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2. Leitlinien zu Nebenwirkungen der ART

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Kopfschmerzen<br />

Die Einnahme von HA<strong>ART</strong> kann <strong>zu</strong> einem Kopfschmerz führen, <strong>der</strong> semiologisch einem<br />

8<br />

Kopfschmerz vom Spannungstyp entspricht (dumpf-drücken<strong>der</strong> Charakter mit bilateraler Lo-<br />

kalisation und ohne vegetative Begleitsymptome). Dieser Kopfschmerz ist auch mit einem<br />

primären HIV-assoziierten Kopfschmerz <strong>zu</strong> verwechseln. In kontrollierten Studien wird die<br />

Häufigkeit von Kopfschmerzen als relevante Nebenwirkung von HA<strong>ART</strong> mit 16% bis 50%<br />

angegeben. Dies trifft insbeson<strong>der</strong>e in den ersten Wochen <strong>der</strong> Einnahme <strong>zu</strong> und gilt beson<strong>der</strong>s<br />

für die Substanz AZT. Es ist sinnvoll, die Patienten darauf hin<strong>zu</strong>weisen und primär ab<strong>zu</strong>war-<br />

ten. Sollte in dieser Zeit eine Behandlung <strong>der</strong> Kopfschmerzen notwendig sein, sollte Parace-<br />

tamol bis 1.500 mg pro Tag eingenommen werden (dieses jedoch nicht an mehr als an 10 Ta-<br />

gen pro Monat). In den Fällen, in denen die Kopfschmerzen nach wenigen Wochen persistie-<br />

ren, muss eine Umstellung auf eine an<strong>der</strong>e antiretrovirale Substanz erfolgen.<br />

Depression<br />

Prinzipiell kann unter allen Retrovirustatika eine depressive Episode als Nebenwirkung auf-<br />

treten. Efavirenz als eine mögliche Ursache ist gut untersucht, leichtere <strong>Nebenwirkungen</strong> sind<br />

Schwindel, Schlafstörungen, Unruhe, Albträume und Somnolenz, schwere <strong>Nebenwirkungen</strong><br />

können in einer manischen o<strong>der</strong> schizophrenen Psychose bis hin <strong>zu</strong>r Katatonie und Depressi-<br />

onen mit Suizidversuch bestehen. Die <strong>Nebenwirkungen</strong> am ZNS scheinen an die die Höhe des<br />

Medikamentenspiegels gekoppelt <strong>zu</strong> sein. Oft wird das Nebenwirkungsprofil jedoch über-<br />

schätzt und medikamentenunabhängige Faktoren müssen sorgfältig in die differenzialdiagnos-<br />

tischen Überlegungen einbezogen werden.<br />

Tabelle 3 gibt einen Überblick <strong>zu</strong> neuropsychiatrischen <strong>Nebenwirkungen</strong> von Retrovirustati-<br />

ka.<br />

Schlafstörungen<br />

Die Schlafqualität ist durch die Einnahme von antiretroviralen Substanzen im Allgemeinen<br />

nicht beeinflusst. Zumindest haben sich in den wenigen Studien, die die Schlafarchitektur und<br />

das subjektive Schlaferleben bei Patienten unter HA<strong>ART</strong> untersucht haben, keine Hinweise<br />

auf einen Einfluss auf den Schlaf ergeben. Nur in <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> NNRTI ist gelegentlich<br />

lebhafteres Träumen aufgefallen. Dies ist eindeutig nur für die Substanz Efavirenz (schon in<br />

niedriger Dosierung) nachgewiesen, die <strong>zu</strong> einem vermehrt lebhaften Träumen bis hin <strong>zu</strong> Alp-<br />

träumen führen kann, jedoch meistens gut toleriert wird. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>zu</strong>r Behandlung <strong>der</strong>

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