Zeitschrift Heft 11/07
Zeitschrift Heft 11/07
Zeitschrift Heft 11/07
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Zeitschrift</strong><br />
Schriftleitung: Prof. Dr. Bachmaier, Dr. Ing. Friedrich,<br />
Dipl. Ing. Schulze, Dipl. Volksw. Mollenkotten<br />
<strong>Heft</strong> <strong>11</strong>/<strong>07</strong><br />
Aus dem Inhalt Seite<br />
Wasserwirtschaft wehrt sich gegen Wassersteuer 695<br />
Erneuerung des Fernwärmenetzes<br />
in der Seestadt Bremerhaven 696<br />
Klima-Bündnis-Kommunen erheben<br />
CO2-Emissionen jetzt mit einheitlicher Methode 698<br />
Trianel beliefert Privathaushalte mit Strom 700<br />
Engagement rund ums Erdgas 702<br />
28. Internationaler Gasmarktbericht 20<strong>07</strong> der NUS: 704<br />
Energie mit Zukunft 710<br />
Neue Wege für die städtische Wasserwirtschaft<br />
der Zukunft 712<br />
Mit Intelligenz sauber heizen 713<br />
IT-Prozesse für den Gasmarkt frühzeitig anpassen 720<br />
E.ON Ruhrgas tritt Konsortium zum Bau<br />
eines LNG-Anlandeterminals in Kroatien bei 720<br />
Bioenergie am Scheideweg 720<br />
Netznutzung Gas für Kleinkunden –<br />
eine Herausforderung für Abrechnungssysteme 722<br />
KELAG erwirbt Österreichische<br />
Fernwärmegesellschaft (ÖFWG) 724<br />
Straßenbeleuchtung: Abschalten war gestern 724<br />
RWE Kampagne zur Energieeffizienz<br />
mit „Fördermittel-Check“ 725<br />
Jenbacher Blockheizkraftwerk-Anlagen<br />
von GE Energy sichern Energieversorgung<br />
bei deutschem Autohersteller 726<br />
Aus Verwaltung und Wirtschaft 728<br />
Aus der Industrie 745<br />
Veranstaltungen 764<br />
Personalien 769<br />
Büchertisch 771<br />
Diese Ausgabe enthält Beilagen<br />
Deutsche Messe AG, Public Infrastructure,<br />
Postfach , 30521 Hannover,<br />
BGW Bundesverband der Deutschen<br />
Gaswirtschaft, Reinhardtstr. 14, 10<strong>11</strong>7 Berlin,<br />
Haufe Verlag, Hindenburgstraße 64,<br />
79102 Freiburg<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 693
694 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
<strong>Zeitschrift</strong> für das gesamte Verwaltungswesen, die sozialen und wirtschaftlichen Aufgaben<br />
der Städte, Landkreise und Landgemeinden<br />
Organ des Vereins für Kommunalwirtschaft und Kommunalpolitik e.V.<br />
Gegründet<br />
im Jahre 1910<br />
in Berlin<br />
Verlag<br />
Kommunal-Verlag<br />
Fachverlag für Kommunalwirtschaft und Umwelttechnik<br />
Wuppertal<br />
Verlagsort Wuppertal <strong>Heft</strong> <strong>11</strong> 20<strong>07</strong><br />
BDEW zum geplanten Bundes-Wasserentnahmeentgelt:<br />
Wasserwirtschaft wehrt sich gegen Wassersteuer<br />
Nebenkosten für Wirtschaft und Bürger nicht weiter verteuern<br />
Die Einführung einer Bundes-Wassersteuer würde nach Einschätzung<br />
der Wasserwirtschaft zu massiven Kostenbelastungen<br />
der Kunden führen. „Mit einem Bundesgesetz soll<br />
fl ächendeckend eine Wassersteuer eingeführt werden, die<br />
den Wasserpreis deutlich erhöhen würde“, kritisierte Peter<br />
Rebohle, Vizepräsident des Bundesverbandes der Energieund<br />
Wasserwirtschaft (BDEW), Berlin, in einer ersten Stellungnahme<br />
zu den Plänen der Amtschefkonferenz für ein<br />
Bundes-Wasserentnahmeentgelt. Die Amtschefkonferenz<br />
wird im Vorfeld der Umweltministerkonferenz am 14. November<br />
20<strong>07</strong> tagen.<br />
„Warum soll der Standort Deutschland durch höhere Nebenkosten<br />
für die Bevölkerung künstlich verschlechtert werden?“<br />
fragte Rebohle. Industrie, Gewerbe, Bürgerinnen und Bürger<br />
würden die Zeche dieser Sonderabgabe für die Länder zahlen<br />
müssen. Die in Deutschland von der Wasserwirtschaft<br />
erreichte Stabilisierung der Wasserpreise würde zunichte gemacht.<br />
Der Preisanstieg habe 2006 im Durchschnitt unterhalb<br />
der Inflationsrate von knapp zwei Prozent gelegen.<br />
Das Konzept für ein Bundes-Wasserentnahmeentgeltgesetz<br />
sieht nach BDEW-Angaben unter anderem eine zusätzliche<br />
Abgabe von bis zu 18 Prozent des Durchschnittspreises für<br />
Wasser vor. Die neue Regelung soll das geplante Umweltgesetzbuch<br />
ergänzen. „Wir fordern die Amtschefkonferenz auf,<br />
von der für viele Bundesländer zusätzlichen Wassersteuer<br />
abzusehen“, betonte Rebohle. Es sei ein Schildbürgerstreich,<br />
wenn die Politik einerseits die Höhe der Wasserpreise kritisiert<br />
und auf der anderen Seite die Preise selbst hoch treibt.<br />
Das Präsidium des BDEW<br />
Dr. Werner Brinker, Präsident<br />
Vorsitzender des Vorstandes EWE AG, Oldenburg<br />
Michael G. Feist, Präsident<br />
Vorsitzender des Vorstandes und Kaufmännischer<br />
Direktor Stadtwerke Hannover AG<br />
Dr. Burckhard Bergmann, Vizepräsident<br />
Vorsitzender des Vorstandes der E.ON Ruhrgas AG,<br />
Essen, Mitglied des Vorstandes der E.ON AG, Düsseldorf<br />
Berthold Bonekamp, Vizepräsident<br />
Vorstandsvorsitzender der RWE Energy AG, Dortmund,<br />
Mitglied des Vorstandes der RWE AG, Essen<br />
Dr. Peter Rebohle, Vizepräsident<br />
Geschäftsführer der Südsachsen Wasser GmbH,<br />
Chemnitz<br />
Dr. Rolf Martin Schmitz, Vizepräsident<br />
Vorstandsvorsitzender der RheinEnergie AG, Köln,<br />
Geschäftsführer der Stadtwerke Köln GmbH<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 695
Im Doppelstrang durch den Geestedüker<br />
Erneuerung des Fernwärmenetzes in der Seestadt Bremerhaven<br />
von Dipl.-Ing. Dipl.-Kfm. Heiko Braun<br />
Im Zentrum der Seestadt Bremerhaven wird seit 2006 die<br />
Fernwärmeversorgung durch den Betreiber SWB Netze<br />
Bremerhaven GmbH & Co. KG schrittweise auf eine neue<br />
technische Grundlage gestellt. Dazu ersetzt man das vorhandene,<br />
rund 40 Jahre alte Heißdampfnetz im Zuge eines<br />
mehrjährigen Modernisierungsvorhabens seit 2006 durch ein<br />
auf Heißwasser basierendes Fernwärmesystem. Technisches<br />
„Highlight“ des diesjährigen Bauabschnitts ist die Unterquerung<br />
der Geeste in einem 18 Meter tiefen Dükerbauwerk unter<br />
der Kennedy-Brücke durch Experten der Tief- und Rohrleitungsbau<br />
Wilhelm Wähler GmbH, Dorum.<br />
Über 40 Jahre ist das innerstädtische Fernwärmenetz der<br />
Seestadt Bremerhaven inzwischen alt. Sowohl der „Zahn der<br />
Zeit“ als auch die Fortentwicklung der Energietechnik sind<br />
an dem auf<br />
Heißdampf<br />
beruhenden<br />
Versorgungssystem<br />
nicht<br />
spurlos vorübergegangen.Alterserscheinungen<br />
haben die<br />
Hochdruck-<br />
Dampfleitungen<br />
in<br />
den letzten<br />
Jahren zunehmend<br />
zum Sanie-<br />
Vor- und Rücklaufstrang der neuen Fernwärmeleitung<br />
im Zentrum von Bremerhaven<br />
rungsfallgemacht.Zugleich ist die<br />
Heißdampf-<br />
Versorgung inzwischen unter Aspekten des energetischen<br />
Wirkungsgrades längst nicht mehr die optimale Wahl für<br />
den Fernwärmebetrieb. Vergleichsweise hohe Wärmeverluste<br />
lassen diese Technik ökologisch sowohl als auch ökonomisch<br />
fragwürdig erscheinen. Deshalb entschied sich die<br />
SWB Netze Bremerhaven GmbH & Co. KG als Betreiber der<br />
Fernwärme-Infrastruktur in Bremerhaven im Jahre 2006 zu<br />
einem grundlegenden Schritt der Sanierung durch Modernisierung.<br />
Kern des auf drei Jahre ausgelegten Bauprogramms<br />
ist die vollständige Umstellung des Systems von Heißdampf<br />
auf Heißwasser. Im ersten Bauabschnitt wurden 2006, ausgehend<br />
vom Heizkraftwerk Schifferstraße, rund 1000 Meter<br />
neue Fernwärmeleitungen im Stadtzentrum verlegt. Durch die<br />
kunststoffummantelten, vom dänischen Hersteller Logstör<br />
Rör gelieferten Stahlrohre werden unter anderem die Hochschule,<br />
die Kunsthalle Bremerhaven, das Stadttheater, das<br />
Alfred-Wegener-Institut sowie etliche gewerbliche Abnehmer<br />
mit - je nach Umgebungstemperatur- 70 bis 130° heißem<br />
Wasser beliefert.<br />
Im Sommer 20<strong>07</strong> wird der zweite, etwa 1.850 Meter lange<br />
Bauabschnitt zwischen Columbusstraße, Kennedybrücke<br />
über Busse- und Ludwigstraße bis hin zur Claussenstraße<br />
durch die Tief- und Rohrleitungsbau Wilhelm Wähler GmbH,<br />
Dorum realisiert. Dabei wird neben einigen Wohngebieten<br />
auch das Kultur- und Dienstleistungszentrum Bremerhaven<br />
ans neue Heißwassersystem angeschlossen. Während man<br />
1.540 Meter Vor- und Rücklaufleitungen in offener Bauweise<br />
verlegt, wartet inner- bzw. unterhalb der Kennedybrücke eine<br />
besondere verlegetechnische Herausforderung auf die Rohrleitungsbauer.<br />
Die Kennedybrücke überspannt die Geeste<br />
wenige hundert Meter vor ihrer Mündung in die Weser. Dabei<br />
enthält die Brücke nicht nur das wichtigste Fluttor zum Schutz<br />
der Stadt, sondern einen begehbaren, 30 Meter langen Dükertunnel,<br />
der in 18 Meter Tiefe die beiden Brückenpfeiler<br />
verbindet. Durch dieses Nadelöhr verlaufen praktisch alle<br />
Leitungsinfrastrukturen der Bremerhavener City. Neben den<br />
zur alten Fernwärmeversorgung gehörenden Dampfleitungen<br />
DN 175/300 bzw. DN 250/400 und der Kondensatleitung DN<br />
150 enthält der Tunnel DN 1800 eine im Stahlschutzrohr<br />
verdämmerte Wasserleitung DN 250, ganze Bündel von Nieder-<br />
und Mittelspannungsstromleitungen sowie Melde- und<br />
Telekommunikationskabel. Die sensible Nachbarschaft zieht<br />
umfangreiche Sicherungsmaßnahmen nach sich: Sowohl<br />
während des vorgesehenen Ausbaus der Dampf- bzw. Kondensatleitungen<br />
als auch bei Installation der neuen Fernwärmeleitungen<br />
sind die Kabeltrassen durch eine Blechverschalung<br />
zu schützen. Gleiches gilt für die senkrechten, 18 Meter<br />
tiefen Zugangsschächte in den beiden Brückenauflagern. Bei<br />
der Arbeit im Dükertunnel gelten ganz besonders scharfe<br />
sicherheits- und gesundheitstechnische Auflagen. Insbesondere<br />
ist die Innenluft des Tunnels bei der Demontage der<br />
Dampfleitungen kontinuierlich zu fi ltern, da die mineralischen<br />
Faserdämmstoffe der alten Leitungen mit einem KI-Wert der<br />
Kategorie 2 als für den Menschen krebserzeugend eingestuft<br />
sind. Es dürfen daher keinesfalls Faserstäube freigesetzt<br />
werden. Entsprechend konsequent werden die Vorschriften<br />
zur ordnungsgemäßen Entsorgung dieses heiklen Materials<br />
überwacht. Der Leitungsdoppelstrang wird durch jeweils 2<br />
18 Meter tief unter der Fahrbahn der Kennedybrücke unterquert<br />
die neue Fernwärmetrasse die Geeste in einem begehbaren<br />
Leitungstunnel<br />
Kernbohrungen DN 500 von außen in das nördliche Brückenbauwerk<br />
ein- und auf der südlichen Geesteseite wieder ausgeführt.<br />
Dabei verlässt die Fernwärmetrasse die Brücke auf<br />
der Südseite oberirdisch, verläuft oberhalb der Hochwasserspundwände<br />
und wird in Richtung Bussestraße oberirdisch<br />
weiterverlegt.<br />
Im Verlauf der übrigen Trasse werden Vor- und Rücklauflei-<br />
696 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 697
Vor- und Rücklaufstrang der Fernwärmetrasse treten ins Dükeroberhaupt<br />
der Kennedybrücke ein<br />
tungen in der Technik der „thermischen Vorspannung“ verlegt.<br />
Dabei werden die im offenen Rohrgraben parallel verlegten,<br />
offen liegenden Vor- und Rücklaufleitungen an den<br />
offenen Enden über einen Kunststoffschlauch miteinander<br />
kurzgeschlossen. Durch das so entstehende geschlossene<br />
System pumpt ein Aggregat in Kreislaufführung große Mengen<br />
Heißluft. Unter stetiger Kontrolle der Temperatur wird das<br />
Rohr auf 50°C erhitzt. Da dies der halben späteren Betriebstemperatur<br />
von 100°C entspricht, wird bei diesem Prozess<br />
auch die Hälfte der temperaturbedingten Längenausdehnung<br />
der Rohre vorweggenommen. Die tatsächliche Ausdehnung<br />
wird über Meßmarkierungen im Rohrgraben nachgewiesen.<br />
Ist die volle thermische Vorspannung wie geplant erreicht,<br />
wird der Rohrgraben verfüllt. Die Reibungskräfte der Bettung<br />
verhindern, dass sich das Rohr bei zwischenzeitlicher Abkühlung<br />
wieder in den Ausgangszustand zurück bewegen kann:<br />
Klima-Bündnis-Kommunen erheben CO2-Emissionen<br />
jetzt mit einheitlicher Methode<br />
Die Mitgliedskommunen des Klima-Bündnis in Deutschland<br />
haben sich darauf verständigt, ein gemeinsames Online-<br />
Instrument für die Bilanzierung ihrer CO2-Emissionen zu<br />
verwenden. Ziel ist es, dass alle Städte und Gemeinden im<br />
Klima-Bündnis ihre Energie- und CO2-Bilanzen einheitlich erheben<br />
und den Erfolg ihrer Klimaschutzmaßnahmen jährlich<br />
dokumentieren.<br />
Das ambitionierte CO2-Reduktionsziel der Klima-Bündnis-<br />
Kommunen, eine Verringerung des CO2-Ausstoßes um zehn<br />
Prozent alle fünf Jahre, erfordert eine regelmäßige Dokumentation<br />
der Emissionen und der Erfolge von Maßnahmen. Nach<br />
intensiven Diskussionen hat sich das Klima-Bündnis Anfang<br />
dieses Jahres auf den Einsatz eines Softwaretools zur Klimagas-Bilanzierung<br />
geeinigt.<br />
Mit Hilfe des Bilanzierungsinstruments wird nun ein einheitliches<br />
Erfassen der Treibhausgas-Emissionen der 400<br />
Klima-Bündnis-Mitglieder in Deutschland möglich. Das internetbasierte<br />
Instrument unterstützt diesen Prozess durch die<br />
Berechnung einer Grobbilanz pro Kommune anhand weniger<br />
Ausgangsdaten. Fehlende kommunale Daten werden dabei<br />
ergänzt. Die jährliche Bilanzierung erlaubt den Städten und<br />
Seine Längenausdehnung wird quasi „konserviert“. Um den<br />
eng gesteckten zeitlichen Rahmen des Vorhabens einhalten<br />
zu können, arbeiteten die Mitarbeiter von Wähler den Sommer<br />
über durchgängig mit drei Kolonnen am Projekt „Fernwärme<br />
Bremerhaven“. Als FW 1- und SCC**-zertifiziertes Unternehmen<br />
kommen Wähler dabei seine hohe Qualifikation und der<br />
reiche Erfahrungsschatz zugute.<br />
Das Gesamtprojekt fi ndet planmäßig im Jahre 2008 seinen<br />
Abschluss. Dann werden weite Teile der Innenstadt wieder<br />
mit umweltverträglicher Heizenergie auf dem neuesten Stand<br />
der Technik versorgt.<br />
Die neuen Fernwärmerohre im Dükertunnel unter der Geeste<br />
Gemeinden im Klima-Bündnis ihre Fortschritte in der CO2-<br />
Reduktion zu dokumentieren und vergleichen zu können.<br />
Die Software ECO2-Regio wurde von der Schweizer Firma<br />
Ecospeed, einem Spin-off Unternehmen der ETH Zürich, entwickelt.<br />
Diesen Monat startet die Pilotphase mit zehn ausgewählten<br />
Städten, um den Betrieb des Instruments zu optimieren.<br />
Die Testphase soll noch in diesem Jahr abgeschlossen<br />
werden.<br />
Auch den im European Energy Award® organisierten Städten<br />
und Gemeinden in Deutschland soll dieselbe Software zur Bilanzierung<br />
zur Verfügung gestellt werden. Eine diesbezügliche<br />
Kooperationsvereinbarung zwischen dem Klima-Bündnis und<br />
der Bundesgeschäftsstelle des European Energy Award® in<br />
Deutschland wird derzeit vorbereitet.<br />
Weitere Informationen: Klima-Bündnis, Dr. Dag Schulze,<br />
Fachbereich Energie, Fon +49-69-717139-24,<br />
d.schulze@klimabuendnis.org<br />
Ecospeed, Dr. Gregor Dürrenberger, Geschäftsleiter,<br />
Fon +41-44-6322815, duerrenberger@ecospeed.ch<br />
698 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 699
Trianel beliefert Privathaushalte mit Strom<br />
Neuer Ansatz belohnt Verbraucher fürs Stromsparen<br />
Die Trianel Energie GmbH, eine 100-prozentige Tochter der<br />
Aachener Trianel European Energy Trading GmbH, ist Anfang<br />
September mit eigenen Angeboten in den Privatkunden-<br />
Strommarkt gestartet. Bisher war das Unternehmen als führende<br />
deutsche Stadtwerke-Kooperation ausschließlich in<br />
der Belieferung von Gewerbekunden sowie der Beschaffung<br />
für kommunale Unternehmen und der Erbringung energiespezifischer<br />
Dienstleistungen tätig. Für den Schritt in ein neues<br />
Marktsegement gibt es laut Aussage von Trianel Energie Geschäftsführer<br />
Reinhard Goethe gute Gründe.<br />
So sei das Potenzial für wechselwillige Stromkunden ist noch<br />
lange nicht ausgeschöpft. Vor allem eigenständige, unverwechselbare<br />
Produkte mit hohem Kundennutzen fehlten.<br />
Dass die Entwicklung im Bereich der Haushaltskunden zu<br />
einem lebhaften Wettbewerb führen werde, sei abzusehen<br />
gewesen, so Reinhard Goethe weiter. Deshalb habe sich sein<br />
Unternehmen frühzeitig und intensiv mit der Ausarbeitung<br />
neuer Angebote beschäftigt. Herausgekommen ist dabei ein<br />
neuer Ansatz, bei dem erstmalig Haushaltskunden nicht für<br />
einen Mehrverbrauch, sondern für das Energiesparen belohnt<br />
werden. Gestaffelt in fünf-Prozent-Schritten gibt es im Tarif<br />
„HalloSpar“ zehn Euro am Ende des Lieferjahres als Prämie,<br />
wenn ein Haushalt gegenüber dem Vorjahr fünf Prozent weniger<br />
Strom verbraucht hat. Konnten 35 Prozent eingespart<br />
werden, erhöht sich der Bonus auf 70 Euro. Vertrieben werden<br />
die Trianel-Produkte ausschließlich über das Internet.<br />
„Da die Sparkomponente alleine nicht zum Erfolg führen<br />
kann“, erläutert Reinhard Goethe „haben wir unsere Produkte<br />
so positioniert, dass sie auch ohne Bonus zu den günstigsten<br />
Angeboten gehören“. Als Beispiel nannte er einen<br />
vier Personen-Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von<br />
4.500 Kilowattstunden. Der bezahle in Düsseldorf beim ortsansässigen<br />
Versorger laut dem Internetportal Verivox derzeit<br />
904 Euro im Onlinetarif. Bei Trianel seien es für die gleiche<br />
Strommenge 836,22 Euro was Platz zwölf im Preisrankung<br />
des Internetportals bedeute. Ohne Vorkasse-Angebote sei es<br />
sogar Platz vier.<br />
Um diese Angebote machen zu können, werde bei jeder Anfrage<br />
individuell nach Menge und Durchleitungskosten kalkuliert,<br />
gibt Reinhard Goethe einen Einblick in die Details.<br />
Gleichzeitig habe man eine neue Software-Plattform entwickelt,<br />
die die gesamten Prozesse der Kundenanmeldung und<br />
–abrechnung vollständig automatisiere. Bei der Beschaffung<br />
setze Trianel auf Strom aus dem eigenen Kraftwerk und bedarfsgerecht<br />
an den Großhandelsmärkten eingekaufte Mengen.<br />
Darüber hinaus verzichte man auf aufwendige Werbung.<br />
Neben dem Angebot HalloSpar wird die Produktpalette noch<br />
durch HalloNatur und Hallo Klassik ergänzt. Während Letztere<br />
auf Verbraucher abziele, die einfach nur ein günstiges<br />
Stromprodukt ohne Zusatzleistungen wollten, richte sich HalloNatur<br />
vor allem an ökologisch orientierte Haushalte. Hier<br />
komme der Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien,<br />
und einen Sparbonus bis 35 Euro gebe es obendrein.<br />
Dennoch stellt sich die Frage, wie die Gesellschafter von Trianel<br />
- immerhin alles Versorger aus dem lokalen und regionalen<br />
Bereich - das Engagement des Unternehmens sehen.<br />
In diesem Zusammenhang weißt Reinhard Goethe darauf hin,<br />
dass Stadtwerke heute im Strommarkt ein Premiumprodukt<br />
bieten, das nicht alle Kunden wollten. Um ein Abwandern zur<br />
Konkurrenz zu verhindern, sei für diese Klientel ein Low-cost-<br />
Internetprodukt notwendig. Da ein Stadtwerk alleine die hierfür<br />
nötigen Skalen-Effekte nicht leisten könne, liege es nahe,<br />
sich zusammenzuschließen und mit einer bundesweiten<br />
Marke aufzutreten. Übrigens nicht ohne Erfolg: Wie Reinhard<br />
Goethe gegenüber der Kommunalwirtschaft bestätigte, werden<br />
derzeit mit weiteren Versorgungsunternehmen intensive<br />
Gespräche über eine Zusammenarbeit im Haushaltskundenmarkt<br />
geführt.<br />
Gaswirtschaft setzt sich für wirksame CO2-Minderungsmaßnahmen<br />
und für mehr Klimaschutz ein<br />
BGW zum „Integrierten Energie- und Klimaprogramm der Bundesregierung“<br />
Mit Hinweis auf das Klimaschutz-Aktionsprogramm der<br />
deutschen Gaswirtschaft begrüßt der Bundesverband der<br />
deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) die Ziele des<br />
in Meseberg beschlossenen „Integrierten Energie- und Klimaprogramms“.<br />
In der Umsetzung sollte die Klimaschutzpolitik<br />
effiziente, technologieoffene und marktwirtschaftlich<br />
ausgerichtete Instrumente in den Mittelpunkt stellen. Eine<br />
Überregulierung des Wärmemarktes ist zu vermeiden. Dann<br />
könnte sich hieraus ein neues „grünes Wirtschaftswunder“<br />
ergeben. Bezogen auf einzelne Punkte des Klimaschutzprogramms<br />
bedeutet das:<br />
- Bioerdgas in Gasnetze: Die deutsche Gaswirtschaft wird<br />
den Bioerdgasmarkt engagiert und auf wirtschaftlicher Ba-<br />
700 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
sis entwickeln. Die Gaswirtschaft erklärt sich bereit, bundesweit<br />
angebotenes Bioerdgas aufzunehmen und zu vermarkten<br />
und die Einspeisebedingungen für Bioerdgas auf Basis<br />
der Kooperationsvereinbarung und unter Berücksichtigung<br />
der bestehenden Regelwerke einvernehmlich mit der Landwirtschaft<br />
zu vereinbaren unter der Mitwirkung des BMWi,<br />
BMU, BMELV sowie der BNetzA. Diese Regelungen sollen<br />
möglichst einfach, klar und verursachergerecht sein.<br />
- Erneuerbare-Energie-Wärmegesetz (EEWärmeG): Bioerdgas<br />
stellt eine wichtige Option für die vorgesehene Nutzungsverpflichtung<br />
im Wärmebereich dar. Die deutsche<br />
Gaswirtschaft wird den Kunden Bioerdgas zur Erfüllung der<br />
vorgesehenen Nutzungsverpflichtungen anbieten. Die deutsche<br />
Gaswirtschaft sieht wegen der „Null“-Investition beim<br />
Verbraucher und der hocheffizienten Anwendungstechniken<br />
von Erdgas mit Bioerdgas eine attraktive Lösung, die Nutzungsverpflichtung<br />
kostengünstig und ohne großen Bürokratieaufwand<br />
zu erfüllen.<br />
- CO2-Strategie für PKW und Ausbau von Biokraftstoffen:<br />
Erdgas als Kraftstoff stellt eine nachhaltige Alternative dar,<br />
die ökologische Vorteile gegenüber allen anderen herkömm-<br />
lichen Kraftstoffen aufweist. Deshalb kann bei der Umsetzung<br />
des Integrierten Energie- und Klimaprogramms auf<br />
diese Alternative nicht verzichtet werden. Bioerdgas ist der<br />
auf absehbare Zeit einzige regenerative Kraftstoff der 2. Generation,<br />
der bereits jetzt großtechnisch vorhanden ist. Mit<br />
einer Selbstverpflichtung hat sich die Gaswirtschaft daher<br />
freiwillig bereit erklärt, auf Basis heutiger Marktprognosen<br />
bis 2010 dem CNG-Absatz 10 % Bioerdgas als Kraftstoff<br />
beizumischen. Diese Quote soll bis 2020 auf 20 % gesteigert<br />
werden.<br />
- Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes (KWKG):<br />
Maßnahmen zur Förderung der Energieeffizienz (z. B. KWK)<br />
und zu Erneuerbaren Energien (z. B. Bioerdgas) sind konsistent<br />
zu gestalten. Zur optimierten Erschließung zusätzlicher<br />
CO2-Einsparpotenziale im Wärmemarkt müssen<br />
technologieoffene und stabile Rahmenbedingungen für alle<br />
Effizienztechnologien und nachhaltigen Wärmequellen geschaffen<br />
werden. Eine schlanke und ausgewogene Novellierung<br />
des KWKG ist deshalb erforderlich. In den Regelungen<br />
sollten insbesondere für hocheffiziente und besonders umweltschonende<br />
Technologien Anreize geschaffen werden (z.<br />
B. beim Einsatz von Gas- und Dampfturbinen-Anlagen).<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 701
Kommunal fest verdrahtet<br />
Engagement rund ums Erdgas<br />
Leipziger VNG garantiert hohe Versorgungssicherheit, gilt als hoch qualifizierter Energiedienstleister und setzt<br />
anerkannte gesellschaftspolitische Akzente<br />
Am 17. September 20<strong>07</strong> hatten fünfzig russische Kinder ihren<br />
großen Auftritt im Schauspielhaus zu Leipzig. Im ausverkauften<br />
Konzertsaal zeigten sie vor über 600 begeisterten Gästen<br />
ein buntes Programm mit russischen Volksliedern und Tänzen.<br />
Diese Nachricht gehört selbstverständlich in die Feuilletons<br />
und auch in die Lokalteile der Leipziger und sächsischen Tageszeitungen.<br />
Warum sie aber zu Recht auch in die Spalten<br />
der renommierten „Kommunalwirtschaft“ gelangt, macht das<br />
folgende Statement des Leipziger Regierungspräsidenten<br />
Walter Steinbach deutlich: „Dass wirtschaftlicher Erfolg und<br />
sozialpolitisches Engagement sich nicht ausschließen, zeigt<br />
die Leipziger VNG – Verbundnetz Gas AG.“ Zum Beleg verweist<br />
Steinbach auf eine Vielzahl von Initiativen in den Bereichen<br />
Bildung, Wissenschaft, Kultur und Sport allein schon<br />
in Leipzig. So unterstütze das Unternehmen, eines der größten<br />
in Ostdeutschland überhaupt und drittgrößter Erdgasimporteur<br />
Deutschlands, unter anderem das Gewandhaus<br />
zu Leipzig, den Handballclub der Messestadt und Leipziger<br />
Kindergärten.<br />
Für den Regierungspräsidenten sind aber auch die ökonomischen<br />
Impulse wichtig, die von VNG in der Region Leipzig,<br />
aber auch in ganz Ostdeutschland gesetzt werden. Steinbach<br />
verweist auf VNG-Aufträge, die allein im Jahr 2006 im Umfang<br />
von 34 Millionen in der Region um Leipzig platziert wurden.<br />
Das sind rund 30 Prozent des gesamten VNG-Auftragsvolumens,<br />
an dem Ostdeutschland in Gänze mit rund 75 Prozent<br />
Großen Beifall bekam<br />
Anastassija Lawrentjewa.<br />
Das 15jährige<br />
blinde Mädchen bekommt<br />
seit zwei jahren<br />
akademischen<br />
Gesangsunterricht<br />
und hat bereits mehrereMusikwettbewerbe<br />
gewonnen<br />
Andreas Müller, 1. Beigeordneter und Bürgermeister in Leipzig,<br />
im Bild links, beim Kinderkonzert im Schauspielhaus im<br />
Gespräch mit Dr. Gerhard Holtmeier, VNG-Vorstand<br />
beteiligt ist. Die Zahl illustriert die große Bedeutung des Leipziger<br />
Erdgasgroßhändlers und Energiedienstleisters für die<br />
Wertschöpfung in Ostdeutschland.<br />
Der Zusammenhang von ökonomischem Erfolg und gesellschaftspolitischem<br />
Wirken zeigt sich bei VNG oft in Projekten,<br />
die auf den ersten Blick eher unspektakulär sind. Sie schaffen<br />
es nicht in die Schlagzeilen der großen Gazetten, für das<br />
Leben in den ostdeutschen Kommunen aber sind sie unverzichtbar.<br />
Das gilt auch für das eingangs genannte Leipziger<br />
Gastspiel der russischen Kinder. Es gehörte zur Konzertreihe<br />
„Russische Kinder-Musik-Ensembles“ innerhalb der „Mission<br />
für Frieden und Freundschaft: Offenes Europa“. Das ist ein<br />
gemeinsames Vorhaben der Energieunternehmen VNG – Verbundnetz<br />
Gas AG, Leipzig, Gazprom Germania, Berlin, und<br />
Wintershall Erdgas Handelshaus GmbH, Kassel. Für die Veranstalter<br />
ist es besonders wichtig, benachteiligte Kinder aus<br />
Russland nach Deutschland zu holen. Die aktuelle Konzertreihe<br />
im Herbst des Jahres 20<strong>07</strong>, die neben Leipzig auch nach<br />
Berlin und Kassel führte, wurde maßgeblich vom Ensemble<br />
der Internatsschule für sehbehinderte Kinder in Tschernysch<br />
(Gebiet Smolensk) geprägt. Diese Schule, einer der ältesten<br />
Bildungsstätten ihrer Art in Russland, zählt 65 Schüler. Mit<br />
Hilfe von Musik, Tanz und Gesang haben die Betreuer, Ärzte,<br />
Psychologen und Pädagogen aus Tschernysch ein Programm<br />
entwickelt, das den sehbehinderten Kindern hilft, ihre Talente<br />
zu entfalten und sich mit Selbstbewusstsein einen Platz in<br />
einer modernen Leistungsgesellschaft zu erobern.<br />
Die Kinder wurden in einem russlandweiten Talentewettbewerb<br />
ausgewählt – für fast alle war die Konzertreise nach<br />
Deutschland die erste Fahrt ins Ausland überhaupt.<br />
Beim Erdgasimport Deutschlands Nr. 3<br />
Für die VNG – Verbundnetz Gas AG bedeutete der Abend<br />
im Leipziger Schauspiel eine doppelte Akzentsetzung: zum<br />
einen mit der Unterstützung für hoch begabte behinderte Kinder,<br />
zum anderen als gelungener Beitrag für ein spannendes<br />
Kulturleben in dieser ostdeutschen Stadt, zugleich Sitz des<br />
VNG-Konzerns.<br />
702 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
Das Unternehmen steht unter den europäischen Erdgasimporteuren<br />
an zehnter Stelle. Zum Kerngeschäft gehören der<br />
Handel mit Erdgas, der Transport, die Speicherung sowie innovative<br />
Energiedienstleistungen. Kunden von VNG sind vor<br />
allem Stadtwerke und regionale Versorgungsunternehmen,<br />
Kraftwerke, Industriebetriebe sowie Gashändler und Gasimporteure.<br />
Zu DDR-Zeiten verteilte das Unternehmen Stadtgas<br />
und Erdgas aus der damaligen Sowjetunion. Schon unmittelbar<br />
nach der Wende hat VNG die Diversifizierung seiner<br />
Bezüge auf die Tagesordnung gesetzt. Seit 1996 kaufen die<br />
Leipziger auch Erdgas in Norwegen und sind inzwischen zum<br />
zweitgrößten Abnehmer in Deutschland avanciert. Das Gros<br />
der Importe aus Norwegen und Russland ist durch Langfristverträge<br />
über das Jahr 2020 hinaus gebunden. Die VNG-Kunden<br />
– das Unternehmen hält unter den deutschen Erdgasimporteuren<br />
inzwischen Platz 3 – bietet damit seinen Kunden<br />
ein hohes Maß an Versorgungssicherheit.<br />
Kommunale Aktionäre aus den neuen Ländern<br />
halten 25,79 Prozent<br />
Die erfolgreiche Entwicklung der VNG wurde in den letzten<br />
17 Jahren maßgeblich durch die kommunalen Anteilseigner<br />
an dem Leipziger Unternehmen geprägt. Zunächst gehörten<br />
8 kommunale Unternehmen – zusammengeschlossen in der<br />
VNG Verbundnetz Gas Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft<br />
mbH, Halle (VuB) – mit einem Anteil von 15,79 Prozent<br />
zum Aktionärskreis.<br />
Zu Beginn des Jahres 2004 erhöhte sich dieser Anteil auf<br />
25,79 Prozent. Die VuB bündelt nun als Treuhänderin die<br />
Anteile von nun zwölf kommunalen Unternehmen aus Annaberg-Buchholz,<br />
Chemnitz, Dresden, Erfurt, Halle (Saale),<br />
Hoyerswerda, Jena, Leipzig, Neubrandenburg, Nordhausen,<br />
Rostock und Lutherstadt Wittenberg.<br />
Mit den Stadtwerken und den Regionalversorgern hat VNG<br />
Ostdeutschland die vermutlich weltweit modernste Erdgasversorgung<br />
aufgebaut. Zugleich unterstützt das Unternehmen<br />
die kommunalen Versorger u. a. bei der Wartung der Netze,<br />
beim Störstellenmanagement oder beim Unbundling.<br />
Die kommunalen Versorger sind für die VNG die größte und<br />
wichtigste Kundengruppe. Fast zwei Drittel des Erdgasabsatzes<br />
werden mit Stadtwerken und Regionalversorgern realisiert.<br />
Umfassendes gesellschaftspolitisches Engagement<br />
Die VNG engagiert sich kommunal vor allem auf den folgenden<br />
drei Ebenen:<br />
• Im Rahmen er eigenen wirtschaftlichen Tätigkeit<br />
Aspekte sind u. a.:<br />
- Die sichere und störungsfreie Erdgasversorgung als Beitrag<br />
für eine hohe Standortqualität in den Kommunen<br />
- Die Gewährleistung einer weit überdurchschnittlich hohen<br />
ostdeutschen Wertschöpfungsquote zur dauerhaften Unterstützung<br />
eines leistungsstarken Mittelstandes;<br />
- Das umfassende Angebot an energienahen Dienstleistungen<br />
vor allem für Stadtwerke zur Steigerung der Ertragskraft und<br />
Leistungsfähigkeit dieser Unternehmen;<br />
- Das wissenschaftlich-technische Engagement mit langfristigen<br />
Perspektiven für Forschungseinrichtungen u. a. in<br />
Leipzig, Freiberg und Dresden.<br />
• Im Rahmen der Kooperation mit den Stadtwerken<br />
und Regionalversorgern Aspekte sind u. a.:<br />
- Die gemeinsame Unterstützung kommunaler Projekte auf<br />
kulturellem, sportlichem und sozialen Gebiet;<br />
- Die konzertierte Kommunikation zu wichtigen energie- und<br />
kommunalpolitischen Themen beispielsweise im Rahmen<br />
des „Forum Erdgas“;<br />
- Die Kooperation bei der Erhaltung und dem Ausbau der<br />
hochmodernen Erdgasinfrastruktur;<br />
- Die gemeinsame Unterstützung der Kommunen bei Projekten<br />
zur Umweltschutz, zur Erhöhung der Energieeffizienz<br />
und dem Einsatz regenerativer Energien (Erdgasbusse im<br />
ÖPNV, Ermittlung von energetischen Einsparpotenzialen bei<br />
öffentlichen Gebäuden, der Brennstoffzelle).<br />
• Über gesellschaftspolitische Netzwerke Aspekte<br />
sind u. a.:<br />
- Förderung des Ehrenamtes durch das „Verbundnetz der<br />
Wärme“;<br />
- Kampf gegen Rechts mit dem „Verbundnetz für Demokratie<br />
und Toleranz“;<br />
- Förderung des Spitzensports im Nachwuchsbereich durch<br />
das „Verbundnetz für den Sport“;<br />
- Unterstützung der kommunalwirtschaftlichen Betätigung<br />
der Kommunen durch das „Verbundnetz für kommunale<br />
Energie“.<br />
Das Unternehmen<br />
• Im Jahr 2006 erreichte der VNG-Konzern mit ca. 1.000<br />
Mitarbeitern einen Umsatz von 5,0 Mrd. Euro gegenüber<br />
3,8 Mrd. zum Vorjahr.<br />
• Die VNG hat 2006 ihren Platz unter den fünf größten<br />
Gasversorgungsunternehmen Deutschlands behauptet.<br />
Mit einer Erdgaslieferung von 164 Mrd. Kwh wurde der<br />
bisherige Spitzenwert von 163,1 Mrd. Kwh aus dem<br />
Jahr 2005 nochmals übertroffen.<br />
• Seit 2006 betreibt die Konzerntochter ONTRAS – VNG<br />
Gastransport GmbH das mehr als 7000 km lange Ferngasleitungssystem,<br />
das als integraler Bestandteil des<br />
europäischen Erdgas-Verbundsystems an die wesentlichen<br />
Trassen angebunden ist.<br />
• Als zukunftsorientiertes Energieversorgungsunternehmen<br />
wendet sich die VNG verstärkt erneuerbaren<br />
Energien zu. So wurde im März 20<strong>07</strong> die BALANCE<br />
VNG Bioenergie GmbH gegründet. Ihr Focus liegt bei<br />
Projekten zur Veredlung von Biogas zu Bioerdgas, das<br />
dann wie normales Erdgas in Gasnetze eingespeist<br />
werden kann.<br />
• Mit der Tochterfirma ECG hat VNG ein führendes Software-<br />
und Beratungsunternehmen für den deutschen<br />
Gasmarkt mit derzeit ca. 60 Mitarbeitern am Standort<br />
Leipzig. Zu den Kunden der ECG gehören alle führenden<br />
Gasunternehmen Deutschlands. Zudem ist das<br />
Unternehmen auch im europäischen Ausland tätig.<br />
Kernprodukt der ECG ist eine Softwarefamilie, die europaweit<br />
von Verteilnetz- und Speicherbetreiber sowie<br />
Erdgashändler genutzt wird. Außerdem entwickelte<br />
ECG gemeinsam mit Partnerunternehmen Online-<br />
Plattformen wie www.marktgebiete.com, www.trac-x.<br />
de, www.store-x.net und www.acset-x.de zum europaweiten<br />
Vermarkten und Handeln von Erdgas sowie von<br />
Transport- und Speicherkapazitäten.<br />
Infos:<br />
VNG – Verbundnetz Gas AG<br />
Braunstraße 7, 04347 Leipzig<br />
Postanschrift: Postfach 24 12 63, 04347 Leipzig<br />
Tel: (0341)443-0, Fax: (0341)443-1500<br />
E-Mail: info@vng.de<br />
Internet: www.vng.de<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 703
28. Internationaler Gasmarktbericht 20<strong>07</strong> der NUS:<br />
Die Preise sind in vielen Ländern gesunken.<br />
Einleitung<br />
Beigefügt erhalten Sie den internationalen Gasmarktbericht<br />
und Kostenvergleich 2006/20<strong>07</strong> der NUS Consulting Group.<br />
Der Bericht fasst die jüngsten Entwicklungen in der Gaswirtschaft<br />
zusammen.<br />
Der NUS-Bericht überrascht in diesem Jahr mit einem Rückgang<br />
der durchschnittlichen Gaspreise in den meisten der<br />
untersuchten Ländern. Zu den Ländern mit dem stärksten<br />
Rückgang der Preise gehörten Belgien, Deutschland, Großbritannien<br />
und die USA. Mäßige bis starke Preiserhöhungen<br />
gab es dagegen in Australien, den Niederlanden, Südafrika<br />
und Spanien.<br />
In Europa sind die Preise nur in Dänemark, den Niederlanden<br />
und Spanien in den vergangenen zwölf Monaten nicht gesunken.<br />
Dabei verlief die Preisentwicklung in den einzelnen<br />
Marktsegmenten durchaus unterschiedlich. Während zum<br />
Beispiel in Dänemark die Gaspreise für kleinere Abnehmer<br />
zurückgingen, stiegen die Preise für größere Kunden. In den<br />
Niederlanden stiegen die Preise für die meisten Abnehmergruppen;<br />
den stärksten Preisanstieg mit über 25 Prozent gab<br />
es für Abnehmer großer Gasmengen (Heizung) für die industrielle<br />
Weiterverarbeitung. Nur für die großen Gasmengen<br />
gab es in Holland deutliche Preiserleichterungen von mehr<br />
als zehn Prozent.<br />
In den USA kam es in den vergangenen zwölf Monaten zu<br />
Preisrückgängen zwischen 13 und 18 Prozent. Allerdings waren<br />
die Preise dort zuvor deutlich gestiegen. Der Grund für<br />
NUS Consulting Group<br />
28. WELTWEITER GASPREIS-VERGLEICH<br />
LÄNDERTABELLE (Durchschnittswerte)<br />
2006 - 20<strong>07</strong><br />
20<strong>07</strong> Veränderung<br />
PLATZ PLATZ LAND EURct/kWh + / - %<br />
2006 20<strong>07</strong><br />
1 1 Dänemark 7,437 + 0,30<br />
3 2 Schweden 4,519 - 3,65<br />
2 3 Deutschland 4,320 - <strong>11</strong>,70<br />
4 4 Südafrika 4,186 + 5,35<br />
5 5 Italien 3,828 - 1,55<br />
6 6 Niederlande 3,799 + 9,30<br />
7 7 Frankreich 3,017 - 4,58<br />
10 8 Belgien 2,574 - 7,55<br />
8 9 Großbritannien 2,569 - 9,63<br />
<strong>11</strong> 10 Finnland 2,455 - 1,15<br />
12 <strong>11</strong> Spanien 2,454 + 2,75<br />
9 12 USA 2,252 - 16,43<br />
13 13 Kanada 2,2<strong>11</strong> - 4,10<br />
14 14 Australien 1,871 + 2,40<br />
Quelle: NUS Consulting Group<br />
Die Preise sind Durchschnittswerte für jährliche Abnahmemengen<br />
zwischen 3.000.000 kWh bis 30.000.000 kWh<br />
zum Stichtag 1. September 20<strong>07</strong>.<br />
diese Wende in den USA liegt in der Überwindung der Probleme,<br />
die von der Hurrikansaison 2005 bei der Gasförderung<br />
verursacht worden waren.<br />
Der jüngste Rückgang der Gaspreise in vielen Ländern kann<br />
freilich nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass eine<br />
Versorgung mit preisgünstiger Energie immer schwieriger<br />
wird. Energieabnehmer sollten deshalb weiter ihre Energieversorgung<br />
professionell managen und nicht der Gunst der<br />
Stunde überlassen.<br />
Die NUS Consulting Group, gegründet vor fast 75 Jahren, ist<br />
die international bedeutendste, unabhängige Beratungsgesellschaft<br />
für die Sicherheit des günstigsten Energie-Einkaufs.<br />
Das Unternehmen ist weltweit mit elf eigenen Tochtergesellschaften<br />
präsent. NUS Consulting verbindet das Fachwissen<br />
von mehr als 400 Energieberatern mit moderner Technologie<br />
und der weltweit größten Datensammlung über Tarife und<br />
Preise und bedient damit über 20 000 Kunden.<br />
Ich bin mir sicher, daß Sie die folgenden Hintergründe nicht<br />
nur interessant fi nden werden, sondern dass diese sich auch<br />
als hilfreich für das bessere Verständnis der weltweiten<br />
Gasmärkte erweisen werden.<br />
Rüdiger Kornblum<br />
Geschäftsführer NUS Consulting Group (Deutschland)<br />
Australien<br />
- Die durchschnittlichen Kosten für Gas stiegen in Australien<br />
im vergangenen Jahr um 2,4 Prozent. Der Preisanstieg<br />
lag damit nur leicht über der allgemeinen Inflationsrate. Die<br />
Australier erfreuen sich somit eines der niedrigsten Gaspreisniveaus<br />
weltweit.<br />
- Die vergleichsweise stabilen Gaspreise werden hauptsächlich<br />
auf das hohe Niveau der Versorgung aus landeseigenen<br />
Quellen zurückgeführt. Beispielsweise lag der Gaspreis in<br />
Westaustralien bei durchschnittlich rund zwei Dollar je Gigajoule,<br />
während in anderen Teilen der Welt der Preis bei über<br />
15 Dollar pro Gigajoule liegt.<br />
- Dank der großen eigenen Gasvorräten ist Australien Nettoexporteur<br />
von verflüssigtem Erdgas (LNG). Die Lieferungen<br />
gehen vor allem nach China und die USA. Die LNGAusfuhren<br />
sind im vergangenen Jahrzehnt um über 60 Prozent<br />
gestiegen und legen weiter zu.<br />
- Die Gaspreise in Australien sind schon seit einigen Jahren<br />
stabil, an diesem Trend sollte sich auch vorerst nichts ändern.<br />
Belgien<br />
- Der durchschnittliche Erdgaspreis sank in Belgien mit zweistelligen<br />
Raten für kleinere Kunden, für Großabnehmer ging<br />
der Durchschnittpreis nur um knapp drei Prozent zurück.<br />
- Trotz der Deregulierung ist auf dem Markt wenig von Konkurrenz<br />
zwischen den erwarteten Anbietern zu sehen.<br />
- Die Preise dürften in den kommenden zwölf Monaten steigen,<br />
da die weltweiten Ölpreise weiter zulegen.<br />
Dänemark<br />
- Im vergangenen Jahr sind die Gaspreise für kleinere Mengen<br />
durchschnittlich um vier Prozent gesunken, während<br />
die Preise für größere Kunden um durchschnittlich 4,6 Pro-<br />
704 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
zent gestiegen sind. Dänemark bleibt damit das Land mit<br />
den höchsten Kosten für Gas in der NUS-Übersicht.<br />
- Seit der Marktliberalisierung 2004 haben über 25 000 private<br />
und industriellen Kunden ihren Gasanbieter gewechselt.<br />
- Der Gasmarkt wird immer noch im wesentlichen vom Anbieter<br />
Danish Oil and Natural Gas (DONG) kontrolliert. Als Ergebnis<br />
seiner Stärke hat DONG Anteile an ausländischen Energieunternehmen<br />
erworben, darunter der deutsche Versorger EWL<br />
und die holländische Gasgesellschaft Intergas Supply.<br />
- Wir rechnen im nächsten Jahr nicht mit einer deutlichen Veränderung<br />
der Erdgaspreise.<br />
Deutschland<br />
- Die durchschnittlichen Erdgaspreise fi elen in Deutschland<br />
um etwa 9 bis 14 Prozent, je nach Abnahmemenge.<br />
- Der Rückgang der Preise ist im wesentlichen auf die im vergangenen<br />
Jahr gesunkenen Weltmarktpreise für Öl zurückzuführen.<br />
- Nach einem langsamen Start hat die deutsche Regulierungsbehörde<br />
in der Gaswirtschaft durchgegriffen. Dank ihrer<br />
Anstrengungen sind die Durchleitungskosten gesunken<br />
mit Rückgängen zwischen 0,1 und 0,5 Cent pro Kilowattstunde.<br />
- Der Erdgasmarkt ist vollständig dereguliert und die Haushalte<br />
können ihren Anbieter frei wählen. Für diese Kundengruppe<br />
werden Einsparungen zwischen ein und zwei Prozent<br />
gemeldet.<br />
- Da die Erdgaspreise eng an jene für Erdöl gekoppelt sind,<br />
rechnen wir im nächsten Jahr mit steigenden Erdgaspreisen.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 705
Finnland<br />
- Seit September 2006 sind die Erdgaspreise für kleinere Kunden<br />
stabil geblieben; für größere Verbraucher gab es einen<br />
leichten Preisrückgang von 2,3 Prozent.<br />
- Finnland ist eines der wenigen EU-Mitgliedsländer, die<br />
von einem einzigen Gaslieferanten abhängig sind – dem<br />
russischen Konglomerat OAO Gazprom. Auch wenn es in<br />
jüngster Zeit einige Unruhe über ihn in den Medien gab, so<br />
hat er sich doch für Finnland während der vergangenen 31<br />
Jahre als stabiler und verlässlicher Gaslieferant erwiesen.<br />
- Im Jahr 2006 stieg der Gasverbrauch in Finnland gegenüber<br />
dem Vorjahr um etwa acht Prozent. Die nationale Versorgungsgesellschaft<br />
Gasum rechnet für 20<strong>07</strong> mit einem Anstieg<br />
des Gasverbrauchs um fünf Prozent.<br />
- Wir rechnen für die nächsten zwölf Monate mit weitgehend<br />
stabilen Preisen. Es bleibt aber die Möglichkeit steigender<br />
Erdgaspreise als Folge der Bindung an den Weltmarktpreis<br />
für Erdöl.<br />
Frankreich<br />
- Der Erdgaspreis blieb in Frankreich im vergangenen Jahr für<br />
die kleineren Abnehmer stabil, für Großkunden wird dagegen<br />
von deutlichen Preissenkungen berichtet.<br />
- Die Verbraucher können auf den deregulierten Gasmarkt<br />
überwechseln, aber angesichts der Schwankungen in den<br />
vergangenen Jahren haben nur wenige Kunden von dieser<br />
Möglichkeit Gebrauch gemacht. Dabei liegen die Preise auf<br />
dem deregulierten Markt stets leicht unter denen des regulierten<br />
Marktes.<br />
- Die Energiegiganten GDF und SUEZ haben von der Regierung<br />
die Erlaubnis zur Fusion erhalten. Der Zusammenschluss<br />
wird aber nach den Erwartungen keinen unmittelbaren<br />
Einfluss auf die Gaspreise haben.<br />
- Die Gaspreise dürften im nächsten Jahr im Einklang mit den<br />
gegenwärtig steigenden Ölpreisen anziehen.<br />
Großbritannien<br />
- Nach einigen Jahren stetig steigender Preise ist der Gaspreis<br />
im vergangenen Jahr um durchschnittlich 15 Prozent<br />
gesunken, für größere Mengen gab es einen Rückgang in<br />
der Gegend von sechs Prozent.<br />
- Neue Gaspipelines von Norwegen zur britischen Ostküste<br />
haben die Besorgnis über das Angebot verringert und für<br />
einen Rückgang der Preise gesorgt. Eine neue Verbindung<br />
ist die 1200 Kilometer lange Langeled-Pipeline, das Erdgas<br />
vom Ormen-Lange-Feld über die Sleipner-Anlagen in der<br />
Nordsee transportiert. Allein diese Pipeline reicht aus, 20<br />
Prozent des britischen Erdgasbedarfs zu decken.<br />
- Der vergangene milde Winter hat die Nachfrage gebremst,<br />
so dass immer genug Erdgas vorhanden war. Im Februar<br />
20<strong>07</strong> erlebten wir die niedrigsten Großhandelspreise seit<br />
Jahren.<br />
- Auch wenn die Preise niedrig sind, bleibt der Markt doch<br />
anfällig für Schwankungen. Ungeplante Lieferausfälle, etwa<br />
durch eine beschädigte Pipeline im Central-Transmission-<br />
System, sowie Instanthaltungsarbeiten beunruhigten die<br />
Händler.<br />
- Die Ölpreise sind wieder zum entscheidenden Faktor geworden.<br />
Die künftigen Gaspreise werden von den steigenden<br />
Kosten für Erdöl beeinflusst werden. Sollte der Preis für<br />
diesen Rohstoff für eine längere Zeit bei über 80 Dollar pro<br />
Barrel verharren, werden die Preisrückgänge beim Erdgas<br />
wieder verloren gehen.<br />
Italien<br />
- Die durchschnittlichen Gaspreise gingen in Italien im vergangenen<br />
Jahr leicht zurück, wobei die Preise für Einzelmengen<br />
mit minus 3,3 Prozent am stärksten sanken.<br />
- Während die durchschnittlichen Gaspreise im vergangenen<br />
Jahr gesunken sind, sind die Durchleitungsgebühren der<br />
nationalen und regionalen Leitungsnetze leicht gestiegen.<br />
- Die Einfuhr von Gas stieg 2006 im Vergleich zu 2005 um<br />
5,4 Prozent; sie lag damit bei 77,4 Milliarden Kubikmetern.<br />
Ende 2006 waren die Gasvorräte auf 7,9 Milliarden Kubikmeter<br />
gestiegen.<br />
- Für Gasversorger mit einem jährlichen Verbrauch von mehr<br />
als 200 000 Kubikmetern ist der Markt vollständig dereguliert.<br />
Die meisten der Konsumenten mit weniger als 5000<br />
Kubikmetern Gasverbrauch bleiben bei den regulierten Tarifen,<br />
da diese stabilere Preise gewährleisten.<br />
- Kurzfristig werden die Gaspreise im regulierten Teil des<br />
Marktes steigen, da auch im deregulierten Teile des Marktes<br />
der hohe Ölpreis den Erdgaspreis oben hält.<br />
Kanada<br />
- Der durchschnittliche Gaspreis in Kanada fi el über alle untersuchten<br />
Sparten. Dabei gab es die größten Preisrückgänge<br />
für große Gas-Weiterverarbeiter (-8,1 %) und bei der<br />
Abnahme großer Einzelmengen (-10,2%).<br />
- Nur ungefähr 45 Prozent der einheimischen Erdgasförderung<br />
wird im Land verbraucht, die restlichen 55 Prozent<br />
werden in die Vereinigten Staaten exportiert.<br />
- Nachdem sie 2005 als Folge der Wirbelstürme Katrina und<br />
Rita historische Höchststände erreicht hatten, gehen die<br />
Gaspreise zurück. Dennoch sind die Durchschnittpreise in<br />
Kanada immer noch um 25 Prozent höher als 2004 und liegen<br />
sogar 70 Prozent über dem Stand des Jahres 2000.<br />
- Der Absatz an Industriekunden stieg 20<strong>07</strong> um 7,6 Prozent,<br />
an Haushalte um 10,7 Prozent und an den Gashandel um<br />
<strong>11</strong>,3 Prozent.<br />
- Die Rekordstände bei den Vorräten und der Wiederaufbau<br />
der Infrastruktur- und Förderanlagen im Golf von Mexiko<br />
sollten helfen, den Gaspreis im kommenden Jahr nach unten<br />
zu drücken.<br />
Niederlande<br />
- Für kleinere Kunden und für große Gaslieferungen an Weiterverarbeiter<br />
stieg der Gaspreis in den vergangenen zwölf<br />
Monaten mit Raten zwischen 1,5 und 25,4 Prozent. Die<br />
Preise für große Mengen (Heizung) gingen seit September<br />
2006 um 10,7 Prozent zurück.<br />
- Der holländische Gasmarkt wies im vergangenen Jahr starke<br />
Schwankungen auf und die Preise erreichten Ende 2006 ein<br />
historisches Hoch. Anfang 20<strong>07</strong> gingen die Notierungen<br />
dann wieder zurück.<br />
- Der geplante Zusammenschluss der Versorger Essent und<br />
NUON wurde kürzlich abgesagt. Die Kunden könnten nach<br />
Meinung vieler von dieser Entwicklung profitieren, da der<br />
Zusammenschluss der zwei größten holländischen Versorger<br />
den Wettbewerb geschwächt hätte.<br />
- Die Konsolidierung in der Branche setzt sich fort mit der<br />
Übernahme der Westland Energy, einem kleinen Versorger<br />
für die Gewächshaus-Branche, durch das Unternehmen Essent.<br />
Damit gehören fast alle kleinen Gasversorger nun zu<br />
größeren Anbietern, meistens aus Belgien, Dänemark und<br />
Deutschland.<br />
- Die Gaspreise dürften im kommenden Jahr steigen.<br />
706 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 7<strong>07</strong>
Schweden<br />
- Die durchschnittlichen Gaspreise fi elen in Schweden im vergangenen<br />
Jahr um 3,2 bis 4,1 Prozent.<br />
- Obwohl Schweden kein besonders großer Gasumschlagsplatz<br />
ist, gibt es doch sechs Anbieter, die den Rohstoff an<br />
den Endverbraucher verkaufen. Die Hälfte des schwedischen<br />
Gasverbrauchs wird von E.ON Sverige eingeführt, die andere<br />
Hälfte von Dong Sverige. E.ON Schweden ist der größte<br />
Gaslieferant, der 2005 und 2006 etwas mehr als die Hälfte<br />
des in Schweden verbrauchten Erdgases geliefert hat.<br />
- Die nordeuropäische Gas-Pipeline zwischen Russland und<br />
Deutschland könnte innerhalb eines Jahrzehnt fertiggestellt<br />
sein. Auch wenn Schweden aus dieser Pipeline kein Gas<br />
bezieht, betrachtet das Land die Leitung doch mit großem<br />
Interesse, da Schweden weiter den größten Teil seines Energiebedarfs<br />
importieren muß.<br />
- Wir erwarten für das nächste Jahr steigende Gaspreise, da<br />
die weltweiten Ölpreise nahe oder gar auf ihren historischen<br />
Höchstständen verharren.<br />
Spanien<br />
- Der durchschnittliche Gaspreis ist in den vergangenen zwölf<br />
Monaten gestiegen. Dabei wurde kleinere Abnahmemengen<br />
für Heizung und industrielle Weiterverarbeitung um 2,9 bis<br />
5,3 Prozent teurer. Größere Abnahmemengen verteuerten<br />
sich um 0,9 bis 1,9 Prozent.<br />
- Gegenwärtig können nur Haushalte und sehr kleine industrielle<br />
Kunden ihr Gas zu regulierten Tarifen beziehen. Alle<br />
anderen Verbraucher müssen ihren Gasbedarf auf dem freien<br />
Markt decken.<br />
- Bis zu diesem Jahr war für die Industriekunden der regulierte<br />
Preis maßgebend, von dem sie einen Rabatt aushandeln<br />
konnten. Doch nun werden die Marktpreise an den Ölpreis<br />
gekoppelt. Diese Veränderung in der Preisgestaltung<br />
hat zu dem diesjährigen Preisanstieg geführt.<br />
- Angesichts dieser Veränderungen bei der Gaspreisgestaltung,<br />
müssen sich viele Verbraucher entweder auf ihren gegenwärtigen<br />
Lieferanten verlassen oder sie müssen sich an<br />
spezialisierte Dienstleister wenden, die ihre Gasversorgung<br />
zu entsprechenden Preisen sicherstellen.<br />
- Die steigenden Weltmarktpreise für Öl sowie der wachsende<br />
Wunsch Algeriens, die bestehenden langfristigen Liefervereinbarungen<br />
neu zu verhandeln, dürfen die Ergaspreise<br />
im nächsten Jahr nach oben drücken.<br />
Südafrika<br />
- Der durchschnittliche Gaspreis stieg in Südafrika im vergangenen<br />
Jahr um 3,2 bis 7,5 Prozent. Das ist deutlich<br />
weniger als in den beiden Jahren zuvor, als die Gaspreise<br />
jeweils um mehr als 25 Prozent gestiegen waren.<br />
- Sasol Gas ist der einzige Gasversorger im Land. Angesichts<br />
des Fehlens jeglicher Konkurrenz berechnet Sasol Gas die<br />
Preise abhängig von der Menge und legt dabei die internationalen<br />
Ölpreise zugrunde. Für Sasol Gas sichert diese<br />
Preisgestaltung sowohl faire als auch der Marktentwicklung<br />
angemessene Preise.<br />
- Es gibt erste Untersuchungen darüber, welche Rolle Südafrika<br />
als Ethanolproduzent spielen könnte. Die Beifügung<br />
von Ethanol könnte den Oktangrad des Benzins auf saubere<br />
und nachhaltige Weise erhöhen und außerdem für neue Arbeitsplätze<br />
sorgen. Diese Pläne entsprechen jenen in Brasilien,<br />
Europa und den Vereinigten Staaten.<br />
- Wir rechnen im nächsten Jahr mit stabilen Ölpreisen sowie<br />
einem weiter verhältnismäßig starken Rand. Deshalb dürften<br />
auch die Gaspreise unverändert bleiben.<br />
Vereinigte Staaten<br />
- Die durchschnittlichen Gaspreise in den USA fi elen in den<br />
vergangenen zwölf Monaten deutlich. Die Rückgänge liegen<br />
zwischen 6 und 18 Prozent, je nach betrachteter Kategorie.<br />
- Die sinkenden Preise sind hauptsächlich zurückzuführen<br />
auf die Beseitigung der Schäden an den Förderanlagen und<br />
Leitungen, die durch die Wirbelstürme Katrina und Rita im<br />
Herbst 2005 verursacht worden waren. Die Schäden hatten<br />
zu einem historischen Hoch bei den Gaspreisen geführt.<br />
Dagegen war der Preis im Oktober 2006 der niedrigste seit<br />
Jahren.<br />
- Der Erdgasmarkt in den USA ist weitgehend liberalisiert und<br />
die Kunden können aus einer großen Anzahl von Versorgern<br />
auswählen. Doch da die alteingesessenen Versorger<br />
mit neuen, unabhängigen Vermarktern konkurrieren und die<br />
Gewinnspannen ohnehin hauchdünn sind, stellen viele Verbraucher<br />
kaum noch Unterschiede in der Preisgestaltung<br />
zwischen reguliertem und dereguliertem Markt fest.<br />
- Fast alle neuen Kraftwerke arbeiten heute mit Erdgas. Das<br />
Gas wird als sauberere Alternative zu den traditionellen<br />
Brennstoffen wie Kohle und Öl betrachtet. Die Nachfrage<br />
nach Erdgas wächst Jahr für Jahr, das meiste Gas stammt<br />
aus dem Inland oder wird aus Kanada und Mexiko importiert.<br />
- In den vergangenen Jahren hat sich die Entwicklung der<br />
Gaspreise von jener der Ölpreise gelöst. Während des<br />
jüngsten starken Anstiegs der Ölpreis sind die Ergaspreis<br />
sogar zurückgegangen. Das Angebot ist hoch und die Suche<br />
nach neuen Quellen in Nordamerika scheint weiter in<br />
vollem Gange. Deshalb rechnen wir mit einem Rückgang<br />
der Erdgaspreise in Verlauf des nächsten Jahres.<br />
Anmerkungen zu dieser Untersuchung<br />
NUS Consulting Group, das internationale Unternehmen<br />
für Energiekosten-Management, erhebt jährliche Preisvergleiche<br />
für Strom, Wasser und Gas. Basis sind rund<br />
300.000 Betriebsstellen weltweit. Allein in Deutschland<br />
sind es über 25.000.<br />
– Der Bericht basiert auf Preisen vom 1. September 20<strong>07</strong>.<br />
(ex MwSt.)<br />
– Die Umrechnung erfolgte von lokalen Währungen auf<br />
US$, Darstellung in EURO-Cent. Kursdaten lt. ONDA<br />
Currency Converter (www.omda.com) vom 4. September<br />
20<strong>07</strong>. Währungsschwankungen sind dadurch ausgeschlossen.<br />
– Die Preise für jedes Land sind ungewichtete Durchschnittspreise<br />
(ex MwSt.). Je nach Verfügbarkeit in den<br />
Ländern wurden deregulierte oder liberalisierte Vertragspreise<br />
berücksichtigt.<br />
– Erhoben wurde bei Abnehmern von mindestens 100.000<br />
Therms (2.931.000 kWh) pro Jahr bis 1.000.000 Therms<br />
(29.310.000 kWh).<br />
- Die Daten für diesen Bericht wurden von Mitarbeitern der<br />
NUS Consulting Group aufgrund direkter Information von<br />
Versorgern, Händlern, Marktteilnehmern oder anderer<br />
Quellen ermittelt.<br />
Für Detail-Informationen zum „28. Internationalen Gasmarktvergleich”<br />
steht Ihnen gern zur Verfügung:<br />
Rüdiger Kornblum (Geschäftsführer)<br />
NUS Deutschland GmbH<br />
Energie- und Telekommunikationsberatung<br />
Georg-Glock-Straße 8<br />
40474 Düsseldorf<br />
Telefon: 02 <strong>11</strong> / 86 22 9-0<br />
Telefax: 02 <strong>11</strong> / 86 22 9-400<br />
www.nusconsulting.de<br />
708 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
Energie mit Zukunft*<br />
Auf der Suche nach Lösungen für eine zukunftsorientierte<br />
Erdgasversorgung spielt Bioerdgas eine wichtige Rolle. Bioerdgas<br />
ist ein erneuerbarer Energieträger, der unabhängig<br />
von Energieimporten produziert werden kann. Bioerdgas verfügt<br />
über ausgezeichnete Eigenschaften hinsichtlich Umweltschutz<br />
und Energieeffizienz.<br />
Natürlich ist Bioerdgas heute in der Herstellung noch teurer<br />
als fossiles Erdgas. Aber der Faktor Versorgungssicherheit<br />
und Klimaschutz ist wesentlich höher zu bewerten und die<br />
Prognosen gehen davon aus, dass bis 2030 ein Zehntel des<br />
deutschen Erdgasbedarfs durch Bioerdgas abgedeckt wird.<br />
Dies würde bedeuten, dass rund 2,5 % der deutschen Treibhausgasemissionen<br />
eingespart werden. Die deutsche Gaswirtschaft<br />
hat diesen neuen Bioerdgasmarkt entdeckt und in<br />
einem neuen Aktionsprogramm Klimaschutz, Energieeffizienz<br />
und erneuerbare Energien gebündelt. Dies ist auch dringend<br />
geboten, denn Bioerdgas muss sowohl wirtschaftlich wie<br />
ökologisch zur klassischen Energieversorgung wirtschaftlich<br />
sein. Dies wird auch durch die staatliche Förderung in unter-<br />
schiedlichen Bereichen deutlich. Ziel dieser Maßnahmen ist<br />
langfristig, von staatlicher Förderung unabhängig zu sein und<br />
damit auch im ökonomischen Bereich Maßstäbe zu setzen.<br />
Der Boom im Kornfeld hat in der Gaswirtschaft auch einen<br />
Firmennamen nämlich den der E.ON Bioerdgas GmbH. Diese<br />
Tochtergesellschaft im E.ON-Konzern ist zusammen<br />
mit E.ON Ruhrgas angetreten, mit entsprechenden anlagen<br />
und Kooperationen diesen Markt aufzubauen und langfristig<br />
zu entwickeln. Dabei stehen natürlich auch die drängenden<br />
Probleme der Beschaffung der Biomasse im Mittelpunkt der<br />
Überlegungen. Besonders in Sachen Effizienz ist Bioerdgas<br />
allen anderen Biokraftstoffen wie Biodiesel oder Bioethanol<br />
deutlich überlegen. So kann es sehr effizient genutzt werden<br />
für die Wärmeerzeugung sowie für die Verwendung als Kraftstoff.<br />
Die Erdgaswirtschaft hat sich verpflichtet, dem Erdgas,<br />
das als Kraftstoff verwendet wird, bis 2010 rund 10 % und bis<br />
2020 rund 20 % Bioerdgas beizumischen. Bioerdgas<br />
Bioerdgas hat im Gegensatz zur Wind-Solarenergie den Vorteil,<br />
dass es über das gesamte Jahr kontinuierlich erzeugt<br />
werden kann und sich problemlos speichern lässt. Bioerdgas<br />
besitzt eine höhere Flächeneffizienz wie Biodiesel oder<br />
Bioethanol, d. h. der Biomasseertrag auf einem Hektar Anbaufläche<br />
kann im Vergleich zu Biodiesel die dreifache Energiemenge<br />
an Bioerdgas erzeugen. Der Ertrag eines Hektars<br />
Biomasse produziert das Biogas für mehr als 65.000 Kilometer<br />
Fahrleistung eines entsprechenden Pkws. Ein wichtiger<br />
Aspekt bei der Bioerdgasproduktion ist die Tatsache,<br />
dass diese in einem geschlossenen Kreislauf stattfindet, in<br />
welchem als Dünger die entstandenen Gärreste eingebracht<br />
werden können. Bei einem Gesamtnutzungsgrad von bis zu<br />
90 % sind Bioerdgasanlagen absolut in der Lage, die konventionelle<br />
Energieerzeugung zu substituieren und einen spür-<br />
*Anmerkung der Redaktion:<br />
Diesem Beitrag liegt ein Interview zugrunde, welches die<br />
Chefredaktion der „Kommunalwirtschaft“ mit Herrn Friedrich<br />
Wolf, Geschäftsführer der E.ON-Bioerdgas GmbH,<br />
führte.<br />
710 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
Legende: 1 = Nachwachsende Rohstoffe; 2 = Biomasseeintrag; 3 = Fermenter; 4 = Biogasaufbereitung; 5 = Erdgasnetz; 6 =<br />
Blockheizkraftwerk; 7 = Erdgastankstelle<br />
baren Beitrag zur ReduzierungCO2-Emissionen zu leisten.<br />
„Bioerdgas ist aktiver Klimaschutz“ bringt es Friedrich Wolf,<br />
Geschäftsführer der E.ON Bioerdgas GmbH, auf den Punkt.<br />
Folgerichtig errichten E.ON Bioerdgas GmbH, E.ON Bayern<br />
sowie die Schmack Biogas AG die zurzeit größte Anlage<br />
zur Erzeugung, Aufbereitung und Einspeisung von Biogas<br />
im Oberpfälzischen Schwandorf. Während die meisten<br />
neuen Biogasanlagen in Deutschland mit einer elektrischen<br />
Leistung zwischen 150 – 500 Kilowatt errichtet wurden, beginnt<br />
mit dem Feldgasenergiezentrum in Schwandorf eine<br />
neue Ära. Zehn Megawatt, dies entspricht einer elektrischen<br />
Leistung von 4 Megawatt, ist die neue Größe im Markt. Entsprechend<br />
hoch ist für die drei Betreiber die Investition von<br />
fast 16 Mio. Euro. In dieser Anlage werden von Ende 20<strong>07</strong><br />
jährlich ca. 62.ooo Tonnen pflanzliche Rohstoffe verarbeitet.<br />
Dies bedeutet, dass stündlich rund 1000 Kubikmeter Bioerdgas<br />
zur Verfügung stehen und damit der Gasbedarf von etwa<br />
5.000 Haushalten gedeckt werden kann. Die wirtschaftliche<br />
Seite wird dadurch besonders günstig erreicht, dass das erzeugte<br />
Bioerdgas unmittelbar in der Nähe in das Erdgasnetz<br />
der E.ON Bayern AG eingespeist werden kann. Als Rohstoffe<br />
werden in der Anlage Mais, Getreide, Gräser und Hirse verarbeitet.<br />
Ein weiterer positiver Effekt für die Region besteht<br />
darin, dass sich Landwirte fi nanziell an der Anlage beteiligen<br />
und dadurch direkt an den Erträgen beteiligt sind. Damit<br />
entstehen auch zukunftssichere, qualifizierte Arbeitsplätze<br />
im Umfeld der Anlage bei den Produzenten und Zulieferern<br />
aus der Landwirtschaft. Durch neuartige Fruchtfolgen reduziert<br />
sich die Anbaufläche um ca. 30 %, so dass auch dies<br />
keine Entscheidung gegen die traditionelle Landwirtschaft<br />
ist. Im Gegenteil – sie erhöht die Versorgungssicherheit, ga-<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 7<strong>11</strong>
antiert kontinuierliches Einkommen durch Beschäftigung in<br />
einem Markt mit Zukunft. Dass hierbei auch der praktizierte<br />
Klimaschutz größte Bedeutung hat, versteht sich von selbst.<br />
Unter dem Strich ein Mehrwert im Sinne ökonomischer, ökologischer<br />
und sozialer Kriterien. „Mit Inbetriebnahme der Anlage<br />
in Schwandorf erhöhen sich die Bioerdgaskapazitäten<br />
von E.ON in Deutschland um fast 50 %“, erklärte Friedrich<br />
Wolf, Geschäftsführer der Bioerdgas GmbH, ‚Essen.<br />
Der Blick in die Zukunft zeigt eindeutig in Richtung Bau weiterer<br />
auch großer Bioerdgaserzeugungsanlagen. In diesen<br />
Kontext passt auch die am 13.<strong>11</strong>.<strong>07</strong> anlässlich der GAT in<br />
Karlsruhe abgegebene Absichtserklärung zwischen RheinEnergie<br />
und E.ON Ruhrgas zur Lieferung von Bioerdgas.<br />
Hierbei sollen ab 2008 zunächst 10 Mio. Kilowattstunden Bi-<br />
oerdgas an E.ON Ruhrgas geliefert werden, wobei eine Aufstockung<br />
der Mengen bei entsprechender Kundennachfrage<br />
und Produktionskapazität geplant ist.<br />
Leider ist in der letzten Zeit durch das neue EEG ein erster<br />
Schatten auf diese zukunftsträchtige Branche gefallen. Nach<br />
dem bisherigen Stand der Gesetzgebung würde aus unverständlichen<br />
Gründen Bioerdgas nicht mehr zu den regenerativen<br />
Energien zählen und somit aus sämtlichen Förderungen<br />
herausfallen. Dies wäre dann das völlig unverständliche und<br />
schnelle „Aus“ für eine Branche, welche gerade erst Fahrt<br />
aufgenommen hat mit großem Tempo in die richtige Richtung.<br />
Man kann nur hoffen, dass die Bemühungen der entsprechenden<br />
Industrie auf die Politiker jenen Einfluss nehmen<br />
der aus ökologischen und ökonomischen Gründen diesen<br />
neuen Energieträger positiv sieht.<br />
Neue Wege für die städtische Wasserwirtschaft der Zukunft<br />
Difu und ISOE entwickeln gemeinsam mit Partnern des Forschungsverbunds<br />
netWORKS Lösungsmöglichkeiten für eine *demografieangepasste Stadttechnik<br />
Die Netze und Anlagen der kommunalen Wasserversorgung<br />
werden bisher zentral organisiert, und diese Zentralität gilt bislang<br />
gerade bei mittleren und hohen Siedlungsdichten technisch<br />
und ökonomisch als vorteilhaft. Durch die abnehmende<br />
Bevölkerungszahl tritt jedoch eine völlig neue Problematik<br />
auf: Die Funktionalität der Systeme ist durch Unterauslastung<br />
gefährdet. In einigen Städten und Regionen sind Rück- und<br />
Umbaumaßnahmen der Netze notwendig, die an die Grenzen<br />
des betriebswirtschaftlich Machbaren gehen. In Ergänzung<br />
dieser Anpassungsstrategien gilt es, neben dem Rück- und<br />
Umbau auch über den Einsatz gänzlich neuer Technologien<br />
nachzudenken, außerdem sind Systemalternativen gegenüber<br />
dem Weiterbetrieb vorhandener Anlagen abzuwägen.<br />
In Deutschland wurden in den letzten beiden Jahrzehnten<br />
bereits beachtliche Innovationen im Bereich alternativer<br />
Wasserver- und Abwasserentsorgungstechnologien entwickelt,<br />
die jedoch bisher ausschließlich im Rahmen weniger<br />
kleiner Modellprojekte umgesetzt wurden. Die Pilotvorhaben<br />
zeigten, dass Stofftrennung und neuartige Kombinationen<br />
von Ab- und Frischwasser prinzipiell möglich sind. Da es sich<br />
um fl exible und nachhaltige Lösungen handelt, mit denen die<br />
Schließung von Nährstoffkreisläufen sowie die energetische<br />
Verwertung von Abwasser angestrebt wird, sind die Verfahren<br />
- angesichts der steigenden<br />
Energiepreise - auch volkswirtschaftlich interessant: Intelligente<br />
Systemlösungen zeichnen sich durch Stoffstromreduktion<br />
(Ökoeffizienz), höhere Flexibilität und teils kürzere<br />
Leitungswege aus und lassen langfristig eine ökonomische<br />
Effizienzanhebung (Energieverwertung) erwarten.<br />
Nun gilt es herauszufinden, ob eine breitere Anwendung die-<br />
ser Technologien sowie die Kombination mit vorhandenen<br />
Anlagen und Netzen auch in größerem Maßstab sinnvoll<br />
sind. Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) und das Institut<br />
für sozial-ökologische Forschung (ISOE) untersuchen<br />
daher - gefördert durch das Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung (BMBF) und in Kooperation mit weiteren<br />
Forschungs- und Praxispartnern - praxistaugliche Umwandlungsmöglichkeiten<br />
der stadttechnischen Systeme. Der interdisziplinär<br />
arbeitende *Forschungsverbund netWORKS entwickelt<br />
gemeinsam mit Ver- und Entsorgungsunternehmen<br />
aus sechs Untersuchungskommunen mit unterschiedlicher<br />
Bevölkerungsentwicklung langfristig tragfähige Angebotsund<br />
Infrastrukturkonzepte.<br />
Einen Untersuchungsschwerpunkt bildet die Frage, ob und<br />
inwieweit semi- und dezentrale Lösungen ökonomisch und<br />
ökologisch effizienter sind und wie diese im existierenden betrieblichen<br />
Rahmen sukzessive angewandt werden könnten.<br />
Berücksichtigt wird dabei, dass Strukturanpassungen der Anlagen<br />
im Einklang mit den unternehmerischen Erfordernissen<br />
erfolgen müssen. Auch werden die Infrastruktur- und Stadtentwicklungsplanung<br />
integriert betrachtet und der Stand der<br />
Technik berücksichtigt.<br />
Erste Ergebnisse sind Ende 2008 zu erwarten. Sie werden als<br />
Publikation veröffentlicht und als Beratungsinstrument auch<br />
auf der Homepage des Forschungsverbunds zu fi nden sein.<br />
Nähere Informationen zum Forschungsverbund und zum Projekt<br />
*Transformationsmanagement für eine nachhaltige Wasserwirtschaft<br />
sind im Internet unter www.networks-group.de/<br />
zu fi nden.<br />
712 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
Mit Intelligenz sauber heizen<br />
„Bio-Energie-Module“ von AMTRA bieten enorme Spar- und Umweltpotenziale<br />
Gemeinsames Projekt von AMTRA Mobilraum GmbH, iht<br />
GmbH - Innovative Heiztechnik und der Fachhochschule Köln<br />
bietet Möglichkeiten, umweltfreundlich und Kosten sparend<br />
zu heizen – Einsatz für Privat, Unternehmen und Kommunen<br />
Allseits bekannt sind Umweltprobleme sowie steigende Energiepreise<br />
durch knapper werdende fossile Brennstoffe oder<br />
der erhöhte CO2-Ausstoß durch Verbrennung fossiler Stoffe.<br />
Dabei entstehen Stickstoffoxide, Ruß sowie andere chemische<br />
Verbindungen, die ungehindert durch die Ozonschicht<br />
treten können. Die Folge ist der so genannte Treibhauseffekt<br />
und der Klimawandel. Mit den „Bio-Energie-Modulen“ der<br />
Dernbacher Firma AMTRA wird eine ökologische und ökonomische<br />
Alternative geschaffen.<br />
Experten der iht GmbH, Warendorf, und AMTRA Mobilraum<br />
GmbH, Dernbach, haben sich mit Wissenschaftlern des Instituts<br />
für Anlagen-, Energie- und Maschinensysteme der Fachhochschule<br />
Köln zusammengeschlossen, um für die Umwelt<br />
belastende Energiegewinnungsmöglichkeit neue Lösungen<br />
zu fi nden und umzusetzen. Fossile Brennstoffe wie Erdöl oder<br />
Erdgas sind endlich; langfristig gesehen müssen innovative<br />
Verfahren entwickelt werden, die gleichzeitig genügend Energie<br />
liefern, um Rohstoffe wie Erdöl zu ersetzen und die Umwelt<br />
zu schonen.<br />
„Aus dem Projekt der drei Parteien ist die Lösung ‚Pelletcontainer’<br />
hervorgegangen. Diese spezielle Heizmöglichkeit<br />
vereint die wichtigen Eigenschaften einer zukunftsfähigen<br />
Entwicklung: das Heizen mit regenerativen Energiequellen,<br />
wie z.B. Getreide, Stroh oder auch Holzpellets, um endliche<br />
Energieträger zu schonen, weniger CO2-Ausstoß gegenüber<br />
den fossilen Energien und zusätzlich eine hohe Kosteneinsparung<br />
durch günstigen Einkauf der Pellets“, erklärt Arno<br />
Meeuwissen, Geschäftsführer der AMTRA Mobilraum GmbH<br />
aus Dernbach.<br />
Das Prinzip der Heizung beruht auf der Verbrennung von<br />
Pellets in Heizkesseln, die mit einem Warmwasserspeicher<br />
verbunden sind. Das System kann sowohl als zentrales<br />
Hausheizungssystem oder als Einzelofen mit direkter Wärmeabstrahlung<br />
in den Wohnraum genutzt werden. Pelletheizungen<br />
eignen sich für eine große Bandbreite von Einsatzmöglichkeiten:<br />
von Ein- oder Zweifamilienhäusern, über<br />
größere Wohn- oder Betriebseinheiten sowie für kommunale<br />
und gewerbliche Einrichtungen. Die Gesamtanlage ist als<br />
mobile Einheit, speziell für transportable Einsätze entwickelt,<br />
eignet sich aber ebenso gut für langfristige Standzeiten.<br />
AMTRA und iht gemeinsam für die Zukunft<br />
AMTRA und iht haben vorhandenes Know-how genutzt und<br />
in enger Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Köln den<br />
innovativen Pelletcontainer „Bio-Energie-Modul“ entwickelt.<br />
Dabei ist das System der Pelletheizung in einen Container der<br />
AMTRA Mobilraum GmbH integriert und versorgt die Nutzer<br />
mit günstiger und umweltschonender Wärme.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 713
„Da die Nutzung von fossilen Energieträgern endlich und darüber<br />
hinaus mittel- und langfristig kaum noch wirtschaftlich<br />
fi nanzierbar ist, haben wir uns auf den Weg in die Zukunft gemacht.<br />
Wir machen regenerative Energien für unsere Zukunft<br />
nutzbar und sorgen somit für eine unabhängige und ökologische<br />
Wärmebereitstellung“, so AMTRA-Chef Arno Meeuwissen<br />
über die neuen Entwicklungen und zukunftsträchtigen<br />
Möglichkeiten der Heizsysteme.<br />
Im AMTRA-Pelletcontainer ist der Raum zweigeteilt; eine<br />
Hälfte steht als Materialbunker zur Verfügung, die Anlagentechnik<br />
ist im Nachbarraum installiert. Zum System gehören<br />
der Brenner, der Heizkessel, das Ausdehnungsgefäß, der Pufferspeicher,<br />
der Pelletbunker und die Förderschnecke zum<br />
automatischen Transport der Pellets in den Brennerraum.<br />
Heizen mit grüner Energie<br />
Zur Energiegewinnung können verschiedene Pelletmaterialien<br />
eingesetzt werden, wie z.B. aus Holz, Stroh, Getreide,<br />
Sonnenblumenkernen, Gärresten, Rapspresskuchen oder<br />
Miscanthus. Die Einstellung auf das jeweilige Material wird<br />
größtenteils durch einfache Programmierung erledigt.<br />
Der besondere Nutzen der iht-Anlagen liegt in der patentierten<br />
Technik der zweistufigen Verbrennung. „Dadurch ergibt sich<br />
eine sehr hohe und effiziente Ausnutzung des energetischen<br />
Brennstoffgehalts“, so der Entwicklungsleiter der iht GmbH,<br />
Werner Boos. Anders als die herkömmliche Verfeuerung<br />
bietet diese „zweistufige Verbrennung“ einen enormen Wirkungsgrad,<br />
indem es die Biomasse als Energie vollständig<br />
ausnutzt.<br />
Weitere Vorteile der iht-Technologie sind beispielsweise die<br />
automatische Wärmetauscherreinigung inklusive Austragung<br />
in einen separaten Staubbehälter, der hohe Wirkungsgrad<br />
von 93 Prozent sowie die Brennkammer aus Siliziumkeramik<br />
mit mehrfacher Umlenkung der Rauchgase für sehr geringe<br />
Emissionswerte.<br />
Die erzeugten Verbrennungsgase werden in den Kamin geführt<br />
und so sicher ins Freie transportiert. Der Abzug ist mit<br />
einem Kaminzugregler ausgestattet, der Brände innerhalb<br />
der Abgasleitung verhindert. Mittels einer Lambda-Sonde<br />
wird der Schadstoffgehalt in der Abluft gemessen und kontrolliert.<br />
„Wir liegen mit unseren Immissionswerten deutlich unter den<br />
zulässigen Grenzwerten. Insofern leisten wir einen wesentlichen<br />
Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes“, unterstreicht<br />
Werner Boos.<br />
Und der Clou: Selbst die Verbrennungsrückstände (Asche)<br />
sind als biologischer Dünger einsetzbar. „Es gibt keinerlei<br />
Entsorgungsproblematik“, hebt AMTRA-Geschäftsführer<br />
Meeuwissen hervor.<br />
Die Heizanlagen lassen sich sowohl in Gebäuden installieren<br />
als auch außerhalb. Dies bedeutet eine hohe Flexibilität und<br />
nahezu unbegrenzter Einsatz auf allen Gebieten. So fi ndet<br />
jeder, vom Hauseigentümer, der eine Heizanlage nachinstallieren<br />
oder ersetzen möchte, bis hin zum Unternehmer, der<br />
ganze Firmenkomplexe mit Biomasseenergie heizen möchte,<br />
die richtige Anwendung – dies gepaart im Modulcontainer,<br />
der außen aufgestellt die Wärme für innen liefert. Eine jährliche<br />
Wartung reicht für die Bio-Energie-Module aus.<br />
Rohstoffe schonen und der Umwelt Gutes tun<br />
Der Vorteil der Pellets gegenüber dem Öl liegt in erster Linie<br />
in der ökologischen und Umwelt schützenden Eigenschaft.<br />
Öl und andere fossile Brennstoffe sind endlich; die genutzten<br />
Energiequellen in diesem Heizverfahren dagegen sind regenerativ.<br />
Der Reststoff bei der Verbrennung (CO2) wird an die<br />
Atmosphäre abgegeben und durch die Photosynthese der<br />
Pflanzen wieder aufgenommen.<br />
Die biogenen Brennstoffe sind CO2-neutral, das heißt, der<br />
Heizprozess entlässt nur soviel CO2 in die Atmosphäre, wie<br />
der nachwachsende Rohstoff während des Wachstums gespeichert<br />
hat. Im Gegensatz zur Treibhausgasemission bei<br />
der Verbrennung fossiler Brennstoffe liegen die Pelletwerte<br />
deutlich unter den der anderen: Im Vergleich zu einem 30 Kilowatt-Heizkessel<br />
verursacht Heizöl jährlich <strong>11</strong>.800 Kilogramm<br />
Kohlendioxid, Erdgas liegt bei 8.200 Kilogramm – die Pellets<br />
erreichen einen Wert von nur 1.800 Kilogramm pro Jahr.<br />
Andere Schadstoffe, die bei der Verbrennung entstehen, wie<br />
z.B. Kohlenmonoxid (CO) und Staub, werden bei den Verbrennungssystemen<br />
der iht aufgrund der innovativen Technik weit<br />
unter den derzeit geltenden aber auch zukünftigen Grenzwerten<br />
des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchV)<br />
gehalten. Mit dieser Technik sind die iht-Anlagen die einzigen,<br />
die diese Werte einhalten und sogar unterschreiten.<br />
„Allgemein lässt sich über die Sicherheit der Pellets gegenüber<br />
dem Öl sagen, dass die Versorgung jederzeit sichergestellt<br />
ist und nicht von Zuliefer-Ländern abhängig ist. Außerdem<br />
besitzt Erdgas weiterhin das Sicherheitsrisiko der Explosion.<br />
Eine solche Gefahr besteht für Pellets nicht“, erklärt Arno<br />
Meeuwissen. Bei Öltanks bestehe immer noch die Gefahr des<br />
Auslaufens und damit eine erhebliche Bodenverunreinigung.<br />
Wirtschaftlich Wärme erzeugen<br />
Um 10 Kilowatt Leistung zu erzeugen, verbraucht man durchschnittlich<br />
1 Liter Öl. Dieser Liter kostet ungefähr 0,65 Euro.<br />
Die gleiche Leistung erreicht die Pelletheizung bereits mit<br />
zwei Kilogramm Strohpellets, was mit einem Kilopreis Stroh<br />
von 0,13 Euro circa die Hälfte an Kostenersparnis bewirkt.<br />
Die Energieeinsparung liegt für ein Jahr bei ca. 1.600 Euro.<br />
Die Anschaffungskosten des AMTRA-Pelletcontainers „Bio-<br />
Energie-Modul“ mit integrierter iht-Heizanlage betragen je<br />
nach Ausstattungsmerkmalen ca. 30.000 bis 40.000 Euro inklusive<br />
Installation des Systems in den Container, Transport<br />
und sonstigen Zuschlagskosten.<br />
Die Pellets sind für den großen Bedarf per Silofahrzeug erhältlich<br />
und werden direkt in den Materialbunker in den Container<br />
hineingeblasen. Durch die ständige Verfügbarkeit des Materials<br />
und der Materialvielfalt wird der Preis langfristig stabil<br />
bleiben. Durch die Bandbreite des Materials ist der Anwender<br />
unabhängiger im Vergleich zum Öl- und Gasabnehmer.<br />
Aufgrund dessen können Lieferengpässe und Preisschwankungen<br />
umgangen werden. „Marktfreiheit durch Materialvielfalt“,<br />
bekräftigt AMTRA-Chef Arno Meeuwissen. Zudem hat<br />
man bei der Heizung mit Pellets einen Logistikvorteil, denn<br />
die Rohstoffe wie Holz und Stroh sind nahezu überall verfügbar.<br />
An andere installierte Energienetze und<br />
-versorgungen lässt sich das Bio-Energie-Modul problemlos<br />
durch Schnittstellentechnik anschließen.<br />
714 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
„Rohstoff Stroh“<br />
In der Landwirtschaft ist der Rohstoff Stroh ein unerschöpfliches Nebenprodukt.<br />
Allein die in Deutschland pro Jahr anfallenden Strohmengen würden ausreichen,<br />
um 13,4 Prozent des gesamten Ölverbrauchs abzudecken, einschließlich<br />
Kraftstoff für Kraftfahrzeuge, Industrieverbrauch und chemischer Produkte.<br />
Dieses enorme Potenzial – auch von anderen biogenen Energieträgern – auszuschöpfen<br />
und für den Verbraucher deutlich zu machen, ist das Ziel der Zusammenarbeit<br />
von AMTRA, iht und der FH Köln.<br />
Außerdem ist der Einsatz von Miscanthus, so genanntem Elefantengras oder<br />
auch Chinaschilf, in der Planung. Es verspricht hohe Erträge, benötigt keinen<br />
Dünger und kann bis zu zweimal im Jahr geerntet werden.<br />
Kaufen, Mieten, Contracting oder Wärme-Contracting-Modell<br />
Wie viel Energie eingespart werden kann, berechnet AMTRA auf der Grundlage<br />
eines individuellen Bedürfnisclusters. Dabei werden Leistungsmerkmale und Investitionskosten<br />
bestimmt. Unter Berücksichtigung von Aufwand, Amortisation<br />
und Brennstoffvolumen kann der Anwender wählen zwischen Kaufen, Mieten<br />
oder Contracting-Modellen.<br />
„Einsatzbereiche im Contracting-Verfahren sind beispielsweise temporäre<br />
Schulpavillons, Schwimmbäder, Sanitäranlagen für Sportplätze, Ein- und Mehrfamilienhäuser,<br />
Wohnanlagen oder auch Gewächshäuser“, so Meeuwissen.<br />
Mithilfe dieses Modells lassen sich kostengünstige und einmal mehr umweltfreundliche<br />
Verfahren realisieren, die auch künftig aufgrund ihrer hohen Effizienz<br />
Bestand haben.<br />
Mit der Heizanlage sind ebenfalls so genannte Wärme-Contracting-Modelle<br />
realisierbar. Bei überschüssiger Wärmeproduktion kann die nicht genutzte Energie<br />
in andere Energienetze eingespeist werden, wie beispielsweise in das<br />
von Nachbarfirmen. „Hierbei wird nur die abgenommene Wärme berechnet, inklusive<br />
einer einmaligen Pauschalanlieferung“, berichtet iht-Entwicklungsleiter<br />
Werner Boos.<br />
Zukunft ist der Platz für Innovation<br />
In Deutschland wurden von 1999 bis 2005 rund 44.000 Pelletanlagen installiert.<br />
Inzwischen dürfte der Bestand auf weit über 70.000 angewachsen sein, vermuten<br />
die Hersteller.<br />
Projektleiter Thomas Mockenhaupt von der Fachhochschule Köln ist überzeugt:<br />
„Wir haben zusammen mit AMTRA und iht an der Entwicklung spezieller und<br />
innovativer Anlagentechnik gearbeitet, die Brennstoffe aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen der Land- und Forstwirtschaft kostengünstig in Wärme umwandelt.<br />
Unsere Vision ist es, mit Innovationen der Zukunft einen großen Schritt entgegenzutreten<br />
und durch diese Entwicklungen neue Arbeitsplätze zu schaffen.<br />
Dabei steht der aktive Klimaschutz und die langfristige Wirtschaftlichkeit im<br />
Fokus.“<br />
AMTRA Mobilraum GmbH, Dernbach<br />
AMTRA Mobilraum ist einer der führenden Anbieter von Systemcontainern in<br />
Rheinland-Pfalz und den angrenzenden Bundesländern. Aufgrund der jahrelangen<br />
Erfahrung auf diesem Gebiet und aufgrund einer Vielzahl von Referenzobjekten,<br />
verteilt in ganz Deutschland, steht AMTRA insbesondere in der Bauwirtschaft<br />
für Qualität, Zuverlässigkeit und Sicherheit. Mit kundenorientierten<br />
Lösungen werden für kurz-, mittel- oder langfristige Zeiträume Raumbedürfnisse<br />
gedeckt. Mit schnellen und kostengünstigen Systemcontainerlösungen in<br />
ansprechender Optik und Ausstattung wird jeder Bedarf gedeckt.<br />
Kontakt:<br />
AMTRA Mobilraum GmbH, Ringstraße 15, 563<strong>07</strong> Dernbach<br />
Telefon 02689 – 9456-0, Telefax 02689 – 9456-26<br />
Internet www.amtra-gmbh.de<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 715
Umweltinvestitionen werden enorm zunehmen<br />
Die Steigerung der Energieeffizienz und damit des Objektwerts,<br />
Schonung der Umwelt und vor allem eine fi nanzielle<br />
Entlastung sind die Vorteile, die Contracting dem Anwender<br />
bieten kann. Deshalb rechnet Harald Zimmermann, Vorstand<br />
der Urbana Energietechnik AG & Co. KG, mit dem endgültigen<br />
Durchbruch für Contractinglösungen.<br />
Anfang des Jahres haben die Urbana AG und die Agimus<br />
GmbH das Joint Venture Urbana Agimus Contracting gegründet.<br />
Der neue Zusammenschluss bietet Lösungen im Bereich<br />
des Umweltcontracting an. Einen Grund für den erwarteten<br />
Durchbruch von Contracting sieht Zimmermann in der aktuellen<br />
Rechtsprechung und der öffentlichen Wahrnehmung<br />
des Themas: „Angesichts der aktuellen Klimaschutzdiskussionen<br />
und europaweit zu erwartender verschärfter Umweltaufl<br />
agen wird der Investitionsbedarf in den kommenden Jahren<br />
deutlich zunehmen“.<br />
Hinter den zwei Milliarden Euro, die die deutsche Industrie<br />
bisher jährlich für Umwelttechniken ausgegeben hat, sieht<br />
Zimmermann ein großes Potenzial für die Urbana Agimus<br />
Contracting: „Der contractingfähige Anteil der Investitionen<br />
liegt bei rund 30 Prozent“. Trotz aller Euphorie weiß jedoch<br />
auch Zimmermann, dass die Bereitschaft, Contracting einzusetzen,<br />
branchenabhängig ist. In der Wohnungswirtschaft<br />
stehe das Thema aufgrund der unklaren Rechtslage immer<br />
noch auf wackeligen Füßen. Anders sehe es im Bereich der<br />
Gewerbeimmobilien, Kommunen und der Industrie aus: „Intelligente<br />
Konzepte zur effizienten Energieverwendung, professioneller<br />
Anlagenbetrieb und ein ausgefeiltes Energiemanagement<br />
sind gefragt“, so Zimmermann.<br />
Umweltcontracting umfasse mehr als reines Energiemanagement.<br />
„Neben dem Energiemanagement sollen hier auch<br />
Kostensenkungspotenziale etwa im Bereich Ablufttechnik,<br />
Abwassertechnik, Wasserkreislauftechnik oder Abfallvermeidung<br />
genutzt werden“. Das jahrzehntelange Know-how beider<br />
Unternehmen, das im neuen Joint Venture zusammengefasst<br />
ist, biete den Kunden Lösungsmöglichkeiten, die es auf<br />
dem Markt in dieser Form noch nicht gebe, so Zimmermann.<br />
Besonders die Wärmerückgewinnung steht im Fokus des<br />
Joint Ventures. Dank neu entwickelter Technologien sei es<br />
nun möglich, auch Abwärme auf niedrigem Temperaturniveau<br />
zu nutzen. „Industriekunden reagieren überrascht bis<br />
begeistert, wenn wir unsere Gesamtlösungen präsentieren,<br />
die Einsparungen ohne die Aktivierung eigener Investitionen<br />
ermöglichen“, so Zimmermann. Bei einem Unternehmen aus<br />
der Metallindustrie sei es beispielsweise durch Contracting<br />
möglich, bis zu 60 Prozent des jährlichen Wasserverbrauchs<br />
und rund 80 Prozent der Heizenergie einzusparen.<br />
Chance Solarenergie: Kommunale Handlungsmöglichkeiten<br />
für eine nachhaltige Entwicklung<br />
Bundesverband Solarwirtschaft und Deutscher Städte- und<br />
Gemeindebund geben neue Solarbroschüre für kommunale<br />
Entscheidungsträger heraus<br />
Anlässlich der RegioSolar-Konferenz 20<strong>07</strong> hat der Bundesverband<br />
Solarwirtschaft die Broschüre „Chance Solarenergie:<br />
Kommunale Handlungsmöglichkeiten für eine nachhaltige<br />
Entwicklung“ veröffentlicht. Gemeinsam mit dem Deutschen<br />
Städte- und Gemeindebund (DStGB) und der Deutschen Umwelthilfe<br />
informiert der BSW-Solar über die Handlungsmöglichkeiten<br />
von Kommunen, den Einsatz von Solarenergie vor<br />
Ort aktiv zu fördern. Die Veröffentlichung wendet sich an Entscheidungsträger<br />
in Kommunen und Landkreisen und wird<br />
beim RegioSolar-Kommunalforum in Mannheim vorgestellt.<br />
„Die Explosion der Öl- und Gaspreise sowie die spürbaren<br />
Auswirkungen des Klimawandels haben die Nachfrage nach<br />
sicheren und umweltschonenden Alternativen zu den fossilen<br />
Energierohstoffen stark ansteigen lassen“, so Carsten Körnig,<br />
Geschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft.<br />
„Solarenergie ist unverzichtbar für den Klimaschutz und bietet<br />
die Chance, unabhängiger von fossilen Energieträgern<br />
zu werden. Durch den dezentralen Einsatz von Solaranlagen<br />
entstehen dabei insbesondere für Kommunen neue Handlungsfelder<br />
in Energiefragen.“<br />
Städte- und Gemeinden haben vielfältige Möglichkeiten, die<br />
Nutzung von Solarenergie vor Ort zu unterstützen, z.B. durch<br />
eine solare Bauleitplanung, Förderprogramme, Bürgerbera-<br />
tung oder Anlagen auf kommunalen Geschosswohnbauten.<br />
Warum dies notwendig ist und welche wirtschaftlichen Chancen<br />
daraus für Kommunen und Regionen entstehen können,<br />
zeigt die Veröffentlichung an vielen Praxisbeispielen.<br />
Der Einsatz von Solarwärme im mehrgeschossigen Wohnungsbau<br />
in Berlin, Solardachbörsen für Photovoltaikanlagen<br />
in Freiburg und Bremen, das solar beheizte Freibad in Freising:<br />
anhand dieser und weiterer Beispiele stellt die Broschüre<br />
nachahmenswerte kommunale Best-Practice-Erfahrungen<br />
dar. Darüber hinaus werden die Handlungsspielräume von<br />
Kommunen aufgezeigt, durch die Stadt- und Bebauungsplanung<br />
den Ausbau der Solarenergie zu beschleunigen. Welche<br />
kommunalen Standortvorteile sich daraus ergeben können,<br />
erläutern kurze Profile der drei Solar-Städte Freiburg, Neckarsulm<br />
und Tittmoning im Chiemgau.<br />
Die Solarbroschüre für Kommunen erscheint in der Reihe<br />
DStGB-Dokumentation und kann beim Bundesverband Solarwirtschaft<br />
zum Preis von 7,00 Euro bezogen werden (freitag@regiosolar.de).<br />
Hinweis für Redaktionen: Auf Anfrage können Sie beim Bundesverband<br />
Solarwirtschaft ein Rezensionsexemplar der Broschüre<br />
„Chance Solarenergie: Kommunale Handlungsmöglichkeiten<br />
für eine nachhaltige Entwicklung“ erhalten, bitte<br />
wenden Sie sich an die Pressestelle (presse@bsw-solar.de).<br />
www.solarwirtschaft.de, www.solarfoerderung.de<br />
716 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
Zukunft einschalten - Intelligente Steuerung und Überwachung<br />
von Straßenbeleuchtungsanlagen<br />
Systemintegration durch IMD Infrastrukturanlagen Montagedienstleistung GmbH<br />
Öffentliche Straßenbeleuchtung schafft Sicherheit und Lebensqualität<br />
- ein Service, den die Bürger von Städten, Kommunen<br />
und Ländern erwarten. Hier sind Energieoptimierung,<br />
Umweltverträglichkeit für moderne Kommunen im Sinne eines<br />
sorgsamen Umgangs mit ökologischen und ökonomischen<br />
Ressourcen heute hoch aktuell. Doch angesichts knapper<br />
öffentlicher Kassen wurden Investitionen in die städtische<br />
Außenbeleuchtung jahrzehntelang verschoben- ein Problem,<br />
dessen Lösung jetzt keinen weiteren Aufschub erlaubt.<br />
Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, in denen<br />
die Straßenbeleuchtung längst modernisiert wurde, ist in<br />
Deutschland vielerorts seit über dreißig Jahren nicht ausreichend<br />
in die Entwicklung der Beleuchtungssysteme investiert<br />
worden. Das Ergebnis: Völlig veraltete Systeme. Die Möglichkeit<br />
der Steuerung dieser Anlagen beschränkt sich auf das<br />
Einschalten am Abend und das Ausschalten am Morgen.<br />
Energieeinsparung durch fl exible Beleuchtungsszenarien ist<br />
mit diesen Systemen nicht vorgesehen. Die Möglichkeit der<br />
Verminderung übermäßiger Lichtemissionen und des CO2–<br />
Ausstoßes wird so nicht genutzt. Diese veralteten analogen<br />
Beleuchtungsanlagen belasten zum einen die öffentlichen<br />
Haushalte durch die immense Wartungs- und Instandhaltungskosten<br />
sowie durch ihren hohen Energieverbrauch. Zum<br />
anderen stellen die aus dem Energieverbrauch resultierenden<br />
CO2 -Emissionen und die starke Lichtverschmutzung durch<br />
die bestehenden Systeme eine erhebliche Belastung für die<br />
Umwelt dar. Die deutsche Straßenbeleuchtung auf den modernen<br />
Stand der Technik zu bringen ist demzufolge keine<br />
Image-Frage, sondern eine Investition im Sinne der Bürger<br />
Systemintegration für Beleuchtungsanlagen: z.B. an Straßen,<br />
Plätzen, Autobahnen, Industrieanlagen, Flughäfen oder in<br />
Tunnelanlagen.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 717
und der Umwelt. Mit der Installation moderner digitaler Straßenbeleuchtung<br />
können Städte und Kommunen in punkto<br />
Energieverbrauch sowie Wartung und Instandhaltung enorme<br />
Kosten sparen – und leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag<br />
zum Klimaschutz.<br />
• Öffentliche Beleuchtungsanlagen umfassen sehr viele einzelne<br />
Leuchten und Steuerschränke, die auf große Gebiete<br />
verteilt sind. Die ständige Überwachung der Funktionstüchtigkeit<br />
ist von größter Bedeutung. Durch den Einsatz dieser<br />
neuen intelligenten Technologie werden alle Lichtpunkte<br />
miteinander vernetzt. Von einer zentralen Leitstelle aus<br />
kann die gesamte Beleuchtungsanlage ferngesteuert und<br />
überwacht werden. So ergeben sich im Bereich Wartung<br />
und Instandhaltung enorme Einsparpotentiale: Die kostenintensiven<br />
Kontrollfahrten entfallen , da alle Informationen<br />
problemlos online abgerufen werden, beispielsweise Fehlermeldungen<br />
oder Verbrauchswerte. Störungsmeldungen<br />
mit exakter Angabe von Fehlerort und -ursache gehen<br />
automatisch an das verantwortliche Wartungspersonal,<br />
z.B. per SMS. Die tatsächlich fehlerhaften Komponenten<br />
werden zuverlässig identifiziert. Diese digitale Fehleridentifikation<br />
ist transparent und sofort<br />
nachvollziehbar. Dies führt zu einer<br />
Senkung der Wartungskosten aufgrund<br />
kürzerer Eingriffszeiten und<br />
zielgerichteter Materialeinsätze.<br />
• Internationale Untersuchungen belegen:<br />
Im Vergleich mit den veralteten<br />
analogen System können mit<br />
Einsatz der aktuellen Technik bei<br />
den Wartungskosten öffentlicher<br />
Beleuchtungsanlagen Einsparungen<br />
von 34,4% erzielt werden.<br />
Auch für den Energieverbrauch rentieren<br />
sich die technisch avancierten<br />
Systeme: Angesichts knapper ökonomischer<br />
und ökologischer Ressourcen<br />
ist Energiesparen die wichtigste<br />
„erneuerbare Energie“. Mit den<br />
neuen Systemen lassen sich ganze<br />
Straßenzüge oder auch jede einzelne<br />
Leuchte schalten oder dimmen.<br />
So kann mittels intelligenter Lichtsteuerung<br />
das Beleuchtungsniveau<br />
an jedem Ort fl exibel und individuell<br />
an die tatsächlichen Erfordernisse<br />
angepasst werden. Das bedeutet beispielsweise: Mehr Licht<br />
bei ungünstigen Witterungsbedingungen, auf Schulwegen<br />
oder an bekannten Unfallstellen, weniger Licht auf Nebenfahrbahnen<br />
oder zu Zeiten geringer Verkehrsdichte. Auf diese<br />
Weise können nicht nur die Energiekosten reduziert, sondern<br />
ebenso die Lebenserwartung der Lampen verlängert werden.<br />
Auch der CO2 –Ausstoß wird durch das selektive Schalten<br />
und Dimmen der Leuchten deutlich verringert.<br />
Fortschrittliche und modulare Technologielösungen<br />
IMD Infrastrukturanlagen Montagedienstleistung GmbH liefert,<br />
installiert und wartet Komplettsysteme und bietet damit<br />
den Anlagenbetreibern eine Kombination fortschrittlichster<br />
modularer Technologielösungen an. Die innovative Systemtechnik<br />
ist das Ergebnis intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit<br />
und wird von Städten und Kommunen in ganz Europa<br />
bereits seit Jahren höchst erfolgreich eingesetzt. Durch<br />
den Einsatz der Power-Line-Carrier-Technologie wird zudem<br />
ein Ausbau der Beleuchtungsanlagen zu kostengünstigen<br />
Kommunikationsnetzwerken ermöglicht. Der Einstieg in diese<br />
zukunftsweisende Technologie lohnt sich, denn es handelt<br />
sich um ein fl exibles System, das an die vorhandenen Gegebenheiten<br />
angepasst werden kann. Die Module des Systems<br />
sind vollständig kompatibel mit allen bereits bestehenden<br />
Beleuchtungsanlagen.<br />
IMD Infrastrukturanlagen Montagedienstleistung GmbH ist der<br />
Spezialist für Systemintegration, Montage, Inbetriebnahme<br />
und Wartung intelligenter Steuerungs- und Überwachungssysteme<br />
für Straßenbeleuchtungsanlagen. Das Unternehmen<br />
ist Komplettdienstleister für die Lieferung, Erstellung und<br />
Wartung von Infrastrukturanlagen, Energieverteilungsanlagen<br />
im Mittelspannungs- und Niederspannungsbereich, Beleuchtungsanlagen,<br />
Flughafenbefeuerungsanlagen, Lichtsignalanlagen,<br />
Windparks, Schaltanlagen und Transformatoren-<br />
Stationen, Antennenbau, Kommunikationsanlagen sowie<br />
erdverlegten Rohrleitungsbau für Gas, Wasser, Fernwärme<br />
und Abwasser. Aufgrund fl exibler Unternehmensstruktur und<br />
fl ächendeckender Organisation bietet IMD deutschlandweit<br />
Vor-Ort-Service.<br />
718 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 719
IT-Prozesse für den Gasmarkt frühzeitig anpassen<br />
„Auch wenn der Wettbewerb bei Erdgas erst auf wenige<br />
Marktteilnehmer beschränkt ist, sollten Gasversorger<br />
schnellstmöglich die IT-Strukturen auf die neuen Anforderungen<br />
ausrichten“, empfiehlt Achim Kaupp. Der Vertriebsleiter<br />
der Intense AG sieht Handlungsbedarf bei nahezu jedem<br />
deutschen Stadtwerk oder Regionalversorger. Hierbei setzen<br />
zunächst die gesetzlichen Vorgaben die Gasversorger unter<br />
Druck.<br />
Es sei jedoch davon auszugehen, dass kaum ein Unternehmen<br />
die gesetzlichen Rahmenbedingungen kurzfristig zu 100<br />
Prozent abdecken kann. „Wir führen für unsere Kunden daher<br />
vorab eine Risikoanalyse durch - anschließend konzeptionieren<br />
wir die Lösung so, dass unsere Kunden eine größtmögliche<br />
Abdeckung der Vorschriften erreichen“, beschreibt der<br />
Gas-Spezialist des IT-Beratungshauses aus Würzburg das<br />
Vorgehen.<br />
Auch bei der Realisation setzt Intense auf Pragmatismus.<br />
„Wir empfehlen unseren Kunden, dass sie für die neuen Projekte<br />
eigene Mitarbeiter mit Schlüsselfunktionen einsetzen.<br />
So bauen sie die für die Zukunft dringend benötigten Kernkompetenzen<br />
auf“, sagt Kaupp. Entlastung der Fachbereiche<br />
für das Tagesgeschäft könne durch externe Mitarbeiter erfolgen<br />
- hierfür hielte Intense geschultes Personal bereit.<br />
E.ON Ruhrgas tritt Konsortium zum Bau eines<br />
LNG-Anlandeterminals in Kroatien bei<br />
E.ON Ruhrgas treibt seine Planungen zum Bau eines LNG<br />
Anlandetermi-nals auf der kroatischen Insel Krk weiter voran.<br />
Ein Konsortium, dem neben E.ON Ruhrgas (31,15 %) auch<br />
die OMV Gas International (25,58 %), TOTAL (25,58 %), RWE<br />
(16,69 %) und Geoplin (1 %) angehören, hat dazu die Adria<br />
LNG d.o.o. mit Sitz in Zagreb gegründet. Die Geschäftsführung<br />
der Gesellschaft übernimmt Dr. Michael Mertl.<br />
”Mit dem geplanten LNG-Terminal auf Krk könnte Kroatien zu<br />
einer Dreh-scheibe im europäischen Energiemarkt werden“,<br />
so E.ON Ruhrgas Vor-standsmitglied Dr. Jochen Weise. „Für<br />
E.ON Ruhrgas ist dies ein weiterer Schritt zum Ausbau der<br />
LNG-Aktivitäten und damit ein wichtiges Signal für die zukünftige<br />
Versorgungssicherheit in Kroatien und Europa“, so<br />
Weise weiter.<br />
Bioenergie am Scheideweg<br />
Heute die Grundlagen für den Bioenergiemarkt von morgen legen<br />
Mit Hochdruck arbeitet die Europäische Kommission an Umsetzungsvorschlägen<br />
zur Erreichung eines Marktanteils von<br />
20% erneuerbarer Energien in Europa in 2020. Fest steht<br />
schon heute, dass dieses Ziel nicht ohne einen weiteren,<br />
massiven Ausbau der Bioenergie in den 27 Mitgliedsstaaten<br />
Massentaugliche Prozesse sind die Basis<br />
Mittelfristig werde der Marktdruck die gesetzlichen Vorgaben<br />
als treibende Kraft für den Umbau der IT ablösen. „Wirtschaftlich<br />
arbeiten können Gasversorger in Zukunft nur, wenn<br />
sie Lieferantenwechsel und Datenaustausch mit schlanken,<br />
automatisierten Prozessen im Griff haben“, ist Kaupp sich<br />
sicher.<br />
Was heute aufgrund der geringen Fallzahlen noch mit halbautomatisierten<br />
Interimslösungen funktioniere, sei mittel- und<br />
langfristig zum Scheitern verurteilt. „Ein Energieversorger mit<br />
100.000 Zählpunkten muss in einem 2-Systeme-Modell zukünftig<br />
mit deutlich mehr als einer Million Datenaustauschprozessen<br />
pro Jahr rechnen“, verdeutlicht der Intense-Berater.<br />
Um den Herausforderungen des Marktes gerecht zu werden,<br />
betrachtet Intense die Prozessentwicklung und die IT-Abläufe<br />
stets integriert. „Strategie- und Prozessberatung gehört heute<br />
für uns zu fast jedem IT-Projekt dazu“, berichtet Kaupp.<br />
Das Unternehmen habe sich bewusst so aufgestellt, dass<br />
die Projektleiter und Berater auch Aufgaben außerhalb der<br />
klassischen IT-Beratung und -Projektierung übernehmen<br />
könnten.<br />
Das neue Terminal soll anfangs über eine Kapazität von rund<br />
10 Mrd. Kubikmeter pro Jahr verfügen und später auf eine<br />
Kapazität von 15 Mrd. Kubikmeter ausgebaut werden. LNG-<br />
Tanker mit einer Größe bis zu ca. 265.000 Kubikmeter sollen<br />
das neue Terminal anlaufen können. Nach Abschluss weiterer<br />
Untersuchungen und Planungen könnte es bereits Anfang<br />
2012 in Betrieb gehen. Die endgültige Entscheidung über den<br />
Bau des Terminals ist für 2008 vorgesehen.<br />
Neben dem Engagement auf Krk plant E.ON auch den Bau<br />
von Anlande-terminals in Wilhelmshaven (Deutschland) und<br />
in Le Havre (Frankreich). Vor kurzem konnte man in Isle of<br />
Grain LNG Terminal-Kapazität für den britischen Markt buchen.<br />
erreicht werden kann. Bereits in 2004 ist die Bioenergie mit<br />
einem Anteil von mehr als zwei Dritteln an der Primärenergiebereitstellung<br />
mit erneuerbaren Energien die tragende Säule<br />
im regenerativen Energiemix. Doch verfolgt man die öffentliche<br />
Diskussion zum Beispiel um höhere Biokraftstoffanteile<br />
720 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
oder den Anbau von nachwachsenden Rohstoffen für den<br />
Energiemarkt stellt sich die Frage, ob und wie eine Intensivierung<br />
der energetischen Biomassenutzung in Europa tatsächlich<br />
umgesetzt werden kann. Was ist gefordert, was ist<br />
möglich, was gewünscht?<br />
Nach Ansicht des Europäischen Biomasseverbandes AEBI-<br />
OM kann das derzeitige Marktvolumen der Bioenergie von 72<br />
Mio. Tonnen Rohöläquivalent (ROE) in Europa noch deutlich<br />
auf 220 Mio. t ROE bis 2020 ausgebaut werden. Vor allem<br />
die Bereitstellung landwirtschaftlicher Biomasse biete dabei<br />
enorme Potenziale von 97 Mio. t. ROE in 2020 gegenüber 3,5<br />
Mio. t ROE in 2004. Auch der Anteil der holzartigen Biomasse<br />
werde voraussichtlich um 14,5 Mio. t auf 75 Mio. t ROE<br />
erhöht werden, während 23 Mio. t ROE aus biogenen Abfällen<br />
stammen werden. Ca. 25 Mio. t ROE müssten dagegen<br />
über Importe gedeckt werden. Doch hierzu müssen auch im<br />
europäischen Kontext die Weichen für eine Biomassemobilisierung<br />
im Strom-, Wärme- und Kraftstoffmarkt in die richtige<br />
Richtung gestellt werden.<br />
In Deutschland konnte die Bioenergie in den vergangenen<br />
Jahren dank der förderlichen Situation durch EEG, Marktanreizprogramm<br />
und Steuervorteilen bei Biokraftstoffen ein<br />
rasantes Wachstum verzeichnen und deckt mittlerweile 4,2%<br />
des bundesdeutschen Primärenergiebedarfs. Der Bundesverband<br />
BioEnergie (BBE) erwartet ein Wachstum auf mindestens<br />
10% bis 2020. Das Beispiel Deutschland zeigt: die<br />
energetische Biomassenutzung ist längst aus ihrer Nische<br />
herausgetreten und zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor<br />
geworden. Doch auch hier zeigen sich aufgrund wachsender<br />
Marktanteile erste Nutzungskonkurrenzen mit den Holz- und<br />
Agrarmärkten sowie den Belangen des Natur- und Umweltschutzes.<br />
Wie kann es gelingen, den Bioenergiemarkt in<br />
Deutschland signifikant aber nachhaltig auszubauen, ohne in<br />
Konkurrenz mit der stofflichen Verwertung der Biomasse und<br />
den Nahrungsmittelmärkten zu treten? Wie groß ist das tatsächlich<br />
verfügbare Biomassepotenzial unter dem Gesichtspunkt<br />
steigender Rohstoffpreise?<br />
Der bevorstehende Marktausbau sowohl in Deutschland als<br />
auch in Europa erfordert schon heute grundlegende Weichenstellungen<br />
– nicht nur, um den wirtschaftlichen Rahmen und<br />
das erforderliche Investitionsklima für die Markterschließung<br />
in den Europäischen Mitgliedsstaaten zu schaffen, sondern<br />
auch um Nutzungskonkurrenzen um Anbauflächen und Biomassenutzung<br />
zu minimieren und negative Umwelteinflüsse<br />
zu vermeiden. Ein Hand-in-Hand-Gehen des Bioenergieausbaus<br />
mit den Holz- und Agrarmärkten ist möglich. Gelingt es<br />
jedoch nicht, heute eine den Bedürfnissen Aller abgestimmte<br />
Bioenergiestrategie zu entwickeln, ist fraglich, ob die Bioenergie<br />
das in ihr schlummernde Potenzial voll entfalten kann.<br />
Aus diesem Grund treffen sich am 09. und 10. Oktober Experten<br />
aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zum „Praxiskongress<br />
BioEnergie“ in Cottbus, um über die zukünftige<br />
Ausrichtung der Bioenergiepolitik in Deutschland und Europa<br />
zu diskutieren. Neben fundierten Fachvorträgen und vertiefenden<br />
Workshops wird die Thematik auf Exkursionen in der<br />
Praxis verdeutlicht. Eine Fachausstellung entsprechender<br />
Unternehmen und Institutionen runden den Kongress ab. Der<br />
Bundesverband BioEnergie (BBE) unterstützt als ideeller Träger<br />
die Veranstaltung.<br />
Weitere Informationen zum Praxiskongress BioEnergie<br />
und Anmeldemöglichkeit:<br />
http://www.praxiskongress-bioenergie.com/<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 721
Netznutzung Gas für Kleinkunden –<br />
eine Herausforderung für Abrechnungssysteme<br />
von Steffen Thomauske<br />
Übersichtliche Parameter im „Gas- und Lastprofil“<br />
Über viele Jahre hinweg wurde sie als nicht praktikabel eingeschätzt<br />
– seit 20<strong>07</strong> ist sie Realität: die Durchleitung von Gas<br />
zu Kleinkunden. Die iS Software aus Regensburg hat sich<br />
frühzeitig mit diesem Thema befasst und liefert seit Juli mit<br />
WinEV®NETZ eine Software, die auch diese Anforderungen<br />
voll erfüllt.<br />
Die Forderung nach einer Liberalisierung des europäischen<br />
Binnenmarktes für Erdgas hat dazu geführt, dass der vom<br />
Strommarkt bereits vollzogene Strukturwandel nun auch den<br />
Gasmarkt erreicht. Mit der Gasnetzzugangs- und Gasnetzentgeltverordnung<br />
(GasNZV/GasNEV) sowie der Kooperationsvereinbarung<br />
zwischen den Netzbetreibern (BGW/VKU)<br />
wurden die Vorschriften und Verfahren festgelegt, die Gashändlern<br />
ein diskriminierungsfreies Wirken im Gasmarkt im<br />
Sinne des EnWG gestatten sollen.<br />
Die traditionell in örtlich zusammenhängenden Versorgungs-<br />
Anforderungskatalog für Abrechnungssysteme:<br />
- Verwaltung der gasspezifischen Feiertage, Tageswechsel<br />
(6:00 Uhr) und ggf. abweichendes Abrechnungsjahr<br />
(z. B. 01.10. – 30.09.)<br />
- Importschnittstellen / Archivierung von Tagesmitteltemperaturwerten<br />
� Prognosewerte für Nominierungen<br />
� IST-Werte für die vorläufige und endgültige Netznutzungsabrechnung<br />
- Verwaltung der Lastprofile (Parametersets je Bundesland<br />
– Windigkeitswerte, Bebauungsklassen, Versorgungsgrade,<br />
Stundenkennfelder, Wochentagsfaktoren...)<br />
- Erfassung der Netznutzungstarife<br />
� Entgelttabellen für Standardlastprofilkunden<br />
� Entgeltformeln für Lastgangkunden<br />
- Erfassung der Adress- und Zusatzdaten (Code-Nr., Bilanzkreis...)<br />
der Lieferanten<br />
- Erfassung der Vertragsdaten des Kunden (Lieferant,<br />
Netzbetreiber, Bilanzkreis, Lastprofil, Netznutzungstarif)<br />
- Erfassung der Verbrauchsdaten eines Kunden (historische<br />
und aktuelle Jahresverbräuche, bestellt und gemessen)<br />
gebieten tätigen Verbundunternehmen werden im Zuge der<br />
Umsetzung der Unbundling-Vorschriften in die unternehmensrechtlich<br />
oder zumindest informatorisch selbständigen<br />
Bereiche Netz und Vertrieb aufgeteilt. Damit einher gehen tief<br />
greifende Veränderungen, die unter anderem auch Auswirkungen<br />
auf das Management der Kundendaten und die Abrechnung<br />
haben – insbesondere auf die verursachergerechte<br />
Ermittlung der Netznutzungsentgelte.<br />
Bei der zuvor genannten Kundengruppe der Kleinkunden<br />
handelt es sich um Haushaltskunden und Kleinverbraucher<br />
aus den Bereichen Gewerbe, Handel und Dienstleistung, also<br />
um „nicht leistungsgemessene“ Kunden. Im Falle eines Lieferantenwechsels<br />
und der Netznutzung durch einen „fremden“<br />
Händler muss die Berechnung der Netznutzungsentgelte<br />
anhand von Tages- und Stundenwerten erfolgen. Da diese<br />
Werte eben nicht gemessen vorliegen, hat man sich in der<br />
Gasbranche auf die Anwendung des Lastprofilverfahrens der<br />
„Priszonentabelle“ mit Verbräuchen, Grund- und Arbeitspreisen<br />
- Erfassung der Abrechnungsdaten eines Kunden (Zustandszahl,<br />
Brennwert, Zählerstände)<br />
- Umrechnung von Betriebsvolumen in Normvolumen<br />
- Berechnung der thermischen Energie (in kWh) und des<br />
Kundenwertes gemäß Lastprofil<br />
- Erstellen von Abschlagsrechnungen an Lieferanten<br />
- Erstellen von unterjährigen Teilrechnungen und Jahresendrechnungen<br />
für die Netznutzung<br />
- Debitorenbuchhaltung und Schnittstellen zu FIBU-Systemen<br />
- Erstellung von Fahrplänen für Lastprofilkunden auf<br />
Grundlage von Jahresbestellmengen und gemessenen<br />
oder prognostizierten Tagesmitteltemperaturen<br />
- Schnittstellen für den elektronischen Datenaustausch<br />
mit Marktpartnern mit Option auf Umsetzung der Anforderungen<br />
für Geschäftsprozesse Lieferantenwechsel<br />
Gas (GeLi Gas)<br />
- Unbundling-Fähigkeit (getrennte Mandanten für Netz<br />
und Vertrieb, übergreifende Pflege von Stammdaten,<br />
Schnittstellen für den internen elektronischen Datenaustausch)<br />
722 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
TU München geeinigt. Dieses Verfahren<br />
ermöglicht es, den aus Ablesungen<br />
ermittelten Jahresverbrauch eines Kunden<br />
auf einzelne Stundenwerte herunter<br />
zu brechen. Gleichzeitig eröffnen diese<br />
Lastprofile die Möglichkeit, Prognosen<br />
für den Verbrauch eines Kunden in der<br />
Zukunft abzugeben. Letzteres Verfahren<br />
wird auch als Nominierung bezeichnet.<br />
Dabei ist zu berücksichtigen,<br />
dass der Erdgasverbrauch von den<br />
Komponenten Raumheizwärme und<br />
Prozessenergie dominiert wird.<br />
Die Raumheizwärme ist gekennzeichnet<br />
durch starken klimatischen Einfluss<br />
bei negativ linearer Abhängigkeit zu<br />
Außentemperatur und vernachlässigbar<br />
geringer Wochentagsabhängigkeit.<br />
Konträr dazu verhält sich die Prozessenergie.<br />
Sie ist relativ konstant im<br />
Jahresverlauf (Grundlast), zeigt keine<br />
Abhängigkeit zur Außentemperatur<br />
und zum Teil eine ausgeprägte Wochentagsabhängigkeit.<br />
Der mathematische<br />
Kern der Lastprofile ist die so<br />
genannte Sigmoidfunktion, welche den<br />
Zusammenhang zwischen mittlerer Außentemperatur<br />
zu Tagesverbrauch (in Vielfältige „Verbrauchsdaten“ im Überblick<br />
kWh) einer bestimmten Kundengruppe<br />
annähernd gut wiedergibt. Ein konkretes<br />
Lastprofil wird mittels vier verbrauchertypspezifischer<br />
Koeffizienten (A, B, C, D) beschrieben. Anders als im Strom,<br />
werden für das „Ausrollen“ der Lastprofile auch noch Mittelwerte<br />
der Tagestemperatur des betreffenden Gasnetzes benötigt.<br />
Diese Daten müssen sowohl für den Netzbetreiber als<br />
auch für den Gaslieferanten verfügbar sein. Deshalb kommen<br />
für den Bezug dieser Werte unabhängige Anbieter (Deutscher<br />
Wetterdienst, Flughäfen, etc.) in Frage. Stundenkennfelder<br />
erlauben es dann, den für eine mittlere Tagestemperatur berechneten<br />
Tagesverbrauch (Kundenwert) auf einzelne Stundenwerte<br />
zu verteilen.<br />
Die derzeit gebräuchlichen 13 Lastprofile (2 für Haushalt,<br />
<strong>11</strong> für Gewerbe / Handel / Dienstleistung) wurden auf Basis<br />
bundesweiter Messungen mittels statistischer Methoden erarbeitet<br />
und berücksichtigen die zuvor beschrieben Einflussfaktoren<br />
in der für die jeweilige Kundengruppe typischen<br />
Kombination. Bei den Haushaltsprofilen muss demnach der<br />
Anteil der Raumheizwärme gegenüber der Prozessenergie<br />
(Warmwasserbereitung, Kochen) überwiegen. Bei den Profilen<br />
für Gewerbe / Handel / Dienstleistung verhält es sich umgekehrt.<br />
Für die Abrechnungssysteme ergibt sich ein umfassender Anforderungskatalog<br />
(siehe unten). Für dessen Umsetzung ist<br />
es für das Gasversorgungsunternehmen leider unerheblich,<br />
wie viele Durchleitungsfälle konkret vorliegen, da es sich bereits<br />
ab dem ersten Fall von Netznutzung mit dem gesamten<br />
Themenkomplex konfrontiert sieht. Die iS Software, Regensburg,<br />
hat die entsprechenden Werkzeuge in ihrer Branchensoftware<br />
WinEV® bereits berücksichtigt, damit deren Kunden<br />
unter den Bedingungen des liberalisierten Gasmarktes die<br />
anstehenden Aufgaben überhaupt bewältigen können. Das<br />
bereits mit den Erfahrungen aus dem Strommarkt herangereifte<br />
Produkt WinEV®NETZ wurde für die Spezifika des Gasmarktes<br />
modifiziert und wird bereits seit Juli 20<strong>07</strong> produktiv<br />
von ersten Kunden eingesetzt. Getreu dem Motto: IT iS Energy!<br />
Weitere Infos unter www.is-software.com.<br />
Quelle: WinEV®NETZ, iS Software<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 723
KELAG erwirbt Österreichische Fernwärmegesellschaft (ÖFWG)<br />
• Strategischer Partner von RWE übernimmt führende Position auf dem österreichischen Wärmemarkt<br />
von Sebastian Ackermann<br />
Der strategische Partner von RWE in Österreich, die KELAG<br />
- Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft, wird die Österreichische<br />
Fernwärmegesellschaft mbH kaufen. Die KELAG ist<br />
mit der ESSO Austria über den Erwerb ihres Tochterunternehmens<br />
übereingekommen. Der Erwerbsprozess wurde gemeinsam<br />
von KELAG und RWE Energy gestaltet. Der Erwerb<br />
steht unter dem kartellrechtlichen Vorbehalt der Bundeswettbewerbsbehörde.<br />
Die übrigen Geschäftsbereiche der Esso<br />
Austria bleiben von dieser Transaktion unberührt.<br />
Im Sommer 20<strong>07</strong> hatte sich RWE gemeinsam mit dem Land<br />
Kärnten auf fünf Wachstumsziele für die KELAG geeinigt. In<br />
den kommenden zehn bis fünfzehn Jahren sollen erhebliche<br />
Investitionen getätigt werden. „Die strategische Partnerschaft<br />
zwischen Land Kärnten, RWE Energy und KELAG ist<br />
eine mittlerweile sieben Jahre andauernde Erfolgsgeschichte<br />
in Österreich und diese werden wir gemeinsam weiter führen“,<br />
erklärt Berthold Bonekamp, Vorstandsvorsitzender der<br />
RWE Energy. „Eines unserer partnerschaftlichen Wachstumsziele<br />
betrifft natürlich den österreichischen Markt und der<br />
Erwerb der ÖFWG bedeutet hier einen guten und richtigen<br />
Schritt“, so Bonekamp. Weitere Ziele sind das Wachstum in<br />
Südosteuropa, die Zukunftssicherung der Kärntner Stromversorgung,<br />
der Ausbau der Wasserkraft in Kärnten sowie eine<br />
Bioenergie-Offensive.<br />
„Der Erwerb der Österreichischen Fernwärmegesellschaft<br />
ist ein wichtiger Schritt der KELAG zur Umsetzung der von<br />
den Eigentümern definierten Wachstumsstrategie“, betont<br />
der Vorstand der KELAG. „Nach diesem Erwerb verfügen wir<br />
über eine solide Grundlage zur Umsetzung unserer Wachstumsziele<br />
in den stark wachsenden Wärme und Bioenergiemärkten<br />
in Südosteuropa.“<br />
Straßenbeleuchtung: Abschalten war gestern<br />
Über 60 Kommunen sparen mit dimmLIGHT bis gut zwei Drittel Stromkosten<br />
von Doro Mante<br />
Jede der neun Millionen Straßenlaternen in Deutschland verbraucht<br />
im Jahr etwa für 85 Euro Energie. Die hohen Stromkosten<br />
bewegen viele Kommunen zu Einsparungen am falschen<br />
Ende: oft schon vor Mitternacht wird die Beleuchtung ganzer<br />
Straßenzüge rigoros abgeschaltet. Motto: Je kleiner die Gemeinde,<br />
desto dunkler des Nachts. Die Einsparungen zu Lasten<br />
der Sicherheit sind bei Einwohnern umstritten. Ihre Kritik<br />
hat inzwischen über 60 Bürgermeister bewogen, nach dem<br />
technischen Königsweg zur Lösung dieser Kosten-Sicherheits-Problematik<br />
zu suchen.<br />
In Gehren (Thüringen) setzt Bürgermeister Ronny Bössel auf<br />
die CE-konforme dimmLIGHT-Neuheit „ZDM 3000“. „Wir<br />
wollten keine Diskussion über die Abschaltung der Straßenbeleuchtung<br />
führen. Also haben wir nach Alternativen ge-<br />
Die Österreichische Fernwärmegesellschaft betreibt rund 400<br />
Nah- und Fernwärmeanlagen in Österreich. Das Unternehmen<br />
verkauft pro Jahr rund 800 Millionen Kilowattstunden Wärme<br />
und erwirtschaftet mit zirka 100 Mitarbeitern einen Jahresumsatz<br />
von rund 60 Millionen Euro. Hinsichtlich des Kaufpreises<br />
haben die Unternehmen Vertraulichkeit vereinbart.<br />
Der KELAG-Konzern ist seit knapp 20 Jahren im Wärmegeschäft<br />
erfolgreich tätig. Das Tochterunternehmen Wärmebetriebe<br />
Gesellschaft mbH setzte im Geschäftsjahr 2006 rund<br />
800 Millionen Kilowattstunden Wärme ab, vorwiegend auf<br />
Basis erneuerbarer Energie und industrieller Abwärme. „Mit<br />
dem Erwerb der Österreichischen Fernwärmegesellschaft<br />
stärken wir unsere Marktposition und werden größter österreichweiter<br />
Wärmeanbieter“, erklärt der Vorstand der KELAG<br />
weiter.<br />
RWE Energy ist die Vertriebs- und Netzgesellschaft im RWE-<br />
Konzern für Kontinentaleuropa. In insgesamt zwölf Regionen,<br />
davon sechs im Ausland, bietet RWE Energy Strom, Gas,<br />
Wasser und die damit verbundenen Dienstleistungen aus<br />
einer Hand. Kunden sind Privathaushalte, Gewerbebetriebe,<br />
Geschäfts- und Industriekunden sowie Stadtwerke und Regionalversorger.<br />
Der überregionale Strom- und Gastransport<br />
sowie die Gasspeicherung werden durch eigenständige Gesellschaften<br />
geführt. Zusammen mit den Beteiligungsgesellschaften<br />
werden 15,8 Mio. Kunden mit Strom und 7,7 Mio.<br />
Kunden mit Gas beliefert. Der Außenabsatz belief sich im<br />
Jahr 2006 auf 158,7 Mrd. kWh Strom, 285,8 Mrd. kWh Gas<br />
und 1<strong>07</strong> Mio. cbm Wasser.<br />
RWE Energy erzielte 2006 mit 28.418 Mitarbeitern einen Bereichsumsatz<br />
von 28,1 Mrd. Euro und ist damit ein führendes<br />
Versorgungsunternehmen in Europa.<br />
sucht, wie wir die Kosten dafür trotzdem senken können.“<br />
Ähnlich denken Stadtväter in Hannover, Unna oder Ilmenau,<br />
die jetzt Straßen und Plätze über ein Zeitprofil in der Helligkeit<br />
abdimmen. In Hirschau (Bayern) ist zusammen mit dem Energieversorger<br />
E.ON gerade ein Modellversuch angelaufen.<br />
Bei Erfolg, so Amtsleiter Martin Beck, sollen die gedimmten<br />
Lampen bald in allen anderen Mitgliedskommunen des oberbayrischen<br />
regEN e.V. brennen (weitere Beispiele: www.<br />
dimmlight.de). Kann eine Kommune die Anschaffungskosten<br />
für die innovative Technik nicht aufbringen, bietet der Hersteller<br />
auch eine Vorfinanzierung an. Die gesparten Energiekosten<br />
stehen dann anteilig zur sofortigen Entlastung des kommenden<br />
Haushalts und zur Refinanzierung zur Verfügung.<br />
Das Wirkprinzip des nachrüstbaren und nur Schuhkarton<br />
großen Geräts, das sich allein durch die Kosteneinsparungen<br />
724 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
innen zwei Jahren amortisiert, ist absolut neu und zum Patent<br />
angemeldet: Statt die Spannung zu reduzieren wird die<br />
Wechselstromfrequenz auf bis zu 100 Hertz verdoppelt. Die<br />
Folge: Ein höherer Widerstand im Vorschaltgerät drosselt den<br />
Stromfluss. Stufenlos lässt sich so der Stromverbrauch von<br />
jeweils bis zu 30 Quecksilber- oder Natriumdampfhochdrucklampen<br />
zu 100 Watt um 67 Prozent verringern. Herkömmliches<br />
Dimmen, wo es technisch überhaupt möglich ist, bringt<br />
allenfalls 20 bis 25 Prozent Einsparung.<br />
Die auf Netze von 2.000 bis 3.500 Watt ausgerichtete Gerätefamilie<br />
aus Zerbst (Sachsen-Anhalt) funktioniert auch bei<br />
Lassen Sie Ihre Heizung fördern:<br />
Ein Zugluft-Dackel machte zum Kampagnenstart im März<br />
den Auftakt, jetzt animiert ein sprechender Hamster im Auftrag<br />
von RWE zum Energiesparen. Es geht um den „Fördermittel-Check“,<br />
eines der Energieeffizienz-Produkte von RWE.<br />
Als Wüstentiere lieben Hamster die Wärme – ähnlich wie viele<br />
Menschen. Leider ist das Heizen oft mit hohen Kosten verbunden,<br />
da die installierte Heizung veraltet ist und zu viel Energie<br />
verbraucht. Wie man sein Haus warm halten kann und<br />
Leuchtstofflampen, sofern konventionelle Vorschaltgeräte<br />
vorhanden sind. Die Innovation, die nur von zertifizierten<br />
Elektromeistern und Fachfirmen installiert werden darf, hat<br />
inzwischen auch in zahlreichen europäischen Ländern Nachfragen<br />
ausgelöst.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.dimmlight.de, KD Elektroniksysteme GmbH<br />
Jeversche Straße 15, 39261 Zerbst,<br />
Tel. 0 39 23/48 48 – 0, Fax 0 39 23/48 48 – 10,<br />
e-mail: info@kd-elektroniksysteme.de<br />
RWE Kampagne zur Energieeffizienz mit „Fördermittel-Check“<br />
Sebastian Ackermann<br />
gleichzeitig den eigenen Geldbeutel sowie die Umwelt entlastet,<br />
zeigt der Hamster im Internet: Dort bietet RWE einen<br />
Service an, mit dem Kunden ein effizientes, auf ihr Haus abgestimmtes<br />
Heizsystem fi nden können. Vor allem aber: Wie<br />
sie schon beim Kauf der Heizung Geld sparen.<br />
Der RWE Fördermittel-Check bietet einen Wegweiser durch<br />
eine Fülle aktueller Förderprogramme. Dabei werden neben<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 725
den RWE eigenen Angeboten - beispielsweise zur Umstellung<br />
der Heizung von Öl auf Erdgas - auch bundes- und landesweite<br />
Förderungen sowie KfW-Kredite oder Angebote von<br />
Heizungsherstellern unter die Lupe genommen.<br />
RWE stellt auf diesem Weg seine Kompetenz in Sachen Energieeffizienz<br />
heraus und hilft seinen Kunden, wertvolle Energie<br />
zu sparen. Das senkt Kosten und schont die Umwelt. Rund<br />
30 % des Endenergieverbrauchs in Deutschland entfallen<br />
auf Privathaushalte. Würde jeder Haushalt die Energiesparprodukte<br />
verwenden, könnte sich diese Zahl deutlich verringern.<br />
Als einer der größten Energieversorger in Deutschland ist<br />
sich RWE seiner besonderen gesellschaftlichen Verantwortung<br />
bewusst. Die bundesweite Kampagne zur Energieeffizienz<br />
gibt praktische Tipps zum Energiesparen zuhause und<br />
damit zum sinnvollen Umgang mit begrenzten Ressourcen.<br />
Die Botschaft lautet: Jeder kann zum Klimaschutz beitragen,<br />
indem er sein Verbrauchsverhalten ändert.<br />
Zu sehen ist der von der Hamburger Agentur Scholz & Friends<br />
entwickelte TV-Spot derzeit bei allen wichtigen TV-Sendern<br />
und als Anzeigenmotiv in Zeitungen sowie auf Plakaten.<br />
Ausführliche Informationen zu den Produkten der Energieeffizienz-Kampagne<br />
fi nden Sie im Internet unter www.rwe.com.<br />
Nationales Anzeigenmotiv Hamster<br />
Jenbacher Blockheizkraftwerk-Anlagen von GE Energy sichern<br />
Energieversorgung bei deutschem Autohersteller<br />
GE Energy hat vor kurzem einen Auftrag der BMW Group<br />
über zwei erdgasbetriebene Jenbacher Blockheizkraftwerk-<br />
Anlagen (BHKW) erhalten. Die Gasmotoren werden die Produktion<br />
in der Leichtmetallgießerei des BMW Werks Landshut<br />
mit Strom und Wärme versorgen.<br />
GE liefert zwei Jenbacher JMS 420 GS-N.LC BHKW-Module<br />
zur effizienten Erzeugung von Strom und Wärme am Ort<br />
des Bedarfs. Die beiden Jenbacher BHKW-Anlagen weisen<br />
jeweils eine Stromerzeugungskapazität von 1,41 MW (bei<br />
einem elektrischen Wirkungsgrad von 42,3 Prozent) und<br />
eine Wärmeleistung von 1,37 MW (bei einem thermischen<br />
Wirkungsgrad von 41,3 Prozent) auf. In Summe erreicht die<br />
Anlage damit einen Gesamtwirkungsgrad von beachtlichen<br />
83,6 Prozent und erzielt auf dieser Basis eine Primärenergieeinsparung<br />
von rund 40 Prozent. Die Abwärme aus dem Betrieb<br />
des Systems wird zur Gänze für die Produktion sowie für<br />
Heizzwecke im Werk genutzt. Installiert werden die Anlagen<br />
aus Jenbach im Juli 20<strong>07</strong>, die Inbetriebnahme ist für September<br />
20<strong>07</strong> geplant.<br />
Die Jenbacher Anlagen erfüllen die hohen Anforderungen optimal.<br />
Mit der Möglichkeit, die Module bei einer eventuellen<br />
Netzunterbrechung auch im Inselbetrieb – also vollkommen<br />
unabhängig – einzusetzen, sichern die neuen Gasmotoren<br />
726 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
auch bei Ausfall der öffentlichen Versorgung die Aufrechterhaltung<br />
der essentiellen Produktionsqualität in der Leichtmetallgießerei.<br />
„Wir sind stolz darauf, dass die Jenbacher Gasmotoren ausgewählt<br />
wurden, um die bekannt hochqualitative Produktion<br />
von BMW zu unterstützen“, so Prady Iyyanki, CEO des Jenbacher<br />
Gasmotorengeschäfts von GE Energy. „Das Projekt<br />
illustriert anschaulich die Fähigkeit der Jenbacher Motoren,<br />
durch eine sehr verlässliche und effiziente lokale Energieversorgung<br />
dazu beizutragen, dass industrielle und gewerbliche<br />
Kunden ihre Produktionsziele erfüllen und gleichzeitig ihre<br />
Kosten im Griff behalten können.“<br />
Jenbacher unterstützt die europäischen Produktionsbetriebe<br />
der BMW Group seit nunmehr 25 Jahren. Schon 1982 hatte<br />
das Unternehmen sechs Jenbacher Module im Motorenwerk<br />
in Steyr installiert.<br />
Die Leichtmetallgießerei in Landshut bildet einen zentralen<br />
Bestandteil des weltweiten Produktionsnetzwerks der BMW<br />
Group. Sie produziert als einziger Standort des Unternehmens<br />
aus Leichtmetalllegierungen gegossene Zylinderköpfe<br />
und Kurbelgehäuse für BMW-Motoren. Mehr als 1,5 Millionen<br />
solcher Teile werden dort jährlich erzeugt. Darüber hinaus fertigen<br />
die rund 3.300 Mitarbeiter Instrumententafeln, Stoßfänger,<br />
Kunststoffkomponenten für das Interieur und Exterieur<br />
sowie Gelenkwellen und Austauschmotoren.<br />
Jenbacher – die Gasmotorensparte von GE Energy<br />
Die Jenbacher Gasmotorensparte von GE Energy mit Sitz im<br />
österreichischen Jenbach zählt zu den weltweit führenden<br />
Herstellern von Gasmotoren, Gen-Sets und Blockheizkraftwerken.<br />
Die in Jenbach erzeugten Motoren können sowohl<br />
mit Erdgas als auch mit verschiedenen Bio- und Sondergasen<br />
aus Landwirtschaft, Bergbau, Industrie oder Abfallwirtschaft<br />
betrieben werden.<br />
Die in Jenbach erzeugten Motoren im Leistungsbereich von<br />
0,25 bis 3 MW können sowohl mit Erdgas als auch mit verschiedensten<br />
Bio- und Sondergasen aus Landwirtschaft,<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 727
Bergbau, Industrie oder Abfallwirtschaft betrieben werden.<br />
Patentierte Verbrennungssysteme sowie ein ausgereiftes Motor-<br />
und Anlagenmanagement sichern nicht nur die Einhaltung<br />
bindender Emissionsvorschriften, sondern ermöglichen<br />
zugleich Spitzenwerte in Sachen Wirtschaftlichkeit, Langlebigkeit<br />
und Zuverlässigkeit.<br />
GE Energy<br />
GE Energy (www.ge.com/energy) zählt mit einem Umsatz von<br />
19 Mrd. US-Dollar im Jahr 2006 zu den weltweit führenden<br />
Anbietern von Energiegewinnungs- und -verteilungstechnologien.<br />
Das Unternehmen mit Sitz in Atlanta, Georgia, ist in<br />
allen Bereichen der Energiewirtschaft tätig: Kohle, Öl und<br />
Erdgas dienen dabei ebenso als Energiequelle wie die erneuerbaren<br />
Energieträger Wasser, Wind, Sonne und Biogas. Und<br />
auch andere Alternativtreibstoffe werden genützt. Zahlreiche<br />
Produkte von GE Energy erhielten bereits die so genannte<br />
„ecomagination“ Zertifizierung, eine unternehmensweite Initiative<br />
von GE zur Förderung der Vermarktung neuer Technologien,<br />
um damit Kunden in der Bewältigung wichtiger, ökologischer<br />
Herausforderungen zu unterstützen.<br />
Aus Verwaltung und Wirtschaft<br />
E-Government-Tempo in deutschen Städten unterschiedlich hoch<br />
Europas Verwaltungen werden digital. Gemäß der EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />
sollen europaweit bis Ende 2009 sämtliche<br />
Verwaltungsdienstleistungen auch per Mausklick verfügbar<br />
sein. Neben einer Erweiterung des elektronischen Informationsangebots<br />
wird damit vor allem die Kommunikation<br />
zwischen Behörden, Unternehmen und Privatpersonen verbessert.<br />
Trotz breiter Zustimmung zu der Richtlinie, stehen<br />
viele Kommunen bei der Umsetzung noch am Anfang. Nicht<br />
einmal drei Prozent der Verwaltungseinrichtungen haben die<br />
erforderlichen Projekte abgeschlossen. Gut jede fünfte Großstadt<br />
hat bisher keinerlei Schritte in Richtung Umsetzung unternommen.<br />
Bei den mittelgroßen Städten zeigt sich bisher<br />
mehr als jeder dritte Behördenchef tatenlos. Das sind die Ergebnisse<br />
der Studie Branchenkompass Public Services 20<strong>07</strong><br />
von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem<br />
F.A.Z.-Institut.<br />
Die Kommunikation per E-Mail und Internetportal soll Bürgern<br />
und Unternehmen den persönlichen Besuch und Anruf bei<br />
Behörden ersparen. Die Richtlinie fordert von den Kommunen<br />
unter anderem, die Verwaltungsdienstleistungen für Betriebe<br />
zu vereinfachen. Sie sollen diese auch per E-Mail oder per<br />
Internetauftritt abrufen können. Aktuell herrscht hier noch<br />
eine große Zuständigkeitsvielfalt unterschiedlicher Verwaltungsstellen.<br />
Behördengänge bedeuten deshalb für Gewerbetreibende<br />
häufig einen hohen Zeit- und Arbeitsaufwand.<br />
52 Prozent der befragten Kommunen wollen bis Ende 2009<br />
einheitliche Abläufe zwischen der eigenen Verwaltung und<br />
den Gewerbetreibenden einführen. Davon soll auch der Bürger<br />
profitieren: Die Verwaltungen planen hier unter anderem<br />
elektronische Dienstleistungen im Einwohnermeldewesen<br />
sowie ein Angebot von Verwaltungs- und Steuerformularen.<br />
Beispielsweise können Bürger Reisepässe und Personalausweise<br />
auf dem elektronischen Weg beantragen. Dabei steht<br />
die Benutzerfreundlichkeit im Vordergrund. Jede vierte Kommune<br />
möchte beispielsweise die Bearbeitung von Anträgen<br />
ohne Signatur ermöglichen.<br />
Internetportale und Online-Dienste per E-Mail stehen im Fokus<br />
der E-Government-Maßnahmen. Reine Informationsangebote<br />
sind auf kommunaler Ebene bereits heute Standard.<br />
Die Richtlinie sieht darüber hinaus vor, Anfragen aus dem<br />
Ausland bearbeiten zu können. Sieben von zehn befragten<br />
Kommunen wollen deshalb ein mehrsprachiges Portal anbieten.<br />
Neben Online-Portalen wollen fast neun von zehn<br />
Kommunen ihrer Kundschaft ermöglichen, sämtliche Verwaltungsangelegenheiten<br />
per E-Mail abzuwickeln. Eine knappe<br />
Mehrheit der Kommunen plant zudem, Neubürgern und neu<br />
angesiedelten Unternehmen bei Verwaltungsangelegenheiten<br />
Fall-Manager zur Seite zu stellen. Sie sollen ihnen Behördengänge<br />
erleichtern oder ganz abnehmen.<br />
Der Grund für die Zurückhaltung bei der Umsetzung der<br />
Richtlinie ist in vielen Behörden vor allem der große Abstimmungsbedarf:<br />
Einheitliche Standards für Bund, Länder und<br />
Gemeinden sind noch rar; die Zuständigkeiten zwischen den<br />
Verwaltungsebenen sind gegenwärtig noch sehr stark miteinander<br />
verwoben. Allerdings haben rund 38 Prozent der<br />
Städte und Gemeinden zumindest mit konkreten Planungen<br />
begonnen. Knapp 30 Prozent der befragten Verwaltungen<br />
setzten immerhin teilweise Maßnahmen um.<br />
Die größte Herausforderung für die Verwaltungen ist dabei,<br />
die internen Abläufe an die neuen Anforderungen anzupassen.<br />
43 Prozent der Befragten nennen als großes Hindernis<br />
das Fehlen entsprechender technischer Lösungen. Hier stehen<br />
die notwendigen Beschlüsse auf Bundes- und Landesebene<br />
noch aus. Vor einer ähnlich großen Herausforderung<br />
stehen die Behörden beim Bestimmen eines einheitlichen<br />
Ansprechpartners. Offen ist insbesondere, wer diesen stellen<br />
wird. Insgesamt überwiegt in den meisten Städten der Plan,<br />
eine separate Stelle für die Funktion des einheitlichen Ansprechpartners<br />
einzurichten. 42 Prozent der befragten Kommunen<br />
sprechen sich dafür aus, ein Backoffice einzurichten,<br />
um per E-Mail oder Telefon Anfragen zu bearbeiten.<br />
728 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
Für die technische Umsetzung planen die Städte und Gemeinden<br />
umfangreiche Investitionen in die IT-Systemlandschaft.<br />
Bereits heute nutzt die große Mehrheit der Städte ein<br />
Intranet für elektronische Abläufe. Dies allein genügt nicht.<br />
Deshalb wollen 87 Prozent der Kommunen mit Workflow-<br />
Management- sowie Content-Management-Systemen ihre<br />
Verwaltungsabläufe beschleunigen und über das Internet zur<br />
Verfügung stellen. Damit Bürger und Unternehmen auch Zahlungsvorgänge<br />
online abwickeln können, setzen rund sieben<br />
von zehn Befragten künftig Payment-Systeme ein. Großstädte<br />
sind hier Vorreiter bei der Umsetzung: Sie wollen deutlich<br />
mehr E-Government-Software einsetzen als mittlere oder<br />
Kleinstädte.<br />
Uneinigkeit herrscht hinsichtlich der Frage, wer die Umsetzung<br />
der Richtlinie in den Kommunen übernehmen soll. 44<br />
Prozent der befragten Städte und Gemeinden haben die<br />
Verantwortung ihrer IT-Verwaltung oder einem externen IT-<br />
Dienstleister übertragen. Nur in 29 Prozent der befragten<br />
Kommunen befasst sich das Hauptamt federführend mit den<br />
Aufgaben. Ein Fünftel der Kommunalverwaltungen machen<br />
das Projekt EU-Dienstleistungsrichtlinie zur Chefsache. Hier<br />
liegt die Verantwortung beim Bürgermeister der Gemeinde.<br />
Generell hat die Digitalisierung der Behördendienstleistungen<br />
keine Sonderstellung vor anderen Projekten. 15 Prozent der<br />
befragten Kommunen haben allerdings bereits eine separate<br />
Organisationseinheit installiert, die sich allein mit dem Aufgabenfeld<br />
rund um die Elektronisierung des Dienstleistungsangebots<br />
befasst.<br />
E-Government für Umweltschutz<br />
und Wirtschaftsförderung<br />
Das Bundesministerium des Innern unterzeichnete gestern<br />
ein Abkommen zur Entwicklung des elektronischen Abfallnachweisverfahrens.<br />
Ziel des innovativen Projekts aus dem<br />
Kernbereich des Umweltschutzes<br />
ist die elektronische Nachweisund<br />
Registerführung über die Entsorgung<br />
von Abfällen. Eine von den<br />
16 Ländern gemeinsam getragene<br />
Zentrale Koordinierungsstelle wird<br />
ein Internet-Portal einrichten, das<br />
die Teilnahme am elektronischen<br />
Verfahren sowie die Steuerung und<br />
Verarbeitung aller Informationen<br />
ermöglicht.<br />
„Das elektronische Abfallnachweisverfahren<br />
ist ein Leuchtturmprojekt<br />
im deutschen E-Government“,<br />
hob Johann Hahlen hervor,<br />
Staatssekretär im Bundesministerium<br />
des Innern. „Es ist ein wichtiger<br />
Meilenstein für den Abbau<br />
von Bürokratie und zugleich für<br />
die Bewältigung der bundesweiten<br />
Stoffstromkontrolle. Zudem zeigt<br />
es, wie fruchtbar die Zusammenarbeit<br />
von Bund, Ländern und Wirtschaft<br />
sein kann. “<br />
Hintergrundinformationen<br />
Für den Branchenkompass Public Services 20<strong>07</strong> informierten<br />
im Juni und Juli 20<strong>07</strong> 100 Top-Entscheider deutscher Großund<br />
Mittelstädte im Rahmen einer Befragung zu Maßnahmen<br />
und Strategien ihrer Kommunalverwaltungen in Bezug auf<br />
die EU-Dienstleistungsrichtlinie. Die Befragten sind in ihren<br />
Kommunen für die Umsetzung der Richtlinie verantwortlich.<br />
Die Marktforschungsgesellschaft forsa führte die Erhebung in<br />
Telefoninterviews durch. Daneben wurden Entscheider in den<br />
Landesregierungen mehrerer Länder telefonisch zur Umsetzung<br />
der EU-Dienstleistungsrichtlinie interviewt.<br />
Die EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />
Die EU-Dienstleistungsrichtlinie behandelt im Kern die Niederlassungsfreiheit<br />
von Dienstleistungsanbietern im gesamten<br />
Gebiet der Europäischen Union. Zur Vereinfachung der<br />
Freizügigkeit sind verschiedene Instrumente vorgesehen, um<br />
Ausländerdiskriminierung zu vermeiden und Verwaltungsprozesse<br />
zu vereinfachen. Hierzu gehört die Einrichtung<br />
eines einheitlichen Ansprechpartners, der für den Niederlassungswilligen<br />
alle Verwaltungsakte bündeln soll. Hier können<br />
Bundes-, staatliche, kommunale und berufsständische Zuständigkeiten<br />
betroffen sein. Zudem sollen die notwendigen<br />
Verwaltungsprozesse elektronisiert und auch aus der Ferne<br />
bedienbar sein. Mehrsprachigkeit der Verwaltungen ist eine<br />
weitere Forderung. Die Dienstleistungsrichtlinie befindet sich<br />
derzeit in der Bearbeitung beim Bundesinnen- und Bundeswirtschaftsministerium,<br />
um die notwendigen Gesetze und<br />
Richtlinien vorzubereiten.<br />
Zurzeit werden jährlich ca. 16,65 Mio. Entsorgungsnachweise,<br />
Begleitscheine und Übernahmescheine für den Transport<br />
von Abfall als papiergebundene Nachweisdokumente<br />
geführt. Künftig werden alle Abfallerzeuger, -transporteure<br />
und -entsorger sowie die Behörden ihre Informationen auf<br />
der Internet-Plattform mit einheitlicher Datenschnittstelle<br />
austauschen. Die Verfahrensabläufe zwischen Wirtschaft und<br />
Verwaltung werden durch die neue Kommunikationsplattform<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 729
technisch und organisatorisch mit einander verbunden. Das<br />
innovative Verfahren wird die deutschen Behörden sowie<br />
mehr als 250.000 Unternehmen der Abfallwirtschaft deutlich<br />
entlasten. Insbesondere die mittelständisch geprägte Abfallwirtschaft<br />
wird dadurch gestärkt.<br />
Mit dem elektronischen Abfallnachweisverfahren realisieren<br />
die Länder erstmalig eine Prozesskette einschließlich qualifizierter<br />
digitaler Signatur als Massenverfahren. Aufgrund<br />
seines hohen Innovationsgehalts unterstützt das Bundesministerium<br />
des Innern das Projekt im Rahmen der Hightech-<br />
Strategie der Bundesregierung mit einem Finanzierungsanteil<br />
von 1,7 Mio. Euro für Forschung und Entwicklung. Es wird<br />
erwartet, dass die Erkenntnisse aus der gemeinsamen Arbeit<br />
von Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung an dem<br />
elektronischen Abfallnachweisverfahren richtungweisend für<br />
Investition in den Klimaschutz<br />
Absichtserklärung zwischen RheinEnergie und E.ON Ruhrgas zur Lieferung<br />
von Bioerdgas unterzeichnet<br />
Karlsruhe / Köln / Essen – Die RheinEnergie AG, Köln, und<br />
E.ON Ruhrgas AG, Essen, haben heute am Rande der Fachmesse<br />
"gat 20<strong>07</strong>" in Karlsruhe eine Absichtserklärung zur Lieferung<br />
von Bioerdgas unterschrieben. Lieferbeginn soll 2008<br />
sein. Zunächst geht es um rund zehn Millionen Kilowattstunden<br />
Bioerdgas pro Jahr. Eine Aufstockung der Mengen ist<br />
bei entsprechender Kundennachfrage und bei ausreichender<br />
Produktionskapazität geplant.<br />
Die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energie u.a. bei der<br />
Wärmeversorgung von Wohngebäuden wird zukünftig einen<br />
sinnvollen Beitrag zur Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes<br />
leisten. Die Vertragspartner wollen durch das Angebot<br />
von Bioerdgas dabei helfen.<br />
„Bioerdgas öffnet eine neue, effiziente Dimension der Nutzung<br />
erneuerbarer Energie“, sagt Bernhard Reutersberg,<br />
Mitglied des Vorstands der E.ON Ruhrgas AG: „Bisher wird<br />
‚normales Biogas’ meist nur am Entstehungsort genutzt. Wir<br />
dagegen speisen das Bioerdgas in das Erdgasleitungsnetz<br />
ein, so dass wir es jetzt neben anderem auch für die Warm-<br />
weitere Prozessketten sein werden. Die rechtlichen Grundlagen<br />
und die fachliche Basis hat das Bundesministerium für<br />
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) bereits<br />
mit einer Novelle des Kreislaufwirtschaft- und Abfallgesetzes,<br />
der Neufassung der Nachweisverordnung und weiteren Vorarbeiten<br />
in Abstimmung mit den Ländern und der Wirtschaft<br />
geschaffen.<br />
Das BMU begleitet und koordiniert auch das laufende Projekt.<br />
Mit der Umsetzung des Vorhabens wurde die bei der<br />
GOES mbH angesiedelte InformationsKoordinierende Stelle<br />
Abfall DV-Systeme (IKA) von der Arbeitsgruppe Gemeinsame<br />
Abfall DV-Systeme der Länder (GADSYS) beauftragt.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.egov2.de und www.bmu.bund.de und www.goes-sh.de<br />
und www.zks-abfall.de<br />
wasser- und Wärmeversorgung in Wohngebäuden nutzen<br />
können.“<br />
Die RheinEnergie sieht in der Kooperation eine sehr interessante<br />
Erweiterung ihrer Aktivitäten rund um Energie und<br />
Klima. Vertriebsvorstand Bernhard Witschen: „Mit den Aktivitäten<br />
in unserem Konzept 'Energie und Klima 2020' wollen<br />
wir den Kohlendioxidausstoß dauerhaft um weitere 150.000<br />
Tonnen pro Jahr senken. Mit Bioerdgas für unsere Haushaltskunden<br />
oder andere Einsatzzwecke leisten wir einen wichtigen<br />
Beitrag dazu.“<br />
Für die Einspeisung in das Erdgasleitungsnetz muss Biogas<br />
auf die Qualität von Erdgas gebracht werden. Dies erfolgt u.a.<br />
durch die Abtrennung von Kohlendioxid. Der Einsatzbereich<br />
von Bioerdgas ist genauso breit gefächert wie bei Erdgas: Es<br />
lässt sich für die Stromproduktion und die Wärmegewinnung<br />
nutzen. Bereits gute Erfahrungen gibt es bei der Verwendung<br />
als alternativer Treibstoff für Kraftfahrzeuge. Die energetische<br />
Nutzung von Biomasse bedeutet, aktiven Klimaschutz zu betreiben.<br />
Pfalzwerke starten gemeinsam mit der MVV Energie neues<br />
Innovationsprojekt in der Metropolregion Rhein-Neckar<br />
Die Pfalzwerke und die MVV Energie haben sich das Thema<br />
Innovationen in der Energieversorgung seit Jahren auf<br />
die Fahnen geschrieben. Mit vielen Energieprojekten sind sie<br />
neue Wege gegangen und können damit nicht nur eine langjährige<br />
Erfahrung vorweisen, sondern haben auch im Hause<br />
die Experten zur Realisierung von innovativen Projekten.<br />
Jetzt starten die beiden Energieversorger ein gemeinsames<br />
Projekt in der Metropolregion Rhein-Neckar für Klima- und<br />
Umweltschutz, bei dem Ökologie und Ökonomie gleichermaßen<br />
berücksichtigt werden. Dabei kooperieren sie mit dem<br />
Gasversorgungsunternehmen Pfalzgas.<br />
Für diese neue Initiative unter dem Motto „Heiz dir deinen<br />
Strom“ bieten die Pfalzwerke Kunden aus ihrem Versorgungsgebiet<br />
die Chance, an dem Pilotprojekt teilzunehmen.<br />
Dabei wird den Kunden ein Stirlingmotor zur Energieversorgung<br />
ihres Hauses zur Verfügung gestellt - ein „Mini-Block-<br />
730 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
heizkraftwerk“ also, mit dem die Kunden ihre Energiekosten<br />
senken können.<br />
Pfalzwerke und MVV Energie gehören zu den ersten ihrer<br />
Branche, die erproben, wie gut sich Stirling-Motoren zur Wärme-<br />
und Stromversorgung von Einfamilienhäusern eignen.<br />
Partner bei dem Projekt ist der Hausenergieanlagen-Hersteller<br />
WhisperGen. Die MVV Energie betreibt seit letztem Oktober<br />
bereits 20 Geräte in ihren Versorgungsgebieten und hat<br />
dabei erste positive Erfahrungen gesammelt, die nun auch in<br />
das Gemeinschaftsprojekt mit den Pfalzwerken auf regionaler<br />
Ebene eingebracht werden.<br />
Für den zweijährigen Praxistest können sich nun Besitzer<br />
von Eigenheimen melden, die Interesse an dieser innovativen<br />
Technologie haben. Acht Haushalte kommen in den Genuss<br />
der umweltfreundlichen Zukunftsenergie. Die Pfalzwerke und<br />
MVV Energie installieren das Miniblockheizkraftwerk mit Stirling-Motor<br />
im Haus der Tester. Anschließend betreiben und<br />
warten sie die Anlage zwei Jahre lang. In dieser Zeit werden<br />
der individuelle Energieverbrauch sowie die Strom- und Wärmeerzeugung<br />
der Anlage kontinuierlich ausgewertet. Das alles<br />
ist für die Teilnehmer kostenlos. Darüber hinaus profitieren<br />
die Testhaushalte von niedrigeren Energiekosten: Die Eigenerzeugung<br />
reduziert den Strombedarf um bis zu drei Viertel.<br />
Die Energiekosten für Heizung und Warmwasser liegen bis zu<br />
200 Euro im Jahr niedriger als beim Einsatz herkömmlicher<br />
Hausenergieanlagen.<br />
Voraussetzung für die Teilnahme sind vier Faktoren: Das Haus<br />
verfügt über einen mindestens vier Quadratmeter großen Aufstellplatz<br />
im Keller. Der jährliche Gasbedarf liegt unter 30.000<br />
Kilowattstunden, und es besitzt eine zentrale Warmwasserbereitung.<br />
Darüber hinaus ist Bedingung, dass der Tester<br />
Strom von der Pfalzwerke AG und Erdgas von der Pfalzgas<br />
GmbH bezieht, dies ist für die reibungslose Kontrolle und<br />
Auswertung der Verbrauchsdaten unumgänglich. Idealerweise<br />
sollten die Bewerber aus den Kommunen Burrweiler,<br />
Edesheim, Edenkoben, Flemlingen, Gleisweiler und Hainfeld<br />
sowie Maxdorf, Fußgönheim und Birkenheide kommen.<br />
„Heiz dir deinen Strom“<br />
Die Pfalzwerke legen großen Wert auf kompetente Energieberatung<br />
und persönlichen Service. Sie zeichnen sich durch<br />
innovative Energielösungen aus. Energieeffizienz ist ihnen<br />
wichtig. Durch das Gemeinschaftsprojekt mit der MVV Energie<br />
„Heiz dir deinen Strom“ in der Metropolregion Rhein-<br />
Neckar gehören die Pfalzwerke zu den Wegbereitern einer<br />
neuartigen Energieversorgung von Wohnhäusern. Denn ein<br />
Stirling-Motor nutzt Erdgas besonders effizient und reduziert<br />
den Kohlendioxidausstoß um bis zu einer Tonne pro<br />
Jahr. „Durch die Praxistests sammeln wir umfangreiche Betriebserfahrungen.<br />
Die Ergebnisse tragen wesentlich dazu<br />
bei, hocheffiziente und Klima schonende dezentrale Versorgungssysteme<br />
zu entwickeln“, sagt Günther Koch, Vorstand<br />
der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT zur Motivation<br />
seiner Unternehmensgruppe.<br />
Dezentraler Energieerzeugung gehört die Zukunft<br />
„Uns liegt die sichere, zukunftsorientierte Energieversorgung<br />
in der Metropolregion Rhein-Neckar sehr am Herzen“, betont<br />
Dr. Werner Dub, Vorstandsmitglied der MVV Energie AG. Das<br />
Unternehmen engagiert sich vor allem für regionale dezentrale<br />
Energieerzeugungsanlagen und innovative Konzepte zur<br />
Hausenergieversorgung. Dies reduziere den Kohlendioxid-<br />
Ausstoß, schone die Primärenergien und erhöhe dadurch<br />
auch die Lebensqualität in der Metropolregion, so Dr. Dub.<br />
Studien zeigen, dass die Hausenergieanlage gute Chancen<br />
im Wärmemarkt der Zukunft besitzt und einen Beitrag zur<br />
ökologischen Energieversorgung leisten kann. „Im Vergleich<br />
zu einem Brennwertkessel kann nach Dr. Dubs Worten pro<br />
Gerät und Jahr eine Kohlendioxid-Einsparung von bis zu einer<br />
Tonne erreicht werden. Die Erprobung der Anlagen mit<br />
Stirling-Motoren im Alltag werde jetzt ausgedehnt: „Damit<br />
kommt die Technologie schneller voran“.<br />
In Deutschland sollen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen<br />
und der Einführung des Gebäudeenergiepasses ab 2008 jährlich<br />
rund 600.000 Heizungen erneuert werden. Nach Auskunft<br />
von Walter Kirsch, Leiter des visavi-Energiezentrums der<br />
Pfalzwerke in Kandel, macht das allein im Gebiet der Pfalzwerke<br />
Netzgesellschaft rund 17.000 Stück pro Jahr. „Energieeffizienz<br />
ist das Gebot der Stunde – und das nicht nur aus<br />
Preisgründen“, betont der Energieberater. „Je weniger fossile<br />
Energieträger wir verbrauchen, desto mehr Treibhausgase ersparen<br />
wir der Umwelt.“<br />
Wirtschaftlichkeit wird groß geschrieben<br />
Stirling-Motoren sind Heißgas-Motoren. Sie zeichnen sich<br />
aus durch einen hohen Wirkungsgrad, geringe Schadstoff-<br />
Emissionen und niedrige Betriebskosten. Ein Stirling-Motor<br />
arbeitet als Mini-Blockheizkraftwerk, sehr leise und wartungsfrei:<br />
Die bei der Stromerzeugung entstehende Wärme<br />
wird über einen Wärmetauscher zum Heizen und zur Warmwasserbereitung<br />
genutzt. Der Betrieb des Motors orientiert<br />
sich am Wärmebedarf.<br />
Der erzeugte Strom wird im Haus verwendet, Überschuss ins<br />
Netz des regionalen Stromnetzbetreibers eingespeist. „Der<br />
Motor arbeitet umso wirtschaftlicher, je höher seine Jahresnutzungsdauer<br />
ist“, erläutert Walter Kirsch: „Privathaushalte<br />
haben das ganze Jahr über einen nahezu konstanten Warmwasserbedarf.<br />
Das ist eine gute Ausgangsposition.“ Trotz der<br />
innovativen Anwendung ist der Stirling-Motor keine neue Erfi<br />
ndung. Ursprünglich entwickelt hat ihn der schottische Priester<br />
Robert Stirling 1816. Das große Potenzial für diese Form<br />
der Energieversorgung wird aber erst heute erkannt.<br />
Funktionsprinzip des Stirling-Motors<br />
Im Stirling-Motor bewegen sich zwei Kolben in einem geschlossenen<br />
System. Sie schieben ein Arbeitsgas zwischen<br />
einem gekühlten und einem beheizten Zylinder hin und her.<br />
Der eine Zylinder wird von außen durch einen Erdgasbrenner<br />
erhitzt. Das Gas im Innern des Motors dehnt sich aus.<br />
Über den so genannten Verdrängungskolben im Innern des<br />
Zylinders wird eine Kurbelwelle bewegt, die einen Stromgenerator<br />
antreibt. Auf dem Rückweg drückt der zweite Kolben<br />
– Arbeitskolben genannt – das heiße Gas in den Kompressionszylinder.<br />
Auf dem Weg dorthin wird seine Wärme über<br />
einen Wärmetauscher für Heizzwecke genutzt. Nun kann das<br />
abgekühlte Arbeitsgas wieder erhitzt werden, womit der Prozess<br />
erneut beginnt.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 731
5. Novelle muss Chancengleichheit und fairen Wettbewerb sichern<br />
bvse fordert Bundesrat zu Verbesserungen der fünften Novelle<br />
der Verpackungsverordnung auf<br />
„Wir sind nicht zufrieden damit, dass die Ergebnisse der Anhörung<br />
zur Verpackungsverordnung keinen Eingang in die<br />
vom Bundestag beschlossene 5. Novelle gefunden hat,“ erklärte<br />
der Präsident des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe<br />
und Entsorgung e.V., Burkhard Landers, und machte<br />
deutlich, dass nach Ansicht der mittelständischen Recyclingund<br />
Entsorgungsbranche die Novelle „so nicht zustimmungsfähig"<br />
sei.<br />
Landers kritisierte, dass vor allem die Forderung des bvse<br />
nach einer neutralen Ausschreibungsstelle nicht aufgegriffen<br />
worden sei. Die Novelle müsse ausschließen, dass große<br />
Konzerne, die über eigene Duale Systeme verfügen, entweder<br />
gänzlich ohne Wettbewerb die Dienstleistungen erbringen<br />
oder über die Ausschreibungsunterlagen Einblicke in die<br />
wirtschaftlichen Strukturen und Preiskalkulationen ihrer mittelständischen<br />
Wettbewerber erhielten. „Wir brauchen klare<br />
und konkrete Kriterien, die Marktverwerfungen auf Grund<br />
der zunehmenden vertikalen Integration der Systembetreiber<br />
verhindern und eine Auftragsvergabe im Wettbewerb sicherstellen.“<br />
In die gleiche Richtung - Wettbewerb und Transparenz - zielt<br />
die bvse-Forderung, in der vorgesehenen „Gemeinsamen<br />
Stelle" der mittelständischen Recycling- und Entsorgungswirtschaft<br />
Sitz und Stimme zu geben. Bisher sitzen in der<br />
„Gemeinsamen Stelle“ alle Großkonzerne an einem Tisch und<br />
der Mittelstand bleibt außen vor. „Das kann und darf so nicht<br />
bleiben“, forderte der bvse-Präsident, der sich von den weiteren<br />
Beratungen erhofft, dass der Bundesrat die vorliegende<br />
Novelle nicht einfach „durchwinkt", sondern eine gründliche<br />
und im Ergebnis tragfähige Lösung erarbeitet.<br />
Die Novelle will zwar die Trittbrettfahrerei ausmerzen, aber<br />
nach Ansicht des bvse liegen Anspruch und Wirklichkeit „zu<br />
weit auseinander“. Um systeminterne Falschdeklarierungen<br />
von Verpackungen ausmachen zu können, muss nach Ansicht<br />
des bvse, die Zahl der absolut in Verkehr gebrachten<br />
Verkaufs-, Transport- und Umverpackungen bekannt sein.<br />
Nach dem Wortlaut der 5. Novelle soll sich die Vollständigkeitserklärung<br />
jedoch nur auf Verkaufsverpackungen beziehen.<br />
Das sei zu wenig, erklärte Burkhard Landers, denn diese<br />
Beschränkung entwerte die Vollständigkeitserklärung: „Nur<br />
wenn eine verlässliche Beurteilungsbasis (100%-Menge) verfügbar<br />
ist, kann die Trittbrettfahrerei wirksam unterbunden<br />
werden“.<br />
Um hier für den Vollzug Erleichterungen zu schaffen, sollten<br />
nach Ansicht des bvse die Vollständigkeitserklärungen zudem<br />
nicht nur die für die Überwachung der abfallwirtschaftlichen<br />
Vorschriften zuständigen Behörden einsehbar sein, sondern<br />
bei den örtlich zuständigen Industrie- und Handelskammern<br />
hinterlegten Erklärungen sollten auch für andere Interessierte<br />
allgemein und unproblematisch zugänglich sein. So könne<br />
eine wirksame Selbstkontrolle der Wirtschaft gewährleistet<br />
werden, erläuterte Landers die bvse-Vorschläge.<br />
Das Museum Ritter in Waldenbuch: Quadratisch, praktisch, ökologisch<br />
Das Museum Ritter wurde vom Berliner Architekturbüro Max<br />
Dudler entworfen und befindet sich direkt neben der Schokoladenfabrik<br />
Ritter Sport im baden-württembergischen Waldenbuch.<br />
Flächige Fassaden aus hellem, warm getöntem<br />
Kalkstein und große Fenster verleihen der Architektur<br />
einen ruhigen, monolithischen Charakter.<br />
Eine großzügige Passage, die sich ins<br />
Aichtal hin weitet, leitet zu den Eingängen der<br />
beiden Flügel und verbindet sie. Die Grundfläche<br />
des Gebäudes von 44 x 44 m greift das für<br />
den Schokoladenhersteller charakteristische<br />
Quadrat auf. Die Bruttogeschossfläche von<br />
etwa 4.450 m2 teilt sich in zwei Flügel. Der größere<br />
Flügel birgt auf rund 700 m2 Ausstellungsfl<br />
äche über 600 Gemälde, Objekte, Skulpturen<br />
und graphische Arbeiten der Sammlung Marli<br />
Hoppe-Ritter. Der kleinere Flügel beherbergt<br />
das Besucherzentrum der Firma Ritter Sport.<br />
Das ökologische<br />
Energieversorgungskonzept<br />
Für die Planung und den Betrieb eines Museumsgebäudes<br />
ist die ökologische Verträglich-<br />
keit des Haustechnikkonzeptes von wesentlicher Bedeutung.<br />
Beim Museum Ritter wird die Energieversorgung für<br />
Heizung und Klimatisierung fast ausschließlich aus regenerativen<br />
Quellen wie Solarenergie, Biomasse und Geothermie<br />
732 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
gewonnen. Die für das Heiz- bzw.<br />
Kühlwasser benötigte Energie wird<br />
von einer Kombination aus Aqua<br />
Solarwärme-Anlage, Holzpellets-<br />
Feuerungsanlage und Wärmepumpe<br />
bereitgestellt.<br />
Die Aqua Solar-Technologie<br />
Die Aqua Solarwärme-Anlage von<br />
Paradigma, die aus 47 hochleistungsfähigen<br />
CPC Röhrenkollektoren<br />
besteht, hat eine Gesamtleistung<br />
von 100 kW und deckt auf<br />
Grund seiner Technologie 40 % des<br />
gesamten Wärmebedarfs. Das Einzigartige<br />
am AquaSystem besteht<br />
darin, dass reines Wasser anstelle<br />
des üblichen Frostschutz-Wasser-<br />
Gemisches als Wärmeträger dient.<br />
Eine Aqua-Anlage arbeitet wie ein<br />
Zusatzkessel mit beliebig wählbarer<br />
Temperatur und gewährleistet den<br />
Frostschutz überwiegend mit sonst nutzloser Niedertemperaturwärme.<br />
Solarwärmetauscher und Frostschutzmittel<br />
sind also überflüssig, wodurch die Kosten erheblich sinken.<br />
Es gibt kein Überhitzungsproblem mehr, damit ist eine Prozesswärmegewinnung<br />
bis 170 °C möglich. Die Probleme der<br />
Frostschutzchemikalien wie Korrosion, Instabilität des ph-<br />
Wertes, Ausgasung, thermische Zersetzung, Sedimentation,<br />
schlechte Wärmeübertragung, zähes Fließverhalten und Alterung<br />
entfallen komplett.<br />
Darüber hinaus kann mit dem so genannten „Eimerprinzip“<br />
eine hervorragende Schichtung im Speicher erzielt werden,<br />
da praktisch jede Temperatur ohne dramatische Wirkungsgradeinbuße<br />
erreichbar ist. Mit dem Intervallbetrieb wird<br />
übers Jahr ca. 50 % der Pumpenlaufzeit eingespart. Durch<br />
das Eimerprinzip sind auch beliebig große Solarpumpen einfach<br />
beherrschbar. Kürzere Pumpenlaufzeiten, weniger Umwälzarbeit<br />
sowie die extrem niedrigen Wärmeverluste von<br />
CPC-Röhrenkollektoren sparen zusammen mehr Energie ein,<br />
als insgesamt für den aktiven Frostschutz gebraucht wird.<br />
Die umfangreiche Funktionskontrolle des Reglers sichert einen<br />
optimalen Betrieb, entdeckt und meldet sofort Fehler und<br />
sichert bei auftretenden Störungen – wie z.B. dem Ausfall von<br />
Temperaturfühlern – bestimmte Notlaufeigenschaften.<br />
Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />
mit dem „Bundespreis 2006 für hervorragende innovatorische<br />
Leistungen für das Handwerk“ ausgezeichnete Aqua-<br />
System ist auch für den Bereich Ein- und Zweifamilienhäuer<br />
hervorragend geeignet, wo bundesweit seit 2004 über 20.000<br />
Kleinanlagen installiert wurden. Die Einsatzmöglichkeiten der<br />
Aqua-Solar-Technologie bei Solaren Großanlagen (SGA) wie in<br />
Waldenbuch reichen von Solarer Erweiterung über Teilsolares<br />
Heizen bis hin zur Prozesswärme. Entsprechend umfangreich<br />
sind die Anwendungsgebiete, u.a.: Mehrfamilienhäuser, Hotels,<br />
Gasstätten, Kureinrichtungen, Kasernen, Sporthallen,<br />
Freibäder, Krankenhäuser oder Bürogebäude sowie bei Prozesswärme<br />
z. B. Waschanlagen, Stallheizungen, Brauereien,<br />
Lebensmittel- und Getränkeindustrie, Papier-, Lederindustrie,<br />
Großküchen oder Großreinigungen.<br />
Die Kombination Holzpellets-Feuerungsanlage<br />
und Wärmepumpe<br />
Die Holzpellets-Feuerungsanlage wird mit vier „Pelletti“-Heiz-<br />
kesseln von Paradigma betrieben, die eine Leistung von insgesamt<br />
120 kW haben. Die Wärmeerzeugung mit Holzpellets<br />
ist praktisch CO2-neutral. Holzpellets sind genormte, zylindrische<br />
Presslinge aus getrocknetem, naturbelassenem Restholz<br />
wie Sägemehl, Hobelspäne und Waldholz. Sie sind etwa<br />
6 mm dick und 3 cm lang. Durch eine geringe Restfeuchte<br />
haben sie im Vergleich zu anderen biogenen Brennstoffen einen<br />
hohen Heizwert von etwa 5 kWh/kg. Damit entspricht der<br />
Energiegehalt von einem Kilogramm Pellets ungefähr einem<br />
halben Liter Heizöl. Schon heute liegt der Preis für Holzpellets<br />
als Brennstoff deutlich unter dem von Heizöl.<br />
Zusätzlich kommt eine Wärmepumpe zum Einsatz, die mit 73<br />
wasserdurchströmten Gründungspfählen des Gebäudes verbunden<br />
ist. Mit jeder Einheit Wärme aus den „Pelletti“-Kesseln<br />
beziehungsweise der CPC-Vakuumröhren-Kollektoranlage<br />
stellt die Wärmepumpe 1,75 Einheiten nutzbare Wärme bereit.<br />
40 % der Wärme werden in diesem Betriebsmodus aus<br />
dem Erdreich gewonnen. Die Wärmeabgabe erfolgt hauptsächlich<br />
über eine Fußbodenheizung, die im Kühlungsfall<br />
auch als Kühlboden dient.<br />
Das Kühlsystem<br />
Die Niedertemperaturkälte (6–12°C) für die Luftkonditionierung<br />
wird über eine EAW-Absorptionskältemaschine gewonnen.<br />
Die Absorptionskältemaschine wird durch die Kollektoren<br />
und, wenn deren Ertrag nicht ausreicht, durch die<br />
Holzpellets-Kessel mit Wärme versorgt. Kälte eines höheren<br />
Temperaturniveaus (15–18°C) wird direkt über die Gründungspfähle<br />
erschlossen. Insgesamt können 65 % des gesamten<br />
Kühlungsbedarfs über Erdkälte und damit praktisch<br />
betriebskostenfrei gedeckt werden, der Rest wird von der<br />
Absorptionskältemaschine geliefert.<br />
Über hydraulische Weichen sind die Komponenten Erdsonden,<br />
Vakuumröhren-Kollektoranlage, Absorptionskältemaschine,<br />
Holzpellets-Kessel und der Rückkühler miteinander<br />
gekoppelt. So dient beispielsweise die Absorptionskältemaschine<br />
im Sommer als Kältemaschine und im Winter als Wärmepumpe<br />
oder das Sondenfeld im Sommer als Rückkühler,<br />
während im Winter Wärme entnommen wird.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.museum-ritter.de, www.paradigma.de<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 733
Sekundärrohstoffe haben Schlüsselbedeutung<br />
Recycling- und Entsorgungsbranche leistet wichtigen Beitrag zu Klimaschutz und Ressourcenschonung<br />
„Die Recycling- und Entsorgungswirtschaft leistet einen unverzichtbaren<br />
und wesentlichen Beitrag zu Klimaschutz und<br />
Ressourcenschonung“, erklärte der Präsident des bvse-<br />
Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V..<br />
Anlässlich der Eröffnung der neuen Demonstrationsmesse<br />
„recycling aktiv“ betonte er, dass der Gewinnung und dem<br />
qualitativ hochwertigen Einsatz von Sekundärrohstoffen eine<br />
Schlüsselbedeutung zukomme.<br />
Neben den klassischen Materialfraktionen wie Papier, Glas,<br />
Schrott und Textilien haben sich anspruchsvolle Technologien<br />
zur Gewinnung von Sekundärrohstoffen, etwa aus Altkunststoffen<br />
und Elektronikaltgeräten, entwickelt und wirtschaftlich<br />
etabliert. Eine wichtige Kennmarke ist zudem, dass es in<br />
Deutschland einerseits gelungen ist, das Wirtschaftswachstum<br />
vom Abfallaufkommen zu entkoppeln, und andererseits<br />
immer mehr Abfälle sinnvoll verwertet werden, anstatt sie nur<br />
zu beseitigen.<br />
„Wir können das dauerhaft nur schaffen, als Dienstleister für<br />
unsere Kunden, aber auch in Verantwortung für die Gesellschaft,<br />
wenn wir gute Qualitäten aus den Abfällen generie-<br />
Getreideheizung - für wen sinnvoll?<br />
FNR klärt zur Renexpo mit neuer Broschüre auf<br />
Getreide ist ein landwirtschaftlicher Brennstoff mit Zukunft.<br />
Die Kesselhersteller haben die technischen Probleme ausgeräumt<br />
und im Rahmen der Novellierung der 1. BImSchV ist<br />
die Aufnahme von Getreidekörnern als Regelbrennstoff geplant.<br />
Grund genug zu kalkulieren, für wen sich die Investition<br />
in einen Getreidekessel lohnt. Mit ihrer neuesten Veröffentlichung<br />
gibt die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR)<br />
e.V. wichtige Hilfestellung.<br />
Rund 2 Mio. Tonnen Mindergetreide fallen in Deutschland<br />
jährlich an - Chargen also, die aufgrund ihrer Qualität im<br />
Nahrungs- und Futtermittelbereich nicht verarbeitet werden<br />
können bzw. dürfen. In Ethanolanlagen gar nicht, in Biogasanlagen<br />
nur bedingt einsetzbar, bieten die Körner vor allem<br />
als Heizmaterial Potenzial. Dank reger Entwicklungstätigkeit<br />
der Kesselhersteller gibt es längst Heizungen, die mit dem<br />
heiklen Brennstoff gut fertig werden und auch die gesetzten<br />
Emissionsgrenzwerte einhalten. Allein die rechtlichen Vorgaben<br />
stehen dagegen. Noch ist Getreide als Regelbrennstoff<br />
für Kessel unter 100 KW nicht zugelassen. Aber das soll<br />
ren. Hier spielt die getrennte Erfassung der Abfälle eine ganz<br />
entscheidende Rolle“, verdeutlicht bvse-Präsident Burkhard<br />
Landers.<br />
Eine nachhaltige Ressourcenbewirtschaftung setzt nach Auffassung<br />
des bvse jedoch wettbewerbsorientierte, ökologisch<br />
und ökonomisch verantwortbare Rahmenbedingungen voraus.<br />
Der bvse macht sich daher für die Modernisierung der<br />
Kreislaufwirtschaft hin zu einer ökologischen Stoffstromwirtschaft<br />
stark. Das verlange aber auch die Bereitschaft das vorhandene<br />
Know-how weiterzuentwickeln und in den Prozess<br />
der stetigen Modernisierung der Recycling- und Abfallwirtschaft<br />
einzubringen.<br />
Landers: „Deshalb unterstützen wir die „recycling aktiv“. Diese<br />
neue Art der Messepräsentation ermöglicht es, die Innovationen<br />
der Branche real zu erleben und deren Einsatzfähigkeit<br />
unter robusten Industriebedingungen zu testen. Dieser<br />
Grundgedanke einer „Messe zum Anfassen“ ist überzeugend.<br />
Der bvse hat daher die Veranstalter vom ersten Tage an bei<br />
diesem Vorhaben unterstützt, und wir freuen uns, jetzt die Realisierung<br />
dieser Messe mit gestalten zu dürfen.“<br />
sich im nächsten Jahr ändern. Der Referentenentwurf für<br />
die Novellierung der 1. BImSchV sieht auch Getreide als Regelbrennstoff<br />
vor. Es bleibt die Frage, wo und inwiefern ein<br />
Getreidekessel wirtschaftlich betrieben werden kann. In ihrer<br />
Broschüre „Heizen mit Getreide und Halmgut“ geht die Fachagentur<br />
Nachwachsende Rohstoffe (FNR) e.V. dieser Frage<br />
nach.<br />
Die Veröffentlichung kalkuliert die Wirtschaftlichkeit jeweils<br />
im Vergleich mit Holzbrennstoffen anhand von drei Beispielen.<br />
Ihr klares Votum: Eine Investition in einen Getreidekessel<br />
lohnt sich vor allem dort, wo das Mindergetreide vor Ort<br />
anfällt. Wer für den Brennstoff oder seinen Transport höhere<br />
Ausgaben einkalkulieren muss, sollte sich für eine Hackschnitzelheizung<br />
entscheiden.<br />
Details zur Messe und zum Rahmenprogramm sind unter<br />
www.renexpo.de. Wer nicht nach Augsburg kommen konnte,<br />
kann die Getreidebroschüre über www.fnr.de Stichwort Literatur<br />
kostenlos bestellen.<br />
734 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
VDEW und BGW zum dritten Energiebinnenmarkt-Paket der EUKommission:<br />
Mehr Zentralismus und Bürokratie sind falsches<br />
Signal für Wettbewerb in EU<br />
Energieverbände fordern freie Fahrt für einen europäischen<br />
Energiebinnenmarkt Berlin, 19. September 20<strong>07</strong> – „Der Energiemarkt<br />
braucht freie Fahrt für den Wettbewerb in ganz<br />
Europa. Mehr Zentralismus und Bürokratie sind jedoch das<br />
falsche Signal für den Energiebinnenmarkt und die Versorgungssicherheit<br />
für Europa.“ Das erklärten Eberhard Meller,<br />
Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft<br />
(VDEW) und Wolf Pluge, Hauptgeschäftsführer des<br />
Bundesverbandes der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft<br />
(BGW). Anlass war das in Brüssel vorgestellte Energiebinnenmarkt-Paket<br />
der EU-Kommission.<br />
Die deutsche Energiewirtschaft teile die grundsätzlichen<br />
Ziele der EU-Kommission für das dritte Binnenmarktpaket:<br />
bestmögliche Klimaschutz- und Umweltstandards, hohe Versorgungssicherheit<br />
und wettbewerbsfähige Preise. „Die vorgeschlagenen<br />
Instrumente der EU-Kommission sind jedoch<br />
ungeeignet, um den Wettbewerb und die Versorgungssicherheit<br />
in Europa weiter zu verbessern“, sagten die Verbandsgeschäftsführer.<br />
Insbesondere die Pläne der EU-Kommission zu einer eigentumsrechtlichen<br />
Entflechtung seien nicht geeignet, um<br />
den Wettbewerb in Europa weiter zu intensivieren. „Es wird<br />
sicher nicht bei einer Zerschlagung der Übertragungsnetzbetreiber<br />
bleiben. In einem nächsten Schritt wären dann die<br />
Verteilnetzbetreiber betroffen wie das holländische Beispiel<br />
zeigt“, befürchten VDEW und BGW. „Entscheidend ist doch<br />
eine effiziente Regulierung und nicht die Frage, wer Eigentü-<br />
Fertige Konzepte bereits in der Schublade<br />
Novelle der Verpackungsverordnung: Kommunale Abfallwirtschaftsbetriebe bereit<br />
zur Übernahme der getrennten Sammlung<br />
„Um eine hochwertige Erfassung und Verwertung von Verpackungsabfälle<br />
langfristig sicherzustellen, stehen die kommunalen<br />
Abfallwirtschaftsbetriebe und –unternehmen bereit.<br />
Sollte die gelbe Tonne entfallen, dann liegt die gesetzliche<br />
Entsorgungspflicht sowieso automatisch bei den Kommunen“,<br />
kommentiert Dr. Rüdiger Siechau, Vorstandsvorsitzender<br />
des VKS im VKU aktuelle Diskussionen um die Zukunft<br />
der Verpackungsentsorgung. Kommunale Betriebe hätten<br />
schon lange Konzepte als Alternative zur gelben Tonne entwickelt<br />
und könnten bei deren Abschaffung die haushaltsnahe<br />
Wertstoffsammlung bürgerfreundlich und auf einem qualitativ<br />
hohen Niveau fortsetzen. Als Beispiel verwies Siechau auf<br />
kommunale Wertstofftonnen, die bereits jetzt in einigen Kommunen<br />
sehr erfolgreich eingeführt seien und damit gleichzeitig<br />
eine ökologisch hochwertige Behandlung weiterer Wertstoffe<br />
sicherten.<br />
mer der Netze ist. Die Bundesnetzagentur hat hier bislang in<br />
Deutschland gute Arbeit geleistet“, so die beiden Verbände.<br />
Und auch ein eigentumsrechtlich entflochtener Netzbetreiber<br />
müsse reguliert werden. „Brüssel kann bislang nicht einmal<br />
wissenschaftlich fundierte und belastbare Erkenntnisse aus<br />
anderen Ländern zur Trennung von Erzeugung und Netzen<br />
vorzeigen, die einen verstärkten, europaweiten Wettbewerb,<br />
mehr Investitionen in die Netze oder sogar sinkende Preise<br />
belegen“, erklärten die Hauptgeschäftsführer von BGW und<br />
VDEW.<br />
Der Umfang der angestrebten Kompetenzverschiebung auf<br />
die Kommission und andere Gemeinschaftseinrichtungen<br />
sei unangemessen. Meller und Pluge erläuterten: „Vor allem<br />
will sich die Kommission offenbar eine Vielzahl von Ermächtigungen<br />
für zusätzliche Regeln - gewissermaßen als Blankoscheck<br />
- verschaffen wie etwa die letzte Befugnis für die Zertifizierung<br />
eines Übertragungsnetzbetreibers. Parlament und<br />
Rat sollen hingegen keine zusätzlichen Kontrollmöglichkeiten<br />
erhalten.“ Die Vorschläge der Kommission beinhalteten zudem<br />
den Versuch, die Regulierung der Infrastruktur als natürliche<br />
Monopole auch auf wettbewerbliche Marktsegmente<br />
auszuweiten. So bedeute zum Beispiel die von der Kommission<br />
vorgeschlagene rechtliche und operative Entflechtung der<br />
Erdgasspeicher eine Ausweitung der Regulierung auf Wettbewerbsbereiche,<br />
die nur zu einer weiteren Bürokratisierung<br />
führt. Es sei zweifelhaft, ob bei einer Regulierung im Bereich<br />
der Erdgasspeicher weiterhin genügend Anreize für Investitionen<br />
in Infrastruktur und Versorgungssicherheit bestünden.<br />
Bereits bei der Umsetzung der Elektroaltgeräteverordnung<br />
haben die kommunalen Betriebe und -unternehmen ihre Leistungsfähigkeit<br />
beim Aufbau und Unterhalt eines funktionierenden<br />
Rücknahmesystems bewiesen. Bei einer Neustrukturierung<br />
der haushaltsnahen Wertstoffsammlung kann auf<br />
kommunale Kompetenz insbesondere im Sinne von Umweltund<br />
Klimaschutz gesetzt werden.<br />
Siechau: „Um die viel diskutierten Probleme nachhaltig zu<br />
lösen, hat der VKS im VKU im Rahmen der Anhörung zur<br />
Novelle der Verpackungsverordnung in seiner aktuellen Stellungnahme<br />
ein Optionsrecht der Kommunen zur Übernahme<br />
der Verpackungssammlung gegen ein angemessenes Entgelt<br />
vorgeschlagen. Hierdurch könnte bereits heute vielerorts die<br />
Verpackungsentsorgung für Bürger und Kommunen und deutlich<br />
verbessert und ökologisch effizienter gestaltet werden.“<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 735
Kommunalaufsicht stimmt der Beteiligung zu:<br />
RheinEnergie AG darf Anteile an der MVV Energie AG erwerben<br />
Mit schriftlichem Bescheid hat die Bezirksregierung Köln<br />
heute der RheinEnergie AG mitgeteilt, dass sie sich wie beabsichtigt<br />
mit 16,1 Prozent an der MVV Energie AG in Mannheim<br />
beteiligen kann. Die Genehmigung erfolgt mit der Maßgabe,<br />
dass die RheinEnergie sich auch in Zukunft auf ihre Kerngeschäftsfelder<br />
konzentriert.<br />
Der Beteiligungserwerb wird jetzt unmittelbar vollzogen. Mit<br />
dieser Genehmigung ist die letzte Hürde genommen. Vorher<br />
hatten bereits der Aufsichtsrat und der Rat der Stadt Köln zugestimmt,<br />
die kartellrechtliche Genehmigung liegt ebenfalls<br />
vor.<br />
„Wir danken den zuständigen Behörden und der Landesregierung,<br />
dass sie diese Kooperation zwischen zwei großen kommunalen<br />
Energieversorgungsunternehmen möglich gemacht<br />
haben“, so die Stellungnahme des Vorstandsvorsitzenden Dr.<br />
Europäischer Erdgasverdichter Haiming geht ans Netz<br />
Haiming / Kassel. Pünktlich zu Beginn der neuen Heizsaison<br />
am 1. Okto-ber ist der neue Verdichter Haiming der WINGAS<br />
TRANSPORT GmbH & Co. KG in Betrieb gegangen. Mit der<br />
neu errichteten Anlage in der Region Burghausen nahe der<br />
deutsch-österreichischen Grenze werden die Trans-portoptionen<br />
im Süden Deutschlands gestärkt. „Erdgasaustausch<br />
und Ver-sorgungssicherheit in der Region Österreich/Ostbayern<br />
werden durch den neuen Verdichter nachhaltig unterstützt“,<br />
sagte Ingo Neubert, Geschäfts-führer des Kasseler<br />
Netzbetreibers. Die Investitionen in den von WINGAS TRANS-<br />
PORT betriebenen Teil der Anlage belaufen sich auf rund 25<br />
Millio-nen Euro. Am Standort lässt die bayernets GmbH, ein<br />
Tochterunternehmen der Bayerngas GmbH, derzeit einen<br />
weiteren Verdichter errichten. Die technische Betriebsführung<br />
der gesamten Station wird durch bayernets erfolgen, mit der<br />
WINGAS TRANSPORT bereits bei der Konzipierung des Projektes<br />
zusammengearbeitet hat. Dies stelle einen Beitrag zur<br />
Erhöhung der Effizienz beider Netzbetreiber dar, so Neubert<br />
weiter.<br />
„Mit dem neuen Verdichterstandort wird insgesamt die Einspeisekapazität<br />
auf mehr als 300.000 Kubikmeter je Stunde<br />
erhöht und die Verbindung Süddeutschlands mit Österreich<br />
gestärkt“, erläuterte der Geschäftsführer. Damit werde ein<br />
wichtiger Impuls zum Zusammenwachsen nationaler Märkte<br />
zu einem europäischen Binnenmarkt gegeben. Neubert:<br />
„Neben der Stärkung des Wettbewerbs im Bereich konkurrierender<br />
Infrastruktur leisten wir damit einen weiteren Beitrag<br />
zur Umsetzung der europäischen Ziele im Rahmen des<br />
Madrid-Forums und der Regionalinitiative Gas.“ Die Infrastruktur<br />
der WINGAS TRANSPORT ist neben Österreich mit<br />
Erdgasleitun-gen in der Tschechischen Republik, Polen, Belgien<br />
und den Niederlanden verbunden.<br />
Errichtet hat den neuen Standort die WINGAS GmbH im Auftrag<br />
der WIN-GAS TRANSPORT und der bayernets. WINGAS<br />
hatte im Mai 20<strong>07</strong> ge-meinsam mit der österreichischen Rohöl-Aufsuchungs<br />
AG (RAG) und der russischen OOO Gazprom<br />
export bereits den Erdgasspeicher Haidach in Österreich in<br />
Rolf Martin Schmitz. „Dies ist für die RheinEnergie ein wichtiger<br />
Schritt im Hinblick auf die weiterhin preisgünstige und<br />
sichere Versorgung unserer Kunden in der rheinischen Region.“<br />
Schmitz weiter: „Auf den Feldern Energiebeschaffung<br />
oder –Erzeugung sind wir gemeinsam stärker; viele Aufgaben,<br />
für die Größe ausschlaggebend ist, können wir besser<br />
und günstiger zusammen bewältigen. Davon profitieren in<br />
erster Linie unsere Kunden.“<br />
Auch der Aufsichtsratsvorsitzende der RheinEnergie, Professor<br />
Rolf Bietmann, zeigte sich erfreut über die Entscheidung:<br />
„Ich danke insbesondere unserem Ministerpräsidenten Jürgen<br />
Rüttgers für seinen Einsatz; der Dank gilt aber auch dem<br />
Wirtschaftsministerium. Mit der Entscheidung sind die Weichen<br />
für eine zukunftsfähige Energieversorgung unter kommunaler<br />
Führung gestellt worden.“<br />
Knotenpunkt in Bayern schafft zusätzliche Optionen für Erdgas-logistik und erhöht Transportkapazitäten<br />
Betrieb genommen. „Nach lediglich 14 Monaten Bauzeit geht<br />
nun die Verdichterstation Haiming in Betrieb, dies nicht zuletzt<br />
aufgrund der Seite 2 von 2 WINGAS TRANSPORT GmbH &<br />
Co. KG Baumbachstraße 1 / 34<strong>11</strong>9 Kassel, Deutschland Telefon<br />
+49 561 934-0 / Telefax +49 561 934-1702 / kontakt@<br />
wingas-transport.de / www.wingas-transport.de<br />
hervorragenden Zusammenarbeit mit den Auftraggebern“,<br />
sagte Dr. Micha-el-Dieter Ulbrich, Bereichsleiter Netztechnik<br />
bei der WINGAS. Bis zu 200 Arbeiter waren an den Leitungen,<br />
Fundamenten und Gebäuden beschäf-tigt. „Die Bauarbeiten<br />
wurden dadurch erschwert, dass diese bei laufendem Leitungsbetrieb<br />
stattfinden mussten, um die Versorgung der<br />
Kunden zu jedem Zeitpunkt sicherzustellen“, ergänzte Ulbrich.<br />
„Erneut konnten wir unsere Kompetenz und Effizienz<br />
bei der Planung und beim Bau von Ver-dichteranlagen unter<br />
Beweis stellen“, so der WINGAS-Bereichsleiter weiter. Mit<br />
der Verdichterstation Haiming wird bereits der neunte Verdichterstand-ort<br />
in Betrieb genommen. Bis Dezember sollen<br />
nun die restlichen Bauarbei-ten an Straßen und Gebäuden<br />
zügig abgeschlossen werden.<br />
Der Verdichter der WINGAS TRANSPORT verfügt über eine<br />
Gasturbine mit einer Leistung von <strong>11</strong> MW (Megawatt). Auf<br />
dem neuen Energiestandort steht ein weiterer Verdichter der<br />
bayernets mit 8 MW Leistung kurz vor der Fertigstellung.<br />
WINGAS TRANSPORT GmbH & Co. KG ist ein Tochterunternehmen<br />
der WIN-GAS GmbH und betreibt ein deutschlandweites<br />
Gasfernleitungsnetz. Sie bietet ihren Kunden hochmoderne<br />
und wettbewerbsfähige Transportdienstleistungen über<br />
ihr überregionales Hochdruckfernleitungsnetz von über 2.000<br />
Kilometern Länge einschließlich neun Verdichterstationen an.<br />
Insgesamt wurden in dieses Fernleitungsnetz seit 1990 mehr<br />
als 3 Milliarden Euro investiert. Im Herzen Euro-pas positioniert<br />
sich diese Infrastruktur als Schnittstelle europäischer<br />
Erdgastrans-porte. Damit Deutschland auch in Zukunft seine<br />
Rolle als Drehscheibe beim Ener-gietransit wahrnehmen<br />
kann, baut WINGAS TRANSPORT ihre Dienstleistungen und<br />
Kapazitäten kontinuierlich weiter aus.<br />
736 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
Kunststoffrecycling schlägt Müllverbrennung<br />
Recycling mit deutlichen Kostenvorteilen / MVA kämpfen offenbar<br />
mit Überkapazitäten<br />
Köln. Die Qualität des Recyclings von Kunststoffverpackungen<br />
mit dem Grünen Punkt ist in den letzten Jahren massiv<br />
gestiegen, während die Kosten dafür drastisch gesunken<br />
sind: Sie liegen heute bei durchschnittlich 100 Euro pro Tonne.<br />
Müllverbrennung und thermische Ver-wertung sind dagegen<br />
erheblich teurer. So kostete die Beseitigung einer Tonne<br />
Müll in der Müllverbrennungsanlage (MVA) Ende 2006 je nach<br />
Bundesland bis zu 217,50 Euro. Experten der Berliner Prognos<br />
AG errechneten einen Durchschnittspreis von 174 Euro<br />
je Tonne Abfall.<br />
„Unter diesen Umständen dafür zu plädieren, Kunststoffverpackungen<br />
mit dem Grünen Punkt in MVA thermisch zu<br />
verwerten, ist pure Verschwendung“, sagt Stefan Schrei-<br />
BGW zur Novelle der europäischen Pestizidzulassung:<br />
Gewässerschutz in Europa einheitlich regeln<br />
Deutsche Wasserwirtschaft lehnt unterschiedliche Zulassungszonen ab/<br />
Vorsorgender Gewässerschutz sichert Qualität des Trinkwassers<br />
Berlin. Die deutsche Wasserwirtschaft fordert, dass die Mitgliedsstaaten<br />
auch in Zukunft selbst über die Zulassung und<br />
Anwendung von Pestiziden in ihrem Land entscheiden können.<br />
„Die von der EU-Kommission vorgeschlagene Einteilung<br />
Europas in drei Zulassungszonen wären ein Rückschritt für<br />
den Gewässerschutz. Die hohen deutschen Anforderungen<br />
an die Umwelt- und Gesundheitspolitik würden damit ausgehebelt.“<br />
Das erklärte Peter Rebohle, Vizepräsident des<br />
Bundesverbandes der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft<br />
(BGW), Berlin, zur Debatte und Abstimmung über die Novelle<br />
der Pestizidzulassung am 22. und 23. Oktober 20<strong>07</strong> im Europäischen<br />
Parlament.<br />
Der BGW unterstützt in seiner Stellungnahme das Votum<br />
des federführenden Umweltausschusses des Europäischen<br />
Parlaments für den vorsorgenden Ressourcenschutz. „Für<br />
ter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Duales System<br />
Deutschland GmbH (DSD).<br />
Als Hintergrund dieser Diskussion sieht Schreiter die Sorge<br />
mancher Kommunen, die teuren MVA könnten ihre Kapazitäten<br />
in Zukunft nicht mehr auslasten. So erwartet das Forschungsinstitut<br />
Prognos mittelfristig erhebliche Überkapazitäten<br />
in MVA und Kraftwerken, die Abfälle verbrennen. „Diese<br />
Löcher sollen nun mit Verpackungen gestopft werden“, so<br />
Schreiter. „Das ist unwirtschaftlich und umweltpolitisch äußerst<br />
fragwürdig.“<br />
Weitere Informationen im Internet unter:<br />
www.gruener-punkt.de.<br />
Deutschland würde die von der Europäischen Kommission<br />
geplante Einteilung Europas in drei Zulassungszonen bedeuten,<br />
dass die in Großbritannien oder Slowenien zugelassenen<br />
Pestizide auch in der Bundesrepublik eingesetzt werden dürften“,<br />
erläuterte Rebohle. Die EU-Kommission setze dabei vergleichbare<br />
Bodenund Standortbedingungen voraus, die es in<br />
der Praxis aber nicht gebe, kritisierte der BGW.<br />
„Der Gewässerschutz ist von grundlegender Bedeutung, damit<br />
Trinkwasser in möglichst naturnaher Qualität als Lebensmittel<br />
zur Verfügung gestellt werden kann“, betonte Rebohle.<br />
Auch bei der Zulassung von Pestiziden gelte der Grundsatz<br />
„Vorsorge ist besser als Reparatur“. Mit strengen Zulassungskriterien<br />
für Pestizide müsse der europäische Gesetzgeber<br />
dafür sorgen, dass die Umwelt geschont wird und die Aufbereitungskosten<br />
minimiert werden.<br />
GELSENWASSER und Stadtwerke machen bei „hertenwasser“<br />
gemeinsame Sache<br />
Neue Kooperationsgesellschaft nimmt am 1. Januar 2008 ihre Arbeit auf<br />
Jetzt ist es amtlich: Die neue „hertenwasser“-Gesellschaft<br />
nimmt am 1. Januar 2008 ihre Arbeit auf. Am Rande der ersten<br />
Aufsichtsratssitzung, die heute im Hause der Stadtwerke<br />
stattfand, wurde die Gründung der neuen Gesellschaft feier-<br />
lich begangen. „Mit der neuen ‚hertenwasser’-Gesellschaft<br />
können wir die nunmehr über hundertjährige Zusammenarbeit<br />
zum Wohle der Hertener Bürger neu ausrichten und intensivieren“,<br />
so Bürgermeister Dr. Uli Paetzel. Auch Dr. Manfred<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 737
Scholle, Vorsitzender der GELSENWASSER AG, freute sich<br />
über den zukünftigen gemeinsamen Auftritt: „Mit ‚hertenwasser’<br />
treten wir nun als starkes Team auf und vernetzen dabei<br />
die Vorteile und Kernkompetenzen der Hertener Stadtwerke<br />
und der GELSENWASSER AG.“<br />
Im Rahmen der Gespräche zur Verlängerung des Wasser-<br />
Konzessionsvertrages mit der GELSENWASSER AG wurden<br />
verschiedene Varianten zur zukünftigen Neuordnung<br />
der Trinkwasserversorgung in Herten untersucht. Nach Abschluss<br />
der Untersuchungen haben die Stadt Herten (über<br />
ihre 100 %-Tochter, die Hertener Beteiligungsgesellschaft),<br />
die Hertener Stadtwerke und GELSENWASSER beschlossen,<br />
dass sie zukünftig gemeinsam für den Bereich Trinkwasser<br />
in Herten auftreten wollen. Die Zusammenarbeit wird in einer<br />
Kooperationsgesellschaft erfolgen, an der die Hertener Betei-<br />
ligungsgesellschaft und die GELSENWASSER AG jeweils mit<br />
50 Prozent beteiligt sind.<br />
Zur Erfüllung der zugewiesenen Aufgaben bedient sich die<br />
neue „hertenwasser“-Gesellschaft der Dienste der GELSEN-<br />
WASSER AG und der Hertener Stadtwerke. Die Stadtwerke<br />
übernehmen dabei die kaufmännische Betriebsführung inklusive<br />
Vermarktung, Verwaltung und Service, GELSENWAS-<br />
SER kümmert sich auch weiterhin um die Technik der Wasserversorgung.<br />
Mit dieser Regelung können die Stadtwerke<br />
zukünftig Bürgerservice aus einer Hand bieten. Die Jahresrechnungen<br />
weisen somit in Zukunft neben den Energiearten<br />
Strom, Erdgas und Fernwärme auch die neue Sparte Wasser<br />
aus. Das Kundenzentrum StudioB dient dann zusätzlich als<br />
Servicestelle bei allen Fragen rund um die Wasserversorgung.<br />
Neue Zuordnung von Gasnetzen in der RWE Energy-Gruppe<br />
Vorschlag der Bundesnetzagentur umgesetzt<br />
In der RWE Energy-Gruppe werden Teile des Gasnetzes neu<br />
geordnet. Alle Netzbereiche der RWE Transportnetz Gas<br />
GmbH, die nicht zu deren Marktgebieten gehören, sowie Leitungen<br />
außerhalb der Teilnetze sollen künftig von den Verteilnetzbetreibern<br />
von RWE Rhein-Ruhr und RWE Westfalen-<br />
Weser-Ems betrieben werden. Marktgebiete bestehen aus<br />
Transport- und Verteilsystemen, die über Importpunkte und<br />
Speicher versorgt werden. RWE Energy reagiert damit auf die<br />
Auffassung der Bundesnetzagentur, diejenigen Netze nicht<br />
mehr als überregionale Fernleitungsnetze zu betrachten, die<br />
nicht direkt über Importpunkte gespeist werden. Die übergehenden<br />
Teilnetze und Leitungen liegen heute größtenteils in<br />
den Marktgebieten anderer Netzbetreiber und entsprechen<br />
etwa einem Drittel des etwa 7.000 Kilometer großen Transportsystems<br />
von RWE Transportnetz Gas.<br />
Die Abwicklung von vereinbarten Transporten bei RWE Transportnetz<br />
Gas wird nicht beeinträchtigt. Alle nötigen organisatorischen<br />
Anpassungen werden jetzt vorgenommen, damit<br />
Kassel stellt auf Naturstrom um<br />
Ohne Aufpreis und für alle Haushalte<br />
In Kassel fl ießt seit 30. Oktober 20<strong>07</strong> in allen Haushalten<br />
Naturstrom. Die Städtische Werke AG hat alle Tarifkunden<br />
umgestellt – automatisch, ohne deren Zutun und auch ohne<br />
Aufpreis. Von der Umstellung profitieren rund 97.000 Kasseler<br />
Haushalte und Gewerbekunden, die keinen Sondervertrag<br />
haben. Der nordhessische Versorger ist nach eigenen<br />
Angaben zwar nicht der erste, der eine gesamte Stadt oder<br />
Gemeinde umstellt. Aber Kassel ist mit ihren fast 200.000<br />
Einwohnern die erste deutsche Großstadt, die mit Strom aus<br />
regenerativen Quellen versorgt wird.<br />
weiterhin eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen den<br />
Netzbetreibern gegeben ist. Mit den Veränderungen ist kein<br />
Abbau von Arbeitsplätzen verbunden.<br />
RWE Energy ist die Vertriebs- und Netzgesellschaft im RWE-<br />
Konzern für Kontinentaleuropa. In insgesamt zwölf Regionen,<br />
davon sechs im Ausland, bietet RWE Energy Strom, Gas,<br />
Wasser und die damit verbundenen Dienstleistungen aus<br />
einer Hand. Kunden sind Privathaushalte, Gewerbebetriebe,<br />
Geschäfts- und Industriekunden sowie Stadtwerke und Regionalversorger.<br />
Der überregionale Strom- und Gastransport<br />
sowie die Gasspeicherung werden durch eigenständige Gesellschaften<br />
geführt. Zusammen mit den Beteiligungsgesellschaften<br />
werden 15,8 Mio. Kunden mit Strom und 7,7 Mio.<br />
Kunden mit Gas beliefert. Der Außenabsatz belief sich im Jahr<br />
2006 auf 158,7 Mrd. kWh Strom, 285,8 Mrd. kWh Gas und<br />
1<strong>07</strong> Mio. cbm Wasser. RWE Energy erzielte 2006 mit 28.418<br />
Mitarbeitern einen Bereichsumsatz von 28,1 Mrd. Euro und<br />
ist damit ein führendes Versorgungsunternehmen in Europa.<br />
Andreas Helbig, Vorstandsvorsitzender der Kasseler Städtischen<br />
Werke, ist stolz: „Wir übernehmen damit Verantwortung<br />
nicht nur für die Menschen der Stadt Kassel, sondern<br />
wir handeln im Interesse aller. Denn unser Naturstrom wird<br />
klimaneutral durch skandinavische Wasserkraft erzeugt. Und<br />
die eingesparten Emissionen wirken sich weltweit positiv auf<br />
das Klima aus. Wenn weitere Städte folgen, gibt es einen enormen<br />
Nachfragedruck auf erneuerbare Energien.“<br />
Die Kunden der Städtischen Werke in Kassel zahlen für die<br />
neue Stromqualität keinen Aufpreis. „Das konnten wir durch<br />
738 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
die große Einkaufsmenge und die lange Vertragslaufzeit von<br />
fünf Jahren realisieren“, so Helbig.<br />
Ob aus den Steckdosen der Kasseler Haushalte jetzt tatsächlich<br />
Elektronen aus Skandinavien kommen? „Wahrscheinlich<br />
nicht. Denn beim Strom muss man sich einen See vorstellen,<br />
in den an vielen Stellen eingeleitet wird und an vielen Stellen<br />
entnommen wird. Wer was bekommt, kann nicht wirklich<br />
geprüft werden. Deshalb wird der Strom der meisten Menschen<br />
in Kassel wahrscheinlich auch weiterhin ganz normaler<br />
Strom sein“, erklärt der Werke-Chef. Trotzdem könnten sich<br />
die Kunden sicher sein, dass ihr Strom regenerativer Herkunft<br />
ist. Denn die Städtischen Werke kaufen mit dem Strom auch<br />
die Garantie ein, dass für jede in Kassel bei einem Tarifkunden<br />
verbrauchte Kilowattstunde Strom eine Kilowattstunde<br />
Strom aus Wasserkraft produziert wird. Helbig erläutert: „Anders<br />
ausgedrückt: Wir kaufen mit dem Naturstrom die Verpflichtung<br />
für den Produzenten ein, Strom aus regenerativen<br />
Quellen zu produzieren und ins Netz einzuspeisen. Damit ist<br />
der Strom aus Kassel dann rechtlich regenerativ erzeugter<br />
Strom. Und damit ist dieser Strom auch nicht mehr für andere<br />
Versorger auf dem Markt.“ Dass der Strom nicht zweimal<br />
als regenerativ erzeugt verkauft werden kann, überwacht das<br />
Ökoinstitut aus Freiburg. Das belegt es durch seine Zertifizierung.<br />
Helbig sieht den Naturstrom in Kassel vor allem als Anreiz.<br />
„Bisher gab es in Deutschland ordnungspolitische Verpflichtungen<br />
und Anreize, Strom aus regenerativen Quellen zu produzieren.<br />
Wir dagegen schaffen jetzt Nachfrage nach den Erneuerbaren.<br />
Und Nachfrage schafft Angebote. Das sind jetzt<br />
Marktmechanismen, die in Zukunft zur Ausdehnung der Produktion<br />
führen“, ist der Chef des nordhessischen Versorgers<br />
sicher. Schließlich steige die Nachfrage so lange, bis das derzeitige<br />
Angebot nicht mehr ausreiche. Die dann steigenden<br />
Preise schafften den Anreiz, in neue Produktionskapazitäten<br />
zu investieren – während gleichzeitig die Nachfrage nach<br />
konventionell erzeugtem Strom zurückgehe.<br />
Trotz des Zukaufs skandinavischen Wasserstroms will sich<br />
das nordhessische Unternehmen auch weiterhin für den<br />
Ausbau der regenerativen Energien in Kassel engagieren. So<br />
versorgt es mit dem Laufwasserkraftwerk „Neue Mühle“ rund<br />
900 Kunden mit Ökostrom. Außerdem bauen die Städtischen<br />
Werke die solaren Erzeugungskapazitäten konsequent aus.<br />
Allein in den vergangenen anderthalb Jahren seien vier Großanlagen<br />
mit einer Gesamtspitzenleistung von über 400 kW<br />
hinzugekommen. Und in Homberg/Efze bauen die Nordhessen<br />
gerade die größte Biogasanlage Hessens. Das dort erzeugte<br />
Biogas werde in das Erdgasnetz eingespeist und in<br />
zwei Kasseler Blockheizkraftwerken ökologisch verstromt.<br />
Und wer bereit sei, einen Aufpreis für den Ausbau der regenerativen<br />
Energieerzeugung direkt in Kassel zu zahlen, könne<br />
auch das weiterhin mit dem „Nahstrom“ tun. Er wird in eigenen<br />
Anlagen vor Ort in Kassel produziert.<br />
Als weiteren Grund für das Engagement nennt der Werke-<br />
Vorstandschef den zunehmenden Wettbewerb: „Strom ist ein<br />
Produkt, das immer gleich aus der Steckdose kommt. 230<br />
Volt und 50 Herz. Der einzige Unterschied bisher war der<br />
Preis. Über den fi ndet der Wettbewerb statt. Jetzt aber bieten<br />
die Städtischen Werke den Kunden mehr. Nämlich einen ökologischen<br />
Mehrwert. Und wir erhoffen uns natürlich jetzt eine<br />
höhere Kundenbindung.“<br />
Die Eigenproduktion der Kraftwerke der Städtischen Werke<br />
fl ießt nach Angaben des Unternehmens großteils in den Sondervertragsbereich.<br />
Also die Industrie und das produzierende<br />
Gewerbe. Diese Kraftwerke produzieren hauptsächlich im<br />
Kraft-Wärme-Kopplungs-Prozess. Bei der Stromerzeugung<br />
fällt also zusätzlich Fernwärme an. Mit ihr wird rund ein Viertel<br />
des gesamten Wärmebedarfs der Kasseler Industrie und<br />
Haushalte umweltfreundlich und klimaneutral gedeckt.<br />
Die vergessene Ressource: Reduzierung der Energiekosten<br />
durch Sensibilisierung des Nutzerverhaltens<br />
Wuppertal. Wer auf Energieeffizienzmaßnahmen setzt, denkt<br />
in erster Linie an Investition. Es gibt aber Möglichkeiten,<br />
Energiekosten im großen Stil zu reduzieren - ohne zu investieren!<br />
Auf eine „vergessene Ressource“ beim Thema Energieeffizienz<br />
machten heute (30.Oktober) die EnergieAgentur.<br />
NRW und die Technische Akademie Wuppertal aufmerksam:<br />
Energiesparen nur durch Sensibilisierung des Nutzerverhaltens<br />
- ohne Investition und Verzicht auf Komfort sei vielerorts<br />
ein „schlafender Riese“. Kosten würden gesenkt, das Klima<br />
geschont und das „Gesparte“ könnte mittelfristig reinvestiert<br />
werden und Wettbewerbsvorteile schaffen. Dennoch verhält<br />
sich der Mensch am Arbeitsplatz anders als zuhause! Warum<br />
ist er hier so gleichgültig, verschwenderischer und unwissend?<br />
Wie kann man ihn motivieren, sich im Beruf so energiebewusst<br />
zu verhalten wie im privaten Leben? Anlässlich der<br />
Energieeffizienzoffensive, „NRW spart Energie“, veranstaltet<br />
die EnergieAgentur.NRW am 22.<strong>11</strong>.20<strong>07</strong> in Wuppertal in Kooperation<br />
mit der Technischen Akademie Wuppertal, die Tagung<br />
„Faktor Mensch: Reduzierung der Energiekosten durch<br />
bewusstes Nutzerverhalten - ein schlafender Riese“.<br />
„Die Tagung versteht sich als Weckruf für den schlafenden<br />
Riesen „Nutzermotivation“ und beleuchtet das Verhalten sowohl<br />
aus der umweltpsychologischen Perspektive, als auch<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 739
verstärkt aus der erfahrungsgesättigten Praxis,“ sagte Erich<br />
Giese, Vorstand der Technischen Akademie Wuppertal.<br />
„Alles sucht nach neuen Möglichkeiten der Energieversorgung,<br />
klimafreundlich und ökonomisch verträglich soll sie<br />
sein. Alles sucht nach dem richtigen Energiemix, den neuen<br />
Techniken. Dabei wird der Aspekt Energierationalisierung<br />
durch veränderte Verhaltensmuster vergessen,“ konstatierte<br />
Prof. Dr. Norbert Hüttenhölscher, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW.<br />
Hier stecke ein immenses Energiesparpotential.<br />
„Die Änderung von Verhaltensmuster am Arbeitsplatz<br />
- zum Wohle von Firmenbudgets und Klimaschutz - ist eine<br />
neue Anforderung an den Weiterbildungspartner. Dieser Herausforderung<br />
will sich die TAW nunmehr verstärkt stellen,“<br />
erklärte Giese. Die Technische Akademie Wuppertal habe<br />
früh diese Herausforderung erkannt und als innovative, zukunftorientierte<br />
Weiterbildungseinrichtung eine Vielzahl von<br />
Veranstaltungen rund um das Thema „Energiesparen“ in ihr<br />
Angebot aufgenommen.<br />
Die Tagung am 22. November zeigt, welch Potential in dieser<br />
vergessenen Ressource steckt: „Minus 26% binnen<br />
Wochenfrist“ lautet ein Vortragstitel über eine Aktion in der<br />
Stadt Hattingen. Wie Belegschaften erfolgreich gemeinsam<br />
Strom sparen, zeigte die Deutschen Telekom: Knapp 15.000<br />
Beschäftigte sparten durch Verhaltensänderungen in einem<br />
Jahr mehr als 60 Gigawattstunden Strom ein. Das entspricht<br />
dem Jahresverbrauch von 15.000 Vier-Personen-Haushalten.<br />
Conergy sichert langfristig Rohstoffe für Frankfurt (Oder)<br />
mit einem Volumen von US $ 7-8 Mrd.<br />
• US-Hersteller MEMC liefert Conergy Vorprodukte für Solarmodule<br />
im Volumen von US $ 7-8 Mrd.<br />
• Wesentlicher Teil der Rohstoffe für Produktion in Frankfurt<br />
(Oder) bis 2018 gesichert<br />
• Solarstrom aus Conergy-Modulen kann bereits 2014 genauso<br />
viel wie Strom aus der Steckdose kosten<br />
Hamburg, St. Peters / Missouri. Die Hamburger Conergy AG,<br />
Europas größtes Solarunternehmen, kooperiert im anhaltend<br />
boomenden Markt für Solarenergie mit einem strategischen<br />
Partner und hat die langfristige Versorgung mit Siliziumwafern,<br />
einem Vorprodukt der Solarzelle, sichergestellt. Das<br />
Unternehmen vereinbarte am Donnerstag mit MEMC Electronic<br />
Materials mit Sitz in Missouri, USA, die Lieferung von<br />
Wafern im Wert zwischen 7 und 8 Mrd. US-Dollar bis zum<br />
Jahr 2018. Damit hat sich das Hamburger Unternehmen langfristig<br />
einen wesentlichen Teil seines Rohstoffbedarfs für die<br />
voll integrierte Solarfabrik in Frankfurt (Oder) gesichert und<br />
die Weichen für kontinuierliches weiteres Wachstum gestellt.<br />
Die neue Fabrik der Conergy produziert bereits seit Sommer<br />
erste Solarmodule und erreicht im Frühjahr 2008 ihre volle<br />
Produktionskapazität von bis zu 250 MWp.<br />
„Dieser Vertrag ist ein Quantensprung für uns, da er eine der<br />
wesentlichen Unsicherheiten in unserem Markt, die Versorgung<br />
mit Rohstoffen, beseitigt“, sagte Hans-Martin Rüter,<br />
Vorsitzender des Vorstandes der Conergy AG. „Diese Vereinbarung<br />
ermöglicht uns, schon bald die große und weiter<br />
wachsende Nachfrage im Markt mit unseren Marken Epuron<br />
und SunTechnics großteils aus eigener Fertigung zu bedie-<br />
Berichtet wird u.a. auch über die laufende „mission E“ - eine<br />
Energieeffizienzkampagne der Bundeswehr und der Energie-<br />
Agentur.NRW. Vielversprechende Ergebnisse nach 6 Monaten<br />
nur aus dem Wehrbereich Ost: Einsparungen von 33,3<br />
Millionen kWh Heizenergie, 9.000 Tonnen CO2 bzw. knapp<br />
vier Mio. Euro. Zudem: 41,4 Mio. Kilowattstunden weniger<br />
Strom (minus fünf Millionen Euro und 14.000 Tonnen CO 2)<br />
EnergieAgentur.NRW und Technische Akademie Wuppertal<br />
wollen zeigen, durch welche Maßnahmen, mit welcher Art<br />
der Ansprache und über welche Kommunikationswege und<br />
-instrumente können die Beschäftigten erfolgreich dazu motiviert<br />
werden, sich am Arbeitsplatz energiebewusster zu verhalten.<br />
Den Schwerpunkt der Veranstaltung bilden bereits realisierte<br />
Projekte und Initiativen, die beispielgebend sein sollen für<br />
andere Unternehmen und Kommunen. Ihr Spektrum umfasst<br />
einwöchige Projekte in kleineren Verwaltungen ebenso wie<br />
langfristige Kampagnen in großen Unternehmen und Organisationen.<br />
Abgerundet wird die Tagung durch eine Podiumsdiskussion,<br />
die Wissenschaftler und projektverantwortliche<br />
Dienstleister und Arbeitgeber miteinander führen werden: Sie<br />
diskutieren die Frage nach den Bedingungen einer dauerhaften<br />
Verhaltensänderung innerhalb der Belegschaften.<br />
Das komplette Tagungsprogramm ist im Internet<br />
zu fi nden unter: www.energieagentur.nrw.de.<br />
nen. Mit den Wafern von MEMC für unser Werk in Frankfurt<br />
(Oder) erschließen wir ganz neue Margenpotentiale. Außerdem<br />
können wir unsere globale Führungsposition im Markt<br />
für Photovoltaik-Systeme weiter ausbauen.“<br />
„Wir sind sicher, dass wir mit über 50 Jahren Erfahrung in<br />
der Wafer-Herstellung für beide Unternehmen einen ganz<br />
entscheidenden Schritt nach vorne machen werden. Wir sind<br />
mit dem Vertrag sehr zufrieden und freuen uns auf die Zusammenarbeit<br />
mit Conergy als einem der solaren Branchenführer“,<br />
sagt Nabeel Gareeb, Vorsitzender des Vorstandes<br />
von MEMC.<br />
Im Einzelnen sieht die Vereinbarung vor, dass Conergy ab Juli<br />
2008 mit Siliziumwafern von MEMC beliefert wird. Das Volumen<br />
der Lieferungen nimmt jährlich zu. Die Preisgestaltung<br />
für die Wafer ist so degressiv gestaltet, dass diese bei den zu<br />
erwartenden Systempreisreduzierungen im solaren Weltmarkt<br />
eine wettbewerbsfähige Positionierung zu herstellerüblichen<br />
Margen für Conergy ermöglicht. Auch besteht der Anreiz für<br />
beide Seiten von Verbesserungen im Zellwirkungsgrad zu<br />
profitieren. Conergy wird MEMC Vorauszahlungen für die vertraglich<br />
vereinbarten Lieferungen im marktüblichen Rahmen<br />
in 2008 leisten. Zu Beginn werden multikristalline Wafer geliefert.<br />
Zu einem späteren Zeitpunkt besteht für die Hamburger<br />
die Option, auch monokristalline Wafer zu erhalten.<br />
Für Conergy bedeutet die Belieferung mit Wafern eine mögliche<br />
Reduzierung der eigenen Wafersägekapazitäten. Der zusätzliche<br />
Ertrag, der dem Unternehmen durch die Verkürzung<br />
740 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
der Wertschöpfung für einen Teil der Produktion entgeht, wird<br />
durch die attraktive Preisgestaltung mit MEMC kompensiert.<br />
Conergy plant nicht, sich vollständig aus der Wafersägerei<br />
zurück zu ziehen.<br />
Für 2008 hat Conergy mit diesem Vertrag in Frankfurt (Oder)<br />
jetzt insgesamt über 40% des Rohstoffsbedarfs gesichert.<br />
Ohne weitere Ausbaustufen liegt die Bedarfsdeckung in 2009<br />
bei 80% und ab 2010 bei über 100%. Conergy hat damit die<br />
Basis für künftiges Wachstum gelegt. Für die fehlenden Roh-<br />
stoffe im Jahr 2008 müssen weitere Lieferverträge vereinbart<br />
werden.<br />
Mit dem Vertrag mit dem US-Hersteller rechnet Conergy<br />
schon im Jahr 2014 damit, Systeme liefern zu können, die<br />
in Süddeutschland zu wettbewerbsfähigen Kosten Sonnenstrom<br />
erzeugen können. Dann nämlich kann der Strom mit<br />
knapp unter 30 Eurocent/kWh aus der Solarzelle ebenso soviel<br />
kosten wie der Strom aus der Steckdose.<br />
BFH rüttelt an Finanzierungsgrundlage des Querverbundes<br />
VDV zweifelt an Übertragbarkeit des Urteils auf Versorgung und Verkehr<br />
Der Bundesfinanzhof (BFH) hat am 24. Oktober 20<strong>07</strong> ein Urteil<br />
zu einem nach Einschätzung des Verbandes Deutscher<br />
Verkehrsunternehmen (VDV) eher untypischen Fall eines<br />
kommunalen Querverbundes veröffentlicht. Deshalb sei das<br />
Urteil nicht ohne Weiteres auf die langjährig bewährten Gestaltungen<br />
im kommunalen Versorgungs- und Verkehrsbereich<br />
verallgemeinerbar, betonte VDV-Hauptgeschäftsführer<br />
Prof. Dr.-Ing. Adolf Müller-Hellmann. In dem Revisionsverfahren<br />
I R 32/06 bilden eine kommunale Holding (GmbH) mit<br />
zwei Tochtergesellschaften, einer strukturell dauerdefizitären<br />
Bädergesellschaft und einer ertragsstarken Grundstücksentwicklungsgesellschaft,<br />
eine steuerliche Einheit. Das höchste<br />
deutsche Steuergericht kam zu dem Schluss, dass das Unterhalten<br />
eines strukturell dauerdefizitären Bäderbetriebs in<br />
Höhe der angefallenen Verluste unter den gegebenen Umständen<br />
eine verdeckte Gewinnausschüttung an die Trägerkommune<br />
auslöse. Die dauerdefizitäre Gesellschaft hätte von<br />
der Gemeinde einen Ausgleich verlangen müssen, weil diese<br />
ihr obliegende Aufgaben an das Unternehmen ausgelagert<br />
habe. Werde der Ausgleich nicht eingefordert, erhöhe sich<br />
das steuerliche Einkommen fi ktiv. Im Organkreis bisher mit<br />
Verlusten aufgerechnete Gewinne sind danach zu versteuern,<br />
wobei die Bäderverluste nicht mehr zu berücksichtigen<br />
sind. Zusätzlich löst die Gewinnausschüttungsfiktion Kapitalertragsteuer<br />
aus. Würde diese Sichtweise auf den klassischen<br />
kommunalwirtschaftlichen Querverbund zwischen<br />
Versorgung und öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV)<br />
uneingeschränkt übertragen, schätzt der VDV die jährlichen<br />
Steuermehrbelastungen bei den Unternehmen allein in diesem<br />
Bereich auf über 500 Mio. Euro. Zusätzlich fi elen bei den<br />
Kommunen mehr als 200 Mio. Euro Kapitalertragsteuern an,<br />
obwohl diesen keine Mittel zufließen.<br />
Aufgrund der vielfältigen technischen und wirtschaftlichen Synergien<br />
aus einer Zusammenfassung von Versorgungs- und<br />
Verkehrsaktivitäten „unter einem Dach“ bilden die Daseinsvorsorgetätigkeiten<br />
im klassischen Querverbund eine steuerliche<br />
Beurteilungseinheit, betonte der VDV-Hauptgeschäftsführer.<br />
Wenn die öffentliche Hand ihre Stadtwerke mit der Gesamtaufgabe<br />
„Daseinsvorsorge“ betraue und im Verkehrsbereich<br />
volkswirtschaftlich sinnvolle und zukunftsträchtige Verkehrsleistungen<br />
im Rahmen dieser Gesamtaufgabe mitfinanziert<br />
würden, gehe die Finanzverwaltung bislang davon aus, dass<br />
dies nicht im „privaten“ Interesse des kommunalen Gesellschafters,<br />
sondern entsprechend dem betrieblichen Auftrag<br />
im öffentlichen Interesse geschehe. Zudem stellte Müller-<br />
Hellmann in Frage, ob Verkehrsunternehmen aus heutiger<br />
Perspektive überhaupt als strukturell dauerdefizitär im steuerlichen<br />
Sinne anzusehen sind. Denn nach einem BFH-Urteil<br />
vom 21. Juli 2004 (Az. X R 33/03) kann die Vornahme geeigneter<br />
Umstrukturierungsmaßnahmen trotz langjährig hoher<br />
Verluste ein gewichtiges Indiz für die Gewinnerzielungsabsicht<br />
darstellen. Damit könnten die Unternehmen aber nicht<br />
mehr als strukturell dauerdefizitär eingestuft werden. So habe<br />
sich der Kostendeckungsgrad im ÖPNV in den letzten Jahren<br />
wesentlich verbessert „bei nachhaltig steigender Tendenz“,<br />
betonte Müller-Hellmann.<br />
Die verkehrspolitische Dimension sowie die ökonomischen<br />
Folgen, davon ist der VDV-Hauptgeschäftsführer überzeugt,<br />
seien in Politik und Finanzverwaltung bekannt. So habe die<br />
Innenministerkonferenz die Bundesregierung schon im Dezember<br />
2005 aufgefordert, sich für die Fortführung des Querverbundes<br />
einzusetzen. Auch die Verkehrsministerkonferenz<br />
habe am 9./10. Oktober 20<strong>07</strong> darauf hingewiesen, dass eine<br />
solide Finanzausstattung des ÖPNV für die Realisierung des<br />
bisher nicht annähernd erreichten CO2-Minderungsziels im<br />
Verkehrsbereich unverzichtbar ist. Im kommenden Jahr soll<br />
sich auch die Finanzministerkonferenz mit dem Thema befassen.<br />
Körperschaftsteuer-Referenten des Bundes und der<br />
Länder würden bereits an einem Gesamtkonzept zur Reform<br />
der Besteuerung der öffentlichen Hand arbeiten. Es gelte in<br />
Fachkreisen als wahrscheinlich, dass die Finanzverwaltung<br />
zunächst die Unterschiedlichkeit der Sachverhalte sorgfältig<br />
prüfen und - falls notwendig - konstruktiv an einer gesetzlichen<br />
Absicherung der politisch gewollten Querverbundfinanzierung<br />
mitwirken werde. Entsprechende Signale lägen<br />
vor. „Die kommunalen Spitzenverbände sowie die Unternehmensverbände<br />
werden sich gemeinsam für eine dauerhafte<br />
und rechtssichere Lösung für den Fortbestand des Querverbundes<br />
einsetzen, denn er ist ein tragendes und unverzichtbares<br />
Finanzierungsinstrument, auch und besonders<br />
zugunsten eines leistungsstarken ÖPNV“, unterstrich Müller-<br />
Hellmann.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 741
E.ON Ruhrgas investiert in Versorgungssicherheit<br />
IVG und E.ON Ruhrgas bauen Erdgasspeicher Etzel<br />
Die IVG Kavernen GmbH, Bonn, und die E.ON Ruhrgas AG,<br />
Essen, inves-tieren gemeinsam in die Versorgungssicherheit<br />
Deutschlands mit Erdgas. Dazu haben beide Unternehmen<br />
Ende Oktober einen langfristigen Vertrag zur Nutzung von<br />
Kavernen in Etzel unterzeichnet. Der Vertrag über die Anmietung<br />
von Kavernen am IVG-Standort Etzel ist Grundlage für<br />
die Entwicklung eines Erdgasspeichers von E.ON Ruhrgas.<br />
Das Arbeitsgasvo-lumen soll bis zu 2,5 Milliarden Kubikmeter<br />
betragen. Der Erdgasspeicher soll stufenweise ab 20<strong>11</strong> in Betrieb<br />
genommen werden.<br />
IVG wird danach schrittweise bis 2015 voraussichtlich bis zu<br />
25 Kavernen mit einem Hohlraumvolumen von mindestens 15<br />
Millionen Kubikmetern erschließen, von denen 10 Kavernen<br />
„Wirtschaftlichkeit unter Beweis gestellt“<br />
"Wir sind mitverantwortlich dafür, dass dieses Gewerbegebiet<br />
zu einem attraktiven Standort geworden ist", strahlt Rudi<br />
Maier, Vorstand der Südwärme AG, anlässlich des 10-jährigen<br />
Bestehens des Gewerbegebiets der Würmtalgemeinde Krailling.<br />
Hinter dieser Aussage steht die Erfolgsbilanz der zentralen<br />
Wärmeversorgung des gesamten Gebiets durch die Südwärme<br />
mit Ihrem regionalen Kompetenzzentrum, der Firma<br />
Lausser in Pilgramsberg, im Rahmen eines 20 Jahre andauernden<br />
Wärmelieferungsvertrages (Contracting). Innerhalb<br />
dieser Zeit lag die Kostensteigerung für die abgenommene<br />
Wärme für die angeschlossenen 54 Gewerbegrundstücke<br />
mit gesamt 130 Firmen bei gerade einmal 21 Prozent. Zum<br />
Vergleich: Im selben Zeitraum stieg der Ölpreis um satte 330<br />
Prozent! Das Geheimnis dieser außerordentlichen Wirtschaftlichkeit<br />
liegt in der Konzeption der Wärmeversorgung, die<br />
anschaulich bewiesen hat, dass heute Ökonomie nur im Einklang<br />
mit Ökologie funktioniert. Ganz so glücklich waren die<br />
angeschlossenen Nutzer zu Beginn der Wärmeversorgung im<br />
Jahre 1998 allerdings nicht, weil sie die vermeintlich hohen<br />
Grundkosten der Wärmeversorgung bemängelten. Zu dieser<br />
Zeit war eine Heizungsanlage, die 90% der Wärme über<br />
Hackschnitzelfeuerung erzeugt ein absolutes Novum und galt<br />
noch eher als "alternativ". Nur 10% von gesamt 6.500MWh<br />
erzeugter Wärme pro Jahr werden über einen Ölkessel beigesteuert.<br />
Doch diese Zurückhaltung der Gewerbebetriebe<br />
änderte sich schnell und heute ist diese richtungsweisende<br />
bzw. sechs Millionen Kubikmeter Hohlraum optional sind. Darüber<br />
hinausgehende Volumina werden ange-strebt.<br />
Dazu Dr. Jürgen Lenz, Mitglied des Vorstands der E.ON Ruhrgas<br />
AG: „Mit diesem Projekt setzen wir in einem weiteren<br />
Schritt die E.ON Strategie zur Sicherung der Gasversorgung<br />
in Deutschland und Europa um.“<br />
Untertagespeicher dienen der Anpassung dem nahezu gleichmäßigen<br />
Erd-gasbezug aus den Produzentenländern an der<br />
saisonal stark schwankenden, bedarfsabhängigen Belieferung<br />
von Kunden. E.ON Ruhrgas verfügt bundesweit in <strong>11</strong><br />
Untertagespeichern über ein Arbeitsgasvolumen von derzeit<br />
rd. 5,2 Milliarden Kubikmetern sowie über weitere Speicherkapazitäten<br />
in Ungarn.<br />
Südwärme versorgt Gewebegebiet Kraillinger Innovations Meile (KIM) seit 9 Jahren mit Wärme<br />
Konzeption der Wärmeversorgung ein Garant für eine Vielzahl<br />
von Vorteilen für die Nutzer, die Gemeinde und das Umland.<br />
Die günstige Kostenstruktur führte im Laufe der Jahre<br />
dazu, dass immer mehr Betriebe sich ansiedelten und heute<br />
die Kapazität mit 130 Betrieben ausgeschöpft ist. Anstelle<br />
der ursprünglich prognostizierten 700 wurden inzwischen<br />
1.400 Arbeitsplätze geschaffen. "Wir mutierten von der reinen<br />
Schlafstadt zum potenten Wirtschaftsstandort", meinte mit<br />
Stolz der 1. Bürgermeister Dieter Hager anlässlich der Jubiläumsfeier.<br />
Die Kaufkraft wurde verstärkt, das Gewerbesteuervolumen<br />
verfünffacht! Durch die Nutzung nachwachsender<br />
heimischer Rohstoffe verbleibt ein Großteil der Wertschöpfung<br />
aus der Wärmeerzeugung in der Region. Dass neben<br />
diesen vielen ökonomischen Vorteilen auch viel Gutes für die<br />
Umwelt getan wird, rundet diese Erfolgsgeschichte ab. Im<br />
Vergleich mit einzelnen Ölheizungen beträgt die jährliche Reduktion<br />
des CO2-Ausstosses 2.000 Tonnen. Das entspricht<br />
einer Fahrleistung mit dem Auto bei einem CO2-Ausstoss<br />
von 160 g/km (derzeitiger Flottenverbrauch in Deutschland)<br />
von ca. 12.500.000 km pro Jahr. Ein eindrucksvolles Beispiel<br />
wie durch eine ganzheitliche Betrachtung aller Faktoren<br />
eine wirtschaftliche Alternative zu herkömmlichen Lösungen<br />
möglich wurde. Das Projekt wurde inzwischen mehrfach ausgezeichnet,<br />
darunter der Umweltpreis 1999 der ARGE ALP<br />
(Arbeitsgemeinschaft der Alpenländer) und der Bayerische<br />
Energiepreis 2000.<br />
742 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
Jürgen Großmann fordert „Energiepakt für Deutschland“<br />
RWE: Kunden, Politiker und Energiewirtschaft müssen jetzt miteinander statt gegeneinander reden<br />
Anlässlich der Niedersächsischen Energietage in Hannover<br />
hat der Vorstandsvorsitzende der RWE AG, Dr. Jürgen Großmann,<br />
das Angebot einer nationalen lösungsorientierten Zusammenarbeit<br />
unterbreitet. Er fordert einen „Energiepakt für<br />
Deutschland“. Kunden, Politiker und Energiewirtschaft müssen<br />
dazu an einen Tisch, sagte der RWE-Chef. Von besonderer<br />
Bedeutung seien Erneuerbare Energien und eine deutliche<br />
Ausweitung der Energieforschung. RWE werde dazu einen<br />
wesentlichen Beitrag leisten. Zur Sicherung der Versorgung<br />
werde die Kernenergie noch für einen längeren Übergangszeitraum<br />
benötigt.<br />
Großmann: „Die aktuelle Konfrontation zwischen Industrie,<br />
Energiewirtschaft und Politik muss ein Ende haben. Wir können<br />
so nicht weitermachen.“ Es sei Zeit, an den Lösungen<br />
RW E Transportnetz Strom<br />
Ownership Unbundling bringt keinen Mehrwert<br />
• RWE Transportnetz Strom informiert seine Kunden über Anreizregulierung,<br />
Netzausbauplanungen und Unbundling<br />
RWE Transportnetz Strom bietet seinen Kunden marktgerechte<br />
Netznutzungsentgelte, die im europäischen Vergleich<br />
im Mittelfeld und auch unter den oft zitierten Netzentgelten<br />
in Großbritannien liegen. Und das, obwohl in Deutschland<br />
den Übertragungsnetzbetreibern erhebliche Kosten für den<br />
Ausgleich der fl uktuierenden EEG-Einspeisung anfallen. Das<br />
Netz steht allen Kunden diskriminierungsfrei zur Verfügung.<br />
Darauf verwies Dr. Hans-Jürgen Brick, Geschäftsführer RWE<br />
Transportnetz Strom, auf einer Informationsveranstaltung für<br />
Industriekunden und Kraftwerksbetreiber in Mainz. Brick bezweifelte,<br />
dass das von der EU-Kommission geplante Ownership<br />
Unbundling Auswirkungen auf den Strompreis haben<br />
werde. „Unsere Netzentgelte sind von der Bundesnetzagentur<br />
geprüft und genehmigt. Ownership Unbundling wird hier<br />
also keine Effekte erzielen“, so Brick. „Für Deutschland heißt<br />
das: effektives Unbundling bei einer effizienten Regulierung<br />
statt eigentumsrechtlicher Entflechtung.“<br />
Auch beim Thema Anreizregulierung verwies Brick darauf,<br />
dass sie bei den Übertragungsnetzbetreibern aus Sicht der<br />
Kunden wenig bewirke, aber viel falsch machen könne. Zu-<br />
für die drängenden energiewirtschaftlichen Aufgaben der Zukunft<br />
konstruktiv und vor allem gemeinsam zu arbeiten.<br />
„Mein Ziel ist eine saubere, nachhaltige und preiswürdige Energieversorgung<br />
für unser Land. Um schnell zu verbindlichen<br />
Ergebnissen zu kommen, muss der Energiepakt in einer<br />
schlagkräftigen Verhandlungsrunde geschlossen werden“, so<br />
der RWE-Chef. Für Investitionen in klimaschonende Technologien<br />
sieht er Energiebranche, Verbraucher und Politik gemeinsam<br />
in der Pflicht.<br />
Für den Standort Deutschland hat ein Energiepakt hohe Bedeutung.<br />
Er ist ein Angebot an Bund, Länder und Verbraucher.<br />
Dazu müssen alle Beteiligten Verantwortung übernehmen.<br />
Verzögerungen können wir uns nicht leisten, so Großmann.<br />
Der Dialog solle deshalb noch in diesem Jahr beginnen.<br />
dem dürfe die derzeitige Kostenregulierung nicht durch überzogene<br />
Anforderungen die kommende Anreizregulierung<br />
aushebeln. „Eine Regulierung muss Spielräume für unternehmerische<br />
Entscheidungen lassen und ein positives Investitionsklima<br />
schaffen. Gerade beim Übertragungsnetz geht es<br />
aber auch um das zentrale Thema Versorgungssicherheit“,<br />
betonte Brick. RWE Transportnetz Strom plane in den nächsten<br />
Jahren den Bau von 600 km neuen Leitungen. Dieser<br />
Netzausbau steigere die Versorgungssicherheit und komme<br />
auch dem Wettbewerb zugute. Hier sind besonders die derzeit<br />
in Planung bzw. Prüfung befindlichen Kuppelleitungen in<br />
die Niederlande und nach Belgien von Bedeutung.<br />
Die RWE Transportnetz Strom GmbH bündelt sämtliche Aktivitäten<br />
innerhalb der RWE Energy-Gruppe rund um das<br />
Höchstspannungsnetz. Mit rund <strong>11</strong>.300 Kilometern Länge<br />
besitzt die Gesellschaft das längste Höchstspannungsnetz in<br />
Deutschland. Das Netz steht allen Akteuren am Strommarkt<br />
diskriminierungsfrei sowie zu marktgerechten und transparenten<br />
Bedingungen zur Verfügung. Darüber hinaus ist die<br />
RWE Transportnetz Strom GmbH verantwortlich für die Koordination<br />
des Verbundbetriebs in Deutschland sowie im nördlichen<br />
Teil des europäischen Höchstspannungsnetzes.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 743
Versorgungsunternehmen stoßen nachhaltige Neuausrichtungen an<br />
Aufgrund der skeptischen Brancheneinschätzung stehen bei<br />
den Versorgungsunternehmen verstärkt neue Handlungsansätze<br />
im Vordergrund. Vor allem bei den großen Energieversorgungsunternehmen<br />
sind weitgehende Reorganisationsinitiativen<br />
angelaufen. Zudem werden vermehrt strategische<br />
Positionen in Nebengeschäften aufgebaut. Auch die Entwicklung<br />
neuer Geschäftsmodelle zur Nutzung von Energiesparmaßnahmen<br />
steht bei den Versorgungsunternehmen im Fokus.<br />
München. Die skeptische Brancheneinschätzung der deutschen<br />
Versorgungsunternehmen setzt diese weiter unter<br />
Handlungsdruck. Neben klassischen Handlungsansätzen wie<br />
Effizienzsteigerung und Regulierungsmanagement stehen<br />
vermehrt neue Themen im Fokus. Das zeigen die Ergebnisse<br />
der Studie „Strategic Agenda 20<strong>07</strong> – Versorgungswirtschaft“,<br />
welche die Strategieberatung Fontin & Company jährlich<br />
durchführt. Die aktuelle Studie basiert auf der Befragung von<br />
104 Versorgungsunternehmen und wurde durch Expertengespräche<br />
ergänzt.<br />
Skeptische Brancheneinschätzung<br />
sorgt für Handlungsdruck<br />
Die generelle Branchenentwicklung wird von den Teilnehmern<br />
skeptisch beurteilt. Nach den durchweg positiven Geschäftsergebnissen<br />
des Vorjahres schätzen nahezu zwei Drittel der<br />
befragten Unternehmen die künftige wirtschaftliche Situation<br />
als schlechter ein. Dabei steigt die Skepsis mit abnehmender<br />
Unternehmensgröße. „Aufgrund der aktuellen Branchenentwicklung<br />
sehen die Versorgungsunternehmen einen großen<br />
Handlungsbedarf. Die Unternehmen versuchen vermehrt<br />
nicht nur auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren,<br />
sondern aktiv neue Chancen zu suchen und diese zu nutzen“,<br />
analysiert Geschäftsführer Dr. Mathias Fontin von Fontin &<br />
Company die Ergebnisse der Studie.<br />
Reorganisationsinitiativen führen zu neuen Rollen<br />
der Regionalgesellschaften<br />
Bei den großen Energieversorgungsunternehmen (EVU) stehen<br />
momentan fundamentale Reorganisationsinitiativen im<br />
Vordergrund. Zentrale Fragestellungen sind die Neuausrichtung<br />
der Regionalgesellschaften und eine verstärkt länderübergreifende,<br />
funktional ausgerichtete Gesamtorganisation.<br />
Die Rollen der Regionalgesellschaft und ihrer Mutter werden<br />
damit grundsätzlich neu definiert. Ein Ansatzpunkt ist die<br />
Zusammenfassung übergreifender Aufgaben, die bislang de-<br />
MVV Energie AG erhöht Kapital<br />
Der Vorstand der MVV Energie AG hat heute mit Zustimmung<br />
des Aufsichtsrats beschlossen, von der ihm in der Satzung<br />
eingeräumten Ermächtigung, das Grundkapital zu erhöhen,<br />
Gebrauch zu machen. Wie das Unternehmen am Donnerstag<br />
mitteilte, soll das Grundkapital durch Ausgabe von 10.139.506<br />
Aktien gegen Bareinlagen mit Bezugsrecht der Aktionäre der<br />
MVV Energie AG um rund 25,96 Millionen Euro auf 168,72<br />
Millionen Euro erhöht werden. Die neuen Aktien werden ab<br />
zentral durch die einzelnen Gesellschaften wahrgenommen<br />
wurden, z. B. das Forderungsmanagement, der Kundenservice<br />
oder die Produktentwicklung. In eine vergleichbare Richtung<br />
geht die Entwicklung der Gesamtorganisation der EVU.<br />
Hier gibt es Aktivitäten, Aufgaben über Ländergrenzen hinweg<br />
stärker zu zentralisieren, wie beispielsweise die Bereiche<br />
Wholesale & Trading und Engineering.<br />
Aufbau strategischer Positionen im Nebengeschäft<br />
Vor dem Hintergrund der schwierigeren Situation im Kerngeschäft<br />
prüfen die Versorgungsunternehmen vermehrt den<br />
Auf- bzw. Ausbau ihres Engagements in Nebengeschäften.<br />
Die Mehrheit der Teilnehmer ist z. B. im Wasser- und Abwassermarkt<br />
aktiv, u. a. um Umsatzrückgänge in den Kernbereichen<br />
zu kompensieren. Aufgrund der geringen Dynamik<br />
vor allem bei Großprojekten gehen Versorgungsunternehmen<br />
dabei vermehrt auch kleinere Betriebsführungsmodelle ein.<br />
Ziel ist es, die eigene strategische Positionierung im Hinblick<br />
auf potenzielle zukünftige Marktchancen zu verbessern. Ergänzend<br />
zum Wasser/Abwassergeschäft werden zunehmend<br />
Bereiche wie die öffentliche Beleuchtung und das Zähler- und<br />
Messwesen auf den Prüfstand gestellt. Vor dem Hintergrund<br />
neuer rechtlicher Rahmenbedingungen ergeben sich eine<br />
Reihe strategischer Optionen zur Weiterentwicklung wie Kooperations-<br />
oder Fusionsmodelle.<br />
Neue Geschäftsmodelle zum Umgang mit<br />
Energiesparmaßnahmen im Fokus<br />
Ergänzend zum Druck auf die Netzerlöse durch die Regulierung<br />
müssen die Energieversorger mit der Tendenz zum Energiesparen<br />
und den daraus resultierenden Umsatzrückgängen<br />
umgehen. Erste Reaktionen umfassen die Etablierung entsprechender<br />
Produkte und Marketing-Kampagnen. Ein hoher<br />
Handlungsbedarf besteht jedoch weiterhin in der Entwicklung<br />
von Geschäftsmodellen zur Integration der Energiesparbemühungen<br />
auf Kundenseite mit den unternehmensinternen<br />
Umsatzzielen.<br />
Umsetzung steht im Wesentlichen noch aus<br />
Die Umsetzung der Ansätze weist in Abhängigkeit vom Thema<br />
und der jeweiligen Unternehmenssituation noch starke Unterschiede<br />
auf. Vor diesem Hintergrund ist davon auszugehen,<br />
dass die dargestellten Themen einen prägenden Einfluss auf<br />
die kommende Strategiearbeit der Versorgungsunternehmen<br />
haben werden.<br />
dem 1. Oktober 2006 gewinnanteilberechtigt sein. Die Kapitalerhöhung<br />
dient der Stärkung der Eigenkapitalbasis sowie<br />
der Finanzierung des weiteren Wachstums. So habe die MVV<br />
Energie Gruppe als größter deutscher Stadtwerke-Konzern<br />
in den letzten vier Jahren bereits über 700 Millionen Euro in<br />
den Ausbau ihres Stadtwerke-Netzwerkes sowie in die beiden<br />
Wachstumsfelder Energiedienstleistungen und Umwelt<br />
investiert. Im schnell wachsenden Markt für Energiedienst-<br />
744 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
leistungen und Erneuerbare Energien beabsichtigt die MVV<br />
Energie, durch zusätzliche Projekte und gegebenenfalls auch<br />
durch weitere Akquisitionen zu expandieren. Des Weiteren ist<br />
ein Ausbau der Aktivitäten im Bereich der thermischen Restmüllverwertung<br />
geplant.<br />
Ein aus Sal. Oppenheim als Sole Global Coordinator und Joint<br />
Bookrunner sowie Société Générale und UniCredit (Bayerische<br />
Hypo- und Vereinsbank AG) als weitere Joint Bookrunner<br />
bestehendes Bankenkonsortium wird die neuen Aktien mit<br />
der Verpflichtung übernehmen, sie den Aktionären der MVV<br />
Energie AG zum Bezug anzubieten. Die neuen Aktien werden<br />
den Aktionären im Verhältnis <strong>11</strong> zu 2 zum Bezugspreis von<br />
22,50 Euro je neuer Aktie zum Bezug angeboten werden. Die<br />
Aktionäre, deren Aktien girosammelverwahrt werden, werden<br />
ihr Bezugsrecht auf die neuen Aktien voraussichtlich in der<br />
Zeit vom 16. Oktober 20<strong>07</strong> bis einschließlich 30. Oktober<br />
20<strong>07</strong> über ihre Depotbank ausüben können. Nicht fristgemäß<br />
ausgeübte Bezugsrechte werden verfallen. Alleinige Bezugsstelle<br />
wird Sal. Oppenheim sein.<br />
Aus der Industrie<br />
Der Fachverband Steinzeugindustrie ist online<br />
Knappe Infos – schnelle Infos<br />
Unter www.fachverband-steinzeug.de ist ab sofort der Fachverband<br />
Steinzeugindustrie e.V. im world wide web erreichbar.<br />
Mit einer übersichtlichen und benutzerfreundlichen Navigation,<br />
die nach Aufruf der website mit allen Punkten sofort<br />
erscheint, sind die vielfältigen Informationen schnell und mühelos<br />
abrufbar. Um das „Verlieren“ auf der website zu vermeiden,<br />
sind die Buttons jeweils mit einem Viereck versehen,<br />
dessen Farbe sich in der Unterstreichung der dazugehörigen<br />
Rubrikenüberschrift wiederholt.<br />
Unter dem Button „ÜBER UNS“ wird der user über die Aufgaben<br />
und Ziele des Verbandes aufgeklärt, wessen Interessen<br />
er vertritt und in welchen Gremien er aktiv tätig ist. Unter dem<br />
Bereich „MITGLIEDER“ verbergen sich ausschließlich Informationen,<br />
die allein den Mitgliedsunternehmen vorbehalten<br />
sind. Allerdings bietet deren Adressenangabe und Firmenlogos<br />
die Möglichkeit, über die Verlinkung direkt auf deren<br />
website zu gelangen.<br />
Von besonderem Interesse ist der Button „NORMUNG“. Hier<br />
liegt eine gestraffte Definition vor, die den Sinn und die Notwendigkeit<br />
von Normung beschreibt. Das größere Interesse<br />
für den Besucher liegt jedoch sicher unter dem ergänzenden<br />
Punkt „Gremien“. Hier sind detailgenau sämtliche Arbeitskreise<br />
und -gruppen (inklusive der Normungsthemen) von<br />
DWA, DIN, CEN und GAEB aufgelistet, in denen der FVST<br />
mitarbeitet respektive seinen Einfluss geltend machen kann.<br />
Im Zusammenhang mit dem Angebot der neuen Aktien wird<br />
ein börslicher Bezugsrechtshandel stattfinden. Die Bezugsrechte<br />
(ISIN DE000A0MF0U2) für die neuen Aktien werden in<br />
der Zeit vom 16. Oktober 20<strong>07</strong> bis einschließlich 26. Oktober<br />
20<strong>07</strong> im amtlichen Markt (Parketthandel) an der Frankfurter<br />
Wertpapierbörse gehandelt werden. Ein Ausgleich für nicht<br />
ausgeübte Bezugsrechte wird nicht stattfinden. Etwaige aufgrund<br />
des Bezugsangebots nicht bezogene neue Aktien werden<br />
durch die Konsortialbanken im Rahmen einer Privatplatzierung<br />
qualifizierten Anlegern in Deutschland und anderen<br />
Ländern mit Ausnahme der USA, Kanada, Japan und Australien<br />
zum Erwerb angeboten.<br />
Es ist geplant, die Zulassung der neuen Aktien zum amtlichen<br />
Markt an den Wertpapierbörsen in Frankfurt und Stuttgart und<br />
zugleich zum Teilbereich des amtlichen Markts mit weiteren<br />
Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) an der Frankfurter<br />
Wertpapierbörse zu beantragen. Die Einbeziehung der neuen<br />
Aktien in die bestehende Notierung wird voraussichtlich am<br />
31. Oktober 20<strong>07</strong> erfolgen.<br />
Unter „NEWS“ werden künftig Informationen des Verbandes<br />
eingestellt, die sowohl im STEINZEUG Update als auch in der<br />
STEINZEUG Informationen ihre Aktualität nicht gerecht würden.<br />
Der FVST wird bemüht sein, hier regelmäßig relevante<br />
Fachinformationen zur Verfügung zu stellen.<br />
Die „Publikationen“ des Verbandes, die derzeit in digitaler<br />
Form vorliegen, sind unter diesem Punkt zum Download<br />
verfügbar. Erklärtes Ziel ist, auch die Publikationen älteren<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 745
Datums zu digitalisieren, sie somit auch online anzubieten<br />
und ein Nutzen bringendes Archiv anzulegen. Dazu zählen<br />
nicht nur die STEINZEUG Informationen, sondern auch diverse<br />
Veröffentlichungen des FVST in der Fachpresse, ggf.<br />
Vortragsmanuskripte sowie Fremdveröffentlichungen zu relevanten<br />
Themen. Das Downloaden ist auch außerhalb dieses<br />
Buttons an jeder Stelle des Auftritts, gleich unterhalb der Erdkugel<br />
möglich.<br />
Dem FVST war es bei der Konzeption der website wichtig,<br />
das Thema „NACHHALTIGKEIT“ im Sinne des Werkstoffs<br />
und der daraus gefertigten Produkte sozusagen „schwarz auf<br />
Hochschule meets Industrie<br />
Voneinander profitieren<br />
Unter dem Motto „Abwasserentsorgung im urbanen Raum,<br />
Rohrwerkstoffe – eine Wahl mit Folgen“ fand vom 15. bis 16.<br />
Oktober 20<strong>07</strong> in Dresden die inzwischen 17. Steinzeug-Tagung<br />
der Hochschullehrer im Bauwesen statt.<br />
Von Anbeginn an unterstützen der Fachverband Steinzeugindustrie<br />
e.V. und die STEINZEUG Abwassersysteme GmbH die<br />
FIHB Fördergemeinschaft zur Information der Hochschullehrer<br />
des Bauwesens e.V. mit Tagungen und Seminarveranstaltungen.<br />
Die FIHB, mit Sitz in Bonn, ist seit mehr als 40 Jahren<br />
bemüht, zur Unterstützung der Lehrtätigkeit den Kontakt zur<br />
Industrie aufrecht zu erhalten und nicht abreißen zu lassen.<br />
23 Hochschullehrer der Fachbereiche Bauingenieurwesen<br />
und Siedlungswasserwirtschaft aus ganz Deutschland<br />
nutzten intensiv bei der Tagung die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch;<br />
den Schwerpunkt bildeten dabei Praxis und<br />
Nachhaltigkeit.<br />
Mit freundlicher Unterstützung durch die Stadtentwässerungsbetriebe<br />
Dresden konnte die Tagung am 15.10.<strong>07</strong> in der<br />
historischen Siebscheibenhalle der SE durchgeführt werden.<br />
Am 16.10.<strong>07</strong>, dem Baustellentag, begleitete Frau Dipl.-Ing.<br />
Ingrif Hofmann, Gebietesleiterin Investitionen der Stadtent-<br />
Bereits zum 17. Mal trafen sich Vertreter von Hochschulen, Forschungseinrichtungen<br />
und der Steinzeugindustrie. In diesem Jahr<br />
stand als Tagungsort Dresden auf dem Programm<br />
weiß“ festzuhalten. Denn: Kein anderes Argument als das der<br />
Nachhaltigkeit fasst alle die herausragenden Eigenschaften<br />
von Steinzeug und den daraus gefertigten Produkten besser<br />
zusammen. In dieser Definition und Zusammenstellung sind<br />
alle die Anforderungen aufgeführt, die Steinzeug aufgrund<br />
seiner chemischen und physikalischen Eigenschaften erfüllt.<br />
Mit dem letzten Button „KONTAKT“ kann der Besucher über<br />
das vorgegebene Formular direkten Kontakt per E-Mail mit<br />
dem FVST aufnehmen, oder eine Verbindung per Telefon oder<br />
Fax aufnehmen.<br />
wässerungsbetriebe Dresden, die Tagungsteilnehmer zur Besichtigung<br />
einer anspruchsvollen Großbaustelle, Vortrieb DN<br />
1400, in der Tharandter Straße.<br />
In seinem Vortrag Dimensionierung mit Steinzeug in der Abwasserentsorgung<br />
stellte Dipl.-Ing. Karl-Heinz Flick (FVST)<br />
Berechnungsgrundlagen und Dimensionierungsmethoden im<br />
Zusammenhang mit den Produktentwicklungen sehr praxisorientiert<br />
vor. Professor Jens Hölterhoff (GSTT) betonte in<br />
seinem Vortrag zu Grabenlosen Bauweisen, neben der Vorstellung<br />
von neuen Grabenlosen Technologien, vor allem die<br />
Umweltaspekte der Vortriebverfahren. Mit dem Vortrag von<br />
Dr. Michael Zins (Fraunhofer Institut, Dresden) wurden zukünftige<br />
Möglichkeiten der Technischen Keramik aber auch<br />
Innovationen, Märkte und Phantasien bei der Faszination<br />
Technische Keramik mit praktischen Vorführungen sehr anschaulich<br />
dargestellt.<br />
Mit seinem lebendig vorgetragenen Referat zum Entwässerungskonzept<br />
der SE Dresden stellte der technische Geschäftsführer<br />
der SE Dresden, Dipl.-Ing. Johannes Pohl Entwicklung,<br />
Konzepte und Ziele der SE vor, stellte aber auch<br />
den umfassenden Umwelt- und Naturschutz anschaulich dar.<br />
Die Umsetzung eines Teils dieser Ziele konnte bei der Besichtigung<br />
der modernen Kläranlage bestätigt werden.<br />
Wie das Material Steinzeug die gestiegenen Anforderungen<br />
an den Umweltschutz mit nachhaltigen Eigenschaften<br />
vorbildlich erfüllt, stellte Dipl.-Ing. Dietmar T.<br />
Böhme (STEINZEUG Abwassersysteme) im abschließenden<br />
Referat anschaulich dar.<br />
Höchste Aufmerksamkeit, rege Teilnahme und zahlreiche<br />
Wortmeldungen waren Zeichen dafür, dass mit<br />
den gewählten Themen und Referenten wieder aktuelle<br />
und interessierende Probleme der Abwasserableitung<br />
aufgegriffen wurden.<br />
Mit dem traditionell mit viel Sorgfalt geplanten Begleitprogramm<br />
wurde der Tagung in Dresden ein entsprechender<br />
Rahmen geboten. Für die Teilnehmer stand<br />
schon fest, bei der nächsten Steinzeug-Tagung wieder<br />
dabei zu sein.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.fachverband-steinzeug.de<br />
746 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
Knifflige HDD- Bohrungen unter der A1 bei Köln-Lövenich<br />
Baustellenüberblick<br />
Die überlastete A 1 zwischen Hamburg und Köln steht derzeit<br />
im Fokus der Ausbautätigkeiten bei den Bundesautobahnen.<br />
Neben Grunderneuerungen und den fast durchgängigen Ausbau<br />
auf mindestens drei Fahrspuren wird die Neugestaltung<br />
vieler Autobahnkreuze und Anschlussstellen erforderlich. Von<br />
den genannten Maßnahmen sind einige derzeit abgeschlossen<br />
worden bzw. befinden sich noch in der Planung oder bereits<br />
im Bau.<br />
Im Bereich des Autobahnkreuzes Köln-West werden in Fahrtrichtung<br />
Dortmund derzeit auf 2 km Länge Lärmschutzwände<br />
errichtet. Daraus resultieren im Vorwege Rohrverlegemaßnahmen,<br />
die sich in diesem Bereich und zu einem späteren<br />
Zeitpunkt nicht mehr so einfach realisieren lassen.<br />
Die Autobahn A 1 bei der Abfahrt Köln-Lövenich mit Bohrverlauf<br />
Deshalb hat die RheinEnergie AG, Köln, in Höhe der Abfahrt<br />
Köln- Lövenich zwei parallel verlaufende Bohrungen auf 138<br />
m Länge unter der A 1 ausgeschrieben. In die erste Bohrung<br />
kommt ein Schutzrohr OD 450 für eine 255er Trinkwassertransportleitung.<br />
In die zweite Bohrung sollen zwei 160er Kabelschutzrohre<br />
im Verbund eingezogen werden.<br />
Den Auftrag erhielt die Firma Steinbrecher aus Rheine, die<br />
das auf HDD-Spülbohrungen spezialisierte Unternehmen ME<br />
Meischen aus 27801 Nerstedt, mit der Durchführung beauftragte.<br />
Die Autobahn ist im Bereich der geplanten Bohrtrasse fast 9<br />
m tief in die Landschaft eingeschnitten. Fundamentreste einer<br />
früher abgerissenen Fußgängerbrücke liegen im Trassenbereich<br />
etwa 5 m tief unter der Fahrbahn. Die exakte Tiefen-<br />
lage des Fundaments war jedoch vor der<br />
Bohrung nicht bekannt.<br />
Ferner waren etwa 40 m vom Startpunkt<br />
der Bohrungen entfernt bereits 6 m lange<br />
IPB- Profile in Abständen von ca. 2 m für<br />
eine Trägerbohlwand eingerammt.<br />
Auf den schwer bohrbaren kiesigen Boden<br />
hat sich ME Meischen mit dem MDH- Bohrkopf<br />
und einer den Bodenverhältnissen angepassten<br />
Bohrspülung eingestellt. Zum<br />
Einsatz kam der Grundodrill 15 N (Hersteller:<br />
Tracto-Technik, Lennestadt) mit fast 20<br />
t Zugkraft.<br />
Der Grundodrill 15 N ist gerade mal 4 Wochen bei ME Meischen<br />
in Betrieb und schon jetzt ist Bohrmeister Hildebrandt<br />
begeistert: „In dieser Maschine steckt erhebliches Leistungspotential,<br />
was sich auf dieser Baustelle deutlich zeigt.“<br />
Die stark befahrene Autobahn war nicht zu begehen. Deshalb<br />
wurde das Digitrac Ortungsgerät mit Fernübertragungsmonitor<br />
verwendet. Die direkte Messung und Kontrolle des Bohrverlaufs<br />
mit der Markierung der Bohrlinie konnte aber nur bis<br />
an den Randstreifen der Autobahn vorgenommen werden.<br />
Dann wurde der Empfänger auf der anderen Autobahnseite<br />
aufgestellt und praktisch als elektronische Zielscheibe genutzt.<br />
Die Datenüberwachung erfolgte direkt durch den Bediener<br />
der Bohranlage, der trotz der begrenzten Reichweite<br />
des Empfängers den Bohrverlauf einhalten konnte.<br />
Die erste Bohrung nahm zwar alle Hindernisse und erreichte<br />
auch den vorgesehenen Zielpunkt. Wie sich jedoch erst später<br />
herausstellte, war der Abstand zu den IPB- Profilen bei<br />
einem Aufweitungsdurchmesser von 640 mm nicht ausreichend.<br />
Nach einer Lagebesprechung wurde beschlossen, die<br />
IBP- Profile und Fundamente der abgerissenen Fußgängerbrücke<br />
mit einem noch größeren Abstand zu unterfahren.<br />
Ein vollständiger Rückzug des Bohrgestänges war erfreulicherweise<br />
nicht erforderlich. Bohrmeister Dietmar Hildebrandt<br />
gelang es, auf halber Strecke den bestehenden Bohrkanal zu<br />
verlassen und die gewünschte Korrektur vorzunehmen. Die<br />
Bohrtrasse in ca. 8 m Tiefe führte zwischen dem zu unterquerenden<br />
Fundament und der Zielgrube auf der anderen Autobahnseite<br />
zwangsläufig zu einem steileren Austrittswinkel<br />
auf den letzten 30 Metern, als ursprünglich vorgesehen. Eine<br />
Grundodrill-Bohranlage 15 N bei der Pilotbohrung<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 747
Einzug des 450er Schutzrohres nach der 1. Pilotbohrung<br />
Verlegung der Zielgrube war aber aufgrund der beengten<br />
Platzverhältnisse nicht möglich.<br />
Die Pilotbohrung wurde sukzessive auf 350, 480, 560 und<br />
640 mm aufgeweitet. Der Rohreinzug erfolgte mit dem 560er<br />
Backreamer. Das Eigengewicht des in 12 m Längen zusammengeschweißten<br />
Rohrstranges betrug etwa 12 t und war inklusive<br />
eines weiteren Schweißvorganges für die Rohrlänge,<br />
die aufgrund der Platzverhältnisse nicht mehr ausgelegt werden<br />
konnte, nach 4 Stunden eingezogen. Danach konnte die<br />
255er Trinkwassertransportleitung mit den entsprechenden<br />
Abstandhaltern in das Schutzrohr eingezogen werden.<br />
Die anfallende verbrauchte Bohrspülung von ca. 300 m3 hat<br />
ein ortsansässiger Landwirt auf seine landwirtschaftlichen<br />
Flächen ausgetragen.<br />
Mit den Erfahrungen aus der ersten Bohrung konnte nach<br />
fast 6-wöchiger Unterbrechung mit der 2. Pilotbohrung begonnen<br />
werden. Entgegen der ursprünglichen Planung wurde<br />
Neu: Marktübersicht Hackschnitzel-Heizungen<br />
FNR gibt neutralen Überblick mit technischen Daten<br />
In Ergänzung zu den erfolgreichen Marktübersichten für<br />
Scheitholz- und Pelletheizungen hat die Fachagentur Nachwachsende<br />
Rohstoffe (FNR) jetzt eine Marktübersicht zu<br />
Hackschnitzelkesseln veröffentlicht. 186 Modelle von 23 Herstellern<br />
sind anhand ihrer Typenblätter detailliert vorgestellt.<br />
Zusätzlich fi nden sich Informationen zu Brennstoffen, Anlagentechnik<br />
und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen sowie umfangreiche<br />
Adressen. Holzhackschnitzel aus der Land- und<br />
Forstwirtschaft, der Landschaftspflege sowie Holzreste aus<br />
dem verarbeitenden Gewerbe bieten erhebliche Potenziale<br />
für den Ausbau der Bioenergienutzung. Insbesondere bei der<br />
Wärmeversorgung von Landwirtschaftsbetrieben, Mehrfamilienhäusern<br />
oder öffentlichen Gebäuden eröffnen sich hier<br />
besondere Chancen zur Stärkung der Gemeinschaft und regionaler<br />
Wirtschaftskreisläufe.<br />
die Bohranlage Grundodrill 15 N nun genau in umgekehrter<br />
Richtung positioniert. Der Grund dafür war eine kreuzende<br />
700er Rohölpipeline, zu der ein Sicherheitsabstand von mind.<br />
5 m eingehalten werden musste.<br />
Die Tücken in der Bohrtrasse waren hinreichend bekannt.<br />
Deshalb war die Pilotbohrung schon fast Routine.<br />
Nach der Pilotbohrung erfolgte die Aufweitung auf 350 mm,<br />
anschließend auf 400 mm Durchmesser. Aufgrund der Platzverhältnisse<br />
auf der Zielseite konnten die beiden 160er Rohre<br />
aber nicht zusammen im Rohrbündel eingezogen werden<br />
sondern nur einzeln, d.h. ein Rohr direkt mit dem Aufweitvorgang,<br />
das andere unmittelbar danach.<br />
Bohrmeister Hildebrandt nach erfolgreichem Abschluss der<br />
Bohrungen und dem Einzug der Rohre: „Das waren wirklich<br />
keine einfachen Bohrungen und wir haben dabei viel dazugelernt.“<br />
Einzug des 160er PE-HD-Schutzrohres nach der 2. Pilotbohrung<br />
Dank rasantem Fortschritt bei der Entwicklung moderner<br />
Hackschnitzelheizungen und dem wesentlich gestiegenen<br />
Qualitätsbewusstsein bei der Hackschnitzelherstellung sowie<br />
moderner Logistikkonzepte verheißt das Heizen mit Holzhackschnitzeln<br />
heute interessante technische Alternativen. In<br />
vielen Fällen ist es den Vergleichsvarianten auf Basis fossiler<br />
Brennstoffe aber auch wirtschaftlich ebenbürtig oder überlegen,<br />
wobei das Brennstoffkostenrisiko für die Zukunft deutlich<br />
geringer ausfällt.<br />
Die Marktübersicht Hackschnitzel bietet einen von den<br />
Herstellern strikt unabhängigen Überblick über die aktuelle<br />
Marktsituation. Sie ist unter www.fnr.de, Stichwort Literatur,<br />
kostenlos bestellbar oder kann dort herunter geladen werden.<br />
Sämtliche Daten können stehen unter www.bio-energie.<br />
de auch als ständig aktualisierte Datenbank bereit.<br />
748 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
RIB präsentiert neue Softwarelösungen für den englischsprachigen Markt<br />
Stuttgarter Softwarehaus auf der CIVILS 20<strong>07</strong><br />
LONDON. In diesem Jahr ist die RIB Software AG vom 20.-<br />
22. November auf der CIVILS 20<strong>07</strong> mit einem Messestand<br />
vertreten. Die CIVILS ist die größte Messe für die Bereiche<br />
Straßen- und Tiefbau sowie für die öffentliche Hand in ganz<br />
Großbritannien. Mehr als 250 Unternehmen stellen dort ihre<br />
Lösungen für verschiedenste Zielgruppen im Sektor Bauwesen<br />
vor.<br />
„Rund 6.000 Besucher werden in diesem Jahr auf der CIVILS<br />
erwartet. Deshalb freuen wir uns besonders, unser einzigartiges<br />
Portfolio an integrierten Softwarelösungen zu präsentieren“,<br />
berichtet Steve Brunning, Geschäftsführer von RIB Software<br />
(UK) Ltd. „Entscheider aus der öffentlichen Hand und<br />
aus dem Tiefbaubereich werden auf dieser Messe erwartet.<br />
Wir rechnen mit dem Besuch wichtiger Kunden, von Bauausführern<br />
über Beratungsunternehmen bis hin zu Zulieferern“,<br />
fasst Brunning zusammen.<br />
RIB stellt auf der CIVILS neue Softwarelösungen für den englischsprachigen<br />
Markt vor. Das RIB-Team aus Großbritannien<br />
zeigt am Messestand das in Kontinentaleuropa bewährte<br />
Aktiver Umwelt- und Arbeitsschutz<br />
Im Oktober 20<strong>07</strong> nimmt der Nutzfahrzeughersteller Multicar,<br />
Zweigwerk der Hako-Werke GmbH in Waltershausen eine<br />
neue umweltschonende Lackieranlage in Betrieb. Das Unternehmen<br />
investiert insgesamt 3,6 Millionen Euro in das neue<br />
Anlagen- & Lackierkonzept.<br />
Die neue Lackieranlage ist auf dem modernsten Stand der<br />
Technik. In sechs nebeneinander liegenden Kombikabinen<br />
wird das fl exible Lackieren einzelner Fahrzeugkomponenten<br />
mit umweltfreundlichen Wasserlacken möglich sein. Zum<br />
anschließenden Trocknen verbleiben diese Teile dann in der<br />
Kombikabine. Der Lack wird so gerade auch in seiner empfi<br />
ndlichen Ablüftungsphase vor Staub und Beschädigungen<br />
geschützt.<br />
Softwaresystem STRATIS® für Straßen-, Tiefbau und Infrastrukturmanagement<br />
- gemeinsam mit dem integrierten Projektmanagementsystem<br />
*RIB CSuite sowie dem kaufmännischen<br />
Steuerungssystem **RIB FSuite.<br />
Auf der 3tägigen Messe im Londoner Earls Court 2 stehen<br />
Lösungen für die öffentliche Hand im Vordergrund: von Sanierungsprojekten<br />
über Verkehr bis hin zum Thema Umweltschutz.<br />
Im Weiteren bietet die CIVILS gute Gelegenheit zum<br />
Aufbau eines Netzwerks – mit einem speziellen IT-Forum sowie<br />
einem Projekt-Pavillion für Kunden aus der öffentlichen<br />
Hand.<br />
RIB gehört mit weltweit über 100.000 Installationen zu den<br />
führenden Anbietern für Projektmanagement-Softwarelösungen.<br />
Der Name RIB steht für erfolgreiche Projektabwicklung<br />
und individuelle, kundenspezifische Lösungen. Seit<br />
über 45 Jahren entwickelt das Unternehmen mit Hauptsitz in<br />
Stuttgart innovative Software für Bauwesen, Anlagenbau und<br />
Infrastrukturmanagement. Über Vertriebs- und Servicebüros<br />
in Europa, in den USA, im Nahen Osten und in Asien werden<br />
RIBLösungen weltweit vermarktet.<br />
Hako-Werke investieren in neue Lackieranlage für Multicar Produktion<br />
Ab Oktober 20<strong>07</strong> werden die Multicar-Geräteträger nur noch<br />
mit umweltfreundlichen Wasserlacken lackiert<br />
Die fl exible Prozesssteuerung dieser Anlage ist für die Produktion<br />
der Multicar-Geräteträger ideal. Sowohl das Lackieren,<br />
von Kunststoffen als auch von Stahlteile, mit unterschiedlichen<br />
Taktzeiten läßt sich hier optimal realisieren. Ein<br />
Farbwechsel benötigt zum Beispiel nur etwa eine Minute. Die<br />
Applikationstechnik reinigt sich automatisch und per Knopfdruck<br />
wird ein anderer, maschinell gemischter Standardfarbton<br />
ausgewählt. Damit kann ohne aufwändige Umrüstzeiten<br />
und ohne Farbschwankungen auf den Farbmix in der laufenden<br />
Produktion eingegangen werden.<br />
Mit dieser Anlage betreiben die Hako-Werke aktiven Umweltund<br />
Arbeitsschutz. Durch den Einsatz der Wasserlacke wird<br />
auf umwelt- und gesundheitsschädliche Lösungsmittel verzichtet.<br />
Durch die moderne Technologie werden außerdem<br />
Abfälle reduziert und das Abwasser entlastet - rundum ein<br />
großes Plus für die Ökobilanz.<br />
„Für eine schöne und saubere Umwelt” -<br />
das ist das Credo der Hako-Werke<br />
Das frühzeitige Engagement für die Umsetzung aktueller<br />
Umweltnormen ist nur ein Beispiel für den aktiven Umweltschutz<br />
des Unternehmens. So liefen bereits im Herbst 2006,<br />
vor Inkrafttreten der gesetzlichen Regelung, die ersten Euro<br />
4-Geräteträger der Marke Multicar vom Band.<br />
Nach der Umstellung der Lackieranlage für diese kompakten<br />
Multifunktions-Fahrzeuge in diesem Herbst, plant das Unternehmen<br />
in absehbarer Zeit die Einführung eines neuen Grundierverfahrens,<br />
das auch in der Automobilindustrie eingesetzt<br />
wird.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 749
Grundfos Alldos: Oxiperm Pro / Automatisierte Desinfektion<br />
Chlordioxid contra Legionellen<br />
Kaum eine Woche, in der<br />
nicht Meldungen wie ‚Legionellen-Alarm’<br />
oder ‚Duschen<br />
wegen Legionellen<br />
untersagt’ in einer Tageszeitung<br />
zu lesen wäre. Man hat<br />
den Eindruck, dass solche<br />
Vorfälle zunehmen.<br />
Gab es früher keine Keime<br />
in der Haustechnik? Doch<br />
– aber es war schlicht und<br />
ergreifend schwieriger für<br />
Keime, sich zu vermehren.<br />
Denn die Haustechnik war<br />
noch sehr einfach gestrickt:<br />
Wenige Zapfstellen, kurze<br />
Leitungswege, Warmwasser<br />
gab es direkt vom Durchlauferhitzer<br />
über der Zapfstelle.<br />
Heute haben wir es komfortabler:<br />
Viele Zapfstellen über<br />
das ganze Gebäude verteilt,<br />
das warme Wasser erzeugen<br />
wir zentral im Keller und bevorraten es dort auch. Zweifellos<br />
begünstigen wachsende Komfortansprüche im Gebäude das<br />
Wachstum von Legionellen – das gilt für das Privathaus ebenso<br />
wie für Krankenhäuser, Altenheime, Verwaltungsgebäude<br />
und Einkaufszentren.<br />
Laut Trinkwasserverordnung sind in öffentlichen Gebäuden<br />
regelmäßige Kontrolluntersuchungen des Trinkwassers durch<br />
das Gesundheitsamt vorgeschrieben. Was aber tun, wenn<br />
das Gesundheitsamt wegen zu hoher Keimzahlen im Wasser<br />
einschreitet und Nutzungsverbote ausspricht? Welche Techniken<br />
sind verfügbar, um wirkungsvoll gegen einen Befall mit<br />
Legionellen vorzugehen?<br />
Neben der thermischen Desinfektion, der UV-Behandlung<br />
und dem Einsatz von Chlorbleichlauge etabliert sich die Desinfektion<br />
mit Chlordioxid als Verfahren der Wahl: Chlordioxid<br />
besitzt eine sehr hohe Desinfektionswirkung, wirkt sehr effektiv<br />
gegen Keime.<br />
Chlordioxid wird in geringeren Anwendungskonzentrationen<br />
als Chlor benötigt; es desinfiziert dabei schneller und wirkt<br />
Preiswerter Einstieg ins Flottenmanagement /<br />
map&guide base mit Ortung via GPSauge<br />
Aktuelle Fahrzeugpositionen live verfolgen / Zwei Wochen gratis testen<br />
Karlsruhe. Ab sofort können Logistikunternehmen und Fuhrparkleiter<br />
mit der Routenplanungssoftware map&guide base<br />
auch ihre Fahrzeuge orten. In Kombination mit der Hardware<br />
GPSauge lassen sich bis zu zehn Fahrzeuge in der digitalen<br />
Karte anzeigen. Interessenten haben unter www.GPSauge.<br />
de/teststellung die Möglichkeit, map&guide base zusammen<br />
mit dem GPSauge zwei Wochen lang gratis zu testen.<br />
wegen seiner großen Beständigkeit im Wasser auch in ausgedehnten<br />
Rohrnetzen zuverlässig bis in die Endstränge<br />
(Depotwirkung). Weil es lange im Leitungssystem verbleibt,<br />
ist auch ohne Wasserentnahme eine Desinfektionswirkung<br />
gegeben. Im pH-Bereich zwischen 6 und 10 gibt es keine<br />
pH-Abhängigkeiten in der desinfizierenden Wirkung wie bei<br />
der Desinfektion mit Chlor oder Chlorbleichlauge. Last, but<br />
not least baut Chlordioxid den Biofilm ab und entzieht den<br />
Legionellen so die Lebensgrundlage - und bewirkt so eine<br />
nachhaltige Desinfektion.<br />
Beim Einsatz anderer chlorhaltiger Desinfektionsmittel (z.B.<br />
Chlorbleichlauge) entstehen zudem organische Chlor-Verbindungen<br />
(Chloramine, Trihalogenmethane); sie stehen im Verdacht,<br />
gesundheitsschädlich zu sein und werden sensorisch<br />
intensiv wahrgenommen (der typische Schwimmbadgeruch).<br />
Chlordioxid vermeidet diese Probleme (‚Diskrete Desinfektion’).<br />
Oxiperm Pro, die neue Chlordioxid-Anlage von Grundfos<br />
Alldos, ist in zwei Leistungsstufen verfügbar und produziert<br />
5 bzw. 10 g Chlordioxid/h. Diese Leistung reicht aus, um<br />
stündlich bis zu 25 m³ Trinkwasser zu behandeln (bei einer<br />
max. Zugabe von 0,4 mg/l Chlordioxid). Die Herstellung des<br />
Chlordioxids erfolgt bedarfsgesteuert nach dem zuverlässigen<br />
Natriumchlorit/Salzsäure-Verfahren aus verdünnten<br />
und ungefährlichen Lösungen. Kompakt gebaut, kann eine<br />
Oxiperm Pro-Anlage auch in kleinen Räumen installiert werden;<br />
alle Bedien- und Kontrollelemente befinden sich auf der<br />
Gerätefront.<br />
Die produzierte Chlordioxidlösung wird zunächst in einem<br />
Vorratsbehälter zwischengelagert und mit Hilfe einer Dosierpumpe<br />
automatisch (vom Durchfluss gesteuert) in die Wasserleitung<br />
injiziert. Alternativ können mehrere Dosierpumpen<br />
angeschlossen werden, um z.B. Kalt- und Warmwasserleitungen<br />
oder zwei separate Gebäude getrennt zu behandeln.<br />
In der Anlagensteuerung ist bereits standardmäßig eine Messwerterfassung<br />
integriert: Einfach eine Messzelle anschließen,<br />
und die gemäß Trinkwasserverordnung erforderliche<br />
Messpflicht ist erfüllt.<br />
Oxiperm Pro-Anlagen werden installiert und in Betrieb genommen,<br />
ohne die Wasserversorgung im Gebäude zu unterbrechen<br />
- in Krankenhäusern oder Altenheimen ist dies ein<br />
wichtiger Kostenfaktor.<br />
Wo befinden sich gerade die Fahrzeuge? Welcher Lkw kann<br />
die Ladung übernehmen? Wo fährt zur Zeit der Werttransporter?<br />
Hat der Kunde die Lieferung erhalten? In Verbindung mit<br />
map&guide base wird das GPSauge zu einem leistungsfähigen<br />
Werkzeug für das Flottenmanagement. Der Nutzer kann<br />
Fahrzeuge am Bildschirm beim Fahren beobachten, Fahrer<br />
gegebenenfalls lotsen und gewinnt exakte Daten zur Analyse<br />
750 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
gefahrener Routen. Die Funktionen umfassen unter anderem<br />
Statistiken zu Laufzeit und Geschwindigkeit, Kommunikation<br />
zum Fahrzeug, Freigabemöglichkeiten und Fahrtenbuch. Die<br />
neue Funktion von map&guide base sorgt für Transparenz,<br />
entlastet den Disponenten, hilft bei der Optimierung von Arbeitsabläufen<br />
und steigert so die Wirtschaftlichkeit des Fuhrparks.<br />
Als Basispaket mit einfacher Routenplanung ist map&guide<br />
base kostenlos. Die Premiumfunktionalität gibt es ab 14,90<br />
Euro pro Monat. Der neue Dienst kostet 12,90 Euro pro Monat<br />
zusätzlich zur Premiumbuchung.<br />
Das GPSauge ist eine Hardware der GPSoverIP GmbH, mit<br />
der sich bewegte Objekte über das Internet orten lassen. Sie<br />
liefert die aktuellen Positionen von Fahrzeugen live und damit<br />
genauer als jede andere Ortungslösung. Das GPSauge überträgt<br />
Geokoordinaten dank GPSoverIT auch in Gebieten mit<br />
geringer Bandbreite und auf Wunsch im Sekundentakt.<br />
Die Routenplanung map&guide base wurde für professionelle<br />
Nutzer aus Transport und Vertrieb mit Flotten bis zu zehn<br />
Fahrzeugen konzipiert. Die hybride Softwarearchitektur kombiniert<br />
die Vorteile von Online- mit Desktop-Routenplanern:<br />
Auf dem lokalen Rechner wird nur die Applikation installiert.<br />
Die immensen Datenmengen des aufwändigen Kartenmaterials,<br />
der Routing-Engine und der Geocodierung liegen extern<br />
auf dem map&guide-Server.<br />
Einmal unter http://base.mapandguide.com registriert, wählt<br />
der Nutzer aus den Modulen die Funktionen aus, die er benötigt.<br />
Dadurch stellt er sich einen professionellen Routenplaner<br />
zusammen, der genau seinen Anforderungen entspricht, und<br />
bezahlt nur tatsächlich benötigte Funktionen. Zu den Modulen<br />
gehören das europaweite Routing inklusive Alternativrouting,<br />
der Fahrzeug- und Adressmanager, die Kostenkalkulation,<br />
die europaweite Mautberechnung, die Anbindung an<br />
Navigationssysteme sowie die neue Fahrzeugortung mit dem<br />
GPSauge.<br />
Bei der Routenplanung wird nur das dafür benötigte Kartenmaterial<br />
abgerufen und auf dem lokalen Rechner gespeichert.<br />
map&guide base erkennt schon einmal genutzte Karten und<br />
lädt nur noch die Kartenausschnitte herunter, die auf dem<br />
Rechner des Anwenders noch nicht angezeigt wurden. Das<br />
vermeidet unnötige Downloads und beschleunigt den Kartenaufbau.<br />
Außerdem sind die lokal abgelegten Karten stets<br />
topaktuell. Denn wird eine gespeicherte Karte aufgerufen,<br />
Alles im Blick - jederzeit mit map&guide base und dem<br />
GPSauge<br />
gleicht map&guide base ab, ob für diese Ansicht aktuelleres<br />
Material vorliegt und lädt es automatisch auf den Anwenderrechner.<br />
Hintergrundinformationen<br />
map&guide base steht international zur Verfügung; neben<br />
Deutsch auch in Englisch, Französisch, Holländisch, Dänisch,<br />
Italienisch, Spanisch, Tschechisch und Türkisch als<br />
Clientsprache. Die Interaktion zwischen Client und Server ist<br />
sicher. Alle persönlichen Daten liegen lokal auf dem Rechner,<br />
so dass keine vertraulichen Daten über das Netz gesendet<br />
werden.<br />
Weitere Informationen:<br />
http://base.mapandguide.com/de/13_410.html<br />
Weitere Informationen zum GPSauge:<br />
http://www.gpsauge.de<br />
Profil der PTV Planung Transport Verkehr AG<br />
Die PTV-Gruppe steht für zukunftsgerichtete Softwaretechnologien<br />
und Consulting zur Sicherung der Mobilität. Sie hilft<br />
den Menschen bei der Planung und Steuerung des Verkehrs,<br />
informiert über das Verkehrsgeschehen und unterstützt nachhaltig<br />
die optimale Nutzung von Ressourcen. Die konzernunabhängige<br />
Unternehmensgruppe gilt seit 1979 als führender<br />
Produkt- und Lösungsanbieter für die Reise-, Transport- und<br />
Verkehrsplanung.<br />
Die weltweite Nachfrage hat für dynamisches Wachstum gesorgt:<br />
Heute arbeiten rund um den Globus über 700 Mitarbeiter<br />
an innovativen Kundenlösungen. Der Hauptsitz in Karlsruhe<br />
mit enger Verbindung zu Forschung und Ausbildung ist<br />
Entwicklungs- und Innovationszentrum. Gleichzeitig ist die<br />
PTV mit Niederlassungen und Beteiligungsfirmen an vielen<br />
Standorten in Deutschland, Europa und auf allen Kontinenten<br />
zuhause.<br />
In den Geschäftsfeldern Traffic, Mobility und Logistics ist<br />
"PTV Technology" Grundlage für viele Markenprodukte sowie<br />
für die eigenen, marktführenden Produktlinien map&guide<br />
und PTV Vision.<br />
Ob Staße oder Schiene - das Geschäftsfeld Traffic beschäftigt<br />
sich mit der Optimierung der Verkehrssysteme. Hier arbeitet<br />
PTV unter anderem für die öffentliche Hand, für Verkehrsbetriebe<br />
und -verbünde sowie für private und öffentliche Betreibergesellschaften.<br />
Planungsbüros auf der ganzen Welt<br />
und die Transportindustrie zählen zum Kundenkreis. Mit der<br />
weltweit führenden Softwarelösung PTV Vision mit den Modulen<br />
VISUM für die Verkehrsplanung und VISSIM für die Verkehrssimulation<br />
arbeiten bereits über 1500 Institutionen an<br />
der optimalen Planung und ressourcenschonenden Nutzung<br />
der Verkehrsinfrastruktur.<br />
Innovative Softwarelösungen und Kartentechnologien sind<br />
die Spezialität des Geschäftsfelds Mobility. Davon profitieren<br />
GPS-basierte Telematikanwendungen ebenso wie geografi<br />
sche Internetapplikationen oder Tools zur Routenplanung.<br />
Einzigartig ist die langjährige Erfahrung in der Onboard- und<br />
Online-Navigation.<br />
Auf Softwareprodukten und -komponenten für die gesamte<br />
logistische Kette liegt der Fokus des Geschäftsfelds Logistics.<br />
Angefangen bei der räumlichen Strukturanalyse über<br />
die Tourenplanung bis zum Flottenmanagement und Controlling.<br />
Unter der Marke map&guide werden europaweit Softwareprodukte<br />
für die professionelle Routenplanung in Transportunternehmen<br />
und Speditionen entwickelt und vertrieben.<br />
Geomanagementsysteme für die Planung und Steuerung von<br />
Außendienst und Vertrieb runden das Angebot ab.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 751
Tradition und Moderne<br />
150 Jahre BEILHACK – die Feier zu diesem Ereignis lockte<br />
viele Kunden, Firmenangehörige und Ehrengäste auf das<br />
Betriebsgelände in Kiefersfelden. Und auch das war ein Ereignis,<br />
denn BEILHACK hat seit dem Frühsommer eine neue<br />
Adresse. Somit hatte Geschäftsführer Jens Skowronnek<br />
gleich zwei Anlässe, um einzuladen.<br />
Beide Ereignisse standen daher gleichbedeutend im Mittelpunkt<br />
der Tagesveranstaltung. Tradition und Moderne – Vergangenheit<br />
und Zukunft, diese beiden Wortpaare bildeten den<br />
Fokus der Reden und Grußworte. Denn trotz des Umzugs ist<br />
BEILHACK der Region treu geblieben. Das Unternehmen,<br />
1857 von den Brüdern Beylhack in Rosenheim gegründet,<br />
ist nun in Kiefersfelden zu Hause. Nur wenige Kilometer von<br />
dem Ort entfernt, wo es aus der Taufe gehoben wurde. Dabei<br />
ist der Umzug auch ein Signal. Denn mit dem modernen Areal<br />
ist das Traditionsunternehmen auf die Zukunft ausgerichtet.<br />
Moderne Büroräume, mehr Platz für Konstruktion und Werkstätten<br />
– die Investition ist ein Zeichen, betonte Skowronnek.<br />
Denn BEILHACK bleibt eine Marke, die in der Welt ihresgleichen<br />
sucht.<br />
Als Teil der AEBI-SCHMIDT GRUPPE leistet BEILHACK einen<br />
wichtigen Beitrag, ist Service-Standort im Südosten der Bundesrepublik.<br />
Aber die langjährigen Erfahrungen der Mitarbeiter<br />
in der Schneeräumung – auch auf der Schiene – sorgen<br />
dafür, dass der Name und die Marke BEILHACK auch weiter<br />
Bestand haben werden. Skowronnek: „Es ist eine eigenständige<br />
Firma in der Gruppe.“ Das betonten sowohl Walter T. Vogel,<br />
CEO der AEBI SCHMIDT GRUPPE, und Walter Schmitz,<br />
Geschäftsführer der SCHMIDT Gruppe. Beide nutzten die<br />
Jubiläumsfeier, um sich den neue Standort nahe der österreichischen<br />
Grenze gemeinsam mit den Ehrengästen anzuschauen.<br />
Aufgrund der vielen Besucher mussten mehrere<br />
Führungen durch das großzügig geschnittene Firmengelände<br />
angeboten werden.<br />
Neben einem zweistöckigen Bürogebäude, in dem die Verwaltung<br />
und die Konstruktionsabteilung untergebracht sind,<br />
stieß vor allem die große Halle mit der Werkstatt und der<br />
Technik auf reges Interesse bei den Besuchern. Schneepflüge,<br />
rotierende Schneeräummaschinen für Flughäfen, Straße<br />
und Schiene wurden gezeigt und ihre Funktion erläutert. Vor<br />
allem die Familie Beilhack, als frühere Eigentümer, zeigte sich<br />
Erschließungsgebiet Hornbächle-Süd<br />
HS®-Kanalrohrsystem kann in Illerkirchberg punkten<br />
Wie Musik klingt es nicht gerade, was zurzeit am Ende der<br />
Beethoven- und der Mozartstraße im Ortsteil Oberkirchberg<br />
vor sich geht. Dennoch fügt sich das Vorhaben harmonisch<br />
in das Gesamtkonzept der Gemeinde Illerkirchberg, die an<br />
den Stadtkreis Ulm grenzt. Der 4.600-Einwohner-Verbund<br />
stellt für seine zukunftsorientierte Entwicklung nämlich kontinuierlich<br />
Bauland bereit. Das Baugebiet „Hornbächle-Süd“<br />
ist Teil dieser Strategie. Auf ca. 1 ha stehen 20 Bauplätze für<br />
freistehende Häuser in den Größen 500 bis 760 m2 zur Verfügung;<br />
Doppelhäuser sind in Teilbereichen ebenfalls mög-<br />
Entwicklungsleiter Markus Anderl stellt Besuchern während<br />
des Rundganges die Konstruktion vor<br />
über die Entwicklung des Unternehmens erfreut. „Eine große<br />
Ehre“, nannte Jens Skowronnek deren Kommen.<br />
Die Investition in den Standort Kiefersfelden stößt auch bei<br />
der Politik auf große Zustimmung. Neben dem Vizelandrat<br />
des Landkreises Rosenheim, Lorenz Kollmannnsberger war<br />
auch Bürgermeister Erich Ellmerer in das großzügige Festzelt<br />
gekommen, um seine Wertschätzung zu zeigen. Im Gepäck<br />
hatte der Rathauschef von Kiefersfelden ein aufwändig gestaltetes<br />
Wappen seiner Gemeinde, das er unter dem Beifall<br />
der Gäste im gut besuchten Festzelt an Jens Skowronnek<br />
übergab.<br />
Der Geschäftsführer bedankte sich in seiner Rede bei den<br />
Mitarbeitern für deren Engagement, nicht nur in den vergangenen<br />
Jahren, sondern auch und gerade in jüngster Zeit.<br />
Der Umzug einer kompletten Firma sei nie einfach, und da<br />
sei es besonders wichtig, sich auf die Kollegen zu verlassen,<br />
damit alles reibungslos funktioniert. Bei gutem Essen, angerichtet<br />
von der Küche des Hotels „Post“, und anregenden<br />
Gesprächen zwischen Geschäftspartnern, Mitarbeitern, Ehrengästen<br />
und Geschäftsführung klang der ereignisreiche Tag<br />
freundlich aus. BEILHACK ist in Kiefersfelden angekommen.<br />
lich. Im Frühjahr hat das ausführende Unternehmen, die Max<br />
Wild GmbH, mit der Erschließung begonnen. Damit bei der<br />
Schmutzwasserentsorgung auch langfristig alles stimmig<br />
bleibt, haben sich die Verantwortlichen für Kunststoffrohre der<br />
Funke Kunststoffe GmbH entschieden. Aufgrund ihrer Materialeigenschaften<br />
und ihrer problemlosen Verlegung konnten<br />
sich die HS®-Kanalrohre klar gegen andere Materialien<br />
durchsetzen. Zum Einsatz kommen außerdem FABEKUN®-<br />
Sattelstücke und ein FABEKUN®-Spülschacht. Die Entscheidung<br />
für die HS®-Kanalrohre von Funke war schnell gefal-<br />
752 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
len. Funke-Fachberater Gerald Barth konnte die Gemeinde<br />
Illerkirchberg im Vorfeld der Baumaßnahme „Hornbächle-<br />
Süd“ von den Vorteilen der Kunststoffrohre überzeugen.<br />
Insgesamt sollen hier 450 m der braunen Schmutzwasserleitungen<br />
in der Nennweite DN/OD 250 und zusätzlich Hausanschlussleitungen<br />
aus dem HS®-Rohrsystem in den Farben<br />
blau (für Regenwasser) und braun (für Schmutzwasser)<br />
verlegt werden. Der Planer Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Rimmele<br />
aus der Ingenieur-Gemeinschaft Rimmele + Tsalos fasst die<br />
ausschlaggebenden Argumente so zusammen: „Alle Bauteile<br />
des HS®-Kanalrohrsystems sind wandverstärkt. So halten<br />
Rohre und Formteile starke Druckbelastungen aus und sind<br />
bereits bei Überdeckungen von 0,5 m für Verkehrslasten bis<br />
SLW 60 einsetzbar. Die gemessene Ringsteifigkeit liegt bei ≥<br />
12 kN/m2. Die wurzelfesten und wurzeldichten Rohrverbindungen<br />
sind schlagzäh und lassen sich schnell und einfach<br />
einbauen.” Auch die Verlegevorteile spielten eine Rolle. Die<br />
HS®-Kanalrohre haben sich als wirtschaftlich erwiesen – vom<br />
Transport über das Abladen bis hin zum Verlegen.<br />
Überzeugende bautechnische Merkmale<br />
Der Grund hierfür liegt vor allem in dem niedrigen Eigengewicht,<br />
das schwere Baugeräte zum Einfädeln überflüssig<br />
macht. Aber auch das problemlose Ablängen ist ein Pluspunkt.<br />
Der Polier Almohalla Jose zeigt sich zufrieden: „Die Rohre<br />
werden getrennt, angefast, von Hand zusammengesteckt –<br />
fertig. Dabei entsteht kein Abfall.“ Mit seinen übrigen bautechnischen<br />
Merkmalen konnte das HS®-Kanalrohrsystem<br />
ebenfalls überzeugen: Alle Bauteile sind neuerdings z.B. mit<br />
einer fest integrierten FE-Dichtung ausgestattet. Dabei ist das<br />
Dichtungsmaterial an den Stützring aus PP angespritzt. Bereits<br />
ab Werk ist die Dichtung in die vorgeformte Sicke bzw.<br />
Dichtungskammer eingelegt, so dass ein Herausdrücken oder<br />
Vergessen beim Verlegen gar nicht mehr auftreten kann.<br />
Ein starkes System<br />
Gerade bei der Erschließung von Baugebieten ist von großer<br />
Bedeutung, dass die Leitungen starke Druckbelastungen<br />
aushalten. Hier können die HS®-Rohre aus PVC-U und alle<br />
Formteile genauso punkten: Sie sind wandverstärkt (SDR 34)<br />
und verfügen über eine erhöhte Ringsteifigkeit. Schon ab einer<br />
Verlegetiefe von 0,5 m halten sie Verkehrslasten bis SLW<br />
60 stand. Im Baugebiet Hornbächle Süd liegt die Einbautiefe<br />
zwischen drei<br />
und fünf Metern.<br />
Bauleiter Dipl.-Ing.<br />
Johann Waldmann<br />
beschreibt den<br />
Verlegevorgang folgendermaßen:„Zunächst<br />
haben wir<br />
die Grabensohle<br />
hergestellt und verdichtet.<br />
Auf dieser<br />
unteren Bettung<br />
verlegen wir die<br />
Rohre. Anschlie-<br />
Ein deutlich<br />
hörbares „Klack!“<br />
gibt Gewissheit,<br />
dass die Muffe<br />
korrekt montiert<br />
wurde.<br />
Fotos: Funke<br />
Kunststoffe GmbH<br />
Dank dem<br />
FABEKUN®-<br />
Sattelstück<br />
lassen sich<br />
die Hausanschlussleitungen<br />
aus<br />
Kunststoff<br />
reibungslos in<br />
den Regenwassersammler<br />
aus Beton<br />
einbinden<br />
ßend füllen wir die obere Bettungsschicht mit 10 cm aus 0/16<br />
mm Kies auf. Nach der Verdichtung des Bodens auf beiden<br />
Seiten des Rohres kommt die Kies-Deckung mit 15 bis 20 cm<br />
über dem Rohrscheitel. Danach wird mit Erdreich verfüllt.“<br />
Kunststoff trifft Beton<br />
Eine Besonderheit in Illerkirchberg gestaltete sich dank der<br />
fl exiblen Komponenten von Funke als unproblematisch: Das<br />
Regenwasser wird im Erschließungsgebiet über Betonrohre<br />
der Nennweiten 300 bis 600 abgeleitet. Mit dem FABEKUN®-<br />
Sattelstück ließen sich die blauen Hausanschlussleitungen<br />
aus Kunststoff dennoch unkompliziert in den Regenwassersammler<br />
aus Beton einbinden. Das Bauteil passt zu allen<br />
gängigen Rohrdurchmessern. Seine dreidimensionale<br />
Dichtung schließt nach der Installation optimal mit dem Innenrohrradius<br />
des Sammlers ab. Außerdem macht eine integrierte<br />
Kugel die Verbindung zum Hausanschluss in einem<br />
Bereich von 0° bis 13° beweglich. Barth erklärt, warum dies<br />
wichtig ist: „Schon allein wegen ihres unterschiedlichen Gewichtes<br />
zeigen die beiden Materialien Kunststoff und Beton<br />
ein unterschiedliches Setzungsverhalten. Das FABEKUN®-<br />
Sattelstück gleicht dies mit der Kugel wieder aus.“ Bauleiter<br />
Waldmann kann bestätigen, das das Einbinden der blauen<br />
HS®-Hausanschlussrohre in den Betonsammler dank Sattelstück<br />
reibungslos funktioniert. „Das Sattelstück muss so tief<br />
in die zuvor erstellte Kernbohrung eingebracht werden, dass<br />
die Dichtung ausklappen kann. Wenn man zuvor die Dichtungslippe<br />
mit Gleitmittel einstreicht, ist der Einbau deutlich<br />
leichter. Danach testen wir, ob die Fließrichtung des Rohres<br />
mit der Wölbung des Sattelstücks übereinstimmt. Als Letztes<br />
zieht man das Bauteil hoch und dreht das Gewinderad an, bis<br />
das Sattelstück fest angebracht ist.“<br />
Reinigung ohne Fremdeinwirkung<br />
Ein weiteres Fertigteil von Funke stößt in Illerkirchberg ebenfalls<br />
auf die Zustimmung der Tiefbauer: der FABEKUN®-<br />
Spülschacht. Er hat sich in der Praxis bereits bestens bewährt<br />
– sowohl in technischer als auch in wirtschaftlicher<br />
Hinsicht. Zum Einsatz kommt der Spülschacht in Schmutzwasserkanälen,<br />
die zu Ablagerungen neigen. Seine Funktionsweise<br />
ist denkbar einfach. Barth: „Das Bauteil sammelt<br />
selbst kleine Niederschlagsmengen. Ist das Speichervolumen<br />
von ca. 450 l Regenwasser erreicht, wird ein einfacher<br />
Mechanismus in Gang gesetzt: Die angestaute Wassermenge<br />
schießt in den angeschlossenen Kanal und reinigt ihn auf diese<br />
Weise, ohne dass extern eingegriffen werden muss.“ Somit<br />
ist der FABEKUN®-Spülschacht ein optimaler Schutz vor<br />
Ablagerungen, die zu Geruchsbelästigungen, Verstopfungen<br />
oder gar zu Beschädigungen der Rohre führen können. Erhältlich<br />
ist das Produkt als Aufsatzschacht (Typ A) und mit<br />
integriertem Schachtunterteil (Typ U).<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 753
Pellet-Vielfalt: Mit grüner Energie heizen<br />
„Bioenergie-Container“ von AMTRA: umweltfreundlich und Kosten sparend heizen –<br />
Pelletheizungen für Kommunen, Unternehmen und Privat<br />
Neuwied/Dernbach – Allseits bekannt sind Umweltprobleme<br />
sowie steigende Energiepreise durch knapper werdende<br />
fossile Brennstoffe oder der erhöhte CO2-Ausstoß<br />
durch Verbrennung fossiler Stoffe. Die Folge ist der so genannte<br />
Treibhauseffekt und der Klimawandel. Mit den „Bioenergie-Modulen“<br />
der Dernbacher Firma AMTRA wird eine<br />
ökologische und ökonomische Alternative geschaffen. Der<br />
1.Kreisbeigeordnete Dr. Heinz-Jürgen Scheid und das Kreistagsmitglied<br />
Achim Hallerbach informierten sich kürzlich über<br />
das neue Projekt.<br />
Experten der iht GmbH, Warendorf, und AMTRA Mobilraum<br />
GmbH, Dernbach, haben sich mit Wissenschaftlern des Instituts<br />
für Anlagen-, Energie- und Maschinensysteme der<br />
Fachhochschule Köln zusammengeschlossen, um für die<br />
bisherigen, Umwelt belastenden Energiegewinnungsmöglichkeiten<br />
neue Lösungen zu fi nden und umzusetzen. Fossile<br />
Brennstoffe wie Erdöl oder Erdgas sind endlich; langfristig<br />
gesehen müssen innovative Verfahren entwickelt werden, die<br />
gleichzeitig genügend Energie liefern, um Rohstoffe wie zum<br />
Beispiel Erdöl, Gas und Steinkohle zu ersetzen und die Umwelt<br />
zu schonen.<br />
„Die Pelletcontainer-Heizanlage vereint die Eigenschaften einer<br />
zukunftsfähigen Entwicklung: das Heizen mit regenerativen<br />
Energiequellen, um endliche Energieträger zu schonen,<br />
weniger CO2-Ausstoß gegenüber den fossilen Energien und<br />
zusätzlich eine hohe Kosteneinsparung durch günstigen Einkauf<br />
der Pellets“, erklärt Arno Meeuwissen, Geschäftsführer<br />
der AMTRA Mobilraum GmbH aus Dernbach.<br />
Das Prinzip der Heizung beruht auf der Verbrennung von<br />
Pellets in Heizkesseln, die mit einem Warmwasserspeicher<br />
verbunden sind. Pelletheizungen eignen sich für eine große<br />
Bandbreite von Einsatzmöglichkeiten: von Ein- oder Zweifamilienhäusern,<br />
über größere Wohn- oder Betriebseinheiten<br />
sowie für kommunale und gewerbliche Einrichtungen. Die<br />
Gesamtanlage ist als mobile Einheit, speziell für transportable<br />
Einsätze entwickelt, eignet sich aber ebenso gut für langfristige<br />
Standzeiten.<br />
Hier sieht der 1.Kreisbeigeordnete Dr. Heinz-Jürgen Scheid<br />
interessante Ansätze für die Kommunen. „Sei es bei temporären<br />
oder langfristigen Gebäudeerweiterungen für Schulen,<br />
Kindergärten oder auch für Nebengebäude bei Sportplätzen,<br />
das AMTRA „Bioenergie-Container“ eine echte Alternative,<br />
eine standortnahe Heizenergieversorgung zu gewährleisten“,<br />
erklärt Dr. Heinz-Jürgen Scheid.<br />
Zur Energiegewinnung können verschiedene Pelletmaterialien<br />
eingesetzt werden, wie z.B. aus Holz, Stroh, Getreide,<br />
Sonnenblumenschalen, Gärresten oder Rapspresskuchen.<br />
Der großmaßstäbliche Einsatz von Miscanthus, so genanntem<br />
Elefantengras oder auch Chinaschilf, ist ebenfalls in der<br />
Planung. Es verspricht hohe Erträge, benötigt keinen Dünger<br />
und kann einmal im Jahr geerntet werden. „Das Heizen mit<br />
grüner Energie ist mehrfach interessant: Reduzierung des<br />
CO2-Ausstoßes, eine wesentliche Kosteneinsparung und<br />
schont fossile Rohstoffe“, unterstreicht Achim Hallerbach,<br />
Mitglied im Umweltausschuss des Kreistags Neuwied und<br />
energiepolitischer Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion.<br />
Der besondere Nutzen der iht-Anlagen liegt in der patentierten<br />
Technik der zweistufigen Verbrennung. „Dadurch ergibt sich<br />
eine sehr hohe und effiziente Ausnutzung des energetischen<br />
Brennstoffgehalts“, so Achim Schneider von der iht GmbH.<br />
Anders als die herkömmliche Verfeuerung bietet diese „zweistufige<br />
Verbrennung“ einen enormen Wirkungsgrad, indem<br />
es die Biomasse als Energie vollständig ausnutzt. „Wir liegen<br />
mit unseren Immissionswerten deutlich unter den zulässigen<br />
Grenzwerten. Insofern leisten wir einen wesentlichen Beitrag<br />
zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes und haben eine fast<br />
staubfreie Verbrennung“, unterstreicht Schneider.<br />
Und der Clou: Selbst die Verbrennungsrückstände (Asche)<br />
sind als biologischer Dünger im Garten einsetzbar. „Es gibt<br />
keinerlei Entsorgungsproblematik“, hebt AMTRA-Geschäftsführer<br />
Meeuwissen hervor.<br />
Im Gegensatz zur Treibhausgasemission bei der Verbrennung<br />
fossiler Brennstoffe liegen die Pelletwerte deutlich unter den<br />
der anderen: Im Vergleich zu einem 30 Kilowatt-Heizkessel<br />
verursacht Heizöl jährlich <strong>11</strong>.800 Kilogramm Kohlendioxid,<br />
Erdgas liegt bei 8.200 Kilogramm – die Pellets erreichen einen<br />
Wert von nur 1.800 Kilogramm pro Jahr, eine CO2-Einsparung<br />
von über 80 Prozent!<br />
Der Anwender kann wählen zwischen Kaufen, Mieten oder<br />
Contracting-Modellen. „Einsatzbereiche im Contracting-<br />
Verfahren sind beispielsweise temporäre Schulpavillons,<br />
Schwimmbäder, Sanitäranlagen für Sportplätze, Ein- und<br />
Mehrfamilienhäuser, Wohnanlagen oder auch Gewächshäuser“,<br />
so Meeuwissen.<br />
Mit der Heizanlage sind ebenfalls so genannte Wärme-Contracting-Modelle<br />
realisierbar. Bei überschüssiger Wärmeproduktion<br />
kann die nicht genutzte Energie in andere Energienetze<br />
eingespeist werden.<br />
Unabhängig von Öl und Gas durch Pellets. Stellten die Vorzüge<br />
von biogenen Brennstoffen vor (v.r.n.l.): Achim Schneider,<br />
iht Warendorf, Arno Meeuwissen, Geschäftsführer der AMTRA<br />
Mobilraum GmbH, Dr. Heinz-Jürgen Scheid, 1.Beigeordneter<br />
des Landkreises Neuwied, Achim Hallerbach, Mitglied des<br />
Umweltausschusses und energiepolitischer Sprecher der<br />
CDU-Kreistagsfraktion<br />
754 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
Moderne Verfahren der Rohrleitungssanierung im Netz<br />
der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH<br />
Relining DN 800 im Bereich Ostharz bei Güsten<br />
vom Dipl.-Ing. Michael Haupt<br />
Einleitung<br />
Die Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH mit Sitz in<br />
Torgau/Elbe im Bundesland Sachsen ist ein überregionales<br />
Trinkwasserversorgungsunternehmen und gehört zu den<br />
großen Fernwasserversorgern Deutschlands. Als Entnahmequellen<br />
dienen uns beträchtliche Wasserressourcen in der<br />
Elbaue (Uferfiltratwasser der Elbe und Grundwasser der Dübener<br />
und Dahlener Heide) sowie das Oberflächenwasser des<br />
Rappbode-Talsperrensystems im Harz.<br />
Rappbode-Talsperre<br />
Beginnend ab 1946 wurde über Jahrzehnte hinweg das leistungsfähige<br />
Versorgungssystem der Fernwasserversorgung<br />
Elbaue-Ostharz GmbH errichtet. Dieses regionale System<br />
ergänzt die örtlichen Wasserlieferanten und sichert zu jeder<br />
Zeit die Trinkwasserversorgung im Versorgungsgebiet. Das<br />
eigene, heute etwa 700 km umfassende groß dimensionierte<br />
Leitungsnetz ist teilweise als redundantes Parallel- oder Verbundsystem<br />
ausgebaut und bietet dadurch eine höchste Versorgungssicherheit<br />
für den Kunden.<br />
Ausgangssituation<br />
Die Erhaltung oder Verbesserung der Funktionsfähigkeit der<br />
Wasserverteilungsanlagen (Rehabilitation) im Rahmen einer<br />
zustandsorientierten Instandhaltung gewinnt auch für unsere<br />
Netze an Bedeutung. Über die Hälfte Fernwasserleitungen der<br />
FWV GmbH wurde bis 1980 verlegt, etwa 38% sind länger als<br />
40 Jahre in Betrieb. Die Struktur der Rohrleitungsmaterialien<br />
weist einen Anteil von Beton- und Spannbetonleitungen von<br />
ca. 31% und Stahlrohrleitungen von 60% aus.<br />
Nach den Entscheidungshilfen des DVGW-Arbeitsblattes W<br />
401 (1) sind die Anlagen insbesondere hinsichtlich<br />
- technischer Kriterien<br />
- wirtschaftlicher Kriterien<br />
- externer Einflüsse<br />
zu bewerten und Maßnahmen festzulegen.<br />
Im Folgenden soll der Weg von der Bewertung eines Leitungsabschnittes<br />
über den Entscheidungsprozess bis zum<br />
Abschluss einer Sanierungsmaßnahme dargestellt werden.<br />
Technische Kriterien<br />
Die betrachtete Fernwasserleitung im Versorgungsbereich<br />
Ostharz ist Teil des Systems vom Wasserwerk Wienrode zum<br />
Hochbehälter Hammelberge bei Halle/Saale im Bundesland<br />
Sachsen-Anhalt. Nach der Rohwasserentnahme aus der<br />
Rappbode-Talsperre und Aufbereitung im Wasserwerk wird<br />
das Trinkwasser über etwa 100 km im freien Gefälle bis zum<br />
Hochbehälter transportiert. Das zu untersuchende Teilstück<br />
der Transportleitung, welche zu großen Teilen als Parallelleitung<br />
existiert, befindet sich bei Güsten im Landkreis Bernburg,<br />
etwa in der Mitte dieser Leitungsstrecke.<br />
Netzzustand und Rohrwerkstoff stellen ein wesentliches Kriterium<br />
dar. Die Trasse verläuft zum Teil über landwirtschaftlich<br />
genutzte Flächen, aber auch durch ein später übersiedeltes<br />
Gebiet. Die Leitung wurde dort 1966 in der Nennweite DN<br />
1000 verlegt und besteht aus Spannbetonrohren des Rohrwerkes<br />
Laußig (ehem. DDR), „Variante 5a“, Baulänge 3 m.<br />
Sie wird mit einem mittleren Systemdruck (SP) von 12-14 bar<br />
betrieben. Einige Bereiche dieses Leitungsabschnittes waren<br />
in den letzten Jahren bereits erneuert worden, weil Umverlegungen<br />
in Folge eines großräumigen Straßenbauvorhabens<br />
dieses erforderten. Dabei wurde der Rohrwerkstoff Spannbeton<br />
durch Stahl ersetzt. Auf einer Länge von 760 m bestand<br />
die Trinkwasserleitung noch im Altzustand. Von 1982-1992<br />
wurde die auch hier existierende Parallelleitung (in Stahl) gebaut.<br />
Dies stellt natürlich eine wesentliche Randbedingung für<br />
die Planung und Durchführung von Rehabilitationen dar.<br />
Wirtschaftliche Kriterien<br />
In Anlehnung an (1) sollen hier besonders die Kriterien Reparaturen,<br />
Vorhaltungen, Image herausgestellt werden. Auf<br />
Grund des Alters der Rohrleitung und seiner Materialbeschaffenheit<br />
musste auf der Gesamtstrecke der zu untersuchenden<br />
Rohrleitung zuletzt eine erhöhte Schadenshäufigkeit konstatiert<br />
werden. Sowohl Schalenbrüche, aber auch undicht gewordene<br />
Muffenverbindungen waren zu verzeichnen. Damit<br />
waren neben der ideellen Außenwirkung von Versorgungsunterbrechungen<br />
in hohem Maße monitäre Aufwendungen<br />
zur Beseitigung der Havarien des groß dimensionierten Leitungssystems<br />
vonnöten. Entleerungs- und Wiederinbetriebnahmezeiten,<br />
technisches Equipment, Flurschäden und personeller<br />
Einsatz seien beispielhaft genannt. Sowohl an den<br />
Schadensstellen, als auch im Zusammenhang mit planmäßigen<br />
Baumaßnahmen (z. B. Umverlegungen) lässt das Unternehmen<br />
seit einiger Zeit ausgebaute Rohre einschließlich<br />
deren Lagerung und Baugrund analysieren, um systematisch<br />
eine Aussage zur materialtechnischen Sicherheit eines Rohrleitungsabschnittes<br />
zu erhalten. Hier war nur noch eine vergleichsweise<br />
kurze Restnutzungsdauer prognostiziert und<br />
damit Handlungsbedarf angezeigt worden.<br />
Externe Einflüsse<br />
Für den gesicherten Betrieb des Fernleitungsnetzes sind<br />
Rechte und Ansprüche Dritter genau zu prüfen. Trotz erteilter<br />
Bauerlaubnis, vermeintlichem Bestandsschutz und im Grund-<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 755
uch eingetragener dinglicher Sicherungen zu Gunsten des<br />
Versorgers entstehen im Schadensfall immer Unannehmlichkeiten<br />
für beide Parteien. Auch unterliegen die Bewertung<br />
und Beseitigung von eventuellen Gewährleitungsforderungen<br />
oftmals langwierigen Prozessen. Die möglichen negativen<br />
Auswirkungen für das Versorgungsunternehmen sollten minimiert<br />
werden.<br />
Im konkreten Fall war nach dem Bau der Trinkwasserleitung<br />
etwa die Hälfte der betrachteten Rohrleitungslänge im<br />
Schutzstreifen (10 m) übersiedelt worden und private Bauwerke<br />
befanden sich unmittelbar an der Leitungsachse. Mit<br />
einem Relining könnten betriebstechnische Probleme oder<br />
Gefährdungen im Havariefall deutlich gemindert werden.<br />
Technische Angaben und Entscheidungsprozess<br />
Die Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH beschloss<br />
den Planungsbeginn der Sanierungsmaßnahme im Jahr<br />
2005. In einer ersten Studie eines externen Ingenieurbüros<br />
wurde die Machbarkeit verschiedener dem Stand der Technik<br />
entsprechender Technologien und Materialeinsätze erörtert.<br />
Inhalt der technischen und wirtschaftlichen Abwägungen in<br />
dieser Planungsphase war auch die Gegenüberstellung teilweiser<br />
oder vollständiger offener oder geschlossener Bauweisen.<br />
Natürlich war für das übersiedelte Gebiet nur eine<br />
grabenlose Sanierung denkbar. Im übrigen Bereich der unbebauten<br />
Ackerfläche war das Verfahren jedoch frei wählbar.<br />
Die hydraulische Betrachtung des Versorgungssystems ergab,<br />
dass eine Reduzierung der Nennweite bis zu einer Mindestgröße<br />
möglich war. Hier war das Vorhandensein der Parallelleitung<br />
ausschlaggebend.<br />
Wir favorisierten intern das Verfahren des Einschiebens einer<br />
Gussrohrleitung DN 800. Auf diese Weise wollten wir als<br />
großer Fernwasserversorger an der technischen Weiterentwicklung<br />
moderner Technologien der Rohrleitungssanierung<br />
mitwirken. Die zu erwartenden Haltungen mit Längen über<br />
300 m stellten hier die Innovation dar.<br />
Bereits zu Beginn der technischen Planung führten wir eine<br />
Videobefahrung der Spannbetonleitung durch. Die Rohrleitung<br />
war frei von jeglichen Inkrustationen und Höhenversätzen.<br />
In diesem Abschnitt mussten bisher auch noch keine<br />
Sanierungen von Muffenundichtigkeiten mittels Einbau der<br />
bekannten Innendichteinsätze (2) durchgeführt werden. Ein<br />
Knickpunkt der Rohrleitungstrasse mit eingebautem Stahlstück<br />
und einem Krümmerwiderlager aus Beton bildete einen<br />
Zwangspunkt der Planung.<br />
Noch nicht vollständig geklärt, jedoch besonders für die<br />
beschriebene Vorzugslösung technisch bedeutsam, war<br />
die Baugrundsituation. Für eine nicht längskraftschlüssige<br />
Rohrleitung sind Widerlager notwendig, welche u. a. höhere<br />
bautechnische Aufwendungen, Grundstücksbedarf und damit<br />
Kosten hervorrufen. Der maximale Lasteintrag durch die<br />
Rohrleitung war dabei im unverfüllten Zustand während der<br />
Druckprobe zu bemessen. Große Beachtung schenkten wir<br />
auch der technischen Lösung einer nachweisbaren sicheren<br />
Verdämmung des verbleibenden Ringraumes zwischen Mantelrohr<br />
und neuem Medienrohr, am besten in einem technologischen<br />
Arbeitsgang. So beträgt dieser Zwischenraum im<br />
Bereich einer möglichen Gussrohrmuffe DN 800 nur etwa 35<br />
mm. Der einzusetzende Dämmerbaustoff musste also eine<br />
hohe Fließfähigkeit bei größtmöglicher Volumenstabilität besitzen.<br />
In der sich anschließenden Vertiefung des Entscheidungsprozesses<br />
nahmen neben obligatorischen Kostenschätzungen<br />
für unterschiedliche Technologien, Bauabschnitte und Rohrleitungsmaterialien<br />
umfassende Marktrecherchen und vor<br />
allem Konsultationen mit wissenschaftlichen Einrichtungen<br />
und Fachverbänden einen großen Raum ein. Als besonders<br />
Ziel führend erwiesen sich der enge Kontakt zur Fachgemeinschaft<br />
Gussrohrsysteme (FGR) und die Bewertungen tiefbautechnischer<br />
Fragen (Gründungen, Widerlager, Verdämmung<br />
des Ringraumes) durch das Forschungsinstitut für Tief- und<br />
Rohrleitungsbau (FITR) Weimar.<br />
Nachfolgend sind schematisch die wesentlichen Schritte der<br />
Entscheidungen dargestellt. Wichtig für uns war, mit jeder<br />
weiteren Phase das Projekt technisch und wirtschaftlich zu<br />
optimieren und somit die Risiken des Bauherrns für Planung,<br />
Bau und Betrieb der Fernwasserleitung zu minimieren.<br />
Erst mit der Vergabe des Rohrleitungsmateriales haben wir<br />
entschieden, die Sanierung durch Einziehen einer (längskraftschlüssigen)<br />
Gussrohrleitung durchzuführen. Die Bedingungen<br />
für den Wettbewerb zur Bauausführung waren nun<br />
eindeutig und die Risiken für den Bauherrn am geringsten.<br />
Technische Ausführung<br />
Die technische Ausführungsplanung legte die Einziehlängen,<br />
die Lage und Größe der Montage und Ziehgruben und ganz<br />
besonders die Maßnahmen einer permanenten Qualitätssicherung<br />
und deren Nachweise fest. Der Rohrleitungseinzug<br />
sollte in drei Haltungen erfolgen: 120 m, 270 m und 370 m.<br />
Eine Einziehlänge größer als 300 m wurde in dieser Konstellation<br />
(DN 800 GGG, STP 21, Trinkwasser) in Deutschland<br />
bisher technisch noch nicht realisiert. Besonders die Voruntersuchungen<br />
zur Belastbarkeit der Muffenverbindungen, u.<br />
a. nach (5), wiesen eine deutliche Unterschreitung der zulässigen<br />
Werte von ca. 1.400 kN und damit auch eine prognostizierte<br />
Systemsicherheit für den Bauherrn aus.<br />
Die Bauarbeiten begannen Anfang Juli 2006 und verliefen die<br />
gesamte Zeit unter optimalen äußeren Bedingungen. Die Abstimmungen<br />
mit den privaten Eigentümern und Nutzern zur<br />
Herstellung der Baugruben sowie verkehrsrechtliche Anordnungen<br />
für eine stark befahrene Bundesstraße mit drei Baustellenabfahrten<br />
stellten für die Bauablaufplanung und Logistik<br />
des Vorhabens keine Probleme dar.<br />
Schneiden des Spannbetonrohres<br />
Vor Beginn der Rohrmontage erfolgte eine nochmalige Kalibrierung<br />
bzw. Videobefahrung der Einzugsstrecken durch<br />
den Bauauftragnehmer. Eine Rohrreinigung des Mantelrohres<br />
756 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
war nicht erforderlich. Nach Aufbau der Grundoburst-Anlage<br />
und Einziehen des Zugstangensystems wurden die einzelnen<br />
Rohrstränge in den Montagegruben hergestellt. Der vom<br />
Rohrhersteller beigestellte spezielle Zugkopf und das Zugkraftmesssystem<br />
wurden montiert. Jede Muffe des Gussrohres<br />
erhielt einen zusätzlichen mechanischen Schutz in<br />
Form eines Blechkonus. Der Rohrstrang wurde dann auf der<br />
Sohle des Mantelrohres ohne Gleitkufen eingezogen.<br />
Zugkopf mit Messkörper<br />
Zusammenfassung und Fazit<br />
Die Erhaltung oder Verbesserung der Funktionsfähigkeit der<br />
Wasserverteilungsanlagen (Rehabilitation) gewinnt auch für<br />
unsere Netze, welche zu einem Großteil über vierzig Jahre in<br />
Betrieb sind, an Bedeutung. Für die Planung dieser Maßnahmen<br />
ist auch von Belang, ob und wie lange betreffende Leitungsabschnitte<br />
außer Betrieb genommen werden können.<br />
Vorhandene Verbundsysteme oder Parallelleitungen stellen<br />
hier günstige Randbedingungen dar. Entsprechend des technischen<br />
Zustandes der Netze und den Versorgungsbedingungen<br />
planen wir statisch selbst tragende Inliner.<br />
Das durchgeführte Relining bei Güsten war die erste Sanierungsmaßnahme<br />
dieser Art in unserem Unternehmen. Als<br />
wesentlichen Faktor für den erfolgreichen Abschluss sehen<br />
Gewährleistungsrecht der VOB/B<br />
Juristisches Rüstzeug von der FBS<br />
Die gezielte Information der Mitglieder rund um das Thema<br />
Kanalbau gehört bei der Fachvereinigung Betonrohre und<br />
Stahlbetonrohre e.V. (FBS) zu den wichtigsten Aufgaben.<br />
Die Themen bereitet die FBS gemeinsam mit renommierten<br />
Beratern aus den jeweiligen Fachbereichen auf und stellt sie<br />
den Mitgliedern und ihren Baupartnern, interessierten Fachkreisen<br />
sowie der Öffentlichkeit zur Verfügung. Dazu zählen<br />
neben der Beratung in technischen Fragen auch juristische<br />
Sachverhalte. Braucht ein Bauleiter ein juristisches Staatsexamen?<br />
Die Zeiten, in denen über diese Frage gelacht wurde,<br />
sind längst vorbei. Die juristischen Anforderungen an das<br />
Führungspersonal sind in den vergangenen Jahren enorm<br />
In der Tabelle sind die wesentlichen Daten<br />
der Bauausführung zusammengefasst.<br />
Medium Trinkwasser<br />
Mantelrohr DN 1000 (Spannbeton)<br />
Medienrohr DN 800<br />
Auslegungsdruck 16<br />
(MDP)<br />
Prüfdruck (STP) 21<br />
Baulänge gesamt 760 m<br />
Einziehlängen 120 m, 270m, 370 m<br />
Rohrmaterial GGG ZM/ZnBit mit Muffe BLS (Tyton)<br />
Equipment Tracto-Technik „Grundoburst® 800 G“ mit<br />
Zugkraftsicherung (max. Zugkraft 769 kN),<br />
Zugkraftmesssystem GRUNDOLOG III<br />
(0…1.250 kN), Zugstangen „Quicklock“<br />
Zugkräfte Zugkraftmessprotokoll:<br />
bei 160 m = 137,50 kN (10% zul.) (3)<br />
Baufortschritt Montagezeit 15-20 Minuten/Rohr<br />
Bauzeit gesamt Effektiv 7 Wochen<br />
Druckprüfung DVGW W 400-2, Normalverfahren, 21 bar<br />
Inbetriebnahme Spülung 5-fach mit Trinkwasser, Probenahmen<br />
durch eigenes akkredit. Labor, Einbindung<br />
in Netz nach Freigabe<br />
Verdämmung DoroFlow-H® (Dornburger Zement)<br />
wir die in unserem Haus sehr hoch bewertete Phase der Vorund<br />
Entwurfsplanung, um vor allem die technische Situation<br />
sicher zu erfassen. Daraus leiteten sich die klaren Vorgaben<br />
bzw. Zielstellungen für den Wettbewerb zum Rohrleitungsmaterial<br />
und der auszuführenden Bauleistungen ab.<br />
Der Einzug einer längskraftschlüssigen duktilen Gussrohrleitung<br />
DN 800 erfolgte in allen Phasen ohne Probleme, so<br />
dass dem Verfahren der Stand der Technik bescheinigt werden<br />
kann. Dies gilt besonders für die erstmals ausgeführte<br />
Einzugslänge von 370 m. Die Kontrolle und Nachweisführung<br />
des Einziehvorganges war umfassend.<br />
gestiegen. Zu den Gründen zählt neben der Verschärfung<br />
des Haftungsrechtes für alle am Bau Beteiligten vor allem die<br />
Abwicklung immer komplexerer Bauleistungen. Bauleiter und<br />
Poliere müssen die rechtlichen Folgen von Abweichungen<br />
im Bauablauf kennen und richtig damit umgehen können.<br />
Voraussetzung ist die Kenntnis der entsprechenden Gesetzestexte<br />
und Verordnungen, wie zum Beispiel dem Gewährleistungsrecht<br />
der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen<br />
(VOB).<br />
So muss sich der Auftraggeber keineswegs mit fehlerhaften<br />
Kanalrohrleitungen zufrieden geben. „Im Fall eines öffent-<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 757
lichen Auftraggebers wird man sogar sagen können, dass<br />
dieser sich damit in keiner Weise zufrieden geben darf“, erläutert<br />
Dr. jur. Thomas Ax, Rechtsanwalt für Deutsches und Internationales<br />
Vergaberecht, Kanzlei Ax, Schneider, Kollegen.<br />
Nach § 13 Nr. 1 VOB/B übernimmt der Auftragnehmer die<br />
Gewähr, dass seine Leistung zur Zeit der Abnahme die vertraglich<br />
vereinbarte Beschaffenheit hat und den anerkannten<br />
Regeln der Technik entspricht. Ist eine Beschaffenheit nicht<br />
vereinbart, so ist die Leistung zur Zeit der Abnahme frei von<br />
Sachmängeln, wenn sie sich für die nach dem Vertrag vorausgesetzte,<br />
sonst für die gewöhnliche Verwendung eignet<br />
und eine Beschaffenheit aufweist, die bei Werken der gleichen<br />
Art üblich ist und die der Auftraggeber nach der Art der<br />
Leistung erwarten kann.<br />
Auftragnehmer in der Pflicht<br />
„§ 13 Nr. 1 VOB/B regelt damit die Gewährleistung bei einem<br />
Bauvertrag, der auf der Grundlage der Allgemeinen Vertragsbedingungen<br />
für Bauleistungen (VOB/B) abgeschlossen worden<br />
ist“, so Ax. Unter Gewährleistung wird das Einstehenmüssen<br />
des Auftragnehmers für die ordnungsgemäße und<br />
vertragsgerechte Erfüllung seiner Leistungspflichten aus dem<br />
Bauvertrag auch noch nach der Abnahme verstanden. Es<br />
geht somit um die mangelfreie Erbringung der Bauleistung<br />
unter Zugrundelegung der für den Einzelfall maßgebenden<br />
Vereinbarungen auch in dem Zeitraum der Verjährungsfrist<br />
nach Abnahme. Der Auftragnehmer hat die Bauleistung so zu<br />
erstellen, wie es von ihm nach dem Bauvertrag einschließlich<br />
der damit verbundenen Bedingungen und vereinbarte Erwartungen<br />
verlangt werden kann. Bei Kanalrohrleitungen, die aus<br />
biegeweichen Kunststoffrohren hergestellt werden, ergibt sich<br />
die Fehlerfreiheit insbesondere aus der Überprüfung der so<br />
genannten Verformung, wobei zwischen Kurzzeitverformung<br />
und Langzeitverformung unterschieden wird. Die Kurzzeitverformung<br />
sollte unmittelbar nach dem Einbau der Kanalrohrleitungen<br />
überprüft werden, spätestens bei der Abnahme. Sie<br />
darf den in der statischen Berechnung angegebenen<br />
maximalen Wert nicht überschreiten (vgl. ATV-DVWK-A 127,<br />
Ziff. 9.4; ATVA 139, Ziff. 12.3.2). Als maximaler Wert für die<br />
Kurzzeitverformung gilt 4 % (vgl. DIN 4033, Ausgabe <strong>11</strong>/1979,<br />
Ziff. <strong>11</strong>.3). Es bietet sich an, die Kurzzeitverformung bei Abnahme<br />
zu überprüfen, denn stellt sich bei der Untersuchung<br />
der Verformung heraus, dass der vertraglich vereinbarte Wert<br />
entsprechend der statischen Berechnung bzw. von maximal<br />
4 % überschritten wird, so entspricht das erstellte Werk nicht<br />
der vereinbarten Beschaffenheit und ist damit mangelhaft. Da<br />
der Mangel die Funktion als Ganzes in Frage stellt, ist dieser<br />
Mangel auch erheblich und damit wesentlich im Sinne von §<br />
12 Nr. 3 VOB/B. In diesem Fall greift die Vorschrift des § 12<br />
Nr. 3 VOB/B, wonach der Auftraggeber die Abnahme wegen<br />
wesentlicher Mängel bis zur Beseitigung der Mängel verweigern<br />
kann.<br />
Doppelt hält besser<br />
EPURON weiht zwei Dünnschichtparks in Bayern ein<br />
- EPURON entwickelt weitere Solarparks<br />
in Süddeutschland<br />
- Bayerns Gemeinden stehen umweltfreundlicher<br />
Stromerzeugung vielfach aufgeschlossen gegenüber<br />
und befürworten den Ausbau der Photovoltaik<br />
Hamburg. Die EPURON GmbH hat heute zwei Dünnschichtparks<br />
in Kissing (2,4 MW) und Münster (3,6 MW) bei Augsburg<br />
eingeweiht. Im Beisein von Gästen aus der lokalen Wirtschaft<br />
und Politik sowie interessierten Anwohnern wurden die<br />
Großanlagen offiziell in Betrieb genommen.<br />
Beide Solarparks wurden in Kooperation mit dem lokalen<br />
Projektentwicklungsunternehmen IBE GmbH geplant. Die<br />
Baudurchführung hat EPURON´s Schwestergesellschaft<br />
Aus Sicht des Auftraggebers empfiehlt es sich grundsätzlich<br />
zwei Abnahmen durchzuführen, wobei nur die erste als Abnahme<br />
im Sinne der VOB/B zu verstehen ist. Bei der ersten<br />
Abnahme handelt es sich um die oben beschriebene Abnahme<br />
im Sinne des § 12 VOB/B. Zudem sollte der Auftraggeber,<br />
soweit möglich, immer auch eine zweite so genannte<br />
Gewährleistungsabnahme durchführen. Hierbei handelt es<br />
sich um eine Überprüfung vor Ablauf der Gewährleistungsfrist.<br />
Durch eine solche „Gewährleistungsabnahme“ können<br />
zwischenzeitlich aufgetretene Mängel noch erfasst und ihre<br />
Behebung durch den Auftragnehmer noch im Rahmen der<br />
Gewährleistung sicher gestellt werden. Es bietet sich bei<br />
der Gewährleistungsabnahme daher an, das Werk auf spezifische<br />
Anforderungen zu untersuchen, deren Vorliegen erst<br />
durch eine dauerhafte Beanspruchung sichergestellt werden<br />
können. Beim Beispiel mit den biegesteifen Kunststoffrohren<br />
betrifft dies die Langzeitverformung. Ob das jeweilige Rohr<br />
die bei einer Langzeitverformung maximal zulässigen Verformungswerte<br />
einhält oder überschreitet, kann nur nach einer<br />
gewissen Zeitdauer festgestellt werden und nicht bereits<br />
nach wenigen Tagen oder Wochen.<br />
Eine Gewährleistungsabnahme kann jedoch auch für den<br />
Auftragnehmer von Vorteil sein. Regelmäßig erfolgt eine Bestandsaufnahme<br />
durch Auflistung der noch vorliegenden<br />
Mängel. Diese Liste ist vom Auftragnehmer dann nur noch<br />
abzuarbeiten. Dies bringt für den Auftragnehmer oftmals<br />
Kostenvorteile mit sich, weil dieser nicht ständig von neuem<br />
kurzfristig Material- und Personaleinsatz bereitstellen muss,<br />
sondern die Mängelbehebung häufig in einem zeitlich festgesetzten<br />
und planbaren Rahmen durchführen kann.<br />
- Gesamtleistung beträgt sechs Megawatt (MW) – Versorgungskapazität für rund 1.700 Haushalte<br />
SunTechnics übernommen. Es wurden Teilaufträge an vier<br />
regional ansässige Firmen vergeben. Bis zu 50 Handwerker<br />
haben die Parks in einer Bauzeit von nur drei Monaten fertig<br />
gestellt. Insgesamt wurden auf einer Fläche von über 170.000<br />
Quadratmetern rund 89.000 Module verbaut. Dies entspricht<br />
in etwa der Größe von 22 Fußballfeldern. Mit der jährlich<br />
erzeugten Strommenge von rund sechs Millionen Kilowattstunden<br />
können etwa 1.700 Vier-Familien-Haushalte mit<br />
sauberem Solarstrom versorgt werden – vergleichbar mit der<br />
Hälfte aller Einwohner von Kissing und Münster. Gleichzeitig<br />
werden jährlich etwa 4.500 Tonnen des klimaschädlichen<br />
Treibhausgases Kohlendioxid eingespart.<br />
„Wir haben bereits zahlreiche Großprojekte in Bayern realisiert.<br />
Dabei haben wir die Erfahrung gemacht, dass die lo-<br />
758 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
kalen Gemeinden und Behörden den erneuerbaren Energien<br />
sehr aufgeschlossen gegenüberstehen und das Genehmigungsverfahren<br />
für solche Projekte dementsprechend unterstützen.<br />
Auch in Kissing und Münster war die Resonanz auf<br />
unser Vorhaben von Anfang an positiv“, berichtet Christoph<br />
Schmitt, Leiter der Photovoltaik-Projektentwicklung bei EPU-<br />
RON.<br />
„Wir sind stolz, dass ein Solarpark mit dieser Leistung in unserer<br />
Gemeinde installiert wurde. In Zeiten des Klimawandels<br />
sollte jede Gemeinde versuchen, ihren Anteil zum Schutz der<br />
Umwelt zu leisten. Mit dieser Anlage setzen wir ein klares Zeichen“,<br />
so Alois Stuber, Bürgermeister der Gemeinde Münster.<br />
Der Bürgermeister der Gemeinde Kissing, Manfred Wolf, fügt<br />
hinzu: „Als EPURON uns das Projekt vorgestellt hat, waren<br />
uns die Vorteile für unsere Gemeinde auf einen Blick ersichtlich.<br />
Neben dem aktiven Klimaschutz hat auch unsere regionale<br />
Wirtschaft durch den Erhalt von Bauaufträgen von der<br />
Realisierung der Anlage profitiert.“<br />
Mit der Fertigstellung der beiden Projekte hat das Unternehmen<br />
bereits Dünnschichtparks mit einer Gesamtspitzenleistung<br />
von rund zehn Megawatt in Bayern installiert. Weitere<br />
Projekte werden noch im laufenden Jahr in Bau gehen, so<br />
Mit Vollgas in den Wettbewerb<br />
evu.it vertreibt Basis-Tool für IDEX Gas<br />
Dortmund. Mit der gemeinsamen Vermarktung des neuen<br />
Produktes coregas@edm haben das Dortmunder Beratungshaus<br />
evu.it GmbH und die Oldenburger corporate service<br />
for utilities GmbH & Co. KG (coreservice) ihre Kooperation<br />
gefestigt. Das Tool ermöglicht die Abbildung der Basisprozesse<br />
für die Zweivertrags-Variante beim Netzzugang Gas in<br />
der Branchenlösung mySAP for Utilities. Das Alleinstellungsmerkmal<br />
von coregas@edm: Es ist die aktuell einzige von<br />
der SAP AG durch eine Entwicklungskooperation legitimierte<br />
Lösung für den liberalisierten Gasmarkt in Deutschland. coregas@edm<br />
ist die Basis für die künftigen Prozessabbildungen<br />
von IDEX Gas, dem SAP-Produkt für Lieferantenwechsel und<br />
Bilanzierung. Das Produkt bedient neben der Integration mit<br />
IDEX Gas die Systeme SAP IS-U und IS-U/EDM.<br />
evu.it wird coregas@edm im Namen und auf Rechnung des<br />
Lizenzgebers coreservice vertreiben. Das Dortmunder Bera-<br />
dass sich das Gesamtvolumen der von EPURON installierten<br />
Parks auf Basis von Dünnschichtmodulen auf bis zu 20 Megawatt<br />
erhöht. Darüber hinaus hat EPURON in Süddeutschland<br />
kristalline Solarparks auf Frei- und Dachflächen mit einer<br />
Leistung von insgesamt rund 30 Megawatt erbaut.<br />
Weitere Informationen über EPURON fi nden Sie im Internet<br />
unter www.epuron.de.<br />
tungshaus übernimmt das Consulting für die Einführung und<br />
Betreuung. Bekannte Funktionalitäten des 2005 von evu.it auf<br />
den Markt gebrachten Tools EDM Gas Add-On gehen in coregas@edm<br />
auf, der Vertrieb des Tools EDM Gas Add-On wird<br />
eingestellt. „Die Kunden, die unser EDM Gas Add-On im Einsatz<br />
haben, werden wir selbstverständlich beim Wechsel zu<br />
coregas@edm unterstützen“, kündigt evu.it-Geschäftsführer<br />
Dr. Michael Berger an. So rechne evu.it die bereits geleisteten<br />
Lizenzkosten bei einer Migration an.<br />
coregas@edm ist auf Basis von SAP ERP 2005 (ERP 6.0)<br />
in zwei Releaseständen verfügbar. Die Lösung wird derzeit<br />
bereits in Pilotprojekten erfolgreich implementiert. Weitergehende<br />
Informationen stehen unter der Partner- und Produktplattform<br />
www.beyondgas.de bereit.<br />
Weitere Informationen unter: www.evu-it.de<br />
MVV Energie stärkt Engagement in der Tschechischen Republik<br />
Die Tschechische Republik hat sich nach der jüngsten Übernahme<br />
von vier Fernwärmenetzen im Norden des Landes<br />
zu einem der wichtigsten Auslandsmärkte des Mannheimer<br />
Energieunternehmen MVV Energie entwickelt. Wie das<br />
zuständige Vorstandsmitglied des Stadtwerke-Konzerns,<br />
Matthias Brückmann, am Mittwoch in Mannheim mitteilte,<br />
wird das Unternehmen deshalb nun auch das Management<br />
seiner tschechischen Tochtergesellschaft stärken. Neben<br />
dem bisherigen Geschäftsführer Vaclav Hrach (33), dessen<br />
Vertrag vorzeitig um fünf weitere Jahre verlängert wurde, soll<br />
nun mit Dr. Thomas Severin (47) ein zweiter Geschäftsführer,<br />
der für den technischen Bereich und Energiedienstleistungen<br />
verantwortlich ist, den weiteren Wachstumskurs des Unternehmens,<br />
das mit einem Jahresumsatz von rund 80 Millionen<br />
Euro zu den vier größten Fernwärmeversorgern der Tschechischen<br />
Republik gehört, unterstützen. Brückmann: "Die<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 759
Neustrukturierung unserer MVV Energie CZ ist erfolgreich abgeschlossen,<br />
und wir wollen jetzt konsequent unseren Marktanteil<br />
weiter ausbauen." Die MVV Energie versorgt in der<br />
Tschechischen Republik derzeit bereits gut 76.000 Haushalte<br />
und über 1.000 Gewerbe-, Industrie- und öffentliche Kunden<br />
in zwölf Städten mit Fernwärme.<br />
Neue Version von Intergraphs G!NIUS bietet erweiterte Funktionalität<br />
Spezifische Fachschalen-Erweiterungen sowie neue Komponente G!NIUS-ALKIS verfügbar<br />
Ismaning. Intergraph (Deutschland) GmbH gibt bekannt, dass<br />
ab dem 30. September 20<strong>07</strong> die neue Version der GIS-Standardlösung<br />
G!NIUS verfügbar sein wird. Die Lösung G!NIUS<br />
aus dem Hause Intergraph bietet eine effektive Unterstützung<br />
für das Management von Leitungsnetzen und deren Betriebsmitteln<br />
in Energieversorgungs- und Entsorgungsunternehmen.<br />
G!NIUS basiert auf modernsten Technologien und<br />
bringt deutliche Produktivitätsverbesserung. Die Anwender<br />
werden in die Lage versetzt, ihre technischen Prozesse wie<br />
zum Beispiel Planung, Bau und Instandhaltung ohne Medienbrüche<br />
zu unterstützen. Neben spezifischen Fachschalen-<br />
Erweiterungen sind mit dem G!NIUS Release 2.2 auch neue<br />
fachschalenübergreifende Funktionalitäten realisiert. So ist<br />
beispielsweise der Kathodische Korrosionsschutz (KKS)<br />
spartenspezifisch für Wasser, Gas, Elektro und Fernwärme<br />
dokumentierbar. Zudem stehen neue Versionen der Fachschalen<br />
Abwasser und Fernwärme zur Verfügung.<br />
Die neue Geobasisdaten-Komponente G!NIUS-ALKIS unterstützt<br />
den Import durch die NAS-Schnittstelle. Katasterdaten<br />
sind über die NAS-Schnittstelle updatefähig. Alle ALKIS-Ob-<br />
Wintershall baut Suche und Förderung<br />
von Erdöl und Erdgas in der Nordsee aus<br />
• Explorationsrechte für 33 Blöcke seit Mitte 2006 erworben<br />
• Mehr als 300 Millionen Euro Investitionen bis 2010 geplant<br />
• Künftig eigene Erdgasförderung auch in Norwegen<br />
Den Helder/Kassel. Die 100-prozentige BASF-Tochter Wintershall<br />
wird die Suche und Förderung von Erdöl und Erdgas in<br />
der Nordsee weiter ausbauen. Hierfür will der größte Erdöl- und<br />
Erdgasproduzent mit Sitz in Deutschland bis 2010 mehr als<br />
300 Millionen Euro investieren. „Auch wenn die Europäische<br />
Union in zunehmendem Maße auf den Import von Erdgas aus<br />
Russland und Nordafrika angewiesen ist, gibt es in der Nordsee<br />
noch Potenzial“, sagte Dr. Ties Tiessen, Vorstandsmitglied<br />
der Wintershall für Produktion bei der Vorstellung eines neuen<br />
Plattform-Kontrollzentrums im nord-niederländischen Den Helder.<br />
„Es gibt in der gesamten Nordsee noch viele kleinere und<br />
mittelgroße Erdgasfelder, die erschlossen werden können.“<br />
Rund die Hälfte des heute in Europa verbrauchten Erdgases<br />
stammt nach wie vor aus den Nordsee-Anrainerstaaten Norwegen,<br />
Niederlande, Dänemark, Großbritannien und Deutschland.<br />
„Für die künftige Versorgungssicherheit in Europa ist<br />
und bleibt Russland wichtigster Partner. Dennoch sollte die<br />
Europäische Union die Energieversorgung aus eigener Kraft<br />
Vaclav Hrach führt seit 2005 als Geschäftsführer die MVV Energie<br />
CZ und ist verantwortlich für fi nanzielle und strategische<br />
Angelegenheiten sowie für das Beteiligungsmanagement. Dr.<br />
Severin war seit knapp drei Jahren als Geschäftsführer der<br />
MVV Energiedienstleistungen GmbH tätig. Davor war er Technischer<br />
Geschäftsführer der Stadtwerke Leipzig.<br />
jekte werden in G!NIUS ALKIS-konform dargestellt und können<br />
für eine weitere Nutzung gespeichert werden. G!NIUS<br />
unterstützt eine heterogene Koordinatensystemumgebung.<br />
Es sind je nach Bedarf die Koordinatensysteme Gauß-Krüger<br />
oder UTM wählbar. Während des Intergraph Utilities-Workshops<br />
am 25. und 26. September 20<strong>07</strong> wird die neue G!NIUS-<br />
Version Kunden und Interessenten erstmals live vorgestellt.<br />
Diese Veranstaltung fi ndet in den neu eröffneten Räumen des<br />
Intergraph-Kundenzentrums in Ismaning b. München statt<br />
und bietet neben interessanten Fachvorträgen eine ideale<br />
Plattform für fachlichen Austausch mit G!NIUS-Anwendern<br />
und Intergraph-Mitarbeitern.<br />
Präsentiert wird unter anderem eine Live-Demo des Systems<br />
inklusive G!NIUS Abwasser, GeoMedia-Integration sowie<br />
Abfragen und Reports für die Bundesnetzagentur. Das Vortragsprogramm<br />
bietet darüber hinaus aktuelle Themen wie<br />
3D Airborne-Laserscanning, Gasstörungsmanagement, Projektberichte<br />
aus dem G!NIUS-Umfeld und vieles mehr.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter www.intergraph.de<br />
oder www.intergraph.com und www.grips.de.<br />
stärken und ein klares Bekenntnis zur heimischen Erdöl- und<br />
Erdgasproduktion geben“, sagte Tiessen. Wintershall hat die<br />
Erdgasproduktion in den Niederlanden seit dem Jahr 2000 auf<br />
mehr als zwei Milliarden Kubikmeter jährlich verfünffacht und<br />
ist dort einer der größten Erdgasproduzenten. Bereits seit 1965<br />
ist Wintershall in der Nordsee aktiv und betreibt heute insgesamt<br />
26 Plattformen, davon 25 in niederländischen und eine<br />
in deutschen Hoheitsgewässern. Die im äußersten Bereich<br />
der deutschen Nordsee – dem sogenannten „Entenschnabel“<br />
– stehende Wintershall-Plattform „A6-A“ ist die einzige<br />
Offshore-Gasförderplattform Deutschlands.<br />
Insgesamt fördert Wintershall mit ihren Partnern in den Niederlanden<br />
eine Jahresproduktion von sechs Milliarden Kubikmetern<br />
und ist damit einer der größten Betriebsführer des<br />
Landes. „Wir sind bestrebt, unsere starke Position in der südlichen<br />
Nordsee weiter auszubauen“, kündigte der Wintershall-<br />
Produktionsvorstand an. Um dieses Ziel zu erreichen, hat<br />
Wintershall, als eines der wenigen Unternehmen der hiesigen<br />
Branche, fortlaufend zwei Bohrplattformen unter Vertrag, die<br />
ohne Unterbrechung neue Explorationsund Produktionsbohrungen<br />
abteufen.<br />
760 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
Allein 2006 wurden 221 Millionen Euro<br />
in der Nordsee investiert<br />
Die 100-prozentige BASF-Tochter baut seit längerem ihre Aktivitäten<br />
von den Niederlanden aus auch auf die britische, dänische<br />
und norwegische Nordsee aus. Seit Sommer 2006 hat<br />
Wintershall bereits weitere Explorationsrechte für insgesamt<br />
33 Blöcke und Teilblöcke in Deutschland (14), Großbritannien<br />
(8), Norwegen (6), Dänemark (3) und in den Niederlanden (2) erworben,<br />
die auf neue Öl- und Gasvorkommen untersucht werden.<br />
Insgesamt verfügt Wintershall in der Nordsee nun über<br />
86 Blöcke. „Nach Jahren eines starken Produktionswachstums<br />
in der Nordsee wollen wir die weitere Unternehmensentwicklung<br />
mit neuen Erdöl- und Erdgasfeldern absichern“,<br />
erläutert Wintershall-Vorstand Tiessen. Für die Suche nach<br />
neuen Erdöl- und Erdgaslagerstätten und deren Entwicklung<br />
hatte Wintershall bereits im vergangenen Jahr 524 Millionen<br />
Euro aufgewendet. Davon entfielen allein 221 Millionen Euro<br />
auf die Schwerpunktregion Europa/Nordsee. Weitere Investitionen<br />
wurden in den Regionen Nordafrika (138 Millionen Euro),<br />
Russland und Kaspischer Raum (102 Millionen Euro) und in<br />
Südamerika (62 Millionen Euro) getätigt.<br />
Der Erwerb der deutschen, norwegischen, britischen und niederländischen<br />
Rechte und Lizenzen passt aufgrund ihrer Nähe<br />
zum Erdgasmarkt Europa in die seit Jahren von Wintershall<br />
verfolgte „Gas für Europa-Strategie“. Diese Aktivitäten werden<br />
maßgeblich über die Tochtergesellschaft Wintershall Noordzee<br />
B.V. gesteuert. In Rijswijk bei Den Haag, dem Sitz der Gesellschaft,<br />
befindet sich auch das unternehmensweite Kompetenzzentrum<br />
für Offshore-Technologie. Die Weiterentwicklung<br />
der Offshore-Expertise gewinnt allgemein bei der Suche und<br />
Förderung von Öl und Gas an Bedeutung und kommt auch bei<br />
den Aktivitäten in anderen Regionen der Welt zum Einsatz.<br />
Kontrolle der Gasförderplattformen<br />
per Funküberwachung<br />
Um die vielen kleineren und mittelgroßen Lagerstätten gerade<br />
vor der Küste der Niederlande wirtschaftlich attraktiv nutzen<br />
zu können, hat sich Wintershall vorgenommen, die Effizienz<br />
bei der Betriebsführung in der südlichen Nordsee weiter zu erhöhen.<br />
Ein wichtiger Baustein in diesem Vorhaben ist die neu<br />
errichtete Zentrale für Remote Controlled Operations (RCO)<br />
– mit dem hochmodernen Funküberwachungssystem kontrolliert<br />
das Unternehmen ab sofort 18 Offshore-Plattformen vom<br />
Festland aus. Tiessen: „Der RCO-Betrieb vom Festland aus<br />
gibt uns die Möglichkeit, wirtschaftlicher zu produzieren und<br />
damit natürlich auch kleinere Lagerstätten wirtschaftlich zu erschließen.“<br />
Die Investitionskosten für die Kontrollstation betragen<br />
insgesamt <strong>11</strong>,5 Millionen Euro, von denen Wintershall als<br />
Konsortialführer 4,3 Millionen Euro trägt. Ein Projekt, bei dem<br />
es Wintershall erneut gelungen ist, Ökologie und Ökonomie in<br />
Einklang zu bringen, ist die Inbetriebnahme des Erdgasfeldes<br />
L5-C. Die im November 2006 gestartete Förderung erfolgt von<br />
einer umgebauten Förderplattform aus, die vormals als Plattform<br />
K10-V bereits viele Jahre im Einsatz war und komplett modernisiert<br />
worden ist. Innerhalb von nur sieben Monaten wurde<br />
diese Anlage abgebaut, saniert, umgebaut und zu ihrem neuen<br />
Einsatzort gebracht. Tiessen: „Der Umbau und die Sanierung<br />
der alten Plattform haben im Gegensatz zu einer völligen<br />
Neukonstruktion Kosten und Zeit gespart, da ein Großteil des<br />
Materials wiederverwertet werden konnte.“ Auch die Plattform<br />
L5-C wird über das RCOSystem gesteuert. Tiessen kündigte<br />
an, dass Wintershall weiter verstärkt in neueste Technologien<br />
investieren wird, um die Förderdauer bestehender älterer Felder<br />
in der Nordsee zu verlängern und die Erschließung schwer<br />
nutzbarer Lagerstätten wirtschaftlich zu ermöglichen. „Hierfür<br />
brauchen wir jedoch Rahmenbedingungen in Europa, die den<br />
Unternehmen langfristig Berechenbarkeit und Planungssicherheit<br />
für ihre Investitionen gewährleisten.“<br />
Länderübergreifende seismische Untersuchungen<br />
In der südlichen, niederländischen Nordsee befindet sich zurzeit<br />
die Entwicklung der Felder E18-A und P9-A in der Ausarbeitung.<br />
Vor der niederländischen Küste ist für das letzte<br />
Quartal dieses Jahres eine 3-D-Seismik-Untersuchung geplant.<br />
Im benachbarten Teil der deutschen Nordsee erhielt<br />
die BASF-Tochter im Juni dieses Jahres eine dreijährige Explorationslizenz<br />
für die drei Blöcke H10, H13 und H14 und<br />
für die zwei Teilblöcke G12a und G15a. Die Blöcke sind 80<br />
Kilometer nordnordwestlich der ostfriesischen Insel Borkum<br />
gelegen. Seismische Daten des rund 1.500 Quadratkilometer<br />
umfassenden Gebietes liegen Wintershall bereits vor. Neue<br />
Untersuchungsdaten sammelte das Unternehmen in den vergangenen<br />
Monaten in einer der größten länderübergreifenden<br />
Seismikkampagnen der Firmengeschichte: Innerhalb von vier<br />
Monaten wurde eine Fläche von rund 2.300 Quadratkilometern<br />
in der niederländischen, dänischen und deutschen Nordsee<br />
nach neuen Erdgaslagerstätten durchsucht. Im benachbarten<br />
Ockley-Feld im britischen Teil der Nordsee wird bereits eine erste<br />
Bohrung abgeteuft. Geologen der beteiligten Unternehmen<br />
erwarten hier ein Potenzial von bis zu fünf Milliarden Kubikmetern<br />
Gas und fünf Millionen Barrel Kondensat. Wintershall ist<br />
an diesem Projekt in den Nordseeblöcken 30/1d und 30/1h<br />
mit einem Gesamtanteil von 22,7 Prozent beteiligt und arbeitet<br />
hier unter anderem mit der dänischen Maersk Oil and Gas zusammen,<br />
die auch die Betriebsführung übernommen hat. „Mit<br />
dem Ockley-Feld bauen wir unsere Position in der britischen<br />
Nordsee weiter aus“, erläutert Wintershall-Vorstandsmitglied<br />
Dr. Ties Tiessen. Bereits im Vorfeld dieses Projektes hat die<br />
BASF-Tochter ihre Explorationsaktivitäten im südlichen Teil der<br />
britischen Nordsee erweitert. Mit den vier Teilblöcken 49/29c,<br />
49/24b, 49/25b und 50/21 hat das Unternehmen als künftiger<br />
Betriebsführer eine neue Explorationslizenz bei der 24. Lizenzrunde<br />
des Vereinigten Königreiches erworben. Zusätzlich<br />
erhielt Wintershall eine Lizenz für den südlichen Teil des Blocks<br />
44/13. In einem weiteren Teilblock (44/24b) hält die Wintershall<br />
Noordzee B.V. mit 49,5 Prozent die Mehrheitsbeteiligung.<br />
Eine erste Produktionsbohrung ist nach Abschluss der seismischen<br />
Untersuchungen noch dieses Jahr geplant. Die entsprechenden<br />
Blöcke sind nahe an Flächen auf der niederländischen<br />
Seite gelegen, die geologisch bereits von Wintershall<br />
untersucht worden sind und zum Teil schon produzieren. Auch<br />
die nötige Infrastruktur ist bereits weitgehend vorhanden.<br />
Wintershall übernimmt<br />
Betriebsführerschaft in Norwegen<br />
Für die Arbeiten vor der Küste Norwegens wurde 2005 die<br />
Tochtergesellschaft Wintershall Norge A.S., mit Niederlassung<br />
in Oslo, gegründet. Mit der Mehrheitsbeteiligung von 40 Prozent<br />
am Block 33/12 tritt Wintershall seit diesem Jahr erstmals<br />
auch als Operator in Norwegen auf. Weiterer Konsortialpartner<br />
ist auch hier Maersk Oil and Gas mit 35 Prozent. Zusätzlich<br />
erhielt die BASF-Tochter von der norwegischen Regierung 20prozentige<br />
Anteile an den drei Blöcken 34/8, 34/9 und 34/<strong>11</strong>.<br />
Bereits 2004 hatte das norwegische Energieministerium Wintershall<br />
die Qualifikation erteilt, um als Betriebsführer und Lizenznehmer<br />
in Norwegen tätig werden zu können. Norwegen<br />
ist der viertgrößte Erdgasproduzent der Welt und eines der<br />
wichtigsten Lieferländer der Europäischen Union. Mit Beteiligungen<br />
an insgesamt sechs Lizenzen in neun Blöcken hat sich<br />
Wintershall in Norwegen inzwischen als aktives Unternehmen<br />
der E&P-Branche positioniert.<br />
Weitere Informationen unter: www.wintershall.com.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 761
Pro Produktverantwortung<br />
Kaufland lizenziert Eigenmarken bei DSD<br />
Köln, 12. November 20<strong>07</strong>. Die Kaufland Stiftung & Co. KG<br />
lizenziert ihre Ei-genmarken-Produkte mit dem Label „K-<br />
Classic“ seit 1. November 20<strong>07</strong> kom-plett bei der Duales System<br />
Deutschland GmbH (DSD). Entsprechend beauf-tragt<br />
Kaufland die DSD mit der Rücknahme und Verwertung ihrer<br />
Eigenmar-ken-Verpackungen über die verbraucherfreundliche<br />
haushaltsnahe Wertstoff-sammlung. Damit verbunden<br />
ist auch die Nutzung der Marke Grüner Punkt für die eingesetzten<br />
Verkaufsverpackungen.<br />
Die beiden Vertragspartner setzen mit ihrer Vereinbarung im<br />
Wirtschaftlichkeit und CO2-Ausstoß optimiert<br />
Die neue Biomasse-Heizung im Moselbad Cochem vereint<br />
Ökonomie und Ökologie. Durch Contracting mit dem Rundum-sorglos-Paket<br />
der Südwärme wurde diese Lösung ermöglicht.<br />
Wenn sich die Besucher des Cochemer Moselbades im Wellnessbereich<br />
entspannen oder Kinder im eigens dafür vorgesehenen<br />
Bereich mit Wasser spielen, sind wohlige Wärme<br />
im Gebäude und eine angenehme Wassertemperatur eine<br />
Grundvoraussetzung. Besucher denken darüber eher nicht<br />
weiter nach, wohl aber die Moselgemeinde Cochem, als Betreiber<br />
dieses attraktiven Erlebnisbades. Die bestehende Ölheizung<br />
war zwar noch voll funktionsfähig, aber sowohl unter<br />
Umfeld der No-vellierung der Verpackungsverordnung zugleich<br />
ein Zeichen für die privatwirt-schaftliche Lösung der<br />
Aufgaben, die mit der auferlegten Produktverantwor-tung<br />
verbunden sind. Kaufland positioniert sich mit dieser Entscheidung<br />
ein-deutig für die Entsorgung über duale Systeme.<br />
Damit wird die bewährte und bekannte Sammlung von Verkaufsverpackungen<br />
bei den Haushalten auch in Zukunft von<br />
Kaufland unterstützt.<br />
Weitere Informationen im Internet unter:<br />
www.gruener-punkt.de.<br />
ökonomischen als auch ökologischen Gesichtspunkten nicht<br />
mehr auf der Höhe der Zeit. Zudem musste auch ein Ausfall<br />
jederzeit in Betracht gezogen werden. Eine rechtzeitige Sanierung<br />
stand also an. Hierbei sollten diese Hauptanforderungen<br />
erfüllt werden: Verbesserung der Energieeffizienz, Reduktion<br />
des CO2-Ausstoßes, Verbleib eines Großteils der Wertschöpfung<br />
in der Region und hohe Betriebssicherheit der Anlage.<br />
Die Stadt Cochem entschied sich schließlich dafür, eine durch<br />
Contracting betriebene Heizungsanlage mit Holzhackschnitzel<br />
europaweit auszuschreiben. Im Wettbewerb entschied man<br />
sich schließlich für die Zusammenarbeit mit der Südwärme<br />
AG aus Unterschleißheim bei München. Ausschlag-gebendes<br />
Kriterium bei dieser Entscheidung war, dass ihr Konzept<br />
der Energiedienstleistung durch Gebäudefachbetriebe, die<br />
Anforderungen besonders gut erfüllte. Betreut wird das Moselbad<br />
durch das Südwärme-Kompetenzzentrum, Firma Helmut<br />
Maxeiner GmbH, einem renommierten SHK-Betrieb aus<br />
Nastätten. Durch die Umsetzung der Anlagensanierung über<br />
Contracting, wurde inzwischen aus einer alten Öl-Heizung<br />
eine moderne, umweltfreundliche Biomasseheizung, ohne<br />
den Investitionshaushalt zu belasten. Die weiteren Vorteile für<br />
die Stadt liegen in den niedrigeren jährlichen Wärmekosten<br />
gegenüber der alten Ölheizung, im unübertroffenen Komfort<br />
durch das Rund-um-sorglos-Paket der Südwärme AG und in<br />
der deutlichen CO2-Reduktion, durch Verwendung des nachwachsenden<br />
regionalen Energieträgers Holz, in Form von<br />
Hackschnitzeln, der wiederum von der heimischen Forstverwaltung<br />
geliefert wird. Dies stärkt letztendlich die regionale<br />
Wirtschaft. Die neue Anlage ist seit Ende 2006 in Betrieb und<br />
läuft dank der kompetenten Betreuung durch die Firma Helmut<br />
Maxeiner GmbH reibungslos. Das besondere an diesem<br />
Objekt ist, dass es sich hier um eine gängig ältere Heizungsanlage<br />
handelte, die in Anbetracht des erprobten Südwärme<br />
Contracting Konzeptes mit überschaubarem Aufwand und<br />
einer umweltfreundlichen Holzhackschnitzelheizung saniert<br />
worden ist. Für die Grundlast sorgt ein 720kW Kessel, der<br />
mit Hackschnitzel betrieben wird; Spitzenlasten werden über<br />
eine 860kW Ölheizung abgedeckt. Gegenüber einer konventionellen<br />
Öl-Heizung können hier CO2-Einsparungen von<br />
jährlich 650 Tonnen realisiert werden. Dies entspricht einer<br />
jährlichen Fahrleistung von 3.960.000 Kilometern (bei 160 g/<br />
km = derzeitiger durchschnittlicher PKW-Flottenverbrauch in<br />
Deutschland). Sicher ein nachahmenswertes Beispiel für andere<br />
Gemeinden.<br />
762 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
RIB präsentiert neue Softwarelösungen für den englischsprachigen Markt.<br />
Stuttgarter Softwarehaus auf der CIVILS 20<strong>07</strong><br />
In diesem Jahr ist die RIB Software AG vom 20.-22. November<br />
auf der CIVILS 20<strong>07</strong> mit einem Messestand vertreten. Die<br />
CIVILS ist die größte Messe für die Bereiche Straßen- und<br />
Tiefbau sowie für die öffentliche Hand in ganz Großbritannien.<br />
Mehr als 250 Unternehmen stellen dort ihre Lösungen<br />
für verschiedenste Zielgruppen im Sektor Bauwesen vor.<br />
„Rund 6.000 Besucher werden in diesem Jahr auf der CIVILS<br />
erwartet. Deshalb freuen wir uns besonders, unser einzigartiges<br />
Portfolio an integrierten Softwarelösungen zu präsentieren“,<br />
berichtet Steve Brunning, Geschäftsführer von RIB Software<br />
(UK) Ltd. „Entscheider aus der öffentlichen Hand und<br />
aus dem Tiefbaubereich werden auf dieser Messe erwartet.<br />
Wir rechnen mit dem Besuch wichtiger Kunden, von Bauausführern<br />
über Beratungsunternehmen bis hin zu Zulieferern“,<br />
fasst Brunning zusammen.<br />
RIB stellt auf der CIVILS neue Softwarelösungen für den englischsprachigen<br />
Markt vor. Das RIB-Team aus Großbritannien<br />
Stromkapazitäten für mehr Wettbewerb<br />
RWE Transportnetz Strom prüft Bau einer Stromleitung nach Belgien<br />
Die RWE Transportnetz Strom GmbH führt gemeinsam mit<br />
dem belgischen Übertragungsnetzbetreiber Elia System<br />
Operator SA eine Studie zum Ausbau des Übertragungsnetzes<br />
zwischen beiden Ländern durch. Ziel des Ausbaus ist<br />
die Schaffung einer direkten grenzüberschreitenden Übertragungskapazität.<br />
Derzeit besteht keine direkte Leitungsverbindung<br />
zwischen Belgien und Deutschland. Mit der Untersuchung<br />
setzt RWE Transportnetz Strom den ständigen Dialog<br />
über die Möglichkeiten des Netzausbaus mit dem belgischen<br />
Netzpartner Elia System Operator fort. Zuletzt hatten die beiden<br />
Unternehmen im Jahr 2004 eine gemeinsame Untersuchung<br />
einer direkten Netzkupplung durchgeführt. Die Studie<br />
hatte ergeben, dass eine direkte Verbundkupplung zu diesem<br />
Zeitpunkt nur geringfügig ausgelastet worden wäre.<br />
Die aktuelle Studie beschäftigt sich insbesondere mit dem<br />
Einfluss der anstehenden Veränderungen in der Erzeugungsund<br />
Netzstruktur beider Länder auf die Effektivität einer direkten<br />
Netzverbindung. Sie soll vor allem die Lastaufnahme,<br />
die netztechnische Integration einer direkten Kuppelleitung<br />
sowie deren Auswirkungen auf die Systemsicherheit des europäischen<br />
Verbundnetzes betrachten. Mit ersten Ergebnissen<br />
ist bereits Ende diesen Jahres zu rechnen.<br />
zeigt am Messestand das in Kontinentaleuropa bewährte<br />
Softwaresysteme STRATIS® für Straßen-, Tiefbau und Infrastrukturmanagement<br />
- gemeinsam mit dem integrierten Projektmanagementsystem<br />
*RIB CSuite sowie dem kaufmännischen<br />
Steuerungssystem **RIB FSuite.<br />
Auf der 3tägigen Messe im Londoner Earls Court 2 stehen<br />
Lösungen für die öffentliche Hand im Vordergrund: von Sanierungsprojekten<br />
über Verkehr bis hin zum Thema Umweltschutz.<br />
Im Weiteren bietet die CIVILS gute Gelegenheit zum<br />
Aufbau eines Netzwerks – mit einem speziellen IT-Forum sowie<br />
einem Projekt-Pavillion für Kunden aus der öffentlichen<br />
Hand.<br />
*Die ARRIBA®-Softwarelösung für Projektmanagement wird<br />
im Ausland unter dem Namen RIB CSuite vermarktet.<br />
**ARRIBA®finanzen für die kaufmännische Steuerung wird im<br />
Ausland unter dem Namen RIB FSuite vermarktet.<br />
„Die Studie ist ein weiterer Meilenstein zur Intensivierung<br />
des grenzüberschreitenden Stromhandels – und zugleich ein<br />
wichtiges Ergebnis der sehr engen Kooperation der Übertragungsnetzbetreiber<br />
Zentral-West-Europas“, so Dr. Klaus<br />
Kleinekorte, Geschäftsführer der RWE Transportnetz Strom.<br />
„In den letzten Jahren hat sich der europäische Energiemarkt<br />
fundamental geändert. Die Anforderungen an das Übertragungsnetz<br />
werden immer größer und wir als Netzbetreiber<br />
sind ständig auf der Suche nach Optimierungsmöglichkeiten“,<br />
so Kleinekorte weiter.<br />
Die RWE Transportnetz Strom GmbH bündelt sämtliche Aktivitäten<br />
innerhalb der RWE Energy-Gruppe rund um das<br />
Höchstspannungsnetz. Mit rund <strong>11</strong>.300 Kilometern Länge<br />
besitzt die Gesellschaft das längste Höchstspannungsnetz in<br />
Deutschland. Das Netz steht allen Akteuren am Strommarkt<br />
diskriminierungsfrei sowie zu marktgerechten und transparenten<br />
Bedingungen zur Verfügung. Darüber hinaus ist die<br />
RWE Transportnetz Strom GmbH verantwortlich für die Koordination<br />
des Verbundbetriebs in Deutschland sowie im nördlichen<br />
Teil des europäischen Höchstspannungsnetzes.<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 763
Veranstaltungen<br />
Effizientes Informationsmanagement als Erfolgsfaktor für den Public Sector<br />
Der effiziente und sichere Umgang mit elektronischen Dokumenten<br />
– dieses Thema gewinnt für öffentliche Verwaltungen<br />
und Behörden zunehmend an Bedeutung. Vor dem Hintergrund<br />
der Reform- und Veränderungsprozesse im Public<br />
Sector wird es auf dem Weg zur modernen Verwaltung immer<br />
wichtiger, Informationen zu digitalisieren, zu archivieren<br />
und gleichzeitig den steigenden Sicherheitsanforderungen<br />
Rechnung zu tragen. Wie das möglich ist, zeigt das IT-Beratungs-<br />
und -Dienstleistungsunternehmen CSC in Halle 7.2c<br />
auf Stand 42 der diesjährigen Fachmesse „Moderner Staat“<br />
vom 27. bis 28. November in Berlin.<br />
E-Government-Lösungen / Virtualisierung / Identity<br />
Management<br />
Wie sehen E-Government-Lösungen aus, die die Arbeitsabläufe<br />
im Public Sector erleichtern und beschleunigen?<br />
CSC stellt integrative IT-Architekturansätze vor, die auf einer<br />
Serviceorientierten Architektur (SOA) basieren und es den<br />
Nutzern erlauben, möglichst schnell auf veränderte Anforderungen<br />
reagieren zu können. Die Bedeutung skalierbarer und<br />
fl exibler IT-Infrastrukturen und Basisdienste im EGovernment<br />
macht CSC an konkreten Beispielen deutlich. Vorgestellt werden<br />
Lösungen zur Virtualisierung und zum Identity Management,<br />
also zur Verwaltung von Authentifizierungs-, Autorisierungs-<br />
und Zugangskontrollinformationen.<br />
eCard-API-Standard / ArchiSafe-Spezifikation<br />
Weiteres Thema ist der eCard-API-Standard der Bundesregierung,<br />
den CSC seit langem zusammen mit Partnern aktiv<br />
vorantreibt. Ziel ist es, für alle elektronischen Kartenprojekte<br />
der Bundesverwaltung (zum Beispiel elektronische Gesundheitsakte,<br />
digitaler Personalausweis, elektronische Steuer-<br />
DeutschRussisches Forum tagt in Kassel<br />
Europäisches Gemeinschaftsunternehmen WINGAS als Beispiel<br />
für eine erfolgreiche deutschrussische Partnerschaft<br />
Kassel. Seit mehr als 16 Jahren arbeiten die 100prozentigen<br />
BASFTochter Wintershall und die russischen OAO Gazprom<br />
in ihrem Gemeinschaftsunternehmen WINGAS GmbH erfolgreich<br />
zusammen. „Damit ist WINGAS ein Paradebeispiel für<br />
eine Partnerschaft zwischen einem deutschen und einem<br />
russischen Unternehmen“, erklärt Dr. Rainer Seele, Sprecher<br />
der Geschäftsführung der WINGAS GmbH, anlässlich des 28.<br />
YoungLeader Seminars des DeutschRussischen Forums e.V.<br />
Im Rahmen der Veranstaltung, die vom 20. bis 24. Oktober<br />
in Kassel stattfindet, präsentiert das europaweit tätige Energieunternehmen<br />
seine Aktivitäten vor über 30 Nachwuchsführungskräften<br />
aus beiden Ländern. Zweimal im Jahr treffen<br />
sich junge Russen und Deutsche, um Kontakte zu knüpfen,<br />
sich zu länderspezifischen Inhalten auszutauschen und zu<br />
erklärung...) gleiche IT-Standards und damit eine breite Verwendbarkeit<br />
zu schaffen. Ebenso wichtig für den öffentlichen<br />
Sektor ist die rechts- und revisionssichere elektronische<br />
Langzeitarchivierung der Dokumente nach ArchiSafe-Spezifi<br />
kation, was angesichts der fl ächendeckenden Einführung<br />
IT-gestützter Vorgangsbearbeitungssysteme weiter in den<br />
Fokus rückt. Wie das in der Praxis funktioniert, präsentiert<br />
CSC auf dem Messestand zusammen mit den Partnern SUN<br />
und OpenLimit, die konkrete Anwendungs- und Lösungsszenarien<br />
im Kontext ArchiSafe-Archivierung und eCard-API<br />
vorstellen werden.<br />
e-Bereitstellung / Dokumentenmanagement<br />
Zudem zeigt CSC am Projekt „e-Bereitstellung“ der Deutschen<br />
Forschungsgemeinschaft, wie das Bereitstellen elektronischer<br />
Dokumentationssätze an verteilte Nutzergruppen<br />
zentral und fl exibel möglich ist. Informieren können sich die<br />
Messebesucher auch über die neuesten Entwicklungen im<br />
Bereich des elektronischen Dokumentenmanagements. CSC<br />
wird die Frage klären, wie sich Enterprise (beziehungsweise<br />
Government) Content Management-Lösungen auch auf Basis<br />
etablierter Bürokommunikationsumgebungen nutzerfreundlich<br />
und effektiv in der Behörde einführen lassen.<br />
Tax & Fee Assessment (TFA)<br />
Die Stadt Nürnberg referiert im Rahmen des „Best Practice<br />
Forums“ über die erfolgreiche Einführung des Tax & Fee Assessment<br />
(TFA) von CSC. Diese auf mySAP ERP aufbauende<br />
Lösung für die kommunale Veranlagung von Steuern, Abgaben<br />
und Gebühren ermöglicht es, alle Veranlagungsprozesse<br />
konsistent und medienbruchfrei in einem System abzubilden.<br />
CSC präsentiert TFA auch auf dem Messestand.<br />
diskutieren. Das DeutschRussische Forum e.V. engagiert sich<br />
für einen breit angelegten gesellschaftlichen Gedankenaustausch<br />
mit Russland. Der gemeinnützige und überparteiliche<br />
Verein wird konzeptionell und fi nanziell durch seine Mitglieder<br />
aus Politik, Wirtschaft, Medien und Kultur getragen.<br />
Wie auch WINGAS organisiert das DeutschRussische Forum<br />
den Dialog und die Begegnung zwischen den Gesellschaften<br />
Deutschlands und Russlands. Neben den YoungLeaderSeminaren<br />
etwa auch jüngst das 3. DeutschRussische Jugendparlament,<br />
das zeitnah zum Petersburger Dialog in Wiesbaden<br />
stattfand. „Durch die Seminare für deutsche und russische<br />
Nachwuchsführungskräfte wird die junge Generation mit unserem<br />
Denken vertraut gemacht und es besteht die Hoffnung,<br />
dass die gemachten Erfahrungen sich prägend in ihr weiteres<br />
764 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
Leben auswirken“, sagt Dr. ErnstJörg von Studnitz, Vorsitzender<br />
des DeutschRussischen Forums und Deutscher Botschafter<br />
in Russland a. D. „WINGAS ist ein hervorragendes<br />
Beispiel dafür, was partnerschaftliches Handeln und interkulturelles<br />
Verständnis bewirken kann, nämlich eine enorme Intensität<br />
der Beziehungen auf vielen verschiedenen Ebenen.“<br />
Noch vor der Deutschen Wiedervereinigung im Spätsommer<br />
1990 wurde die Zusammenarbeit im Erdgashandel zwischen<br />
Wintershall und Gazprom vereinbart. Ein Ergebnis dieser<br />
Verhandlungen ist die Gründung der WINGAS. Mittlerweile<br />
wurde die Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen<br />
auf die gemeinsame Förderung von Erdgas ausgeweitet. „Die<br />
Kooperation zwischen Wintershall und Gazprom ist einzigartig<br />
und umfasst die gesamte Wertschöpfungskette von der<br />
Exploration und Produktion von Erdgas in Westsibirien über<br />
den Transport bis zur Weiterverteilung in Europa“, erläutert<br />
WINGASGeschäftsführer Seele. WINGAS sei außerdem ein<br />
ausgezeichnetes Beispiel dafür, dass die Ausbalancierung<br />
gegenseitiger Interessen zum Gewinn für beide Seiten führe.<br />
Seele: „Unser deutscher Gesellschafter BASF/Wintershall ist<br />
einer der größten Erdgaskonsumenten, Gazprom der größte<br />
Erdgasproduzent der Welt. Über die WINGAS haben beide<br />
ihre Interessen gebündelt – und leisten gleichzeitig einen wesentlichen<br />
Beitrag zur europäischen Energieversorgung.“ Das<br />
Unternehmen plant mit Investitionen in Höhe von rund 3 Milliarden<br />
Euro bis 2015 die europäische ErdgasInfrastruktur weiter<br />
auszubauen. Als einer der größten deutschen Importeure<br />
russischen Erdgases hat WINGAS zudem bereits bis zum<br />
Jahr 2036 Bezüge in Höhe von 700 Milliarden Kubikmetern<br />
Erdgas vertraglich mit Gazprom export gesichert.<br />
Keine Grenzen:<br />
WissenschaftlichTechnische Zusammenarbeit<br />
Bereits 1992 schufen die WINGASGesellschafter eine Kooperation<br />
auf wissenschaftlicher Ebene, um die Kommunikation<br />
zu erleichtern: die WissenschaftlichTechnische Zusammenarbeit.<br />
Das Programm, das am 1. Oktober 15jähriges Jubiläum<br />
feierte, bringt Mitarbeiter der Unternehmen zusammen und<br />
steht für einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch. Entstanden<br />
aus der Idee heraus, den Informationsfluss zwischen<br />
der deutschen und der russischen Seite enger zu gestalten,<br />
einen kontinuierlichen Wissensund Technologietransfer auf-<br />
H2 Congress wieder Partner der E-world<br />
Karriereforum 2008 - Contracting-Point 2008<br />
H2 Congress wieder Partner der E-world<br />
Bereits zum dritten Mal fi ndet der „Deutsche Wasserstoff<br />
Congress“ im Rahmen der E-world energy & water statt.<br />
Aufgrund des großen Erfolges und der guten Resonanz in den<br />
Vorjahren wurde zu diesem Anlass erstmalig das komplette<br />
Kongresscenter Ost für den H2-Congress gebucht.<br />
Neben vielen interessanten und aktuellen Vorträgen wird der<br />
Bereich Wasserstoff/Brennstoffzelle auch in der Ausstellung<br />
thematisiert werden.<br />
Sollte Ihre Firma Interesse an einer Präsentation im Rahmen<br />
der E-world energy & water 2008 haben, so wenden Sie sich<br />
bitte an Herrn Marc Hausmann (hausmann@conenergy.com)<br />
oder informieren Sie sich auf www.e-world-2008.com.<br />
zubauen und nicht zuletzt auch die Unterschiede in den Kulturen<br />
beider Unternehmen zu überbrücken, stellt die gewachsene<br />
vertrauensvolle Zusammenarbeit die Basis für konkrete<br />
Projekte dar.<br />
Langjährige Tradition hat auch das russischdeutsche Kulturprogramm,<br />
das die beiden WINGASGesellschafter Wintershall<br />
und Gazprom seit Beginn der Zusammenarbeit im<br />
Jahr 1990 gestalten. Ziel ist es, das gegenseitige Verständnis<br />
für die kulturellen Wurzeln und Traditionen in beiden Ländern<br />
zu fördern. Mehr als ein Dutzend viel beachteter Kulturprojekte<br />
konnten so bereits realisiert werden. Von Ende Oktober<br />
bis Januar in Berlin und ab Mitte 2008 in Moskau wird die<br />
Ausstellung „Unsere Russen – unsere Deutschen“, die von<br />
WINGAS als Hauptsponsor unterstützt wird, gezeigt. Die<br />
dreimonatige Sonderausstellung präsentiert ausgewählte Gemälde,<br />
Skulpturen, Fotound Filmdokumente sowie Alltagsgegenstände<br />
aus russischen und deutschen Sammlungen. Sie<br />
erzählt die Geschichte der beiden Völker und beleuchtet vorherrschende<br />
Vorstellungen und Stereotype unter Deutschen<br />
und Russen – vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis heute.<br />
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des deutschen<br />
und des russischen Außenministers Dr. FrankWalter<br />
Steinmeier und Sergej W. Lawrow.<br />
Die WINGAS GmbH ist als europäisches Energieunternehmen<br />
im ErdgasHandel und Vertrieb an Kunden in Deutschland,<br />
Belgien, Frankreich, Großbritannien, Österreich, der<br />
Tschechischen Republik und Dänemark aktiv. Zu den Kunden<br />
gehören Stadtwerke, regionale Gasversorger, Industriebetriebe<br />
und Kraftwerke. In den Aufbau einer Erdgastransport<br />
und Speicherinfrastruktur hat das Unternehmen seit 1990<br />
mehr als 3 Milliarden Euro investiert. Das über 2.000 Kilometer<br />
lange Leitungsnetz der WINGAS TRANSPORT verbindet<br />
die großen Gasreserven Sibiriens und die Erdgasquellen in<br />
der Nordsee mit den wachsenden Absatzmärkten in Westeuropa.<br />
Im norddeutschen Rehden verfügt WINGAS über den<br />
größten Erdgasspeicher Westeuropas – mit einem Volumen<br />
von über vier Milliarden Kubikmetern Arbeitsgas und ist am<br />
zweitgrößten Speicher Mitteleuropas in Haidach, Österreich,<br />
beteiligt. Zur sicheren Versorgung Europas mit Erdgas entstehen<br />
derzeit weitere Erdgasspeicher in Großbritannien und<br />
Deutschland.<br />
Bei Fragen zum H2-Congress steht Ihnen Frau Anna Bremer<br />
(AnnaBremer@dmt.de) gerne zur Verfügung.<br />
Karriereforum 2008<br />
Die Energiebranche ist sich einig: in den kommenden Jahren<br />
wird es immer schwieriger, genügend qualifizierte Mitarbeiter<br />
auf dem hart umkämpften Arbeitsmarkt zu fi nden. Diesem<br />
Trend steuert das Karriereforum der E-world klar entgegen.<br />
Es richtet sich an qualifizierte und motivierte Hochschulabsolventen,<br />
welche in einem 500 Lehrstühle umfassenden<br />
Mailing angeschrieben werden.<br />
Unternehmen und Studenten nutzen die Möglichkeit zu interessanten<br />
Gesprächen rund um den Berufseinstig in der Ener-<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 765
giebranche. Verpassen Sie nicht die Gelegenheit, auf diesen<br />
Zug aufzuspringen, und präsentieren Sie Ihr Unternehmen<br />
auf dem Karriereforum der E-world energy & water 2008.<br />
Bei Fragen zum Karriereforum steht Ihnen Herr Marc Hausmann<br />
gerne telefonisch unter +49 201 1022-209 oder per<br />
Mail unter hausmann@conenergy.com zur Verfügung.<br />
Contracting-Point 2008<br />
Die Contracting-Branche ist weiterhin einer der wenigen<br />
Wachstumsmärkte, der in Deutschland eine positive Entwicklung<br />
aufweist, wobei das volle Potential noch lange nicht<br />
ausgeschöpft ist.<br />
Dieser Wachstumsbranche bietet die E-world energy & water<br />
in Form eines Gemeinschaftstandes eine Plattform, um die<br />
Vielseitigkeit des Contracting in allen Facetten zu zeigen und<br />
Prime Property Award 2008<br />
für nachhaltige Immobilien-Investments in Europa<br />
Kontakte zu knüpfen. Auf dem „Contracting-Point“ in Halle 3<br />
werden im fünften Jahr in Folge Serviceleistungen für Stadtwerke,<br />
Kommunen und Industrie sowie für die Wohnungswirtschaft<br />
in den Bereichen Strom, Gas, Wärme und Licht<br />
angeboten.<br />
Auch in 2008 steht der „Contracting-Point“ unter der Schirmherrschaft<br />
des Verband für Wärmelieferung e.V.<br />
Sollten Sie Fragen zum „Contracting-Point“ oder Interesse an<br />
einer Teilnahme haben, steht Ihnen Herr Christian Forstmann<br />
gerne zur Verfügung. Sie erreichen ihn telefonisch unter +49<br />
201 1022-<strong>11</strong>0 oder per E-Mail unter forstmann@conenergy.<br />
com.<br />
Für Ihre Anregungen und Wünsche haben wir jederzeit ein offenes<br />
Ohr. Bitte wenden Sie sich an unser E-world Team unter<br />
Telefon +49 201 1022-210 oder senden Sie uns eine E-Mail.<br />
Best Practices vorausschauender Investitionspolitik gesucht / Preisverleihung auf der EXPO REAL 2008<br />
Immobilienqualität wird neu definiert: Die Wechselwirkung<br />
zwischen Immobilie und ihrem Standort und nicht zuletzt die<br />
energetische Qualität des Gebäudes werden zu neuen Qualitätskriterien<br />
auf dem Immobilienmarkt – und damit in zunehmenden<br />
Maße renditerelevant. Der Prime Property Award<br />
2008, ausgelobt von Union Investment, würdigt europäische<br />
Immobilien-Investments, die sich gleichermaßen durch eine<br />
ökologische, soziale und ökonomische Performance auszeichnen.<br />
Gesucht werden wirtschaftlich erfolgreiche Immobilieninvestments,<br />
die im Sinne einer vorausschauenden<br />
Investitionspolitik die Qualität des Immobilien-Standortes<br />
sichtbar fördern und eine besonders umweltfreundliche<br />
Gebäudeplanung nachweisen. Für den mit 30.000 Euro<br />
dotierten Preis können sich Immobilien-Investoren und -Eigentümer<br />
mit städtischen Immobilienprojekten bewerben,<br />
die im Zeitraum 2000 bis 20<strong>07</strong> in Europa realisiert wurden.<br />
Eingereicht werden können sowohl Neubauten als auch Bestandsentwicklungen<br />
und Refurbishments von Immobilien<br />
mit einer Mindestmietfläche von 10.000 m². Einsendeschluss<br />
für die Kurzbewerbung ist der 31.1.2008. Die Preisverleihung<br />
für die „Besten europäischen Immobilieninvestments“ fi ndet<br />
auf der Münchener Gewerbeimmobilienmesse EXPO REAL<br />
im Oktober 2008 statt. Mit dem Prime Property Award setzt<br />
Union Investment ihr Engagement fort, mit dem sie seit 2001<br />
– zuvor in Form des DIFA-AWARD - beispielgebende europäische<br />
Immobilienprojekte auszeichnet. „Der Award rückt<br />
nun erstmals das Immobilieninvestment in den Mittelpunkt,<br />
das durch Nachhaltigkeit in Bezug auf Umweltverträglichkeit<br />
sowie Aufwertung und Bereicherung des Standortes einen<br />
wichtigen Beitrag zur städtischen Qualität leisten kann“, sagt<br />
Dr. Reinhard Kutscher, Vorstandssprecher der Union Investment<br />
Real Estate AG und Mitglied der internationalen Wettbewerbsjury.<br />
Union Investment befasst sich bereits seit vielen<br />
Jahren mit den Auswirkungen von Immobilieninvestitionen<br />
auf das städtische Gefüge. Der Prime Property Award führt<br />
diesen Gedanken konsequent weiter. „Mit dem Wettbewerb<br />
möchten wir Lösungsansätze identifizieren, wie die Immobilienwirtschaft<br />
nachhaltiges Wirtschaften und gesellschaftliche<br />
Belange miteinander verbinden kann“, so Kutscher.<br />
Die Wettbewerbsunterlagen zum Prime Property Award 2008<br />
stehen unter www.prime-property-award.de zum Download<br />
bereit.<br />
766 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
Nachlese: Multicar auf der CMS 20<strong>07</strong><br />
Ausgewählte Multicar-Spezialisten für die Reinigungsbranche<br />
Die Hako-Werke präsentierten auf der diesjährigen CMS in<br />
Berlin unter einem gemeinsamen Dach ihre beiden Marken<br />
Hako und Multicar. Im Blickpunkt für die Marke Multicar standen<br />
die besonderen Qualitäten der drei Baureihen FUMO, M<br />
26 und TREMO Carrier für die Gebäudedienstleistungs- und<br />
Reinigungsbranche. Von über einhundert Anwendungsmöglichkeiten<br />
wurden fünf spezialisierte Einsätze präsentiert:<br />
Winterdienst, Straßenreinigung, Ölspurreinigung, Transport<br />
und Hubarbeitsbühne.<br />
Mit einer Breite von nur 130 bis 162 cm und den, für das gesamte<br />
Aufbautenprogramm, einheitlichen Befestigungspunkten<br />
ist ein Multicar prädestiniert für die ständig wechselnden<br />
Aufgaben der Gebäudedienstleister. Durch den Einsatz eines<br />
Trägerfahrzeugs und die Multicar Wechselnutzung können<br />
Standzeiten vermieden werden. Eine Rechnung, die sehr<br />
schnell aufgeht.<br />
Einfach sauber: Multicar mit Euro 4<br />
Gerade auch für die Reinigungsbranche ist die neue Plakettenverordnung<br />
ein wichtiger Aspekt in ihrer Investitionsentscheidung.<br />
Seit Inkrafttreten dieser Verordnung am 1. März<br />
20<strong>07</strong> können Kommunen Umweltzonen einrichten, zu denen<br />
nur Fahrzeuge mit entsprechenden Plaketten einfahren dürfen.<br />
Die Hako-Werke haben darum bereits zum Jahresbeginn<br />
die Serienproduktion der drei Multicar-Baureihen auf die aktuelle<br />
Euro 4-Norm umgestellt.<br />
98% der Partikel werden durch den serienmäßig im geschlossenen<br />
System integrierten Partikelfilter abgeschieden.<br />
Ein Umstand, der einem Multicar mit Euro 4-Technologie die<br />
grüne Plakette garantiert - und damit uneingeschränkt freie<br />
Fahrt auch in stark belasteten Regionen gewährleistet.<br />
Auf der CMS präsentierte Multicar-Geräteträger<br />
Die Hako-Werke präsentierten auf der CMS in Berlin vom 18.-<br />
21.09.20<strong>07</strong> fünf Multicar-Geräteträger mit spezialisierten Aufbauten<br />
für die Gebäudereinigungsbranche:<br />
1. FUMO Carrier H, 4x4, mit ICT Ölspurreiniger<br />
In Verbindung mit dem Ölspurreinigungsaufbau von ITC wird<br />
aus dem FUMO Carrier H ein wahrer Umweltengel. Bis zu 85°<br />
heißes Wasser wird mit einem Druck von bis zu 200 bar auf<br />
die Straße gebracht. Der Geräteträger reinigt so problemlos<br />
hartnäckige Verschmutzungen, wo herkömmliche Kehrmaschinen<br />
versagen, wie zum Beispiel Ölspuren, Farben, Ruß,<br />
Gummiabrieb und vieles mehr.<br />
2. M 26 ProfiLine, 4x4, mit Gmeiner Schneepflug<br />
und Streuautomat<br />
Mit dem Gmeiner-Winterpaket bezwingt der M 26 den Winter.<br />
Ob Salz, Splitt oder Granulat, der Streuautmat TwinConcept<br />
von Gmeiner ist auch bei plötzlichem Wintereinbruch schnell<br />
montiert und bringt das Streugut wohl dosiert und exakt auf<br />
die Straße. Der extrem niedrige Streubehälter lässt dabei den<br />
Blick nach hinten frei und fasst trotzdem ganze 1,3 m3. Dank<br />
Euro 4-Technologie ist er auch in ausgewiesenen Umweltzonen<br />
ein gern gesehener Gast.<br />
3. TREMO Carrier mit Hako-Frontkehrmaschine<br />
und KIF-Heckanbaustreuer<br />
Gerade in besonders engen und schwer zugänglichen Bereichen<br />
zeigt der wendige Schmalspurgeräteträger TREMO<br />
Carrier seine wahren Stärken. Dank der an der Schnellwechselvorrichtung<br />
befestigten Hako-Frontkehrmaschine<br />
mit Winterbesatz reinigt er Straßen, Wege und Plätze sicher<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 767
von Schnee und Matsch. Gleichzeitig bringt er über den KIF-<br />
Heckanbaustreuer Salz, Splitt oder Granulat wohl dosiert und<br />
exakt auf die Straße. Sein Euro 4-Motor von VW ist mit 74<br />
kW/100 PS bestens für den Winterdienst ausgestattet.<br />
4. FUMO Carrier, 4x4, mit Hubmeister-Arbeitsbühne<br />
von Blumbecker<br />
Mit der Hubarbeitsbühne<br />
von<br />
Blumbecker trägt<br />
der FUMO Carrier<br />
bis zu zwei Personen<br />
in bis zu<br />
21 m in die Höhe.<br />
Der Arbeitskorb<br />
des Hubmeister<br />
wird dabei einfach<br />
und millimetergenau<br />
an die<br />
gewünschte Stelle<br />
gefahren, um<br />
Reinigungs- oder<br />
Wartungsarbeiten<br />
in großen Höhen<br />
auszuführen oder<br />
auch Fassaden<br />
zu erneuern. Die<br />
Hubarbeitsbühne<br />
ist ideal auf<br />
den FUMO abgestimmt,<br />
sodass<br />
HANNOVERMESSE 2008 (21. bis 25. April):<br />
Pipeline Technology: Angebot wird ausgebaut<br />
– Neu in 2008: Exploration, Verteilung und LNG<br />
– Energiethemen sind Wachstumsthemen<br />
der HANNOVERMESSE<br />
– GesamteWertschöpfungskette an einemOrt<br />
Hannover. Pipelines sind das effizienteste und umweltfreundlichste<br />
Mittel, um Öl, Gas oder Wasser über weite Wege zu<br />
transportieren. Und der Bedarf bei Rohstofflieferanten, in der<br />
Energieindustrie und bei Kommunen wächst stetig. Seit zwei<br />
Jahren hat die HANNOVER MESSE die internationale Leitmesse<br />
Pipeline Technology in ihrem Programm und stärkt damit<br />
den Schwerpunkt Energietechnologien. Im kommenden<br />
Jahr wird das Angebot bei den Rohrleitungssystemen noch<br />
einmal erweitert. Neu dabei in 2008 sind die Bereiche Exploration,<br />
Verteilung und Liquefied Natural Gas (LNG).<br />
Die HANNOVER MESSE 2008 (21. bis 25. April) wird den<br />
Schwerpunkt Energietechnologien in Zukunft noch weiter<br />
ausbauen. Mit den drei Energieleitmessen Energy, Pipeline<br />
Technology und – Premiere in 2008 – der Power Plant Technology<br />
wird der gesamte Prozess der Wertschöpfung im Energiemarkt<br />
dargestellt. Eine vergleichbare Präsentation des<br />
gesamten Spektrums der erneuerbaren und konventionellen<br />
Energien gibt es nirgendwo sonst. Aufgrund der hohen Internationalität<br />
und der unterschiedlichen Branchen entstehen<br />
man mit dem kompakten Gespann sehr gut auch in engen<br />
Hofeinfahrten oder schwer zugänglichen Bereichen arbeiten<br />
kann. Dank seinem Euro 4-Motor darf der FUMO die grüne<br />
Plakette tragen und hat auch in Innenstädten mit ausgewiesenen<br />
Umweltzonen freie Fahrt.<br />
5. FUMO Tipper Absetzkipper<br />
Mit dem 1,3 m3 bzw. 2,5 m3 großen Container entsorgt der<br />
FUMO Tipper zum Beispiel Bauschutt oder Sperrmüll aus Entrümpelungsaktionen,<br />
transportiert Rindenmulch für Ihre Gartenpflegearbeiten,<br />
Baumschnitt vom Stadtrand zum Bauhof...<br />
und vieles mehr. Ausdauer beweist der kompakte Transporter<br />
dabei dank seinem 1<strong>07</strong> KW/145 PS-starken IVECO Turbodieselmotor<br />
mit Euro 4 und seiner Nutzlast von 2,1 t.<br />
zwischen Ausstellern und Besuchern eine große Dynamik,<br />
neue Kontakte und Synergien. Die Pipeline Technology 2008<br />
wird neue Verfahren und Technologien für den Pipelinebau<br />
und den Pipelinebetrieb zeigen. Themen im Bereich Bau sind<br />
etwa Tiefbau, Rohrleitungsbau, Verdichtungstechnologien,<br />
Graben oder Bodenaufbereitung. Im Betrieb spielen Sicherheit<br />
und Energieeffizienz eine Rolle. In Halle 27 treffen in 2008<br />
alle Energiethemen der HANNOVER MESSE zusammen.<br />
Die Energiethemen sind die Wachstumsthemen in Hannover.<br />
In den vergangenen drei Jahren ist der Energiebereich sowohl<br />
in der Fläche als auch bei den Ausstellerzahlen um mehr als<br />
30 Prozent größer geworden. Von den insgesamt rund 240<br />
000 Fachbesuchern der HANNOVER MESSE interessierten<br />
sich in 20<strong>07</strong> etwa 40 500 Besucher für die Themen Bau, Betrieb<br />
und Erneuerung von Pipelines. Auch das internationale<br />
Interesse ist mit 14 000 Besuchern aus dem Ausland (36 Prozent)<br />
hoch gewesen.<br />
Neu in der Pipeline Technology 2008 wird der Bereich Verteilung<br />
auf der Ebene der Regionalversorgung sein. Dieses<br />
Thema ist besonders für die Fachbesucher aus der Energiewirtschaft<br />
und der Industrie äußerst interessant. Ein zusätzliches<br />
Highlight der Pipeline Technology 2008 ist das erstmals<br />
dargestellte Thema Exploration. Gezeigt werden der aktuelle<br />
Stand der Technik sowie innovative Lösungsansätze in den<br />
Bereichen Seismik, Bohr- und Fördertechnik sowie Lagerung<br />
768 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
von Öl, Gas undWasser. Um dem zunehmenden internationalen<br />
politischen und wirtschaftlichen Interesse am Thema<br />
LNG gerecht zu werden, wird die Pipeline Technology 2008<br />
dieses Themenfeld abbilden. Zahlreiche Neubauten von<br />
LNGTerminals in aller Welt unterstreichen die Aktualität des<br />
Themas. LNG gehört zu den am schnellsten wachsenden<br />
Sektoren des Energiemarktes. Zum LNG-Verfahren: Erdgas<br />
wird in Spezialterminals und unter Anwendung aufwändiger<br />
Technologien auf minus 160 Grad Celsius verflüssigt, dann<br />
in spezielle LNG-Tankschiffe verladen und schließlich am<br />
Zielhafen wieder in Gas umgewandelt. Hauptabnehmer beim<br />
Flüssigerdgas ist Japan, das Partnerland der HANNOVER<br />
MESSE 2008. In 2004 vereinte Japan 43 Prozent der weltweiten<br />
LNG-Nachfrage auf sich. Die großen Exporteure von LNG<br />
sind Quatar, Indonesien, Malaysia und Australien.<br />
Neu in 2008 ist schließlich auch der Umzug der Pipeline Technology<br />
Conference in den Ausstellungsbereich. Die Informationsplattform<br />
wird wieder Antworten zu allen Fragen aus<br />
Forschung und Praxis rund um Pipelinethemen bieten. Veranstalter<br />
der Konferenz ist die Deutsche Messe zusammen mit<br />
dem EITEP – Euro Institute for Information and Technology<br />
Transfer in Environmental Protection. Sie richtet sich an Betreiber<br />
von Rohrleitungssystemen und Investoren, Entschei-<br />
Personalien<br />
der aus Industrie, Politik und der öffentlichen Hand sowie<br />
Ingenieure und Wissenschaftler aus aller Welt. Den Auftakt<br />
bildet am Montagnachmittag (21. April) das „2nd Asia/Africa-Europe<br />
Pipeline Forum“. Dienstag und Mittwoch stehen<br />
jeweils zwei Sessions auf dem Konferenz-Programm. Donnerstag<br />
und Freitag schließt sich an gleicher Stelle ein offenes<br />
Anwenderforum an, bei dem Aussteller Gelegenheit haben,<br />
in praxisorientierten Vorträgen neueste technologische Entwicklungen<br />
der Pipelineindustrie vorzustellen. Der „Call for<br />
Papers“ zur Pipeline Technology-Konferenz ist unter www.<br />
eitep.de im Internet abrufbar.<br />
Über die HANNOVERMESSE<br />
Präsidialausschuss empfiehlt Dr. Bernhard Reutersberg<br />
als Nachfolger von Dr. Burckhard Bergmann<br />
Mit Ausscheiden von Dr. Burckhard Bergmann aus dem Vorstand<br />
der E.ON Ruhrgas AG Ende Februar 2008 nach Vollendung<br />
seines 65. Lebens-jahres soll Dr. Bernhard Reutersberg<br />
zu seinem Nachfolger als Vorsitzender des Vorstandes mit<br />
Wirkung zum 1. März 2008 bestellt werden.<br />
Diese Empfehlung sprach der Präsidialausschuss in seiner<br />
Sitzung am 22. Oktober 20<strong>07</strong> an den Aufsichtsrat der E.ON<br />
Das weltweit wichtigste Technologieereignis der Industrie fi ndet<br />
vom 21. bis 25. April 2008 in Hannover statt. Dabei präsentieren<br />
sich folgende Leitmessen: INTERKAMA+, Factory<br />
Automation, Industrial Building Automation, Digital Factory,<br />
Subcontracting, Energy, Pipeline Technology, Power Plant<br />
Technology, MicroTechnology sowie Research & Technology.<br />
Die zentralen Themen der HANNOVER MESSE 2008 sind Industrieautomation,<br />
Energietechnologien, industrielle Zulieferung<br />
und Dienstleistungen sowie Zukunftstechnologien. Partnerland<br />
der HANNOVER MESSE 2008 ist Japan.<br />
Ruhrgas AG aus. Der Auf-sichtsrat wird in seiner Sitzung am<br />
19. Dezember 20<strong>07</strong> über die Nachfolge entscheiden.<br />
Dr. Reutersberg (53) ist seit 1. Oktober 2006 Mitglied des Vorstandes<br />
der E.ON Ruhrgas AG und leitet das Vertriebsressort.<br />
Zuvor war er Mitglied des Vorstandes der E.ON Energie in<br />
München.<br />
Willibald Vossen wird neuer Geschäftsführer der BELKAW<br />
Willibald Vossen, Bereichsleiter Marketing und Privatkundenvertrieb<br />
der RheinEnergie, wird ab 1. Januar 2008 neuer<br />
Geschäftsführer der BELKAW. Der langjährige BELKAW-<br />
Geschäftsführer Dr. Jürgen Neuhäuser wird zum Jahresende<br />
altersbedingt aus dem Unternehmen ausscheiden. Bis dahin<br />
leitet er die Geschäfte des Unternehmens weiter alleine.<br />
„Mit Willibald Vossen wechselt ein erfahrener Energiefachmann<br />
an die Spitze der BELKAW. Er hat in der Vergangenheit<br />
bereits eng mit der BELKAW und Dr. Jürgen Neuhäuser<br />
zusammen gearbeitet. So setzen wir auf Kontinuität im<br />
Rheinisch-Bergischen. Der neue Geschäftsführer wird seine<br />
Aufgabe bei der RheinEnergie behalten, sich aber als Vollblut-<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 769
Vertriebler mit dem in Bergisch-Gladbach vertrauten Vertriebsteam<br />
um die Bedürfnisse der BELKAW-Kunden kümmern“,<br />
erläutert der Vorstandsvorsitzende der RheinEnergie Dr. Rolf<br />
Martin Schmitz die Personalentscheidung.<br />
Nach dem Studium der Volkswirtschaftlehre in Köln war Willibald<br />
Vossen (57) von 1978 bis 1990 für die damalige Ruhrgas<br />
AG (heute E.ON Ruhrgas) tätig. Zunächst im Bereich Grundsatzfragen,<br />
später als Geschäftsführer für Energiesysteme<br />
und schließlich im Erdgasvertrieb hat Vossen einen breiten<br />
Überblick über das Energiegeschäft erhalten, bevor er als<br />
Hauptabteilungsleiter Vertrieb beziehungsweise Marketing<br />
zur GEW, später RheinEnergie, wechselte. Seit 1996 ist er<br />
zudem Alleingeschäftsführer der Energotec Energietechnik<br />
GmbH. Die BELKAW kennt er nicht zuletzt durch seine<br />
Aufsichtsratstätigkeit von 2000-2005. Willibald Vossen ist<br />
verheiratet, Vater dreier erwachsener Töchter und wohnt in<br />
Remscheid-Lennep. Die RheinEnergie hält 100 Prozent der<br />
BELKAW-Anteile, die Kommunen Bergisch-Gladbach, Burscheid,<br />
Kürten, Lindlar, Leichlingen und Odentahl sind dem<br />
Unternehmen als stille Gesellschafter verbunden. Zu Beginn<br />
des Jahres 2006 hatte die RheinEnergie die RBV sowie die<br />
Interseroh BWRR-Geschäftsführer Armin Maier wechselt in die Geschäftsführung<br />
der international agierenden Interseroh Scrap and Metals Trading<br />
Der bisherige Geschäftsführer der Stuttgarter Interseroh<br />
BWRR, Armin Maier, wechselt zum 1. November 20<strong>07</strong> in die<br />
Geschäftsführung der Interseroh Scrap and Metals Trading<br />
(SMT). Diese agiert neben den rund 40 Recyclingstandorten<br />
mit ihrem regionalen Einkauf und Vertrieb als zentrale und<br />
internationale Handels- und Vermarktungsgesellschaft für<br />
Stahl- und Metallschrotte in der Interseroh-Gruppe.<br />
Der 39-jährige studierte Betriebswirt ergänzt damit die bisher<br />
vierköpfige Geschäftsführung und wird die Verantwortung<br />
für den Handel im südwestdeutschen Raum sowie in<br />
der Schweiz übernehmen. Armin Maier, der bereits 2004 als<br />
Geschäftsführer eines Standorts im Südwesten zu Interseroh<br />
kam, kann auf eine rund 20-jährige Erfahrung im Stahl- und<br />
Metallrecycling „von der Pike auf“ zurückblicken.<br />
Ziel des Ausbaus der SMT-Geschäftsführung sei „die Stärkung<br />
der internationalen Handelsplattform in der Interseroh-<br />
Gruppe“, erklärte Interseroh-Vorstand Christian Rubach. Das<br />
Unternehmen wolle neben der Erweiterung der bestehen-<br />
GVL auf die BELKAW verschmolzen und damit ein integriertes<br />
regionales Versorgungsunternehmen geschaffen. Die<br />
BELKAW versorgt knapp 120.000 Kunden mit Strom, Erdgas,<br />
Wärme und Trinkwasser.<br />
Die 126 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BELKAW werden<br />
zum Jahresende auf die RheinEnergie übertragen um die<br />
Effizienz der engen Zusammenarbeit zwischen Belkaw und<br />
RheinEnergie weiter zu verbessern. Die Mitarbeiter der technischen<br />
Belkaw-Bereiche sind schon seit einigen Jahren von<br />
Bergisch-Gladbach aus auch für die RheinEnergie tätig, was<br />
für beide Unternehmen Effizienzverbesserungen mit sich gebracht<br />
hat. Die hier gewonnenen positiven Erfahrungen sollen<br />
nun auch auf den kaufmännischen Bereich angewendet<br />
werden.<br />
Die BELKAW wird als Unternehmen weiter bestehen bleiben.<br />
Sowohl Vertrieb und Kundenbetreuung als auch der technische<br />
Netzservice bleiben wie bisher am Standort Bergisch<br />
Gladbach erhalten. Damit wird das Unternehmen weiterhin<br />
ein starker Wirtschafts- und Beschäftigungsfaktor für Bergisch<br />
Gladbach und den Rheinisch-Bergischen Kreis bleibe<br />
den Standorte auch im internationalen Handelsgeschäft mit<br />
Stahlund Metallschrotten weiter wachsen. Rund 50 Verarbeitungs-<br />
und Handelsstandorte gehören heute zum Stahlund<br />
Metallrecycling-Segment der Gruppe. Etwa 3,3 Millionen<br />
Tonnen Stahl- und Metallschrotte hat Interseroh im Jahr<br />
2006 verarbeitet bzw. gehandelt und gehört damit zu den Top<br />
drei der deutschen Stahlschrott-Recyclingunternehmen. Die<br />
Interseroh-Gruppe mit Sitz in Köln, über 70 Standorten und<br />
rund 1.700 Mitarbeitern in Deutschland und Europa steht für<br />
qualitativ hochwertiges Recycling und moderne Kreislaufwirtschaft.<br />
Sammeln, Transportieren, Aufbereiten und Verwerten<br />
leerer Verpackungen, ausgedienter Produkte und von Altmetallen<br />
in mehreren europäischen Ländern sind ihre Aufgabe.<br />
Interseroh garantiert der Industrie für ihre Produktion so die<br />
Beschaffung wertvoller Sekundärrohstoffe, die weltweit gehandelt<br />
werden und deren Einsatz oftmals zum Klimaschutz<br />
beiträgt. Im Jahr 2006 waren dies insgesamt über fünf Millionen<br />
Tonnen Sekundärrohstoffe, die Gruppe erwirtschaftete<br />
einen Umsatz von rund 1,25 Milliarden Euro.<br />
770 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>
Büchertisch<br />
Neuerscheinung – Publikationen Naturnahe Gewässerunterhaltung<br />
Faltblatt und Kalenderposter „Durchgängigkeit von Fließgewässern“<br />
Faltblatt „Durchgängigkeit von Fließgewässern“:<br />
- ökologische Bedeutung der Durchgängigkeit<br />
von Fließgewässern und<br />
deren Beeinträchtigung<br />
- Möglichkeiten zur Wiederherstellung<br />
der Durchgängigkeit (Rückbau von<br />
Querbauwerken oder Längsverbauungen<br />
in bzw. an Gewässern, Umbau<br />
eines Querbauwerkes in eine Raue<br />
Rampe oder Sohlgleite, Anlage eines<br />
Umgehungsgewässers, Errichtung<br />
becken- oder gerinneartiger Fischaufstiegsanlagen)<br />
- Gestaltung von Durchlässen - Minimierung<br />
der Einschränkungen der<br />
Gewässerdurchgängigkeit bei Neubau<br />
oder Sanierung<br />
Die Durchgängigkeit von Fließgewässern hat eine herausragende<br />
Bedeutung für die Erhaltung und Wiederherstellung<br />
von natürlichen Fließgewässern mit artenreichen und gewässertypischen<br />
Lebensgemeinschaften. Während natürliche<br />
Hindernisse die Durchgängigkeit nicht völlig unterbinden,<br />
sind vom Menschen geschaffene Barrieren für die Gewässerorganismen<br />
in der Regel unüberwindbar. Antwort auf die<br />
Fragen warum dies so ist und wie hier beispielsweise mit<br />
der Errichtung von Fischaufstiegsanlagen Abhilfe geschaffen<br />
werden kann, geben Faltblatt und Kalenderposter 2008 zum<br />
Thema „Durchgängigkeit von Fließgewässern“.<br />
Die beiden Faltblätter und das Kalenderposter richten sich<br />
sowohl an Gewässerunterhaltungspflichtige und Wasserwirtschaftsverwaltungen<br />
als auch an Gewässeranlieger und interessierte<br />
Bürger.<br />
Die erfolgreiche Forderungsvollstreckung<br />
in Städten, Gemeinden und Kreisen<br />
Kissing. In Zeiten knapper öffentlicher Kassen sind Außenstände<br />
ein Ärgernis, besonders wenn sie als unsicher gelten.<br />
Das ohnehin knappe Budget wird zusätzlich belastet und<br />
dringlich benötigte Mittel können anderen Stellen nicht zugeführt<br />
werden. WEKA MEDIA hat daher in Zusammenarbeit<br />
mit dem Bundesverband der Kommunalkassenverwalter eine<br />
Praxislösung für Verwaltungsbehörden entwickelt, mit deren<br />
Hilfe Mitarbeiter der Kommunalkassen schnell und sicher<br />
Forderungen durchsetzen können. Die darin erläuterten, stets<br />
aktuellen Rechtsgrundlagen halten den Bearbeiter auf dem<br />
neuesten Stand der rechtlichen Situation; Checklisten und<br />
Kalenderposter 2008 „Durchgängigkeit<br />
von Fließgewässern - Fischaufstiegsanlagen“:<br />
- Möglichkeiten zur Wiederherstellung<br />
der Durchgängigkeit (Rückbau<br />
oder Umwandlung in Raue Rampen/<br />
Sohlgleiten, Errichtung von Fischaufstiegsanlagen<br />
an Querbauwerken)<br />
- Faktoren für die Funktionsfähigkeit<br />
von Fischaufstiegsanlagen (Lage,<br />
Bemessung, etc.)<br />
- Wartung und Unterhaltung von Fischaufstiegsanlagen<br />
Weitere Themenfaltblätter und Kalender sind bereits erschienen:<br />
Gewässer in der Ortslage<br />
Ingenieurbiologische Bauweisen<br />
Gehölze an Fließgewässern<br />
Neophyten an Fließgewässern<br />
Bezug<br />
DWA-Landesverband Sachsen/Thüringen<br />
Niedersedlitzer Platz 13, 01259 Dresden<br />
Telefon 0351/203 20 25, Telefax 0351/203 20 26, E-Mail:<br />
info@dwa-st.de<br />
Internet: www.dwa-st.de / Menüpunkt Publikationen<br />
Faltblatt<br />
Stückpreis 0,20 EUR (Mindestbestellmenge 5 Stück)<br />
Ab 50 Stück 0,16 EUR<br />
Ab 100 Stück 0,<strong>11</strong> EUR<br />
Ab 500 Stück 0,05 EUR<br />
Kalenderposter<br />
DIN A1 (84,1 x 59,4 cm), Preis: 2,00 EUR<br />
Musterschreiben sorgen für eine reibungslose Durchführung<br />
von Vollstreckungsmaßnahmen. Das spart Zeit für Recherchen,<br />
Kosten für juristische Beratung und schließlich wird das<br />
Ausfallrisiko der Forderungen erheblich gesenkt.<br />
Es ist zugegebener Maßen selbst für Juristen nicht immer<br />
einfach, sich in der bestehenden Vielfalt der Gesetze – nicht<br />
zuletzt bezüglich der Vollstreckung kommunaler Forderungen<br />
– zu orientieren. Und auch die einschlägige Fachliteratur wendet<br />
sich zumeist an ein rechtswissenschaftlich geschultes<br />
Publikum, was die Lektüre für den in der Praxis mit Voll-<br />
Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong> 771
streckungsproblemen konfrontierten Mitarbeiter zusätzlich<br />
erschwert. Diese Lücke schließt nun „Die erfolgreiche Forderungsvollstreckung“.<br />
Die WEKA MEDIA-Praxislösung für<br />
kommunale Kassenverwaltungen und Stadtkämmereien führt<br />
nicht nur zügig in die Grundlagen des Vollstreckungs- und<br />
Insolvenzrechts ein, sondern vermittelt darüber hinaus auch<br />
Kenntnisse zur konkreten, praktischen Anwendung dieser<br />
Rechtsmittel. Das 430seitige Fachbuch behandelt zielorientiert<br />
die Grundlagen des kommunalen Forderungsmanagements.<br />
Dabei liegt der Fokus des Gesamtpakets in der<br />
Praxistauglichkeit der Unterlagen: viele Übersichten und Diagramme<br />
erleichtern die Orientierung und führen den Benutzer<br />
zu einer schnellen Problemlösung.<br />
Die rechtlichen Grundvoraussetzungen für die Forderungsvollstreckung<br />
sind ständig im Wandel. Aus diesem Grund<br />
beinhaltet die Praxislösung zudem eine laufend aktualisierte<br />
Datenbank mit neuen Urteilen und aktuellen Fallbeispielen.<br />
Der Anwender wird damit in die Lage versetzt, anhand von<br />
Problemfeldern und Beispielen geeignete Vorgehensweisen<br />
zu wählen, ohne noch Zeit und Kosten für längere Recherchen<br />
tragen zu müssen. Diese Informationen bilden typische<br />
Situationen ab und stellen insofern im Verwaltungsalltag<br />
durchaus übliche Auseinandersetzungen mit Schuldnern dar.<br />
So können Forderungsausfälle vermieden und der Rechercheaufwand<br />
minimiert werden und man ist zudem immer auf<br />
dem neuesten Stand in Sachen Vollstreckungsrecht.<br />
Fachverband der Kommunalkassenverwalter e.V. (Hrsg.)<br />
Kurzbeschreibung der DWA<br />
Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und<br />
Abfall e. V. (DWA) ist in Deutschland Sprecherin für alle übergreifenden<br />
Wasserfragen und setzt sich in¬tensiv für die Entwicklung<br />
einer sicheren und nachhaltigen Wasserwirtschaft<br />
ein. Als politisch und wirt¬schaftlich unabhängige Organisation<br />
arbeitet sie fachlich auf den Gebie¬ten Wasserwirt¬schaft,<br />
Abwasser, Abfall und Bodenschutz.<br />
In Europa ist die DWA die mitgliederstärkste Vereinigung auf<br />
diesem Gebiet und nimmt durch ihre fachliche Kompetenz<br />
bezüglich Normung, Bildung und Information der Öffentlichkeit<br />
eine besondere Stellung ein. Die rund 14 000 Mitglieder<br />
„Die erfolgreiche Forderungsvollstreckung“, 1 Band DIN<br />
A5, ca. 430 Seiten, plus CD-ROM und Online-Zugriff, Bestell-<br />
Nr. 1057, Preis 148 Euro, ISBN 978-3-8276-1057-7<br />
Kundenberatung und Bestellung: Fon 0 82 33.23-40 04 oder<br />
kundenservice@weka.de<br />
Über WEKA MEDIA:<br />
Die WEKA MEDIA GmbH & Co. KG ist einer der führenden<br />
Verlage Deutschlands für Fachinformationen im Business-to-<br />
Business-Bereich. Das Unternehmen bietet qualitativ hochwertige,<br />
praxisbezogene Produkte und Services an und nutzt<br />
dafür seine hohe Medienkompetenz: Das Spektrum reicht<br />
von Software-, Online- und Printprodukten über E-Learning-<br />
Angebote und eine modular aufgebaute, Internet-basierte<br />
Großkundenlösung bis hin zu Seminaren und Kongressen.<br />
Das Produktportfolio wendet sich an Fach- und Führungskräfte<br />
aus den Bereichen Altenpflege, Produktion und Konstruktion,<br />
Sicherheit, Gesundheit und Umwelt, Management<br />
und Finanzen, Qualitätsmanagement, Behörde, Schule, Bauhandwerk,<br />
Architektur und Immobilienwirtschaft sowie Informationstechnologie.<br />
Der Fachverlag ist ein Unternehmen der<br />
in fünf europäischen Ländern operierenden Verlagsgruppe<br />
WEKA Business Information GmbH & Co. KG. Die unter dem<br />
Dach von WEKA Business Information zusammengefassten<br />
Verlage beschäftigen derzeit circa 900 Mitarbeiter und machen<br />
einen Jahresumsatz von ca. 145 Millionen Euro.<br />
repräsentieren die Fachleute und Führungs¬kräfte aus Kommunen,<br />
Hochschulen, Ingenieurbüros, Behörden und Unternehmen.<br />
Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeiten liegt auf der Erarbeitung<br />
und Aktualisierung eines einheit¬lichen technischen Regelwerkes<br />
sowie der Mitarbeit bei der Aufstellung fachspezifi<br />
scher Normen auf nationaler und internationaler Ebene.<br />
Hierzu gehören nicht nur die technisch-wissenschaft¬lichen<br />
Themen, sondern auch die wirtschaftlichen und rechtlichen<br />
Belange des Umwelt- und Gewässerschutzes.<br />
Verlag: Kommunal-Verlag - Fachverlag für Kommunalwirtschaft und Umwelttechnik GmbH -<br />
42399 Wuppertal, Hardtbacher Höhe 24<br />
Telefon 0 21 91/66 65 92, Telefax 0 21 91/66 65 93 - ISDN Telefon 0 21 91/6 83 17, Telefax 0 21 91/69 <strong>07</strong> 10<br />
Gesamt-Verantwortung: Horst Schumacher, Wuppertal - Sabine Schumacher M.A., stellv. Chefredakteurin, Büro Köln,<br />
Telefon/Telefax: 02 21/2 71 77 46 - Anzeigenleitung: H. J. Schumacher, Wuppertal - ISSN Nr. 0450-7169<br />
Satzherstellung, Druck & Verarbeitung:<br />
Weiss-Druck GmbH & Co. KG, Hans Georg Weiss Straße 7, 52156 Monschau, Telefon 0 24 72/9 82-0<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Namentlich gezeichnete Beiträge stellen nicht<br />
unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Gerichtsstand und Erfüllungsort ist in allen Fällen Wuppertal.<br />
Einzelheftpreis: 8,- 2, Jahresabonnementpreis 72,- 2 einschließlich MwSt., zzgl. Versandkosten,<br />
Kündigung 3 Monate vor Ablauf des Kalenderjahres<br />
772 Kommunalwirtschaft <strong>11</strong>/20<strong>07</strong>