Gutachten
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Verflechtungen zwischen den betreffenden Kommunen hin. Gemäß der in Ka-<br />
pitel 2.1 skizzierten Transaktionskostentheorie stellen interkommunale Koope-<br />
rationen im Vergleich mit einer sachgerechten – d.h. die infrastrukturellen Vo-<br />
raussetzungen berücksichtigenden – Gebietsneugliederung lediglich eine<br />
„suboptimale Lösung“ dar 46 . Aus diesem Grund können intensive Kooperatio-<br />
nen als Indiz dafür herangezogen werden, wie eine Neuabgrenzung der Kom-<br />
munen aus infrastruktureller Sicht sinnvollerweise aussehen sollte.<br />
2.3.2 Zieldimension: Kommunale Leistungsfähigkeit<br />
Die Leistungsfähigkeit einer Kommune entspricht ihrer finanziellen Fähigkeit,<br />
die an sie gestellten Aufgaben im Sinne der kommunalen Selbstverwaltung ei-<br />
genständig und selbstverantwortlich zu erfüllen und darüber hinausgehende,<br />
freiwillige Aufgaben zu übernehmen. 47 Die Beurteilung der kommunalen Leis-<br />
tungsfähigkeit erfolgt über eine Betrachtung ihrer Einnahmen und Ausgaben.<br />
Die für diese Betrachtung gewählten Analysekriterien und Indikatoren sind Ta-<br />
belle 4 zu entnehmen.<br />
Als Gradmesser der Leistungsfähigkeit einer Gemeinde dient die kommunale<br />
Verwaltungskraft. Sie bezeichnet einen Verwaltungsapparat, der eine „rechts-<br />
staatliche, zweckmäßige und hinreichend spezialisierte Verwaltung sicher-<br />
stellt.“ 48 Zweckmäßigkeit ist nur gegeben, wenn gemäß den Korrespondenz-<br />
prinzipien eine Kongruenz von Verwaltungs- und Lebensräumen vorherrscht<br />
und externe Effekte in Bezug auf die öffentliche Verwaltung nach Möglichkeit<br />
internalisiert werden. Eine hinreichende Spezialisierung der Verwaltung kann<br />
nur erreicht werden, wenn der Nutzerkreis entsprechend groß ist. Dies ermög-<br />
licht zudem eine der Aufgabe angemessene Zweckmäßigkeit.<br />
Die Neuabgrenzung der Verbandsgemeinden und verbandsfreien Gemeinden<br />
sollte so erfolgen, dass bestehende räumliche Disparitäten möglichst bereits<br />
durch den Gebietszuschnitt egalisiert werden und ein zusätzlicher Ausgleich<br />
46 Vgl. hierzu auch TARKAN, B. (2009): Die kommunale Gebietsreform der Landkreise in Rheinland-<br />
Pfalz. Eine finanzwirtschaftliche Analyse der ökonomischen und fiskalischen Effekte. Köln. S.<br />
137ff.<br />
47 Vgl. INNENMINISTERIUM MECKLENBURG VORPOMMERN (2010): Kommunaler Finanzausgleich.<br />
Online unter: <br />
(Abruf: 16.11.2010).<br />
48 Vgl. FRECH, S./WEBER, R.: Handbuch Kommunalpolitik. a.a.O., S. 124.<br />
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