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Zeitschrift Heft 11/07

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<strong>Zeitschrift</strong><br />

Schriftleitung: Prof. Dr. Bachmaier, Dr. Ing. Friedrich,<br />

Dipl. Ing. Schulze, Dipl. Volksw. Mollenkotten<br />

<strong>Heft</strong> <strong>11</strong>/<strong>07</strong><br />

Aus dem Inhalt Seite<br />

Wasserwirtschaft wehrt sich gegen Wassersteuer 695<br />

Erneuerung des Fernwärmenetzes<br />

in der Seestadt Bremerhaven 696<br />

Klima-Bündnis-Kommunen erheben<br />

CO2-Emissionen jetzt mit einheitlicher Methode 698<br />

Trianel beliefert Privathaushalte mit Strom 700<br />

Engagement rund ums Erdgas 702<br />

28. Internationaler Gasmarktbericht 20<strong>07</strong> der NUS: 704<br />

Energie mit Zukunft 710<br />

Neue Wege für die städtische Wasserwirtschaft<br />

der Zukunft 712<br />

Mit Intelligenz sauber heizen 713<br />

IT-Prozesse für den Gasmarkt frühzeitig anpassen 720<br />

E.ON Ruhrgas tritt Konsortium zum Bau<br />

eines LNG-Anlandeterminals in Kroatien bei 720<br />

Bioenergie am Scheideweg 720<br />

Netznutzung Gas für Kleinkunden –<br />

eine Herausforderung für Abrechnungssysteme 722<br />

KELAG erwirbt Österreichische<br />

Fernwärmegesellschaft (ÖFWG) 724<br />

Straßenbeleuchtung: Abschalten war gestern 724<br />

RWE Kampagne zur Energieeffizienz<br />

mit „Fördermittel-Check“ 725<br />

Jenbacher Blockheizkraftwerk-Anlagen<br />

von GE Energy sichern Energieversorgung<br />

bei deutschem Autohersteller 726<br />

Aus Verwaltung und Wirtschaft 728<br />

Aus der Industrie 745<br />

Veranstaltungen 764<br />

Personalien 769<br />

Büchertisch 771<br />

Diese Ausgabe enthält Beilagen<br />

Deutsche Messe AG, Public Infrastructure,<br />

Postfach , 30521 Hannover,<br />

BGW Bundesverband der Deutschen<br />

Gaswirtschaft, Reinhardtstr. 14, 10<strong>11</strong>7 Berlin,<br />

Haufe Verlag, Hindenburgstraße 64,<br />

79102 Freiburg<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 693


694 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


<strong>Zeitschrift</strong> für das gesamte Verwaltungswesen, die sozialen und wirtschaftlichen Aufgaben<br />

der Städte, Landkreise und Landgemeinden<br />

Organ des Vereins für Kommunalwirtschaft und Kommunalpolitik e.V.<br />

Gegründet<br />

im Jahre 1910<br />

in Berlin<br />

Verlag<br />

Kommunal-Verlag<br />

Fachverlag für Kommunalwirtschaft und Umwelttechnik<br />

Wuppertal<br />

Verlagsort Wuppertal <strong>Heft</strong> <strong>11</strong> 20<strong>07</strong><br />

BDEW zum geplanten Bundes-Wasserentnahmeentgelt:<br />

Wasserwirtschaft wehrt sich gegen Wassersteuer<br />

Nebenkosten für Wirtschaft und Bürger nicht weiter verteuern<br />

Die Einführung einer Bundes-Wassersteuer würde nach Einschätzung<br />

der Wasserwirtschaft zu massiven Kostenbelastungen<br />

der Kunden führen. „Mit einem Bundesgesetz soll<br />

fl ächendeckend eine Wassersteuer eingeführt werden, die<br />

den Wasserpreis deutlich erhöhen würde“, kritisierte Peter<br />

Rebohle, Vizepräsident des Bundesverbandes der Energieund<br />

Wasserwirtschaft (BDEW), Berlin, in einer ersten Stellungnahme<br />

zu den Plänen der Amtschefkonferenz für ein<br />

Bundes-Wasserentnahmeentgelt. Die Amtschefkonferenz<br />

wird im Vorfeld der Umweltministerkonferenz am 14. November<br />

20<strong>07</strong> tagen.<br />

„Warum soll der Standort Deutschland durch höhere Nebenkosten<br />

für die Bevölkerung künstlich verschlechtert werden?“<br />

fragte Rebohle. Industrie, Gewerbe, Bürgerinnen und Bürger<br />

würden die Zeche dieser Sonderabgabe für die Länder zahlen<br />

müssen. Die in Deutschland von der Wasserwirtschaft<br />

erreichte Stabilisierung der Wasserpreise würde zunichte gemacht.<br />

Der Preisanstieg habe 2006 im Durchschnitt unterhalb<br />

der Inflationsrate von knapp zwei Prozent gelegen.<br />

Das Konzept für ein Bundes-Wasserentnahmeentgeltgesetz<br />

sieht nach BDEW-Angaben unter anderem eine zusätzliche<br />

Abgabe von bis zu 18 Prozent des Durchschnittspreises für<br />

Wasser vor. Die neue Regelung soll das geplante Umweltgesetzbuch<br />

ergänzen. „Wir fordern die Amtschefkonferenz auf,<br />

von der für viele Bundesländer zusätzlichen Wassersteuer<br />

abzusehen“, betonte Rebohle. Es sei ein Schildbürgerstreich,<br />

wenn die Politik einerseits die Höhe der Wasserpreise kritisiert<br />

und auf der anderen Seite die Preise selbst hoch treibt.<br />

Das Präsidium des BDEW<br />

Dr. Werner Brinker, Präsident<br />

Vorsitzender des Vorstandes EWE AG, Oldenburg<br />

Michael G. Feist, Präsident<br />

Vorsitzender des Vorstandes und Kaufmännischer<br />

Direktor Stadtwerke Hannover AG<br />

Dr. Burckhard Bergmann, Vizepräsident<br />

Vorsitzender des Vorstandes der E.ON Ruhrgas AG,<br />

Essen, Mitglied des Vorstandes der E.ON AG, Düsseldorf<br />

Berthold Bonekamp, Vizepräsident<br />

Vorstandsvorsitzender der RWE Energy AG, Dortmund,<br />

Mitglied des Vorstandes der RWE AG, Essen<br />

Dr. Peter Rebohle, Vizepräsident<br />

Geschäftsführer der Südsachsen Wasser GmbH,<br />

Chemnitz<br />

Dr. Rolf Martin Schmitz, Vizepräsident<br />

Vorstandsvorsitzender der RheinEnergie AG, Köln,<br />

Geschäftsführer der Stadtwerke Köln GmbH<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 695


Im Doppelstrang durch den Geestedüker<br />

Erneuerung des Fernwärmenetzes in der Seestadt Bremerhaven<br />

von Dipl.-Ing. Dipl.-Kfm. Heiko Braun<br />

Im Zentrum der Seestadt Bremerhaven wird seit 2006 die<br />

Fernwärmeversorgung durch den Betreiber SWB Netze<br />

Bremerhaven GmbH & Co. KG schrittweise auf eine neue<br />

technische Grundlage gestellt. Dazu ersetzt man das vorhandene,<br />

rund 40 Jahre alte Heißdampfnetz im Zuge eines<br />

mehrjährigen Modernisierungsvorhabens seit 2006 durch ein<br />

auf Heißwasser basierendes Fernwärmesystem. Technisches<br />

„Highlight“ des diesjährigen Bauabschnitts ist die Unterquerung<br />

der Geeste in einem 18 Meter tiefen Dükerbauwerk unter<br />

der Kennedy-Brücke durch Experten der Tief- und Rohrleitungsbau<br />

Wilhelm Wähler GmbH, Dorum.<br />

Über 40 Jahre ist das innerstädtische Fernwärmenetz der<br />

Seestadt Bremerhaven inzwischen alt. Sowohl der „Zahn der<br />

Zeit“ als auch die Fortentwicklung der Energietechnik sind<br />

an dem auf<br />

Heißdampf<br />

beruhenden<br />

Versorgungssystem<br />

nicht<br />

spurlos vorübergegangen.Alterserscheinungen<br />

haben die<br />

Hochdruck-<br />

Dampfleitungen<br />

in<br />

den letzten<br />

Jahren zunehmend<br />

zum Sanie-<br />

Vor- und Rücklaufstrang der neuen Fernwärmeleitung<br />

im Zentrum von Bremerhaven<br />

rungsfallgemacht.Zugleich ist die<br />

Heißdampf-<br />

Versorgung inzwischen unter Aspekten des energetischen<br />

Wirkungsgrades längst nicht mehr die optimale Wahl für<br />

den Fernwärmebetrieb. Vergleichsweise hohe Wärmeverluste<br />

lassen diese Technik ökologisch sowohl als auch ökonomisch<br />

fragwürdig erscheinen. Deshalb entschied sich die<br />

SWB Netze Bremerhaven GmbH & Co. KG als Betreiber der<br />

Fernwärme-Infrastruktur in Bremerhaven im Jahre 2006 zu<br />

einem grundlegenden Schritt der Sanierung durch Modernisierung.<br />

Kern des auf drei Jahre ausgelegten Bauprogramms<br />

ist die vollständige Umstellung des Systems von Heißdampf<br />

auf Heißwasser. Im ersten Bauabschnitt wurden 2006, ausgehend<br />

vom Heizkraftwerk Schifferstraße, rund 1000 Meter<br />

neue Fernwärmeleitungen im Stadtzentrum verlegt. Durch die<br />

kunststoffummantelten, vom dänischen Hersteller Logstör<br />

Rör gelieferten Stahlrohre werden unter anderem die Hochschule,<br />

die Kunsthalle Bremerhaven, das Stadttheater, das<br />

Alfred-Wegener-Institut sowie etliche gewerbliche Abnehmer<br />

mit - je nach Umgebungstemperatur- 70 bis 130° heißem<br />

Wasser beliefert.<br />

Im Sommer 20<strong>07</strong> wird der zweite, etwa 1.850 Meter lange<br />

Bauabschnitt zwischen Columbusstraße, Kennedybrücke<br />

über Busse- und Ludwigstraße bis hin zur Claussenstraße<br />

durch die Tief- und Rohrleitungsbau Wilhelm Wähler GmbH,<br />

Dorum realisiert. Dabei wird neben einigen Wohngebieten<br />

auch das Kultur- und Dienstleistungszentrum Bremerhaven<br />

ans neue Heißwassersystem angeschlossen. Während man<br />

1.540 Meter Vor- und Rücklaufleitungen in offener Bauweise<br />

verlegt, wartet inner- bzw. unterhalb der Kennedybrücke eine<br />

besondere verlegetechnische Herausforderung auf die Rohrleitungsbauer.<br />

Die Kennedybrücke überspannt die Geeste<br />

wenige hundert Meter vor ihrer Mündung in die Weser. Dabei<br />

enthält die Brücke nicht nur das wichtigste Fluttor zum Schutz<br />

der Stadt, sondern einen begehbaren, 30 Meter langen Dükertunnel,<br />

der in 18 Meter Tiefe die beiden Brückenpfeiler<br />

verbindet. Durch dieses Nadelöhr verlaufen praktisch alle<br />

Leitungsinfrastrukturen der Bremerhavener City. Neben den<br />

zur alten Fernwärmeversorgung gehörenden Dampfleitungen<br />

DN 175/300 bzw. DN 250/400 und der Kondensatleitung DN<br />

150 enthält der Tunnel DN 1800 eine im Stahlschutzrohr<br />

verdämmerte Wasserleitung DN 250, ganze Bündel von Nieder-<br />

und Mittelspannungsstromleitungen sowie Melde- und<br />

Telekommunikationskabel. Die sensible Nachbarschaft zieht<br />

umfangreiche Sicherungsmaßnahmen nach sich: Sowohl<br />

während des vorgesehenen Ausbaus der Dampf- bzw. Kondensatleitungen<br />

als auch bei Installation der neuen Fernwärmeleitungen<br />

sind die Kabeltrassen durch eine Blechverschalung<br />

zu schützen. Gleiches gilt für die senkrechten, 18 Meter<br />

tiefen Zugangsschächte in den beiden Brückenauflagern. Bei<br />

der Arbeit im Dükertunnel gelten ganz besonders scharfe<br />

sicherheits- und gesundheitstechnische Auflagen. Insbesondere<br />

ist die Innenluft des Tunnels bei der Demontage der<br />

Dampfleitungen kontinuierlich zu fi ltern, da die mineralischen<br />

Faserdämmstoffe der alten Leitungen mit einem KI-Wert der<br />

Kategorie 2 als für den Menschen krebserzeugend eingestuft<br />

sind. Es dürfen daher keinesfalls Faserstäube freigesetzt<br />

werden. Entsprechend konsequent werden die Vorschriften<br />

zur ordnungsgemäßen Entsorgung dieses heiklen Materials<br />

überwacht. Der Leitungsdoppelstrang wird durch jeweils 2<br />

18 Meter tief unter der Fahrbahn der Kennedybrücke unterquert<br />

die neue Fernwärmetrasse die Geeste in einem begehbaren<br />

Leitungstunnel<br />

Kernbohrungen DN 500 von außen in das nördliche Brückenbauwerk<br />

ein- und auf der südlichen Geesteseite wieder ausgeführt.<br />

Dabei verlässt die Fernwärmetrasse die Brücke auf<br />

der Südseite oberirdisch, verläuft oberhalb der Hochwasserspundwände<br />

und wird in Richtung Bussestraße oberirdisch<br />

weiterverlegt.<br />

Im Verlauf der übrigen Trasse werden Vor- und Rücklauflei-<br />

696 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 697


Vor- und Rücklaufstrang der Fernwärmetrasse treten ins Dükeroberhaupt<br />

der Kennedybrücke ein<br />

tungen in der Technik der „thermischen Vorspannung“ verlegt.<br />

Dabei werden die im offenen Rohrgraben parallel verlegten,<br />

offen liegenden Vor- und Rücklaufleitungen an den<br />

offenen Enden über einen Kunststoffschlauch miteinander<br />

kurzgeschlossen. Durch das so entstehende geschlossene<br />

System pumpt ein Aggregat in Kreislaufführung große Mengen<br />

Heißluft. Unter stetiger Kontrolle der Temperatur wird das<br />

Rohr auf 50°C erhitzt. Da dies der halben späteren Betriebstemperatur<br />

von 100°C entspricht, wird bei diesem Prozess<br />

auch die Hälfte der temperaturbedingten Längenausdehnung<br />

der Rohre vorweggenommen. Die tatsächliche Ausdehnung<br />

wird über Meßmarkierungen im Rohrgraben nachgewiesen.<br />

Ist die volle thermische Vorspannung wie geplant erreicht,<br />

wird der Rohrgraben verfüllt. Die Reibungskräfte der Bettung<br />

verhindern, dass sich das Rohr bei zwischenzeitlicher Abkühlung<br />

wieder in den Ausgangszustand zurück bewegen kann:<br />

Klima-Bündnis-Kommunen erheben CO2-Emissionen<br />

jetzt mit einheitlicher Methode<br />

Die Mitgliedskommunen des Klima-Bündnis in Deutschland<br />

haben sich darauf verständigt, ein gemeinsames Online-<br />

Instrument für die Bilanzierung ihrer CO2-Emissionen zu<br />

verwenden. Ziel ist es, dass alle Städte und Gemeinden im<br />

Klima-Bündnis ihre Energie- und CO2-Bilanzen einheitlich erheben<br />

und den Erfolg ihrer Klimaschutzmaßnahmen jährlich<br />

dokumentieren.<br />

Das ambitionierte CO2-Reduktionsziel der Klima-Bündnis-<br />

Kommunen, eine Verringerung des CO2-Ausstoßes um zehn<br />

Prozent alle fünf Jahre, erfordert eine regelmäßige Dokumentation<br />

der Emissionen und der Erfolge von Maßnahmen. Nach<br />

intensiven Diskussionen hat sich das Klima-Bündnis Anfang<br />

dieses Jahres auf den Einsatz eines Softwaretools zur Klimagas-Bilanzierung<br />

geeinigt.<br />

Mit Hilfe des Bilanzierungsinstruments wird nun ein einheitliches<br />

Erfassen der Treibhausgas-Emissionen der 400<br />

Klima-Bündnis-Mitglieder in Deutschland möglich. Das internetbasierte<br />

Instrument unterstützt diesen Prozess durch die<br />

Berechnung einer Grobbilanz pro Kommune anhand weniger<br />

Ausgangsdaten. Fehlende kommunale Daten werden dabei<br />

ergänzt. Die jährliche Bilanzierung erlaubt den Städten und<br />

Seine Längenausdehnung wird quasi „konserviert“. Um den<br />

eng gesteckten zeitlichen Rahmen des Vorhabens einhalten<br />

zu können, arbeiteten die Mitarbeiter von Wähler den Sommer<br />

über durchgängig mit drei Kolonnen am Projekt „Fernwärme<br />

Bremerhaven“. Als FW 1- und SCC**-zertifiziertes Unternehmen<br />

kommen Wähler dabei seine hohe Qualifikation und der<br />

reiche Erfahrungsschatz zugute.<br />

Das Gesamtprojekt fi ndet planmäßig im Jahre 2008 seinen<br />

Abschluss. Dann werden weite Teile der Innenstadt wieder<br />

mit umweltverträglicher Heizenergie auf dem neuesten Stand<br />

der Technik versorgt.<br />

Die neuen Fernwärmerohre im Dükertunnel unter der Geeste<br />

Gemeinden im Klima-Bündnis ihre Fortschritte in der CO2-<br />

Reduktion zu dokumentieren und vergleichen zu können.<br />

Die Software ECO2-Regio wurde von der Schweizer Firma<br />

Ecospeed, einem Spin-off Unternehmen der ETH Zürich, entwickelt.<br />

Diesen Monat startet die Pilotphase mit zehn ausgewählten<br />

Städten, um den Betrieb des Instruments zu optimieren.<br />

Die Testphase soll noch in diesem Jahr abgeschlossen<br />

werden.<br />

Auch den im European Energy Award® organisierten Städten<br />

und Gemeinden in Deutschland soll dieselbe Software zur Bilanzierung<br />

zur Verfügung gestellt werden. Eine diesbezügliche<br />

Kooperationsvereinbarung zwischen dem Klima-Bündnis und<br />

der Bundesgeschäftsstelle des European Energy Award® in<br />

Deutschland wird derzeit vorbereitet.<br />

Weitere Informationen: Klima-Bündnis, Dr. Dag Schulze,<br />

Fachbereich Energie, Fon +49-69-717139-24,<br />

d.schulze@klimabuendnis.org<br />

Ecospeed, Dr. Gregor Dürrenberger, Geschäftsleiter,<br />

Fon +41-44-6322815, duerrenberger@ecospeed.ch<br />

698 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 699


Trianel beliefert Privathaushalte mit Strom<br />

Neuer Ansatz belohnt Verbraucher fürs Stromsparen<br />

Die Trianel Energie GmbH, eine 100-prozentige Tochter der<br />

Aachener Trianel European Energy Trading GmbH, ist Anfang<br />

September mit eigenen Angeboten in den Privatkunden-<br />

Strommarkt gestartet. Bisher war das Unternehmen als führende<br />

deutsche Stadtwerke-Kooperation ausschließlich in<br />

der Belieferung von Gewerbekunden sowie der Beschaffung<br />

für kommunale Unternehmen und der Erbringung energiespezifischer<br />

Dienstleistungen tätig. Für den Schritt in ein neues<br />

Marktsegement gibt es laut Aussage von Trianel Energie Geschäftsführer<br />

Reinhard Goethe gute Gründe.<br />

So sei das Potenzial für wechselwillige Stromkunden ist noch<br />

lange nicht ausgeschöpft. Vor allem eigenständige, unverwechselbare<br />

Produkte mit hohem Kundennutzen fehlten.<br />

Dass die Entwicklung im Bereich der Haushaltskunden zu<br />

einem lebhaften Wettbewerb führen werde, sei abzusehen<br />

gewesen, so Reinhard Goethe weiter. Deshalb habe sich sein<br />

Unternehmen frühzeitig und intensiv mit der Ausarbeitung<br />

neuer Angebote beschäftigt. Herausgekommen ist dabei ein<br />

neuer Ansatz, bei dem erstmalig Haushaltskunden nicht für<br />

einen Mehrverbrauch, sondern für das Energiesparen belohnt<br />

werden. Gestaffelt in fünf-Prozent-Schritten gibt es im Tarif<br />

„HalloSpar“ zehn Euro am Ende des Lieferjahres als Prämie,<br />

wenn ein Haushalt gegenüber dem Vorjahr fünf Prozent weniger<br />

Strom verbraucht hat. Konnten 35 Prozent eingespart<br />

werden, erhöht sich der Bonus auf 70 Euro. Vertrieben werden<br />

die Trianel-Produkte ausschließlich über das Internet.<br />

„Da die Sparkomponente alleine nicht zum Erfolg führen<br />

kann“, erläutert Reinhard Goethe „haben wir unsere Produkte<br />

so positioniert, dass sie auch ohne Bonus zu den günstigsten<br />

Angeboten gehören“. Als Beispiel nannte er einen<br />

vier Personen-Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von<br />

4.500 Kilowattstunden. Der bezahle in Düsseldorf beim ortsansässigen<br />

Versorger laut dem Internetportal Verivox derzeit<br />

904 Euro im Onlinetarif. Bei Trianel seien es für die gleiche<br />

Strommenge 836,22 Euro was Platz zwölf im Preisrankung<br />

des Internetportals bedeute. Ohne Vorkasse-Angebote sei es<br />

sogar Platz vier.<br />

Um diese Angebote machen zu können, werde bei jeder Anfrage<br />

individuell nach Menge und Durchleitungskosten kalkuliert,<br />

gibt Reinhard Goethe einen Einblick in die Details.<br />

Gleichzeitig habe man eine neue Software-Plattform entwickelt,<br />

die die gesamten Prozesse der Kundenanmeldung und<br />

–abrechnung vollständig automatisiere. Bei der Beschaffung<br />

setze Trianel auf Strom aus dem eigenen Kraftwerk und bedarfsgerecht<br />

an den Großhandelsmärkten eingekaufte Mengen.<br />

Darüber hinaus verzichte man auf aufwendige Werbung.<br />

Neben dem Angebot HalloSpar wird die Produktpalette noch<br />

durch HalloNatur und Hallo Klassik ergänzt. Während Letztere<br />

auf Verbraucher abziele, die einfach nur ein günstiges<br />

Stromprodukt ohne Zusatzleistungen wollten, richte sich HalloNatur<br />

vor allem an ökologisch orientierte Haushalte. Hier<br />

komme der Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien,<br />

und einen Sparbonus bis 35 Euro gebe es obendrein.<br />

Dennoch stellt sich die Frage, wie die Gesellschafter von Trianel<br />

- immerhin alles Versorger aus dem lokalen und regionalen<br />

Bereich - das Engagement des Unternehmens sehen.<br />

In diesem Zusammenhang weißt Reinhard Goethe darauf hin,<br />

dass Stadtwerke heute im Strommarkt ein Premiumprodukt<br />

bieten, das nicht alle Kunden wollten. Um ein Abwandern zur<br />

Konkurrenz zu verhindern, sei für diese Klientel ein Low-cost-<br />

Internetprodukt notwendig. Da ein Stadtwerk alleine die hierfür<br />

nötigen Skalen-Effekte nicht leisten könne, liege es nahe,<br />

sich zusammenzuschließen und mit einer bundesweiten<br />

Marke aufzutreten. Übrigens nicht ohne Erfolg: Wie Reinhard<br />

Goethe gegenüber der Kommunalwirtschaft bestätigte, werden<br />

derzeit mit weiteren Versorgungsunternehmen intensive<br />

Gespräche über eine Zusammenarbeit im Haushaltskundenmarkt<br />

geführt.<br />

Gaswirtschaft setzt sich für wirksame CO2-Minderungsmaßnahmen<br />

und für mehr Klimaschutz ein<br />

BGW zum „Integrierten Energie- und Klimaprogramm der Bundesregierung“<br />

Mit Hinweis auf das Klimaschutz-Aktionsprogramm der<br />

deutschen Gaswirtschaft begrüßt der Bundesverband der<br />

deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) die Ziele des<br />

in Meseberg beschlossenen „Integrierten Energie- und Klimaprogramms“.<br />

In der Umsetzung sollte die Klimaschutzpolitik<br />

effiziente, technologieoffene und marktwirtschaftlich<br />

ausgerichtete Instrumente in den Mittelpunkt stellen. Eine<br />

Überregulierung des Wärmemarktes ist zu vermeiden. Dann<br />

könnte sich hieraus ein neues „grünes Wirtschaftswunder“<br />

ergeben. Bezogen auf einzelne Punkte des Klimaschutzprogramms<br />

bedeutet das:<br />

- Bioerdgas in Gasnetze: Die deutsche Gaswirtschaft wird<br />

den Bioerdgasmarkt engagiert und auf wirtschaftlicher Ba-<br />

700 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


sis entwickeln. Die Gaswirtschaft erklärt sich bereit, bundesweit<br />

angebotenes Bioerdgas aufzunehmen und zu vermarkten<br />

und die Einspeisebedingungen für Bioerdgas auf Basis<br />

der Kooperationsvereinbarung und unter Berücksichtigung<br />

der bestehenden Regelwerke einvernehmlich mit der Landwirtschaft<br />

zu vereinbaren unter der Mitwirkung des BMWi,<br />

BMU, BMELV sowie der BNetzA. Diese Regelungen sollen<br />

möglichst einfach, klar und verursachergerecht sein.<br />

- Erneuerbare-Energie-Wärmegesetz (EEWärmeG): Bioerdgas<br />

stellt eine wichtige Option für die vorgesehene Nutzungsverpflichtung<br />

im Wärmebereich dar. Die deutsche<br />

Gaswirtschaft wird den Kunden Bioerdgas zur Erfüllung der<br />

vorgesehenen Nutzungsverpflichtungen anbieten. Die deutsche<br />

Gaswirtschaft sieht wegen der „Null“-Investition beim<br />

Verbraucher und der hocheffizienten Anwendungstechniken<br />

von Erdgas mit Bioerdgas eine attraktive Lösung, die Nutzungsverpflichtung<br />

kostengünstig und ohne großen Bürokratieaufwand<br />

zu erfüllen.<br />

- CO2-Strategie für PKW und Ausbau von Biokraftstoffen:<br />

Erdgas als Kraftstoff stellt eine nachhaltige Alternative dar,<br />

die ökologische Vorteile gegenüber allen anderen herkömm-<br />

lichen Kraftstoffen aufweist. Deshalb kann bei der Umsetzung<br />

des Integrierten Energie- und Klimaprogramms auf<br />

diese Alternative nicht verzichtet werden. Bioerdgas ist der<br />

auf absehbare Zeit einzige regenerative Kraftstoff der 2. Generation,<br />

der bereits jetzt großtechnisch vorhanden ist. Mit<br />

einer Selbstverpflichtung hat sich die Gaswirtschaft daher<br />

freiwillig bereit erklärt, auf Basis heutiger Marktprognosen<br />

bis 2010 dem CNG-Absatz 10 % Bioerdgas als Kraftstoff<br />

beizumischen. Diese Quote soll bis 2020 auf 20 % gesteigert<br />

werden.<br />

- Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes (KWKG):<br />

Maßnahmen zur Förderung der Energieeffizienz (z. B. KWK)<br />

und zu Erneuerbaren Energien (z. B. Bioerdgas) sind konsistent<br />

zu gestalten. Zur optimierten Erschließung zusätzlicher<br />

CO2-Einsparpotenziale im Wärmemarkt müssen<br />

technologieoffene und stabile Rahmenbedingungen für alle<br />

Effizienztechnologien und nachhaltigen Wärmequellen geschaffen<br />

werden. Eine schlanke und ausgewogene Novellierung<br />

des KWKG ist deshalb erforderlich. In den Regelungen<br />

sollten insbesondere für hocheffiziente und besonders umweltschonende<br />

Technologien Anreize geschaffen werden (z.<br />

B. beim Einsatz von Gas- und Dampfturbinen-Anlagen).<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 701


Kommunal fest verdrahtet<br />

Engagement rund ums Erdgas<br />

Leipziger VNG garantiert hohe Versorgungssicherheit, gilt als hoch qualifizierter Energiedienstleister und setzt<br />

anerkannte gesellschaftspolitische Akzente<br />

Am 17. September 20<strong>07</strong> hatten fünfzig russische Kinder ihren<br />

großen Auftritt im Schauspielhaus zu Leipzig. Im ausverkauften<br />

Konzertsaal zeigten sie vor über 600 begeisterten Gästen<br />

ein buntes Programm mit russischen Volksliedern und Tänzen.<br />

Diese Nachricht gehört selbstverständlich in die Feuilletons<br />

und auch in die Lokalteile der Leipziger und sächsischen Tageszeitungen.<br />

Warum sie aber zu Recht auch in die Spalten<br />

der renommierten „Kommunalwirtschaft“ gelangt, macht das<br />

folgende Statement des Leipziger Regierungspräsidenten<br />

Walter Steinbach deutlich: „Dass wirtschaftlicher Erfolg und<br />

sozialpolitisches Engagement sich nicht ausschließen, zeigt<br />

die Leipziger VNG – Verbundnetz Gas AG.“ Zum Beleg verweist<br />

Steinbach auf eine Vielzahl von Initiativen in den Bereichen<br />

Bildung, Wissenschaft, Kultur und Sport allein schon<br />

in Leipzig. So unterstütze das Unternehmen, eines der größten<br />

in Ostdeutschland überhaupt und drittgrößter Erdgasimporteur<br />

Deutschlands, unter anderem das Gewandhaus<br />

zu Leipzig, den Handballclub der Messestadt und Leipziger<br />

Kindergärten.<br />

Für den Regierungspräsidenten sind aber auch die ökonomischen<br />

Impulse wichtig, die von VNG in der Region Leipzig,<br />

aber auch in ganz Ostdeutschland gesetzt werden. Steinbach<br />

verweist auf VNG-Aufträge, die allein im Jahr 2006 im Umfang<br />

von 34 Millionen in der Region um Leipzig platziert wurden.<br />

Das sind rund 30 Prozent des gesamten VNG-Auftragsvolumens,<br />

an dem Ostdeutschland in Gänze mit rund 75 Prozent<br />

Großen Beifall bekam<br />

Anastassija Lawrentjewa.<br />

Das 15jährige<br />

blinde Mädchen bekommt<br />

seit zwei jahren<br />

akademischen<br />

Gesangsunterricht<br />

und hat bereits mehrereMusikwettbewerbe<br />

gewonnen<br />

Andreas Müller, 1. Beigeordneter und Bürgermeister in Leipzig,<br />

im Bild links, beim Kinderkonzert im Schauspielhaus im<br />

Gespräch mit Dr. Gerhard Holtmeier, VNG-Vorstand<br />

beteiligt ist. Die Zahl illustriert die große Bedeutung des Leipziger<br />

Erdgasgroßhändlers und Energiedienstleisters für die<br />

Wertschöpfung in Ostdeutschland.<br />

Der Zusammenhang von ökonomischem Erfolg und gesellschaftspolitischem<br />

Wirken zeigt sich bei VNG oft in Projekten,<br />

die auf den ersten Blick eher unspektakulär sind. Sie schaffen<br />

es nicht in die Schlagzeilen der großen Gazetten, für das<br />

Leben in den ostdeutschen Kommunen aber sind sie unverzichtbar.<br />

Das gilt auch für das eingangs genannte Leipziger<br />

Gastspiel der russischen Kinder. Es gehörte zur Konzertreihe<br />

„Russische Kinder-Musik-Ensembles“ innerhalb der „Mission<br />

für Frieden und Freundschaft: Offenes Europa“. Das ist ein<br />

gemeinsames Vorhaben der Energieunternehmen VNG – Verbundnetz<br />

Gas AG, Leipzig, Gazprom Germania, Berlin, und<br />

Wintershall Erdgas Handelshaus GmbH, Kassel. Für die Veranstalter<br />

ist es besonders wichtig, benachteiligte Kinder aus<br />

Russland nach Deutschland zu holen. Die aktuelle Konzertreihe<br />

im Herbst des Jahres 20<strong>07</strong>, die neben Leipzig auch nach<br />

Berlin und Kassel führte, wurde maßgeblich vom Ensemble<br />

der Internatsschule für sehbehinderte Kinder in Tschernysch<br />

(Gebiet Smolensk) geprägt. Diese Schule, einer der ältesten<br />

Bildungsstätten ihrer Art in Russland, zählt 65 Schüler. Mit<br />

Hilfe von Musik, Tanz und Gesang haben die Betreuer, Ärzte,<br />

Psychologen und Pädagogen aus Tschernysch ein Programm<br />

entwickelt, das den sehbehinderten Kindern hilft, ihre Talente<br />

zu entfalten und sich mit Selbstbewusstsein einen Platz in<br />

einer modernen Leistungsgesellschaft zu erobern.<br />

Die Kinder wurden in einem russlandweiten Talentewettbewerb<br />

ausgewählt – für fast alle war die Konzertreise nach<br />

Deutschland die erste Fahrt ins Ausland überhaupt.<br />

Beim Erdgasimport Deutschlands Nr. 3<br />

Für die VNG – Verbundnetz Gas AG bedeutete der Abend<br />

im Leipziger Schauspiel eine doppelte Akzentsetzung: zum<br />

einen mit der Unterstützung für hoch begabte behinderte Kinder,<br />

zum anderen als gelungener Beitrag für ein spannendes<br />

Kulturleben in dieser ostdeutschen Stadt, zugleich Sitz des<br />

VNG-Konzerns.<br />

702 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


Das Unternehmen steht unter den europäischen Erdgasimporteuren<br />

an zehnter Stelle. Zum Kerngeschäft gehören der<br />

Handel mit Erdgas, der Transport, die Speicherung sowie innovative<br />

Energiedienstleistungen. Kunden von VNG sind vor<br />

allem Stadtwerke und regionale Versorgungsunternehmen,<br />

Kraftwerke, Industriebetriebe sowie Gashändler und Gasimporteure.<br />

Zu DDR-Zeiten verteilte das Unternehmen Stadtgas<br />

und Erdgas aus der damaligen Sowjetunion. Schon unmittelbar<br />

nach der Wende hat VNG die Diversifizierung seiner<br />

Bezüge auf die Tagesordnung gesetzt. Seit 1996 kaufen die<br />

Leipziger auch Erdgas in Norwegen und sind inzwischen zum<br />

zweitgrößten Abnehmer in Deutschland avanciert. Das Gros<br />

der Importe aus Norwegen und Russland ist durch Langfristverträge<br />

über das Jahr 2020 hinaus gebunden. Die VNG-Kunden<br />

– das Unternehmen hält unter den deutschen Erdgasimporteuren<br />

inzwischen Platz 3 – bietet damit seinen Kunden<br />

ein hohes Maß an Versorgungssicherheit.<br />

Kommunale Aktionäre aus den neuen Ländern<br />

halten 25,79 Prozent<br />

Die erfolgreiche Entwicklung der VNG wurde in den letzten<br />

17 Jahren maßgeblich durch die kommunalen Anteilseigner<br />

an dem Leipziger Unternehmen geprägt. Zunächst gehörten<br />

8 kommunale Unternehmen – zusammengeschlossen in der<br />

VNG Verbundnetz Gas Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft<br />

mbH, Halle (VuB) – mit einem Anteil von 15,79 Prozent<br />

zum Aktionärskreis.<br />

Zu Beginn des Jahres 2004 erhöhte sich dieser Anteil auf<br />

25,79 Prozent. Die VuB bündelt nun als Treuhänderin die<br />

Anteile von nun zwölf kommunalen Unternehmen aus Annaberg-Buchholz,<br />

Chemnitz, Dresden, Erfurt, Halle (Saale),<br />

Hoyerswerda, Jena, Leipzig, Neubrandenburg, Nordhausen,<br />

Rostock und Lutherstadt Wittenberg.<br />

Mit den Stadtwerken und den Regionalversorgern hat VNG<br />

Ostdeutschland die vermutlich weltweit modernste Erdgasversorgung<br />

aufgebaut. Zugleich unterstützt das Unternehmen<br />

die kommunalen Versorger u. a. bei der Wartung der Netze,<br />

beim Störstellenmanagement oder beim Unbundling.<br />

Die kommunalen Versorger sind für die VNG die größte und<br />

wichtigste Kundengruppe. Fast zwei Drittel des Erdgasabsatzes<br />

werden mit Stadtwerken und Regionalversorgern realisiert.<br />

Umfassendes gesellschaftspolitisches Engagement<br />

Die VNG engagiert sich kommunal vor allem auf den folgenden<br />

drei Ebenen:<br />

• Im Rahmen er eigenen wirtschaftlichen Tätigkeit<br />

Aspekte sind u. a.:<br />

- Die sichere und störungsfreie Erdgasversorgung als Beitrag<br />

für eine hohe Standortqualität in den Kommunen<br />

- Die Gewährleistung einer weit überdurchschnittlich hohen<br />

ostdeutschen Wertschöpfungsquote zur dauerhaften Unterstützung<br />

eines leistungsstarken Mittelstandes;<br />

- Das umfassende Angebot an energienahen Dienstleistungen<br />

vor allem für Stadtwerke zur Steigerung der Ertragskraft und<br />

Leistungsfähigkeit dieser Unternehmen;<br />

- Das wissenschaftlich-technische Engagement mit langfristigen<br />

Perspektiven für Forschungseinrichtungen u. a. in<br />

Leipzig, Freiberg und Dresden.<br />

• Im Rahmen der Kooperation mit den Stadtwerken<br />

und Regionalversorgern Aspekte sind u. a.:<br />

- Die gemeinsame Unterstützung kommunaler Projekte auf<br />

kulturellem, sportlichem und sozialen Gebiet;<br />

- Die konzertierte Kommunikation zu wichtigen energie- und<br />

kommunalpolitischen Themen beispielsweise im Rahmen<br />

des „Forum Erdgas“;<br />

- Die Kooperation bei der Erhaltung und dem Ausbau der<br />

hochmodernen Erdgasinfrastruktur;<br />

- Die gemeinsame Unterstützung der Kommunen bei Projekten<br />

zur Umweltschutz, zur Erhöhung der Energieeffizienz<br />

und dem Einsatz regenerativer Energien (Erdgasbusse im<br />

ÖPNV, Ermittlung von energetischen Einsparpotenzialen bei<br />

öffentlichen Gebäuden, der Brennstoffzelle).<br />

• Über gesellschaftspolitische Netzwerke Aspekte<br />

sind u. a.:<br />

- Förderung des Ehrenamtes durch das „Verbundnetz der<br />

Wärme“;<br />

- Kampf gegen Rechts mit dem „Verbundnetz für Demokratie<br />

und Toleranz“;<br />

- Förderung des Spitzensports im Nachwuchsbereich durch<br />

das „Verbundnetz für den Sport“;<br />

- Unterstützung der kommunalwirtschaftlichen Betätigung<br />

der Kommunen durch das „Verbundnetz für kommunale<br />

Energie“.<br />

Das Unternehmen<br />

• Im Jahr 2006 erreichte der VNG-Konzern mit ca. 1.000<br />

Mitarbeitern einen Umsatz von 5,0 Mrd. Euro gegenüber<br />

3,8 Mrd. zum Vorjahr.<br />

• Die VNG hat 2006 ihren Platz unter den fünf größten<br />

Gasversorgungsunternehmen Deutschlands behauptet.<br />

Mit einer Erdgaslieferung von 164 Mrd. Kwh wurde der<br />

bisherige Spitzenwert von 163,1 Mrd. Kwh aus dem<br />

Jahr 2005 nochmals übertroffen.<br />

• Seit 2006 betreibt die Konzerntochter ONTRAS – VNG<br />

Gastransport GmbH das mehr als 7000 km lange Ferngasleitungssystem,<br />

das als integraler Bestandteil des<br />

europäischen Erdgas-Verbundsystems an die wesentlichen<br />

Trassen angebunden ist.<br />

• Als zukunftsorientiertes Energieversorgungsunternehmen<br />

wendet sich die VNG verstärkt erneuerbaren<br />

Energien zu. So wurde im März 20<strong>07</strong> die BALANCE<br />

VNG Bioenergie GmbH gegründet. Ihr Focus liegt bei<br />

Projekten zur Veredlung von Biogas zu Bioerdgas, das<br />

dann wie normales Erdgas in Gasnetze eingespeist<br />

werden kann.<br />

• Mit der Tochterfirma ECG hat VNG ein führendes Software-<br />

und Beratungsunternehmen für den deutschen<br />

Gasmarkt mit derzeit ca. 60 Mitarbeitern am Standort<br />

Leipzig. Zu den Kunden der ECG gehören alle führenden<br />

Gasunternehmen Deutschlands. Zudem ist das<br />

Unternehmen auch im europäischen Ausland tätig.<br />

Kernprodukt der ECG ist eine Softwarefamilie, die europaweit<br />

von Verteilnetz- und Speicherbetreiber sowie<br />

Erdgashändler genutzt wird. Außerdem entwickelte<br />

ECG gemeinsam mit Partnerunternehmen Online-<br />

Plattformen wie www.marktgebiete.com, www.trac-x.<br />

de, www.store-x.net und www.acset-x.de zum europaweiten<br />

Vermarkten und Handeln von Erdgas sowie von<br />

Transport- und Speicherkapazitäten.<br />

Infos:<br />

VNG – Verbundnetz Gas AG<br />

Braunstraße 7, 04347 Leipzig<br />

Postanschrift: Postfach 24 12 63, 04347 Leipzig<br />

Tel: (0341)443-0, Fax: (0341)443-1500<br />

E-Mail: info@vng.de<br />

Internet: www.vng.de<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 703


28. Internationaler Gasmarktbericht 20<strong>07</strong> der NUS:<br />

Die Preise sind in vielen Ländern gesunken.<br />

Einleitung<br />

Beigefügt erhalten Sie den internationalen Gasmarktbericht<br />

und Kostenvergleich 2006/20<strong>07</strong> der NUS Consulting Group.<br />

Der Bericht fasst die jüngsten Entwicklungen in der Gaswirtschaft<br />

zusammen.<br />

Der NUS-Bericht überrascht in diesem Jahr mit einem Rückgang<br />

der durchschnittlichen Gaspreise in den meisten der<br />

untersuchten Ländern. Zu den Ländern mit dem stärksten<br />

Rückgang der Preise gehörten Belgien, Deutschland, Großbritannien<br />

und die USA. Mäßige bis starke Preiserhöhungen<br />

gab es dagegen in Australien, den Niederlanden, Südafrika<br />

und Spanien.<br />

In Europa sind die Preise nur in Dänemark, den Niederlanden<br />

und Spanien in den vergangenen zwölf Monaten nicht gesunken.<br />

Dabei verlief die Preisentwicklung in den einzelnen<br />

Marktsegmenten durchaus unterschiedlich. Während zum<br />

Beispiel in Dänemark die Gaspreise für kleinere Abnehmer<br />

zurückgingen, stiegen die Preise für größere Kunden. In den<br />

Niederlanden stiegen die Preise für die meisten Abnehmergruppen;<br />

den stärksten Preisanstieg mit über 25 Prozent gab<br />

es für Abnehmer großer Gasmengen (Heizung) für die industrielle<br />

Weiterverarbeitung. Nur für die großen Gasmengen<br />

gab es in Holland deutliche Preiserleichterungen von mehr<br />

als zehn Prozent.<br />

In den USA kam es in den vergangenen zwölf Monaten zu<br />

Preisrückgängen zwischen 13 und 18 Prozent. Allerdings waren<br />

die Preise dort zuvor deutlich gestiegen. Der Grund für<br />

NUS Consulting Group<br />

28. WELTWEITER GASPREIS-VERGLEICH<br />

LÄNDERTABELLE (Durchschnittswerte)<br />

2006 - 20<strong>07</strong><br />

20<strong>07</strong> Veränderung<br />

PLATZ PLATZ LAND EURct/kWh + / - %<br />

2006 20<strong>07</strong><br />

1 1 Dänemark 7,437 + 0,30<br />

3 2 Schweden 4,519 - 3,65<br />

2 3 Deutschland 4,320 - <strong>11</strong>,70<br />

4 4 Südafrika 4,186 + 5,35<br />

5 5 Italien 3,828 - 1,55<br />

6 6 Niederlande 3,799 + 9,30<br />

7 7 Frankreich 3,017 - 4,58<br />

10 8 Belgien 2,574 - 7,55<br />

8 9 Großbritannien 2,569 - 9,63<br />

<strong>11</strong> 10 Finnland 2,455 - 1,15<br />

12 <strong>11</strong> Spanien 2,454 + 2,75<br />

9 12 USA 2,252 - 16,43<br />

13 13 Kanada 2,2<strong>11</strong> - 4,10<br />

14 14 Australien 1,871 + 2,40<br />

Quelle: NUS Consulting Group<br />

Die Preise sind Durchschnittswerte für jährliche Abnahmemengen<br />

zwischen 3.000.000 kWh bis 30.000.000 kWh<br />

zum Stichtag 1. September 20<strong>07</strong>.<br />

diese Wende in den USA liegt in der Überwindung der Probleme,<br />

die von der Hurrikansaison 2005 bei der Gasförderung<br />

verursacht worden waren.<br />

Der jüngste Rückgang der Gaspreise in vielen Ländern kann<br />

freilich nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass eine<br />

Versorgung mit preisgünstiger Energie immer schwieriger<br />

wird. Energieabnehmer sollten deshalb weiter ihre Energieversorgung<br />

professionell managen und nicht der Gunst der<br />

Stunde überlassen.<br />

Die NUS Consulting Group, gegründet vor fast 75 Jahren, ist<br />

die international bedeutendste, unabhängige Beratungsgesellschaft<br />

für die Sicherheit des günstigsten Energie-Einkaufs.<br />

Das Unternehmen ist weltweit mit elf eigenen Tochtergesellschaften<br />

präsent. NUS Consulting verbindet das Fachwissen<br />

von mehr als 400 Energieberatern mit moderner Technologie<br />

und der weltweit größten Datensammlung über Tarife und<br />

Preise und bedient damit über 20 000 Kunden.<br />

Ich bin mir sicher, daß Sie die folgenden Hintergründe nicht<br />

nur interessant fi nden werden, sondern dass diese sich auch<br />

als hilfreich für das bessere Verständnis der weltweiten<br />

Gasmärkte erweisen werden.<br />

Rüdiger Kornblum<br />

Geschäftsführer NUS Consulting Group (Deutschland)<br />

Australien<br />

- Die durchschnittlichen Kosten für Gas stiegen in Australien<br />

im vergangenen Jahr um 2,4 Prozent. Der Preisanstieg<br />

lag damit nur leicht über der allgemeinen Inflationsrate. Die<br />

Australier erfreuen sich somit eines der niedrigsten Gaspreisniveaus<br />

weltweit.<br />

- Die vergleichsweise stabilen Gaspreise werden hauptsächlich<br />

auf das hohe Niveau der Versorgung aus landeseigenen<br />

Quellen zurückgeführt. Beispielsweise lag der Gaspreis in<br />

Westaustralien bei durchschnittlich rund zwei Dollar je Gigajoule,<br />

während in anderen Teilen der Welt der Preis bei über<br />

15 Dollar pro Gigajoule liegt.<br />

- Dank der großen eigenen Gasvorräten ist Australien Nettoexporteur<br />

von verflüssigtem Erdgas (LNG). Die Lieferungen<br />

gehen vor allem nach China und die USA. Die LNGAusfuhren<br />

sind im vergangenen Jahrzehnt um über 60 Prozent<br />

gestiegen und legen weiter zu.<br />

- Die Gaspreise in Australien sind schon seit einigen Jahren<br />

stabil, an diesem Trend sollte sich auch vorerst nichts ändern.<br />

Belgien<br />

- Der durchschnittliche Erdgaspreis sank in Belgien mit zweistelligen<br />

Raten für kleinere Kunden, für Großabnehmer ging<br />

der Durchschnittpreis nur um knapp drei Prozent zurück.<br />

- Trotz der Deregulierung ist auf dem Markt wenig von Konkurrenz<br />

zwischen den erwarteten Anbietern zu sehen.<br />

- Die Preise dürften in den kommenden zwölf Monaten steigen,<br />

da die weltweiten Ölpreise weiter zulegen.<br />

Dänemark<br />

- Im vergangenen Jahr sind die Gaspreise für kleinere Mengen<br />

durchschnittlich um vier Prozent gesunken, während<br />

die Preise für größere Kunden um durchschnittlich 4,6 Pro-<br />

704 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


zent gestiegen sind. Dänemark bleibt damit das Land mit<br />

den höchsten Kosten für Gas in der NUS-Übersicht.<br />

- Seit der Marktliberalisierung 2004 haben über 25 000 private<br />

und industriellen Kunden ihren Gasanbieter gewechselt.<br />

- Der Gasmarkt wird immer noch im wesentlichen vom Anbieter<br />

Danish Oil and Natural Gas (DONG) kontrolliert. Als Ergebnis<br />

seiner Stärke hat DONG Anteile an ausländischen Energieunternehmen<br />

erworben, darunter der deutsche Versorger EWL<br />

und die holländische Gasgesellschaft Intergas Supply.<br />

- Wir rechnen im nächsten Jahr nicht mit einer deutlichen Veränderung<br />

der Erdgaspreise.<br />

Deutschland<br />

- Die durchschnittlichen Erdgaspreise fi elen in Deutschland<br />

um etwa 9 bis 14 Prozent, je nach Abnahmemenge.<br />

- Der Rückgang der Preise ist im wesentlichen auf die im vergangenen<br />

Jahr gesunkenen Weltmarktpreise für Öl zurückzuführen.<br />

- Nach einem langsamen Start hat die deutsche Regulierungsbehörde<br />

in der Gaswirtschaft durchgegriffen. Dank ihrer<br />

Anstrengungen sind die Durchleitungskosten gesunken<br />

mit Rückgängen zwischen 0,1 und 0,5 Cent pro Kilowattstunde.<br />

- Der Erdgasmarkt ist vollständig dereguliert und die Haushalte<br />

können ihren Anbieter frei wählen. Für diese Kundengruppe<br />

werden Einsparungen zwischen ein und zwei Prozent<br />

gemeldet.<br />

- Da die Erdgaspreise eng an jene für Erdöl gekoppelt sind,<br />

rechnen wir im nächsten Jahr mit steigenden Erdgaspreisen.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 705


Finnland<br />

- Seit September 2006 sind die Erdgaspreise für kleinere Kunden<br />

stabil geblieben; für größere Verbraucher gab es einen<br />

leichten Preisrückgang von 2,3 Prozent.<br />

- Finnland ist eines der wenigen EU-Mitgliedsländer, die<br />

von einem einzigen Gaslieferanten abhängig sind – dem<br />

russischen Konglomerat OAO Gazprom. Auch wenn es in<br />

jüngster Zeit einige Unruhe über ihn in den Medien gab, so<br />

hat er sich doch für Finnland während der vergangenen 31<br />

Jahre als stabiler und verlässlicher Gaslieferant erwiesen.<br />

- Im Jahr 2006 stieg der Gasverbrauch in Finnland gegenüber<br />

dem Vorjahr um etwa acht Prozent. Die nationale Versorgungsgesellschaft<br />

Gasum rechnet für 20<strong>07</strong> mit einem Anstieg<br />

des Gasverbrauchs um fünf Prozent.<br />

- Wir rechnen für die nächsten zwölf Monate mit weitgehend<br />

stabilen Preisen. Es bleibt aber die Möglichkeit steigender<br />

Erdgaspreise als Folge der Bindung an den Weltmarktpreis<br />

für Erdöl.<br />

Frankreich<br />

- Der Erdgaspreis blieb in Frankreich im vergangenen Jahr für<br />

die kleineren Abnehmer stabil, für Großkunden wird dagegen<br />

von deutlichen Preissenkungen berichtet.<br />

- Die Verbraucher können auf den deregulierten Gasmarkt<br />

überwechseln, aber angesichts der Schwankungen in den<br />

vergangenen Jahren haben nur wenige Kunden von dieser<br />

Möglichkeit Gebrauch gemacht. Dabei liegen die Preise auf<br />

dem deregulierten Markt stets leicht unter denen des regulierten<br />

Marktes.<br />

- Die Energiegiganten GDF und SUEZ haben von der Regierung<br />

die Erlaubnis zur Fusion erhalten. Der Zusammenschluss<br />

wird aber nach den Erwartungen keinen unmittelbaren<br />

Einfluss auf die Gaspreise haben.<br />

- Die Gaspreise dürften im nächsten Jahr im Einklang mit den<br />

gegenwärtig steigenden Ölpreisen anziehen.<br />

Großbritannien<br />

- Nach einigen Jahren stetig steigender Preise ist der Gaspreis<br />

im vergangenen Jahr um durchschnittlich 15 Prozent<br />

gesunken, für größere Mengen gab es einen Rückgang in<br />

der Gegend von sechs Prozent.<br />

- Neue Gaspipelines von Norwegen zur britischen Ostküste<br />

haben die Besorgnis über das Angebot verringert und für<br />

einen Rückgang der Preise gesorgt. Eine neue Verbindung<br />

ist die 1200 Kilometer lange Langeled-Pipeline, das Erdgas<br />

vom Ormen-Lange-Feld über die Sleipner-Anlagen in der<br />

Nordsee transportiert. Allein diese Pipeline reicht aus, 20<br />

Prozent des britischen Erdgasbedarfs zu decken.<br />

- Der vergangene milde Winter hat die Nachfrage gebremst,<br />

so dass immer genug Erdgas vorhanden war. Im Februar<br />

20<strong>07</strong> erlebten wir die niedrigsten Großhandelspreise seit<br />

Jahren.<br />

- Auch wenn die Preise niedrig sind, bleibt der Markt doch<br />

anfällig für Schwankungen. Ungeplante Lieferausfälle, etwa<br />

durch eine beschädigte Pipeline im Central-Transmission-<br />

System, sowie Instanthaltungsarbeiten beunruhigten die<br />

Händler.<br />

- Die Ölpreise sind wieder zum entscheidenden Faktor geworden.<br />

Die künftigen Gaspreise werden von den steigenden<br />

Kosten für Erdöl beeinflusst werden. Sollte der Preis für<br />

diesen Rohstoff für eine längere Zeit bei über 80 Dollar pro<br />

Barrel verharren, werden die Preisrückgänge beim Erdgas<br />

wieder verloren gehen.<br />

Italien<br />

- Die durchschnittlichen Gaspreise gingen in Italien im vergangenen<br />

Jahr leicht zurück, wobei die Preise für Einzelmengen<br />

mit minus 3,3 Prozent am stärksten sanken.<br />

- Während die durchschnittlichen Gaspreise im vergangenen<br />

Jahr gesunken sind, sind die Durchleitungsgebühren der<br />

nationalen und regionalen Leitungsnetze leicht gestiegen.<br />

- Die Einfuhr von Gas stieg 2006 im Vergleich zu 2005 um<br />

5,4 Prozent; sie lag damit bei 77,4 Milliarden Kubikmetern.<br />

Ende 2006 waren die Gasvorräte auf 7,9 Milliarden Kubikmeter<br />

gestiegen.<br />

- Für Gasversorger mit einem jährlichen Verbrauch von mehr<br />

als 200 000 Kubikmetern ist der Markt vollständig dereguliert.<br />

Die meisten der Konsumenten mit weniger als 5000<br />

Kubikmetern Gasverbrauch bleiben bei den regulierten Tarifen,<br />

da diese stabilere Preise gewährleisten.<br />

- Kurzfristig werden die Gaspreise im regulierten Teil des<br />

Marktes steigen, da auch im deregulierten Teile des Marktes<br />

der hohe Ölpreis den Erdgaspreis oben hält.<br />

Kanada<br />

- Der durchschnittliche Gaspreis in Kanada fi el über alle untersuchten<br />

Sparten. Dabei gab es die größten Preisrückgänge<br />

für große Gas-Weiterverarbeiter (-8,1 %) und bei der<br />

Abnahme großer Einzelmengen (-10,2%).<br />

- Nur ungefähr 45 Prozent der einheimischen Erdgasförderung<br />

wird im Land verbraucht, die restlichen 55 Prozent<br />

werden in die Vereinigten Staaten exportiert.<br />

- Nachdem sie 2005 als Folge der Wirbelstürme Katrina und<br />

Rita historische Höchststände erreicht hatten, gehen die<br />

Gaspreise zurück. Dennoch sind die Durchschnittpreise in<br />

Kanada immer noch um 25 Prozent höher als 2004 und liegen<br />

sogar 70 Prozent über dem Stand des Jahres 2000.<br />

- Der Absatz an Industriekunden stieg 20<strong>07</strong> um 7,6 Prozent,<br />

an Haushalte um 10,7 Prozent und an den Gashandel um<br />

<strong>11</strong>,3 Prozent.<br />

- Die Rekordstände bei den Vorräten und der Wiederaufbau<br />

der Infrastruktur- und Förderanlagen im Golf von Mexiko<br />

sollten helfen, den Gaspreis im kommenden Jahr nach unten<br />

zu drücken.<br />

Niederlande<br />

- Für kleinere Kunden und für große Gaslieferungen an Weiterverarbeiter<br />

stieg der Gaspreis in den vergangenen zwölf<br />

Monaten mit Raten zwischen 1,5 und 25,4 Prozent. Die<br />

Preise für große Mengen (Heizung) gingen seit September<br />

2006 um 10,7 Prozent zurück.<br />

- Der holländische Gasmarkt wies im vergangenen Jahr starke<br />

Schwankungen auf und die Preise erreichten Ende 2006 ein<br />

historisches Hoch. Anfang 20<strong>07</strong> gingen die Notierungen<br />

dann wieder zurück.<br />

- Der geplante Zusammenschluss der Versorger Essent und<br />

NUON wurde kürzlich abgesagt. Die Kunden könnten nach<br />

Meinung vieler von dieser Entwicklung profitieren, da der<br />

Zusammenschluss der zwei größten holländischen Versorger<br />

den Wettbewerb geschwächt hätte.<br />

- Die Konsolidierung in der Branche setzt sich fort mit der<br />

Übernahme der Westland Energy, einem kleinen Versorger<br />

für die Gewächshaus-Branche, durch das Unternehmen Essent.<br />

Damit gehören fast alle kleinen Gasversorger nun zu<br />

größeren Anbietern, meistens aus Belgien, Dänemark und<br />

Deutschland.<br />

- Die Gaspreise dürften im kommenden Jahr steigen.<br />

706 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 7<strong>07</strong>


Schweden<br />

- Die durchschnittlichen Gaspreise fi elen in Schweden im vergangenen<br />

Jahr um 3,2 bis 4,1 Prozent.<br />

- Obwohl Schweden kein besonders großer Gasumschlagsplatz<br />

ist, gibt es doch sechs Anbieter, die den Rohstoff an<br />

den Endverbraucher verkaufen. Die Hälfte des schwedischen<br />

Gasverbrauchs wird von E.ON Sverige eingeführt, die andere<br />

Hälfte von Dong Sverige. E.ON Schweden ist der größte<br />

Gaslieferant, der 2005 und 2006 etwas mehr als die Hälfte<br />

des in Schweden verbrauchten Erdgases geliefert hat.<br />

- Die nordeuropäische Gas-Pipeline zwischen Russland und<br />

Deutschland könnte innerhalb eines Jahrzehnt fertiggestellt<br />

sein. Auch wenn Schweden aus dieser Pipeline kein Gas<br />

bezieht, betrachtet das Land die Leitung doch mit großem<br />

Interesse, da Schweden weiter den größten Teil seines Energiebedarfs<br />

importieren muß.<br />

- Wir erwarten für das nächste Jahr steigende Gaspreise, da<br />

die weltweiten Ölpreise nahe oder gar auf ihren historischen<br />

Höchstständen verharren.<br />

Spanien<br />

- Der durchschnittliche Gaspreis ist in den vergangenen zwölf<br />

Monaten gestiegen. Dabei wurde kleinere Abnahmemengen<br />

für Heizung und industrielle Weiterverarbeitung um 2,9 bis<br />

5,3 Prozent teurer. Größere Abnahmemengen verteuerten<br />

sich um 0,9 bis 1,9 Prozent.<br />

- Gegenwärtig können nur Haushalte und sehr kleine industrielle<br />

Kunden ihr Gas zu regulierten Tarifen beziehen. Alle<br />

anderen Verbraucher müssen ihren Gasbedarf auf dem freien<br />

Markt decken.<br />

- Bis zu diesem Jahr war für die Industriekunden der regulierte<br />

Preis maßgebend, von dem sie einen Rabatt aushandeln<br />

konnten. Doch nun werden die Marktpreise an den Ölpreis<br />

gekoppelt. Diese Veränderung in der Preisgestaltung<br />

hat zu dem diesjährigen Preisanstieg geführt.<br />

- Angesichts dieser Veränderungen bei der Gaspreisgestaltung,<br />

müssen sich viele Verbraucher entweder auf ihren gegenwärtigen<br />

Lieferanten verlassen oder sie müssen sich an<br />

spezialisierte Dienstleister wenden, die ihre Gasversorgung<br />

zu entsprechenden Preisen sicherstellen.<br />

- Die steigenden Weltmarktpreise für Öl sowie der wachsende<br />

Wunsch Algeriens, die bestehenden langfristigen Liefervereinbarungen<br />

neu zu verhandeln, dürfen die Ergaspreise<br />

im nächsten Jahr nach oben drücken.<br />

Südafrika<br />

- Der durchschnittliche Gaspreis stieg in Südafrika im vergangenen<br />

Jahr um 3,2 bis 7,5 Prozent. Das ist deutlich<br />

weniger als in den beiden Jahren zuvor, als die Gaspreise<br />

jeweils um mehr als 25 Prozent gestiegen waren.<br />

- Sasol Gas ist der einzige Gasversorger im Land. Angesichts<br />

des Fehlens jeglicher Konkurrenz berechnet Sasol Gas die<br />

Preise abhängig von der Menge und legt dabei die internationalen<br />

Ölpreise zugrunde. Für Sasol Gas sichert diese<br />

Preisgestaltung sowohl faire als auch der Marktentwicklung<br />

angemessene Preise.<br />

- Es gibt erste Untersuchungen darüber, welche Rolle Südafrika<br />

als Ethanolproduzent spielen könnte. Die Beifügung<br />

von Ethanol könnte den Oktangrad des Benzins auf saubere<br />

und nachhaltige Weise erhöhen und außerdem für neue Arbeitsplätze<br />

sorgen. Diese Pläne entsprechen jenen in Brasilien,<br />

Europa und den Vereinigten Staaten.<br />

- Wir rechnen im nächsten Jahr mit stabilen Ölpreisen sowie<br />

einem weiter verhältnismäßig starken Rand. Deshalb dürften<br />

auch die Gaspreise unverändert bleiben.<br />

Vereinigte Staaten<br />

- Die durchschnittlichen Gaspreise in den USA fi elen in den<br />

vergangenen zwölf Monaten deutlich. Die Rückgänge liegen<br />

zwischen 6 und 18 Prozent, je nach betrachteter Kategorie.<br />

- Die sinkenden Preise sind hauptsächlich zurückzuführen<br />

auf die Beseitigung der Schäden an den Förderanlagen und<br />

Leitungen, die durch die Wirbelstürme Katrina und Rita im<br />

Herbst 2005 verursacht worden waren. Die Schäden hatten<br />

zu einem historischen Hoch bei den Gaspreisen geführt.<br />

Dagegen war der Preis im Oktober 2006 der niedrigste seit<br />

Jahren.<br />

- Der Erdgasmarkt in den USA ist weitgehend liberalisiert und<br />

die Kunden können aus einer großen Anzahl von Versorgern<br />

auswählen. Doch da die alteingesessenen Versorger<br />

mit neuen, unabhängigen Vermarktern konkurrieren und die<br />

Gewinnspannen ohnehin hauchdünn sind, stellen viele Verbraucher<br />

kaum noch Unterschiede in der Preisgestaltung<br />

zwischen reguliertem und dereguliertem Markt fest.<br />

- Fast alle neuen Kraftwerke arbeiten heute mit Erdgas. Das<br />

Gas wird als sauberere Alternative zu den traditionellen<br />

Brennstoffen wie Kohle und Öl betrachtet. Die Nachfrage<br />

nach Erdgas wächst Jahr für Jahr, das meiste Gas stammt<br />

aus dem Inland oder wird aus Kanada und Mexiko importiert.<br />

- In den vergangenen Jahren hat sich die Entwicklung der<br />

Gaspreise von jener der Ölpreise gelöst. Während des<br />

jüngsten starken Anstiegs der Ölpreis sind die Ergaspreis<br />

sogar zurückgegangen. Das Angebot ist hoch und die Suche<br />

nach neuen Quellen in Nordamerika scheint weiter in<br />

vollem Gange. Deshalb rechnen wir mit einem Rückgang<br />

der Erdgaspreise in Verlauf des nächsten Jahres.<br />

Anmerkungen zu dieser Untersuchung<br />

NUS Consulting Group, das internationale Unternehmen<br />

für Energiekosten-Management, erhebt jährliche Preisvergleiche<br />

für Strom, Wasser und Gas. Basis sind rund<br />

300.000 Betriebsstellen weltweit. Allein in Deutschland<br />

sind es über 25.000.<br />

– Der Bericht basiert auf Preisen vom 1. September 20<strong>07</strong>.<br />

(ex MwSt.)<br />

– Die Umrechnung erfolgte von lokalen Währungen auf<br />

US$, Darstellung in EURO-Cent. Kursdaten lt. ONDA<br />

Currency Converter (www.omda.com) vom 4. September<br />

20<strong>07</strong>. Währungsschwankungen sind dadurch ausgeschlossen.<br />

– Die Preise für jedes Land sind ungewichtete Durchschnittspreise<br />

(ex MwSt.). Je nach Verfügbarkeit in den<br />

Ländern wurden deregulierte oder liberalisierte Vertragspreise<br />

berücksichtigt.<br />

– Erhoben wurde bei Abnehmern von mindestens 100.000<br />

Therms (2.931.000 kWh) pro Jahr bis 1.000.000 Therms<br />

(29.310.000 kWh).<br />

- Die Daten für diesen Bericht wurden von Mitarbeitern der<br />

NUS Consulting Group aufgrund direkter Information von<br />

Versorgern, Händlern, Marktteilnehmern oder anderer<br />

Quellen ermittelt.<br />

Für Detail-Informationen zum „28. Internationalen Gasmarktvergleich”<br />

steht Ihnen gern zur Verfügung:<br />

Rüdiger Kornblum (Geschäftsführer)<br />

NUS Deutschland GmbH<br />

Energie- und Telekommunikationsberatung<br />

Georg-Glock-Straße 8<br />

40474 Düsseldorf<br />

Telefon: 02 <strong>11</strong> / 86 22 9-0<br />

Telefax: 02 <strong>11</strong> / 86 22 9-400<br />

www.nusconsulting.de<br />

708 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


Energie mit Zukunft*<br />

Auf der Suche nach Lösungen für eine zukunftsorientierte<br />

Erdgasversorgung spielt Bioerdgas eine wichtige Rolle. Bioerdgas<br />

ist ein erneuerbarer Energieträger, der unabhängig<br />

von Energieimporten produziert werden kann. Bioerdgas verfügt<br />

über ausgezeichnete Eigenschaften hinsichtlich Umweltschutz<br />

und Energieeffizienz.<br />

Natürlich ist Bioerdgas heute in der Herstellung noch teurer<br />

als fossiles Erdgas. Aber der Faktor Versorgungssicherheit<br />

und Klimaschutz ist wesentlich höher zu bewerten und die<br />

Prognosen gehen davon aus, dass bis 2030 ein Zehntel des<br />

deutschen Erdgasbedarfs durch Bioerdgas abgedeckt wird.<br />

Dies würde bedeuten, dass rund 2,5 % der deutschen Treibhausgasemissionen<br />

eingespart werden. Die deutsche Gaswirtschaft<br />

hat diesen neuen Bioerdgasmarkt entdeckt und in<br />

einem neuen Aktionsprogramm Klimaschutz, Energieeffizienz<br />

und erneuerbare Energien gebündelt. Dies ist auch dringend<br />

geboten, denn Bioerdgas muss sowohl wirtschaftlich wie<br />

ökologisch zur klassischen Energieversorgung wirtschaftlich<br />

sein. Dies wird auch durch die staatliche Förderung in unter-<br />

schiedlichen Bereichen deutlich. Ziel dieser Maßnahmen ist<br />

langfristig, von staatlicher Förderung unabhängig zu sein und<br />

damit auch im ökonomischen Bereich Maßstäbe zu setzen.<br />

Der Boom im Kornfeld hat in der Gaswirtschaft auch einen<br />

Firmennamen nämlich den der E.ON Bioerdgas GmbH. Diese<br />

Tochtergesellschaft im E.ON-Konzern ist zusammen<br />

mit E.ON Ruhrgas angetreten, mit entsprechenden anlagen<br />

und Kooperationen diesen Markt aufzubauen und langfristig<br />

zu entwickeln. Dabei stehen natürlich auch die drängenden<br />

Probleme der Beschaffung der Biomasse im Mittelpunkt der<br />

Überlegungen. Besonders in Sachen Effizienz ist Bioerdgas<br />

allen anderen Biokraftstoffen wie Biodiesel oder Bioethanol<br />

deutlich überlegen. So kann es sehr effizient genutzt werden<br />

für die Wärmeerzeugung sowie für die Verwendung als Kraftstoff.<br />

Die Erdgaswirtschaft hat sich verpflichtet, dem Erdgas,<br />

das als Kraftstoff verwendet wird, bis 2010 rund 10 % und bis<br />

2020 rund 20 % Bioerdgas beizumischen. Bioerdgas<br />

Bioerdgas hat im Gegensatz zur Wind-Solarenergie den Vorteil,<br />

dass es über das gesamte Jahr kontinuierlich erzeugt<br />

werden kann und sich problemlos speichern lässt. Bioerdgas<br />

besitzt eine höhere Flächeneffizienz wie Biodiesel oder<br />

Bioethanol, d. h. der Biomasseertrag auf einem Hektar Anbaufläche<br />

kann im Vergleich zu Biodiesel die dreifache Energiemenge<br />

an Bioerdgas erzeugen. Der Ertrag eines Hektars<br />

Biomasse produziert das Biogas für mehr als 65.000 Kilometer<br />

Fahrleistung eines entsprechenden Pkws. Ein wichtiger<br />

Aspekt bei der Bioerdgasproduktion ist die Tatsache,<br />

dass diese in einem geschlossenen Kreislauf stattfindet, in<br />

welchem als Dünger die entstandenen Gärreste eingebracht<br />

werden können. Bei einem Gesamtnutzungsgrad von bis zu<br />

90 % sind Bioerdgasanlagen absolut in der Lage, die konventionelle<br />

Energieerzeugung zu substituieren und einen spür-<br />

*Anmerkung der Redaktion:<br />

Diesem Beitrag liegt ein Interview zugrunde, welches die<br />

Chefredaktion der „Kommunalwirtschaft“ mit Herrn Friedrich<br />

Wolf, Geschäftsführer der E.ON-Bioerdgas GmbH,<br />

führte.<br />

710 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


Legende: 1 = Nachwachsende Rohstoffe; 2 = Biomasseeintrag; 3 = Fermenter; 4 = Biogasaufbereitung; 5 = Erdgasnetz; 6 =<br />

Blockheizkraftwerk; 7 = Erdgastankstelle<br />

baren Beitrag zur ReduzierungCO2-Emissionen zu leisten.<br />

„Bioerdgas ist aktiver Klimaschutz“ bringt es Friedrich Wolf,<br />

Geschäftsführer der E.ON Bioerdgas GmbH, auf den Punkt.<br />

Folgerichtig errichten E.ON Bioerdgas GmbH, E.ON Bayern<br />

sowie die Schmack Biogas AG die zurzeit größte Anlage<br />

zur Erzeugung, Aufbereitung und Einspeisung von Biogas<br />

im Oberpfälzischen Schwandorf. Während die meisten<br />

neuen Biogasanlagen in Deutschland mit einer elektrischen<br />

Leistung zwischen 150 – 500 Kilowatt errichtet wurden, beginnt<br />

mit dem Feldgasenergiezentrum in Schwandorf eine<br />

neue Ära. Zehn Megawatt, dies entspricht einer elektrischen<br />

Leistung von 4 Megawatt, ist die neue Größe im Markt. Entsprechend<br />

hoch ist für die drei Betreiber die Investition von<br />

fast 16 Mio. Euro. In dieser Anlage werden von Ende 20<strong>07</strong><br />

jährlich ca. 62.ooo Tonnen pflanzliche Rohstoffe verarbeitet.<br />

Dies bedeutet, dass stündlich rund 1000 Kubikmeter Bioerdgas<br />

zur Verfügung stehen und damit der Gasbedarf von etwa<br />

5.000 Haushalten gedeckt werden kann. Die wirtschaftliche<br />

Seite wird dadurch besonders günstig erreicht, dass das erzeugte<br />

Bioerdgas unmittelbar in der Nähe in das Erdgasnetz<br />

der E.ON Bayern AG eingespeist werden kann. Als Rohstoffe<br />

werden in der Anlage Mais, Getreide, Gräser und Hirse verarbeitet.<br />

Ein weiterer positiver Effekt für die Region besteht<br />

darin, dass sich Landwirte fi nanziell an der Anlage beteiligen<br />

und dadurch direkt an den Erträgen beteiligt sind. Damit<br />

entstehen auch zukunftssichere, qualifizierte Arbeitsplätze<br />

im Umfeld der Anlage bei den Produzenten und Zulieferern<br />

aus der Landwirtschaft. Durch neuartige Fruchtfolgen reduziert<br />

sich die Anbaufläche um ca. 30 %, so dass auch dies<br />

keine Entscheidung gegen die traditionelle Landwirtschaft<br />

ist. Im Gegenteil – sie erhöht die Versorgungssicherheit, ga-<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 7<strong>11</strong>


antiert kontinuierliches Einkommen durch Beschäftigung in<br />

einem Markt mit Zukunft. Dass hierbei auch der praktizierte<br />

Klimaschutz größte Bedeutung hat, versteht sich von selbst.<br />

Unter dem Strich ein Mehrwert im Sinne ökonomischer, ökologischer<br />

und sozialer Kriterien. „Mit Inbetriebnahme der Anlage<br />

in Schwandorf erhöhen sich die Bioerdgaskapazitäten<br />

von E.ON in Deutschland um fast 50 %“, erklärte Friedrich<br />

Wolf, Geschäftsführer der Bioerdgas GmbH, ‚Essen.<br />

Der Blick in die Zukunft zeigt eindeutig in Richtung Bau weiterer<br />

auch großer Bioerdgaserzeugungsanlagen. In diesen<br />

Kontext passt auch die am 13.<strong>11</strong>.<strong>07</strong> anlässlich der GAT in<br />

Karlsruhe abgegebene Absichtserklärung zwischen RheinEnergie<br />

und E.ON Ruhrgas zur Lieferung von Bioerdgas.<br />

Hierbei sollen ab 2008 zunächst 10 Mio. Kilowattstunden Bi-<br />

oerdgas an E.ON Ruhrgas geliefert werden, wobei eine Aufstockung<br />

der Mengen bei entsprechender Kundennachfrage<br />

und Produktionskapazität geplant ist.<br />

Leider ist in der letzten Zeit durch das neue EEG ein erster<br />

Schatten auf diese zukunftsträchtige Branche gefallen. Nach<br />

dem bisherigen Stand der Gesetzgebung würde aus unverständlichen<br />

Gründen Bioerdgas nicht mehr zu den regenerativen<br />

Energien zählen und somit aus sämtlichen Förderungen<br />

herausfallen. Dies wäre dann das völlig unverständliche und<br />

schnelle „Aus“ für eine Branche, welche gerade erst Fahrt<br />

aufgenommen hat mit großem Tempo in die richtige Richtung.<br />

Man kann nur hoffen, dass die Bemühungen der entsprechenden<br />

Industrie auf die Politiker jenen Einfluss nehmen<br />

der aus ökologischen und ökonomischen Gründen diesen<br />

neuen Energieträger positiv sieht.<br />

Neue Wege für die städtische Wasserwirtschaft der Zukunft<br />

Difu und ISOE entwickeln gemeinsam mit Partnern des Forschungsverbunds<br />

netWORKS Lösungsmöglichkeiten für eine *demografieangepasste Stadttechnik<br />

Die Netze und Anlagen der kommunalen Wasserversorgung<br />

werden bisher zentral organisiert, und diese Zentralität gilt bislang<br />

gerade bei mittleren und hohen Siedlungsdichten technisch<br />

und ökonomisch als vorteilhaft. Durch die abnehmende<br />

Bevölkerungszahl tritt jedoch eine völlig neue Problematik<br />

auf: Die Funktionalität der Systeme ist durch Unterauslastung<br />

gefährdet. In einigen Städten und Regionen sind Rück- und<br />

Umbaumaßnahmen der Netze notwendig, die an die Grenzen<br />

des betriebswirtschaftlich Machbaren gehen. In Ergänzung<br />

dieser Anpassungsstrategien gilt es, neben dem Rück- und<br />

Umbau auch über den Einsatz gänzlich neuer Technologien<br />

nachzudenken, außerdem sind Systemalternativen gegenüber<br />

dem Weiterbetrieb vorhandener Anlagen abzuwägen.<br />

In Deutschland wurden in den letzten beiden Jahrzehnten<br />

bereits beachtliche Innovationen im Bereich alternativer<br />

Wasserver- und Abwasserentsorgungstechnologien entwickelt,<br />

die jedoch bisher ausschließlich im Rahmen weniger<br />

kleiner Modellprojekte umgesetzt wurden. Die Pilotvorhaben<br />

zeigten, dass Stofftrennung und neuartige Kombinationen<br />

von Ab- und Frischwasser prinzipiell möglich sind. Da es sich<br />

um fl exible und nachhaltige Lösungen handelt, mit denen die<br />

Schließung von Nährstoffkreisläufen sowie die energetische<br />

Verwertung von Abwasser angestrebt wird, sind die Verfahren<br />

- angesichts der steigenden<br />

Energiepreise - auch volkswirtschaftlich interessant: Intelligente<br />

Systemlösungen zeichnen sich durch Stoffstromreduktion<br />

(Ökoeffizienz), höhere Flexibilität und teils kürzere<br />

Leitungswege aus und lassen langfristig eine ökonomische<br />

Effizienzanhebung (Energieverwertung) erwarten.<br />

Nun gilt es herauszufinden, ob eine breitere Anwendung die-<br />

ser Technologien sowie die Kombination mit vorhandenen<br />

Anlagen und Netzen auch in größerem Maßstab sinnvoll<br />

sind. Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) und das Institut<br />

für sozial-ökologische Forschung (ISOE) untersuchen<br />

daher - gefördert durch das Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung (BMBF) und in Kooperation mit weiteren<br />

Forschungs- und Praxispartnern - praxistaugliche Umwandlungsmöglichkeiten<br />

der stadttechnischen Systeme. Der interdisziplinär<br />

arbeitende *Forschungsverbund netWORKS entwickelt<br />

gemeinsam mit Ver- und Entsorgungsunternehmen<br />

aus sechs Untersuchungskommunen mit unterschiedlicher<br />

Bevölkerungsentwicklung langfristig tragfähige Angebotsund<br />

Infrastrukturkonzepte.<br />

Einen Untersuchungsschwerpunkt bildet die Frage, ob und<br />

inwieweit semi- und dezentrale Lösungen ökonomisch und<br />

ökologisch effizienter sind und wie diese im existierenden betrieblichen<br />

Rahmen sukzessive angewandt werden könnten.<br />

Berücksichtigt wird dabei, dass Strukturanpassungen der Anlagen<br />

im Einklang mit den unternehmerischen Erfordernissen<br />

erfolgen müssen. Auch werden die Infrastruktur- und Stadtentwicklungsplanung<br />

integriert betrachtet und der Stand der<br />

Technik berücksichtigt.<br />

Erste Ergebnisse sind Ende 2008 zu erwarten. Sie werden als<br />

Publikation veröffentlicht und als Beratungsinstrument auch<br />

auf der Homepage des Forschungsverbunds zu fi nden sein.<br />

Nähere Informationen zum Forschungsverbund und zum Projekt<br />

*Transformationsmanagement für eine nachhaltige Wasserwirtschaft<br />

sind im Internet unter www.networks-group.de/<br />

zu fi nden.<br />

712 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


Mit Intelligenz sauber heizen<br />

„Bio-Energie-Module“ von AMTRA bieten enorme Spar- und Umweltpotenziale<br />

Gemeinsames Projekt von AMTRA Mobilraum GmbH, iht<br />

GmbH - Innovative Heiztechnik und der Fachhochschule Köln<br />

bietet Möglichkeiten, umweltfreundlich und Kosten sparend<br />

zu heizen – Einsatz für Privat, Unternehmen und Kommunen<br />

Allseits bekannt sind Umweltprobleme sowie steigende Energiepreise<br />

durch knapper werdende fossile Brennstoffe oder<br />

der erhöhte CO2-Ausstoß durch Verbrennung fossiler Stoffe.<br />

Dabei entstehen Stickstoffoxide, Ruß sowie andere chemische<br />

Verbindungen, die ungehindert durch die Ozonschicht<br />

treten können. Die Folge ist der so genannte Treibhauseffekt<br />

und der Klimawandel. Mit den „Bio-Energie-Modulen“ der<br />

Dernbacher Firma AMTRA wird eine ökologische und ökonomische<br />

Alternative geschaffen.<br />

Experten der iht GmbH, Warendorf, und AMTRA Mobilraum<br />

GmbH, Dernbach, haben sich mit Wissenschaftlern des Instituts<br />

für Anlagen-, Energie- und Maschinensysteme der Fachhochschule<br />

Köln zusammengeschlossen, um für die Umwelt<br />

belastende Energiegewinnungsmöglichkeit neue Lösungen<br />

zu fi nden und umzusetzen. Fossile Brennstoffe wie Erdöl oder<br />

Erdgas sind endlich; langfristig gesehen müssen innovative<br />

Verfahren entwickelt werden, die gleichzeitig genügend Energie<br />

liefern, um Rohstoffe wie Erdöl zu ersetzen und die Umwelt<br />

zu schonen.<br />

„Aus dem Projekt der drei Parteien ist die Lösung ‚Pelletcontainer’<br />

hervorgegangen. Diese spezielle Heizmöglichkeit<br />

vereint die wichtigen Eigenschaften einer zukunftsfähigen<br />

Entwicklung: das Heizen mit regenerativen Energiequellen,<br />

wie z.B. Getreide, Stroh oder auch Holzpellets, um endliche<br />

Energieträger zu schonen, weniger CO2-Ausstoß gegenüber<br />

den fossilen Energien und zusätzlich eine hohe Kosteneinsparung<br />

durch günstigen Einkauf der Pellets“, erklärt Arno<br />

Meeuwissen, Geschäftsführer der AMTRA Mobilraum GmbH<br />

aus Dernbach.<br />

Das Prinzip der Heizung beruht auf der Verbrennung von<br />

Pellets in Heizkesseln, die mit einem Warmwasserspeicher<br />

verbunden sind. Das System kann sowohl als zentrales<br />

Hausheizungssystem oder als Einzelofen mit direkter Wärmeabstrahlung<br />

in den Wohnraum genutzt werden. Pelletheizungen<br />

eignen sich für eine große Bandbreite von Einsatzmöglichkeiten:<br />

von Ein- oder Zweifamilienhäusern, über<br />

größere Wohn- oder Betriebseinheiten sowie für kommunale<br />

und gewerbliche Einrichtungen. Die Gesamtanlage ist als<br />

mobile Einheit, speziell für transportable Einsätze entwickelt,<br />

eignet sich aber ebenso gut für langfristige Standzeiten.<br />

AMTRA und iht gemeinsam für die Zukunft<br />

AMTRA und iht haben vorhandenes Know-how genutzt und<br />

in enger Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Köln den<br />

innovativen Pelletcontainer „Bio-Energie-Modul“ entwickelt.<br />

Dabei ist das System der Pelletheizung in einen Container der<br />

AMTRA Mobilraum GmbH integriert und versorgt die Nutzer<br />

mit günstiger und umweltschonender Wärme.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 713


„Da die Nutzung von fossilen Energieträgern endlich und darüber<br />

hinaus mittel- und langfristig kaum noch wirtschaftlich<br />

fi nanzierbar ist, haben wir uns auf den Weg in die Zukunft gemacht.<br />

Wir machen regenerative Energien für unsere Zukunft<br />

nutzbar und sorgen somit für eine unabhängige und ökologische<br />

Wärmebereitstellung“, so AMTRA-Chef Arno Meeuwissen<br />

über die neuen Entwicklungen und zukunftsträchtigen<br />

Möglichkeiten der Heizsysteme.<br />

Im AMTRA-Pelletcontainer ist der Raum zweigeteilt; eine<br />

Hälfte steht als Materialbunker zur Verfügung, die Anlagentechnik<br />

ist im Nachbarraum installiert. Zum System gehören<br />

der Brenner, der Heizkessel, das Ausdehnungsgefäß, der Pufferspeicher,<br />

der Pelletbunker und die Förderschnecke zum<br />

automatischen Transport der Pellets in den Brennerraum.<br />

Heizen mit grüner Energie<br />

Zur Energiegewinnung können verschiedene Pelletmaterialien<br />

eingesetzt werden, wie z.B. aus Holz, Stroh, Getreide,<br />

Sonnenblumenkernen, Gärresten, Rapspresskuchen oder<br />

Miscanthus. Die Einstellung auf das jeweilige Material wird<br />

größtenteils durch einfache Programmierung erledigt.<br />

Der besondere Nutzen der iht-Anlagen liegt in der patentierten<br />

Technik der zweistufigen Verbrennung. „Dadurch ergibt sich<br />

eine sehr hohe und effiziente Ausnutzung des energetischen<br />

Brennstoffgehalts“, so der Entwicklungsleiter der iht GmbH,<br />

Werner Boos. Anders als die herkömmliche Verfeuerung<br />

bietet diese „zweistufige Verbrennung“ einen enormen Wirkungsgrad,<br />

indem es die Biomasse als Energie vollständig<br />

ausnutzt.<br />

Weitere Vorteile der iht-Technologie sind beispielsweise die<br />

automatische Wärmetauscherreinigung inklusive Austragung<br />

in einen separaten Staubbehälter, der hohe Wirkungsgrad<br />

von 93 Prozent sowie die Brennkammer aus Siliziumkeramik<br />

mit mehrfacher Umlenkung der Rauchgase für sehr geringe<br />

Emissionswerte.<br />

Die erzeugten Verbrennungsgase werden in den Kamin geführt<br />

und so sicher ins Freie transportiert. Der Abzug ist mit<br />

einem Kaminzugregler ausgestattet, der Brände innerhalb<br />

der Abgasleitung verhindert. Mittels einer Lambda-Sonde<br />

wird der Schadstoffgehalt in der Abluft gemessen und kontrolliert.<br />

„Wir liegen mit unseren Immissionswerten deutlich unter den<br />

zulässigen Grenzwerten. Insofern leisten wir einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes“, unterstreicht<br />

Werner Boos.<br />

Und der Clou: Selbst die Verbrennungsrückstände (Asche)<br />

sind als biologischer Dünger einsetzbar. „Es gibt keinerlei<br />

Entsorgungsproblematik“, hebt AMTRA-Geschäftsführer<br />

Meeuwissen hervor.<br />

Die Heizanlagen lassen sich sowohl in Gebäuden installieren<br />

als auch außerhalb. Dies bedeutet eine hohe Flexibilität und<br />

nahezu unbegrenzter Einsatz auf allen Gebieten. So fi ndet<br />

jeder, vom Hauseigentümer, der eine Heizanlage nachinstallieren<br />

oder ersetzen möchte, bis hin zum Unternehmer, der<br />

ganze Firmenkomplexe mit Biomasseenergie heizen möchte,<br />

die richtige Anwendung – dies gepaart im Modulcontainer,<br />

der außen aufgestellt die Wärme für innen liefert. Eine jährliche<br />

Wartung reicht für die Bio-Energie-Module aus.<br />

Rohstoffe schonen und der Umwelt Gutes tun<br />

Der Vorteil der Pellets gegenüber dem Öl liegt in erster Linie<br />

in der ökologischen und Umwelt schützenden Eigenschaft.<br />

Öl und andere fossile Brennstoffe sind endlich; die genutzten<br />

Energiequellen in diesem Heizverfahren dagegen sind regenerativ.<br />

Der Reststoff bei der Verbrennung (CO2) wird an die<br />

Atmosphäre abgegeben und durch die Photosynthese der<br />

Pflanzen wieder aufgenommen.<br />

Die biogenen Brennstoffe sind CO2-neutral, das heißt, der<br />

Heizprozess entlässt nur soviel CO2 in die Atmosphäre, wie<br />

der nachwachsende Rohstoff während des Wachstums gespeichert<br />

hat. Im Gegensatz zur Treibhausgasemission bei<br />

der Verbrennung fossiler Brennstoffe liegen die Pelletwerte<br />

deutlich unter den der anderen: Im Vergleich zu einem 30 Kilowatt-Heizkessel<br />

verursacht Heizöl jährlich <strong>11</strong>.800 Kilogramm<br />

Kohlendioxid, Erdgas liegt bei 8.200 Kilogramm – die Pellets<br />

erreichen einen Wert von nur 1.800 Kilogramm pro Jahr.<br />

Andere Schadstoffe, die bei der Verbrennung entstehen, wie<br />

z.B. Kohlenmonoxid (CO) und Staub, werden bei den Verbrennungssystemen<br />

der iht aufgrund der innovativen Technik weit<br />

unter den derzeit geltenden aber auch zukünftigen Grenzwerten<br />

des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchV)<br />

gehalten. Mit dieser Technik sind die iht-Anlagen die einzigen,<br />

die diese Werte einhalten und sogar unterschreiten.<br />

„Allgemein lässt sich über die Sicherheit der Pellets gegenüber<br />

dem Öl sagen, dass die Versorgung jederzeit sichergestellt<br />

ist und nicht von Zuliefer-Ländern abhängig ist. Außerdem<br />

besitzt Erdgas weiterhin das Sicherheitsrisiko der Explosion.<br />

Eine solche Gefahr besteht für Pellets nicht“, erklärt Arno<br />

Meeuwissen. Bei Öltanks bestehe immer noch die Gefahr des<br />

Auslaufens und damit eine erhebliche Bodenverunreinigung.<br />

Wirtschaftlich Wärme erzeugen<br />

Um 10 Kilowatt Leistung zu erzeugen, verbraucht man durchschnittlich<br />

1 Liter Öl. Dieser Liter kostet ungefähr 0,65 Euro.<br />

Die gleiche Leistung erreicht die Pelletheizung bereits mit<br />

zwei Kilogramm Strohpellets, was mit einem Kilopreis Stroh<br />

von 0,13 Euro circa die Hälfte an Kostenersparnis bewirkt.<br />

Die Energieeinsparung liegt für ein Jahr bei ca. 1.600 Euro.<br />

Die Anschaffungskosten des AMTRA-Pelletcontainers „Bio-<br />

Energie-Modul“ mit integrierter iht-Heizanlage betragen je<br />

nach Ausstattungsmerkmalen ca. 30.000 bis 40.000 Euro inklusive<br />

Installation des Systems in den Container, Transport<br />

und sonstigen Zuschlagskosten.<br />

Die Pellets sind für den großen Bedarf per Silofahrzeug erhältlich<br />

und werden direkt in den Materialbunker in den Container<br />

hineingeblasen. Durch die ständige Verfügbarkeit des Materials<br />

und der Materialvielfalt wird der Preis langfristig stabil<br />

bleiben. Durch die Bandbreite des Materials ist der Anwender<br />

unabhängiger im Vergleich zum Öl- und Gasabnehmer.<br />

Aufgrund dessen können Lieferengpässe und Preisschwankungen<br />

umgangen werden. „Marktfreiheit durch Materialvielfalt“,<br />

bekräftigt AMTRA-Chef Arno Meeuwissen. Zudem hat<br />

man bei der Heizung mit Pellets einen Logistikvorteil, denn<br />

die Rohstoffe wie Holz und Stroh sind nahezu überall verfügbar.<br />

An andere installierte Energienetze und<br />

-versorgungen lässt sich das Bio-Energie-Modul problemlos<br />

durch Schnittstellentechnik anschließen.<br />

714 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


„Rohstoff Stroh“<br />

In der Landwirtschaft ist der Rohstoff Stroh ein unerschöpfliches Nebenprodukt.<br />

Allein die in Deutschland pro Jahr anfallenden Strohmengen würden ausreichen,<br />

um 13,4 Prozent des gesamten Ölverbrauchs abzudecken, einschließlich<br />

Kraftstoff für Kraftfahrzeuge, Industrieverbrauch und chemischer Produkte.<br />

Dieses enorme Potenzial – auch von anderen biogenen Energieträgern – auszuschöpfen<br />

und für den Verbraucher deutlich zu machen, ist das Ziel der Zusammenarbeit<br />

von AMTRA, iht und der FH Köln.<br />

Außerdem ist der Einsatz von Miscanthus, so genanntem Elefantengras oder<br />

auch Chinaschilf, in der Planung. Es verspricht hohe Erträge, benötigt keinen<br />

Dünger und kann bis zu zweimal im Jahr geerntet werden.<br />

Kaufen, Mieten, Contracting oder Wärme-Contracting-Modell<br />

Wie viel Energie eingespart werden kann, berechnet AMTRA auf der Grundlage<br />

eines individuellen Bedürfnisclusters. Dabei werden Leistungsmerkmale und Investitionskosten<br />

bestimmt. Unter Berücksichtigung von Aufwand, Amortisation<br />

und Brennstoffvolumen kann der Anwender wählen zwischen Kaufen, Mieten<br />

oder Contracting-Modellen.<br />

„Einsatzbereiche im Contracting-Verfahren sind beispielsweise temporäre<br />

Schulpavillons, Schwimmbäder, Sanitäranlagen für Sportplätze, Ein- und Mehrfamilienhäuser,<br />

Wohnanlagen oder auch Gewächshäuser“, so Meeuwissen.<br />

Mithilfe dieses Modells lassen sich kostengünstige und einmal mehr umweltfreundliche<br />

Verfahren realisieren, die auch künftig aufgrund ihrer hohen Effizienz<br />

Bestand haben.<br />

Mit der Heizanlage sind ebenfalls so genannte Wärme-Contracting-Modelle<br />

realisierbar. Bei überschüssiger Wärmeproduktion kann die nicht genutzte Energie<br />

in andere Energienetze eingespeist werden, wie beispielsweise in das<br />

von Nachbarfirmen. „Hierbei wird nur die abgenommene Wärme berechnet, inklusive<br />

einer einmaligen Pauschalanlieferung“, berichtet iht-Entwicklungsleiter<br />

Werner Boos.<br />

Zukunft ist der Platz für Innovation<br />

In Deutschland wurden von 1999 bis 2005 rund 44.000 Pelletanlagen installiert.<br />

Inzwischen dürfte der Bestand auf weit über 70.000 angewachsen sein, vermuten<br />

die Hersteller.<br />

Projektleiter Thomas Mockenhaupt von der Fachhochschule Köln ist überzeugt:<br />

„Wir haben zusammen mit AMTRA und iht an der Entwicklung spezieller und<br />

innovativer Anlagentechnik gearbeitet, die Brennstoffe aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen der Land- und Forstwirtschaft kostengünstig in Wärme umwandelt.<br />

Unsere Vision ist es, mit Innovationen der Zukunft einen großen Schritt entgegenzutreten<br />

und durch diese Entwicklungen neue Arbeitsplätze zu schaffen.<br />

Dabei steht der aktive Klimaschutz und die langfristige Wirtschaftlichkeit im<br />

Fokus.“<br />

AMTRA Mobilraum GmbH, Dernbach<br />

AMTRA Mobilraum ist einer der führenden Anbieter von Systemcontainern in<br />

Rheinland-Pfalz und den angrenzenden Bundesländern. Aufgrund der jahrelangen<br />

Erfahrung auf diesem Gebiet und aufgrund einer Vielzahl von Referenzobjekten,<br />

verteilt in ganz Deutschland, steht AMTRA insbesondere in der Bauwirtschaft<br />

für Qualität, Zuverlässigkeit und Sicherheit. Mit kundenorientierten<br />

Lösungen werden für kurz-, mittel- oder langfristige Zeiträume Raumbedürfnisse<br />

gedeckt. Mit schnellen und kostengünstigen Systemcontainerlösungen in<br />

ansprechender Optik und Ausstattung wird jeder Bedarf gedeckt.<br />

Kontakt:<br />

AMTRA Mobilraum GmbH, Ringstraße 15, 563<strong>07</strong> Dernbach<br />

Telefon 02689 – 9456-0, Telefax 02689 – 9456-26<br />

Internet www.amtra-gmbh.de<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 715


Umweltinvestitionen werden enorm zunehmen<br />

Die Steigerung der Energieeffizienz und damit des Objektwerts,<br />

Schonung der Umwelt und vor allem eine fi nanzielle<br />

Entlastung sind die Vorteile, die Contracting dem Anwender<br />

bieten kann. Deshalb rechnet Harald Zimmermann, Vorstand<br />

der Urbana Energietechnik AG & Co. KG, mit dem endgültigen<br />

Durchbruch für Contractinglösungen.<br />

Anfang des Jahres haben die Urbana AG und die Agimus<br />

GmbH das Joint Venture Urbana Agimus Contracting gegründet.<br />

Der neue Zusammenschluss bietet Lösungen im Bereich<br />

des Umweltcontracting an. Einen Grund für den erwarteten<br />

Durchbruch von Contracting sieht Zimmermann in der aktuellen<br />

Rechtsprechung und der öffentlichen Wahrnehmung<br />

des Themas: „Angesichts der aktuellen Klimaschutzdiskussionen<br />

und europaweit zu erwartender verschärfter Umweltaufl<br />

agen wird der Investitionsbedarf in den kommenden Jahren<br />

deutlich zunehmen“.<br />

Hinter den zwei Milliarden Euro, die die deutsche Industrie<br />

bisher jährlich für Umwelttechniken ausgegeben hat, sieht<br />

Zimmermann ein großes Potenzial für die Urbana Agimus<br />

Contracting: „Der contractingfähige Anteil der Investitionen<br />

liegt bei rund 30 Prozent“. Trotz aller Euphorie weiß jedoch<br />

auch Zimmermann, dass die Bereitschaft, Contracting einzusetzen,<br />

branchenabhängig ist. In der Wohnungswirtschaft<br />

stehe das Thema aufgrund der unklaren Rechtslage immer<br />

noch auf wackeligen Füßen. Anders sehe es im Bereich der<br />

Gewerbeimmobilien, Kommunen und der Industrie aus: „Intelligente<br />

Konzepte zur effizienten Energieverwendung, professioneller<br />

Anlagenbetrieb und ein ausgefeiltes Energiemanagement<br />

sind gefragt“, so Zimmermann.<br />

Umweltcontracting umfasse mehr als reines Energiemanagement.<br />

„Neben dem Energiemanagement sollen hier auch<br />

Kostensenkungspotenziale etwa im Bereich Ablufttechnik,<br />

Abwassertechnik, Wasserkreislauftechnik oder Abfallvermeidung<br />

genutzt werden“. Das jahrzehntelange Know-how beider<br />

Unternehmen, das im neuen Joint Venture zusammengefasst<br />

ist, biete den Kunden Lösungsmöglichkeiten, die es auf<br />

dem Markt in dieser Form noch nicht gebe, so Zimmermann.<br />

Besonders die Wärmerückgewinnung steht im Fokus des<br />

Joint Ventures. Dank neu entwickelter Technologien sei es<br />

nun möglich, auch Abwärme auf niedrigem Temperaturniveau<br />

zu nutzen. „Industriekunden reagieren überrascht bis<br />

begeistert, wenn wir unsere Gesamtlösungen präsentieren,<br />

die Einsparungen ohne die Aktivierung eigener Investitionen<br />

ermöglichen“, so Zimmermann. Bei einem Unternehmen aus<br />

der Metallindustrie sei es beispielsweise durch Contracting<br />

möglich, bis zu 60 Prozent des jährlichen Wasserverbrauchs<br />

und rund 80 Prozent der Heizenergie einzusparen.<br />

Chance Solarenergie: Kommunale Handlungsmöglichkeiten<br />

für eine nachhaltige Entwicklung<br />

Bundesverband Solarwirtschaft und Deutscher Städte- und<br />

Gemeindebund geben neue Solarbroschüre für kommunale<br />

Entscheidungsträger heraus<br />

Anlässlich der RegioSolar-Konferenz 20<strong>07</strong> hat der Bundesverband<br />

Solarwirtschaft die Broschüre „Chance Solarenergie:<br />

Kommunale Handlungsmöglichkeiten für eine nachhaltige<br />

Entwicklung“ veröffentlicht. Gemeinsam mit dem Deutschen<br />

Städte- und Gemeindebund (DStGB) und der Deutschen Umwelthilfe<br />

informiert der BSW-Solar über die Handlungsmöglichkeiten<br />

von Kommunen, den Einsatz von Solarenergie vor<br />

Ort aktiv zu fördern. Die Veröffentlichung wendet sich an Entscheidungsträger<br />

in Kommunen und Landkreisen und wird<br />

beim RegioSolar-Kommunalforum in Mannheim vorgestellt.<br />

„Die Explosion der Öl- und Gaspreise sowie die spürbaren<br />

Auswirkungen des Klimawandels haben die Nachfrage nach<br />

sicheren und umweltschonenden Alternativen zu den fossilen<br />

Energierohstoffen stark ansteigen lassen“, so Carsten Körnig,<br />

Geschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft.<br />

„Solarenergie ist unverzichtbar für den Klimaschutz und bietet<br />

die Chance, unabhängiger von fossilen Energieträgern<br />

zu werden. Durch den dezentralen Einsatz von Solaranlagen<br />

entstehen dabei insbesondere für Kommunen neue Handlungsfelder<br />

in Energiefragen.“<br />

Städte- und Gemeinden haben vielfältige Möglichkeiten, die<br />

Nutzung von Solarenergie vor Ort zu unterstützen, z.B. durch<br />

eine solare Bauleitplanung, Förderprogramme, Bürgerbera-<br />

tung oder Anlagen auf kommunalen Geschosswohnbauten.<br />

Warum dies notwendig ist und welche wirtschaftlichen Chancen<br />

daraus für Kommunen und Regionen entstehen können,<br />

zeigt die Veröffentlichung an vielen Praxisbeispielen.<br />

Der Einsatz von Solarwärme im mehrgeschossigen Wohnungsbau<br />

in Berlin, Solardachbörsen für Photovoltaikanlagen<br />

in Freiburg und Bremen, das solar beheizte Freibad in Freising:<br />

anhand dieser und weiterer Beispiele stellt die Broschüre<br />

nachahmenswerte kommunale Best-Practice-Erfahrungen<br />

dar. Darüber hinaus werden die Handlungsspielräume von<br />

Kommunen aufgezeigt, durch die Stadt- und Bebauungsplanung<br />

den Ausbau der Solarenergie zu beschleunigen. Welche<br />

kommunalen Standortvorteile sich daraus ergeben können,<br />

erläutern kurze Profile der drei Solar-Städte Freiburg, Neckarsulm<br />

und Tittmoning im Chiemgau.<br />

Die Solarbroschüre für Kommunen erscheint in der Reihe<br />

DStGB-Dokumentation und kann beim Bundesverband Solarwirtschaft<br />

zum Preis von 7,00 Euro bezogen werden (freitag@regiosolar.de).<br />

Hinweis für Redaktionen: Auf Anfrage können Sie beim Bundesverband<br />

Solarwirtschaft ein Rezensionsexemplar der Broschüre<br />

„Chance Solarenergie: Kommunale Handlungsmöglichkeiten<br />

für eine nachhaltige Entwicklung“ erhalten, bitte<br />

wenden Sie sich an die Pressestelle (presse@bsw-solar.de).<br />

www.solarwirtschaft.de, www.solarfoerderung.de<br />

716 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


Zukunft einschalten - Intelligente Steuerung und Überwachung<br />

von Straßenbeleuchtungsanlagen<br />

Systemintegration durch IMD Infrastrukturanlagen Montagedienstleistung GmbH<br />

Öffentliche Straßenbeleuchtung schafft Sicherheit und Lebensqualität<br />

- ein Service, den die Bürger von Städten, Kommunen<br />

und Ländern erwarten. Hier sind Energieoptimierung,<br />

Umweltverträglichkeit für moderne Kommunen im Sinne eines<br />

sorgsamen Umgangs mit ökologischen und ökonomischen<br />

Ressourcen heute hoch aktuell. Doch angesichts knapper<br />

öffentlicher Kassen wurden Investitionen in die städtische<br />

Außenbeleuchtung jahrzehntelang verschoben- ein Problem,<br />

dessen Lösung jetzt keinen weiteren Aufschub erlaubt.<br />

Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, in denen<br />

die Straßenbeleuchtung längst modernisiert wurde, ist in<br />

Deutschland vielerorts seit über dreißig Jahren nicht ausreichend<br />

in die Entwicklung der Beleuchtungssysteme investiert<br />

worden. Das Ergebnis: Völlig veraltete Systeme. Die Möglichkeit<br />

der Steuerung dieser Anlagen beschränkt sich auf das<br />

Einschalten am Abend und das Ausschalten am Morgen.<br />

Energieeinsparung durch fl exible Beleuchtungsszenarien ist<br />

mit diesen Systemen nicht vorgesehen. Die Möglichkeit der<br />

Verminderung übermäßiger Lichtemissionen und des CO2–<br />

Ausstoßes wird so nicht genutzt. Diese veralteten analogen<br />

Beleuchtungsanlagen belasten zum einen die öffentlichen<br />

Haushalte durch die immense Wartungs- und Instandhaltungskosten<br />

sowie durch ihren hohen Energieverbrauch. Zum<br />

anderen stellen die aus dem Energieverbrauch resultierenden<br />

CO2 -Emissionen und die starke Lichtverschmutzung durch<br />

die bestehenden Systeme eine erhebliche Belastung für die<br />

Umwelt dar. Die deutsche Straßenbeleuchtung auf den modernen<br />

Stand der Technik zu bringen ist demzufolge keine<br />

Image-Frage, sondern eine Investition im Sinne der Bürger<br />

Systemintegration für Beleuchtungsanlagen: z.B. an Straßen,<br />

Plätzen, Autobahnen, Industrieanlagen, Flughäfen oder in<br />

Tunnelanlagen.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 717


und der Umwelt. Mit der Installation moderner digitaler Straßenbeleuchtung<br />

können Städte und Kommunen in punkto<br />

Energieverbrauch sowie Wartung und Instandhaltung enorme<br />

Kosten sparen – und leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag<br />

zum Klimaschutz.<br />

• Öffentliche Beleuchtungsanlagen umfassen sehr viele einzelne<br />

Leuchten und Steuerschränke, die auf große Gebiete<br />

verteilt sind. Die ständige Überwachung der Funktionstüchtigkeit<br />

ist von größter Bedeutung. Durch den Einsatz dieser<br />

neuen intelligenten Technologie werden alle Lichtpunkte<br />

miteinander vernetzt. Von einer zentralen Leitstelle aus<br />

kann die gesamte Beleuchtungsanlage ferngesteuert und<br />

überwacht werden. So ergeben sich im Bereich Wartung<br />

und Instandhaltung enorme Einsparpotentiale: Die kostenintensiven<br />

Kontrollfahrten entfallen , da alle Informationen<br />

problemlos online abgerufen werden, beispielsweise Fehlermeldungen<br />

oder Verbrauchswerte. Störungsmeldungen<br />

mit exakter Angabe von Fehlerort und -ursache gehen<br />

automatisch an das verantwortliche Wartungspersonal,<br />

z.B. per SMS. Die tatsächlich fehlerhaften Komponenten<br />

werden zuverlässig identifiziert. Diese digitale Fehleridentifikation<br />

ist transparent und sofort<br />

nachvollziehbar. Dies führt zu einer<br />

Senkung der Wartungskosten aufgrund<br />

kürzerer Eingriffszeiten und<br />

zielgerichteter Materialeinsätze.<br />

• Internationale Untersuchungen belegen:<br />

Im Vergleich mit den veralteten<br />

analogen System können mit<br />

Einsatz der aktuellen Technik bei<br />

den Wartungskosten öffentlicher<br />

Beleuchtungsanlagen Einsparungen<br />

von 34,4% erzielt werden.<br />

Auch für den Energieverbrauch rentieren<br />

sich die technisch avancierten<br />

Systeme: Angesichts knapper ökonomischer<br />

und ökologischer Ressourcen<br />

ist Energiesparen die wichtigste<br />

„erneuerbare Energie“. Mit den<br />

neuen Systemen lassen sich ganze<br />

Straßenzüge oder auch jede einzelne<br />

Leuchte schalten oder dimmen.<br />

So kann mittels intelligenter Lichtsteuerung<br />

das Beleuchtungsniveau<br />

an jedem Ort fl exibel und individuell<br />

an die tatsächlichen Erfordernisse<br />

angepasst werden. Das bedeutet beispielsweise: Mehr Licht<br />

bei ungünstigen Witterungsbedingungen, auf Schulwegen<br />

oder an bekannten Unfallstellen, weniger Licht auf Nebenfahrbahnen<br />

oder zu Zeiten geringer Verkehrsdichte. Auf diese<br />

Weise können nicht nur die Energiekosten reduziert, sondern<br />

ebenso die Lebenserwartung der Lampen verlängert werden.<br />

Auch der CO2 –Ausstoß wird durch das selektive Schalten<br />

und Dimmen der Leuchten deutlich verringert.<br />

Fortschrittliche und modulare Technologielösungen<br />

IMD Infrastrukturanlagen Montagedienstleistung GmbH liefert,<br />

installiert und wartet Komplettsysteme und bietet damit<br />

den Anlagenbetreibern eine Kombination fortschrittlichster<br />

modularer Technologielösungen an. Die innovative Systemtechnik<br />

ist das Ergebnis intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit<br />

und wird von Städten und Kommunen in ganz Europa<br />

bereits seit Jahren höchst erfolgreich eingesetzt. Durch<br />

den Einsatz der Power-Line-Carrier-Technologie wird zudem<br />

ein Ausbau der Beleuchtungsanlagen zu kostengünstigen<br />

Kommunikationsnetzwerken ermöglicht. Der Einstieg in diese<br />

zukunftsweisende Technologie lohnt sich, denn es handelt<br />

sich um ein fl exibles System, das an die vorhandenen Gegebenheiten<br />

angepasst werden kann. Die Module des Systems<br />

sind vollständig kompatibel mit allen bereits bestehenden<br />

Beleuchtungsanlagen.<br />

IMD Infrastrukturanlagen Montagedienstleistung GmbH ist der<br />

Spezialist für Systemintegration, Montage, Inbetriebnahme<br />

und Wartung intelligenter Steuerungs- und Überwachungssysteme<br />

für Straßenbeleuchtungsanlagen. Das Unternehmen<br />

ist Komplettdienstleister für die Lieferung, Erstellung und<br />

Wartung von Infrastrukturanlagen, Energieverteilungsanlagen<br />

im Mittelspannungs- und Niederspannungsbereich, Beleuchtungsanlagen,<br />

Flughafenbefeuerungsanlagen, Lichtsignalanlagen,<br />

Windparks, Schaltanlagen und Transformatoren-<br />

Stationen, Antennenbau, Kommunikationsanlagen sowie<br />

erdverlegten Rohrleitungsbau für Gas, Wasser, Fernwärme<br />

und Abwasser. Aufgrund fl exibler Unternehmensstruktur und<br />

fl ächendeckender Organisation bietet IMD deutschlandweit<br />

Vor-Ort-Service.<br />

718 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 719


IT-Prozesse für den Gasmarkt frühzeitig anpassen<br />

„Auch wenn der Wettbewerb bei Erdgas erst auf wenige<br />

Marktteilnehmer beschränkt ist, sollten Gasversorger<br />

schnellstmöglich die IT-Strukturen auf die neuen Anforderungen<br />

ausrichten“, empfiehlt Achim Kaupp. Der Vertriebsleiter<br />

der Intense AG sieht Handlungsbedarf bei nahezu jedem<br />

deutschen Stadtwerk oder Regionalversorger. Hierbei setzen<br />

zunächst die gesetzlichen Vorgaben die Gasversorger unter<br />

Druck.<br />

Es sei jedoch davon auszugehen, dass kaum ein Unternehmen<br />

die gesetzlichen Rahmenbedingungen kurzfristig zu 100<br />

Prozent abdecken kann. „Wir führen für unsere Kunden daher<br />

vorab eine Risikoanalyse durch - anschließend konzeptionieren<br />

wir die Lösung so, dass unsere Kunden eine größtmögliche<br />

Abdeckung der Vorschriften erreichen“, beschreibt der<br />

Gas-Spezialist des IT-Beratungshauses aus Würzburg das<br />

Vorgehen.<br />

Auch bei der Realisation setzt Intense auf Pragmatismus.<br />

„Wir empfehlen unseren Kunden, dass sie für die neuen Projekte<br />

eigene Mitarbeiter mit Schlüsselfunktionen einsetzen.<br />

So bauen sie die für die Zukunft dringend benötigten Kernkompetenzen<br />

auf“, sagt Kaupp. Entlastung der Fachbereiche<br />

für das Tagesgeschäft könne durch externe Mitarbeiter erfolgen<br />

- hierfür hielte Intense geschultes Personal bereit.<br />

E.ON Ruhrgas tritt Konsortium zum Bau eines<br />

LNG-Anlandeterminals in Kroatien bei<br />

E.ON Ruhrgas treibt seine Planungen zum Bau eines LNG<br />

Anlandetermi-nals auf der kroatischen Insel Krk weiter voran.<br />

Ein Konsortium, dem neben E.ON Ruhrgas (31,15 %) auch<br />

die OMV Gas International (25,58 %), TOTAL (25,58 %), RWE<br />

(16,69 %) und Geoplin (1 %) angehören, hat dazu die Adria<br />

LNG d.o.o. mit Sitz in Zagreb gegründet. Die Geschäftsführung<br />

der Gesellschaft übernimmt Dr. Michael Mertl.<br />

”Mit dem geplanten LNG-Terminal auf Krk könnte Kroatien zu<br />

einer Dreh-scheibe im europäischen Energiemarkt werden“,<br />

so E.ON Ruhrgas Vor-standsmitglied Dr. Jochen Weise. „Für<br />

E.ON Ruhrgas ist dies ein weiterer Schritt zum Ausbau der<br />

LNG-Aktivitäten und damit ein wichtiges Signal für die zukünftige<br />

Versorgungssicherheit in Kroatien und Europa“, so<br />

Weise weiter.<br />

Bioenergie am Scheideweg<br />

Heute die Grundlagen für den Bioenergiemarkt von morgen legen<br />

Mit Hochdruck arbeitet die Europäische Kommission an Umsetzungsvorschlägen<br />

zur Erreichung eines Marktanteils von<br />

20% erneuerbarer Energien in Europa in 2020. Fest steht<br />

schon heute, dass dieses Ziel nicht ohne einen weiteren,<br />

massiven Ausbau der Bioenergie in den 27 Mitgliedsstaaten<br />

Massentaugliche Prozesse sind die Basis<br />

Mittelfristig werde der Marktdruck die gesetzlichen Vorgaben<br />

als treibende Kraft für den Umbau der IT ablösen. „Wirtschaftlich<br />

arbeiten können Gasversorger in Zukunft nur, wenn<br />

sie Lieferantenwechsel und Datenaustausch mit schlanken,<br />

automatisierten Prozessen im Griff haben“, ist Kaupp sich<br />

sicher.<br />

Was heute aufgrund der geringen Fallzahlen noch mit halbautomatisierten<br />

Interimslösungen funktioniere, sei mittel- und<br />

langfristig zum Scheitern verurteilt. „Ein Energieversorger mit<br />

100.000 Zählpunkten muss in einem 2-Systeme-Modell zukünftig<br />

mit deutlich mehr als einer Million Datenaustauschprozessen<br />

pro Jahr rechnen“, verdeutlicht der Intense-Berater.<br />

Um den Herausforderungen des Marktes gerecht zu werden,<br />

betrachtet Intense die Prozessentwicklung und die IT-Abläufe<br />

stets integriert. „Strategie- und Prozessberatung gehört heute<br />

für uns zu fast jedem IT-Projekt dazu“, berichtet Kaupp.<br />

Das Unternehmen habe sich bewusst so aufgestellt, dass<br />

die Projektleiter und Berater auch Aufgaben außerhalb der<br />

klassischen IT-Beratung und -Projektierung übernehmen<br />

könnten.<br />

Das neue Terminal soll anfangs über eine Kapazität von rund<br />

10 Mrd. Kubikmeter pro Jahr verfügen und später auf eine<br />

Kapazität von 15 Mrd. Kubikmeter ausgebaut werden. LNG-<br />

Tanker mit einer Größe bis zu ca. 265.000 Kubikmeter sollen<br />

das neue Terminal anlaufen können. Nach Abschluss weiterer<br />

Untersuchungen und Planungen könnte es bereits Anfang<br />

2012 in Betrieb gehen. Die endgültige Entscheidung über den<br />

Bau des Terminals ist für 2008 vorgesehen.<br />

Neben dem Engagement auf Krk plant E.ON auch den Bau<br />

von Anlande-terminals in Wilhelmshaven (Deutschland) und<br />

in Le Havre (Frankreich). Vor kurzem konnte man in Isle of<br />

Grain LNG Terminal-Kapazität für den britischen Markt buchen.<br />

erreicht werden kann. Bereits in 2004 ist die Bioenergie mit<br />

einem Anteil von mehr als zwei Dritteln an der Primärenergiebereitstellung<br />

mit erneuerbaren Energien die tragende Säule<br />

im regenerativen Energiemix. Doch verfolgt man die öffentliche<br />

Diskussion zum Beispiel um höhere Biokraftstoffanteile<br />

720 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


oder den Anbau von nachwachsenden Rohstoffen für den<br />

Energiemarkt stellt sich die Frage, ob und wie eine Intensivierung<br />

der energetischen Biomassenutzung in Europa tatsächlich<br />

umgesetzt werden kann. Was ist gefordert, was ist<br />

möglich, was gewünscht?<br />

Nach Ansicht des Europäischen Biomasseverbandes AEBI-<br />

OM kann das derzeitige Marktvolumen der Bioenergie von 72<br />

Mio. Tonnen Rohöläquivalent (ROE) in Europa noch deutlich<br />

auf 220 Mio. t ROE bis 2020 ausgebaut werden. Vor allem<br />

die Bereitstellung landwirtschaftlicher Biomasse biete dabei<br />

enorme Potenziale von 97 Mio. t. ROE in 2020 gegenüber 3,5<br />

Mio. t ROE in 2004. Auch der Anteil der holzartigen Biomasse<br />

werde voraussichtlich um 14,5 Mio. t auf 75 Mio. t ROE<br />

erhöht werden, während 23 Mio. t ROE aus biogenen Abfällen<br />

stammen werden. Ca. 25 Mio. t ROE müssten dagegen<br />

über Importe gedeckt werden. Doch hierzu müssen auch im<br />

europäischen Kontext die Weichen für eine Biomassemobilisierung<br />

im Strom-, Wärme- und Kraftstoffmarkt in die richtige<br />

Richtung gestellt werden.<br />

In Deutschland konnte die Bioenergie in den vergangenen<br />

Jahren dank der förderlichen Situation durch EEG, Marktanreizprogramm<br />

und Steuervorteilen bei Biokraftstoffen ein<br />

rasantes Wachstum verzeichnen und deckt mittlerweile 4,2%<br />

des bundesdeutschen Primärenergiebedarfs. Der Bundesverband<br />

BioEnergie (BBE) erwartet ein Wachstum auf mindestens<br />

10% bis 2020. Das Beispiel Deutschland zeigt: die<br />

energetische Biomassenutzung ist längst aus ihrer Nische<br />

herausgetreten und zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor<br />

geworden. Doch auch hier zeigen sich aufgrund wachsender<br />

Marktanteile erste Nutzungskonkurrenzen mit den Holz- und<br />

Agrarmärkten sowie den Belangen des Natur- und Umweltschutzes.<br />

Wie kann es gelingen, den Bioenergiemarkt in<br />

Deutschland signifikant aber nachhaltig auszubauen, ohne in<br />

Konkurrenz mit der stofflichen Verwertung der Biomasse und<br />

den Nahrungsmittelmärkten zu treten? Wie groß ist das tatsächlich<br />

verfügbare Biomassepotenzial unter dem Gesichtspunkt<br />

steigender Rohstoffpreise?<br />

Der bevorstehende Marktausbau sowohl in Deutschland als<br />

auch in Europa erfordert schon heute grundlegende Weichenstellungen<br />

– nicht nur, um den wirtschaftlichen Rahmen und<br />

das erforderliche Investitionsklima für die Markterschließung<br />

in den Europäischen Mitgliedsstaaten zu schaffen, sondern<br />

auch um Nutzungskonkurrenzen um Anbauflächen und Biomassenutzung<br />

zu minimieren und negative Umwelteinflüsse<br />

zu vermeiden. Ein Hand-in-Hand-Gehen des Bioenergieausbaus<br />

mit den Holz- und Agrarmärkten ist möglich. Gelingt es<br />

jedoch nicht, heute eine den Bedürfnissen Aller abgestimmte<br />

Bioenergiestrategie zu entwickeln, ist fraglich, ob die Bioenergie<br />

das in ihr schlummernde Potenzial voll entfalten kann.<br />

Aus diesem Grund treffen sich am 09. und 10. Oktober Experten<br />

aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zum „Praxiskongress<br />

BioEnergie“ in Cottbus, um über die zukünftige<br />

Ausrichtung der Bioenergiepolitik in Deutschland und Europa<br />

zu diskutieren. Neben fundierten Fachvorträgen und vertiefenden<br />

Workshops wird die Thematik auf Exkursionen in der<br />

Praxis verdeutlicht. Eine Fachausstellung entsprechender<br />

Unternehmen und Institutionen runden den Kongress ab. Der<br />

Bundesverband BioEnergie (BBE) unterstützt als ideeller Träger<br />

die Veranstaltung.<br />

Weitere Informationen zum Praxiskongress BioEnergie<br />

und Anmeldemöglichkeit:<br />

http://www.praxiskongress-bioenergie.com/<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 721


Netznutzung Gas für Kleinkunden –<br />

eine Herausforderung für Abrechnungssysteme<br />

von Steffen Thomauske<br />

Übersichtliche Parameter im „Gas- und Lastprofil“<br />

Über viele Jahre hinweg wurde sie als nicht praktikabel eingeschätzt<br />

– seit 20<strong>07</strong> ist sie Realität: die Durchleitung von Gas<br />

zu Kleinkunden. Die iS Software aus Regensburg hat sich<br />

frühzeitig mit diesem Thema befasst und liefert seit Juli mit<br />

WinEV®NETZ eine Software, die auch diese Anforderungen<br />

voll erfüllt.<br />

Die Forderung nach einer Liberalisierung des europäischen<br />

Binnenmarktes für Erdgas hat dazu geführt, dass der vom<br />

Strommarkt bereits vollzogene Strukturwandel nun auch den<br />

Gasmarkt erreicht. Mit der Gasnetzzugangs- und Gasnetzentgeltverordnung<br />

(GasNZV/GasNEV) sowie der Kooperationsvereinbarung<br />

zwischen den Netzbetreibern (BGW/VKU)<br />

wurden die Vorschriften und Verfahren festgelegt, die Gashändlern<br />

ein diskriminierungsfreies Wirken im Gasmarkt im<br />

Sinne des EnWG gestatten sollen.<br />

Die traditionell in örtlich zusammenhängenden Versorgungs-<br />

Anforderungskatalog für Abrechnungssysteme:<br />

- Verwaltung der gasspezifischen Feiertage, Tageswechsel<br />

(6:00 Uhr) und ggf. abweichendes Abrechnungsjahr<br />

(z. B. 01.10. – 30.09.)<br />

- Importschnittstellen / Archivierung von Tagesmitteltemperaturwerten<br />

� Prognosewerte für Nominierungen<br />

� IST-Werte für die vorläufige und endgültige Netznutzungsabrechnung<br />

- Verwaltung der Lastprofile (Parametersets je Bundesland<br />

– Windigkeitswerte, Bebauungsklassen, Versorgungsgrade,<br />

Stundenkennfelder, Wochentagsfaktoren...)<br />

- Erfassung der Netznutzungstarife<br />

� Entgelttabellen für Standardlastprofilkunden<br />

� Entgeltformeln für Lastgangkunden<br />

- Erfassung der Adress- und Zusatzdaten (Code-Nr., Bilanzkreis...)<br />

der Lieferanten<br />

- Erfassung der Vertragsdaten des Kunden (Lieferant,<br />

Netzbetreiber, Bilanzkreis, Lastprofil, Netznutzungstarif)<br />

- Erfassung der Verbrauchsdaten eines Kunden (historische<br />

und aktuelle Jahresverbräuche, bestellt und gemessen)<br />

gebieten tätigen Verbundunternehmen werden im Zuge der<br />

Umsetzung der Unbundling-Vorschriften in die unternehmensrechtlich<br />

oder zumindest informatorisch selbständigen<br />

Bereiche Netz und Vertrieb aufgeteilt. Damit einher gehen tief<br />

greifende Veränderungen, die unter anderem auch Auswirkungen<br />

auf das Management der Kundendaten und die Abrechnung<br />

haben – insbesondere auf die verursachergerechte<br />

Ermittlung der Netznutzungsentgelte.<br />

Bei der zuvor genannten Kundengruppe der Kleinkunden<br />

handelt es sich um Haushaltskunden und Kleinverbraucher<br />

aus den Bereichen Gewerbe, Handel und Dienstleistung, also<br />

um „nicht leistungsgemessene“ Kunden. Im Falle eines Lieferantenwechsels<br />

und der Netznutzung durch einen „fremden“<br />

Händler muss die Berechnung der Netznutzungsentgelte<br />

anhand von Tages- und Stundenwerten erfolgen. Da diese<br />

Werte eben nicht gemessen vorliegen, hat man sich in der<br />

Gasbranche auf die Anwendung des Lastprofilverfahrens der<br />

„Priszonentabelle“ mit Verbräuchen, Grund- und Arbeitspreisen<br />

- Erfassung der Abrechnungsdaten eines Kunden (Zustandszahl,<br />

Brennwert, Zählerstände)<br />

- Umrechnung von Betriebsvolumen in Normvolumen<br />

- Berechnung der thermischen Energie (in kWh) und des<br />

Kundenwertes gemäß Lastprofil<br />

- Erstellen von Abschlagsrechnungen an Lieferanten<br />

- Erstellen von unterjährigen Teilrechnungen und Jahresendrechnungen<br />

für die Netznutzung<br />

- Debitorenbuchhaltung und Schnittstellen zu FIBU-Systemen<br />

- Erstellung von Fahrplänen für Lastprofilkunden auf<br />

Grundlage von Jahresbestellmengen und gemessenen<br />

oder prognostizierten Tagesmitteltemperaturen<br />

- Schnittstellen für den elektronischen Datenaustausch<br />

mit Marktpartnern mit Option auf Umsetzung der Anforderungen<br />

für Geschäftsprozesse Lieferantenwechsel<br />

Gas (GeLi Gas)<br />

- Unbundling-Fähigkeit (getrennte Mandanten für Netz<br />

und Vertrieb, übergreifende Pflege von Stammdaten,<br />

Schnittstellen für den internen elektronischen Datenaustausch)<br />

722 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


TU München geeinigt. Dieses Verfahren<br />

ermöglicht es, den aus Ablesungen<br />

ermittelten Jahresverbrauch eines Kunden<br />

auf einzelne Stundenwerte herunter<br />

zu brechen. Gleichzeitig eröffnen diese<br />

Lastprofile die Möglichkeit, Prognosen<br />

für den Verbrauch eines Kunden in der<br />

Zukunft abzugeben. Letzteres Verfahren<br />

wird auch als Nominierung bezeichnet.<br />

Dabei ist zu berücksichtigen,<br />

dass der Erdgasverbrauch von den<br />

Komponenten Raumheizwärme und<br />

Prozessenergie dominiert wird.<br />

Die Raumheizwärme ist gekennzeichnet<br />

durch starken klimatischen Einfluss<br />

bei negativ linearer Abhängigkeit zu<br />

Außentemperatur und vernachlässigbar<br />

geringer Wochentagsabhängigkeit.<br />

Konträr dazu verhält sich die Prozessenergie.<br />

Sie ist relativ konstant im<br />

Jahresverlauf (Grundlast), zeigt keine<br />

Abhängigkeit zur Außentemperatur<br />

und zum Teil eine ausgeprägte Wochentagsabhängigkeit.<br />

Der mathematische<br />

Kern der Lastprofile ist die so<br />

genannte Sigmoidfunktion, welche den<br />

Zusammenhang zwischen mittlerer Außentemperatur<br />

zu Tagesverbrauch (in Vielfältige „Verbrauchsdaten“ im Überblick<br />

kWh) einer bestimmten Kundengruppe<br />

annähernd gut wiedergibt. Ein konkretes<br />

Lastprofil wird mittels vier verbrauchertypspezifischer<br />

Koeffizienten (A, B, C, D) beschrieben. Anders als im Strom,<br />

werden für das „Ausrollen“ der Lastprofile auch noch Mittelwerte<br />

der Tagestemperatur des betreffenden Gasnetzes benötigt.<br />

Diese Daten müssen sowohl für den Netzbetreiber als<br />

auch für den Gaslieferanten verfügbar sein. Deshalb kommen<br />

für den Bezug dieser Werte unabhängige Anbieter (Deutscher<br />

Wetterdienst, Flughäfen, etc.) in Frage. Stundenkennfelder<br />

erlauben es dann, den für eine mittlere Tagestemperatur berechneten<br />

Tagesverbrauch (Kundenwert) auf einzelne Stundenwerte<br />

zu verteilen.<br />

Die derzeit gebräuchlichen 13 Lastprofile (2 für Haushalt,<br />

<strong>11</strong> für Gewerbe / Handel / Dienstleistung) wurden auf Basis<br />

bundesweiter Messungen mittels statistischer Methoden erarbeitet<br />

und berücksichtigen die zuvor beschrieben Einflussfaktoren<br />

in der für die jeweilige Kundengruppe typischen<br />

Kombination. Bei den Haushaltsprofilen muss demnach der<br />

Anteil der Raumheizwärme gegenüber der Prozessenergie<br />

(Warmwasserbereitung, Kochen) überwiegen. Bei den Profilen<br />

für Gewerbe / Handel / Dienstleistung verhält es sich umgekehrt.<br />

Für die Abrechnungssysteme ergibt sich ein umfassender Anforderungskatalog<br />

(siehe unten). Für dessen Umsetzung ist<br />

es für das Gasversorgungsunternehmen leider unerheblich,<br />

wie viele Durchleitungsfälle konkret vorliegen, da es sich bereits<br />

ab dem ersten Fall von Netznutzung mit dem gesamten<br />

Themenkomplex konfrontiert sieht. Die iS Software, Regensburg,<br />

hat die entsprechenden Werkzeuge in ihrer Branchensoftware<br />

WinEV® bereits berücksichtigt, damit deren Kunden<br />

unter den Bedingungen des liberalisierten Gasmarktes die<br />

anstehenden Aufgaben überhaupt bewältigen können. Das<br />

bereits mit den Erfahrungen aus dem Strommarkt herangereifte<br />

Produkt WinEV®NETZ wurde für die Spezifika des Gasmarktes<br />

modifiziert und wird bereits seit Juli 20<strong>07</strong> produktiv<br />

von ersten Kunden eingesetzt. Getreu dem Motto: IT iS Energy!<br />

Weitere Infos unter www.is-software.com.<br />

Quelle: WinEV®NETZ, iS Software<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 723


KELAG erwirbt Österreichische Fernwärmegesellschaft (ÖFWG)<br />

• Strategischer Partner von RWE übernimmt führende Position auf dem österreichischen Wärmemarkt<br />

von Sebastian Ackermann<br />

Der strategische Partner von RWE in Österreich, die KELAG<br />

- Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft, wird die Österreichische<br />

Fernwärmegesellschaft mbH kaufen. Die KELAG ist<br />

mit der ESSO Austria über den Erwerb ihres Tochterunternehmens<br />

übereingekommen. Der Erwerbsprozess wurde gemeinsam<br />

von KELAG und RWE Energy gestaltet. Der Erwerb<br />

steht unter dem kartellrechtlichen Vorbehalt der Bundeswettbewerbsbehörde.<br />

Die übrigen Geschäftsbereiche der Esso<br />

Austria bleiben von dieser Transaktion unberührt.<br />

Im Sommer 20<strong>07</strong> hatte sich RWE gemeinsam mit dem Land<br />

Kärnten auf fünf Wachstumsziele für die KELAG geeinigt. In<br />

den kommenden zehn bis fünfzehn Jahren sollen erhebliche<br />

Investitionen getätigt werden. „Die strategische Partnerschaft<br />

zwischen Land Kärnten, RWE Energy und KELAG ist<br />

eine mittlerweile sieben Jahre andauernde Erfolgsgeschichte<br />

in Österreich und diese werden wir gemeinsam weiter führen“,<br />

erklärt Berthold Bonekamp, Vorstandsvorsitzender der<br />

RWE Energy. „Eines unserer partnerschaftlichen Wachstumsziele<br />

betrifft natürlich den österreichischen Markt und der<br />

Erwerb der ÖFWG bedeutet hier einen guten und richtigen<br />

Schritt“, so Bonekamp. Weitere Ziele sind das Wachstum in<br />

Südosteuropa, die Zukunftssicherung der Kärntner Stromversorgung,<br />

der Ausbau der Wasserkraft in Kärnten sowie eine<br />

Bioenergie-Offensive.<br />

„Der Erwerb der Österreichischen Fernwärmegesellschaft<br />

ist ein wichtiger Schritt der KELAG zur Umsetzung der von<br />

den Eigentümern definierten Wachstumsstrategie“, betont<br />

der Vorstand der KELAG. „Nach diesem Erwerb verfügen wir<br />

über eine solide Grundlage zur Umsetzung unserer Wachstumsziele<br />

in den stark wachsenden Wärme und Bioenergiemärkten<br />

in Südosteuropa.“<br />

Straßenbeleuchtung: Abschalten war gestern<br />

Über 60 Kommunen sparen mit dimmLIGHT bis gut zwei Drittel Stromkosten<br />

von Doro Mante<br />

Jede der neun Millionen Straßenlaternen in Deutschland verbraucht<br />

im Jahr etwa für 85 Euro Energie. Die hohen Stromkosten<br />

bewegen viele Kommunen zu Einsparungen am falschen<br />

Ende: oft schon vor Mitternacht wird die Beleuchtung ganzer<br />

Straßenzüge rigoros abgeschaltet. Motto: Je kleiner die Gemeinde,<br />

desto dunkler des Nachts. Die Einsparungen zu Lasten<br />

der Sicherheit sind bei Einwohnern umstritten. Ihre Kritik<br />

hat inzwischen über 60 Bürgermeister bewogen, nach dem<br />

technischen Königsweg zur Lösung dieser Kosten-Sicherheits-Problematik<br />

zu suchen.<br />

In Gehren (Thüringen) setzt Bürgermeister Ronny Bössel auf<br />

die CE-konforme dimmLIGHT-Neuheit „ZDM 3000“. „Wir<br />

wollten keine Diskussion über die Abschaltung der Straßenbeleuchtung<br />

führen. Also haben wir nach Alternativen ge-<br />

Die Österreichische Fernwärmegesellschaft betreibt rund 400<br />

Nah- und Fernwärmeanlagen in Österreich. Das Unternehmen<br />

verkauft pro Jahr rund 800 Millionen Kilowattstunden Wärme<br />

und erwirtschaftet mit zirka 100 Mitarbeitern einen Jahresumsatz<br />

von rund 60 Millionen Euro. Hinsichtlich des Kaufpreises<br />

haben die Unternehmen Vertraulichkeit vereinbart.<br />

Der KELAG-Konzern ist seit knapp 20 Jahren im Wärmegeschäft<br />

erfolgreich tätig. Das Tochterunternehmen Wärmebetriebe<br />

Gesellschaft mbH setzte im Geschäftsjahr 2006 rund<br />

800 Millionen Kilowattstunden Wärme ab, vorwiegend auf<br />

Basis erneuerbarer Energie und industrieller Abwärme. „Mit<br />

dem Erwerb der Österreichischen Fernwärmegesellschaft<br />

stärken wir unsere Marktposition und werden größter österreichweiter<br />

Wärmeanbieter“, erklärt der Vorstand der KELAG<br />

weiter.<br />

RWE Energy ist die Vertriebs- und Netzgesellschaft im RWE-<br />

Konzern für Kontinentaleuropa. In insgesamt zwölf Regionen,<br />

davon sechs im Ausland, bietet RWE Energy Strom, Gas,<br />

Wasser und die damit verbundenen Dienstleistungen aus<br />

einer Hand. Kunden sind Privathaushalte, Gewerbebetriebe,<br />

Geschäfts- und Industriekunden sowie Stadtwerke und Regionalversorger.<br />

Der überregionale Strom- und Gastransport<br />

sowie die Gasspeicherung werden durch eigenständige Gesellschaften<br />

geführt. Zusammen mit den Beteiligungsgesellschaften<br />

werden 15,8 Mio. Kunden mit Strom und 7,7 Mio.<br />

Kunden mit Gas beliefert. Der Außenabsatz belief sich im<br />

Jahr 2006 auf 158,7 Mrd. kWh Strom, 285,8 Mrd. kWh Gas<br />

und 1<strong>07</strong> Mio. cbm Wasser.<br />

RWE Energy erzielte 2006 mit 28.418 Mitarbeitern einen Bereichsumsatz<br />

von 28,1 Mrd. Euro und ist damit ein führendes<br />

Versorgungsunternehmen in Europa.<br />

sucht, wie wir die Kosten dafür trotzdem senken können.“<br />

Ähnlich denken Stadtväter in Hannover, Unna oder Ilmenau,<br />

die jetzt Straßen und Plätze über ein Zeitprofil in der Helligkeit<br />

abdimmen. In Hirschau (Bayern) ist zusammen mit dem Energieversorger<br />

E.ON gerade ein Modellversuch angelaufen.<br />

Bei Erfolg, so Amtsleiter Martin Beck, sollen die gedimmten<br />

Lampen bald in allen anderen Mitgliedskommunen des oberbayrischen<br />

regEN e.V. brennen (weitere Beispiele: www.<br />

dimmlight.de). Kann eine Kommune die Anschaffungskosten<br />

für die innovative Technik nicht aufbringen, bietet der Hersteller<br />

auch eine Vorfinanzierung an. Die gesparten Energiekosten<br />

stehen dann anteilig zur sofortigen Entlastung des kommenden<br />

Haushalts und zur Refinanzierung zur Verfügung.<br />

Das Wirkprinzip des nachrüstbaren und nur Schuhkarton<br />

großen Geräts, das sich allein durch die Kosteneinsparungen<br />

724 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


innen zwei Jahren amortisiert, ist absolut neu und zum Patent<br />

angemeldet: Statt die Spannung zu reduzieren wird die<br />

Wechselstromfrequenz auf bis zu 100 Hertz verdoppelt. Die<br />

Folge: Ein höherer Widerstand im Vorschaltgerät drosselt den<br />

Stromfluss. Stufenlos lässt sich so der Stromverbrauch von<br />

jeweils bis zu 30 Quecksilber- oder Natriumdampfhochdrucklampen<br />

zu 100 Watt um 67 Prozent verringern. Herkömmliches<br />

Dimmen, wo es technisch überhaupt möglich ist, bringt<br />

allenfalls 20 bis 25 Prozent Einsparung.<br />

Die auf Netze von 2.000 bis 3.500 Watt ausgerichtete Gerätefamilie<br />

aus Zerbst (Sachsen-Anhalt) funktioniert auch bei<br />

Lassen Sie Ihre Heizung fördern:<br />

Ein Zugluft-Dackel machte zum Kampagnenstart im März<br />

den Auftakt, jetzt animiert ein sprechender Hamster im Auftrag<br />

von RWE zum Energiesparen. Es geht um den „Fördermittel-Check“,<br />

eines der Energieeffizienz-Produkte von RWE.<br />

Als Wüstentiere lieben Hamster die Wärme – ähnlich wie viele<br />

Menschen. Leider ist das Heizen oft mit hohen Kosten verbunden,<br />

da die installierte Heizung veraltet ist und zu viel Energie<br />

verbraucht. Wie man sein Haus warm halten kann und<br />

Leuchtstofflampen, sofern konventionelle Vorschaltgeräte<br />

vorhanden sind. Die Innovation, die nur von zertifizierten<br />

Elektromeistern und Fachfirmen installiert werden darf, hat<br />

inzwischen auch in zahlreichen europäischen Ländern Nachfragen<br />

ausgelöst.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.dimmlight.de, KD Elektroniksysteme GmbH<br />

Jeversche Straße 15, 39261 Zerbst,<br />

Tel. 0 39 23/48 48 – 0, Fax 0 39 23/48 48 – 10,<br />

e-mail: info@kd-elektroniksysteme.de<br />

RWE Kampagne zur Energieeffizienz mit „Fördermittel-Check“<br />

Sebastian Ackermann<br />

gleichzeitig den eigenen Geldbeutel sowie die Umwelt entlastet,<br />

zeigt der Hamster im Internet: Dort bietet RWE einen<br />

Service an, mit dem Kunden ein effizientes, auf ihr Haus abgestimmtes<br />

Heizsystem fi nden können. Vor allem aber: Wie<br />

sie schon beim Kauf der Heizung Geld sparen.<br />

Der RWE Fördermittel-Check bietet einen Wegweiser durch<br />

eine Fülle aktueller Förderprogramme. Dabei werden neben<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 725


den RWE eigenen Angeboten - beispielsweise zur Umstellung<br />

der Heizung von Öl auf Erdgas - auch bundes- und landesweite<br />

Förderungen sowie KfW-Kredite oder Angebote von<br />

Heizungsherstellern unter die Lupe genommen.<br />

RWE stellt auf diesem Weg seine Kompetenz in Sachen Energieeffizienz<br />

heraus und hilft seinen Kunden, wertvolle Energie<br />

zu sparen. Das senkt Kosten und schont die Umwelt. Rund<br />

30 % des Endenergieverbrauchs in Deutschland entfallen<br />

auf Privathaushalte. Würde jeder Haushalt die Energiesparprodukte<br />

verwenden, könnte sich diese Zahl deutlich verringern.<br />

Als einer der größten Energieversorger in Deutschland ist<br />

sich RWE seiner besonderen gesellschaftlichen Verantwortung<br />

bewusst. Die bundesweite Kampagne zur Energieeffizienz<br />

gibt praktische Tipps zum Energiesparen zuhause und<br />

damit zum sinnvollen Umgang mit begrenzten Ressourcen.<br />

Die Botschaft lautet: Jeder kann zum Klimaschutz beitragen,<br />

indem er sein Verbrauchsverhalten ändert.<br />

Zu sehen ist der von der Hamburger Agentur Scholz & Friends<br />

entwickelte TV-Spot derzeit bei allen wichtigen TV-Sendern<br />

und als Anzeigenmotiv in Zeitungen sowie auf Plakaten.<br />

Ausführliche Informationen zu den Produkten der Energieeffizienz-Kampagne<br />

fi nden Sie im Internet unter www.rwe.com.<br />

Nationales Anzeigenmotiv Hamster<br />

Jenbacher Blockheizkraftwerk-Anlagen von GE Energy sichern<br />

Energieversorgung bei deutschem Autohersteller<br />

GE Energy hat vor kurzem einen Auftrag der BMW Group<br />

über zwei erdgasbetriebene Jenbacher Blockheizkraftwerk-<br />

Anlagen (BHKW) erhalten. Die Gasmotoren werden die Produktion<br />

in der Leichtmetallgießerei des BMW Werks Landshut<br />

mit Strom und Wärme versorgen.<br />

GE liefert zwei Jenbacher JMS 420 GS-N.LC BHKW-Module<br />

zur effizienten Erzeugung von Strom und Wärme am Ort<br />

des Bedarfs. Die beiden Jenbacher BHKW-Anlagen weisen<br />

jeweils eine Stromerzeugungskapazität von 1,41 MW (bei<br />

einem elektrischen Wirkungsgrad von 42,3 Prozent) und<br />

eine Wärmeleistung von 1,37 MW (bei einem thermischen<br />

Wirkungsgrad von 41,3 Prozent) auf. In Summe erreicht die<br />

Anlage damit einen Gesamtwirkungsgrad von beachtlichen<br />

83,6 Prozent und erzielt auf dieser Basis eine Primärenergieeinsparung<br />

von rund 40 Prozent. Die Abwärme aus dem Betrieb<br />

des Systems wird zur Gänze für die Produktion sowie für<br />

Heizzwecke im Werk genutzt. Installiert werden die Anlagen<br />

aus Jenbach im Juli 20<strong>07</strong>, die Inbetriebnahme ist für September<br />

20<strong>07</strong> geplant.<br />

Die Jenbacher Anlagen erfüllen die hohen Anforderungen optimal.<br />

Mit der Möglichkeit, die Module bei einer eventuellen<br />

Netzunterbrechung auch im Inselbetrieb – also vollkommen<br />

unabhängig – einzusetzen, sichern die neuen Gasmotoren<br />

726 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


auch bei Ausfall der öffentlichen Versorgung die Aufrechterhaltung<br />

der essentiellen Produktionsqualität in der Leichtmetallgießerei.<br />

„Wir sind stolz darauf, dass die Jenbacher Gasmotoren ausgewählt<br />

wurden, um die bekannt hochqualitative Produktion<br />

von BMW zu unterstützen“, so Prady Iyyanki, CEO des Jenbacher<br />

Gasmotorengeschäfts von GE Energy. „Das Projekt<br />

illustriert anschaulich die Fähigkeit der Jenbacher Motoren,<br />

durch eine sehr verlässliche und effiziente lokale Energieversorgung<br />

dazu beizutragen, dass industrielle und gewerbliche<br />

Kunden ihre Produktionsziele erfüllen und gleichzeitig ihre<br />

Kosten im Griff behalten können.“<br />

Jenbacher unterstützt die europäischen Produktionsbetriebe<br />

der BMW Group seit nunmehr 25 Jahren. Schon 1982 hatte<br />

das Unternehmen sechs Jenbacher Module im Motorenwerk<br />

in Steyr installiert.<br />

Die Leichtmetallgießerei in Landshut bildet einen zentralen<br />

Bestandteil des weltweiten Produktionsnetzwerks der BMW<br />

Group. Sie produziert als einziger Standort des Unternehmens<br />

aus Leichtmetalllegierungen gegossene Zylinderköpfe<br />

und Kurbelgehäuse für BMW-Motoren. Mehr als 1,5 Millionen<br />

solcher Teile werden dort jährlich erzeugt. Darüber hinaus fertigen<br />

die rund 3.300 Mitarbeiter Instrumententafeln, Stoßfänger,<br />

Kunststoffkomponenten für das Interieur und Exterieur<br />

sowie Gelenkwellen und Austauschmotoren.<br />

Jenbacher – die Gasmotorensparte von GE Energy<br />

Die Jenbacher Gasmotorensparte von GE Energy mit Sitz im<br />

österreichischen Jenbach zählt zu den weltweit führenden<br />

Herstellern von Gasmotoren, Gen-Sets und Blockheizkraftwerken.<br />

Die in Jenbach erzeugten Motoren können sowohl<br />

mit Erdgas als auch mit verschiedenen Bio- und Sondergasen<br />

aus Landwirtschaft, Bergbau, Industrie oder Abfallwirtschaft<br />

betrieben werden.<br />

Die in Jenbach erzeugten Motoren im Leistungsbereich von<br />

0,25 bis 3 MW können sowohl mit Erdgas als auch mit verschiedensten<br />

Bio- und Sondergasen aus Landwirtschaft,<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 727


Bergbau, Industrie oder Abfallwirtschaft betrieben werden.<br />

Patentierte Verbrennungssysteme sowie ein ausgereiftes Motor-<br />

und Anlagenmanagement sichern nicht nur die Einhaltung<br />

bindender Emissionsvorschriften, sondern ermöglichen<br />

zugleich Spitzenwerte in Sachen Wirtschaftlichkeit, Langlebigkeit<br />

und Zuverlässigkeit.<br />

GE Energy<br />

GE Energy (www.ge.com/energy) zählt mit einem Umsatz von<br />

19 Mrd. US-Dollar im Jahr 2006 zu den weltweit führenden<br />

Anbietern von Energiegewinnungs- und -verteilungstechnologien.<br />

Das Unternehmen mit Sitz in Atlanta, Georgia, ist in<br />

allen Bereichen der Energiewirtschaft tätig: Kohle, Öl und<br />

Erdgas dienen dabei ebenso als Energiequelle wie die erneuerbaren<br />

Energieträger Wasser, Wind, Sonne und Biogas. Und<br />

auch andere Alternativtreibstoffe werden genützt. Zahlreiche<br />

Produkte von GE Energy erhielten bereits die so genannte<br />

„ecomagination“ Zertifizierung, eine unternehmensweite Initiative<br />

von GE zur Förderung der Vermarktung neuer Technologien,<br />

um damit Kunden in der Bewältigung wichtiger, ökologischer<br />

Herausforderungen zu unterstützen.<br />

Aus Verwaltung und Wirtschaft<br />

E-Government-Tempo in deutschen Städten unterschiedlich hoch<br />

Europas Verwaltungen werden digital. Gemäß der EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

sollen europaweit bis Ende 2009 sämtliche<br />

Verwaltungsdienstleistungen auch per Mausklick verfügbar<br />

sein. Neben einer Erweiterung des elektronischen Informationsangebots<br />

wird damit vor allem die Kommunikation<br />

zwischen Behörden, Unternehmen und Privatpersonen verbessert.<br />

Trotz breiter Zustimmung zu der Richtlinie, stehen<br />

viele Kommunen bei der Umsetzung noch am Anfang. Nicht<br />

einmal drei Prozent der Verwaltungseinrichtungen haben die<br />

erforderlichen Projekte abgeschlossen. Gut jede fünfte Großstadt<br />

hat bisher keinerlei Schritte in Richtung Umsetzung unternommen.<br />

Bei den mittelgroßen Städten zeigt sich bisher<br />

mehr als jeder dritte Behördenchef tatenlos. Das sind die Ergebnisse<br />

der Studie Branchenkompass Public Services 20<strong>07</strong><br />

von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem<br />

F.A.Z.-Institut.<br />

Die Kommunikation per E-Mail und Internetportal soll Bürgern<br />

und Unternehmen den persönlichen Besuch und Anruf bei<br />

Behörden ersparen. Die Richtlinie fordert von den Kommunen<br />

unter anderem, die Verwaltungsdienstleistungen für Betriebe<br />

zu vereinfachen. Sie sollen diese auch per E-Mail oder per<br />

Internetauftritt abrufen können. Aktuell herrscht hier noch<br />

eine große Zuständigkeitsvielfalt unterschiedlicher Verwaltungsstellen.<br />

Behördengänge bedeuten deshalb für Gewerbetreibende<br />

häufig einen hohen Zeit- und Arbeitsaufwand.<br />

52 Prozent der befragten Kommunen wollen bis Ende 2009<br />

einheitliche Abläufe zwischen der eigenen Verwaltung und<br />

den Gewerbetreibenden einführen. Davon soll auch der Bürger<br />

profitieren: Die Verwaltungen planen hier unter anderem<br />

elektronische Dienstleistungen im Einwohnermeldewesen<br />

sowie ein Angebot von Verwaltungs- und Steuerformularen.<br />

Beispielsweise können Bürger Reisepässe und Personalausweise<br />

auf dem elektronischen Weg beantragen. Dabei steht<br />

die Benutzerfreundlichkeit im Vordergrund. Jede vierte Kommune<br />

möchte beispielsweise die Bearbeitung von Anträgen<br />

ohne Signatur ermöglichen.<br />

Internetportale und Online-Dienste per E-Mail stehen im Fokus<br />

der E-Government-Maßnahmen. Reine Informationsangebote<br />

sind auf kommunaler Ebene bereits heute Standard.<br />

Die Richtlinie sieht darüber hinaus vor, Anfragen aus dem<br />

Ausland bearbeiten zu können. Sieben von zehn befragten<br />

Kommunen wollen deshalb ein mehrsprachiges Portal anbieten.<br />

Neben Online-Portalen wollen fast neun von zehn<br />

Kommunen ihrer Kundschaft ermöglichen, sämtliche Verwaltungsangelegenheiten<br />

per E-Mail abzuwickeln. Eine knappe<br />

Mehrheit der Kommunen plant zudem, Neubürgern und neu<br />

angesiedelten Unternehmen bei Verwaltungsangelegenheiten<br />

Fall-Manager zur Seite zu stellen. Sie sollen ihnen Behördengänge<br />

erleichtern oder ganz abnehmen.<br />

Der Grund für die Zurückhaltung bei der Umsetzung der<br />

Richtlinie ist in vielen Behörden vor allem der große Abstimmungsbedarf:<br />

Einheitliche Standards für Bund, Länder und<br />

Gemeinden sind noch rar; die Zuständigkeiten zwischen den<br />

Verwaltungsebenen sind gegenwärtig noch sehr stark miteinander<br />

verwoben. Allerdings haben rund 38 Prozent der<br />

Städte und Gemeinden zumindest mit konkreten Planungen<br />

begonnen. Knapp 30 Prozent der befragten Verwaltungen<br />

setzten immerhin teilweise Maßnahmen um.<br />

Die größte Herausforderung für die Verwaltungen ist dabei,<br />

die internen Abläufe an die neuen Anforderungen anzupassen.<br />

43 Prozent der Befragten nennen als großes Hindernis<br />

das Fehlen entsprechender technischer Lösungen. Hier stehen<br />

die notwendigen Beschlüsse auf Bundes- und Landesebene<br />

noch aus. Vor einer ähnlich großen Herausforderung<br />

stehen die Behörden beim Bestimmen eines einheitlichen<br />

Ansprechpartners. Offen ist insbesondere, wer diesen stellen<br />

wird. Insgesamt überwiegt in den meisten Städten der Plan,<br />

eine separate Stelle für die Funktion des einheitlichen Ansprechpartners<br />

einzurichten. 42 Prozent der befragten Kommunen<br />

sprechen sich dafür aus, ein Backoffice einzurichten,<br />

um per E-Mail oder Telefon Anfragen zu bearbeiten.<br />

728 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


Für die technische Umsetzung planen die Städte und Gemeinden<br />

umfangreiche Investitionen in die IT-Systemlandschaft.<br />

Bereits heute nutzt die große Mehrheit der Städte ein<br />

Intranet für elektronische Abläufe. Dies allein genügt nicht.<br />

Deshalb wollen 87 Prozent der Kommunen mit Workflow-<br />

Management- sowie Content-Management-Systemen ihre<br />

Verwaltungsabläufe beschleunigen und über das Internet zur<br />

Verfügung stellen. Damit Bürger und Unternehmen auch Zahlungsvorgänge<br />

online abwickeln können, setzen rund sieben<br />

von zehn Befragten künftig Payment-Systeme ein. Großstädte<br />

sind hier Vorreiter bei der Umsetzung: Sie wollen deutlich<br />

mehr E-Government-Software einsetzen als mittlere oder<br />

Kleinstädte.<br />

Uneinigkeit herrscht hinsichtlich der Frage, wer die Umsetzung<br />

der Richtlinie in den Kommunen übernehmen soll. 44<br />

Prozent der befragten Städte und Gemeinden haben die<br />

Verantwortung ihrer IT-Verwaltung oder einem externen IT-<br />

Dienstleister übertragen. Nur in 29 Prozent der befragten<br />

Kommunen befasst sich das Hauptamt federführend mit den<br />

Aufgaben. Ein Fünftel der Kommunalverwaltungen machen<br />

das Projekt EU-Dienstleistungsrichtlinie zur Chefsache. Hier<br />

liegt die Verantwortung beim Bürgermeister der Gemeinde.<br />

Generell hat die Digitalisierung der Behördendienstleistungen<br />

keine Sonderstellung vor anderen Projekten. 15 Prozent der<br />

befragten Kommunen haben allerdings bereits eine separate<br />

Organisationseinheit installiert, die sich allein mit dem Aufgabenfeld<br />

rund um die Elektronisierung des Dienstleistungsangebots<br />

befasst.<br />

E-Government für Umweltschutz<br />

und Wirtschaftsförderung<br />

Das Bundesministerium des Innern unterzeichnete gestern<br />

ein Abkommen zur Entwicklung des elektronischen Abfallnachweisverfahrens.<br />

Ziel des innovativen Projekts aus dem<br />

Kernbereich des Umweltschutzes<br />

ist die elektronische Nachweisund<br />

Registerführung über die Entsorgung<br />

von Abfällen. Eine von den<br />

16 Ländern gemeinsam getragene<br />

Zentrale Koordinierungsstelle wird<br />

ein Internet-Portal einrichten, das<br />

die Teilnahme am elektronischen<br />

Verfahren sowie die Steuerung und<br />

Verarbeitung aller Informationen<br />

ermöglicht.<br />

„Das elektronische Abfallnachweisverfahren<br />

ist ein Leuchtturmprojekt<br />

im deutschen E-Government“,<br />

hob Johann Hahlen hervor,<br />

Staatssekretär im Bundesministerium<br />

des Innern. „Es ist ein wichtiger<br />

Meilenstein für den Abbau<br />

von Bürokratie und zugleich für<br />

die Bewältigung der bundesweiten<br />

Stoffstromkontrolle. Zudem zeigt<br />

es, wie fruchtbar die Zusammenarbeit<br />

von Bund, Ländern und Wirtschaft<br />

sein kann. “<br />

Hintergrundinformationen<br />

Für den Branchenkompass Public Services 20<strong>07</strong> informierten<br />

im Juni und Juli 20<strong>07</strong> 100 Top-Entscheider deutscher Großund<br />

Mittelstädte im Rahmen einer Befragung zu Maßnahmen<br />

und Strategien ihrer Kommunalverwaltungen in Bezug auf<br />

die EU-Dienstleistungsrichtlinie. Die Befragten sind in ihren<br />

Kommunen für die Umsetzung der Richtlinie verantwortlich.<br />

Die Marktforschungsgesellschaft forsa führte die Erhebung in<br />

Telefoninterviews durch. Daneben wurden Entscheider in den<br />

Landesregierungen mehrerer Länder telefonisch zur Umsetzung<br />

der EU-Dienstleistungsrichtlinie interviewt.<br />

Die EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

Die EU-Dienstleistungsrichtlinie behandelt im Kern die Niederlassungsfreiheit<br />

von Dienstleistungsanbietern im gesamten<br />

Gebiet der Europäischen Union. Zur Vereinfachung der<br />

Freizügigkeit sind verschiedene Instrumente vorgesehen, um<br />

Ausländerdiskriminierung zu vermeiden und Verwaltungsprozesse<br />

zu vereinfachen. Hierzu gehört die Einrichtung<br />

eines einheitlichen Ansprechpartners, der für den Niederlassungswilligen<br />

alle Verwaltungsakte bündeln soll. Hier können<br />

Bundes-, staatliche, kommunale und berufsständische Zuständigkeiten<br />

betroffen sein. Zudem sollen die notwendigen<br />

Verwaltungsprozesse elektronisiert und auch aus der Ferne<br />

bedienbar sein. Mehrsprachigkeit der Verwaltungen ist eine<br />

weitere Forderung. Die Dienstleistungsrichtlinie befindet sich<br />

derzeit in der Bearbeitung beim Bundesinnen- und Bundeswirtschaftsministerium,<br />

um die notwendigen Gesetze und<br />

Richtlinien vorzubereiten.<br />

Zurzeit werden jährlich ca. 16,65 Mio. Entsorgungsnachweise,<br />

Begleitscheine und Übernahmescheine für den Transport<br />

von Abfall als papiergebundene Nachweisdokumente<br />

geführt. Künftig werden alle Abfallerzeuger, -transporteure<br />

und -entsorger sowie die Behörden ihre Informationen auf<br />

der Internet-Plattform mit einheitlicher Datenschnittstelle<br />

austauschen. Die Verfahrensabläufe zwischen Wirtschaft und<br />

Verwaltung werden durch die neue Kommunikationsplattform<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 729


technisch und organisatorisch mit einander verbunden. Das<br />

innovative Verfahren wird die deutschen Behörden sowie<br />

mehr als 250.000 Unternehmen der Abfallwirtschaft deutlich<br />

entlasten. Insbesondere die mittelständisch geprägte Abfallwirtschaft<br />

wird dadurch gestärkt.<br />

Mit dem elektronischen Abfallnachweisverfahren realisieren<br />

die Länder erstmalig eine Prozesskette einschließlich qualifizierter<br />

digitaler Signatur als Massenverfahren. Aufgrund<br />

seines hohen Innovationsgehalts unterstützt das Bundesministerium<br />

des Innern das Projekt im Rahmen der Hightech-<br />

Strategie der Bundesregierung mit einem Finanzierungsanteil<br />

von 1,7 Mio. Euro für Forschung und Entwicklung. Es wird<br />

erwartet, dass die Erkenntnisse aus der gemeinsamen Arbeit<br />

von Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung an dem<br />

elektronischen Abfallnachweisverfahren richtungweisend für<br />

Investition in den Klimaschutz<br />

Absichtserklärung zwischen RheinEnergie und E.ON Ruhrgas zur Lieferung<br />

von Bioerdgas unterzeichnet<br />

Karlsruhe / Köln / Essen – Die RheinEnergie AG, Köln, und<br />

E.ON Ruhrgas AG, Essen, haben heute am Rande der Fachmesse<br />

"gat 20<strong>07</strong>" in Karlsruhe eine Absichtserklärung zur Lieferung<br />

von Bioerdgas unterschrieben. Lieferbeginn soll 2008<br />

sein. Zunächst geht es um rund zehn Millionen Kilowattstunden<br />

Bioerdgas pro Jahr. Eine Aufstockung der Mengen ist<br />

bei entsprechender Kundennachfrage und bei ausreichender<br />

Produktionskapazität geplant.<br />

Die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energie u.a. bei der<br />

Wärmeversorgung von Wohngebäuden wird zukünftig einen<br />

sinnvollen Beitrag zur Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes<br />

leisten. Die Vertragspartner wollen durch das Angebot<br />

von Bioerdgas dabei helfen.<br />

„Bioerdgas öffnet eine neue, effiziente Dimension der Nutzung<br />

erneuerbarer Energie“, sagt Bernhard Reutersberg,<br />

Mitglied des Vorstands der E.ON Ruhrgas AG: „Bisher wird<br />

‚normales Biogas’ meist nur am Entstehungsort genutzt. Wir<br />

dagegen speisen das Bioerdgas in das Erdgasleitungsnetz<br />

ein, so dass wir es jetzt neben anderem auch für die Warm-<br />

weitere Prozessketten sein werden. Die rechtlichen Grundlagen<br />

und die fachliche Basis hat das Bundesministerium für<br />

Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) bereits<br />

mit einer Novelle des Kreislaufwirtschaft- und Abfallgesetzes,<br />

der Neufassung der Nachweisverordnung und weiteren Vorarbeiten<br />

in Abstimmung mit den Ländern und der Wirtschaft<br />

geschaffen.<br />

Das BMU begleitet und koordiniert auch das laufende Projekt.<br />

Mit der Umsetzung des Vorhabens wurde die bei der<br />

GOES mbH angesiedelte InformationsKoordinierende Stelle<br />

Abfall DV-Systeme (IKA) von der Arbeitsgruppe Gemeinsame<br />

Abfall DV-Systeme der Länder (GADSYS) beauftragt.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.egov2.de und www.bmu.bund.de und www.goes-sh.de<br />

und www.zks-abfall.de<br />

wasser- und Wärmeversorgung in Wohngebäuden nutzen<br />

können.“<br />

Die RheinEnergie sieht in der Kooperation eine sehr interessante<br />

Erweiterung ihrer Aktivitäten rund um Energie und<br />

Klima. Vertriebsvorstand Bernhard Witschen: „Mit den Aktivitäten<br />

in unserem Konzept 'Energie und Klima 2020' wollen<br />

wir den Kohlendioxidausstoß dauerhaft um weitere 150.000<br />

Tonnen pro Jahr senken. Mit Bioerdgas für unsere Haushaltskunden<br />

oder andere Einsatzzwecke leisten wir einen wichtigen<br />

Beitrag dazu.“<br />

Für die Einspeisung in das Erdgasleitungsnetz muss Biogas<br />

auf die Qualität von Erdgas gebracht werden. Dies erfolgt u.a.<br />

durch die Abtrennung von Kohlendioxid. Der Einsatzbereich<br />

von Bioerdgas ist genauso breit gefächert wie bei Erdgas: Es<br />

lässt sich für die Stromproduktion und die Wärmegewinnung<br />

nutzen. Bereits gute Erfahrungen gibt es bei der Verwendung<br />

als alternativer Treibstoff für Kraftfahrzeuge. Die energetische<br />

Nutzung von Biomasse bedeutet, aktiven Klimaschutz zu betreiben.<br />

Pfalzwerke starten gemeinsam mit der MVV Energie neues<br />

Innovationsprojekt in der Metropolregion Rhein-Neckar<br />

Die Pfalzwerke und die MVV Energie haben sich das Thema<br />

Innovationen in der Energieversorgung seit Jahren auf<br />

die Fahnen geschrieben. Mit vielen Energieprojekten sind sie<br />

neue Wege gegangen und können damit nicht nur eine langjährige<br />

Erfahrung vorweisen, sondern haben auch im Hause<br />

die Experten zur Realisierung von innovativen Projekten.<br />

Jetzt starten die beiden Energieversorger ein gemeinsames<br />

Projekt in der Metropolregion Rhein-Neckar für Klima- und<br />

Umweltschutz, bei dem Ökologie und Ökonomie gleichermaßen<br />

berücksichtigt werden. Dabei kooperieren sie mit dem<br />

Gasversorgungsunternehmen Pfalzgas.<br />

Für diese neue Initiative unter dem Motto „Heiz dir deinen<br />

Strom“ bieten die Pfalzwerke Kunden aus ihrem Versorgungsgebiet<br />

die Chance, an dem Pilotprojekt teilzunehmen.<br />

Dabei wird den Kunden ein Stirlingmotor zur Energieversorgung<br />

ihres Hauses zur Verfügung gestellt - ein „Mini-Block-<br />

730 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


heizkraftwerk“ also, mit dem die Kunden ihre Energiekosten<br />

senken können.<br />

Pfalzwerke und MVV Energie gehören zu den ersten ihrer<br />

Branche, die erproben, wie gut sich Stirling-Motoren zur Wärme-<br />

und Stromversorgung von Einfamilienhäusern eignen.<br />

Partner bei dem Projekt ist der Hausenergieanlagen-Hersteller<br />

WhisperGen. Die MVV Energie betreibt seit letztem Oktober<br />

bereits 20 Geräte in ihren Versorgungsgebieten und hat<br />

dabei erste positive Erfahrungen gesammelt, die nun auch in<br />

das Gemeinschaftsprojekt mit den Pfalzwerken auf regionaler<br />

Ebene eingebracht werden.<br />

Für den zweijährigen Praxistest können sich nun Besitzer<br />

von Eigenheimen melden, die Interesse an dieser innovativen<br />

Technologie haben. Acht Haushalte kommen in den Genuss<br />

der umweltfreundlichen Zukunftsenergie. Die Pfalzwerke und<br />

MVV Energie installieren das Miniblockheizkraftwerk mit Stirling-Motor<br />

im Haus der Tester. Anschließend betreiben und<br />

warten sie die Anlage zwei Jahre lang. In dieser Zeit werden<br />

der individuelle Energieverbrauch sowie die Strom- und Wärmeerzeugung<br />

der Anlage kontinuierlich ausgewertet. Das alles<br />

ist für die Teilnehmer kostenlos. Darüber hinaus profitieren<br />

die Testhaushalte von niedrigeren Energiekosten: Die Eigenerzeugung<br />

reduziert den Strombedarf um bis zu drei Viertel.<br />

Die Energiekosten für Heizung und Warmwasser liegen bis zu<br />

200 Euro im Jahr niedriger als beim Einsatz herkömmlicher<br />

Hausenergieanlagen.<br />

Voraussetzung für die Teilnahme sind vier Faktoren: Das Haus<br />

verfügt über einen mindestens vier Quadratmeter großen Aufstellplatz<br />

im Keller. Der jährliche Gasbedarf liegt unter 30.000<br />

Kilowattstunden, und es besitzt eine zentrale Warmwasserbereitung.<br />

Darüber hinaus ist Bedingung, dass der Tester<br />

Strom von der Pfalzwerke AG und Erdgas von der Pfalzgas<br />

GmbH bezieht, dies ist für die reibungslose Kontrolle und<br />

Auswertung der Verbrauchsdaten unumgänglich. Idealerweise<br />

sollten die Bewerber aus den Kommunen Burrweiler,<br />

Edesheim, Edenkoben, Flemlingen, Gleisweiler und Hainfeld<br />

sowie Maxdorf, Fußgönheim und Birkenheide kommen.<br />

„Heiz dir deinen Strom“<br />

Die Pfalzwerke legen großen Wert auf kompetente Energieberatung<br />

und persönlichen Service. Sie zeichnen sich durch<br />

innovative Energielösungen aus. Energieeffizienz ist ihnen<br />

wichtig. Durch das Gemeinschaftsprojekt mit der MVV Energie<br />

„Heiz dir deinen Strom“ in der Metropolregion Rhein-<br />

Neckar gehören die Pfalzwerke zu den Wegbereitern einer<br />

neuartigen Energieversorgung von Wohnhäusern. Denn ein<br />

Stirling-Motor nutzt Erdgas besonders effizient und reduziert<br />

den Kohlendioxidausstoß um bis zu einer Tonne pro<br />

Jahr. „Durch die Praxistests sammeln wir umfangreiche Betriebserfahrungen.<br />

Die Ergebnisse tragen wesentlich dazu<br />

bei, hocheffiziente und Klima schonende dezentrale Versorgungssysteme<br />

zu entwickeln“, sagt Günther Koch, Vorstand<br />

der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT zur Motivation<br />

seiner Unternehmensgruppe.<br />

Dezentraler Energieerzeugung gehört die Zukunft<br />

„Uns liegt die sichere, zukunftsorientierte Energieversorgung<br />

in der Metropolregion Rhein-Neckar sehr am Herzen“, betont<br />

Dr. Werner Dub, Vorstandsmitglied der MVV Energie AG. Das<br />

Unternehmen engagiert sich vor allem für regionale dezentrale<br />

Energieerzeugungsanlagen und innovative Konzepte zur<br />

Hausenergieversorgung. Dies reduziere den Kohlendioxid-<br />

Ausstoß, schone die Primärenergien und erhöhe dadurch<br />

auch die Lebensqualität in der Metropolregion, so Dr. Dub.<br />

Studien zeigen, dass die Hausenergieanlage gute Chancen<br />

im Wärmemarkt der Zukunft besitzt und einen Beitrag zur<br />

ökologischen Energieversorgung leisten kann. „Im Vergleich<br />

zu einem Brennwertkessel kann nach Dr. Dubs Worten pro<br />

Gerät und Jahr eine Kohlendioxid-Einsparung von bis zu einer<br />

Tonne erreicht werden. Die Erprobung der Anlagen mit<br />

Stirling-Motoren im Alltag werde jetzt ausgedehnt: „Damit<br />

kommt die Technologie schneller voran“.<br />

In Deutschland sollen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen<br />

und der Einführung des Gebäudeenergiepasses ab 2008 jährlich<br />

rund 600.000 Heizungen erneuert werden. Nach Auskunft<br />

von Walter Kirsch, Leiter des visavi-Energiezentrums der<br />

Pfalzwerke in Kandel, macht das allein im Gebiet der Pfalzwerke<br />

Netzgesellschaft rund 17.000 Stück pro Jahr. „Energieeffizienz<br />

ist das Gebot der Stunde – und das nicht nur aus<br />

Preisgründen“, betont der Energieberater. „Je weniger fossile<br />

Energieträger wir verbrauchen, desto mehr Treibhausgase ersparen<br />

wir der Umwelt.“<br />

Wirtschaftlichkeit wird groß geschrieben<br />

Stirling-Motoren sind Heißgas-Motoren. Sie zeichnen sich<br />

aus durch einen hohen Wirkungsgrad, geringe Schadstoff-<br />

Emissionen und niedrige Betriebskosten. Ein Stirling-Motor<br />

arbeitet als Mini-Blockheizkraftwerk, sehr leise und wartungsfrei:<br />

Die bei der Stromerzeugung entstehende Wärme<br />

wird über einen Wärmetauscher zum Heizen und zur Warmwasserbereitung<br />

genutzt. Der Betrieb des Motors orientiert<br />

sich am Wärmebedarf.<br />

Der erzeugte Strom wird im Haus verwendet, Überschuss ins<br />

Netz des regionalen Stromnetzbetreibers eingespeist. „Der<br />

Motor arbeitet umso wirtschaftlicher, je höher seine Jahresnutzungsdauer<br />

ist“, erläutert Walter Kirsch: „Privathaushalte<br />

haben das ganze Jahr über einen nahezu konstanten Warmwasserbedarf.<br />

Das ist eine gute Ausgangsposition.“ Trotz der<br />

innovativen Anwendung ist der Stirling-Motor keine neue Erfi<br />

ndung. Ursprünglich entwickelt hat ihn der schottische Priester<br />

Robert Stirling 1816. Das große Potenzial für diese Form<br />

der Energieversorgung wird aber erst heute erkannt.<br />

Funktionsprinzip des Stirling-Motors<br />

Im Stirling-Motor bewegen sich zwei Kolben in einem geschlossenen<br />

System. Sie schieben ein Arbeitsgas zwischen<br />

einem gekühlten und einem beheizten Zylinder hin und her.<br />

Der eine Zylinder wird von außen durch einen Erdgasbrenner<br />

erhitzt. Das Gas im Innern des Motors dehnt sich aus.<br />

Über den so genannten Verdrängungskolben im Innern des<br />

Zylinders wird eine Kurbelwelle bewegt, die einen Stromgenerator<br />

antreibt. Auf dem Rückweg drückt der zweite Kolben<br />

– Arbeitskolben genannt – das heiße Gas in den Kompressionszylinder.<br />

Auf dem Weg dorthin wird seine Wärme über<br />

einen Wärmetauscher für Heizzwecke genutzt. Nun kann das<br />

abgekühlte Arbeitsgas wieder erhitzt werden, womit der Prozess<br />

erneut beginnt.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 731


5. Novelle muss Chancengleichheit und fairen Wettbewerb sichern<br />

bvse fordert Bundesrat zu Verbesserungen der fünften Novelle<br />

der Verpackungsverordnung auf<br />

„Wir sind nicht zufrieden damit, dass die Ergebnisse der Anhörung<br />

zur Verpackungsverordnung keinen Eingang in die<br />

vom Bundestag beschlossene 5. Novelle gefunden hat,“ erklärte<br />

der Präsident des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe<br />

und Entsorgung e.V., Burkhard Landers, und machte<br />

deutlich, dass nach Ansicht der mittelständischen Recyclingund<br />

Entsorgungsbranche die Novelle „so nicht zustimmungsfähig"<br />

sei.<br />

Landers kritisierte, dass vor allem die Forderung des bvse<br />

nach einer neutralen Ausschreibungsstelle nicht aufgegriffen<br />

worden sei. Die Novelle müsse ausschließen, dass große<br />

Konzerne, die über eigene Duale Systeme verfügen, entweder<br />

gänzlich ohne Wettbewerb die Dienstleistungen erbringen<br />

oder über die Ausschreibungsunterlagen Einblicke in die<br />

wirtschaftlichen Strukturen und Preiskalkulationen ihrer mittelständischen<br />

Wettbewerber erhielten. „Wir brauchen klare<br />

und konkrete Kriterien, die Marktverwerfungen auf Grund<br />

der zunehmenden vertikalen Integration der Systembetreiber<br />

verhindern und eine Auftragsvergabe im Wettbewerb sicherstellen.“<br />

In die gleiche Richtung - Wettbewerb und Transparenz - zielt<br />

die bvse-Forderung, in der vorgesehenen „Gemeinsamen<br />

Stelle" der mittelständischen Recycling- und Entsorgungswirtschaft<br />

Sitz und Stimme zu geben. Bisher sitzen in der<br />

„Gemeinsamen Stelle“ alle Großkonzerne an einem Tisch und<br />

der Mittelstand bleibt außen vor. „Das kann und darf so nicht<br />

bleiben“, forderte der bvse-Präsident, der sich von den weiteren<br />

Beratungen erhofft, dass der Bundesrat die vorliegende<br />

Novelle nicht einfach „durchwinkt", sondern eine gründliche<br />

und im Ergebnis tragfähige Lösung erarbeitet.<br />

Die Novelle will zwar die Trittbrettfahrerei ausmerzen, aber<br />

nach Ansicht des bvse liegen Anspruch und Wirklichkeit „zu<br />

weit auseinander“. Um systeminterne Falschdeklarierungen<br />

von Verpackungen ausmachen zu können, muss nach Ansicht<br />

des bvse, die Zahl der absolut in Verkehr gebrachten<br />

Verkaufs-, Transport- und Umverpackungen bekannt sein.<br />

Nach dem Wortlaut der 5. Novelle soll sich die Vollständigkeitserklärung<br />

jedoch nur auf Verkaufsverpackungen beziehen.<br />

Das sei zu wenig, erklärte Burkhard Landers, denn diese<br />

Beschränkung entwerte die Vollständigkeitserklärung: „Nur<br />

wenn eine verlässliche Beurteilungsbasis (100%-Menge) verfügbar<br />

ist, kann die Trittbrettfahrerei wirksam unterbunden<br />

werden“.<br />

Um hier für den Vollzug Erleichterungen zu schaffen, sollten<br />

nach Ansicht des bvse die Vollständigkeitserklärungen zudem<br />

nicht nur die für die Überwachung der abfallwirtschaftlichen<br />

Vorschriften zuständigen Behörden einsehbar sein, sondern<br />

bei den örtlich zuständigen Industrie- und Handelskammern<br />

hinterlegten Erklärungen sollten auch für andere Interessierte<br />

allgemein und unproblematisch zugänglich sein. So könne<br />

eine wirksame Selbstkontrolle der Wirtschaft gewährleistet<br />

werden, erläuterte Landers die bvse-Vorschläge.<br />

Das Museum Ritter in Waldenbuch: Quadratisch, praktisch, ökologisch<br />

Das Museum Ritter wurde vom Berliner Architekturbüro Max<br />

Dudler entworfen und befindet sich direkt neben der Schokoladenfabrik<br />

Ritter Sport im baden-württembergischen Waldenbuch.<br />

Flächige Fassaden aus hellem, warm getöntem<br />

Kalkstein und große Fenster verleihen der Architektur<br />

einen ruhigen, monolithischen Charakter.<br />

Eine großzügige Passage, die sich ins<br />

Aichtal hin weitet, leitet zu den Eingängen der<br />

beiden Flügel und verbindet sie. Die Grundfläche<br />

des Gebäudes von 44 x 44 m greift das für<br />

den Schokoladenhersteller charakteristische<br />

Quadrat auf. Die Bruttogeschossfläche von<br />

etwa 4.450 m2 teilt sich in zwei Flügel. Der größere<br />

Flügel birgt auf rund 700 m2 Ausstellungsfl<br />

äche über 600 Gemälde, Objekte, Skulpturen<br />

und graphische Arbeiten der Sammlung Marli<br />

Hoppe-Ritter. Der kleinere Flügel beherbergt<br />

das Besucherzentrum der Firma Ritter Sport.<br />

Das ökologische<br />

Energieversorgungskonzept<br />

Für die Planung und den Betrieb eines Museumsgebäudes<br />

ist die ökologische Verträglich-<br />

keit des Haustechnikkonzeptes von wesentlicher Bedeutung.<br />

Beim Museum Ritter wird die Energieversorgung für<br />

Heizung und Klimatisierung fast ausschließlich aus regenerativen<br />

Quellen wie Solarenergie, Biomasse und Geothermie<br />

732 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


gewonnen. Die für das Heiz- bzw.<br />

Kühlwasser benötigte Energie wird<br />

von einer Kombination aus Aqua<br />

Solarwärme-Anlage, Holzpellets-<br />

Feuerungsanlage und Wärmepumpe<br />

bereitgestellt.<br />

Die Aqua Solar-Technologie<br />

Die Aqua Solarwärme-Anlage von<br />

Paradigma, die aus 47 hochleistungsfähigen<br />

CPC Röhrenkollektoren<br />

besteht, hat eine Gesamtleistung<br />

von 100 kW und deckt auf<br />

Grund seiner Technologie 40 % des<br />

gesamten Wärmebedarfs. Das Einzigartige<br />

am AquaSystem besteht<br />

darin, dass reines Wasser anstelle<br />

des üblichen Frostschutz-Wasser-<br />

Gemisches als Wärmeträger dient.<br />

Eine Aqua-Anlage arbeitet wie ein<br />

Zusatzkessel mit beliebig wählbarer<br />

Temperatur und gewährleistet den<br />

Frostschutz überwiegend mit sonst nutzloser Niedertemperaturwärme.<br />

Solarwärmetauscher und Frostschutzmittel<br />

sind also überflüssig, wodurch die Kosten erheblich sinken.<br />

Es gibt kein Überhitzungsproblem mehr, damit ist eine Prozesswärmegewinnung<br />

bis 170 °C möglich. Die Probleme der<br />

Frostschutzchemikalien wie Korrosion, Instabilität des ph-<br />

Wertes, Ausgasung, thermische Zersetzung, Sedimentation,<br />

schlechte Wärmeübertragung, zähes Fließverhalten und Alterung<br />

entfallen komplett.<br />

Darüber hinaus kann mit dem so genannten „Eimerprinzip“<br />

eine hervorragende Schichtung im Speicher erzielt werden,<br />

da praktisch jede Temperatur ohne dramatische Wirkungsgradeinbuße<br />

erreichbar ist. Mit dem Intervallbetrieb wird<br />

übers Jahr ca. 50 % der Pumpenlaufzeit eingespart. Durch<br />

das Eimerprinzip sind auch beliebig große Solarpumpen einfach<br />

beherrschbar. Kürzere Pumpenlaufzeiten, weniger Umwälzarbeit<br />

sowie die extrem niedrigen Wärmeverluste von<br />

CPC-Röhrenkollektoren sparen zusammen mehr Energie ein,<br />

als insgesamt für den aktiven Frostschutz gebraucht wird.<br />

Die umfangreiche Funktionskontrolle des Reglers sichert einen<br />

optimalen Betrieb, entdeckt und meldet sofort Fehler und<br />

sichert bei auftretenden Störungen – wie z.B. dem Ausfall von<br />

Temperaturfühlern – bestimmte Notlaufeigenschaften.<br />

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />

mit dem „Bundespreis 2006 für hervorragende innovatorische<br />

Leistungen für das Handwerk“ ausgezeichnete Aqua-<br />

System ist auch für den Bereich Ein- und Zweifamilienhäuer<br />

hervorragend geeignet, wo bundesweit seit 2004 über 20.000<br />

Kleinanlagen installiert wurden. Die Einsatzmöglichkeiten der<br />

Aqua-Solar-Technologie bei Solaren Großanlagen (SGA) wie in<br />

Waldenbuch reichen von Solarer Erweiterung über Teilsolares<br />

Heizen bis hin zur Prozesswärme. Entsprechend umfangreich<br />

sind die Anwendungsgebiete, u.a.: Mehrfamilienhäuser, Hotels,<br />

Gasstätten, Kureinrichtungen, Kasernen, Sporthallen,<br />

Freibäder, Krankenhäuser oder Bürogebäude sowie bei Prozesswärme<br />

z. B. Waschanlagen, Stallheizungen, Brauereien,<br />

Lebensmittel- und Getränkeindustrie, Papier-, Lederindustrie,<br />

Großküchen oder Großreinigungen.<br />

Die Kombination Holzpellets-Feuerungsanlage<br />

und Wärmepumpe<br />

Die Holzpellets-Feuerungsanlage wird mit vier „Pelletti“-Heiz-<br />

kesseln von Paradigma betrieben, die eine Leistung von insgesamt<br />

120 kW haben. Die Wärmeerzeugung mit Holzpellets<br />

ist praktisch CO2-neutral. Holzpellets sind genormte, zylindrische<br />

Presslinge aus getrocknetem, naturbelassenem Restholz<br />

wie Sägemehl, Hobelspäne und Waldholz. Sie sind etwa<br />

6 mm dick und 3 cm lang. Durch eine geringe Restfeuchte<br />

haben sie im Vergleich zu anderen biogenen Brennstoffen einen<br />

hohen Heizwert von etwa 5 kWh/kg. Damit entspricht der<br />

Energiegehalt von einem Kilogramm Pellets ungefähr einem<br />

halben Liter Heizöl. Schon heute liegt der Preis für Holzpellets<br />

als Brennstoff deutlich unter dem von Heizöl.<br />

Zusätzlich kommt eine Wärmepumpe zum Einsatz, die mit 73<br />

wasserdurchströmten Gründungspfählen des Gebäudes verbunden<br />

ist. Mit jeder Einheit Wärme aus den „Pelletti“-Kesseln<br />

beziehungsweise der CPC-Vakuumröhren-Kollektoranlage<br />

stellt die Wärmepumpe 1,75 Einheiten nutzbare Wärme bereit.<br />

40 % der Wärme werden in diesem Betriebsmodus aus<br />

dem Erdreich gewonnen. Die Wärmeabgabe erfolgt hauptsächlich<br />

über eine Fußbodenheizung, die im Kühlungsfall<br />

auch als Kühlboden dient.<br />

Das Kühlsystem<br />

Die Niedertemperaturkälte (6–12°C) für die Luftkonditionierung<br />

wird über eine EAW-Absorptionskältemaschine gewonnen.<br />

Die Absorptionskältemaschine wird durch die Kollektoren<br />

und, wenn deren Ertrag nicht ausreicht, durch die<br />

Holzpellets-Kessel mit Wärme versorgt. Kälte eines höheren<br />

Temperaturniveaus (15–18°C) wird direkt über die Gründungspfähle<br />

erschlossen. Insgesamt können 65 % des gesamten<br />

Kühlungsbedarfs über Erdkälte und damit praktisch<br />

betriebskostenfrei gedeckt werden, der Rest wird von der<br />

Absorptionskältemaschine geliefert.<br />

Über hydraulische Weichen sind die Komponenten Erdsonden,<br />

Vakuumröhren-Kollektoranlage, Absorptionskältemaschine,<br />

Holzpellets-Kessel und der Rückkühler miteinander<br />

gekoppelt. So dient beispielsweise die Absorptionskältemaschine<br />

im Sommer als Kältemaschine und im Winter als Wärmepumpe<br />

oder das Sondenfeld im Sommer als Rückkühler,<br />

während im Winter Wärme entnommen wird.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.museum-ritter.de, www.paradigma.de<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 733


Sekundärrohstoffe haben Schlüsselbedeutung<br />

Recycling- und Entsorgungsbranche leistet wichtigen Beitrag zu Klimaschutz und Ressourcenschonung<br />

„Die Recycling- und Entsorgungswirtschaft leistet einen unverzichtbaren<br />

und wesentlichen Beitrag zu Klimaschutz und<br />

Ressourcenschonung“, erklärte der Präsident des bvse-<br />

Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V..<br />

Anlässlich der Eröffnung der neuen Demonstrationsmesse<br />

„recycling aktiv“ betonte er, dass der Gewinnung und dem<br />

qualitativ hochwertigen Einsatz von Sekundärrohstoffen eine<br />

Schlüsselbedeutung zukomme.<br />

Neben den klassischen Materialfraktionen wie Papier, Glas,<br />

Schrott und Textilien haben sich anspruchsvolle Technologien<br />

zur Gewinnung von Sekundärrohstoffen, etwa aus Altkunststoffen<br />

und Elektronikaltgeräten, entwickelt und wirtschaftlich<br />

etabliert. Eine wichtige Kennmarke ist zudem, dass es in<br />

Deutschland einerseits gelungen ist, das Wirtschaftswachstum<br />

vom Abfallaufkommen zu entkoppeln, und andererseits<br />

immer mehr Abfälle sinnvoll verwertet werden, anstatt sie nur<br />

zu beseitigen.<br />

„Wir können das dauerhaft nur schaffen, als Dienstleister für<br />

unsere Kunden, aber auch in Verantwortung für die Gesellschaft,<br />

wenn wir gute Qualitäten aus den Abfällen generie-<br />

Getreideheizung - für wen sinnvoll?<br />

FNR klärt zur Renexpo mit neuer Broschüre auf<br />

Getreide ist ein landwirtschaftlicher Brennstoff mit Zukunft.<br />

Die Kesselhersteller haben die technischen Probleme ausgeräumt<br />

und im Rahmen der Novellierung der 1. BImSchV ist<br />

die Aufnahme von Getreidekörnern als Regelbrennstoff geplant.<br />

Grund genug zu kalkulieren, für wen sich die Investition<br />

in einen Getreidekessel lohnt. Mit ihrer neuesten Veröffentlichung<br />

gibt die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR)<br />

e.V. wichtige Hilfestellung.<br />

Rund 2 Mio. Tonnen Mindergetreide fallen in Deutschland<br />

jährlich an - Chargen also, die aufgrund ihrer Qualität im<br />

Nahrungs- und Futtermittelbereich nicht verarbeitet werden<br />

können bzw. dürfen. In Ethanolanlagen gar nicht, in Biogasanlagen<br />

nur bedingt einsetzbar, bieten die Körner vor allem<br />

als Heizmaterial Potenzial. Dank reger Entwicklungstätigkeit<br />

der Kesselhersteller gibt es längst Heizungen, die mit dem<br />

heiklen Brennstoff gut fertig werden und auch die gesetzten<br />

Emissionsgrenzwerte einhalten. Allein die rechtlichen Vorgaben<br />

stehen dagegen. Noch ist Getreide als Regelbrennstoff<br />

für Kessel unter 100 KW nicht zugelassen. Aber das soll<br />

ren. Hier spielt die getrennte Erfassung der Abfälle eine ganz<br />

entscheidende Rolle“, verdeutlicht bvse-Präsident Burkhard<br />

Landers.<br />

Eine nachhaltige Ressourcenbewirtschaftung setzt nach Auffassung<br />

des bvse jedoch wettbewerbsorientierte, ökologisch<br />

und ökonomisch verantwortbare Rahmenbedingungen voraus.<br />

Der bvse macht sich daher für die Modernisierung der<br />

Kreislaufwirtschaft hin zu einer ökologischen Stoffstromwirtschaft<br />

stark. Das verlange aber auch die Bereitschaft das vorhandene<br />

Know-how weiterzuentwickeln und in den Prozess<br />

der stetigen Modernisierung der Recycling- und Abfallwirtschaft<br />

einzubringen.<br />

Landers: „Deshalb unterstützen wir die „recycling aktiv“. Diese<br />

neue Art der Messepräsentation ermöglicht es, die Innovationen<br />

der Branche real zu erleben und deren Einsatzfähigkeit<br />

unter robusten Industriebedingungen zu testen. Dieser<br />

Grundgedanke einer „Messe zum Anfassen“ ist überzeugend.<br />

Der bvse hat daher die Veranstalter vom ersten Tage an bei<br />

diesem Vorhaben unterstützt, und wir freuen uns, jetzt die Realisierung<br />

dieser Messe mit gestalten zu dürfen.“<br />

sich im nächsten Jahr ändern. Der Referentenentwurf für<br />

die Novellierung der 1. BImSchV sieht auch Getreide als Regelbrennstoff<br />

vor. Es bleibt die Frage, wo und inwiefern ein<br />

Getreidekessel wirtschaftlich betrieben werden kann. In ihrer<br />

Broschüre „Heizen mit Getreide und Halmgut“ geht die Fachagentur<br />

Nachwachsende Rohstoffe (FNR) e.V. dieser Frage<br />

nach.<br />

Die Veröffentlichung kalkuliert die Wirtschaftlichkeit jeweils<br />

im Vergleich mit Holzbrennstoffen anhand von drei Beispielen.<br />

Ihr klares Votum: Eine Investition in einen Getreidekessel<br />

lohnt sich vor allem dort, wo das Mindergetreide vor Ort<br />

anfällt. Wer für den Brennstoff oder seinen Transport höhere<br />

Ausgaben einkalkulieren muss, sollte sich für eine Hackschnitzelheizung<br />

entscheiden.<br />

Details zur Messe und zum Rahmenprogramm sind unter<br />

www.renexpo.de. Wer nicht nach Augsburg kommen konnte,<br />

kann die Getreidebroschüre über www.fnr.de Stichwort Literatur<br />

kostenlos bestellen.<br />

734 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


VDEW und BGW zum dritten Energiebinnenmarkt-Paket der EUKommission:<br />

Mehr Zentralismus und Bürokratie sind falsches<br />

Signal für Wettbewerb in EU<br />

Energieverbände fordern freie Fahrt für einen europäischen<br />

Energiebinnenmarkt Berlin, 19. September 20<strong>07</strong> – „Der Energiemarkt<br />

braucht freie Fahrt für den Wettbewerb in ganz<br />

Europa. Mehr Zentralismus und Bürokratie sind jedoch das<br />

falsche Signal für den Energiebinnenmarkt und die Versorgungssicherheit<br />

für Europa.“ Das erklärten Eberhard Meller,<br />

Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft<br />

(VDEW) und Wolf Pluge, Hauptgeschäftsführer des<br />

Bundesverbandes der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft<br />

(BGW). Anlass war das in Brüssel vorgestellte Energiebinnenmarkt-Paket<br />

der EU-Kommission.<br />

Die deutsche Energiewirtschaft teile die grundsätzlichen<br />

Ziele der EU-Kommission für das dritte Binnenmarktpaket:<br />

bestmögliche Klimaschutz- und Umweltstandards, hohe Versorgungssicherheit<br />

und wettbewerbsfähige Preise. „Die vorgeschlagenen<br />

Instrumente der EU-Kommission sind jedoch<br />

ungeeignet, um den Wettbewerb und die Versorgungssicherheit<br />

in Europa weiter zu verbessern“, sagten die Verbandsgeschäftsführer.<br />

Insbesondere die Pläne der EU-Kommission zu einer eigentumsrechtlichen<br />

Entflechtung seien nicht geeignet, um<br />

den Wettbewerb in Europa weiter zu intensivieren. „Es wird<br />

sicher nicht bei einer Zerschlagung der Übertragungsnetzbetreiber<br />

bleiben. In einem nächsten Schritt wären dann die<br />

Verteilnetzbetreiber betroffen wie das holländische Beispiel<br />

zeigt“, befürchten VDEW und BGW. „Entscheidend ist doch<br />

eine effiziente Regulierung und nicht die Frage, wer Eigentü-<br />

Fertige Konzepte bereits in der Schublade<br />

Novelle der Verpackungsverordnung: Kommunale Abfallwirtschaftsbetriebe bereit<br />

zur Übernahme der getrennten Sammlung<br />

„Um eine hochwertige Erfassung und Verwertung von Verpackungsabfälle<br />

langfristig sicherzustellen, stehen die kommunalen<br />

Abfallwirtschaftsbetriebe und –unternehmen bereit.<br />

Sollte die gelbe Tonne entfallen, dann liegt die gesetzliche<br />

Entsorgungspflicht sowieso automatisch bei den Kommunen“,<br />

kommentiert Dr. Rüdiger Siechau, Vorstandsvorsitzender<br />

des VKS im VKU aktuelle Diskussionen um die Zukunft<br />

der Verpackungsentsorgung. Kommunale Betriebe hätten<br />

schon lange Konzepte als Alternative zur gelben Tonne entwickelt<br />

und könnten bei deren Abschaffung die haushaltsnahe<br />

Wertstoffsammlung bürgerfreundlich und auf einem qualitativ<br />

hohen Niveau fortsetzen. Als Beispiel verwies Siechau auf<br />

kommunale Wertstofftonnen, die bereits jetzt in einigen Kommunen<br />

sehr erfolgreich eingeführt seien und damit gleichzeitig<br />

eine ökologisch hochwertige Behandlung weiterer Wertstoffe<br />

sicherten.<br />

mer der Netze ist. Die Bundesnetzagentur hat hier bislang in<br />

Deutschland gute Arbeit geleistet“, so die beiden Verbände.<br />

Und auch ein eigentumsrechtlich entflochtener Netzbetreiber<br />

müsse reguliert werden. „Brüssel kann bislang nicht einmal<br />

wissenschaftlich fundierte und belastbare Erkenntnisse aus<br />

anderen Ländern zur Trennung von Erzeugung und Netzen<br />

vorzeigen, die einen verstärkten, europaweiten Wettbewerb,<br />

mehr Investitionen in die Netze oder sogar sinkende Preise<br />

belegen“, erklärten die Hauptgeschäftsführer von BGW und<br />

VDEW.<br />

Der Umfang der angestrebten Kompetenzverschiebung auf<br />

die Kommission und andere Gemeinschaftseinrichtungen<br />

sei unangemessen. Meller und Pluge erläuterten: „Vor allem<br />

will sich die Kommission offenbar eine Vielzahl von Ermächtigungen<br />

für zusätzliche Regeln - gewissermaßen als Blankoscheck<br />

- verschaffen wie etwa die letzte Befugnis für die Zertifizierung<br />

eines Übertragungsnetzbetreibers. Parlament und<br />

Rat sollen hingegen keine zusätzlichen Kontrollmöglichkeiten<br />

erhalten.“ Die Vorschläge der Kommission beinhalteten zudem<br />

den Versuch, die Regulierung der Infrastruktur als natürliche<br />

Monopole auch auf wettbewerbliche Marktsegmente<br />

auszuweiten. So bedeute zum Beispiel die von der Kommission<br />

vorgeschlagene rechtliche und operative Entflechtung der<br />

Erdgasspeicher eine Ausweitung der Regulierung auf Wettbewerbsbereiche,<br />

die nur zu einer weiteren Bürokratisierung<br />

führt. Es sei zweifelhaft, ob bei einer Regulierung im Bereich<br />

der Erdgasspeicher weiterhin genügend Anreize für Investitionen<br />

in Infrastruktur und Versorgungssicherheit bestünden.<br />

Bereits bei der Umsetzung der Elektroaltgeräteverordnung<br />

haben die kommunalen Betriebe und -unternehmen ihre Leistungsfähigkeit<br />

beim Aufbau und Unterhalt eines funktionierenden<br />

Rücknahmesystems bewiesen. Bei einer Neustrukturierung<br />

der haushaltsnahen Wertstoffsammlung kann auf<br />

kommunale Kompetenz insbesondere im Sinne von Umweltund<br />

Klimaschutz gesetzt werden.<br />

Siechau: „Um die viel diskutierten Probleme nachhaltig zu<br />

lösen, hat der VKS im VKU im Rahmen der Anhörung zur<br />

Novelle der Verpackungsverordnung in seiner aktuellen Stellungnahme<br />

ein Optionsrecht der Kommunen zur Übernahme<br />

der Verpackungssammlung gegen ein angemessenes Entgelt<br />

vorgeschlagen. Hierdurch könnte bereits heute vielerorts die<br />

Verpackungsentsorgung für Bürger und Kommunen und deutlich<br />

verbessert und ökologisch effizienter gestaltet werden.“<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 735


Kommunalaufsicht stimmt der Beteiligung zu:<br />

RheinEnergie AG darf Anteile an der MVV Energie AG erwerben<br />

Mit schriftlichem Bescheid hat die Bezirksregierung Köln<br />

heute der RheinEnergie AG mitgeteilt, dass sie sich wie beabsichtigt<br />

mit 16,1 Prozent an der MVV Energie AG in Mannheim<br />

beteiligen kann. Die Genehmigung erfolgt mit der Maßgabe,<br />

dass die RheinEnergie sich auch in Zukunft auf ihre Kerngeschäftsfelder<br />

konzentriert.<br />

Der Beteiligungserwerb wird jetzt unmittelbar vollzogen. Mit<br />

dieser Genehmigung ist die letzte Hürde genommen. Vorher<br />

hatten bereits der Aufsichtsrat und der Rat der Stadt Köln zugestimmt,<br />

die kartellrechtliche Genehmigung liegt ebenfalls<br />

vor.<br />

„Wir danken den zuständigen Behörden und der Landesregierung,<br />

dass sie diese Kooperation zwischen zwei großen kommunalen<br />

Energieversorgungsunternehmen möglich gemacht<br />

haben“, so die Stellungnahme des Vorstandsvorsitzenden Dr.<br />

Europäischer Erdgasverdichter Haiming geht ans Netz<br />

Haiming / Kassel. Pünktlich zu Beginn der neuen Heizsaison<br />

am 1. Okto-ber ist der neue Verdichter Haiming der WINGAS<br />

TRANSPORT GmbH & Co. KG in Betrieb gegangen. Mit der<br />

neu errichteten Anlage in der Region Burghausen nahe der<br />

deutsch-österreichischen Grenze werden die Trans-portoptionen<br />

im Süden Deutschlands gestärkt. „Erdgasaustausch<br />

und Ver-sorgungssicherheit in der Region Österreich/Ostbayern<br />

werden durch den neuen Verdichter nachhaltig unterstützt“,<br />

sagte Ingo Neubert, Geschäfts-führer des Kasseler<br />

Netzbetreibers. Die Investitionen in den von WINGAS TRANS-<br />

PORT betriebenen Teil der Anlage belaufen sich auf rund 25<br />

Millio-nen Euro. Am Standort lässt die bayernets GmbH, ein<br />

Tochterunternehmen der Bayerngas GmbH, derzeit einen<br />

weiteren Verdichter errichten. Die technische Betriebsführung<br />

der gesamten Station wird durch bayernets erfolgen, mit der<br />

WINGAS TRANSPORT bereits bei der Konzipierung des Projektes<br />

zusammengearbeitet hat. Dies stelle einen Beitrag zur<br />

Erhöhung der Effizienz beider Netzbetreiber dar, so Neubert<br />

weiter.<br />

„Mit dem neuen Verdichterstandort wird insgesamt die Einspeisekapazität<br />

auf mehr als 300.000 Kubikmeter je Stunde<br />

erhöht und die Verbindung Süddeutschlands mit Österreich<br />

gestärkt“, erläuterte der Geschäftsführer. Damit werde ein<br />

wichtiger Impuls zum Zusammenwachsen nationaler Märkte<br />

zu einem europäischen Binnenmarkt gegeben. Neubert:<br />

„Neben der Stärkung des Wettbewerbs im Bereich konkurrierender<br />

Infrastruktur leisten wir damit einen weiteren Beitrag<br />

zur Umsetzung der europäischen Ziele im Rahmen des<br />

Madrid-Forums und der Regionalinitiative Gas.“ Die Infrastruktur<br />

der WINGAS TRANSPORT ist neben Österreich mit<br />

Erdgasleitun-gen in der Tschechischen Republik, Polen, Belgien<br />

und den Niederlanden verbunden.<br />

Errichtet hat den neuen Standort die WINGAS GmbH im Auftrag<br />

der WIN-GAS TRANSPORT und der bayernets. WINGAS<br />

hatte im Mai 20<strong>07</strong> ge-meinsam mit der österreichischen Rohöl-Aufsuchungs<br />

AG (RAG) und der russischen OOO Gazprom<br />

export bereits den Erdgasspeicher Haidach in Österreich in<br />

Rolf Martin Schmitz. „Dies ist für die RheinEnergie ein wichtiger<br />

Schritt im Hinblick auf die weiterhin preisgünstige und<br />

sichere Versorgung unserer Kunden in der rheinischen Region.“<br />

Schmitz weiter: „Auf den Feldern Energiebeschaffung<br />

oder –Erzeugung sind wir gemeinsam stärker; viele Aufgaben,<br />

für die Größe ausschlaggebend ist, können wir besser<br />

und günstiger zusammen bewältigen. Davon profitieren in<br />

erster Linie unsere Kunden.“<br />

Auch der Aufsichtsratsvorsitzende der RheinEnergie, Professor<br />

Rolf Bietmann, zeigte sich erfreut über die Entscheidung:<br />

„Ich danke insbesondere unserem Ministerpräsidenten Jürgen<br />

Rüttgers für seinen Einsatz; der Dank gilt aber auch dem<br />

Wirtschaftsministerium. Mit der Entscheidung sind die Weichen<br />

für eine zukunftsfähige Energieversorgung unter kommunaler<br />

Führung gestellt worden.“<br />

Knotenpunkt in Bayern schafft zusätzliche Optionen für Erdgas-logistik und erhöht Transportkapazitäten<br />

Betrieb genommen. „Nach lediglich 14 Monaten Bauzeit geht<br />

nun die Verdichterstation Haiming in Betrieb, dies nicht zuletzt<br />

aufgrund der Seite 2 von 2 WINGAS TRANSPORT GmbH &<br />

Co. KG Baumbachstraße 1 / 34<strong>11</strong>9 Kassel, Deutschland Telefon<br />

+49 561 934-0 / Telefax +49 561 934-1702 / kontakt@<br />

wingas-transport.de / www.wingas-transport.de<br />

hervorragenden Zusammenarbeit mit den Auftraggebern“,<br />

sagte Dr. Micha-el-Dieter Ulbrich, Bereichsleiter Netztechnik<br />

bei der WINGAS. Bis zu 200 Arbeiter waren an den Leitungen,<br />

Fundamenten und Gebäuden beschäf-tigt. „Die Bauarbeiten<br />

wurden dadurch erschwert, dass diese bei laufendem Leitungsbetrieb<br />

stattfinden mussten, um die Versorgung der<br />

Kunden zu jedem Zeitpunkt sicherzustellen“, ergänzte Ulbrich.<br />

„Erneut konnten wir unsere Kompetenz und Effizienz<br />

bei der Planung und beim Bau von Ver-dichteranlagen unter<br />

Beweis stellen“, so der WINGAS-Bereichsleiter weiter. Mit<br />

der Verdichterstation Haiming wird bereits der neunte Verdichterstand-ort<br />

in Betrieb genommen. Bis Dezember sollen<br />

nun die restlichen Bauarbei-ten an Straßen und Gebäuden<br />

zügig abgeschlossen werden.<br />

Der Verdichter der WINGAS TRANSPORT verfügt über eine<br />

Gasturbine mit einer Leistung von <strong>11</strong> MW (Megawatt). Auf<br />

dem neuen Energiestandort steht ein weiterer Verdichter der<br />

bayernets mit 8 MW Leistung kurz vor der Fertigstellung.<br />

WINGAS TRANSPORT GmbH & Co. KG ist ein Tochterunternehmen<br />

der WIN-GAS GmbH und betreibt ein deutschlandweites<br />

Gasfernleitungsnetz. Sie bietet ihren Kunden hochmoderne<br />

und wettbewerbsfähige Transportdienstleistungen über<br />

ihr überregionales Hochdruckfernleitungsnetz von über 2.000<br />

Kilometern Länge einschließlich neun Verdichterstationen an.<br />

Insgesamt wurden in dieses Fernleitungsnetz seit 1990 mehr<br />

als 3 Milliarden Euro investiert. Im Herzen Euro-pas positioniert<br />

sich diese Infrastruktur als Schnittstelle europäischer<br />

Erdgastrans-porte. Damit Deutschland auch in Zukunft seine<br />

Rolle als Drehscheibe beim Ener-gietransit wahrnehmen<br />

kann, baut WINGAS TRANSPORT ihre Dienstleistungen und<br />

Kapazitäten kontinuierlich weiter aus.<br />

736 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


Kunststoffrecycling schlägt Müllverbrennung<br />

Recycling mit deutlichen Kostenvorteilen / MVA kämpfen offenbar<br />

mit Überkapazitäten<br />

Köln. Die Qualität des Recyclings von Kunststoffverpackungen<br />

mit dem Grünen Punkt ist in den letzten Jahren massiv<br />

gestiegen, während die Kosten dafür drastisch gesunken<br />

sind: Sie liegen heute bei durchschnittlich 100 Euro pro Tonne.<br />

Müllverbrennung und thermische Ver-wertung sind dagegen<br />

erheblich teurer. So kostete die Beseitigung einer Tonne<br />

Müll in der Müllverbrennungsanlage (MVA) Ende 2006 je nach<br />

Bundesland bis zu 217,50 Euro. Experten der Berliner Prognos<br />

AG errechneten einen Durchschnittspreis von 174 Euro<br />

je Tonne Abfall.<br />

„Unter diesen Umständen dafür zu plädieren, Kunststoffverpackungen<br />

mit dem Grünen Punkt in MVA thermisch zu<br />

verwerten, ist pure Verschwendung“, sagt Stefan Schrei-<br />

BGW zur Novelle der europäischen Pestizidzulassung:<br />

Gewässerschutz in Europa einheitlich regeln<br />

Deutsche Wasserwirtschaft lehnt unterschiedliche Zulassungszonen ab/<br />

Vorsorgender Gewässerschutz sichert Qualität des Trinkwassers<br />

Berlin. Die deutsche Wasserwirtschaft fordert, dass die Mitgliedsstaaten<br />

auch in Zukunft selbst über die Zulassung und<br />

Anwendung von Pestiziden in ihrem Land entscheiden können.<br />

„Die von der EU-Kommission vorgeschlagene Einteilung<br />

Europas in drei Zulassungszonen wären ein Rückschritt für<br />

den Gewässerschutz. Die hohen deutschen Anforderungen<br />

an die Umwelt- und Gesundheitspolitik würden damit ausgehebelt.“<br />

Das erklärte Peter Rebohle, Vizepräsident des<br />

Bundesverbandes der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft<br />

(BGW), Berlin, zur Debatte und Abstimmung über die Novelle<br />

der Pestizidzulassung am 22. und 23. Oktober 20<strong>07</strong> im Europäischen<br />

Parlament.<br />

Der BGW unterstützt in seiner Stellungnahme das Votum<br />

des federführenden Umweltausschusses des Europäischen<br />

Parlaments für den vorsorgenden Ressourcenschutz. „Für<br />

ter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Duales System<br />

Deutschland GmbH (DSD).<br />

Als Hintergrund dieser Diskussion sieht Schreiter die Sorge<br />

mancher Kommunen, die teuren MVA könnten ihre Kapazitäten<br />

in Zukunft nicht mehr auslasten. So erwartet das Forschungsinstitut<br />

Prognos mittelfristig erhebliche Überkapazitäten<br />

in MVA und Kraftwerken, die Abfälle verbrennen. „Diese<br />

Löcher sollen nun mit Verpackungen gestopft werden“, so<br />

Schreiter. „Das ist unwirtschaftlich und umweltpolitisch äußerst<br />

fragwürdig.“<br />

Weitere Informationen im Internet unter:<br />

www.gruener-punkt.de.<br />

Deutschland würde die von der Europäischen Kommission<br />

geplante Einteilung Europas in drei Zulassungszonen bedeuten,<br />

dass die in Großbritannien oder Slowenien zugelassenen<br />

Pestizide auch in der Bundesrepublik eingesetzt werden dürften“,<br />

erläuterte Rebohle. Die EU-Kommission setze dabei vergleichbare<br />

Bodenund Standortbedingungen voraus, die es in<br />

der Praxis aber nicht gebe, kritisierte der BGW.<br />

„Der Gewässerschutz ist von grundlegender Bedeutung, damit<br />

Trinkwasser in möglichst naturnaher Qualität als Lebensmittel<br />

zur Verfügung gestellt werden kann“, betonte Rebohle.<br />

Auch bei der Zulassung von Pestiziden gelte der Grundsatz<br />

„Vorsorge ist besser als Reparatur“. Mit strengen Zulassungskriterien<br />

für Pestizide müsse der europäische Gesetzgeber<br />

dafür sorgen, dass die Umwelt geschont wird und die Aufbereitungskosten<br />

minimiert werden.<br />

GELSENWASSER und Stadtwerke machen bei „hertenwasser“<br />

gemeinsame Sache<br />

Neue Kooperationsgesellschaft nimmt am 1. Januar 2008 ihre Arbeit auf<br />

Jetzt ist es amtlich: Die neue „hertenwasser“-Gesellschaft<br />

nimmt am 1. Januar 2008 ihre Arbeit auf. Am Rande der ersten<br />

Aufsichtsratssitzung, die heute im Hause der Stadtwerke<br />

stattfand, wurde die Gründung der neuen Gesellschaft feier-<br />

lich begangen. „Mit der neuen ‚hertenwasser’-Gesellschaft<br />

können wir die nunmehr über hundertjährige Zusammenarbeit<br />

zum Wohle der Hertener Bürger neu ausrichten und intensivieren“,<br />

so Bürgermeister Dr. Uli Paetzel. Auch Dr. Manfred<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 737


Scholle, Vorsitzender der GELSENWASSER AG, freute sich<br />

über den zukünftigen gemeinsamen Auftritt: „Mit ‚hertenwasser’<br />

treten wir nun als starkes Team auf und vernetzen dabei<br />

die Vorteile und Kernkompetenzen der Hertener Stadtwerke<br />

und der GELSENWASSER AG.“<br />

Im Rahmen der Gespräche zur Verlängerung des Wasser-<br />

Konzessionsvertrages mit der GELSENWASSER AG wurden<br />

verschiedene Varianten zur zukünftigen Neuordnung<br />

der Trinkwasserversorgung in Herten untersucht. Nach Abschluss<br />

der Untersuchungen haben die Stadt Herten (über<br />

ihre 100 %-Tochter, die Hertener Beteiligungsgesellschaft),<br />

die Hertener Stadtwerke und GELSENWASSER beschlossen,<br />

dass sie zukünftig gemeinsam für den Bereich Trinkwasser<br />

in Herten auftreten wollen. Die Zusammenarbeit wird in einer<br />

Kooperationsgesellschaft erfolgen, an der die Hertener Betei-<br />

ligungsgesellschaft und die GELSENWASSER AG jeweils mit<br />

50 Prozent beteiligt sind.<br />

Zur Erfüllung der zugewiesenen Aufgaben bedient sich die<br />

neue „hertenwasser“-Gesellschaft der Dienste der GELSEN-<br />

WASSER AG und der Hertener Stadtwerke. Die Stadtwerke<br />

übernehmen dabei die kaufmännische Betriebsführung inklusive<br />

Vermarktung, Verwaltung und Service, GELSENWAS-<br />

SER kümmert sich auch weiterhin um die Technik der Wasserversorgung.<br />

Mit dieser Regelung können die Stadtwerke<br />

zukünftig Bürgerservice aus einer Hand bieten. Die Jahresrechnungen<br />

weisen somit in Zukunft neben den Energiearten<br />

Strom, Erdgas und Fernwärme auch die neue Sparte Wasser<br />

aus. Das Kundenzentrum StudioB dient dann zusätzlich als<br />

Servicestelle bei allen Fragen rund um die Wasserversorgung.<br />

Neue Zuordnung von Gasnetzen in der RWE Energy-Gruppe<br />

Vorschlag der Bundesnetzagentur umgesetzt<br />

In der RWE Energy-Gruppe werden Teile des Gasnetzes neu<br />

geordnet. Alle Netzbereiche der RWE Transportnetz Gas<br />

GmbH, die nicht zu deren Marktgebieten gehören, sowie Leitungen<br />

außerhalb der Teilnetze sollen künftig von den Verteilnetzbetreibern<br />

von RWE Rhein-Ruhr und RWE Westfalen-<br />

Weser-Ems betrieben werden. Marktgebiete bestehen aus<br />

Transport- und Verteilsystemen, die über Importpunkte und<br />

Speicher versorgt werden. RWE Energy reagiert damit auf die<br />

Auffassung der Bundesnetzagentur, diejenigen Netze nicht<br />

mehr als überregionale Fernleitungsnetze zu betrachten, die<br />

nicht direkt über Importpunkte gespeist werden. Die übergehenden<br />

Teilnetze und Leitungen liegen heute größtenteils in<br />

den Marktgebieten anderer Netzbetreiber und entsprechen<br />

etwa einem Drittel des etwa 7.000 Kilometer großen Transportsystems<br />

von RWE Transportnetz Gas.<br />

Die Abwicklung von vereinbarten Transporten bei RWE Transportnetz<br />

Gas wird nicht beeinträchtigt. Alle nötigen organisatorischen<br />

Anpassungen werden jetzt vorgenommen, damit<br />

Kassel stellt auf Naturstrom um<br />

Ohne Aufpreis und für alle Haushalte<br />

In Kassel fl ießt seit 30. Oktober 20<strong>07</strong> in allen Haushalten<br />

Naturstrom. Die Städtische Werke AG hat alle Tarifkunden<br />

umgestellt – automatisch, ohne deren Zutun und auch ohne<br />

Aufpreis. Von der Umstellung profitieren rund 97.000 Kasseler<br />

Haushalte und Gewerbekunden, die keinen Sondervertrag<br />

haben. Der nordhessische Versorger ist nach eigenen<br />

Angaben zwar nicht der erste, der eine gesamte Stadt oder<br />

Gemeinde umstellt. Aber Kassel ist mit ihren fast 200.000<br />

Einwohnern die erste deutsche Großstadt, die mit Strom aus<br />

regenerativen Quellen versorgt wird.<br />

weiterhin eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen den<br />

Netzbetreibern gegeben ist. Mit den Veränderungen ist kein<br />

Abbau von Arbeitsplätzen verbunden.<br />

RWE Energy ist die Vertriebs- und Netzgesellschaft im RWE-<br />

Konzern für Kontinentaleuropa. In insgesamt zwölf Regionen,<br />

davon sechs im Ausland, bietet RWE Energy Strom, Gas,<br />

Wasser und die damit verbundenen Dienstleistungen aus<br />

einer Hand. Kunden sind Privathaushalte, Gewerbebetriebe,<br />

Geschäfts- und Industriekunden sowie Stadtwerke und Regionalversorger.<br />

Der überregionale Strom- und Gastransport<br />

sowie die Gasspeicherung werden durch eigenständige Gesellschaften<br />

geführt. Zusammen mit den Beteiligungsgesellschaften<br />

werden 15,8 Mio. Kunden mit Strom und 7,7 Mio.<br />

Kunden mit Gas beliefert. Der Außenabsatz belief sich im Jahr<br />

2006 auf 158,7 Mrd. kWh Strom, 285,8 Mrd. kWh Gas und<br />

1<strong>07</strong> Mio. cbm Wasser. RWE Energy erzielte 2006 mit 28.418<br />

Mitarbeitern einen Bereichsumsatz von 28,1 Mrd. Euro und<br />

ist damit ein führendes Versorgungsunternehmen in Europa.<br />

Andreas Helbig, Vorstandsvorsitzender der Kasseler Städtischen<br />

Werke, ist stolz: „Wir übernehmen damit Verantwortung<br />

nicht nur für die Menschen der Stadt Kassel, sondern<br />

wir handeln im Interesse aller. Denn unser Naturstrom wird<br />

klimaneutral durch skandinavische Wasserkraft erzeugt. Und<br />

die eingesparten Emissionen wirken sich weltweit positiv auf<br />

das Klima aus. Wenn weitere Städte folgen, gibt es einen enormen<br />

Nachfragedruck auf erneuerbare Energien.“<br />

Die Kunden der Städtischen Werke in Kassel zahlen für die<br />

neue Stromqualität keinen Aufpreis. „Das konnten wir durch<br />

738 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


die große Einkaufsmenge und die lange Vertragslaufzeit von<br />

fünf Jahren realisieren“, so Helbig.<br />

Ob aus den Steckdosen der Kasseler Haushalte jetzt tatsächlich<br />

Elektronen aus Skandinavien kommen? „Wahrscheinlich<br />

nicht. Denn beim Strom muss man sich einen See vorstellen,<br />

in den an vielen Stellen eingeleitet wird und an vielen Stellen<br />

entnommen wird. Wer was bekommt, kann nicht wirklich<br />

geprüft werden. Deshalb wird der Strom der meisten Menschen<br />

in Kassel wahrscheinlich auch weiterhin ganz normaler<br />

Strom sein“, erklärt der Werke-Chef. Trotzdem könnten sich<br />

die Kunden sicher sein, dass ihr Strom regenerativer Herkunft<br />

ist. Denn die Städtischen Werke kaufen mit dem Strom auch<br />

die Garantie ein, dass für jede in Kassel bei einem Tarifkunden<br />

verbrauchte Kilowattstunde Strom eine Kilowattstunde<br />

Strom aus Wasserkraft produziert wird. Helbig erläutert: „Anders<br />

ausgedrückt: Wir kaufen mit dem Naturstrom die Verpflichtung<br />

für den Produzenten ein, Strom aus regenerativen<br />

Quellen zu produzieren und ins Netz einzuspeisen. Damit ist<br />

der Strom aus Kassel dann rechtlich regenerativ erzeugter<br />

Strom. Und damit ist dieser Strom auch nicht mehr für andere<br />

Versorger auf dem Markt.“ Dass der Strom nicht zweimal<br />

als regenerativ erzeugt verkauft werden kann, überwacht das<br />

Ökoinstitut aus Freiburg. Das belegt es durch seine Zertifizierung.<br />

Helbig sieht den Naturstrom in Kassel vor allem als Anreiz.<br />

„Bisher gab es in Deutschland ordnungspolitische Verpflichtungen<br />

und Anreize, Strom aus regenerativen Quellen zu produzieren.<br />

Wir dagegen schaffen jetzt Nachfrage nach den Erneuerbaren.<br />

Und Nachfrage schafft Angebote. Das sind jetzt<br />

Marktmechanismen, die in Zukunft zur Ausdehnung der Produktion<br />

führen“, ist der Chef des nordhessischen Versorgers<br />

sicher. Schließlich steige die Nachfrage so lange, bis das derzeitige<br />

Angebot nicht mehr ausreiche. Die dann steigenden<br />

Preise schafften den Anreiz, in neue Produktionskapazitäten<br />

zu investieren – während gleichzeitig die Nachfrage nach<br />

konventionell erzeugtem Strom zurückgehe.<br />

Trotz des Zukaufs skandinavischen Wasserstroms will sich<br />

das nordhessische Unternehmen auch weiterhin für den<br />

Ausbau der regenerativen Energien in Kassel engagieren. So<br />

versorgt es mit dem Laufwasserkraftwerk „Neue Mühle“ rund<br />

900 Kunden mit Ökostrom. Außerdem bauen die Städtischen<br />

Werke die solaren Erzeugungskapazitäten konsequent aus.<br />

Allein in den vergangenen anderthalb Jahren seien vier Großanlagen<br />

mit einer Gesamtspitzenleistung von über 400 kW<br />

hinzugekommen. Und in Homberg/Efze bauen die Nordhessen<br />

gerade die größte Biogasanlage Hessens. Das dort erzeugte<br />

Biogas werde in das Erdgasnetz eingespeist und in<br />

zwei Kasseler Blockheizkraftwerken ökologisch verstromt.<br />

Und wer bereit sei, einen Aufpreis für den Ausbau der regenerativen<br />

Energieerzeugung direkt in Kassel zu zahlen, könne<br />

auch das weiterhin mit dem „Nahstrom“ tun. Er wird in eigenen<br />

Anlagen vor Ort in Kassel produziert.<br />

Als weiteren Grund für das Engagement nennt der Werke-<br />

Vorstandschef den zunehmenden Wettbewerb: „Strom ist ein<br />

Produkt, das immer gleich aus der Steckdose kommt. 230<br />

Volt und 50 Herz. Der einzige Unterschied bisher war der<br />

Preis. Über den fi ndet der Wettbewerb statt. Jetzt aber bieten<br />

die Städtischen Werke den Kunden mehr. Nämlich einen ökologischen<br />

Mehrwert. Und wir erhoffen uns natürlich jetzt eine<br />

höhere Kundenbindung.“<br />

Die Eigenproduktion der Kraftwerke der Städtischen Werke<br />

fl ießt nach Angaben des Unternehmens großteils in den Sondervertragsbereich.<br />

Also die Industrie und das produzierende<br />

Gewerbe. Diese Kraftwerke produzieren hauptsächlich im<br />

Kraft-Wärme-Kopplungs-Prozess. Bei der Stromerzeugung<br />

fällt also zusätzlich Fernwärme an. Mit ihr wird rund ein Viertel<br />

des gesamten Wärmebedarfs der Kasseler Industrie und<br />

Haushalte umweltfreundlich und klimaneutral gedeckt.<br />

Die vergessene Ressource: Reduzierung der Energiekosten<br />

durch Sensibilisierung des Nutzerverhaltens<br />

Wuppertal. Wer auf Energieeffizienzmaßnahmen setzt, denkt<br />

in erster Linie an Investition. Es gibt aber Möglichkeiten,<br />

Energiekosten im großen Stil zu reduzieren - ohne zu investieren!<br />

Auf eine „vergessene Ressource“ beim Thema Energieeffizienz<br />

machten heute (30.Oktober) die EnergieAgentur.<br />

NRW und die Technische Akademie Wuppertal aufmerksam:<br />

Energiesparen nur durch Sensibilisierung des Nutzerverhaltens<br />

- ohne Investition und Verzicht auf Komfort sei vielerorts<br />

ein „schlafender Riese“. Kosten würden gesenkt, das Klima<br />

geschont und das „Gesparte“ könnte mittelfristig reinvestiert<br />

werden und Wettbewerbsvorteile schaffen. Dennoch verhält<br />

sich der Mensch am Arbeitsplatz anders als zuhause! Warum<br />

ist er hier so gleichgültig, verschwenderischer und unwissend?<br />

Wie kann man ihn motivieren, sich im Beruf so energiebewusst<br />

zu verhalten wie im privaten Leben? Anlässlich der<br />

Energieeffizienzoffensive, „NRW spart Energie“, veranstaltet<br />

die EnergieAgentur.NRW am 22.<strong>11</strong>.20<strong>07</strong> in Wuppertal in Kooperation<br />

mit der Technischen Akademie Wuppertal, die Tagung<br />

„Faktor Mensch: Reduzierung der Energiekosten durch<br />

bewusstes Nutzerverhalten - ein schlafender Riese“.<br />

„Die Tagung versteht sich als Weckruf für den schlafenden<br />

Riesen „Nutzermotivation“ und beleuchtet das Verhalten sowohl<br />

aus der umweltpsychologischen Perspektive, als auch<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 739


verstärkt aus der erfahrungsgesättigten Praxis,“ sagte Erich<br />

Giese, Vorstand der Technischen Akademie Wuppertal.<br />

„Alles sucht nach neuen Möglichkeiten der Energieversorgung,<br />

klimafreundlich und ökonomisch verträglich soll sie<br />

sein. Alles sucht nach dem richtigen Energiemix, den neuen<br />

Techniken. Dabei wird der Aspekt Energierationalisierung<br />

durch veränderte Verhaltensmuster vergessen,“ konstatierte<br />

Prof. Dr. Norbert Hüttenhölscher, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW.<br />

Hier stecke ein immenses Energiesparpotential.<br />

„Die Änderung von Verhaltensmuster am Arbeitsplatz<br />

- zum Wohle von Firmenbudgets und Klimaschutz - ist eine<br />

neue Anforderung an den Weiterbildungspartner. Dieser Herausforderung<br />

will sich die TAW nunmehr verstärkt stellen,“<br />

erklärte Giese. Die Technische Akademie Wuppertal habe<br />

früh diese Herausforderung erkannt und als innovative, zukunftorientierte<br />

Weiterbildungseinrichtung eine Vielzahl von<br />

Veranstaltungen rund um das Thema „Energiesparen“ in ihr<br />

Angebot aufgenommen.<br />

Die Tagung am 22. November zeigt, welch Potential in dieser<br />

vergessenen Ressource steckt: „Minus 26% binnen<br />

Wochenfrist“ lautet ein Vortragstitel über eine Aktion in der<br />

Stadt Hattingen. Wie Belegschaften erfolgreich gemeinsam<br />

Strom sparen, zeigte die Deutschen Telekom: Knapp 15.000<br />

Beschäftigte sparten durch Verhaltensänderungen in einem<br />

Jahr mehr als 60 Gigawattstunden Strom ein. Das entspricht<br />

dem Jahresverbrauch von 15.000 Vier-Personen-Haushalten.<br />

Conergy sichert langfristig Rohstoffe für Frankfurt (Oder)<br />

mit einem Volumen von US $ 7-8 Mrd.<br />

• US-Hersteller MEMC liefert Conergy Vorprodukte für Solarmodule<br />

im Volumen von US $ 7-8 Mrd.<br />

• Wesentlicher Teil der Rohstoffe für Produktion in Frankfurt<br />

(Oder) bis 2018 gesichert<br />

• Solarstrom aus Conergy-Modulen kann bereits 2014 genauso<br />

viel wie Strom aus der Steckdose kosten<br />

Hamburg, St. Peters / Missouri. Die Hamburger Conergy AG,<br />

Europas größtes Solarunternehmen, kooperiert im anhaltend<br />

boomenden Markt für Solarenergie mit einem strategischen<br />

Partner und hat die langfristige Versorgung mit Siliziumwafern,<br />

einem Vorprodukt der Solarzelle, sichergestellt. Das<br />

Unternehmen vereinbarte am Donnerstag mit MEMC Electronic<br />

Materials mit Sitz in Missouri, USA, die Lieferung von<br />

Wafern im Wert zwischen 7 und 8 Mrd. US-Dollar bis zum<br />

Jahr 2018. Damit hat sich das Hamburger Unternehmen langfristig<br />

einen wesentlichen Teil seines Rohstoffbedarfs für die<br />

voll integrierte Solarfabrik in Frankfurt (Oder) gesichert und<br />

die Weichen für kontinuierliches weiteres Wachstum gestellt.<br />

Die neue Fabrik der Conergy produziert bereits seit Sommer<br />

erste Solarmodule und erreicht im Frühjahr 2008 ihre volle<br />

Produktionskapazität von bis zu 250 MWp.<br />

„Dieser Vertrag ist ein Quantensprung für uns, da er eine der<br />

wesentlichen Unsicherheiten in unserem Markt, die Versorgung<br />

mit Rohstoffen, beseitigt“, sagte Hans-Martin Rüter,<br />

Vorsitzender des Vorstandes der Conergy AG. „Diese Vereinbarung<br />

ermöglicht uns, schon bald die große und weiter<br />

wachsende Nachfrage im Markt mit unseren Marken Epuron<br />

und SunTechnics großteils aus eigener Fertigung zu bedie-<br />

Berichtet wird u.a. auch über die laufende „mission E“ - eine<br />

Energieeffizienzkampagne der Bundeswehr und der Energie-<br />

Agentur.NRW. Vielversprechende Ergebnisse nach 6 Monaten<br />

nur aus dem Wehrbereich Ost: Einsparungen von 33,3<br />

Millionen kWh Heizenergie, 9.000 Tonnen CO2 bzw. knapp<br />

vier Mio. Euro. Zudem: 41,4 Mio. Kilowattstunden weniger<br />

Strom (minus fünf Millionen Euro und 14.000 Tonnen CO 2)<br />

EnergieAgentur.NRW und Technische Akademie Wuppertal<br />

wollen zeigen, durch welche Maßnahmen, mit welcher Art<br />

der Ansprache und über welche Kommunikationswege und<br />

-instrumente können die Beschäftigten erfolgreich dazu motiviert<br />

werden, sich am Arbeitsplatz energiebewusster zu verhalten.<br />

Den Schwerpunkt der Veranstaltung bilden bereits realisierte<br />

Projekte und Initiativen, die beispielgebend sein sollen für<br />

andere Unternehmen und Kommunen. Ihr Spektrum umfasst<br />

einwöchige Projekte in kleineren Verwaltungen ebenso wie<br />

langfristige Kampagnen in großen Unternehmen und Organisationen.<br />

Abgerundet wird die Tagung durch eine Podiumsdiskussion,<br />

die Wissenschaftler und projektverantwortliche<br />

Dienstleister und Arbeitgeber miteinander führen werden: Sie<br />

diskutieren die Frage nach den Bedingungen einer dauerhaften<br />

Verhaltensänderung innerhalb der Belegschaften.<br />

Das komplette Tagungsprogramm ist im Internet<br />

zu fi nden unter: www.energieagentur.nrw.de.<br />

nen. Mit den Wafern von MEMC für unser Werk in Frankfurt<br />

(Oder) erschließen wir ganz neue Margenpotentiale. Außerdem<br />

können wir unsere globale Führungsposition im Markt<br />

für Photovoltaik-Systeme weiter ausbauen.“<br />

„Wir sind sicher, dass wir mit über 50 Jahren Erfahrung in<br />

der Wafer-Herstellung für beide Unternehmen einen ganz<br />

entscheidenden Schritt nach vorne machen werden. Wir sind<br />

mit dem Vertrag sehr zufrieden und freuen uns auf die Zusammenarbeit<br />

mit Conergy als einem der solaren Branchenführer“,<br />

sagt Nabeel Gareeb, Vorsitzender des Vorstandes<br />

von MEMC.<br />

Im Einzelnen sieht die Vereinbarung vor, dass Conergy ab Juli<br />

2008 mit Siliziumwafern von MEMC beliefert wird. Das Volumen<br />

der Lieferungen nimmt jährlich zu. Die Preisgestaltung<br />

für die Wafer ist so degressiv gestaltet, dass diese bei den zu<br />

erwartenden Systempreisreduzierungen im solaren Weltmarkt<br />

eine wettbewerbsfähige Positionierung zu herstellerüblichen<br />

Margen für Conergy ermöglicht. Auch besteht der Anreiz für<br />

beide Seiten von Verbesserungen im Zellwirkungsgrad zu<br />

profitieren. Conergy wird MEMC Vorauszahlungen für die vertraglich<br />

vereinbarten Lieferungen im marktüblichen Rahmen<br />

in 2008 leisten. Zu Beginn werden multikristalline Wafer geliefert.<br />

Zu einem späteren Zeitpunkt besteht für die Hamburger<br />

die Option, auch monokristalline Wafer zu erhalten.<br />

Für Conergy bedeutet die Belieferung mit Wafern eine mögliche<br />

Reduzierung der eigenen Wafersägekapazitäten. Der zusätzliche<br />

Ertrag, der dem Unternehmen durch die Verkürzung<br />

740 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


der Wertschöpfung für einen Teil der Produktion entgeht, wird<br />

durch die attraktive Preisgestaltung mit MEMC kompensiert.<br />

Conergy plant nicht, sich vollständig aus der Wafersägerei<br />

zurück zu ziehen.<br />

Für 2008 hat Conergy mit diesem Vertrag in Frankfurt (Oder)<br />

jetzt insgesamt über 40% des Rohstoffsbedarfs gesichert.<br />

Ohne weitere Ausbaustufen liegt die Bedarfsdeckung in 2009<br />

bei 80% und ab 2010 bei über 100%. Conergy hat damit die<br />

Basis für künftiges Wachstum gelegt. Für die fehlenden Roh-<br />

stoffe im Jahr 2008 müssen weitere Lieferverträge vereinbart<br />

werden.<br />

Mit dem Vertrag mit dem US-Hersteller rechnet Conergy<br />

schon im Jahr 2014 damit, Systeme liefern zu können, die<br />

in Süddeutschland zu wettbewerbsfähigen Kosten Sonnenstrom<br />

erzeugen können. Dann nämlich kann der Strom mit<br />

knapp unter 30 Eurocent/kWh aus der Solarzelle ebenso soviel<br />

kosten wie der Strom aus der Steckdose.<br />

BFH rüttelt an Finanzierungsgrundlage des Querverbundes<br />

VDV zweifelt an Übertragbarkeit des Urteils auf Versorgung und Verkehr<br />

Der Bundesfinanzhof (BFH) hat am 24. Oktober 20<strong>07</strong> ein Urteil<br />

zu einem nach Einschätzung des Verbandes Deutscher<br />

Verkehrsunternehmen (VDV) eher untypischen Fall eines<br />

kommunalen Querverbundes veröffentlicht. Deshalb sei das<br />

Urteil nicht ohne Weiteres auf die langjährig bewährten Gestaltungen<br />

im kommunalen Versorgungs- und Verkehrsbereich<br />

verallgemeinerbar, betonte VDV-Hauptgeschäftsführer<br />

Prof. Dr.-Ing. Adolf Müller-Hellmann. In dem Revisionsverfahren<br />

I R 32/06 bilden eine kommunale Holding (GmbH) mit<br />

zwei Tochtergesellschaften, einer strukturell dauerdefizitären<br />

Bädergesellschaft und einer ertragsstarken Grundstücksentwicklungsgesellschaft,<br />

eine steuerliche Einheit. Das höchste<br />

deutsche Steuergericht kam zu dem Schluss, dass das Unterhalten<br />

eines strukturell dauerdefizitären Bäderbetriebs in<br />

Höhe der angefallenen Verluste unter den gegebenen Umständen<br />

eine verdeckte Gewinnausschüttung an die Trägerkommune<br />

auslöse. Die dauerdefizitäre Gesellschaft hätte von<br />

der Gemeinde einen Ausgleich verlangen müssen, weil diese<br />

ihr obliegende Aufgaben an das Unternehmen ausgelagert<br />

habe. Werde der Ausgleich nicht eingefordert, erhöhe sich<br />

das steuerliche Einkommen fi ktiv. Im Organkreis bisher mit<br />

Verlusten aufgerechnete Gewinne sind danach zu versteuern,<br />

wobei die Bäderverluste nicht mehr zu berücksichtigen<br />

sind. Zusätzlich löst die Gewinnausschüttungsfiktion Kapitalertragsteuer<br />

aus. Würde diese Sichtweise auf den klassischen<br />

kommunalwirtschaftlichen Querverbund zwischen<br />

Versorgung und öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV)<br />

uneingeschränkt übertragen, schätzt der VDV die jährlichen<br />

Steuermehrbelastungen bei den Unternehmen allein in diesem<br />

Bereich auf über 500 Mio. Euro. Zusätzlich fi elen bei den<br />

Kommunen mehr als 200 Mio. Euro Kapitalertragsteuern an,<br />

obwohl diesen keine Mittel zufließen.<br />

Aufgrund der vielfältigen technischen und wirtschaftlichen Synergien<br />

aus einer Zusammenfassung von Versorgungs- und<br />

Verkehrsaktivitäten „unter einem Dach“ bilden die Daseinsvorsorgetätigkeiten<br />

im klassischen Querverbund eine steuerliche<br />

Beurteilungseinheit, betonte der VDV-Hauptgeschäftsführer.<br />

Wenn die öffentliche Hand ihre Stadtwerke mit der Gesamtaufgabe<br />

„Daseinsvorsorge“ betraue und im Verkehrsbereich<br />

volkswirtschaftlich sinnvolle und zukunftsträchtige Verkehrsleistungen<br />

im Rahmen dieser Gesamtaufgabe mitfinanziert<br />

würden, gehe die Finanzverwaltung bislang davon aus, dass<br />

dies nicht im „privaten“ Interesse des kommunalen Gesellschafters,<br />

sondern entsprechend dem betrieblichen Auftrag<br />

im öffentlichen Interesse geschehe. Zudem stellte Müller-<br />

Hellmann in Frage, ob Verkehrsunternehmen aus heutiger<br />

Perspektive überhaupt als strukturell dauerdefizitär im steuerlichen<br />

Sinne anzusehen sind. Denn nach einem BFH-Urteil<br />

vom 21. Juli 2004 (Az. X R 33/03) kann die Vornahme geeigneter<br />

Umstrukturierungsmaßnahmen trotz langjährig hoher<br />

Verluste ein gewichtiges Indiz für die Gewinnerzielungsabsicht<br />

darstellen. Damit könnten die Unternehmen aber nicht<br />

mehr als strukturell dauerdefizitär eingestuft werden. So habe<br />

sich der Kostendeckungsgrad im ÖPNV in den letzten Jahren<br />

wesentlich verbessert „bei nachhaltig steigender Tendenz“,<br />

betonte Müller-Hellmann.<br />

Die verkehrspolitische Dimension sowie die ökonomischen<br />

Folgen, davon ist der VDV-Hauptgeschäftsführer überzeugt,<br />

seien in Politik und Finanzverwaltung bekannt. So habe die<br />

Innenministerkonferenz die Bundesregierung schon im Dezember<br />

2005 aufgefordert, sich für die Fortführung des Querverbundes<br />

einzusetzen. Auch die Verkehrsministerkonferenz<br />

habe am 9./10. Oktober 20<strong>07</strong> darauf hingewiesen, dass eine<br />

solide Finanzausstattung des ÖPNV für die Realisierung des<br />

bisher nicht annähernd erreichten CO2-Minderungsziels im<br />

Verkehrsbereich unverzichtbar ist. Im kommenden Jahr soll<br />

sich auch die Finanzministerkonferenz mit dem Thema befassen.<br />

Körperschaftsteuer-Referenten des Bundes und der<br />

Länder würden bereits an einem Gesamtkonzept zur Reform<br />

der Besteuerung der öffentlichen Hand arbeiten. Es gelte in<br />

Fachkreisen als wahrscheinlich, dass die Finanzverwaltung<br />

zunächst die Unterschiedlichkeit der Sachverhalte sorgfältig<br />

prüfen und - falls notwendig - konstruktiv an einer gesetzlichen<br />

Absicherung der politisch gewollten Querverbundfinanzierung<br />

mitwirken werde. Entsprechende Signale lägen<br />

vor. „Die kommunalen Spitzenverbände sowie die Unternehmensverbände<br />

werden sich gemeinsam für eine dauerhafte<br />

und rechtssichere Lösung für den Fortbestand des Querverbundes<br />

einsetzen, denn er ist ein tragendes und unverzichtbares<br />

Finanzierungsinstrument, auch und besonders<br />

zugunsten eines leistungsstarken ÖPNV“, unterstrich Müller-<br />

Hellmann.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 741


E.ON Ruhrgas investiert in Versorgungssicherheit<br />

IVG und E.ON Ruhrgas bauen Erdgasspeicher Etzel<br />

Die IVG Kavernen GmbH, Bonn, und die E.ON Ruhrgas AG,<br />

Essen, inves-tieren gemeinsam in die Versorgungssicherheit<br />

Deutschlands mit Erdgas. Dazu haben beide Unternehmen<br />

Ende Oktober einen langfristigen Vertrag zur Nutzung von<br />

Kavernen in Etzel unterzeichnet. Der Vertrag über die Anmietung<br />

von Kavernen am IVG-Standort Etzel ist Grundlage für<br />

die Entwicklung eines Erdgasspeichers von E.ON Ruhrgas.<br />

Das Arbeitsgasvo-lumen soll bis zu 2,5 Milliarden Kubikmeter<br />

betragen. Der Erdgasspeicher soll stufenweise ab 20<strong>11</strong> in Betrieb<br />

genommen werden.<br />

IVG wird danach schrittweise bis 2015 voraussichtlich bis zu<br />

25 Kavernen mit einem Hohlraumvolumen von mindestens 15<br />

Millionen Kubikmetern erschließen, von denen 10 Kavernen<br />

„Wirtschaftlichkeit unter Beweis gestellt“<br />

"Wir sind mitverantwortlich dafür, dass dieses Gewerbegebiet<br />

zu einem attraktiven Standort geworden ist", strahlt Rudi<br />

Maier, Vorstand der Südwärme AG, anlässlich des 10-jährigen<br />

Bestehens des Gewerbegebiets der Würmtalgemeinde Krailling.<br />

Hinter dieser Aussage steht die Erfolgsbilanz der zentralen<br />

Wärmeversorgung des gesamten Gebiets durch die Südwärme<br />

mit Ihrem regionalen Kompetenzzentrum, der Firma<br />

Lausser in Pilgramsberg, im Rahmen eines 20 Jahre andauernden<br />

Wärmelieferungsvertrages (Contracting). Innerhalb<br />

dieser Zeit lag die Kostensteigerung für die abgenommene<br />

Wärme für die angeschlossenen 54 Gewerbegrundstücke<br />

mit gesamt 130 Firmen bei gerade einmal 21 Prozent. Zum<br />

Vergleich: Im selben Zeitraum stieg der Ölpreis um satte 330<br />

Prozent! Das Geheimnis dieser außerordentlichen Wirtschaftlichkeit<br />

liegt in der Konzeption der Wärmeversorgung, die<br />

anschaulich bewiesen hat, dass heute Ökonomie nur im Einklang<br />

mit Ökologie funktioniert. Ganz so glücklich waren die<br />

angeschlossenen Nutzer zu Beginn der Wärmeversorgung im<br />

Jahre 1998 allerdings nicht, weil sie die vermeintlich hohen<br />

Grundkosten der Wärmeversorgung bemängelten. Zu dieser<br />

Zeit war eine Heizungsanlage, die 90% der Wärme über<br />

Hackschnitzelfeuerung erzeugt ein absolutes Novum und galt<br />

noch eher als "alternativ". Nur 10% von gesamt 6.500MWh<br />

erzeugter Wärme pro Jahr werden über einen Ölkessel beigesteuert.<br />

Doch diese Zurückhaltung der Gewerbebetriebe<br />

änderte sich schnell und heute ist diese richtungsweisende<br />

bzw. sechs Millionen Kubikmeter Hohlraum optional sind. Darüber<br />

hinausgehende Volumina werden ange-strebt.<br />

Dazu Dr. Jürgen Lenz, Mitglied des Vorstands der E.ON Ruhrgas<br />

AG: „Mit diesem Projekt setzen wir in einem weiteren<br />

Schritt die E.ON Strategie zur Sicherung der Gasversorgung<br />

in Deutschland und Europa um.“<br />

Untertagespeicher dienen der Anpassung dem nahezu gleichmäßigen<br />

Erd-gasbezug aus den Produzentenländern an der<br />

saisonal stark schwankenden, bedarfsabhängigen Belieferung<br />

von Kunden. E.ON Ruhrgas verfügt bundesweit in <strong>11</strong><br />

Untertagespeichern über ein Arbeitsgasvolumen von derzeit<br />

rd. 5,2 Milliarden Kubikmetern sowie über weitere Speicherkapazitäten<br />

in Ungarn.<br />

Südwärme versorgt Gewebegebiet Kraillinger Innovations Meile (KIM) seit 9 Jahren mit Wärme<br />

Konzeption der Wärmeversorgung ein Garant für eine Vielzahl<br />

von Vorteilen für die Nutzer, die Gemeinde und das Umland.<br />

Die günstige Kostenstruktur führte im Laufe der Jahre<br />

dazu, dass immer mehr Betriebe sich ansiedelten und heute<br />

die Kapazität mit 130 Betrieben ausgeschöpft ist. Anstelle<br />

der ursprünglich prognostizierten 700 wurden inzwischen<br />

1.400 Arbeitsplätze geschaffen. "Wir mutierten von der reinen<br />

Schlafstadt zum potenten Wirtschaftsstandort", meinte mit<br />

Stolz der 1. Bürgermeister Dieter Hager anlässlich der Jubiläumsfeier.<br />

Die Kaufkraft wurde verstärkt, das Gewerbesteuervolumen<br />

verfünffacht! Durch die Nutzung nachwachsender<br />

heimischer Rohstoffe verbleibt ein Großteil der Wertschöpfung<br />

aus der Wärmeerzeugung in der Region. Dass neben<br />

diesen vielen ökonomischen Vorteilen auch viel Gutes für die<br />

Umwelt getan wird, rundet diese Erfolgsgeschichte ab. Im<br />

Vergleich mit einzelnen Ölheizungen beträgt die jährliche Reduktion<br />

des CO2-Ausstosses 2.000 Tonnen. Das entspricht<br />

einer Fahrleistung mit dem Auto bei einem CO2-Ausstoss<br />

von 160 g/km (derzeitiger Flottenverbrauch in Deutschland)<br />

von ca. 12.500.000 km pro Jahr. Ein eindrucksvolles Beispiel<br />

wie durch eine ganzheitliche Betrachtung aller Faktoren<br />

eine wirtschaftliche Alternative zu herkömmlichen Lösungen<br />

möglich wurde. Das Projekt wurde inzwischen mehrfach ausgezeichnet,<br />

darunter der Umweltpreis 1999 der ARGE ALP<br />

(Arbeitsgemeinschaft der Alpenländer) und der Bayerische<br />

Energiepreis 2000.<br />

742 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


Jürgen Großmann fordert „Energiepakt für Deutschland“<br />

RWE: Kunden, Politiker und Energiewirtschaft müssen jetzt miteinander statt gegeneinander reden<br />

Anlässlich der Niedersächsischen Energietage in Hannover<br />

hat der Vorstandsvorsitzende der RWE AG, Dr. Jürgen Großmann,<br />

das Angebot einer nationalen lösungsorientierten Zusammenarbeit<br />

unterbreitet. Er fordert einen „Energiepakt für<br />

Deutschland“. Kunden, Politiker und Energiewirtschaft müssen<br />

dazu an einen Tisch, sagte der RWE-Chef. Von besonderer<br />

Bedeutung seien Erneuerbare Energien und eine deutliche<br />

Ausweitung der Energieforschung. RWE werde dazu einen<br />

wesentlichen Beitrag leisten. Zur Sicherung der Versorgung<br />

werde die Kernenergie noch für einen längeren Übergangszeitraum<br />

benötigt.<br />

Großmann: „Die aktuelle Konfrontation zwischen Industrie,<br />

Energiewirtschaft und Politik muss ein Ende haben. Wir können<br />

so nicht weitermachen.“ Es sei Zeit, an den Lösungen<br />

RW E Transportnetz Strom<br />

Ownership Unbundling bringt keinen Mehrwert<br />

• RWE Transportnetz Strom informiert seine Kunden über Anreizregulierung,<br />

Netzausbauplanungen und Unbundling<br />

RWE Transportnetz Strom bietet seinen Kunden marktgerechte<br />

Netznutzungsentgelte, die im europäischen Vergleich<br />

im Mittelfeld und auch unter den oft zitierten Netzentgelten<br />

in Großbritannien liegen. Und das, obwohl in Deutschland<br />

den Übertragungsnetzbetreibern erhebliche Kosten für den<br />

Ausgleich der fl uktuierenden EEG-Einspeisung anfallen. Das<br />

Netz steht allen Kunden diskriminierungsfrei zur Verfügung.<br />

Darauf verwies Dr. Hans-Jürgen Brick, Geschäftsführer RWE<br />

Transportnetz Strom, auf einer Informationsveranstaltung für<br />

Industriekunden und Kraftwerksbetreiber in Mainz. Brick bezweifelte,<br />

dass das von der EU-Kommission geplante Ownership<br />

Unbundling Auswirkungen auf den Strompreis haben<br />

werde. „Unsere Netzentgelte sind von der Bundesnetzagentur<br />

geprüft und genehmigt. Ownership Unbundling wird hier<br />

also keine Effekte erzielen“, so Brick. „Für Deutschland heißt<br />

das: effektives Unbundling bei einer effizienten Regulierung<br />

statt eigentumsrechtlicher Entflechtung.“<br />

Auch beim Thema Anreizregulierung verwies Brick darauf,<br />

dass sie bei den Übertragungsnetzbetreibern aus Sicht der<br />

Kunden wenig bewirke, aber viel falsch machen könne. Zu-<br />

für die drängenden energiewirtschaftlichen Aufgaben der Zukunft<br />

konstruktiv und vor allem gemeinsam zu arbeiten.<br />

„Mein Ziel ist eine saubere, nachhaltige und preiswürdige Energieversorgung<br />

für unser Land. Um schnell zu verbindlichen<br />

Ergebnissen zu kommen, muss der Energiepakt in einer<br />

schlagkräftigen Verhandlungsrunde geschlossen werden“, so<br />

der RWE-Chef. Für Investitionen in klimaschonende Technologien<br />

sieht er Energiebranche, Verbraucher und Politik gemeinsam<br />

in der Pflicht.<br />

Für den Standort Deutschland hat ein Energiepakt hohe Bedeutung.<br />

Er ist ein Angebot an Bund, Länder und Verbraucher.<br />

Dazu müssen alle Beteiligten Verantwortung übernehmen.<br />

Verzögerungen können wir uns nicht leisten, so Großmann.<br />

Der Dialog solle deshalb noch in diesem Jahr beginnen.<br />

dem dürfe die derzeitige Kostenregulierung nicht durch überzogene<br />

Anforderungen die kommende Anreizregulierung<br />

aushebeln. „Eine Regulierung muss Spielräume für unternehmerische<br />

Entscheidungen lassen und ein positives Investitionsklima<br />

schaffen. Gerade beim Übertragungsnetz geht es<br />

aber auch um das zentrale Thema Versorgungssicherheit“,<br />

betonte Brick. RWE Transportnetz Strom plane in den nächsten<br />

Jahren den Bau von 600 km neuen Leitungen. Dieser<br />

Netzausbau steigere die Versorgungssicherheit und komme<br />

auch dem Wettbewerb zugute. Hier sind besonders die derzeit<br />

in Planung bzw. Prüfung befindlichen Kuppelleitungen in<br />

die Niederlande und nach Belgien von Bedeutung.<br />

Die RWE Transportnetz Strom GmbH bündelt sämtliche Aktivitäten<br />

innerhalb der RWE Energy-Gruppe rund um das<br />

Höchstspannungsnetz. Mit rund <strong>11</strong>.300 Kilometern Länge<br />

besitzt die Gesellschaft das längste Höchstspannungsnetz in<br />

Deutschland. Das Netz steht allen Akteuren am Strommarkt<br />

diskriminierungsfrei sowie zu marktgerechten und transparenten<br />

Bedingungen zur Verfügung. Darüber hinaus ist die<br />

RWE Transportnetz Strom GmbH verantwortlich für die Koordination<br />

des Verbundbetriebs in Deutschland sowie im nördlichen<br />

Teil des europäischen Höchstspannungsnetzes.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 743


Versorgungsunternehmen stoßen nachhaltige Neuausrichtungen an<br />

Aufgrund der skeptischen Brancheneinschätzung stehen bei<br />

den Versorgungsunternehmen verstärkt neue Handlungsansätze<br />

im Vordergrund. Vor allem bei den großen Energieversorgungsunternehmen<br />

sind weitgehende Reorganisationsinitiativen<br />

angelaufen. Zudem werden vermehrt strategische<br />

Positionen in Nebengeschäften aufgebaut. Auch die Entwicklung<br />

neuer Geschäftsmodelle zur Nutzung von Energiesparmaßnahmen<br />

steht bei den Versorgungsunternehmen im Fokus.<br />

München. Die skeptische Brancheneinschätzung der deutschen<br />

Versorgungsunternehmen setzt diese weiter unter<br />

Handlungsdruck. Neben klassischen Handlungsansätzen wie<br />

Effizienzsteigerung und Regulierungsmanagement stehen<br />

vermehrt neue Themen im Fokus. Das zeigen die Ergebnisse<br />

der Studie „Strategic Agenda 20<strong>07</strong> – Versorgungswirtschaft“,<br />

welche die Strategieberatung Fontin & Company jährlich<br />

durchführt. Die aktuelle Studie basiert auf der Befragung von<br />

104 Versorgungsunternehmen und wurde durch Expertengespräche<br />

ergänzt.<br />

Skeptische Brancheneinschätzung<br />

sorgt für Handlungsdruck<br />

Die generelle Branchenentwicklung wird von den Teilnehmern<br />

skeptisch beurteilt. Nach den durchweg positiven Geschäftsergebnissen<br />

des Vorjahres schätzen nahezu zwei Drittel der<br />

befragten Unternehmen die künftige wirtschaftliche Situation<br />

als schlechter ein. Dabei steigt die Skepsis mit abnehmender<br />

Unternehmensgröße. „Aufgrund der aktuellen Branchenentwicklung<br />

sehen die Versorgungsunternehmen einen großen<br />

Handlungsbedarf. Die Unternehmen versuchen vermehrt<br />

nicht nur auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren,<br />

sondern aktiv neue Chancen zu suchen und diese zu nutzen“,<br />

analysiert Geschäftsführer Dr. Mathias Fontin von Fontin &<br />

Company die Ergebnisse der Studie.<br />

Reorganisationsinitiativen führen zu neuen Rollen<br />

der Regionalgesellschaften<br />

Bei den großen Energieversorgungsunternehmen (EVU) stehen<br />

momentan fundamentale Reorganisationsinitiativen im<br />

Vordergrund. Zentrale Fragestellungen sind die Neuausrichtung<br />

der Regionalgesellschaften und eine verstärkt länderübergreifende,<br />

funktional ausgerichtete Gesamtorganisation.<br />

Die Rollen der Regionalgesellschaft und ihrer Mutter werden<br />

damit grundsätzlich neu definiert. Ein Ansatzpunkt ist die<br />

Zusammenfassung übergreifender Aufgaben, die bislang de-<br />

MVV Energie AG erhöht Kapital<br />

Der Vorstand der MVV Energie AG hat heute mit Zustimmung<br />

des Aufsichtsrats beschlossen, von der ihm in der Satzung<br />

eingeräumten Ermächtigung, das Grundkapital zu erhöhen,<br />

Gebrauch zu machen. Wie das Unternehmen am Donnerstag<br />

mitteilte, soll das Grundkapital durch Ausgabe von 10.139.506<br />

Aktien gegen Bareinlagen mit Bezugsrecht der Aktionäre der<br />

MVV Energie AG um rund 25,96 Millionen Euro auf 168,72<br />

Millionen Euro erhöht werden. Die neuen Aktien werden ab<br />

zentral durch die einzelnen Gesellschaften wahrgenommen<br />

wurden, z. B. das Forderungsmanagement, der Kundenservice<br />

oder die Produktentwicklung. In eine vergleichbare Richtung<br />

geht die Entwicklung der Gesamtorganisation der EVU.<br />

Hier gibt es Aktivitäten, Aufgaben über Ländergrenzen hinweg<br />

stärker zu zentralisieren, wie beispielsweise die Bereiche<br />

Wholesale & Trading und Engineering.<br />

Aufbau strategischer Positionen im Nebengeschäft<br />

Vor dem Hintergrund der schwierigeren Situation im Kerngeschäft<br />

prüfen die Versorgungsunternehmen vermehrt den<br />

Auf- bzw. Ausbau ihres Engagements in Nebengeschäften.<br />

Die Mehrheit der Teilnehmer ist z. B. im Wasser- und Abwassermarkt<br />

aktiv, u. a. um Umsatzrückgänge in den Kernbereichen<br />

zu kompensieren. Aufgrund der geringen Dynamik<br />

vor allem bei Großprojekten gehen Versorgungsunternehmen<br />

dabei vermehrt auch kleinere Betriebsführungsmodelle ein.<br />

Ziel ist es, die eigene strategische Positionierung im Hinblick<br />

auf potenzielle zukünftige Marktchancen zu verbessern. Ergänzend<br />

zum Wasser/Abwassergeschäft werden zunehmend<br />

Bereiche wie die öffentliche Beleuchtung und das Zähler- und<br />

Messwesen auf den Prüfstand gestellt. Vor dem Hintergrund<br />

neuer rechtlicher Rahmenbedingungen ergeben sich eine<br />

Reihe strategischer Optionen zur Weiterentwicklung wie Kooperations-<br />

oder Fusionsmodelle.<br />

Neue Geschäftsmodelle zum Umgang mit<br />

Energiesparmaßnahmen im Fokus<br />

Ergänzend zum Druck auf die Netzerlöse durch die Regulierung<br />

müssen die Energieversorger mit der Tendenz zum Energiesparen<br />

und den daraus resultierenden Umsatzrückgängen<br />

umgehen. Erste Reaktionen umfassen die Etablierung entsprechender<br />

Produkte und Marketing-Kampagnen. Ein hoher<br />

Handlungsbedarf besteht jedoch weiterhin in der Entwicklung<br />

von Geschäftsmodellen zur Integration der Energiesparbemühungen<br />

auf Kundenseite mit den unternehmensinternen<br />

Umsatzzielen.<br />

Umsetzung steht im Wesentlichen noch aus<br />

Die Umsetzung der Ansätze weist in Abhängigkeit vom Thema<br />

und der jeweiligen Unternehmenssituation noch starke Unterschiede<br />

auf. Vor diesem Hintergrund ist davon auszugehen,<br />

dass die dargestellten Themen einen prägenden Einfluss auf<br />

die kommende Strategiearbeit der Versorgungsunternehmen<br />

haben werden.<br />

dem 1. Oktober 2006 gewinnanteilberechtigt sein. Die Kapitalerhöhung<br />

dient der Stärkung der Eigenkapitalbasis sowie<br />

der Finanzierung des weiteren Wachstums. So habe die MVV<br />

Energie Gruppe als größter deutscher Stadtwerke-Konzern<br />

in den letzten vier Jahren bereits über 700 Millionen Euro in<br />

den Ausbau ihres Stadtwerke-Netzwerkes sowie in die beiden<br />

Wachstumsfelder Energiedienstleistungen und Umwelt<br />

investiert. Im schnell wachsenden Markt für Energiedienst-<br />

744 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


leistungen und Erneuerbare Energien beabsichtigt die MVV<br />

Energie, durch zusätzliche Projekte und gegebenenfalls auch<br />

durch weitere Akquisitionen zu expandieren. Des Weiteren ist<br />

ein Ausbau der Aktivitäten im Bereich der thermischen Restmüllverwertung<br />

geplant.<br />

Ein aus Sal. Oppenheim als Sole Global Coordinator und Joint<br />

Bookrunner sowie Société Générale und UniCredit (Bayerische<br />

Hypo- und Vereinsbank AG) als weitere Joint Bookrunner<br />

bestehendes Bankenkonsortium wird die neuen Aktien mit<br />

der Verpflichtung übernehmen, sie den Aktionären der MVV<br />

Energie AG zum Bezug anzubieten. Die neuen Aktien werden<br />

den Aktionären im Verhältnis <strong>11</strong> zu 2 zum Bezugspreis von<br />

22,50 Euro je neuer Aktie zum Bezug angeboten werden. Die<br />

Aktionäre, deren Aktien girosammelverwahrt werden, werden<br />

ihr Bezugsrecht auf die neuen Aktien voraussichtlich in der<br />

Zeit vom 16. Oktober 20<strong>07</strong> bis einschließlich 30. Oktober<br />

20<strong>07</strong> über ihre Depotbank ausüben können. Nicht fristgemäß<br />

ausgeübte Bezugsrechte werden verfallen. Alleinige Bezugsstelle<br />

wird Sal. Oppenheim sein.<br />

Aus der Industrie<br />

Der Fachverband Steinzeugindustrie ist online<br />

Knappe Infos – schnelle Infos<br />

Unter www.fachverband-steinzeug.de ist ab sofort der Fachverband<br />

Steinzeugindustrie e.V. im world wide web erreichbar.<br />

Mit einer übersichtlichen und benutzerfreundlichen Navigation,<br />

die nach Aufruf der website mit allen Punkten sofort<br />

erscheint, sind die vielfältigen Informationen schnell und mühelos<br />

abrufbar. Um das „Verlieren“ auf der website zu vermeiden,<br />

sind die Buttons jeweils mit einem Viereck versehen,<br />

dessen Farbe sich in der Unterstreichung der dazugehörigen<br />

Rubrikenüberschrift wiederholt.<br />

Unter dem Button „ÜBER UNS“ wird der user über die Aufgaben<br />

und Ziele des Verbandes aufgeklärt, wessen Interessen<br />

er vertritt und in welchen Gremien er aktiv tätig ist. Unter dem<br />

Bereich „MITGLIEDER“ verbergen sich ausschließlich Informationen,<br />

die allein den Mitgliedsunternehmen vorbehalten<br />

sind. Allerdings bietet deren Adressenangabe und Firmenlogos<br />

die Möglichkeit, über die Verlinkung direkt auf deren<br />

website zu gelangen.<br />

Von besonderem Interesse ist der Button „NORMUNG“. Hier<br />

liegt eine gestraffte Definition vor, die den Sinn und die Notwendigkeit<br />

von Normung beschreibt. Das größere Interesse<br />

für den Besucher liegt jedoch sicher unter dem ergänzenden<br />

Punkt „Gremien“. Hier sind detailgenau sämtliche Arbeitskreise<br />

und -gruppen (inklusive der Normungsthemen) von<br />

DWA, DIN, CEN und GAEB aufgelistet, in denen der FVST<br />

mitarbeitet respektive seinen Einfluss geltend machen kann.<br />

Im Zusammenhang mit dem Angebot der neuen Aktien wird<br />

ein börslicher Bezugsrechtshandel stattfinden. Die Bezugsrechte<br />

(ISIN DE000A0MF0U2) für die neuen Aktien werden in<br />

der Zeit vom 16. Oktober 20<strong>07</strong> bis einschließlich 26. Oktober<br />

20<strong>07</strong> im amtlichen Markt (Parketthandel) an der Frankfurter<br />

Wertpapierbörse gehandelt werden. Ein Ausgleich für nicht<br />

ausgeübte Bezugsrechte wird nicht stattfinden. Etwaige aufgrund<br />

des Bezugsangebots nicht bezogene neue Aktien werden<br />

durch die Konsortialbanken im Rahmen einer Privatplatzierung<br />

qualifizierten Anlegern in Deutschland und anderen<br />

Ländern mit Ausnahme der USA, Kanada, Japan und Australien<br />

zum Erwerb angeboten.<br />

Es ist geplant, die Zulassung der neuen Aktien zum amtlichen<br />

Markt an den Wertpapierbörsen in Frankfurt und Stuttgart und<br />

zugleich zum Teilbereich des amtlichen Markts mit weiteren<br />

Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) an der Frankfurter<br />

Wertpapierbörse zu beantragen. Die Einbeziehung der neuen<br />

Aktien in die bestehende Notierung wird voraussichtlich am<br />

31. Oktober 20<strong>07</strong> erfolgen.<br />

Unter „NEWS“ werden künftig Informationen des Verbandes<br />

eingestellt, die sowohl im STEINZEUG Update als auch in der<br />

STEINZEUG Informationen ihre Aktualität nicht gerecht würden.<br />

Der FVST wird bemüht sein, hier regelmäßig relevante<br />

Fachinformationen zur Verfügung zu stellen.<br />

Die „Publikationen“ des Verbandes, die derzeit in digitaler<br />

Form vorliegen, sind unter diesem Punkt zum Download<br />

verfügbar. Erklärtes Ziel ist, auch die Publikationen älteren<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 745


Datums zu digitalisieren, sie somit auch online anzubieten<br />

und ein Nutzen bringendes Archiv anzulegen. Dazu zählen<br />

nicht nur die STEINZEUG Informationen, sondern auch diverse<br />

Veröffentlichungen des FVST in der Fachpresse, ggf.<br />

Vortragsmanuskripte sowie Fremdveröffentlichungen zu relevanten<br />

Themen. Das Downloaden ist auch außerhalb dieses<br />

Buttons an jeder Stelle des Auftritts, gleich unterhalb der Erdkugel<br />

möglich.<br />

Dem FVST war es bei der Konzeption der website wichtig,<br />

das Thema „NACHHALTIGKEIT“ im Sinne des Werkstoffs<br />

und der daraus gefertigten Produkte sozusagen „schwarz auf<br />

Hochschule meets Industrie<br />

Voneinander profitieren<br />

Unter dem Motto „Abwasserentsorgung im urbanen Raum,<br />

Rohrwerkstoffe – eine Wahl mit Folgen“ fand vom 15. bis 16.<br />

Oktober 20<strong>07</strong> in Dresden die inzwischen 17. Steinzeug-Tagung<br />

der Hochschullehrer im Bauwesen statt.<br />

Von Anbeginn an unterstützen der Fachverband Steinzeugindustrie<br />

e.V. und die STEINZEUG Abwassersysteme GmbH die<br />

FIHB Fördergemeinschaft zur Information der Hochschullehrer<br />

des Bauwesens e.V. mit Tagungen und Seminarveranstaltungen.<br />

Die FIHB, mit Sitz in Bonn, ist seit mehr als 40 Jahren<br />

bemüht, zur Unterstützung der Lehrtätigkeit den Kontakt zur<br />

Industrie aufrecht zu erhalten und nicht abreißen zu lassen.<br />

23 Hochschullehrer der Fachbereiche Bauingenieurwesen<br />

und Siedlungswasserwirtschaft aus ganz Deutschland<br />

nutzten intensiv bei der Tagung die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch;<br />

den Schwerpunkt bildeten dabei Praxis und<br />

Nachhaltigkeit.<br />

Mit freundlicher Unterstützung durch die Stadtentwässerungsbetriebe<br />

Dresden konnte die Tagung am 15.10.<strong>07</strong> in der<br />

historischen Siebscheibenhalle der SE durchgeführt werden.<br />

Am 16.10.<strong>07</strong>, dem Baustellentag, begleitete Frau Dipl.-Ing.<br />

Ingrif Hofmann, Gebietesleiterin Investitionen der Stadtent-<br />

Bereits zum 17. Mal trafen sich Vertreter von Hochschulen, Forschungseinrichtungen<br />

und der Steinzeugindustrie. In diesem Jahr<br />

stand als Tagungsort Dresden auf dem Programm<br />

weiß“ festzuhalten. Denn: Kein anderes Argument als das der<br />

Nachhaltigkeit fasst alle die herausragenden Eigenschaften<br />

von Steinzeug und den daraus gefertigten Produkten besser<br />

zusammen. In dieser Definition und Zusammenstellung sind<br />

alle die Anforderungen aufgeführt, die Steinzeug aufgrund<br />

seiner chemischen und physikalischen Eigenschaften erfüllt.<br />

Mit dem letzten Button „KONTAKT“ kann der Besucher über<br />

das vorgegebene Formular direkten Kontakt per E-Mail mit<br />

dem FVST aufnehmen, oder eine Verbindung per Telefon oder<br />

Fax aufnehmen.<br />

wässerungsbetriebe Dresden, die Tagungsteilnehmer zur Besichtigung<br />

einer anspruchsvollen Großbaustelle, Vortrieb DN<br />

1400, in der Tharandter Straße.<br />

In seinem Vortrag Dimensionierung mit Steinzeug in der Abwasserentsorgung<br />

stellte Dipl.-Ing. Karl-Heinz Flick (FVST)<br />

Berechnungsgrundlagen und Dimensionierungsmethoden im<br />

Zusammenhang mit den Produktentwicklungen sehr praxisorientiert<br />

vor. Professor Jens Hölterhoff (GSTT) betonte in<br />

seinem Vortrag zu Grabenlosen Bauweisen, neben der Vorstellung<br />

von neuen Grabenlosen Technologien, vor allem die<br />

Umweltaspekte der Vortriebverfahren. Mit dem Vortrag von<br />

Dr. Michael Zins (Fraunhofer Institut, Dresden) wurden zukünftige<br />

Möglichkeiten der Technischen Keramik aber auch<br />

Innovationen, Märkte und Phantasien bei der Faszination<br />

Technische Keramik mit praktischen Vorführungen sehr anschaulich<br />

dargestellt.<br />

Mit seinem lebendig vorgetragenen Referat zum Entwässerungskonzept<br />

der SE Dresden stellte der technische Geschäftsführer<br />

der SE Dresden, Dipl.-Ing. Johannes Pohl Entwicklung,<br />

Konzepte und Ziele der SE vor, stellte aber auch<br />

den umfassenden Umwelt- und Naturschutz anschaulich dar.<br />

Die Umsetzung eines Teils dieser Ziele konnte bei der Besichtigung<br />

der modernen Kläranlage bestätigt werden.<br />

Wie das Material Steinzeug die gestiegenen Anforderungen<br />

an den Umweltschutz mit nachhaltigen Eigenschaften<br />

vorbildlich erfüllt, stellte Dipl.-Ing. Dietmar T.<br />

Böhme (STEINZEUG Abwassersysteme) im abschließenden<br />

Referat anschaulich dar.<br />

Höchste Aufmerksamkeit, rege Teilnahme und zahlreiche<br />

Wortmeldungen waren Zeichen dafür, dass mit<br />

den gewählten Themen und Referenten wieder aktuelle<br />

und interessierende Probleme der Abwasserableitung<br />

aufgegriffen wurden.<br />

Mit dem traditionell mit viel Sorgfalt geplanten Begleitprogramm<br />

wurde der Tagung in Dresden ein entsprechender<br />

Rahmen geboten. Für die Teilnehmer stand<br />

schon fest, bei der nächsten Steinzeug-Tagung wieder<br />

dabei zu sein.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.fachverband-steinzeug.de<br />

746 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


Knifflige HDD- Bohrungen unter der A1 bei Köln-Lövenich<br />

Baustellenüberblick<br />

Die überlastete A 1 zwischen Hamburg und Köln steht derzeit<br />

im Fokus der Ausbautätigkeiten bei den Bundesautobahnen.<br />

Neben Grunderneuerungen und den fast durchgängigen Ausbau<br />

auf mindestens drei Fahrspuren wird die Neugestaltung<br />

vieler Autobahnkreuze und Anschlussstellen erforderlich. Von<br />

den genannten Maßnahmen sind einige derzeit abgeschlossen<br />

worden bzw. befinden sich noch in der Planung oder bereits<br />

im Bau.<br />

Im Bereich des Autobahnkreuzes Köln-West werden in Fahrtrichtung<br />

Dortmund derzeit auf 2 km Länge Lärmschutzwände<br />

errichtet. Daraus resultieren im Vorwege Rohrverlegemaßnahmen,<br />

die sich in diesem Bereich und zu einem späteren<br />

Zeitpunkt nicht mehr so einfach realisieren lassen.<br />

Die Autobahn A 1 bei der Abfahrt Köln-Lövenich mit Bohrverlauf<br />

Deshalb hat die RheinEnergie AG, Köln, in Höhe der Abfahrt<br />

Köln- Lövenich zwei parallel verlaufende Bohrungen auf 138<br />

m Länge unter der A 1 ausgeschrieben. In die erste Bohrung<br />

kommt ein Schutzrohr OD 450 für eine 255er Trinkwassertransportleitung.<br />

In die zweite Bohrung sollen zwei 160er Kabelschutzrohre<br />

im Verbund eingezogen werden.<br />

Den Auftrag erhielt die Firma Steinbrecher aus Rheine, die<br />

das auf HDD-Spülbohrungen spezialisierte Unternehmen ME<br />

Meischen aus 27801 Nerstedt, mit der Durchführung beauftragte.<br />

Die Autobahn ist im Bereich der geplanten Bohrtrasse fast 9<br />

m tief in die Landschaft eingeschnitten. Fundamentreste einer<br />

früher abgerissenen Fußgängerbrücke liegen im Trassenbereich<br />

etwa 5 m tief unter der Fahrbahn. Die exakte Tiefen-<br />

lage des Fundaments war jedoch vor der<br />

Bohrung nicht bekannt.<br />

Ferner waren etwa 40 m vom Startpunkt<br />

der Bohrungen entfernt bereits 6 m lange<br />

IPB- Profile in Abständen von ca. 2 m für<br />

eine Trägerbohlwand eingerammt.<br />

Auf den schwer bohrbaren kiesigen Boden<br />

hat sich ME Meischen mit dem MDH- Bohrkopf<br />

und einer den Bodenverhältnissen angepassten<br />

Bohrspülung eingestellt. Zum<br />

Einsatz kam der Grundodrill 15 N (Hersteller:<br />

Tracto-Technik, Lennestadt) mit fast 20<br />

t Zugkraft.<br />

Der Grundodrill 15 N ist gerade mal 4 Wochen bei ME Meischen<br />

in Betrieb und schon jetzt ist Bohrmeister Hildebrandt<br />

begeistert: „In dieser Maschine steckt erhebliches Leistungspotential,<br />

was sich auf dieser Baustelle deutlich zeigt.“<br />

Die stark befahrene Autobahn war nicht zu begehen. Deshalb<br />

wurde das Digitrac Ortungsgerät mit Fernübertragungsmonitor<br />

verwendet. Die direkte Messung und Kontrolle des Bohrverlaufs<br />

mit der Markierung der Bohrlinie konnte aber nur bis<br />

an den Randstreifen der Autobahn vorgenommen werden.<br />

Dann wurde der Empfänger auf der anderen Autobahnseite<br />

aufgestellt und praktisch als elektronische Zielscheibe genutzt.<br />

Die Datenüberwachung erfolgte direkt durch den Bediener<br />

der Bohranlage, der trotz der begrenzten Reichweite<br />

des Empfängers den Bohrverlauf einhalten konnte.<br />

Die erste Bohrung nahm zwar alle Hindernisse und erreichte<br />

auch den vorgesehenen Zielpunkt. Wie sich jedoch erst später<br />

herausstellte, war der Abstand zu den IPB- Profilen bei<br />

einem Aufweitungsdurchmesser von 640 mm nicht ausreichend.<br />

Nach einer Lagebesprechung wurde beschlossen, die<br />

IBP- Profile und Fundamente der abgerissenen Fußgängerbrücke<br />

mit einem noch größeren Abstand zu unterfahren.<br />

Ein vollständiger Rückzug des Bohrgestänges war erfreulicherweise<br />

nicht erforderlich. Bohrmeister Dietmar Hildebrandt<br />

gelang es, auf halber Strecke den bestehenden Bohrkanal zu<br />

verlassen und die gewünschte Korrektur vorzunehmen. Die<br />

Bohrtrasse in ca. 8 m Tiefe führte zwischen dem zu unterquerenden<br />

Fundament und der Zielgrube auf der anderen Autobahnseite<br />

zwangsläufig zu einem steileren Austrittswinkel<br />

auf den letzten 30 Metern, als ursprünglich vorgesehen. Eine<br />

Grundodrill-Bohranlage 15 N bei der Pilotbohrung<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 747


Einzug des 450er Schutzrohres nach der 1. Pilotbohrung<br />

Verlegung der Zielgrube war aber aufgrund der beengten<br />

Platzverhältnisse nicht möglich.<br />

Die Pilotbohrung wurde sukzessive auf 350, 480, 560 und<br />

640 mm aufgeweitet. Der Rohreinzug erfolgte mit dem 560er<br />

Backreamer. Das Eigengewicht des in 12 m Längen zusammengeschweißten<br />

Rohrstranges betrug etwa 12 t und war inklusive<br />

eines weiteren Schweißvorganges für die Rohrlänge,<br />

die aufgrund der Platzverhältnisse nicht mehr ausgelegt werden<br />

konnte, nach 4 Stunden eingezogen. Danach konnte die<br />

255er Trinkwassertransportleitung mit den entsprechenden<br />

Abstandhaltern in das Schutzrohr eingezogen werden.<br />

Die anfallende verbrauchte Bohrspülung von ca. 300 m3 hat<br />

ein ortsansässiger Landwirt auf seine landwirtschaftlichen<br />

Flächen ausgetragen.<br />

Mit den Erfahrungen aus der ersten Bohrung konnte nach<br />

fast 6-wöchiger Unterbrechung mit der 2. Pilotbohrung begonnen<br />

werden. Entgegen der ursprünglichen Planung wurde<br />

Neu: Marktübersicht Hackschnitzel-Heizungen<br />

FNR gibt neutralen Überblick mit technischen Daten<br />

In Ergänzung zu den erfolgreichen Marktübersichten für<br />

Scheitholz- und Pelletheizungen hat die Fachagentur Nachwachsende<br />

Rohstoffe (FNR) jetzt eine Marktübersicht zu<br />

Hackschnitzelkesseln veröffentlicht. 186 Modelle von 23 Herstellern<br />

sind anhand ihrer Typenblätter detailliert vorgestellt.<br />

Zusätzlich fi nden sich Informationen zu Brennstoffen, Anlagentechnik<br />

und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen sowie umfangreiche<br />

Adressen. Holzhackschnitzel aus der Land- und<br />

Forstwirtschaft, der Landschaftspflege sowie Holzreste aus<br />

dem verarbeitenden Gewerbe bieten erhebliche Potenziale<br />

für den Ausbau der Bioenergienutzung. Insbesondere bei der<br />

Wärmeversorgung von Landwirtschaftsbetrieben, Mehrfamilienhäusern<br />

oder öffentlichen Gebäuden eröffnen sich hier<br />

besondere Chancen zur Stärkung der Gemeinschaft und regionaler<br />

Wirtschaftskreisläufe.<br />

die Bohranlage Grundodrill 15 N nun genau in umgekehrter<br />

Richtung positioniert. Der Grund dafür war eine kreuzende<br />

700er Rohölpipeline, zu der ein Sicherheitsabstand von mind.<br />

5 m eingehalten werden musste.<br />

Die Tücken in der Bohrtrasse waren hinreichend bekannt.<br />

Deshalb war die Pilotbohrung schon fast Routine.<br />

Nach der Pilotbohrung erfolgte die Aufweitung auf 350 mm,<br />

anschließend auf 400 mm Durchmesser. Aufgrund der Platzverhältnisse<br />

auf der Zielseite konnten die beiden 160er Rohre<br />

aber nicht zusammen im Rohrbündel eingezogen werden<br />

sondern nur einzeln, d.h. ein Rohr direkt mit dem Aufweitvorgang,<br />

das andere unmittelbar danach.<br />

Bohrmeister Hildebrandt nach erfolgreichem Abschluss der<br />

Bohrungen und dem Einzug der Rohre: „Das waren wirklich<br />

keine einfachen Bohrungen und wir haben dabei viel dazugelernt.“<br />

Einzug des 160er PE-HD-Schutzrohres nach der 2. Pilotbohrung<br />

Dank rasantem Fortschritt bei der Entwicklung moderner<br />

Hackschnitzelheizungen und dem wesentlich gestiegenen<br />

Qualitätsbewusstsein bei der Hackschnitzelherstellung sowie<br />

moderner Logistikkonzepte verheißt das Heizen mit Holzhackschnitzeln<br />

heute interessante technische Alternativen. In<br />

vielen Fällen ist es den Vergleichsvarianten auf Basis fossiler<br />

Brennstoffe aber auch wirtschaftlich ebenbürtig oder überlegen,<br />

wobei das Brennstoffkostenrisiko für die Zukunft deutlich<br />

geringer ausfällt.<br />

Die Marktübersicht Hackschnitzel bietet einen von den<br />

Herstellern strikt unabhängigen Überblick über die aktuelle<br />

Marktsituation. Sie ist unter www.fnr.de, Stichwort Literatur,<br />

kostenlos bestellbar oder kann dort herunter geladen werden.<br />

Sämtliche Daten können stehen unter www.bio-energie.<br />

de auch als ständig aktualisierte Datenbank bereit.<br />

748 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


RIB präsentiert neue Softwarelösungen für den englischsprachigen Markt<br />

Stuttgarter Softwarehaus auf der CIVILS 20<strong>07</strong><br />

LONDON. In diesem Jahr ist die RIB Software AG vom 20.-<br />

22. November auf der CIVILS 20<strong>07</strong> mit einem Messestand<br />

vertreten. Die CIVILS ist die größte Messe für die Bereiche<br />

Straßen- und Tiefbau sowie für die öffentliche Hand in ganz<br />

Großbritannien. Mehr als 250 Unternehmen stellen dort ihre<br />

Lösungen für verschiedenste Zielgruppen im Sektor Bauwesen<br />

vor.<br />

„Rund 6.000 Besucher werden in diesem Jahr auf der CIVILS<br />

erwartet. Deshalb freuen wir uns besonders, unser einzigartiges<br />

Portfolio an integrierten Softwarelösungen zu präsentieren“,<br />

berichtet Steve Brunning, Geschäftsführer von RIB Software<br />

(UK) Ltd. „Entscheider aus der öffentlichen Hand und<br />

aus dem Tiefbaubereich werden auf dieser Messe erwartet.<br />

Wir rechnen mit dem Besuch wichtiger Kunden, von Bauausführern<br />

über Beratungsunternehmen bis hin zu Zulieferern“,<br />

fasst Brunning zusammen.<br />

RIB stellt auf der CIVILS neue Softwarelösungen für den englischsprachigen<br />

Markt vor. Das RIB-Team aus Großbritannien<br />

zeigt am Messestand das in Kontinentaleuropa bewährte<br />

Aktiver Umwelt- und Arbeitsschutz<br />

Im Oktober 20<strong>07</strong> nimmt der Nutzfahrzeughersteller Multicar,<br />

Zweigwerk der Hako-Werke GmbH in Waltershausen eine<br />

neue umweltschonende Lackieranlage in Betrieb. Das Unternehmen<br />

investiert insgesamt 3,6 Millionen Euro in das neue<br />

Anlagen- & Lackierkonzept.<br />

Die neue Lackieranlage ist auf dem modernsten Stand der<br />

Technik. In sechs nebeneinander liegenden Kombikabinen<br />

wird das fl exible Lackieren einzelner Fahrzeugkomponenten<br />

mit umweltfreundlichen Wasserlacken möglich sein. Zum<br />

anschließenden Trocknen verbleiben diese Teile dann in der<br />

Kombikabine. Der Lack wird so gerade auch in seiner empfi<br />

ndlichen Ablüftungsphase vor Staub und Beschädigungen<br />

geschützt.<br />

Softwaresystem STRATIS® für Straßen-, Tiefbau und Infrastrukturmanagement<br />

- gemeinsam mit dem integrierten Projektmanagementsystem<br />

*RIB CSuite sowie dem kaufmännischen<br />

Steuerungssystem **RIB FSuite.<br />

Auf der 3tägigen Messe im Londoner Earls Court 2 stehen<br />

Lösungen für die öffentliche Hand im Vordergrund: von Sanierungsprojekten<br />

über Verkehr bis hin zum Thema Umweltschutz.<br />

Im Weiteren bietet die CIVILS gute Gelegenheit zum<br />

Aufbau eines Netzwerks – mit einem speziellen IT-Forum sowie<br />

einem Projekt-Pavillion für Kunden aus der öffentlichen<br />

Hand.<br />

RIB gehört mit weltweit über 100.000 Installationen zu den<br />

führenden Anbietern für Projektmanagement-Softwarelösungen.<br />

Der Name RIB steht für erfolgreiche Projektabwicklung<br />

und individuelle, kundenspezifische Lösungen. Seit<br />

über 45 Jahren entwickelt das Unternehmen mit Hauptsitz in<br />

Stuttgart innovative Software für Bauwesen, Anlagenbau und<br />

Infrastrukturmanagement. Über Vertriebs- und Servicebüros<br />

in Europa, in den USA, im Nahen Osten und in Asien werden<br />

RIBLösungen weltweit vermarktet.<br />

Hako-Werke investieren in neue Lackieranlage für Multicar Produktion<br />

Ab Oktober 20<strong>07</strong> werden die Multicar-Geräteträger nur noch<br />

mit umweltfreundlichen Wasserlacken lackiert<br />

Die fl exible Prozesssteuerung dieser Anlage ist für die Produktion<br />

der Multicar-Geräteträger ideal. Sowohl das Lackieren,<br />

von Kunststoffen als auch von Stahlteile, mit unterschiedlichen<br />

Taktzeiten läßt sich hier optimal realisieren. Ein<br />

Farbwechsel benötigt zum Beispiel nur etwa eine Minute. Die<br />

Applikationstechnik reinigt sich automatisch und per Knopfdruck<br />

wird ein anderer, maschinell gemischter Standardfarbton<br />

ausgewählt. Damit kann ohne aufwändige Umrüstzeiten<br />

und ohne Farbschwankungen auf den Farbmix in der laufenden<br />

Produktion eingegangen werden.<br />

Mit dieser Anlage betreiben die Hako-Werke aktiven Umweltund<br />

Arbeitsschutz. Durch den Einsatz der Wasserlacke wird<br />

auf umwelt- und gesundheitsschädliche Lösungsmittel verzichtet.<br />

Durch die moderne Technologie werden außerdem<br />

Abfälle reduziert und das Abwasser entlastet - rundum ein<br />

großes Plus für die Ökobilanz.<br />

„Für eine schöne und saubere Umwelt” -<br />

das ist das Credo der Hako-Werke<br />

Das frühzeitige Engagement für die Umsetzung aktueller<br />

Umweltnormen ist nur ein Beispiel für den aktiven Umweltschutz<br />

des Unternehmens. So liefen bereits im Herbst 2006,<br />

vor Inkrafttreten der gesetzlichen Regelung, die ersten Euro<br />

4-Geräteträger der Marke Multicar vom Band.<br />

Nach der Umstellung der Lackieranlage für diese kompakten<br />

Multifunktions-Fahrzeuge in diesem Herbst, plant das Unternehmen<br />

in absehbarer Zeit die Einführung eines neuen Grundierverfahrens,<br />

das auch in der Automobilindustrie eingesetzt<br />

wird.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 749


Grundfos Alldos: Oxiperm Pro / Automatisierte Desinfektion<br />

Chlordioxid contra Legionellen<br />

Kaum eine Woche, in der<br />

nicht Meldungen wie ‚Legionellen-Alarm’<br />

oder ‚Duschen<br />

wegen Legionellen<br />

untersagt’ in einer Tageszeitung<br />

zu lesen wäre. Man hat<br />

den Eindruck, dass solche<br />

Vorfälle zunehmen.<br />

Gab es früher keine Keime<br />

in der Haustechnik? Doch<br />

– aber es war schlicht und<br />

ergreifend schwieriger für<br />

Keime, sich zu vermehren.<br />

Denn die Haustechnik war<br />

noch sehr einfach gestrickt:<br />

Wenige Zapfstellen, kurze<br />

Leitungswege, Warmwasser<br />

gab es direkt vom Durchlauferhitzer<br />

über der Zapfstelle.<br />

Heute haben wir es komfortabler:<br />

Viele Zapfstellen über<br />

das ganze Gebäude verteilt,<br />

das warme Wasser erzeugen<br />

wir zentral im Keller und bevorraten es dort auch. Zweifellos<br />

begünstigen wachsende Komfortansprüche im Gebäude das<br />

Wachstum von Legionellen – das gilt für das Privathaus ebenso<br />

wie für Krankenhäuser, Altenheime, Verwaltungsgebäude<br />

und Einkaufszentren.<br />

Laut Trinkwasserverordnung sind in öffentlichen Gebäuden<br />

regelmäßige Kontrolluntersuchungen des Trinkwassers durch<br />

das Gesundheitsamt vorgeschrieben. Was aber tun, wenn<br />

das Gesundheitsamt wegen zu hoher Keimzahlen im Wasser<br />

einschreitet und Nutzungsverbote ausspricht? Welche Techniken<br />

sind verfügbar, um wirkungsvoll gegen einen Befall mit<br />

Legionellen vorzugehen?<br />

Neben der thermischen Desinfektion, der UV-Behandlung<br />

und dem Einsatz von Chlorbleichlauge etabliert sich die Desinfektion<br />

mit Chlordioxid als Verfahren der Wahl: Chlordioxid<br />

besitzt eine sehr hohe Desinfektionswirkung, wirkt sehr effektiv<br />

gegen Keime.<br />

Chlordioxid wird in geringeren Anwendungskonzentrationen<br />

als Chlor benötigt; es desinfiziert dabei schneller und wirkt<br />

Preiswerter Einstieg ins Flottenmanagement /<br />

map&guide base mit Ortung via GPSauge<br />

Aktuelle Fahrzeugpositionen live verfolgen / Zwei Wochen gratis testen<br />

Karlsruhe. Ab sofort können Logistikunternehmen und Fuhrparkleiter<br />

mit der Routenplanungssoftware map&guide base<br />

auch ihre Fahrzeuge orten. In Kombination mit der Hardware<br />

GPSauge lassen sich bis zu zehn Fahrzeuge in der digitalen<br />

Karte anzeigen. Interessenten haben unter www.GPSauge.<br />

de/teststellung die Möglichkeit, map&guide base zusammen<br />

mit dem GPSauge zwei Wochen lang gratis zu testen.<br />

wegen seiner großen Beständigkeit im Wasser auch in ausgedehnten<br />

Rohrnetzen zuverlässig bis in die Endstränge<br />

(Depotwirkung). Weil es lange im Leitungssystem verbleibt,<br />

ist auch ohne Wasserentnahme eine Desinfektionswirkung<br />

gegeben. Im pH-Bereich zwischen 6 und 10 gibt es keine<br />

pH-Abhängigkeiten in der desinfizierenden Wirkung wie bei<br />

der Desinfektion mit Chlor oder Chlorbleichlauge. Last, but<br />

not least baut Chlordioxid den Biofilm ab und entzieht den<br />

Legionellen so die Lebensgrundlage - und bewirkt so eine<br />

nachhaltige Desinfektion.<br />

Beim Einsatz anderer chlorhaltiger Desinfektionsmittel (z.B.<br />

Chlorbleichlauge) entstehen zudem organische Chlor-Verbindungen<br />

(Chloramine, Trihalogenmethane); sie stehen im Verdacht,<br />

gesundheitsschädlich zu sein und werden sensorisch<br />

intensiv wahrgenommen (der typische Schwimmbadgeruch).<br />

Chlordioxid vermeidet diese Probleme (‚Diskrete Desinfektion’).<br />

Oxiperm Pro, die neue Chlordioxid-Anlage von Grundfos<br />

Alldos, ist in zwei Leistungsstufen verfügbar und produziert<br />

5 bzw. 10 g Chlordioxid/h. Diese Leistung reicht aus, um<br />

stündlich bis zu 25 m³ Trinkwasser zu behandeln (bei einer<br />

max. Zugabe von 0,4 mg/l Chlordioxid). Die Herstellung des<br />

Chlordioxids erfolgt bedarfsgesteuert nach dem zuverlässigen<br />

Natriumchlorit/Salzsäure-Verfahren aus verdünnten<br />

und ungefährlichen Lösungen. Kompakt gebaut, kann eine<br />

Oxiperm Pro-Anlage auch in kleinen Räumen installiert werden;<br />

alle Bedien- und Kontrollelemente befinden sich auf der<br />

Gerätefront.<br />

Die produzierte Chlordioxidlösung wird zunächst in einem<br />

Vorratsbehälter zwischengelagert und mit Hilfe einer Dosierpumpe<br />

automatisch (vom Durchfluss gesteuert) in die Wasserleitung<br />

injiziert. Alternativ können mehrere Dosierpumpen<br />

angeschlossen werden, um z.B. Kalt- und Warmwasserleitungen<br />

oder zwei separate Gebäude getrennt zu behandeln.<br />

In der Anlagensteuerung ist bereits standardmäßig eine Messwerterfassung<br />

integriert: Einfach eine Messzelle anschließen,<br />

und die gemäß Trinkwasserverordnung erforderliche<br />

Messpflicht ist erfüllt.<br />

Oxiperm Pro-Anlagen werden installiert und in Betrieb genommen,<br />

ohne die Wasserversorgung im Gebäude zu unterbrechen<br />

- in Krankenhäusern oder Altenheimen ist dies ein<br />

wichtiger Kostenfaktor.<br />

Wo befinden sich gerade die Fahrzeuge? Welcher Lkw kann<br />

die Ladung übernehmen? Wo fährt zur Zeit der Werttransporter?<br />

Hat der Kunde die Lieferung erhalten? In Verbindung mit<br />

map&guide base wird das GPSauge zu einem leistungsfähigen<br />

Werkzeug für das Flottenmanagement. Der Nutzer kann<br />

Fahrzeuge am Bildschirm beim Fahren beobachten, Fahrer<br />

gegebenenfalls lotsen und gewinnt exakte Daten zur Analyse<br />

750 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


gefahrener Routen. Die Funktionen umfassen unter anderem<br />

Statistiken zu Laufzeit und Geschwindigkeit, Kommunikation<br />

zum Fahrzeug, Freigabemöglichkeiten und Fahrtenbuch. Die<br />

neue Funktion von map&guide base sorgt für Transparenz,<br />

entlastet den Disponenten, hilft bei der Optimierung von Arbeitsabläufen<br />

und steigert so die Wirtschaftlichkeit des Fuhrparks.<br />

Als Basispaket mit einfacher Routenplanung ist map&guide<br />

base kostenlos. Die Premiumfunktionalität gibt es ab 14,90<br />

Euro pro Monat. Der neue Dienst kostet 12,90 Euro pro Monat<br />

zusätzlich zur Premiumbuchung.<br />

Das GPSauge ist eine Hardware der GPSoverIP GmbH, mit<br />

der sich bewegte Objekte über das Internet orten lassen. Sie<br />

liefert die aktuellen Positionen von Fahrzeugen live und damit<br />

genauer als jede andere Ortungslösung. Das GPSauge überträgt<br />

Geokoordinaten dank GPSoverIT auch in Gebieten mit<br />

geringer Bandbreite und auf Wunsch im Sekundentakt.<br />

Die Routenplanung map&guide base wurde für professionelle<br />

Nutzer aus Transport und Vertrieb mit Flotten bis zu zehn<br />

Fahrzeugen konzipiert. Die hybride Softwarearchitektur kombiniert<br />

die Vorteile von Online- mit Desktop-Routenplanern:<br />

Auf dem lokalen Rechner wird nur die Applikation installiert.<br />

Die immensen Datenmengen des aufwändigen Kartenmaterials,<br />

der Routing-Engine und der Geocodierung liegen extern<br />

auf dem map&guide-Server.<br />

Einmal unter http://base.mapandguide.com registriert, wählt<br />

der Nutzer aus den Modulen die Funktionen aus, die er benötigt.<br />

Dadurch stellt er sich einen professionellen Routenplaner<br />

zusammen, der genau seinen Anforderungen entspricht, und<br />

bezahlt nur tatsächlich benötigte Funktionen. Zu den Modulen<br />

gehören das europaweite Routing inklusive Alternativrouting,<br />

der Fahrzeug- und Adressmanager, die Kostenkalkulation,<br />

die europaweite Mautberechnung, die Anbindung an<br />

Navigationssysteme sowie die neue Fahrzeugortung mit dem<br />

GPSauge.<br />

Bei der Routenplanung wird nur das dafür benötigte Kartenmaterial<br />

abgerufen und auf dem lokalen Rechner gespeichert.<br />

map&guide base erkennt schon einmal genutzte Karten und<br />

lädt nur noch die Kartenausschnitte herunter, die auf dem<br />

Rechner des Anwenders noch nicht angezeigt wurden. Das<br />

vermeidet unnötige Downloads und beschleunigt den Kartenaufbau.<br />

Außerdem sind die lokal abgelegten Karten stets<br />

topaktuell. Denn wird eine gespeicherte Karte aufgerufen,<br />

Alles im Blick - jederzeit mit map&guide base und dem<br />

GPSauge<br />

gleicht map&guide base ab, ob für diese Ansicht aktuelleres<br />

Material vorliegt und lädt es automatisch auf den Anwenderrechner.<br />

Hintergrundinformationen<br />

map&guide base steht international zur Verfügung; neben<br />

Deutsch auch in Englisch, Französisch, Holländisch, Dänisch,<br />

Italienisch, Spanisch, Tschechisch und Türkisch als<br />

Clientsprache. Die Interaktion zwischen Client und Server ist<br />

sicher. Alle persönlichen Daten liegen lokal auf dem Rechner,<br />

so dass keine vertraulichen Daten über das Netz gesendet<br />

werden.<br />

Weitere Informationen:<br />

http://base.mapandguide.com/de/13_410.html<br />

Weitere Informationen zum GPSauge:<br />

http://www.gpsauge.de<br />

Profil der PTV Planung Transport Verkehr AG<br />

Die PTV-Gruppe steht für zukunftsgerichtete Softwaretechnologien<br />

und Consulting zur Sicherung der Mobilität. Sie hilft<br />

den Menschen bei der Planung und Steuerung des Verkehrs,<br />

informiert über das Verkehrsgeschehen und unterstützt nachhaltig<br />

die optimale Nutzung von Ressourcen. Die konzernunabhängige<br />

Unternehmensgruppe gilt seit 1979 als führender<br />

Produkt- und Lösungsanbieter für die Reise-, Transport- und<br />

Verkehrsplanung.<br />

Die weltweite Nachfrage hat für dynamisches Wachstum gesorgt:<br />

Heute arbeiten rund um den Globus über 700 Mitarbeiter<br />

an innovativen Kundenlösungen. Der Hauptsitz in Karlsruhe<br />

mit enger Verbindung zu Forschung und Ausbildung ist<br />

Entwicklungs- und Innovationszentrum. Gleichzeitig ist die<br />

PTV mit Niederlassungen und Beteiligungsfirmen an vielen<br />

Standorten in Deutschland, Europa und auf allen Kontinenten<br />

zuhause.<br />

In den Geschäftsfeldern Traffic, Mobility und Logistics ist<br />

"PTV Technology" Grundlage für viele Markenprodukte sowie<br />

für die eigenen, marktführenden Produktlinien map&guide<br />

und PTV Vision.<br />

Ob Staße oder Schiene - das Geschäftsfeld Traffic beschäftigt<br />

sich mit der Optimierung der Verkehrssysteme. Hier arbeitet<br />

PTV unter anderem für die öffentliche Hand, für Verkehrsbetriebe<br />

und -verbünde sowie für private und öffentliche Betreibergesellschaften.<br />

Planungsbüros auf der ganzen Welt<br />

und die Transportindustrie zählen zum Kundenkreis. Mit der<br />

weltweit führenden Softwarelösung PTV Vision mit den Modulen<br />

VISUM für die Verkehrsplanung und VISSIM für die Verkehrssimulation<br />

arbeiten bereits über 1500 Institutionen an<br />

der optimalen Planung und ressourcenschonenden Nutzung<br />

der Verkehrsinfrastruktur.<br />

Innovative Softwarelösungen und Kartentechnologien sind<br />

die Spezialität des Geschäftsfelds Mobility. Davon profitieren<br />

GPS-basierte Telematikanwendungen ebenso wie geografi<br />

sche Internetapplikationen oder Tools zur Routenplanung.<br />

Einzigartig ist die langjährige Erfahrung in der Onboard- und<br />

Online-Navigation.<br />

Auf Softwareprodukten und -komponenten für die gesamte<br />

logistische Kette liegt der Fokus des Geschäftsfelds Logistics.<br />

Angefangen bei der räumlichen Strukturanalyse über<br />

die Tourenplanung bis zum Flottenmanagement und Controlling.<br />

Unter der Marke map&guide werden europaweit Softwareprodukte<br />

für die professionelle Routenplanung in Transportunternehmen<br />

und Speditionen entwickelt und vertrieben.<br />

Geomanagementsysteme für die Planung und Steuerung von<br />

Außendienst und Vertrieb runden das Angebot ab.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 751


Tradition und Moderne<br />

150 Jahre BEILHACK – die Feier zu diesem Ereignis lockte<br />

viele Kunden, Firmenangehörige und Ehrengäste auf das<br />

Betriebsgelände in Kiefersfelden. Und auch das war ein Ereignis,<br />

denn BEILHACK hat seit dem Frühsommer eine neue<br />

Adresse. Somit hatte Geschäftsführer Jens Skowronnek<br />

gleich zwei Anlässe, um einzuladen.<br />

Beide Ereignisse standen daher gleichbedeutend im Mittelpunkt<br />

der Tagesveranstaltung. Tradition und Moderne – Vergangenheit<br />

und Zukunft, diese beiden Wortpaare bildeten den<br />

Fokus der Reden und Grußworte. Denn trotz des Umzugs ist<br />

BEILHACK der Region treu geblieben. Das Unternehmen,<br />

1857 von den Brüdern Beylhack in Rosenheim gegründet,<br />

ist nun in Kiefersfelden zu Hause. Nur wenige Kilometer von<br />

dem Ort entfernt, wo es aus der Taufe gehoben wurde. Dabei<br />

ist der Umzug auch ein Signal. Denn mit dem modernen Areal<br />

ist das Traditionsunternehmen auf die Zukunft ausgerichtet.<br />

Moderne Büroräume, mehr Platz für Konstruktion und Werkstätten<br />

– die Investition ist ein Zeichen, betonte Skowronnek.<br />

Denn BEILHACK bleibt eine Marke, die in der Welt ihresgleichen<br />

sucht.<br />

Als Teil der AEBI-SCHMIDT GRUPPE leistet BEILHACK einen<br />

wichtigen Beitrag, ist Service-Standort im Südosten der Bundesrepublik.<br />

Aber die langjährigen Erfahrungen der Mitarbeiter<br />

in der Schneeräumung – auch auf der Schiene – sorgen<br />

dafür, dass der Name und die Marke BEILHACK auch weiter<br />

Bestand haben werden. Skowronnek: „Es ist eine eigenständige<br />

Firma in der Gruppe.“ Das betonten sowohl Walter T. Vogel,<br />

CEO der AEBI SCHMIDT GRUPPE, und Walter Schmitz,<br />

Geschäftsführer der SCHMIDT Gruppe. Beide nutzten die<br />

Jubiläumsfeier, um sich den neue Standort nahe der österreichischen<br />

Grenze gemeinsam mit den Ehrengästen anzuschauen.<br />

Aufgrund der vielen Besucher mussten mehrere<br />

Führungen durch das großzügig geschnittene Firmengelände<br />

angeboten werden.<br />

Neben einem zweistöckigen Bürogebäude, in dem die Verwaltung<br />

und die Konstruktionsabteilung untergebracht sind,<br />

stieß vor allem die große Halle mit der Werkstatt und der<br />

Technik auf reges Interesse bei den Besuchern. Schneepflüge,<br />

rotierende Schneeräummaschinen für Flughäfen, Straße<br />

und Schiene wurden gezeigt und ihre Funktion erläutert. Vor<br />

allem die Familie Beilhack, als frühere Eigentümer, zeigte sich<br />

Erschließungsgebiet Hornbächle-Süd<br />

HS®-Kanalrohrsystem kann in Illerkirchberg punkten<br />

Wie Musik klingt es nicht gerade, was zurzeit am Ende der<br />

Beethoven- und der Mozartstraße im Ortsteil Oberkirchberg<br />

vor sich geht. Dennoch fügt sich das Vorhaben harmonisch<br />

in das Gesamtkonzept der Gemeinde Illerkirchberg, die an<br />

den Stadtkreis Ulm grenzt. Der 4.600-Einwohner-Verbund<br />

stellt für seine zukunftsorientierte Entwicklung nämlich kontinuierlich<br />

Bauland bereit. Das Baugebiet „Hornbächle-Süd“<br />

ist Teil dieser Strategie. Auf ca. 1 ha stehen 20 Bauplätze für<br />

freistehende Häuser in den Größen 500 bis 760 m2 zur Verfügung;<br />

Doppelhäuser sind in Teilbereichen ebenfalls mög-<br />

Entwicklungsleiter Markus Anderl stellt Besuchern während<br />

des Rundganges die Konstruktion vor<br />

über die Entwicklung des Unternehmens erfreut. „Eine große<br />

Ehre“, nannte Jens Skowronnek deren Kommen.<br />

Die Investition in den Standort Kiefersfelden stößt auch bei<br />

der Politik auf große Zustimmung. Neben dem Vizelandrat<br />

des Landkreises Rosenheim, Lorenz Kollmannnsberger war<br />

auch Bürgermeister Erich Ellmerer in das großzügige Festzelt<br />

gekommen, um seine Wertschätzung zu zeigen. Im Gepäck<br />

hatte der Rathauschef von Kiefersfelden ein aufwändig gestaltetes<br />

Wappen seiner Gemeinde, das er unter dem Beifall<br />

der Gäste im gut besuchten Festzelt an Jens Skowronnek<br />

übergab.<br />

Der Geschäftsführer bedankte sich in seiner Rede bei den<br />

Mitarbeitern für deren Engagement, nicht nur in den vergangenen<br />

Jahren, sondern auch und gerade in jüngster Zeit.<br />

Der Umzug einer kompletten Firma sei nie einfach, und da<br />

sei es besonders wichtig, sich auf die Kollegen zu verlassen,<br />

damit alles reibungslos funktioniert. Bei gutem Essen, angerichtet<br />

von der Küche des Hotels „Post“, und anregenden<br />

Gesprächen zwischen Geschäftspartnern, Mitarbeitern, Ehrengästen<br />

und Geschäftsführung klang der ereignisreiche Tag<br />

freundlich aus. BEILHACK ist in Kiefersfelden angekommen.<br />

lich. Im Frühjahr hat das ausführende Unternehmen, die Max<br />

Wild GmbH, mit der Erschließung begonnen. Damit bei der<br />

Schmutzwasserentsorgung auch langfristig alles stimmig<br />

bleibt, haben sich die Verantwortlichen für Kunststoffrohre der<br />

Funke Kunststoffe GmbH entschieden. Aufgrund ihrer Materialeigenschaften<br />

und ihrer problemlosen Verlegung konnten<br />

sich die HS®-Kanalrohre klar gegen andere Materialien<br />

durchsetzen. Zum Einsatz kommen außerdem FABEKUN®-<br />

Sattelstücke und ein FABEKUN®-Spülschacht. Die Entscheidung<br />

für die HS®-Kanalrohre von Funke war schnell gefal-<br />

752 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


len. Funke-Fachberater Gerald Barth konnte die Gemeinde<br />

Illerkirchberg im Vorfeld der Baumaßnahme „Hornbächle-<br />

Süd“ von den Vorteilen der Kunststoffrohre überzeugen.<br />

Insgesamt sollen hier 450 m der braunen Schmutzwasserleitungen<br />

in der Nennweite DN/OD 250 und zusätzlich Hausanschlussleitungen<br />

aus dem HS®-Rohrsystem in den Farben<br />

blau (für Regenwasser) und braun (für Schmutzwasser)<br />

verlegt werden. Der Planer Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Rimmele<br />

aus der Ingenieur-Gemeinschaft Rimmele + Tsalos fasst die<br />

ausschlaggebenden Argumente so zusammen: „Alle Bauteile<br />

des HS®-Kanalrohrsystems sind wandverstärkt. So halten<br />

Rohre und Formteile starke Druckbelastungen aus und sind<br />

bereits bei Überdeckungen von 0,5 m für Verkehrslasten bis<br />

SLW 60 einsetzbar. Die gemessene Ringsteifigkeit liegt bei ≥<br />

12 kN/m2. Die wurzelfesten und wurzeldichten Rohrverbindungen<br />

sind schlagzäh und lassen sich schnell und einfach<br />

einbauen.” Auch die Verlegevorteile spielten eine Rolle. Die<br />

HS®-Kanalrohre haben sich als wirtschaftlich erwiesen – vom<br />

Transport über das Abladen bis hin zum Verlegen.<br />

Überzeugende bautechnische Merkmale<br />

Der Grund hierfür liegt vor allem in dem niedrigen Eigengewicht,<br />

das schwere Baugeräte zum Einfädeln überflüssig<br />

macht. Aber auch das problemlose Ablängen ist ein Pluspunkt.<br />

Der Polier Almohalla Jose zeigt sich zufrieden: „Die Rohre<br />

werden getrennt, angefast, von Hand zusammengesteckt –<br />

fertig. Dabei entsteht kein Abfall.“ Mit seinen übrigen bautechnischen<br />

Merkmalen konnte das HS®-Kanalrohrsystem<br />

ebenfalls überzeugen: Alle Bauteile sind neuerdings z.B. mit<br />

einer fest integrierten FE-Dichtung ausgestattet. Dabei ist das<br />

Dichtungsmaterial an den Stützring aus PP angespritzt. Bereits<br />

ab Werk ist die Dichtung in die vorgeformte Sicke bzw.<br />

Dichtungskammer eingelegt, so dass ein Herausdrücken oder<br />

Vergessen beim Verlegen gar nicht mehr auftreten kann.<br />

Ein starkes System<br />

Gerade bei der Erschließung von Baugebieten ist von großer<br />

Bedeutung, dass die Leitungen starke Druckbelastungen<br />

aushalten. Hier können die HS®-Rohre aus PVC-U und alle<br />

Formteile genauso punkten: Sie sind wandverstärkt (SDR 34)<br />

und verfügen über eine erhöhte Ringsteifigkeit. Schon ab einer<br />

Verlegetiefe von 0,5 m halten sie Verkehrslasten bis SLW<br />

60 stand. Im Baugebiet Hornbächle Süd liegt die Einbautiefe<br />

zwischen drei<br />

und fünf Metern.<br />

Bauleiter Dipl.-Ing.<br />

Johann Waldmann<br />

beschreibt den<br />

Verlegevorgang folgendermaßen:„Zunächst<br />

haben wir<br />

die Grabensohle<br />

hergestellt und verdichtet.<br />

Auf dieser<br />

unteren Bettung<br />

verlegen wir die<br />

Rohre. Anschlie-<br />

Ein deutlich<br />

hörbares „Klack!“<br />

gibt Gewissheit,<br />

dass die Muffe<br />

korrekt montiert<br />

wurde.<br />

Fotos: Funke<br />

Kunststoffe GmbH<br />

Dank dem<br />

FABEKUN®-<br />

Sattelstück<br />

lassen sich<br />

die Hausanschlussleitungen<br />

aus<br />

Kunststoff<br />

reibungslos in<br />

den Regenwassersammler<br />

aus Beton<br />

einbinden<br />

ßend füllen wir die obere Bettungsschicht mit 10 cm aus 0/16<br />

mm Kies auf. Nach der Verdichtung des Bodens auf beiden<br />

Seiten des Rohres kommt die Kies-Deckung mit 15 bis 20 cm<br />

über dem Rohrscheitel. Danach wird mit Erdreich verfüllt.“<br />

Kunststoff trifft Beton<br />

Eine Besonderheit in Illerkirchberg gestaltete sich dank der<br />

fl exiblen Komponenten von Funke als unproblematisch: Das<br />

Regenwasser wird im Erschließungsgebiet über Betonrohre<br />

der Nennweiten 300 bis 600 abgeleitet. Mit dem FABEKUN®-<br />

Sattelstück ließen sich die blauen Hausanschlussleitungen<br />

aus Kunststoff dennoch unkompliziert in den Regenwassersammler<br />

aus Beton einbinden. Das Bauteil passt zu allen<br />

gängigen Rohrdurchmessern. Seine dreidimensionale<br />

Dichtung schließt nach der Installation optimal mit dem Innenrohrradius<br />

des Sammlers ab. Außerdem macht eine integrierte<br />

Kugel die Verbindung zum Hausanschluss in einem<br />

Bereich von 0° bis 13° beweglich. Barth erklärt, warum dies<br />

wichtig ist: „Schon allein wegen ihres unterschiedlichen Gewichtes<br />

zeigen die beiden Materialien Kunststoff und Beton<br />

ein unterschiedliches Setzungsverhalten. Das FABEKUN®-<br />

Sattelstück gleicht dies mit der Kugel wieder aus.“ Bauleiter<br />

Waldmann kann bestätigen, das das Einbinden der blauen<br />

HS®-Hausanschlussrohre in den Betonsammler dank Sattelstück<br />

reibungslos funktioniert. „Das Sattelstück muss so tief<br />

in die zuvor erstellte Kernbohrung eingebracht werden, dass<br />

die Dichtung ausklappen kann. Wenn man zuvor die Dichtungslippe<br />

mit Gleitmittel einstreicht, ist der Einbau deutlich<br />

leichter. Danach testen wir, ob die Fließrichtung des Rohres<br />

mit der Wölbung des Sattelstücks übereinstimmt. Als Letztes<br />

zieht man das Bauteil hoch und dreht das Gewinderad an, bis<br />

das Sattelstück fest angebracht ist.“<br />

Reinigung ohne Fremdeinwirkung<br />

Ein weiteres Fertigteil von Funke stößt in Illerkirchberg ebenfalls<br />

auf die Zustimmung der Tiefbauer: der FABEKUN®-<br />

Spülschacht. Er hat sich in der Praxis bereits bestens bewährt<br />

– sowohl in technischer als auch in wirtschaftlicher<br />

Hinsicht. Zum Einsatz kommt der Spülschacht in Schmutzwasserkanälen,<br />

die zu Ablagerungen neigen. Seine Funktionsweise<br />

ist denkbar einfach. Barth: „Das Bauteil sammelt<br />

selbst kleine Niederschlagsmengen. Ist das Speichervolumen<br />

von ca. 450 l Regenwasser erreicht, wird ein einfacher<br />

Mechanismus in Gang gesetzt: Die angestaute Wassermenge<br />

schießt in den angeschlossenen Kanal und reinigt ihn auf diese<br />

Weise, ohne dass extern eingegriffen werden muss.“ Somit<br />

ist der FABEKUN®-Spülschacht ein optimaler Schutz vor<br />

Ablagerungen, die zu Geruchsbelästigungen, Verstopfungen<br />

oder gar zu Beschädigungen der Rohre führen können. Erhältlich<br />

ist das Produkt als Aufsatzschacht (Typ A) und mit<br />

integriertem Schachtunterteil (Typ U).<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 753


Pellet-Vielfalt: Mit grüner Energie heizen<br />

„Bioenergie-Container“ von AMTRA: umweltfreundlich und Kosten sparend heizen –<br />

Pelletheizungen für Kommunen, Unternehmen und Privat<br />

Neuwied/Dernbach – Allseits bekannt sind Umweltprobleme<br />

sowie steigende Energiepreise durch knapper werdende<br />

fossile Brennstoffe oder der erhöhte CO2-Ausstoß<br />

durch Verbrennung fossiler Stoffe. Die Folge ist der so genannte<br />

Treibhauseffekt und der Klimawandel. Mit den „Bioenergie-Modulen“<br />

der Dernbacher Firma AMTRA wird eine<br />

ökologische und ökonomische Alternative geschaffen. Der<br />

1.Kreisbeigeordnete Dr. Heinz-Jürgen Scheid und das Kreistagsmitglied<br />

Achim Hallerbach informierten sich kürzlich über<br />

das neue Projekt.<br />

Experten der iht GmbH, Warendorf, und AMTRA Mobilraum<br />

GmbH, Dernbach, haben sich mit Wissenschaftlern des Instituts<br />

für Anlagen-, Energie- und Maschinensysteme der<br />

Fachhochschule Köln zusammengeschlossen, um für die<br />

bisherigen, Umwelt belastenden Energiegewinnungsmöglichkeiten<br />

neue Lösungen zu fi nden und umzusetzen. Fossile<br />

Brennstoffe wie Erdöl oder Erdgas sind endlich; langfristig<br />

gesehen müssen innovative Verfahren entwickelt werden, die<br />

gleichzeitig genügend Energie liefern, um Rohstoffe wie zum<br />

Beispiel Erdöl, Gas und Steinkohle zu ersetzen und die Umwelt<br />

zu schonen.<br />

„Die Pelletcontainer-Heizanlage vereint die Eigenschaften einer<br />

zukunftsfähigen Entwicklung: das Heizen mit regenerativen<br />

Energiequellen, um endliche Energieträger zu schonen,<br />

weniger CO2-Ausstoß gegenüber den fossilen Energien und<br />

zusätzlich eine hohe Kosteneinsparung durch günstigen Einkauf<br />

der Pellets“, erklärt Arno Meeuwissen, Geschäftsführer<br />

der AMTRA Mobilraum GmbH aus Dernbach.<br />

Das Prinzip der Heizung beruht auf der Verbrennung von<br />

Pellets in Heizkesseln, die mit einem Warmwasserspeicher<br />

verbunden sind. Pelletheizungen eignen sich für eine große<br />

Bandbreite von Einsatzmöglichkeiten: von Ein- oder Zweifamilienhäusern,<br />

über größere Wohn- oder Betriebseinheiten<br />

sowie für kommunale und gewerbliche Einrichtungen. Die<br />

Gesamtanlage ist als mobile Einheit, speziell für transportable<br />

Einsätze entwickelt, eignet sich aber ebenso gut für langfristige<br />

Standzeiten.<br />

Hier sieht der 1.Kreisbeigeordnete Dr. Heinz-Jürgen Scheid<br />

interessante Ansätze für die Kommunen. „Sei es bei temporären<br />

oder langfristigen Gebäudeerweiterungen für Schulen,<br />

Kindergärten oder auch für Nebengebäude bei Sportplätzen,<br />

das AMTRA „Bioenergie-Container“ eine echte Alternative,<br />

eine standortnahe Heizenergieversorgung zu gewährleisten“,<br />

erklärt Dr. Heinz-Jürgen Scheid.<br />

Zur Energiegewinnung können verschiedene Pelletmaterialien<br />

eingesetzt werden, wie z.B. aus Holz, Stroh, Getreide,<br />

Sonnenblumenschalen, Gärresten oder Rapspresskuchen.<br />

Der großmaßstäbliche Einsatz von Miscanthus, so genanntem<br />

Elefantengras oder auch Chinaschilf, ist ebenfalls in der<br />

Planung. Es verspricht hohe Erträge, benötigt keinen Dünger<br />

und kann einmal im Jahr geerntet werden. „Das Heizen mit<br />

grüner Energie ist mehrfach interessant: Reduzierung des<br />

CO2-Ausstoßes, eine wesentliche Kosteneinsparung und<br />

schont fossile Rohstoffe“, unterstreicht Achim Hallerbach,<br />

Mitglied im Umweltausschuss des Kreistags Neuwied und<br />

energiepolitischer Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion.<br />

Der besondere Nutzen der iht-Anlagen liegt in der patentierten<br />

Technik der zweistufigen Verbrennung. „Dadurch ergibt sich<br />

eine sehr hohe und effiziente Ausnutzung des energetischen<br />

Brennstoffgehalts“, so Achim Schneider von der iht GmbH.<br />

Anders als die herkömmliche Verfeuerung bietet diese „zweistufige<br />

Verbrennung“ einen enormen Wirkungsgrad, indem<br />

es die Biomasse als Energie vollständig ausnutzt. „Wir liegen<br />

mit unseren Immissionswerten deutlich unter den zulässigen<br />

Grenzwerten. Insofern leisten wir einen wesentlichen Beitrag<br />

zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes und haben eine fast<br />

staubfreie Verbrennung“, unterstreicht Schneider.<br />

Und der Clou: Selbst die Verbrennungsrückstände (Asche)<br />

sind als biologischer Dünger im Garten einsetzbar. „Es gibt<br />

keinerlei Entsorgungsproblematik“, hebt AMTRA-Geschäftsführer<br />

Meeuwissen hervor.<br />

Im Gegensatz zur Treibhausgasemission bei der Verbrennung<br />

fossiler Brennstoffe liegen die Pelletwerte deutlich unter den<br />

der anderen: Im Vergleich zu einem 30 Kilowatt-Heizkessel<br />

verursacht Heizöl jährlich <strong>11</strong>.800 Kilogramm Kohlendioxid,<br />

Erdgas liegt bei 8.200 Kilogramm – die Pellets erreichen einen<br />

Wert von nur 1.800 Kilogramm pro Jahr, eine CO2-Einsparung<br />

von über 80 Prozent!<br />

Der Anwender kann wählen zwischen Kaufen, Mieten oder<br />

Contracting-Modellen. „Einsatzbereiche im Contracting-<br />

Verfahren sind beispielsweise temporäre Schulpavillons,<br />

Schwimmbäder, Sanitäranlagen für Sportplätze, Ein- und<br />

Mehrfamilienhäuser, Wohnanlagen oder auch Gewächshäuser“,<br />

so Meeuwissen.<br />

Mit der Heizanlage sind ebenfalls so genannte Wärme-Contracting-Modelle<br />

realisierbar. Bei überschüssiger Wärmeproduktion<br />

kann die nicht genutzte Energie in andere Energienetze<br />

eingespeist werden.<br />

Unabhängig von Öl und Gas durch Pellets. Stellten die Vorzüge<br />

von biogenen Brennstoffen vor (v.r.n.l.): Achim Schneider,<br />

iht Warendorf, Arno Meeuwissen, Geschäftsführer der AMTRA<br />

Mobilraum GmbH, Dr. Heinz-Jürgen Scheid, 1.Beigeordneter<br />

des Landkreises Neuwied, Achim Hallerbach, Mitglied des<br />

Umweltausschusses und energiepolitischer Sprecher der<br />

CDU-Kreistagsfraktion<br />

754 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


Moderne Verfahren der Rohrleitungssanierung im Netz<br />

der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH<br />

Relining DN 800 im Bereich Ostharz bei Güsten<br />

vom Dipl.-Ing. Michael Haupt<br />

Einleitung<br />

Die Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH mit Sitz in<br />

Torgau/Elbe im Bundesland Sachsen ist ein überregionales<br />

Trinkwasserversorgungsunternehmen und gehört zu den<br />

großen Fernwasserversorgern Deutschlands. Als Entnahmequellen<br />

dienen uns beträchtliche Wasserressourcen in der<br />

Elbaue (Uferfiltratwasser der Elbe und Grundwasser der Dübener<br />

und Dahlener Heide) sowie das Oberflächenwasser des<br />

Rappbode-Talsperrensystems im Harz.<br />

Rappbode-Talsperre<br />

Beginnend ab 1946 wurde über Jahrzehnte hinweg das leistungsfähige<br />

Versorgungssystem der Fernwasserversorgung<br />

Elbaue-Ostharz GmbH errichtet. Dieses regionale System<br />

ergänzt die örtlichen Wasserlieferanten und sichert zu jeder<br />

Zeit die Trinkwasserversorgung im Versorgungsgebiet. Das<br />

eigene, heute etwa 700 km umfassende groß dimensionierte<br />

Leitungsnetz ist teilweise als redundantes Parallel- oder Verbundsystem<br />

ausgebaut und bietet dadurch eine höchste Versorgungssicherheit<br />

für den Kunden.<br />

Ausgangssituation<br />

Die Erhaltung oder Verbesserung der Funktionsfähigkeit der<br />

Wasserverteilungsanlagen (Rehabilitation) im Rahmen einer<br />

zustandsorientierten Instandhaltung gewinnt auch für unsere<br />

Netze an Bedeutung. Über die Hälfte Fernwasserleitungen der<br />

FWV GmbH wurde bis 1980 verlegt, etwa 38% sind länger als<br />

40 Jahre in Betrieb. Die Struktur der Rohrleitungsmaterialien<br />

weist einen Anteil von Beton- und Spannbetonleitungen von<br />

ca. 31% und Stahlrohrleitungen von 60% aus.<br />

Nach den Entscheidungshilfen des DVGW-Arbeitsblattes W<br />

401 (1) sind die Anlagen insbesondere hinsichtlich<br />

- technischer Kriterien<br />

- wirtschaftlicher Kriterien<br />

- externer Einflüsse<br />

zu bewerten und Maßnahmen festzulegen.<br />

Im Folgenden soll der Weg von der Bewertung eines Leitungsabschnittes<br />

über den Entscheidungsprozess bis zum<br />

Abschluss einer Sanierungsmaßnahme dargestellt werden.<br />

Technische Kriterien<br />

Die betrachtete Fernwasserleitung im Versorgungsbereich<br />

Ostharz ist Teil des Systems vom Wasserwerk Wienrode zum<br />

Hochbehälter Hammelberge bei Halle/Saale im Bundesland<br />

Sachsen-Anhalt. Nach der Rohwasserentnahme aus der<br />

Rappbode-Talsperre und Aufbereitung im Wasserwerk wird<br />

das Trinkwasser über etwa 100 km im freien Gefälle bis zum<br />

Hochbehälter transportiert. Das zu untersuchende Teilstück<br />

der Transportleitung, welche zu großen Teilen als Parallelleitung<br />

existiert, befindet sich bei Güsten im Landkreis Bernburg,<br />

etwa in der Mitte dieser Leitungsstrecke.<br />

Netzzustand und Rohrwerkstoff stellen ein wesentliches Kriterium<br />

dar. Die Trasse verläuft zum Teil über landwirtschaftlich<br />

genutzte Flächen, aber auch durch ein später übersiedeltes<br />

Gebiet. Die Leitung wurde dort 1966 in der Nennweite DN<br />

1000 verlegt und besteht aus Spannbetonrohren des Rohrwerkes<br />

Laußig (ehem. DDR), „Variante 5a“, Baulänge 3 m.<br />

Sie wird mit einem mittleren Systemdruck (SP) von 12-14 bar<br />

betrieben. Einige Bereiche dieses Leitungsabschnittes waren<br />

in den letzten Jahren bereits erneuert worden, weil Umverlegungen<br />

in Folge eines großräumigen Straßenbauvorhabens<br />

dieses erforderten. Dabei wurde der Rohrwerkstoff Spannbeton<br />

durch Stahl ersetzt. Auf einer Länge von 760 m bestand<br />

die Trinkwasserleitung noch im Altzustand. Von 1982-1992<br />

wurde die auch hier existierende Parallelleitung (in Stahl) gebaut.<br />

Dies stellt natürlich eine wesentliche Randbedingung für<br />

die Planung und Durchführung von Rehabilitationen dar.<br />

Wirtschaftliche Kriterien<br />

In Anlehnung an (1) sollen hier besonders die Kriterien Reparaturen,<br />

Vorhaltungen, Image herausgestellt werden. Auf<br />

Grund des Alters der Rohrleitung und seiner Materialbeschaffenheit<br />

musste auf der Gesamtstrecke der zu untersuchenden<br />

Rohrleitung zuletzt eine erhöhte Schadenshäufigkeit konstatiert<br />

werden. Sowohl Schalenbrüche, aber auch undicht gewordene<br />

Muffenverbindungen waren zu verzeichnen. Damit<br />

waren neben der ideellen Außenwirkung von Versorgungsunterbrechungen<br />

in hohem Maße monitäre Aufwendungen<br />

zur Beseitigung der Havarien des groß dimensionierten Leitungssystems<br />

vonnöten. Entleerungs- und Wiederinbetriebnahmezeiten,<br />

technisches Equipment, Flurschäden und personeller<br />

Einsatz seien beispielhaft genannt. Sowohl an den<br />

Schadensstellen, als auch im Zusammenhang mit planmäßigen<br />

Baumaßnahmen (z. B. Umverlegungen) lässt das Unternehmen<br />

seit einiger Zeit ausgebaute Rohre einschließlich<br />

deren Lagerung und Baugrund analysieren, um systematisch<br />

eine Aussage zur materialtechnischen Sicherheit eines Rohrleitungsabschnittes<br />

zu erhalten. Hier war nur noch eine vergleichsweise<br />

kurze Restnutzungsdauer prognostiziert und<br />

damit Handlungsbedarf angezeigt worden.<br />

Externe Einflüsse<br />

Für den gesicherten Betrieb des Fernleitungsnetzes sind<br />

Rechte und Ansprüche Dritter genau zu prüfen. Trotz erteilter<br />

Bauerlaubnis, vermeintlichem Bestandsschutz und im Grund-<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 755


uch eingetragener dinglicher Sicherungen zu Gunsten des<br />

Versorgers entstehen im Schadensfall immer Unannehmlichkeiten<br />

für beide Parteien. Auch unterliegen die Bewertung<br />

und Beseitigung von eventuellen Gewährleitungsforderungen<br />

oftmals langwierigen Prozessen. Die möglichen negativen<br />

Auswirkungen für das Versorgungsunternehmen sollten minimiert<br />

werden.<br />

Im konkreten Fall war nach dem Bau der Trinkwasserleitung<br />

etwa die Hälfte der betrachteten Rohrleitungslänge im<br />

Schutzstreifen (10 m) übersiedelt worden und private Bauwerke<br />

befanden sich unmittelbar an der Leitungsachse. Mit<br />

einem Relining könnten betriebstechnische Probleme oder<br />

Gefährdungen im Havariefall deutlich gemindert werden.<br />

Technische Angaben und Entscheidungsprozess<br />

Die Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH beschloss<br />

den Planungsbeginn der Sanierungsmaßnahme im Jahr<br />

2005. In einer ersten Studie eines externen Ingenieurbüros<br />

wurde die Machbarkeit verschiedener dem Stand der Technik<br />

entsprechender Technologien und Materialeinsätze erörtert.<br />

Inhalt der technischen und wirtschaftlichen Abwägungen in<br />

dieser Planungsphase war auch die Gegenüberstellung teilweiser<br />

oder vollständiger offener oder geschlossener Bauweisen.<br />

Natürlich war für das übersiedelte Gebiet nur eine<br />

grabenlose Sanierung denkbar. Im übrigen Bereich der unbebauten<br />

Ackerfläche war das Verfahren jedoch frei wählbar.<br />

Die hydraulische Betrachtung des Versorgungssystems ergab,<br />

dass eine Reduzierung der Nennweite bis zu einer Mindestgröße<br />

möglich war. Hier war das Vorhandensein der Parallelleitung<br />

ausschlaggebend.<br />

Wir favorisierten intern das Verfahren des Einschiebens einer<br />

Gussrohrleitung DN 800. Auf diese Weise wollten wir als<br />

großer Fernwasserversorger an der technischen Weiterentwicklung<br />

moderner Technologien der Rohrleitungssanierung<br />

mitwirken. Die zu erwartenden Haltungen mit Längen über<br />

300 m stellten hier die Innovation dar.<br />

Bereits zu Beginn der technischen Planung führten wir eine<br />

Videobefahrung der Spannbetonleitung durch. Die Rohrleitung<br />

war frei von jeglichen Inkrustationen und Höhenversätzen.<br />

In diesem Abschnitt mussten bisher auch noch keine<br />

Sanierungen von Muffenundichtigkeiten mittels Einbau der<br />

bekannten Innendichteinsätze (2) durchgeführt werden. Ein<br />

Knickpunkt der Rohrleitungstrasse mit eingebautem Stahlstück<br />

und einem Krümmerwiderlager aus Beton bildete einen<br />

Zwangspunkt der Planung.<br />

Noch nicht vollständig geklärt, jedoch besonders für die<br />

beschriebene Vorzugslösung technisch bedeutsam, war<br />

die Baugrundsituation. Für eine nicht längskraftschlüssige<br />

Rohrleitung sind Widerlager notwendig, welche u. a. höhere<br />

bautechnische Aufwendungen, Grundstücksbedarf und damit<br />

Kosten hervorrufen. Der maximale Lasteintrag durch die<br />

Rohrleitung war dabei im unverfüllten Zustand während der<br />

Druckprobe zu bemessen. Große Beachtung schenkten wir<br />

auch der technischen Lösung einer nachweisbaren sicheren<br />

Verdämmung des verbleibenden Ringraumes zwischen Mantelrohr<br />

und neuem Medienrohr, am besten in einem technologischen<br />

Arbeitsgang. So beträgt dieser Zwischenraum im<br />

Bereich einer möglichen Gussrohrmuffe DN 800 nur etwa 35<br />

mm. Der einzusetzende Dämmerbaustoff musste also eine<br />

hohe Fließfähigkeit bei größtmöglicher Volumenstabilität besitzen.<br />

In der sich anschließenden Vertiefung des Entscheidungsprozesses<br />

nahmen neben obligatorischen Kostenschätzungen<br />

für unterschiedliche Technologien, Bauabschnitte und Rohrleitungsmaterialien<br />

umfassende Marktrecherchen und vor<br />

allem Konsultationen mit wissenschaftlichen Einrichtungen<br />

und Fachverbänden einen großen Raum ein. Als besonders<br />

Ziel führend erwiesen sich der enge Kontakt zur Fachgemeinschaft<br />

Gussrohrsysteme (FGR) und die Bewertungen tiefbautechnischer<br />

Fragen (Gründungen, Widerlager, Verdämmung<br />

des Ringraumes) durch das Forschungsinstitut für Tief- und<br />

Rohrleitungsbau (FITR) Weimar.<br />

Nachfolgend sind schematisch die wesentlichen Schritte der<br />

Entscheidungen dargestellt. Wichtig für uns war, mit jeder<br />

weiteren Phase das Projekt technisch und wirtschaftlich zu<br />

optimieren und somit die Risiken des Bauherrns für Planung,<br />

Bau und Betrieb der Fernwasserleitung zu minimieren.<br />

Erst mit der Vergabe des Rohrleitungsmateriales haben wir<br />

entschieden, die Sanierung durch Einziehen einer (längskraftschlüssigen)<br />

Gussrohrleitung durchzuführen. Die Bedingungen<br />

für den Wettbewerb zur Bauausführung waren nun<br />

eindeutig und die Risiken für den Bauherrn am geringsten.<br />

Technische Ausführung<br />

Die technische Ausführungsplanung legte die Einziehlängen,<br />

die Lage und Größe der Montage und Ziehgruben und ganz<br />

besonders die Maßnahmen einer permanenten Qualitätssicherung<br />

und deren Nachweise fest. Der Rohrleitungseinzug<br />

sollte in drei Haltungen erfolgen: 120 m, 270 m und 370 m.<br />

Eine Einziehlänge größer als 300 m wurde in dieser Konstellation<br />

(DN 800 GGG, STP 21, Trinkwasser) in Deutschland<br />

bisher technisch noch nicht realisiert. Besonders die Voruntersuchungen<br />

zur Belastbarkeit der Muffenverbindungen, u.<br />

a. nach (5), wiesen eine deutliche Unterschreitung der zulässigen<br />

Werte von ca. 1.400 kN und damit auch eine prognostizierte<br />

Systemsicherheit für den Bauherrn aus.<br />

Die Bauarbeiten begannen Anfang Juli 2006 und verliefen die<br />

gesamte Zeit unter optimalen äußeren Bedingungen. Die Abstimmungen<br />

mit den privaten Eigentümern und Nutzern zur<br />

Herstellung der Baugruben sowie verkehrsrechtliche Anordnungen<br />

für eine stark befahrene Bundesstraße mit drei Baustellenabfahrten<br />

stellten für die Bauablaufplanung und Logistik<br />

des Vorhabens keine Probleme dar.<br />

Schneiden des Spannbetonrohres<br />

Vor Beginn der Rohrmontage erfolgte eine nochmalige Kalibrierung<br />

bzw. Videobefahrung der Einzugsstrecken durch<br />

den Bauauftragnehmer. Eine Rohrreinigung des Mantelrohres<br />

756 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


war nicht erforderlich. Nach Aufbau der Grundoburst-Anlage<br />

und Einziehen des Zugstangensystems wurden die einzelnen<br />

Rohrstränge in den Montagegruben hergestellt. Der vom<br />

Rohrhersteller beigestellte spezielle Zugkopf und das Zugkraftmesssystem<br />

wurden montiert. Jede Muffe des Gussrohres<br />

erhielt einen zusätzlichen mechanischen Schutz in<br />

Form eines Blechkonus. Der Rohrstrang wurde dann auf der<br />

Sohle des Mantelrohres ohne Gleitkufen eingezogen.<br />

Zugkopf mit Messkörper<br />

Zusammenfassung und Fazit<br />

Die Erhaltung oder Verbesserung der Funktionsfähigkeit der<br />

Wasserverteilungsanlagen (Rehabilitation) gewinnt auch für<br />

unsere Netze, welche zu einem Großteil über vierzig Jahre in<br />

Betrieb sind, an Bedeutung. Für die Planung dieser Maßnahmen<br />

ist auch von Belang, ob und wie lange betreffende Leitungsabschnitte<br />

außer Betrieb genommen werden können.<br />

Vorhandene Verbundsysteme oder Parallelleitungen stellen<br />

hier günstige Randbedingungen dar. Entsprechend des technischen<br />

Zustandes der Netze und den Versorgungsbedingungen<br />

planen wir statisch selbst tragende Inliner.<br />

Das durchgeführte Relining bei Güsten war die erste Sanierungsmaßnahme<br />

dieser Art in unserem Unternehmen. Als<br />

wesentlichen Faktor für den erfolgreichen Abschluss sehen<br />

Gewährleistungsrecht der VOB/B<br />

Juristisches Rüstzeug von der FBS<br />

Die gezielte Information der Mitglieder rund um das Thema<br />

Kanalbau gehört bei der Fachvereinigung Betonrohre und<br />

Stahlbetonrohre e.V. (FBS) zu den wichtigsten Aufgaben.<br />

Die Themen bereitet die FBS gemeinsam mit renommierten<br />

Beratern aus den jeweiligen Fachbereichen auf und stellt sie<br />

den Mitgliedern und ihren Baupartnern, interessierten Fachkreisen<br />

sowie der Öffentlichkeit zur Verfügung. Dazu zählen<br />

neben der Beratung in technischen Fragen auch juristische<br />

Sachverhalte. Braucht ein Bauleiter ein juristisches Staatsexamen?<br />

Die Zeiten, in denen über diese Frage gelacht wurde,<br />

sind längst vorbei. Die juristischen Anforderungen an das<br />

Führungspersonal sind in den vergangenen Jahren enorm<br />

In der Tabelle sind die wesentlichen Daten<br />

der Bauausführung zusammengefasst.<br />

Medium Trinkwasser<br />

Mantelrohr DN 1000 (Spannbeton)<br />

Medienrohr DN 800<br />

Auslegungsdruck 16<br />

(MDP)<br />

Prüfdruck (STP) 21<br />

Baulänge gesamt 760 m<br />

Einziehlängen 120 m, 270m, 370 m<br />

Rohrmaterial GGG ZM/ZnBit mit Muffe BLS (Tyton)<br />

Equipment Tracto-Technik „Grundoburst® 800 G“ mit<br />

Zugkraftsicherung (max. Zugkraft 769 kN),<br />

Zugkraftmesssystem GRUNDOLOG III<br />

(0…1.250 kN), Zugstangen „Quicklock“<br />

Zugkräfte Zugkraftmessprotokoll:<br />

bei 160 m = 137,50 kN (10% zul.) (3)<br />

Baufortschritt Montagezeit 15-20 Minuten/Rohr<br />

Bauzeit gesamt Effektiv 7 Wochen<br />

Druckprüfung DVGW W 400-2, Normalverfahren, 21 bar<br />

Inbetriebnahme Spülung 5-fach mit Trinkwasser, Probenahmen<br />

durch eigenes akkredit. Labor, Einbindung<br />

in Netz nach Freigabe<br />

Verdämmung DoroFlow-H® (Dornburger Zement)<br />

wir die in unserem Haus sehr hoch bewertete Phase der Vorund<br />

Entwurfsplanung, um vor allem die technische Situation<br />

sicher zu erfassen. Daraus leiteten sich die klaren Vorgaben<br />

bzw. Zielstellungen für den Wettbewerb zum Rohrleitungsmaterial<br />

und der auszuführenden Bauleistungen ab.<br />

Der Einzug einer längskraftschlüssigen duktilen Gussrohrleitung<br />

DN 800 erfolgte in allen Phasen ohne Probleme, so<br />

dass dem Verfahren der Stand der Technik bescheinigt werden<br />

kann. Dies gilt besonders für die erstmals ausgeführte<br />

Einzugslänge von 370 m. Die Kontrolle und Nachweisführung<br />

des Einziehvorganges war umfassend.<br />

gestiegen. Zu den Gründen zählt neben der Verschärfung<br />

des Haftungsrechtes für alle am Bau Beteiligten vor allem die<br />

Abwicklung immer komplexerer Bauleistungen. Bauleiter und<br />

Poliere müssen die rechtlichen Folgen von Abweichungen<br />

im Bauablauf kennen und richtig damit umgehen können.<br />

Voraussetzung ist die Kenntnis der entsprechenden Gesetzestexte<br />

und Verordnungen, wie zum Beispiel dem Gewährleistungsrecht<br />

der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen<br />

(VOB).<br />

So muss sich der Auftraggeber keineswegs mit fehlerhaften<br />

Kanalrohrleitungen zufrieden geben. „Im Fall eines öffent-<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 757


lichen Auftraggebers wird man sogar sagen können, dass<br />

dieser sich damit in keiner Weise zufrieden geben darf“, erläutert<br />

Dr. jur. Thomas Ax, Rechtsanwalt für Deutsches und Internationales<br />

Vergaberecht, Kanzlei Ax, Schneider, Kollegen.<br />

Nach § 13 Nr. 1 VOB/B übernimmt der Auftragnehmer die<br />

Gewähr, dass seine Leistung zur Zeit der Abnahme die vertraglich<br />

vereinbarte Beschaffenheit hat und den anerkannten<br />

Regeln der Technik entspricht. Ist eine Beschaffenheit nicht<br />

vereinbart, so ist die Leistung zur Zeit der Abnahme frei von<br />

Sachmängeln, wenn sie sich für die nach dem Vertrag vorausgesetzte,<br />

sonst für die gewöhnliche Verwendung eignet<br />

und eine Beschaffenheit aufweist, die bei Werken der gleichen<br />

Art üblich ist und die der Auftraggeber nach der Art der<br />

Leistung erwarten kann.<br />

Auftragnehmer in der Pflicht<br />

„§ 13 Nr. 1 VOB/B regelt damit die Gewährleistung bei einem<br />

Bauvertrag, der auf der Grundlage der Allgemeinen Vertragsbedingungen<br />

für Bauleistungen (VOB/B) abgeschlossen worden<br />

ist“, so Ax. Unter Gewährleistung wird das Einstehenmüssen<br />

des Auftragnehmers für die ordnungsgemäße und<br />

vertragsgerechte Erfüllung seiner Leistungspflichten aus dem<br />

Bauvertrag auch noch nach der Abnahme verstanden. Es<br />

geht somit um die mangelfreie Erbringung der Bauleistung<br />

unter Zugrundelegung der für den Einzelfall maßgebenden<br />

Vereinbarungen auch in dem Zeitraum der Verjährungsfrist<br />

nach Abnahme. Der Auftragnehmer hat die Bauleistung so zu<br />

erstellen, wie es von ihm nach dem Bauvertrag einschließlich<br />

der damit verbundenen Bedingungen und vereinbarte Erwartungen<br />

verlangt werden kann. Bei Kanalrohrleitungen, die aus<br />

biegeweichen Kunststoffrohren hergestellt werden, ergibt sich<br />

die Fehlerfreiheit insbesondere aus der Überprüfung der so<br />

genannten Verformung, wobei zwischen Kurzzeitverformung<br />

und Langzeitverformung unterschieden wird. Die Kurzzeitverformung<br />

sollte unmittelbar nach dem Einbau der Kanalrohrleitungen<br />

überprüft werden, spätestens bei der Abnahme. Sie<br />

darf den in der statischen Berechnung angegebenen<br />

maximalen Wert nicht überschreiten (vgl. ATV-DVWK-A 127,<br />

Ziff. 9.4; ATVA 139, Ziff. 12.3.2). Als maximaler Wert für die<br />

Kurzzeitverformung gilt 4 % (vgl. DIN 4033, Ausgabe <strong>11</strong>/1979,<br />

Ziff. <strong>11</strong>.3). Es bietet sich an, die Kurzzeitverformung bei Abnahme<br />

zu überprüfen, denn stellt sich bei der Untersuchung<br />

der Verformung heraus, dass der vertraglich vereinbarte Wert<br />

entsprechend der statischen Berechnung bzw. von maximal<br />

4 % überschritten wird, so entspricht das erstellte Werk nicht<br />

der vereinbarten Beschaffenheit und ist damit mangelhaft. Da<br />

der Mangel die Funktion als Ganzes in Frage stellt, ist dieser<br />

Mangel auch erheblich und damit wesentlich im Sinne von §<br />

12 Nr. 3 VOB/B. In diesem Fall greift die Vorschrift des § 12<br />

Nr. 3 VOB/B, wonach der Auftraggeber die Abnahme wegen<br />

wesentlicher Mängel bis zur Beseitigung der Mängel verweigern<br />

kann.<br />

Doppelt hält besser<br />

EPURON weiht zwei Dünnschichtparks in Bayern ein<br />

- EPURON entwickelt weitere Solarparks<br />

in Süddeutschland<br />

- Bayerns Gemeinden stehen umweltfreundlicher<br />

Stromerzeugung vielfach aufgeschlossen gegenüber<br />

und befürworten den Ausbau der Photovoltaik<br />

Hamburg. Die EPURON GmbH hat heute zwei Dünnschichtparks<br />

in Kissing (2,4 MW) und Münster (3,6 MW) bei Augsburg<br />

eingeweiht. Im Beisein von Gästen aus der lokalen Wirtschaft<br />

und Politik sowie interessierten Anwohnern wurden die<br />

Großanlagen offiziell in Betrieb genommen.<br />

Beide Solarparks wurden in Kooperation mit dem lokalen<br />

Projektentwicklungsunternehmen IBE GmbH geplant. Die<br />

Baudurchführung hat EPURON´s Schwestergesellschaft<br />

Aus Sicht des Auftraggebers empfiehlt es sich grundsätzlich<br />

zwei Abnahmen durchzuführen, wobei nur die erste als Abnahme<br />

im Sinne der VOB/B zu verstehen ist. Bei der ersten<br />

Abnahme handelt es sich um die oben beschriebene Abnahme<br />

im Sinne des § 12 VOB/B. Zudem sollte der Auftraggeber,<br />

soweit möglich, immer auch eine zweite so genannte<br />

Gewährleistungsabnahme durchführen. Hierbei handelt es<br />

sich um eine Überprüfung vor Ablauf der Gewährleistungsfrist.<br />

Durch eine solche „Gewährleistungsabnahme“ können<br />

zwischenzeitlich aufgetretene Mängel noch erfasst und ihre<br />

Behebung durch den Auftragnehmer noch im Rahmen der<br />

Gewährleistung sicher gestellt werden. Es bietet sich bei<br />

der Gewährleistungsabnahme daher an, das Werk auf spezifische<br />

Anforderungen zu untersuchen, deren Vorliegen erst<br />

durch eine dauerhafte Beanspruchung sichergestellt werden<br />

können. Beim Beispiel mit den biegesteifen Kunststoffrohren<br />

betrifft dies die Langzeitverformung. Ob das jeweilige Rohr<br />

die bei einer Langzeitverformung maximal zulässigen Verformungswerte<br />

einhält oder überschreitet, kann nur nach einer<br />

gewissen Zeitdauer festgestellt werden und nicht bereits<br />

nach wenigen Tagen oder Wochen.<br />

Eine Gewährleistungsabnahme kann jedoch auch für den<br />

Auftragnehmer von Vorteil sein. Regelmäßig erfolgt eine Bestandsaufnahme<br />

durch Auflistung der noch vorliegenden<br />

Mängel. Diese Liste ist vom Auftragnehmer dann nur noch<br />

abzuarbeiten. Dies bringt für den Auftragnehmer oftmals<br />

Kostenvorteile mit sich, weil dieser nicht ständig von neuem<br />

kurzfristig Material- und Personaleinsatz bereitstellen muss,<br />

sondern die Mängelbehebung häufig in einem zeitlich festgesetzten<br />

und planbaren Rahmen durchführen kann.<br />

- Gesamtleistung beträgt sechs Megawatt (MW) – Versorgungskapazität für rund 1.700 Haushalte<br />

SunTechnics übernommen. Es wurden Teilaufträge an vier<br />

regional ansässige Firmen vergeben. Bis zu 50 Handwerker<br />

haben die Parks in einer Bauzeit von nur drei Monaten fertig<br />

gestellt. Insgesamt wurden auf einer Fläche von über 170.000<br />

Quadratmetern rund 89.000 Module verbaut. Dies entspricht<br />

in etwa der Größe von 22 Fußballfeldern. Mit der jährlich<br />

erzeugten Strommenge von rund sechs Millionen Kilowattstunden<br />

können etwa 1.700 Vier-Familien-Haushalte mit<br />

sauberem Solarstrom versorgt werden – vergleichbar mit der<br />

Hälfte aller Einwohner von Kissing und Münster. Gleichzeitig<br />

werden jährlich etwa 4.500 Tonnen des klimaschädlichen<br />

Treibhausgases Kohlendioxid eingespart.<br />

„Wir haben bereits zahlreiche Großprojekte in Bayern realisiert.<br />

Dabei haben wir die Erfahrung gemacht, dass die lo-<br />

758 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


kalen Gemeinden und Behörden den erneuerbaren Energien<br />

sehr aufgeschlossen gegenüberstehen und das Genehmigungsverfahren<br />

für solche Projekte dementsprechend unterstützen.<br />

Auch in Kissing und Münster war die Resonanz auf<br />

unser Vorhaben von Anfang an positiv“, berichtet Christoph<br />

Schmitt, Leiter der Photovoltaik-Projektentwicklung bei EPU-<br />

RON.<br />

„Wir sind stolz, dass ein Solarpark mit dieser Leistung in unserer<br />

Gemeinde installiert wurde. In Zeiten des Klimawandels<br />

sollte jede Gemeinde versuchen, ihren Anteil zum Schutz der<br />

Umwelt zu leisten. Mit dieser Anlage setzen wir ein klares Zeichen“,<br />

so Alois Stuber, Bürgermeister der Gemeinde Münster.<br />

Der Bürgermeister der Gemeinde Kissing, Manfred Wolf, fügt<br />

hinzu: „Als EPURON uns das Projekt vorgestellt hat, waren<br />

uns die Vorteile für unsere Gemeinde auf einen Blick ersichtlich.<br />

Neben dem aktiven Klimaschutz hat auch unsere regionale<br />

Wirtschaft durch den Erhalt von Bauaufträgen von der<br />

Realisierung der Anlage profitiert.“<br />

Mit der Fertigstellung der beiden Projekte hat das Unternehmen<br />

bereits Dünnschichtparks mit einer Gesamtspitzenleistung<br />

von rund zehn Megawatt in Bayern installiert. Weitere<br />

Projekte werden noch im laufenden Jahr in Bau gehen, so<br />

Mit Vollgas in den Wettbewerb<br />

evu.it vertreibt Basis-Tool für IDEX Gas<br />

Dortmund. Mit der gemeinsamen Vermarktung des neuen<br />

Produktes coregas@edm haben das Dortmunder Beratungshaus<br />

evu.it GmbH und die Oldenburger corporate service<br />

for utilities GmbH & Co. KG (coreservice) ihre Kooperation<br />

gefestigt. Das Tool ermöglicht die Abbildung der Basisprozesse<br />

für die Zweivertrags-Variante beim Netzzugang Gas in<br />

der Branchenlösung mySAP for Utilities. Das Alleinstellungsmerkmal<br />

von coregas@edm: Es ist die aktuell einzige von<br />

der SAP AG durch eine Entwicklungskooperation legitimierte<br />

Lösung für den liberalisierten Gasmarkt in Deutschland. coregas@edm<br />

ist die Basis für die künftigen Prozessabbildungen<br />

von IDEX Gas, dem SAP-Produkt für Lieferantenwechsel und<br />

Bilanzierung. Das Produkt bedient neben der Integration mit<br />

IDEX Gas die Systeme SAP IS-U und IS-U/EDM.<br />

evu.it wird coregas@edm im Namen und auf Rechnung des<br />

Lizenzgebers coreservice vertreiben. Das Dortmunder Bera-<br />

dass sich das Gesamtvolumen der von EPURON installierten<br />

Parks auf Basis von Dünnschichtmodulen auf bis zu 20 Megawatt<br />

erhöht. Darüber hinaus hat EPURON in Süddeutschland<br />

kristalline Solarparks auf Frei- und Dachflächen mit einer<br />

Leistung von insgesamt rund 30 Megawatt erbaut.<br />

Weitere Informationen über EPURON fi nden Sie im Internet<br />

unter www.epuron.de.<br />

tungshaus übernimmt das Consulting für die Einführung und<br />

Betreuung. Bekannte Funktionalitäten des 2005 von evu.it auf<br />

den Markt gebrachten Tools EDM Gas Add-On gehen in coregas@edm<br />

auf, der Vertrieb des Tools EDM Gas Add-On wird<br />

eingestellt. „Die Kunden, die unser EDM Gas Add-On im Einsatz<br />

haben, werden wir selbstverständlich beim Wechsel zu<br />

coregas@edm unterstützen“, kündigt evu.it-Geschäftsführer<br />

Dr. Michael Berger an. So rechne evu.it die bereits geleisteten<br />

Lizenzkosten bei einer Migration an.<br />

coregas@edm ist auf Basis von SAP ERP 2005 (ERP 6.0)<br />

in zwei Releaseständen verfügbar. Die Lösung wird derzeit<br />

bereits in Pilotprojekten erfolgreich implementiert. Weitergehende<br />

Informationen stehen unter der Partner- und Produktplattform<br />

www.beyondgas.de bereit.<br />

Weitere Informationen unter: www.evu-it.de<br />

MVV Energie stärkt Engagement in der Tschechischen Republik<br />

Die Tschechische Republik hat sich nach der jüngsten Übernahme<br />

von vier Fernwärmenetzen im Norden des Landes<br />

zu einem der wichtigsten Auslandsmärkte des Mannheimer<br />

Energieunternehmen MVV Energie entwickelt. Wie das<br />

zuständige Vorstandsmitglied des Stadtwerke-Konzerns,<br />

Matthias Brückmann, am Mittwoch in Mannheim mitteilte,<br />

wird das Unternehmen deshalb nun auch das Management<br />

seiner tschechischen Tochtergesellschaft stärken. Neben<br />

dem bisherigen Geschäftsführer Vaclav Hrach (33), dessen<br />

Vertrag vorzeitig um fünf weitere Jahre verlängert wurde, soll<br />

nun mit Dr. Thomas Severin (47) ein zweiter Geschäftsführer,<br />

der für den technischen Bereich und Energiedienstleistungen<br />

verantwortlich ist, den weiteren Wachstumskurs des Unternehmens,<br />

das mit einem Jahresumsatz von rund 80 Millionen<br />

Euro zu den vier größten Fernwärmeversorgern der Tschechischen<br />

Republik gehört, unterstützen. Brückmann: "Die<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 759


Neustrukturierung unserer MVV Energie CZ ist erfolgreich abgeschlossen,<br />

und wir wollen jetzt konsequent unseren Marktanteil<br />

weiter ausbauen." Die MVV Energie versorgt in der<br />

Tschechischen Republik derzeit bereits gut 76.000 Haushalte<br />

und über 1.000 Gewerbe-, Industrie- und öffentliche Kunden<br />

in zwölf Städten mit Fernwärme.<br />

Neue Version von Intergraphs G!NIUS bietet erweiterte Funktionalität<br />

Spezifische Fachschalen-Erweiterungen sowie neue Komponente G!NIUS-ALKIS verfügbar<br />

Ismaning. Intergraph (Deutschland) GmbH gibt bekannt, dass<br />

ab dem 30. September 20<strong>07</strong> die neue Version der GIS-Standardlösung<br />

G!NIUS verfügbar sein wird. Die Lösung G!NIUS<br />

aus dem Hause Intergraph bietet eine effektive Unterstützung<br />

für das Management von Leitungsnetzen und deren Betriebsmitteln<br />

in Energieversorgungs- und Entsorgungsunternehmen.<br />

G!NIUS basiert auf modernsten Technologien und<br />

bringt deutliche Produktivitätsverbesserung. Die Anwender<br />

werden in die Lage versetzt, ihre technischen Prozesse wie<br />

zum Beispiel Planung, Bau und Instandhaltung ohne Medienbrüche<br />

zu unterstützen. Neben spezifischen Fachschalen-<br />

Erweiterungen sind mit dem G!NIUS Release 2.2 auch neue<br />

fachschalenübergreifende Funktionalitäten realisiert. So ist<br />

beispielsweise der Kathodische Korrosionsschutz (KKS)<br />

spartenspezifisch für Wasser, Gas, Elektro und Fernwärme<br />

dokumentierbar. Zudem stehen neue Versionen der Fachschalen<br />

Abwasser und Fernwärme zur Verfügung.<br />

Die neue Geobasisdaten-Komponente G!NIUS-ALKIS unterstützt<br />

den Import durch die NAS-Schnittstelle. Katasterdaten<br />

sind über die NAS-Schnittstelle updatefähig. Alle ALKIS-Ob-<br />

Wintershall baut Suche und Förderung<br />

von Erdöl und Erdgas in der Nordsee aus<br />

• Explorationsrechte für 33 Blöcke seit Mitte 2006 erworben<br />

• Mehr als 300 Millionen Euro Investitionen bis 2010 geplant<br />

• Künftig eigene Erdgasförderung auch in Norwegen<br />

Den Helder/Kassel. Die 100-prozentige BASF-Tochter Wintershall<br />

wird die Suche und Förderung von Erdöl und Erdgas in<br />

der Nordsee weiter ausbauen. Hierfür will der größte Erdöl- und<br />

Erdgasproduzent mit Sitz in Deutschland bis 2010 mehr als<br />

300 Millionen Euro investieren. „Auch wenn die Europäische<br />

Union in zunehmendem Maße auf den Import von Erdgas aus<br />

Russland und Nordafrika angewiesen ist, gibt es in der Nordsee<br />

noch Potenzial“, sagte Dr. Ties Tiessen, Vorstandsmitglied<br />

der Wintershall für Produktion bei der Vorstellung eines neuen<br />

Plattform-Kontrollzentrums im nord-niederländischen Den Helder.<br />

„Es gibt in der gesamten Nordsee noch viele kleinere und<br />

mittelgroße Erdgasfelder, die erschlossen werden können.“<br />

Rund die Hälfte des heute in Europa verbrauchten Erdgases<br />

stammt nach wie vor aus den Nordsee-Anrainerstaaten Norwegen,<br />

Niederlande, Dänemark, Großbritannien und Deutschland.<br />

„Für die künftige Versorgungssicherheit in Europa ist<br />

und bleibt Russland wichtigster Partner. Dennoch sollte die<br />

Europäische Union die Energieversorgung aus eigener Kraft<br />

Vaclav Hrach führt seit 2005 als Geschäftsführer die MVV Energie<br />

CZ und ist verantwortlich für fi nanzielle und strategische<br />

Angelegenheiten sowie für das Beteiligungsmanagement. Dr.<br />

Severin war seit knapp drei Jahren als Geschäftsführer der<br />

MVV Energiedienstleistungen GmbH tätig. Davor war er Technischer<br />

Geschäftsführer der Stadtwerke Leipzig.<br />

jekte werden in G!NIUS ALKIS-konform dargestellt und können<br />

für eine weitere Nutzung gespeichert werden. G!NIUS<br />

unterstützt eine heterogene Koordinatensystemumgebung.<br />

Es sind je nach Bedarf die Koordinatensysteme Gauß-Krüger<br />

oder UTM wählbar. Während des Intergraph Utilities-Workshops<br />

am 25. und 26. September 20<strong>07</strong> wird die neue G!NIUS-<br />

Version Kunden und Interessenten erstmals live vorgestellt.<br />

Diese Veranstaltung fi ndet in den neu eröffneten Räumen des<br />

Intergraph-Kundenzentrums in Ismaning b. München statt<br />

und bietet neben interessanten Fachvorträgen eine ideale<br />

Plattform für fachlichen Austausch mit G!NIUS-Anwendern<br />

und Intergraph-Mitarbeitern.<br />

Präsentiert wird unter anderem eine Live-Demo des Systems<br />

inklusive G!NIUS Abwasser, GeoMedia-Integration sowie<br />

Abfragen und Reports für die Bundesnetzagentur. Das Vortragsprogramm<br />

bietet darüber hinaus aktuelle Themen wie<br />

3D Airborne-Laserscanning, Gasstörungsmanagement, Projektberichte<br />

aus dem G!NIUS-Umfeld und vieles mehr.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter www.intergraph.de<br />

oder www.intergraph.com und www.grips.de.<br />

stärken und ein klares Bekenntnis zur heimischen Erdöl- und<br />

Erdgasproduktion geben“, sagte Tiessen. Wintershall hat die<br />

Erdgasproduktion in den Niederlanden seit dem Jahr 2000 auf<br />

mehr als zwei Milliarden Kubikmeter jährlich verfünffacht und<br />

ist dort einer der größten Erdgasproduzenten. Bereits seit 1965<br />

ist Wintershall in der Nordsee aktiv und betreibt heute insgesamt<br />

26 Plattformen, davon 25 in niederländischen und eine<br />

in deutschen Hoheitsgewässern. Die im äußersten Bereich<br />

der deutschen Nordsee – dem sogenannten „Entenschnabel“<br />

– stehende Wintershall-Plattform „A6-A“ ist die einzige<br />

Offshore-Gasförderplattform Deutschlands.<br />

Insgesamt fördert Wintershall mit ihren Partnern in den Niederlanden<br />

eine Jahresproduktion von sechs Milliarden Kubikmetern<br />

und ist damit einer der größten Betriebsführer des<br />

Landes. „Wir sind bestrebt, unsere starke Position in der südlichen<br />

Nordsee weiter auszubauen“, kündigte der Wintershall-<br />

Produktionsvorstand an. Um dieses Ziel zu erreichen, hat<br />

Wintershall, als eines der wenigen Unternehmen der hiesigen<br />

Branche, fortlaufend zwei Bohrplattformen unter Vertrag, die<br />

ohne Unterbrechung neue Explorationsund Produktionsbohrungen<br />

abteufen.<br />

760 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


Allein 2006 wurden 221 Millionen Euro<br />

in der Nordsee investiert<br />

Die 100-prozentige BASF-Tochter baut seit längerem ihre Aktivitäten<br />

von den Niederlanden aus auch auf die britische, dänische<br />

und norwegische Nordsee aus. Seit Sommer 2006 hat<br />

Wintershall bereits weitere Explorationsrechte für insgesamt<br />

33 Blöcke und Teilblöcke in Deutschland (14), Großbritannien<br />

(8), Norwegen (6), Dänemark (3) und in den Niederlanden (2) erworben,<br />

die auf neue Öl- und Gasvorkommen untersucht werden.<br />

Insgesamt verfügt Wintershall in der Nordsee nun über<br />

86 Blöcke. „Nach Jahren eines starken Produktionswachstums<br />

in der Nordsee wollen wir die weitere Unternehmensentwicklung<br />

mit neuen Erdöl- und Erdgasfeldern absichern“,<br />

erläutert Wintershall-Vorstand Tiessen. Für die Suche nach<br />

neuen Erdöl- und Erdgaslagerstätten und deren Entwicklung<br />

hatte Wintershall bereits im vergangenen Jahr 524 Millionen<br />

Euro aufgewendet. Davon entfielen allein 221 Millionen Euro<br />

auf die Schwerpunktregion Europa/Nordsee. Weitere Investitionen<br />

wurden in den Regionen Nordafrika (138 Millionen Euro),<br />

Russland und Kaspischer Raum (102 Millionen Euro) und in<br />

Südamerika (62 Millionen Euro) getätigt.<br />

Der Erwerb der deutschen, norwegischen, britischen und niederländischen<br />

Rechte und Lizenzen passt aufgrund ihrer Nähe<br />

zum Erdgasmarkt Europa in die seit Jahren von Wintershall<br />

verfolgte „Gas für Europa-Strategie“. Diese Aktivitäten werden<br />

maßgeblich über die Tochtergesellschaft Wintershall Noordzee<br />

B.V. gesteuert. In Rijswijk bei Den Haag, dem Sitz der Gesellschaft,<br />

befindet sich auch das unternehmensweite Kompetenzzentrum<br />

für Offshore-Technologie. Die Weiterentwicklung<br />

der Offshore-Expertise gewinnt allgemein bei der Suche und<br />

Förderung von Öl und Gas an Bedeutung und kommt auch bei<br />

den Aktivitäten in anderen Regionen der Welt zum Einsatz.<br />

Kontrolle der Gasförderplattformen<br />

per Funküberwachung<br />

Um die vielen kleineren und mittelgroßen Lagerstätten gerade<br />

vor der Küste der Niederlande wirtschaftlich attraktiv nutzen<br />

zu können, hat sich Wintershall vorgenommen, die Effizienz<br />

bei der Betriebsführung in der südlichen Nordsee weiter zu erhöhen.<br />

Ein wichtiger Baustein in diesem Vorhaben ist die neu<br />

errichtete Zentrale für Remote Controlled Operations (RCO)<br />

– mit dem hochmodernen Funküberwachungssystem kontrolliert<br />

das Unternehmen ab sofort 18 Offshore-Plattformen vom<br />

Festland aus. Tiessen: „Der RCO-Betrieb vom Festland aus<br />

gibt uns die Möglichkeit, wirtschaftlicher zu produzieren und<br />

damit natürlich auch kleinere Lagerstätten wirtschaftlich zu erschließen.“<br />

Die Investitionskosten für die Kontrollstation betragen<br />

insgesamt <strong>11</strong>,5 Millionen Euro, von denen Wintershall als<br />

Konsortialführer 4,3 Millionen Euro trägt. Ein Projekt, bei dem<br />

es Wintershall erneut gelungen ist, Ökologie und Ökonomie in<br />

Einklang zu bringen, ist die Inbetriebnahme des Erdgasfeldes<br />

L5-C. Die im November 2006 gestartete Förderung erfolgt von<br />

einer umgebauten Förderplattform aus, die vormals als Plattform<br />

K10-V bereits viele Jahre im Einsatz war und komplett modernisiert<br />

worden ist. Innerhalb von nur sieben Monaten wurde<br />

diese Anlage abgebaut, saniert, umgebaut und zu ihrem neuen<br />

Einsatzort gebracht. Tiessen: „Der Umbau und die Sanierung<br />

der alten Plattform haben im Gegensatz zu einer völligen<br />

Neukonstruktion Kosten und Zeit gespart, da ein Großteil des<br />

Materials wiederverwertet werden konnte.“ Auch die Plattform<br />

L5-C wird über das RCOSystem gesteuert. Tiessen kündigte<br />

an, dass Wintershall weiter verstärkt in neueste Technologien<br />

investieren wird, um die Förderdauer bestehender älterer Felder<br />

in der Nordsee zu verlängern und die Erschließung schwer<br />

nutzbarer Lagerstätten wirtschaftlich zu ermöglichen. „Hierfür<br />

brauchen wir jedoch Rahmenbedingungen in Europa, die den<br />

Unternehmen langfristig Berechenbarkeit und Planungssicherheit<br />

für ihre Investitionen gewährleisten.“<br />

Länderübergreifende seismische Untersuchungen<br />

In der südlichen, niederländischen Nordsee befindet sich zurzeit<br />

die Entwicklung der Felder E18-A und P9-A in der Ausarbeitung.<br />

Vor der niederländischen Küste ist für das letzte<br />

Quartal dieses Jahres eine 3-D-Seismik-Untersuchung geplant.<br />

Im benachbarten Teil der deutschen Nordsee erhielt<br />

die BASF-Tochter im Juni dieses Jahres eine dreijährige Explorationslizenz<br />

für die drei Blöcke H10, H13 und H14 und<br />

für die zwei Teilblöcke G12a und G15a. Die Blöcke sind 80<br />

Kilometer nordnordwestlich der ostfriesischen Insel Borkum<br />

gelegen. Seismische Daten des rund 1.500 Quadratkilometer<br />

umfassenden Gebietes liegen Wintershall bereits vor. Neue<br />

Untersuchungsdaten sammelte das Unternehmen in den vergangenen<br />

Monaten in einer der größten länderübergreifenden<br />

Seismikkampagnen der Firmengeschichte: Innerhalb von vier<br />

Monaten wurde eine Fläche von rund 2.300 Quadratkilometern<br />

in der niederländischen, dänischen und deutschen Nordsee<br />

nach neuen Erdgaslagerstätten durchsucht. Im benachbarten<br />

Ockley-Feld im britischen Teil der Nordsee wird bereits eine erste<br />

Bohrung abgeteuft. Geologen der beteiligten Unternehmen<br />

erwarten hier ein Potenzial von bis zu fünf Milliarden Kubikmetern<br />

Gas und fünf Millionen Barrel Kondensat. Wintershall ist<br />

an diesem Projekt in den Nordseeblöcken 30/1d und 30/1h<br />

mit einem Gesamtanteil von 22,7 Prozent beteiligt und arbeitet<br />

hier unter anderem mit der dänischen Maersk Oil and Gas zusammen,<br />

die auch die Betriebsführung übernommen hat. „Mit<br />

dem Ockley-Feld bauen wir unsere Position in der britischen<br />

Nordsee weiter aus“, erläutert Wintershall-Vorstandsmitglied<br />

Dr. Ties Tiessen. Bereits im Vorfeld dieses Projektes hat die<br />

BASF-Tochter ihre Explorationsaktivitäten im südlichen Teil der<br />

britischen Nordsee erweitert. Mit den vier Teilblöcken 49/29c,<br />

49/24b, 49/25b und 50/21 hat das Unternehmen als künftiger<br />

Betriebsführer eine neue Explorationslizenz bei der 24. Lizenzrunde<br />

des Vereinigten Königreiches erworben. Zusätzlich<br />

erhielt Wintershall eine Lizenz für den südlichen Teil des Blocks<br />

44/13. In einem weiteren Teilblock (44/24b) hält die Wintershall<br />

Noordzee B.V. mit 49,5 Prozent die Mehrheitsbeteiligung.<br />

Eine erste Produktionsbohrung ist nach Abschluss der seismischen<br />

Untersuchungen noch dieses Jahr geplant. Die entsprechenden<br />

Blöcke sind nahe an Flächen auf der niederländischen<br />

Seite gelegen, die geologisch bereits von Wintershall<br />

untersucht worden sind und zum Teil schon produzieren. Auch<br />

die nötige Infrastruktur ist bereits weitgehend vorhanden.<br />

Wintershall übernimmt<br />

Betriebsführerschaft in Norwegen<br />

Für die Arbeiten vor der Küste Norwegens wurde 2005 die<br />

Tochtergesellschaft Wintershall Norge A.S., mit Niederlassung<br />

in Oslo, gegründet. Mit der Mehrheitsbeteiligung von 40 Prozent<br />

am Block 33/12 tritt Wintershall seit diesem Jahr erstmals<br />

auch als Operator in Norwegen auf. Weiterer Konsortialpartner<br />

ist auch hier Maersk Oil and Gas mit 35 Prozent. Zusätzlich<br />

erhielt die BASF-Tochter von der norwegischen Regierung 20prozentige<br />

Anteile an den drei Blöcken 34/8, 34/9 und 34/<strong>11</strong>.<br />

Bereits 2004 hatte das norwegische Energieministerium Wintershall<br />

die Qualifikation erteilt, um als Betriebsführer und Lizenznehmer<br />

in Norwegen tätig werden zu können. Norwegen<br />

ist der viertgrößte Erdgasproduzent der Welt und eines der<br />

wichtigsten Lieferländer der Europäischen Union. Mit Beteiligungen<br />

an insgesamt sechs Lizenzen in neun Blöcken hat sich<br />

Wintershall in Norwegen inzwischen als aktives Unternehmen<br />

der E&P-Branche positioniert.<br />

Weitere Informationen unter: www.wintershall.com.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 761


Pro Produktverantwortung<br />

Kaufland lizenziert Eigenmarken bei DSD<br />

Köln, 12. November 20<strong>07</strong>. Die Kaufland Stiftung & Co. KG<br />

lizenziert ihre Ei-genmarken-Produkte mit dem Label „K-<br />

Classic“ seit 1. November 20<strong>07</strong> kom-plett bei der Duales System<br />

Deutschland GmbH (DSD). Entsprechend beauf-tragt<br />

Kaufland die DSD mit der Rücknahme und Verwertung ihrer<br />

Eigenmar-ken-Verpackungen über die verbraucherfreundliche<br />

haushaltsnahe Wertstoff-sammlung. Damit verbunden<br />

ist auch die Nutzung der Marke Grüner Punkt für die eingesetzten<br />

Verkaufsverpackungen.<br />

Die beiden Vertragspartner setzen mit ihrer Vereinbarung im<br />

Wirtschaftlichkeit und CO2-Ausstoß optimiert<br />

Die neue Biomasse-Heizung im Moselbad Cochem vereint<br />

Ökonomie und Ökologie. Durch Contracting mit dem Rundum-sorglos-Paket<br />

der Südwärme wurde diese Lösung ermöglicht.<br />

Wenn sich die Besucher des Cochemer Moselbades im Wellnessbereich<br />

entspannen oder Kinder im eigens dafür vorgesehenen<br />

Bereich mit Wasser spielen, sind wohlige Wärme<br />

im Gebäude und eine angenehme Wassertemperatur eine<br />

Grundvoraussetzung. Besucher denken darüber eher nicht<br />

weiter nach, wohl aber die Moselgemeinde Cochem, als Betreiber<br />

dieses attraktiven Erlebnisbades. Die bestehende Ölheizung<br />

war zwar noch voll funktionsfähig, aber sowohl unter<br />

Umfeld der No-vellierung der Verpackungsverordnung zugleich<br />

ein Zeichen für die privatwirt-schaftliche Lösung der<br />

Aufgaben, die mit der auferlegten Produktverantwor-tung<br />

verbunden sind. Kaufland positioniert sich mit dieser Entscheidung<br />

ein-deutig für die Entsorgung über duale Systeme.<br />

Damit wird die bewährte und bekannte Sammlung von Verkaufsverpackungen<br />

bei den Haushalten auch in Zukunft von<br />

Kaufland unterstützt.<br />

Weitere Informationen im Internet unter:<br />

www.gruener-punkt.de.<br />

ökonomischen als auch ökologischen Gesichtspunkten nicht<br />

mehr auf der Höhe der Zeit. Zudem musste auch ein Ausfall<br />

jederzeit in Betracht gezogen werden. Eine rechtzeitige Sanierung<br />

stand also an. Hierbei sollten diese Hauptanforderungen<br />

erfüllt werden: Verbesserung der Energieeffizienz, Reduktion<br />

des CO2-Ausstoßes, Verbleib eines Großteils der Wertschöpfung<br />

in der Region und hohe Betriebssicherheit der Anlage.<br />

Die Stadt Cochem entschied sich schließlich dafür, eine durch<br />

Contracting betriebene Heizungsanlage mit Holzhackschnitzel<br />

europaweit auszuschreiben. Im Wettbewerb entschied man<br />

sich schließlich für die Zusammenarbeit mit der Südwärme<br />

AG aus Unterschleißheim bei München. Ausschlag-gebendes<br />

Kriterium bei dieser Entscheidung war, dass ihr Konzept<br />

der Energiedienstleistung durch Gebäudefachbetriebe, die<br />

Anforderungen besonders gut erfüllte. Betreut wird das Moselbad<br />

durch das Südwärme-Kompetenzzentrum, Firma Helmut<br />

Maxeiner GmbH, einem renommierten SHK-Betrieb aus<br />

Nastätten. Durch die Umsetzung der Anlagensanierung über<br />

Contracting, wurde inzwischen aus einer alten Öl-Heizung<br />

eine moderne, umweltfreundliche Biomasseheizung, ohne<br />

den Investitionshaushalt zu belasten. Die weiteren Vorteile für<br />

die Stadt liegen in den niedrigeren jährlichen Wärmekosten<br />

gegenüber der alten Ölheizung, im unübertroffenen Komfort<br />

durch das Rund-um-sorglos-Paket der Südwärme AG und in<br />

der deutlichen CO2-Reduktion, durch Verwendung des nachwachsenden<br />

regionalen Energieträgers Holz, in Form von<br />

Hackschnitzeln, der wiederum von der heimischen Forstverwaltung<br />

geliefert wird. Dies stärkt letztendlich die regionale<br />

Wirtschaft. Die neue Anlage ist seit Ende 2006 in Betrieb und<br />

läuft dank der kompetenten Betreuung durch die Firma Helmut<br />

Maxeiner GmbH reibungslos. Das besondere an diesem<br />

Objekt ist, dass es sich hier um eine gängig ältere Heizungsanlage<br />

handelte, die in Anbetracht des erprobten Südwärme<br />

Contracting Konzeptes mit überschaubarem Aufwand und<br />

einer umweltfreundlichen Holzhackschnitzelheizung saniert<br />

worden ist. Für die Grundlast sorgt ein 720kW Kessel, der<br />

mit Hackschnitzel betrieben wird; Spitzenlasten werden über<br />

eine 860kW Ölheizung abgedeckt. Gegenüber einer konventionellen<br />

Öl-Heizung können hier CO2-Einsparungen von<br />

jährlich 650 Tonnen realisiert werden. Dies entspricht einer<br />

jährlichen Fahrleistung von 3.960.000 Kilometern (bei 160 g/<br />

km = derzeitiger durchschnittlicher PKW-Flottenverbrauch in<br />

Deutschland). Sicher ein nachahmenswertes Beispiel für andere<br />

Gemeinden.<br />

762 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


RIB präsentiert neue Softwarelösungen für den englischsprachigen Markt.<br />

Stuttgarter Softwarehaus auf der CIVILS 20<strong>07</strong><br />

In diesem Jahr ist die RIB Software AG vom 20.-22. November<br />

auf der CIVILS 20<strong>07</strong> mit einem Messestand vertreten. Die<br />

CIVILS ist die größte Messe für die Bereiche Straßen- und<br />

Tiefbau sowie für die öffentliche Hand in ganz Großbritannien.<br />

Mehr als 250 Unternehmen stellen dort ihre Lösungen<br />

für verschiedenste Zielgruppen im Sektor Bauwesen vor.<br />

„Rund 6.000 Besucher werden in diesem Jahr auf der CIVILS<br />

erwartet. Deshalb freuen wir uns besonders, unser einzigartiges<br />

Portfolio an integrierten Softwarelösungen zu präsentieren“,<br />

berichtet Steve Brunning, Geschäftsführer von RIB Software<br />

(UK) Ltd. „Entscheider aus der öffentlichen Hand und<br />

aus dem Tiefbaubereich werden auf dieser Messe erwartet.<br />

Wir rechnen mit dem Besuch wichtiger Kunden, von Bauausführern<br />

über Beratungsunternehmen bis hin zu Zulieferern“,<br />

fasst Brunning zusammen.<br />

RIB stellt auf der CIVILS neue Softwarelösungen für den englischsprachigen<br />

Markt vor. Das RIB-Team aus Großbritannien<br />

Stromkapazitäten für mehr Wettbewerb<br />

RWE Transportnetz Strom prüft Bau einer Stromleitung nach Belgien<br />

Die RWE Transportnetz Strom GmbH führt gemeinsam mit<br />

dem belgischen Übertragungsnetzbetreiber Elia System<br />

Operator SA eine Studie zum Ausbau des Übertragungsnetzes<br />

zwischen beiden Ländern durch. Ziel des Ausbaus ist<br />

die Schaffung einer direkten grenzüberschreitenden Übertragungskapazität.<br />

Derzeit besteht keine direkte Leitungsverbindung<br />

zwischen Belgien und Deutschland. Mit der Untersuchung<br />

setzt RWE Transportnetz Strom den ständigen Dialog<br />

über die Möglichkeiten des Netzausbaus mit dem belgischen<br />

Netzpartner Elia System Operator fort. Zuletzt hatten die beiden<br />

Unternehmen im Jahr 2004 eine gemeinsame Untersuchung<br />

einer direkten Netzkupplung durchgeführt. Die Studie<br />

hatte ergeben, dass eine direkte Verbundkupplung zu diesem<br />

Zeitpunkt nur geringfügig ausgelastet worden wäre.<br />

Die aktuelle Studie beschäftigt sich insbesondere mit dem<br />

Einfluss der anstehenden Veränderungen in der Erzeugungsund<br />

Netzstruktur beider Länder auf die Effektivität einer direkten<br />

Netzverbindung. Sie soll vor allem die Lastaufnahme,<br />

die netztechnische Integration einer direkten Kuppelleitung<br />

sowie deren Auswirkungen auf die Systemsicherheit des europäischen<br />

Verbundnetzes betrachten. Mit ersten Ergebnissen<br />

ist bereits Ende diesen Jahres zu rechnen.<br />

zeigt am Messestand das in Kontinentaleuropa bewährte<br />

Softwaresysteme STRATIS® für Straßen-, Tiefbau und Infrastrukturmanagement<br />

- gemeinsam mit dem integrierten Projektmanagementsystem<br />

*RIB CSuite sowie dem kaufmännischen<br />

Steuerungssystem **RIB FSuite.<br />

Auf der 3tägigen Messe im Londoner Earls Court 2 stehen<br />

Lösungen für die öffentliche Hand im Vordergrund: von Sanierungsprojekten<br />

über Verkehr bis hin zum Thema Umweltschutz.<br />

Im Weiteren bietet die CIVILS gute Gelegenheit zum<br />

Aufbau eines Netzwerks – mit einem speziellen IT-Forum sowie<br />

einem Projekt-Pavillion für Kunden aus der öffentlichen<br />

Hand.<br />

*Die ARRIBA®-Softwarelösung für Projektmanagement wird<br />

im Ausland unter dem Namen RIB CSuite vermarktet.<br />

**ARRIBA®finanzen für die kaufmännische Steuerung wird im<br />

Ausland unter dem Namen RIB FSuite vermarktet.<br />

„Die Studie ist ein weiterer Meilenstein zur Intensivierung<br />

des grenzüberschreitenden Stromhandels – und zugleich ein<br />

wichtiges Ergebnis der sehr engen Kooperation der Übertragungsnetzbetreiber<br />

Zentral-West-Europas“, so Dr. Klaus<br />

Kleinekorte, Geschäftsführer der RWE Transportnetz Strom.<br />

„In den letzten Jahren hat sich der europäische Energiemarkt<br />

fundamental geändert. Die Anforderungen an das Übertragungsnetz<br />

werden immer größer und wir als Netzbetreiber<br />

sind ständig auf der Suche nach Optimierungsmöglichkeiten“,<br />

so Kleinekorte weiter.<br />

Die RWE Transportnetz Strom GmbH bündelt sämtliche Aktivitäten<br />

innerhalb der RWE Energy-Gruppe rund um das<br />

Höchstspannungsnetz. Mit rund <strong>11</strong>.300 Kilometern Länge<br />

besitzt die Gesellschaft das längste Höchstspannungsnetz in<br />

Deutschland. Das Netz steht allen Akteuren am Strommarkt<br />

diskriminierungsfrei sowie zu marktgerechten und transparenten<br />

Bedingungen zur Verfügung. Darüber hinaus ist die<br />

RWE Transportnetz Strom GmbH verantwortlich für die Koordination<br />

des Verbundbetriebs in Deutschland sowie im nördlichen<br />

Teil des europäischen Höchstspannungsnetzes.<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 763


Veranstaltungen<br />

Effizientes Informationsmanagement als Erfolgsfaktor für den Public Sector<br />

Der effiziente und sichere Umgang mit elektronischen Dokumenten<br />

– dieses Thema gewinnt für öffentliche Verwaltungen<br />

und Behörden zunehmend an Bedeutung. Vor dem Hintergrund<br />

der Reform- und Veränderungsprozesse im Public<br />

Sector wird es auf dem Weg zur modernen Verwaltung immer<br />

wichtiger, Informationen zu digitalisieren, zu archivieren<br />

und gleichzeitig den steigenden Sicherheitsanforderungen<br />

Rechnung zu tragen. Wie das möglich ist, zeigt das IT-Beratungs-<br />

und -Dienstleistungsunternehmen CSC in Halle 7.2c<br />

auf Stand 42 der diesjährigen Fachmesse „Moderner Staat“<br />

vom 27. bis 28. November in Berlin.<br />

E-Government-Lösungen / Virtualisierung / Identity<br />

Management<br />

Wie sehen E-Government-Lösungen aus, die die Arbeitsabläufe<br />

im Public Sector erleichtern und beschleunigen?<br />

CSC stellt integrative IT-Architekturansätze vor, die auf einer<br />

Serviceorientierten Architektur (SOA) basieren und es den<br />

Nutzern erlauben, möglichst schnell auf veränderte Anforderungen<br />

reagieren zu können. Die Bedeutung skalierbarer und<br />

fl exibler IT-Infrastrukturen und Basisdienste im EGovernment<br />

macht CSC an konkreten Beispielen deutlich. Vorgestellt werden<br />

Lösungen zur Virtualisierung und zum Identity Management,<br />

also zur Verwaltung von Authentifizierungs-, Autorisierungs-<br />

und Zugangskontrollinformationen.<br />

eCard-API-Standard / ArchiSafe-Spezifikation<br />

Weiteres Thema ist der eCard-API-Standard der Bundesregierung,<br />

den CSC seit langem zusammen mit Partnern aktiv<br />

vorantreibt. Ziel ist es, für alle elektronischen Kartenprojekte<br />

der Bundesverwaltung (zum Beispiel elektronische Gesundheitsakte,<br />

digitaler Personalausweis, elektronische Steuer-<br />

DeutschRussisches Forum tagt in Kassel<br />

Europäisches Gemeinschaftsunternehmen WINGAS als Beispiel<br />

für eine erfolgreiche deutschrussische Partnerschaft<br />

Kassel. Seit mehr als 16 Jahren arbeiten die 100prozentigen<br />

BASFTochter Wintershall und die russischen OAO Gazprom<br />

in ihrem Gemeinschaftsunternehmen WINGAS GmbH erfolgreich<br />

zusammen. „Damit ist WINGAS ein Paradebeispiel für<br />

eine Partnerschaft zwischen einem deutschen und einem<br />

russischen Unternehmen“, erklärt Dr. Rainer Seele, Sprecher<br />

der Geschäftsführung der WINGAS GmbH, anlässlich des 28.<br />

YoungLeader Seminars des DeutschRussischen Forums e.V.<br />

Im Rahmen der Veranstaltung, die vom 20. bis 24. Oktober<br />

in Kassel stattfindet, präsentiert das europaweit tätige Energieunternehmen<br />

seine Aktivitäten vor über 30 Nachwuchsführungskräften<br />

aus beiden Ländern. Zweimal im Jahr treffen<br />

sich junge Russen und Deutsche, um Kontakte zu knüpfen,<br />

sich zu länderspezifischen Inhalten auszutauschen und zu<br />

erklärung...) gleiche IT-Standards und damit eine breite Verwendbarkeit<br />

zu schaffen. Ebenso wichtig für den öffentlichen<br />

Sektor ist die rechts- und revisionssichere elektronische<br />

Langzeitarchivierung der Dokumente nach ArchiSafe-Spezifi<br />

kation, was angesichts der fl ächendeckenden Einführung<br />

IT-gestützter Vorgangsbearbeitungssysteme weiter in den<br />

Fokus rückt. Wie das in der Praxis funktioniert, präsentiert<br />

CSC auf dem Messestand zusammen mit den Partnern SUN<br />

und OpenLimit, die konkrete Anwendungs- und Lösungsszenarien<br />

im Kontext ArchiSafe-Archivierung und eCard-API<br />

vorstellen werden.<br />

e-Bereitstellung / Dokumentenmanagement<br />

Zudem zeigt CSC am Projekt „e-Bereitstellung“ der Deutschen<br />

Forschungsgemeinschaft, wie das Bereitstellen elektronischer<br />

Dokumentationssätze an verteilte Nutzergruppen<br />

zentral und fl exibel möglich ist. Informieren können sich die<br />

Messebesucher auch über die neuesten Entwicklungen im<br />

Bereich des elektronischen Dokumentenmanagements. CSC<br />

wird die Frage klären, wie sich Enterprise (beziehungsweise<br />

Government) Content Management-Lösungen auch auf Basis<br />

etablierter Bürokommunikationsumgebungen nutzerfreundlich<br />

und effektiv in der Behörde einführen lassen.<br />

Tax & Fee Assessment (TFA)<br />

Die Stadt Nürnberg referiert im Rahmen des „Best Practice<br />

Forums“ über die erfolgreiche Einführung des Tax & Fee Assessment<br />

(TFA) von CSC. Diese auf mySAP ERP aufbauende<br />

Lösung für die kommunale Veranlagung von Steuern, Abgaben<br />

und Gebühren ermöglicht es, alle Veranlagungsprozesse<br />

konsistent und medienbruchfrei in einem System abzubilden.<br />

CSC präsentiert TFA auch auf dem Messestand.<br />

diskutieren. Das DeutschRussische Forum e.V. engagiert sich<br />

für einen breit angelegten gesellschaftlichen Gedankenaustausch<br />

mit Russland. Der gemeinnützige und überparteiliche<br />

Verein wird konzeptionell und fi nanziell durch seine Mitglieder<br />

aus Politik, Wirtschaft, Medien und Kultur getragen.<br />

Wie auch WINGAS organisiert das DeutschRussische Forum<br />

den Dialog und die Begegnung zwischen den Gesellschaften<br />

Deutschlands und Russlands. Neben den YoungLeaderSeminaren<br />

etwa auch jüngst das 3. DeutschRussische Jugendparlament,<br />

das zeitnah zum Petersburger Dialog in Wiesbaden<br />

stattfand. „Durch die Seminare für deutsche und russische<br />

Nachwuchsführungskräfte wird die junge Generation mit unserem<br />

Denken vertraut gemacht und es besteht die Hoffnung,<br />

dass die gemachten Erfahrungen sich prägend in ihr weiteres<br />

764 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


Leben auswirken“, sagt Dr. ErnstJörg von Studnitz, Vorsitzender<br />

des DeutschRussischen Forums und Deutscher Botschafter<br />

in Russland a. D. „WINGAS ist ein hervorragendes<br />

Beispiel dafür, was partnerschaftliches Handeln und interkulturelles<br />

Verständnis bewirken kann, nämlich eine enorme Intensität<br />

der Beziehungen auf vielen verschiedenen Ebenen.“<br />

Noch vor der Deutschen Wiedervereinigung im Spätsommer<br />

1990 wurde die Zusammenarbeit im Erdgashandel zwischen<br />

Wintershall und Gazprom vereinbart. Ein Ergebnis dieser<br />

Verhandlungen ist die Gründung der WINGAS. Mittlerweile<br />

wurde die Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen<br />

auf die gemeinsame Förderung von Erdgas ausgeweitet. „Die<br />

Kooperation zwischen Wintershall und Gazprom ist einzigartig<br />

und umfasst die gesamte Wertschöpfungskette von der<br />

Exploration und Produktion von Erdgas in Westsibirien über<br />

den Transport bis zur Weiterverteilung in Europa“, erläutert<br />

WINGASGeschäftsführer Seele. WINGAS sei außerdem ein<br />

ausgezeichnetes Beispiel dafür, dass die Ausbalancierung<br />

gegenseitiger Interessen zum Gewinn für beide Seiten führe.<br />

Seele: „Unser deutscher Gesellschafter BASF/Wintershall ist<br />

einer der größten Erdgaskonsumenten, Gazprom der größte<br />

Erdgasproduzent der Welt. Über die WINGAS haben beide<br />

ihre Interessen gebündelt – und leisten gleichzeitig einen wesentlichen<br />

Beitrag zur europäischen Energieversorgung.“ Das<br />

Unternehmen plant mit Investitionen in Höhe von rund 3 Milliarden<br />

Euro bis 2015 die europäische ErdgasInfrastruktur weiter<br />

auszubauen. Als einer der größten deutschen Importeure<br />

russischen Erdgases hat WINGAS zudem bereits bis zum<br />

Jahr 2036 Bezüge in Höhe von 700 Milliarden Kubikmetern<br />

Erdgas vertraglich mit Gazprom export gesichert.<br />

Keine Grenzen:<br />

WissenschaftlichTechnische Zusammenarbeit<br />

Bereits 1992 schufen die WINGASGesellschafter eine Kooperation<br />

auf wissenschaftlicher Ebene, um die Kommunikation<br />

zu erleichtern: die WissenschaftlichTechnische Zusammenarbeit.<br />

Das Programm, das am 1. Oktober 15jähriges Jubiläum<br />

feierte, bringt Mitarbeiter der Unternehmen zusammen und<br />

steht für einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch. Entstanden<br />

aus der Idee heraus, den Informationsfluss zwischen<br />

der deutschen und der russischen Seite enger zu gestalten,<br />

einen kontinuierlichen Wissensund Technologietransfer auf-<br />

H2 Congress wieder Partner der E-world<br />

Karriereforum 2008 - Contracting-Point 2008<br />

H2 Congress wieder Partner der E-world<br />

Bereits zum dritten Mal fi ndet der „Deutsche Wasserstoff<br />

Congress“ im Rahmen der E-world energy & water statt.<br />

Aufgrund des großen Erfolges und der guten Resonanz in den<br />

Vorjahren wurde zu diesem Anlass erstmalig das komplette<br />

Kongresscenter Ost für den H2-Congress gebucht.<br />

Neben vielen interessanten und aktuellen Vorträgen wird der<br />

Bereich Wasserstoff/Brennstoffzelle auch in der Ausstellung<br />

thematisiert werden.<br />

Sollte Ihre Firma Interesse an einer Präsentation im Rahmen<br />

der E-world energy & water 2008 haben, so wenden Sie sich<br />

bitte an Herrn Marc Hausmann (hausmann@conenergy.com)<br />

oder informieren Sie sich auf www.e-world-2008.com.<br />

zubauen und nicht zuletzt auch die Unterschiede in den Kulturen<br />

beider Unternehmen zu überbrücken, stellt die gewachsene<br />

vertrauensvolle Zusammenarbeit die Basis für konkrete<br />

Projekte dar.<br />

Langjährige Tradition hat auch das russischdeutsche Kulturprogramm,<br />

das die beiden WINGASGesellschafter Wintershall<br />

und Gazprom seit Beginn der Zusammenarbeit im<br />

Jahr 1990 gestalten. Ziel ist es, das gegenseitige Verständnis<br />

für die kulturellen Wurzeln und Traditionen in beiden Ländern<br />

zu fördern. Mehr als ein Dutzend viel beachteter Kulturprojekte<br />

konnten so bereits realisiert werden. Von Ende Oktober<br />

bis Januar in Berlin und ab Mitte 2008 in Moskau wird die<br />

Ausstellung „Unsere Russen – unsere Deutschen“, die von<br />

WINGAS als Hauptsponsor unterstützt wird, gezeigt. Die<br />

dreimonatige Sonderausstellung präsentiert ausgewählte Gemälde,<br />

Skulpturen, Fotound Filmdokumente sowie Alltagsgegenstände<br />

aus russischen und deutschen Sammlungen. Sie<br />

erzählt die Geschichte der beiden Völker und beleuchtet vorherrschende<br />

Vorstellungen und Stereotype unter Deutschen<br />

und Russen – vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis heute.<br />

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des deutschen<br />

und des russischen Außenministers Dr. FrankWalter<br />

Steinmeier und Sergej W. Lawrow.<br />

Die WINGAS GmbH ist als europäisches Energieunternehmen<br />

im ErdgasHandel und Vertrieb an Kunden in Deutschland,<br />

Belgien, Frankreich, Großbritannien, Österreich, der<br />

Tschechischen Republik und Dänemark aktiv. Zu den Kunden<br />

gehören Stadtwerke, regionale Gasversorger, Industriebetriebe<br />

und Kraftwerke. In den Aufbau einer Erdgastransport<br />

und Speicherinfrastruktur hat das Unternehmen seit 1990<br />

mehr als 3 Milliarden Euro investiert. Das über 2.000 Kilometer<br />

lange Leitungsnetz der WINGAS TRANSPORT verbindet<br />

die großen Gasreserven Sibiriens und die Erdgasquellen in<br />

der Nordsee mit den wachsenden Absatzmärkten in Westeuropa.<br />

Im norddeutschen Rehden verfügt WINGAS über den<br />

größten Erdgasspeicher Westeuropas – mit einem Volumen<br />

von über vier Milliarden Kubikmetern Arbeitsgas und ist am<br />

zweitgrößten Speicher Mitteleuropas in Haidach, Österreich,<br />

beteiligt. Zur sicheren Versorgung Europas mit Erdgas entstehen<br />

derzeit weitere Erdgasspeicher in Großbritannien und<br />

Deutschland.<br />

Bei Fragen zum H2-Congress steht Ihnen Frau Anna Bremer<br />

(AnnaBremer@dmt.de) gerne zur Verfügung.<br />

Karriereforum 2008<br />

Die Energiebranche ist sich einig: in den kommenden Jahren<br />

wird es immer schwieriger, genügend qualifizierte Mitarbeiter<br />

auf dem hart umkämpften Arbeitsmarkt zu fi nden. Diesem<br />

Trend steuert das Karriereforum der E-world klar entgegen.<br />

Es richtet sich an qualifizierte und motivierte Hochschulabsolventen,<br />

welche in einem 500 Lehrstühle umfassenden<br />

Mailing angeschrieben werden.<br />

Unternehmen und Studenten nutzen die Möglichkeit zu interessanten<br />

Gesprächen rund um den Berufseinstig in der Ener-<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 765


giebranche. Verpassen Sie nicht die Gelegenheit, auf diesen<br />

Zug aufzuspringen, und präsentieren Sie Ihr Unternehmen<br />

auf dem Karriereforum der E-world energy & water 2008.<br />

Bei Fragen zum Karriereforum steht Ihnen Herr Marc Hausmann<br />

gerne telefonisch unter +49 201 1022-209 oder per<br />

Mail unter hausmann@conenergy.com zur Verfügung.<br />

Contracting-Point 2008<br />

Die Contracting-Branche ist weiterhin einer der wenigen<br />

Wachstumsmärkte, der in Deutschland eine positive Entwicklung<br />

aufweist, wobei das volle Potential noch lange nicht<br />

ausgeschöpft ist.<br />

Dieser Wachstumsbranche bietet die E-world energy & water<br />

in Form eines Gemeinschaftstandes eine Plattform, um die<br />

Vielseitigkeit des Contracting in allen Facetten zu zeigen und<br />

Prime Property Award 2008<br />

für nachhaltige Immobilien-Investments in Europa<br />

Kontakte zu knüpfen. Auf dem „Contracting-Point“ in Halle 3<br />

werden im fünften Jahr in Folge Serviceleistungen für Stadtwerke,<br />

Kommunen und Industrie sowie für die Wohnungswirtschaft<br />

in den Bereichen Strom, Gas, Wärme und Licht<br />

angeboten.<br />

Auch in 2008 steht der „Contracting-Point“ unter der Schirmherrschaft<br />

des Verband für Wärmelieferung e.V.<br />

Sollten Sie Fragen zum „Contracting-Point“ oder Interesse an<br />

einer Teilnahme haben, steht Ihnen Herr Christian Forstmann<br />

gerne zur Verfügung. Sie erreichen ihn telefonisch unter +49<br />

201 1022-<strong>11</strong>0 oder per E-Mail unter forstmann@conenergy.<br />

com.<br />

Für Ihre Anregungen und Wünsche haben wir jederzeit ein offenes<br />

Ohr. Bitte wenden Sie sich an unser E-world Team unter<br />

Telefon +49 201 1022-210 oder senden Sie uns eine E-Mail.<br />

Best Practices vorausschauender Investitionspolitik gesucht / Preisverleihung auf der EXPO REAL 2008<br />

Immobilienqualität wird neu definiert: Die Wechselwirkung<br />

zwischen Immobilie und ihrem Standort und nicht zuletzt die<br />

energetische Qualität des Gebäudes werden zu neuen Qualitätskriterien<br />

auf dem Immobilienmarkt – und damit in zunehmenden<br />

Maße renditerelevant. Der Prime Property Award<br />

2008, ausgelobt von Union Investment, würdigt europäische<br />

Immobilien-Investments, die sich gleichermaßen durch eine<br />

ökologische, soziale und ökonomische Performance auszeichnen.<br />

Gesucht werden wirtschaftlich erfolgreiche Immobilieninvestments,<br />

die im Sinne einer vorausschauenden<br />

Investitionspolitik die Qualität des Immobilien-Standortes<br />

sichtbar fördern und eine besonders umweltfreundliche<br />

Gebäudeplanung nachweisen. Für den mit 30.000 Euro<br />

dotierten Preis können sich Immobilien-Investoren und -Eigentümer<br />

mit städtischen Immobilienprojekten bewerben,<br />

die im Zeitraum 2000 bis 20<strong>07</strong> in Europa realisiert wurden.<br />

Eingereicht werden können sowohl Neubauten als auch Bestandsentwicklungen<br />

und Refurbishments von Immobilien<br />

mit einer Mindestmietfläche von 10.000 m². Einsendeschluss<br />

für die Kurzbewerbung ist der 31.1.2008. Die Preisverleihung<br />

für die „Besten europäischen Immobilieninvestments“ fi ndet<br />

auf der Münchener Gewerbeimmobilienmesse EXPO REAL<br />

im Oktober 2008 statt. Mit dem Prime Property Award setzt<br />

Union Investment ihr Engagement fort, mit dem sie seit 2001<br />

– zuvor in Form des DIFA-AWARD - beispielgebende europäische<br />

Immobilienprojekte auszeichnet. „Der Award rückt<br />

nun erstmals das Immobilieninvestment in den Mittelpunkt,<br />

das durch Nachhaltigkeit in Bezug auf Umweltverträglichkeit<br />

sowie Aufwertung und Bereicherung des Standortes einen<br />

wichtigen Beitrag zur städtischen Qualität leisten kann“, sagt<br />

Dr. Reinhard Kutscher, Vorstandssprecher der Union Investment<br />

Real Estate AG und Mitglied der internationalen Wettbewerbsjury.<br />

Union Investment befasst sich bereits seit vielen<br />

Jahren mit den Auswirkungen von Immobilieninvestitionen<br />

auf das städtische Gefüge. Der Prime Property Award führt<br />

diesen Gedanken konsequent weiter. „Mit dem Wettbewerb<br />

möchten wir Lösungsansätze identifizieren, wie die Immobilienwirtschaft<br />

nachhaltiges Wirtschaften und gesellschaftliche<br />

Belange miteinander verbinden kann“, so Kutscher.<br />

Die Wettbewerbsunterlagen zum Prime Property Award 2008<br />

stehen unter www.prime-property-award.de zum Download<br />

bereit.<br />

766 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


Nachlese: Multicar auf der CMS 20<strong>07</strong><br />

Ausgewählte Multicar-Spezialisten für die Reinigungsbranche<br />

Die Hako-Werke präsentierten auf der diesjährigen CMS in<br />

Berlin unter einem gemeinsamen Dach ihre beiden Marken<br />

Hako und Multicar. Im Blickpunkt für die Marke Multicar standen<br />

die besonderen Qualitäten der drei Baureihen FUMO, M<br />

26 und TREMO Carrier für die Gebäudedienstleistungs- und<br />

Reinigungsbranche. Von über einhundert Anwendungsmöglichkeiten<br />

wurden fünf spezialisierte Einsätze präsentiert:<br />

Winterdienst, Straßenreinigung, Ölspurreinigung, Transport<br />

und Hubarbeitsbühne.<br />

Mit einer Breite von nur 130 bis 162 cm und den, für das gesamte<br />

Aufbautenprogramm, einheitlichen Befestigungspunkten<br />

ist ein Multicar prädestiniert für die ständig wechselnden<br />

Aufgaben der Gebäudedienstleister. Durch den Einsatz eines<br />

Trägerfahrzeugs und die Multicar Wechselnutzung können<br />

Standzeiten vermieden werden. Eine Rechnung, die sehr<br />

schnell aufgeht.<br />

Einfach sauber: Multicar mit Euro 4<br />

Gerade auch für die Reinigungsbranche ist die neue Plakettenverordnung<br />

ein wichtiger Aspekt in ihrer Investitionsentscheidung.<br />

Seit Inkrafttreten dieser Verordnung am 1. März<br />

20<strong>07</strong> können Kommunen Umweltzonen einrichten, zu denen<br />

nur Fahrzeuge mit entsprechenden Plaketten einfahren dürfen.<br />

Die Hako-Werke haben darum bereits zum Jahresbeginn<br />

die Serienproduktion der drei Multicar-Baureihen auf die aktuelle<br />

Euro 4-Norm umgestellt.<br />

98% der Partikel werden durch den serienmäßig im geschlossenen<br />

System integrierten Partikelfilter abgeschieden.<br />

Ein Umstand, der einem Multicar mit Euro 4-Technologie die<br />

grüne Plakette garantiert - und damit uneingeschränkt freie<br />

Fahrt auch in stark belasteten Regionen gewährleistet.<br />

Auf der CMS präsentierte Multicar-Geräteträger<br />

Die Hako-Werke präsentierten auf der CMS in Berlin vom 18.-<br />

21.09.20<strong>07</strong> fünf Multicar-Geräteträger mit spezialisierten Aufbauten<br />

für die Gebäudereinigungsbranche:<br />

1. FUMO Carrier H, 4x4, mit ICT Ölspurreiniger<br />

In Verbindung mit dem Ölspurreinigungsaufbau von ITC wird<br />

aus dem FUMO Carrier H ein wahrer Umweltengel. Bis zu 85°<br />

heißes Wasser wird mit einem Druck von bis zu 200 bar auf<br />

die Straße gebracht. Der Geräteträger reinigt so problemlos<br />

hartnäckige Verschmutzungen, wo herkömmliche Kehrmaschinen<br />

versagen, wie zum Beispiel Ölspuren, Farben, Ruß,<br />

Gummiabrieb und vieles mehr.<br />

2. M 26 ProfiLine, 4x4, mit Gmeiner Schneepflug<br />

und Streuautomat<br />

Mit dem Gmeiner-Winterpaket bezwingt der M 26 den Winter.<br />

Ob Salz, Splitt oder Granulat, der Streuautmat TwinConcept<br />

von Gmeiner ist auch bei plötzlichem Wintereinbruch schnell<br />

montiert und bringt das Streugut wohl dosiert und exakt auf<br />

die Straße. Der extrem niedrige Streubehälter lässt dabei den<br />

Blick nach hinten frei und fasst trotzdem ganze 1,3 m3. Dank<br />

Euro 4-Technologie ist er auch in ausgewiesenen Umweltzonen<br />

ein gern gesehener Gast.<br />

3. TREMO Carrier mit Hako-Frontkehrmaschine<br />

und KIF-Heckanbaustreuer<br />

Gerade in besonders engen und schwer zugänglichen Bereichen<br />

zeigt der wendige Schmalspurgeräteträger TREMO<br />

Carrier seine wahren Stärken. Dank der an der Schnellwechselvorrichtung<br />

befestigten Hako-Frontkehrmaschine<br />

mit Winterbesatz reinigt er Straßen, Wege und Plätze sicher<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 767


von Schnee und Matsch. Gleichzeitig bringt er über den KIF-<br />

Heckanbaustreuer Salz, Splitt oder Granulat wohl dosiert und<br />

exakt auf die Straße. Sein Euro 4-Motor von VW ist mit 74<br />

kW/100 PS bestens für den Winterdienst ausgestattet.<br />

4. FUMO Carrier, 4x4, mit Hubmeister-Arbeitsbühne<br />

von Blumbecker<br />

Mit der Hubarbeitsbühne<br />

von<br />

Blumbecker trägt<br />

der FUMO Carrier<br />

bis zu zwei Personen<br />

in bis zu<br />

21 m in die Höhe.<br />

Der Arbeitskorb<br />

des Hubmeister<br />

wird dabei einfach<br />

und millimetergenau<br />

an die<br />

gewünschte Stelle<br />

gefahren, um<br />

Reinigungs- oder<br />

Wartungsarbeiten<br />

in großen Höhen<br />

auszuführen oder<br />

auch Fassaden<br />

zu erneuern. Die<br />

Hubarbeitsbühne<br />

ist ideal auf<br />

den FUMO abgestimmt,<br />

sodass<br />

HANNOVERMESSE 2008 (21. bis 25. April):<br />

Pipeline Technology: Angebot wird ausgebaut<br />

– Neu in 2008: Exploration, Verteilung und LNG<br />

– Energiethemen sind Wachstumsthemen<br />

der HANNOVERMESSE<br />

– GesamteWertschöpfungskette an einemOrt<br />

Hannover. Pipelines sind das effizienteste und umweltfreundlichste<br />

Mittel, um Öl, Gas oder Wasser über weite Wege zu<br />

transportieren. Und der Bedarf bei Rohstofflieferanten, in der<br />

Energieindustrie und bei Kommunen wächst stetig. Seit zwei<br />

Jahren hat die HANNOVER MESSE die internationale Leitmesse<br />

Pipeline Technology in ihrem Programm und stärkt damit<br />

den Schwerpunkt Energietechnologien. Im kommenden<br />

Jahr wird das Angebot bei den Rohrleitungssystemen noch<br />

einmal erweitert. Neu dabei in 2008 sind die Bereiche Exploration,<br />

Verteilung und Liquefied Natural Gas (LNG).<br />

Die HANNOVER MESSE 2008 (21. bis 25. April) wird den<br />

Schwerpunkt Energietechnologien in Zukunft noch weiter<br />

ausbauen. Mit den drei Energieleitmessen Energy, Pipeline<br />

Technology und – Premiere in 2008 – der Power Plant Technology<br />

wird der gesamte Prozess der Wertschöpfung im Energiemarkt<br />

dargestellt. Eine vergleichbare Präsentation des<br />

gesamten Spektrums der erneuerbaren und konventionellen<br />

Energien gibt es nirgendwo sonst. Aufgrund der hohen Internationalität<br />

und der unterschiedlichen Branchen entstehen<br />

man mit dem kompakten Gespann sehr gut auch in engen<br />

Hofeinfahrten oder schwer zugänglichen Bereichen arbeiten<br />

kann. Dank seinem Euro 4-Motor darf der FUMO die grüne<br />

Plakette tragen und hat auch in Innenstädten mit ausgewiesenen<br />

Umweltzonen freie Fahrt.<br />

5. FUMO Tipper Absetzkipper<br />

Mit dem 1,3 m3 bzw. 2,5 m3 großen Container entsorgt der<br />

FUMO Tipper zum Beispiel Bauschutt oder Sperrmüll aus Entrümpelungsaktionen,<br />

transportiert Rindenmulch für Ihre Gartenpflegearbeiten,<br />

Baumschnitt vom Stadtrand zum Bauhof...<br />

und vieles mehr. Ausdauer beweist der kompakte Transporter<br />

dabei dank seinem 1<strong>07</strong> KW/145 PS-starken IVECO Turbodieselmotor<br />

mit Euro 4 und seiner Nutzlast von 2,1 t.<br />

zwischen Ausstellern und Besuchern eine große Dynamik,<br />

neue Kontakte und Synergien. Die Pipeline Technology 2008<br />

wird neue Verfahren und Technologien für den Pipelinebau<br />

und den Pipelinebetrieb zeigen. Themen im Bereich Bau sind<br />

etwa Tiefbau, Rohrleitungsbau, Verdichtungstechnologien,<br />

Graben oder Bodenaufbereitung. Im Betrieb spielen Sicherheit<br />

und Energieeffizienz eine Rolle. In Halle 27 treffen in 2008<br />

alle Energiethemen der HANNOVER MESSE zusammen.<br />

Die Energiethemen sind die Wachstumsthemen in Hannover.<br />

In den vergangenen drei Jahren ist der Energiebereich sowohl<br />

in der Fläche als auch bei den Ausstellerzahlen um mehr als<br />

30 Prozent größer geworden. Von den insgesamt rund 240<br />

000 Fachbesuchern der HANNOVER MESSE interessierten<br />

sich in 20<strong>07</strong> etwa 40 500 Besucher für die Themen Bau, Betrieb<br />

und Erneuerung von Pipelines. Auch das internationale<br />

Interesse ist mit 14 000 Besuchern aus dem Ausland (36 Prozent)<br />

hoch gewesen.<br />

Neu in der Pipeline Technology 2008 wird der Bereich Verteilung<br />

auf der Ebene der Regionalversorgung sein. Dieses<br />

Thema ist besonders für die Fachbesucher aus der Energiewirtschaft<br />

und der Industrie äußerst interessant. Ein zusätzliches<br />

Highlight der Pipeline Technology 2008 ist das erstmals<br />

dargestellte Thema Exploration. Gezeigt werden der aktuelle<br />

Stand der Technik sowie innovative Lösungsansätze in den<br />

Bereichen Seismik, Bohr- und Fördertechnik sowie Lagerung<br />

768 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


von Öl, Gas undWasser. Um dem zunehmenden internationalen<br />

politischen und wirtschaftlichen Interesse am Thema<br />

LNG gerecht zu werden, wird die Pipeline Technology 2008<br />

dieses Themenfeld abbilden. Zahlreiche Neubauten von<br />

LNGTerminals in aller Welt unterstreichen die Aktualität des<br />

Themas. LNG gehört zu den am schnellsten wachsenden<br />

Sektoren des Energiemarktes. Zum LNG-Verfahren: Erdgas<br />

wird in Spezialterminals und unter Anwendung aufwändiger<br />

Technologien auf minus 160 Grad Celsius verflüssigt, dann<br />

in spezielle LNG-Tankschiffe verladen und schließlich am<br />

Zielhafen wieder in Gas umgewandelt. Hauptabnehmer beim<br />

Flüssigerdgas ist Japan, das Partnerland der HANNOVER<br />

MESSE 2008. In 2004 vereinte Japan 43 Prozent der weltweiten<br />

LNG-Nachfrage auf sich. Die großen Exporteure von LNG<br />

sind Quatar, Indonesien, Malaysia und Australien.<br />

Neu in 2008 ist schließlich auch der Umzug der Pipeline Technology<br />

Conference in den Ausstellungsbereich. Die Informationsplattform<br />

wird wieder Antworten zu allen Fragen aus<br />

Forschung und Praxis rund um Pipelinethemen bieten. Veranstalter<br />

der Konferenz ist die Deutsche Messe zusammen mit<br />

dem EITEP – Euro Institute for Information and Technology<br />

Transfer in Environmental Protection. Sie richtet sich an Betreiber<br />

von Rohrleitungssystemen und Investoren, Entschei-<br />

Personalien<br />

der aus Industrie, Politik und der öffentlichen Hand sowie<br />

Ingenieure und Wissenschaftler aus aller Welt. Den Auftakt<br />

bildet am Montagnachmittag (21. April) das „2nd Asia/Africa-Europe<br />

Pipeline Forum“. Dienstag und Mittwoch stehen<br />

jeweils zwei Sessions auf dem Konferenz-Programm. Donnerstag<br />

und Freitag schließt sich an gleicher Stelle ein offenes<br />

Anwenderforum an, bei dem Aussteller Gelegenheit haben,<br />

in praxisorientierten Vorträgen neueste technologische Entwicklungen<br />

der Pipelineindustrie vorzustellen. Der „Call for<br />

Papers“ zur Pipeline Technology-Konferenz ist unter www.<br />

eitep.de im Internet abrufbar.<br />

Über die HANNOVERMESSE<br />

Präsidialausschuss empfiehlt Dr. Bernhard Reutersberg<br />

als Nachfolger von Dr. Burckhard Bergmann<br />

Mit Ausscheiden von Dr. Burckhard Bergmann aus dem Vorstand<br />

der E.ON Ruhrgas AG Ende Februar 2008 nach Vollendung<br />

seines 65. Lebens-jahres soll Dr. Bernhard Reutersberg<br />

zu seinem Nachfolger als Vorsitzender des Vorstandes mit<br />

Wirkung zum 1. März 2008 bestellt werden.<br />

Diese Empfehlung sprach der Präsidialausschuss in seiner<br />

Sitzung am 22. Oktober 20<strong>07</strong> an den Aufsichtsrat der E.ON<br />

Das weltweit wichtigste Technologieereignis der Industrie fi ndet<br />

vom 21. bis 25. April 2008 in Hannover statt. Dabei präsentieren<br />

sich folgende Leitmessen: INTERKAMA+, Factory<br />

Automation, Industrial Building Automation, Digital Factory,<br />

Subcontracting, Energy, Pipeline Technology, Power Plant<br />

Technology, MicroTechnology sowie Research & Technology.<br />

Die zentralen Themen der HANNOVER MESSE 2008 sind Industrieautomation,<br />

Energietechnologien, industrielle Zulieferung<br />

und Dienstleistungen sowie Zukunftstechnologien. Partnerland<br />

der HANNOVER MESSE 2008 ist Japan.<br />

Ruhrgas AG aus. Der Auf-sichtsrat wird in seiner Sitzung am<br />

19. Dezember 20<strong>07</strong> über die Nachfolge entscheiden.<br />

Dr. Reutersberg (53) ist seit 1. Oktober 2006 Mitglied des Vorstandes<br />

der E.ON Ruhrgas AG und leitet das Vertriebsressort.<br />

Zuvor war er Mitglied des Vorstandes der E.ON Energie in<br />

München.<br />

Willibald Vossen wird neuer Geschäftsführer der BELKAW<br />

Willibald Vossen, Bereichsleiter Marketing und Privatkundenvertrieb<br />

der RheinEnergie, wird ab 1. Januar 2008 neuer<br />

Geschäftsführer der BELKAW. Der langjährige BELKAW-<br />

Geschäftsführer Dr. Jürgen Neuhäuser wird zum Jahresende<br />

altersbedingt aus dem Unternehmen ausscheiden. Bis dahin<br />

leitet er die Geschäfte des Unternehmens weiter alleine.<br />

„Mit Willibald Vossen wechselt ein erfahrener Energiefachmann<br />

an die Spitze der BELKAW. Er hat in der Vergangenheit<br />

bereits eng mit der BELKAW und Dr. Jürgen Neuhäuser<br />

zusammen gearbeitet. So setzen wir auf Kontinuität im<br />

Rheinisch-Bergischen. Der neue Geschäftsführer wird seine<br />

Aufgabe bei der RheinEnergie behalten, sich aber als Vollblut-<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 769


Vertriebler mit dem in Bergisch-Gladbach vertrauten Vertriebsteam<br />

um die Bedürfnisse der BELKAW-Kunden kümmern“,<br />

erläutert der Vorstandsvorsitzende der RheinEnergie Dr. Rolf<br />

Martin Schmitz die Personalentscheidung.<br />

Nach dem Studium der Volkswirtschaftlehre in Köln war Willibald<br />

Vossen (57) von 1978 bis 1990 für die damalige Ruhrgas<br />

AG (heute E.ON Ruhrgas) tätig. Zunächst im Bereich Grundsatzfragen,<br />

später als Geschäftsführer für Energiesysteme<br />

und schließlich im Erdgasvertrieb hat Vossen einen breiten<br />

Überblick über das Energiegeschäft erhalten, bevor er als<br />

Hauptabteilungsleiter Vertrieb beziehungsweise Marketing<br />

zur GEW, später RheinEnergie, wechselte. Seit 1996 ist er<br />

zudem Alleingeschäftsführer der Energotec Energietechnik<br />

GmbH. Die BELKAW kennt er nicht zuletzt durch seine<br />

Aufsichtsratstätigkeit von 2000-2005. Willibald Vossen ist<br />

verheiratet, Vater dreier erwachsener Töchter und wohnt in<br />

Remscheid-Lennep. Die RheinEnergie hält 100 Prozent der<br />

BELKAW-Anteile, die Kommunen Bergisch-Gladbach, Burscheid,<br />

Kürten, Lindlar, Leichlingen und Odentahl sind dem<br />

Unternehmen als stille Gesellschafter verbunden. Zu Beginn<br />

des Jahres 2006 hatte die RheinEnergie die RBV sowie die<br />

Interseroh BWRR-Geschäftsführer Armin Maier wechselt in die Geschäftsführung<br />

der international agierenden Interseroh Scrap and Metals Trading<br />

Der bisherige Geschäftsführer der Stuttgarter Interseroh<br />

BWRR, Armin Maier, wechselt zum 1. November 20<strong>07</strong> in die<br />

Geschäftsführung der Interseroh Scrap and Metals Trading<br />

(SMT). Diese agiert neben den rund 40 Recyclingstandorten<br />

mit ihrem regionalen Einkauf und Vertrieb als zentrale und<br />

internationale Handels- und Vermarktungsgesellschaft für<br />

Stahl- und Metallschrotte in der Interseroh-Gruppe.<br />

Der 39-jährige studierte Betriebswirt ergänzt damit die bisher<br />

vierköpfige Geschäftsführung und wird die Verantwortung<br />

für den Handel im südwestdeutschen Raum sowie in<br />

der Schweiz übernehmen. Armin Maier, der bereits 2004 als<br />

Geschäftsführer eines Standorts im Südwesten zu Interseroh<br />

kam, kann auf eine rund 20-jährige Erfahrung im Stahl- und<br />

Metallrecycling „von der Pike auf“ zurückblicken.<br />

Ziel des Ausbaus der SMT-Geschäftsführung sei „die Stärkung<br />

der internationalen Handelsplattform in der Interseroh-<br />

Gruppe“, erklärte Interseroh-Vorstand Christian Rubach. Das<br />

Unternehmen wolle neben der Erweiterung der bestehen-<br />

GVL auf die BELKAW verschmolzen und damit ein integriertes<br />

regionales Versorgungsunternehmen geschaffen. Die<br />

BELKAW versorgt knapp 120.000 Kunden mit Strom, Erdgas,<br />

Wärme und Trinkwasser.<br />

Die 126 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BELKAW werden<br />

zum Jahresende auf die RheinEnergie übertragen um die<br />

Effizienz der engen Zusammenarbeit zwischen Belkaw und<br />

RheinEnergie weiter zu verbessern. Die Mitarbeiter der technischen<br />

Belkaw-Bereiche sind schon seit einigen Jahren von<br />

Bergisch-Gladbach aus auch für die RheinEnergie tätig, was<br />

für beide Unternehmen Effizienzverbesserungen mit sich gebracht<br />

hat. Die hier gewonnenen positiven Erfahrungen sollen<br />

nun auch auf den kaufmännischen Bereich angewendet<br />

werden.<br />

Die BELKAW wird als Unternehmen weiter bestehen bleiben.<br />

Sowohl Vertrieb und Kundenbetreuung als auch der technische<br />

Netzservice bleiben wie bisher am Standort Bergisch<br />

Gladbach erhalten. Damit wird das Unternehmen weiterhin<br />

ein starker Wirtschafts- und Beschäftigungsfaktor für Bergisch<br />

Gladbach und den Rheinisch-Bergischen Kreis bleibe<br />

den Standorte auch im internationalen Handelsgeschäft mit<br />

Stahlund Metallschrotten weiter wachsen. Rund 50 Verarbeitungs-<br />

und Handelsstandorte gehören heute zum Stahlund<br />

Metallrecycling-Segment der Gruppe. Etwa 3,3 Millionen<br />

Tonnen Stahl- und Metallschrotte hat Interseroh im Jahr<br />

2006 verarbeitet bzw. gehandelt und gehört damit zu den Top<br />

drei der deutschen Stahlschrott-Recyclingunternehmen. Die<br />

Interseroh-Gruppe mit Sitz in Köln, über 70 Standorten und<br />

rund 1.700 Mitarbeitern in Deutschland und Europa steht für<br />

qualitativ hochwertiges Recycling und moderne Kreislaufwirtschaft.<br />

Sammeln, Transportieren, Aufbereiten und Verwerten<br />

leerer Verpackungen, ausgedienter Produkte und von Altmetallen<br />

in mehreren europäischen Ländern sind ihre Aufgabe.<br />

Interseroh garantiert der Industrie für ihre Produktion so die<br />

Beschaffung wertvoller Sekundärrohstoffe, die weltweit gehandelt<br />

werden und deren Einsatz oftmals zum Klimaschutz<br />

beiträgt. Im Jahr 2006 waren dies insgesamt über fünf Millionen<br />

Tonnen Sekundärrohstoffe, die Gruppe erwirtschaftete<br />

einen Umsatz von rund 1,25 Milliarden Euro.<br />

770 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>


Büchertisch<br />

Neuerscheinung – Publikationen Naturnahe Gewässerunterhaltung<br />

Faltblatt und Kalenderposter „Durchgängigkeit von Fließgewässern“<br />

Faltblatt „Durchgängigkeit von Fließgewässern“:<br />

- ökologische Bedeutung der Durchgängigkeit<br />

von Fließgewässern und<br />

deren Beeinträchtigung<br />

- Möglichkeiten zur Wiederherstellung<br />

der Durchgängigkeit (Rückbau von<br />

Querbauwerken oder Längsverbauungen<br />

in bzw. an Gewässern, Umbau<br />

eines Querbauwerkes in eine Raue<br />

Rampe oder Sohlgleite, Anlage eines<br />

Umgehungsgewässers, Errichtung<br />

becken- oder gerinneartiger Fischaufstiegsanlagen)<br />

- Gestaltung von Durchlässen - Minimierung<br />

der Einschränkungen der<br />

Gewässerdurchgängigkeit bei Neubau<br />

oder Sanierung<br />

Die Durchgängigkeit von Fließgewässern hat eine herausragende<br />

Bedeutung für die Erhaltung und Wiederherstellung<br />

von natürlichen Fließgewässern mit artenreichen und gewässertypischen<br />

Lebensgemeinschaften. Während natürliche<br />

Hindernisse die Durchgängigkeit nicht völlig unterbinden,<br />

sind vom Menschen geschaffene Barrieren für die Gewässerorganismen<br />

in der Regel unüberwindbar. Antwort auf die<br />

Fragen warum dies so ist und wie hier beispielsweise mit<br />

der Errichtung von Fischaufstiegsanlagen Abhilfe geschaffen<br />

werden kann, geben Faltblatt und Kalenderposter 2008 zum<br />

Thema „Durchgängigkeit von Fließgewässern“.<br />

Die beiden Faltblätter und das Kalenderposter richten sich<br />

sowohl an Gewässerunterhaltungspflichtige und Wasserwirtschaftsverwaltungen<br />

als auch an Gewässeranlieger und interessierte<br />

Bürger.<br />

Die erfolgreiche Forderungsvollstreckung<br />

in Städten, Gemeinden und Kreisen<br />

Kissing. In Zeiten knapper öffentlicher Kassen sind Außenstände<br />

ein Ärgernis, besonders wenn sie als unsicher gelten.<br />

Das ohnehin knappe Budget wird zusätzlich belastet und<br />

dringlich benötigte Mittel können anderen Stellen nicht zugeführt<br />

werden. WEKA MEDIA hat daher in Zusammenarbeit<br />

mit dem Bundesverband der Kommunalkassenverwalter eine<br />

Praxislösung für Verwaltungsbehörden entwickelt, mit deren<br />

Hilfe Mitarbeiter der Kommunalkassen schnell und sicher<br />

Forderungen durchsetzen können. Die darin erläuterten, stets<br />

aktuellen Rechtsgrundlagen halten den Bearbeiter auf dem<br />

neuesten Stand der rechtlichen Situation; Checklisten und<br />

Kalenderposter 2008 „Durchgängigkeit<br />

von Fließgewässern - Fischaufstiegsanlagen“:<br />

- Möglichkeiten zur Wiederherstellung<br />

der Durchgängigkeit (Rückbau<br />

oder Umwandlung in Raue Rampen/<br />

Sohlgleiten, Errichtung von Fischaufstiegsanlagen<br />

an Querbauwerken)<br />

- Faktoren für die Funktionsfähigkeit<br />

von Fischaufstiegsanlagen (Lage,<br />

Bemessung, etc.)<br />

- Wartung und Unterhaltung von Fischaufstiegsanlagen<br />

Weitere Themenfaltblätter und Kalender sind bereits erschienen:<br />

Gewässer in der Ortslage<br />

Ingenieurbiologische Bauweisen<br />

Gehölze an Fließgewässern<br />

Neophyten an Fließgewässern<br />

Bezug<br />

DWA-Landesverband Sachsen/Thüringen<br />

Niedersedlitzer Platz 13, 01259 Dresden<br />

Telefon 0351/203 20 25, Telefax 0351/203 20 26, E-Mail:<br />

info@dwa-st.de<br />

Internet: www.dwa-st.de / Menüpunkt Publikationen<br />

Faltblatt<br />

Stückpreis 0,20 EUR (Mindestbestellmenge 5 Stück)<br />

Ab 50 Stück 0,16 EUR<br />

Ab 100 Stück 0,<strong>11</strong> EUR<br />

Ab 500 Stück 0,05 EUR<br />

Kalenderposter<br />

DIN A1 (84,1 x 59,4 cm), Preis: 2,00 EUR<br />

Musterschreiben sorgen für eine reibungslose Durchführung<br />

von Vollstreckungsmaßnahmen. Das spart Zeit für Recherchen,<br />

Kosten für juristische Beratung und schließlich wird das<br />

Ausfallrisiko der Forderungen erheblich gesenkt.<br />

Es ist zugegebener Maßen selbst für Juristen nicht immer<br />

einfach, sich in der bestehenden Vielfalt der Gesetze – nicht<br />

zuletzt bezüglich der Vollstreckung kommunaler Forderungen<br />

– zu orientieren. Und auch die einschlägige Fachliteratur wendet<br />

sich zumeist an ein rechtswissenschaftlich geschultes<br />

Publikum, was die Lektüre für den in der Praxis mit Voll-<br />

Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 771


streckungsproblemen konfrontierten Mitarbeiter zusätzlich<br />

erschwert. Diese Lücke schließt nun „Die erfolgreiche Forderungsvollstreckung“.<br />

Die WEKA MEDIA-Praxislösung für<br />

kommunale Kassenverwaltungen und Stadtkämmereien führt<br />

nicht nur zügig in die Grundlagen des Vollstreckungs- und<br />

Insolvenzrechts ein, sondern vermittelt darüber hinaus auch<br />

Kenntnisse zur konkreten, praktischen Anwendung dieser<br />

Rechtsmittel. Das 430seitige Fachbuch behandelt zielorientiert<br />

die Grundlagen des kommunalen Forderungsmanagements.<br />

Dabei liegt der Fokus des Gesamtpakets in der<br />

Praxistauglichkeit der Unterlagen: viele Übersichten und Diagramme<br />

erleichtern die Orientierung und führen den Benutzer<br />

zu einer schnellen Problemlösung.<br />

Die rechtlichen Grundvoraussetzungen für die Forderungsvollstreckung<br />

sind ständig im Wandel. Aus diesem Grund<br />

beinhaltet die Praxislösung zudem eine laufend aktualisierte<br />

Datenbank mit neuen Urteilen und aktuellen Fallbeispielen.<br />

Der Anwender wird damit in die Lage versetzt, anhand von<br />

Problemfeldern und Beispielen geeignete Vorgehensweisen<br />

zu wählen, ohne noch Zeit und Kosten für längere Recherchen<br />

tragen zu müssen. Diese Informationen bilden typische<br />

Situationen ab und stellen insofern im Verwaltungsalltag<br />

durchaus übliche Auseinandersetzungen mit Schuldnern dar.<br />

So können Forderungsausfälle vermieden und der Rechercheaufwand<br />

minimiert werden und man ist zudem immer auf<br />

dem neuesten Stand in Sachen Vollstreckungsrecht.<br />

Fachverband der Kommunalkassenverwalter e.V. (Hrsg.)<br />

Kurzbeschreibung der DWA<br />

Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und<br />

Abfall e. V. (DWA) ist in Deutschland Sprecherin für alle übergreifenden<br />

Wasserfragen und setzt sich in¬tensiv für die Entwicklung<br />

einer sicheren und nachhaltigen Wasserwirtschaft<br />

ein. Als politisch und wirt¬schaftlich unabhängige Organisation<br />

arbeitet sie fachlich auf den Gebie¬ten Wasserwirt¬schaft,<br />

Abwasser, Abfall und Bodenschutz.<br />

In Europa ist die DWA die mitgliederstärkste Vereinigung auf<br />

diesem Gebiet und nimmt durch ihre fachliche Kompetenz<br />

bezüglich Normung, Bildung und Information der Öffentlichkeit<br />

eine besondere Stellung ein. Die rund 14 000 Mitglieder<br />

„Die erfolgreiche Forderungsvollstreckung“, 1 Band DIN<br />

A5, ca. 430 Seiten, plus CD-ROM und Online-Zugriff, Bestell-<br />

Nr. 1057, Preis 148 Euro, ISBN 978-3-8276-1057-7<br />

Kundenberatung und Bestellung: Fon 0 82 33.23-40 04 oder<br />

kundenservice@weka.de<br />

Über WEKA MEDIA:<br />

Die WEKA MEDIA GmbH & Co. KG ist einer der führenden<br />

Verlage Deutschlands für Fachinformationen im Business-to-<br />

Business-Bereich. Das Unternehmen bietet qualitativ hochwertige,<br />

praxisbezogene Produkte und Services an und nutzt<br />

dafür seine hohe Medienkompetenz: Das Spektrum reicht<br />

von Software-, Online- und Printprodukten über E-Learning-<br />

Angebote und eine modular aufgebaute, Internet-basierte<br />

Großkundenlösung bis hin zu Seminaren und Kongressen.<br />

Das Produktportfolio wendet sich an Fach- und Führungskräfte<br />

aus den Bereichen Altenpflege, Produktion und Konstruktion,<br />

Sicherheit, Gesundheit und Umwelt, Management<br />

und Finanzen, Qualitätsmanagement, Behörde, Schule, Bauhandwerk,<br />

Architektur und Immobilienwirtschaft sowie Informationstechnologie.<br />

Der Fachverlag ist ein Unternehmen der<br />

in fünf europäischen Ländern operierenden Verlagsgruppe<br />

WEKA Business Information GmbH & Co. KG. Die unter dem<br />

Dach von WEKA Business Information zusammengefassten<br />

Verlage beschäftigen derzeit circa 900 Mitarbeiter und machen<br />

einen Jahresumsatz von ca. 145 Millionen Euro.<br />

repräsentieren die Fachleute und Führungs¬kräfte aus Kommunen,<br />

Hochschulen, Ingenieurbüros, Behörden und Unternehmen.<br />

Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeiten liegt auf der Erarbeitung<br />

und Aktualisierung eines einheit¬lichen technischen Regelwerkes<br />

sowie der Mitarbeit bei der Aufstellung fachspezifi<br />

scher Normen auf nationaler und internationaler Ebene.<br />

Hierzu gehören nicht nur die technisch-wissenschaft¬lichen<br />

Themen, sondern auch die wirtschaftlichen und rechtlichen<br />

Belange des Umwelt- und Gewässerschutzes.<br />

Verlag: Kommunal-Verlag - Fachverlag für Kommunalwirtschaft und Umwelttechnik GmbH -<br />

42399 Wuppertal, Hardtbacher Höhe 24<br />

Telefon 0 21 91/66 65 92, Telefax 0 21 91/66 65 93 - ISDN Telefon 0 21 91/6 83 17, Telefax 0 21 91/69 <strong>07</strong> 10<br />

Gesamt-Verantwortung: Horst Schumacher, Wuppertal - Sabine Schumacher M.A., stellv. Chefredakteurin, Büro Köln,<br />

Telefon/Telefax: 02 21/2 71 77 46 - Anzeigenleitung: H. J. Schumacher, Wuppertal - ISSN Nr. 0450-7169<br />

Satzherstellung, Druck & Verarbeitung:<br />

Weiss-Druck GmbH & Co. KG, Hans Georg Weiss Straße 7, 52156 Monschau, Telefon 0 24 72/9 82-0<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Namentlich gezeichnete Beiträge stellen nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Gerichtsstand und Erfüllungsort ist in allen Fällen Wuppertal.<br />

Einzelheftpreis: 8,- 2, Jahresabonnementpreis 72,- 2 einschließlich MwSt., zzgl. Versandkosten,<br />

Kündigung 3 Monate vor Ablauf des Kalenderjahres<br />

772 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>

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