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Deutscher Bundestag - 17. Wahlperiode -22- Drucksache 17/11705<br />
tens der Bundesregierung und auch der Marktakteure<br />
hinsichtlich der mit dem Ausbau der Offshore-<br />
Windanlagen und ihrer Netzanbindung verbundenen<br />
Risiken gegeben. Die aufgelaufenen Verzögerungen<br />
und damit auch verbundene Regressansprüche hätten<br />
zu einer erheblichen Verunsicherung von Investoren<br />
beigetragen. Zweifel bestünden gegenwärtig vor<br />
allem hinsichtlich der Frage, ob Netzanschlussverpflichtete<br />
in der Lage sein würden, künftig ihren Verpflichtungen<br />
nachzukommen. Eine staatliche Beteiligung<br />
an dem Projekt Netzanbindung wäre durchaus<br />
sinnvoll. Dies würde es ermöglichen, die Haftungsrisiken<br />
auf der einen Seite zu vermindern und verbliebene<br />
Haftungsrisiken nicht auf die Kunden abzuwälzen,<br />
sondern anders zu behandeln. Es sei schließlich<br />
auch eine staatliche Aufgabe im Rahmen der Daseinsvorsorge<br />
hier für verlässliche Rahmenbedingungen zu<br />
sorgen. Insofern sei auch der Bundeshaushalt dafür<br />
zuständig, wenn es darum gehe, Haftungen in diesem<br />
Bereich mitzutragen. Angesichts der im vergangenen<br />
Winter zutage getretenen Probleme sei es richtig, den<br />
Versuch zu unternehmen, durch eine Kontrahierung<br />
von Reservekapazitäten die Versorgungssicherheit zu<br />
erhöhen. Allerdings sei hier im Verfahren mehr<br />
Transparenz wünschenswert. Auch müssten nun sehr<br />
bald Gespräche darüber aufgenommen werden, wie<br />
das Marktdesign der Zukunft aussehen sollte.<br />
Die Fraktion DIE LINKE. kritisierte die Fixierung<br />
auf die Offshore-Windanlagen. Dies erzeuge viermal<br />
höhe Kosten als der Bau von Windanlagen im Süden<br />
der Republik. Es gehe nicht an, diese Kosten dann auf<br />
die Verbraucher umzulegen und diese auch in die<br />
Haftung zu nehmen. Im übrigen seien in diesem Bereich<br />
viele Probleme noch überhaupt nicht gelöst,<br />
etwa wenn man an die Umspannwerkschiffe von Siemens<br />
denke. Auch die Offshore-Anbindung sei technisch<br />
keineswegs unproblematisch. Ein verbindlicher<br />
Offshorenetzentwicklungsplan sei wesentlich sinnvoller<br />
als ein individueller Anbindungsanspruch. Für den<br />
Entschädigungsanspruch sollte erst von einer Betriebsbereitschaft<br />
ausgegangen werden, wenn das<br />
Fundament der Offshore-Anlage errichtet sei und ein<br />
Umspannwerk kurzfristig errichtet werden könne.<br />
Auch die rückwirkende Einbeziehung von bereits<br />
erteilten Netzanschlusszusagen sei unakzeptabel. Die<br />
Engpässe in der Elektrizitätsversorgung seien bewusst<br />
dramatisiert worden. Die Lage sei nach Aussage der<br />
Übertragungsnetzbetreiber im vergangenen Winter<br />
durchgängig beherrschbar gewesen. Übereilte Schritte<br />
seien daher nicht erforderlich. Der Aufbau einer<br />
strategischen Reserve sei viel kostengünstiger.<br />
elektronische Vorab-Fassung*<br />
Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN äußert,<br />
die vorgelegte Regelung zu den Offshore- Windanlagen<br />
sei nicht als energiewirtschaftliche Errungen-<br />
schaft anzusehen, sondern stelle letztlich nur eine<br />
Notreparatur für Versagen in der Vergangenheit dar.<br />
Die Probleme seien seit Jahren bekannt gewesen. Jetzt<br />
reagiere die Koalition mit einer Haftungsregelung, die<br />
in die falsche Richtung gehe, weil damit völlig einseitig<br />
die privaten Verbraucher belastet würden. So werde<br />
die Akzeptanz der Energiewende gefährdet. Es<br />
wäre viel sinnvoller gewesen, die Chance zu nutzen,<br />
den Einstieg in eine deutsche Netz-AG zu finden und<br />
über die KfW das Risiko zu übernehmen, da später<br />
über Netznutzungsentgelte eine Refinanzierung möglich<br />
gewesen wäre. Der wichtigste zentrale Netzbetreiber<br />
habe keine Zertifizierung und handele damit<br />
gegenwärtig auf einer ordnungswidrigen Basis. Die<br />
vorgesehene Kraftwerkszwangsbetriebsregelung<br />
widerspreche ihrer Vorstellung von einer marktwirtschaftlichen<br />
Energiewirtschaft. Eine solche Regelung<br />
wäre allenfalls für einen Zeitraum von max. zwei<br />
Jahren nachvollziehbar gewesen. Viel wichtiger wäre<br />
es endlich in eine Debatte über Kapazitätsmärkte<br />
einzusteigen.<br />
Der Ausschuss für Wirtschaft und Technologie beschloss<br />
mit den Stimmen der Fraktionen der<br />
CDU/CSU und FDP gegen die Stimmen der Fraktionen<br />
DIE LINKE. und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN<br />
bei Stimmenthaltung der Fraktion der SPD die Annahme<br />
des Änderungsantrags der Fraktionen der<br />
CDU/CSU und FDP auf Ausschussdrucksache<br />
17(9)1044.<br />
Der Ausschuss für Wirtschaft und Technologie<br />
beschloss mit den Stimmen der Fraktionen der<br />
CDU/CSU und FDP gegen die Stimmen der Fraktionen<br />
SPD, DIE LINKE. und BÜNDNIS 90/DIE<br />
GRÜNEN, dem Deutschen Bundestag die Annahme<br />
des Gesetzentwurfs auf Drucksache 17/10754,<br />
17/11269 in der Fassung der Beschlussempfehlung zu<br />
empfehlen.<br />
Der Ausschuss für Wirtschaft und Technologie beschloss<br />
mit den Stimmen der Fraktionen der<br />
CDU/CSU und FDP gegen die Stimmen der Fraktionen<br />
der SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei<br />
Stimmenthaltung der Fraktion DIE LINKE. die Ablehnung<br />
des Entschließungsantrags der Fraktion der<br />
SPD auf Ausschussdrucksache 17(9)1045(neu).<br />
Der Ausschuss für Wirtschaft und Technologie beschloss<br />
mit den Stimmen der Fraktionen der<br />
CDU/CSU und FDP gegen die Stimmen der Fraktionen<br />
SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei<br />
Stimmenthaltung der Fraktion DIE LINKE. die Ablehnung<br />
des Entschließungsantrags der Fraktion<br />
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf Ausschussdrucksache<br />
17(9)1046.<br />
* Wird nach Vorliegen der lektorierten Druckfassung durch diese ersetzt.