17.10.2012 Aufrufe

Zwei Technologien, eine Integrationslösung

Zwei Technologien, eine Integrationslösung

Zwei Technologien, eine Integrationslösung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

36<br />

rfid im gesundheitswesen<br />

RFID macht Fast-Food aus Krankenhausessen<br />

Funkchips automatisieren Warentransport<br />

und Krankenhauslogistik<br />

Damit jeder Teller innerhalb kurzer Zeit den richtigen<br />

Empfänger erreicht, setzt das Allgem<strong>eine</strong><br />

Krankenhaus Wien auf Radio Frequency Identification.<br />

Darüber hinaus helfen die Transponder,<br />

manuelle Arbeiten zu reduzieren und erhöhen<br />

insgesamt die Effizienz im Klinikalltag.<br />

720 Container werden täglich kreuz und<br />

quer durch das Allgem<strong>eine</strong> Krankenhaus<br />

Wien (AKH) geschickt – vollautomatisch<br />

und auf <strong>eine</strong>r Streckenlänge von 7,5<br />

Kilometern. Beladen mit Essen, Wäsche<br />

oder Medikamenten passieren sie Drehbrücken,<br />

Umsetzer und Aufzüge. An<br />

Spitzentagen werden dort bis zu 11.000<br />

Mahlzeiten produziert. Etwa 6.000<br />

Essen müssen innerhalb von rund zwanzig<br />

Minuten auf die entsprechenden Stationen<br />

geliefert werden – und zwar an<br />

den jeweils richtigen Empfänger. Neben<br />

den vier Hauptmenüs stehen rund 150<br />

Sondermenüs für die individuellen Diäten<br />

der Patienten zur Auswahl.<br />

Gelöst hat das AKH diese Herausforderungen<br />

mit <strong>eine</strong>r Automatischen Container-Transport<br />

(AT)-Anlage, die bereits<br />

1991 in Betrieb genommen wurde. Verantwortlich<br />

zeichneten dafür Siemens<br />

und die Krankenhausmanagement- und<br />

Betriebsführungsgesellschaft VAMED-<br />

KMB. Das Kernstück bildet ein System<br />

von Bahnen und<br />

Schienen. Für<br />

den richtigen<br />

Antrieb und die<br />

Volker Klaas<br />

Leiter Competence Center AutoID/RFID,<br />

Siemens IT Solutions and Services<br />

Weitere Informationen:<br />

Siemens IT Solutions and Services<br />

Otto-Hahn-Ring 6, 81739 München<br />

www.siemens.com<br />

ident 3/09<br />

exakte Steuerung sorgen 2.500 Elektromotoren<br />

und 7.500 Sensoren – und<br />

machen die Anlage zur größten ihrer Art<br />

in Österreich.<br />

Verwechslung und Verschwinden<br />

ausgeschlossen<br />

Seit September 2008 ist das Transportsystem<br />

dank RFID-Chips von Siemens auf<br />

dem neuesten Stand der Technik. Damit<br />

ist zum <strong>eine</strong>n sichergestellt, dass die<br />

Container mit ihrer Ladung pünktlich an<br />

die richtigen Adressen geliefert werden.<br />

Und zum anderen lässt sich stets nachvollziehen,<br />

welcher Container sich gerade<br />

wo befindet. Die Vorteile der Technologie<br />

sind schnell auf den Punkt gebracht:<br />

beschleunigte Prozesse, vereinfachte<br />

Abläufe und gesteigerte Leistungen. Hinzu<br />

kommen <strong>eine</strong> minimierte Fehlerquote,<br />

sinkende Kosten, <strong>eine</strong> erhöhte Transparenz<br />

sowie schnellere Reaktionen.<br />

Hat sich ein Patient für ein Menü entschieden<br />

oder <strong>eine</strong> bestimmte Diät verordnet<br />

bekommen, wird diese Information<br />

in <strong>eine</strong>n Barcode umgewandelt, ausgedruckt<br />

und auf <strong>eine</strong>m Tablett platziert.<br />

Roboter setzen darauf Teller und Tassen,<br />

die die rund 30 Küchenangestellten<br />

befüllen. Gleichzeitig werden in der<br />

Küche die außen an den Containern<br />

angebrachten RFID-Chips über den<br />

Barcode mit den wichtigsten Daten programmiert:<br />

Containertyp, -nummer und<br />

-status, Heimatadresse, Empfangsstation,<br />

Stationsbezeichnung, Herkunft und<br />

Versandzeit. Ab diesem Zeitpunkt finden<br />

die Behältnisse mittels 246 Essenscontainern<br />

ihren Weg über den großen<br />

Umschlagbahnhof im Keller des Krankenhauses<br />

von all<strong>eine</strong> – bei dem riesigen<br />

Gebäudekomplex mit hunderten<br />

Stationen, unzähligen Diätvariationen<br />

und Allergiker-Essen <strong>eine</strong> durchaus<br />

anspruchsvolle Aufgabe.<br />

Verwechslung ausgeschlossen: Das vollautomatisierte<br />

Container-Transportsystem und<br />

RFID-Technologie bringen das richtige Essen<br />

zur richtigen Zeit zum richtigen Empfänger.<br />

(Quelle: Siemens)<br />

Transponder sind hitze- und<br />

stressresistent<br />

Doch nicht nur die Küche profitiert von<br />

der neuen Technologie: Alle Kliniken<br />

und Ambulanzen, Bettenstationen und<br />

Forschungsinstitute werden nebst Speisen<br />

mit Apothekengütern, Sterilgut,<br />

Wäsche und Waren versorgt. In <strong>eine</strong>m<br />

rasanten Tempo fahren die insgesamt<br />

720 Container täglich durch den Untergrund<br />

des AKH und transportieren zirka<br />

160 Tonnen Speisen, Wäsche, Medikamente<br />

und Waren.<br />

Drei Jahre dauerte es, die Anlage inklusive<br />

der 45 Aufzüge aufzurüsten und zu<br />

modernisieren. Ein Großteil der Arbeiten<br />

fand während des laufenden Betriebes<br />

statt. Was tagsüber nicht möglich war,<br />

wurde in der Nacht und an den Wochenenden<br />

erneuert. Das Hauptziel: die Wege<br />

der Container im AKH mit RFID anstelle<br />

des Magnetsystems zu lenken. Denn<br />

letzteres arbeitete mit alten und vielfach<br />

größeren Schreib-Lese-Geräten, die nur<br />

<strong>eine</strong>n Bruchteil der Informationen aufnehmen<br />

konnten. Zudem erfolgte die<br />

Dateneingabe manuell, ein Vorgang mit<br />

naturgemäß hoher Fehlerquote.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!