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Gutachten

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onskraft einer Gemeinde – und mit ihr auch die Intensität der politischen<br />

Partizipation – negativ mit der Gemeindegröße korrespondiert.<br />

• Präferenzbedienung: Neben der Enthüllung der örtlichen Präferenzen<br />

sind auch die Möglichkeiten ihrer Bedienung für die Frage der Präfe-<br />

renzgerechtigkeit – und mithin für die Wirtschaftlichkeit der kommunalen<br />

Leistungserbringung – von zentraler Bedeutung. Die Präferenzen der<br />

Bürger für öffentliche Dienstleistungen weisen häufig regionale Unter-<br />

schiede auf. Diese kommen im Falle großer Gemeinden nicht im glei-<br />

chen Maße zum Zuge wie in kleinteiligen Gebietsstrukturen. Entspre-<br />

chend ist damit zu rechnen, dass sich die Möglichkeiten einer adäqua-<br />

ten Präferenzbedienung mit steigender Gemeindegröße verschlech-<br />

tern. 20<br />

2.1.1.2 Gebietszuschnitt und administrative Effektivität<br />

Der Einfluss der kommunalen Gebietsstrukturen beschränkt sich jedoch nicht<br />

auf die Effizienz des administrativen Handelns. Die räumliche Aufteilung wirkt<br />

sich darüber hinaus auch auf die Effektivität der Gebietskörperschaften aus. In<br />

diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob die gebildeten Einheiten in<br />

der Lage sind, die an sie gerichteten Aufgaben zu erfüllen – mithin: die ortsan-<br />

sässigen Bürger und Unternehmen mit den erforderlichen Infrastrukturangebo-<br />

ten zu versorgen – oder ob der räumliche Zuschnitt einer effektiven Leistungs-<br />

erbringung im Wege steht.<br />

Auch das Effektivitätskriterium lässt sich in zwei Teilaspekte untergliedern.<br />

Hierbei handelt es sich um die gebietsstrukturelle Berücksichtigung der räumli-<br />

chen Funktionalverflechtungen einerseits und der sozioökonomischen und<br />

demografischen Leistungs- sowie Entwicklungsfähigkeit der Gebietskörper-<br />

schaften andererseits. Je nach Gebietszuschnitt können sich hieraus sehr un-<br />

terschiedliche Konsequenzen für die Handlungsfähigkeit der administrativen<br />

Einheiten ergeben.<br />

Eine optimale infrastrukturelle Versorgung der lokalen Wirtschaft und Bevölke-<br />

rung setzt die Kongruenz von Verwaltungs- und Funktionalraum (z. B. Ar-<br />

20 Dies gilt allerdings ausschließlich für die politischen, nicht aber für die technisch-organisatorischen<br />

Möglichkeiten einer Präferenzbedienung, die in Anbetracht „unendlicher Bedürfnisse und begrenzter<br />

Ressourcen“ nicht alle gleichermaßen berücksichtigt werden können und daher per<br />

Mehrheitsregel ausgewählt werden.<br />

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