Das Beach-Volleyball eMagazine von www.beach-volleyball.de
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2010/07 € 3,-<br />
<strong>Das</strong> <strong>Beach</strong>-<strong>Volleyball</strong> <strong>eMagazine</strong> <strong>von</strong> <strong>www</strong>.<strong>beach</strong>-<strong>volleyball</strong>.<strong>de</strong><br />
Leseprobe
Halbzeit! So könnte man es ausdrücken, wenn<br />
man in <strong>de</strong>m in diesen Tagen vorherrschen<strong>de</strong>n<br />
Fußballjargon bleiben möchte. Wir meinen<br />
damit allerdings wirklich die <strong>Beach</strong>-<strong>Volleyball</strong>saison,<br />
<strong>de</strong>nn auf <strong>de</strong>r nationalen Tour sind die<br />
Hälfte <strong>de</strong>r Turniere auf <strong>de</strong>m Weg zur Deutschen<br />
Meisterschaft gespielt und auch international<br />
wur<strong>de</strong>n bereits fünf bzw. sechs Turniere absolviert.<br />
Zeit, eine kurze Zwischenbilanz zu<br />
ziehen...<br />
Leseprobe
Die ersten Turniere <strong>de</strong>r FIVB<br />
World Tour aus <strong>de</strong>utscher Sicht<br />
Deutschland ist auf <strong>de</strong>r FIVB World<br />
Tour stark vertreten: Bei je<strong>de</strong>m Turnier<br />
sind jeweils sieben bis acht <strong>de</strong>utsche<br />
Frauen- und Männer Teams im Einsatz.<br />
Jeweils drei haben genug Weltranglistenpunkte<br />
und dürfen im Hauptfeld<br />
starten. <strong>Das</strong> sind bisher die Nationalteams<br />
Julius Brink/Jonas Reckermann,<br />
David Klemperer/Erik Koreng,<br />
Sara Goller/Ilka Semmler, Katrin Holtwick/Ilka<br />
Semmler sowie die “dritten”<br />
Teams Sebastian Dollinger/Stefan<br />
Windscheif und Geeske Banck/Anja<br />
Günther, wobei Banck/Günther <strong>de</strong>rzeit<br />
als “Wackelkandidatinnen” bezeichnet<br />
wer<strong>de</strong>n können, <strong>de</strong>nn beim laufen<strong>de</strong>n<br />
Turnier in Stavanger mussten sie in <strong>de</strong>r<br />
Country Quota antreten und schie<strong>de</strong>n<br />
sofort aus.<br />
Für alle an<strong>de</strong>ren Teams heißt es in je<strong>de</strong>m<br />
Fall Country Quota spielen, um<br />
sich <strong>de</strong>n einen verbliebenen Platz zu<br />
erkämpfen und dann durch die Qualifikation<br />
<strong>de</strong>n Sprung ins Hauptfeld zu<br />
schaffen. Um diesen einen Platz haben<br />
bei <strong>de</strong>n Frauen bisher Jana Köhler/<br />
Julia Su<strong>de</strong>, Rieke Brink-Abeler/Angelina<br />
Grün, Stefanie Hüttermann/Anni<br />
Schumacher, Chantal Laboureur/Claudia<br />
Lehmann und Fre<strong>de</strong>rike Fischer/<br />
Julia Großner gespielt. In <strong>de</strong>r Herren-<br />
Zwischenbilanz: Turniersaison 2010<br />
Konkurrenz sind es Jonathan Erdmann/Kay<br />
Matysik, Markus Böckermann/<br />
Mischa Urbatzka, Stefan Köhler/Nils<br />
Roh<strong>de</strong> und Thomas Kaczmarek/Stefan<br />
Schnei<strong>de</strong>r, die sich um <strong>de</strong>n Startplatz<br />
streiten.<br />
Die Nationalteams<br />
Insgesamt sechs Medaillen wur<strong>de</strong>n<br />
nach nur sechs Turnieren nach<br />
Deutschland vergeben. Die Weltmeister<br />
Julius Brink/Jonas Reckermann<br />
holten in Shanghai Silber und in Myslowice,<br />
Moskau und Prag Bronze,<br />
während Sara Goller/Laura Ludwig in<br />
Brasilia und beim Grand Slam in Rom<br />
jeweils eine Silbermedaille umgehängt<br />
bekamen.<br />
“Wir sind bisher sehr zufrie<strong>de</strong>n mit unserer<br />
Saison”, sagte Sara, “Wir wollten<br />
Finals spielen. <strong>Das</strong> haben wir in zwei<br />
<strong>von</strong> fünf Turnieren geschafft, unter an<strong>de</strong>rem<br />
auch bei <strong>de</strong>m ersten Highlight,<br />
das wir uns als Ziel gesetzt haben,<br />
<strong>de</strong>m ersten Grand Slam in Rom.” Laura<br />
ergänzte: “Moskau war im Großen<br />
und Ganzen auch ein gutes Turnier für<br />
uns. Top Five ist ein gutes Ergebnis.<br />
Natürlich ärgern wir uns wie<strong>de</strong>r, dass<br />
wir ein weiteres Mal gegen USA Kessy/<br />
Ross verloren haben. <strong>Das</strong> muss dieses<br />
Jahr noch geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n!”<br />
Katrin Holtwick/Ilka Semmler konnten<br />
Laura Ludwig beim FIVB Turnier in<br />
Moskau (Bildrechte FIVB).<br />
erste Erfolge verbuchen und steigen<strong>de</strong><br />
Ten<strong>de</strong>nz aufweisen, obwohl sie eine<br />
kurze Vorbereitungsphase aufgrund<br />
<strong>de</strong>r Knie-OP <strong>von</strong> Auszug, Ilka hatten weiter und damit<br />
mit etwas Trainingsrückstand geht es im in die<br />
Saison gestartet waren. Spreadblock<br />
Beim Supercup<br />
in Frankfurt konnte man beobachten,<br />
wie die Deutschen Meisterinnen <strong>von</strong><br />
Match zu Match besser zu ihrem Spiel<br />
Report<br />
5
Sie hat die vergangenen zehn<br />
Jahre in <strong>de</strong>r Halle geprägt wie<br />
keine zweite <strong>de</strong>utsche Spielerin:<br />
Angelina Grün avancierte<br />
in <strong>Volleyball</strong>-Deutschland<br />
zum absoluten Super-Star<br />
und zählte auch in <strong>de</strong>r Welt zu<br />
<strong>de</strong>n besten Spielerinnen. Zwei<br />
Olympia- (2000 und 2004), drei<br />
WM- (1998, 2002, 2006) sowie<br />
zahlreiche EM-Teilnahmen mit<br />
<strong>de</strong>m Gewinn <strong>de</strong>r Bronzemedaille<br />
2003 als Höhepunkt waren<br />
nur einige Stationen im DVV-<br />
Dress. Im Verein gewann sie<br />
mit Mo<strong>de</strong>na und Bergamo alles,<br />
was es zu gewinnen gab, und<br />
<strong>de</strong>nnoch blieb “Grüni”, wie sie<br />
<strong>von</strong> ihren Fans liebevoll gerufen<br />
wird, stets auf <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />
Tatsachen. Auch <strong>de</strong>shalb wur<strong>de</strong><br />
sie neun Mal in Serie zur <strong>Volleyball</strong>erin<br />
<strong>de</strong>s Jahres gewählt.<br />
Als En<strong>de</strong> letzten Jahres bekannt<br />
wur<strong>de</strong>, dass Angelina Grün sich<br />
entschlossen hat, das vertraute<br />
Hallen-Terrain aufzugeben und<br />
an <strong>de</strong>r Seite <strong>von</strong> Rieke Brink-<br />
Abeler <strong>de</strong>n <strong>Beach</strong>-Circuit „aufzumischen“,<br />
war sich die Szene einig: Diese<br />
Kombination ist sehr erfolgsversprechend!<br />
Dabei war <strong>de</strong>r Wechsel <strong>von</strong> Angelina<br />
Grün in <strong>de</strong>n Sand und die Teambildung<br />
mit Rieke Brink-Abeler kein seit<br />
Aller Anfang ist schwer: Angelina Grün im Sand<br />
Angelina Grün: “<strong>Beach</strong>-<strong>Volleyball</strong> ist eine<br />
an<strong>de</strong>re Sportart, und sich an das hohe Niveau<br />
anzupassen, wird eine große Aufgabe sein.”<br />
Monaten geplantes Projekt. Nach <strong>de</strong>m<br />
Saisonen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Halle nahm sich Grün<br />
zunächst eine Auszeit, in <strong>de</strong>r sie u.a.<br />
ein Praktikum beim Sportartikelhersteller<br />
ASICS absolvierte und Einblick<br />
in das Berufsleben abseits <strong>de</strong>s Sports<br />
gewann. Nach zwei Turnierteilnahmen<br />
mit ihrer Freundin Judith Pelzer (ehemals<br />
Flemig) war Grün nicht abgeneigt,<br />
weitere Turniere auf Sand folgen<br />
zu lassen. Beim Einladungsturnier in<br />
Düren, bei <strong>de</strong>m die Teampaarungen<br />
wechselten, fühlte sich Angelina Grün<br />
dann so wohl mit Rieke Brink-Abeler<br />
auf <strong>de</strong>m Court, dass die I<strong>de</strong>e gemeinsam<br />
zu starten <strong>von</strong> da an reifte. Gemeinsam<br />
waren die bei<strong>de</strong>n schon 1998<br />
zusammen in <strong>de</strong>r Halle Deutsche Meisterinnen<br />
in <strong>de</strong>r A-Jugend gewor<strong>de</strong>n.<br />
Doch sowohl Angelina Grün als auch<br />
Trainer Bernd Werscheck (Interview<br />
auf Seite 12) wussten die hohen Erwartungen<br />
zu Beginn zu dämpfen.<br />
Im Interview mit <strong>beach</strong>-<strong>volleyball</strong>.<strong>de</strong><br />
vor Start <strong>de</strong>r Saison erklärte Grüni,<br />
dass <strong>de</strong>r Sand eine ganz neue Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
sei: “Auch wenn ich in <strong>de</strong>r<br />
Halle auf hohem Niveau gespielt habe,<br />
fange ich im Sand wie<strong>de</strong>r <strong>von</strong> vorne<br />
an und muss viel dazulernen. <strong>Das</strong><br />
wird sicher spannend. Ich will mich da<br />
auch nicht direkt so unter Druck setzen.<br />
Auch wenn ich mit Rieke eine sehr<br />
erfahrene Partnerin an meiner Seite<br />
habe, <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Auszug, ich viel lernen weiter kann,<br />
so brauchen wir erst<br />
geht<br />
einmal<br />
es im<br />
Zeit, uns<br />
einzuspielen. <strong>Beach</strong>-<strong>Volleyball</strong> ist eine<br />
Spreadblock<br />
an<strong>de</strong>re Sportart, und sich an das hohe<br />
Niveau anzupassen, wird eine große<br />
Aufgabe sein.”<br />
Report 11
Die Suche nach einer Mitspielgelegenheit<br />
ist für <strong>Beach</strong>-<strong>Volleyball</strong>er oft ein knifflige<br />
Sache. Während ein Tennisspieler z.B. einfach<br />
einen Telefonanruf tätigt, um seinen<br />
besten Freund zum Spielen zu verpflichten,<br />
braucht <strong>de</strong>r “<strong>Beach</strong>er” min<strong>de</strong>stens drei<br />
weitere Personen, die alle auf ähnlichem<br />
Niveau spielen und zur gleichen Zeit am<br />
gleichen Ort sein sollten. Wer also nicht so<br />
viele <strong>Beach</strong>-<strong>Volleyball</strong> begeisterte Freun<strong>de</strong><br />
hat, muss sich <strong>de</strong>mnach diese <strong>Beach</strong>-<br />
Freun<strong>de</strong> organisieren.<br />
Für <strong>Beach</strong>-<strong>Volleyball</strong>er gibt es grundsätzlich<br />
zwei Situationen, in <strong>de</strong>nen man sich<br />
auf die Suche nach Mitspielern machen<br />
muss:<br />
1. Man kennt <strong>Beach</strong>-<strong>Volleyball</strong> bisher nur<br />
vom Zuschauen o<strong>de</strong>r im günstigeren Fall<br />
aus <strong>de</strong>m Urlaub und möchte es endlich lernen.<br />
2. Man musste wohl o<strong>de</strong>r übel <strong>de</strong>n vertrauten<br />
Kreis <strong>de</strong>r <strong>Beach</strong>-<strong>Volleyball</strong>clique<br />
verlassen, weil einen berufliche o<strong>de</strong>r private<br />
Grün<strong>de</strong> zu einem Umzug gezwungen<br />
haben.<br />
Der erste Fall ist eigentlich schnell und<br />
schmerzfrei gelöst: Ab ins Internet und<br />
schauen, wo es Trainingsangebote in <strong>de</strong>r<br />
Nähe gibt, um die Basics zu lernen. Hat<br />
man ein passen<strong>de</strong>s Training für sich ent-<br />
Erfahrungsbericht: Mitspielgelegenheit gesucht<br />
<strong>de</strong>ckt, wer<strong>de</strong>n in diesem Fall<br />
Leute mit gleicher Motivation<br />
und ähnlichen Spielniveau<br />
automatisch “mitgeliefert”.<br />
In <strong>de</strong>n Trainingsgruppen<br />
fin<strong>de</strong>n sich wie <strong>von</strong> selbst<br />
sympathische Mitspieler, mit<br />
<strong>de</strong>nen man sich auch nach<br />
<strong>de</strong>m Training zu einer Run<strong>de</strong><br />
“Zocken” trifft und hinterher<br />
mit einem isotonischen<br />
Getränk <strong>de</strong>n Abend ausklingen<br />
lässt. Im zweiten Fall<br />
wird einem mehr Kreativität<br />
abgefor<strong>de</strong>rt. <strong>Das</strong> Netz wird<br />
zunächst also wie<strong>de</strong>r nach<br />
Infos durchforstet, wo in <strong>de</strong>r<br />
Nähe die nächste <strong>Beach</strong>-Anlage<br />
ist und was diese verspricht.<br />
Sechsfeldanlage mit<br />
Liegestühlen und Biergarten<br />
– das klingt doch einla<strong>de</strong>nd!<br />
Am Wochenen<strong>de</strong> macht man<br />
sich also voller Begeisterung<br />
auf <strong>de</strong>n Weg, um in das neue<br />
Freizeitleben zu starten. Auf<br />
<strong>de</strong>r Anlage angekommen,<br />
wird einem schnell klar: Man<br />
gehört (noch nicht) dazu!<br />
Plötzlich fühlt man sich in<br />
die Kindheit zurückversetzt:<br />
Man steht im Sandkasten<br />
mit seinen bunten Förmchen und <strong>de</strong>m Eimerchen,<br />
aber keiner will einen zunächst<br />
mitspielen lassen. Also alleine spielen,<br />
einfach dazusetzen o<strong>de</strong>r gar <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren<br />
Kin<strong>de</strong>rn ihre Förmchen und Eimerchen einfach<br />
wegnehmen? Dann müssen sie mit<br />
einem spielen o<strong>de</strong>r man hat zumin<strong>de</strong>st<br />
Aufmerksamkeit gewonnen – und ein paar<br />
neue Spielsachen?<br />
Ups, zurück ins Hier und Jetzt: Konnte man<br />
sich in <strong>de</strong>r alten Heimat vor Anfragen nicht<br />
retten, schleicht man nun mit suchen<strong>de</strong>m<br />
Blick um die Fel<strong>de</strong>r, um eine passen<strong>de</strong><br />
Gelegenheit zum Einstieg ins Spielgeschehen<br />
zu fin<strong>de</strong>n. Nach ein paar vergeblichen<br />
Versuchen <strong>de</strong>r „passiven Kontaktaufnahme“<br />
(ganz weit vorne: Auf einem<br />
freien Court <strong>de</strong>n Ball etwas hochspielen)<br />
entschließt man sich auch als mäßig extrovertierter<br />
Mensch, aktiv auf die potenziellen<br />
Trainingspartner zuzugehen. Doch<br />
nach<strong>de</strong>m man die ersten zwei Absagen <strong>von</strong><br />
Dreiergrüppchen, <strong>de</strong>ren vierter Mitspieler<br />
wirklich je<strong>de</strong> Sekun<strong>de</strong> aufschlagen soll,<br />
kassiert hat, wird einem klar: Wie so oft im<br />
Leben kommt es wohl mehr auf das äußere<br />
Erscheinungsbild an, als einem manchmal<br />
lieb ist (je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r jetzt etwas an<strong>de</strong>res<br />
behauptet, ist entwe<strong>de</strong>r ein hoffnungsloser<br />
Optimist o<strong>de</strong>r aus Funk und Fernsehen<br />
bekannt). Der Blick an mir herunter<br />
bestätigt: Die alte Auszug, Freizeitshort weiter und das<br />
Poloshirt, was ich beim Rausgehen schnell<br />
geht es im<br />
noch gegriffen habe, weil es abends doch<br />
kühler wer<strong>de</strong>n könnte, Spreadblock<br />
scheinen kein Vertrauen<br />
in meine spielerischen Fähigkeiten<br />
zu wecken.<br />
29
Die Sportart <strong>Beach</strong>-<strong>Volleyball</strong> ist für<br />
viele zu ihrem liebsten Hobby gewor<strong>de</strong>n,<br />
verbin<strong>de</strong>t sie doch sportliche Trainingsaspekte<br />
mit Aktivität an <strong>de</strong>r frischen Luft<br />
und freundschaftlichem Beisammensein.<br />
An<strong>de</strong>rs ausgedrückt: <strong>Das</strong> Spielen<br />
im Sand bringt ein positives Lebensgefühl,<br />
man hat Spaß, trifft nette Leute und<br />
fühlt sich ein wenig wie im Urlaub. Kein<br />
Wun<strong>de</strong>r, dass immer mehr Menschen<br />
<strong>Beach</strong>-<strong>Volleyball</strong> lernen möchten. Doch<br />
wie fängt man an, wenn man außer <strong>de</strong>r<br />
Begeisterung für diesen Sport und etwas<br />
verstaubter Schulsporterfahrung keine<br />
Vorkenntnisse mitbringt?<br />
Wir erklären euch die Grundzüge <strong>de</strong>s<br />
Spiels, erläutern die wichtigsten Spielregeln<br />
und geben euch einen Überblick<br />
über die Grundtechniken.<br />
Die Grundzüge <strong>de</strong>s Spiels<br />
Beim <strong>Beach</strong>-<strong>Volleyball</strong> versucht ein (in <strong>de</strong>r<br />
Regel bzw. auf hohem Niveau aus zwei<br />
Spielern bestehen<strong>de</strong>s) Team <strong>de</strong>n Ball im<br />
gegnerischen Feld unterzubringen. Dabei<br />
sind innerhalb eines Teams maximal<br />
drei Ballberührungen erlaubt. Im I<strong>de</strong>alfall<br />
han<strong>de</strong>lt es sich um eine Annahme, sprich<br />
ein Spielen <strong>de</strong>s Balles Richtung Netz,<br />
das „Zuspiel“, also das Spielen <strong>de</strong>s Balls<br />
an einen netznahen Punkt, <strong>von</strong> <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r<br />
Spielpartner optimal angreifen kann, und<br />
<strong>de</strong>n Angriffsschlag. <strong>Das</strong> be<strong>de</strong>utet, wer<br />
annimmt greift auch in <strong>de</strong>r Regel <strong>de</strong>n Ball<br />
an und versucht, ihn in die gegnerische<br />
Feldhälfte zu schlagen. Der Ball wird<br />
<strong>von</strong> einem Aufschlagspieler ins Spiel ge-<br />
Erste Schritte im Sand: Tipps für Einsteiger<br />
bracht. Er führt <strong>de</strong>n Aufschlag aus, in<strong>de</strong>m<br />
er <strong>de</strong>n Ball mit <strong>de</strong>r Hand o<strong>de</strong>r einem Arm<br />
über das Netz in die gegnerische Spielfeldhälfte<br />
schlägt. Gespielt wird nach<br />
Punkten, in <strong>de</strong>r Regel spielt man zwei Gewinnsätze<br />
bis 21 Punkte, <strong>de</strong>r dritte Entscheidungssatz<br />
geht nur bis 15 (allerdings<br />
muss man zwei Punkte Vorsprung haben,<br />
um <strong>de</strong>n Satz zu gewinnen).<br />
Die Grundtechniken<br />
Beim <strong>Beach</strong>-<strong>Volleyball</strong> unterschei<strong>de</strong>t<br />
man grundsätzlich zwischen drei<br />
Grundtechniken, mit <strong>de</strong>nen man einen<br />
Ball spielen kann.<br />
1. <strong>Das</strong> untere Zuspiel („Bagger“)<br />
Der sogenannte Bagger kommt sowohl<br />
beim Annehmen <strong>de</strong>s Balles als auch beim<br />
Zuspiel, also <strong>de</strong>m Pass Richtung Netz,<br />
zum Einsatz. Beim Bagger wer<strong>de</strong>n die<br />
Hän<strong>de</strong> so ineinan<strong>de</strong>r gelegt, dass die<br />
Unterarme anschließend parallel bzw.<br />
auf gleicher Höhe sind. Die Arme sind<br />
gestreckt, die Schultern nach vorne geschoben<br />
und <strong>de</strong>r Ball wird <strong>de</strong>utlich vor<br />
<strong>de</strong>m Körper gespielt. <strong>Das</strong> ist möglich<br />
durch eine breite Schrittstellung und einen<br />
vorgeneigten Oberkörper. Zu Beginn<br />
sollte man versuchen, <strong>de</strong>n Ball möglichst<br />
nur „aus <strong>de</strong>n Beinen“ zu spielen, sprich<br />
eine Armbewegung bzw. ein „Schlagen<br />
mit <strong>de</strong>n Armen“ absolut zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
2. Oberes Zuspiel („Pritschen“)<br />
<strong>Das</strong> Pritschen ist, einmal gelernt, die Vari-<br />
ante, mit <strong>de</strong>r man <strong>de</strong>n Ball noch präziser<br />
spielen kann, als mit <strong>de</strong>m Bagger. Daher<br />
lohnt es sich, etwas Zeit in das Erlernen<br />
dieser Technik zu bekommen. Der Ball<br />
wird beim Pritschen mit schüsselförmig<br />
gehaltenen Hän<strong>de</strong>n vor <strong>de</strong>r Stirn gespielt.<br />
Die Handgelenke geben dabei etwas nach<br />
und <strong>de</strong>r Ball liegt in <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n. Dabei<br />
berühren nur die vor<strong>de</strong>ren Fingerglie<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>n Ball. Ein gutes Gefühl für die Handhaltung<br />
bzw. Bewegung im Handgelenk<br />
bekommt man, wenn man die Hän<strong>de</strong> auf<br />
<strong>de</strong>n vor sich liegen<strong>de</strong>n Ball legt (Daumen<br />
und Zeigefinger bil<strong>de</strong>n ein Dreieck,<br />
bei <strong>de</strong>m sich die Finger nicht berühren),<br />
locker um <strong>de</strong>n Ball greift und sich vom<br />
Ball wie<strong>de</strong>r abdrückt.<br />
Tipp: <strong>Das</strong> Pritschen lässt sich zu Beginn<br />
auch ganz prima zuhause an einer Wand<br />
üben, zumin<strong>de</strong>st solange, bis <strong>de</strong>r Nachbar<br />
die Nerven verliert.<br />
Training/Wissen 31
Durch <strong>de</strong>n Sand flitzen, <strong>de</strong>n Ball noch<br />
ausgraben und <strong>de</strong>n Punkt machen! Ein<br />
cooles Gefühl. <strong>Das</strong> Spielen im Sand<br />
macht jedoch nur Spaß, wenn <strong>de</strong>r Untergrund<br />
<strong>de</strong>r richtige ist. Die Wahl <strong>de</strong>s<br />
richtigen San<strong>de</strong>s ist für die Qualität<br />
einer <strong>Beach</strong>sportanlage daher extrem<br />
wichtig...
Hallo Andi. Wie fin<strong>de</strong>st du <strong>de</strong>n<br />
neuen Qualifikationsmodus?<br />
“Naja, es ist eine unnötige Verkomplizierung<br />
<strong>von</strong> Sachverhalten. Ein normaler<br />
<strong>Beach</strong>-<strong>Volleyball</strong>-Fan kann<br />
diese neuen Regelungen kaum<br />
nachvollziehen.”<br />
Wie beurteilst du das neue<br />
System als Trainer vom<br />
<strong>de</strong>utschen Top Duo Kathrin<br />
Holtwick/Ilka Semmler?<br />
“Generell halte ich es für keine<br />
gute I<strong>de</strong>e. Jetzt gibt es noch<br />
mehr Wettkämpfe neben <strong>de</strong>r nationalen<br />
Tour und <strong>de</strong>r FIVB World<br />
Tour. Zweitens fin<strong>de</strong> ich es nicht<br />
gut, dass es am En<strong>de</strong> nur ein<br />
Olympia-Ticket gibt, obwohl sich<br />
mehrere Teams bemüht haben.<br />
Was passiert außer<strong>de</strong>m, wenn, mal<br />
das Schlimmste angenommen, sich<br />
herausstellen sollte, ein Athlet war gedopt?<br />
Deutschland wird disqualifiziert<br />
und alle unschuldigen Athleten müssen<br />
für das Vergehen eines an<strong>de</strong>ren<br />
büßen. Und drittens führt dieser Modus<br />
zur Schwächung <strong>de</strong>s olympischen<br />
Turniers, <strong>de</strong>nn Randnationen aus<br />
zum Beispiel Nord-, Süd-Amerika und<br />
Asien wer<strong>de</strong>n zu Lasten <strong>von</strong> guter europäischer<br />
Teams profitieren. Globalisierung<br />
ist vielleicht erreicht, aber<br />
eben zu Lasten <strong>von</strong> Qualität.”<br />
Fragen an Andi Künkler zum neuen Qualifikationsmodus<br />
Muss sich je<strong>de</strong> Nation an<br />
diesen kontinentalen<br />
Wettkämpfen beteiligen?<br />
“Die Meldung ist freiwillig, aber kein<br />
Verband kann sich<br />
erlauben, nicht daran<br />
teilzunehmen.”<br />
Als Mitglied im<br />
<strong>Beach</strong>-<strong>Volleyball</strong>-<br />
Ausschuss kannst<br />
du uns bestimmt<br />
verraten, wie <strong>de</strong>r<br />
DVV mit dieser<br />
neuen Situation<br />
umgehen wird.<br />
“<strong>Das</strong> wichtigste<br />
sind transparente<br />
Kriterien, die festgelegt<br />
wer<strong>de</strong>n<br />
müssen, noch bevor<br />
<strong>de</strong>r ganze Zirkus losgeht.<br />
Wir wollen alle Eventualitäten durchgehen,<br />
bevor <strong>de</strong>r erste Ball im Län<strong>de</strong>rvergleich<br />
gespielt wur<strong>de</strong>, damit es später<br />
keine Willkür ist, welches Team das<br />
Ticket erhält. Es wäre das schlimmste,<br />
wenn sich Teams um ihre Olympia-<br />
Tickets betrogen fühlen wür<strong>de</strong>n. Wir<br />
wollen so gut wie möglich Situationen<br />
vorhersehen und Regelungen nach<br />
<strong>de</strong>m Motto “Wenn-Dann” im Sinne <strong>de</strong>s<br />
Sportlers fin<strong>de</strong>n.”<br />
50
Die richtige Sonnenbrille<br />
Woran erkennt man einen <strong>Beach</strong>-<br />
<strong>Volleyball</strong>spieler beim Sonnenbrillenkauf?<br />
Während Durchschnittskäufer sich mit<br />
unterschiedlichen Mo<strong>de</strong>llen ständig vor<br />
<strong>de</strong>n Spiegel drängeln, ist <strong>de</strong>r „<strong>Beach</strong>er“<br />
an <strong>de</strong>n ruckartigen Kopfbewegungen<br />
zu erkennen, mit <strong>de</strong>nen er testet, ob<br />
die Brille auch nach <strong>de</strong>m Sprung o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Abwehraktion noch auf <strong>de</strong>r Nase<br />
sitzt.<br />
Damit hätte man schon mal eines <strong>de</strong>r<br />
wichtigsten Kriterien für die <strong>Beach</strong>-<strong>Volleyball</strong>-Sonnenbrille:<br />
<strong>Das</strong> Ding muss<br />
einfach gut sitzen und darf auch nach<br />
einem Hechtbagger nicht <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Nase<br />
rutschen.<br />
Ganz abgesehen da<strong>von</strong>, dass sie<br />
natürlich auch gut aussehen soll, muss<br />
die Brille jedoch auch möglichst gut<br />
abschließen, also im I<strong>de</strong>alfall kein direktes<br />
Sonnenlicht seitlich o<strong>de</strong>r oben<br />
an <strong>de</strong>n Gläsern vorbeilassen. Dies<br />
wür<strong>de</strong> zum einen beim Spielen sehr irritieren,<br />
zum an<strong>de</strong>ren wäre die Blendung<br />
<strong>de</strong>s Auges natürlich auch nicht gesund.<br />
Daher sollte die Brille sehr rund<br />
und enganliegend geschnitten sein und<br />
die Gläser nicht zu klein sein. Sehr<br />
gut geeignet sind z.B. Mo<strong>de</strong>lle, wie die<br />
„Basta professional“ (siehe Bild), die<br />
große Gläser bieten, sehr gut anlieg-<br />
ProAm Headcoach Ines Pianka mit <strong>de</strong>r “basta. Professional”<br />
en und zu<strong>de</strong>m noch ein verstellbares<br />
Nasenteil haben. Ob man mit komplett<br />
eingefassten Gläsern gut spielen kann<br />
o<strong>de</strong>r lieber ein Mo<strong>de</strong>ll wie die Professional<br />
bevorzugt, bei <strong>de</strong>m die Gläser<br />
unten nicht eingefasst sind und man<br />
dadurch kein „Gestell“ im Blickfeld<br />
hat, muss je<strong>de</strong>r für sich testen. Die<br />
wichtig, um Block und/o<strong>de</strong>r Abwehrspieler<br />
„sehen“ zu können (nein, <strong>de</strong>r<br />
Umkehrschluss ist nicht gültig; <strong>de</strong>r<br />
Kauf einer rahmenlosen Brille garantiert<br />
lei<strong>de</strong>r nicht, dass man <strong>von</strong> <strong>de</strong>m Tag<br />
an <strong>de</strong>n Abwehrspieler immer sieht).<br />
Auszug, weiter<br />
Augenschutz geht es im<br />
Brille darf das Blickfeld nicht spürbar Wie gut eine Sonnenbrille Spreadblockschützt,<br />
einschränken, so dass man auch Be- lässt sich lei<strong>de</strong>r nicht daran erkenwegungen<br />
im peripheren Bereich wahrnehmen<br />
kann. Dies ist z.B. im Angriff<br />
nen, wie dunkel das Glas ist. Denn<br />
Service<br />
51