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ativen Indikatoren sind weitgehend der Bürgernähe zugeordnet, einzige Aus-<br />

nahme bildet hier die Anzahl der Ortsgemeinden, die hauptsächlich den Ver-<br />

waltungsaufwand beeinflusst. Auch im Falle der Einwohnerzahl und der Bevöl-<br />

kerungsentwicklung gibt es Überschneidungen, da diese Indikatoren sowohl<br />

Einfluss auf das Analysekriterium „Bürgernähe“ (in kleineren Einheiten kann<br />

von einer größeren Nähe und Beteiligung ausgegangen werden) als auch auf<br />

das Analysekriterium „Demographische Entwicklung“ und damit auch auf die<br />

Verwaltungskraft im Sinne einwohnerbasierter Einnahmen und Ausgaben ha-<br />

ben.<br />

Die Untersuchung von Fusionsvarianten orientiert sich im Wesentlichen an<br />

zwei Zieldimensionen – der Kommunalen Leistungsfähigkeit und der Bürger-<br />

nähe –, hinter denen Wirkungshypothesen bezüglich der beschriebenen Vor-<br />

oder Nachteile einer gemeindlichen Neugliederung bestehen. Sie werden im<br />

folgenden Kapitel operationalisiert und mit Hilfe unterschiedlicher Indikatoren<br />

messbar gemacht.<br />

2.3.1 Zieldimension: Bürgernähe<br />

Bürgernähe, die durch „räumliche Nähe und geringe soziale Distanz“ 40 erreicht<br />

und auch als „Leitziel einer kundenorientierten Verwaltung“ 41 bezeichnet wird,<br />

stellt sich ein, wenn die Verwaltung für die Bürger problemorientiert handelt<br />

und sich als Dienstleistungseinrichtung versteht. Vor dem Hintergrund der Ge-<br />

bietsreform besteht eine hohe Bürgernähe im engeren Sinne 42 dann, wenn die<br />

Gemeindeverwaltung gut erreichbar und flexibel verfügbar ist. Dies setzt oft-<br />

mals auch eine hohe räumliche Verflechtung im Sinne einer starken strukturel-<br />

len Verbindung und räumlicher Nähe zweier Fusionspartner zueinander vo-<br />

raus. Sie ermöglicht im Sinne der Korrespondenzprinzipien die Äquivalenz von<br />

Nutzern und Kostenträgern, die Konnexität von Entscheidern und Kostenträ-<br />

gern sowie die Kongruenz von Entscheidern und Nutzern bei höchstmöglicher<br />

Subsidarität und kann somit zu einer verbesserten Präferenzgerechtigkeit und<br />

damit einer Steigerung der Wirtschaftlichkeit beitragen, was gemeinhin als<br />

40 JAUCH, D. (1975): Auswirkungen der Verwaltungsreform in ländlichen Gemeinden. In:<br />

Böckenhoff, E. (Hrsg.): Hohenheimer Arbeiten, S. 61.<br />

41 HOHN, S. (2007): Public Marketing: Marketing-Management für den öffentlichen Sektor, S. 51.<br />

42 Davon zu unterscheiden wäre eine weiter gefasste Definition von Bürgernähe, die weniger auf die<br />

Erreichbarkeit in räumlicher Hinsicht abzielt, sondern Aspekte der Serviceangebote an die Bürger<br />

stärker berücksichtigt und damit gewandelten Ansprüchen Rechnung trägt.<br />

44

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