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Nützlinge oder Schädlinge
Soziale Faltenwespen füttern ihre Brut (wegen des hohen Eiweißgehalts)
mit Spinnen und Insekten, z.B. mit lästigen Fliegen- und Mückenarten
oder mit pflanzenschädlichen Raupen. Die meisten Arten gehen weder
an Süßes noch an Fleisch und belästigen deshalb weder am Kaffeetisch
noch beim Grillen. Wespen sind daher als Nützlinge anzusehen.
Lediglich die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe können
gerade im Spätsommer ungemein lästig werden.
Insektenstiche
Wird eine Arbeiterin der Echten Wespen in Nestnähe beunruhigt, alarmiert
sie die Nestgenossinnen durch ein Alarmpheromon. Dann greifen mehrere
Wespen gleichzeitig an. Dunkle bewegte Objekte werden bevorzugt anvisiert.
Die Angriffsmotivation nimmt mit zunehmender Distanz vom Nest ab.
Auf Störungen am Futterplatz reagieren die Arten sehr unterschiedlich:
während die Arbeiterinnen der meisten Wespenarten flüchten, können
Deutsche und Gemeine Wespe durchaus auch aggressiv reagieren.
Die normale Körperreaktion auf einen Wespenstich besteht in einem
kurzzeitigen heftigen Schmerz und einer lokalen rötlichen Schwellung.
Bei einer vorliegender Insektenstichallergie kommt es jedoch entweder
zu einer großflächigen Lokalreaktion (z.B. Schwellungen) oder zu einer
Allgemeinreaktion, die leichter (Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerz) oder
schwerer (Atemnot, Anaphylaktischer Schock) ausfallen kann. Bei diesen
Symptomen sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Allergiker sollten
stets eine Notfallausrüstung und einen Allergikerpass bei sich haben.
Empfehlenswerte
Maßnahmen
Viele Menschen reagieren unsicher und verängstigt auf Wespen. Durch sachliche
Aufklärung lassen sich jedoch selbst ängstliche Gemüter in vielen Fällen beruhigen.
Aus Gründen des Tierschutzes sollte beim Auftreten von Feldwespen stets
das Prinzip „Beratung statt Vernichtung“ gelten. Für ein Auslöschen dieser
gutmütigen Tiere gibt es nur selten vernünftige Argumente (z.B. Dachausbau).
Freihängende, runde bis birnenförmige Nester mit glatter Umhüllung
Abbildungsnachweis:
Abb.1: Brutzellen mit erwachsenen Larven und verdeckelte Puppenzellen
Abb.2: hüllenloses Nest einer Feldwespe
Abb.3: Feldwespe
Abb.4: Flugbild einer Echten Wespe
Abb.5: Flugbild einer Feldwespe
Abb.6: mittig nach unten ausgezogenes Kopfschild einer Feldwespe
Abb.7: Junges Nest der Sächsischen Wespe
Abb.9: Großes Nest der Gemeinen Wespe
Abb.9: Abdichten von Jalousienkästen.
Überreicht durch:
(in oder an Gebäuden, in Sträuchern und Bäumen) sind den nichtlästigen
Langkopfwespen der Gattung Dolichovespula zuzuordnen. Die
in Gebüschen und Bäumen nistende Mittlere Wespe, Dolichovespula
media, ist eine besonders schützenswerte Rote-Liste-Art.
Solange sich die Nester von Langkopfwespen nicht an ungünstigen Stellen
befinden, sollten man sie nach Möglichkeit an Ort und Stelle belassen. Als
Faustregel gilt, dass ein Mindestabstand von 3-4m zum Nest eingehalten werden
sollte. Für ungünstig platzierte Nester kommen folgende Maßnahmen in Betracht:
• Insekten-Umlenkung
• Nest-Umquartierung, Nest-Umsiedlung
• Nest-Bekämpfung/ -Entfernung
Vereinzelt kann es sinnvoll sein, Nester umzusiedeln oder zu bekämpfen,
z.B. wenn Langkopfwespen in Bereichen auftreten, in denen sich Allergiker
oder Kinder aufhalten (z.B. in Schulen und Kindergärten) oder wenn das
Nest in der Nähe eines frequentierten Durchgangsbereiches liegt.
Die versteckten Nester der lästigen Deutschen Wespe und
der Gemeinen Wespe sollten nicht geduldet werden.
Bei der Nestbekämpfung wirken Aerosole fast immer schnell und zuverlässig.
Der Vorteil von Stäuben und Schäumen liegt darin, dass auch Nester, die in
größerer Entfernung vom Einflugloch liegen, noch zuverlässig bekämpft werden.
Generell kann es jedoch nach der Nestbehandlung für einige Tage zu weiteren
Anflügen von Wespen, oder auch zur Bildung eines Ersatznestes kommen.
Bei der insektiziden Behandlung von Wespen- und Hornissennestern sollte
Arbeitsschutz getragen werden. Ungeschützte
Personen sollten nicht zugegen sein oder einen
gebührenden Sicherheitsabstand (≥ 5m) einhalten.
Anmerkung: Jalousienkästen lassen sich auf
einfache Weise prophylaktisch gegen das Eindringen
von Wespen und anderen Insekten sichern. Auch
kleinere Säugetiere, (wie z.B. Spitzmäuse) werden
effektiv ferngehalten. Ein schöner Nebeneffekt
ist die verbesserte Wärmedämmung.
KG:6992/08/07