steuern+recht - PwC Blogs

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Steuern A bis Z Umsatzsteuer: Zinssubventionen zur Förderung des Absatzes in der Automobilindustrie Wie sind Zinssubventionen in der Automobilindustrie umsatzsteuerlich zu behandeln? – Zu dieser Frage bezog das Bundesfinanzministerium mit dem Schreiben vom 28. September 2011 Stellung. Der folgende Beitrag informiert Sie über die aktuelle Stellungnahme. Sachverhalt Zinssubventionen im Bereich der Kundenfinanzierung Im Rahmen der Förderung des Absatzes in der Automobilindustrie beteiligen sich Autohändler an den Darlehen, welche die Kunden zur Finanzierung ihres Fahrzeugs bei Autobanken aufnehmen. Der Vorteil für den Kunden: Die Autobank – in der Regel eine Tochtergesellschaft des Herstellers – bietet Zinskonditionen an, die deutlich unter dem allgemeinen Marktniveau liegen. Aufgrund der seitens der Fahrzeughersteller vorgegebenen Rahmenvereinbarungen haben sich die Fahrzeughändler regelmäßig an dem für den Fahrzeugkäufer vergünstigten Zinssatz durch Zahlungen an die Autobank zu beteiligen (Händleranteil). Zinssubventionen im Bereich der Händlerfinanzierung Bei der Händlerfinanzierung subventionieren die Vertriebsgesellschaften der Autohersteller Darlehen der Autobanken an die Händler. Denn die Vertriebsgesellschaften sind daran interessiert, dass die Händler jederzeit genügend unterschiedliche Modelle zur Besichtigung durch interessierte Kunden vorhalten. Die Fahrzeuge, welche die Vertriebsgesellschaften den Händlern liefern (etwa Vorführ- und Dienstwagen oder Warenbestand), werden meist im Interesse des Konzerns von der Autobank finanziert – sprich: Zwischen der Bank und dem Händler wird ein Darlehensverhältnis begründet. Die Vertriebsgesellschaften ihrerseits beteiligen sich regelmäßig an den entstehenden Darlehenszinsen. 22 <strong>PwC</strong> In diesem Beitrag erfahren Sie … • … warum Zinssubventionen des Fahrzeughändlers im Bereich der Kundenfinanzierung an die finanzierende Bank ein Entgelt für eine steuerpflichtige Leistung eigener Art der Bank sind. • … welche Übergangsfristen für die Anwendung dieser Grundsätze gelten. • … ob sich positive Effekte durch die Anwendung dieser Grundsätze für die finanzierende Bank erzielen lassen. Stellungnahme des Bundesfinanzministeriums Nach dem Schreiben des Bundesfinanzministeriums (BMF) gelten die Zahlungen der Händler an die Bank im Rahmen der Kundenfinanzierung als Entgelt für eine Leistung eigener Art der Bank an den Händler, die in einer Absatzförderung besteht. Es handelt sich bei der Zahlung also nicht um ein Entgelt von dritter Seite. Die Leistungen der Bank an den Händler sind mangels Steuerbefreiung steuerpflichtig. Diese Regelung gilt analog auch für die Händlerfinanzierung durch die Vertriebsgesellschaften. Die Leistung der Autobank an die Vertriebsgesellschaft besteht in einer Absatzförderung über das Händlernetz. Auch hier liegt bei der Zahlung der Vertriebsgesellschaft ein Entgelt für eine steuerpflichtige Leistung eigener Art der Autobank an die Vertriebsgesellschaft vor. Ein Entgelt von dritter Seite ist also ausgeschlossen. Die genannten Grundsätze gelten sinngemäß auch in den Fällen der Hersteller- oder Händlerbeteiligung durch Verkaufsagenten und bei Zahlungen der Händler an Leasinggesellschaften zur Subventionierung der Leasingraten. Die Grundsätze sind in allen offenen Fällen anzuwenden. In beiden Fällen wird es jedoch nicht beanstandet, wenn für Umsätze, die vor dem 1. Januar 2012 getätigt werden, die Zahlungen der Händler respektive Vertriebsgesellschaften an die finanzierende Bank noch als Entgelt von dritter Seite behandelt werden. Ebenso wird für Umsätze, die vor dem 1. Januar 2012 getätigt werden, nicht beanstandet, wenn einvernehmlich die soeben beschriebene Leistung eigener Art (Absatzförderung) nicht der Besteuerung unterworfen wird, weil ein korrespondierender Vorsteuerabzug beim Zahlenden besteht. Im Zweifelsfall muss der leistende Unternehmer das Einvernehmen nachweisen. Beratungshinweis Für die Autohändler und Vertriebsgesellschaften als Leistungsempfänger der Absatzförderungsleistungen der Autobanken ist die Regelung des BMF grundsätzlich kostenneutral, da sie aus den Leistungen zum Vorsteuerabzug berechtigt sind. Seitens der Autobanken erhöhen sich demgegenüber die steuerpflichtigen Ausgangsleistungen durch die Absatzförderungsleistungen an die Händler und Vertriebsgesellschaften. Hieraus ergeben sich gegebenenfalls positive Effekte für den Vorsteuerabzug aus Kosten, die mit der Absatzförderung in unmittelbarem Zusammenhang stehen (etwa Werbemittel), sowie aus Allgemeinkosten durch Erhöhung des steuerpflichtigen Anteils des Umsatzschlüssels. Gegebenenfalls ließe sich somit durch die rückwirkende Anwendung der Grundsätze für noch offene Veranlagungszeiträume eine günstigere Vorsteuerquote für die
Autobanken erzielen. Hierbei sind jedoch administrativer Aufwand durch erforderliche Rechnungskorrekturen und Nachzahlungszinsen nach § 233 a Abgabenordnung auf die rückwirkend als steuerpflichtig behandelten Leistungen für Veranlagungszeiträume für die der Zinslauf bereits begonnen hat (derzeit für das Jahr 2009) den positiven Vorsteuereffekten gegenüberzustellen. Davon Betroffene sind daher gut beraten, unter Berücksichtigung sämtlicher Kostenfaktoren zu überprüfen, welche umsatzsteuerliche Behandlung im Rahmen der Übergangsregelung im Einzelfall für sie vorteilhafter ist. Sie haben Fragen oder möchten beraten werden? – Rufen Sie bitte Ihre Ansprechpartner an oder schicken ihnen einfach eine E-Mail. Mónica Azcárate Tel.: +49 69 9585-6111 monica.azcarate@de.pwc.com Michael Häring Tel.: +49 69 9585-1244 michael.haering@de.pwc.com Serap Komac Tel.: +49 69 9585-1143 serap.komac@de.pwc.com Fundstelle BMF, Schreiben vom 28. September 2011 (IV D 2 – S 7100/09/10003, http://www.bundesfinanzministerium.de/ DE/BMF__Startseite/Aktuelles/BMF__Schreiben/ Veroffentlichungen__zu__Steuerarten/umsatzsteuer/045__a,t emplateId=raw,property=publicationFile.pdf) Steuern A bis Z Retail financing compensation payments within the motor trade subject to VAT The finance ministry has decreed that payments to compensate retail financing subsidies in the motor trade should be subject to VAT as market support services. It is customary in the motor trade to offer retail customers instalment payment terms at a very low rate of interest, or sometimes even interest-free. The customer buys the car from the dealer and the finance is provided by a captive bank belonging to the manufacturer. The interest subsidy (the difference between the agreed charge in the instalment payments and the current market rate) is split between manufacturer and dealer in a manner set out in the dealer’s franchise but of no concern to the customer. Manufacturer and dealer pay their respective shares to the bank. The finance ministry has declared that the payments are to be regarded as being for market support services, and are therefore to be subject to standard rate VAT. As it stands, the decree is to have immediate effect. However, no objection will be taken to continued treatment of the interest subsidies as VAT-free payments by third parties for financial services up to December 31, 2011, provided all parties involved take the same approach. (MH) Personelle Verflechtung bei der Betriebsaufspaltung:Einstimmigkeitsprinzip und Mehrheitsbeteiligung Unter welchen Voraussetzungen kann das Einstimmigkeitsprinzip wirksam vertraglich außer Kraft gesetzt (abbedungen) werden, um eine Betriebsaufspaltung zu begründen? – Diese Frage beantwortete der Bundesfinanzhof in seinem Urteil vom 15. Juni 2011. Wie das Gericht entschied und wie es seine Entscheidung begründete, fasst der folgende Beitrag für Sie zusammen. In diesem Beitrag erfahren Sie … • … welcher konkrete Fall dem Urteil zugrunde lag. • … warum der Bundesfinanzhof das Vorliegen einer personellen Verflechtung verneint. • … was das Urteil im Kontext der ständigen Rechtsprechung bedeutet. <strong>steuern+recht</strong> November 23
Seite 1 und 2: Aktuelle Nachrichten für Expertinn
Seite 3 und 4: Editorial Prof. Dr. Dieter Endres,
Seite 5 und 6: Einkünften aus nicht selbstständi
Seite 7 und 8: unter Dach und Fach: Die elektronis
Seite 9 und 10: Im Gespräch mit Stefan Kaufmann un
Seite 11 und 12: Steuern A bis Z Beteiligungserträg
Seite 13 und 14: Einziger persönlich haftender Gese
Seite 15 und 16: Frankreich: Finanzberichtigungsgese
Seite 17 und 18: Zudem waren zeitliche Vorgaben, unt
Seite 19 und 20: Obgleich sie selbst noch recht jung
Seite 21: Curtailment of loss relief in case
Seite 25 und 26: Rental of property not to qualify a
Seite 27 und 28: sind der Umfang der Geschäfte, das
Seite 29 und 30: der Mietzins sowie die Dauer und di
Seite 31 und 32: Länder Länderreport Frankreich Ko
Seite 33 und 34: einzureichen und damit bereits vor
Seite 35 und 36: Impressum Herausgeber Pricewaterhou

steuern+recht - PwC Blogs

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?