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Gutachten

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Jugendliche 33 werden in der Gesamtsumme Einsparungen möglich sein, die<br />

Pro-Kopf-Ausgaben werden jedoch aufgrund eines stärkeren interkommunalen<br />

Wettbewerbs, gestiegener Anforderungen und geringerer Auslastungen weiter<br />

zunehmen, wenn keine neuen, flexiblen und günstigeren Möglichkeiten gefun-<br />

den werden. 34<br />

2.2.3 Fiskalische Indikatoren<br />

Die kommunale Finanzkraft spiegelt die Möglichkeit der Kommune wider, die<br />

an sie gestellten Aufgaben zu bewältigen. Sie ist Resultat der örtlich verfügba-<br />

ren Finanzierungsmittel. 35 Dem ist ein Finanzbedarf, resultierend aus den<br />

kommunalen Ausgaben, gegenüberzustellen, um die generelle Finanzausstat-<br />

tung der Kommune und damit deren Finanzierungsspielraum für die Aufga-<br />

benerledigung bewerten zu können.<br />

Es ist im Einzelnen zu prüfen, in welchem Umfang die Finanzkraft durch Maß-<br />

nahmen der Kommunalreform, vor allem der Fusion, gestärkt und damit der<br />

langfristig gesicherte Haushaltsausgleich gewährleistet werden kann. 36 Für die<br />

Möglichkeiten und Sinnhaftigkeit einer Fusion sind ferner die Haushaltsstruktur<br />

der betroffenen Gemeinden hinsichtlich Schulden 37 , Umlagesatz und Steuer-<br />

kraft zu vergleichen, um Hemmnisse einer Fusion und Synergiepotenziale er-<br />

kennen zu können. Bei der Schaffung größerer Gebietskörperschaften kann<br />

durch einen passenden Zuschnitt ein besserer Ausgleich fiskalischer Disparitä-<br />

ten 38 im Raum und damit die Internalisierung externer Effekte erreicht werden.<br />

33 Verbandsgemeinden sind i.d.R. Träger der Grundschulen und einiger RealschulenPlus. Sie sind<br />

auch für die Förderung von Sport- und Freizeiteinrichtungen zuständig.<br />

34 Vgl. BOETTCHER, F./BRAND, S.: Die rheinland-pfälzischen Kommunalstrukturen: Ausgangslage,<br />

Entwicklungen und Herausforderungen. a.a.O.<br />

35 Eine überdurchschnittlich hohe Finanz- und Wirtschaftskraft ist gem. § 2 Abs. 3 KVR 1 ein Ausnahmegrund<br />

für das Fortbestehen einer fusionsbedrohten Kommune, wenn die wirtschaftliche Erledigung<br />

aller Aufgaben damit langfristig garantiert werden kann. Siehe Erstes Landesgesetz zur<br />

Kommunal- und Verwaltungsreform (KomVwRGrG).<br />

36 Aus finanzwirtschaftlicher Sicht muss eine Fusion zu einer erhöhten Finanzkraft führen, um den<br />

Aufwand dieser Maßnahme ökonomisch zu rechtfertigen.<br />

37 Das Vorhandensein von Verbindlichkeiten in einer Kommune kann für die Fusion mit einer finanziell<br />

besser gestellten Kommune ein wesentliches Hindernis darstellen, da die neuabgegrenzte<br />

Körperschaft die Rechtsnachfolge der ursprünglichen Kommunen antritt und die Schulden übernimmt.<br />

Das Land unterstützt daher den Fusionsprozess mit finanziellen Anreizen (sog. Hochzeitsprämie),<br />

um den finanzielle Nachteile zu kompensieren. Es bleibt zu prüfen, ob eine nachhaltige<br />

Haushaltskonsolidierung durch die erhöhte Wirtschaftlichkeit der Kommune erreicht werden kann.<br />

38 Der Begriff der Disparitäten umfasst in diesem Zusammenhang sowohl die Einnahmen- wie Ausgabenseite<br />

im absoluten Niveau und dessen Schwankung im konjunkturellen Verlauf.<br />

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