch das Nutzungsrisiko,<br />
das zum Teil durch Zahlung<br />
einer Vergütung der öffentlichen<br />
Hand reduziert werden kann.<br />
Abrundung der<br />
Gesamtkonzeption<br />
In vielen Fällen runden zusätzliche<br />
Garantien, Baurechte oder ähnliche<br />
Instrumente die Gesamtkonzeption des<br />
Projektes ab.<br />
Vorteile für die öffentliche Hand wären<br />
Wirtschafts-Info<br />
Alternative Finanzierungsmodelle<br />
im<br />
öffentlichen Bereich<br />
Die ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen sowie die Notwendigkeiten<br />
bei der Modernisierung der Verwaltung der öffentlichen Hand haben in den letzten<br />
Jahren zu neuen Modellen für die Erbringung bis dato „öffentlich“ erbrachter<br />
Leistungen geführt.<br />
Eine angespannte Budgetsituation erfordert alternative Finanzierungsmodelle.<br />
die Schaffung neuer Einrichtungen und<br />
Infrastruktur, die anders nicht oder nur<br />
zu einem späteren Zeitpunkt realisiert<br />
werden können. Außerdem ist der<br />
Finanzbedarf für ein Projekt für die<br />
gesamte Laufzeit sauber kalkulierbar,<br />
dadurch erfolgt eine gleichmäßige<br />
Belastung des kommunalen Haushaltes.<br />
Informationen:<br />
Wolfgang Widholm<br />
Österreichische Postsparkasse AG<br />
Bereich Institutionelle Kunden &<br />
Öffentliche Hand<br />
Georg-Coch-Platz 2<br />
1018 Wien<br />
Tel.: 01/51400-43869<br />
Fax.: 01/51400-41756<br />
E-Mail: wolfgang.widholm@psk.at<br />
KOMMUNAL 49<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
Die Statistik-Box liefert mit minimalen<br />
Aufwand exakte Daten über das<br />
Verkehrsaufkommen und die<br />
gefahrenen Geschwindigkeiten der<br />
ausgewählten Straße.<br />
Statistik-Box von Street Control GmbH äußerst günstig mieten<br />
Verkehrssicherheit<br />
gezielt erhöhen<br />
Ein kleines, unscheinbares Gerät, zu einem unschlagbar günstigen Preis mietbar, kann in<br />
Ihrer Gemeinde wertvolle Hilfe für die Sicherheit auf den Straßen leisten. Die Statistik-<br />
Box von Street Control GmbH liefert mit wertvolle Fakten eine IST-Analyse des<br />
tatsächlichen Verkehrszustandes.<br />
„Bürgermeister, in unserer Straße wird<br />
gerast. Bitte, unternimm etwas.“ Vielen<br />
Ortschefs wird dieses von teils erbosten<br />
Bügern vorgebrachte Ansinnen bekannt<br />
vorkommen. Bisher blieb den Bürgermeistern<br />
kaum etwas anderes übrig als beruhigend<br />
auf den Bürger einzuwirken und<br />
zu versprechen, sich die Sache näher<br />
anzusehen. Mit der Statistik-Box von<br />
Street Control GmbH hat der Bürgermeister<br />
nun erstmals die Chance, einen<br />
objektiven Blick auf die tatsächliche<br />
Situation in den betreffenden Straßen zu<br />
gewinnen. Ein Anruf bei Street Control<br />
GmbH genügt, um die Statistik-Box für<br />
eine Woche anzuzmieten. Den Rest erledigen<br />
die Fachleute der privaten Firma.<br />
Was ist die Statistik-Box?<br />
In einem kleinen – für die Autofahrer<br />
völlig unscheinbaren – Kasten befindet<br />
sich ein Radargerät, ein bis zwei Akkus<br />
zur Stromversorgung und ein PDA<br />
(Personal Digital Assistent). Dieses<br />
Equipment wird also verschlossen an<br />
einer Stange am Straßenrand montiert<br />
und von den Technikern von Street<br />
Control GmbH ein- und ausgerichtet,<br />
50 KOMMUNAL<br />
Die Vorteile der Statistik-<br />
Box auf einen Blick<br />
◆ Die Statistik-Box liefert exakte<br />
Daten über den IST-Zustand des<br />
Verkehrsaufkommens und der<br />
gefahrenen Geschwindigkeiten auf<br />
der ausgewählten Straße<br />
◆ Diese Daten sind wertvolle<br />
Argumentationshilfe bezüglich<br />
Forderungen der Bürger, aber auch<br />
im Zuge von Verkehrsverhandlungen<br />
◆ Anhand der gewonnen Daten<br />
kann aufgrund unwiderlegbarer<br />
Fakten über bauliche oder überwachungstechnische<br />
Maßnahmen<br />
diskutiert werden<br />
◆ Die Daten geben transparent die<br />
Verkehrssituation wieder und können<br />
durch Veröffentlichung in der<br />
Gemeindezeitung, das Bewusstsein<br />
der Bevölkerung für Verkehrssicherheit<br />
erhöhen.<br />
sodass die Aufzeichnungen folgende<br />
Daten vorbei fahrender Fahrzeuge<br />
exakt wieder geben:<br />
◆ genaue Uhrzeit<br />
◆ Fahrzeuglänge (daraus lässt sich<br />
ableiten, ob es sich um einen PKW oder<br />
LKW handelt)<br />
◆ gefahrene Geschwindigkeit<br />
◆ Anzahl der passierenden Fahrzeuge<br />
◆ Abstand zwischen den Fahrzeugen<br />
Fakten als<br />
Diskussiongrundlage<br />
Die über den Zeitraum von einer<br />
Woche erhobenen Daten geben also<br />
exakt wieder, wie es um die Situation<br />
in der betreffenden Straße tatsächlich<br />
bestellt ist. Da die Fahrzeugdaten<br />
genau protokolliert werden, lässt sich<br />
feststellen, wieviele Fahrzeuge an welchem<br />
Tag zu welcher Uhrzeit mit welcher<br />
Geschwindigkeit unterwegs sind.<br />
Dank dieser Daten hat der Bürgermeister<br />
folglich eine handfeste Diskussionsgrundlage<br />
bezüglich etwaiger Forderungen<br />
nach Verkehrsberuhigung oder<br />
ähnlichem.
Wirtschafts-Info<br />
Die blaue Linie in den Diagrammen stellt die gefahrene Höchstgeschwindigkeit dar. Im Diagramm links im Tagesschnitt einer Woche,<br />
im Diagramm rechts ersichtlich nach Wochentagen von Montag bis Sonntag.<br />
Nur Messung, keine<br />
Bestrafung<br />
Da das in der Statistik-Box befindliche<br />
Radargerät – das im übrigen strengen<br />
Kontrollen und Auflagen (regelemäßige<br />
Wartung und Eichung) unterliegt –<br />
nicht mit einer Kamera verbunden ist,<br />
liefert das System nur anonyme Daten.<br />
Die Statistik-Box dient also ausschließlich<br />
zur Gewinnung einer IST-Analyse<br />
und verfolgt nicht den Zweck, Verkehrssünder<br />
auszuforschen und zu bestrafen.<br />
Weniger Verkehrstote<br />
Ein Aktionsplan der Bundesregierung<br />
hat das Ziel, die Zahl der Verkehtstoten<br />
auf Österreichs Straßen bis zum Jahr<br />
2010 um die Hälfte zu reduzieren.<br />
Eine der zu diesem Zweck getroffenen<br />
Maßnahmen betrifft die Privatisierung<br />
der Radarmessungen. Zudem hat der<br />
Unabhängige Verwaltungssenat (UVS)<br />
NÖ mit <strong>11</strong>.02.2002 die Rechtmäßigkeit<br />
der privaten Radarmessungen bestätigt<br />
bzw. erlaubt. Die Firma Street Control<br />
GmbH hat sich auf Geschwindigkeitsund<br />
Ampelüberwachung spezialisiert.<br />
Sie beschäftigt fast ausschließlich Fachleute,<br />
also aktive oder ehemalige Exekutivbeamte.<br />
Mit der in einer Woche<br />
gewonnenen Daten aus der Statisitk-<br />
Box lassen sich auf Basis von Fakten<br />
Maßnahmen setzen, die dem Ziel dienen,<br />
die Straßen sicherer zu machen<br />
und Verletzungen und Tötungen im<br />
Ortsgebiet zu verhindern. Die meisten<br />
Verkehrstoten gibt es noch im Ortsgebiet.<br />
Mit gezielten Maßnahmen lässt<br />
sich viel Leid vermeiden.<br />
Maßnahmen<br />
Um zu unserem Eingangsbeispiel<br />
zurück zu kehren. Anhand der gewonnen<br />
Daten kann der Bürgermeister sei-<br />
nem Bürger nun antworten: „Sieh her,<br />
die Leute in Deiner Straße fahren keinesfalls<br />
zu schnell, wie Du aus dieser<br />
Analyse ersehen kannst.“ Oder aber<br />
auch: „Du hast Recht. In Deiner Straße<br />
wird viel zu schnell gefahren, wir werden<br />
die entsprechenden Maßnahmen<br />
setzen, um die Sicherheit herzustellen.“<br />
Die Maßnahmen können aus baulichen<br />
Eingriffen (Straßenrückbau, Verkehrinseln,<br />
Bodenschwellen, Blumentröge)<br />
oder technischen Maßnahmen bestehen.<br />
Oft genügt die Aufstellung einer<br />
digitalen Anzeigetafel, die den betreffenden<br />
Lenkern signalisiert: „Sie fahren<br />
xx km/h.“<br />
Natürlich besteht auch die Möglichkeit<br />
von strengen Verkehrskontrollen mit<br />
sanktionierten Radarmessungen. Diese<br />
können jedenfalls aufgrund der durch<br />
die Statistik-Box gewonnen Daten<br />
gezielt eingesetzt werden. Um sich<br />
nicht dem ungerechtfertigtenVerdacht<br />
auszusetzen,<br />
die eigenen Bürger<br />
als Melkkuh zu<br />
betrachten und ausnehmen<br />
zu wollen,<br />
können diese<br />
Radarmessungen<br />
bespielsweise auf<br />
der Gemeindehomepageangekündigt<br />
werden. Der<br />
Sicherheit im eigenen<br />
Ort wird es<br />
jedenfalls dienen.<br />
Wie sie sich auch<br />
entscheiden. Die<br />
Experten von Street<br />
Control GmbH stehen<br />
Ihnen mit Rat<br />
und Tat zu Verfügung.<br />
Die Statistik-<br />
Box ist äußerst günstig<br />
zu mieten.<br />
Der Inhalt der<br />
Statistik-Box ist<br />
unspektakulär<br />
aber effizient.<br />
Ein Radargerät,<br />
angeschlossen an<br />
ein bis zwei<br />
Akkus zur Stromversorgung<br />
und<br />
ein PDA protokollieren<br />
den IST-<br />
Zustand auf der<br />
überwachten<br />
Straße.<br />
Informationen:<br />
Street Control GmbH<br />
Geschwindigkeits- und<br />
Ampelüberwachung<br />
Ödhöfen Au 207<br />
2853 Krumbach<br />
Servicehotline:<br />
0800/ 20 40 10<br />
Fax: 02646/ 27 140-20<br />
E-Mail:<br />
gemeinde@streetcontrol.com<br />
www.streetcontrol.com<br />
KOMMUNAL 51<br />
E.E.
Breitband-Info<br />
eBiz Award – Projektpartner von Telekom Austria ausgezeichnet<br />
Kärntner Gemeinden<br />
vertrauen auf Telekom<br />
In Villach wurde in Anwesenheit von Landeshauptmann Dr. Jörg Haider die beste<br />
Lösung für den E-Business-Bereich im Bundesland Kärnten gekürt. In Weißensee ist<br />
ab sofort schnelles Internet per Breitband verfügbar und in Arnoldstein startet ein<br />
hochmodernes Technologieprojekt.<br />
Das innovativste und beste Kärntner<br />
Unternehmen war der hochkarätigen<br />
Jury zufolge „Ilogs Mobile Software“,<br />
die mit Telekom Austria als Partner ein<br />
auf dem Internet basierendes Zeit- und<br />
Leistungserfassungssystem für die<br />
sozialen mobilen Dienste in Kärnten<br />
implementierte. „Ich freue mich sehr,<br />
dass einem wichtigen Partner in diesem<br />
gemeinsamen Projekt dieses Ehre zuteil<br />
wurde“, betont DI Manfred Erian,<br />
Regionalleiter von Telekom Austria in<br />
Kärnten. „Die Auszeichnung zeigt sehr<br />
deutlich, welche neuen Wege Telekom<br />
Austria einschlägt“, so Erian weiter.<br />
„Gemeinsam mit Partnern werden<br />
hochkomplexe technische Lösungen<br />
realisiert. Neben der erforderlichen<br />
Vernetzungsinfrastruktur stellen wir<br />
hier eine maßgeschneiderte, sofort<br />
einsetzbare IT-Applikation zur Verfügung,<br />
die effizient die Prozesse im<br />
mobilen Gesundheitsbereich automatisiert.<br />
Allen involvierten Stellen<br />
und Leistungspartnern wird eine<br />
lückenlose und sichere Kommunikationsplattform<br />
zur Verfügung<br />
gestellt“, führt Erian aus. Ein Managementinformationssystem<br />
liefert<br />
darüber hinaus Berichte über<br />
durchgeführte Leistungen und sorgt<br />
für die nötige Kostentransparenz.<br />
Telekom Austria beweist nicht nur<br />
durch Beispiele wie das eben<br />
genannte, sondern auch durch vorbildliche<br />
Zusammenarbeit mit<br />
Gemeinden, ihre Rolle als erster<br />
Ansprechpartner, wenn es um erstklassige<br />
Lösungen für den Einsatz<br />
moderner Technologien geht. Im<br />
Folgenden seien stellvertretend<br />
zwei Beispiele für die Zusammenar-<br />
52 KOMMUNAL<br />
»<br />
beit mit österreichischen Gemeinden<br />
genannt.<br />
Hochmodernes Breitbandnetz<br />
in Arnoldstein<br />
In Arnoldstein wurde Ende <strong>2004</strong> bei<br />
einer gemeinsamen Pressekonferenz<br />
von Landesrat Ing. Reinhart Rohr, Bürgermeister<br />
Erich Kessler und Telekom<br />
Austria Technik-Chef DI Helmut Leopold<br />
die Anbindung der ersten Internet-Breitbandanschlüsse<br />
offiziell<br />
Diese Auszeichnung zeigt<br />
sehr deutlich, welche neuen<br />
Wege Telekom Austria einschlägt:<br />
IT-Applikationen<br />
wie das auf dem Internet<br />
basierende Zeit- und Leistungserfassungssystem<br />
für<br />
die sozialen mobilen Dienste<br />
in Kärnten mit einer lückenlosen<br />
und sicheren Kommunikationsplattform<br />
von Telekom<br />
Austria.<br />
DI Manfred Erian,<br />
Regionalleiter von Telekom Austria in<br />
Kärnten freut sich über die Auszeichnung<br />
des Partnerunternehmens „Ilogs“<br />
«<br />
bekannt gegeben.<br />
Telekom Austria stattet im Rahmen<br />
eines Technologieprojektes jene Haushalte,<br />
die an das Glasfasernetz von<br />
Telekom Austria angeschlossen werden<br />
mit einem Internet-Breitbandanschluss<br />
aus. Dieser Infrastrukturausbau durch<br />
modernste Technologie erfolgt im Rahmen<br />
einer beispielhaften Partnerschaft<br />
zwischen Telekom Austria und der<br />
öffentlichen Hand. Die Kunden erhalten<br />
einen High Speed Internetanschluss<br />
sowie Telefonie und TV-Kanäle über IP-<br />
Technologie.<br />
Multimediadienste<br />
(„Triple Play“)<br />
„Die multimediale Zukunft Österreichs<br />
beginnt ab sofort in den Wohnungen<br />
von Arnoldstein. Telekom Austria<br />
ermöglicht den am Projekt teilnehmenden<br />
Kunden einen Einblick in die<br />
Medienwelt von morgen. Die Erfahrungen<br />
der Anwender werden in unsere<br />
Produktentwicklung einfließen“, erläutert<br />
Helmut Leopold das innovative<br />
Projekt. Ziel des Feldversuchs ist es, die<br />
Kombination aus Telefonie, Internet<br />
und TV, im Fachjargon Triple Play<br />
genannt, in ein zukünftiges reguläres<br />
Angebot für Privatkunden – unabhängig<br />
von Zugangstechnologie ADSL oder<br />
Glasfaserkabel - überzuführen. Das Projekt<br />
Arnoldstein, bei dem neben Triple<br />
Play auch die Zuleitung der Glasfaser<br />
bis in die einzelnen Haushalte einem<br />
Praxistest unterzogen wird, belegt die<br />
technologische Vorreiterrolle von Telekom<br />
Austria.
Dipl.Ing. Dr. Manfred Sellak, Dipl.-Ing. Manfred Erian, Regionalleiter von Telekom Austria in Kärnten, Bürgermeister Johann<br />
Weichsler, Wolfdietrich Stetschnig und Ing. Martin Wurmbrand freuen sich über die gelungene Breitband-Kooperation in der<br />
Gemeinde Weißensee (v.l.n.r.)<br />
Chancen für den<br />
ländlichen Raum<br />
Für Gemeindereferent Ing. Reinhart<br />
Rohr hält über das Fernwärmenetz eine<br />
„Technologie der Zukunft“ in Arnoldstein<br />
Einzug. Bei dem von Telekom Austria,<br />
dem Land und der Gemeinde<br />
umgesetzten Projekt entstehe eine typische<br />
Win-win-Situation. Europas<br />
modernster Datenhighway, über den die<br />
Arnoldsteiner Bürger nun verfügen, ist<br />
für Rohr „mehrschichtig“: „Das Projekt<br />
bietet eine Fülle von Chancen für den<br />
ländlichen Raum sowie für die Wirtschaft<br />
und jeden einzelnen Bürger.<br />
Auch bei e-Government und neuen<br />
Betriebsansiedelungen ist eine schnelle<br />
Anbindung an die Datenautobahn ein<br />
wesentliches Kriterium“, so Rohr, der in<br />
diesem Zusammenhang auch das erfolgreiche<br />
Pilotprojekt „Breitband-Partnergemeinden“<br />
zwischen Telekom Austria<br />
und den Gemeinden erwähnte. Dabei<br />
handelt es sich um eine vom Land<br />
unterstützte Kooperation zwischen Telekom<br />
Austria und den Gemeinden<br />
Nötsch, Hohenthurn und Feistritz/Gail<br />
zur flächendeckenden Ausstattung der<br />
Region mit einem leistungsstarken<br />
Datenhighway. Auch habe die Landesregierung<br />
in dieser Woche eine kärntenweite<br />
Breitbandoffensive beschlossen.<br />
Wichtige Kommunikationsinitiative<br />
„Dieses Pilotprojekt ist für die Marktgemeinde<br />
Arnoldstein eine wichtige Kommunikationsinitiative“,<br />
hebt der Bürgermeister<br />
der Gemeinde Arnoldstein,<br />
Erich Kessler, hervor. „Aufgabe der<br />
Gemeinde ist es, die notwendige Infrastruktur<br />
sicherzustellen. Ich erwarte<br />
mir durch das Projekt einen Vorsprung<br />
für unsere Unternehmen und Bürger“,<br />
betont Kessler. „Arnoldstein ist auf<br />
einen Weg in eine moderne Zukunft.<br />
Diese Projekt ist ein wesentlicher<br />
Bestandteil, um den wirtschaftlichen<br />
Aufschwung der Marktgemeinde<br />
sicherzustellen“, so Kessler.<br />
Wirtschaftsmotor und<br />
Standortfaktor<br />
In der modernen, von jederzeit verfügbarem<br />
Wissen bestimmten Informationsgesellschaft<br />
zählt eine funktionierende<br />
und stabile Breitband-Infrastruktur<br />
mehr denn je zu den Schlüsselfaktoren,<br />
die schnelles und effizientes<br />
Kommunizieren und damit Wirtschaften<br />
ermöglichen. Unabhängige Studien<br />
belegen die positive Korrelation zwischen<br />
Wirtschaftswachstum und dem<br />
effizienten Einsatz von Breitband bzw.<br />
Informationstechnologie.<br />
Schnelles Internet für<br />
Weißensee<br />
Ab sofort Breitband-Technologie auch<br />
in der Gemeinde Weißensee verfügbar.<br />
„Die neue Breitband-Technologie ist ein<br />
enorm wichtiger Standortfaktor für die<br />
Wirtschaftstreibenden in unserer<br />
Gemeinde“, freut sich Johann Weichsler,<br />
Bürgermeister von Weißensee.<br />
„Durch die Initiative der Gemeinde, die<br />
den Ausbau der modernen Kommunikations-Infrastruktur<br />
aktiv unterstützt<br />
hat, profitieren die Betriebe und Bürger<br />
am Weißensee“, betont Dipl-Ing. Manfred<br />
Erian, Regionalleiter von Telekom<br />
Austria in Kärnten.<br />
Die zur Verfügung stehende Breitband-<br />
Anbindung ist um bis zu 14 Mal schneller<br />
als eine herkömmliche Modemverbindung.<br />
Rascherer Seitenaufbau und<br />
Herunterladen von Videos und Musik<br />
sind neben gleichzeitigem Telefonieren,<br />
Surfen und Faxen nur einige der vielen<br />
Vorteile von aonSpeed, dem Breitband-<br />
Anschluss von Telekom Austria. In Zeiten<br />
der Virenattacken und Spamfluten<br />
bieten Zusatzprodukte wie der aonVirenchecker<br />
und aonSpamfilter Schutz<br />
vor lästigen Dialern und unerwünschten<br />
Mails.<br />
Vieles wird möglich<br />
Der Breitband-Anschluss macht aber<br />
noch vieles mehr möglich: So können<br />
Breitband-User beispielsweise mit<br />
aon.tv, dem neuen, interaktiven Fernsehen<br />
von Telekom Austria, zahlreiche<br />
Sendungen uneingeschränkt genießen<br />
und zusätzlich viele Spielfilme, Videound<br />
Musikclips on Demand abrufen.<br />
Zusätzlich bietet Österreichs erste<br />
Online-Hit-Datenbank aonMusicdownload<br />
auf dem aon Portal unter<br />
http://musicdownload.aon.at jetzt<br />
allen Musik-Fans rund 200.000 Songs<br />
zum legalen Download – garantiert<br />
virenfrei und in perfektem Hörgenuss.<br />
Telekom Austria hat bereits im Jahr<br />
1999 die ADSL Technologie in Österreich<br />
eingeführt. Durch diese frühe<br />
Technologieeinführung gilt Österreich<br />
als Vorreiter in der internationalen<br />
ADSL-Entwicklung. Der überwiegende<br />
Teil des Investitionsvolumens von Telekom<br />
Austria wird in den Ausbau der<br />
Breitband-Netze investiert. So haben<br />
heute bereits 87% der Haushalte in<br />
Österreich Zugang zu breitbandigem<br />
Internet über ADSL.<br />
Informationen:<br />
Telekom Austria AG<br />
Business Solution Kärnten<br />
Email: bs.klagenfurt@telekom.at<br />
Telefon: 0590594-32002<br />
KOMMUNAL 53<br />
E.E.
Buch-Tipps<br />
Recht<br />
Das neue Tierschutzgesetz<br />
Der soeben in der Edition<br />
Juridica/Verlag Manz<br />
erschienene handliche Kurzkommentar<br />
enthält das<br />
neue, erstmalsbundeseinheitlicheTierschutzgesetz<br />
(TSchG)<br />
samt den<br />
Tierhaltungs-<br />
und<br />
allen weiteren Tierschutzverordnungen:<br />
◆ 1. und 2. TierhaltungsV<br />
◆ Tierhaltungs-GewerbeV<br />
◆ Zoo-V<br />
◆ Tierschutz-ZirkusV<br />
◆ Tierschutz-VeranstaltungsV<br />
◆ Tierheim-V<br />
◆ Tierschutz- SchlachtV<br />
◆ Tierschutz-KontrollV<br />
◆ Diensthunde-AusbildungsV<br />
54 KOMMUNAL<br />
Wie alle Juridica-Kurzkommentare<br />
wendet sich auch<br />
das „Tierschutzgesetz“ dezidiert<br />
an juristische Laien und<br />
Praktiker. Das 400 Seiten<br />
starke Werk bietet eine ausführliche<br />
und leicht verständliche<br />
Kommentierung<br />
des Rahmengesetzes TSchG,<br />
der Verordnungen und der<br />
zahlreichen Anlagen, die die<br />
Vorgaben des TSchG erst mit<br />
Inhalten erfüllen.<br />
Das Buch<br />
DDr. Regina Binder,<br />
„Das neue österreichische<br />
Tierschutzgesetz<br />
MANZ 2005, 400 Seiten,<br />
Br., 48 Euro;<br />
ISBN 3-214-00168-X<br />
Kundenbestellungen<br />
telefonisch unter<br />
01/ 531 61-100 oder<br />
per E-Mail an bestellen@manz.at<br />
Humor<br />
Das heitere<br />
Lexikon der<br />
Österreicher<br />
Die besten Anekdoten aus<br />
Österreich, erzählt vom Bestsellerautor<br />
Georg Markus.<br />
Neunhundert Geschichten<br />
„von<br />
Altenberg<br />
bis<br />
Zilk“,<br />
über die<br />
herzhaft<br />
gelacht<br />
werden<br />
darf.<br />
Darunter<br />
Legenden wie Alfred Polgar,<br />
der als Theaterkritiker eine<br />
langatmige Aufführung mit<br />
den Worten beschrieb: „Als<br />
ich um elf auf die Uhr sah,<br />
war es erst halb zehn.“ Wenn<br />
Sie bei der Lektüre dieses<br />
Buchs um halb zehn auf die<br />
Uhr sehen werden – wird es<br />
bereits elf sein.<br />
Das Buch<br />
Georg Markus, „Das heitere<br />
Lexikon der Österreicher“,<br />
<strong>2004</strong>, 5. Auflage;<br />
448 Seiten, 24,90<br />
Euro, ISBN 3-85002-<br />
504-7, Amalthea Verlag<br />
in: Buchverlage Langen<br />
Müller Herbig, Thomas-<br />
Wimmer-Ring <strong>11</strong>, D-<br />
80539 München, Tel.<br />
0049-89-29088-0<br />
l.eggs@herbig.net<br />
Kommentar<br />
Die „Dublin II-<br />
Verordnung“<br />
In den 25 Mitgliedstaaten der<br />
Europäischen<br />
Union werden<br />
jährlich über<br />
350.000 neue Asylanträge<br />
gestellt.<br />
Als Reaktion auf<br />
diese Situation<br />
hat die EU die<br />
Dublin II-Verordnung<br />
erlassen,<br />
die in den Mitgliedstaaten<br />
seit<br />
1.9.2003 bzw für<br />
die neuen Mitgliedstaaten seit<br />
1.5.<strong>2004</strong> in Anwendung<br />
steht. In diesem Buch wird<br />
sowohl die Dublin II-Verordnung<br />
als auch deren Durchführungsverordnungeingehend<br />
kommentiert und werden<br />
insbesondere die Neuerungen<br />
bzw Abweichungen<br />
zum Dubliner Übereinkommen<br />
dargestellt und bewertet.<br />
Das Buch<br />
Christian Schmid /<br />
Christian Filzwieser,<br />
„Dublin II-Verordnung,<br />
Das Europäische Asylzuständigkeitssystem“,<br />
ISBN 3-7083-0244-3,<br />
<strong>2004</strong>, 312 Seiten, broschiert,<br />
42,80 Euro,<br />
NWV – Neuer Wissenschaftlicher<br />
Verlag,<br />
Argentinierstraße 42/6,<br />
A-1040 Wien, Tel:<br />
01/535 61 03-22, Fax:<br />
017535 61 03-25,<br />
office@nwv.at
demopark – die größte Ausstellung ihrer Art.<br />
Neu in Eisenach<br />
demopark 2005<br />
Vom 12. bis 14. Juni 2005<br />
wird die Freilandausstellung<br />
demopark zum vierten Mal<br />
stattfinden. In diesem Jahr<br />
sind über 335 Unternehmen<br />
dabei, wenn die demopark<br />
2005 zum Treffpunkt für<br />
Fachbesucher aus ganz<br />
Europa wird. Auf dem<br />
neuen Messegelände erwarten<br />
die Besucher das<br />
gesamte Programm der<br />
Maschinen für die Grünflächenpflege,<br />
den Landschaftsbau<br />
und Sportplatzbau<br />
und Maschinen für den<br />
kommunalen Einsatz. Auf<br />
nochmals deutlich erweiterten<br />
Ausstellungs- und<br />
Demonstrationsflächen ist<br />
das Angebot an Maschinen<br />
größer denn je. Es werden<br />
wieder viele Neuheiten und<br />
beachtenswerte Weiterentwicklungen<br />
der Maschinen<br />
und Geräte gezeigt. Viele<br />
HOCHLEISTUNG<br />
Aussteller werden die demopark<br />
2005 nutzen, Ihre neuesten<br />
Maschinen dem Fachpublikum<br />
vorzustellen und<br />
auf den großzügigen<br />
Demonstrationsflächen vorzuführen.<br />
Mit einer Gesamtfläche<br />
von 250.000 m 2 ist<br />
die demopark die größte<br />
Ausstellung ihrer Art in<br />
Europa im Bereich GaLaBau.<br />
Der Eintrittspreis beträgt nur<br />
7.- Euro.<br />
Informationen:<br />
Messe Fulda GmbH<br />
36037 Fulda<br />
Rangstraße 9<br />
Tel.: +49 (0)6 61 - 601<br />
DW 003<br />
Fax: +49 (0)6 61 - 601<br />
DW 005<br />
www.demopark.de<br />
Kostenloser SABO Profikatalog 2005 unter Kennwort „Kommunal 04”<br />
E.E.<br />
SABO Hochleistungsmäher sind<br />
seit 50 Jahren für Landschaftsgärtner<br />
und Kommunen der Inbegriff<br />
für Zuverlässigkeit und Langlebigkeit.<br />
Und weil SABO in jeden<br />
Profi-Mäher eine Menge Technik<br />
gesteckt hat, geht die Arbeit<br />
komfortabel von der Hand.<br />
Wirtschafts-Info<br />
Elektronische Informationssysteme von C-S-M<br />
Jederzeit und bei jeder<br />
Witterung bestens lesbar<br />
Immer mehr Geschäftspartner<br />
– gerade auch im Kommunalbereich<br />
– erkennen<br />
die Zeichen der Zeit und<br />
reagieren auf den steigenden<br />
Informationsbedarf von<br />
Gästen und Touristen, aber<br />
auch der einheimischen<br />
Bevölkerung.<br />
So steigt das Interesse für<br />
elektronisch steuerbare<br />
Anzeigesysteme, die auch<br />
bei extremer Sonneneinstrahlung<br />
bestens erkennbar<br />
und lesbar bleiben müssen.<br />
DAS IST MÖGLICH – und<br />
zwar durch die Kombination<br />
von Sonnenlicht reflektierenden<br />
Bildpunkten für den<br />
Tagesbereich einerseits und<br />
superhellen Leuchtdioden<br />
für den Dämmerungs- und<br />
Nachtbereich andererseits!<br />
Mit der DOTLED-Technologie<br />
ist eine optimale Lesbarkeit<br />
Ihrer wichtigen Informationen<br />
garantiert, egal zu<br />
welcher Tages- und Jahreszeit,<br />
und egal bei welcher<br />
Witterung.<br />
Elektronisch steuerbares Anzeigesystem, das auch bei extremer<br />
Sonneneinstrahlung bestens erkennbar ist.<br />
Informationen:<br />
C-S-M<br />
Communication Systems<br />
Mussnig<br />
Wilhelm-Eich-Straße 2<br />
A-9500 Villach<br />
Tel.: 04242/30701-0<br />
Fax: 04242/30701-15<br />
E-Mail: office@c-s-m.at<br />
www.c-s-m.at<br />
E.E.<br />
SABO-Maschinenfabrik GmbH<br />
A John Deere Company<br />
Tel. +43 (0) 660 212 92 09<br />
post@sabo-online.com<br />
www.sabo-online.com
Wirtschafts-Info<br />
Kommunaler Infotag der ÖWD Gruppe am 10. und 12. Mai<br />
Videoüberwachung im<br />
öffentlichen Raum<br />
Die ÖWD Gruppe veranstaltet am 10.<br />
und am 12. Mai 2005 in Kärnten und<br />
der Steiermark einen<br />
56 KOMMUNAL<br />
KOMMUNALEN INFOTAG u.a. zu den<br />
Themen:<br />
◆ „Videoüberwachung im öffentlichen<br />
Raum“ und<br />
◆ „Mobile Geschwindigkeitsüberwachung“<br />
◆ Passanten-Frequenzmessung<br />
Nähere Infos und Online Anmeldung<br />
siehe<br />
www.owd.at/Kommunal<br />
Auf dieser Seite erfahren Sie alles<br />
über den Kommunalen Infotag<br />
2005 in der Steiermark und Kärnten<br />
und alles was damit zusammenhängt<br />
– vom Programm über<br />
die Anmeldung bis hin zu Infos<br />
zum Veranstaltungsort.<br />
Besuchen Sie regelmäßig unsere<br />
Homepage, denn sie wird laufend<br />
aktualisiert und mit interessanten<br />
Inhalten ergänzt.<br />
Einfach und zuverlässlig mit der Österreichischen Post AG<br />
Der „Wassercheck“<br />
Der Wassercheck ist ein von AQA –<br />
Aqua Quality Austria – und ARC Seibersdorf<br />
research GmbH entwickeltes<br />
Testverfahren. Im Juli <strong>2004</strong> wurde die<br />
Aktion „Wassercheck“ mit dem Vertriebspartner<br />
Österreichische Post AG<br />
gestartet. Die Post ist als Unternehmen<br />
mit hohem Vertrauenswert ein idealer<br />
Partner, wenn es um das Gesundheitsbewusstsein<br />
der Österreicher geht. Das<br />
flächendeckende Filialnetz der Post<br />
ermöglicht allen ÖsterreicherInnen, auf<br />
einfachem Weg die Qualität ihres Trinkwassers<br />
testen zu lassen.<br />
Mittlerweile haben sich an der Aktion<br />
bereits 20.000 ÖsterreicherInnen beteiligt.<br />
Dieses Ergebnis zeigt, wie hoch die<br />
Sensibilität der Bevölkerung in Bezug<br />
auf die Ressource Wasser ist.<br />
Untersuchung des Trinkwassers<br />
Beim Wassercheck wird das Trinkwasser<br />
– das wichtigste Lebensmittel – mit<br />
modernsten Methoden auf Wasser-<br />
härte, Schwermetalle,<br />
Nitratgehalt, Mineralstoffe,<br />
Spurenelemente<br />
sowie weitere wichtige<br />
Parameter untersucht.<br />
Günstiger<br />
Preis<br />
Insgesamt 24 Testparameter<br />
informieren die<br />
Kunden über die Qualität<br />
ihres Trinkwassers.<br />
4 Testparameter sind<br />
jetzt zum unverändert<br />
günstigen Preis von<br />
EUR 45,- neu dabei: Fluorid, Lithium,<br />
Phosphat, Molybden<br />
Ergebnisse der Analyse<br />
Die Ergebnisse der Analyse werden<br />
innerhalb von 4 Wochen per Post zugesandt.<br />
Alle Postwege sind bereits im<br />
Gesamtpreis von 45 Euro inkludiert.<br />
Die ÖWD Gruppe informiert Gemeinden<br />
über die Themen „Mobil Geschwindigkeitsüberwachung“<br />
und „Videoüberwachung<br />
im öffentlichen Raum.“<br />
Information und Online<br />
Anmeldung:<br />
www.owd.at/kommunal<br />
Die ÖWD-Gruppe<br />
Bayerhamerstraße 14c<br />
A-5020 Salzburg<br />
Tel.: +43 (0)662 8151-3024<br />
Fax: +43 (0)662 8151-6024<br />
d.herbst@owd-gruppe.at<br />
Der Wassercheck ist in allen Postfilialen<br />
erhältlich.<br />
Testen auch Sie Ihr Trinkwasser - Ihrem<br />
Wohlbefinden zuliebe!<br />
Informationen:<br />
Österreichische Post AG<br />
www.post.at<br />
E.E.<br />
E.E.
Feistmantl Reinigungsanlagenbau auf der IFAT<br />
Waschanlage für Abfallbehälter<br />
Die Firma Feistmantl Reinigungsanlagenbau<br />
aus Vomp in Tirol hat mit einer<br />
neuen Produktentwicklung Ihr Sortiment<br />
der Müll- und Abfallbehälterreinigungsanlagen<br />
im unteren Preissegment<br />
erweitert. Bisher konnten mit den<br />
bestens im Markt etablierten Waschanlagen<br />
vom Typ BWA 406 FS Abfallbehälter<br />
der Größe 80 bis 240 Liter<br />
halbautomatisch gereinigt werden.<br />
Reinigung von Behältern<br />
bis zu <strong>11</strong>00 Liter<br />
Zukünftig ist es möglich, mit der neu<br />
entwickelten Waschanlage (BWA 406<br />
FS-MGB <strong>11</strong>00) Abfallbehälter von 80<br />
bis <strong>11</strong>00 Liter zu reinigen, wobei es<br />
keine Rolle spielt, ob es sich bei den<br />
Großbehältern um Kunststoff- oder<br />
Metallbehälter handelt. Auch ist es<br />
nicht relevant, ob Flach- oder Runddeckel<br />
eingesetzt werden.<br />
Durch ein ausgeklügeltes Baukastensystem<br />
wird jedem Kundenwunsch entsprochen.<br />
So kann eine bestehende<br />
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Behälterwaschanlage BWA-K-MGB <strong>11</strong>00.<br />
Waschanlage für Behälter bis 240 Liter<br />
ohne Aufwand durch eine Kippvorrichtung<br />
(BWA-K-MGB <strong>11</strong>00) erweitert<br />
werden. Es handelt sich dabei um eine<br />
fahrbare oder stationäre Kippvorrichtung<br />
zur automatischen Innen- und<br />
manuellen Außenreinigung von Containern<br />
mit einem Fassungsvermögen von<br />
660 bis <strong>11</strong>00 Liter.<br />
Kompaktanlage<br />
Bei einer Erstinvestition kann auch eine<br />
Kompaktanlage gewählt werden. Zur<br />
Auswahl stehen eine fahrbare oder sta-<br />
Wirtschafts-Info<br />
tionäre Behälterwaschanlage mit<br />
hydraulischer Kippvorrichtung zur automatischen<br />
Innen- und manuellen<br />
Außenreinigung von Containern mit<br />
einem Fassungsvermögen von 660 bis<br />
<strong>11</strong>00 Liter.<br />
Im wesentlichen bestehen diese Waschanlagen<br />
aus einer hydraulischen Kippvorrichtung<br />
mit 1 oder 2 Hochdruck-<br />
Spritzköpfen mit je 3 oder 4 Düsen<br />
(Wasserantrieb) für die Behälter- und<br />
Container-Innenreinigung und angebautem<br />
Hochdruck-Aggregat für die<br />
Behälter- und Container-Außenreinigung.<br />
Bei 2 Spritzköpfen erfolgt eine<br />
automatische Umschaltung von Spritzkopf<br />
1 auf Spritzkopf 2. Optional kann<br />
auch eine Warmwassererzeugung angeboten<br />
werden.<br />
Informationen:<br />
Feistmantl auf der IFAT 2005<br />
HALLE B3 - STAND 129<br />
Tel.Nr. +43/(0)5242 90820<br />
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KOMMUNAL 57<br />
E.E.
Ehrungen & Auszeichnungen<br />
Die Verleihung von Orden und Ehrenzeichen als Hoheitsakt<br />
Auszeichnungen sollen<br />
loben und anspornen<br />
Mit dem Thema der verfahrensrechtlichen Seite von Ordensverleihungen befassen sich<br />
nicht allzu viele rechtswissenschaftliche Artikel. KOMMUNAL jedoch berichtet regelmäßig<br />
über die Verleihung von Bundesehrenzeichen an kommunale Mandatare. Und<br />
ebenso regelmäßig taucht die Frage auf, warum wohl in manchen Bundesländern mehr<br />
und in anderen seltener Orden und Ehrungen verliehen werden.<br />
◆ Mag. Nicolaus Drimmel<br />
Rechtswissenschaftliche Betrachtungen<br />
allein würden ein unvollständiges Bild<br />
bieten, da es im föderalistischen Österreich<br />
mit den vielfältigen Ehrungsmöglichkeiten<br />
auf den verschiedenen Ebenen<br />
der Gebietskörperschaften viele Register<br />
zu ziehen gibt.<br />
Solange man sich mit Ehrungen von<br />
Gebietskörperschaften befasst, hat man<br />
es mit Verwaltungs- bzw. Hoheitsakten<br />
sui generis zu tun, die im Großen und<br />
Ganzen den Grundlinien des Verwaltungsverfahrensrechtes<br />
zu entsprechen<br />
haben. Mit der Kenntnis über die Kompetenzlage,<br />
die Zuständigkeit und das<br />
Verfahren erhält man einen Überblick<br />
über die nötigen Erfordernisse zu einer<br />
gültigen Verleihung tragbarer Orden und<br />
Ehrenzeichen.<br />
Das staatliche Auszeichnungswesen<br />
bezweckt im weitesten Sinn, das funktionierende<br />
Gemeinwesen darzustellen.<br />
◆ OReg.Rat Mag. Nicolaus Drimmel<br />
ist Jurist im Österreichischen<br />
Gemeindebund<br />
58 KOMMUNAL<br />
Das Wort Auszeichnung selbst beinhaltet<br />
ja in vielen Sprachen als Begriffskern<br />
„eine bestimmte Außenwirkung“. Die<br />
Ehrung von herausragenden Menschen<br />
stellen die Verdienste um die leitenden<br />
Ideen des Staates, um die sich diese Persönlichkeiten<br />
verdient gemacht haben,<br />
einer breiten Öffentlichkeit dar. Es handelt<br />
sich daher in dieser<br />
Hinsicht um einen<br />
zweiseitigen Akt der<br />
Verleihung und der<br />
Annahme. Bei der Verleihung<br />
ist im Vorfeld<br />
daher immer auch die<br />
Annahmebereitschaft<br />
des zu Ehrenden zu<br />
prüfen. In Verbindung<br />
mit der Öffentlichkeitswirkung<br />
der Ehrung,<br />
die sich zumeist auch<br />
in schön gefertigten<br />
Ehrenzeichen materialisiert,<br />
entsteht aber<br />
auch eine weitere<br />
Ebene, die wiederum<br />
zweiseitig ist. Die<br />
Außenwirkung stellt generell die Manifestation<br />
der Souveränität und die leitenden<br />
Ideen des Gemeinwesens so dar,<br />
dass diese von Dritten, nämlich der<br />
Öffentlichkeit wahrgenommen werden.<br />
Insofern ist neben dem speziellen persönlichen<br />
Akt der Ehrung auch ein genereller<br />
Akt eines lenkenden und aufmunternden<br />
Staates zu sehen, der seinen<br />
Bürgern gegenüber die Verdienste für<br />
das Allgemeinwohl als erstrebenswert<br />
Die Ehrung von<br />
herausragenden<br />
Menschen stellen die<br />
Verdienste um die<br />
leitenden Ideen des<br />
Staates, um die sich<br />
diese Persönlichkeiten<br />
verdient gemacht<br />
haben, einer breiten<br />
Öffentlichkeit dar.<br />
darstellt. Damit soll Beispielswirkung<br />
entfaltet werden, und die Auszeichnung<br />
soll nicht nur den Geehrten belohnen,<br />
sondern eigentlich alle anspornen. 1<br />
Die Verleihung von Auszeichnungen<br />
ging und geht daher überwiegend über<br />
die bloße Belobigung hinaus, sie musste<br />
einen allgemein anerkannten Vorteil darstellen,<br />
mit der Verleihung<br />
einer Auszeichnung<br />
waren daher oft auch die<br />
Einräumung einer besonderen<br />
Rechtsposition für<br />
die zu ehrende Person<br />
verbunden, und nicht selten<br />
auch für deren<br />
Rechtsnachfolger. Diese<br />
Ehrenrechte waren zum<br />
Teil immaterieller Natur,<br />
etwa im Anspruch auf<br />
Ehrenbezeigungen 2 oder<br />
auf das Tragen bestimmter<br />
Titel und Würden 3 . Sie<br />
konnten aber auch materieller<br />
Natur sein, wie<br />
etwa die dem antiken<br />
Olympioniken zustehende<br />
Speisung im Prytameion 4 . Die Tragbarkeit<br />
einer modernen Auszeichnung entfaltet<br />
meist die gewünschte Publizitätswirkung<br />
schlechthin nur dann, wenn der<br />
1 z.B. die Devise des russischen St. Stanislausordens<br />
„PRAEMIANDO INCITAT“<br />
2 Darunter fielen etwa die (militärischen)<br />
Grußpflichten gegenüber Rittern des kaiserlich-österreichischen<br />
Leopoldordens<br />
3 Adelstitel, Würde eines geheimen Rates
Die Ehrenzeichen und<br />
Verdienstmedaillen der<br />
österreichischen Bundesländer<br />
Das Ehrenzeichen<br />
des Landes<br />
Kärnten.<br />
Das Goldene<br />
Ehrenzeichen<br />
des Landes<br />
Oberösterreich.<br />
Das Goldene<br />
Ehrenzeichen<br />
des Landes<br />
Steiermark.<br />
Die Goldene<br />
Verdienstmedaille<br />
des Burgenlands.<br />
Die Goldene<br />
Ehrenzeichen<br />
für Verdienste<br />
um das BundelandNiederösterreich.<br />
Das Goldene<br />
Verdienstzeichen<br />
des Landes<br />
Salzburg.<br />
Träger auch bereit ist, die Auszeichnung<br />
„unter die Leute zu bringen“, sie ist oft<br />
der Kristallisationspunkt „materialisierter“<br />
Ehrenrechte und ist daher auch Zentrum<br />
vieler Wünsche, aber auch von Enttäuschung.<br />
Zum Beispiel dann, wenn<br />
eine Ehrung zu selten verliehen wird.<br />
Die nähere Ausgestaltung des subjektiven<br />
öffentlichen Rechtes zum Tragen<br />
staatlicher Auszeichnungen geschieht<br />
durch einen individuellen Hoheitsakt,<br />
welcher u.a. festlegt, ob, in welcher<br />
Form und unter welchen Voraussetzungen<br />
eine Auszeichnung von einer Person<br />
getragen werden kann. In einem demokratischen<br />
Staat heutiger Prägung stellt<br />
dieser hoheitliche Akt aufgrund des<br />
Rechtsstaatlichkeitsprinzipes eine Konkretisierung<br />
allgemein formulierter<br />
Bestimmungen aufgrund der Rechtslage<br />
des jeweiligen Staates<br />
dar. Aber auch<br />
im vorkonstitutio-<br />
neller Zeit wurde<br />
der rechtmäßigen<br />
Verleihung von<br />
Orden und Ehrenzeichen<br />
schon aus<br />
imperialen Gründen<br />
ein hohes Maß<br />
an Bedeutung eingeräumt,<br />
da schon<br />
damals die besondere<br />
Symbolik des<br />
staatlichen Ehrenzeichenwesens<br />
und<br />
der mitverliehenen<br />
Vorteile einem<br />
besonderen Schutz<br />
unterworfen wurden.<br />
Für Identität<br />
und Bestand eines<br />
Staates war diese Symbolik von besonderer<br />
Bedeutung. Obwohl wir es dabei<br />
mit einer wenig modern anmutenden,<br />
geradezu archaischen Aufgabe zu tun<br />
haben, spielt die Wahrung der Rechtssi-<br />
Es ist ein positives<br />
Zeichen in Österreich, dass<br />
gerade kommunale<br />
Mandatare oft durch den<br />
Staat geehrt werden. Dies<br />
ist nicht nur ein individuelle<br />
Auszeichnung, sondern<br />
auch ein Zeichen für die<br />
wichtige Arbeit in den<br />
Gemeinden und das<br />
freiwillige politische<br />
Engagement.<br />
cherheit in diesem Zusammenhang noch<br />
immer eine besondere Rolle für ein funktionierendes<br />
Gemeinwesen. 5 Mittel zur<br />
Effektivierung dieses Schutzes werden<br />
etwa durch die Rechtsordnung in einschlägigen<br />
Gesetzen, Richtlinien bzw.<br />
Ordensstatuten 6 etc. in materiellrechtli-<br />
4 z.B. Geldschenkungen, Gnadenpfennige<br />
und Medaillen aus Dukatengold,<br />
Ehrensold, vgl. auch etwa die Grundschenkungen<br />
beim ungarischen Vitéz-Orden<br />
5 Etwa gesetzliche Bestimmungen zum<br />
Schutz der Staatssymbole. Dazu auch Oliver<br />
Cromwell: „Dass die Staatssymbole als<br />
ein notwendiges Element einer jeden<br />
Staatlichkeit anzusehen sind, zeigt die<br />
Strategie, sie zu zerstören, wenn man ein<br />
Volk oder ein System zerstören will.<br />
Ehrungen & Auszeichnungen<br />
cher und verfahrensrechtlicher Hinsicht<br />
vorgesehen.<br />
Betrachtet man diese objektiven Kriterien<br />
für die Verleihung von staatlichen<br />
Ehrungen, müsste bei der Durchsicht<br />
von Verleihungsstatistiken grundsätzlich<br />
ein Bild der politischen Schwerpunktsetzung<br />
eines Gemeinwesens ablesbar sein,<br />
in dem auch eine gewisse regionale Ausgewogenheit<br />
vorherrscht. Es ist ein positives<br />
Zeichen in Österreich, dass gerade<br />
kommunale Mandatare oft durch den<br />
Staat geehrt werden. Dies ist nicht nur<br />
ein individuelle Auszeichnung, sondern<br />
auch ein Zeichen für die wichtige Arbeit<br />
in den Gemeinden und das freiwillige<br />
politische Engagement.<br />
Eine regionale Ausgewogenheit ist in<br />
Österreich jedoch nicht gerade durchgehend<br />
zu behaupten, solange man nur<br />
die Statistiken für Bundesehrenzeichen<br />
betrachtet, und die<br />
übrigen Ehrungen, die<br />
den Staatsbürgerinnen<br />
und Staatsbürgern verliehen<br />
werden, außer<br />
Acht lässt.<br />
Der Österreichische<br />
Gemeindebund erhält<br />
von der Ehrenzeichenkanzlei<br />
der Präsidentschaftskanzleiregelmäßig<br />
Mitteilung über<br />
die Verleihungen von<br />
Bundesauszeichnungen<br />
an Bürgermeister und<br />
Gemeindemandatare.<br />
Diese Informationen<br />
werden laufend im<br />
KOMMUNAL publiziert.<br />
Beobachtet man die<br />
Verleihungen vor allem im Hinblick auf<br />
deren regionale Ausgewogenheit, ergibt<br />
sich ein Bild, das große Unterschiede<br />
aufweist. Dies wurde schon von vielen<br />
Lesern bemerkt und hat teilweise auch<br />
Kritik nach sich gezogen. Diese soll mit<br />
den folgenden Erläuterungen zu einer<br />
Verleihungspraxis österreichischer<br />
6 Ein Mittel ist etwa die Entziehung der<br />
Auszeichnung. Eine solche ist wegen<br />
„Ordensunwürdigkeit“ durch den Herrenmeister<br />
des Johanniterordens vorgesehen,<br />
dagegen besteht sogar ein Rechtsmittel an<br />
das Ordenskapitel. In Österreich hingegen<br />
bestand die unangenehme Situation, in<br />
der bei nachträglich festgestellter Unwürdigkeit<br />
bis zum Jahr 2001 für Bundesauszeichnungen<br />
positivrechtlich keine Sanktion<br />
möglich war. Erst mit dem Fall Groß<br />
wurde dem Ehrenzeichengesetz im Jahr<br />
2001 einen Passus über ein Verfahren zur<br />
Aberkennung von Bundesehrenzeichen<br />
angefügt.<br />
KOMMUNAL 59
Ehrungen & Auszeichnungen<br />
Ehrungen, und im speziellen fall an<br />
kommunale Mandatare, entkräftet werden.<br />
Vorausgeschickt werden muss, dass die<br />
Ehrungen in Österreich wie viele andere<br />
Verwaltungsverfahren meist antragsgebunden<br />
sind, was schon grundsätzlich<br />
eine Vorauswahl und dadurch auch<br />
gewisse Tendenzen begünstigt.<br />
Aufgrund der sehr unterschiedlichen<br />
Situation in den einzelnen Bundesländern<br />
müssen statistische Vergleiche der<br />
Verleihungszahlen mit Vorsicht angestellt<br />
werden. Viele Faktoren spielen dabei<br />
mit, dass es je nach Bundesland höchst<br />
unterschiedliche Zahlen (Quoten) für<br />
die Verleihung von Bundesauszeichnungen<br />
an etwa an kommunale Funktionäre<br />
gibt. Einige dieser Faktoren können hier<br />
erläutert werden:<br />
Die Antragstellung durch die Landesregierung<br />
beim Bundesministerium für<br />
Inneres als zuständige Bundesbehörde<br />
bedingt, dass bei der Auszeichnung mit<br />
einem Ehrenzeichen des Bundes auch<br />
länderweise sehr spezifische Maßstäbe<br />
einfließen. Seltene Antragstellung durch<br />
einzelne Länder geht auf nicht auf weniger<br />
Verdienste, sondern auf unterschiedliche<br />
Traditionen und Eigenheiten<br />
zurück. Es kann nicht geleugnet werden,<br />
dass bei einer seltenen Antragstellung<br />
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PUMPEN<br />
60 KOMMUNAL<br />
MEHRSTUFEN-<br />
PUMPEN<br />
auch ein föderalistischer Gedanke mitschwingt.<br />
In Salzburg wurden etwa 1973 die<br />
Medaillen für Gemeindevertretertätigkeit<br />
(in Gold, Silber und Bronze) eingeführt,<br />
sodass mit Stiftung dieser Medaillen<br />
eine Ehrung mit Bundesauszeichnungen<br />
weniger häufig wurde. In<br />
Oberösterreich hingegen handhabt die<br />
Landesregierung die Verleihung von<br />
Landesauszeichnungen wiederum nach<br />
sehr strengen Maßstäben, sodass hier<br />
auch vermehrt Anträge auf die Verleihung<br />
von Bundesauszeichnungen<br />
gestellt werden.<br />
Es wäre allerdings meines Erachtens<br />
zielführend, wenn die Bundesländer im<br />
Sinne einer regional ausgewogenen Verleihung<br />
des Ehrenzeichens für Verdienste<br />
um die Republik Österreich eine gleiche<br />
oder zumindest ähnliche Antragspraxis<br />
verfolgen würden. Dabei müsste<br />
TAUCHMOTOR-<br />
PUMPEN<br />
Die Verdienstmedaille<br />
des Landes Tirol.<br />
DRUCKSTEIGERUNGS-<br />
ANLAGEN<br />
Das Goldene Ehrenzeichen<br />
des Landes Vorarlberg.<br />
HYDROVAR ®<br />
PUMPEN-<br />
REGLER<br />
Das Goldene Verdienstzeichen<br />
des Landes<br />
Wien.<br />
allerdings auch die Verleihungspraxis<br />
von Landesauszeichnungen berücksichtigt<br />
werden.<br />
Eine Veröffentlichung der Zahlen aus<br />
den einzelnen Ländern im KOMMUNAL<br />
könnte daher entzerrend wirken. Bei der<br />
Antrags- und Verleihungspraxis ist jedenfalls<br />
eine Explosion an Auszeichnungen<br />
zu vermeiden. Seitens der Ehrenzeichenkanzlei<br />
der Präsidentschaftskanzlei wird<br />
betont, dass einem Bürgermeister eine<br />
Stufe des Ehrenzeichens für Verdienste<br />
um die Republik Österreich (für Gemeinden<br />
bis 6000 Einwohner das Goldene<br />
Verdienstzeichen) lediglich für besondere<br />
Leistungen verliehen wird, die<br />
naturgemäß über die reine zufriedenstellende<br />
Pflichterfüllung hinausgehen.<br />
Freilich werden dabei auch besonders<br />
lange Dienstzeiten berücksichtigt, in<br />
denen der jeweilige Kandidat für seine<br />
Gemeinde prägend wirken konnte.<br />
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und den Serien BX, Super B, STV (mit<br />
4-WD-Antrieb) wurde speziell auf die<br />
Anforderungen des europäischen bzw.<br />
österreichischen Marktes abgestimmt.<br />
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umweltfreundliche<br />
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oder hydrostatischer Fahrantrieb und<br />
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– angetrieben über Kardanwelle<br />
– und die Original Kubota Grasund<br />
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befinden sich heute in Österreich bei<br />
der Rasenpflege und mit dem entsprechenden<br />
Zubehör (Schneefräse,<br />
Schneeschild, Streuer etc) auch im<br />
Winterdienst im Einsatz. Traktore, die<br />
somit wirtschaftlich rund um das Jahr<br />
eingesetzt werden können.<br />
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im Einsatz befindlichen Kubota Maschinen<br />
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Tel.: 01/ 6162300 oder<br />
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KOMMUNAL 61
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Ob Medaillen, Orden oder<br />
Anstecknadeln, diese sollten dem<br />
Anlass gerecht werden, um so<br />
die Ausgezeichneten immer wieder<br />
an dieses Ereignis zu erinnern.<br />
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Feiert Ihre Gemeinde demnächste<br />
ein Jubiläum? Dann sollten<br />
Sie zu diesem großen Anlass mit einer schönen Medaille (die mit ihrem Nettoerlös<br />
des Verkaufs auch als Finanzierung dient) eine bleibende Erinnerung schaffen.<br />
Erinnerungsmedaillen<br />
Gastfreundliche Aufnahme in<br />
Ihrer Gemeinde, ein schöner<br />
Urlaub -vielleicht bereits<br />
mehrmals-, wer erinnert sich<br />
nicht gerne daran, wenn er die<br />
ihm geschenkte oder auch<br />
gekaufte Medaille wieder in<br />
die Hand nimmt, sie stolz<br />
Freunden und Bekannten zeigt<br />
und diesen Appetit macht,<br />
ebenfalls bei Ihnen schöne<br />
Ferien zu verbringen?<br />
Bausteine<br />
Eine Prägung verschiedenster<br />
Form kann aber auch ein<br />
„Dankeschön“ für eine<br />
Spende für gemeinnützige<br />
Zwecke -z.B. Bau von Schu-
ich<br />
rreich<br />
en und Medaillen und ist auch die offizielle Münzprägestätte<br />
, modernstem technischen Know-how und individueller<br />
edaillen und Auszeichnungen in den vielfältigsten Designs<br />
len, Kindergärten, Sportanlagen<br />
etc.- sein. Durch den Erhalt dieses<br />
„Bausteins“ wird für den Spender<br />
sichtbar dokumentiert, dass auch er<br />
seinen Beitrag zum Gelingen des<br />
Projektes geleistet hat.<br />
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Ausschreibung<br />
Award für Städte und Gemeindepartnerschaftsprojekte<br />
Einsendeschluß ist<br />
der 31. Juli 2005<br />
Zur Förderung der Entwicklung intensiver Beziehungen zwischen Städten und Gemeinden<br />
Österreichs einerseits und solchen ganz Europas andererseits verleiht die Universität<br />
für Weiterbildung Krems auf Initiative der Stadt Krems anlässlich der im Jahr 2005<br />
zu begehenden Feiern zur 700-jährigen Wiederkehr der Stadterhebung von Krems a. d.<br />
Donau 2005 erstmals den Award für die beste Städte- und Gemeindepartnerschaft.<br />
Mit dem Award soll das Zusammenwachsen<br />
grenzüberschreitender Regionen,<br />
das Entstehen einer europäischen<br />
Identität, die Entwicklung einer aktiven<br />
Der Award will das Zusammenwachsen<br />
grenzüberschreitender Regionen und die<br />
Entwicklung einer aktiven und engagierten<br />
Unionsbürgerschaft fördern und<br />
öffentlich ausgezeichnen.<br />
und engagierten Unionsbürgerschaft, die<br />
Erhaltung kultureller Vielfalt, die Weiterentwicklung<br />
der Wirtschaft sowie soziale<br />
und ökologische Standards europäischen<br />
Zuschnitts gefördert und öffentlich ausgezeichnet<br />
werden. Der Award wird in<br />
drei Kategorien vergeben :<br />
◆ für das beste Städtepartnerschaftsprojekt<br />
◆ für das beste Gemeindepartnerschaftsprojekt<br />
◆ für die beste wissenschaftliche Arbeit<br />
auf dem Gebiet der Städte/Gemeindepartnerschaften<br />
Einreichungen können durch österreichische<br />
Städte und Gemeinden oder durch<br />
64 KOMMUNAL<br />
ihre Partnerschaftsausschüsse oder -vereine<br />
nach offizieller Bestätigung der<br />
Gemeinde erfolgen.<br />
Teilnahmebedingungen<br />
Ausgezeichnet werden Aktionen, die im<br />
Zeitraum 1. Jänner <strong>2004</strong> bis 30. Juni<br />
2005, im Rahmen von Städte- und<br />
Gemeindepartnerschaften zur Annäherung<br />
der Menschen, zur Förderung und<br />
Vertiefung gesellschaftlicher, kultureller,<br />
sozialer und wirtschaftlicher Beziehungen<br />
und zur Stärkung des europäischen<br />
Bewusstseins beigetragen haben.<br />
Die eingereichten Aktionen sollen Begegnungen<br />
zwischen Bürgerinnen und Bürgern<br />
aus Partnerstädten und -gemeinden<br />
und/oder Konferenzen ( Symposien )<br />
mit europäischer Themenstellung im<br />
Zusammenhang mit Partnerschaften<br />
sowie Seminare zur Ausbildung und<br />
Information der für Partnerschaften verantwortlichen<br />
Personen betreffen.<br />
Das eingereichte Projekt muss Teil eines<br />
Städte- oder Gemeindepartnerschaftsprogramms<br />
sein. Im einzelnen gelten folgende<br />
Kriterien:<br />
◆ europäische Ausrichtung des Programms<br />
◆ die pädagogische Qualität<br />
◆ Einbindungsgrad der Bürger<br />
◆ Intensität des Dialogs der Partner<br />
◆ Originalität<br />
◆ Kommunikation des Projektes in der<br />
Öffentlichkeit<br />
◆ Kosten- Nutzen- Relation des Programms<br />
◆ Soziale und gesellschaftliche Relevanz<br />
◆ Wirtschaftliche Auswirkungen des Projektes<br />
( Arbeitsplätze, Wirtschaftswachstum<br />
in der Region etc. )<br />
◆ Langfristigkeit und Einbindung in ein<br />
Gesamtkonzept<br />
◆ Positive Auswirkungen auf bestimmte<br />
Personengruppen, Minderheiten,<br />
behinderte Menschen etc.<br />
◆ Kulturelle Wirkung des Projektes<br />
◆ Zielerreichungsgrad<br />
◆ Anwendung und Nutzung moderner<br />
Kommunikationstechnologien<br />
◆ elektronischer Bürgerservice<br />
Einreichungen<br />
Jede Kommune kann bis maximal drei<br />
Projekte für den Award in einer der drei<br />
Kategorien einreichen. Die Einreichung<br />
ist grundsätzlich formfrei, sie kann per<br />
E-Mail oder per schriftlicher Abgabe in<br />
20-facher Ausfertigung erfolgen.<br />
Der Award selbst besteht aus Urkunde<br />
und Trophy. Es wird in jeder Kategorie<br />
ein eigener Award vergeben. Es gibt nur<br />
einen Preisträger pro Kategorie, der<br />
Preisträger und die drei besten Einreichungen<br />
werden öffentlich bekannt<br />
gemacht. Der Award wird von der Universität<br />
für Weiterbildung Krems im<br />
Rahmen des Schluss-Symposiums anlässlich<br />
der Feiern zur 700-jährigen Wiederkehr<br />
der Stadterhebung der Stadt<br />
Krems vergeben.<br />
Informationen<br />
Auskünfte erteilt das Büro des<br />
Award-Koordinators, Dkfm. Heinz<br />
Pechek, Universität für Weiterbildung<br />
Krems<br />
Tel.: 02732/893 2310,<br />
Fax : 02732/893 4300,<br />
E-Mail: gernot.riesenhuber@<br />
donau-uni.ac.at<br />
Web: www.donau-uni.ac.at/cp
KOMMUNAL<br />
CHRONIK<br />
Abfallsammelstellen: Registrierung ist seit kurzem per Internet möglich<br />
Kommunen warnen vor Mehrkosten<br />
WIEN<br />
Das Abfallwirtschaftsgesetz<br />
(AWG) 2002 legt fest, dass<br />
Abfallsammler und -behandler<br />
ihre Stammdaten an das<br />
Register für Anlagen- und<br />
Personenstammdaten übermitteln<br />
(§§ 21, 22 und 78<br />
Abs. 7 AWG 2002 idF BGBl.<br />
I Nr. 181/<strong>2004</strong>). Diese<br />
gesetzliche Verpflichtung gilt<br />
auch für Gemeinden soweit<br />
diese Betreiber von Altstoffsammelzentren<br />
und Sammelstellen<br />
für Problemstoffe<br />
im Sinne des § 54 AWG<br />
2002 sind. Um diese<br />
Postbus: Auf Bestellung<br />
Wirkt Schweizer<br />
Vorbild?<br />
WIEN<br />
In Österreich könnte es in<br />
dünn besiedelten Gebieten<br />
mit wenigen Fahrgästen ein<br />
sogenanntes Rufbussystem<br />
nach Schweizer Vorbild<br />
geben. Ein steirisches Pilotprojekt<br />
signalisiere Zustimmung,<br />
meinte dazu Paul Frey,<br />
Geschäftsführer der ÖBB-Postbus<br />
GmbH. Das Angebot<br />
werde gut angenommen.<br />
Kinderkrippen: Burgenland macht Geld flüssig<br />
EISENSTADT<br />
An 26 Kinderkrippen im<br />
Burgenland werden insgesamt<br />
491.000 Euro als<br />
Unterstützung für Personalkosten<br />
für die Betreuung der<br />
Ein- bis Dreijährigen überwiesen.<br />
„Was mich besonders<br />
freut ist die Tatsache,<br />
dass von diesen 26 Betreuungseinrichtungen<br />
für<br />
unsere Kleinsten 19 Kinderkrippengemeindeübergreifend<br />
geführt werden“,<br />
Registrierung möglichst effizient<br />
abwickeln zu können,<br />
besteht seit Jänner 2005 die<br />
Möglichkeit, dies per Internet<br />
unter der Adresse<br />
http://edm.umweltbundesamt.at<br />
durchzuführen.<br />
An einer anderen Abfallfront,<br />
die damit auch in<br />
einem gewissen Zusammenhang<br />
steht, nämlich der<br />
noch immer nicht erfolgten<br />
Erlassung der EAG-Richtlienie<br />
(KOMMUNAL berichtete)<br />
hat sich gezeigt, dass die<br />
WKÖ die Verordnung weiter<br />
verzögern will. Deshalb wer-<br />
Inntal: Neue Chance für „sektorales Fahrverbot“<br />
Auch Südtirol zeigt Interesse<br />
INNSBRUCK<br />
LHStv Hannes Gschwentner<br />
meinte in einer Nachlese<br />
zum Besuch von EU-Verkehrskommissar<br />
Jacques Barrot<br />
Anfang April in Innsbruck,<br />
dass er in seinen<br />
491.000 Euro für 26 Einrichtungen<br />
betont Kindergartenreferentin<br />
und Bildungslandesrätin<br />
Mag. Michaela Resetar.<br />
Bei gemeindeübergreifenden<br />
Kinderkrippen<br />
beträgt die Förderung 80<br />
Prozent der Personalkosten,<br />
so Resetar, sonst 70. Darüber<br />
hinaus gibt es noch<br />
finanzielle Unterstützungen<br />
aus dem Bauprogramm in<br />
Höhe von 20 Prozent,<br />
wenn bauliche Maßnahmen<br />
getätigt werden.<br />
den die Kommunen den<br />
Druck vor allem auf das<br />
Wirtschaftsressort verstärken.<br />
Sollte die Verordnung<br />
nicht bis 30. April unterfertigt<br />
sein, wird von den Kommunen<br />
die Verpflichtung des<br />
§ 28a zur Einrichtung von<br />
Sammelstellen in Frage<br />
gestellt. Anderfalls droht die<br />
Weiterbezahlung der Kosten<br />
für die Entsorgung der Elektroaltgeräte<br />
aus den Müllgebühren.<br />
Die unterste Kostenschätzung<br />
der Systeme liegt<br />
dabei in Höhe von rund<br />
zehn Millionen pro Jahr.<br />
Gesprächen mit Dr. Heinz<br />
Hillbrecht, dem Abteilungsleiter<br />
Verkehr in der Europäischen<br />
Kommission, positive<br />
Signale für eine neue Chance<br />
eines sektoralen Fahrverbots<br />
herausgehört habe.<br />
VCÖ: Ein gutes<br />
Schloss allein hilft<br />
nicht immer.<br />
Die Verpflichtung gilt auch<br />
für Gemeinden, die Kommunen<br />
befürchten im Elektroaltgeräte-Bereich<br />
aber Mehrkosten<br />
wegen des Widerstands<br />
der Wirtschaft.<br />
Plakat: „Blanker Busen“<br />
Aufregung im<br />
Ländle<br />
GÖTZIS<br />
Laut „Huber Trikot“ wollte<br />
man nur zeigen, dass der<br />
neue BH nicht einengt. Deswegen<br />
zeigt die neue Werbung<br />
die nackte Brust einer<br />
Frau mit dem Firmenlogo. Die<br />
gewünschte Polarisierung trat<br />
dann ein, als Bgm. Werner<br />
Huber das Plakat nach Bürger-Protesten<br />
sogar vom Firmengebäude<br />
entfernen ließ.<br />
Fahrräder: Diebstähle steigen<br />
Allein in Wien 8421<br />
„Drahtesel“ geklaut<br />
WIEN<br />
In Wien werden mit Abstand die meisten<br />
Fahrräder gestohlen, wie eine<br />
Erhebung des VCÖ zeigt. <strong>2004</strong> wurden<br />
8421 Fahrräder gestohlen,<br />
gegenüber 2003 sogar ein leichter<br />
Rückgang. Der VCÖ kritisiert in diesem<br />
Zusammenhang, dass zu wenige<br />
Fahrradständer den Dieben das<br />
Handwerk erleichtern. Der VCÖ fordert<br />
daher mehr Fahrradabstellanlagen.<br />
Mehr Infos: www.vcoe.at
Recht & Verwaltung<br />
Vom Gemeinderatskandidaten zum Behördenorgan<br />
Eine Wahl ist kein<br />
Freibrief – die Gesetze<br />
sind zu beachten<br />
Worauf Gemeinderatsmandatare, die das erste Mal in ein Rathaus einziehen, bei ihren<br />
neuen Aufgaben zu achten haben, erinnert KOMMUNAL.<br />
◆ Dr. Roman Häußl<br />
Aufgrund der allgemeinen Gemeinderatswahlen<br />
in Niederösterreich, der Steiermark<br />
und Vorarlberg sowie der daran<br />
anknüpfenden Bürgermeister-<br />
und<br />
Gemeindevor-<br />
standswahlenwerden wiederum eine<br />
Reihe von Personen<br />
Funktionen in den<br />
Gemeinden übernehmen,<br />
die diese<br />
bisher nicht inne<br />
hatten.<br />
Ungeachtet des von<br />
allen Mitgliedern<br />
des Gemeinderates<br />
abzulegenden<br />
Gelöbnisses, die<br />
Gesetze zu beachten, sind sich nur die<br />
wenigsten bewusst, dass sie in Hinkunft<br />
nicht nur politische Funktionäre, sondern<br />
auch Behördenorgane (z.B. Bau-<br />
◆ Dr. Roman Häußl ist Experte<br />
für Gemeinderecht<br />
66 KOMMUNAL<br />
Behörden sind durch<br />
die Rechtsordnung aus<br />
der Reihe der anderen<br />
Verwaltungsorgane herausgehobene<br />
Organe,<br />
denen von Gesetzes<br />
wegen hoheitliche<br />
Befugnisse zukommen.<br />
behörde, Abgabenbehörde oder Mitglieder<br />
einer Kollegialbehörde z.B. als Berufungsbehörde)<br />
sind. Behörden sind<br />
durch die Rechtsordnung<br />
aus der Reihe der anderen<br />
Verwaltungsorgane her-<br />
ausgehobene Organe,<br />
denen von Gesetzes<br />
wegen hoheitliche Befugnisse<br />
zukommen; sie können<br />
befehlen und (oder)<br />
erzwingen. Bei ihren Entscheidungen<br />
haben sich<br />
Behörden lediglich vom<br />
Buchstaben des Gesetzes,<br />
nicht aber von politischen<br />
Überlegungen leiten zu<br />
lassen. Es ist eben etwas<br />
anderes, ob über einen<br />
Baubewilligungsantrag oder eine Berufung<br />
zu entscheiden ist oder über die<br />
Frage der Errichtung eines Sportplatzes<br />
oder der Staubfreimachung einer<br />
Straße; in den letzteren Fällen werden<br />
bei der Abstimmung durchaus politische<br />
Überlegungen anzustellen sein.<br />
In diesem Zusammenhang muss vor<br />
allem auf die Bestimmungen des § 302<br />
StGB (Missbrauch der Amtsgewalt),<br />
§ 304 (Geschenkannahme durch<br />
Beamte) und § 3<strong>11</strong> leg.cit. (falsche<br />
Beurkundung und Beglaubigung im<br />
Amt) hingewiesen werden. Abgesehen<br />
von einer allfälligen strafrechtlichen Verfolgung<br />
ist aber auch zu bedenken, dass<br />
die Gemeinden gemäss § 1 Abs.1 Amtshaftungsgesetz<br />
als Rechtsträger nach<br />
den Bestimmungen des Bürgerlichen<br />
Rechts für den Schaden an Vermögen<br />
oder an der Person, den die als Organe<br />
handelnde Personen in Vollziehung der<br />
Gesetze durch ein rechtswidriges Verhalten<br />
wem immer schuldhaft zugefügt<br />
haben, haften.<br />
Strikte Beachtung der Gesetze ist daher<br />
vorrangig.<br />
§ 302 StGB<br />
Missbrauch der Amtsgewalt<br />
(1) Ein Beamter, der mit dem Vorsatz,<br />
dadurch einen Anderen an seinen Rechten<br />
zu schädigen, seine Befugnis, im Namen<br />
des Bundes, eines Landes, eines Gemeindeverbandes,<br />
einer Gemeinde oder einer<br />
anderen Person des öffentlichen Rechtes<br />
als deren Organ in Vollziehung der<br />
Gesetze Amtsgeschäfte vorzunehmen,<br />
wissentlich missbraucht, ist mit Freiheitsstrafe<br />
von sechs Monaten bis zu fünf<br />
Jahren zu bestrafen.<br />
§ 1 Abs.1<br />
Amtshaftungsgesetz<br />
Der Bund, die Länder, die Bezirke, die<br />
Gemeinden, sonstige Körperschaften des<br />
öffentlichen Rechts und die Träger der<br />
Sozialversicherung – im folgenden Rechtsträger<br />
genannt – haften nach den<br />
Bestimmungen des bürgerlichen Rechts<br />
für den Schaden am Vermögen oder an<br />
der Person, den die als ihre Organe<br />
handelnden Personen in Vollziehung<br />
der Gesetze durch ein rechtswidriges<br />
Verhalten wem immer schuldhaft<br />
zugefügt haben; dem Geschädigten<br />
haftet das Organ nicht. Der Schaden<br />
ist nur in Geld zu ersetzen.
◆ Dr. Franz Sturm<br />
Kärntens Landesrat Ing. Reinhart Rohr,<br />
seit März <strong>2004</strong> Gemeindereferent des<br />
Landes Kärnten, machte Schluss mit der<br />
„Daumen-mal-Pi-Verteilung“ vergangener<br />
Jahre und hat das Verteilungssystem<br />
der Bedarfszuweisungen (BZ) „objektiviert“.<br />
Gemeinsam mit dem Institut für<br />
Höhere Studie Kärnten (IHS) unter<br />
Univ. Prof. Hans Joachim Bodenhöfer<br />
und der Gemeindeabteilung des Landes<br />
wurde ein Kriterien- und Vergabekatalog<br />
erstellt, der die Verteilung der BZ-Mittel<br />
nach einem exakten Schlüssel für jede<br />
Gemeinde gerecht, transparent und<br />
nachvollziehbar macht.<br />
Damit ist Rohr Kärntens erster Gemeindereferent,<br />
der sich bei der BZ-Vergabe<br />
voll und ganz in die Karten schauen<br />
lässt. „Die Gemeinden als größter öffentlicher<br />
Auftragsgeber für die heimische<br />
Wirtschaft und Dienstleister für wichtige<br />
Aufgaben gegenüber der Bevölkerung<br />
sind keine Bittsteller, die jährlich beim<br />
Land um Geld betteln müssen“, so Rohr.<br />
Viel mehr hätten die Kommunen<br />
Anspruch auf einen fairen und nachvollziehbaren<br />
Finanzausgleich zur Bewältigung<br />
ihrer zahlreichen Aufgaben. Beim<br />
Kärnten Spezial<br />
Kärnten vergibt Bedarfszuweisungen nach objektiven Kriterien<br />
Keine „Daumen-mal-<br />
Pi-Verteilung“ mehr<br />
Die Bedarfszuweisungen der Länder waren in der Vergangenheit schon öfter ein Zankapfel.<br />
Je nach politischer Coleur fühlten sich immer wieder Gemeinden vom jeweiligen<br />
Land schlecht oder ungerecht „bedient“. Mit Hilfe des Instituts für Höhere Studien<br />
Kärnten hat Österreichs südlichstes Bundesland nun ein System eingeführt, mit dem<br />
auch die Gemeinden können.<br />
neuen Modell geht es um volle Transparenz<br />
und Nachvollziehbarkeit des Geldflusses<br />
und damit verbunden um eine<br />
hohe Akzeptanz in den Gemeinden.<br />
Gleichzeitig hat Rohr darauf Wert<br />
gelegt, dass durch das neue System kleinere<br />
und strukturschwache Gemeinden<br />
Bedarfszuweisungen nach dem Finanzausgleichsgesetz<br />
Das österreichische Finanzausgleichsgesetz<br />
(FAG) sieht neben den Regelungen zur<br />
Verteilung der gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />
auf Bund, Länder und Gemeinden<br />
auch Richtlinien vor, welche die<br />
Umverteilung von Abgaben zwischen<br />
Gebietskörperschaften auf gleicher Ebene<br />
betreffen (horizontaler Finanzausgleich).<br />
Insbesondere § <strong>11</strong> FAG 2005 intendiert<br />
einen interkommunalen Finanzausgleich,<br />
der vor allem kleinen, strukturschwachen<br />
Gemeinden zugute kommen soll.<br />
§ <strong>11</strong> Abs. 1 FAG 2005 normiert, dass<br />
12,7 Prozent der ungekürzten Ertragsanteile<br />
der Gemeinden an den gemeinschaftlichen<br />
Bundesabgaben an die Bundesländer<br />
zu überweisen sind, welche diese<br />
zweckgebundenen Landesmittel wiederum<br />
als Bedarfszuweisungen (BZ) an die<br />
Kommunen verteilen.<br />
KOMMUNAL 67
Kärnten Spezial<br />
im ländliche Raum gestärkt werden.<br />
Rohr sieht im Objektivierungsmodell für<br />
die BZ-Mittel einen wichtigen Schritt hin<br />
zu Fairness und voller Transparenz in<br />
Finanzausgleichsfagen. Damit sei jeder<br />
»<br />
Bürgermeister in der Lage, die Transferleistungen<br />
Punkt für Punkt zu berechnen<br />
und nachzuvollziehen.<br />
Bundesländervergleich<br />
Bestehende Richtlinien der Bundesländer<br />
zur Vergabe von BZ zeigen, dass sich<br />
die Länder an den Vorgaben des<br />
F-VG orientieren und die BZ anhand dieser<br />
Kriterien vergeben, wobei der<br />
Deckung außergewöhnlicher Erfordernisse<br />
das Hauptaugenmerk gilt, da vor<br />
allem kleine Gemeinden große Investitionsvorhaben<br />
kaum aus eigener Kraft<br />
bewältigen können. So verwendete z.B.<br />
das Land Tirol 1 in den Jahren 2000 –<br />
2002 durchschnittlich rund 75 Prozent<br />
der BZ, um Investitionen in den Bereichen<br />
Krankenhäuser, Schulen, Abwasserbeseitigung,<br />
Wasserversorgung etc.<br />
zu finanzieren bzw. mitzufinanzieren.<br />
Ähnlich verhält es sich in Salzburg 2 , wo<br />
ebenfalls der Großteil der BZ für bauliche<br />
Maßnahmen vorgesehen ist. BZ zur<br />
Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung<br />
des Gleichgewichts von gemeindlichen<br />
Haushalten oder zum Ausgleich<br />
von Härten sollen vor allem kleinen,<br />
strukturschwachen Gemeinden zugute<br />
kommen, die aufgrund demographischer<br />
und geographischer Charakteristika<br />
kaum in der Lage sind, ausgeglichen<br />
zu bilanzieren. Die Verteilung der<br />
Ertragsanteile der Gemeinden an den<br />
68 KOMMUNAL<br />
Nach dem neuen Bedarfszuweisungsmodell<br />
werden die Mittel gerechter,<br />
objektiver und nachvollziehbarer verteilt.<br />
Überdies bietet das neue – österreichweit<br />
einzigartige – Modell eine<br />
entsprechende Transparenz hinsichtlich<br />
der Verteilung, da für alle Gemeinden<br />
die gleichen Parameter herangezogen<br />
werden.<br />
Hermann Seebacher<br />
Bürgermeister der Marktgemeinde Winklern<br />
1 Landesrechnungshof Tirol (2003):<br />
Gemeindeausgleichsfonds<br />
2 Land Salzburg (2002): Gemeindeausgleichsfonds<br />
(GAF)-Richtlinien, Allgemeine<br />
Bestimmungen, http://www.salzburg.<br />
gv.at/doc-gaf-richtlinien.doc<br />
gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />
basiert auf dem abgestuften Bevölkerungsschlüssel<br />
(aBS), der kleine, bevölkerungsarme<br />
Gemeinden benachteiligt.<br />
Diesem Umstand wird beispielsweise in<br />
Vorarlberg Rech-<br />
nung getragen,<br />
indem BZ<br />
anhand eines<br />
Verteilungsschlüssels<br />
vergeben<br />
werden, der die<br />
Wirkung des aBS<br />
kompensieren<br />
soll und kleinere<br />
Gemeinden<br />
bevorzugt. Die<br />
«<br />
Bundesländer<br />
bedienen sich bei<br />
der Verteilung<br />
der BZ oft sehr<br />
detaillierter<br />
Regeln und Vorgaben,<br />
welche<br />
die Kommunen vor eine Fülle administrativer<br />
Aufgaben stellen. Darüber hinaus<br />
wird oft vermutet, dass bei der Verteilung<br />
von BZ nicht selten parteipolitische<br />
Zugehörigkeiten eine größere Rolle<br />
spielen als wirtschaftliche Belange.<br />
Das Kärntner System<br />
Das Kärntner System für die Verteilung<br />
von BZ sieht sechs Schritte vor. Die Verteilung<br />
der BZ richtet sich primär nach<br />
dem Finanzbedarf, wie er durch einnahmeseitige<br />
Bedarfskriterien (Finanzkraft),<br />
als auch durch ausgabeseitige Bedarfskriterien<br />
(höhere Ausgaben von dünn<br />
besiedelten Gemeinden, Umlagenbelastung<br />
der Kommunen und zentralörtliche<br />
Funktionen regionaler Ballungszentren)<br />
bestimmt wird. Schließlich sollen<br />
die BZ so ausgestaltet werden, dass vom<br />
Finanzausgleich zwischen den Gemeinden<br />
jedenfalls Anreize für eine<br />
Haushaltsgebarung ausgehen, die dem<br />
Grundsatz der Sparsamkeit entspricht.<br />
◆ Schritt 1 des neuen Systems wirkt<br />
der Verteilungswirkung des aBS entgegen,<br />
wie er nach wie vor für die Verteilung<br />
des Großteils der gemeinschaftlichen<br />
Bundesabgaben herangezogen<br />
wird. Der aBS basiert auf dem „Brecht’schen<br />
Gesetz“, wonach die Pro-Kopf-<br />
Ausgaben für kommunale Leistungen<br />
bei steigender Bevölkerungszahl progressiv<br />
ansteigen. Entgegen dieser<br />
Annahme weisen jedoch kleine, bevölkerungsarme<br />
Gemeinden in einigen<br />
Bereichen überdurchschnittlich hohe<br />
Pro-Kopf-Ausgaben auf. Insbesondere im<br />
Bereich der Daseinsvorsorge (Wasserversorgung,<br />
Abwasserentsorgung, Müllabfuhr<br />
usw.) und im Bereich „Straßen“,<br />
haben diese in der Regel dünn besiedelten<br />
Kommunen seit den neunziger Jahren<br />
erhebliche Mehraufwendungen zu<br />
bewältigen. Der Grund dafür liegt in Leistungen,<br />
die bisher nicht in den Aufgabenbereich<br />
kleiner Gemeinden fielen<br />
(z.B. Kanalisation statt individueller Entsorgung).<br />
◆ Schritt 2 sieht eine Kompensation für<br />
Gemeinden mit zentralörtlichen Aufgaben<br />
vor, d.h. für Leistungen der Gemeinden,<br />
die auch von Einwohnern anderer<br />
Kommunen genutzt werden. In der<br />
Regel sind das die Bezirkshauptstädte<br />
oder regionale Ballungszentren, von<br />
deren Aufgabenerfüllung auch die<br />
jeweiligen Umlandgemeinden profitieren,<br />
z.B. im Fall von Freizeit- und kulturellen<br />
Einrichtungen (Sportstätten,<br />
Schwimmbäder, Theater, Museen etc.).<br />
Als Abgeltung für die Bereitstellung zentralörtlicher<br />
Leistungen erhalten diese<br />
Gemeinden einen finanziellen Ausgleich<br />
in Form von fixen Beträgen zugewiesen.<br />
◆ Schritt 3 berücksichtigt einnahmeseitige<br />
Bedarfskriterien, in dem ein Ausgleich<br />
der Finanzkraft der Gemeinden<br />
vorgenommen wird. Die Finanzkraft-<br />
Kopfquote bezieht sich auf die Summe<br />
der Ertragsanteile an den gemeinschaftlichen<br />
Bundesabgaben, der gemeindeeigenen<br />
Steuern und der Finanzzuweisung<br />
gemäß § 21 FAG, die pro Kopf<br />
ermittelt wird. Die Ertragsanteile sind<br />
kurz- bis mittelfristig kaum beeinflussbar,<br />
da sie von der Einwohnerzahl der<br />
»<br />
Völkermarkt beurteilt das<br />
Objektivierungsmodell für<br />
Bedarfszuweisungsmittel sehr<br />
positiv. Es ist sehr transparent<br />
und verständlich und löst das<br />
Problem des subjektiven Empfindends<br />
von Bevorzugung<br />
bzw. Benachteiligung in der<br />
Mittelzuteilung. Für die<br />
Gemeinden wurde der Faktor<br />
„BZ-Mittel“ zu einer kalkulierbaren<br />
Größe.<br />
Valentin Blaschitz<br />
Bürgermeister der Stadt Völkermarkt<br />
«
»<br />
Dank des neuen Objektivierungsmodells für die<br />
Vergabe der BZ-Mittel können die Kärntner<br />
Gemeinden langfristig planen. Im Wesentlichen<br />
wissen nunmehr die Gemeinden frühzeitig, mit<br />
welchen Finanzmitteln sie rechnen können.<br />
Die ersten Erfahrungen heuer haben gezeigt, dass<br />
das neue Modell auf eine große Akzeptanz stößt.<br />
Besonders positiv hervorzuheben ist die Transparenz<br />
des Objektivierungssystems. Jeder Schritt<br />
bei der Vergabe der Bedarfszuweisungen ist<br />
nachvollziehbar.<br />
Hans Ferlitsch<br />
Bürgermeister der Gemeinde St. Stefan im Rosental und<br />
Präsident des Kärntner Gemeindebundes<br />
Gemeinde (aBS) abhängen.<br />
Um die finanziellen Rahmenbedingungen<br />
der Gemeinden einander anzugleichen,<br />
werden jene Kommunen, die eine<br />
unterdurchschnittliche Finanzkraft aufweisen,<br />
auf ein bestimmtes Niveau<br />
angehoben. Die Höhe des Ausgleichs<br />
bestimmt sich nach der Differenz der<br />
gemeindeeigenen Finanzkraft-Kopfquote<br />
zur Kopfquote aller Kärntner<br />
Gemeinden.<br />
◆ Schritt 4: Neben der Finanzkraft ist<br />
es vor allem die Umlagenbelastung –<br />
Sozialhilfeumlage, Landesumlage,<br />
Abgangsdeckung Krankenanstalten,<br />
Schulgemeindeverbandsumlage etc. –,<br />
welche die Haushalte der Gemeinden<br />
maßgeblich beeinflusst. Die Höhe der<br />
Umlagenzahlungen, die vom Land Kärnten<br />
geregelt wird, kann von den Kommunen<br />
nicht beeinflusst werden. Somit<br />
müssen – bei weitgehend vorgegebener<br />
Finanzkraft – nicht disponible Umlagen<br />
aufgebracht werden, wobei in einzelnen<br />
Gemeinden die Umlagenbelastung über<br />
50 Prozent der Finanzkraft erreicht.<br />
Daher sieht der vierte Schritt hier einen<br />
Umlagenausgleich vor. Jene Gemeinden,<br />
die eine besonders hohe Umlagenbelastung<br />
im Verhältnis zur Finanzkraft zu<br />
bewältigen haben, sollen der Durchschnittsbelastung<br />
aller Kärntner<br />
Gemeinden angeglichen werden.<br />
◆ Schritt 5 sieht sowohl Anreize für<br />
Abgangsgemeinden für eine wirtschaftliche<br />
Haushaltsführung vor, als auch<br />
einen Bonus für jene Kommunen, die<br />
keinen Abgang im ordentlichen Haushalt<br />
ausweisen. Abgangsgemeinden<br />
erhalten nicht den gesamten Betrag an<br />
BZ, wie er in den Schritten 1 bis 4 ermittelt<br />
wurde. Vielmehr wird ein fixer Prozentsatz<br />
ihres Abganges von den ihnen<br />
zustehenden BZ abgezogen, was einen<br />
Anreiz darstellt, (wieder) ausgeglichen<br />
zu bilanzieren. Um die finanzielle Lage<br />
der einzelnen Gemeinden zu berücksichtigen,<br />
wird der Abzug von der Höhe<br />
der Umlagenbelastung abhängig<br />
gemacht. Eine überdurchschnittliche<br />
Umlagenbelastung führt zu einem niedrigeren<br />
Abschlag. Gegenüber dem<br />
Abschlag von den BZ für Abgangsgemeinden<br />
gibt es umgekehrt eine Bonifikation<br />
für Gemeinden, die trotz einer<br />
überdurchschnittlichen Umlagenbelastung<br />
einen Überschuss im ordentlichen<br />
Haushalt erzielen. Die Höhe der Bonifikation<br />
hängt wieder von der Umlagenbelastung<br />
der einzelnen Gemeinden ab.<br />
◆ Schritt 6 bein-<br />
»<br />
haltet eine Einschleifregelung,<br />
um mögliche Härten<br />
aus der Neuverteilung<br />
der BZ<br />
auszugleichen<br />
und um die<br />
Akzeptanz des<br />
Systems zu<br />
erhöhen. Erhält<br />
eine Gemeinde<br />
aufgrund der Neuverteilung<br />
eine<br />
höhere BZ als in<br />
den letzten Jahren,<br />
wird nicht die<br />
gesamte Summe ausbezahlt, sondern<br />
zunächst nur 50 Prozent des BZ-<br />
Gewinns. Umgekehrt werden einer<br />
Kommune, die einen Verlust an BZ hinnehmen<br />
muss, zunächst nur 50 Prozent<br />
dieses Verlustes abgezogen. Unabhängig<br />
von der Berechnung nach dem neuen<br />
System ist ein Mindestbetrag vorgesehen,<br />
der den Gemeinden in jedem Fall<br />
zufließt.<br />
Die Auswirkungen<br />
«<br />
Durch das neue Verteilungssystem findet<br />
eine Stärkung kleiner, strukturschwacher<br />
Gemeinden statt, wobei sich vor<br />
allem der abgestufte Sockelbetrag zum<br />
Vorteil für diese Gemeinden auswirkt.<br />
Mit Ausnahme des zentralörtlichen Ausgleichs<br />
(Schritt 2) profitieren die<br />
Gemeinden bis 2.500 Einwohner am<br />
stärksten von der Neuverteilung und<br />
erhalten überdurchschnittlich viel aus<br />
Kärnten Spezial<br />
dem Topf der disponiblen BZ.<br />
Der Effekt des neuen Verteilungssystems<br />
zeigt sich besonders deutlich an der<br />
Struktur der Finanzkraft der Gemeinden<br />
nach Größenklassen. Sowohl die<br />
gemeindeeigenen Steuern und Abgaben<br />
als auch die Ertragsanteile an den<br />
gemeinschaftlichen Bundesabgaben steigen<br />
mit wachsender Gemeindegröße<br />
an. Entgegen diesem Trend sind die BZ<br />
für kleine Gemeinden am höchsten –<br />
mit dem Effekt, dass Gemeinden mit bis<br />
zu 1500 Einwohnern eine gleich hohe<br />
Finanzkraft-Kopfquote erreichen wie<br />
Kommunen mit einer Bevölkerung über<br />
10.000. Somit können die aus dem aBS<br />
resultierenden Nachteile für kleine<br />
Gemeinden durch das neue Verteilungsmodell<br />
kompensiert und die Finanzkraft<br />
dem tatsächlichen Finanzbedarf dieser<br />
Kommunen angepasst werden. Mittelund<br />
längerfristig wird es notwendig<br />
sein, das System an veränderte Rahmenbedingungen<br />
anzupassen, wobei<br />
das Modell die Möglichkeit bietet, einzelne<br />
Parameter zu adaptieren und die<br />
Landesrat Rohr hat mit der Einführung<br />
objektiver Parameter bei<br />
der BZ-Aufteilung nicht nur eine<br />
wichtige vertrauensbildende Maßnahme<br />
verwirklicht, sondern vor<br />
allem für eine gerechte Aufteilung<br />
der Mittel aus diesem „Steuertopf“<br />
gesorgt.<br />
Franz Felsberger<br />
Bürgermeister der Marktgemeinde Ebenthal<br />
«<br />
resultierenden Effekte in Simulationen<br />
darzustellen.<br />
Nähere Informationen: Amt der Käntner<br />
Landesregierung, Abteilung 3 -<br />
Gemeindeabteilung, Dr. Franz Sturm<br />
Tel.: 05 0536 30301<br />
E-Mail: post.abt3@ktn.gv.at<br />
◆ Dr. Franz Sturm ist Leiter der<br />
Gemeindeabteilung des Amtes der<br />
Kärntner Landesregierung<br />
KOMMUNAL 69
Aus den Bundesländern<br />
70 KOMMUNAL<br />
BURGENLAND<br />
Burgenländischer Gemeindebund geht mit der Zeit<br />
Neues Corporate Design vorgestellt<br />
EISENSTADT<br />
Die öffentlichen Leistungen<br />
unterliegen in den letzten<br />
Jahren einem massiven Wandel,<br />
erklärte der Präsident<br />
des Burgenländischen<br />
Gemeindebundes,<br />
Bgm. Leo Radakovits.<br />
Die Gemeinden sind<br />
gerade im Burgenland<br />
verlässliche und umfassende<br />
Vorsorger und<br />
Versorger geworden. Im<br />
Gegensatz zu früher bieten<br />
sie ihren Einwohnern<br />
jetzt die sogenannte<br />
Daseinsvorsorge wie<br />
◆ Wohnmöglichkeit,<br />
◆ Kinderbetreuung und<br />
◆ Altenbetreuung.<br />
„Das Bedürfnis speziell nach<br />
diesen Daseinsleistungen hat<br />
in den letzten Jahren massiv<br />
zugenommen. Die Gemeinden<br />
leisten einen wichtigen<br />
KÄRNTEN<br />
Beitrag zur Aufrechterhaltung<br />
der Funktionsfähigkeit<br />
von Regionen“, erklärte<br />
Radakovits.<br />
Bgm. Leo Radakovits, Präsident<br />
des Burgenländischen<br />
Gemeindebundes<br />
Der heute von den Gemeindebürgern<br />
erwartete Service-<br />
und Versorgungsgrad<br />
durch die Gemeinde könne<br />
nur auf Grundlage einer effizienten<br />
und ausreichenden<br />
Finanzierung erfolgen, so<br />
der Bürgermeister. Die<br />
Kärntner Ortsverzeichnis 2005 neu aufgelegt<br />
2824 Ortschaften in 132 Gemeinden<br />
KLAGENFURT<br />
Kärntens Ortsnamenschatz ist<br />
bunt und vielfältig, man<br />
denke nur an Gotschuchen,<br />
Strantschitschach, Tschatschg,<br />
Dolintschitschach, Tschepitschach,<br />
Turdanitsch oder<br />
Matschiedl, um nur einige<br />
typische Kärntner Besonderheiten<br />
zu nennen. Von der<br />
Landesstelle für Statistik<br />
wurde jetzt das neue „Kärntner<br />
Ortsverzeichnis“ herausgegeben.<br />
Mit dieser Neuauflage<br />
bestehender Verzeichnisse<br />
wird der verstärkten<br />
Nachfrage nach der Schreibweise<br />
der Ortschaften und<br />
deren Zuordnung zu den<br />
jeweiligen Gemeinden Rechnung<br />
getragen, erklärt der<br />
Leiter der Landesstatistik,<br />
Peter Ibounig.<br />
Die 132 Kärntner Gemeinden<br />
setzen sich aus 746 Katastralgemeinden<br />
und diese wiederum<br />
aus 2824 Ortschaften<br />
zusammen. Nicht wenige<br />
Gemeinden, insbesondere in<br />
Streusiedlungsgebieten, weisen<br />
vierzig und mehr Ortschaften<br />
auf. Spitzenreiter ist<br />
Feldkirchen mit insgesamt 86<br />
Ortschaften. Jene Ortschaften,<br />
die in der Verordnung<br />
der Bundesregierung über die<br />
Festsetzung der slowenischen<br />
topografischen Bezeichnungen<br />
(BGBl 308/1977) sowohl<br />
in deutscher als auch slowenischer<br />
Sprache angeführt sind,<br />
werden auch im Kärntner<br />
Ortsverzeichnis in beiden<br />
Sprachen ausgewiesen. Aufliegend<br />
und einsehbar ist das<br />
„Kärntner Ortsverzeichnis<br />
2005“ in der Landesstelle für<br />
Statistik (Tel. 050536/<br />
22842). Interessierte können,<br />
solange der Vorrat reicht, die<br />
131 Seiten umfassende Broschüre<br />
zum Druckkostenbeitrag<br />
von sieben Euro in der<br />
Landesstatistik erwerben.<br />
Gemeinden fungieren überdies<br />
als größte Arbeitgeber<br />
und als wichtige wirtschaftliche<br />
Impulsgeber für ganze<br />
Regionen.<br />
Radakovits sieht den<br />
Gemeindebund als wesentlichen<br />
Lobbyisten für die<br />
Interessen der Gemeinden<br />
und der Bürger. „Deshalb<br />
muss hier möglichst professionell<br />
gearbeitet werden.<br />
Der Burgenländische<br />
Gemeindebund hat deshalb<br />
seinen Auftritt neu gestaltet.<br />
Das neu geschaffene Corporate<br />
Design signalisiert<br />
schlanke Professionalität,<br />
den Schwung, den wir für<br />
rotgoldene Gemeinden in<br />
unserer Arbeit haben und<br />
ein modernes Leistungsdenken,<br />
im Interesse der<br />
Gemeinden, denen wir verpflichtet<br />
sind“, so Präsident<br />
Radakovits abschließend.<br />
ST.VEIT/GLAN<br />
Im Dezember <strong>2004</strong> wurde<br />
die „St. Veit/Glan Holding<br />
GesmbH“, Kärntens erste<br />
und bislang einzige kommunale<br />
Holding, gegründet, mit<br />
dem Ziel, ein effektives und<br />
effizientes Management zu<br />
gewährleisten und letztendlich<br />
die finanzielle Situation<br />
Neues Gemeindehaus<br />
Nach Explosion<br />
Entwurf fertig<br />
OLLERSDORF<br />
Der Ollersdorfer Gemeinderat<br />
hat die Weichen für den<br />
Bau eines neuen Gemeindeund<br />
Feuerwehrhauses nach<br />
dem Entwurf der Oberwarter<br />
Architektin Silvia Kerschbaumer-Depischgestelltausgewählt.<br />
„Der Gemeinderat hat<br />
sich für ein Modell entschieden,<br />
das Funktionalität und<br />
zeitgemäßes Aussehen zu<br />
einem angemessenen Preis<br />
gewährleistet", berichtet Bürgermeister<br />
Oskar Fencz. Die<br />
gesamten Kosten für den<br />
Neubau betragen 1,9 Millionen<br />
Euro.<br />
Notwendig wurde der Neubau,<br />
nachdem das alte Amtsund<br />
Feuerwehrhaus am 8.<br />
Februar <strong>2004</strong> bei<br />
einer Gas-Explosion<br />
zerstört worden<br />
war.<br />
Dr. Christian Puswald (vorne); StR Erich Petschacher, Stb Meinhard<br />
Aicher, Mag. Karl-Heinz Müller, Vzbgm. Leopold Zuchart,<br />
Mag. Waltraud Kogler, Josef Maier, StR Werner Lassnig, StR<br />
Günter Leikam und Bgm. Gerhard Mock (stehend von links).<br />
St. Veiter Gemeindeholding mit guter Entwicklung<br />
Effektives Management wirkt<br />
der Stadt zu entlasten. Mit<br />
der „Installierung“ des Aufsichtsrats<br />
(Bild oben) gelang<br />
den Stadtvätern erneut eine<br />
Symbiose zwischen kommunalem<br />
und privatem leadership“,<br />
so St. Veits<br />
Bgm. und Holding-Geschäftsführer<br />
Gerhard Mock.
NIEDERÖSTERREICH<br />
Partnerschaften: IIZ Groß Siegharts führt Grenz-Gemeinden zusammen<br />
„Bald von einer Straßenseite zur anderen“<br />
GROSS SIEGHARTS<br />
Von den 573 Gemeinden in<br />
Niederösterreich unterhalten<br />
fast die Hälfte Partnerschaften<br />
mit Gemeinden<br />
überwiegend im<br />
Ausland, zehn Prozent<br />
auch mit Kommunen<br />
im Inland.<br />
In 203 Fällen sind<br />
diese Partnerschaften<br />
vertraglich<br />
fixiert, daneben<br />
gibt es 59 inoffizielle<br />
ohne ausdrückliche<br />
rechtliche Vereinbarung.<br />
128 bisher<br />
partnerlose<br />
Gemeinden wären<br />
am Aufbau einer Partnerschaft<br />
interessiert. Das erhob<br />
das Internationale Interkommunale<br />
Zentrum Groß Siegharts<br />
(IIZ). Bei dem Vorhaben,<br />
die oft noch immer<br />
bestehende Grenze in den<br />
Köpfen abzubauen, komme<br />
den Gemeinden große Bedeutung<br />
zu, sagte IIZ-Präsident<br />
Anton Koczur im ecoplus-Zentrum<br />
bei der PräsentationkonkreterErfahrungsberichte<br />
über die<br />
kommunale<br />
Kooperation mit<br />
Gemeinden in<br />
Tschechien und in<br />
der Slowakei.<br />
„Sobald die<br />
Schengengrenze<br />
bei uns fällt, wird<br />
es so sein, wie<br />
wenn wir von<br />
einer Straßenseite<br />
zur anderen gehen.“<br />
Nicht zufrieden sind die Vorsitzenden<br />
der Gemeindevertreterverbände<br />
von ÖVP und<br />
SPÖ, Bgm. Alfred Riedl und<br />
Bgm. Bernd Vögerle, mit der<br />
oft komplizierten Prozedur<br />
OBERÖSTERREICH<br />
Kulturland Oberösterreich im Jubiläumsjahr 2005<br />
1945 längste Brücke der Welt in Linz<br />
LINZ<br />
2,40 Meter hoch, mit einem<br />
dreieckigen Grundriss mit 80<br />
Zentimeter Seitenlänge,<br />
bedruckt mit Infotexten und<br />
historischem Fotomaterial, so<br />
präsentieren sich seit Mitte<br />
April zwei Infosäulen auf der<br />
Linzer Nibelungenbrücke als<br />
Erinnerung an die ehemaligen<br />
Kontrollposten an der<br />
sowjetischen und amerikanischen<br />
Zonengrenze. „In einer<br />
Zeit, in der viele Oberösterreicherinnen<br />
und Oberösterreicher<br />
die Nibelungenbrücke<br />
hauptsächlich als<br />
staugefährliches Nadelöhr<br />
wahrnehmen, sollen zwei<br />
irritierende Installationen auf<br />
eine andere Sichtweise aufmerksam<br />
machen“, so LH Dr.<br />
Josef Pühringer zu dieser<br />
Aktion des Kulturlandes<br />
Oberösterreich im Jubiläumsjahr<br />
2005.<br />
Fast zehn Jahre lang bildete<br />
Gemeindebund-<br />
Legende und IIZ-Präsident<br />
Anton „Toni“<br />
Koczur.<br />
die Nibelungenbrücke die<br />
Verbindung zwischen zwei<br />
weltumspannenden Machtblöcken,<br />
zwischen Westen<br />
(USA) und Osten (Sowjetunion).<br />
„Wir haben die längste<br />
Brücke der Welt – sie<br />
beginnt in Washington und<br />
endet in Sibirien,“ sagte<br />
damals Landeshauptmann<br />
Dr. Heinrich Gleißner.<br />
Die Kontrollposten an den<br />
beiden Brückenköpfen (bis<br />
1947) bzw. am nördlichen<br />
Brückenkopf (beim „Bruckmüllerhaus“;<br />
bis 1953) erinnerten<br />
täglich daran, dass<br />
Österreich kein souveräner<br />
Staat war. Dominierend in<br />
der „öffentlichen“ Erinnerung<br />
sind auf der Linzer<br />
Seite die Entlausungskabinen<br />
(DDT-Bestäubung) und<br />
auf der Urfahrer Seite die<br />
„Stempelgläubigkeit“ und<br />
Unberechenbarkeit der russischen<br />
Wachposten.<br />
bei der Abwicklung von Förderanträgen<br />
für kommunale<br />
Kooperationsmodelle und mit<br />
dem Umgang Brüssels mit der<br />
Daseinsvorsorge. Man könne<br />
kommunale Dienstleistungen<br />
mit einer sozialen Dimension<br />
nicht ausschließlich dem<br />
Wettbewerb überlassen, sagte<br />
Bgm. Riedl. „Gewinnmaximierung<br />
und sozialer Ausgleich<br />
sind miteinander<br />
unvereinbar.“<br />
In dieselbe Kerbe schlug Bgm.<br />
Vögerle, der eine klare Richtlinie<br />
verlangt, denn „der Wettbewerb<br />
kann nicht das allein<br />
Entscheidende sein“. Die Politik<br />
müsse die Entscheidungen<br />
treffen, nicht die Gerichte, die<br />
noch dazu widersprüchliche<br />
Urteile fällen. Mehr auf den<br />
Homepages http://europa.<br />
eu.int/comm/towntwinning/index_de.html<br />
und<br />
http://www.iiz.siegharts.at<br />
Gesunde Gemeinde<br />
„Essen – Lust<br />
oder Frust?“<br />
TRAUN<br />
An drei April-Donnerstagen<br />
informierte die „Gesunde<br />
Gemeinde“ Traun in einer<br />
Vortragsreihe zum Thema<br />
gesunde Ernährung. Unter<br />
dem Motto „Genießen – aber<br />
richtig“ befasste sich der<br />
erste Vortrag mit dem Thema<br />
„Essen - Lust oder Frust?“.<br />
Am 7. April gab es rund um<br />
das Thema Cholesterin Informationen<br />
über Stoffwechselstörungen<br />
sowie die richtige<br />
Auswahl von Fett in der<br />
Ernährung. Beim dritten Vortrag<br />
am 14. April stand der<br />
richtige Umgang mit Zucker<br />
im Vordergrund. „Mit diesen<br />
Veranstaltungen trägt Traun<br />
wesentlich zur Steigerung<br />
des Gesundheitsbewusstseins<br />
der Bevölkerung bei“, bekräftigt<br />
GesundheitsLR Dr. Silvia<br />
Stöger.<br />
Aus den Bundesländern<br />
Wallfahrt auf der Via Sacra<br />
Revivel einer<br />
alten Tradition<br />
WIEN/MARIAZELL<br />
Seit Jahrhunderten pilgern<br />
Wallfahrer zur Gnadenmutter<br />
nach Mariazell, jetzt soll diese<br />
Tradition neu belebt werden.<br />
Im Zuge der Wallfahrts-<br />
Renaissance am Beispiel des<br />
spanischen Jakobsweges wird<br />
die Via Sacra von Wien nach<br />
Mariazell mit neuen Inhalten<br />
erfüllt. Die 25 Gemeinden an<br />
der „Heiligen Straße“ arbeiten<br />
derzeit an der Umsetzung<br />
eines Marketingkonzepts.<br />
Neben dem Via Sacra-Klassiker<br />
wird der Wiener Wallfahrerweg<br />
– eine alpine Abkürzung<br />
über Rohr im Gebirge, Kleinzell,<br />
Ochsattel und St. Aegyd –<br />
in das Gesamtkonzept integriert.<br />
Nähere Infos beim REV<br />
NÖ Mitte unter<br />
02772/51282-0,<br />
E-Mail: office@noemitte.at<br />
Donau-Ausbau<br />
Gewässerkommission<br />
tagt<br />
LINZ/AUGSBURG<br />
Anfang April hielt die Gewässerkommission<br />
zur wasserwirtschaftlichenZusammenarbeit<br />
an der Donau ihr jährliches<br />
Arbeitstreffen in Augsburg<br />
statt. Die Kommission<br />
setzt sich u.a. aus den Ländern<br />
Baden-Würtemberg,<br />
Bayern, Tirol, Salzburg und<br />
Oberösterreich zusammen.<br />
Auf Betreiben von LR Rudi<br />
Anschober wurde auch das<br />
Thema „Donauausbau zwischen<br />
Vilshofen und Straubing“<br />
behandelt. Dieser<br />
Donauabschnitt befindet sich<br />
nicht allzu weit von der<br />
österreichischen Grenze bei<br />
Passau entfernt. Die untere<br />
Grenze des insgesamt<br />
ca. 70 km<br />
langen Ausbauabschnittes<br />
liegt bei<br />
Vilshofen.<br />
KOMMUNAL 71
Aus den Bundesländern<br />
72 KOMMUNAL<br />
SALZBURG<br />
Gemeindeausgleichsfonds mit Klimaschutz<br />
Noch heuer kommt neues<br />
Fördersystem für Gemeinden<br />
SALZBURG<br />
Noch heuer sollen neue Richtlinien<br />
für Förderungen aus<br />
dem Gemeindeausgleichsfonds<br />
erarbeitet und mit 2006<br />
eingeführt werden. Das teilte<br />
Gemeindereferent LH-Stv.<br />
Wilfried Haslauer in der<br />
Beantwortung einer Landtagsanfrage<br />
mit. Am 10. März<br />
habe eine vorerst letztmalige<br />
Besprechung zwischen<br />
Gemeinderessort, Gemeindeund<br />
Städtebund stattgefunden.<br />
Die Gesprächsergebnisse<br />
würden nun in die Entwürfe<br />
eingearbeitet, so Haslauer.<br />
„Im neuen Modell sollen<br />
Energiesparpunkte zu höheren<br />
Fördersätzen führen.<br />
Damit möchte ich einen<br />
Anreiz für innovative Projekte<br />
mit einem entsprechend<br />
hohen Energieeinsparungsef-<br />
STEIERMARK<br />
Bürgerservice Vorreiter<br />
Herzstück ist<br />
digitaler Ortsplan<br />
STRADEN<br />
Eine Vorreiterrolle in Sachen<br />
Bürgerservice per Internet<br />
nimmt die Marktgemeinde<br />
Straden ein. Sie ist die erste<br />
steirische Gemeinde, die mit<br />
einem umfangreichen<br />
Gemeindeinformationssystem<br />
(GIS) „online“ ging. Den Bürgern<br />
werden Wege und<br />
Kosten erspart, die bisher<br />
etwa bei der Beschaffung von<br />
Auszügen aus dem Grundstückskataster<br />
angefallen sind.<br />
Herzstück des innovativen<br />
Angebotes ist aber die „Web-<br />
City“ – eine Art digitaler Ortsplan.<br />
Anhand von Luftaufnahmen<br />
wird ein genauer<br />
Überblick über die Gesamtinfrastruktur<br />
des Ortes gegeben.<br />
Dieser reicht von Tourismusund<br />
Wirtschaftsbetrieben über<br />
Kulturangebote bis hin zu<br />
Rad- und Wanderwegen.<br />
fekt schaffen. Der Einsatz von<br />
erneuerbarer Energie sowie<br />
Energiesparmaßnahmen sollen<br />
honoriert werden“, berichtet<br />
der Gemeindereferent.<br />
Die Neuordnung des GAF war<br />
notwendig geworden, nachdem<br />
Haslauer im Gemeinderessort<br />
rund 200 Anträge übernommen<br />
hatte, die bis zu<br />
zehn Jahre lang nicht bearbeitet<br />
worden waren. „Die Baukosten<br />
dieser unerledigten<br />
Anträge beliefen sich auf etwa<br />
230 Millionen Euro. Ich habe<br />
die Abteilung beauftragt,<br />
noch 2005 die unerledigten<br />
Anträge gemeinsam mit den<br />
Gemeinden sowie dem<br />
Gemeinde- und dem Städtebund<br />
abzuarbeiten. Dabei sollen<br />
Finanzlage und Prioritäten<br />
in den Gemeinden berücksichtigt<br />
werden“, so Haslauer.<br />
Jubiläumsjahr 2005<br />
Gemeindeamt<br />
ist Tor zur EU<br />
GRAZ<br />
Die bisher größte Unterstützung<br />
für eine Info-Kampagne<br />
gewährt die EU dem Projekt<br />
„EUGEM – EUropaGEMeinde<br />
Steiermark“, das von der<br />
Fachabteilung Europa und<br />
Außenbeziehungen des Landes<br />
mit der „Europaplattform<br />
Steiermark“ ausgearbeitet<br />
wurde. Darin werden einerseits<br />
Qualifikationsseminare<br />
für Verantwortungsträger der<br />
Gemeinden organisiert und<br />
andererseits die Einrichtung<br />
von Europa-Service-Stellen<br />
und die Durchführung von<br />
Europa-Veranstaltungen in 40<br />
Mustergemeinden und Städten<br />
unterstützt. „Für den Bürger<br />
ist das Gemeindeamt die<br />
nächste Behörde und damit<br />
Tor zur Europäischen Union“<br />
unterstreicht Fachabteilungsleiter<br />
HR Ludwig Rader.<br />
Olympia Volksbefragung<br />
Bürgermeister<br />
dürfen werben<br />
SALZBURG<br />
Zur Kritik, dass Bürgermeister<br />
vereinzelt ihre Bürger auf<br />
offiziellem Briefpapier der<br />
Gemeinde zu einem „JA“ bei<br />
der Olympia-Volksbefragung<br />
auffordern, erklärte Ende<br />
März der Leiter des Referates<br />
„Wahlen und Sicherheit“ des<br />
Landes, Mag. Michael Bergmüller,<br />
dass es den Mitgliedern<br />
der Gemeindevertretung<br />
und dem Bürgermeister frei<br />
stehe, in Unterstützung und<br />
Verfolgung der Regierungspolitik<br />
Empfehlungen zu einer<br />
Volksbefragung abzugeben<br />
und dafür auch öffentlich einzutreten.<br />
Diese Rechtsmeinung<br />
wurde auch im<br />
Erkenntnis des VfGH vom<br />
30.8.1994 (Zl.: WI-6/94,<br />
VfSlg. 13839, Erkenntnis zur<br />
„EU-Volksabstimmung“)<br />
bestätigt.<br />
BAD AUSSEE<br />
Eine Woche lang weilten<br />
kürzlich 38 Jugendliche aus<br />
Malta, Spanien, Dänemark,<br />
Lettland, Österreich, Deutschland,<br />
Polen und China im<br />
Jugendgästehaus Bad Aussee.<br />
Die Jugendbetreuer Daniela<br />
Tatosa aus Wien und Markus<br />
Aringer aus Salzburg haben<br />
das europäische Jugendprojekt<br />
„Check your border -<br />
Grenzerfahrungen machen“<br />
ins Leben gerufen und<br />
europäische Jugendliche in<br />
den Mittelpunkt Österreichs<br />
eingeladen.<br />
In Russbach mit im Bild: Bgm Josef<br />
Grasl, LH Gabi Burgstaller und GF<br />
Johann Schwaighofer.<br />
Tourismusgemeinde<br />
Dynamik am<br />
Dachstein<br />
RUSSBACH<br />
Über Tourismusentwicklung,<br />
Schulbauprojekte und Betriebe<br />
in Rußbach am Paß<br />
Gschütt informierte sich LH<br />
Gabi Burgstaller bei einem<br />
Gemeindebesuch. Abtenau,<br />
Annaberg/Lungötz, Rußbach<br />
und St. Martin am Tennengebirge<br />
haben sich 1999 zur<br />
Ferienregion Lammertal<br />
Dachstein West GmbH<br />
zusammengeschlossen.<br />
„Ich bin beeindruckt von der<br />
Dynamik, die in dieser kleinenDachsteingemeinde<br />
herrscht“<br />
so die Landeshauptfrau.<br />
Die Jugendlichen aus Europa mit den Gastreferenten<br />
Europas Jugend macht „Grenzerfahrungen“<br />
Zu Gast in der Mitte Österreichs<br />
Markus Aringer: „Wir wollen<br />
mit den Jugendlichen über<br />
den Tellerrand blicken“. In<br />
dieser Woche ging es auch<br />
um Grenzen innerhalb der<br />
Europäischen Union, wobei<br />
der Bezug zur Region Salzkammergut<br />
eine große Rolle<br />
spielte. „Uns interessiert“ so<br />
Daniela Tatosa, „wie weit<br />
kulturelle, sprachliche, wirtschaftliche<br />
und topografische<br />
Grenzen<br />
Auswirkungen auf<br />
regionale Entwicklung<br />
einer<br />
Region haben“.<br />
Foto: LPD / Franz Neumayr
TIROL<br />
FH für Tourismus<br />
Internationales<br />
Netzwerk<br />
INNSBRUCK<br />
Die Verantwortlichen des FH-<br />
Studiengangs „Tourismusund<br />
Freizeitwirtschaft“ am<br />
Management Center Innsbruck<br />
(MCI) können nach<br />
knapp fünf Jahren eine tolle<br />
Erfolgsbilanz ziehen. Mittlerweile<br />
hat das MCI-Team ein<br />
qualitativ hochwertiges Netzwerk<br />
mit rund 50 Hochschulen<br />
aus aller Welt geknüpft,<br />
davon sind rund 20 Partnerhochschulen<br />
dem Tourismus-<br />
Studiengang direkt zuzuordnen.<br />
Damit ist es möglich,<br />
etwa an der Bangok University,<br />
der University of Guelph<br />
in Kanada oder der Universidad<br />
Austral in Argentinien zu<br />
studieren. Mehr Infos unter<br />
www.mci.ac.at<br />
VORARLBERG<br />
Bereits im Vorjahr wurde mit der Kanalsanierung im innerstädtischen<br />
Bereich begonnen. Diese Arbeiten wurden nun fortgesetzt.<br />
Kanalsanierung in Kufstein wird fortgesetzt<br />
Die Winterpause ist vorbei<br />
KUFSTEIN<br />
Die durch den Winter<br />
zwangsverordnete Pause ist<br />
vorbei – somit konnte Kufstein<br />
die seit vier Jahren laufende<br />
Kanalsanierung fortgesetzt<br />
werden. Heuer und<br />
auch noch im nächsten Jahr<br />
steht das Kanalnetz im<br />
innerstädtischen Bereich auf<br />
dem Programm. Mittels dem<br />
modernen „Inliner-System“<br />
wird der maßgefertigte<br />
Schlauch wird in die Sanierungsstrecke<br />
eingezogen.<br />
Anschließend härtet dieser<br />
durch Warmluft und UV-<br />
Licht innerhalb weniger<br />
Stunden zum fertigen Rohr<br />
aus.<br />
Vorarlberger Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen: Ergebnisse und Reaktionen<br />
Nur die Freiheitlichen mussten Verluste hinnehmen<br />
BREGENZ<br />
Die Vorarlberger Gemeindevertretungs-<br />
und Bürgermeisterwahl<br />
hat ÖVP, SPÖ und<br />
Grünen Zuwächse gebracht,<br />
die Freiheitlichen mussten<br />
Verluste hinnehmen. Obwohl<br />
die FPÖ hinter die SPÖ<br />
zurückrutschte, verlor sie<br />
weniger, als im Vorfeld allgemein<br />
erwartet wurde. Bei<br />
den ersten Kommunalwahlen<br />
ohne Wahlpflicht fiel die<br />
Wahlbeteiligung von 88,8<br />
Prozent im Jahr 2000 allerdings<br />
auf 64,9 Prozent.<br />
Die VP hält in Vorarlberg auf<br />
Gemeindeebene landesweit<br />
nun bei 45,4 Prozent (2000:<br />
44,4 Prozent), die Sozialdemokraten<br />
haben die Freiheitlichen<br />
überholt und kommen<br />
auf 15,6 Prozent (13,2). Die<br />
FPÖ steht bei <strong>11</strong>,5 Prozent<br />
(17,1), die Grünen bei sieben<br />
Prozent (4,1). Sonstige Listen<br />
verbuchten 20,4 Prozent<br />
(21,2) für sich. In den<br />
Gemeindevertretungen hat<br />
die ÖVP nun 610 (2000:<br />
637) Mandate, die SPÖ 181<br />
(157), die FPÖ 153 (219),<br />
die Grünen 57 (33) und sonstige<br />
Listen 778 (706). Die<br />
Namenslisten gelten zum<br />
Großteil als ÖVP-nahe.<br />
FP-Landesobmann Dieter<br />
Egger zeigte sich nicht<br />
unzufrieden, beklagte<br />
aber die schwierigen<br />
Rahmenbedingungen.<br />
LH Herbert Sausgruber<br />
(VP) sprach von einem<br />
„insgesamt zufrieden<br />
stellenden Ergebnis“.<br />
Einzig das Resultat in<br />
Bregenz schmerze. Rundum<br />
zufrieden waren SP-<br />
Landesparteiobfrau Elke<br />
Sader („ein Freudentag“)<br />
und Grünen-Landeschef<br />
Johannes Rauch. Für ihn<br />
war das Ergebnis<br />
„super“.<br />
Unter den 96 Kommunen<br />
stach vor allem das Ergebnis<br />
in der Landeshauptstadt Bregenz<br />
heraus. Dort mussten<br />
ÖVP und Bürgermeister Markus<br />
Linhart eine herbe Nie-<br />
derlage einstecken. Die<br />
Volkspartei verlor ihre absolute<br />
Mehrheit und konnte<br />
sich mit weniger als 40 Prozent<br />
Stimmenanteil nur<br />
»<br />
knapp vor der SPÖ behaupten.<br />
Linhart muss nun in eine<br />
Stichwahl gegen SP-Widersacher<br />
Michael Ritsch.<br />
Allgemein konnte die ÖVP<br />
zwei Bürgermeistersessel hin-<br />
Aus den Wirtschafts-Info<br />
Bundesländern<br />
Foto: Giacchino / Stwk. Kufstein<br />
Sicherheits-Investitionen<br />
1,5 Millionen<br />
Unterstützung<br />
INNSBRUCK<br />
Drei Regierungs-Anträge von<br />
LR Konrad Streiter bringen<br />
Unterstützungs-Gelder von<br />
über 1,5 Millionen Euro für<br />
Investitionen in Sicherheits-<br />
Maßnahmen und Ausrüstungen<br />
im ganzen Land. So gibt<br />
es für die Anschaffung von<br />
Katastrophen-Einsatzgeräten<br />
für die Feuerwehren aus<br />
dem Landesfeuerwehrfonds<br />
Mittel in der Höhe von weit<br />
über einer Million Euro.<br />
Größte Brocken sind ein<br />
schweres Rüstfahrzeug für<br />
die FF Imst, ein Tunnel-Tanklöschfahrzeug<br />
für die FF Ehrwald<br />
sowie ein<br />
Drehleiter-Fahrzeug<br />
für die FF Walchsee<br />
und Kössen.<br />
zugewinnen, die FPÖ zumindest<br />
vier von sechs halten. Je<br />
nach Ausgang der Stichwahl<br />
bleibt möglicherweise auch<br />
ein fünfter Bürgermeisterpo-<br />
Diese – bereits zweite – Bürgermeister-Direktwahl<br />
hat gezeigt,<br />
dass die gute Arbeit der Ortschefs<br />
durch die Wähler belohnt wird.<br />
Gleichzeitig sind die Befürchtungen,<br />
dass Bürgermeister ohne<br />
Mehrheit der eigenen Partei in<br />
den Gemeindevertretungen arbeiten<br />
müssen, nicht eingetreten.<br />
Mag. Wilfried Berchtold<br />
Bürgermeister von Feldkirch und Präsident des<br />
Vorarlberger Gemeindevertreterverbandes<br />
sten in FPÖ-Hand. Die SPÖ<br />
wird weiter zwei Bürgermeister<br />
stellen und hat<br />
mit Ritsch die<br />
Chance auf einen<br />
dritten.<br />
KOMMUNAL 73<br />
«
Kontakt<br />
Info-Mix<br />
SÜDTIROL<br />
Besonderheiten im Südtiroler Gemeindewahlrecht<br />
Am 8. Mai wählen <strong>11</strong>5<br />
Südtiroler Gemeinden<br />
BOZEN<br />
Am 8. Mai 2005 finden in der<br />
Provinz Bozen-Südtirol<br />
Gemeinderatswahlen statt.<br />
Die Wähler und Wählerinnen<br />
in <strong>11</strong>5 Gemeinden des Landes<br />
sind aufgerufen, die Gemeinderäte<br />
und Bürgermeister für<br />
die nächsten fünf Jahre neu<br />
zu bestellen.<br />
Die Anzahl der Mitglieder des<br />
Gemeinderates richtet sich<br />
nach der Einwohnerzahl<br />
der<br />
jeweiligen<br />
Gemeinde und<br />
reicht von 15<br />
Mitgliedern in<br />
den kleinsten<br />
Gemeinden des<br />
Landes bis zu 50 Mitgliedern<br />
in der Provinzhauptstadt<br />
Bozen. Der Gemeinderat hat<br />
unter anderem die Aufgabe,<br />
die Gemeindereferenten zu<br />
wählen. Jede der drei Sprachgruppen,<br />
die in Südtirol leben<br />
(deutsche, italienische und<br />
ladinische Sprachgruppe), hat<br />
das Recht, durch zumindest<br />
einen Gemeindereferenten im<br />
Ausschuss vertreten zu sein.<br />
Voraussetzung dafür ist, dass<br />
die jeweilige Sprachminderheit<br />
im Gemeinderat wenigstens<br />
zwei Mitglieder stellt.<br />
Besondere Bestimmungen<br />
regeln die Wahl der Bürgermeister.<br />
Seit 1994 werden<br />
diese in allgemeiner und<br />
direkter Wahl von den<br />
Gemeindebürgern gewählt<br />
und nicht mehr – wie vorher<br />
– vom Gemeinderat. Durch<br />
die Direktwahl wurde die<br />
Position des Bürgermeisters<br />
aufgewertet und seine Stellung<br />
innerhalb der Gemeinde<br />
gestärkt. Jeder Bürgermeister<br />
Südtiroler Gemeindenverband<br />
Gen.m.b.H.<br />
Schlachthofstrasse 4,<br />
I-39100 Bozen<br />
74 KOMMUNAL<br />
Siegfried Rainer<br />
ernennt einen Stellvertreter,<br />
der ihn bei Abwesenheit oder<br />
Verhinderung ersetzt. In<br />
Gemeinden mit mehr als<br />
13.000 Einwohnern muss der<br />
Vizebürgermeister der jeweils<br />
anderen Sprachgruppe<br />
angehören. Erst bei den nächsten<br />
Gemeinderatswahlen im<br />
Jahr 2010 kommt die Bestimmung<br />
zum Tragen, wonach<br />
der Bürgermeister sein Amt<br />
maximal für drei aufeinander<br />
folgende<br />
Amtsperioden bekleiden<br />
darf. Derzeit<br />
würde dies das Aus für<br />
39 Bürgermeisterkandidaten<br />
bedeuten.<br />
Südtirols dienstältester<br />
Bürgermeister, der von Partschins,<br />
hat sogar 41 Dienstjahre<br />
vorzuweisen.<br />
Von den <strong>11</strong>6 amtierenden<br />
Bürgermeistern gehören 103<br />
der deutschen Sprachgruppe<br />
an, wobei die große Mehrheit<br />
(99 Bürgermeister) Mitglied<br />
der Südtiroler Volkspartei<br />
(SVP) ist. Fünf Bürgermeister<br />
gehören der italienischen und<br />
acht der ladinischen Sprachgruppe<br />
an. Interessant ist<br />
auch die Geschlechterverteilung<br />
unter den ersten<br />
Gemeindebürgern: Nur drei<br />
Frauen haben bisher den<br />
Sprung ins höchste Amt der<br />
Gemeinde geschafft.<br />
Informationen: Dr. Siegfried<br />
Rainer, Autonome Provinz<br />
Bozen-Südtirol, Abteilung<br />
Örtliche Körperschaften<br />
Landhaus 1, Crispistraße 3,<br />
I-39100 Bozen<br />
Tel.: 0039-0471-4<strong>11</strong>101<br />
Fax: 0039-0471-4<strong>11</strong>109<br />
E-Mail: Siegfried.Rainer@<br />
provinz.bz.it<br />
Tel 0039-0471-304655,<br />
Fax 0039-0471-304625<br />
Email: sgv@gvcc.net<br />
www.gvcc.net<br />
LR DI Josef Plank (NÖ), Prof. Stefan Schleicher (Jury), Umweltreferent<br />
Mag. Oswin Donnerer, Umweltberaterin Barbara Kulmer<br />
mit den Vertretern des Weizer Projektes, Sonja Grasmug,<br />
GR Josef Pangerl, Ing. Martin Seifried und Ing. Gerhard Hierz.<br />
22 Kommunen bekommen „Climate Star <strong>2004</strong>“<br />
Weiz im europäischen Spitzenfeld<br />
WEIZ<br />
Über 200 Kommunen aus 17<br />
Ländern hatten sich mit<br />
ihren Projekten für die internationale<br />
Auszeichnung „Climate<br />
Star“ beworben, mit<br />
der das Klimabündnis, das<br />
europäische Städtenetzwerk<br />
zum Klimaschutz, Erfahrungen<br />
und Erfolge dokumentieren<br />
und auf die wichtige<br />
Rolle der Städte und<br />
Gemeinden bei der Verminderung<br />
von Treibhausgas-<br />
Emissionen aufmerksam<br />
machen will. Unter den vielen<br />
Einreichungen konnte<br />
sich die Stadt Weiz behaupten<br />
und erhielt (neben 21<br />
europäische Städten und<br />
Gemeinden wie Städten wie<br />
Venedig, Wien, Frankfurt am<br />
Main, Münster, Stuttgart,<br />
Trier und Wuppertal aus<br />
Deutschland, Apeldoorn aus<br />
den Niederlanden sowie Szeged<br />
aus Ungarn) den begehrten<br />
Climate Star.<br />
Der Climate Star <strong>2004</strong> stellt<br />
die erneuerbaren Energien –<br />
Sonne, Wind, Wasser, Biomasse<br />
und Geothermie – in<br />
den Mittelpunkt.<br />
Im Jahre 2010 kann mit der<br />
Umsetzung dieses Plans mit<br />
einer 90 prozentigen<br />
Energieautarkie der Stadt<br />
Weiz gerechnet werden.<br />
„ARGEV-Qualitätspreise 2005“ verliehen<br />
Kommunale Partner ausgezeichnet<br />
WIEN/ST. PÖLTEN<br />
Die im ARA System für die<br />
Sammlung und Sortierung<br />
von Leichtverpackungen und<br />
Metallverpackungen zuständige<br />
Arbeitsgemeinschaft Verpackung<br />
(ARGEV) prämierte<br />
im Rahmen der ÖWAV<br />
Abfallwirtschaftstagung in St.<br />
Pölten jene Kommunen und<br />
Verbände, die den größten<br />
Beitrag zum Erfolg der<br />
getrennten Verpackungssammlung<br />
geleistet haben.<br />
„Der Umweltverband Vorarlberg<br />
verdient diese Auszeichnung<br />
für seine hervorragende<br />
und nachhaltige Überzeugungsarbeit<br />
zur getrennten<br />
Verpackungssammlung<br />
im Ländle“, begründet<br />
ARGEV-Geschäftsführer Dr.<br />
Franz Buchal die eindeutige<br />
Jury-Entscheidung. „Denn<br />
Vorarlberg kann auf die eifrigsten<br />
Verpackungssammler<br />
unter allen Bundesländern<br />
verweisen.“<br />
Stellvertretend für die steirischen<br />
Gemeinden und Verbände<br />
nahm der Dachver-<br />
band der steirischen Abfallwirtschaftsverbände<br />
den<br />
zweiten ARGEV-Preis 2005<br />
entgegen. „Die Entscheidung<br />
war denkbar knapp, denn<br />
auch in der Steiermark liegt<br />
allen der Anteil der motivierten<br />
und zufriedenen Nutzer<br />
der Leichtverpackungssammlung<br />
bei über 90 Prozent“,<br />
erläutert Buchal.<br />
Traditionell zeichnet die<br />
ARGEV auch herausragende<br />
Einzelprojekte mit einem<br />
Qualitätspreis aus. Heuer<br />
ging dieser an ein gemeinsames<br />
Abfalltrennungsprojekt<br />
des Bezirksabfallwirtschaftsverbandes<br />
Wels-Stadt mit<br />
den Freizeitbetrieben Wels<br />
im Freibad Welldorado.<br />
Ziel war die Reduktion der<br />
PET-Flaschen und Getränkedosen<br />
in den Restmüllbehältern<br />
des Freibads. Buchal:<br />
„Dieses Projekt passt perfekt<br />
zu unseren Bemühungen,<br />
den Menschen die getrennte<br />
Sammlung auch in der Freizeit<br />
selbstverständlich zu<br />
machen.“
Gratis-Seminar „Öffentliche Verwaltung“<br />
Mehr Effizienz und Eigenverantwortung im Öffentlichen Sektor<br />
Für mehr Effizienz und Eigenverantwortung<br />
Effizienz und verantwortliches<br />
Handeln sind heute<br />
mehr denn je ein öffentliches<br />
Anliegen. Aber auf dem Weg<br />
zum Erfolg ergeben sich zahlreiche<br />
Herausforderungen.<br />
Ämter und Behörden tragen<br />
immer mehr Verantwortung,<br />
müssen aber zugleich mit<br />
weniger Ressourcen und<br />
schrumpfenden Budgets aus-<br />
MOOSBURG<br />
Mit innovativen Ideen und<br />
viel Engagement entwickelt<br />
sich die Kärntner Gemeinde<br />
Moosburg zum kommunalen<br />
Trendsetter. Neuestes<br />
Projekt ist die Durchführung<br />
eines Ultra-Triathlons. Getragen<br />
von Sportvereinen, Partnern<br />
und der Gemeinde findet<br />
von 9. bis 12. Juni der<br />
„Ultra Triathlon Austria<br />
2005“ in Moosburg statt.<br />
Der Bewerb ist gleichzeitig<br />
als Europa-, Staats- und Landesmeisterschaftausgeschrieben.<br />
Die vergangenen<br />
drei Jahre hatte dieser<br />
Bewerb in der niederösterreichischen<br />
Gemeinde<br />
Neulengbach stattgefunden,<br />
mit Moosburg setzt nun eine<br />
weitere österreichische<br />
Gemeinde als Austragungsort<br />
diesen Brauch fort.<br />
Der ausgetragene Bewerb,<br />
ein „Ultra Triathlon Double<br />
Iron“ ist einer der härtesten<br />
Bewerbe der Welt. Die Teilnehmer<br />
haben eine 7,6 Kilometer<br />
lange Schwimmstrecke<br />
zu bewältigen, 360<br />
kommen. Um diese Probleme<br />
zu lösen, müssen Sie nicht<br />
nur dafür sorgen, dass Ihre<br />
Abteilung mit höchster Effizienz<br />
arbeitet.<br />
Dazu benötigen Sie eine<br />
Lösung, die einfach zu implementieren<br />
ist. Die genau das<br />
macht, was sie verspricht.<br />
Und die ein Frühwarnsystem<br />
für Probleme bietet.<br />
Kilometer auf dem Fahrrad<br />
zu absolvieren und zuletzt<br />
noch die doppelte Marathon-Distanz,<br />
also 84,4 Kilometer<br />
zu laufen.<br />
Bürgermeister &<br />
Gemeinde-Teams<br />
Neu ist, dass an diesem<br />
Bewerb erstmals Fünferbeziehungsweise<br />
Zehner-<br />
Teams teilnehmen können.<br />
Die Regeln sind sehr einfach:<br />
Ein Team setzt sich aus vier<br />
bis fünf oder aus sechs bis<br />
zehn Teilnehmern zusammen<br />
und hat die Aufgabe,<br />
die vorgegebenen Distanzen<br />
innerhalb von maximal 40<br />
Stunden zu bewältigen.<br />
Eines der Team-Mitglieder<br />
muss immer auf der Strecke<br />
sein, wann welches Mitglied<br />
drankommt, bleibt allein der<br />
Entscheidung der Mannschaft<br />
überlassen.<br />
Gemeinsam mit der<br />
Gemeinde Moosburg hat<br />
KOMMUNAL die Idee geboren,<br />
eigene Bürgermeister<br />
Wien, 12. Mai, Gratis-Seminar<br />
„Modernes Info-Management<br />
in der öffentlichen Verwaltung“,<br />
Albertina, 1010<br />
Wien, Fax-Anmeldungen an<br />
Cognos Austria, zu Handen<br />
Gerhard Fürsatz,<br />
Fax: 01/ 5032338-5605 oder<br />
per Web<br />
http://www.cognos.at/<br />
government<br />
Schwimmen und Radfahren<br />
sind nur zwei Teile des „Bürgermeister-Triathlons“,<br />
...<br />
7,6 km Schwimmen, 360 km Radfahren und 84,4 km Laufen<br />
„Bürgermeister-Triathlon“ kommt<br />
oder Gemeinde-Teams zu bilden.<br />
Die sportlichsten Bürgermeister<br />
Österreichs können<br />
sich zu einer Mannschaft<br />
zusammenschließen,<br />
... der Doppel-Marathon ist<br />
der abschließende und entscheidende<br />
Knackpunkt.<br />
ebenso kann jede Gemeinde<br />
ein Mitarbeiter-Team entsenden.<br />
Für mediale Aufmerksamkeit<br />
ist gesorgt, die<br />
Moosburger haben eine Partnerschaft<br />
mit Österreichs<br />
auflagenstärkstem Medium,<br />
der „Kronen-Zeitung“ abgeschlossen.<br />
Gesucht werden<br />
also die fittesten Bürgermeister<br />
und Gemeinde-Mitarbeiter<br />
Österreichs. Infos unter<br />
www.ultra-triathlon-austria.at,<br />
Anmeldungen unter<br />
ultra@sportproject. at.<br />
Info-Mix<br />
Komprix 2005<br />
Kommunales<br />
Management<br />
ausgezeichnet<br />
LINZ<br />
In der Wirtschaftskammer<br />
Oberösterreich wurden am<br />
<strong>11</strong>. März wieder erfolgreiche<br />
Projekte im Bereich des<br />
Gemeindemanagements<br />
ausgezeichnet. Bereits zum<br />
dritten Mal hatte die WKOÖ<br />
den KOMPRIX, den Preis für<br />
herausragendes kommunales<br />
Management, ausgeschrieben.<br />
„51 Gemeinden<br />
haben ihre besten Projekte<br />
eingereicht, und auch wenn<br />
wir heute nur einige<br />
Gemeinden auszeichnen, so<br />
gehören doch alle zu den<br />
Gewinnern, denn mit ihren<br />
Projekten haben sie wichtige<br />
Impulse in ihrer Gemeinde<br />
gesetzt“, sagte WK-Präsident<br />
Dr. Rudolf Trauner bei der<br />
Preisverleihung.<br />
Die Jury mit Univ.-Prof. Dr.<br />
Reinbert Schauer an der<br />
Spitze hat folgende Preisträger<br />
ermittelt:<br />
◆ Kategorie 1 (Gemeinden<br />
mit mehr als 3000 Einwohnern):<br />
1. Preis: Linz<br />
2. Preis: Gramastetten<br />
3. Preis: Kremsmünster<br />
◆ Kategorie 2 (Gemeinden<br />
mit unter 3000 Einwohner):<br />
Anerkennungspreis:<br />
Gemeinde Munderfing<br />
◆ Kategorie 3 (Kooperationsprojekte):<br />
1. Preis: Dienstleistungszentrum<br />
„Vier Sonnen“<br />
(Aspach, Höhnhart, Rossbach<br />
und St. Veit/I.)<br />
2. Preis: Region Urfahr-West<br />
(Eidenberg, Goldwörth, Gramastetten,<br />
Herzogsdorf,<br />
Lichtenberg, St. Gotthard,<br />
Ottensheim, Puchenau, Walding)<br />
3. Preis: INKOBA (26<br />
Gemeinden des Bezirks Freistadt)<br />
Mehr Informationen sowie<br />
Fotos der Veranstaltung sind<br />
unter http://wko.at/<br />
ooe/medienservice abrufbar.<br />
KOMMUNAL 75
Info-Mix & Personalia<br />
Termine<br />
10. bis <strong>11</strong>. Mai 2005<br />
„Konflikten kompetent begegnen<br />
– Bürgerorientierung im<br />
Fokus“<br />
Ziele des Seminars ist die Steigerung<br />
der Problemlösungskompetenz<br />
bei Konflikten in<br />
schwierigen Verhandlungen<br />
und Gesprächssituationen,<br />
einerseits innerhalb der<br />
Gemeindeorganisation und<br />
andererseits im Kontakt und<br />
Umgang mit BürgerInnen.<br />
Anmeldung beim OÖ. Gemeindebund<br />
– Gemeindeverwaltungsschule,<br />
Coulinstraße 1,<br />
4020 Linz, Tel: 0732/656516-0<br />
oder über die Homepage<br />
www.ooegemeindebund.at<br />
24. Mai 2005<br />
„Kontern – aber gekonnt“<br />
Seminarziele sind: Dem anderen<br />
Paroli bieten, aber mit<br />
Niveau; erkennen, dass man<br />
viele Dinge im Leben oft viel zu<br />
ernst nimmt; Spaß haben im<br />
kreativen Umgang mit der<br />
Sprache etc..<br />
Anmeldung beim Steiermärkischen<br />
Gemeindebund –<br />
Gemeindeverwaltungsakademie,<br />
Burgring 18, 8010 graz,<br />
Tel: 0316/822079-0 oder über<br />
die Homepage<br />
www.gemeindebund.steiermark.at<br />
20. bis 22. Juni 2005<br />
Kurs für leidende Gemeindebedienstete<br />
und Gemeindesekretäre<br />
Seminarinhalt: Erläuterung und<br />
Diskussion aktueller Angelegenheiten<br />
auf dem Gebiete des<br />
Gemeinderechtes; Gemeindeorganisationsrecht;Verwaltungsverfahrensrecht;Gemeindehaushalt<br />
und Finanzausgleich<br />
etc.<br />
Anmeldung bei der nö.<br />
Gemeindebund – Gemeindeverwaltungsakademie3109<br />
St. Pölten,<br />
Landhausplatz 1, Haus 5,<br />
Tel: 02742/ 9005/DW 12580,<br />
12581<br />
Fax 02742/9005-12315<br />
oder über www.gvs.at<br />
76 KOMMUNAL<br />
Kurios Workshop Verhandlungstaktik<br />
Burgenland<br />
Ein Ort sucht<br />
Straßennamen<br />
BOCKSDORF<br />
In Bocksdorf (Bezirk Güssing)<br />
soll in den nächsten<br />
Monaten kein Nummernschild<br />
neben dem anderen<br />
bleiben. In der 800-Einwohnergemeinde<br />
gibt es –<br />
ähnlich wie in vielen südburgenländischen<br />
Dörfern – offiziell<br />
noch keine Straßennamen.<br />
Die Hausnummern<br />
wurden einfach nach der Reihenfolge,<br />
in der die Häuser<br />
gebaut wurden, vergeben.<br />
Schon demnächst wird die<br />
Gemeindeführung eine Liste<br />
mit Vorschlägen von<br />
Straßennamen verschicken.<br />
Die Bevölkerung soll selbst<br />
über die Namensgebung<br />
entscheiden.<br />
Salzburg<br />
Es werde Licht<br />
THOMATAL<br />
Laut einer Meldung in der<br />
„Presse“ bekommt als letzte<br />
Gemeinde im Land Salzburg<br />
Thomatal (Bez. Tamsweg)<br />
jetzt eine Straßenbeleuchtung.<br />
Genauer 30 Laternen<br />
für 240 Einwohner.<br />
Kärnten<br />
Wahl „aus der Reihe“<br />
Stichwahl nach<br />
Unentschieden<br />
MÖRTSCHACH<br />
Bei der Bürgermeister-Neuwahl<br />
Anfang April in Mörtschach<br />
entfielen die meisten<br />
Stimmen auf FPÖ-Vertreter<br />
Günter Passler und ÖVP-Vertreter<br />
Horst Plössnig. Da<br />
jedoch keiner der beiden die<br />
entscheidende 50-Prozent-<br />
Marke erreichen konnte,<br />
wurden die Mörtschacher<br />
für 17. April nochmals für<br />
eine Stichwahl zu den<br />
Urnen gerufen. Die Neuwahl<br />
war nach dem Rücktritt des<br />
Mörtschacher Langzeit-Bürgermeisters<br />
Eduard Huber<br />
notwendig geworden.<br />
Verhandeln lernen mit dem Technikum Kärnten<br />
Die besten Strategien und Taktiken<br />
VILLACH<br />
Waren Sie schon einmal unsicher,<br />
wie Sie in eine wichtige<br />
Verhandlung einsteigen? Ist<br />
es besser, als erster ein Angebot<br />
vorzulegen? Haben Sie<br />
sich schon einmal gefragt, ob<br />
der Zeitpunkt zum Abschluss<br />
einer Verhandlung richtig<br />
gewählt war? Denken Sie<br />
mitunter nach Verhandlungsabschluss<br />
darüber nach, ob<br />
ein anderer Weg zu einem<br />
optimaleren Ergebnis geführt<br />
hätte? Mit Fragen wie diesen<br />
sind wir täglich konfrontiert.<br />
Denn wir alle müssen verhandeln.<br />
Ob im Beruf oder im<br />
Privatleben. In diesem Workshop<br />
lernen Sie, Verhandlungssituationen<br />
richtig einzuschätzen<br />
und die richtige<br />
Strategie und Taktik für Verhandlungen<br />
zu entwickeln.<br />
Ziel des Workshops ist die<br />
Verbesserung der Verhandlungsfähigkeit<br />
der Teilnehmer.<br />
Anhand praktischer Fälle<br />
und Übungen trainieren Sie<br />
◆ die Taktik für eindimensio-<br />
Gemeinde gibt ab<br />
Die Gemeinde Mörtschach<br />
(Bez. Spital an der Drau) verkauft<br />
ihren Tieflöffelheckbag-<br />
ger mit Zubehör.<br />
Zum Verkauf stehen:<br />
◆ 1 Tieflöffelheckbagger HB<br />
1700 zu Fendt Geräteträger<br />
GTA<br />
◆ kpl. Serie, leicht gebraucht,<br />
BJ 1993<br />
◆ Ausschütthöhe 3800 mm,<br />
Grabtiefe 4300 mm, Reißkraft<br />
38 KN<br />
◆ 1 Original Anbauplatte zu<br />
Fendt Geräteträger GTA<br />
◆ 1 Tieflöffel 280 mm mit<br />
Auswerfer<br />
nale Verhandlungen (bspw.<br />
Preisverhandlungen);<br />
◆ die Analyse von Verhandlungspartnern;<br />
◆ das Schnüren von Package<br />
Deals sowie<br />
◆ die Identifikation von<br />
Win/Win Themen.<br />
Referent ist Dr. Bernd Oliver<br />
Kriegseisen, M.A., Unternehmensberater<br />
mit den Schwerpunkten<br />
Strategie, Sanierungen<br />
und Verhandlungscoaching.<br />
Die Teilnahmegebührbeträgt<br />
190 Euro pro<br />
Teilnehmer (max. 16 Teilnehmer)<br />
inkl. Unterlagen und<br />
Verpflegung<br />
Anmeldeschluss ist der<br />
24. Mai 2005<br />
Anmeldung und weitere Auskünfte<br />
bei der FH Technikum<br />
Kärnten, Studiengang Public<br />
Management, Mag. (FH) Birgit<br />
Aigner, Tel.: 04242/<br />
90500-1234, Mail:<br />
service@puma.fh-kaernten.at<br />
www.fh-kaernten.ac.at<br />
Tieflöffelheckbagger zu verkaufen<br />
◆ 1 Tieflöffel 600 mm<br />
Ansprechpartner ist<br />
Vizebgm. Manfred Kramser,<br />
Tel. 0676/9358641<br />
9842 Mörtschach 42<br />
Termin<br />
Tagesseminar<br />
Professionelle<br />
Protokollführung<br />
WIEN<br />
In diesem Seminar erarbeiten<br />
die Teilnehmer, welche Protokolle<br />
wann sinnvoll eingesetzt<br />
werden und Protokolle so<br />
objektiv wie möglich abzufassen.<br />
Termin: 9. Mai 2005 von<br />
9:00 bis 16:00 Uhr im Österreichisches<br />
Normungsinstitut,<br />
1020 Wien, Heinestraße 38,<br />
Tel: 01/213 00-318, E-Mail:<br />
seminare@on-norm.at,<br />
Web: www.on-norm.at/<br />
seminare/index.htm
Ehrenbürger & Jubilar<br />
Karl Loidl geehrt<br />
ST. KOLOMAN<br />
Am Gründonnerstag feierte<br />
der frühere Bürgermeister<br />
der Salzburger Gemeinde St.<br />
Koloman, Karl Loidl seinen<br />
LT-Präsident Michael Neureiter<br />
(rechts) und Bgm. Christian<br />
Struber (links) gratulierten<br />
Bgm. a. D. Karl Loidl, hier<br />
mit Gattin Greti, zum 70.<br />
Geburtstag.<br />
70. Geburtstag. Loidl wurde<br />
1974 in die Gemeindevertretung<br />
gewählt und zugleich<br />
zum Vizebürgermeister<br />
gewählt. Von 1979 bis 1992<br />
füllte er das Amt aus, dann<br />
übergab er an Bgm. Ing.<br />
Christian Struber.<br />
Ein neuer Name leuchtet voraus<br />
Andreas Schwarzenberger<br />
(40) übernahm am 1. April<br />
2005 die Leitung von Philips<br />
Licht, der Nummer 1 am<br />
Lichtmarkt in Österreich. Vorgänger<br />
in der Funktion des<br />
Licht-Chefs war Johann Hatzenbichler,<br />
der<br />
nun die Verantwortung<br />
für das<br />
Management der<br />
Elektro(nik)altgeräte-Richtlinie<br />
bei Philips Licht in<br />
Deutschland,<br />
Österreich und der<br />
Schweiz inne hat.<br />
Schwarzenberger,<br />
ein gebürtige Tiroler,<br />
war über 13<br />
Jahre lang in der<br />
Gillette-Gruppe in<br />
verschiedenen leitendenVerkaufsund<br />
Marketingpositionen<br />
tätig. Unter anderem war der<br />
gelernte Kaufmann<br />
Geschäftsführer von Duracell<br />
in Österreich, Schweiz und<br />
Deutschland sowie Business<br />
Andreas<br />
Schwarzenberger<br />
Bgm. LAbg. Hans Stefan Hintner<br />
(links) mit dem rekordverdächtigenLangzeitmandatar<br />
Konrad Brüger.<br />
Rekord-Mandatar<br />
40 Jahre im<br />
Gemeinderat<br />
MÖDLING<br />
Vor 40 Jahren wurde Konrad<br />
Brüger zum ersten Mal in den<br />
Gemeinderat Mödlings<br />
gewählt. Seit damals ist er<br />
ohne Unterbrechung für die<br />
Stadt im Einsatz. „Wir sind<br />
sehr froh, auf die Erfahrung<br />
von Konrad Brüger weiterhin<br />
zählen zu können, denn er<br />
wird auch die kommenden<br />
fünf Jahre im Gemeinderat<br />
sein“, freute sich Mödlings<br />
Bürgermeister Hans Hintner<br />
über den unermüdlichen<br />
Mandatar, der mit seinen 40<br />
Jahren Kommunalpolitik<br />
zumindest niederösterreichweit<br />
rekordverdächtig ist.<br />
Andreas Schwarzenberger Chef von Philips Licht<br />
Unit Director für Zentraleuropa.<br />
Andreas Schwarzenberger ist<br />
Vater einer 14-jährigen Tochter<br />
und treibt in seiner Freizeit<br />
gerne Sportarten wie<br />
Laufen, Schifahren und Golf.<br />
Philips Licht ist<br />
nicht nur in Österreich<br />
Marktführer,<br />
sondern auch die<br />
globale Nummer 1<br />
am Beleuchtungsmarkt.<br />
Die Produkte<br />
kommen<br />
überall auf der Welt<br />
zum Einsatz: nicht<br />
nur überall im<br />
Haus, sondern auch<br />
in einer Vielzahl<br />
von professionellen<br />
Anwendungen,<br />
zum Beispiel in 30<br />
Prozent der<br />
Büroräume, 65 Prozent der<br />
bedeutendsten Flughäfen, 30<br />
Prozent der Krankenhäuser,<br />
35 Prozent der Fahrzeuge<br />
und 55 Prozent der großen<br />
Fußballstadien.<br />
Foto: Helga Schlechta<br />
Für Verdienste um<br />
Personalia & Ehrungen<br />
BRZ setzt auf strategische Partnerschaften<br />
Hauptziel kommunales E-Government<br />
WIEN<br />
Das neue Team an der Spitze<br />
der BRZ – Mag. Harald Neumann,<br />
seit 2003 technischer<br />
Geschäftsleiter,<br />
und<br />
Mag. HerbertWiesböck,<br />
der<br />
jüngst in<br />
die Geschäftsführung<br />
wechselte<br />
– hat sich<br />
für 2005<br />
klare Ziele gesetzt: Nämlich<br />
die noch stärke Forcierung<br />
der Kundenorientierung und<br />
den weiteren Ausbau des<br />
E-Governments.<br />
Neumann, der die Verantwortung<br />
für Technik, Vertrieb und<br />
Produktion trägt, hat sich<br />
zum Ziel gesetzt, die Kundenperformance<br />
und die Marktposition<br />
des Unternehmens<br />
weiter auszubauen: „Wir werden<br />
verstärkt auf Partner-<br />
die Republik<br />
Bundesauszeichnungen<br />
verliehen<br />
Mit Entschließung vom<br />
15. März 2005 hat Bundespräsident<br />
Dr. Heinz Fischer<br />
verliehen:<br />
Das Goldene Verdienstzeichen<br />
der Republik an<br />
Johann Dutzler, ehem.<br />
Vizebürgermeister der<br />
Marktgemeinde Kremsmünster/OÖ.<br />
Das Silberne Verdienstzeichen<br />
der Republik an Anna<br />
Miesenberger, ehem. Vizebürgermeisterin<br />
der<br />
Gemeinde Kematen an der<br />
Krems/OÖ und an Helmut<br />
Hackl, ehem. Vizebürgermeister<br />
der Gemeinde Hinterstoder/OÖ.<br />
Die Goldene Medaille für<br />
schaften setzen. Ein Schwerpunkt<br />
betrifft das kommunale<br />
E-Government. Systeme wie<br />
der ELAK gilt es vertikal auf<br />
Länder und<br />
Gemeinden<br />
auszuweiten.“<br />
Mag. Herbert<br />
Wiesböck, bisherGeschäftsbereichsleiter<br />
der BRZ<br />
GmbH, jetzt<br />
innerhalb der<br />
Harald Neumann Geschäfts- Herbert Wiesböck<br />
führung mit<br />
den kaufmännischen Agenden<br />
betraut, beschreibt seine<br />
Schwerpunkte folgendermaßen:<br />
„Das Bundesrechenzentrum<br />
richtet sich als IT-<br />
Dienstleister und E-Government-Partner<br />
der Verwaltung<br />
bei all seinen Aktivitäten nach<br />
den Interessen und dem Auftrag<br />
der Republik Österreich.<br />
Mein Einsatz gilt optimaler<br />
Dienstleistungsqualität und<br />
beste Preise.“<br />
Verdienste um die Republik<br />
an Heinrich Pernkopf<br />
und Rudolf Herzog, beide<br />
ehem. Gemeinderäte der<br />
Gemeinde Hinterstoder<br />
sowie an Engelbert Schmid,<br />
ehem. Gemeindevorstand<br />
der Gemeinde Feldkirchen<br />
bei Mattighofen/OÖ und an<br />
Johann Schöffl, ehem<br />
Gemeinderat der Gemeinde<br />
Ohlsdorf/OÖ.<br />
Mit Entschließung vom<br />
17. März 2005:<br />
Die Goldene Medaille für<br />
Verdienste um die Republik<br />
an Ing. Heinrich<br />
Sailer, ehem. Gemeindevorstand<br />
der Marktgemeinde<br />
Wilhering/OÖ.<br />
KOMMUNAL 77
So soll der neue „Zugang West“ des Klagenfurter Stadions aussehen.<br />
Neues aus dem Schul- und Sportstättenbau<br />
Das ÖISS informiert<br />
Die Themen der Mai-Ausgabe von „Schule & Sportstätte“ umfassen das Stadion Klagenfurt,<br />
Fachberatung für den SK Rapid Wien und den neuen Energiepass für Gebäude.<br />
Das Stadion Klagenfurt<br />
Im Auftrag der Stadt Klagenfurt hat das<br />
ÖISS die Ausschreibung und das Verfahren<br />
durchgeführt, sowie die Vergabekommission<br />
geleitet, die nach dem Bestbieterprinzip<br />
das EM-Stadion für 2008 ermittelt<br />
hat. Hochverdienter Sieger im Verfahren<br />
wurde der prominente Wiener Architekt<br />
Albert Wimmer gemeinsam mit Porr-<br />
Mayreder, deren Projekt einen<br />
ausgezeichneten und innovativen Beitrag<br />
zur internationalen Stadienszene geleistet<br />
hat.<br />
ÖISS-Fachberatung für den<br />
SK Rapid Wien<br />
Von der Stadt Wien beauftragt, konnte<br />
das ÖISS eine exakte Bestandsaufnahme<br />
des kritisierten Trainingsplatzes<br />
des SK Rapid Wien mittels<br />
unterschiedlicher Spielfeldprüfungen<br />
durchführen<br />
und durch eine Beratung<br />
vor Ort eine entscheidende<br />
Hilfestellung<br />
zur Verbesserung<br />
der Trainingsbedingungen<br />
des<br />
Mai-Schwerpunkte von Schul- und Sportstätte<br />
In der kommenden Ausgabe von „Schule & Sportstätte“ (erscheint<br />
am 25. Mai) berichten wir unter anderem über<br />
◆ Sportstätten in Tirol und die Eishockey WM<br />
◆ Energiepass für Gebäude<br />
populären Bundesligaklubs leisten. Auch<br />
anderen über den Winter genutzten und<br />
dadurch beeinträchtigten Naturrasenspielfeldern<br />
könnte eine zielgerechte<br />
Fachberatung durch die Experten des<br />
ÖISS nur gut tun.<br />
Energiepass für Gebäude<br />
Mit 01.01.2006 tritt die EU-Gebäuderichtlinie<br />
(EPBD) in Kraft, die tiefgreifende<br />
Auswirkungen auf Österreichs Bausektor<br />
erwarten lässt:<br />
Alle Gebäude – Neubau wie Bestand,<br />
öffentlich wie privat – müssen mittels<br />
Energieausweis ihre energetische Effizienz<br />
offen legen. Die Berechnung erfolgt<br />
mittels konzeptabhängigen Energiekennzahlen,<br />
die neben Gebäudehülle und -<br />
konfiguration auch die Nutzungsart und<br />
den Standort des Gebäudes berücksichtigen.<br />
Der errechnete Endenergiebedarf ist<br />
überdies abhängig von der gesamten<br />
Haustechnik – Heizung und Kühlung,<br />
Beleuchtung, Warmwasserbereitung<br />
und Lüftung. Mit dem Energieausweis<br />
werden die Gebäude nach ihrer<br />
Energieeffizienz klassifiziert und mit<br />
Hilfe eines Labels auch für Laien verständlich<br />
kategorisiert (vergleichbar<br />
mit der „Kühlschrankplakette“). In<br />
öffentlichen Bauten über 1000 m? ist<br />
der Energieausweis sichtbar anzubringen<br />
(z.B. im Foyer); bei privaten<br />
Gebäuden ist er bei Miet- und Kaufverträgen<br />
vorzulegen.<br />
Das ÖISS widmet diesem aktuellen<br />
Thema einen Arbeitsschwerpunkt und<br />
wird die Anforderungen der EPBD auch<br />
in der geplanten Richtlinie „Ökologische<br />
Kriterien im Schulbau“ berücksichtigen.<br />
Ebenfalls anlässlich der Einführung der<br />
EU-Gebäuderichtlinie fand im Messe Center<br />
Wien der Kongress „Ausgezeichnete<br />
Gebäude“ statt. Vorträge und Diskussionen<br />
lieferten einen Überblick über nationale<br />
und internationale Erfahrungen und<br />
den Status Quo der Umsetzung.<br />
Lesen Sie mehr über den Kongress und<br />
die Projekte des ÖISS in der nächsten<br />
Ausgabe von „Schule & Sportstätte“.<br />
Bild: Atelier Wimmer
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