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Trillerpfeife - LG Kreuzberg

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<strong>Kreuzberg</strong>er<br />

Ausgabe 131<br />

Mai 2009<br />

<strong>Trillerpfeife</strong><br />

Herausgegeben von der Lehrgemeinschaft <strong>Kreuzberg</strong> für Fußball-Schiedsrichter in Berlin<br />

Y<br />

Der Sonderbericht<br />

Wer kennt ihn nicht?<br />

JLK Osterlehrgang<br />

<strong>LG</strong> <strong>Kreuzberg</strong>-Quiz<br />

www.lg-kreuzberg.de


Seite 2 <strong>Kreuzberg</strong>er <strong>Trillerpfeife</strong> Mai 2009<br />

Nr. 131<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Zahlen, Daten, Infos 2 <strong>Kreuzberg</strong>-Quiz 8<br />

Vorwort 3<br />

Lehrthema Mai 4<br />

Medienspiegel 5<br />

Der Sonderbericht 6<br />

Osterlehrgang 7<br />

Die <strong>Kreuzberg</strong>er <strong>Trillerpfeife</strong><br />

erscheint zu jedem<br />

Lehrabend der <strong>LG</strong> <strong>Kreuzberg</strong>.<br />

Sie wird kostenlos an<br />

alle Mitglieder verteilt, die<br />

ihren Jahresbeitrag bezahlt<br />

haben.<br />

Herausgeber der <strong>Kreuzberg</strong>er<br />

<strong>Trillerpfeife</strong> ist die Leitung<br />

der Lehrgemeinschaft<br />

Berlin <strong>Kreuzberg</strong>.<br />

Wer kennt ihn nicht 9<br />

Regelfragen 10<br />

Gedanken zum Pfiff 11<br />

Anzeige und Impression 12<br />

Leitung der <strong>LG</strong> <strong>Kreuzberg</strong><br />

Leiter der <strong>LG</strong> <strong>Kreuzberg</strong>:<br />

Stefan Paffrath<br />

BSC Rehberge<br />

Ahrweiler Straße 22<br />

14197 Berlin<br />

Tel.: (0179) 232 51 00<br />

stefan.paffrath@web.de<br />

Stellv. Leiter:<br />

Helmut Husmann<br />

1.FC Schöneberg<br />

Winterfeldstraße 16<br />

10781 Berlin<br />

Tel.: (0171) 342 27 54<br />

helmuthusmann@aol.com<br />

Alle Schiedsrichter unserer<br />

Lehrgemeinschaft sind herzlich<br />

zum wöchentlichen Hallentraining<br />

eingeladen!<br />

Ort: Carl-von-Ossietzky-<br />

Schule, Halle Nord<br />

Blücherstraße<br />

Zeit: Montags, 18.50 Uhr<br />

Trainingsgruppe<br />

Impressum<br />

Stellv. Leiter und Leiter<br />

der Jugendgruppe:<br />

Marcel Richter<br />

SC Union Südost<br />

Grimmstraße 5<br />

10967 Berlin<br />

Tel.: (0178) 329 16 33<br />

sr_marcel.richter@web.de<br />

Stellv. Leiter:<br />

Ben Gotthardt<br />

TSV Oranke<br />

Fürstenwalder Str. 24<br />

10243 Berlin<br />

Tel.: (0160) 951 85 898<br />

beninberlin@aol.com<br />

Trainingsgruppenleiter:<br />

Marcel Richter<br />

Tel.: (0178) 329 16 33<br />

Namentlich gekennzeichnete<br />

Artikel geben die Meinung<br />

des Verfassers wider.<br />

Redaktion: Helmut Husmann<br />

Layout: Dominik Höch<br />

Druck: DVS Breuer<br />

Rechte:<br />

creativecommons.org/<br />

licenses/by-nc-sa/2.0/de<br />

Die nächsten Lehrabende in <strong>Kreuzberg</strong><br />

Dienstag, 23. Juni<br />

18 Uhr Jungschiedsrichter<br />

19 Uhr Hauptgruppe<br />

Dienstag, 25. August<br />

18 Uhr Jungschiedsrichter<br />

19 Uhr Hauptgruppe<br />

A. Molzahn vom 10.06.-<br />

14.06.<br />

Vertretung: G. Stolinski<br />

Ansetzer im Urlaub<br />

- Hartmut<br />

Informationen<br />

Schröder<br />

übernimmt bis zum<br />

Ende der Saison den<br />

Ansetzungsbereich von<br />

Noél Cajigas-Soto und<br />

Günter Stolinski den von<br />

Hartmut Schröder<br />

- 30.05.2009 DFB-<br />

Pokalendspiele<br />

Olympiastadion<br />

im<br />

- Sportplatz Lohmühleninseln<br />

/ 12453 Berlin<br />

- Erreichbar durch U-Bahn<br />

(U1, Schlesisches Tor und<br />

ca. 10 min Fußweg) oder<br />

Bus 147 und 265<br />

Geburtstage <strong>Kreuzberg</strong>er Schiedsrichter<br />

Seit dem letzten Lehrabend<br />

hatten Geburtstag:<br />

08.05. Roy Mude<br />

14.05. Boris Meister<br />

15.05. Arthur Höring<br />

19.05. Niklas Rotter<br />

23.05. Miro Born<br />

Bis zum nächsten Lehrabend<br />

haben Geburtstag:<br />

25.05. Hans-Dieter Krüger<br />

03.06. Andreas Hösch<br />

03.06. Sebastian Mwamzuri<br />

13.06. Heinz-Günter Lübken<br />

14.06. Marcel Kammler<br />

15.06. Andreas Herberger<br />

16.06. Oguzhan Fidan<br />

Herzlichen Glückwunsch!


Nr. 131<br />

Jetzt ist es klar: Die<br />

Meisterschaft ist für<br />

alle überraschend<br />

entschieden, der<br />

UEFA-Pokal vergeben,<br />

Absteiger und Aufsteiger<br />

sind gekürt. Dies gilt für<br />

die oberen Ligen und in<br />

Berlin für den Pokal, während in den Berliner Spielklassen<br />

die heiße letzte Phase der Saison noch läuft und wir<br />

Schiedsrichter dabei umso mehr gefordert sind.<br />

Dann wird hoffentlich wenig über die Schiedsrichter<br />

gesprochen werden, sondern vielmehr über schöne Tor und<br />

gute Leistungen. Gesprochen wurde dagegen in diesem<br />

Jahr oft über den Einfluss der Trainer: In der Hinrunde war<br />

es Ralf Rangnick bei Hoffenheim, in der Rückserie Lucien<br />

Favre und der Meistermacher Felix Magath, die in dieser<br />

kuriosen Saison bewiesen haben, dass gutes Training auch<br />

horrenden Stareinkäufen überlegen sein kann.<br />

Interessant finde ich in diesem Zusammenhang, dass<br />

in einem konkreten Fall niemand über den Schiedsrichter<br />

gesprochen hat, obwohl es angemessen gewesen wäre.<br />

Denn wie oft passiert es, dass wie in diesem Jahr eine<br />

Papierkugel ein Halbfinale im UEFA-Pokal entscheidet?<br />

Wer beim Lehrabend war, der hat gemeinsam darüber<br />

diskutiert, ob es sich dabei nicht um einen Einfluss von<br />

außen handelte, der eigentlich eine Spielunterbrechung<br />

und einen Schiedsrichterball zur Folge gehabt hätte...<br />

Wenn in naher Zukunft auch für die Berliner<br />

Schiedsrichter die Aufstiegs- und Abstiegsentscheidungen<br />

getroffen werden, wird hoffentlich auch mehr über<br />

Leistungen gesprochen werden. Denn egal wie im Einzelfall<br />

evtl. Entscheidungen herbeigeführt werden, so steht dem<br />

immer eine Saison harter Arbeit in vielen Spielleitungen<br />

gegenüber.<br />

Eine Rolle spielen bei diesen Entscheidungen auch<br />

immer die Jahresprüfungen. Die Ergebnisse lagen bei<br />

Redaktionsschluss der Zeitung leider nicht vor. Der<br />

Lehrwart ließ aber verlauten, dass die Ergebnisse insgesamt<br />

nicht so erfreulich waren. Hier gilt es für den Einzelnen,<br />

die Arbeit an der Theorie ernst zu nehmen. Denn es ist<br />

durch regelmäßigen Besuch der Lehrgemeinschaften und<br />

Selbststudium (der Lehrwart stellt in dieser Ausgabe die<br />

Wege vor) einfach möglich, hier zu guten Ergebnissen<br />

zu kommen. Und gerade bei den Jungschiedsrichtern<br />

verbauen sich manche durch eine schwache Prüfung den<br />

Lohn für ein Jahr Schiedsrichtertätigkeit. Zudem stellen<br />

sich einige Fragen, wenn neue Schiedsrichter wenige<br />

Wochen nach ihrem Anfängerlehrgang große Schwächen in<br />

der Regelkenntnis offenbaren. Für die Jungschiedsrichter<br />

geht es zudem auch noch um die Nominierung für den<br />

JLK (Jugendleistungskader). Hier steht im September der<br />

nächste Lehrgang an und wir dürfen nur Schiedsrichter<br />

<strong>Kreuzberg</strong>er <strong>Trillerpfeife</strong> Mai 2009 Seite 3<br />

Entscheidungen über...<br />

Entscheidungen<br />

melden, die eine bestandene Jahresprüfung vorzuweisen<br />

haben. Denjenigen, die zusätzlich noch eine Laufprüfung<br />

vor sich haben, denen wünsche ich viel Erfolg und Vernunft<br />

bei der Vorbereitung in den nächsten Wochen.<br />

Aber auch wir Lehrgemeinschaften müssen uns eine<br />

Steigerung der Qualität der Lehrarbeit auf die Fahnen<br />

schreiben, wobei wir in jedem Monat auch auf entsprechende<br />

Vorgaben angewiesen sind.<br />

Eine für unsere Lehrgemeinschaft unerfreuliche<br />

Entscheidung hat Boris Meister aus unserer Lehrgemeinschaft<br />

getroffen: Er wechselt mit Ablauf der Saison nach<br />

Brandenburg, wo er inzwischen mit seiner Familie<br />

wohnt. Wir werden ihn im nächsten Monat gebührend<br />

verabschieden. Er hat uns aber zugesagt, die Homepage<br />

unserer Lehrgemeinschaft weiter zu betreuen. Dafür und<br />

für die geleistete Arbeit in unserer Lehrgemeinschaft an<br />

dieser Stelle schon mal herzlichen Dank.<br />

Tja, zum Schluss noch was Persönliches: Mit Beginn<br />

dieses Monats bin ich nach 1,5 Jahren in Hamburg endgültig<br />

wieder nach Berlin zurückgekehrt. Berlin ist doch eine tolle<br />

Stadt, wie ich immer wieder feststelle. Nachdem innerhalb<br />

von zwei Wochen ein Zimmer aufgelöst, umgezogen und<br />

der Dienst in Berlin angetreten wurde, möchte ich mich<br />

an dieser Stelle sehr herzlich bei meinen Mitstreitern<br />

in der Lehrgemeinschaftsleitung, Marcel, Helmut und<br />

Ben, bedanken, dass sie in der Zeit meiner Abwesenheit<br />

manchen Lehrabend alleine machen mussten und einen<br />

Großteil der Aufgaben übernommen haben. Nun werden<br />

wir gemeinsam die Aufgaben neu verteilen und uns weitere<br />

Unterstützung suchen, um unser Team zu verstärken.<br />

Eines finde ich ganz persönlich sehr angenehm: Ich muss<br />

am Ende eines Lehrabends nicht mehr noch den Zug nach<br />

Hamburg erreichen. Böse Stimmen behaupten, jetzt<br />

würden die Lehrabende wieder länger werden. Nein, länger<br />

bestimmt nicht, aber unser Team wird eine weitere Saison<br />

daran arbeiten, die Lehrarbeit am Lehrabend auf hohem<br />

Niveau zu stabilisieren und die persönliche Betreuung der<br />

Schiedsrichter wieder zu verbessern.<br />

In diesem Sinne einen angenehmen Saisonendspurt<br />

Foto (von dh) auf Seite 1: Endlich wieder<br />

vereint! Nach einer langen Zeit der Trennung<br />

ist die <strong>Kreuzberg</strong>er Viererkette wieder in voller<br />

Stammbesetzung angetreten und bleibt vorest komplett.


Seite 4 <strong>Kreuzberg</strong>er <strong>Trillerpfeife</strong> Mai 2009<br />

Nr. 131<br />

Lehrthema BFV im Mai<br />

Der Schiedsrichter im Spiegel des Regelwerkes<br />

Mit dem Anpfiff steht der<br />

Schiedsrichter sofort im<br />

Mittelpunkt des Geschehens<br />

und stützt dabei seine Entscheidungen<br />

grundsätzlich auf drei Dinge:<br />

1. die Kondition<br />

2. die Persönlichkeit und R<br />

3. die Regelkenntnis<br />

Das Regelwerk bildet die Grundlage<br />

für alle Entscheidungen, die der<br />

Schiedsrichter auf dem Platz trifft.<br />

Nicht umsonst wird das Regelwerk oft als<br />

„Handwerkzeug“ des Schiedsrichters<br />

bezeichnet. Der Schiedsrichter muss<br />

wissen, worauf er zu achten hat,<br />

welche Dinge regelwidrig sind und<br />

welche Konsequenzen für das Spiel<br />

oder den Spieler folgen. Hieraus ergibt<br />

sich aus den Fußball-Regeln auch, in<br />

welchen Bereichen ein Schiedsrichter<br />

klare Vorgaben hat und wo er einen<br />

gewissen Ermessensspielraum besitzt.<br />

Das Regelwerk weißt deutlich<br />

auf diese Unterteilung hin. Dennoch<br />

erleben wir täglich, dass dieses<br />

Regelwerk „gedehnt und gebogen“<br />

wird. Ob aus Unkenntnis heraus oder<br />

um Unannehmlichkeiten<br />

zu vermeiden, werden zwingend<br />

vorgeschriebene Sachverhalte<br />

entweder nicht bestraft oder nicht<br />

gemeldet. Aus Feldverweisen werden<br />

im Spielbericht Verwarnungen<br />

gemacht, um nur bei einem Beispiel<br />

zu bleiben.<br />

Aus diesem Grund müssen wir unser<br />

Regelwerk wie unsere Westentasche<br />

kennen<br />

Um das Handwerkszeug unserer<br />

Schiedsrichter prüfen zu können,<br />

gibt es für alle Schiedsrichter/-innen<br />

des Berliner Fußball-Verbandes den<br />

jährlich abzulegenden Jahres-Regel-<br />

Test. Dieser dient entweder zur<br />

Verlängerung der „SR-Lizenz“ oder als<br />

Einstufungskriterium für bestimmte<br />

Spielklassen.<br />

Der Lehrabend ist das<br />

Angebot des Lehrstabes und<br />

der Lehrgemeinschaften, die<br />

Regelsicherheit der Schiedsrichter/innen<br />

zu festigen, bzw. zu steigern. 5<br />

<strong>LG</strong>-Besuche sind für alle Unparteiischen<br />

in Berlin Pflicht, um für einen Aufstieg<br />

in eine höhere Spielklasse in Frage<br />

zu kommen. Doch dies alleine reicht<br />

nicht aus<br />

Unser Regelheft sollte in seiner<br />

aktuellen Ausgabe im Besitz jedes<br />

Schiedsrichters sein. Natürlich muss<br />

sich jeder Schiedsrichter von Zeit zu<br />

Zeit den Inhalt unseres Regelwerkes<br />

verinnerlichen.<br />

Diese Spieler haben ein Recht<br />

auf einen gut ausgebildeten<br />

Schiedsrichter. Wer würde von uns<br />

schon gerne zu einem Zahnarzt<br />

gehen, dessen letzte Weiterbildung 30<br />

Jahre zurückliegt? Neuerungen oder<br />

generelle Auslegungen finden wir in<br />

der Schiedsrichter-Zeitung.<br />

Hans-Jörg Schmidt<br />

(Landeslehrwart)<br />

Foto: dh


Nr. 131<br />

Abstiegs-Trainer rastet aus -<br />

Kinnhaken für den Schiedsrichter:<br />

Da lagen die Nerven blank:<br />

Als der Abstieg seiner Mannschaft<br />

feststand, rastete der Trainer eines<br />

brasilianischen Zweitligisten aus und<br />

verpasste dem Schiedsrichter einen<br />

Kinnhaken<br />

Pedro Santilli, der 2000/2001 für<br />

kurze Zeit als Assistenztrainer der<br />

brasilianischen Nationalelf tätig war,<br />

betrat zunächst das Spielfeld, um<br />

einen überzähligen Ball zu entfernen.<br />

Auf dem Rückweg in die Coaching-<br />

Zone rempelte er einen gegnerischen<br />

Spieler um, hielt danach kurz inne<br />

- und ging auf den Schiedsrichter<br />

zu, um diesem einen Kinnhaken zu<br />

verpassen.<br />

Der Unparteiische verwies Santilli<br />

daraufhin des Stadions. Seine<br />

Mannschaft, der FC Cormercial,<br />

verlor mit 0:1 und stieg ab.<br />

Quelle: www.20min.ch (22.05.09,<br />

14:45 Uhr MEZ)<br />

DFB Pokalendspiel-Nominierungen:<br />

Schiedsrichter Helmut Fleischer<br />

aus Sigmertshausen leitet am 30.<br />

Mai erstmals das DFB-Pokalfinale im<br />

Berliner Olympiastadion zwischen<br />

den Fußball-Bundesligisten Bayer<br />

Leverkusen und Werder Bremen.<br />

Assistenten sind Sönke Glindemann<br />

(Erftstadt) und Guido Kleve<br />

(Nordhorn). Das Team wird durch<br />

den vierten Offiziellen Lutz Wagner<br />

(Hofheim) komplettiert.<br />

Schiedsrichterin des vorerst<br />

letzten Frauen-Finales in Berlin<br />

zwischen Turbine Potsdam und dem<br />

FCR Duisburg, das vor dem Endspiel<br />

der Männer stattfindet, ist Martina<br />

Storch-Schäfer aus Petersberg. Ihre<br />

Assistentinnen sind Marina Wozniak<br />

(Herne) und Katrin Rafalski (Bad<br />

Zwesten), vierte Offizielle ist Christina<br />

Jaworek (Rötsweiler).<br />

Das Endspiel um den DFB-Junioren-<br />

Vereinspokal zwischen dem SC Freiburg<br />

und Borussia Dortmund am 29. Mai im<br />

Karl-Liebknecht-Stadion von Potsdam<br />

leitet der Berliner Unparteiische<br />

<strong>Kreuzberg</strong>er <strong>Trillerpfeife</strong> Mai 2009 Seite 5<br />

Medienspiegel<br />

Neuigkeiten aus der Welt der Schiedsrichter und des Fußballs<br />

Felix Zwayer. Seine Assistenten sind<br />

Daniel Siebert (Berlin) und Martin<br />

Bärmann (Leipzig), Robert Wessel<br />

(Berlin) ist der vierte Offizielle.<br />

Quelle: www.11freunde.de<br />

(22.05.09, 15:15 Uhr MEZ)<br />

Nach zivilrechtlicher Verhandlung<br />

ein Jahr Spielsperre für den<br />

„schlagenden“ Stürmer beim<br />

Sportgericht – ist das zu wenig?:<br />

Mannheim - Nach dem brutalen<br />

Angriff auf einen Schiedsrichter hat<br />

die Spruchkammer des Mannheimer<br />

Fußball-Kreises einen Spieler für ein<br />

Jahr gesperrt.<br />

Der Kapitän des TSV Schönau<br />

habe sich bei der fünfstündigen<br />

Verhandlung für sein Verhalten<br />

entschuldigt, erklärte Siegfried Müller,<br />

der Geschäftsführer des Badischen<br />

Fußballverbandes, am Freitag.<br />

Der Schönauer Spielführer hatte<br />

zusammen mit anderen Akteuren<br />

während einer Partie in der Kreisklasse<br />

A am 26. Oktober den Unparteiischen<br />

angegriffen, der dabei Prellungen<br />

und Blutergüsse erlitten hatte.<br />

Der TSV-Kapitän muss wegen<br />

Tätlichkeit und Beleidigung des<br />

Schiedsrichters zudem 300 Euro<br />

Strafe zahlen, teilte der Verband<br />

mit. Ein weiterer Akteur ist einen<br />

Monat nicht spielberechtigt. Acht<br />

Fußballern konnte eine strafrelevante<br />

Schuld nicht nachgewiesen werden.<br />

Sie wurden deswegen freigesprochen.<br />

Gegen zwei Spieler wird weiter<br />

ermittelt, weil die Zeugenaussagen<br />

nicht eindeutig waren.<br />

Dem Verein werden für die laufende<br />

Saison neun Punkte abgezogen,<br />

die abgebrochene Partie wird mit<br />

3:0 für den MFC Phönix Mannheim<br />

gewertet. Wegen der Verletzung<br />

der Platzdisziplin, Verfehlungen von<br />

Zuschauern und dem Verschulden<br />

eines Spielabbruchs wird der TSV<br />

Schönau zudem mit einer Strafe von<br />

1500 Euro belegt. „Die Spruchkammer<br />

hat ein ausgewogenes Strafmaß<br />

gefunden“, sagte Müller. Das Urteil ist<br />

rechtskräftig. Der Verein sei mit den<br />

Strafen einverstanden.<br />

Der Badische Fußballverband hatte<br />

als Konsequenz auf die Gewalt alle<br />

Spiele von der Kreisliga abwärts für das<br />

vergangene Wochenende abgesagt.<br />

Damit wollte der Verband ein Zeichen<br />

setzen, da es nach Angaben von<br />

Geschäftsführer Müller in dieser Saison<br />

bereits einige Ausschreitungen im<br />

Fußball-Kreis Mannheim gegeben hatte.<br />

Quelle: www.sport1.de<br />

(22.05.09, 21:12 Uhr MEZ)<br />

Nach Würgegriff 20 Spiele<br />

gesperrt!:<br />

Dem Österreicher Martin Dollinger<br />

vom FC Lustenau brannten am<br />

Wochenende die Sicherungen durch. Er<br />

ging einem Schiedsrichter-Assistenten<br />

an die Gurgel und muss nun 20 Spiele<br />

zuschauen.<br />

Dollingers Sperre ist aber bei weitem<br />

nicht die längste in der Sportwelt.<br />

Bei Fussball- oder Eishockeyspielen<br />

kommt es immer wieder zu<br />

tumultartigen Szenen. Nicht nur neben<br />

dem Feld, sondern auch auf dem Platz.<br />

Spieler gehen aufeinander los oder<br />

legen sich mit dem Schiedsrichter an.<br />

Dass sie das nicht tun sollten, wissen<br />

sie selbst und zu Recht werden diese<br />

rabiaten Akteure für längere Zeit<br />

gesperrt<br />

Zwei Jahre oder 35 Spielsperren?<br />

Die Länge der Sperren richtet sich<br />

jeweils nach der Härte des Vergehens.<br />

In der NHL wurde zum Beispiel Chris<br />

Simon nach einem Revanchefoul<br />

mit einem Stockschlag ins Gesicht<br />

des Gegners für 35 Spiele aus dem<br />

Verkehr gezogen. Der moldawische<br />

Fußballer Juri Mirza wurde nach<br />

einer Attacke auf den Schiedsrichter<br />

sogar für zwei Jahre gesperrt.<br />

Quelle: www.20min.ch (22.05.09,<br />

22:50 Uhr MEZ)<br />

Helmut Husmann


Seite 6 <strong>Kreuzberg</strong>er <strong>Trillerpfeife</strong> Mai 2009<br />

Nr. 131<br />

Der Sonderbericht<br />

Tipps und Formulierungshilfen<br />

Der SR sollte eine genaue<br />

Schilderung des Vorganges<br />

vornehmen, damit sich der<br />

Klassenleiter ein Bild von der Situation<br />

machen kann, ohne lästige Rückfragen<br />

stellen zu müssen. • Der SR sollte<br />

hierbei auf eine klare, genaue und<br />

sachliche Darstellung achten und die<br />

richtige zeitliche Abfolge<br />

darstellen<br />

Persönliche Meinungsäußerungen<br />

sind hierbei<br />

unerheblich. Ebenso sollte<br />

der SR Vermutungen,Behauptungen<br />

und Werturteile<br />

ver-meiden. Besonders<br />

wichtig ist, dass die Begriffe<br />

„ABSICHT“, „VORSATZ“,<br />

„MUTWILLIGKEIT“ und<br />

„TÄTLICHKEIT“ in keinen<br />

S c h i e d s r i c h t e r b e r i c h t<br />

gehören, da es dem SR<br />

nicht zusteht hierüber zu<br />

befinden!<br />

Bei Beleidigungen<br />

reicht die Beschreibung<br />

„Ich wurde beleidigt.“ bei<br />

weitem nicht aus! Am besten wäre<br />

es, wenn Du den genauen Wortlaut<br />

wiedergeben kannst. Doch dabei<br />

musst Du Dir auch 100% sicher sein -<br />

keine Interpretationen! Sonst gib die<br />

Beleidigung sinngemäß wieder. „In<br />

der 65. Spielminute beleidigte mich<br />

der Spieler X (VfL A) mit den Worten:<br />

„Du blinde Pfeife! Setz´mal ne´ Brille<br />

auf!“, woraufhin ich ihn auf Dauer<br />

des Feldes verwies.“<br />

Tätlichkeiten sind sehr genau zu<br />

beschreiben. Bei einem Feldverweis<br />

wegen rohem Spiel ist es<br />

wichtig, wo sich der Ball befand<br />

und ob er überhaupt für den Täter<br />

spielbar war. Der Ausdruck „foulte<br />

seinen Gegner“ reicht lange nicht aus.<br />

Die Benennung des Tatortes ist ebenso<br />

wichtig.<br />

Eine leichte Ausfüllung ist möglich,<br />

wenn sich der SR an die folgenden<br />

fünf W`s hält:<br />

Was: hat sich ereignet?<br />

Wann: hat sich das ereignet?<br />

Wie: hat sich das ereignet?<br />

Wo: stand der Schiedsrichter?<br />

Wer: war anwesend?<br />

Hier folgen nun ein Paar Beispiele:<br />

• Nachdem der Spieler Z (Tus C) in der<br />

34. Spielminute gefoult wurde (ca.<br />

20m vor dem gegnerischen Tor) und ich<br />

auf Freistoß für ihn entschied, stand<br />

er auf und gab seinem Gegenspieler<br />

eine Ohrfeige mit der rechten<br />

Handinnenfläche.<br />

• Den Spieler X (VfL A) verwies ich<br />

in der 27. Spielminute des Feldes,<br />

weil er seinem Gegner von hinten in<br />

die Beine trat, ohne eine Chance den<br />

Ball spielen zu können, da sich dieser<br />

nicht in Spielnähe befand.<br />

• In der 32. Spielminute beim<br />

Spielstand von 12:14 wurde<br />

Claudia Musterfrau (Nr. 3, HSG<br />

Musterdorf) wegen einer Tätlichkeit<br />

ausgeschlossen. Sie schlug mit dem Fuß<br />

eine Gegenspielerin beim Gegenstoß<br />

von hinten um.<br />

• In der 48. Spielminute beim Stand<br />

von 15:11 wurde Konrad Mustermann<br />

(Nr. 7, MTG Musterstadt) wegen einer<br />

Tätlichkeit ausgeschlossen. Er schlug<br />

seinem Gegner am Kreis mit der Faust<br />

in den Unterleib.<br />

Bei Formulierungen zur<br />

Verhinderung einer klaren Torchance<br />

ist die Beschreibung „Er zog die<br />

Notbremse.“ nicht ausreichend. Es ist<br />

wichtig, ob die Verhinderung durch<br />

ein Handspiel, Treten, Zufallbringen<br />

oder sogar durch eine rohe Spielweise<br />

geschah und wo das Vergehen<br />

stattfand.<br />

Beispiel:<br />

• Ca. 20m vor dem eigenen Tor hielt<br />

der Spieler Y (SV B) seinen Gegner am<br />

Trikot fest und brachte ihn dadurch<br />

zu Fall. Er verhinderte so eine klare<br />

Torchance, da der Stürmer nur noch<br />

den Torwart vor sich hatte. Deshalb<br />

verwies ich Y des Feldes.<br />

Natürlich gibt es auch<br />

Unvorhersehbares, was ebenfalls in<br />

einen Sonderbericht niedergeschrieben<br />

werden muss. Hier folden nun ein Paar<br />

Sonderfälle, die uns hoffentlich nicht<br />

allzu oft bzw. nie geschehen<br />

werden:<br />

• In der 59. Spielminute<br />

beim Stand von 12:14<br />

stürmten mehrere Zuschauer<br />

das Spielfeld.<br />

• In der 53. Spielminute<br />

habe ich das Spiel nach einer<br />

Unterbrechungszeit von 15<br />

Minuten beim Stand von 16:16<br />

abgebrochen. Es regnete an<br />

mehreren Stellen durch das<br />

Dach.<br />

• Ich habe das Spiel<br />

nicht angepfiffen. Beide<br />

Tore konnten nicht<br />

befestigt werden, auch eine<br />

provisorische Befestigung war<br />

nicht möglich.<br />

• Trotz meines Hinweises wurde<br />

das Tornetz, das mehrere zerrissene<br />

Maschen hatte, nicht geflickt.<br />

• In der 7. Spielminute unterbrach<br />

der Zeitnehmer das Spiel. Auf eine<br />

Rückfrage sagte er zu mir, dass der<br />

MV vom TV Musterdorf ihn „Arschloch“<br />

genannt habe.<br />

• In der 43. Spielminute wurde<br />

der Zeitnehmer von mir seines Amtes<br />

enthoben. Trotz vorhergehender<br />

Ermahnung kritisierte er mich weiter<br />

lautstark.<br />

• Nach Spielende im Foyer der Halle<br />

bedrohte und beleidigte mich Paul<br />

Mustermann (Nr. 19, TV Musterhausen)<br />

mit den Worten: „Komm du mir mal<br />

außerhalb der Halle in die Finger, du<br />

schwarzes Schwein“.<br />

• Der SV Musterstadt legte das<br />

ausgefüllte Spielprotokoll erst fünf<br />

Minuten vor Spielbeginn dem Gastverein<br />

vor. Der Spielbeginn verzögerte sich<br />

deshalb um 13 Minuten.<br />

KSA-Hanau<br />

(Kreislehrwart im Hessischen FV)


Nr. 131<br />

Das Programm in den sechs<br />

Tagen bestand aus einer guten<br />

Mischung aus sportlichen<br />

Einheiten, Vorträgen und kulturellen<br />

Programmen. Ernst wurde es für<br />

manche gleich am ersten Nachmittag,<br />

denn während der „Jahresregeltest“<br />

für die nicht aus Berlin kommenden<br />

Schiedsrichter einzig ein guter Test<br />

dazu war, um zu sehen, inwieweit man<br />

regeltechnisch gebildet war, entschied<br />

bei den Berlinern die Regelprüfung<br />

über den Verblieb im JLK sowie die<br />

Kadereinteilung. Glücklicherweise<br />

bestanden sämtliche Berliner den<br />

Regeltest, auch wenn<br />

Landeslehrwart Hans-<br />

Jörg Schmid nicht<br />

mit allen Ergebnissen<br />

zufrieden sein konnte.<br />

Beim abendlichen<br />

Hallenturnier, in der<br />

die überwiegend außergewöhnlich<br />

filigranen<br />

Schiedsrichter ihr<br />

Fußballtalent zum<br />

Besten gaben, hatte<br />

man Gelegenheit, mit<br />

dem einen oder anderen<br />

Schiedsrichter ins<br />

Gespräch zu kommen und die nicht gerade<br />

kongruenten Schiedsrichterwesen in<br />

den einzelnen Landesverbänden zu<br />

vergleichen.<br />

So richtig anstrengend wurde es<br />

erst am nächsten Tag, denn der so<br />

genannte Coopertest stand auf der<br />

Agenda. Neben dem Zwölf-Minuten-<br />

Lauf wurde sowohl auf 50- als auch 200-<br />

Metern gesprintet – alle teilnehmenden<br />

Schiedsrichter bestanden. Doch<br />

der Coopertest war einzig ein<br />

Vorgeschmack auf die kommenden<br />

Tage, die mit der ein oder anderen<br />

sportlichen Einheit bestückt waren,<br />

um so Abwechslung zu den Vorträgen<br />

zu schaffen. So lehrte uns der DFB-<br />

Stützpunkttrainer Rudy Raab (Empor<br />

Berlin) sowohl theoretisch als auch<br />

praktisch den Aufbau einer Viererkette<br />

und deren taktische Variationen und<br />

Lutz Munack (1. FC Union Berlin),<br />

ebenfalls DFB-Stützpunkttrainer, tat<br />

mit diversen Übungen etwas für unsere<br />

<strong>Kreuzberg</strong>er <strong>Trillerpfeife</strong> Mai 2009 Seite 7<br />

Osterlehrgang<br />

Der JLK begrüßt internationale Gäste<br />

Kraft und Kondition. Auch der „FIFA-<br />

Test“ am Donnerstagvormittag auf vier<br />

Kilometern wurde souverän von allen<br />

Teilnehmern bestanden.<br />

Doch nicht nur auf dem Sportplatz,<br />

sondern auch im Tagungsraum<br />

der Sportschule wurde viel Zeit<br />

verbracht. Hier wurden nicht nur<br />

die Gruppenarbeiten zu Themen wie<br />

„Spielertypen“ und „Gewaltprävention“<br />

präsentiert und diskutiert, sondern<br />

auch interessanten Vorträgen von<br />

diversen Referenten gelauscht. Ralf<br />

Böhm referierte über die Körpersprache<br />

des Schiedsrichter und wertete mit uns<br />

diverse Videoszenen aus, der Wiener<br />

Harald Ruiss beschrieb die Besonderheiten<br />

des Wiener Schiedsrichterwesens<br />

und konnte beim Präsentieren der<br />

Wiener Schiedsrichterspesen neidische<br />

Blicke bei den deutschen Teilnehmern<br />

ausmachen und Jörg Wehling machte<br />

mit vielen alten, häufig auch zum<br />

Schmunzeln anregende Szenen mit uns<br />

eine kleine Zeitreise.<br />

Besonders gefreut hat uns auch der<br />

Besuch vom ehemaligen JLK-Leiter<br />

Carsten Voss, der mittlerweile beim BFV<br />

Referatsleiter des Spielbetriebs ist. Bei<br />

seiner „Verhaltenschulung“ versetzte er<br />

fünf Teilnehmer in eine Extremsituation,<br />

nahm dies auf Video auf und wertete<br />

dies im Anschluss mit uns aus – ein für<br />

alle mehr als lehrreicher Nachmittag.<br />

Auch der Vortrag des Ex-JLKler und<br />

Regionalligaschiedsrichter Sebastian<br />

Schmickartz gefiel; er referierte<br />

darüber, wie eine gute Nachbetrachtung<br />

eines Spiels aussieht und wie man<br />

im Nachhinein mit Beobachtungen<br />

umgehen sollte.<br />

Am vorletzten Lehrgangstag<br />

stattete letztlich der ehemalige<br />

Bundesligaschiedsrichter und<br />

Schiedsrichterbeobachter Peter Gabor<br />

dem Landesleistungszentrum einen<br />

Besuch ab und analysierte mit uns eine<br />

ganze Bundesligapartie und auch Inka<br />

Müller, FIFA Schiedsrichter-Assistentin<br />

und bei der Olympiade in Peking dabei,<br />

kam zu später Stunde noch vorbei, um<br />

über die Zusammenarbeit zwischen<br />

dem Schiedsrichter und seinen<br />

Assistenten mit uns zu debattieren.<br />

Aber nicht nur um Sport und<br />

Fußball sollte es in dieser Woche<br />

gehen. Vor allem für die nicht aus<br />

Berlin stammenden Gäste wurde am<br />

Mittwochmittag eine Stadtrundfahrt<br />

organisiert. Außerdem wohnten wir<br />

einem Vortrag über den Deutschen<br />

Reichstag bei und<br />

konnten von der Kuppel<br />

aus einen schönen Blick<br />

über Berlin warfen. Am<br />

Abend ging es zudem ins<br />

Theater des Westens,<br />

wo man sich gemeinsam<br />

das Musical „Der Schuh<br />

des Manitu“ ansah.<br />

Als sich am<br />

Freitagmorgen dann der<br />

Lehrgang gen Ende neigte<br />

und fast jeder Teilnehmer<br />

erstaunt darüber war, wie<br />

schnell die Woche doch<br />

letztlich vergangen war, konnte man in<br />

der Tat sagen, dass der Lehrgang hielt,<br />

was Gerhard Müller zu Beginn versprach.<br />

Man hatte in den letzten Tagen nicht nur<br />

viel Neues dazu gelernt, interessanten<br />

Vorträgen beigewohnt und sich sportlich<br />

verbessert, sondern auch, und das war<br />

auch eines der Ziele dieses Lehrgangs,<br />

eine Menge neuer Gleichgesinnte<br />

kennengelernt und sich angefreundet.<br />

Vielleicht wird man dem einen oder<br />

andern Schiedsrichter im Laufe der<br />

Jahre wiederbegegnen und sich dann<br />

gemeinsam an diesen Osterlehrgang in<br />

Berlin erinnern können.<br />

An dieser Stelle möchten wir uns<br />

noch einmal bei allen Referenten<br />

und Gästen bedanken, bei Alexander<br />

Lechner aus Wien und natürlich den<br />

JLK-Leitern Uwe Specht, Ralf Böhm<br />

und Jens May, die diesen Lehrgang<br />

hervorragend organisiert haben.<br />

Miro Born


Seite 8 <strong>Kreuzberg</strong>er <strong>Trillerpfeife</strong> Mai 2009<br />

Nr. 131<br />

Viele Dinge sind in den letzten<br />

Jahrzehnten rund um die<br />

<strong>LG</strong> <strong>Kreuzberg</strong> geschehen.<br />

Großartiges, weniger Großartiges,<br />

traurige Dinge, aber auch erfolgreiche.<br />

Somit ist bereits eine ganze Reihe an<br />

Daten zusammengekommen und es<br />

werden immer mehr.<br />

Im folgenden Quiz werdet ihr mit<br />

einigen Fragen konfrontiert, die aus<br />

unserer <strong>LG</strong>-Geschichte zusammengestellt<br />

worden sind. Mal gucken, wer beim<br />

nächsten Lehrabend die volle Punktzahl<br />

mitbringt. Zumindest erwartet jedem,<br />

der die Fragen allesamt richtig<br />

beantwortet, eine kleine Überraschung…<br />

Bei jeder Frage ist nur eine<br />

Antwortmöglichkeit richtig!<br />

Auf geht’s und viel Spaß<br />

beim Knobeln und Raten <br />

1. Frage: In welchem Zeitraum<br />

wurde die <strong>LG</strong> <strong>Kreuzberg</strong> gegründet?<br />

a) August 1953<br />

b) September 1952<br />

c) November 1990<br />

d) Dezember 1989<br />

2. Frage: Wer war der erste Lehrgemeinschaftsleiter<br />

der <strong>LG</strong> <strong>Kreuzberg</strong>?<br />

a) Paul Gille<br />

b) Horst Senftleben<br />

c) Karl-Heinz-Giese<br />

d) Heiner Kurzweg<br />

Original<br />

Das <strong>LG</strong> <strong>Kreuzberg</strong>-Quiz<br />

Wie gut kennt ihr eure <strong>LG</strong>?<br />

3. Frage: Welches Mitglied ist am<br />

längsten bei der <strong>LG</strong> <strong>Kreuzberg</strong> dabei?<br />

a) Udo Zuchantke<br />

b) Norbert Schmerberg<br />

c) Horst Heske<br />

d) Jürgen Mertens<br />

4. Frage: Wann wurde die <strong>LG</strong><br />

<strong>Kreuzberg</strong> für alle Internetnutzer<br />

in der Welt zugänglich gemacht?<br />

a) 2003<br />

b) 2004<br />

c) 2005<br />

d) 2006<br />

5. Frage: Die <strong>Kreuzberg</strong>er <strong>Trillerpfeife</strong><br />

ist ein wichtiger Bestandteil der<br />

Lehrarbeit innerhalb unserer <strong>LG</strong>.<br />

Was eins klein anfing, erstreckt<br />

sich heute über die Landesgrenzen<br />

hinaus. Wann wurde eigentlich die<br />

<strong>Trillerpfeife</strong> zum Leben „erweckt“?<br />

a) Juni 1996<br />

b) Juli 1995<br />

c) Januar 2000<br />

d) August 1998<br />

6. Frage: Wie oft gewann<br />

die <strong>LG</strong> <strong>Kreuzberg</strong> das Ewald-<br />

R e g e l y - G e d ä c h t n i s - Tu r n i e r ?<br />

a) 2x<br />

b) 3x<br />

c) 4x<br />

d) kein einziges Mal<br />

7. Frage: In welchen Räumlichkeiten<br />

saßen wir vor der jetzigen?<br />

a) In den Räumlichkeiten des BFC<br />

Südrings<br />

b) In den Räumlichkeiten der Kinder<br />

in Not e.V.<br />

c) In den Räumlichkeiten der Kinder<br />

Seelsorge<br />

d) In den Räumlichkeiten des Berliner<br />

Turner Verbandes<br />

8. Frage: Welcher <strong>Kreuzberg</strong>er<br />

ist bis jetzt am häufigsten<br />

mit einem Bild von sich in der<br />

<strong>Trillerpfeife</strong> abgebildet gewesen?<br />

a) Marcel Richter<br />

b) Carsten Voss<br />

c) Stefan Paffrath<br />

d) Boris Meister<br />

9. Frage: Wie heißt unser aktueller<br />

Leiter der Jugendgruppe?<br />

a) Helmut Husmann<br />

b) Ben Gotthard<br />

c) Marcel Richter<br />

d) Stefan Paffrath<br />

10. Frage: Wer wurde in der 100.<br />

Ausgabe der <strong>Trillerpfeife</strong> interviewt?<br />

a) Gerhard Müller<br />

b) Hans-Eberhard Bracklow<br />

c) Hartmut Gräber<br />

d) Carsten Voss<br />

Wer findet die 8 Fehler in der Kopie?<br />

Helmut Husmann


Nr. 131<br />

<strong>Kreuzberg</strong>er <strong>Trillerpfeife</strong> Mai 2009 Seite 9<br />

Wer kennt ihn nicht...?<br />

Persönlichkeiten aus der Berliner Schiedsrichterwelt<br />

Von 1971 bis 1978 amtierte Udo<br />

Zuchantke als Schiedsrichter<br />

der ersten Bundesliga. Der<br />

heute 72-jährige hält seinem Verein<br />

seit 60 Jahren die Treue und ist für<br />

SV Nord Wedding immer noch im<br />

Jungendbereich aktiv. Kurt Gollub<br />

sprach mit ihm über seine Karriere<br />

und seine Sicht auf die jetzige<br />

Generation der Unparteiischen.<br />

Wie oft warst du in der der<br />

Bundesliga im Einsatz?<br />

In der Bundesliga waren es 40<br />

Begegnungen, in der 2. Liga 19. Dazu<br />

kamen Einsätze als Linienrichter.<br />

Natürlich wurde man weiterhin in<br />

Berlins höchste Klasse angesetzt.<br />

Warst du auch intenational aktiv?<br />

Mit FIFA-Schiedsrichter Ohmsen<br />

war ich drei Mal als Linienrichter<br />

unterwegs.<br />

Was waren die Höhepunkte in<br />

deiner Laufbahn?<br />

1976 das Berliner Pokalendspiel<br />

Hertha BSC - BFC Preussen und<br />

als Günter Netzer das letzte<br />

Spiel für Mönchengladbach<br />

gegen VFB Stuttgart absolvierte.<br />

Wann hast du mit dem Pfeifen<br />

begonnen?<br />

1954 habe ich bei Werner Treichel<br />

meine Prüfung abgelegt. Elf Jahre<br />

hat es gedauert, bis es Ansetzungen<br />

in Berlins höchster Spielklasse gab.<br />

Da warst du schon 29 Jahre alt.<br />

Heute amtieren schon 20-jährige<br />

in der Berlin-Liga. War es früher<br />

schwerer aufzusteigen?<br />

Als ich anfing, amtierten noch viele<br />

Ältere, die bereits vor dem Weltkrieg<br />

aktiv waren. Es war schwer diese<br />

zu verdrängen. Die Förderung der<br />

Anfänger fehlte noch. Ich habe vier<br />

Jahre untere Mannschafte gepfiffen,<br />

ehe man auch mich zu aufmerksam<br />

wurde.<br />

Wer hatte an deinem Aufstieg<br />

anteil?<br />

Werner Treichel als Berliner<br />

Schiedsrichter-Chef, FIFA-<br />

Schiedsrichter und später als DFB-<br />

Schiedsrichter-Boss.<br />

Wie hoch waren damals die<br />

Spesensätze in der Bundesliga?<br />

Als ich anfing gab es 24 DM,<br />

später folgend 72 DM. Flug- und<br />

Fahrtkosten sowie Übernachtung<br />

zahlte der Heimverein. Dazu kam<br />

noch eine Betreuung rund um die Uhr.<br />

Als Berliner musstet ihr durch die<br />

DDR, gab es da Probleme?<br />

Wir sind meistens geflogen, nur zur<br />

2. Liga sind wir per PKW gefahren.<br />

Sonst gab es keine Probleme.<br />

Du bist als Nachfolger des<br />

verstorbenen Ewald Regely als<br />

zweiter Berliner Schiedsrichter neben<br />

Peter Gabor in die 1. Bundesliga<br />

aufgenommen worden. Wer stand bei<br />

dir an der Linie?<br />

Meistens waren es Jörg Halfter,<br />

Wolfgang Hermann und mein Bruder<br />

Jürgen.<br />

Hattest du Probleme in<br />

Deutschlands höchster Liga?<br />

Wir Berliner haben es nicht<br />

einfach gehabt uns vom Niveau<br />

Berlins auf das höhere Tempo dort<br />

einzustellen. Überwiegend bekam ich<br />

gute Beurteilungen, obwohl ich kein<br />

Heimschiedsrichter war.<br />

Bei einem Pokalspiel bei FC St.<br />

Pauli gab es nach einer roten Karte<br />

Zuschauerausschreitungen, ich wurde<br />

mit der Polizei aus dem Stadion<br />

gebracht. Als Folgerung wurde im<br />

Stadion zum ersten Mal ein Zaun<br />

installiert.<br />

Beim VLF Bochum gegen Schalke<br />

04 am 14.03.1978 gab es Ärger als<br />

ich aus Versehen eine rote Karte<br />

gezeigt und zurückgenommen habe.<br />

Es gab danach eine Pressekampagne<br />

und wenig Rückendeckung durch den<br />

Verband. Ich zog die Konsequenzen<br />

und habe meinen Rücktritt erklärt.<br />

Was hast du nach deiner<br />

Bundesligazeit gemacht?<br />

Als Abschiedsspiel habe ich das<br />

Pokalendspiel der A-Junioren in Berlin<br />

geleitet. Dort spielte übrigens Pierre<br />

Litbarski das letzte Mal für Hertha 03<br />

ehe er nach Köln wechselte.<br />

Danach habe ich mich um die<br />

Lehrgemeinschaft Zehlendorf<br />

gekümmert, bin als Beobachter<br />

unterwegs gewesen. Zur Zeit<br />

der Wende war ich bei der<br />

Zusammenführung der Schiedsrichter<br />

und Beobachter aus Ost und West<br />

aktiv. Als Schiedsrichterobmann<br />

in meinem Verein bin ich immer<br />

Ansprechpartner, vor allem der<br />

jungen Schiedsrichter, geblieben.<br />

Was hat dich bewogen wieder aktiv<br />

zu weden?<br />

Ich wollte mich körperlich bewegen,<br />

etwas für meine Gesundheit tun.<br />

Du pfeifst jetzt im Jungendbereich.<br />

Die Regeln sind die gleichen wie in der<br />

Bundesliga. Gibt es Unterschiede?<br />

Die Jugendlichen schätzen<br />

Persönlichkeiten. Da hat man als<br />

erfahrener Schiedsrichter alle<br />

Trümpfe in der Hand. Ich komme<br />

oft ohne persönliche Strafe aus. Die<br />

jungen Spieler wollen in erster Linie<br />

spielen, die Erwachsenen am Rand<br />

sind meistens das größere Problem.<br />

Hast du auch mal einen Prominenten<br />

vom Platz gestellt?<br />

Erich Beer von Hertha BSC bekam<br />

bei einem Ligapokalspiel die Rote<br />

wegen Nachschlagens als er nach<br />

einem Torerfolg zur Mitte ging.<br />

Haben es die Schiedsrichter in der<br />

heutigen Bundesliga schwerer?<br />

Ja, das Tempo ist höher, die<br />

Zweikämpfe intensiver. Spieler wie<br />

Netzer und Beckenbauer hatten<br />

früher mehr Freiraum, jetzt werden<br />

Spielgestalter unablässig bekämpft.<br />

Wann hängst du die Pfeife an den<br />

Nagel?<br />

Ich habe mir da kein Limit<br />

gesetzt.<br />

Udo, ich danke dir für das<br />

interessante Gespräch und wünsche dir<br />

weiterhin viel Glück und Gesundheit!<br />

Kurt Gollub


Seite 10 <strong>Kreuzberg</strong>er <strong>Trillerpfeife</strong> Mai 2009<br />

Nr. 131<br />

Regelfragen<br />

Auszug der Regelfragen für den Monat Mai<br />

Frage 1: Ein Auswechselspieler<br />

bewirft während des laufenden<br />

Spiels von der Ersatzbank einen<br />

auf dem Spielfeld stehenden<br />

Gegenspieler. Welche Maßnahmen<br />

muss der Schiedsrichter ergreifen?<br />

Feldverweis und indirekter Freistoß<br />

da, wo Ball bei der Unterbrechung<br />

Frage 2: Die Behandlung des<br />

stark verletzten Torwarts dauert<br />

so lange, dass er mit Zustimmung<br />

der Mannschafts-Verantwortlichen<br />

außerhalb des Spielfelds weiter<br />

behandelt wird. Seinen Platz nimmt,<br />

da kein Ersatztorwart verfügbar<br />

ist, ein entsprechend gekleideter<br />

Feldspieler ein. Wenig später läuft<br />

nun der behandelte Torwart ohne<br />

Zustimmung des Schiedsrichters<br />

auf das Feld und hält den Ball<br />

mit der Hand vor Überschreiten<br />

der Torlinie auf. Entscheidung?<br />

Strafstoß und Feldverweis<br />

Frage 3: Ein Abwehrspieler, der in<br />

seinem Strafraum steht, spuckt vor<br />

lauter Wut nach einem außerhalb des<br />

Strafraumes stehenden Mitspieler,<br />

trifft ihn aber nicht. Entscheidungen?<br />

Indirekter Freistoß, wo<br />

der Abwehrspieler gespuckt<br />

hat und Feldverweis<br />

Frage 4: Während das Spiel läuft,<br />

nimmt ein Spieler, der innerhalb des<br />

Spielfelds steht, eine unmittelbar<br />

an der Seitenlinie stehende<br />

Trinkflasche. Nach einer Provokation<br />

wirft er sie einem Offiziellen aus der<br />

gegnerischen Coaching-Zone heftig<br />

gegen den Körper. Entscheidung?<br />

Indirekter Freistoß<br />

wo Ball und Feldverweis<br />

Frage 5: Als der Stürmer den<br />

Ball am geschlagenen Torwart<br />

vorbei von der Strafraumlinie aus<br />

ins leere Tor schießen will, läuft ein<br />

Auswechselspieler aufs Spielfeld und<br />

verhindert durch ein Handspiel das<br />

sichere Tor. Entscheidung?<br />

Indirekter Freistoß,<br />

wo Ball und Feldverweis<br />

Frage 6: Ein Spieler, der im Feld<br />

steht, wirft während des laufenden<br />

Spiels einem Auswechselspieler,<br />

der außerhalb des Feldes steht<br />

und auf seine Einwechselung<br />

wartet, eine Trinkflasche heftig<br />

gegen den Körper. Wie muss<br />

der Schiedsrichter entscheiden?<br />

Indirekter Freistoß,<br />

wo Ball und Feldverweis<br />

Frage 7: Bei einem Zweikampf<br />

an der Seitenlinie geraten beide<br />

Spieler außerhalb des Spielfeldes<br />

auf die Aschenbahn. Während der<br />

Ball im Spiel bleibt, schlägt der eine<br />

Spieler seinen Gegenspieler mit<br />

der flachen Hand ins Gesicht. Der<br />

Schiedsrichter sieht diesen Schlag und<br />

unterbricht das Spiel. Entscheidung?<br />

Schiedsrichterball und Feldverweis<br />

Frage 8: Ein zu spät kommender<br />

Spieler läuft unangemeldet auf<br />

das Spielfeld. Als er unmittelbar<br />

danach angespielt wird, stoppt<br />

er den Ball unsportlich mit<br />

dem Oberarm. Entscheidungen?<br />

Verwarnung - Gelb/Rot - direkter<br />

Freistoß<br />

Frage 9: Ein Auswechselspieler, der<br />

zur Einwechslung bereit steht, läuft<br />

plötzlich während des laufenden Spiels<br />

ohne Genehmigung auf das Spielfeld<br />

und springt einen Gegenspieler im<br />

eigenen Strafraum mit gestreckten<br />

Beinen von hinten an. Entscheidungen?<br />

Feldverweis und<br />

indirekter Freistoß, wo Ball<br />

Frage 10: Ein verletzter Spieler,<br />

der sich zur Behandlung am<br />

Spielfeldrand aufhält, läuft plötzlich<br />

während des laufenden Spiels ohne<br />

Genehmigung auf das Spielfeld und<br />

springt einen Gegenspieler im eigenen<br />

Strafraum mit gestreckten Beinen<br />

von hinten an. Entscheidungen?<br />

Strafstoß und Feldverweis<br />

Frage 11: Ein Spieler verlässt während<br />

des laufenden Spiels ohne Abmeldung<br />

beim Schiedsrichter das Spielfeld und<br />

beleidigt mit einer deutlichen Geste<br />

den gegnerischen Trainer. Wie muss der<br />

Schiedsrichter entscheiden, wenn er<br />

den Vorfall wahrgenommen hat?<br />

Indirekter Freistoß und<br />

Feldverweis<br />

Frage 12: Das Schiedsrichter-<br />

Team befindet sich nach Ende der<br />

ersten Halbzeit zusammen mit den<br />

Spielern beider Mannschaften im<br />

Kabinengang. Ein Streit zwischen zwei<br />

Spielern einer Mannschaft eskaliert<br />

nach gegenseitigen Beschimpfungen<br />

mit einer Ohrfeige, die ein Spieler<br />

dem anderen Spieler versetzt. Wie<br />

muss der Schiedsrichter reagieren und<br />

entscheiden, wenn er diesen Vorgang<br />

einwandfrei erkennt?<br />

Feldverweis mit der roten Karte<br />

wegen der Ohrfeige – Info an beide<br />

Spielführer<br />

Frage 13: Während des laufenden<br />

Spiels kriecht plötzlich ein Kaninchen<br />

aus seinem Bau und wird bei<br />

einem Torschuss auf das leere Tor<br />

„abgeschossen“. Der Ball springt<br />

trotzdem noch von der Unterkante<br />

der Latte ins Tor. Entscheidung?<br />

Schiedsrichterball<br />

Frage 14: Der Ball wird aus<br />

dem Strafraum geschlagen und<br />

überschreitet nach einem Zweikampf<br />

knapp die Seitenlinie. Nach dem<br />

deshalb erfolgten Fahnenzeichen des<br />

Assistenten schlägt ein Verteidiger<br />

im Strafraum einen Gegenspieler.<br />

Wie ist durch den Schiedsrichter zu<br />

entscheiden, wenn er den Schlag<br />

wahrnimmt?<br />

Feldverweis, Einwurf<br />

Hans-Jörg Schmid<br />

(Landeslehrwart)


Nr. 131<br />

Ein Freitagabend im<br />

Sportgericht. Es stehen<br />

einige Verhandlungen an,<br />

in denen die Schiedsrichter eine<br />

nicht unwesentliche Rolle spielen.<br />

Spielabbrüche und Berichte zu<br />

Vorkommnissen während und nach<br />

dem Spiel.<br />

Es war nichts weltbewegendes,<br />

was sich abgespielt hatte, für<br />

die Sportrichter der normale<br />

Verhandlungsalltag. Bei über 1000<br />

Spielen an einem Wochenende in<br />

Berlin gibt es einige, die aus dem<br />

Ruder laufen. Wo Spieler über die<br />

Stränge schlagen, Schiedsrichter<br />

beleidigt, Spiele abgebrochen werden<br />

und im Umfeld nicht alles glatt läuft:<br />

Viele Unsportlichkeiten werden nicht<br />

angezeigt, da Vereine und Schiris<br />

sich keine Mühe machen, einen<br />

Bericht zu schreiben. „Wenn man die<br />

Spielberichtsbögen auswertet,dann<br />

geht es in den unteren Klassen<br />

eigentlich am sportlichsten zu,“ sagte<br />

mir unlängst Jörg Halfter von der<br />

Spielkommission. „Da werden kaum<br />

gelbe, gelb-rote oder rote Karten<br />

vermerkt. Das liegt daran, dass dort<br />

wenig qualifizierte Kameraden oder<br />

keine angesetzten Unparteiischen<br />

amtieren. Um sich Verhandlungen<br />

zu ersparen, die wie anhand<br />

der besuchten festgestellt, nur<br />

Zeitverschwendung und Ungemach<br />

für alle Beteiligten bedeuten, wird<br />

manche Unsportlichkeit nicht publik<br />

gemacht.<br />

Das Sportgericht, in der<br />

Mehrzahl auch mit Schiedsrichtern<br />

besetzt, hat es schwer, sich in den<br />

widersprechenden, unklaren und oft<br />

wirklichkeitsfremden Aussagen zu<br />

Recht zu finden. Geständnisse gibt es<br />

von den Übeltätern, sofern<br />

sie überhaupt erscheinen, selten.<br />

Ausflüchte und Entschuldigungen<br />

sind die Regel. Meistens sind die<br />

Schiedsrichter die Einzigen, die etwas<br />

gesehen haben, Kläger und Beklagte<br />

und auch anwesende Zeugen sind mit<br />

Blindheit geschlagen und lassen den<br />

Schiri als Depp dastehen.<br />

So auch im Seniorenpokalspiel A<br />

<strong>Kreuzberg</strong>er <strong>Trillerpfeife</strong> Mai 2009 Seite 11<br />

Gedanken zum Pfiff<br />

Warum Täter Sportgerichtsurteile so gelassen aufnehmen<br />

gegen B. Nach einem Foulspiel von<br />

Spieler Nr. 3 von A an die Nr. 8 von B<br />

verteilt der mit 20-jähriger Erfahrung<br />

pfeifende Referee gelbe Karten wegen<br />

Foulspiel und Meckern. Weil die Nr. 3<br />

von A schon oft zugelangt hatte und<br />

auch mit Sprüchen die Aktiven von B<br />

gereizt hat, stürzt sich daraufhin die<br />

Nr. 6 von B auf Nr. 3 von A und würgt<br />

ihn von hinten. Im anschließenden<br />

Handgemenge (Schiribericht:<br />

Schlägerei) bedrohen weitere Spieler<br />

die Nr. 3 und stoßen ihn zu Boden.<br />

Der Schiri, der die Nr. 6 von B<br />

eindeutig als Auslöser des Tumultes<br />

ausgemacht hatte, bricht darauf das<br />

Spiel ab. „Ich bin davon ausgegangen,<br />

dass die Nr. 3 von A ernsthaft um<br />

seine Gesundheit fürchten musste,<br />

wäre das Spiel weitergeführt worden.<br />

Das Gericht folgte der Aussage<br />

und verdonnerte die Mannschaft<br />

B als Verursacher des Abbruchs<br />

zu Geldstrafen, Spielverlust und<br />

Ausschluss vom Pokal für die nächsten<br />

2 Jahre. Auch Mannschaft A musste<br />

blechen für einen fehlenden Bericht.<br />

Lachen durfte der Würger, der als<br />

Zeuge nicht erschienen war und dafür<br />

25 Euro zahlen musste. Freispruch<br />

für ihn, weil auch der Gewürgte sich<br />

nicht sicher war, wer ihn da bedrängt<br />

hatte. Die Aussage des Schiris wurde<br />

nicht akzeptiert. Dessen Freude nach<br />

erhalt der 10 Euro Zeugengeld kann<br />

man sich denken.<br />

Beim Abbruch des Punktspiels der<br />

Senioren C gegen D spielte der für<br />

den nicht erschienenen Schiedsrichter<br />

der amtierende Sportfreund von D<br />

keine gute Rolle. Weil D sowieso<br />

1:0 führte und der Verein C drei<br />

mutmaßliche Täter nach dem Abbruch<br />

aus dem Verein ausschloss und auf<br />

die schwarze Liste setzen 1ieß, war<br />

klar, wer bestraft werden musste.<br />

Interessant nur, dass nicht geklärt<br />

werden konnte, ob die drei wirklich<br />

die Schläger waren, die sich zusammen<br />

mit Zuschauern an den Rangeleien<br />

beteiligt hatten. Die Zeugen wollten<br />

mehrere gesehen haben, Vertreter<br />

von C sprachen von einem Zuschauer.<br />

Der Spielleiter konnte anhand der<br />

vorgelegten Ausweise niemanden von<br />

den Aktiven erkennen, ein Spielbericht<br />

ging ver1oren. Nur Mannschaft C gab<br />

sich schuldig. Im Verbandsligaspiel<br />

der Senioren verlor Mannschaft E<br />

hoch mit 0:6 und soll nach Aussage<br />

des Schiris, einem Regionalliga<br />

erfahrenen Mann und 25 jähriger<br />

Amtszeit, über 90 Minuten äußerst<br />

unsportlich aufgetreten sein. Gelbe,<br />

gelb-rote und eine rote Karte wegen<br />

Schiedsrichterbeleidigung waren die<br />

Folge. In der 2. Halbzeit rannte ein<br />

Spieler von E in der Spielruhe den<br />

Schiri um. Diesen Vorfall nahm dieser<br />

zum Anlass, einen Bericht zu machen,<br />

nachdem er sich von der Mannschaft F<br />

den Täter nennen ließ. Er selbst war<br />

sich nicht sicher. In der Verhandlung<br />

bestritt der Spieler eine<br />

Absicht und wurde prompt mit<br />

zwei Spieltagen Sperre human<br />

bestraft. Die Beleidigung „Du hast<br />

ja keine Ahnung, pfeif’ lieber F-<br />

Jugend“, war dem Gericht nur die<br />

automatische Spielsperre wert.<br />

Mannschaft E dürfte nach diesem<br />

Urteil kaum Anreize erhalten haben,<br />

um ihr sportliches Verhalten zu<br />

überdenken. Die Schiedsrichter der<br />

Senioren-Verbandsliga jedenfalls<br />

werden es aufmerksam registrieren.<br />

Den Kommentar des Unparteiischen<br />

nach der Verhandlung kann ich mir<br />

ersparen.<br />

Was lehren uns die Verhandlungen<br />

als Schiedsrichter?<br />

• In allen noch so hektischen<br />

Spielen Ruhe bewahren. Sollte es<br />

zu Tätlichkeiten kommen, die Täter<br />

eindeutig notieren und möglichst noch<br />

auf dem Spielfeld mit den Kapitänen<br />

den Sachverhalt abklären.<br />

• Spielabbrüche nur, wenn alle<br />

Möglichkeiten der Spielfortsetzung<br />

ausgeschöpft sind. Die auslösenden<br />

Tatsachen im Spielberichtsbogen und<br />

im Zusatzbericht konkret benennen<br />

(Was hat der Spieler getan und gegen<br />

wen war die Handlung gerichtet).<br />

• Bei Vorkommnissen nach<br />

Spielschluss versuchen, neutralem<br />

Zeugen zu finden oder mit namentlich<br />

bekannten Funktionären den<br />

Sachverhalt abklären, ehe der Bericht<br />

abgeschickt wird.<br />

• Beim Formulieren eventueller<br />

Berichte den Ansetzer zu Rate<br />

ziehen.<br />

Kurt Gollub


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