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Adventliche Stimmung<br />

im Dassendorfer<br />

Gemeindesaal<br />

32 AKTUELL | 1 | 11<br />

Alle Jahre wieder<br />

Wie es in Dassendorf Tradition ist, hatte<br />

Bürgermeisterin Martina Falkenberg im<br />

Namen der Gemeinde alle Dassendorfer<br />

Senioren ab 68 Jahren zu einer gemütlichen<br />

Feier am zweiten Adventssonntag<br />

eingeladen. Und weit über 100 Senioren<br />

nahmen an den liebevoll gedeckten Tischen<br />

Platz und genossen Kaffee, Kuchen<br />

und das abwechslungsreiche Programm.<br />

Martina Falkenberg und Pastor Uwe<br />

Baumgarten gaben den Gästen Besinnliches<br />

und Nachdenkenswertes mit auf<br />

den Weg, während die Grundschüler mit<br />

ihren Einlagen für gute Stimmung sorgten.<br />

Zum Mitsingen luden die Sänger der<br />

Dassendorfer Chorgemeinschaft ein.<br />

Wieder ein gelungener Adventsnachmittag<br />

in netter Runde – der Dank geht an<br />

die fleißigen Helfer.<br />

Landesförderzentrum Sprache in Wentorf vor dem Aus<br />

Am 3. Juni hat das Landesförderzentrum<br />

Sprache sein 50-jähriges<br />

Jubiläum gefeiert und<br />

blickte auf ein halbes Jahrhundert<br />

Geschichte zurück. 1960<br />

wurde die »Internatsschule für<br />

Sprachgestörte« gegründet.<br />

Schon bald zeigte sich, dass dort<br />

hervorragende Erfolge erzielt<br />

wurden, die Anmeldungen wurden<br />

immer zahlreicher. In den<br />

vergangenen Jahren besuchten<br />

regelmäßig um die 100 Schüler<br />

das Landesförderzentrum. In<br />

den vergangenen fünf Jahrzehnten<br />

gingen viele wichtige Impulse<br />

von der Wentorfer Internatsschule<br />

aus und haben teilweise<br />

bundesweit Akzente gesetzt. Viele<br />

ehemalige Schüler, denen dieses<br />

besondere Förderzentrum<br />

die Sprache geschenkt hat, erinnern<br />

sich gern an ihre dortige<br />

Schulzeit zurück, so wie Michael<br />

Meyen, 33: »Ich habe vor 25 Jahren<br />

nach einem Grundschuljahr<br />

die Schule gewechselt und war<br />

dann für zwei Jahre in der Internatsschule.<br />

Die Internatszeit hat<br />

mich sehr geprägt. Heutzutage<br />

arbeite ich in der Qualitätssicherung<br />

als Dreher in einem Unternehmen,<br />

das Tablettenstempel<br />

herstellt. Oft spreche ich noch<br />

von der Zeit und erinnere mich<br />

an Sommerfeste oder tolle Ereignisse<br />

sowie den Alltag und die<br />

Menschen, die in der Zeit an<br />

meiner Seite waren.« »Wir sind<br />

sehr entsetzt über die Entscheidung<br />

und können sie nicht begreifen.<br />

Zwar hat es 2003 eine<br />

Empfehlung gegeben, die Schule<br />

künftig zusammenzulegen. Die<br />

damalige Verunsicherung wurde<br />

aber schnell beseitigt, schließlich<br />

wurden seit 1999 insgesamt<br />

sieben Millionen Steuergelder in<br />

den Um- und Weiterbau der Gebäude<br />

investiert. Im vergangenen<br />

Jahr wurde sogar noch ein<br />

neues Kühlhaus gebaut«, sagt Elternratsvorsitzende<br />

Nicole Kück<br />

fassungslos. »Die jetzigen Schü-<br />

In dem Schülerwohnheim in Wentorf lebten zahlreiche Schüler, denen aufgrund<br />

des Förderunterrichts heute ein normales Leben in der Arbeitswelt ermöglicht<br />

wurde. Foto: Denise Ariaane Funke<br />

Text: Susanne Nowacki, Fotos: Gemeinde Dassendorf<br />

ler sind von der Schließung zwar<br />

nicht betroffen, da sie laut Aussage<br />

des Ministeriums für Bildung<br />

und Kultur ihre Schulzeit<br />

dort beenden können. Wir sind<br />

aber Eltern von Kindern mit einem<br />

Sprachdefizit und haben<br />

die Erfolge dieser Schule bei unseren<br />

Kindern erlebt. Früher<br />

konnte ich mit meinem Sohn<br />

nur mithilfe der Gebärdensprache<br />

kommunizieren. Er war sehr<br />

schüchtern, da er von anderen<br />

Kindern oft gehänselt wurde …«<br />

Nicole Kück deutet auf ihren<br />

Sohn, der im Schlafanzug hinter<br />

einem gemütlichen Ohrensessel<br />

auftaucht und mit klarer Stimme:<br />

»Gute Nacht, ich gehe jetzt<br />

schlafen«, flötet und fröhlich<br />

von einem auf das andere Bein<br />

hopsend in seinem Zimmer verschwindet.<br />

»Auch andere betroffene<br />

Kinder sollen diese Chance<br />

erhalten, die unsere Kinder hatten«,<br />

sagt Nicole Kück.<br />

Die Betroffenen erinnern sich<br />

mit einem bitteren Geschmack<br />

an die Worte von Dr. Eckhard<br />

Klug (Minister für Bildung und<br />

Kultur) und Dr. Heiner Garg<br />

(Minister für Arbeit, Soziales<br />

und Gesundheit des Landes<br />

Schleswig-Holstein), die in ihrem<br />

Grußwort zum Jubiläum<br />

unter anderem schriftlich mitteilten:<br />

»Die hohen Anmeldezahlen<br />

belegen, welche Anziehungskraft<br />

die Schule in der Trägerschaft<br />

des Landes mit ihrem<br />

Konzept ausübt. Die gezielte<br />

Förderung hat sich seit Jahrzehnten<br />

bewährt. Das Land Schleswig-Holstein<br />

fördert deshalb seit<br />

Bestehen mit großem finanziellen<br />

Engagement, um der Schule<br />

und dem Internat ein verlässliches<br />

und dauerhaft tragbares<br />

Fundament zu sichern. Wir sind<br />

überzeugt, dass das Landesförderzentrum<br />

Sprache seine erfolgreiche<br />

Arbeit auch in den<br />

kommenden Jahren fortsetzen<br />

wird.«

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