steuern_recht_5_2012 - PwC Blogs
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Quellenstaats. Für Schachtelbeteiligungen (bei einer Beteiligung<br />
von mindestens zehn Prozent) beträgt die Quellensteuer<br />
fünf, bei niederländischen Pensionsfonds zehn und 15 Prozent<br />
in allen anderen Fällen. Der Dividendenregelung unterfallen<br />
auch Ausschüttungen aus einem deutschen Investmentvermögen.<br />
Zinsen und Lizenzen (Artikel 11 und 12): Das Besteuerungs<strong>recht</strong><br />
hat grundsätzlich der Empfängerstaat. Mit anderen<br />
Worten: Quellensteuer wird nicht abgezogen, wenn die entsprechende<br />
Zahlung Fremdvergleichsgrundsätzen entspricht.<br />
Dividenden und Zinsen, die auf Rechten oder Forderungen mit<br />
Gewinnbeteiligung beruhen und die bei der Gewinnermittlung<br />
des Schuldners abzugsfähig sind, können jedoch insgesamt<br />
nach dem Recht des Quellenstaats besteuert werden. Wandelanleihen<br />
sind davon ausgenommen.<br />
Veräußerungsgewinne (Artikel 13): Hier wird neben der<br />
Veräußerung von unbeweglichem und beweglichem Vermögen<br />
auch die Veräußerung von Aktien einer Gesellschaft oder von<br />
vergleichbaren Anteilen geregelt. Letzteres meint bestimmte<br />
Grundstücksgesellschaften, deren Aktivvermögen zu mehr als<br />
75 Prozent aus Immobilien besteht: Das Besteuerungs<strong>recht</strong><br />
wird hier nur dann dem Belegenheitsstaat der Immobilie zugewiesen,<br />
wenn dem Veräußerer mindestens 50 Prozent der<br />
Anteile gehörten und die Gewinne nicht im Rahmen der<br />
Umstrukturierung eines Unternehmens erzielt wurden.<br />
Unselbstständige Tätigkeit (Artikel 14): Die sogenannte<br />
183-Tage-Regelung wird nicht nach dem Kalenderjahr,<br />
sondern zeitraumbezogen über zwölf Monate bestimmt.<br />
Vermeidung der Doppelbesteuerung (Artikel 22):<br />
Dieser Teil des Abkommens sieht unter bestimmten Fallkonstellationen<br />
sogenannte Switch-over-Klauseln vor. In solchen<br />
Fällen wird nicht die Freistellungsmethode angewandt, sondern<br />
auf das Anrechnungsverfahren zurückgegriffen.<br />
Missbrauchsklausel (Artikel 23): Kommt es infolge einer<br />
nationalen Missbrauchsregelung zur Doppelbesteuerung, soll<br />
ein Verständigungsverfahren zur Beseitigung der Mehrfachbesteuerung<br />
führen.<br />
Gleichbehandlung (Artikel 24): Diese Diskriminierungsvorschrift<br />
erlaubt es den beiden Staaten, ihre Gruppenbesteuerung<br />
(Organschaft) auf in dem jeweiligen Staat ansässige<br />
Personen oder dort belegene Betriebsstätten zu beschränken.<br />
Aus Sicht Deutschlands steht dies in Widerspruch zum Urteil<br />
des Bundesfinanzhofs vom 9. Februar 2011 (I R 54, 55/10) zur<br />
grenzüberschreitenden gewerbesteuerlichen Organschaft.<br />
(MH)<br />
Steuern A bis Z<br />
New tax treaty between Germany and the<br />
Netherlands signed<br />
A new tax treaty between Germany and the Netherlands<br />
was signed on April 12, <strong>2012</strong>. It will replace the present<br />
bilateral agreement from 1959 and largely comply with<br />
OECD-model treaty standards, although there are some<br />
deviations. It comes into force as of January 1, 2014.<br />
Most likely, cross-border commuters from the Netherlands<br />
will benefit and also cross border investment<br />
should improve. Some of the highlights of the new<br />
treaty:<br />
Partnerships and similar transparent vehicles would not<br />
be protected as only its partners are considered as<br />
“persons” within the meaning of the treaty. Offshore<br />
activities might be regarded as a permanent<br />
establishment if the operation is carried out for a minimum<br />
of 30 days within a period of 12 months. Withholding<br />
tax on dividends is 15 per cent, a rate of five per<br />
cent applies on qualified holdings of at least 10 per cent<br />
and distributions from certain Dutch pension funds are<br />
subject to 10 per cent withholding. There is no tax withholding<br />
on interest and royalties and such income is<br />
taxed in the country of the recipient, providing the<br />
remuneration is at arm’s length. Taxation is not limited<br />
regarding the income from rights and shares in a<br />
company’s profits being tax-deductible for the payer<br />
(i.e. profit-participating rights, silent partner shares and<br />
profit-sharing bonds), with the exception of convertible<br />
bonds. Gains from the sale of shares in certain real estate<br />
companies (i.e. whose own real estate is more than<br />
75 per cent of its total assets) are taxed in the country<br />
where the real estate is located, provided the seller owns<br />
at least 50 per cent of the shares in that company. In<br />
addition to the general rule that income from employment<br />
be taxed in the country of employment, such income<br />
may be taxed in the country of residence if, i.e., the<br />
presence of the employee in the country of employment<br />
does not exceed 183 days over a period of 12 months<br />
(the old treaty strictly referred to the calendar year as a<br />
basis). In case of double taxation as a result of local antiabuse<br />
provisions, the additional tax should be eliminated<br />
by way of mutual consultation procedures. Under bilateral<br />
non-discrimination rules both states may restrict a<br />
tax grouping locally (this, by the way, is in contrast to a<br />
recent Supreme Tax Court decision permitting a trade<br />
tax grouping with a foreign parent). (MH)<br />
Fundstelle<br />
Abkommen vom 12. April <strong>2012</strong> zwischen der Bundesrepublik<br />
Deutschland und dem Königreich der Niederlande zur Vermeidung<br />
der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerverkürzung<br />
auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen<br />
<strong>steuern</strong>+<strong>recht</strong> April/Mai <strong>2012</strong> 17