Download Ausgabe 4 - Kommunal
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Nr. 4<br />
April 2002 DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN<br />
KOMMUNAL<br />
Offizielles Organ des Österreichischen Gemeindebundes<br />
Wir sind<br />
Österreich<br />
DVR: 0930 423<br />
THEMA<br />
Der Maibaum aus<br />
rechtlicher Sicht<br />
Über Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten<br />
des Volksbrauchs<br />
SEITE 24<br />
PRAXIS<br />
Die Tücken der<br />
Finanzierungen<br />
Was Gemeinden bei Angeboten von<br />
Geldinstituten beachten sollten<br />
SEITE 48<br />
P.b.b. Verlagspostamt · 1014 Wien 02 Z 032902M ISSN: 1605-1440<br />
THEMA<br />
Gemeindebund:<br />
Protest gegen<br />
Finanz-Tricks<br />
Schlechte Schätzungen des<br />
Finanzministers können<br />
kein Grund für Raubzug bei<br />
den Gemeinden sein<br />
SEITE 8
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mit der Entwicklung moderner Finanzprodukte für Gemeinden beschäftigt,<br />
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DIE SPEZIALBANK
<strong>Kommunal</strong>e Finanzierung<br />
48 Fremdmittelfinanzierung richtig ausschreiben,<br />
Angebote leicht vergleichen<br />
Ehrungen & Auszeichnungen<br />
56 Bürgermeistermedaillen:<br />
Ehre, wem Ehre gebührt<br />
Gemeindepolitik<br />
6 2000 war für die Gemeinden nicht erfreulich:<br />
Die Finanzlage bleibt angespannt<br />
8 Scharfer Protest des Gemeinde- und Städtebundes:<br />
Keine Tricks mit schlechten Schätzungen<br />
19 Gemeindebund stiftet „Wissenschafts Preis“<br />
22 Österreichischer Gemeindetag 2002:<br />
Tirol präsentiert sich in all seiner Pracht<br />
26 Raumplanung: Gemeinden vollziehen Gesetze<br />
Recht & Verwaltung<br />
13 Statistik Austria und kommunale Verwaltungen:<br />
Gemeinsam für die Gemeinden<br />
24 Sind Maibäume bewilligungspflichtig?<br />
Was ist ein Maibaum rechtlich überhaupt?<br />
20 Erfahrung aus Benchmarking-Prozessen:<br />
Gemeinden im Wettbewerb<br />
Gemeindefinanzen<br />
11 Gemeindeertragsanteile: Erstes Quartal 2002:<br />
Die Schere öffnet sich weiter<br />
Europapolitik<br />
28 Hilfe für Bosnien: Schilcherland hilft armen Land:<br />
27 Bürgermeister als Spendensammler<br />
30 KGRE-Miniplenartagung in Straßburg:<br />
Problematik des ländlichen Raums<br />
33 Grenzüberschreitendes Impulszentrum GIZ:<br />
Bruckl / Leitha baut Grenzen im Kopf ab<br />
KOMMUNAL<br />
PRAXIS<br />
68 Öffentlichkeitsarbeit:<br />
<strong>Kommunal</strong>e Kulturarbeit unter der Lupe<br />
KOMMUNAL<br />
THEMEN<br />
KOMMUNAL<br />
CHRONIK<br />
76 Helga Machne: Am Anfang ging<br />
ein Aufschrei durch Lienz<br />
78 Kurt Schagerer: Dienstältester<br />
Bürgermeister 40 Jahre im Amt<br />
79 OÖ Gemeindetag 2002:<br />
Die Zukunft der Gemeinden<br />
80 Aus den Bundesländern<br />
84 Info - Mix<br />
Inhalt<br />
KOMMUNAL 3
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Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Österreichischer Gemeindebund,<br />
Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />
Medieninhaber:<br />
NÖ Zeitungsverlags Gesellschaft mbH.,<br />
Löwelstr. 6/5, Pf. 201,1014 Wien,<br />
Tel. 01/532 23 88,<br />
Fax 01/532 23 77,<br />
e-mail:noeverlag@kommunal.at<br />
Geschäftsführer:<br />
Bgm .Prof. Walter Zimper<br />
Sekretariat: Patrizia Poropatits<br />
e-mail: patrizia.poropatits@kommunal.at<br />
www.kommunal.at<br />
Redaktion:<br />
Mag. Hans Braun (Leitung)<br />
Walter Grossmann<br />
Tel.: 01/ 532 23 88<br />
e-mail: kommunal.redaktion@kommunal.at<br />
Anzeigenberatung:<br />
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Johanna K. Ritter – DW 11 (Leitung)<br />
johanna.ritter@kommunal.at<br />
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sabine.brueggemann@kommunal.at<br />
Franz Krenn – DW 13<br />
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Gerhard Klodner – DW 14<br />
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Grafik:<br />
NÖ Verlag, E. Horvath<br />
kommunal.grafik@kommunal.at<br />
Fotos: Bilder-Box<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Dipl. Ing. Martin Atzwanger<br />
(Fachautor für <strong>Kommunal</strong>politik)<br />
Mag. Nicolaus Drimmel<br />
(Österreichischer Gemeindebund),<br />
Dr. Roman Häußl (Spezialist f. Gemeinderecht)<br />
Dr. Robert Hink<br />
(Generalsekretär Gemeindebund),<br />
Mag. Karin Holdhaus<br />
(Bundesministerium für Inneres)<br />
Dr. Peter Mahringer (Sekt.Chef im BM<br />
für Bildung, Wissenschaft & Kultur<br />
Helmut Mödlhammer (Präsident des<br />
Österreichischen Gemeindebundes),<br />
Dietmar Pilz (Steirischer Gemeindebund),<br />
Univ. Prof. Dr. Reinbert Schauer<br />
(Johannes Kepler-Universität Linz),<br />
Dir. Bgm. Bernd Vögerle (Verband der<br />
sozialdemokratischen Gemeindevertreter),<br />
Bgm. Prof. Walter Zimper (Verleger).<br />
Hersteller:<br />
Leykam, Wr. Neustadt<br />
Erscheinungsort:<br />
2722 Weikersdorf am Steinfeld<br />
Persönlich gezeichnete Artikel fallen unter die<br />
Verantwortlichkeit des Autors und müssen sich<br />
nicht unbedingt mit der Meinung von<br />
KOMMUNAL decken.<br />
KOMMUNAL ist das offizielle Organ des Österreichischen<br />
Gemeindebundes und erscheint<br />
monatlich. Es wird im Direktversand an folgende<br />
Personen- und Zielgruppen versandt:<br />
Alle Bürgermeister, Vizebürgermeister, Stadträte<br />
und Geschäftsführenden Gemeinderäte der<br />
Gemeinden Österreichs. Alle leitenden Gemeindebeamten<br />
und alle führenden Gemeindebediensteten<br />
sowie die Spitzenfunktionäre und<br />
Sachbearbeiter der österreichischen Wasser-,<br />
Abwasser-, Müll- und Reinhalteverbände sowie<br />
der Freiwilligen Feuerwehren. Alle für die <strong>Kommunal</strong>politik<br />
relevanten Behördenvertreter und<br />
Beamten der Ministerien, Bundesstellen und der<br />
österreichischen Bundesländer. Alle politischen<br />
Mandatare der im Parlament vertretenen Parteien<br />
auf Bundes-, Landes- und Bezirksebene.<br />
Wichtige Meinungsträger im Bereich anderer<br />
Behörden und Interessensvertretungen sowie der<br />
österreichischen Wirschaft.<br />
Mit E.E. gekennzeichnete Artikel sind bezahlte<br />
Wirtschaftsinfos und fallen nicht in die Verantwortlichkeit<br />
der Redaktion.<br />
Auflage: 34.686<br />
Teilen dieser <strong>Ausgabe</strong> liegen Beilagen der<br />
Firmen Gemdat OÖ, Raiffeisenverband Szbg.,<br />
Dr. Ringhofer, der Salzburg Business School<br />
und des Fachverbands der Stein- und Keramischen<br />
Industrie bei.<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Editorial<br />
Der Österreichische Gemeindetag 2002 wirft seine Schatten bereits kräftig voraus.<br />
Schon jetzt sind rund 2.000 <strong>Kommunal</strong>politiker aus ganz Österreich angemeldet,<br />
um am 6. und 7. Juni in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck beim größten<br />
kommunalpolitischen Ereignis des Jahres teilzunehmen.<br />
Es steht im heurigen Jahr unter einem besonderen Stern: Wir feiern heuer das<br />
40jährige Bestehen der Gemeindeautonomie in Österreich und niemand Geringerer<br />
als der Bundeskanzler der Republik wird aus diesem Anlass Grundsätzliches dazu<br />
erklären. Dieser Vorgang ist umso bemerkenswerter, als er just in eine Zeit fällt, in<br />
der die Gemeinden europaweit um jene verfassungsrechtliche Anerkennung kämpfen,<br />
die sie in Österreich längst haben. Es wird eine der Nagelproben des derzeitigen<br />
Konvents der Europäischen Union werden, ob es ihm gelingt, die vorgegebenen<br />
Zielsetzungen nach mehr Subsidiarität und Bürgernähe in Europa mit der stärkeren<br />
Einbindung jener Institution zu erreichen, die dafür am besten geeignet ist,<br />
nämlich der lokalen Gebietskörperschaft.<br />
Europa wäre in diesen Tagen gut beraten, sich am Beispiel der politischen, wirtschaftlichen<br />
und demokratischen Entwicklung der Republik Österreich ein Beispiel<br />
zu nehmen und die Eckpfeiler der Erfolgsgeschichte unserer Zweiten Republik im<br />
Gesellschaftsmodell der Union der Zukunft zu verankern. Dabei kommt neben der<br />
hohen demokratischen Reife und der Sozialpartnerschaft der Rolle der Gemeinden<br />
als flächendeckender Motor, Identifikationsträger oder Ideenbringer eine ganz entscheidende<br />
Bedeutung zu.<br />
So kann der Österreichische Gemeindebund seine routinemäßige Jahrestagung im<br />
Jahre 2002 mit einem stolzen Selbstbewusstsein und einem Selbstverständnis<br />
begehen, das anderswo noch fieberhaft gesucht wird.<br />
Auch dass diese stolze Organisation mit KOMMUNAL ein Verbandsorgan sein eigen<br />
nennt, das in einer monatlichen Auflage von über 34.000 Exemplaren aktuelle und<br />
wichtige Fachinformation bringt und außerdem als österreichweites Sprachrohr der<br />
Kommunen wirkt, ist in dieser Dimension europaweit ein Novum. Alle vergleichbaren<br />
Länder, Deutschland mit eingeschlossen, besitzen nichts Vergleichbares.<br />
Dass es unserer verlegerischen Konkurrenz oft schwerfällt, diese Realität<br />
gebührend anzuerkennen, mag daher durchaus verständlich sein. Es sind die<br />
schlechtesten Früchte nicht, an denen die Würmer nagen, sagt schon ein bekanntes<br />
Sprichwort. Gegen untergriffige Behauptungen und bewusst falsche Aussagen müssen<br />
wir uns aber mit aller zu Gebote stehenden Mitteln – allein im Interesse des<br />
Ansehens der österreichischen Gemeinden – zur Wehr setzen und so werden eben<br />
in Hinkunft die Gerichte jene Grenzen ziehen, die der verlegerische Anstand eines<br />
Mitbewerbers offenbar nicht kennt.<br />
Der Österreichische Gemeindetag in Innsbruck erlebt aber in Innsbruck wieder ein<br />
KOMMUNAL mit erweiterter Sonderausgabe, mit einer tagesaktuellen Berichterstattung<br />
und einer österreichweiten Verbreitung des großen kommunalen Ereignisses.<br />
In dieser <strong>Ausgabe</strong> bieten wir unseren Lesern mit der rechtlichen Abhandlung<br />
des Problems „Maibäume“ und der wissenschaftlichen Anlayse von kommunalem<br />
Benchmarking jedoch wieder konkurrenzlose „Schmankerln“, die uns an der Arbeit<br />
für dieses Magazin so erfreuen.<br />
Bgm. Prof. Walter Zimper<br />
Verleger und Vizepräsident des<br />
Österreichischen Gemeindebundes<br />
KOMMUNAL 5
Kommentar<br />
Das Jahr 2000 war für die Gemeinden nicht erfreulich<br />
Kritische Finanzlage<br />
Die Finanzlage der Gemeinden hat<br />
sich im Jahr 2000 neuerlich verschlechtert.<br />
Dies geht aus dem<br />
Finanzbericht des Sparkassenverbandes<br />
hervor, der kürzlich veröffentlicht wurde.<br />
Drei Entwicklungen sind es, die uns<br />
große Sorgen machen: Die Einnahmen<br />
der Städte und Gemeinden sind um 1,6<br />
Milliarden S oder um 0,8 Prozent zurückgegangen.<br />
Die Finanzschulden sind dramatisch<br />
angestiegen und die Investitionen<br />
der Gemeinden sind weiter gesunken.<br />
Nun mag das Jahr 2000 ein außerordentliches<br />
sein, weil die Gemeinden<br />
mit dem Wegfall der Getränkesteuer, mit<br />
der Halbierung der Werbesteuer und den<br />
Auswirkungen der Steuerreform besonders<br />
betroffen waren, aber eine Dauerentwicklung<br />
darf dies nicht sein. Regional<br />
gesehen am günstigsten war die Einnahmenentwicklung<br />
bei den burgenländischen<br />
Gemeinden, wo sich die Regionalförderungen<br />
der Europäischen Union<br />
offensichtlich sehr günstig ausgewirkt<br />
haben, am negativsten war die Einnahmenentwicklung<br />
bei den oberösterreichischen<br />
Gemeinden, wo sich der Stopp bei<br />
den Bedarfszuweisungen besonders<br />
bemerkbar machte.<br />
Geradezu besorgniserregend ist die<br />
Schuldenentwicklung.<br />
Zum Jahresende 2000 waren die österreichischen<br />
Gemeinden (ohne Wien) mit<br />
132 Milliarden Schilling verschuldet, das<br />
entspricht 70,9 Prozent ihrer gesamten<br />
Einnahmen. Allein 13,6 Milliarden S oder<br />
7,4 Prozent aller Einnahmen müssen zum<br />
Abbau des Schuldenberges verwendet<br />
werden, wobei die Durchschnittsverzinsung<br />
mit 3,72 Prozent bei den Gemeindekrediten<br />
sehr günstig ist.<br />
Überaus bedauerlich ist auch das<br />
Absacken der Investitionen der<br />
Gemeinden. Die Gemeinden sind<br />
nämlich nach dem produzierenden<br />
Bereich der zweitwichtigste Investor, im<br />
Bereich der öffentlichen Hand der mit<br />
Abstand größte Auftraggeber. Die<br />
Gemeinden investieren weit mehr als<br />
Bund und Länder zusammen. Mit einem<br />
Investitionsvolumen von 37,9 Milliarden<br />
S haben die Gemeinden im Jahr 2000 ein<br />
Minus von 8,6 Prozent eingefahren. Die<br />
Investitionsquote von durchschnittlich<br />
20,7 Prozent der Einnahmen hat einen<br />
historischen Tiefstand erreicht. Immerhin<br />
lag diese Quote Mitte der neunziger<br />
6 KOMMUNAL<br />
Jahre noch bei 25 Prozent. Am investitionsfreudigsten<br />
waren die burgenländischen<br />
und niederösterreichischen<br />
Gemeinden, das Schlusslicht bilden bei<br />
den Investitionen die Salzburger Gemeinden.<br />
Die Gemeinden unter 5000 Einwohner<br />
investieren mit über 25 Prozent ihrer<br />
Einnahmen doppelt soviel wie die Städte<br />
über 50.000 Einwohner. Das heißt, dass<br />
die Klein- und Mittelgemeinden die<br />
Motoren der heimischen und regionalen<br />
Wirtschaft sind.<br />
Insgesamt war 2000 für die Gemeinden<br />
ein äußerst unerfreuliches. Das<br />
Jahr 2001 war demgegenüber von<br />
einer positiven Entwicklung gekennzeichnet.<br />
Die Bundesertragsanteile sind netto<br />
(ohne Ersatz der Getränkesteuer) um fast<br />
8 Prozent gestiegen, die Schuldenentwicklung<br />
wurde eingebremst und die<br />
Gemeinden haben wieder Optimismus<br />
beim Investieren gezeigt. Allerdings<br />
könnte dieses zarte Pflänzchen des Optimismus<br />
sofort gefährdet sein, wenn der<br />
Finanzminister auf seiner Forderung, den<br />
Großteil der Überschüsse dem Bund<br />
zurückzuzahlen, beharrt. Denn bereits in<br />
den ersten drei Monaten des Jahres 2002<br />
hat sich klar bestätigt, dass die Steuereinnahmen<br />
stark zurückgehen und es sich<br />
bei den zusätzlichen Mitteln des Jahres<br />
2001 um Nachzahlungen oder Vorauszahlungen<br />
gehandelt hat, die selbstverständlich<br />
nach dem ausverhandelten<br />
Schlüssel an die Finanzausgleichspartner<br />
auszuzahlen sind. Wie die Berechnungen<br />
der eingesetzten Expertengruppe ergaben,<br />
waren die Schätzungen des Finanzministeriums<br />
für das Jahr 2001 in mehreren<br />
Bereichen falsch. Demnach müssten<br />
die Gemeinden nichts zurückzahlen, sondern<br />
hätten sogar noch ein Guthaben.<br />
Die Gemeinden sind vertragstreue Partner,<br />
sie können es aber nicht hinnehmen,<br />
dass ständig an ausverhandelten Positionen<br />
gerüttelt wird. Denn damit wird<br />
jenes Vertrauen erschüttert, das zu einer<br />
kontinuierlichen Arbeit in den Gemeinden<br />
notwendig ist. Kontinuität, Rechtssicherheit<br />
und gegenseitiges Vertrauen sind<br />
die Grundlage einer erfolgreichen Politik.<br />
Das sollte auch das Finanzministerium<br />
zur Kenntnis nehmen!<br />
Helmut Mödlhammer<br />
Präsident des Österreichischen<br />
Gemeindebundes<br />
» Die Gemeinden sind<br />
vertragstreu, aber sie<br />
können das ständige<br />
Rütteln an ausverhandelten<br />
Positionen<br />
nicht hinnehmen.<br />
Das Finanzministerium<br />
sollte das zur<br />
«<br />
Kenntnis nehmen.
KOMMUNAL<br />
THEMEN<br />
Reklamationsverfahren: Was bedeuten „aufhebende VwGH-Erkenntnisse“<br />
Gemeinden an den VwGH gebunden<br />
Hebt der Verwaltungsgerichtshof<br />
den Vorstellungsbescheid<br />
einer Gemeindeaufsichtsbehörde<br />
wegen Rechtswidrigkeit<br />
seines Inhaltes oder<br />
Rechtswidrigkeit infolge der<br />
Verletzung von Verfahrensvorschriften<br />
auf, tritt das Vorstellungsverfahren<br />
in jenes Stadium,<br />
in dem es vor Bescheiderlassung<br />
gestanden hat; das<br />
bedeutet, daß die Vorstellungsbehörde<br />
neuerlich über<br />
die Vorstellung zu entscheiden<br />
hat, wobei sie allerdings<br />
„Region of Excellence“<br />
Auszeichnung für<br />
Niederösterreich<br />
Eine hohe Auszeichnung für<br />
NÖ: Im Rathaus von Stockholm<br />
nahm LH Erwin Pröll<br />
den „Award of Excellence“ der<br />
Europäischen Kommission<br />
entgegen. Überreicht wurde<br />
die Statuette von der schwedischen<br />
Kronprinzessin Victoria<br />
im Rahmen eines festlichen<br />
Abends. Pröll betonte, er verstehe<br />
diese hohe europäische<br />
Auszeichnung als Bestätigung<br />
und als Herausforderung, vor<br />
allem aber als Anerkennung<br />
für alle Niederösterreicher.<br />
„In allen Gemeinden seien<br />
betreffend Postämterschließungeneinvernehmliche<br />
Lösungen erreicht worden.<br />
Dies habe der Postvorstand<br />
bekannt gegeben und<br />
ihm nachgewiesen“ stellte<br />
„Post-Minister“ Mathias<br />
Reichhold im Parlament fest.<br />
„Einvernehmliche Lösungen“<br />
bedeuten damit, dass alle<br />
von Postämterschließungen<br />
an die Rechtsansicht des Verwaltungsgerichtshofesgebunden<br />
ist. Gleicherweise verhält<br />
es sich im Reklamationsverfahren.<br />
Hebt der Verwaltungsgerichtshof<br />
daher einen das<br />
Reklamationsverfahren abschließenden<br />
Bescheid des Landeshauptmannes<br />
oder des<br />
Bundesministers für Inneres<br />
auf, dann hat der Landeshauptmann<br />
(BM für Inneres)<br />
neuerlich über den Mittelpunkt<br />
der Lebensbeziehungen<br />
(bzw. Vorliegen eines Haupt-<br />
In Liverpool dürfen Bürger erstmals per Handy oder SMS ihren<br />
Bürgermeister wählen.<br />
<strong>Kommunal</strong>wahlen: Wählen per SMS?<br />
Postämterschließung: Einvernehmlich?<br />
Es kursiert wieder eine Liste<br />
Liverpool erlaubt es Bürgern<br />
Statt mit dem Mobiltelefon<br />
können die Liverpooler bei<br />
der Wahl am 2. Mai aber<br />
auch über Festnetztelefon und<br />
im Internet wählen. Die Wahl<br />
betroffenen Gemeinden und<br />
damit die Bürgermeister der<br />
Sperre zugestimmt hätten.<br />
„Minister Reichhold dürfte<br />
sich hier etwas fern der Realität<br />
bewegen. Allein in NÖ<br />
gibt es Dutzende Gemeinden,<br />
die sich mit Gemeinderatsbeschluss<br />
und Unterschriftenaktionen<br />
gegen die Schließung<br />
ihres Postamtes ausgesprochen<br />
haben. Von flächen-<br />
wohnsitzes) zu entscheiden,<br />
wobei er an die Rechtsansicht<br />
des Verwaltungsgerichtshofes<br />
gebunden ist.<br />
Sowohl der Erst-, als auch der<br />
Zweitbescheid werden<br />
sodann der Statistik Austria<br />
übermittelt, welche daraufhin<br />
die Volkszählungsergebnisse<br />
der am Reklamationsverfahren<br />
beteiligten Gemeinden<br />
berichtigt. Allerdings gilt dies<br />
nur für jene Reklamationsverfahren,<br />
die bis zum 30.9.2001<br />
eingeleitet wurden.<br />
per Telefon wird demnach in<br />
zwei Wahlbezirken getestet<br />
und soll dazu beitragen, die<br />
Wahlbeteiligung zu erhöhen.<br />
deckendeneinvernehmlichenLösungen<br />
ist<br />
mir NR Anton Heinzl<br />
nichts<br />
bekannt - aber Minister<br />
Reichhold kann ja hier für<br />
eine Verbesserung des Infor-<br />
Die Gemeinden müssen nicht nur<br />
alles nochmal durchfechten, sie<br />
sind auch noch an die Rechtsansicht<br />
des VwGH gebunden.<br />
Elektronische Wahl<br />
Frankreich testet<br />
Das so genannte E-Voting feiert<br />
bei den Präsidentschaftswahlen<br />
in Frankreich Premiere.<br />
In den Städten Merignac<br />
und Vandoeuvre-les-<br />
Nancy sollen 1.500 Wähler<br />
elektronisch ihre Stimme<br />
abgeben. Allerdings handelt<br />
es sich lediglich um einen Test<br />
im Rahmen eines von der EU-<br />
Projekts. Da die elektronische<br />
Stimmabgabe in Frankreich<br />
noch keine rechtliche Gültigkeit<br />
besitzt, müssen zusätzlich<br />
noch traditionelle Kreuzchen<br />
gemachen werden.<br />
mationsstandes der Öffentlichkeit<br />
sorgen und die Wahrheit<br />
ans Licht bringen. Er<br />
braucht nur die Liste der ‚einvernehmlichen<br />
Lösungen'<br />
veröffentlichen. Kann er das<br />
nicht, so hat Reichold dem<br />
Parlament bewusst die<br />
Unwahrheit gesagt“, sieht St.<br />
Pöltens Nationalrat Anton<br />
Heinzl Aufklärungsbedarf<br />
beim Post-Minister.<br />
KOMMUNAL 7
Finanzen<br />
Gemeindebund und Städtebund: Scharfer Protest<br />
Keine Tricks mit<br />
schlechter Schätzung<br />
Zur Verbesserung des Haushaltsergebnisses des Bundes haben die Länder und<br />
Gemeinden im Zuge der Paktierung zum FAG 2001 erstmals zugestimmt, vom<br />
Verbundsystem des Finanzausgleiches in begrenztem Umfang abzuweichen. Der<br />
Zustimmung zugrund lagen Schätzungen des zu erwartenden Steueraufkommens, die<br />
offenbar völlig falsch waren. KOMMUNAL beleuchtet, wie der Finanzminister daraus<br />
den Gemeinden „einen Strick drehen“ will.<br />
◆ Dr. Robert Hink<br />
Im FAG-Paktum wurde dazu folgendes<br />
vereinbart: „Die gesamten Erträge einnahmenseitiger<br />
Maßnahmen des Bundes<br />
aus den noch im Jahr 2000 zu<br />
beschließenden Maßnahmen verblieben<br />
grundsätzlich dem Bund. Die Länder<br />
werden an den Mehreinnahmen des Bundes<br />
in Form eines absoluten Betrages in<br />
der Höhe von 1 Mrd. Schilling/Jahr, der<br />
als Vorwegabzug gestaltet wird, beteiligt.<br />
Die Höhe der voraussichtlichen Mehreinnahmen<br />
des Bundes wird nach Beschluss<br />
der gesetzlichen Maßnahmen einvernehmlich<br />
fixiert und den Schlüsseländerungen<br />
im FAG zugrundegelegt. Es<br />
erfolgt eine jährliche Evaluierung der<br />
Mehreinnahmen und gegebenenfalls eine<br />
Schlüsselanpassung rückwirkend und pro<br />
futuro.“<br />
In Ausführung des Paktums wurde in<br />
◆ Hofrat Dr. Robert Hink ist Generalsekretär<br />
des Österreichischen Gemeindebundes<br />
8 KOMMUNAL<br />
den erläuternden Bemerkungen zum<br />
FAG 2001 unter „Finanzielle Auswirkungen<br />
- Verteilung der Ertragsanteile<br />
zwischen Bund, Ländern und Gemeinden“<br />
folgendes festgehalten: „Die Mehreinnahmen<br />
des Bundes aus den noch im<br />
Jahr 2000 zu beschließenden Steuererhöhungen<br />
verbleiben zur Gänze beim<br />
Bund.“<br />
Die Schätzung<br />
Ausgangspunkt war die Schätzung des<br />
Bundesministeriums für Finanzen vom<br />
30.10.2000 von Mehreinnahmen für den<br />
Bund von 29 Milliarden Schilling. Davon<br />
entfielen 4 Mrd. auf die Einkommenssteuer,<br />
11,5 Mrd. auf<br />
»<br />
die Lohnsteuer,<br />
0,5 Mrd. auf die Kapitalertragsteuer<br />
I<br />
(KeST I) sowie 13,0<br />
Mrd. Schilling auf die<br />
Körperschaftssteuer<br />
(KöSt). Auf Basis dieser<br />
Steuerschätzung<br />
wurden die Schlüsselzahlen<br />
bei der Einkommensteuer,<br />
KöSt, Lohnsteuer<br />
und KeST I bei<br />
den Gemeinden von 14,514 % auf<br />
13,254 % ab dem 1. März 2001 gesenkt.<br />
Um zu verhindern, dass die Länder und<br />
Gemeinden durch ein Nichterreichen<br />
der geschätzten Mehrerträge einen<br />
zusätzlichen Beitrag zur Budgetsanie-<br />
rung des Bundes leisten müssen, wurde<br />
eine Evaluierung der Steuerschätzung<br />
der beschlossenen steuerlichen Maßnahmen<br />
gefordert und vereinbart.<br />
Nunmehr hat sich gezeigt, dass die<br />
tatsächlich erzielten Mehreinnahmen des<br />
Jahres 2001 jedoch über 50 Mrd. Schilling<br />
betragen und damit über den erwarteten<br />
Zielbetrag hinausgehen.<br />
Dieser Mehrertrag ist jedoch nicht nur<br />
auf die vom Bund im Jahr 2000<br />
beschlossenen Steuererhöhungen, sondern<br />
auf eine ungewöhnlich hohe und<br />
überraschend starke Vornahme von „Vorauszahlungen“<br />
(der sog. „Vorzieheffekt“,<br />
Anm.d.Red.) zur rechtzeitigen<br />
Abdeckung von Steuerschulden aus dem<br />
Jahr 2000<br />
zurückzuführen,<br />
um der mit 1.<br />
Oktober 2001<br />
einsetzenden<br />
Anspruchsverzinsung<br />
zu entgehen.<br />
Diese<br />
«<br />
Abschlusszahlungen<br />
für<br />
2000, die im<br />
September/<br />
Oktober 2001<br />
die Einnahmen um rund 22,9 Mrd.<br />
Schilling erhöhten, stellen keine Mehreinnahmen<br />
dar. Es handelt sich ausschließlich<br />
um Vorzieheffekte, diese Steuern<br />
wären sonst 2002/2003 gezahlt worden.<br />
Sie erhöhen die Steuerbelastung nicht.<br />
Es erfolgt eine jährliche<br />
Evaluierung der Mehreinnahmen<br />
und gegebenenfalls<br />
eine Schlüsselanpassung<br />
rückwirkend und pro<br />
futuro.<br />
Finanzausgleichs-Pakt 2001
Fiktives Aufkommen 2001 und Auswirkungen der steuerlichen Maßnahmen 2001<br />
Diese „Vorauszahlungen“ müssen jedoch<br />
nach Ansicht des Städtebundes und des<br />
Gemeindebundes - weil sie das Vorjahr<br />
betreffen und von Punkt 20 des FAG-<br />
Paktums nicht erfasst sind - der Teilung<br />
zwischen Bund, Ländern und Gemeinden<br />
unterliegen. Sie stellen nämlich nur<br />
eine zeitliche Komponente im Steuersystem<br />
dar und beruhen darauf, dass die<br />
Steuervorauszahlungen im Vorjahr viel<br />
zu gering waren, wodurch den Ländern<br />
und Gemeinden Ertragsanteile vorenthalten<br />
wurden. Sie sind somit völlig<br />
unabhängig von den gewinnerhöhenden<br />
bzw. ertragssteuerlichen Änderung des<br />
Budgetbegleitgesetzes zu sehen.<br />
Als steuerliche Maßnahme im Sinne des<br />
FAG-Paktums - die der Bund voll für sich<br />
lukrieren kann - können nur die ab 1.<br />
Oktober 2001 entstehenden Einnahmen<br />
aus der Verzinsung der Steuerschulden<br />
anerkannt werden.<br />
Es erhebt sich jedoch auch die Frage, ob<br />
die vom Bund aufgrund seiner steuerpolitischen<br />
Maßnahmen erwarteten und<br />
dem neuen Aufteilungsschlüssel<br />
zugrunde gelegten Mehrerträge bei der<br />
Einkommens- und Körperschaftssteuer<br />
überhaupt eingetroffen sind. Die hohe<br />
Gesamtsumme von über 50 Mrd. Schilling<br />
darf nicht darüber hinwegtäuschen,<br />
dass keine exakte Aufteilung zwischen<br />
steuerpolitischen Maßnahmen und Vorauszahlungen<br />
aus 2000, die erst in den<br />
Folgejahren 2002 und 2003 fällig wären,<br />
vorliegt.<br />
Stimmt die Schätzung?<br />
Es bestehen deutliche Hinweise, dass<br />
die Steuerschätzungen, die für den<br />
neuen FAG-Aufteilungsschlüssel maßgeblich<br />
waren, gar nicht erreicht wurden.<br />
Eine Betrachtung<br />
nach einzelnen<br />
Steuern zeigt näm-<br />
lich, dass die<br />
geschätzten Mehrerträge<br />
bei der Lohnsteuer<br />
- dort liegt<br />
kein Verzerrungseffekt<br />
zwischen Vorauszahlung<br />
und steuerpolitischenMaßnahmen<br />
vor - von 11,5<br />
Mrd. Schilling nicht<br />
einmal zur Hälfte<br />
erreicht wurden.<br />
Es erhebt sich die Frage, wie es bei diesem<br />
Sachverhalt möglich erscheinen<br />
ESt LSt KESt I KöSt Summe<br />
Aufkommen 2000 38,8 199,1 6,5 53,2 297,5<br />
Veränderung 2000/2001 ohne Maßnahmen (in Prozent) 4,0 % 5,5 % 3,5 %<br />
Aufkommen 2001 ohne Maßnahmen 40,3 210,1 5,9 55,0 311,4<br />
Zusätzliches Aufkommen durch Maßnahmen<br />
gemäß Schätzung 10/2001 4,0 11,5 0,5 13,0 29,0<br />
Aufkommen 2001 inkl. geschätzter Maßnahmen 44,3 221,6 6,4 68,0 340,4<br />
tatsächliches Aufkommen 54,9 215,7 5,9 85,8 362,3<br />
Differenz 10,5 -5,9 -0,5 17,8 21,9<br />
Alle Beträge in Milliarden Schilling<br />
Finanzen<br />
Die Grafik zeigt die Problematik: Der vom Finanzministers geschätzte Mehrertrag sollte 29 Milliarden Schilling betragen. Allein<br />
die Lohnsteuer und die Kapitalertragssteuer I weisen aber bereits Mindererträge gegenüber den Schätzungen von zusammen<br />
6,4 Prozent aus, wieso also sollten die anderen geschätzten Zahlen stimmen?<br />
Es ist zu vermuten, dass<br />
nicht nur bei Lohnsteuer und<br />
KESt I der Schätzwert nicht<br />
erreicht wurde und den<br />
Gemeinden, beginnend mit 1.<br />
März 2001, zu geringe Schlüsselwerte<br />
zuerkannt werden.<br />
soll, dass der tatsächliche Mehrertrag<br />
bei der Einkommensteuer (Schätzung<br />
auf 4 Mrd.<br />
Schilling) und<br />
der Körper-<br />
schaftsteuer<br />
(Schätzung auf<br />
13 Mrd. Schilling)<br />
laut Lehner/Rainer-<br />
Papier plötzlich<br />
22 Mrd. Schilling<br />
ausmachen<br />
soll. Das heißt,<br />
bei Einkommensteuer<br />
und Körperschaftsteuer<br />
müssten rund 5 Mrd. Schilling zusätzliche<br />
„echte“ Mehrerträge erzielt worden<br />
Resumee: Die Forderungen von Gemeinde- und Städtebund<br />
Der Österreichische Städtebund und der Österreichische Gemeindebund nehmen<br />
unter Hinweis auf die obigen Ausführungen folgende Position ein:<br />
1Die Einbeziehung der Vorauszahlungen für das Veranlagungsjahr 2000 in die<br />
Evaluierung wird aufgrund der obigen Ausführungen striktest abgelehnt. Für<br />
diese Vorauszahlungen haben jene Schlüsselzahlen zu gelten, wie sie bis 1.3.2001<br />
gemäß FAG 2001 in Geltung waren, da - wiederholend - die Vorauszahlungen die<br />
Erträge aus der vorangegangenen FAG-Periode betreffen.<br />
2Es ist eine rückwirkende Anpassung der Schlüsselzahlen ab 1.3.2001 im FAG<br />
2001 samt Rückverrechnung der Ertragsanteile vorzunehmen, um das tatsächliche<br />
Minderaufkommen bei der Lohnsteuer (5,9 Mrd. ATS) und bei der KESt I<br />
(0,5 Mrd. ATS) zu berücksichtigen.<br />
3Eine Evaluierung des Mehraufkommens bei der Einkommensteuer und der Körperschaftsteuer<br />
aus den steuerlichen Maßnahmen des Budgetbegleitgesetzes<br />
2001 kann erst dann erfolgen, wenn das exakte Aufkommen der erhöhten Vorauszahlungen<br />
feststeht.<br />
KOMMUNAL 9
Finanzen<br />
sein, um den „Fehlbetrag“ bei der Lohnsteuer<br />
(5,6 Mrd. Schilling) und der<br />
KESt I (0,5 Mrd.<br />
Schilling)<br />
zumindest an-<br />
näherndauszugleichen. Das ist<br />
im Hinblick auf<br />
die Realisierung<br />
der Schätzwerte<br />
bei Lohnsteuer<br />
und KESt I nicht<br />
plausibel. Es ist<br />
vielmehr eher zu<br />
vermuten, dass<br />
auch bei diesen<br />
Abgaben der<br />
Schätzwert nicht erreicht wurde und<br />
den Ländern und Gemeinden, beginnend<br />
mit 1. März 2001, zu geringe<br />
Schlüsselwerte zuerkannt werden.<br />
Der laut Medienberichten im Zusammenhang<br />
mit den Anzahlungen einge-<br />
10 KOMMUNAL<br />
Die Einbeziehung<br />
der Vorauszahlungen für<br />
das Veranlagungsjahr<br />
2000 in die Evaluierung<br />
wird aufgrund der obigen<br />
Ausführungen striktest<br />
abgelehnt.<br />
brachte Vorbehalt von Eurostat verdeutlicht<br />
die von den Interessenvertretungen<br />
der Städte und Gemeinden<br />
dargelegte Rechtsansicht<br />
insofern, als die Vor-<br />
auszahlungen so signifikant<br />
sind, dass Eurostat<br />
beabsichtigt, diese Beträge<br />
sogar haushaltsmäßig<br />
dem Jahr 2000 zuzuordnen.<br />
Der Österreichische<br />
Städtebund und der<br />
Österreichische Gemeindebund<br />
können zwar<br />
diese Ansicht nicht teilen,<br />
die Haltung von Eurostat<br />
ist jedoch ein deutlicher<br />
Hinweis, dass die Vorauszahlungen Vorperioden<br />
betreffen, in unerwarteter<br />
Höhe eintrafen und in den Steuerschätzungen<br />
vom 30. 10. 2001 nicht enthalten<br />
waren. Wäre dies nur ansatzweise<br />
der Fall gewesen, hätte es keine Zustim-<br />
mung zum FAG-Paktum gegeben.<br />
Der Österreichische Gemeindebund und<br />
der Österreichische Städtebund weisen<br />
mit aller Deutlichkeit auf Punkt 1 des<br />
Paktums zum Finanzausgleich für die<br />
Jahre 2001 bis 2004 hin, als hier im letzten<br />
Absatz die Gebietskörperschaften<br />
übereinstimmen, sich den Herausforderungen,<br />
wie sie in den vorderen Absätzen<br />
festgehalten sind, gemeinsam zu stellen<br />
und durch gemeinsames Zusammenwirken<br />
im Finanzausgleich dazu beizutragen,<br />
dass Attraktivität und Stabilität des<br />
Wirtschaftsstandortes, die hohe Lebensqualität<br />
und der Wohlstand in Österreich<br />
und unser hoher sozialer Standard langfristig<br />
abgesichert werden.<br />
Diese Absicht kann seitens der Städte<br />
und Gemeinden nur dann erfüllt werden,<br />
wenn für sie als größter öffentlicher<br />
Investor die Mittel, die ihnen nach<br />
den Regeln des Finanzausgleichs zustehen,<br />
auch tatsächlich verfügbar sind.<br />
Ernste Gesichter überall. Und tatsächlich hatten weder Gemeindebundpräsident Bürgermeister Helmut Mödlhammer und Städtebund-Generalsekretär<br />
Dkfm. Erich Pramböck (rechts) viel zu lachen, als sie den „Gemeindefinanzbericht“ des Sparkassenverbundes,<br />
von Mag. Paul Windisch (ganz links) präsentiert, kommentieren mußten. Dazwischen Dr. Wilhelm Kraetschmer,<br />
stellvertretender Generalsekretär des Sparkassenverbandes (2. von links).<br />
Die Finanzlage der Gemeinden - der „Alarm“- Bericht:<br />
Kein Cent mehr von den Kommunen!<br />
Dieses „Versprechen“ von Gemeindebundpräsident<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer,<br />
adressiert an den Finanzminister,<br />
ist durchaus ernst zu nehmen. Österreichs<br />
Gemeinden sind, finanziell gesehen,<br />
so ziemlich am Boden. Besonders<br />
empört zeigte sich Mödlhammer über<br />
Gerüchte, die Werbesteuer als Ersatz<br />
für eine Neuregelung der Bundespresseförderung<br />
abzuschaffen. Ganz generell<br />
sprach Mödlhammer dem Thema<br />
„Steuerreform“ den Kampf an: Nichts<br />
zu Lasten der Gemeinden! Diese seien<br />
von Mehreinnahmen ausgeschlossen,<br />
ergo auch von Mehrbelastungen.<br />
Die Schwäche der Gemeinden spürte<br />
am deutlichsten die Bauwirtschaft. Der<br />
Bericht von Mag. Paul Windisch spricht<br />
von „Besorgnis erregenden“ Investitionsrückgängen<br />
der Gemeinden. 2000<br />
erreichte die kommunale Investitionstätigkeit<br />
einen historischen Tiefpunkt<br />
und sank auf 1,03 Prozent des<br />
BIP (Bruttoinlandsprodukts). Noch<br />
1999 waren es 1,21, 1994 haben die<br />
Gemeinden mit einem Anteil von 1,43<br />
Prozent des BIP 6,06 Prozent der österreichischen<br />
Investitionen finanziert. Die<br />
Quote, also die <strong>Ausgabe</strong>n für Investitionen<br />
und Investitionsförderungen, ist im<br />
Jahr 2000 auf 20,7 Prozent gefallen.<br />
Ein paar Jahre vorher waren es noch<br />
25 Prozent. Legt man die Worte von<br />
Paul Windisch dramatisch aus, steigen<br />
bei den Gemeinden momentan nur die<br />
Finanzschulden und der Verschuldungsgrad.<br />
Wilhelm Kraetschmer legte nahe,<br />
um „den negativen Auswirkungen der<br />
Finanzschwäche der Gemeinden“ entgegenzuwirken,<br />
eine „grundsätzlichen<br />
Neuordnung des Finanzausgleichs und<br />
der Gemeindeabgaben anzudenken.“<br />
Mag. Hans Braun<br />
KOMMUNAL bringt ab der nächsten<br />
<strong>Ausgabe</strong> eine umfassende und detaillierte<br />
Serie über die Finanzbedarfserhebung<br />
2002.<br />
Foto: Hans Braun
◆ Dietmar Pilz<br />
Die Ertragsanteilvorschüsse an die<br />
österreichischen Gemeinden für das 1.<br />
Quartal 2002 im Ausmaß von 1.718,7<br />
Mio € lagen um rund 8,3 % über den<br />
Ertragsanteilvorschüssen des Vergleichszeitraumes<br />
2001.<br />
Der Abgabenerfolg des<br />
Bundes (ausschließliche<br />
und gemeinschaftliche<br />
Bundesabgaben)<br />
ist gegenüber dem Vergleichszeitraum<br />
des 1.<br />
Quartal 2001 um rund<br />
2,1 % rückläufig.<br />
Die ungleichen Dynamiken(Ertragsanteilvorschüsse<br />
+8,3 %<br />
und Abgabenerfolg des<br />
Bundes –2,1 %) sind<br />
auf die zeitlich verzögertenÜberweisungseffekte<br />
der Ertragsanteilvorschüsse<br />
an die<br />
Gemeinden zurückzuführen. Die Vorschüsse<br />
des ersten Quartals 2002<br />
umfassen den Abgabenerfolg des Bundes<br />
für die Monate November 2001 bis<br />
Erfolg Jänner Erfolg Jänner + % Gemeindeanteil<br />
bis März 2001 bis März 2002 - % in % (§ 10 FAG)<br />
Einkommensteuer 790,2 665,7 -15,8 13,168 1<br />
Körperschaftsteuer 1.154,9 1.108,5 -4,0 13,168 1<br />
Lohnsteuer 3.797,4 3.159,4 -1,0 13,168 1<br />
Kapitalertragsteuer I 25,4 51,4 102,4 13,168 1<br />
Kapitalertragsteuer II 236,1 257,4 9,0 20,000<br />
Umsatzsteuer 2.799,2 2.829,5 1,1 14,222<br />
Biersteuer 44,6 42,0 -5,8 27,512<br />
Alkoholsteuer 13,4 33,5 150,0 27,512<br />
Mineralölsteuer 461,2 464,9 0,8 2,134<br />
Grunderwerbsteuer 122,6 111,7 -8,9 96,000<br />
Werbeabgabe 19,3 19,2 -0,5 86,917<br />
1 Verteilungsschlüssel für 2002 bis 2004, Beträge in Millionen Euro<br />
Jänner 2002 (gemäß Überweisungsmodalitäten<br />
des FAG 2001)<br />
Die Steigerung der Ertragsanteilvorschüsse<br />
der Gemeinden im ersten<br />
Quartal 2002 beruht somit zum größten<br />
Teil auf Steuerleistungen in den<br />
Monaten November<br />
2001 und Dezember<br />
2001 (der Dezember<br />
ist erfahrungsgemäß<br />
einer der stärksten<br />
Aufkommensmonate<br />
– Weihnachtsgeschäft,Winterurlaub).<br />
Zeitlich verzögert<br />
wird sich der Rückgang<br />
beim Abgabenerfolg<br />
des Bundes<br />
auch negativ auf die<br />
Gemeindeertragsanteilvorschüsse<br />
für<br />
die Monate April<br />
2002 (diese Vorschüsse wurden bereits<br />
angewiesen) und Mai 2002 auswirken.<br />
In den Gemeindertragsanteilvorschüssen<br />
enthalten sind auch die Mittel aus dem<br />
Finanzen<br />
Abgaben rückläufig,<br />
Vorschüsse gestiegen<br />
Der Abgabenerfolg des Bundes ist im ersten Quartal 2002 rückläufig (minus 2,1<br />
Prozent), aber die Ertragsanteilvorschüsse der Gemeinden im selben Quartal sind um<br />
8,3 Prozent gestiegen. Diese ungleichen Dynamiken sind auf die zeitlich verzögerten<br />
Überweisungseffekte der Ertragsanteilvorschüsse zurückzuführen.<br />
Die Steigerung der<br />
Ertragsanteilvorschüsse<br />
der Gemeinden im<br />
ersten Quartal 2002<br />
beruht zum größten Teil<br />
auf Steuerleistungen in<br />
den Monaten November<br />
und Dezember 2001.<br />
Abgabenerfolg der<br />
aufkommensstärksten<br />
gemeinschaftlichen<br />
Bundesabgaben<br />
(Quartalsweise Gegenüberstellung)<br />
Das erste Quartal 2002 ist noch o.k., das zweite wird schlimmer<br />
Getränkesteuerausgleich (47,1 Mio €),<br />
die Gemeindeanteile an der Werbeabgabe<br />
(21,0 Mio €) und die Zwischenabrechnung<br />
2001 (373,6 Mio €).<br />
Die Entwicklung des Getränkesteuerausgleiches<br />
und des Gemeindeanteiles<br />
an der Werbeabgabe wird nach Ablauf<br />
des ersten Halbjahres 2002 dargestellt<br />
werden.<br />
➤➤ weiter auf Seite12<br />
◆ Dietmar Pilz ist Finanzexperte des<br />
Österreichischen Gemeindebundes<br />
KOMMUNAL 11
Finanzen<br />
Ertragsanteile der Gemeinden<br />
(§ 13 FAG 2001 – einschließlich Zwischenabrechnung für 2001)<br />
Einkommenssteuer: Aufkommen:<br />
665,7 Mio €: Rückgang –15,8 %<br />
Das außergewöhnlich hohe Aufkommen<br />
an Einkommensteuer im Jahr 2001 dürfte<br />
zum Teil den Rückgang an der Einkommensteuer<br />
im ersten Quartal 2002 mitbeeinflußt<br />
haben. Die steuerlichen Maßnahmen<br />
des Budgetbegleitgesetzes 2001 führten<br />
zu einer Erhöhung der Einkommensteuervorauszahlungen<br />
im Jahr 2001, dazu<br />
wurde erstmals den Abgabepflichtigen die<br />
Möglichkeit von Anzahlungen an Einkommensteuer<br />
bis Oktober 2001 für das Veranlagungsjahr<br />
2000 eingeräumt, um eine<br />
Anspruchsverzinsung zu vermeiden. Diese<br />
Frist wurde auch für das Jahr 2002 (für<br />
das Veranlagungsjahr 2001) so geregelt,<br />
daß die Aufkommensentwicklung der Einkommensteuer<br />
im wesentlichen erst mit<br />
Oktober 2002 aufgrund der zur Einzahlung<br />
gelangenden Anzahlungen festzustellen<br />
sein wird.<br />
Körperschaftsteuer: Aufkommen:<br />
1.108,5 Mio €: Rückgang –4,0 %<br />
Die Körperschaftsteuer ist im Jahr 2001 aus<br />
den bei der Einkommensteuer beschriebenen<br />
Umständen noch stärker gewachsen,<br />
daher ist der relativ geringe Rückgang<br />
12 KOMMUNAL<br />
Jänner bis Jänner bis<br />
März 2001 März 2002<br />
Burgenland 40,7 44,5<br />
Kärnten 103,6 112,0<br />
Niederösterreich 253,0 278,5<br />
Oberösterreich 250,5 280,5<br />
Salzburg 104,4 114,9<br />
Steiermark 203,0 223,5<br />
Tirol 129,7 144,0<br />
Vorarlberg 71,5 76,1<br />
Wien 430,0 444,7<br />
Summe 1.586,4 1.718,7 8,3 %<br />
(sämtliche Beträge in Millionen Euro)<br />
Beitrag Europäische Union<br />
Überweisung Jänner bis März<br />
2001 2002 +/- %<br />
758,5 797,2 5,1<br />
Erläuterungen zum Abgabenerfolg Jänner bis März 2002<br />
Abgabenerfolg des Bundes<br />
(ausschließliche und gemeinschaftliche Bundesabgaben §§ 8 und 9 FAG 2001)<br />
gegenüber der Einkommenssteuer noch<br />
keineswegs als dramatisch zu sehen.<br />
Auch für diese Abgabe sollte – um einigermaßen<br />
aussagekräftig zu sein – der Beginn<br />
der Frist für die Anspruchsverzinsung abgewartet<br />
werden.<br />
Lohnsteuer: Aufkommen: 3.759,4 Mio €:<br />
Rückgang –1,0 %<br />
Der Rückgang ist mit dem hohen Aufkommen<br />
an Lohnsteuer im Jänner 2001 zu<br />
begründen. Die begünstigte Besteuerung<br />
von Pensionsabfindungen hat zu einem<br />
Zufluß von rund 145 Mio € im Jänner<br />
2001 geführt.<br />
KESt I: Aufkommen: 51,4 Mio €:<br />
Zuwachs 102,4 %<br />
Das nichteinheitliche Ausschüttungsverhalten<br />
der Kapitalgesellschaften läßt keinen<br />
aussagekräftigen unterjährigen Perdiodenvergleich<br />
zu.<br />
KEST II: Aufkommen: 257,4 Mio €:<br />
Zuwachs 9,0 %<br />
Die Zinsentwicklung am internationalen<br />
Kapitalmarkt beeinflusst das Zinsgefüge in<br />
Österreich. Die Auswirkungen auf die KESt<br />
Jänner bis Jänner bis +/- %<br />
März 2001 März 2002<br />
Einnahmensumme 11.206,0 10.965,5 -2,1<br />
II werden nach Ablauf des Jahres 2002 zu<br />
kommentieren sein.<br />
Umsatzsteuer: Aufkommen:<br />
2.829,5 Mio €: Zuwachs 1,1 %<br />
Das Aufkommen an Umsatzsteuer Jänner<br />
bis März 2002 ist zwar moderat gestiegen,<br />
liegt aber etwas hinter den Prognosen.<br />
Grunderwerbsteuer: Aufkommen:<br />
111,7 Mio €: Rückgang –0,5 %<br />
Die Bundeseinnahmen<br />
sind<br />
gesunken,<br />
die Folgen<br />
für die<br />
Gemeinden<br />
werden<br />
nicht lange<br />
auf sich<br />
warten<br />
lassen.<br />
Das Grunderwerbsteueraufkommen hat<br />
sich zwar nach einer Stagnation im Immobilienhandel<br />
im Jahre 1997 ab dem Jahre<br />
1998 wieder etwas stabilisert und zeigte im<br />
Jahr 2001 bereits einen schwachen<br />
Zuwachs. Möglicherweise hat die<br />
Währungsumstellung per 1.1.2002 in der<br />
Anfangsphase ein gewisses Stocken im<br />
Immobilienhandel bewirkt. EU-Beitrag:<br />
Von den Gebietskörperschaften wurden für<br />
den EU-Beitrag im ersten Quartal 2002<br />
797,2 Mio € aufgebracht.<br />
Die Höhe der Überweisung bestimmt sich<br />
durch die von der EU abberufenen Mittel<br />
bei einem beim BMfF eingerichteten Konto<br />
(dieses wird gespeist von Bund, Ländern<br />
und Gemeinden in Höhe des im FAG 2001<br />
paktierten Beitragsanteils).
Statistik und kommunale Verwaltung<br />
Gemeinsame<br />
Lösungen<br />
für Gemeinden<br />
◆ Doris Dörr<br />
Einer Einladung des fachstatistischen<br />
Generaldirektors, Dr. Ewald Kutzenberger,<br />
folgend wurde die Sitzung der<br />
Geschäftsführer und Direktoren des<br />
Österreichischen Gemeindebundes<br />
unter dem Vorsitz<br />
von Hofrat Dr.<br />
Robert Hink am 18.<br />
März 2002 in der<br />
Statistik Austria<br />
abgehalten.<br />
Einleitend gab Dr.<br />
Kutzenberger einen<br />
Überblick über die<br />
Statistik Austria.<br />
Diese sieht sich als<br />
modernes Dienstleistungsunternehmen,<br />
das bestrebt ist, die<br />
Auskunftspflichtigen<br />
durch<br />
◆ Nutzung von Registern<br />
und<br />
Verwaltungsdaten<br />
◆ Stichproben vor<br />
Vollerhebungen<br />
◆ Freiwilligkeit vor Auskunftspflicht<br />
◆ Elektronische Fragebögen<br />
so weit wie möglich zu entlasten.<br />
Die Gemeinden sind für die Statistik<br />
keineswegs nur „Datenlieferanten“,<br />
sondern werden auch als Kunden gesehen,<br />
die von den umfangreichen Auswertungen<br />
profitieren können. Dr. Kutzenberger<br />
wies die anwesenden<br />
Geschäftsführer und Direktoren des<br />
Gemeindebundes auf die Homepage<br />
der Statistik Austria hin (www.statistik.at)<br />
und lud sie ein, sich selbst ein<br />
Bild zu machen.<br />
Nach den einleitenden<br />
Worten standen folgende<br />
Themenkreise<br />
auf der Tagesordnung:<br />
◆ Volkszählung 2001<br />
◆ Landwirtschaftsstatistik<br />
◆ Tourismus<br />
◆ Gebäude- und<br />
Wohnungsstatistik<br />
◆ Gebarungen<br />
Volkszählung<br />
2001<br />
Unter dem Titel „Der<br />
mühsame Weg zum<br />
endgültigen Volkszählungsergebnis“<br />
wurden<br />
den Anwesenden die noch zu bewältigenden<br />
Wohnsitzüberprüfungen dargelegt<br />
(KOMMUNAL berichtete in der<br />
Februarausgabe).<br />
Der angekündigte Termin Mitte September<br />
2002 für das Vorliegen des endgültigen<br />
Volkszählungsergebnisses<br />
wurde unter dem Aspekt allfälliger<br />
Beschwerden betreffend Reklamationsverfahren<br />
beim Verwaltungsgerichtshof<br />
diskutiert. Die Verfahren im Bundesmi-<br />
Recht & Verwaltung<br />
Der Österreichische Gemeindebund und die Statistik Austria wollen künftig die<br />
Zusammenarbeit – wie sie bei der Volkszählung seit langem besteht – auch in anderen<br />
Bereichen der Statistik verstärken. Welche Vorteile das für die Gemeinden bringt, lesen<br />
Sie exklusiv in KOMMUNAL.<br />
Berücksichtigt man<br />
die Beschwerdefrist von<br />
sechs Wochen ab<br />
Bescheiderlassung,<br />
werden Ende Juni die<br />
Zahl der Einsprüche<br />
sowie der Bearbeitungszeitraum<br />
für den<br />
VwGH weitgehend<br />
abschätzbar sein.<br />
nisterium für Inneres und in den<br />
Ämtern der Landesregierungen werden<br />
zwar in den nächsten Wochen weitgehend<br />
abgeschlossen sein (das BMI hat<br />
sich Ende März zum Ziel gesetzt), es ist<br />
aber nicht abschätzbar, wie viele<br />
Beschwerden beim VwGH eingebracht<br />
werden und wie lange deren Behandlung<br />
dauern wird.<br />
HR Herbert Isamberth führte aus, dass<br />
Ende April bereits rund 90% der Verfahren<br />
abgeschlossen sind. Berücksichtigt<br />
man die Beschwerdefrist von 6<br />
Wochen ab Bescheiderlassung, werden<br />
Ende Juni die Zahl der Einsprüche<br />
sowie der Bearbeitungszeitraum für<br />
den VwGH und in weiterer Folge für<br />
die entscheidenden Behörden, die im<br />
Falle einer Aufhebung einen neuen<br />
Bescheid erlassen müssen, weitgehend<br />
abschätzbar sein.<br />
➤➤ weiter auf Seite14<br />
◆ Doris Dörr<br />
ist in der Statistik Österreich als<br />
Expertin für Wohnsitzfragen tätig.<br />
KOMMUNAL 13
Das „worst case“-Szenario des Volkszählungsergebnisses: Sollte sich abzeichnen, dass einige Bescheide deutlich später vom VwGH<br />
ergehen werden, so wird die Statistik Österreich Mitte September das endgültige VZ-Ergebnis bekannt geben und in weiterer<br />
Folge nur mehr einzelne Gemeindeergebnisse „nachbessern“.<br />
Davon abhängig gibt es drei Möglichkeiten<br />
– wobei die dritte die höchste<br />
Wahrscheinlichkeit aufweist:<br />
◆ Die VwGH-Erkenntnisse ergehen so<br />
zeitgerecht, dass allfällige neue<br />
Bescheide noch vor Ende August<br />
erlassen werden.<br />
In diesem –<br />
äußerst unwahr-<br />
scheinlichen -<br />
Fall kann das<br />
Volkszählungsergebnis<br />
Mitte<br />
September veröffentlichtwerden.<br />
◆ Sollte sich die<br />
Fertigstellung<br />
geringfügig verzögern,<br />
so wird<br />
die Statistik<br />
Österreich mit<br />
der Bekanntgabe<br />
des Ergebnisses<br />
noch zuwarten.<br />
◆ Sollte sich<br />
abzeichnen, dass<br />
einige Bescheide<br />
deutlich später<br />
ergehen werden,<br />
so wird die Statistik<br />
Österreich<br />
Mitte September<br />
das endgültige VZ-Ergebnis bekannt<br />
geben und in weiterer Folge nur mehr<br />
einzelne Gemeindeergebnisse „nachbessern“.<br />
14 KOMMUNAL<br />
Die VwGH-<br />
Erkenntnisse ergehen<br />
so zeitgerecht,<br />
dass allfällige neue<br />
Bescheide noch vor<br />
Ende August<br />
erlassen werden.<br />
In diesem – äußerst<br />
unwahrscheinlichen<br />
- Fall kann das Volkszählungsergebnis<br />
Mitte September<br />
veröffentlicht<br />
werden.<br />
Landwirtschaftsstatistik<br />
DI Beate Schmidt, Leiterin der Direktion<br />
Raumwirtschaft, zeigte die Entlastungen<br />
für die Gemeinden und die<br />
Auskunftspflichtigen bei der Mitwirkung<br />
an agrarstatistischen<br />
Erhebungen auf:<br />
Sekundärstatistiken statt<br />
Primärerhebungen<br />
◆ Die Flächen des Anbaues<br />
auf dem Ackerland wurden<br />
bis 1994 in Stichprobenerhebungen<br />
ermittelt. Seit<br />
1996 wertet die Statistik<br />
Austria entsprechende<br />
Daten sekundärstatistisch<br />
aus INVEKOS (Integriertes<br />
Verwaltungs- und Kontrollsystem)<br />
aus.<br />
◆ Die bis 1992 im 5-Jahresintervall<br />
mittels Vollerhebungen<br />
erfassten Weingartenflächen<br />
werden seit 1999<br />
durch Auswertungen aus<br />
den Weinbaukatastern<br />
ersetzt.<br />
Stichprobenerhebungen<br />
statt Vollerhebungen<br />
◆ Die bis 1999 in 3 bis 5jährigen<br />
Intervallen durchgeführten<br />
Vollerhebungen über die<br />
Agrarstruktur werden voraussichtlich<br />
auf einen 10-Jahres-Rhythmus<br />
beschränkt. Dazwischen sind nur mehr<br />
Erhebungen auf Stichprobenbasis vorgesehen.<br />
◆ Die Allgemeine Viehzählung, die bis<br />
1995 im 2-Jahres-Rhythmus als Vollerhebung<br />
durchgeführt wurde, erfolgt<br />
nur mehr in Jahren einer Agrarstrukturvollerhebung<br />
als Vollerhebung.<br />
Reduktion von Häufigkeit und<br />
Umfang von Erhebungen<br />
◆ Die stichprobenartigen Viehbestandserhebungen<br />
wurden sowohl in der<br />
Häufigkeit der Durchführung als auch<br />
im Umfang der zu befragenden<br />
Betriebe reduziert.<br />
◆ Auch bei der Agrarstrukturerhebung<br />
erfolgte eine Reduzierung der zu erhebenden<br />
Betriebe durch die Anhebung<br />
der Erfassungsuntergrenzen. Die Belastung<br />
hinsichtlich des Erhebungsprogramms<br />
wird so weit wie möglich<br />
durch die Verwendung von Verwaltungsdaten<br />
(Rinderdatenbank etc.) und<br />
der Dezimierung von Fragen reduziert.<br />
◆ Weiters soll die Zusammenlegung<br />
von Erhebungen zu einer Arbeitserleichterung<br />
in den Gemeinden führen.<br />
Der Gemeindebund sprach seinen Dank<br />
für die Bemühungen aus. Dennoch<br />
wurde die Notwendigkeit einzelner<br />
Erhebungen hinterfragt. DI Schmidt<br />
erklärte, dass die agrarstatistischen<br />
Erhebungen aufgrund entsprechender<br />
Rechtsgrundlagen durchzuführen sind.<br />
Weiters erläuterte sie, dass die Statistik<br />
Austria etwa in die Konzipierung der
Dr. Ewald Kutzenberger wies die<br />
Geschäftsführer und Direktoren des<br />
Gemeindebundes auf die Homepage der<br />
Statistik hin www.statistik.at und lud sie<br />
ein, sich selbst ein Bild zu machen.<br />
Rinderdatenbank nicht eingebunden<br />
war. Daher müssen manche Informationen,<br />
deren Erfassung vorgeschrieben<br />
ist, aber durch die verfügbaren Verwaltungsdaten<br />
nicht abgedeckt sind, weiterhin<br />
erhoben werden. Bei der Errichtung<br />
der Schweinedatenbank möchte<br />
sich die Statistik Austria daher verstärkt<br />
einbringen, um diese Daten im Rahmen<br />
der agrarstatistischen Erhebungen<br />
auch entsprechend nutzen zu können.<br />
Tourismus<br />
Mag. Dr. Peter Laimer (Direktion<br />
Raumwirtschaft) berichtete, dass im<br />
Rahmen der laufenden Ankunfts- und<br />
Übernachtungsstatistik rund 1.530<br />
Berichtsgemeinden (= Gemeinden mit<br />
mehr als 3.000 Gästenächtigungen im<br />
Jahr) monatlich die Statistischen Meldeblätter<br />
oder Betriebsbogen der<br />
Betriebe auf einem Gemeindebogen<br />
gesammelt an die Statistik Österreich<br />
übermitteln. Die Ergebnisse der<br />
Bestandserhebung (Stichtag 31.Mai)<br />
sind auf einem Bestandsbogen bis spätestens<br />
15.Juni zur Verfügung zu stellen.<br />
Für die Datenübermittlung von den<br />
Gemeinden zur Statistik Österreich gibt<br />
es mehrere Möglichkeiten:<br />
◆ per Fax oder Post<br />
◆ <strong>Download</strong> der Gemeindeformulare<br />
unter www.statistik.at, Rücksendung<br />
per e-mail<br />
◆ GEMSTAT<br />
◆ private Softwarefirmen<br />
Die Datenübermittlung von den Betrieben<br />
zu den Gemeinden wird vom<br />
BMWA durch die Einführung des elek-<br />
Die Gemeinden sind für die Statistik keineswegs nur „Datenlieferanten“, sondern können<br />
von den umfangreichen Auswertungen profitieren. Die Geschäftsführer der Landesverbände<br />
Dr. Klaus Wenger (Stmk.), Dr. Franz Hocker (Szbg.), Mag. Christian Brückler<br />
(NÖ), Mag. Franz Flotzinger (OÖ.) und Peter Jäger (Vlbg.) (v.l.) lauschten den Ausführungen<br />
Kutzenbergers und der Abteilungsleiter gebannt.<br />
tronischen Gästeblattes unterstützt.<br />
Der Gemeindebund bat vom Betriebsbogen<br />
abzugehen, da er nur mehr selten<br />
verwendet wird. Dr. Laimer entgegnete,<br />
dass das Bundeskanzleramt den<br />
Betriebsbogen forcieren möchte und<br />
dafür das Meldeblatt aus Datenschutzgründen<br />
abschaffen möchte. Auch die<br />
Frage nach der Entschädigung wurde<br />
aufgeworfen. Weitere Diskussionen<br />
wurden für die nächste Tourismusausschusssitzung<br />
des Österreichischen<br />
Gemeindebundes in Aussicht gestellt.<br />
Gebäude- und<br />
Wohnungsstatistik<br />
Kurt Vollmann (Direktion Bevölkerung)<br />
führte aus, dass ein Gebäude- und<br />
Wohnungsregister errichtet werden soll,<br />
wodurch Vollerhebungen von Gebäuden<br />
und Wohnung nicht mehr notwendig<br />
sein werden.<br />
Es soll eine Internetanwendung<br />
für die Gemein-<br />
1999<br />
und 2000 erfolgte eine<br />
Umstellung von<br />
Papierformularen auf<br />
elektronische<br />
Datenübermittlung.<br />
den mit der Zielsetzung<br />
des Echtbetriebs<br />
ab 2004<br />
geschaffen werden.<br />
Diese Online-<br />
Applikation soll<br />
neben dem<br />
Gebäude- und<br />
Wohnungsregister<br />
auch die Agenden<br />
der Statistik über die Errichtung von<br />
Gebäuden und Wohnungen enthalten.<br />
Seitens des Gemeindebundes wurde<br />
darauf hingewiesen, dass Kompetenzen<br />
der Baubehörde 1. Instanz in Zusammenhang<br />
mit gewerblichen Bauten von<br />
einigen Gemeinden an die Bezirksverwaltungsbehörden<br />
abgetreten wurden.<br />
Dieser der Statistik Austria bislang<br />
nicht bekannte Umstand ist insbesondere<br />
für die Statistik über die Errichtung<br />
von Gebäuden und Wohnungen<br />
von Bedeutung. Im Hinblick auf das<br />
geplante Gebäude- und Wohnungsregister<br />
wurde angeregt, mit einer Arbeitsgruppe<br />
im Bundesministerium für<br />
Finanzen Kontakt aufzunehmen, da<br />
dort dzt. eine Neugestaltung der Einheitswerte<br />
diskutiert werde. Möglicherweise<br />
könne das Gebäude- und Wohnungsregister<br />
hierfür weitere Merkmale<br />
aufnehmen.<br />
Gebarungen<br />
DI Walter Stübler (Direktion Volkswirtschaft)<br />
wies darauf hin, dass in den<br />
Jahren 1999 und 2000 eine Umstellung<br />
von Papierformularen auf eine elektronische<br />
Datenübermittlung erfolgte, welche<br />
2001 abgeschlossen wurde. Dies<br />
bewirkte einen sehr hohen Vollständigkeitsgrad<br />
und eine Beschleunigung der<br />
Publikation um 3 Monate. Derzeit ist<br />
eine Gebarungsstatistikverordnung in<br />
Arbeit, in welche ausschließlich EU-<br />
Anforderungen eingeflossen<br />
sind.<br />
Seitens des Gemeindebundes<br />
wurde die kosten-<br />
Schlussworte<br />
lose Zurverfügungstellung<br />
der gemeindeeigenen<br />
Daten gefordert. Weiters<br />
wurde hinsichtlich „Maastricht-Defizit-Bekanntgabe“<br />
ein einheitlicher<br />
Berechnungsmodus angeregt<br />
und Bedenken über<br />
die Meldung von „vorläufigen<br />
Zahlen“ geäußert.<br />
Gemeindebund„general“ Dr. Hink<br />
betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit<br />
und bat um Intensivierung der<br />
Kontakte – wie sie seit langem bei der<br />
Volkszählung bestehen – auch in den<br />
anderen Bereichen der Statistik. Das<br />
Treffen zwischen den verantwortlichen<br />
Referenten der Statistik und den Direktoren<br />
und Geschäftsführern sollte ein<br />
erster Schritt in diese Richtung sein.<br />
KOMMUNAL 15
Digitale Gemeinde<br />
GIS & KIS: Geografisches & <strong>Kommunal</strong>es Informationssystem<br />
Voraussetzungen für<br />
echtes Bürgerservice<br />
Seit rund drei Jahren ist der Einzug des „Geografischen Informations-Systems (GIS)“<br />
in vielen Gemeinden zu bemerken. Diese Informationssysteme sind Sammlungen von<br />
Daten, wobei die Erfassung, Speicherung, Verwaltung, Bearbeitung und Analyse mit<br />
Hilfe des Computers erfolgt. KOMMUNAL bringt Details von einem der ersten<br />
Anwender des GIS sowie des speziellen „<strong>Kommunal</strong>en Informationssystems (KIS)“.<br />
◆ Walter Resetarits<br />
Ein GIS ist ein Computersystem, das es<br />
dem Anwender (Bearbeiter) ermöglicht,<br />
alle über, auf und unter der<br />
Erdoberfläche existierenden Objekte<br />
digital abzubilden, diese zu speichern<br />
u. zu analysieren. Eine spezielle Form<br />
eines GIS ist das <strong>Kommunal</strong>e Informationssystem<br />
– KIS. Es beinhaltet ortsbezogenen<br />
Daten, die für eine Gemeinde<br />
(Kommune) von Bedeutung sind wie<br />
etwa Digitale Katastralmappe, Flächenwidmungsplan,<br />
Leitungen usw.<br />
Die Erstellung der DKM (Digitalen<br />
Katastralmappe) ist der erste Schritt für<br />
eine digitale Verwaltung eines Gemeindegebietes<br />
(grafische Anzeige von Parzellen<br />
u. Gebäuden), mit den vielfältigen<br />
Möglichkeiten der Erweiterung z.B.<br />
im Bereich Leitungskataster, Naturstandsdaten,<br />
Flächenwidmungsplan,<br />
Bebauungsplan, etc.<br />
Die DKM stellt die ursprüngliche Informationsquelle<br />
über Grundstücke- bzw.<br />
◆ Walter Resetarits ist Amtsleiter der<br />
Gemeinde Gaaden (Bezirk Mödling)<br />
in Niederösterreich<br />
16 KOMMUNAL<br />
Liegenschaftsgrenzen, Benutzungsarten<br />
und Nutzungsgrenzen dar.<br />
Die DKM-Erstellung gilt außerdem<br />
nach den Richtlinien der Raumordnungsabtlg.<br />
des<br />
Landes NÖ als förderungswürdig,<br />
wenn sie zur Erstellung<br />
eines digitalen<br />
örtl. Raumordnungsprogrammes<br />
verwendet wird.<br />
Der Flächenwidmungsplan<br />
wird nur<br />
mehr dann vom<br />
Land gefördert,<br />
wenn dieser digital<br />
auf Grundlage der<br />
DKM erstellt wird.<br />
Das Bundesland NÖ benötigt als Grundlage<br />
für digitale örtliche Raumordnungsprogramme<br />
sowie als Basisdatenbestand<br />
eines Geografischen Informationssystems<br />
(NÖGIS) den Informationsgehalt<br />
der „Digitalen Katastralmappe“.<br />
DKM Niederösterreich<br />
Viele Gemeinden haben sich beim Projekt<br />
„Umland Wien“ beteiligt und konnten<br />
dadurch die Hälfte der Herstellungskosten<br />
für die DKM einsparen, da diese<br />
vom BEV (Bundesamt für Eich- u. Vermessungswesen)<br />
im Zuge einer Rahmenprojektdefinition<br />
in Zusammenarbeit<br />
mit dem Bundesland NÖ u. BEV<br />
übernommen wurden. Dieses Projekt<br />
gibt es noch bis Ende 2003 als „DKM<br />
Das KIS beinhaltet<br />
ortsbezogenen Daten, die<br />
für eine Gemeinde von<br />
Bedeutung sind wie etwa<br />
Digitale Katastralmappe,<br />
Flächenwidmungsplan,<br />
Leitungen.<br />
Niederösterreich“. Aus Gründen der langen<br />
Bearbeitungszeiträume beim zuständigen<br />
Vermessungsamt muss der Antrag<br />
jedoch bis Mitte 2002 gestellt werden.<br />
Die Gemeinde erhält<br />
bei diesem Pojekt die<br />
DKM einmal kostenlos<br />
u. seitens der Abteilung<br />
Vermessung wird ein<br />
kostengünstiges<br />
Update (1 x jährlich)<br />
angeboten.<br />
In weiterer Folge haben<br />
einige Gemeinden in<br />
Zusammenarbeit mit<br />
einem Ingenieurkonsulenten<br />
nach eigener<br />
Wahl u. weiteren Partnern<br />
(EVN, Wien-<br />
Strom u.a.) auch Naturstandsdaten<br />
(Erhebung Gebäude, Fronten etc.) und<br />
Leitungskataster eingebunden und sich<br />
somit ein „<strong>Kommunal</strong>es Informations-<br />
System“ geschaffen.<br />
Die für den Gemeindebereich zuständigen<br />
Softwarefirmen bieten weiters<br />
eine Verknüpfung mit dem Bauamt, Einwohnermeldewesen<br />
u. Abgabenbuchhaltung<br />
an. Somit kann auf Knopfdruck die<br />
Vielfalt der Daten u. Informationen<br />
benutzt werden. Auch hier gibt es<br />
bereits Bestrebungen zur sog. Verortung<br />
der Hausnummer damit ein Zusammenspiel<br />
sämtlicher Daten und Programme<br />
erfolgt.<br />
Für die Gemeinde bedeutet dies eine<br />
„Vereinfachung im Verwaltungsapparat“<br />
sowie die Voraussetzung für ein echtes
„Bürgerservice“ (schnellere Bürgerinformation)<br />
und verbesserte Grundlagen zur<br />
Entscheidungsfindung. Der in den meisten<br />
Gemeinden steigenden Bautätigkeit<br />
bzw. den ständigen Anforderungen kann<br />
mit den herkömmlichen Methoden nicht<br />
mehr entsprochen werden. Es kann mit<br />
einem „<strong>Kommunal</strong>en Informationssystem“<br />
jede Art von Anfrage schnell u.<br />
effizient erledigt werden. Denn die meisten<br />
Bürger, die eine Baueinreichung<br />
vornehmen, informieren sich zuerst in<br />
der Gemeindestube über Bestimmungen,<br />
Vorschriften etc.<br />
Auch kann in Verbindung mit der<br />
Grundbuchsabfrage der aktuelle Grundeigentümer<br />
erhoben u. in weiterer<br />
Folge die Datenbank des Bauamtes<br />
somit am aktuellsten Stand gehalten<br />
werden. Erst der gemeinsame Zugriff<br />
auf alle entscheidungsrelevanten Informationen<br />
führt bei der täglichen Arbeit<br />
zu den gewünschten Effekten wie Qualitätsverbesserung,<br />
Kostensenkung und<br />
erhöhte Bürgernähe.<br />
Das Vorhandensein einer DKM in einer<br />
Gemeinde bedeutet auch für Dritte<br />
Nutzen, da über diverse „Webseiten“<br />
für Geometer, Architekten u.a. diese<br />
Daten (Planinformationen) auch außerhalb<br />
des Gemeindeamtes mittels Internetregistrierung<br />
genutzt werden können.<br />
Als weitere Stufe der Datennutzung Dritter<br />
wurde in einem Normungsausschuss<br />
die Erstellung einer Lokationsnorm (Ö-<br />
Norm für schnittstellenmäßig zu übermittelnde<br />
digitale Adressobjekte u. Attribute)<br />
geschaffen, damit diese Flut von<br />
Daten auch für alle Beteiligten über eine<br />
Datenschnittstelle verwendbar wird.<br />
Diese Realisierung der Normierung von<br />
Daten konnte erreicht werden, da namhafte<br />
Firmen (Softwarelieferanten) und<br />
vor allem der Österreichische Gemeindebund<br />
eine Unterstützungserklärung beim<br />
Bundesministerium für Wirtschaft u.<br />
Arbeit eingebracht haben. Für die Bereiche<br />
Naturstand und Leitungskataster<br />
gibt es bereits eine Normierung.<br />
Was braucht ein GIS als Datenbasis<br />
Informations-Ebene Beschreibung<br />
Um den mit der Datenmenge zu erwartenden<br />
wachsenden Austauschbedarf<br />
zwischen den einzelnen Anwendern<br />
künftig sinnvoll zu bewältigen, müssen<br />
die Bedeutung der gespeicherten Objekte<br />
und Attribute, die Datenstruktur sowie<br />
die Objekt- und Attributschlüssel vereinheitlicht<br />
– genormt – werden. Denn was<br />
nützen die besten Daten wenn sie nur<br />
Beispiel einer<br />
digitalen Mappenblattdarstellung<br />
Maßstab 1 :<br />
1000 mit Leitungssymbolen(Schmutzwasserkanal<br />
u. Beleuchtungskörper).<br />
von einem bestimmten Kreis (bzw.<br />
Anwender der gleichen Software od.<br />
Schnittstelle) genutzt werden können.<br />
Um ein GIS sinnvoll zu betreiben, ist<br />
eine gute Datenbasis notwendig. Nachstehende<br />
Informationsebenen werden<br />
als Grundstock vorgeschlagen (siehe<br />
Tabelle).<br />
Digitaler Grundstückskataster Der rechtsgültige Digitale Grundstückskataster<br />
des Bundesamts für Eich- u. Vermessungswesen<br />
GDB Die GDB (Grundstücksdatenbank) listet die<br />
Besitzer der Grundstücke auf<br />
Naturbestand Die Erfassung des Naturbestandes ist eine<br />
wesentliche Voraussetzung für ein<br />
funktionierendes KIS (Leitungsbetreiber,<br />
Baufirmen, Planungsbüros etc.)<br />
Raumplanung (Flächenwidmungsplan) Der Flächenwidmungsplan legt die<br />
Nutzung des Gemeindegebietes fest<br />
Umwelt Der Ökokataster stellt die ökologische<br />
Situation im Gemeindegebiet dar<br />
Leitungen Kanal, Wasser, Strom, Gas, Telekom,<br />
Straßenbeleuchtung, Ferngas, Fernwärme<br />
Wünschenswert wäre die engagierte<br />
Mitarbeit von kompetenten Stellen im<br />
Normungsausschuss sowie der Aufbau<br />
eines Demonstrations – GIS für Gemeindezwecke.<br />
Damit könnte Know – how<br />
auf Gemeindeebene entstehen und der<br />
gesamte Nutzungsbereich im Zuge der<br />
Anwendung in der Gemeinde erkannt<br />
und geschätzt werden.<br />
KOMMUNAL 17
Gemeindebund<br />
Gemeindebund veröffentlicht neue Broschüre<br />
Die Besteuerung<br />
der Gemeindemandatare<br />
Die immer umfassender werdende<br />
Arbeit der politischen Mandatare, welche<br />
meist mit höheren Aufwendungen<br />
(Werbungskosten) verbunden ist,<br />
macht es erforderlich, sich ausführli-<br />
Die Ende März erschienene Broschüre fasst die<br />
vielen verschiedenen für die Besteuerung der<br />
Bezüge der Gemeindemandatare wesentlichen<br />
Bestimmungen des Steuer-, Sozialversicherungs-<br />
und Bezügerechtes zusammen.<br />
cher mit den abgabenrechtlichen<br />
Bestimmungen auseinander zu setzen.<br />
Die in der Schriftenreihe des Österreichischen<br />
Gemeindebundes Ende<br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> der Schriftenreihe<br />
des Österreichischen Gemeindebundes<br />
mit dem Titel „Die Bürgermeister-Pension“<br />
befindet sich in der Endphase<br />
der Vorbereitung und wird demnächst<br />
erscheinen. Die Broschüre wird<br />
die für die Bürgermeister maßgeblichen<br />
pensionsrechtlichen Bestimmungen<br />
einerseits möglichst übersichtlich,<br />
andererseits aber auch länderbezogen<br />
zusammenfassen. Dabei werden nicht<br />
nur die bezügegesetzlichen Regelungen<br />
nach „altem“ und aufgrund des<br />
Bezügebegrenzungsgesetzes „neuem“<br />
Recht mit den entsprechenden Übergangsregelungen<br />
dargestellt, sondern<br />
es wird auch insbesondere auf die<br />
gegenseitigen Auswirkungen der allgemein<br />
für die gesetzliche Pension gülti-<br />
18 KOMMUNAL<br />
März erschienene neue Broschüre „Die<br />
Besteuerung der Gemeindemandatare“<br />
fasst die vielen verschiedenen, für die<br />
Besteuerung der Bezüge der Gemeindemandatare<br />
wesentlichen Bestimmungen<br />
des Steuer-, Sozialversicherungs-<br />
und Bezügerechtes<br />
zusammen. Schwerpunkte wurden<br />
dabei in die steuerliche Behandlung<br />
der Bezüge sowie die Absetzbarkeit<br />
der Werbungskosten von Gemeindemandataren<br />
gesetzt. Die Broschüre<br />
enthält weiters jene Teile<br />
der Lohnsteuerrichtlinien 2002, die<br />
für die Gemeinden und Gemeindemandatare<br />
wichtig sind und geht<br />
auf die steuerlichen Auswirkungen<br />
der seit 1998 geltenden Landesbzw.<br />
Gemeindebezügegesetze (wie<br />
beispielsweise die Steuerfreiheit<br />
von Tagesgeldern bei Dienstreisen<br />
und die steuerlichen Behandlung<br />
von Pensionskassenbeiträgen) ein.<br />
Darüber hinaus werden Aussagen<br />
zur steuerlichen Behandlung von<br />
speziell bei Gemeindemandataren<br />
anfallenden Werbungskosten gemacht<br />
sowie Grundsatzinformationen für<br />
jene Gemeindemandatare gegeben,<br />
die die Lohn-/Einkommensteuer selbst<br />
Broschüre in Arbeit<br />
Die Bürgermeister-Pension<br />
gen Bestimmungen auf die Bürgermeister-Pension<br />
und umgekehrt eingegangen<br />
werden. Maßgeblicher Inhalt<br />
dabei wird<br />
◆ die Mehrfachversicherung mit der<br />
Möglichkeit der Beitragserstattung<br />
oder Anrechnung auf die „Höherversicherung“<br />
bei Übersteigen der<br />
Jahreshöchstbeitragsgrundlage,<br />
◆ die Leistungen der gesetzlichen Pensionsversicherung,<br />
dh. die verschiedenen<br />
Pensionsarten und ihre Voraussetzungen<br />
(Pensionsberechnung,<br />
Nachkauf von Schulzeiten, Sammeln<br />
von Pensionsmonaten, Höherversicherung),<br />
◆ die Auswirkungen des Bürgermeister-Bezuges<br />
auf eine bereits bestehende<br />
oder bevorstehende gesetzli-<br />
berechnen wollen. Auch werden Anleitungen<br />
zu der von den Gemeinden<br />
durchzuführenden Lohnverrechnung<br />
geboten und über das Verfahren beim<br />
Finanzamt betreffend die Einkommensteuererklärung<br />
bzw. die Erklärung zur<br />
Arbeitnehmerveranlagung, den Einkommensteuerbescheid,<br />
die Berufung<br />
gegen den Einkommensteuerbescheid<br />
sowie das Ansuchen um Zahlungserleichterung<br />
usw. informiert. Aussagen<br />
zur Kranken- und Pensionsversicherung<br />
der Gemeindemandatare sowie<br />
eine Reihe von Formularen und<br />
Musteranträgen zur Unterstützung des<br />
Gemeindemandatars bei der „Verwaltung“<br />
seiner Bezüge runden die gebotene<br />
Information ab. Die neue Broschüre<br />
ist somit ein gelungenes Nachschlagwerk,<br />
welches nicht nur den<br />
Gemeinden und Gemeindemandataren,<br />
sondern allen mit diesem Thema<br />
unmittelbar befassten Personen und<br />
Institutionen zugute kommt und darüber<br />
hinaus österreichweit eine einheitliche<br />
Vorgangsweise bei der Besteuerung<br />
der Gemeindemandatare unterstützt.<br />
Die Schriftenreihe (<strong>Ausgabe</strong> 1-<br />
2002) ist beim Österreichischen<br />
Gemeindebund erhältlich.<br />
che Pension (Bürgermeister-Bezug<br />
als Erwerbseinkommen mit der<br />
Folge des Wegfalls einer bestehenden<br />
vorzeitigen Alterspension, Verzicht<br />
auf Bürgermeister-Bezug) und<br />
◆ das Beamten - Pensionsrecht sein.<br />
Aussagen und Empfehlungen zu der in<br />
den Landes- bzw. Gemeindebezügegesetzen<br />
vorgesehenen freiwilligen Pensionsvorsorge<br />
der Bürgermeister in<br />
Form von Beiträgen an eine Pensionskasse<br />
runden den Inhalt ab. Als Autoren<br />
dieser Broschüre konnten anerkannte<br />
Experten auf dem Gebiete des<br />
Sozialversicherungs- und Pensionsrechtes<br />
gewonnen werden. Der voraussichtliche<br />
Erscheinungstermin ist<br />
für Anfang Juni geplant.
Gemeindebund stiftet „Preis der Kommunen“<br />
Heuer jährt sich zum 40. Mal das<br />
Inkrafttreten der „Gemeindeverfassungsnovelle<br />
1962“ – einem Verfassungsgesetz,<br />
das<br />
die Autonomie der<br />
Kommunen unab-<br />
hängig von ihrer<br />
Größe in einem bis<br />
dahin nie da gewesenen<br />
Ausmaß<br />
garantiert. Aus<br />
Anlass dieses wichtigen<br />
Jubiläums<br />
haben der ÖsterreichischeGemeindebund<br />
und der<br />
Österreichische<br />
Städtebund<br />
beschlossen,<br />
gemeinsam einen<br />
Förderpreis ins Leben zu rufen. Er soll<br />
dazu beitragen, dass die wissenschaftliche<br />
Bearbeitung kommunaler Themen<br />
verstärkt wird.<br />
Im Jahr 2002 ist der Preis mit 7.000<br />
Euro dotiert. Die Ausschreibung nennt<br />
die für die Prämiierung in Frage kommenden<br />
Arbeiten - es kann sich um<br />
Diplomarbeiten, Dissertationen<br />
oder Habilitationsschriftenhan-<br />
deln, die sich mit der<br />
„..Fortentwicklung der<br />
rechtlichen, wirtschaftlichen<br />
und politischen<br />
Situation der Österreichischen<br />
Städte und<br />
Gemeinden“ befassen.<br />
Es können sowohl juristische,<br />
politik- und<br />
sozialwissenschaftliche<br />
als auch wirtschaftsundfinanzwissenschaftliche<br />
Aspekte<br />
dargestellt werden.<br />
Die Arbeiten, deren Abschluss zu<br />
Beginn dieser Ausschreibung nicht<br />
älter als zwei Jahre sein dürfen, müssen<br />
in deutscher Sprache abgefasst<br />
und an österreichischen Universitäten<br />
Gemeindebund<br />
7-000 € für Gemeinde-<br />
Wissenschaftler<br />
Aus Anlass des 40-jährigen Jubiläums der Gemeindeverfassungsnovelle wird heuer<br />
erstmals ein mit 7.000 € dotierter Förderpreis ausgelobt. Damit sollen Österreichs<br />
Wissenschaftler angespornt werden, sich vermehrt mit kommunalen Themen zu<br />
beschäftigen.<br />
Fortentwicklung<br />
der rechtlichen,<br />
wirtschaftlichen und<br />
politischen Situation<br />
der Österreichischen<br />
Städte und Gemeinden:<br />
Das soll der Inhalt der<br />
Arbeiten sein.<br />
Der vom Österreichischen<br />
Gemeindebund und<br />
Städtebund ausgeschriebene<br />
Preis ist auch für Studentinnen<br />
und Studenten<br />
interessant.<br />
bzw. Fachhochschulen eingereicht<br />
worden sein. Die Prüfung der eingelangten<br />
Werke erfolgt durch eine von<br />
Gemeindebund und Städtebund<br />
bestellte Jury, wobei der Rechtsweg<br />
ausgeschlossen bleibt. Es liegt im<br />
Ermessen der Jury, das Preisgeld auch<br />
zu gleichen oder gestaffelten Teilen<br />
an mehrere Bewerber zu vergeben.<br />
Die Verleihung des Preises wird<br />
während des Wintersemesters<br />
2002/03 stattfinden.<br />
Einsendeschluß<br />
Die Arbeiten müssen bis längstens 30.<br />
Juni 2002 (Datum des Poststempels)<br />
beim Österreichischen Gemeindebund,<br />
Löwelstraße 6, 1010 Wien eingereicht<br />
werden. (Name, Adresse,<br />
Beruf, e-mail genau angeben) Es wird<br />
ersucht, einen summarischen Lebenslauf<br />
sowie eine Kurzfassung der<br />
Arbeit von maximal eineinhalb Seiten<br />
beizufügen.<br />
KOMMUNAL 19
Verwaltung<br />
Erfahrungen aus Benchmarking-Prozessen<br />
Gemeinden im<br />
Wettbewerb<br />
Erfahrungen aus zwei in Oberösterreich erfolgreich eingerichteten<br />
Interkommunalen Vergleichsringen, die nach<br />
jeweils einem Jahr intensiver Benchmarking-Analysen<br />
gewonnen wurden, galt es zu sammeln. Das war das<br />
Anliegen der über 150 Teilnehmer einer Tagung an der<br />
Uni Linz Ende Jänner. KOMMUNAL bringt einen<br />
Erfahrungs-Bericht.<br />
◆ Prof. Dr. Reinbert Schauer<br />
Benchmarking muss im Sinne eines „Lernen<br />
vom Besten“ als ein permanenter<br />
Prozess der Organisationsanalyse und<br />
Organisationsentwicklung in den<br />
Gemeinden aufgefasst werden. Durch<br />
richtig verstandenes Wettbewerbsdenken<br />
soll die Leistungsfähigkeit in den Gemeinden<br />
gestärkt und deren Innovationskraft<br />
intensiviert werden. Im Mittelpunkt der<br />
Analysen stehen gleichrangig zu den<br />
Wirtschaftlichkeitsaspekten auch die<br />
Dimensionen Aufgabenerfüllung (Effektivität),<br />
Mitarbeiter- und Bürgerzufriedenheit.<br />
Diese Arbeit der beiden oberösterreichischen<br />
Vergleichsringe wurde im<br />
Jänner 2000 in einer Veranstaltung initiiert<br />
(siehe KOMMUNAL 2000, Heft 1&2,<br />
S. 14-16) und führte zu einer begrüßenswerten<br />
Selbstinitiative interessierter<br />
◆ o. Univ. Prof.<br />
Dkfm. Dr. Reinbert Schauer ist Vorstand<br />
des Instituts für BWL der gemeinwirtsch.<br />
Unternehmen an der Uni Linz<br />
20 KOMMUNAL<br />
Gemeinden, die nun ihre Arbeitsergebnisse<br />
präsentierten und zur Diskussion<br />
stellten.<br />
Die teilnehmenden<br />
Gemeinden<br />
Der „Interkommunale Vergleichsring<br />
oberösterreichischer Gemeinden (IKV<br />
OÖ)“ umfasste die Gemeinden Neumarkt<br />
im Mühlkreis, Moosdorf, Hartkirchen und<br />
Engerwitzdorf. Die Projektkoordination<br />
lag bei Amtsleiter Anton Wagner (Neumarkt<br />
i. M.), die Gruppe wurde von Dr.<br />
Helmuth Preslmaier, <strong>Kommunal</strong>berater in<br />
Linz, betreut. Die „Arbeitsgruppe Benchmarking<br />
der oö. Gemeinden“ umfasste<br />
insgesamt 11 Gemeinden (Allerheiligen,<br />
Frankenburg, Hartkirchen – diese<br />
Gemeinde war in beiden Vergleichsringen<br />
vertreten, Hirschbach, Munderfing, Seewalchen,<br />
Scharnstein, Kleinzell, Bad Goisern,<br />
Marchtrenk und Eberstalzell).<br />
Das methodische<br />
Vorgehen<br />
Kennzeichnend für beide Vergleichsringe<br />
war eine zielführende methodische Absicherung<br />
des Benchmarking-Prozesses<br />
und die Analyse mehrerer Aufgabenbereiche<br />
(Produkte) in Abhängigkeit von der<br />
Benchmarking: Wie sollen die Gemeinden die W<br />
nehmer tauschten Ende Jänner ihre Erfahrunge<br />
Die Amtsleiter der vier IKV-Gemeinden Neumarkt<br />
witzdorf.<br />
Vertreter aus der Arbeitsgemeinschaft Benchm
eichen für die Zukuinft stellen. Über 150 Teiln<br />
zu diesem heiklen Thema aus.<br />
im Mühlkreis, Moosdorf, Hartkirchen und Enger-<br />
arking.<br />
Sabine Birngruber, Hartkirchen,<br />
berichtet über die<br />
Erfahrungen der Gemeidemitarbeiter<br />
mit dem Benchmarking.<br />
Gemeindegröße und deren Relevanz im<br />
Hinblick auf den jeweiligen Gemeindetypus<br />
(landwirtschaftlich ausgerichtete<br />
Gemeinde, Mischgemeinde, Wohn- bzw.<br />
Pendlergemeinde). Eine zentrale Aufgabe<br />
im kommunalen Benchmarking stellt die<br />
Abbildung der Verwaltungsleistungen<br />
durch geeignete und aussagefähige Indikatoren<br />
bzw. Kennzahlen dar. In der Praxis<br />
ist man versucht, sich primär oder<br />
ausschließlich auf Kostendaten zu konzentrieren.<br />
Ein solches Vorgehen greift<br />
aber sicherlich zu kurz – wie Ass.Prof. Dr.<br />
René Andeßner, Univ. Linz, in einem einleitenden<br />
Referat ausführte -, denn sie<br />
klammert andere wichtige Dimensionen<br />
der Verwaltungsleistung aus, deren<br />
Berücksichtigung für eine sachgerechte<br />
Beurteilung der Leistungsfähigkeit unerlässlich<br />
ist. Daher folgt man häufig dem<br />
ganzheitlichen Ansatz der Bertelsmann-<br />
Stiftung, der eine Beurteilung in den<br />
Dimensionen „Erfüllung des fachspezifischen<br />
Auftrages“, „Bürger-<br />
bzw. Kundenzufriedenheit“,„Wirtschaftlich-<br />
keit“ und „Mitarbeiterzufriedenheit“<br />
vorsieht<br />
(siehe im Detail: Andeßner,<br />
R. Benchmarking in<br />
Gemeinden, in: ÖsterreichischeGemeindezeitung<br />
(ÖGZ), Heft<br />
10/2001, S. 42 – 48).<br />
Dieser Ansatz hat eine<br />
große Ähnlichkeit mit der<br />
in der Wirtschaft derzeit<br />
intensiv diskutierten<br />
Balanced Scorecard<br />
(BSC) und lag auch der<br />
Arbeit der beiden Vergleichsringe<br />
zu Grunde,<br />
wobei der IKV OÖ auch die Struktur- und<br />
Prozessqualität als fünfte Dimension in<br />
die Analysen einbezog.<br />
Die Sicht der<br />
Aufsichtsbehörden<br />
Hofrat Dr. Michael Gugler, Leiter der<br />
Abteilung Gemeinden im Amt der oberösterreichischen<br />
Landesregierung, betonte<br />
das Interesse der Aufsichtsbehörde an der<br />
Erhebung quantitativer und qualitativer<br />
Leistungskennzahlen, wies aber gleichzeitig<br />
darauf hin, dass der Kennzahlenvergleich<br />
einen Prozess der Organisationsanalyse<br />
auslösen muss, um durch das<br />
„Lernen vom Besten“ zu einer Verbesserung<br />
des eigenen Verwaltungshandelns in<br />
der Gemeinde zu kommen. Diese Initiative<br />
hat in erster Linie von den Gemeinden<br />
selbst auszugehen und kann von der<br />
Aufsichtsbehörde nur unterstützt werden.<br />
Primär hat die einzelne Gemeinde inter-<br />
Verwaltung<br />
essiert zu sein, zu wissen wo sie steht.<br />
Aus der Bestimmung des eigenen Standortes/Position<br />
hinsichtlich des Aufwandes<br />
und der Ergebnisse kann eine Hilfestellung<br />
für wirtschaftliche und politische<br />
Entscheidungen bei Finanzierungen, bei<br />
der Durchführung von Projekten und<br />
Bauvorhaben sowie bei Ausgliederungen<br />
erwartet werden. Benchmarking ist weiters<br />
ein Instrument zum Feststellen von<br />
Rationalisierungspotenzialen, zur Schaffung<br />
von Qualitätsstandards für Leistungen<br />
und zur Optimierung dieser Leistungen.<br />
Es ist somit ein Instrument zur permanenten<br />
Organisationsentwicklung in<br />
den Gemeinden.<br />
Positive Erfahrungen<br />
Die Erfahrungen aus den eingeleiteten<br />
Benchmarking-Prozessen in den oberösterreichischen<br />
Gemeinden lassen sich in<br />
folgenden Stichworten zusammenfassen:<br />
◆ Erstmals sind<br />
genauere Informatio-<br />
nen über Produkte<br />
(Aufgabenbereiche,<br />
Leistungen) verfügbar.<br />
◆ Das Denken in<br />
Ergebnissen wurde<br />
forciert.<br />
◆ Ein Ansporn zur<br />
Übernahme von Verantwortung<br />
und zur<br />
Leistungsverbesserung<br />
konnte gegeben<br />
werden.<br />
◆ Entscheidungsrelevante<br />
Daten liegen<br />
sowohl für die Politik<br />
wie für die Bürgerinformation vor.<br />
◆ Es konnten Verbesserungen von<br />
Abläufen umgesetzt werden (z. B. Globalbudgets<br />
für Schulen, Feuerwehr;<br />
Änderungen im Verhältnis von Eigenerstellung<br />
und Fremdvergaben; Anstoß für<br />
die Organisationsentwicklung im eigenen<br />
Bauhof)<br />
◆ Benchmarking hat immer einen<br />
Anfang, aber nie ein Ende: es muss als<br />
ein regelmässiger Prozess des Vergleichens<br />
und der daraus folgenden Organisationsentwicklung<br />
angesehen werden.<br />
Benchmarking<br />
erscheint nicht als<br />
Instrument der spektakulären<br />
Veränderungen,<br />
sondern verspricht<br />
eine kontinuierliche<br />
Verbesserung der<br />
Leistungsfähigkeit<br />
nach dem Prinzip der<br />
kleinen Schritte.<br />
Bereits nach diesem ersten Bericht zeichneten<br />
sich bemerkenswerte Entwicklungen<br />
in den Gemeinden ab. Interkommunale<br />
Leistungsvergleiche fördern ein<br />
ganzheitliches Denken, fordern ein verstärktes<br />
Kosten- und Qualitätsbewusstsein<br />
ein und veranlassen die Gemeindeführung,<br />
weniger „nach Gefühl“, sondern<br />
vermehrt auf der Grundlage von Fakten<br />
zu arbeiten. Die Gemeinden öffnen sich<br />
➤➤ weiter auf Seite 22<br />
KOMMUNAL 21
Verwaltung<br />
dem Wettbewerb und erkennen gleichzeitig<br />
Möglichkeiten zur Kooperation.<br />
Benchmarking ist kein<br />
Allheilmittel<br />
Die bisherigen Erfahrungen zeigen deutlich,<br />
dass die Teilnehmer in den Pilotprojekten<br />
in überwiegendem Ausmaß vom<br />
interkommunalen Vergleich profitiert<br />
haben. Benchmarking ist in der Lage, im<br />
Verbund mit anderen<br />
Elementen der VerwaltungsreformInnovatio-<br />
nen auszulösen, die zu<br />
spürbaren Qualitätsverbesserungen<br />
bei der<br />
Leistung, zu mehr Bürger-<br />
und Mitarbeiterorientierung<br />
und auch<br />
zu Ressourceneinsparungen<br />
führen können.<br />
Dennoch oder<br />
gerade deshalb ist vor<br />
übertriebenen Erwartungen<br />
zu warnen (R.<br />
Andeßner). Benchmarking<br />
erscheint nicht als<br />
das Instrument der<br />
spektakulären, radikalen Veränderungen,<br />
sondern verspricht eine kontinuierliche<br />
Verbesserung der Leistungsfähigkeit nach<br />
dem Prinzip der kleinen Schritte.<br />
Benchmarking kann daher im Regelfall<br />
auch nicht die kurzfristige Haushaltssanierung<br />
bewirken, denn Qualitätsverbesserungen<br />
und Ressourceneinsparungen<br />
treten oft erst mittel- bis langfristig ein.<br />
Vielfach sind auch politische und persönlich<br />
Vorbehalte der Entscheidungsträger<br />
in Politik und Verwaltung zu überwinden.<br />
Eine weitere Institutionalisierung der<br />
Aktivitäten könnte eine nachhaltige Verwaltungsinnovation<br />
bewirken.<br />
Benchmarking<br />
kann im<br />
Regelfall auch<br />
nicht kurzfristige<br />
Haushaltssanierung<br />
bewirken.<br />
Verbesserungen<br />
treten oft erst<br />
langfristig ein.<br />
Softwareunterstützung<br />
Die Teilnehmer waren besonders von der<br />
Vorstellung einer Software-Konzeption<br />
durch die Arbeitsgruppe Benchmarking<br />
der oö. Gemeinden beeindruckt, die es<br />
vergleichswilligen Gemeinden in ganz<br />
Österreich erlaubt, sich in den erwähnten<br />
Prozess des „Lernens vom Besten“ einzubinden.<br />
Im Kontakt mit geeigneten Vergleichsgemeinden<br />
sollen Verbesserungen<br />
der kommunalen Leistungen erreicht<br />
werden. Die Tagung fand nicht nur bei<br />
Bürgermeistern und Sachbearbeitern in<br />
den Gemeinden, sondern auch bei den<br />
Aufsichtsbehörden und Rechnungshöfen,<br />
bei kommunalen Weiterbildungseinrichtungen<br />
und bei einer Vielzahl von <strong>Kommunal</strong>beratern<br />
aus sechs österreichischen<br />
Bundesländern großes Interesse.<br />
22 KOMMUNAL<br />
Das Programm<br />
Donnerstag, 6. Juni 2002<br />
11.00 Uhr Empfang der Teilnehmer vor dem Landestheater und Eröffnung des<br />
Gemeindetages in Innsbruck durch den Präsidenten des Österreichischen<br />
Gemeindebundes Bgm. Helmut Mödlhammer, den Präsidenten des Tiroler<br />
Gemeindeverbandes LAbg. Bgm. Dipl. Vw. Hubert Rauch und den<br />
Bürgermeister der Landeshauptstadt Innsbruck DDr. Herwig van Staa<br />
12.30 Uhr Exkursionen zu interessanten kulturellen, wirtschaftlichen und touristischen<br />
Einrichtungen des Landes Tirol<br />
➤ Besichtigung des Speicherkraftwerkes Sellrain-Silz<br />
➤ Fahrt mit der Zillertalbahn nach Mayrhofen und Besuch der größten<br />
Schaukäserei<br />
➤ Fahrt nach Sterzing zu unseren Südtiroler Freunden mit Altstadtbummel<br />
➤ Fahrt nach Stams, Besichtigung des Stiftes mit seinen Sehenswürdigkeiten<br />
und des Schigymnasiums (Sommersprungschanzen)<br />
➤ Fahrt nach Wattens und Besichtigung der Kristallwelten der Fa. Swarovsky<br />
➤ Fahrt zum Stubaier Gletscher und Bergfahrt auf den Stubaier Ferner<br />
➤ Fahrt nach Radfeld und Kramsach, Besichtigung des modernen Erdenwerkes<br />
der Firma Daka und Besichtigung des Tiroler Höfemuseums<br />
19.00 Uhr Empfangsabend im Kongresshaus<br />
Freitag, 7. Juni 2002<br />
9.00 bis<br />
12.00 Uhr Die Haupttagung findet im Inssbrucker Kongresshaus im Saal Tirol statt.<br />
➤ Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel hält die Festrede zum Thema<br />
„40 Jahre österreichische Gemeindeautonomie“<br />
Auskünfte erteilt das Sekretariat des Tiroler Gemeindeverbandes,<br />
6020 Innsbruck, Adamgasse 7a, Telefon 0512/ 587130 oder 573350,<br />
Fax 57335014, Email: tiroler@gemeindeverband.tirol.gv.at Infos
Gemeindetag<br />
Tirol präsentiert sich in all seiner Pracht<br />
Mander! S’isch Zeit ...<br />
Der wohl bekannteste Ausspruch des wohl bekanntesten Tirolers aller Zeiten ruft die<br />
Delegierten zu Österreichs größter kommunalpolitischen Tagung nach Innsbruck. Hier<br />
findet im Kongresshaus am 6. & 7. Juni der 49. Österreichische Gemeindetag statt, wo<br />
sich Tirol in all seiner Pracht präsentiert.<br />
◆ KOMMUNAL-Eigenbericht von Mag. Hans Braun<br />
Am 6. Juni werden Gemeindebundpräsident<br />
Helmut Mödlhammer, der Tiroler<br />
Gemeindeverbandspräsident Hubert<br />
Rauch und Innsbrucks Bürgermeister<br />
Herwig van Staa die Bürgermeister aus<br />
ganz Österreich auf dem 49. Österreichischen<br />
Gemeindetag begrüßen.<br />
Nach einer Stärkung fahren um 12 30<br />
Uhr die Busse zu den Ausflugszielen ab.<br />
Die Ausflugsziele<br />
Das Speicherkraftwerk Sellrain-Silz:<br />
Diese Kraftwerksgruppe erzeugt nicht<br />
nur Energie, sie ist ein beliebtes Ausflugsziel<br />
aber vor allem ist sie einer der<br />
wichtigsten<br />
Arbeitgeber im<br />
Kühtai und Selraintal.<br />
Das Finstertal<br />
mit dem<br />
Kraftwerk aus<br />
der Luft.<br />
Mayrhofen und die größte Schaukäserei<br />
Tirols: Allein die Fahrt mit der<br />
Zillertalbahn ist die Reise wert. Kostpro-<br />
Für Nostalgiker ist eine Fahrt mit der<br />
Dampfeisenbahn immer noch ein Erlebnis.<br />
ben der besten Käse Tirols runden das<br />
Erlebnis dieses Ausflugs ab.<br />
Sterzing & Südtirol: Ein Bummel<br />
durch die berühmte Altstadt runden<br />
den Besuch bei unseren Südtiroler<br />
Freunden ab.<br />
Stams: Stift & Schigymnasium: Im<br />
heurigen Winter waren „unsere Adler“<br />
zumindest bei Olympia etwas „flügellahm“,<br />
man darf aber gespannt sein,<br />
was sich die „Schmiede der Schiflieger“<br />
für die Zukunft ausdenken wird.<br />
Tirol, ein Land höchster<br />
Schönheit und<br />
großer Geschichte.<br />
Majestätisch steht<br />
der Vollmond über<br />
der Regalmspitze<br />
und dem Regalmturm<br />
im Wilden<br />
Kaiser.<br />
Wattens & Swarovsky’s<br />
Kristallwelten: Nicht<br />
nur das Innere des Riesen<br />
verspricht Interessantes,<br />
auch außen findet<br />
der Besucher Ent- Der wasserspeiende<br />
deckenswertes an den Riese von André Hel-<br />
unglaublichsten Stellen. ler - Symbol für die<br />
Radfeld & Kramsach: bezaubernde Kristall-<br />
Das Erdenwerk von welt von Swarovsky.<br />
DAKA & das Tiroler<br />
Höfemuseum: Was ist ein Erdenwerk?<br />
Die Antwort auf diese Frage ist nicht<br />
einfach: Es geht um die Verwertung von<br />
Klärschlamm genauso wie um Problemstoffsammlung<br />
in den Gemeinden. Die<br />
Spezialisten der Firma DAKA stehen<br />
den Besuchern für Fragen gerne zur<br />
Verfügung. Über das Tiroler Höfemuseum<br />
gäbe es auch ein Lexikon zu füllen.<br />
Wir lassen diesen Versuch sein und<br />
raten einfach: Unternehmen Sie einen<br />
Ausflug in scheinbar längst vergessene<br />
Zeiten, sie werden begeistert und hingerissen<br />
sein.<br />
Foto: Margherita Spiluttini<br />
KOMMUNAL 23
Recht & Verwaltung<br />
Sind Maibäume bewilligungspflichtig?<br />
Was ist ein Maibaum<br />
rechtlich überhaupt ?<br />
Die Zeit der Maibäume rückt näher. Die Tradition, einen Maibaum aufzustellen, geht<br />
nachvollziehbar bis ins 16.Jahrhundert zurück. Damals war es auch kein Problem, aber<br />
was passiert heutzutage, wenn was passiert? Ist das Aufstellen eines Maibaum<br />
baubehördlich zu bewilligen? Gibt es überhaupt Rechtsvorschriften?<br />
Diesen Fragen geht KOMMUNAL nach.<br />
◆ Dr. Roman Häußl<br />
In vielen Dörfern gehört der Maibaum<br />
heute noch oder wieder zum festen<br />
Brauchbestand.<br />
Ein oder zwei Tage vor dem 1. Mai<br />
wird eine gerade gewachsene Fichte<br />
gefällt, im Wald bis auf die Krone ausgeastet<br />
und ins Dorf gebracht.<br />
Dann wird der Baum aufgerichtet und<br />
im Aufstellschacht fest verkeilt. Steht<br />
der Maibaum, werden vielfach Zunftschilder<br />
des dörflichen Handwerks oder<br />
auch Wappenschilder vieler Einrichtungen<br />
des Dorfes angebracht.<br />
Für die Maibaumaufstellung zeichnen<br />
entweder die Freiwilligen Feuerwehren<br />
oder örtliche Vereine verantwortlich. In<br />
diesem Zusammenhang stellt sich die<br />
Frage, ob die Errichtung eines Maibaumes<br />
allenfalls baubehördlich bewilli-<br />
◆ Dr. Roman<br />
Häußl ist Mitarbeiter der Rechtsanwaltskanzlei<br />
Dr. Franz Nistelberger<br />
und auf Gemeinderecht spezialisiert<br />
24 KOMMUNAL<br />
gungspflichtig ist oder anderen Rechtsvorschriften<br />
unterliegt.<br />
Worum handelt es sich<br />
bei einem Maibaum?<br />
Zuerst ist die Frage zu klären, worum<br />
es sich bei einem Maibaum überhaupt<br />
handelt. Geht man von einem weiten<br />
Bauwerkbegriff aus, so<br />
wird der Maibaum<br />
gemäß § 4 Z.4 der NÖ<br />
Bauordnung 1996 als<br />
bauliche Anlage zu<br />
werten sein. Das sind<br />
alle jene Bauwerke, die<br />
nicht Gebäude sind.<br />
Nach Hauer/Zaussinger,<br />
NÖ Baurecht,<br />
6.Auflage, S.235, ergibt<br />
sich aus § 4 Z.3 leg.cit.,<br />
daß Einfriedungen und<br />
Werbeanlagen dann<br />
bauliche Anlagen sind,<br />
wenn zu ihrer standsicheren<br />
Aufstellung<br />
(Fundierung, Absicherung<br />
gegen Sturmschäden) wesentliche<br />
bautechnische Kenntnisse erforderlich<br />
sind, nicht also z.B. zwischen Pflöcken<br />
gespannte Drähte oder kleine Tafeln<br />
auf Pflöcken.<br />
Für die Aufstellung einer Plakattafel im<br />
Ausmaß von 10,60 m mal 2,60 m hat<br />
der Verwaltungsgerichtshof mit<br />
Erkenntnis vom 7.9.1976, Zl.1230/75,<br />
Für die Maibaumaufstellung<br />
zeichnen entweder<br />
die Freiwilligen<br />
Feuerwehren oder<br />
örtliche Vereine<br />
verantwortlich,<br />
aber wer ist<br />
zuständig?<br />
jedenfalls das Erfordernis gewisser<br />
fachlicher Kenntnisse bejaht, da seiner<br />
Meinung nach die Gefahr des Umstürzens<br />
einer Plakattafel von solcher<br />
Größe bei starkem Wind und die sich<br />
daraus ergebende Gefährdung von Personen<br />
und Sachen evident ist. Auf der<br />
Grundlage dieser Judikatur wird man<br />
wohl davon ausgehen können, daß<br />
auch für die Aufstellung eines Maibaumes,<br />
der in der Regel<br />
10 m und mehr mißt,<br />
zumindest hinsichtlich der<br />
Statik bestimmte bautechnische<br />
Kenntnisse erforderlich<br />
sind.<br />
Dabei ist zu beachten, daß<br />
Maibäume in aller Regel<br />
am Dorfplatz aufgestellt<br />
werden und daher -<br />
anders als z.B. Hochstände,<br />
die weder bewilligungs-<br />
noch anzeigepflichtige<br />
Vorhaben darstellen -<br />
eine wesentlich höhere<br />
Gefährdung für Mensch<br />
und Tier darstellen. So<br />
gesehen werden<br />
Maibäume daher als bauliche Anlagen<br />
im Sinne des § 14 Abs.2 NÖ Bauordnung<br />
1996 anzusehen sein, durch welche<br />
Gefahren für Personen und Sachen<br />
entstehen könnten und die demnach<br />
einer baubehörldichen Bewilligungspflicht<br />
unterliegen. Diese für Niederösterreich<br />
angestellten Überlegungen<br />
gelten analog wohl auch für die ande-
In vielen Dörfern gehört der Maibaum<br />
heute noch oder wieder zum festen<br />
Brauchbestand. Ein oder zwei Tage vor<br />
dem 1. Mai wird eine gerade gewachsene<br />
Fichte gefällt, im Wald bis auf die Krone<br />
ausgeastet und ins Dorf gebracht. Dann<br />
wird der Baum aufgerichtet und im Aufstellschacht<br />
fest verkeilt.<br />
Steht der Maibaum (hier in Grein an der<br />
Donau) werden vielfach Zunftschilder<br />
des dörflichen Handwerks oder auch<br />
Wappenschilder vieler Einrichtungen des<br />
Dorfes angebracht.<br />
Für die Aufstellung einer Plakattafel im Ausmaß von 10,60 m mal 2,60 m hat der<br />
Verwaltungsgerichtshof mit Erkenntnis vom 7.9.1976, Zl.1230/75, jedenfalls das<br />
Erfordernis gewisser fachlicher Kenntnisse bejaht, da seiner Meinung nach die<br />
Gefahr des Umstürzens einer Plakattafel von solcher Größe bei starkem Wind und<br />
die sich daraus ergebende Gefährdung von Personen und Sachen evident ist. Auf<br />
der Grundlage dieser Judikatur wird man wohl davon ausgehen können, daß auch<br />
für die Aufstellung eines Maibaumes, der in der Regel 10 m und mehr mißt, zumindest<br />
hinsichtlich der Statik bestimmte bautechnische Kenntnisse erforderlich sind.<br />
Und: Was passiert, wenn der Maibaum während eines Sturmes auf ein Haus oder<br />
- noch schlimmer - auf Menschen fällt?<br />
Recht & Verwaltung<br />
ren Bundesländer, da bauliche Anlagen,<br />
von denen eine Gefährdung von Personen<br />
oder Sachen ausgehen können, in<br />
aller Regel baubehördlich bewilligungspflichtig<br />
sind. Faktum ist allerdings,<br />
daß in der Praxis wohl kaum ein Maibaum<br />
baubehördlich bewilligt wird.<br />
Bezüglich der Haftung für allfällige<br />
Schäden ist auf § 1319 ABGB hinzuweisen.<br />
Wird durch Einsturz oder Ablösung<br />
von Teilen eines Gebäudes oder<br />
eines anderen auf einem Grundstück<br />
aufgeführten Werkes jemand verletzt<br />
oder sonst ein Schaden verursacht, so<br />
ist der Besitzer des Gebäudes oder Werkes<br />
zum Ersatz verpflichtet, wenn die<br />
Ereignung die Folge der mangelhaften<br />
Beschaffenheit des Werkes ist und er<br />
nicht beweist, daß er alle zur Abwendung<br />
der Gefahr erforderlichen Sorgfalt<br />
angewendet habe.<br />
In Übereinstimmung mit den Gesetzesverfassern<br />
interpretiert<br />
die Rechtsprechung<br />
die<br />
Begriffe<br />
„Gebäude“ und<br />
„Werk“ in<br />
einem weiten<br />
Sinn. Unter<br />
den Begriff des<br />
„Werkes“ fallen<br />
Anlagen aller<br />
Art. Gebäude<br />
bzw. Werke<br />
sind z.B. ein<br />
Baugerüst, ein<br />
Telegrafenmast,Werbeankündigungstafeln<br />
und dergleichen.<br />
Auch<br />
ein Baum, der als Verankerung eines<br />
Tragseiles dient, wird dadurch zu<br />
einem Teil des Werkes im Sinne des<br />
§ 1319 ABGB.<br />
Werk in diesem Sinn ist ferner auch<br />
jede Anlage, die einer Genehmigung<br />
durch die Bauordnung oder nach der<br />
Gewerbeordnung bedarf.<br />
Besitzer im Sinne des § 1319a ABGB ist<br />
derjenige, der in der Lage war, durch<br />
die erforderlichen Vorkehrungen die<br />
Gefahr rechtzeitig abzuwenden; das<br />
werden wohl jene Personen sein, die<br />
den Maibaum aufrichten.<br />
Ein guter Rat<br />
Unter den<br />
Begriff des<br />
„Werkes“ fallen<br />
Anlagen aller Art.<br />
Gebäude bzw.<br />
Werke sind z.B. ein<br />
Baugerüst, ein<br />
Telegrafenmast,<br />
Werbeankündigungstafeln<br />
und<br />
dergleichen.<br />
Selbst wenn man eine baubehördliche<br />
Bewilligungspflicht verneint, bleibt die<br />
Haftung nach § 1319a ABGB.<br />
Es empfiehlt sich daher, diesbezüglich<br />
eine geeignete Versicherung für allfällige<br />
Schadensfälle abzuschließen.<br />
KOMMUNAL 25
Recht & Verwaltung<br />
Bodenordnung, Raumplanung und Umweltschutz in Österreich<br />
Die Gemeinden<br />
vollziehen die Gesetze<br />
Der dritte und letzte Teil der KOMMUNAL Analyse befasst sich mit den vielfältigen<br />
Umweltaufgaben der Gemeinden. Schwerpunkte dieser kommunalen Aufgaben sind<br />
unter anderem die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, die Sammlung und<br />
Abfuhr des Hausmülls, die Luftreinhaltung im Hinblick von Heizungsanlagen, Schutz vor<br />
störendem Baulärm, Wohn- und Veranstaltungslärm etc.<br />
◆ Dr. Hans Neuhofer<br />
Das Bundes-Verfassungsgesetz über den<br />
umfassenden Umweltschutz, BGBI<br />
491/1984, deklariert den umfassenden<br />
Umweltschutz als Staatsziel: „Die Republik<br />
Österreich (Bund, Länder und<br />
Gemeinden) bekennen sich zum umfassenden<br />
Umweltschutz“ (§ 1). Aus dieser<br />
Staatszielbestimmung können zwar keine<br />
subjektiven Rechte und Pflichten der<br />
Rechtsunterworfenen abgeleitet werden,<br />
doch ergibt sich daraus eine Verpflichtung<br />
der Bundes-, Landes- und Gemeindeorgane<br />
zum Schutz der Umwelt.<br />
Die Verteilung der<br />
Umweltkompetenzen<br />
Es gibt keine eigenständige Umweltkompetenz,<br />
sondern die Umweltkompetenzen<br />
ergeben sich aus der Vielzahl der Kompetenzmaterien<br />
auf den verschiedenen Ver-<br />
◆ Univ. Prof. Dr. Hans Neuhofer lehrt<br />
an den Unis Wien und Linz<br />
Verwaltungsrecht<br />
26 KOMMUNAL<br />
waltungsgebieten. Aus den Kompetenzbestimmungen<br />
(Art. 10 bis 15 B-VG)<br />
ergibt sich eine Vielzahl von Umweltkompetenzen<br />
des Bundes zur „Bewahrung<br />
der natürlichen Umwelt als Lebensgrundlage<br />
des Menschen vor schädlichen Einwirkungen“<br />
(§ 1 Abs. 2 Bundesverfassungsgesetz<br />
über den umfassenden<br />
Umweltschutz). Das<br />
Umweltrecht des Bundes<br />
umfaßt eine sehr<br />
große Zahl von<br />
umweltrelevanten<br />
Gesetzen, z.B. auf dem<br />
Gebiet des Gewerbes<br />
und der Industrie, des<br />
Wasserrechts, des Bergwesens,<br />
des Kraftfahrzeugwesens,<br />
der Luftfahrt,<br />
der Eisenbahn,<br />
des Forstwesens, der Abfallwirtschaft, der<br />
Chemikalien usw.<br />
Trotz der umfangreichen Bundeskompetenzen<br />
auf dem Gebiet des Umweltschutzes<br />
gibt es noch viele Umweltkompetenzen<br />
der Länder, die sich teilweise<br />
aus den Kompetenzmaterien der Länder,<br />
z.B. aus dem Baurecht und Naturschutzrecht,<br />
aber auch aus speziellen Umweltrechtskompetenzen<br />
ergeben.<br />
Umweltaufgaben der<br />
Länder<br />
Schwerpunkt der Umweltaufgaben der<br />
Länder sind die Abfallwirtschaft, die<br />
Abwasserentsorgung, Bodenschutz, Orga-<br />
Der Schutz der<br />
Umwelt beginnt mit<br />
einer umweltgerechten<br />
örtlichen Raumplanung<br />
in den Gemeinden.<br />
nisation der Umweltbehörden, Umweltberatung,<br />
Umweltforschung u.a..<br />
Die Länder sind in Gesetzgebung und<br />
Vollziehung zuständig für die Abfallwirtschaft<br />
mit nicht gefährlichen Abfällen.<br />
Grundsätze der Abfallwirtschaftsgesetze<br />
sind: Abfallvermeidung, Abfallverwertung<br />
und Abfallablagerung (Deponie) als<br />
letzte Möglichkeit. Die<br />
Sammlung und Abfuhr<br />
der nicht gefährlichen<br />
Abfälle obliegt den<br />
Gemeinden; für die<br />
Grundeigentümer<br />
besteht eine Anschlusspflicht<br />
an die gemeindeeigeneAbfalleinrichtung.<br />
Die Bezirksabfallverbände<br />
(aus den<br />
Gemeinden eines politischen<br />
Bezirkes) haben für eine geordnete<br />
Abfallbehandlung (in Abfallbehandlungsanlagen)<br />
zu sorgen; als Abfallbehandlungsanlagen<br />
kommen Kompostierungsanlagen,<br />
Verbrennungsanlagen und<br />
Ablagerungsplätze in Betracht. Jedes<br />
Land hat Abfallwirtschaftspläne für das<br />
ganze Landesgebiet oder Teile des Landesgebietes<br />
oder für bestimmte Sachbereiche<br />
zu erstellen. Die Abwasserentsorgungsgesetze<br />
(bzw. Kanalisationsgesetze)<br />
der Länder verpflichten die Gemeinden,<br />
(in unterschiedlicher Weise) für die Entsorgung<br />
der häuslichen und betrieblichen<br />
Abwässer sowie für Niederschlagswässer<br />
auf bebauten Grundstücken vorzusorgen.<br />
Nach dem neuesten OÖ. Abwasserentsorgungsgesetz,<br />
LGBI 27/2001, haben die
Gemeinden einen Abwasserkataster und<br />
ein Abwasserentsorgungskonzept zu<br />
erstellen. In Übereinstimmung mit der<br />
EG-Richtlinie RL 91/271/EWG vom 21.<br />
5. 1991 über die Behandlung kommunaler<br />
Abwässer werden die Gemeinden verpflichtet,<br />
eine zentrale Kanalisation bis zu<br />
folgenden Zeitpunkten zu errichten:<br />
◆ bis 31. 12. 2000 in Gemeinden mit<br />
mehr als 15.000 Einwohnerwerten (EW);<br />
◆ bis 31. 12. 2005 in Gemeinden mit<br />
2.000 bis 15.000 Einwohnerwerten<br />
(EW).<br />
Die Eigentümer von Objekten im (50-m-)<br />
Anschlussbereich sind verpflichtet, die<br />
anfallenden Abwässer in die öffentliche<br />
(gemeindeeigene) Kanalisationsanlage<br />
einzuleiten (Anschlusspflicht); Ausnahmen<br />
von der Anschlusspflicht sind unter<br />
bestimmten Voraussetzungen zu<br />
gewähren.<br />
Umweltaufgaben der<br />
Gemeinden<br />
Der Schutz der Umwelt in den Gemeinden<br />
beginnt mit einer umweltgerechten<br />
örtlichen Raumplanung. Die Umweltaufgaben<br />
der Gemeinden sind vielfältig und<br />
umfangreich. Schwerpunkte der kommunalen<br />
Umweltaufgaben sind die Wasserversorgung<br />
und Abwasserentsorgung, die<br />
Sammlung und Abfuhr des Hausmülls,<br />
die Luftreinhaltung im Hinblick von Heizungsanlagen,<br />
Schutz vor störendem<br />
»<br />
Die Gemeinden haben zahlreiche Umweltaufgaben zum Schutz der örtlichen Umwelt<br />
(z.B. Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Abfallentsorgung, Schutz vor<br />
Baulärm und anderem störenden Lärm) im eigenen Wirkungsbereich der Gemeinde<br />
eigenverantwortlich und frei von staatlichen Weisungen zu besorgen<br />
Baulärm, Wohn- und Veranstaltungslärm<br />
u.a.. Die Gemeinden haben die örtlichen<br />
Umweltaufgaben in Vollziehung der einschlägigen<br />
Bundes- und Landesgesetze zu<br />
besorgen. Die Gemeinden haben keine<br />
Gesetzgebungsbefugnisse. Die Gemeinden<br />
haben allerdings zur Verhinderung<br />
oder Beseitigung von störenden örtlichen<br />
Mißständen ein gesetzesergänzendes<br />
Rechtsetzungsrecht in der Form der ortspolizeilichen<br />
Verordnung nach Art 118<br />
(6) B-VG: In Angelegenheiten des eigenen<br />
Wirkungsbereiches hat die Gemeinde<br />
das Recht, ortspolizeiliche Verordnungen<br />
nach freier Selbstbestimmung zur<br />
Abwehr unmittelbar zu erwartender oder<br />
zur Beseitigung bestehender, das örtliche<br />
Gemeinschaftsleben störenden Mißständen<br />
zu erlassen, solche Verordnungen<br />
dürfen nicht gegen bestehende Gesetze<br />
und Verordnungen des Landes verstoßen.<br />
Als zulässige ortspolizeiliche Verordnungen<br />
wurden in der Rechtsprechung u.a.<br />
anerkannt:<br />
◆ Heizungsverbote für den Hausbrand,<br />
◆ Maßnahmen gegen die Hundehaltung,<br />
◆ Verbot des Betriebes von Modellflugzeugen<br />
mit Verbrennungsmotoren,<br />
◆ Maßnahmen gegen die Verwahrlosung<br />
von Grundstücken,<br />
◆ Verfügung der Kanalanschlusspflicht.<br />
Die Erlassung ortspolizeilicher Verordnungen<br />
setzt jedenfalls einen örtlichen Mißstand<br />
voraus, der aufgrund der bestehenden<br />
Gesetzeslage nicht verhindert oder<br />
beseitigt werden kann.<br />
Die Gemeinden haben zur<br />
Verhinderung oder Beseitigung<br />
von störenden<br />
örtlichen Missständen ein<br />
gesetzesergänzendes<br />
Rechtsetzungsrecht in der<br />
Form der ortspolizeilichen<br />
Verordnung.<br />
Art 118 (6) B-VG<br />
Recht & Verwaltung<br />
Es zeigt sich die Tendenz des Gesetzgebers,<br />
in vielen Fällen die Gemeinden zu<br />
Durchführungsverordnungen gesetzlich<br />
zu ermächtigen; damit wird das Recht<br />
der Gemeinden<br />
zur Erlassung ortspolizeilicherVerordnungen<br />
eher<br />
eingeschränkt.<br />
Es ist hier nicht<br />
möglich, im Einzelnen<br />
die umfangreichenUmweltaufgaben<br />
der Gemein-<br />
«<br />
den darzustellen,<br />
weshalb auf die<br />
diesbezüglichen<br />
Schrifttumsnachweise<br />
verwiesen<br />
wird.<br />
Die Gemeinden haben zahlreiche<br />
Umweltaufgaben zum Schutz der örtlichen<br />
Umwelt (z.B. Wasserversorgung,<br />
Abwasserentsorgung, Abfallentsorgung,<br />
Schutz vor Baulärm und anderem störenden<br />
Lärm) im eigenen Wirkungsbereich<br />
der Gemeinde eigenverantwortlich und<br />
frei von staatlichen Weisungen zu besorgen<br />
(Art 118 B-VG iVm der Bezeichnung<br />
des eigenen Wirkungsbereiches der<br />
Gemeinde in den jeweiligen Materiengesetzen).<br />
Darüber hinaus haben die<br />
Gemeinden nach den einschlägigen Bundes-<br />
und Landesgesetzen auch im übertragenen<br />
Wirkungsbereich verschiedentlich<br />
Umweltaufgaben zu erfüllen, z.B.<br />
nach dem Wasserrechtsgesetz, die Aufsicht<br />
über Ölheizungsanlagen in Gebäuden<br />
(§ 31a) oder bei Gefahr in Verzug<br />
Maßnahmen gegen die Gewässerverunreinigung<br />
bei Tankfahrzeugunfällen (§ 31<br />
Abs. 2 u 3). .<br />
Gemeindemitwirkung ist<br />
unverzichtbar<br />
Die Ausführungen haben gezeigt, dass<br />
nach dem föderalen Staatsaufbau in<br />
Österreich und nach dem Subsidiaritätsprinzip<br />
die Länder und die Gemeinden<br />
(und Gemeindeverbände) umfangreiche<br />
Aufgaben in der Raumplanung und<br />
Bodenordnung sowie im Umweltschutz<br />
zu erfüllen haben; regionale Maßnahmen<br />
durch Länder und Gemeinden sind<br />
unverzichtbar.<br />
Ende der Serie<br />
Eine ausführliche Fassung dieser Analyse finden<br />
Sie in: Zangger Tanja (Hrsg.) „Aufgaben der<br />
Regionen im Hinblick auf Raumplanung, ...“,<br />
Bd. 36 der Schriftenreihe „Social Strategies“,<br />
Peter Lang Verlag, Bern, 2002<br />
KOMMUNAL 27
Hilfsaktion<br />
27 Bürgermeister als Spendensammler<br />
Schilcherland hilft<br />
armen Land<br />
Das weststeirische Hügelland an der Schilcher-Weinstraße - ein einmalig schönes<br />
Stück von Österreich. Sichtlich liegt Wohlhabenheit und genussreiche Lebensart über<br />
dem Land, obwohl man auch hier nichts zu verschenken hat. Aber man liest Zeitung<br />
und sieht im Fernsehen die Not eines anderen Landes direkt „vor der Haustür“.<br />
27 Bürgermeister aus dem Schilcherland ließ die Katastrophe von Bosnien nicht ruhen.<br />
Eine kommunale Freundschaft über Grenzen hinweg ist entstanden.<br />
◆ Herbert Leschanz<br />
Man sitzt genüsslich in der Buschenschenke<br />
bei Brettljause und Schilcher<br />
und einem oder zwei Schnapserln - es<br />
lässt sich gut leben im Bezirk Deutschlandsberg<br />
an der „Schilcherstraße“. Die<br />
Bürgermeister, die sich getroffen haben,<br />
reden über die kommunalen Wehwehchen<br />
bei sich zu Hause, „vor der Haustüre“<br />
- als einer sagt: „Was haben wir<br />
doch für Probleme vor unserer Haustüre!<br />
Vor der Türe unseres größeren<br />
Hauses gibt es die wirklichen Probleme!“<br />
Der Ausgang war die<br />
Katastrophe in Bosnien<br />
Gemeint war die Katastrophe am Balkan,<br />
als sie bereits als Katastrophe die<br />
Schlagzeilen der Zeitungen und die<br />
◆ Herbert Leschanz ist freier<br />
Journalist<br />
28 KOMMUNAL<br />
Aufmacher der Fernsehsendungen hinter<br />
sich hatte. Wie schauts dort jetzt aus?<br />
Man will’s wissen. Einer von ihnen, der<br />
Holzfabrikant<br />
Helmut Kriegl,<br />
Bürgermeister<br />
in Wettmannstätten,<br />
kenne<br />
doch den<br />
Militärattaché<br />
in Bosnien,<br />
Oberst Thomas<br />
Rapatz.<br />
Gesagt, getan<br />
- man setzte<br />
sich ins Auto<br />
und nahm<br />
persönlich in<br />
Augenschein,<br />
wie die Lage<br />
der Menschen<br />
in Bosnien<br />
»<br />
Der Angelpunkt des<br />
Problems im heutigen<br />
Bosnien ist der Ländliche<br />
Raum. Dagegen sind<br />
die Probleme des<br />
Ländlichen Raumes<br />
bei uns geradezu<br />
geringfügig.<br />
Franz Nienaus<br />
Bürgermeister von St. Stefan ob<br />
Stainz und Vizepräsident des Steiermärkischen<br />
Gemeindebundes<br />
wirklich ist, nachdem schon so manche<br />
Medien die „längst fällige Rückkehr der<br />
Bosnien-Flüchtlinge“ einmahnen.<br />
Mit Oberst Rapatz aus Griffen in Kärnten<br />
hat Österreich einen überaus engagierten<br />
Kämpfer für dieses geschundene<br />
Land am Balkan in den diplomatischen<br />
Dienst gestellt. Er war als österreichischer<br />
UN-Soldat ins Land gekommen<br />
und hat sich in dieses Land, das als<br />
Kronland - heute würde man sagen<br />
„Bundesland“ - ja einmal zu Österreich<br />
gehört hatte, förmlich vernarrt. Der<br />
Oberst war den Bürgermeistern aus der<br />
Weststeiermark nicht nur ein kundiger<br />
Führer. Er wurde zum „Turm“ in der<br />
Logistik für das, was die steirischen Bürgermeister<br />
noch an Ort und<br />
Stelle zur beschlossenen<br />
Sache machten: „Wir organisieren<br />
eine Hilfsaktion, die<br />
erstens den Namen verdient<br />
und zweitens punktgenau<br />
dort zu Hilfe kommt, wo die<br />
Hilfe dringendst nötig!“<br />
Wieder zu Hause begannen<br />
sie, die Kampagne, die aus<br />
«<br />
der interessierten weltoffenen<br />
Frage in der Buschenschenke<br />
mittlerweile zu<br />
einer kommunalen Freundschaft<br />
über Grenzen hinweg<br />
geworden ist.<br />
Denn die 27 Bürgermeister<br />
haben mit den Leuten in<br />
ihrer Gemeinde gesprochen.<br />
Und dort, wo man eben auch nichts zu<br />
verschenken hat, ersammelten sie einen<br />
Geldwert von damaligen 700.000 Schilling,<br />
Übergabe rund um den Nationalfeiertag.<br />
Zum geringen Teil als Geldbetrag,<br />
überwiegend<br />
aber als Güter<br />
(Schulpakete,<br />
Winterbekleidung,Spielsachen,Medikamente,Verbandsmaterial,<br />
Bauhilfs-<br />
»<br />
Man lebt und löst<br />
Probleme leichter,<br />
wenn man weiß,<br />
dass man nicht<br />
alleine ist.<br />
«<br />
Fehim Skaljic<br />
Bürgermeister von Stari Grad
Fotos: Alois Rumpf<br />
Übergabe von Bauhilfsgeräten für das Rückkehrerdorf Jelec.<br />
Empfang der weststeir. Bürgermeisterdelagetion<br />
in der Österr. Botschaft<br />
durch Botschafter Dr. Gerhard Jandl und<br />
Militärattachè Obst Thomas Rapatz.<br />
geräte ...) ging dieses Volumen durch<br />
die Hände von Oberst Rapatz an „die<br />
richtigen“ Adressen. In erster Linie an<br />
kleinere Gemeinden auf dem Land, das<br />
offenbar nicht<br />
»<br />
mehr zu sich<br />
selbst finden kann<br />
(siehe unser<br />
Interview in der<br />
vorigen Nummer<br />
mit Sarajewo-<br />
Vizebürgermeister<br />
und Fußballtrainer<br />
Ivica Osim).<br />
Zu Pfingsten wird<br />
der Cheforganisator<br />
dieser Aktion, Helmut Kriegl<br />
der Vizepräsident Bürgermeister von<br />
des steirischen<br />
Wettmannstätten<br />
Gemeindebundes<br />
und Bürgermeister von St. Stephan ob<br />
Stainz,<br />
Franz Nienaus, zahlreiche Bürgermeister<br />
aus Bosnien in der Steiermark empfan-<br />
Am Land sieht man<br />
fast nur noch alte<br />
Menschen. Man muss<br />
Bosnien wirtschaftlich<br />
helfen, dass die<br />
Menschen eine Vision<br />
aufbauen können!<br />
Übergabe von Medikamente an<br />
Pfarrer Luka in seinem katholischen<br />
Jugend- und Seniorenzentrum.<br />
gen können. Eine umfangreiche kommunale<br />
Informationstour steht auf dem<br />
Programm, unter anderem wird’s nach<br />
Schladming gehen, wo man sich speziell<br />
über Wintersport-Inve-<br />
stitionen in Bosnien<br />
erkundigen will; Besuch<br />
der Stadt und Montanuniversität<br />
Leoben, der<br />
Wirtschaftskammer in<br />
Graz, der Landgemeinden<br />
Wettmannstätten<br />
und St. Stefan. Auch<br />
«<br />
ein Empfang in der Grazer<br />
Burg bei Frau LandeshauptmannWaltraud<br />
Klasnic steht auf<br />
dem Programm. Und<br />
natürlich ein Besuch in<br />
einer weststeirischen<br />
Buschenschenke, wo alles seinen Ausgang<br />
genommen hat! -<br />
Wohlhabenheit und eine genussreiche<br />
Lebensart liegt dort über dem Land. Und<br />
Hilfsaktion<br />
ein soziales Gespür für den Nächsten.<br />
Die Weststeiermark.<br />
Ein Zustand.<br />
Übergabe von<br />
Schulsachen und<br />
Süssigkeiten an<br />
die Kinder unter<br />
Mithilfe von Frau<br />
Petritsch- Gattin<br />
des OHR in<br />
Bosnien Dr.<br />
Wolfgang<br />
Petritsch - beim<br />
Verteilen.<br />
Die Weststeiermark ist keine Landschaft,<br />
sondern ein Zustand. Dieser Zustand führt<br />
von der Gleinalpe über die Stubalpe auf<br />
die Packalpe, über die Hebalpe auf die<br />
Koralpe, in die Soboth, auf den Radlpass,<br />
und von dort schnurstracks in Richtung<br />
Graz, aber nur bis Lieboch.<br />
Dort macht der Zustand eine Kurve in den<br />
Westen, wo er wieder in die Gleinalpe, die<br />
Stubalpe, die Packalpe mündet. Innerhalb<br />
dieser Linie herrschen Zustände, die als<br />
weststeirische bekannt sind.<br />
Sie unterscheiden sich wesentlich von den<br />
reststeirischen Zuständen.<br />
Von: R. P. Gruber „Das Schilcher-ABC“, Verlag<br />
Dröschl 1988, In: Prospekt Tourismusverband<br />
Weststeiermark<br />
KOMMUNAL 29
Europa<br />
Die Berichterstattung<br />
zu den „Problemen des<br />
Ländlichen Raumes“<br />
übernahm Gemeindebundvizepräsident<br />
Günther Pumberger.<br />
Präsentiert und dem<br />
Plenum vorgestellt<br />
wurde die Stellungnahme<br />
allerdings<br />
durch Vizepräsident<br />
Anton Koczur, der den<br />
Gemeindebund auch in<br />
der AdR-Fachkommission<br />
„Nachhaltige Entwicklung<br />
und ländlicher<br />
Raum“ vertritt.<br />
KGRE – Miniplenartagung in Straßburg<br />
Lösungsansätze zur<br />
Problematik des<br />
ländlichen Raumes<br />
Der Kongress der Gemeinden und Regionen Europas (KGRE) verabschiedete am<br />
20. und 21. März 2002 in Straßburg eine Stellungnahme des Österreichischen<br />
Gemeindebundes zu der „Problematik des ländlichen Raumes“. KOMMUNAL berichtet<br />
über die Tagung.<br />
◆ Mag. Sylvia Rojer<br />
Die Berichterstattung zu den „Problemen<br />
des Ländlichen Raumes“ übernahm der<br />
Österreichische Gemeindebund durch<br />
Mag. Sylvia<br />
Rojer leitet das Brüsseler Büro des<br />
Österreichischen Gemeindebundes<br />
30 KOMMUNAL<br />
Präsident Günther Pumberger. Gemeinsam<br />
mit seinem Amtskollegen Ernst<br />
Tobler, Gemeindepräsident und Kantonsrat<br />
der Gemeinde Rohrschacherberg<br />
(CH) erarbeitete er eine Empfehlung,<br />
eine Resolution sowie ein „Explanatory<br />
Memorandum“, welche auszugsweise<br />
nachfolgend wiedergegeben werden.<br />
Präsentiert und dem Plenum vorgestellt<br />
wurde die Stellungnahme allerdings<br />
durch Präsident Anton Koczur, der den<br />
Österreichischen Gemeindebund auch in<br />
der AdR-Fachkommission 3 „Nachhaltige<br />
Entwicklung und ländlicher Raum“ vertritt.<br />
Präsident Pumberger war aufgrund<br />
des Oberösterreichischen Gemeindetages<br />
und seiner dortigen „Verabschiedung aus<br />
dem Amt als Präsident des Oberösterreichischen<br />
Gemeindebundes“ in Straßburg<br />
verhindert.<br />
Dienstleistungen im<br />
ländlichen Raum<br />
In der Entschließung erkennt der Kongress,<br />
dass das ländliche Kulturgut in<br />
vielen Regionen Europas nach und<br />
nach verschwindet. Durch die sozialen<br />
und technologischen Umwälzungen,<br />
die neuen Produktionsmethoden in der<br />
Landwirtschaft, die Urbanisation und<br />
durch menschliches Versagen gilt es<br />
sogar als gefährdet. Unübersehbar wei-
sen zahlreiche ländliche Gegenden eine<br />
schwache und wenig entwickelte Wirtschaft<br />
auf. Insofern scheint es besonders<br />
wichtig, die Bedeutung der Landwirtschaft<br />
– die vor allem in den westlichen<br />
Teilen Europas ständig abnimmt –<br />
unter allen Umständen als wichtiges<br />
Element der europäischen Kultur zu<br />
erhalten, weil sie wichtige natürliche<br />
Ressourcen der Bevölkerung zur Verfügung<br />
stellt. Gleichzeitig müssen aber<br />
auch die gemeinwirtschaftlichen<br />
Dienstleistungen (Post, Bank, Spitäler,<br />
Schulen, öffentlicher Verkehr udgl.) im<br />
ländlichen Raum erhalten bleiben und<br />
ihre wichtige Bedeutung als Bestandteil<br />
der Lebensqualität der Bevölkerung<br />
anerkannt werden.<br />
Ländliche Gebiete<br />
attraktiver machen<br />
In der Entschließung heißt es weiters,<br />
dass die Öffentlichkeit somit zu ermuntern<br />
ist, die Raumplanung einer Reform<br />
zu unterziehen und die ländlichen<br />
Gebiete für die einheimische Bevölke-<br />
»<br />
rung attraktiver<br />
Der ländliche zu gestalten.<br />
Finanzierungsin-<br />
Raum ist für die stitute sollten<br />
in den Städten gemeinsam mit<br />
öffentlichen Geld-<br />
lebenden<br />
gebern geeignete<br />
Menschen die Finanzierungsinstrumentebereit-<br />
Voraussetzung stellen, damit die<br />
für ein gesundes, kleinen und mittlerenUnterneh-<br />
sicheres<br />
«<br />
men die notwen-<br />
Überleben.<br />
digen finanziellen<br />
Ressourcen zu<br />
Anton Koczur<br />
beschaffen im<br />
zur Wichtigkeit des Stande sind und<br />
Ländlichen Raums der Abbau von<br />
Dienstleistungen<br />
in den ländlichen Gebieten gestoppt<br />
würde. Durch konkretes Einbeziehen<br />
der örtlichen Bevölkerung und deren<br />
aktive Mitarbeit sollten zum einen die<br />
Probleme des ländlichen Raumes aufgezeigt<br />
und gleichzeitig eine Strategie<br />
für den ländlichen Raum entworfen<br />
werden. Ebenso muß durch gezielte<br />
Veranstaltungen das Verständnis der<br />
eigenen Geschichte geweckt und die<br />
lokale Tradition beibehalten werden.<br />
Die Landwirte sind als Bewahrer des<br />
ländlichen Kulturgutes zu betrachten<br />
und zu ermuntert, traditionell hergestellte<br />
Produkte zu produzieren und<br />
anzubieten. Da die Landwirtschaft oft<br />
zur Finanzierung des Lebensunterhaltes<br />
nicht ausreicht, bedarf es der Ermunterung,<br />
mit anderen Tätigkeiten wie<br />
„Die gegenständliche Vorlage behandelt<br />
ein Thema, welches für die Zukunft des<br />
Kontinentes von grundlegender Bedeutung<br />
ist. Denn, wenn wir vom Europa<br />
der Gemeinden und Regionen sprechen,<br />
dann werden wir dieses neue Europa nur<br />
dann im Bewußtsein der Menschen vertiefen<br />
können, wenn wir ihnen vermitteln,<br />
dass es um die positive Gestaltung ihres<br />
engsten Lebensraumes geht. In vielen Teilen<br />
Europas ist das ländliche Erbe gestört<br />
durch soziale und technische Änderungen,<br />
moderner Landwirtschaft, Städtewachstum<br />
und anderer Einflüsse. Die lokale<br />
Wirtschaft ist relativ geschwächt, da<br />
immer mehr Menschen in die Ballungszentren<br />
abwandern. Auch wenn die Rolle<br />
der Landwirtschaft in vielen Teilen Europas<br />
zurückgedrängt wird, muss klargelegt<br />
werden, dass sie eine wichtige Aufgabe im<br />
Wechselverhältnis Land und Leute übernimmt.<br />
Landwirte sind verantwortlich<br />
für die natürlichen Ressourcen der ländlichen<br />
Gebiete Europas. Sie sind, neben<br />
vielen anderen Aufgaben, die Pfleger der<br />
Kulturlandschaft.<br />
Immer wieder hört man, dass ca. 80%<br />
der EU-BürgerInnen im urbanen Umfeld<br />
und direkt in den Städten wohnen und<br />
man deshalb diesen Raum stärken müsse.<br />
Selbst jetzt bei den Arbeiten des Konvents<br />
sind Arbeitsgruppen im Gespräch, welche<br />
die Probleme der Städte skizzieren und<br />
Lösungsansätze für deren Probleme liefern<br />
sollten. Aber ein anderer Raum ist<br />
mindestens genauso wichtig – nämlich<br />
der ländliche Raum. Dieser ist für die in<br />
den Städten lebenden Menschen die Voraussetzung<br />
für ein gesundes, sicheres<br />
Überleben. Wasser, Luft, Nahrungsmittel,<br />
Erholungsgebiete – also Natur im weitesten<br />
Sinne, sind sensible Bereiche, welche<br />
auch nur durch einen intakten, gepflegten<br />
und bewirtschafteten ländlichen Raum<br />
gesichert sind. Um dies weiter zu gewährleisten,<br />
müssen die bestehenden, gewachsenen<br />
Strukturen in diesem Raum verbleiben.<br />
Deshalb ist es unabdingbar, dass<br />
bewährte Einrichtungen und Vorausset-<br />
Europa<br />
KOMMUNAL<br />
Der Bericht von Anton Koczur<br />
„Die ländliche Entwicklung ist Fortsetzung des<br />
Dialogs zwischen Mensch und Natur“<br />
„Nehmen wir die<br />
Herausforderungen an“<br />
zungen erhalten werden müssen oder zu<br />
schaffen sind, welche die Existenz der auf<br />
dem Land Lebenden sichern und auch für<br />
die Zukunft garantieren.<br />
Eine dem heutigen Standard<br />
entsprechende<br />
Infrastruktur ist sicherzustellen,<br />
die Ver- und<br />
Entsorgung ist auch in<br />
dünn besiedelten Gebieten<br />
wie den Grenzregionen<br />
und peripheren<br />
Gebieten zu garantieren.<br />
Wir brauchen beides –<br />
wir müssen die Probleme<br />
der Ballungsräume lösen<br />
und wir müssen uns zu<br />
einer aktiven und<br />
zugleich nachhaltigen<br />
Politik für den ländlichen<br />
Raum bekennen,<br />
welche verstärkt auch<br />
die Interessen der ländlichen<br />
Kommunen berücksichtigt<br />
und auf Kooperation<br />
statt auf Konfrontation abstellt.<br />
Im Vorwort zum LEADER-Atlas der ländlichen<br />
Entwicklung heißt es, dass die<br />
ländliche Entwicklung die Fortsetzung des<br />
Dialogs zwischen Mensch und Natur ist.<br />
Stellen wir uns also diesem Dialog, nehmen<br />
wir diese Herausforderung an.<br />
Geben wir den BürgerInnen in den Problemregionen<br />
und peripheren Gebieten<br />
die notwendige Hilfe zur Selbsthilfe,<br />
damit sie für sich und ihre Familien eine<br />
zeitgemäße Lebensqualität und damit<br />
Chancen für die Zukunft vorfinden.<br />
Städte und ländliche Räume stehen in<br />
einer Wechselbeziehung, ein “Gegen-einander-ausspielen“<br />
wäre kontroproduktiv.<br />
Die Lösung der Probleme des ländlichen<br />
Raumes kann nicht durch eine veränderte<br />
Landwirtschaft erreicht werden. Vielmehr<br />
braucht man eine Vernetzung von vielen<br />
Standbeinen (Gewerbe, Handel, Dienstleistung<br />
und Landwirtschaft) unter Beachtung<br />
der Ressourcen Natur, Umwelt und<br />
Kulturgüter.“<br />
KOMMUNAL 31
Europa<br />
Forstwirtschaft, Tourismus<br />
oder sonstigen<br />
Dienstleistungen<br />
Zusatzeinkommen zu<br />
generieren.<br />
Gleichzeitig könnten die modernen<br />
Kommunikationsmittel zur Revitalisierung<br />
des ländlichen Raumes eingesetzt<br />
und so natürliche Nachteile überbrückt<br />
werden. Das lokale Tourismusprogramm<br />
wäre so zu entwickeln, dass die<br />
Bedürfnisse der einheimischen Bevölkerung<br />
berücksichtigt würden, indem auf<br />
die Programme entsprechend der regionalen<br />
Ressourcen abgezielt wird und<br />
die regionalen Unternehmen in die Planung<br />
eingebunden sind. Wichtig sei es,<br />
dass diese Programme auch finanzielle<br />
Mittel für die Gemeinden generieren,<br />
ferner umweltfreundlich sind und nicht<br />
zusätzlichen Verkehr zur Folge haben.<br />
Gleichzeitig muss aber anerkannt werden,<br />
dass die Erbringung von Dienstlei-<br />
* Genauere Details der Entschließung, Resolution<br />
und des „explanatory Memorandums“<br />
sind beim Büro des Österreichischen Gemeindebundes<br />
Brüssel erhältlich.<br />
32 KOMMUNAL<br />
Der Rückzug<br />
der staatlichen Verwaltung<br />
und die Konzentration<br />
derartiger<br />
Einrichtungen in<br />
räumlicher Hinsicht<br />
berühren existentielle<br />
Fragen der ländlichen<br />
Bevölkerung.<br />
stungen in den ländlichen<br />
Gebieten mit<br />
höheren Kosten verbunden<br />
ist, die teilweise<br />
durch Zusammenlegung<br />
vermindert werden könnten.*<br />
Stadt und Land klaffen<br />
immer mehr auseinander<br />
Laut Ernst Tobler (CH) klafft das<br />
Gefälle zwischen Stadt und Land<br />
immer mehr auseinander zum Nachteil<br />
des ländlichen Raumes.<br />
„Die nachhaltige und funktionsfähige<br />
Ausstattung mit technischer und sozialer<br />
Infrastruktur ist die grundlegende<br />
Voraussetzung für den ländlichen<br />
Raum in seiner multifunktionalen Aufgabenstellung.<br />
Der Rückzug der staatlichen<br />
Verwaltung und die Konzentration<br />
derartiger Einrichtungen in räumlicher<br />
Hinsicht berühren existentielle<br />
Fragen der ländlichen Bevölkerung hinsichtlich<br />
der notwendigen Dichte und<br />
Qualität und Nachhaltigkeit verschiedener<br />
ländlicher Infrastrukturen und<br />
Dienstleistungen. Ferner kann die multifunktionale<br />
Landwirtschaft den konkurrierendem<br />
Produktionswettbewerb<br />
nicht mehr standhalten. Immer mehr<br />
Betriebe müssen in Kombination mit<br />
einem ausserlandwirtschaftlichen<br />
Hauptwerk geführt werden, weil die<br />
Ertrags- und Einkommenslage nicht<br />
ausreicht. Der Strukturwandel in der<br />
Landwirtschaft hat tiefe Spuren hinterlassen,<br />
zum Teil sind die mit Bewirtschaftung<br />
verbundenen landeskulturellen<br />
Leistungen nicht mehr nachhaltig<br />
gesichert.“<br />
Erratum<br />
Leider haben wir in der letzten <strong>Ausgabe</strong><br />
des KOMMUNAL auf Seite 29<br />
im Vorspann einen Teil des Satzes<br />
„geschluckt“. Der Konvent startet<br />
seine Aufgabe richtig am 1. März.<br />
Leider nicht in Valencia, denn dort<br />
fanden die Beratungen des RGRE zu<br />
den Arbeiten im Konvent statt.<br />
Wir bitten um Nachsicht.
Grenzüberschreitendes Impulszentrum Bruck an der Leitha<br />
Bruck baut Grenzen<br />
im Kopf ab<br />
Die Erweiterung der Europäischen Union bringt für den niederösterreichischen<br />
Grenzraum eine Reihe von Herausforderungen, denen durch die Schaffung<br />
„Grenzüberschreitender Impulszentren“ (GIZ) offensiv begegnet werden soll.<br />
Die bevorstehende Erweiterung der<br />
Europäischen Union bietet besonders für<br />
Niederösterreich große Chancen. Dennoch<br />
werden die Möglichkeiten und Vorteile,<br />
die sich durch diese gravierende<br />
Änderung ergeben, oft nur unzureichend<br />
genutzt. Besonders gegenüber den nur<br />
wenige Kilometer entfernt lebenden<br />
Nachbarn in Tschechien, der Slowakei<br />
und Ungarn gibt es nach wie vor viele<br />
Vorurteile. Den Herausforderungen soll<br />
durch die Schaffung „Grenzüberschreitender<br />
Impulszentren“ offensiv begegnet<br />
werden.<br />
Multinationale Partner<br />
In Bruck an der Leitha ist seit dem<br />
November des Vorjahres ein solches<br />
Impulszentrum in Betrieb. Die Stadt hat<br />
Partner in zwei Ländern. Es sind dies Bratislava<br />
und Velky Meder in der Slowakei<br />
und Györ, Fertöd und Sokoro in Ungarn.<br />
„Ziel ist es, gemäß den Beschlüssen von<br />
Nizza zu handeln mit der Intention, dass<br />
sich vor der Erweiterung die Grenzlandbezirke<br />
näher kennen lernen“, erläutert<br />
Bürgermeister Franz Perger, „und die<br />
Stadt Bruck möchte dabei sein - mit ihren<br />
Randgemeinden. Die sind auch sehr offen<br />
dafür.“ Bruck wird mit Velky Meder und<br />
Sokoro gemeinsame Veranstaltungen<br />
abhalten. Velky Meder gestaltet jährlich<br />
ein großes Stefansfest, in Bruck gibt es<br />
ein Altstadtfest. Diese Anlässe werden<br />
erste Kontakte der Bevölkerung diesseits<br />
und jenseits der Grenzen bringen.<br />
Zusammenarbeit in<br />
vielen Bereichen<br />
Ursula Gerstbauer, die Geschäftsführerin<br />
des GIZ Bruck, hat für die Zukunft Kooperationen<br />
in vielen Bereichen im Auge, vor<br />
allem im touristischen und gastronomi-<br />
schen Bereich. Vor allem soll das GIZ<br />
marktfähige Dienstleistungen wie z. B.<br />
Kooperationsvermittlung, Organisationsund<br />
Informationsdienste, Übersetzungen,<br />
Seminare und Tagungen entwickeln.<br />
Hoffnungen und Ängste<br />
„Die Erwartungen unserer Partner sind<br />
hoch“, berichtet Bürgermeister Perger,<br />
„vor allem hoffen sie, dass wir ihnen<br />
Investoren vermitteln können.“ Hoffnungen,<br />
die so nicht<br />
erfüllt werden<br />
können. Trotz der<br />
wirtschaftlichen<br />
Schwierigkeiten<br />
seien die Gemeinden<br />
in der Slowakei<br />
und in<br />
Ungarn aber sehr<br />
initiativ und<br />
bemüht.<br />
„Es ist eine interessante<br />
und wichtige<br />
Sache, auch<br />
für uns. Weil in<br />
unserer BevölkerungRessentiments<br />
gegenüber den östlichen Nachbarländern<br />
bestehen, die wir abbauen wollen.<br />
Daran sind die Nachbarn höchst<br />
interessiert und wir natürlich auch“,<br />
beschreibt Franz Perger die Stimmung.<br />
Der Erfahrungsaustausch, Information,<br />
gegenseitiges Verständnis und freundschaftliche<br />
Beziehungen seien die vorrangigen<br />
Ziele. „Es ist wenig sinnvoll, neue<br />
Grenzen aufzubauen, denn wir sind demnächst<br />
Partner. Weil wir uns noch fremd<br />
sind, müssen wir uns kennen lernen.“<br />
Förderung/Finanzierung<br />
Die grenzüberschreitenden Impulszentren<br />
werden von der EU gefördert, sie<br />
»<br />
Partnerschaften<br />
sind INTERREG IIIA Projekte. Das sind<br />
Programme zur Unterstützung grenzüberschreitender<br />
Zusammenarbeit. Damit<br />
soll die Kooperation zwischen den<br />
Grenzregionen innerhalb der Europäischen<br />
Union unterstützt werden.<br />
Gemeinsam mit PHARE CBC, dem korrespondierenden<br />
Förderprogramm der<br />
Beitrittskandidaten, sollen die wirtschaftliche,<br />
soziale und räumliche Trennung<br />
der Grenzregionen verringert werden.<br />
ECO PLUS, die Regionalentwicklungsagentur<br />
des Landes<br />
Es ist wenig Niederöster-<br />
sinnvoll, neue reich,ermöglichtgemein- Grenzen<br />
sam mit der<br />
aufzubauen, NÖ Grenzlandförderungsge<br />
denn wir sind sellschaft eine<br />
demnächst<br />
«<br />
dreijährige<br />
Impulsförde-<br />
Partner.<br />
rung dieser<br />
Franz Perger<br />
Projekte, kofi-<br />
Bürgermeister Bruck / nanziert eben<br />
Leitha<br />
durch Mittel<br />
des INTER-<br />
REG. Bruck<br />
stehen etwa 197.400 € (ca. 2,7 Mio.<br />
öS) zur Verfügung. Die Förderung läuft<br />
drei Jahre, idenen v.a. Personalkosten<br />
mit getragenwerden. Dann soll sich das<br />
GIZ selbst finanzieren. Jeder Austausch<br />
kann eigens gefördert werden, also für<br />
Besuche von Delegationen können<br />
Anträge eingebracht werden. Bisher<br />
konnten in NÖ fünf Standorte (GIZ<br />
Thayaland in Dobersberg, GIZ Thayatal<br />
in Drosendorf, GIZ Retz, GIZ March-<br />
Thaya-Auen in Hohenau, GIZ<br />
Bruck/Leitha) ihre Tätigkeit aufnehmen<br />
und mit dem Abbau von „Grenzen im<br />
Kopf“ beginnen.<br />
Theresia Kandler<br />
KOMMUNAL 33
Europäische Union<br />
Der europäische Binnenmarkt und die Europa-Abkommen<br />
Vier Grundfreiheiten<br />
machen den größten<br />
freien Markt der Welt<br />
Die vier Grundfreiheiten – freier Warenverkehr, freier Personenverkehr, freier Dienstleistungsverkehr<br />
und freier Kapitalverkehr – sind der Kern des europäischen Binnenmarktes.<br />
Die Europa-Abkommen dienen der dynamischen Verwirklichung der Erweiterung<br />
der EU bei gleichzeitiger Ausdehnung des Binnenmarktes.<br />
Der Vertrag über den Europäischen Wirtschaftsraum<br />
(EWR) trat am 1. Jänner<br />
1994 in Kraft. Mit der Schaffung des<br />
Europäischen Wirtschaftsraums (EWR)<br />
durch die zwölf Staaten der EU mit der<br />
Mehrheit der EFTA-Staaten wurde der<br />
europäische Binnenmarkt um Island,<br />
Norwegen und Liechtenstein sowie den<br />
damaligen EU-Beitrittskandidaten Österreich,<br />
Finnland und Schweden erweitert.<br />
Mit über 370 Millionen Menschen und<br />
40% des Welthandels ist dies der größte<br />
gemeinsame freie Markt der Welt. Österreich,<br />
Finnland und Schweden sind der<br />
EU zum 1. Jänner 1995 beigetreten.<br />
Die 4 Grundfreiheiten<br />
des Binnenmarktes<br />
Die Mitgliedstaaten der Europäischen<br />
Union und des EWR sind verpflichtet,<br />
Hindernisse, die die Grundfreiheiten<br />
beeinträchtigen, zu beseitigen (Handlungspflicht)<br />
und keine neuen zu errichten<br />
(Unterlassungspflicht).<br />
◆ Der freie Warenaustausch innerhalb<br />
des EWR wird im Rahmen der Warenverkehrsfreiheit<br />
gewährleistet. Ziel ist<br />
es dabei, über die Öffnung der nationalen<br />
Märkte das Produktangebot auf<br />
allen Märkten zu verbessern und zu<br />
erweitern, sowie knappe Güter zu verbilligen.<br />
Mit der Einführung des<br />
Europäischen Binnenmarkts wurden<br />
viele noch bestehende rechtliche Hindernisse<br />
beseitigt und unterschiedli-<br />
34 KOMMUNAL<br />
che technische Normen harmonisiert.<br />
Neben dieser Rechtsangleichung gibt<br />
es mittlerweile eine Abkehr von der<br />
völligen Harmonisierung. Nationale<br />
Vorschriften und Normen, die nicht<br />
wesentliche Gesundheits- oder Sicherheitserfordernisse<br />
betreffen, werden<br />
gegenseitig anerkannt. Die Produkte<br />
dürfen EWR-weit angeboten werden,<br />
die Kontrolle findet im Herkunftsland<br />
statt.<br />
◆ Im Rahmen der Personenverkehrsfreiheit<br />
genießen alle Bürger im EWR das<br />
Recht, sich in jedem Land des EWR<br />
aufzuhalten, einen Beruf auszuüben<br />
und dort zu verbleiben. Aufgrund der<br />
Freizügigkeit darf sich jeder Bürger in<br />
jedem Mitgliedstaat um angebotene<br />
Stellen bewerben, dort einer Beschäftigung<br />
nachgehen, und darf hinsichtlich<br />
der Entlohnung und der Arbeitsbedingungen<br />
nicht benachteiligt werden<br />
(Diskriminierungsverbot). Mit der<br />
Errichtung des Europäischen Binnenmarkts<br />
dürfen Selbstständige seit<br />
1992 ebenfalls in jedem Land tätig<br />
werden (Niederlassungsfreiheit).<br />
◆ Die Dienstleistungsfreiheit bedeutet<br />
die Gleichstellung der Erbringung von<br />
grenzüberschreitenden Dienstleistungen<br />
mit jenen im Inland; dazu zählen<br />
z.B. Versicherungsabschlüsse, Beratungstätigkeiten<br />
und andere Serviceleistungen<br />
im europäischen Binnenmarkt.<br />
Dienstleistungen dürfen im<br />
EWR grenzüberschreitend ohne Dis-<br />
kriminierung angeboten werden.<br />
◆ Im Zuge der Kapitalverkehrsfreiheit<br />
unterliegen auch Kapitalflüsse zwischen<br />
den Mitgliedstaaten keinen<br />
Beschränkungen. Aufgrund der<br />
Währungskrisen Anfang der 70er-<br />
Jahre wurde die Verwirklichung der<br />
Kapitalverkehrsfreiheit vorerst zurückgestellt.<br />
Mit Wirkung vom 1. Juli<br />
1990 zu Beginn der ersten Stufe der<br />
Europäischen Wirtschafts- und<br />
Währungsunion (WWU) wurde der<br />
Kapitalverkehr in der EU vollständig<br />
liberalisiert, sowie die Geldpolitik verstärkt<br />
koordiniert.<br />
Die vier Grundfreiheiten gelten in selbem<br />
Maße für Unionsbürger wie für<br />
Bürger aus dem EWR, jedoch mit der<br />
wechselseitigen Einschränkung, dass sie<br />
für einen längeren Verbleib im Nachbarland<br />
der Aufenthaltsgenehmigung<br />
bedürfen.<br />
Chancen für den Bürger<br />
durch die erweiterte EU<br />
◆ Durch die Erweiterung des Marktes<br />
und der größeren Konkurrenz steht<br />
den Verbrauchern ein vielfältigeres<br />
und preiswerteres Warenangebot zur<br />
Verfügung.<br />
◆ Durch den erweiterten Markt und der<br />
damit einhergehend gesteigerten Produktion<br />
können Unternehmen ihre
Foto: Central Audiovisual Library, European Commission<br />
Kosten reduzieren und dadurch ihre<br />
Preise senken.<br />
◆ Der integrierte Binnenmarkt führt zu<br />
leistungs- und konkurrenzfähigeren<br />
europäischen Unternehmen, die sich<br />
global besser gegen ihre Mitbewerber<br />
behaupten und durchsetzen können.<br />
◆ Geschäftseröffnung ist in Nachbarstaaten<br />
möglich. Die gegenseitige<br />
Anerkennung der Berufsbefähigungen<br />
ermöglicht es, im Nachbarstaat wie<br />
im Heimatland ein Geschäft oder Ausbildungsbetrieb<br />
zu eröffnen und zu<br />
führen.<br />
◆ Durch die Einführung des Euro zum<br />
1. Jänner 2002 als greifbares Symbol<br />
der Union, erhält der Bürger die Möglichkeit<br />
Preisvergleiche innerhalb der<br />
Euroländer ohne Umrechnung anstellen<br />
zu können und somit seinen Einfluss<br />
auf die Preisbildung und –kontrolle<br />
zu steigern<br />
Europa-Abkommen und<br />
Heranführungsstrategie<br />
Bereits 1989 hat die Europäische<br />
Gemeinschaft ein Programm zur finanziellen<br />
Unterstützung der mittel- und osteuropäischen<br />
Länder aufgelegt; 1991<br />
wurden die ersten Assoziierungsabkommen,<br />
auch Europa-Abkommen genannt,<br />
zwischen der Gemeinschaft und den<br />
mittel- und osteuropäischen Ländern<br />
unterzeichnet. Die Europa-Abkommen<br />
dienen der Heranführung der Mittelund<br />
Osteuropäischen Staaten an den<br />
Beitritt zur EU. Inzwischen ist der freie<br />
Warenverkehr im Europa der sechsundzwanzig<br />
Realität, auch wenn der Handel<br />
mit Agrarprodukten sowie Eisen- und<br />
Stahlerzeugnissen nach wie vor<br />
bestimmten Beschränkungen unterliegt.<br />
Die Europa-Abkommen schreiben die<br />
Achtung der Menschenrechte, der<br />
Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit<br />
fest und verankern den Grundsatz der<br />
Marktwirtschaft. Bisher wurden Europa-<br />
Abkommen mit zehn Staaten auf unbegrenzte<br />
Dauer geschlossen: Bulgarien,<br />
Estland, Ungarn, Lettland, Litauen,<br />
Polen, Tschechien, Rumänien, der Slowakei<br />
und Slowenien.<br />
Die Teilbereiche des<br />
Europa-Abkommens<br />
◆ Einem politischen Teil, in dem die<br />
bilateralen und multilateralen Konsultationen<br />
zu Fragen von beiderseitigem<br />
Interesse geregelt werden.<br />
◆ Einem handelspolitischen Teil, der die<br />
Schaffung einer Freihandelszone vorsieht.<br />
◆ Einem Teil „Zusammenarbeit in den<br />
Bereichen Wirtschaft, Kultur und<br />
Finanzen“.<br />
◆ Einem Teil, der auf die Angleichung<br />
der Rechtsvorschriften, insbesondere<br />
in den Bereichen geistiges Eigentum<br />
und Wettbewerb abstellt.<br />
Das Europa-Abkommen hütet jeweils ein<br />
Assoziationsrat, der sich aus Vertretern<br />
des Europäischen Rates und der<br />
Europäischen Kommission und Vertre-<br />
Europäische Union<br />
Mit der Schaffung<br />
des Europäischen<br />
Wirtschaftsraums<br />
(EWR) durch die<br />
zwölf Staaten der EU<br />
mit der Mehrheit der<br />
EFTA-Staaten wurde<br />
der europäische Binnenmarkt<br />
um Island,<br />
Norwegen und<br />
Liechtenstein sowie<br />
den damaligen EU-<br />
Beitrittskandidaten<br />
Österreich, Finnland<br />
und Schweden<br />
erweitert. Mit über<br />
370 Millionen Menschen<br />
und 40% des<br />
Welthandels ist dies<br />
der größte<br />
gemeinsame freie<br />
Markt der Welt.<br />
tern der Regierung des assoziierten<br />
Staates zusammensetzt. Die Europa-<br />
Abkommen sind nicht einheitlich, sondern<br />
individuell bilateral zwischen<br />
Europäischer Union und assoziierten<br />
Mitglied ausgehandelt.<br />
Die Rechte und Pflichten, die sich aus<br />
den einzelnen Abkommen ergeben, sind<br />
im Einzelfall unterschiedlich. Das jedem<br />
Selbständigen aus Staaten, mit denen<br />
ein Europa-Abkommen besteht,<br />
gewährte Niederlassungsrecht innerhalb<br />
der EU ist jedoch, wie der Europäische<br />
Gerichtshof 2001 festgestellt hat, „nicht<br />
schrankenlos“, sondern wird vom Gastland<br />
gestaltet.<br />
Weitere Informationen zur EU<br />
Weitere Informationen zur Erweiterung<br />
der EU und zur Heranführungsstrategie<br />
erhalten Sie unter<br />
www.europa.eu.int/comm/<br />
enlargement/index.htm oder<br />
www.europarl.eu.int/enlargement/<br />
oder von bernhard.kuhr@cec.eu.int,<br />
Tel. 01-516 18/0, Fax. 01-513 42 25<br />
Eine Information der Vertretung der<br />
Europäischen Kommission in Österreich<br />
KOMMUNAL 35
BMLFUW-Gemeindeservice<br />
Benchmarking in der Abwasserentsorgung<br />
Vergleich mit den Besten<br />
Im Rahmen eines geförderten Forschungsprojekts wurde das betriebswirtschaftliche<br />
Kontroll- und Planungsinstrument des Benchmarking für die Analyse und Beurteilung<br />
von Prozessen in der Abwasserableitung und –reinigung angewendet.<br />
Den teilnehmenden Betreibern von<br />
Kanalisations- und Kläranlagen wurde<br />
damit eine Basis gegeben, die Effizienz<br />
von Prozessen in<br />
eigenen Anlagen<br />
mit jener des<br />
jeweils Besten<br />
(„best practice“) zu<br />
vergleichen. Dieser<br />
Vergleich ermöglicht<br />
es, die Ursachen<br />
für Ineffizienzen<br />
aufzuzeigen<br />
und zukünftige<br />
Maßnahmen für die<br />
Verbesserung von<br />
Prozessabläufen zu<br />
erarbeiten - somit<br />
also von den Besten<br />
zu lernen. 71 Betreiber aus ganz Österreich<br />
(Gemeinden, Verbände, Städte)<br />
nahmen am Projekt teil, damit wurden<br />
52 Kanalisationsnetze nach dem Trennsystem<br />
sowie 76 Kläranlagen mit Ausbaugrößen<br />
zwischen 5.000 und<br />
500.000 EW erfasst. Mit den untersuchten<br />
Kläranlagen wurden rund<br />
4,3 Mio. Einwohnerwerte (davon<br />
1,6 Mio. Einwohner) erfasst. Dies ent-<br />
36 KOMMUNAL<br />
Abwasserentsorgung:<br />
Vergleich mit den Besten<br />
Die Förderungen der kommunalen<br />
Siedlungswasserwirtschaft sind ein<br />
wesentliches Schlüsselelement der<br />
nachhaltigen Wasserwirtschaft und<br />
damit Investitionen in Österreichs<br />
Zukunft. Im Bereich der kommunalen<br />
Siedlungswasserwirtschaft wurde 2001<br />
von Bundesminister Mag. Molterer die<br />
Förderung von 1933 Projekten mit<br />
einem Förderbarwert von 330 Millionen<br />
Euro und einem umweltrelevanten<br />
Investitionsvolumen von einer Milliarde<br />
Euro genehmigt. Dies ist der Bilanz<br />
2001 des Bundesministerium für Landund<br />
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft<br />
zu entnehmen, die im<br />
spricht etwa 20 % der Gesamtbevölkerung<br />
und 25 % der gesamten österreichischen<br />
Kläranlagenkapazität. Für<br />
jeden Teilnehmer wurde<br />
eine individuelle Kostenund<br />
Leistungsrechnung<br />
für das Jahr 1999 erstellt.<br />
Weiters wurden technische<br />
Kenngrößen erfasst<br />
und aus den wirtschaftlichen<br />
und technischen<br />
Daten eine detaillierte Leistungsdokumentation<br />
erarbeitet. Für die Anlagen<br />
und die zuvor defi-<br />
nierten Prozesse, wie<br />
Ortskanal, Verbandskanal,<br />
mechanische Vorreinigung,<br />
biologische Abwasserreinigung,<br />
Schlammeindickung und<br />
Stabilisierung, weitergehende<br />
Schlammbehandlung, Gesamtkläranlage,<br />
wurden die vorliegenden Daten<br />
analysiert und jeweils der Benchmark<br />
(„best practice“) ermittelt.<br />
Ergebnisse<br />
Jeder Benchmarking-Teilnehmer erhielt<br />
Bereich Publikationen auf der<br />
Homepage www.lebensministerium.at<br />
abrufbar ist.<br />
Mit diesen Investitionen werden in<br />
Österreich 1524 Abwasserentsorgungsanlagen<br />
und 409 Wasserversorgungsanlagen<br />
errichtet bzw. erneuert. Der Förderbarwert<br />
über alle Anlagenarten<br />
betrug im Jahr 2001 durchschnittlich<br />
31 Prozent. Ein Drittel der gesamten<br />
Investitionskosten wurde durch das<br />
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft,<br />
Umwelt und Wasserwirtschaft<br />
aufgebracht, zwei Drittel durch<br />
Länder und Gemeinen. Durch die<br />
Sicherstellung der Finanzierung der<br />
in Form eines Individualberichts die<br />
Analyse seiner Daten im Vergleich mit<br />
den anonymisierten Benchmarks sowie<br />
individuelle Kosteneinsparungspotenziale<br />
und Vorschläge für Optimierungsmaßnahmen.<br />
Die vorliegende Studie<br />
zeigt auf, dass sowohl größere Verbände<br />
als auch kleinere Einheiten und<br />
Gemeinden Einsparungspotenziale aufweisen.<br />
Das errechnete theoretische<br />
Einsparungspotenzial bei den Betriebskosten<br />
der untersuchten Anlagen liegt<br />
zwischen 4 % und 20 % und beträgt in<br />
Summe maximal ca. € 5,5 Mio. pro<br />
Jahr. Die Einsparungspotenziale liegen<br />
vor allem im Bereich der Kosten für<br />
Chemikalien, Energie, Personal und der<br />
Entsorgungskosten für Klärschlamm.<br />
Benchmarking in der Siedlungswasserwirtschaft<br />
– Erfassung und Vergleich von<br />
technischen und wirtschaftlichen Kennzahlen<br />
in der Siedlungswasserwirtschaft<br />
(Abwasserableitung und –reinigung).<br />
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft,<br />
Umwelt und<br />
Wasserwirtschaft, Wien 2001<br />
(http://www.lebensministerium.at/<br />
publikationen)<br />
Eine Milliarde Euro für sauberes Wasser<br />
Bilanz 2001: Förderungen der kommunalen Siedlungswasserwirtschaft sichern sauberes Wasser und 20.000 Arbeitsplätze<br />
Projekte konnten unmittelbar durch die<br />
Förderungen der Siedlungswasserwirtschaft<br />
2001 neben positiven Auswirkungen<br />
auf die Wasserqualität cirka<br />
20.000 Arbeitsplätze gesichert werden.<br />
Seit 1. November 2001 gelten für die<br />
Siedlungswasserwirtschaft neue Förderungsrichtlinien.<br />
Die wichtigsten Änderungen:<br />
neue Förderungssätze in der<br />
Abwasserentsorgung 8 % - 50 % + Pauschalsätze<br />
bis max. 20 % des Investitionsvolumens<br />
(früher insgesamt 20 % -<br />
60 %) und der Wasserversorgung 15 %<br />
(früher 20 %), Entkoppelung der Darlehensaufnahme<br />
von der Förderung und<br />
andere Verwaltungsvereinfachungen.<br />
BMLFUW im Internet: http://www.lebensministerium.at
Ländliche Entwicklung<br />
Lebensministerium stärkt<br />
ländliche Regionen<br />
Während im EU-Agrarbudget 87 % der<br />
Agrargelder für Marktordnungsmaßnahmen<br />
und nur 13 % für die<br />
ländliche Entwicklung aufgewendet<br />
werden, beträgt der Anteil der ländliche<br />
Entwicklung in Österreich in etwa<br />
zwei Drittel. Das Österreichische Programm<br />
zur Entwicklung des Ländlichen<br />
Raums ist auf die Unterstützung und<br />
Sicherung des Konzeptes der Multifunktionalität<br />
der Land- und Forstwirtschaft<br />
in Österreich ausgerichtet und<br />
verfolgt die drei gleichrangigen Ziele<br />
◆ Leistungsabgeltung<br />
◆ Substanzsicherung<br />
◆ Wettbewerbsverbesserung<br />
Die unter dem Ziel Leistungsabgeltung<br />
zusammenzufassenden Förderungsmaßnahmen<br />
stellen den finanziellen<br />
Schwerpunkt des österreichischen Programms<br />
dar. Es handelt sich dabei in<br />
erster Linie um die Förderung einer<br />
umweltgerechten und extensiven Landwirtschaft<br />
und um die Ausgleichszulage<br />
für benachteiligte Gebiete, die großteils<br />
Bergbauern zugute kommt.<br />
Fördermaßnahmen<br />
Daneben umfasst das Programm eine<br />
Vielfalt von Fördermaßnahmen, die vor<br />
allem auf die Substanzsicherung und<br />
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
der österreichischen Land- und Forstwirtschaft<br />
und der ländlichen Gebiete<br />
abzielen. Die klassischen Förderinstrumente<br />
im Bereich Investitionen, Junglandwirte,<br />
Berufsbildung und Forst<br />
betreffen dabei praktisch ausschließlich<br />
die Land- und Forstwirtschaft. Die unter<br />
dem Titel „Artikel 33“ zusammengefassten<br />
Fördermaßnahmen zielen darüberhinaus<br />
auf die Förderung von Maßnahmen<br />
ab, die nicht nur die landwirtschaftliche<br />
Tätigkeit allein, sondern<br />
auch ihre Umstellung sowie landwirtschaftsnahe<br />
Aktivitäten umfasst. Dies<br />
betrifft die Erschließung neuer Einkommensquellen<br />
und den Ausbau unterschiedlicher<br />
Formen der Einkommenskombinationen<br />
der Landwirtschaft, des<br />
landwirtschaftsnahen Gewerbes und<br />
des Dienstleistungssektors. Damit wird<br />
Beschäftigung in ländlichen Räumen<br />
gesichert und geschaffen. Im Gegensatz<br />
zur vergleichbaren Ziel 5b-Förderung<br />
der Periode 1995 – 1999 steht das Förderinstrumentarium<br />
„Artikel 33“ für alle<br />
ländlichen Regionen zur Verfügung.<br />
LEADER+<br />
Die Unterstützung durch LEADER+<br />
betrifft nicht „nur“ die Landwirtschaft<br />
im ländlichen Raum, sondern konzentriert<br />
sich auf ein gemeinsames Annehmen<br />
der Herausforderung, die Eigenschaften<br />
ländlicher Räume wie periphere<br />
Lage, infrastrukturelle Nachteile,<br />
Kleinstrukturiertheit in Gewerbe und<br />
Landwirtschaft etc. als Chance zu sehen<br />
und in Standortvorteile umzuwandeln.<br />
Der Weg dorthin lässt sich mit 3 Schlagworten<br />
charakterisieren:<br />
◆ intensive Netzwerkbildung und<br />
Kooperation,<br />
◆ Spezialitäten- und Nischenstrategie<br />
◆ hohe Qualität und Marktfähigkeit.<br />
Die Umsetzung von LEADER erfolgt in<br />
begrenzten Gebieten, die in einem Ausschreibungsverfahren<br />
bestimmt wurden.<br />
Auf diese Art wurden österreichweit<br />
56 ländliche Gebiete als LEADER+<br />
Regionen ausgewählt. Die Regionen<br />
umfassen 1.119 Gemeinden in acht<br />
Bundesländern und sind Lebensraum<br />
für über 2.175.000 Menschen.<br />
Biomasse<br />
Die Förderung der Biomasse und anderer<br />
alternativer Energieformen im<br />
Bereich der Landwirtschaft hat im Förderbereich<br />
des Bundesministeriums für<br />
Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und<br />
Wasserwirtschaft eine lange Tradition.<br />
Gefördert werden neben einzelbetrieblichen<br />
landwirtschaftlichen Anlagen vor<br />
allem gemeinschaftliche, bäuerlich<br />
dominierte Bioenergieanlagen mit dem<br />
primären Ziel der Forcierung der Energieversorgung<br />
für außerlandwirtschaftliche<br />
Abnehmer. Mittlerweile gibt es eine<br />
Reihe von erfolgreichen Beispielen vor<br />
allem in kleineren Gemeinden oder bei<br />
der Energieversorgung von öffentlichen<br />
Einrichtung auf Basis bäuerlicher Biomasseheizanlagen.<br />
Konkret stehen für<br />
das Jahr 2002 insgesamt Fördervolumina<br />
von ca. 11 Mio. EUR öffentliche<br />
Mittel für Förderungen von Biomasseheizanlagen,<br />
Biogasanlagen sowie kleinräumigeBiomasse-Fernwärmeerzeugungsanlagen<br />
zur Verfügung. Nähere<br />
Details zu den Förderbedingungen sind<br />
auf der Homepage des Bundesministeriums<br />
für Land- und Forstwirtschaft,<br />
Umwelt und Wasserwirtschaft<br />
www.lebensministerium.at abrufbar.<br />
BMLFUW im Internet: http://www.lebensministerium.at<br />
Mitarbeiter der Wildbach- und Lawinenverbauung<br />
(WLV) errichten<br />
vorbeugend Schutzmaßnahmen.<br />
Schutz vor Naturgefahren<br />
Gemeinden profitieren<br />
von Wildbach- und<br />
Lawinenverbauung<br />
Die Arbeit der Wildbach- und Lawinenverbauung<br />
(WLV), einer Servicestelle<br />
des Bundesministeriums für Land- und<br />
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft,<br />
wird von den Nutznießern -<br />
Land und Gemeinden - sehr geschätzt.<br />
Wichtige Gutachten, wie beispielsweise<br />
die Gefahrenzonenplanung, erleichtern<br />
die Einschätzung des Gefahren-potentials<br />
von Naturereignissen und haben<br />
Auswirkung auf die Raumordnungskonzepte.<br />
Darüber hinaus errichten die Mitarbeiter<br />
der WLV vorbeugend Schutzmaßnahmen<br />
und sind im Schadensfalle<br />
sofort und unbürokratisch zur Stelle.<br />
Im Jahr 2001 wurden insgesamt 71,02<br />
Mio. € Bundesmittel für den Schutz<br />
vor Naturgefahren zur Verfügung<br />
gestellt – für das Jahr 2002 ist die gleiche<br />
Summe veranschlagt. Davon entfielen<br />
2,9 Mio. € auf die Planung und<br />
Projektierung sowie 7,27 Mio. € auf<br />
die Realisierung bzw. Weiterführung<br />
von Flächenwirtschaftlichen Projekten.<br />
Die Bundeszuschüsse für technische<br />
Schutzmaßnahmen bildeten mit 58,72<br />
Mio. € den Löwenanteil. Für Anlagegüter<br />
und Aufwendungen (ohne Personalkosten)<br />
wurden 2,13 Mio. € ausgegeben.<br />
Neben dem Bund, der im österreichischen<br />
Durchschnitt rund 60% der<br />
Mittel aufbringt, tragen auch Land<br />
(Durchschnitt: 20%) und Gemeinden<br />
(Durchschnitt: 20%) zum Schutz vor<br />
Naturgefahren bei.<br />
KOMMUNAL 37
Gesundheitsförderung und Suchtprävention<br />
Ein Netz für die<br />
Jugendarbeit<br />
Jugendarbeit in den Gemeinden steht oft vor dem Problem, dass Kontakt und<br />
Kommunikation zwischen Jugendlichen, Erwachsenen und GemeindevertreterInnen<br />
nicht funktionieren. Darunter leiden immer wieder auch Projekte zur Gesundheitsförderung<br />
und Suchtprävention. In Oberösterreich werden jetzt neue Wege erprobt.<br />
Das Regionalforum Steyr - Kirchdorf<br />
startete im Herbst des Vorjahres die vom<br />
Fonds Gesundes Österreich geförderte<br />
Jugendinitiative „BASIX“ für interessierte<br />
Personen, die sich aktiv an der<br />
Jugendarbeit beteiligen wollen. „Unser<br />
Projekt setzt bei den Gemeinden und<br />
ihren JugendreferentInnen an“, berichtet<br />
Projektleiterin Mag. Agnes Pauzenberger,<br />
die Regionalmanagerin für<br />
Gesundheit im Regionalforum Steyr<br />
Kirchdorf. Den FunktionärInnen soll bei<br />
ihren Bemühun-<br />
gen geholfen<br />
werden, in den<br />
Kommunen der<br />
153.000 EinwohnerInnenzählenden<br />
Region die<br />
Voraussetzungen<br />
für eine bessere<br />
Betreuung<br />
Jugendlicher zu<br />
schaffen. Der Bedarf danach ist<br />
grundsätzlich gegeben, wie eine Analyse<br />
in den 44 Gemeinden gezeigt hat.<br />
Das Motto der Initiative lautet „Wo<br />
junge Leute in ihren Lebenschancen<br />
gefördert werden, dort entsteht Bindung<br />
und Heimat“. Den ProjektteilnehmerInnen<br />
wird durch eine spezielle Ausbildung<br />
die Fähigkeit vermittelt, diese Förderung<br />
in ihren Gemeinden zu ermöglichen<br />
bzw. zu verbessern. Die Start- und<br />
Informationsveranstaltungen auf der<br />
Burg Altpernstein in Kirchdorf und<br />
einige Wochen später in Steyr stießen<br />
bei den InteressentInnen – BürgermeisterInnen,<br />
Jugend- oder FamilienausschussleiterInnen<br />
und engagierten<br />
Erwachsenen aus der Region – auf viel<br />
Zustimmung.<br />
38 KOMMUNAL<br />
»<br />
Wo junge Leute in<br />
ihren Lebenschancen<br />
gefördert werden, dort<br />
entsteht Bindung und<br />
Heimat.<br />
Das Motto der OÖ Initiative<br />
Praxisnähe. In dem auf diese Veranstaltungen<br />
folgenden, aus vier Modulen<br />
bestehenden Lehrgang erhalten die<br />
JugendreferentInnen das Rüstzeug, um<br />
effiziente Gesundheitsförderung und<br />
Suchtprävention auf kommunaler Ebene<br />
zu initiieren. Die Inhalte der Ausbildung<br />
zielen unter anderem auf Bewusstseinsbildung<br />
bei den JugendreferentInnen,<br />
aber auch bei ihren Zielgruppen, also<br />
den Jugendlichen ab. Daher wird im<br />
Lehrgang auf die deutliche Formulierung<br />
der Ziele ebenso<br />
Wert gelegt wie auf<br />
Tipps für die praktische<br />
Umsetzung. Mag.<br />
Pauzenberger: „Alle<br />
TeilnehmerInnen sol-<br />
«<br />
len in der Lage sein,<br />
Jugendarbeit und<br />
Jugendprojekte mit<br />
diesen Schwerpunkten<br />
im Setting Gemeinde<br />
zu organisieren und durchzuführen.“<br />
Die Hilfestellung beschränkt sich nicht<br />
auf die theoretische Ausbildung. Begleitend<br />
zum Lehrgang wird vom Regionalforum<br />
ein eigener Helferpool angeboten<br />
oder, wenn es sich als zweckmäßig<br />
erweist, speziell nach den jeweiligen<br />
Bedürfnissen der Gemeinden zusammengestellt.<br />
Diese ExpertInnen stehen<br />
mit Rat und Tat zur Verfügung, wenn<br />
die eben ausgebildeten JugendreferentInnen<br />
bei der Umsetzung ihrer Projekte<br />
auf Unterstützung angewiesen sind.<br />
Regelmäßiger Erfahrungsaustausch.<br />
Die konkreten Aktivitäten in den einzelnen<br />
Gemeinden werden bei regelmäßigen<br />
Treffen besprochen, der Erfahrungsaustausch<br />
der JugendbetreuerInnen<br />
betrifft sowohl das vorgegebene Haupt-<br />
thema „Gesundheitsförderung und<br />
Suchtprävention in der kommunalen<br />
Jugendarbeit“ als auch die Diskussion<br />
aktueller Probleme, die sich für Jugendliche<br />
in den beiden oberösterreichischen<br />
Bezirken ergeben. Zudem fördern diese<br />
Begegnungen die Kontakte untereinander,<br />
womit auch der Netzwerkcharakter<br />
des Projektes unterstrichen wird – jede<br />
örtliche Initiative profitiert von den<br />
Erkenntnissen der anderen.<br />
Das Regionalforum arbeitet beim Projekt<br />
„BASIX“ mit pro mente – Institut für<br />
Suchtprävention sowie mit dem Amt der<br />
Oberösterreichischen Landesregierung<br />
und den Bezirkhauptmannschaften<br />
Steyr und Kirchdorf zusammen. Das<br />
gesamte Projekt wird umfassend dokumentiert.<br />
Mag. Pauzenberger: „Dank<br />
dieser Dokumentation ist unsere Initiative<br />
auch auf andere ländliche Regionen<br />
Österreichs übertragbar.“<br />
In der Region Steyr-Kirchdorf selbst soll<br />
im Rahmen des laufenden Projektes ein<br />
Bezirksjugendforum eingerichtet werden,<br />
das auch später aktiv bleibt und<br />
dafür sorgt, dass die Projekte mit den<br />
wichtigen Schwerpunkten Suchtprävention<br />
und Gesundheitsförderung auf<br />
Dauer mit bestmöglichem Effekt durchgeführt<br />
werden.<br />
Kontakt<br />
Fonds Gesundes Österreich<br />
Mariahilferstraße 76<br />
A-1150 Wien, Tel.: 01/ 895 04 00<br />
Fax: 01/ 895 04 00 - 20<br />
e-mail:<br />
gesundes.oesterreich@fgoe.org
KOMMUNAL<br />
PRAXIS<br />
Climate Star 2002: Auszeichnung für lokale Klimaschutz-Aktivitäten<br />
Gemeinden sind aufgerufen<br />
Das Klima-Bündnis ruft alle<br />
europäischen Städte und<br />
Gemeinden auf, sich mit ihren<br />
lokalen Klimaschutz-Aktivitäten<br />
am Wettbewerb „Climate<br />
Star 2002“ zu beteiligen. Das<br />
Ziel ist, Erfahrungen und<br />
Erfolge auf kommunaler<br />
Ebene zu dokumentieren und<br />
die vielfältigen Vorteile von<br />
aktivem Klimaschutz aufzuzeigen.<br />
In den Gemeinden,<br />
also dort wo die Menschen<br />
leben und arbeiten, wird die<br />
Energie verbraucht, die<br />
wesentlich zur Entstehung<br />
Öffentlicher Dienst I<br />
So nicht mehr zu<br />
finanzieren<br />
Anlässlich einer Städtebundtagung<br />
stellte Finanz-Staatssekretär<br />
Finz fest, der öffentliche<br />
Dienst sei nicht mehr so<br />
wie früher weiter finanzierbar.<br />
Die öffentliche Verwaltung<br />
müsse daher Methoden der<br />
Privatwirtschaft übernehmen.<br />
Es müssten weitere Mechanismen<br />
in der Verwaltung eingeführt<br />
werden.<br />
Öffentlicher Dienst II<br />
Foto: TMC/mm<br />
Neugebauer gewählt<br />
„In einer zunehmend globalisierten Welt<br />
steigt die Bedeutung des öffentlichen<br />
Dienstes. Nur durch die Leistungen der<br />
öffentlichen Dienste kann der Zugang<br />
des Bürgers zum Recht und die soziale<br />
Verantwortung des Staates gegenüber<br />
dem Bürger gewahrt bleiben“, sagte<br />
Fritz Neugebauer anlässlich seiner Wahl<br />
zum Präsidenten der „Europäischen<br />
Föderation der öffentlichen Dienste -<br />
EUROFEDOP“ in Luxemburg. Neugebauer<br />
wurde mit einer überwältigenden<br />
Zustimmung für die nächsten 5 Jahre<br />
zum Präsidenten von EUROFEDOP, das<br />
48 Gewerkschaften der öffentlichen<br />
Dienste aus 18 Staaten vereint, gewählt.<br />
von Treibhausgasen beiträgt.<br />
Hier können Menschen aufgeklärt<br />
und zu eigenen Klimaschutzbeiträgen<br />
motiviert<br />
werden. Städte und Gemeinden<br />
haben zahlreiche Zuständigkeiten,Eingriffsmöglichkeiten<br />
und Chancen zur Kooperation<br />
mit dem privaten Sektor.<br />
Auf der lokalen Ebene<br />
zeigt sich am deutlichsten,<br />
dass Klimaschutz nicht nur<br />
globalen Zielen dient, sondern<br />
auch lokale Vorteile, wie<br />
Schaffung von Arbeitsplätzen.<br />
Teilnehmen können Städte<br />
und Gemeinden, die sich bis<br />
zum 20. Mai 2002 beim<br />
Klima-Bündnis anmelden. Die<br />
Ausschreibungsunterlagen<br />
sind über die Homepage des<br />
Klima-Bündnis www.klimabuendnis.org<br />
erhältlich und können<br />
per Post, Fax oder E-Mail<br />
eingereicht werden.<br />
Klima-Bündnis der europäischen<br />
Städte mit indigenen<br />
Völkern der Regenwälder:<br />
Tel.: +49-69-717139-0, Fax<br />
+49-69-717139-93<br />
europe@klimabuendnis.org<br />
www.klimabuendnis.org<br />
Technologie-Center: Ein auffälliger holzverkleideter Bau.<br />
Technologiezentrum: Offen und schon ausgebucht<br />
Frohnleiten baut aus<br />
Das nach achtmonatiger Bauzeit<br />
fertiggestellte Technologie-Center<br />
Frohnleiten im Ortsteil<br />
Ungersdorf ist feierlich<br />
eröffnet worden. Die Gemeindebetriebe<br />
Frohnleiten (GFG),<br />
die das TMC verwalten, sind<br />
eine hundertprozentige Tochter<br />
der Stadtgemeinde und<br />
führen die Wirtschaftsbetriebe<br />
entweder als Eigenbetriebe<br />
oder als gestionierte Betriebe.<br />
Immobilien: Vienna Regions in Cannes<br />
Regionale Technologieoffensive<br />
Standortentscheidungen<br />
werden nicht mehr nur<br />
auf Länder und deren<br />
spezifische Vorteile beschränkt,<br />
sondern es<br />
werden großräumige<br />
Gebiete miteinbezogen.<br />
Im Mittelpunkt einer<br />
Präsentation bei der<br />
MIPIM, der größten<br />
europäischen Immobilienmesse<br />
im französischen<br />
Cannes, stand der<br />
Technologiestandort<br />
„Vienna Region“. NÖ<br />
startete im Jahr 2000<br />
eine breite Technologieoffensive.<br />
Ziel ist, positive<br />
wirtschaftliche Entwicklungen<br />
in der nö.<br />
www.klimabuendnis.org:<br />
Hier gibt’s Infos und die Teilnahmeunterlagen<br />
Neue Vergabevorschrift<br />
Richtlinien im<br />
Internet<br />
Wien geht seit 1. April nach<br />
neuen Vergaberichtlinien und<br />
Vertragsbestimmung vor. Neu<br />
geregelt wurden u.a. die AllgemeineAngebotsbestimmungen<br />
der Stadt Wien für<br />
Leistungen (VD 307). Die<br />
neuen Vorschriften sind im<br />
Internet unter der Adresse<br />
www.wien.at/mdbd/ava/<br />
veröffentlicht.<br />
Wirtschaft zu stärken<br />
und NÖ als modernen<br />
Technologiestandort zu<br />
positionieren.
Wasserwirtschaft<br />
Wasserwirtschaft: Win – Win durch Partnerschaft<br />
Warum Gemeinde<br />
und privater Partner<br />
gewinnen<br />
Das Know–How des spezialisierten Privatunternehmens kommt beiden zu Gute –<br />
Ohne diese Partnerschaft hätte keiner von beiden den Gewinn – Beispiele, die dies<br />
zeigen – Wasser und Umwelt: Es geht um Anwendung von Rechten und Kompetenzen.<br />
◆ Ferdinand Manndorff<br />
Wie macht das der private Partner? Bei<br />
Projekten, die er gemeinsam mit der<br />
Gemeinde anpackt, erzielt er selbst<br />
Gewinne – und in beträchtlicher Weise<br />
gewinnt auch das Gemeindebudget. Ist<br />
das glaubwürdig?<br />
In Diskussionen werden oft solche Fragen<br />
gestellt. Diese Zweifel gibt es vor<br />
allem dort, wo es an Informationen<br />
fehlt.<br />
Erfahrungs-Vorteil des<br />
Spezialisten<br />
Es ist verständlicher Weise ein Unterschied,<br />
ob sich jemand ständig und<br />
hauptsächlich mit einer bestimmten Aufgabe<br />
befaßt oder nur einmal aus gegebenem<br />
Anlaß. In der Abwasserentsorgung<br />
und Wasserversorgung trifft dies<br />
◆ Ferdinand<br />
Manndorff ist<br />
Mitglied des<br />
gesellschaftspolitschen<br />
Beirates der Industriellenvereinigung<br />
und war Bürgermeister der<br />
Marktgemeinde Hinterbrühl<br />
40 KOMMUNAL<br />
für Österreichs Privatunternehmen zu,<br />
die darauf spezialisiert sind. Sie kennen<br />
nicht nur die technischen, organisatorischen<br />
und anderen Belange aus Österreich,<br />
sondern befinden sich vielfach<br />
auch im internationalen Spitzenfeld.<br />
An eine Gemeinde kommen Aufgaben<br />
dieser Art wie Planung, Errichtung oder<br />
Finanzierung von Abwasserentsorgungsund<br />
Wasserversorgungsanlagen nur in<br />
großen Zeitabschnitten einmal heran.<br />
◆ Der Wissensvorsprung eines spezialisierten<br />
und auf diesem Gebiet international<br />
erfahrenen Privatunternehmens<br />
ist offenkundig. Denn besseres<br />
Know-How heißt hier in der Regel<br />
bessere technische und kostengünstigere<br />
Lösungen mit kürzerer Bauzeit.<br />
Chance auf Gewinn als<br />
Motor für neue Ideen<br />
Von Skeptikern hört man nicht selten den<br />
Einwand: „Die öffentliche Hand löst eine<br />
Aufgabe ohne Gewinne. Wenn zu den<br />
Kosten der Aufgabe auch der Gewinn des<br />
Privatunternehmens dazukommt, kann<br />
das Ganze nicht billiger, sondern muß<br />
doch teuerer werden“. In der Antwort auf<br />
diese Frage liegt ein Schlüssel des Konzeptes<br />
dieser Partnerschaft.<br />
Ein Privatunternehmen muß sich im<br />
Wettbewerb behaupten. Es ist gezwungen<br />
Lösungen zu finden, die sowohl<br />
fachlich als auch in den Kosten gegenü-<br />
ber der Konkurrenz wettbewerbsfähig<br />
sind – und darüber hinaus dem Unternehmen<br />
selbst Gewinne bringen. Von<br />
den Gewinnen lebt ein Unternehmen<br />
und die dort Beschäftigten. Der Betriebsratsobmann,<br />
der zum Jahreswechsel<br />
dem Unternehmer sagte: „Ich wünsche<br />
Ihnen gute Gewinne“! wußte wovon er<br />
sprach. Gewinne sind auch ein Barometer,<br />
an dem sich die Möglichkeiten zur<br />
Erfüllung der Forderungen von Betriebsrat<br />
und Gewerkschaft zeigen.<br />
Für die Gemeinde ist es nicht eine Existenzfrage,<br />
Gewinne zu machen. Für<br />
den privaten Partner schon. Deshalb hat<br />
er auch hier das bessere Know-How, das<br />
auch der Gemeinde zu Gute kommt.<br />
Beispiele des besseren<br />
Know-How<br />
Die Erfolge, die solche Partnerschaften<br />
für Gemeinden oder Gemeindeverbände<br />
brachten, sind oft erstaunlich.<br />
◆ Beispielsweise eine Einsparung von<br />
€ 1,6 Mio. oder rund 11% weniger<br />
Kosten sowie Verkürzung der Bauzeit<br />
von 14 auf 5 Jahre bei dem Abwasserprojekt<br />
der Gemeinde Ernsthofen in<br />
NÖ. Nach Ausschreibung bot ein privates<br />
Unternehmen ein wesentlich<br />
rationelleres System für Planung und<br />
Durchführung der Arbeiten an als das<br />
ursprüngliche, im Auftrag der<br />
Gemeinde entworfene.
Eng miteinander verbunden: Wasser und Umwelt. Es gilt höchste Qualität zu sichern<br />
– ohne übermäßig hohe Finanzmittel, die dann für andere öffentliche Aufgaben fehlen.<br />
Das Know-How privater Partner ist dafür eine Chance für die Gemeinden.<br />
◆ Oder: Einsparungen von € 3,2 Mio.<br />
(35% weniger Kosten) bei der<br />
Gemeinde Ruden in Kärnten. Das Privatunternehmen<br />
fand für die Abwasseranlage<br />
eine Methode, die mit einer<br />
statt den im Gemeindeplan vorgesehen<br />
zwei Kläranlagen auskam und<br />
ein rationelleres Bausystem einsetzte,<br />
das statt fünf nur zwei Jahre<br />
brauchte.<br />
◆ Ähnlich beim Reinhalteverband Zellerbecken<br />
in Salzburg. Hier konnte<br />
das Privatunternehmen mit seiner Planung<br />
um € 5,4 Mio. oder 40%<br />
kostengünstiger sein und die Bauzeit<br />
von geplanten fünf auf eineinhalb<br />
Jahre herabsetzen. Beispielsweise<br />
wurde der notwendige ausgedehnte<br />
Reinigungsweg für das Schmutzwasser<br />
mittels einer eng gewundenen<br />
und raumsparenden Lamellenstruktur<br />
erreicht, die in einem wesentlich<br />
kleinerem Bau und nachhaltig kostensparend<br />
untergebracht werden<br />
konnte.<br />
◆ In Kötdrschach-Mauthen in Kärnten<br />
erzielte das Privatunternehmen unter<br />
anderem entscheidende Kostensenkungen,<br />
in dem es eine Methode<br />
fand, die bisher stets fest eingebauten<br />
Elemente der Kläranlage herausnehmbar<br />
zu konstruieren, so daß<br />
Wartung und Reparatur bei laufendem<br />
Betrieb möglich und die bisher<br />
notwendige Entleerung überflüssig<br />
wurde. Eine zweite aufwendige Baulichkeit<br />
für den Klärvorgang erübrigte<br />
sich.<br />
◆ Oder bei der Abwasseranlage in der<br />
Gemeinde Magdalensberg, ebenfalls<br />
in Kärnten, wo das Privatunternehmen<br />
ein System des Paralellbaues<br />
anwandte, das gegenüber dem von<br />
der Gemeinde vorgesehenen Plan nur<br />
drei statt zehn Bauabschnitte und<br />
eine Bauzeit von drei statt zehn Jahren<br />
brauchte. Es ist offenkundig, welche<br />
Wirkungen dies zum Beispiel auf<br />
frühzeitigere Gebühreneinnahmen,<br />
weitgehend gleichzeitige Anschlüsse<br />
der Haushalte und für den ökologischen<br />
Nutzen eines rascher perfekten<br />
Kanalsystems hatte.<br />
Manchmal wird angeführt, daß bei<br />
Gemeindeplänen die geschätzten Kosten<br />
eine übertriebene Höhe aufweisen, unter<br />
anderem um das Risiko einer späteren<br />
Kostenüberschreitung zu vermeiden.<br />
Dadurch würde der Kostenunterschied<br />
zwischen Gemeindeplan und Privat-Kno-<br />
How geringer. Selbst wenn dies da und<br />
dort eine gewisse Rolle spielt, so bleiben<br />
fast ausnahmslos die tatsächlichen Einsparungen<br />
durch dieses private Know-<br />
How für die Gemeinde in höchstem<br />
Maße interessant.<br />
Zentrale Aufgabe: Schutz<br />
des Wassers<br />
Wasserversorgung, Abwasserentsorgung,<br />
Wasserschutz und Umwelt sind in der<br />
Wasserwirtschaft immer eng miteinander<br />
verbunden. Welche wichtige Rolle<br />
den Kommunen hier zukommt, wird<br />
unter anderem dadurch unterstrichen,<br />
daß sie laut Wasserrechtsgesetz in allen<br />
Verfahren Parteistellung zur Wahrung<br />
Wasserwirtschaft<br />
der für ihre Bewohner erforderlichen<br />
Wasserversorgung haben. Im Wasserrechtsgesetz<br />
ist der Schutz aller Gewässer<br />
einschließlich des Grundwassers und<br />
der Umwelt als Aufgabe gestellt. Zu den<br />
Reinhaltezielen gehören die Vermeidung<br />
einer Gefährdung der Gesundheit von<br />
Mensch und Tier, die Verwendbarkeit<br />
von Grund- und Quellwasser als Trinkwasser,<br />
die Benutzung von Tagwässern<br />
zum Gemeingebrauch sowie für gewerbliche<br />
Zwecke.<br />
Das entscheidende Mittel zum Schutz<br />
des Wassers ist die Wasserrechtliche<br />
Bewilligung. Sie darf nur erteilt werden,<br />
wenn alle gesetzlichen Bedingungen<br />
erfüllt sind. So dürfen keine fremden<br />
Rechte gefährdet, andere Gewässer<br />
nicht unzulässig verändert, ihre ökologische<br />
Funktionsfähigkeit nicht beeinträchtigt,<br />
die notwendige Wasserversorgung<br />
nicht behindert werden. Der hohe<br />
Wert des Wassers ist durch umfassende<br />
rechtliche Bestimmungen geschützt.<br />
Wichtige Ziele der<br />
Europäischen Union<br />
Die Bedeutung des Wassers wird auch<br />
von der EU anerkannt.<br />
◆ Entscheidungen über die Bewirtschaftung<br />
der Wasserressourcen können nur<br />
einstimmig von allen Mitgliedsstaaten<br />
gefaßt werden. Über den Kopf eines einzelnen<br />
EU-Staates hinweg kann über<br />
sein Wasser nicht verfügt werden.<br />
◆ Die EU-Wasserrahmenrichtlinen zielen<br />
besonders auf die Kostentransparenz in<br />
der Wasserwirtschaft ab. Der Bürger soll<br />
wissen, daß Kosten und Tarife für sein<br />
Wasser nicht überflüssig hoch sind, daß<br />
alle Möglichkeiten genutzt werden,<br />
diese Aufgaben kostengünstigst zu erfüllen.<br />
Für diesen kostengünstigsten Weg<br />
bietet sich die Partnerschaft von Kommunen<br />
mit spezialisierten Privatunternehmen<br />
besonders an.<br />
Kompetenzen und<br />
Rechte anwenden<br />
Unsere Gemeinden und die öffentliche<br />
Hand im allgemeinen verfügen über hinreichende<br />
Rechte und Kompetenzen zur<br />
Erfüllung der Aufgaben in der Wasserwirtschaft.<br />
Entscheidend ist, daß sie entsprechend<br />
angewendet werden. Das gilt<br />
sowohl für die Bestimmungen zum<br />
Schutz des Wassers als auch für die Nutzung<br />
der Chancen, die durch Partnerschaften<br />
mit Privatunternehmen und<br />
deren Know-How für die Gemeinden<br />
gegeben sind.<br />
KOMMUNAL 41
Wirtschafts-Info<br />
Bank Austria Creditanstalt Leasing<br />
Erfolgskurs<br />
fortgesetzt!<br />
Das Neugeschäftsvolumen der BA/CA-Leasing<br />
Gruppe betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
mehr als 1,5 Milliarden W (20,64 Mrd. ATS). Etwa<br />
zwei Drittel des Neuvolumens wurden durch die<br />
Tochtergesellschaften in Zentral- und Osteuropa<br />
erwirtschaftet. Damit konnte der Marktführer im<br />
heimischen Leasinggeschäft seine Spitzenposition<br />
sowohl in Österreich als auch in den CEE-Ländern<br />
behaupten.<br />
„Das gute Ergebnis<br />
»<br />
resultiert aus unserer<br />
überragenden Marktstellung<br />
in Österreich<br />
und unserer Stärke im<br />
Auslandsgeschäft“,<br />
erklärt Dr. Ortwin<br />
Klapper, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung<br />
der BA/CA-Leasing.<br />
Mit einem Neuvolumen<br />
von knapp 1 Milliarde<br />
€ (13,76 Mrd.<br />
ATS) erzielte die Leasing-Gruppe<br />
mit ihren<br />
Auslandstöchtern und<br />
Joint Ventures in der Region Zentralund<br />
Osteuropa im Vorjahr bereits zwei<br />
Drittel des gesamten Neuvolumens. Der<br />
größte Anteil entfällt auf das Segment<br />
Kfz-Leasing mit 500 Millionen € (6,88<br />
Mrd. ATS), gefolgt von Mobilien- und<br />
Immobilien-Leasing.<br />
Cross-Border-Leasing<br />
Zum Auslandsgeschäft der BA/CA-Leasing<br />
zählt auch der Bereich des Cross-<br />
Border-Leasing. In diesem Segment<br />
konnten Neugeschäfte in Höhe von 97<br />
Millionen € (1,33 Mrd. ATS) erzielt<br />
werden, was gegenüber dem Vorjahr<br />
42 KOMMUNAL<br />
Das gute Ergebnis<br />
resultiert aus unserer<br />
überragenden Marktstellung<br />
in Österreich<br />
und unserer Stärke im<br />
Auslandsgeschäft.<br />
Dr. Ortwin Klapper<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der BA/CA Leasing<br />
«<br />
Zielstrebiger<br />
Expansionskurs<br />
einer Steigerung<br />
um rund ein Drittel<br />
entspricht.<br />
Besonders erfreulich<br />
entwickelte<br />
sich das Cross-<br />
Border-Geschäft<br />
im Bereich Mobilien-Leasing.<br />
Hier<br />
konnte das Neugeschäft<br />
um<br />
knapp 30 Millionen<br />
€ (413 Mio.<br />
ATS) gegenüber<br />
dem Vorjahr<br />
gesteigert werden.<br />
Im Inland verzeichnete der Geschäftsbereich<br />
Immobilien-Leasing im Jahr<br />
2001 ein Neuvolumen von 256 Millionen<br />
€ (3,52 Mrd. ATS). Mit einem<br />
Inlands-Neugeschäft von 145 Millionen<br />
€ (1,99 Mrd. ATS) konnte im Segment<br />
Mobilien-Leasing das hohe Niveau des<br />
Vorjahres gehalten werden. Im Kfz-<br />
Bereich lag das Neuvolumen bei 132<br />
Millionen € (1,8 Mrd. ATS). „Gestärkt<br />
durch diese Erfolge und das enorme<br />
Dr. Ortwin Klapper, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
Bank Austria Creditanstalt Leasing<br />
Kundenpotenzial innerhalb der HVB<br />
Group werden wir unseren Expansionskurs<br />
weiter zielstrebig verfolgen“, so<br />
Klapper. Die Einführung der Marke<br />
HVB Leasing für die BA/CA-Leasing-<br />
Tochtergesellschaften in Zentral- und<br />
Osteuropa ist in vollem Gang.<br />
Top 3<br />
„Am Ziel, in unseren Kernmärkten in<br />
Zentral- und Osteuropa mittelfristig<br />
zumindest unter die Top 3 zu kommen,<br />
halten wir konsequent fest,“ so Klapper.<br />
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Tel.: 01/ 588 08 - 0<br />
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«<br />
KOMMUNAL - Interview<br />
Die Spezialbank für „Public Finance“<br />
Positioniert<br />
für die<br />
Zukunft<br />
Die <strong>Kommunal</strong>kredit hat sich 2001 als Spezialbank für<br />
die öffentliche Hand weiterentwickelt. Neue Märkte<br />
wurden erschlossen, neue Produkte haben das Angebot<br />
für Gemeinden erweitert. Grund für KOMMUNAL, mit<br />
Dr. Reinhard Platzer, Generaldirektor & Vorsitzender des<br />
Vorstandes, über Ziele, Vorhaben, Erfolge der<br />
<strong>Kommunal</strong>kredit zu sprechen.<br />
KOMMUNAL: Dass die <strong>Kommunal</strong>kredit<br />
„die“ Bank für die österreichischen<br />
Kommunen ist, ist hinlänglich<br />
bekannt. Wie laufen die Geschäfte in<br />
der Schweiz – neben Österreich ja das<br />
Hauptgeschäftsfeld – und wie nehmen<br />
im Vergleich die Schweizer Gemeinden<br />
ihre Angebote an?<br />
Die <strong>Kommunal</strong>kredit will sich als die<br />
Spezialbank für Public Finance in einem<br />
größer werdenden Europa positionieren.<br />
Dr. Reinhard Platzer<br />
Dr. Reinhard Platzer: Vor zwei Jahren<br />
haben wir in der Schweiz bei Null<br />
angefangen, heute erwirtschaften wir<br />
rund 15 Prozent unseres Neugeschäfts<br />
mit Schweizer Gemeinden und sind<br />
damit die stärkste ausländische Bank<br />
in diesem Segment in der Schweiz. In<br />
naher Zukunft ist es unser Ziel, uns<br />
auch in diesem zweiten Kernmarkt auf<br />
hohem Niveau zu positionieren.<br />
Kann man einen Vergleich zwischen<br />
den Schweizer und den österreichischen<br />
Gemeinden ziehen?<br />
Die Bonität der Schweizer Gemeinden<br />
ist jener in Österreich sehr ähnlich. Die<br />
Schweizer Gemeinden mögen zwar<br />
44 KOMMUNAL<br />
höher verschuldet sein, dafür haben sie<br />
aber auch höhere Vermögen, über die<br />
sie frei disponieren können. Die Ratings<br />
sind daher vergleichbar. Was wir als<br />
Einzige auf dem Schweizer Markt mit<br />
zunehmendem Erfolg anbieten, sind<br />
komplexe „strukturierte Finanzierungen“,<br />
die Wahlmöglichkeiten z.B. zwischen<br />
fixen und außerordentlich<br />
attraktiven variablen<br />
Konditionen bieten.<br />
«<br />
Wie kommt das Produkt<br />
Benchmarking an?<br />
Das Benchmarking von zehn<br />
und 15 vergleichbaren, ähnlich<br />
strukturierten Gemeinden<br />
kommt sehr gut an. Zur Zeit ist<br />
viel, viel mehr Interesse da, als wir<br />
Bearbeitungs-Kapazität haben. Wir<br />
haben heuer trotzdem eine Reihe weiterer<br />
Projekte beginnen können (siehe<br />
auch Fact-Box, Anm.d.Red.).<br />
Ein besonderer Schwerpunkt bei uns ist<br />
das Cross Border Leasing. „Haken“<br />
daran ist, dass sich dafür nur Projekte<br />
ab einer Schätzsumme von 100 bis 150<br />
Millionen US-$ eignen. Im Grunde sind<br />
es Städte mit 50.000 oder mehr Einwohnern<br />
oder sehr große Gemeindeverbände<br />
bzw. Interessengemeinschaften<br />
von mehreren Verbänden, für die<br />
das US–Lease interessant ist.<br />
Dr. Reinhard Platzer, Generaldirektor &<br />
Vorsitzender des Vorstandes der <strong>Kommunal</strong>kredit<br />
Austria AG.<br />
Was kommt denn da in Frage?<br />
Vor allem die Bereich Wasser/Abwasser,<br />
Gesundheit, Energie und Verkehr sind<br />
hier für die US-amerikanischen Investoren<br />
interessant.<br />
Entgegen Befürchtungen bedeutet<br />
das aber doch keinesfalls einen „Ausverkauf“<br />
der Ressourcen?<br />
Keinesfalls. Die umfangreichen Vertragswerke<br />
nehmen hierauf besonderen<br />
Bezug. Die Anlagen bleiben im<br />
Besitz der „Verleaser“, die österreichischen<br />
Eigentümerstrukturen bleiben<br />
erhalten. Beispiele für erfolgreiche<br />
Transaktionen sind die TIWAG,<br />
BEGAS und die Wiener Linien. Mit<br />
Cross Border Leasing kann, profitierend<br />
von der spezifischen amerikanischen<br />
Steuergesetzgebung, freie Liquidität<br />
in Höhe von drei bis sieben Prozent<br />
des Anlagevermögens erwirtschaftet<br />
werden.<br />
Was erwarten Sie für die Zukunft?<br />
Wir sind von 2000 auf 2001 um rund<br />
50 Prozent gewachsen (die Bilanzsumme<br />
der <strong>Kommunal</strong>kredit für das<br />
Jahr 2001 lag mit 5.026,9 Millionen €<br />
um exakt 49,5 Prozent über dem Jahr<br />
2000, Anm.d.Red.) und nach den stürmischen<br />
ersten Monaten des heurigen<br />
Jahres erwarte ich auch für 2002 wieder<br />
ein deutliches Wachstum.<br />
Foto: Suzy Stöckl
Die Fact - Box<br />
Was ist Benchmarking ?<br />
Ausführliche Informationen zu diesem Thema sind auf<br />
der Homepage www.kommunalkredit.at auf den Seiten<br />
„<strong>Kommunal</strong>tipps des Monats“ zu finden.<br />
Benchmarking: Von den Besten lernen<br />
Im Teil IV der Serie wird das Thema „Standortbestimmung<br />
im Detail“ abgehandelt. Wir bringen an dieser<br />
Stelle einen kurzen Auszug:<br />
Bei der „Standortbestimmung“ handelt es sich um eine<br />
standardisierte Variante des Benchmarkings, bei der<br />
eine erste Abschätzung über Verbesserungspotenziale<br />
im Gemeindehaushalt gewonnen werden kann.<br />
Zunächst wird die Finanzhaushaltsituation der<br />
Gemeinde mit Durchschnittswerten und Bandbreiten<br />
ausgewählter Kennzahlenfamilien (z. B. Anteil der<br />
Selbstfinanzierung, finanzielle Unabhängigkeit etc.)<br />
analysiert.<br />
Das Ergebnis der Standortbestimmung ist ein Bericht,<br />
der die aktuelle Situation des Gesamthaushalts – freie<br />
Handlungsspielräume sowie zukünftige Risikopositionen<br />
– beschreibt und Maßnahmenpakte für die aufgezeigten<br />
Verbesserungspotenziale vorschlägt.<br />
Beispiele für Benchmarking-Kennzahlen:<br />
Selbstfinanzierung:<br />
Effektiver Schuldendienst pro Kopf<br />
Diese Kennzahl gibt Aufschluss über finanzielle<br />
Belastungen einer Gemeinde die aus der Investitionstätigkeit<br />
resultiert, welche die Gemeinde in der Vergangenheit<br />
durch Fremdmittel finanziert hat.<br />
Fiktive Entschuldungsdauer:<br />
Die „fiktive Entschuldungsdauer“ gibt den Zeitraum an,<br />
innerhalb dessen eine Gemeinde bei gleich bleibendem<br />
Bruttoschuldendienst und unter Annahme eines kalkulatorischen<br />
Durchschnittszinssatzes in der Lage wäre,<br />
ihre bestehenden Darlehen zur Gänze zurückzuzahlen.<br />
Finanzielle Unabhängigkeit:<br />
Selbstfinanzierungsgrad eigene Steuern<br />
Der „Selbstfinanzierungsgrad eigene Steuern“ gibt Aufschluss<br />
über den Anteil der gesamten Gemeindeeinnahmen<br />
(ohne Berücksichtigung der Aufnahme von Finanzschulden),<br />
der auf eigene Steuern zurückzuführen ist.<br />
Rücklagenquote:<br />
Diese zeigt auf, in welchem Verhältnis die in einer<br />
Gemeinde geschaffenen Rücklagen zu den laufenden<br />
jährlichen Einnahmen dieser Gemeinde stehen.<br />
Finanzielle Stabilität:<br />
<strong>Kommunal</strong>steuerquote eigene Mittel<br />
Diese Kennzahl gibt Aufschluss über den Anteil der<br />
gemeindeeigenen laufenden Einnahmen eines Jahres,<br />
die auf das <strong>Kommunal</strong>steueraufkommen entfallen. Der<br />
Indikator zeigt, wie stark die Gemeinde in der Generierung<br />
von eigenen Mitteln von am Gemeindegebiet<br />
angesiedelten Unternehmen abhängt bzw. profitiert.<br />
Mehr auf der Homepage www.kommunalkredit.at<br />
Kontakt: Claudia Mader und Dr. Ingeborg Colcuc-<br />
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KOMMUNAL 45
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KOMMUNAL 47<br />
E.E.
Finanzen<br />
Fremdmittelfinanzierungen richtig ausschreiben, ...<br />
... Anbote leicht<br />
vergleichen<br />
Für Kreditaufnahmen von Gemeinden ist die Einhaltung der Maastrichtkriterien und<br />
das Bekenntnis zum österreichischen Stabilitätspakt von zentraler Bedeutung. Immer<br />
mehr Gemeinden stehen bei der Umsetzung ihrer Investitionen vor dem Problem, dass<br />
sie ihren Schuldenstand konsolidieren und die Belastung für den Haushalt niedrig<br />
halten müssen. KOMMUNAL deckt das Dilemma zwischen diesen Tatsachen und den<br />
Forderungen von des ominösen Stichworts „Basel II“ auf.<br />
◆ Werner Höflechner<br />
Demgegenüber erwarten Experten, dass<br />
Banken aufgrund geänderter Bestimmungen<br />
für die Eigenkapitalunterlegung<br />
(Stichwort “Basel II“) immer höhere Margen<br />
verrechnen werden. Die Unsicherheit<br />
der Banken im Gefolge von Basel II wird<br />
auch durch die mittlerweile gängige Praxis<br />
der Vereinbarung von jederzeitigen<br />
Kündigungsmöglichkeiten von Krediten<br />
dokumentiert. Diese Kündigungsmöglichkeiten<br />
können ohne Verschulden des Kreditnehmers<br />
(z.B. Zahlungsverzug) ausgeübt<br />
werden und zwingen die<br />
Gemeinde, den Kredit vorzeitig abzudecken<br />
oder eine höhere Kondition zu<br />
akzeptieren.<br />
Um auch jetzt zu günstigen Finanzierungsangeboten<br />
zu kommen bzw. dem<br />
Risiko der erzwungenen vorzeitigen Kreditrückzahlung<br />
oder höheren Kondition<br />
zu entgehen, ist eine professionelle Vor-<br />
◆ Werner Höflechner ist Konsulent des<br />
Steiermärkischen Gemeindebundes für<br />
Finanzierungsfragen der öffentl. Hand<br />
48 KOMMUNAL<br />
gehensweise bei der Ausschreibung von<br />
Finanzierungen unbedingt notwendig.<br />
Die Berücksichtigung einiger wichtiger<br />
Eckpunkte und Bedingungen bringt<br />
außerdem noch den äußerst wünschenswerten<br />
Nebeneffekt, dass die Finanzierungsangebote<br />
leicht und transparent<br />
verglichen werden können.<br />
Verzinsungsperiode und<br />
Zinstageberechnung<br />
Durch den Zinseszinseffekt hat die<br />
Anzahl der Zinsabrechnungen innerhalb<br />
eines Jahres einen wesentlichen Einfluss<br />
auf den Effektivzinssatz und den<br />
Gesamtzinsaufwand (siehe Beispiel).<br />
Kreditaufnahmen in<br />
Fremdwährung<br />
Noch schwieriger wird ein Vergleich bei<br />
einer Finanzierung in einer fremden<br />
Währung (Schweizer Franken oder Japanischer<br />
Yen). Dabei sollten Sie nicht nur<br />
auf Zinssatz und Zinsenberechnung achten,<br />
sondern auch Wechselkurse und<br />
Konvertierungsspesen berücksichtigen.<br />
Jedes Bankinstitut bildet seine eigenen<br />
Wechselkurse und unterscheidet natürlich<br />
zwischen Geldkurs (bei Aufnahme des<br />
Darlehens) und Briefkurs (bei jeder Tilgung<br />
bzw. bei einer allfälligen vorzeitigen<br />
Konvertierung in eine andere Währung).<br />
Gängig sind auch „Zwischenkurse“ wie<br />
Mittelkurs, einfach gespannter Kurs oder<br />
doppelt gespannter Kurs. Dazu kommen<br />
neben allfälligen Spesen noch die Chance<br />
aber auch das Risiko von Währungsschwankungen.<br />
Für abgebrühte Zocker,<br />
aber auch für Gemeinden?<br />
Der endfällige Kredit in Kombination<br />
mit einem Investmentfonds<br />
In letzter Zeit werden am Markt verstärkt<br />
endfällig Fremdwährungsfinanzierungen<br />
angeboten, wobei anstelle einer Kapitaltilgung<br />
ein Investmentfonds angespart<br />
wird. Achtung: Dabei haben sie zwar eine<br />
doppelte Chance aber auch ein doppeltes<br />
Risiko! Vergessen wir nicht die dramatische<br />
Entwicklung der Aktienmärkte als<br />
Folge der Terroranschläge vom 11. September<br />
2001, in deren Folge manche<br />
Investmentfonds bis zu 50% oder mehr<br />
ihres Kursniveaus innerhalb kurzer Zeit<br />
verloren haben. Außerdem haben auch<br />
Rezessionsängste der vergangenen<br />
Monate massive Auswirkungen auf die<br />
Entwicklung von Fonds gehabt. Es wird<br />
bestimmt einige Zeit dauern, um Verlorenes<br />
wieder aufzuholen. Schwer auszuschließende<br />
Verluste mit derartigen Spekulationen<br />
würden im öffentlichen Bereich<br />
neben der wirtschaftlichen auch eine entsprechende<br />
politische Dimension erlangen.<br />
Eine goldene Finanzregel besagt:
Fremdwährungskredit, Investmentfonds, variable oder fixe Verzinsung, Zins-Cap. Die<br />
Flut der Fachausdrücke wird immer größer und für die Gemeinden wird es immer<br />
schwieriger, die Angebote der Geldinstitute richtig zu vergleichen.<br />
Spekulationsgeschäfte sollte nur abschließen,<br />
wer sich ab und zu auch Verluste<br />
leisten kann!<br />
Variabel finanziert ...<br />
... und doch gegen deutliche Zinserhöhungen<br />
abgesichert:<br />
Oft stehen Gemeinden vor der Entscheidung,<br />
ob in Zeiten wie diesen, in denen<br />
Finanzmarktanalysten mit einem mittelfristig<br />
leicht steigenden Zinsniveau rechnen,<br />
variable Zinssätze oder Fixzinssätze abgeschlossen<br />
werden sollten. Mein Tipp dazu:<br />
Lassen Sie sich Angebote mit variablen<br />
Zinssatz auf Basis des Indikators 3-Monats<br />
oder 6-Monats EURIBOR vorlegen und<br />
vereinbaren Sie gleichzeitig eine Zinssatzobergrenze,<br />
einen sogenannten Zins-Cap.<br />
Damit nutzen Sie das derzeit niedrige<br />
Beispiel: Darlehenshöhe EUR 1.000.000,-<br />
Nominalzinssatz 4 % p.a. Zinstageberechnung 30/360 Zinstage,<br />
dekursive Verzinsung, Tilgung in 30 halbjährlichen Annuitäten:<br />
Verzinsungsperiode Effektivzinssatz Gesamtzinsaufwand über die<br />
in % p.a. gesamte Laufzeit verteilt in EUR<br />
jährlich 4,002 336.081<br />
halbjährlich 4,040 339.498<br />
vierteljährlich 4,059 341.162<br />
monatlich 4,072 342.284<br />
Genauso wichtig ist die Zinstageberechnung, wie uns folgendes Beispiel<br />
zeigt, Darlehenshöhe und Rückführung wie im obigen Beispiel:<br />
Zinstage Effektivzinssatz<br />
berechnung in % p.a.<br />
30/365 3,984<br />
30/360 4,040<br />
klm/365 4,041<br />
klm/360 4,098<br />
Finanzen<br />
Niveau der Geldmarktzinsen aus und<br />
schließen gleichsam eine Versicherung<br />
gegen steigende Zinsen ab.<br />
Für diese „Zinssatz-Versicherung“ bezahlen<br />
Sie eine Prämie, die Cap-Prämie. Diese<br />
Prämie kann einmalig per Cap-Abschluß<br />
(„upfront“) oder „current“, also als laufende<br />
Prämie<br />
bezahlt werden.<br />
Früher waren<br />
solche Cap’s erst<br />
ab einem Kreditbetrag<br />
von<br />
EUR 2 Mio. möglich.<br />
Mittlerweile<br />
bieten Banken<br />
bereits für Kreditlinien<br />
ab einer<br />
Höhe von ca.<br />
EUR 360.000<br />
Cap’s an. Zu<br />
beachten ist allerdings,<br />
dass Cap-<br />
Angebote meist<br />
nur eine sehr<br />
kurze Gültigkeit<br />
haben, dass heißt<br />
sie benötigen<br />
innerhalb einer<br />
kurzen Frist eine<br />
dementspre-<br />
Die Kündigungsmöglichkeiten<br />
im Gefolge von<br />
Basel II können<br />
ohne Verschulden<br />
des Kreditnehmers<br />
ausgeübt werden<br />
und zwingen die<br />
Gemeinde, den<br />
Kredit vorzeitig<br />
abzudecken oder eine<br />
höhere Kondition zu<br />
akzeptieren.<br />
chende Entscheidung und den Beschluss<br />
über die Annahme des Angebotes.<br />
Zum Abschluss noch ein<br />
„heißer“ Tipp<br />
Mit 1. November 2001 ist eine Novelle zu<br />
den Förderungsrichtlinien für die kommunale<br />
Siedlungswasserwirtschaft in<br />
Kraft getreten. Die Novelle hat nicht nur<br />
Auswirkungen auf künftige bzw. derzeit<br />
zur Bearbeitung anstehende Förderansuchen<br />
sondern auch auf bereits laufende<br />
Förderzusagen. Davon ausgenommen<br />
sind allerdings Vereinbarungen die noch<br />
vor Inkrafttreten des Umweltförderungsgesetzes<br />
(UFG) 1993 - Direktdarlehen<br />
mit gestützten Zinssätzen - abgeschlossen<br />
wurden.<br />
Mit der jüngsten Novelle entfällt die Verpflichtung<br />
zur Aufnahme eines „bezuschußbaren<br />
Darlehens“ mit einer vorgeschriebenen<br />
Laufzeit von 25 Jahren. Zur<br />
Erinnerung: Diese Darlehen wurden mit<br />
maximal 90% der tatsächlich anfallenden<br />
Annuitätenzahlung bezuschusst. Jetzt<br />
haben Sie bei der Wahl der Rückführungsmodalitäten<br />
freie Wahl. Sollte es<br />
die Liquiditätssituation Ihrer Gemeinde<br />
erlauben, nehmen Sie vorzeitige Tilgungen<br />
vor, oder stellen Sie auf Kapitalraten<br />
um. Jedenfalls können Sie damit Ihre<br />
Zinsbelastung deutlich reduzieren ohne<br />
einen Förderanspruch zu verlieren.<br />
KOMMUNAL 49
Wirtschafts-Info<br />
Saubere Energie auf kleinstem Raum verpackt<br />
FLAGA: Energie mit Zukunft<br />
1947 wurde FLAGA in Wien gegründet,<br />
um dem Endverbraucher Flüssiggas<br />
(=Propan) in Flaschen<br />
zum Kochen und Heizen<br />
anzubieten. Mit dem<br />
wirtschaftlichen Aufschwung<br />
in den 50er<br />
Jahren begann der<br />
Erfolg von Flüssiggas in<br />
der Flasche: eine saubere<br />
Energie, auf kleinstem<br />
Raum verpackt,<br />
mobil und einfach. Zu<br />
Beginn der 60er Jahre<br />
wurde der erste Flüssiggastank<br />
gebaut und<br />
durch FLAGA erstmals in Österreich<br />
vertrieben. Den ersten Flüssiggas-<br />
Tankwagen plante und baute das<br />
Unternehmen 1963 gemeinsam mit der<br />
Salzburger Landesregierung.<br />
Ende der 70er Jahre nahm die FLAGA<br />
offiziell den Betrieb im Werk Leobendorf<br />
(Sitz der Zentrale) bei Korneuburg<br />
auf. Niederlassungen gibt es in<br />
Linz, Salzburg, Klagenfurt, Innsbruck<br />
und Koblach.<br />
50 KOMMUNAL<br />
FLAGA-Werk bei Korneuburg<br />
Endlich. Die erste<br />
Anzeige extra für Bürgermeister<br />
und andere<br />
hohe<br />
Beamte.<br />
www.raiffeisen-leasing.at<br />
Das Unternehmen besitzt eine Reihe<br />
von wichtigen Patenten für Sicherheit.<br />
Im Sinne des<br />
Umweltschutzes<br />
hat<br />
FLAGA den Verein<br />
für eine<br />
gesündere<br />
Umwelt (VGU)<br />
gegründet, der<br />
es sich gemeinsam<br />
mit der<br />
N.Ö.- Landesregierung<br />
zur<br />
Aufgabe macht,<br />
relevante<br />
Umweltschutz-Ideen zu fördern.<br />
In den vergangenen Jahren konnte die<br />
FLAGA in den Nachbarländern, wie<br />
Tschechien und Slowakei, Auslandstöchter<br />
gründen und erfolgreich wirtschaftlich<br />
Fuß fassen. 1994 erwarb das<br />
Unternehmen das Füllwerk Hustopece<br />
und wurde damit der zweitgrößte Flüssiggasanbieter<br />
in der tschechischen<br />
Republik.<br />
Im Jahre 1999 wurde das österreichi-<br />
Mit Raiffeisen-<strong>Kommunal</strong>leasing<br />
profitieren Sie beim Finanzieren von<br />
Immobilien, Fuhrparks, Maschinen<br />
und EDV-Einrichtungen. Wir bieten<br />
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PPP-Modelle, Betreibermodelle). Interesse?<br />
Tel. (01) 716 01-1910,<br />
Mag. Gottfried Heneis oder per<br />
e-mail: leasing@rl.co.at<br />
sche Unternehmen FLAGA an den US-<br />
Konzern UGI Corporation verkauft. Die<br />
UGI Corporation hat ihr Hauptquartier<br />
in Philadelphia (Pennsylvania, USA)<br />
und agiert als Holding-Gesellschaft für<br />
drei Tochterunternehmen: AmeriGas,<br />
Inc., ein US-Marketer für Propan, UGI<br />
Utilities, Inc., ein Erdgas- und Elektrizitäts-Unternehmen,<br />
das die US-Märkte<br />
in Ost-Pennsylveníen bedient, sowie<br />
UGI Enterprises, Inc., ein Energie-Versorger<br />
und Entwickler von US- und<br />
internationalen Wachstumsmärkten.<br />
Die FLAGA ist also ein Flüssiggasunternehmen<br />
mit Wurzeln in Österreich und<br />
internationalen Verflechtungen.<br />
Informationen:<br />
Flaga<br />
An der Bundesstraße 6<br />
2100 Leobendorf bei Korneuburg<br />
Tel.: 02262 / 700-0<br />
Fax: 02262 / 700-34<br />
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E.E.
Kommunen setzen auf US-Leasing<br />
Internationale strukturierte bzw. steuerinduzierte Leasingfinanzierungen,<br />
insbesondere die verschiedenen Formen des US-Leasing, werden in Österreich<br />
von Kommunen, kommunalen Unternehmen und Großunternehmen immer stärker<br />
in Anspruch genommen. Die IMMORENT ist dabei der richtige Partner.<br />
„BEIM US-LEASING handelt es sich fast ausschließlich<br />
um Finanzierungen für großvolumige<br />
Anlagen, die für den amerikani-schen Leasinggeber<br />
und den österreichischen Leasingnehmer<br />
steuerliche bzw. liquiditätsmäßige<br />
Vorteile bringen. Im <strong>Kommunal</strong>bereich kommen<br />
insbesondere Straßen- und U-Bahn-Wagen,<br />
Schieneninfrastruktur, Gas-, Strom- und Fernwärmenetzwerke,<br />
Kraftwerke sowie Abwassersammel-<br />
und -reinigungsanlagen als geeignete<br />
Objekte in Frage“ erklärt Mag. Dieter Kanduth,<br />
US-Leasing-Experte der IMMORENT, des Leasingspezialisten<br />
der<br />
Erste Bank- und Sparkassengruppe.<br />
NETTOBARWERTVORTEIL<br />
US-Leasing-Transaktionen werden von österreichischen<br />
Unternehmen und auch kommunalen<br />
Betrieben abgeschlossen, um einen<br />
Nettobarwertvorteil von etwa 3 bis 6 % des<br />
Schätzwertes der<br />
Anlagen zu lukrieren.<br />
Dieser<br />
verbleibt dem<br />
österreichischen<br />
Leasingnehmer<br />
als Gewinn aus<br />
der Transaktion.<br />
Mag. Dieter Kanduth,<br />
US-Leasing-Experte<br />
der IMMORENT<br />
Leasingfähig sind<br />
alle größeren<br />
Vermögenswerte<br />
von Gas- und<br />
Stromnetzen bis<br />
zu Kanälen oder Kläranlagen. Das<br />
Volumen sollte zumindest 150 Mio. Euro<br />
betragen. Für die Abwicklung ist ein Zeitraum<br />
von etwa 6 bis 12 Monaten zu rechnen.<br />
Im Zuge einer US-Cross-Border-Leasing-Transaktion<br />
wird in den meisten Fällen ein „Lease &<br />
Lease Back“ für die Anlage abgeschlossen, was<br />
dazu führt, dass das wirtschaftliche/steuerliche<br />
Eigentum nach US-Steuerrecht beim Investor/<br />
Leasinggeber in den USA zu Abschreibungen<br />
und somit einer Steuerstundung führt. Dieser<br />
steuerliche Vorteil wird, nach Maßgabe einer<br />
Vielzahl anderer Faktoren, mit dem österreichischen<br />
Leasingnehmer geteilt und kommt letzterem<br />
eben in Form eines Nettobarwert-<br />
Ein Unternehmen der Erste Bank-Gruppe und der Sparkassen<br />
vorteiles zugute. Der Nettobarwertvorteil<br />
resultiert ausschließlich aus US-amerikanischen<br />
Steuervorteilen. Ausdrücklich festgehalten<br />
werden muss, dass der Leasingnehmer/die<br />
Gemeinde weiterhin zivilrechtlicher<br />
Eigentümer der geleasten Anlage<br />
bleibt. Generell muss auch auf die Komplexität<br />
und die bisweilen langen Vorlaufzeiten einer<br />
Cross-Border-Leasing-Transaktion hingewiesen<br />
werden.<br />
IMMORENT ALS „ARRANGER“<br />
Die Vielfalt der involvierten Parteien – Investoren,<br />
Leasingnehmer, Banken, Behörden,<br />
Schätzgutachter etc. –, aber auch andere<br />
Einflussfaktoren, bedingen eine koordinierende<br />
Stelle, den sogenannten „Arranger“, der den<br />
Leasingnehmer bei der Realisierung einer<br />
Transaktion begleitet. Diese Dienstleistung<br />
bietet die IMMORENT an, wobei die Erfahrungen<br />
der IMMORENT-Spezialisten aus österreichischen<br />
Transaktionen gemeinsam mit dem<br />
Know-how des amerikanischen<br />
Partners der IMMORENT eine kompetente und<br />
effiziente Abwicklung einer Transaktion<br />
gewährleisten.<br />
DIE ERSTEN SCHRITTE<br />
Die erste Phase einer US-Leasing-<br />
Transaktion umfasst eine gemeinsam mit der<br />
IMMORENT als Arranger durchgeführte<br />
kostenlose Machbarkeitsstudie betreffend die<br />
Einbringung der Anlagegüter in eine<br />
Leasingtransaktion. Bei grundsätzlich<br />
positiver Einschätzung erfolgt eine Mandatierung<br />
des Arrangers und die Auswahl der<br />
österreichischen und amerikanischen<br />
Anwälte und Steuerberater des Leasingnehmers.<br />
Nach Beauftragung eines Schätzgutachters<br />
wird von diesem ein Wertgutachten<br />
über den aktuellen Marktwert<br />
einschließlich der Festlegung von Wertverlaufskurven,<br />
der Restnutzungsdauer und des<br />
Restwertes erstellt. Hierbei werden<br />
verschiedene Bewertungsansätze verwendet,<br />
was dazu führt, dass auch größere Differenzen<br />
zu ausgewiesenen Restbuchwerten auftreten<br />
können. Diese Informationen dienen, mit allgemeinen<br />
Daten zum Leasingnehmer und technischen<br />
Daten zur Anlage, als Basis für die Vermarktung<br />
der Transaktion am amerikanischen<br />
Investorenmarkt.<br />
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52 KOMMUNAL<br />
Eine Auswirkung<br />
auf die Neue<br />
Ölheizung sehen<br />
Sie hier:<br />
Die Neue Ölheizung hat jetzt den<br />
TDS-Effekt. Der Einsatz von hocheffizienten<br />
Brennwert- und Niedertemperaturkesseln<br />
bringt:<br />
• Bis über 100% Energieausbeute für mehr<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
• Bis zu 40% Heizkostenersparnis<br />
• Umweltschonung durch optimierte<br />
Verbrennung<br />
• Weiterhin die Möglichkeit einer sinnvollen<br />
Vernetzung mit Solarenergie<br />
Nähere Infos unter www.iwo-austria.at<br />
Ölheizung<br />
Medaillen und Auszeichnungen der Mü<br />
Wir prägen Ö<br />
Die Münze Österreich prägt bereits seit mehr als 8<br />
die offizielle Münzprägestätte Österreichs. Wir sch<br />
modernstem technischem KnowHow und individue<br />
Mischung, aus der wir Ihre Medaillen und Auszeich<br />
Materialien anfertigen.<br />
Auszeichnungen<br />
und Anlassmedaillen<br />
Ob Medaillen, Orden oder<br />
Anstecknadeln, diese sollten<br />
dem Anlass gerecht werden,<br />
um so die Ausgezeichneten<br />
immer wieder an dieses<br />
Ereignis zu erinnern. Die<br />
verschiedensten Materialien,<br />
wie Bronze, Silber oder Gold<br />
geben Ihnen hier zusätzliche<br />
Möglichkeiten der<br />
Differenzierung.<br />
Jubiläumsmedaillien<br />
Feiert Ihre<br />
Gemeinde demnächste<br />
ein<br />
Jubiläum? Dann<br />
sollten Sie zu diesem<br />
großen Anlass<br />
mit einer schönen<br />
Medaillie (die mit<br />
ihrem Nettoerlös<br />
des Verkaufs auch als Finanzierung<br />
dient) eine bleibende<br />
Erinnerung schaffen.<br />
Erinnerungsmedaillen<br />
Gastfreundliche Aufnahme<br />
in Ihrer Gemeinde, ein schöner<br />
Urlaub -vielleicht bereits<br />
mehrmals-, wer erinnert sich<br />
nicht gerne daran, wenn er<br />
die ihm geschenkte oder<br />
auch gekaufte<br />
Medaille wieder in<br />
die Hand nimmt, sie<br />
stolz Freunden und<br />
Bekannten zeigt<br />
und diesen Appetit<br />
macht, ebenfalls bei<br />
Ihnen schöne Ferien<br />
zu verbringen?<br />
Bausteine<br />
Eine Prägung verschiedenster<br />
Form<br />
kann aber auch ein
nze Österreich<br />
sterreich<br />
00 Jahren Münzen und Medaillen und ist auch<br />
melzen für Sie aus den Komponenten Tradition,<br />
ller künstlerischer Gestaltung jene ideale<br />
nungen in den vielfältigsten Designs und<br />
„Dankeschön“ für eine<br />
Spende für gemeinnützige<br />
Zwecke -<br />
z.B. Bau von Schulen,<br />
Kindergärten, Sportanlagen<br />
etc.- sein. Durch<br />
den Erhalt dieses<br />
„Bausteins“ wird für<br />
den Spender sichtbar<br />
dokumentiert, dass<br />
auch er seinen Beitrag<br />
zum Gelingen des Projektes<br />
geleistet hat.<br />
Noch viele Möglichkeiten<br />
könnten hier angeführt<br />
werden, doch<br />
eine persönliche Beratung<br />
zeigt Ihnen sicher<br />
auch jene Aspekte auf,<br />
durch die Sie neue<br />
Akzente in Richtung<br />
zufriedener Bürger<br />
und Mitarbeiter sowie<br />
wachsenden Fortschritt setzen<br />
können.<br />
Messe<br />
Besuchen Sie uns doch am<br />
21. und 22. Juni auf der<br />
<strong>Kommunal</strong>messe 2001 in<br />
Schladming. Wir würden<br />
uns freuen, Sie auf umserem<br />
Stand (Nr. 30) begrüßen zu<br />
dürfen.<br />
Informationen:<br />
Münze Österreich<br />
Aktiengesellschaft<br />
Am Heumarkt 1<br />
A-1031 Wien<br />
Tel.: 01/717 15/350<br />
Fax: 01/717 15/357<br />
e-mail:<br />
Josef.Martinkowitsch@<br />
Austrian-Mint.at<br />
E.E.<br />
Bitte noch eine<br />
Geschichte vorlesen !<br />
Wirtschafts-Info<br />
Für alle, die im Ruhestand mehr als nur die verdiente<br />
Ruhe genießen wollen, hat BRAUN Lockenhaus drei<br />
spezielle Möbelserien entwickelt: Salva, Salva-Plus<br />
und neu: Vivo. Es sind Konzepte von Sitzmöbeln und<br />
Tischen, die in erster Linie auf die Bedürfnisse älterer<br />
Menschen in Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern<br />
und Kliniken, in Sanatorien und Kurhotels maßgeschneidert<br />
sind. Jedoch haben wir auch an die vielen<br />
Enkelkinder gedacht, die Oma und Opa wochenends<br />
im Heim besuchen und die Stabilität unserer<br />
Möbel manchmal ganz schön auf die Probe stellen.<br />
Von uns aus kein Problem ! Denn wir entwickeln<br />
funktionelle Möbelkonzepte, die jedem Alter gerecht<br />
werden.<br />
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Unsere neue Seniorenkollektion mit allen Sonderfunktionen<br />
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Johann Braun & Söhne<br />
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T: +43 (0)26 16 |22 04 0<br />
F: +43 (0)26 16 |22 04 8<br />
E: info@braunlockenhaus.at<br />
www.braunlockenhaus.at<br />
KOMMUNAL 53
Wirtschafts-Info<br />
IFAT 2002 vom 13.-17. Mai in München<br />
Weltmesse für Umwelt u<br />
Auf der Weltmesse für Umwelt und Entsorgung dreht sich in München eine Woche lang<br />
alles um unsere ökologische Zukunft.<br />
Vom 13. – 17. Mai 2002 präsentiert die Messe München die IFAT 2002. Mit<br />
wegweisenden Zukunftsthemen hat sich die „13. Internationale Fachmesse für<br />
Umwelt und Entsorgung, Wasser, Abwasser, Abfall, Recycling“ zur führenden<br />
Weltmesse für Umwelt und Entsorgung entwickelt.<br />
Der gesamte Bereich der Wasserversorgung<br />
gewinnt weltweit immer mehr an<br />
Bedeutung. Deswegen räumt die IFAT<br />
2002 diesem Thema viel Platz ein. Sie<br />
bildet ein internationales und innovatives<br />
Forum für Experten aus der ganzen<br />
Welt, mit dem Ziel, Lösungen für alle<br />
ADAM • BRAUCHL • BRAUNSDORFER • BUHL • COMPACTHAUS • ELK • GENBÖCK • GESTA • GLORIT • GRIFFNER • HAAS • HAG • HANLO • HANSE • HARTL • HEIFERT • LINZER • LUX • NOVY • ROMBERGER-LIAPOR •<br />
SCHACHNER • SONNLEITNER • VARIO-BAU • WEBER• WIGO • WOLF • ZENKER •<br />
DAS FERTIGHAUS IM<br />
WOHN-, KOMMUNAL-<br />
UND OBJEKTBAU<br />
Fixpreisgarantie • S chnelle<br />
B auzeit • Modulbauweise<br />
54 KOMMUNAL<br />
Weitere Informationen erhalten<br />
Sie unter: Tel. 01/290 01 95 -13<br />
www.fertighausverband.at<br />
Sparten der Wasserversorgung vorzustellen.<br />
Liberalisierung der Wassermärkte<br />
und Globalisierung sind weltweit<br />
konträr diskutierte Themen. Die<br />
ausreichende Versorgung mit Trinkwasser<br />
auch in den ärmsten Ländern der<br />
Welt ist ein Thema, das alle angeht und<br />
dessen Ausmaß weit über ökonomische<br />
und ökologische Interessen hinausreicht.<br />
Der Transfer von Know-how in<br />
der Trinkwasserver- und der Abwasserentsorgung<br />
ist unverzichtbar. Auch in<br />
einigen europäischen Ländern gibt es<br />
noch viel zu tun. Ausstellern und Betei-<br />
Der Der<br />
schiefe schiefe Turm Turm<br />
von von Pisa: Pisa:<br />
Bauzeit Bauzeit<br />
202 202 Jahre Jahre<br />
und und trotzdem trotzdem<br />
schief schief<br />
ADAM • BRAUCHL • BRAUNSDORFER • BUHL • COMPACTHAUS • ELK • GENBÖCK • GESTA • GLORIT • GRIFFNER • HAAS • HAG • HANLO • HANSE • HARTL • HEIFERT • LINZER • LUX • NOVY • ROMBERGER-LIAPOR •<br />
Lang & Tomaschtik Communications<br />
SCHACHNER • SONNLEITNER • VARIO-BAU • WEBER• WIGO • WOLF • ZENKER •
nd Entsorgung<br />
ligten aus 40 Nationen und<br />
Fachbesuchern aus aller<br />
Welt bietet sich hier die<br />
Möglichkeit zur Information<br />
und Zusammenarbeit.<br />
Stoff, aus dem<br />
die Zukunft ist<br />
Wiederverwertung und Wiederverwendung,<br />
recycelte<br />
Materialien – das ist der<br />
Stoff, aus dem die Zukunft<br />
ist. Immer mehr Unternehmen<br />
müssen sich damit<br />
befassen. Aber auch der Verbraucher<br />
sollte über neue Rahmengesetzgebungen<br />
und Möglichkeiten informiert sein. Automobil-,<br />
Textil-, Elektro- und Nährstoff-<br />
Recycling sind Beispiele für das breite<br />
Spektrum zur Präsentation aktueller Konzepte<br />
der Kreislaufwirtschaft und ist<br />
einer der Schwerpunkte der IFAT 2002.<br />
Service und<br />
Kundenorientierung<br />
Ohne Service und Kundenorientierung<br />
läuft auch auf dem Gebiet der Ver- und<br />
Entsorgung heute nichts mehr. Ob<br />
Wiederverwertung<br />
und<br />
Wiederverwendung,<br />
recycelte<br />
Materialien - das<br />
ist der Stoff aus<br />
dem die Zukunft<br />
ist<br />
Beratung, Umweltmanagement,<br />
spezielle EDV-<br />
Lösungen, Untersuchungslaboratorien<br />
oder<br />
Finanzierung – Informationen<br />
zu allen Bereichen<br />
finden Fachbesucher auf<br />
der IFAT 2002 in München.<br />
Lösungen für die<br />
Zukunft, die einer multimedialenKommunikationsgesellschaft<br />
gerecht<br />
werden sollen bietet die<br />
moderne Datenübertragung<br />
via Steckdose oder<br />
durch Kabel, die in<br />
Abwasserleitungen verlegt werden.<br />
Zukunftsweisende<br />
Lösungen<br />
Forschungsinstitute, Vereine, Verbände<br />
und Fachverlage präsentieren zukunftsweisende<br />
ökologische wie ökonomische<br />
Lösungen sowie neue Erkenntnisse und<br />
Entwicklungen und tragen zur Diskussion<br />
über umweltrelevante Themen bei.<br />
Ebenso bietet die IFAT Möglichkeiten,<br />
sich über die berufliche Bildung und<br />
Weiterbildung in allen Bereichen zu<br />
informieren.<br />
Mit Einfällen für Abfälle die Entsorgungskosten senken …<br />
Wiegesysteme – Aktenvernichtung – Presscontainer Ballenpressen<br />
Herzlich willkommen auf der “IFAT 2002” in München 13. – 17. Mai 2002<br />
Besuchen Sie uns in Halle C 3, Stand 101/200<br />
Pöttinger Entsorgungstechnik, 4710 Grieskirchen, Tel.: 07248/600-262, Fax: 07248/600-429<br />
www.poettinger.at e-mail: entsorgung@poettinger.at<br />
Wirtschafts-Info<br />
Mensch und Technik für eine lebenswerte<br />
Zukunft - die IFAT 2002<br />
Umfangreiche Informationen<br />
im Internet<br />
Umfangreiche Informationen zur Vorbereitung<br />
des Messebesuchs sowie zu<br />
Ausstellern und Rahmenprogramm finden<br />
Fachbesucher im Internet<br />
(www.ifat.de).<br />
Informationen:<br />
Messe München International<br />
Kärntnerstraße 49<br />
1010 Wien<br />
Tel.: 01/ 512 94 90<br />
Fax: 01/ 512 94 63<br />
www.messe-muenchen.de<br />
www.ifat.de<br />
Entsorgungstechnik<br />
KOMMUNAL 55<br />
E.E.
Ehrungen & Auszeichnungen<br />
Bürgermeistermedaille - hundert Jahre und immer noch aktuell<br />
Ehre, wem Ehre<br />
gebührt<br />
Österreichs Städte und Gemeinden sind zu Recht stolz auf das im Verhältnis zu anderen<br />
europäischen Staaten ihren hohen Autonomiestatus. Das heurige Jahr bietet eine<br />
gute Gelegenheit, sich auf die Wurzeln der österreichischen Gemeindeautonomie<br />
zurückzubesinnen, um die richtigen Weichenstellungen der kommunalen<br />
Selbstverwaltung auch in der modernen globalisierten Welt zu treffen.<br />
◆ Mag. Nicolaus Drimmel<br />
Neben einer ausreichenden finanziellen<br />
Absicherung der Gemeindeautonomie<br />
ist jedoch auch persönliches Engagement<br />
und die Übernahme von Verantwortung<br />
gegenüber der Gemeinde die<br />
Grundvoraussetzung für eine gelebte<br />
Gemeindeautonomie.<br />
Belohntes Engagement<br />
Solches Engagement belohnt sich selbst.<br />
Besondere Leistungen der Gemeinden<br />
gereichten den Ortsvorstehern, aber<br />
auch allen Einwohnern zum Schmuck.<br />
Vielen stolzen Bürgermeistern war das<br />
Vertrauen und Zufriedenheit ihrer Bürger<br />
die einzige Ehre, die sie sich nicht<br />
verbeten wollten. Die Gemeinschaft<br />
dankte es ihren Verantwortungsträgern<br />
trotzdem bald auch mit Symbolen. Als<br />
Spiegel einer blühenden Ortsgemeinschaft<br />
sind nun auch die Zeichen des<br />
Amtes und der Ehre für Bürgermeister<br />
◆ Reg. Rat Mag. Nicolaus Drimmel<br />
ist Jurist beim Österreichischen<br />
Gemeindebund<br />
56 KOMMUNAL<br />
zu verstehen. Und die Verschiedenheit<br />
der Gemeinden hat es mit sich gebracht,<br />
dass eine ebenso vielfältige Kultur von<br />
Amtsketten, Schärpen, Abzeichen etc.<br />
entstanden ist.<br />
Eine Spielart dieser Insignien vor allem<br />
für kleinere Gemeinden war das Amtsabzeichen<br />
für die Bürgermeister der niederösterreichischen<br />
Landgemeinden, gestiftet<br />
vom Niederösterreichi-<br />
schen Landtag im Jahre<br />
1909. Daß diese<br />
Geschichte trotz ihres<br />
Alters noch immer aktuell<br />
ist, beweist die<br />
Umschrift der als<br />
Medaille um den Hals zu<br />
tragenden ovalen<br />
Medaille mit dem Bildnis<br />
des alten Kaisers: „Die<br />
Grundfeste des freien<br />
Staates ist die freie<br />
Gemeinde“ Dieser Satz des Provisorischen<br />
Reichsgemeindegesetzes von 1849<br />
wurde viel zitiert. Obwohl fast ein<br />
ganzes Jahrhundert mit seinen Wirrungen<br />
und Kriegen und enormen Veränderungen<br />
in das Land gezogen ist, und es<br />
heute bleibt die Medaille mit einem solchen<br />
Programm auch heute noch besonders<br />
aktuell. Immerhin wurde er auch<br />
zum Leitgedanken und Wesensmerkmal<br />
Gemeindeverfassungsnovelle 1962,<br />
einer kommunalen Autonomie, die wir<br />
auch heute durch moderne Inhalte mit<br />
Leben erfüllen.<br />
Zum Geburtstag der Gemeindeverfas-<br />
Die Zeichen des<br />
Amtes und der Ehre<br />
für Bürgermeister<br />
sind als Spiegel<br />
einer blühenden<br />
Ortsgemeinschaft zu<br />
verstehen.<br />
sungsnovelle sei daher ein kleiner<br />
Ehrenbuschen in Form der folgenden<br />
Geschichte gestattet:<br />
Auch 1908 stand im Zeichen eines<br />
Jubiläums: Die Monarchie feierte die<br />
60jährige Regentschaft des Kaisers Franz<br />
Joseph I., aber auch die Landgemeinden<br />
feierten ihren 60. Geburtstag, da sie ja<br />
erst mit Aufhebung der<br />
Untertänigkeitsverbände<br />
1848 entstanden<br />
waren. Der Niederösterreichische<br />
Landtag<br />
beschloß daher am 20.<br />
November 1907 die<br />
Stiftung eines Amtsabzeichens,<br />
der Kaiser als<br />
oberster Landesherr<br />
geruhte im Jänner 1908<br />
zu genehmigen. Er war<br />
auf der Vorderseite der<br />
in Silber gefertigten und<br />
vergoldeten Medaille in<br />
Feldmarschallsuniform abgebildet und<br />
scheint sich mit dem ihm umgebenden<br />
Leitspruch der Gemeindeautonomie<br />
identifiziert zu haben. Der vom Gottesgnadentum<br />
beseelte Monarch konnte ja<br />
nicht nur auf eine lange Ahnenreihe von<br />
Fürsten zurückblicken, immerhin war<br />
sein Großonkel Johann auch schon Bürgermeister,<br />
allerdings in der Steiermark,<br />
gewesen. Die niederösterreichsche<br />
Medaille wies sich als solche an ihrer<br />
Rückseite aus, da bedeckte die Brust des<br />
Trägers mehr unsichtbar als sichtbar ein<br />
vom Erzherzogshut überhöhtes niederösterreichisches<br />
Wappen, alles umringt
In Ermangelung sichtbarer Zeichen soll man den Jubilar, und das sind heute eben<br />
alle Österreichischen Gemeinden, eben wieder einmal aus Anlaß der Gemeindeverfassungsnovelle<br />
hochleben lassen. Und wie es eben so üblich ist, wünscht<br />
man den Geehrten mit einem Ehrenbuschen viele weitere Jahre und ein erfülltes<br />
Leben. Unsere Abbildung zeigt das Amtsabzeichen der Bürgermeister des<br />
Landes Niederösterreich.<br />
Ehrungen & Auszeichnungen<br />
von einem breiten Kranz aus Eichenlaub.<br />
Der Landtag beschloß bei der Stiftung,<br />
dass die Medaillen an die damals 1609<br />
niederösterreichischen Landgemeinden<br />
ausgeliefert, dortselbst sollten sie auch<br />
aufbewahrt werden sollten. Bei feierlichen<br />
Anlässen und Amtshandlungen war die<br />
Medaille dann an einem blau-gelben Band<br />
vom Bürgermeister oder dessen Stellvertreter<br />
um den Hals zu tragen.<br />
Das rief natürlich auch Kritiker auf den<br />
Plan, die die abzeichengeschmückten Bürgermeister<br />
mit „Pfingstochsen“ verglichen<br />
und unterstellten, dass das Amtsabzeichen<br />
die Bürgermeister vor allem „in ihrer<br />
Selbsteinschätzung erhöht und ihre Eitelkeit<br />
fördert“.<br />
Diese Meinung teilte der Landtag nicht,<br />
er erkannte wohl die Wichtigkeit der<br />
Institution der Gemeinden und die allgemein<br />
bekannte Tatsache, dass auch Persönlichkeiten<br />
ein Amt und die dadurch<br />
vertretene Institution prägen können.<br />
Kurz: Die Ehre des<br />
Bürgermeisters ist<br />
die Ehre der<br />
Gemeinde. Die<br />
Abgeordneten zum<br />
Landtag bestimmten<br />
daher, dass das<br />
Amtsabzeichen „...<br />
als Stiftung des<br />
Landes für fortwährende<br />
Zeiten<br />
...“ zu gelten habe.<br />
Damit schätzte er<br />
zwar die praktische<br />
Verwendbarkeit der<br />
Medaille falsch ein,<br />
sie hatte, was<br />
damals niemand<br />
erwartete, ein<br />
Ablaufdatum, nämlich<br />
1918. Die<br />
Die<br />
Verschiedenheit<br />
der Gemeinden<br />
hat es mit sich<br />
gebracht, dass<br />
eine ebenso<br />
vielfältige Kultur<br />
von Amtsketten,<br />
Schärpen,<br />
Abzeichen etc.<br />
entstanden ist.<br />
ideellen Beweggründe des Landtages<br />
jedoch, dieses Amtsabzeichen zu schaffen,<br />
haben heute noch immer eine ungebrochene<br />
Aktualität. Die Bedeutung und<br />
der Zustand der Gemeinden Österreichs,<br />
wie sie sich im Laufe des folgenden<br />
Jahrhunderts entwickelt haben, hätten<br />
es nur gerechtfertigt, wenn eine solche<br />
Stiftung auch weiterhin andauern<br />
würde.<br />
In Ermangelung sichtbarer Zeichen soll<br />
man den Jubilar, und das sind heute<br />
eben alle Österreichischen Gemeinden,<br />
eben wieder einmal aus Anlaß der<br />
Gemeindeverfassungsnovelle hochleben<br />
lassen. Und wie es eben so üblich ist,<br />
wünscht man den Geehrten mit einem<br />
Ehrenbuschen viele weitere Jahre und<br />
ein erfülltes Leben.<br />
KOMMUNAL 57
Wirtschafts-Info<br />
Fit fürs Internet mit News, Service, Webmail, Online Foren und mehr<br />
Neuer Online-Auftritt der GdG<br />
Das kleine Fenster macht<br />
den großen Unterschied:<br />
Schon beim ersten Surfen zu<br />
www.gdg.at lädt ein Pop-up-<br />
Window zum Einloggen ein.<br />
Hinter den allgemein<br />
zugänglichen Seiten mit<br />
tagesaktuellen Meldungen<br />
und spannenden Links wartet<br />
eine ganze Online-Welt<br />
auf registrierte Besucher des<br />
neuen Internet-Auftritts der<br />
Gew. d. Gembed.<br />
Vorteile für<br />
Registrierte<br />
Einloggen – was bedeutet<br />
das? Wenn Sie Mitglied der<br />
GdG sind und Ihre Mitgliedsnummer<br />
und Ihr<br />
Geburtsdatum in das Log-in-<br />
Fenster in der rechten oberen<br />
Ecke eingeben, sehen<br />
Sie nicht nur die Informationen,<br />
die für alle Besucher<br />
58 KOMMUNAL<br />
auf der Website sichtbar<br />
sind. Zusätzlich erhalten Sie<br />
Informationen und Funktionen,<br />
die nur Ihnen als Mitglied<br />
zugänglich sind (Sie<br />
erkennen sie an den orange<br />
hinterlegten Menüpunkten).<br />
Mehr Information<br />
Im Bereich „Bundesländer-<br />
Info“ erhalten Sie alle Informationen<br />
aus Ihrer Landesgruppe:<br />
Sie erfahren, welche<br />
Themen die Gemeindebediensteten<br />
Ihres Bundeslandes<br />
gerade beschäftigen und<br />
wo sich die Gewerkschaft<br />
engagiert. Termine,<br />
Ansprechpartner, Personalvertreter-Wahlen<br />
und Landeskonferenzen<br />
– alles, was<br />
Sie betrifft, erreichen Sie mit<br />
einem Klick.<br />
Im Bereich „Leistungen der<br />
Landesgruppe“ finden Sie<br />
spezielle Serviceangebote,<br />
die nur für Sie<br />
bestimmt sind:<br />
Urlaubsangebote,<br />
Theater- und Bildungsfahrten,<br />
Ermäßigungen, Förderungen<br />
– registrierte<br />
User haben<br />
die volle Auswahl.<br />
Mehr Recht<br />
Unter dem Punkt<br />
„Dienstrecht“ finden<br />
Sie viele rechtliche<br />
Bestimmungen Ihres Bundeslandes:<br />
Dienstrecht, Personalvertretungsrecht,<br />
Gehaltstabellen und vieles<br />
mehr. In manchen Bundesländern<br />
werden die Dienstrechtsbestimmungen<br />
gerade<br />
neu verhandelt – nicht<br />
zuletzt, weil die gewerkschaftliche<br />
Arbeit Erfolg hat.<br />
Die Ergebnisse werden auf<br />
der Website veröffentlicht –<br />
www.gdg.at<br />
es lohnt sich, immer wieder<br />
vorbeizuschauen.<br />
Informationen:<br />
Gewerkschaft der<br />
Gemeindebediensteteten<br />
Maria-Theresienstraße 11<br />
1090 Wien,<br />
Tel.: 01/313 16-83 00<br />
Fax: 01/313 16-99836 00<br />
gdg@gdg.oegb.or.at<br />
www.gdg.at<br />
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Wo: Sportanlage der MA 51, Eibesbrunnergasse 13, 1100 Wien<br />
Wann: 15. Mai 2002 und 16. Mai 2002 jeweils von 10:00 - 16:00 Uhr<br />
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Austro Diesel GmbH, AZ-Tech Austrowaren Zimmer GmbH, Bernd Schulte, Eco Technologies GmbH,<br />
Esch Technik Maschinenhandel, Gebrüder Stangl GmbH Reinigungstechnik, Grube GmbH, JCB, Kärcher<br />
Alfred GmbH Reinigungssysteme, M1 Team Wolfgang Mach, MTD Handels GmbH, ÖKO Tech GmbH,<br />
Petz Thomas, Prochaska & Cie. Motorgartengeräte, Reform Werke Wels, Steininger Anhängerbau;<br />
Ausgestellt werden:<br />
Rasenmäher - Traktoren - Anhänger - Kehrmaschinen - E-Fahrzeuge - Häcksler -Ausrüstung für Wald und<br />
Umwelt - Kettensägen - <strong>Kommunal</strong>geräte -Winterdienstgeräte - Reinigungsgeräte - Motormäher - u.v.m.<br />
Veranstalter: MA 48 & MA 51 & Partner. Weitere Informationen unter: +43 1 58817/96185<br />
E.E.
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mit den Typen B 1410 4WD –<br />
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BX 2200 2 – od 4 WD – 21 PS<br />
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und B 2410 4WD – 24 PS<br />
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Hausverwaltung, Land-<br />
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zu lassen. So wurden gleichzeitig<br />
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Wirtschafts-Info<br />
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Jahr wirtschaftlich eingesetzt<br />
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Es gibt kein schlechtes Wetter, höchstens<br />
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der Serie 4000 sind jedoch Wetter und<br />
Jahreszeit unerheblich. Mit ihren Twin-<br />
Touch (2-Pedal) Hydrostat oder Power<br />
Reverser (lastschaltbare Wendegetriebe)<br />
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in Punkto Hubleistung,Wendigkeit,<br />
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Bedienungskomfort.<br />
Und mit den zahlreichen Anbaugeräten<br />
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jede Jahreszeit. Die neuen <strong>Kommunal</strong>traktoren<br />
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www.oekotech.at<br />
KOMMUNAL 59<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
Comm-Unity - Take the chance<br />
Ausbau der<br />
Marktführerschaft<br />
Abgesehen von den inhaltlichen und organisatorischen Stärken der Software<br />
überzeugte die neuen „Mitglieder“ unserer Comm-Unity das umfassende<br />
Betreuungs- und Dienstleistungskonzept.<br />
Knapp sechs Monate nach Firmengründung<br />
und erfolgreichem Auftritt am<br />
österreichischen Gemeindemarkt, baut<br />
der größte österreichische Gemeindesoftwareanbieter<br />
seine Marktführerschaft<br />
im Bundesgebiet weiter aus.<br />
Trotz immer knapper werdender Budgets<br />
der Gemeinden konnten in so kurzer<br />
Zeit 13 Softwareinstallationen über<br />
alle Anwendungsbereiche mit Produkten<br />
von Comm-Unity realisiert werden.<br />
Die Lösungen zeichnen sich neben der<br />
Funktionalität auch durch Komfort in<br />
der Bedienung der Software und durch<br />
zentrale Datenhaltung aus.<br />
Die zentrale Organisation von Daten<br />
ermöglicht ein effizienteres Abarbeiten<br />
von komplexen Vorgängen. Auch kann<br />
die Fehlerquelle im Bereich der<br />
Dateninhalte dadurch um einen<br />
wesentlichen Faktor verringert werden.<br />
„Take the chance” ist das Motto von<br />
Comm-Unity! Nützen Sie Ihre Chance<br />
und kontaktieren Sie uns.<br />
Weiz<br />
Die Bezirkshauptstadt in der Oststeiermark<br />
ist nicht nur durch ELIN eine<br />
Hochburg der österreichischen Elektroindustrie,<br />
sondern bietet als Schul- und<br />
Handelsstadt auch ein breit gefächertes<br />
Bildungs- und Einkaufsangebot. Mit<br />
knapp 10.000 Einwohnern werden<br />
natürlich auch an die Administration<br />
im Rathaus vielfältige Anforderungen<br />
gestellt. Aufgrund dieser Tatsache wurden<br />
die Anforderungen an die Software<br />
im Rathaus immer größer.<br />
60 KOMMUNAL<br />
Anhand einer von Mag. Grünwald<br />
betreuten Ausschreibung ging Comm-<br />
Unity wegen seines optimalen Angebotes<br />
als Bestbieter hervor. Innerhalb kürzester<br />
Zeit war auf Grund eines<br />
genauen Ablaufplanes der EDV-Umstellung<br />
eine vollständige Implementierung<br />
der neuen Software samt dazugehöriger<br />
Datenübernahme möglich.<br />
Schrattenbach<br />
Mit der im Bezirk Neunkirchen gelegenen<br />
Gemeinde Schrattenbach setzt<br />
Comm-Unity einen weiteren Schritt<br />
zum One-Stop-Government, der sich im<br />
Industrieviertel seit geraumer Zeit<br />
immer größerer Beliebtheit erfreut.<br />
Bürgerservice wird somit im wahrsten<br />
Sinne des Wortes groß geschrieben.<br />
Rosegg<br />
Hat man vor fünf Monaten die falsche<br />
EDV-Software für das Gemeindeamt<br />
Rosegg installiert? Diese Frage stand<br />
gleich am Beginn der Gemeinderatssitzung.<br />
Die Gemeinde-Bediensteten listeten<br />
zahlreiche negative Erfahrungswerte<br />
auf und forderten einen Umstieg auf<br />
eine andere Software. Mit nur vier Enthaltungen<br />
wurde für die vollständige<br />
Implementierung der Produktlinie aus<br />
dem Haus Comm-Unity entschieden.<br />
Kohfidisch<br />
… eine Weinbaugemeinde im idyllischen<br />
Südburgenland. Jahrelang war<br />
hier ein EDV-System der Fa. Neuhold<br />
im Einsatz. Aufgrund der zunehmenden<br />
Anforderungen und wegen modernerer<br />
Softwaretechnologien entschlossen<br />
sich die Verantwortlichen zu einem<br />
Systemwechsel. Nach einer sehr kurzen<br />
Umstellungsphase (komplette Datenübernahme,<br />
auch aller Bewegungsdaten,<br />
Einschulung innerhalb von 14 Tagen)<br />
arbeiten die Bediensteten nunmehr zur<br />
vollsten Zufriedenheit. Aufgaben, die<br />
bis zum Wechsel händisch wahrgenommen<br />
werden mussten – wie z.B. Datenaustausch<br />
mit den Banken – werden<br />
nunmehr automationsunterstützt<br />
durchgeführt und erleichtern wesentlich<br />
die tägliche Arbeit.<br />
Informationen:<br />
Comm-Unity EDV GmbH<br />
Steiermark: 03136/800-0<br />
Burgenland: 02682/704 67 00<br />
Kärnten: 0463/387 55 70<br />
Niederösterreich: 0676/546 52 48<br />
eMail: vertrieb@comm-unity.at<br />
E.E.
Eybl Sportbau präsentiert Fußballkunstrasen „TopSoccer“<br />
Im Sturm erobert<br />
Im Sturm erobert! Das wird vom neuen TopSoccer aus Sportlerkreisen verlautbart.<br />
Ein sensationelles, neues System in höchster Qualität tritt den Siegeszug im Fußball an.<br />
TopSoccer ist der Fußballkunstrasen, von dem Spieler behaupten, Sie laufen<br />
„wie auf Wolken“.<br />
Durch die richtige Gummigranulateinstreuung<br />
erzielt man Spieleigenschaften<br />
wie auf einem gut gepflegten<br />
Naturrasenplatz. Der Kraftabbau und<br />
die Ballroll-, und Ballsprungeigenschaften<br />
sind wie beim herkömmlichen Fußballrasen.<br />
Und selbst der härteste Kniefall<br />
macht der Haut nichts aus. Wind<br />
und Wetter lassen den TopSoccer<br />
unberührt – ein Training ist das ganze<br />
Jahr über möglich. So ist zum Beispiel<br />
beim oberösterreichischen Fußballverband<br />
in Linz Anfang März der Schnee<br />
vom Platz entfernt worden. Und die<br />
Nach der Schneeräumung kann der<br />
Platz sofort bespielt werden<br />
Spieler konnten mit dem Training<br />
beginnen. Auch der Frost war dabei<br />
kein Hindernis. Doch nicht nur die Spieler<br />
sind begeistert, auch die Betreiber<br />
haben den Kunstrasen ins Herz geschlossen.<br />
– Die Linien sind fix im Belag integriert<br />
– das heißt: kein Markieren der<br />
Linien mehr und somit fallen keine<br />
Kosten für einen Markierwagen und die<br />
Markierfarbe an. Kein Beregnen mehr -<br />
Der Kunstrasen benötigt fast keine<br />
Pflege, er ist UV-beständig und witterungsunempfindlich.<br />
TopSoccer entspricht den<br />
Anforderungen des ÖISS<br />
Wer einmal auf dem TopSoccer gespielt<br />
hat, wird es immer wieder tun! Immer<br />
voran, wenn’s um Innovationen geht.<br />
Informationen:<br />
Eybl Sportbau GmbH<br />
Magazinstraße 8-10<br />
A-4600 Wels<br />
Tel. 07242/658 36-13<br />
Fax 07242/658 36-13<br />
sport@eys.at<br />
www.eys.cc<br />
Spieleigenschaften wie auf gut gepflegtem<br />
Naturrasenplatz E.E.<br />
KOMMUNAL 61
Wienstrom fließt im mer.<br />
Das weiß auch der<br />
Bürgermeister von Vösendorf<br />
zu schätzen.<br />
Wienstrom bietet Ihnen als starker Partner niedrige Preise, umweltfreundliche Energieerzeugung,<br />
Lichtcontracting und moderne Serviceleistungen. Unser neues <strong>Kommunal</strong>paket<br />
ist eine gute Investition in Ihre Gemeinde. Nutzen Sie unsere langjährige Erfahrung<br />
auch zukünftig. Wir informieren Sie gerne über die Vorteile, die auf Sie warten.<br />
Wienstrom, ein Unternehmen von Wien Energie. Ein Partner der EnergieAllianz Austria.<br />
Bürgermeister<br />
Meinhard Kronister<br />
& (01) 4004-34112 www.wienstrom.at<br />
DA BIN ICH MIR SICHER.
Mobilfunk-Messungen bestätigen:<br />
Salzburger<br />
Milliwatt<br />
flächendeckend<br />
nicht machbar<br />
Die Diskussion, inwieweit niedrigste Grenzwertforderungen<br />
in die Realität umgesetzt werden können oder bereits<br />
umgesetzt wurden, ist nun um wichtige Fakten reicher.<br />
„Was die Netzbetreiber immer offen<br />
sagen, aber manche nicht hören wollen,<br />
ist nun quasi amtlich: Das Salzburger<br />
Milliwatt ist eine politische Forderung,<br />
aber nicht Realität“, stellte Thomas<br />
Barmüller, Geschäftsführer des<br />
Forum Mobilkommunikation, anlässlich<br />
der Veröffentlichung des Messberichts<br />
des Schweizer Bundesamtes für<br />
Kommunikation (BAKOM) fest. Mit<br />
den im Auftrag des BAKOM von den<br />
Austrian Research Centers Seibersdorf<br />
vorgenommenen Messungen an Salzburger<br />
GSM-Basisstationen wurde<br />
überprüft, ob in Salzburg ein flächendeckendes<br />
Mobilfunknetz mit einem<br />
Milliwatt pro Quadratmeter Leistungsflussdichte<br />
existiert oder nicht. Fazit<br />
dieser Messungen: Ein solches GSM-<br />
Netz gibt es nicht und es ist in absehbarer<br />
Zeit auch nicht machbar.<br />
Basis für Versachlichung<br />
Die Messungen an Salzburger GSM-<br />
Basisstationen hatten allein den Zweck<br />
zu prüfen, ob in Salzburg ein flächendeckendes<br />
Mobilfunknetz mit einem<br />
Milliwatt pro Quadratmeter Leistungsflussdichte<br />
existiert – wie oft gegenüber<br />
der Öffentlichkeit behauptet - oder<br />
nicht. Nun zeigt dieser Messbericht,<br />
dass die Aussagen der Netzbetreiber,<br />
sie könnten kein flächendeckendes<br />
Mobilfunknetz unter Einhaltung des<br />
Salzburger Milliwatts aufbauen, der<br />
Wahrheit entspricht: „Dieser Bericht ist<br />
eine gute Basis für die weitere Vorge-<br />
hensweise und ihre Grenzen“, erklärte<br />
dazu Barmüller: „Hoffentlich nutzen<br />
die Salzburger PolitikerInnen diesen<br />
Bericht, um eine Versachlichung der<br />
Mobilfunk-Diskussion einzuleiten“, und<br />
wies darauf hin, dass Briefe der Netzbetreiber,<br />
die den Sachverhalt klar darstellen,<br />
seit Jahren „beharrlich“ von der<br />
Lokalpolitik ignoriert worden sind:<br />
„Betrogen wird dabei aber vor allem<br />
die Bevölkerung, weil eine nicht zu<br />
erfüllende Erwartungshaltung aufgebaut<br />
wird, die auf absehbare Zeit<br />
weder technisch noch wirtschaftlich<br />
realistisch ist“, so Barmüller.<br />
Tranparenz stets<br />
oberstes Gebot<br />
Von Beginn an war Transparenz bei<br />
diesen Messungen oberstes Gebot. Die<br />
zu messenden Standorte wurden nach<br />
Maßgabe genauer durch das BAKOM<br />
festgelegter Auswahlkriterien unter<br />
notarieller Aufsicht in einem Losverfahren<br />
von einem Vertreter der Stadt Salzburg<br />
gezogen, wie überhaupt dieses<br />
Projekt von Anfang an unter Einbindung<br />
der Stadt Salzburg vorangetrieben<br />
worden war. Um für alle interessierten<br />
Personen Korrektheit und Nachvollziehbarkeit<br />
zu gewährleisten,<br />
wurde die Ziehung der Standorte<br />
zuerst unter notarieller Aufsicht durchgeführt<br />
und dann das beglaubigte Protokoll<br />
unter www.fmk.at zusätzlich<br />
auch im Internet veröffentlicht.<br />
E.E.<br />
✃<br />
FMK-Info<br />
Ihre Ansprechpartner:<br />
max.mobil<br />
Mag. Margit Kropik<br />
e-mail:<br />
umwelt@maxmobil.at<br />
Mobilkom Austria<br />
Ing. Johann Jahrmann<br />
e-mail:<br />
umwelt@mobilkom.at<br />
Mag. Claudia Übellacker<br />
e-mail:<br />
umwelt@mobilkom.at<br />
Connect Austria/one<br />
Ing. Johann Killian<br />
e-mail:external.affairs@one.at<br />
tele.ring<br />
Melpomene Kriz<br />
e-mail: melpomene.<br />
kriz@telering.co.at<br />
Allgemeine Informationen:<br />
Forum Mobilkommunikation<br />
Mag. Thomas Barmüller<br />
e-mail: barmueller@fmk.at<br />
KOMMUNAL 63
Wirtschafts-Info<br />
100 Gemeinden vergleichen sich per Internet<br />
Dynamische Gemeinden<br />
Städte und Gemeinden<br />
scheuen den Vergleich nicht<br />
und brauchen ihn auch nicht<br />
zu scheuen, wie die Ergebnisse<br />
des letzten Jahres zeigen.<br />
Gemeinden, welche<br />
heute den Wettbewerb der<br />
freien Wirtschaft haben (zB<br />
Winterdienst, Ausgliederungen),<br />
vergleichen sich untereinander<br />
und über mehrere<br />
Jahre. Wettbewerb als Motor<br />
von Innovation und Evolution<br />
wird von den Gemeinden<br />
durch Vergleichsverfahren<br />
(z. B. Benchmarking)<br />
simuliert.<br />
Der interkommunale Leistungsvergleich<br />
erfolgt freiwillig<br />
durch die vergleichswilligen<br />
Gemeinden selbst<br />
und nicht über Auftrag von<br />
Aufsichtsbehörden.<br />
Um die Verwaltungsvergleiche<br />
auf eine breite Basis von<br />
Kommunen anwenden zu<br />
können, hat sich 2001 eine<br />
Arbeitsgruppe von Gemein-<br />
64 KOMMUNAL<br />
den, Universität Linz,<br />
Gemeindebund, FLGÖ und<br />
Gemdat OÖ (Vorsitz Bürgermeister<br />
Kaspar/Marchtrenk)<br />
mit den Vergleichs-Produkten<br />
und deren Umsetzung<br />
beschäftigt.<br />
Die Gemdat OÖ hat nun<br />
auch den Wünschen der<br />
Gemeinden entsprochen,<br />
den Vergleich mit einem<br />
Internetprogramm durchzuführen.<br />
Damit wird der<br />
Benchmarking-Kreis rasch<br />
auf ganz Österreich ausgedehnt.<br />
Anonyme Vergleiche<br />
sind regional, größenklassenmäßig<br />
und mit weiteren<br />
Kriterien möglich.<br />
Informationen:<br />
Gemdat OÖ<br />
Hr. A. Hovorka<br />
Schiffmannstr. 4<br />
4020 Linz<br />
Tel.: 0732/369 93-0<br />
hovorka@gemdat.at<br />
E.E.<br />
<strong>Kommunal</strong>e Ehrungen<br />
Verdiente Mitbürger sichtbar<br />
zu ehren ist eine gute, zeitgemäße<br />
Tradition der<br />
Gemeinden.<br />
Urkunden von Kapper als Ausdruck<br />
höchster Wertschätzung<br />
Kunstvoll handgeschriebene<br />
oder individuell<br />
gedruckte Urkunden als<br />
Ausdruck höchster Wertschätzung<br />
dokumentieren<br />
die Verdienste der Geehrten.<br />
Diese Schmuckdokumente<br />
liefert Urkunden-<br />
Kapper seit 20 Jahren an<br />
über 1500 Gemeindeämter.<br />
Ebenso an Feuerwehren,<br />
Innungen und Vereine.<br />
Ehrenbürger-, Anerkennungs-,<br />
Partnerschafts-,<br />
Grundsteinlegung-Urkunden<br />
in jedem Format, auf<br />
feinsten Papieren oder echtem<br />
Kalbspergament, mit<br />
Wappen bzw. Logos. Sämtliches<br />
Zubehör wie Mappen,<br />
Rollen, Rahmen, Messingköcher,<br />
Lacksiegel.<br />
Musterbeispiele und Preise<br />
im Internet.<br />
Informationen:<br />
Kapper & Kapper<br />
GmbH., 1050 Wien<br />
Tel.: 01/544 83 23<br />
Fax: 01/544 25 55<br />
e-mail: urkundenkapper@chello.atwww.urkundenkapper.com<br />
EINE STARKE NEUE<br />
PRODUKTLINIE<br />
Seit Generationen ist Briggs & Stratton die erste Wahl bei<br />
Motoren für universelle Anwendungen. Auf der ganzen Welt<br />
Verlassen sich Menschen bei ihrer Arbeit auf unsere Motoren.<br />
Briggs & Stratton ist stolz darauf, nun eine neue Reihe von<br />
Starken Produkten vorzustellen, die das Markenzeichen<br />
der Briggs & Stratton Power Products tragen.<br />
Durch unsere jahrelangen Marktforschungen im Bereich von<br />
Power Products haben wir auch hier die Führungsposition<br />
Erreicht. Unsere dort gewonnenen Erkenntnisse haben wir<br />
In eine Produktlinie umgesetzt, die den unterschiedlichen<br />
Anforderungen des Marktes gerecht wird.<br />
Wir freuen uns, Ihnen eine Auswahl von motorbetriebenen<br />
Produkten in den folgenden Kategorien anzubieten:<br />
GENERATOREN – TRAGBAR und STATIONÄR<br />
PUMPEN<br />
HOCHDRUCKREINIGER<br />
SCHWEISSGERÄTE<br />
In diesen Kategorien bieten wir eine komplette Produktreihe<br />
an, die den Anforderungen des Marktes gerecht wird. Darüber<br />
hinaus können Sie auf die Unterstützung des starken<br />
Netzwerkes von Power-Ptoducts-Servicehändlern mit weltweit<br />
Mehr als 30.000 autorisierten Händlern zählen.<br />
Auskünfte bei Briggs & Stratton ● Pannzaunweg 1 ● 5071 Wals ● Tel. 0662 857 336.0 ● FAX 0662 857 336.4 ● e-mail: office@briggs.at<br />
E.E.
Etesia Hydro 124 Diesel<br />
Eine erweiterte Zubehörpalette<br />
Der HYDRO 124 DIESEL<br />
von ETESIA ist der erste<br />
Aufsitzmäher mit Heckauswurf<br />
und Hochentleerung<br />
und wird vor allem<br />
wegen seiner überragenden<br />
Leistung geschätzt.<br />
Die Anwender schätzen<br />
vor allem: Mähgeschwindigkeit,<br />
Hochentleerung,<br />
Sicherheit, Benutzerkomfort<br />
und Dieselmotor. ETESIA stellt für<br />
eine noch professionellere Verwendung<br />
eine breite Palette an Mehrzweckzubehör<br />
vor.<br />
Der Front-Vertikutierer<br />
(MSC 124)<br />
Zur Beseitigung von Filz und Moos auf<br />
der Rasenfläche. Dadurch kann der<br />
Rasen belüftet werden und das Wasser<br />
und die Nährstoffe, voll ausnützen. Der<br />
Front-Vertikutierer wird an der Vorderseite<br />
des HYDRO 124D montiert. Das<br />
Vertikutiergut wird direkt vom Zwi-<br />
v.l.n.r.u.:<br />
Front-Vertikulierer,<br />
Sprühgerät<br />
und Düngerstreuer.<br />
schenachsmähwerk in einem Arbeitsgang<br />
aufgenommen.<br />
Der Düngerstreuer<br />
(ME 124)<br />
◆ Ideal für das Streuen der Düngemittel<br />
bei der Pflege der Grünflächen<br />
Wirtschafts-Info<br />
oder für das Streuen von Salz oder<br />
Sand während der Winterarbeiten<br />
geeignet.<br />
◆ Einfache und schnelle Einsatzmöglichkeiten<br />
◆ Anbau, Abbau und Aufbewahrung<br />
mit dem Chassis mit drei Schwenkrollen.<br />
Das Sprühgerät<br />
(MP 124)<br />
Ideal für das Versprühen von Flüssigdünger<br />
oder Herbiziden mit dem<br />
Balken oder für das Versprühen von<br />
Dünger mit dem Sprührohr auf die<br />
Beete, die Hecken oder auf die Bäume.<br />
Informationen:<br />
Michael Papst<br />
Handy: 0664/536 65 54<br />
m.papst@papst-co.com<br />
GEWERKSCHAFT DER GEMEINDEBEDIENSTETEN<br />
AHLEN 2002<br />
STIMMT!<br />
8. MAI: WAHLEN 2002<br />
„Gewerkschaftswahlen“, Wahlen der Personalvertretung, Behindertenvertrauenspersonen, Betriebsräte der WStW u. Anstalt der Museen der Stadt Wien<br />
Information: gdg.wahlbuero2002@gdg.oegb.or.at ● Telefon: 01/313 16 - 83 677<br />
Fotos: GdG, Henisch<br />
KOMMUNAL 65<br />
E.E.
KOMMUNALMESSE 2002<br />
Abfallkongress wird der Renner<br />
Vermeiden,<br />
verwerten,<br />
entsorgen<br />
Die Reed Messe Wien präsentiert die neue Umwelttechnikmesse<br />
„Pollutec“, die gemeinsam mit der<br />
<strong>Kommunal</strong>messe / Public Services vom 1. bis 3. Oktober<br />
im Messezentrum Wien. Mit dieser Premiere wird dem<br />
veränderten Abfallaufkommen und steigender<br />
Informationsbedarf in Österreich Rechnung getragen.<br />
Zusätzlich wird ein Internationaler Kongress der Stadt<br />
Wien / MA 48 und ein umfassendes Ausstellungsangebot<br />
zum Schwerpunktthema „Abfall“ diese Thematik<br />
beleuchten.<br />
Mit der neuen<br />
MessekombinationPollutec<br />
und KOM-<br />
MUNAL-<br />
MESSE /<br />
Public Services<br />
wird erstmals<br />
eine<br />
gemeinsame<br />
Branchenplattform<br />
für<br />
die Umwelttechnik<br />
und<br />
den kommunalen Sektor geschaffen.<br />
Der Veranstalter Reed Messe Wien meldet<br />
bereits jetzt reges Brancheninteresse:<br />
„Es ist uns gelungen, mit diesen<br />
beiden neuen Veranstaltungen die<br />
Branchenführer ebenso zu überzeugen<br />
wie die maßgeblichen Vereinigungen<br />
und Verbände.“, sagt Reed Messe Wien-<br />
Geschäftsführer DI Matthias Limbeck.<br />
Die Schwerpunktthemen der Umwelttechnikmesse<br />
Pollutec und der KOM-<br />
MUNALMESSE / Public Services, welche<br />
vom 1. bis 3. Oktober 2002 im<br />
66 KOMMUNAL<br />
«<br />
Es ist uns gelungen, mit<br />
diesen beiden neuen<br />
Veranstaltungen die<br />
Branchenführer zu<br />
überzeugen wie die<br />
maßgeblichen Vereinigungen<br />
und Verbände.<br />
«<br />
DI Matthias Limbeck<br />
Reed Messe Wien-Geschäftsführer<br />
Messezentrum Wien<br />
stattfinden wird sind die<br />
Bereiche Abfall, Energie<br />
und Wasser, und das<br />
umfassende Ausstellungsprogramm<br />
des<br />
neuen Messe-Doppelpacks<br />
wird von zahlreichen<br />
hochkarätigen Rahmenveranstaltungen<br />
ergänzt. Als eines der<br />
zentralen Themen wird<br />
dem Bereich Abfall /<br />
Recycling im Rahmen<br />
der KOMMUNALMESSE / Public Services<br />
besonderes Augenmerk geschenkt.<br />
Abfallaufkommen<br />
in Österreich<br />
In Österreich wird die Abfallwirtschaft<br />
ist als wesentlicher Teil des gesamten<br />
Umweltschutzes gesehen und ist in stetiger<br />
Weiterentwicklung begriffen. Die<br />
Leitlinien der österreichischen Abfallwirtschaftspolitik<br />
sind die vorrangige<br />
Vermeidung von Abfällen, die Verwertung<br />
von nicht vermeidbaren Abfällen<br />
und die Optimierung der endgültigen<br />
Entsorgung. Ab 2004 darf in Österreich<br />
nur noch thermisch oder mechanischbiologisch<br />
vorbehandelter Abfall deponiert<br />
werden. Besonderes Augenmerk<br />
wird auch auf die Verantwortung des<br />
Herstellers gelegt.<br />
Eine Vergleichsstatistik in Wien der<br />
Jahre 2000 und 2001 weist einen Rückgang<br />
des Abfallaufkommens um 4 %<br />
(2001) gegenüber dem Jahr 2000 aus.<br />
In der Summe ergibt sich für das Jahr<br />
2001 ein Gesamtaufkommen an Primäranfall<br />
von 965.000 Tonnen.<br />
Von den 965.000 Tonnen entfällt der<br />
Hauptteil, nämlich 62 %, auf den<br />
Bereich „Mischabfälle“ (Hausmüll,<br />
Sperrmüll, Straßenkehrricht, Sandfangmaterial/<br />
Rechengut). Das sind um 2,4<br />
% weniger als im Jahr 2000. Altstoffe<br />
(Holz, Altpapier, Glas, Metall, Elektrogeräte,<br />
Kunststoffe, Altreifen, Alttextilien)<br />
liegen mit 22 % an zweiter Stelle;<br />
Kompostrohmaterial (Biotonne oder biogene<br />
Abfälle) machen 9% und inerte
KOMMUNALMESSE 2002<br />
Unter dem Titel „Vermeidung kommunaler Abfälle – Konzepte und erfolgreiche Fallbeispiele“ findet erstmals im Rahmen der Pollutec<br />
und KOMMUNALMESSE / Public Services die erfolgreiche alljährliche Fachtagung der Stadt Wien - Magistratsabteilung 48<br />
statt. Vom 2. bis 3. Oktober werden hier wichtige Fragestellungen zur Reduktion der kommunalen Abfallproblematik behandelt.<br />
Abfälle 7% des gesamten Volumens aus.<br />
Problemstoffe, gefährliche Abfälle (Feuerlöscher,<br />
Motor- und Speiseöle/-fette,<br />
Batterien, toxische Abfälle, Kühlgeräte,<br />
Medikamente und Leergebinde etwa)<br />
liegen mit 0,4 % am Schluss und sind<br />
mit minus 4 % ebenfalls rückläufig.<br />
Neue Fachmessen<br />
decken steigenden Info-<br />
Bedarf<br />
Im sensiblen Bereich „Abfall/Recycling“<br />
steigt der Informationsbedarf weiterhin<br />
stetig an, immer komplexere Fragestellungen<br />
sind zu beantworten. Ziel der<br />
Pollutec und der KOMMUNALMESSE /<br />
Public Services ist es, den Wissenstand<br />
über praktikable Lösungen zur Vermeidung<br />
und Verwertung der Abfälle zu<br />
vertiefen und zukunftsweisende<br />
Lösungsansätze zu präsentieren. Die<br />
Angebotspalette reicht dabei von technischer<br />
Ausstattung über Recyclinganlagen<br />
bis hin zu Dienstleistungsunternehmen<br />
der Entsorgungsbranche. Zahlrei-<br />
che nationale und internationale Unternehmen<br />
aus der Branche haben ihre<br />
Teilnahme bereits zugesagt und präsentieren<br />
sich und ihre Produkte im Rahmen<br />
der Fachmesse.<br />
Internationaler Kongress<br />
der Stadt Wien / MA 48<br />
Unter dem Titel „Vermeidung kommunaler<br />
Abfälle – Konzepte und erfolgreiche<br />
Fallbeispiele“ findet erstmals im<br />
Rahmen der Pollutec und KOMMUNAL-<br />
MESSE / Public Services die erfolgreiche<br />
alljährliche Fachtagung der Stadt Wien -<br />
Magistratsabteilung 48 statt. Am 2. und<br />
3. Oktober werden hier wichtige Fragestellungen<br />
zur Reduktion der kommunalen<br />
Abfallproblematik behandelt. Der<br />
thematische Bogen spannt sich dabei<br />
von Verpackungsvermeidung über effiziente<br />
Kommunikation bis hin zu kooperativen<br />
Lösungsansätzen zwischen Kommune<br />
und Wirtschaft. Abgerundet wird<br />
das Programm von Podiumsdiskussionen<br />
und einer Exkursion am 4. Oktober<br />
Informationen zur<br />
KOMMUNALMESSE /<br />
Public Services<br />
www.public-services.at<br />
oder der Info - Hotline<br />
Tel.: 01/72720-523<br />
oder<br />
www.kommunal.at<br />
In der nächsten <strong>Ausgabe</strong><br />
Einer der zentralen Bestandteile dieses<br />
Mega-Events sind die kommunalen<br />
Tagungen. In der nächsten <strong>Ausgabe</strong><br />
finden Sie eine detaillierte<br />
Übersicht, wann welche weitere<br />
Fachtagungen stattfinden.<br />
KOMMUNAL 67
Selbstverwaltung<br />
<strong>Kommunal</strong>e Kulturarbeit unter der Lupe<br />
Umgang mit Kultur ist<br />
Chance der Gemeinde<br />
Die Pflege von Kultur, Bildung und Wissenschaft kann von den Gemeinden im Rahmen<br />
ihrer eigenen Verantwortung geregelt werden, zählt jedoch zu den freiwilligen<br />
Selbstverwaltungsaufgaben. Die bedauerliche Konsequenz ist, dass die kommunale<br />
Kulturarbeit vielfach als nachrangig verstanden wird. Teil 3 der Serie.<br />
◆ Dipl. Ing. Martin B. Atzwanger<br />
Und doch birgt gerade der Umgang mit<br />
Kultur, in einem sehr weiten Sinn verstanden,<br />
Chancen: nicht nur über ein Bild<br />
zu diskutieren, sondern auch über unser<br />
kulturelles Verständnis, über unseren<br />
Umgang miteinander und gegenüber<br />
unserer Umwelt und wie wir den kleinen<br />
und großen Herausforderungen begegnen.<br />
Das Bild und die Attraktivität einer<br />
Gemeinde wird zunehmend von ihrem<br />
gesellschaftlichen und kulturellen Image<br />
geprägt. Können sich die Menschen hier<br />
zu Hause fühlen, sich entfalten, ihr<br />
Leben schöpferisch gestalten. Diese Qualitäten<br />
zählen nicht nur bei der Suche<br />
nach einem Wohnsitz, sondern auch für<br />
die Auswahl als Betriebsstandort.<br />
Die Kulturarbeit ist deshalb ein Spiegelbild<br />
dafür, wie offen und ehrlich das<br />
Gesprächsklima und damit das Gemeindeleben<br />
ist. Hier, wo die Menschen sich<br />
persönlich kennen und treffen ist es am<br />
einfachsten, aber auch am nachhaltigsten<br />
möglich, Altes zu bewahren und<br />
◆ Dipl. Ing. Martin B. Atzwanger ist<br />
Fachautor für <strong>Kommunal</strong>politik<br />
68 KOMMUNAL<br />
trotzdem dem Neuen und Unkonventionellen<br />
zumindest die Chance zu geben,<br />
ernsthaft diskutiert zu werden. Kultur<br />
muss wieder als lebensdurchdringendes<br />
Prinzip verstanden werden.<br />
Was ist Kultur und<br />
Kulturarbeit für uns?<br />
Gesellschaftlicher Wandel, neue Strömungen<br />
und „alte“ Haltungen, mehr Freizeit<br />
und multikulturelles Zusammenleben<br />
sind Ausgangspunkt für eine Diskussion<br />
um die Kultur und ihren Nutzen. Schon<br />
damit wächst das „Kulturbewußtsein“:<br />
Eine Vielzahl von<br />
Initiativen und<br />
Aktivisten in den<br />
unterschiedlich-<br />
sten Bereichen<br />
beleben unsere<br />
Gemeinden und<br />
Städte: Ausstellungen,<br />
Musik-,<br />
Tanz- und Theaterpräsentationen<br />
laden ein,<br />
Gemeindezeitungen,<br />
Bibliotheken<br />
veranstalten ihre Kulturtage, Initiativen<br />
pflegen Diskussionen und Spiele.<br />
Doch um so aktuelle Fragen wie Internet,<br />
„Fernsehkultur“oder Radikalismus, aber<br />
auch die Gesprächskultur in Familien und<br />
Gemeinden und unsere eigene politische<br />
Kultur zu diskutieren, ist das Management<br />
verschiedener Kulturaktivitäten und<br />
das Subventionieren von Einzelaktivitäten<br />
zu wenig.<br />
Kultur: Eine Vielzahl<br />
von Initiativen<br />
und Aktionen in den<br />
unterschiedlichsten<br />
Bereichen beleben<br />
unsere Gemeinden.<br />
Deshalb gilt es das kommunale kulturpolitische<br />
Engagementes zu erweitern, um:<br />
◆ die Nachdenklichkeit der Menschen<br />
anzuregen<br />
◆ die Kommunikation zu fördern<br />
◆ die Entfaltung von Kreativität zu unterstützen.<br />
Kulturarbeit als<br />
Kommunikationsprozeß<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen der<br />
kommunalen Kulturpolitik hat deshalb<br />
einen besonderen Stellenwert. Ihre Aufgabe<br />
ist es, vielfältige Möglichkeiten zur<br />
Kommunikation anzubieten:<br />
über die Entwicklung der<br />
Gemeinde, über alle Formen der<br />
Kunst, über Bildung und , usw..<br />
Örtliches<br />
Kulturkonzept<br />
Kulturpolitik wird ohne klare,<br />
überzeugende Grundsätze und<br />
durchschaubare, praktische<br />
Ziele nicht erfolgreich sein. Sie<br />
benötigt die Einbeziehung der<br />
umfassenden Wirklichkeit einer<br />
Gemeinde (Wirtschaft, Soziales usw.) und<br />
ihrer Außenbeziehungen und -verflechtungen.<br />
Erster Schritt ist die Bestandsaufnahme:<br />
der örtliche Kulturbericht<br />
◆ Welche Personen mit welchen Fähigkeiten<br />
und Interessen leben in der<br />
Gemeinde?<br />
◆ Welche Angebote, Programme, Einrich-
Kulturpolitik wird ohne klare, überzeugende<br />
Grundsätze nicht erfolgreich<br />
sein. Sie benötigt die Einbeziehung der<br />
umfassenden Wirklichkeit einer<br />
Gemeinde.<br />
tungen und Entfaltungsmöglichkeiten<br />
sind vorhanden oder geplant? und ◆ Wie<br />
werden sie angenommen?<br />
◆ Was wird von Seiten der Gemeinde<br />
dazu getan und nach welchen Kriterien<br />
erfolgt dies?<br />
Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den<br />
vorhandenen<br />
(sowohl<br />
gemeindeeigenen<br />
als auch<br />
privaten) Einrichtungen<br />
und Initiativen.<br />
Auch wenn<br />
Events und<br />
Festivals eine<br />
für die<br />
Gemeinde<br />
geeignete Art<br />
der Außenwerbung<br />
sind,<br />
wird die Bevölkerung<br />
damit<br />
zum reinen<br />
Konsumenten<br />
erzogen. Sie<br />
will immer<br />
mehr an Angeboten<br />
und ist<br />
immer seltener<br />
bereit, selbst<br />
aktiv zu wer-<br />
Gemeindeleben im Gespräch<br />
den. Ziele der örtlichen Kulturpolitik sollten<br />
deshalb sein:<br />
◆ Entwickeln eines eigenen Kulturbewußtseins<br />
in und für die Region;<br />
◆ Förderung eines möglichst aktiven und<br />
vielfältigen Gemeinde- und Vereinslebens;<br />
◆ Hilfe zur Selbsthilfe durch die<br />
Gewährung eines „geistigen Schutzraumes“<br />
für kulturelle Initiativen<br />
◆ ein breite gestreutes Instrumentarium<br />
an Förderungen (finanziellen Unterstützung,<br />
benötigte Infrastruktur, administrative<br />
Betreuung durch die Gemeinde, Präsentations-<br />
und Diskussionsmöglichkeiten,<br />
Ankauf oder Auftragswerke, usw.)<br />
Bereiche des<br />
Gemeindekulturlebens<br />
◆ Darstellende und bildende Kunst -<br />
sowohl in der Ausbildung, zum Üben und<br />
Ausführen als auch zur Präsentation und<br />
Einbindung in das Gemeindeleben:<br />
(Musik, Theater, Tanz, Dichtung, Malen<br />
und Bildhauerei, usw.)<br />
◆ Einrichtungen: Museen und Heimathäuser,<br />
aber auch Bibliotheken, Videotheken,<br />
Internetcafe,<br />
◆ Bildung (Kindergärten, Schulen, Volksbildungswerke,Erwachsenenbildungsinstitutionen<br />
und ihre Einbeziehung ins<br />
Gemeindeleben)<br />
◆ Förderungen<br />
◆ Infrastruktur: Probe- und Arbeitsräume,<br />
Auftrittsmöglichkeiten - Synergien<br />
in Gemeindegebäuden nutzen, aber auch<br />
verleihen von technischen Geräten, Sesseln<br />
usw. sowie büromäßige und organisatorischeLei-<br />
◆ Offener Gemeindeabend und auch Gemeinderatsabend<br />
◆ Hearing und Podiumsdiskussion (moderierte<br />
Expertengespräche, pro-contra, zu aktuellen<br />
Fragestellungen)<br />
◆ Kinder- und Jugendgemeinderat<br />
◆ Schülerprojekte und Kooperation mit Bürgerinitiativen<br />
◆ Der Orts-/Gemeinderundgang, Besichtigungen<br />
von Einrichtungen, Initiativen und Betrieben<br />
◆ Ausstellung über aktuelle Projekte in und<br />
von der Gemeinde<br />
◆ Arbeitskreise als Begleitung zu den<br />
Gemeindeausschüssen: Treffen mit örtl. Multiplikatoren,<br />
Vereinsobleuten usw. Entspannte<br />
Situation für spannende Beziehungen<br />
◆ Ortsteil- und Grätzlfeste<br />
◆ Gemeinsame Bildungsfahrten und Exkursionen<br />
◆ Gemeinsam erarbeitete Veröffentlichungen,<br />
Broschüren (Gemeindejahrbuch, usw.)<br />
◆ Informationstätigkeit: von der Gemeindezeitung,<br />
Veranstaltungskalender bis zur<br />
Homepage<br />
stungen: z.B.<br />
Schreib- und<br />
Versandarbeiten,Vervielfältigungen,<br />
bis<br />
hin zur Mitbetreuung<br />
der<br />
Buchhaltung<br />
usw.<br />
◆ Kultursponsoring:<br />
als<br />
Transformator<br />
und Kommunikator<br />
zwischen<br />
Sponsoren<br />
(Betriebe, Banken,Versicherungen,<br />
usw.)<br />
und Vereinen,<br />
Initiativen<br />
◆ Diskussionen,<br />
vor allem<br />
über die kommunaleEntwicklung<br />
Selbstverwaltung<br />
Kulturbeirat und<br />
Arbeitskreise<br />
Gerade wenn Kulturarbeit umfassender<br />
verstanden wird, ist die Bevölkerung<br />
(„wenn wollen wir mit unseren Aktivitäten<br />
und Maßnahmen erreichen?“) einzubinden.<br />
Kaum einer Gemeinde ist es aber möglich,<br />
alle gleichzeitig anzusprechen. Eingeladen<br />
werden deshalb<br />
sogenannte<br />
„Multiplikatoren“:<br />
kommunale Repräsentanten<br />
und Meinungsbildner,<br />
Vertretern der<br />
jeweiligen örtlichen<br />
Vereine und Initiativen,<br />
Interessierte und<br />
Fachleute. Sie repräsentieren<br />
die Wünsche<br />
und Anliegen der<br />
unterschiedlichen<br />
Zielgruppen und sind<br />
ein wesentliches Bindeglied<br />
in der Kommunikation.<br />
Ihre<br />
Betreuung muss kon-<br />
Bürgerbeteiligung<br />
ist nur<br />
dann erfolgreich<br />
wenn die dabei<br />
geäußerten<br />
Anliegen durch<br />
die Bevölkerung<br />
umgesetzt<br />
werden.<br />
tinuierlich, konsequent und nachhaltig<br />
sein und erfolgt im Rahmen von<br />
Arbeitskreisen: zu beachten ist dabei<br />
eine effiziente Sitzungskultur, mit entsprechender<br />
(professioneller) Moderation,<br />
um Leerläufe, Ziellosigkeit und<br />
Selbstpräsentationen zu vermeiden.<br />
Die Kommunikation mit<br />
den BürgerInnen<br />
Bürgerbeteiligung hängt immer mit dem<br />
Anliegen zusammen: „wie ernst nehmen<br />
wir die Anliegen und Anregungen der<br />
Bevölkerung?“ Sie kann jedoch nicht die<br />
Verantwortung der Politik ersetzen und<br />
darf kein Vorwand für Entscheidungsschwächen<br />
sein.<br />
Um die BewohnerInnen im entsprechendem<br />
Ausmaß anzusprechen, einzubinden<br />
und zur Mitwirkung einzuladen ist<br />
ein differenziertes Beteiligungsangebot<br />
erforderlich:<br />
Bürgerbeteiligung ist aber nur dann<br />
erfolgreich wenn die dabei geäußerten<br />
Anliegen, Anregungen und erarbeiteten<br />
Vorschläge, wenn möglich, wieder oder<br />
sogar durch die Bevölkerung, umgesetzt<br />
werden.<br />
Kulturarbeit und Bürgerbeteiligung sind<br />
eine gesellschaftliche Daueraufgabe, sie<br />
können und dürfen daher nicht auf<br />
Augenblicksentscheidungen beschränkt<br />
bleiben. Doch wenn sie ernsthaft angeboten<br />
und verwirklicht werden, sind sie<br />
Grundlage für eine aktives, vielfältiges<br />
und florierendes Gemeindeleben.<br />
KOMMUNAL 69
Wirtschafts-Info<br />
Neue Generation von Bus-Wartehäuschen<br />
Das Warten stilvoll<br />
verschönern<br />
BAUMANN/GLAS/1886 GmbH ist ein<br />
in Osterreich führendes Unternehmen<br />
im Bereich WinterGartenbau und<br />
ObjektBau in Glas/Alu/Holz.<br />
Optimale Einbindung<br />
ins Ortsbild<br />
Nun bietet BAUMANN/GLAS eine neue<br />
Generation von Bus-Wartehäuschen,<br />
die den Wartenden die Zeit bis zum<br />
Eintreffen des öffentlichen Verkehrsmittels<br />
angenehmer und für Kinder verkehrssicherer<br />
machen und sich dabei<br />
optimal in das Orts- und Landschaftsbild<br />
einfügen.<br />
Im modern-alpenländischen Stil gebaut<br />
wird die stabile Holzkonstruktion samt<br />
Schalung, Innensitzbank und Dacheindeckung<br />
(Alpendach-stein) auf die bauseits<br />
errichtete Fundamentplatte montiert.<br />
Die Frontverglasung ist wie die<br />
beiden Seitenflächen in 10 mm ESG<br />
Sicherheitsglas ausgebildet. Pulverbeschichtete<br />
Blechteile komplettieren die<br />
technisch und qualitativ hochwertige<br />
Ausführung der Wartehäuschen von<br />
BAUMANN/GLAS. Das Wartehauschen<br />
wird in zwei Größen hergestellt, wei-<br />
70 KOMMUNAL<br />
Wartehäuschen aus Holz, Alu und Glas<br />
von BAUMANN/GLAS/1886 fügen sich<br />
optimal in das Ortsbild<br />
ters werden Vorgaben im Bereich der<br />
Farbgestaltung von Holz- und Metallteilen<br />
gerne berücksichtigt.<br />
Informationen:<br />
BAUMANN/GLAS/1886<br />
Johann TAUBÖCK<br />
Tel.: 07269/75 61 -261<br />
j. tauboeck@<br />
baumann-glas.at<br />
E.E.
Wiedemayr ist Vertriebspartner in Osttirol<br />
VALTRA X120 an Sillian<br />
Kürzlich konnte durch die Geschäftsführung<br />
der Firmen Valtra GesmbH<br />
und Wiedemayr Landtechnik an die<br />
Gemeinde Sillian/Osttirol ein Valtra<br />
X120-Knicktraktor übergeben werden.<br />
Der Sillianer Gemeinderat entschied<br />
sich für den Ankauf des Valtra X120<br />
nach eingehenden Vergleichen mit Mitbewerbern.<br />
Der große Überhang an<br />
Vorteilen des Valtra X in bezug auf<br />
Wendigkeit, Kompatibilität von Zusatzausrüstungen<br />
und anderen technischen<br />
und qualifizierten Inhalten führte letztlich<br />
zur Kaufentscheidung.<br />
Valtra-spezifische<br />
Vorteile<br />
Der Valtra X basiert auf einem Standardtraktor<br />
der Hi Tech 4-Zylinder-<br />
Baureihe und beinhaltet alle Valtra-spezifischen<br />
Vorteile:<br />
◆ starker 4-Zylinder Valtra Motor<br />
(Sisu), 4,4 l Turbo<br />
◆ 36/36 Gang Wendegetriebe, 3fach<br />
E-Versorgung<br />
Zulaufrohr<br />
für das<br />
häusliche<br />
Abwasser<br />
Zulaufzone<br />
Kleinkläranlagen<br />
Aus Verantwortung für Umwelt, Land und Gemeinde!<br />
Belebungsbecken<br />
Abwasserbelüfter<br />
Lastschaltung, Valtra Hi Tech-<br />
Steuerung und –Funktionen<br />
◆ robustes Chassis mit integriertem<br />
Stahltank 135 l<br />
◆ höchste Hydraulikleistung: 73 l-<br />
Pumpe, 7000 kg Hubkraft<br />
◆ integrierter Valtra-Industriefrontlader<br />
mit Hydraulikpumpe 132 l<br />
Durch die hydrostatische Zentral-Knicklenkung<br />
erhält der Valtra X eine von<br />
keinen Mitbewerbern erreichbare Wendigkeit<br />
und Manövrierfähigkeit.<br />
Die Robustheit und Stabilität des<br />
gesamten Valtra Baukonzeptes ist aus<br />
der Forstwirtschaft bestens bekannt.<br />
Die Gemeinde Sillian setzt den Valtra<br />
X120-<strong>Kommunal</strong> ganz universell für<br />
Schneeräumung, Streudienst, Kehrarbeiten<br />
sowie für Lade- und Transportarbeiten<br />
ein.<br />
In jedem Fall ist jedoch Wendigkeit und<br />
Flexibilität ein gravierender Maßstab.<br />
Geräte und Zubehör wurden von den<br />
Firmen Hauer, Springer und Atzlinger<br />
geliefert und aufgebaut.<br />
Pumpe<br />
Ablaufrohr<br />
für das<br />
gereinigte<br />
Abwasser<br />
Bgm. Erwin Schiffmann, Ludwig Wiedemayr<br />
und Reinhard Schmoll bei der Übergabe des<br />
VALTRA X120<br />
Die Gesamtabwicklung des Geschäftes<br />
wurde von der Firma Wiedemayr Landtechnik,<br />
Heinfels wahrgenommen.<br />
Wiedemayr ist der für Osttirol zuständige<br />
Valtra-Vertiebspartner und wird<br />
die <strong>Kommunal</strong>maschine in Sillian weiterhin<br />
betreuen.<br />
Informationen:<br />
Valtra GesmbH<br />
A-8684 Spital am Semmering<br />
Tel. 03853/348<br />
www.valtra.at<br />
Wiedemayr Landtechnik<br />
A-9920 Heinfels<br />
Tel. 04842/6644<br />
www.wiedemayr.at<br />
Wienerberger Kleinkläranlagen<br />
vollbiologisch – kompakt – vormontiert<br />
Unsere Kleinkläranlage arbeitet nach dem Aufstauprinzip.<br />
Häusliche Abwässer werden<br />
stufenweise gereinigt und anschließend einer Versickerung<br />
oder einem Vorfluter<br />
(Bach) zugeführt.<br />
Vorteile auf einen Blick:<br />
• Kompakte Bauweise<br />
• Einfacher Einbau<br />
• Geringer Wartungsaufwand und Strombedarf<br />
Ihr Ansprechpartner Christian Nageler<br />
Verkaufsleiter Klär- und Abscheidetechnik<br />
T 0664/307 00 32<br />
Wienerberger Alpha Umwelttechnik GmbH, Stadlweg 30/Südring, A-9020 Klagenfurt<br />
T (0463) 31 01 80-12, F (0463) 31 01 80-4, E-Mail: office@wienerberger-alpha.at, www.wienerberger-alpha.at<br />
KOMMUNAL 71<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
NÖ Umweltschutzanstalt in neuem Gewand<br />
Vorzeigeunternehmen<br />
wird privatisiert Tätigkeitsbe-<br />
Die NÖ Umweltschutzanstalt,<br />
die seit mehr als 25<br />
Jahren als Körperschaft<br />
öffentlichen Rechts u.a. im<br />
Dienste von Behörden,<br />
Gemeinden im Landesauftrag<br />
tätig war, wird im April<br />
2002 zur NUA – Niederö-<br />
Luftanalysen: Quantifiziern<br />
von Gerüchen mit kalibrierten<br />
72 KOMMUNAL<br />
sterreichischenUmweltschutzanstalt GmbH.<br />
„Die Tätigkeitsbereiche lassen<br />
sich dadurch erweitern<br />
und wir können flexibler am<br />
Markt agieren“, so der neue<br />
Geschäftsführer, DI Johannes<br />
Fischer.<br />
Anlaufstelle für<br />
Gemeinden<br />
Als „Center of Competence“<br />
steht die NUA auch weiterhin<br />
als unabhängige und<br />
fachlich hochqualifizierte<br />
Anlaufstelle sowohl Gemeinden<br />
und Behörden, als auch<br />
Privatkunden zur Verfügung.<br />
Die Tätigkeiten der NUA<br />
erstrecken sich von Untersuchungen<br />
auf dem Gebiet der<br />
Wasseranalysen (Trink-, Ab-,<br />
reiche der<br />
NUA: Wasseranalysen,<br />
Lärm- und<br />
Luftmessungen<br />
bis hin zu<br />
Strahlenschutz<br />
Bade- und Oberflächenwasser),<br />
über Lärm- und Luftmessungen<br />
bis hin zum<br />
Strahlenschutz.<br />
Abfallwirtschaft<br />
Wichtigster Aufgabenbereich<br />
bleibt nach wie vor die<br />
Abfallwirtschaft. Die NUA<br />
verwaltet 15 Deponien in<br />
Niederösterreich, 4 Kompostieranlagen,<br />
eine Sortieranlage<br />
für Altstoffe und eine<br />
Sickerwasserreinigungsanlage.<br />
Im Jahr 2001 wurden die<br />
Anlagen Hohenruppersdorf,<br />
Ameis und die Abteilung<br />
Abfallwirtschaft in der Zentrale<br />
der NUA in Ma. Enzerdorf<br />
als Entsogungsfachbetrieb<br />
zertifiziert.<br />
Informationen:<br />
NÖ Umweltschutzanstalt<br />
Südstadtzentrum 4<br />
2344 Maria Enzersdorf<br />
Tel.: 02236/ 445 41<br />
Nasen E.E.<br />
1/4 Ins<br />
CZERNY<br />
Filme<br />
beigestellt<br />
Erhaltung wertvoller alter Bäume<br />
Großbaumverpflanzung<br />
Anläßlich des<br />
30jährigen<br />
Bestehens der<br />
Deutschen<br />
Großbaumgesellschaft<br />
wurde im<br />
Februar eine<br />
grenzüberschreitende<br />
Aktion mit<br />
symbolischen<br />
Großbaumverpflanzungen<br />
in<br />
Deutschland,<br />
Frankreich, Italien und<br />
Österreich durchgeführt. Den<br />
Experten der Fa. Steinbauer<br />
aus Wien gelang es dabei<br />
durch die Verpflanzung des<br />
Christusdorn-Baumbestandes<br />
aus dem AKH in den Türkenschanzpark,<br />
über die symbolische<br />
Bedeutung hinaus,<br />
wertvollen Altbaumbestand<br />
zu retten. Die Fa. Steinbauer<br />
konnte ihre Kompetenz<br />
bereits bei zahlreichen ande-<br />
Großbaumverpflanzung<br />
mittels<br />
Spezialfahrzeug<br />
ren erfolgreich durchgeführten<br />
Projekten unter<br />
Beweis stellen: Die<br />
Großbaumpflanzung<br />
der Baumallee beim<br />
Museumsquartier zählt<br />
dazu ebenso wie die<br />
Schaffung eines schattigen<br />
Gastgartens in der<br />
Schwechater Brauerei<br />
oder die per Hubschrauberdurchgeführte<br />
Pflanzung eines<br />
riesigen Baumes im<br />
schwer zugänglichen<br />
Innenhof des Landhauses<br />
in St. Pölten.<br />
Informationen:<br />
Steinbauer Gartengestaltung<br />
- Baumpflege -<br />
Dachbegrünung<br />
Favoritenstr. 50<br />
1040 Wien<br />
Tel.: 01/ 505 80 10<br />
Fax: 01/ 505 90 53<br />
http://www.steinbauer.at<br />
E.E.
ISEKI SGR Rückauswurfmäher<br />
Herausragende Effizienz<br />
bei der Grassammlung<br />
Der SGR ist ein brandneu entwickelter<br />
Aufsitzmäher. Er ist der erste Rückauswurfmäher<br />
mit Dieselmotor, einer<br />
Schneidbreite von 1,22 m und 1,37 m<br />
sowie einem hohen kippbaren Sammelbehälter,<br />
den es auf dem Markt gibt.<br />
Die ursprünglichen Iseki-Grassammler<br />
mit ihrem integrierten Design sind<br />
nahe am Aufsitzmäher befestigt, was<br />
eine wirksame und mühelose Sammlung<br />
bewirkt. Der Ventilator saugt das<br />
gemähte Gras aus dem Schneiddeck<br />
und bläst es in den Behälter. Ein niedriger<br />
und ein hoher kippbarer Sammelbehälter<br />
sind erhältlich, beide mit einer<br />
Kapazität von 500 l.<br />
SGR 17<br />
Sparsam im Verbrauch,<br />
effizient in der Leistung<br />
Der Iseki 3-Zylinder-Dieselmotor ist für<br />
hohe Leistung bei niedrigen Kosten<br />
ausgelegt – der ideale Motor für stundenlange,<br />
schwere Arbeit. Die täglichen<br />
Wartungspunkte wurden auf das Mindestmaß<br />
reduziert und befinden sich<br />
alle einfach in Reichweite. Das<br />
Schneiddeck kann mit einem Fingerdruck<br />
über einen Schalter angehoben<br />
und abgesenkt werden. Der Wendekreis<br />
ist sehr klein, um leichtes Mähen um<br />
Bäume und andere Hindernisse herum<br />
zu ermöglichen.<br />
Zuverlässigkeit<br />
Garantie für Qualität und Zuverlässigkeit:<br />
Eine Gelenkwelle überträgt die<br />
Motorkraft mit vollständiger Effizienz<br />
zu den Klingen der Mähmaschine,<br />
selbst auf rauhem und unebenem<br />
Gelände. Eine abgeschlossene Haube<br />
isoliert den Motor und den Kühler, um<br />
sogar in der heißesten und staubigsten<br />
Umgebung störungsfreien Betrieb zu<br />
liefern. Das Schneiddeck ist durch eine<br />
bewegliche Verbindung in einem soliden<br />
Chassis eingehängt. Der Aufbau<br />
des Rahmens ist derart, daß die<br />
Maschine selbst mit dem härtesten<br />
Gelände fertig wird.<br />
Komfort<br />
Die Lenkung fühlt sich bemerkenswert<br />
leicht an und für optimalen Komfort<br />
sind der SGR 19 und der SGR 22 standardmäßig<br />
mit Servolenkung ausgerüstet<br />
(Option beim SGR 17). Das<br />
hydrostatische Getriebe (HAST) mit<br />
zwei Fahrtrichtungspedalen ermöglicht<br />
die stufenlose Geschwindigkeitswahl.<br />
Ausgezeichnete<br />
Schnittqualität<br />
Sowohl der SGR 17, der SGR 19, als<br />
auch der SGR 22 kann entweder mit<br />
einem 1,22 m, bzw. einem 1,37 m breiten<br />
Rückauswurf-Mäherdeck oder<br />
einem 1,37 m breiten Mulchdeck ausgestattet<br />
werden. Die Messer werden von<br />
einem strebsamen Zapfwellenantrieb<br />
(PTO) angetrieben. Sie können mit dem<br />
Schneiden anfangen, während Sie noch<br />
in Bewegung sind, daher brauchen Sie<br />
nicht anzuhalten, bevor Sie die Messer<br />
einstellen. Das Mähdeck folgt dem<br />
Umriß des Rasens, und zwar aufgrund<br />
der Laufräder, die das Mähdeck tragen.<br />
Das Schneiddeck kann zur leichten Reinigung<br />
und Wartung abgenommen werden.<br />
Im unwahrscheinlichen Falle, daß<br />
der Kanal zwischen dem Mähdeck und<br />
dem Bläser mit Gras verstopft ist, wird<br />
das Problem durch Bedienung des „Einstopfhebels“<br />
leicht gelöst.<br />
Die neue Aufsitzmäher werden ab Juni<br />
bei der AZ-Road-Show österreichweit<br />
vorgestellt.<br />
Informationen:<br />
AZ-TECH<br />
Carlbergergasse 66<br />
1230 Wien<br />
Tel.: 01/863 03-0<br />
Fax: 01/863 03-310<br />
E-Mail: office@zimmer.at<br />
www.zimmer.at<br />
E.E.<br />
Wirtschafts-Info<br />
Rasen- und<br />
Grundstückspflege<br />
ISEKI TF SERIE<br />
ISEKI TF <strong>Kommunal</strong>traktoren bieten eine äußerst<br />
kompakte Bauweise und sind in Verbindung mit<br />
den Zubehörkomponenten die idealen Traktoren<br />
für österreichische Gemeinden.<br />
AEBI MFH 2200<br />
Profi Splittkehrmaschine<br />
– saubere Luft auch beim Splittkehren<br />
– Kehrbreite 2.4 m<br />
AUSTROWAREN-ZIMMER HandelsgmbH<br />
1230 Wien, Carlbergergasse 66<br />
Tel. 01/86303–6, Fax. 01/86303–240<br />
e-mail: office az-tech.at<br />
www.az-tech.at<br />
KOMMUNAL 73
Der Weg nach<br />
Kyoto führt über<br />
die Donaustadt.<br />
><br />
MIT DEM ABKOMMEN VON KYOTO hat sich fast die ganze Welt dazu verpflichtet,<br />
der Umweltverschmutzung klare Grenzen zu setzen. Wien Energie tut dies bereits<br />
seit langer Zeit und setzt auf KWK, die Kraft-Wärme-Kopplung. Die vier Wiener Wärmekraftwerke,<br />
ein brandneues davon in Donaustadt, produzieren mit KWK nämlich nicht nur Strom, sondern<br />
gleichzeitig auch Fernwärme. Das erhöht den Nutzungsgrad und senkt die Umweltbelastung.<br />
Und das sollten wir uns auch in Zukunft leisten.<br />
Nähere Informationen unter: WWW.WIENENERGIE.AT<br />
Wien Energie, ein Partner der EnergieAllianz Austria.<br />
WIENSTROM<br />
WIENGAS<br />
FERNWÄRME WIEN<br />
DA BIN ICH MIR SICHER.
KOMMUNAL<br />
CHRONIK<br />
Aktion „Schutzengel“: Tempo-Anzeigen bremsen Raser<br />
Für Gemeinden kostenlos<br />
ST. PÖLTEN<br />
Das Ergebnis einer Aktion der<br />
Gemeinde Langenlois zeigte,<br />
dass je nach Geschwindigkeitsniveau<br />
durch mobile<br />
Tempoanzeigen eine tatsächliche<br />
Reduktion erreichbar ist.<br />
Die Lenker fahren bei einer<br />
Tempoanzeige langsamer,<br />
weil sie sich ihrer derzeit zu<br />
hohen Geschwindigkeit nicht<br />
bewusst sind (92 Prozent)<br />
oder weil sie glauben, dass<br />
eine Kontrolle durch die Exekutive<br />
stattfinden wird (37<br />
EU versus FF<br />
Sind die Helme<br />
EU-Sache?<br />
BRÜSSEL<br />
„Bürokratischer Nonsens!“<br />
Klipp und klar nahm Bgm.<br />
Walter Zimper, Vizepräs. des<br />
Österr. Gemeindebundes und<br />
des Rates der Gemeinden und<br />
Regionen Europas RGRE, zu<br />
einem Papier Stellung, in dem<br />
uns die EU die Breite und<br />
Größe unserer Feuerwehrhelme<br />
vorschreiben will.<br />
Tourismusanalyse: Winter 2001/2002<br />
WIEN<br />
Von November 2001 bis<br />
Februar 2002 sind die Tourismusumsätze<br />
nach vorläufigen<br />
Berechnungen um 5,3% angestiegen.<br />
Zuwächse erzielten<br />
das Burgenland (+13,8%),<br />
Salzburg (+6,6%), Tirol<br />
Tourismus: Gemeinden wichtigster Partner<br />
Ökotourismus 2002<br />
BERLIN<br />
Österreich wird die Chancen,<br />
die sich durch das Jahr der<br />
Berge ergeben, auch durch<br />
internationale Initiativen<br />
wahrnehmen. „Der Ökotourismus,<br />
ein zweites Schwerpunktthema<br />
des Jahres 2002,<br />
wird eine große Herausforderung<br />
für die nachhaltige Entwicklung<br />
in Österreich“,<br />
erklärte Bgm. Matthias<br />
Krenn, Vizepräsident der<br />
WKÖsterreich, auf der Tourismusbörse<br />
ITB in Berlin. Dem<br />
hohen Anteil der Tourismus-<br />
Prozent). 94 Prozent geben<br />
an, dass sie ihre Geschwindigkeit<br />
bei einer Tempoanzeige<br />
tatsächlich verringern. Die<br />
Tempoanzeigen wirken daher<br />
vor allem dort, wo sich die<br />
Leute untereinander kennen -<br />
wie z.B. in Siedlungsgebieten<br />
oder vor Schulen.<br />
Auf Grund dieser Werte hat<br />
das Land Niederösterreich im<br />
Rahmen der Aktion „Schutzengel“<br />
30 mobile Tempoanzeigen<br />
mit Datenerfassung<br />
gekauft. Diese Geräte stellt<br />
und Freizeitwirtschaft am BIP<br />
tragen, wie Krenn sagte, in<br />
einem Tourismusland wie<br />
Österreich auch die Gemeinden<br />
Rechnung. Den Abgaben<br />
der Betriebe stehen Gemeindeaufwendungen<br />
für den<br />
Tourismus in doppelter Höhe<br />
gegenüber. Bei Gesamtinvestitionen<br />
der Gemeinden von<br />
3,4 Mrd. € sind 2,4 Mrd. tourismusrelevant.<br />
Krenn erinnerte<br />
in diesem Zusammenhang<br />
an die enormen<br />
Anstrengungen der Gemeinden<br />
für sauberes Wasser.<br />
das Land gemeinsam mit dem<br />
ÖAMTC allen nö. Gemeinden<br />
kostenlos zur Verfügung. Die<br />
erhobenen Daten (Geschwindigkeit,<br />
Fahrzeuganzahl,<br />
Datum und Zeit) können im<br />
Internet abgerufen werden<br />
und den Gemeinden als wichtige<br />
Grundlage für die Verkehrsplanung<br />
dienen.<br />
Gemeinden, die daran interessiert<br />
sind, können sich unter<br />
www.noe.gv.at/schutzengel<br />
für die nächste Entlehnung<br />
anmelden.<br />
Steigerung um fünf Prozent<br />
(+6,2%), Oberösterreich<br />
(+5,7%) und die Steiermark<br />
(+5,4%). Unterdurchschnittliche<br />
Zuwächse verbuchten Vorarlberg<br />
(+4,2%) und Kärnten<br />
(+3%). Die Umsätze Wiens<br />
und Niederösterreichs stagnierten.<br />
<strong>Kommunal</strong>e Anstrengungen<br />
besorgen für die<br />
Touristen die saubere<br />
Umwelt und die gepflegte<br />
Landschaft.<br />
Die mobile Anzeige „verringert“<br />
bei 94 Prozent der<br />
Autofahrer das Tempo.<br />
ISO 14001<br />
Krems als Erste<br />
ausgezeichet<br />
KREMS<br />
Der Magistrat Krems ist die<br />
erste städtische Verwaltung<br />
Österreichs, die flächendeckend<br />
ein Umweltmanagement-System<br />
eingeführt hat<br />
und nun nach der ISO 14001-<br />
Norm zertifiziert wurde.<br />
„Krems hat damit einmal<br />
mehr seinen innovativen Charakter<br />
unter Beweis gestellt“,<br />
so Wolfgang Sobotka.<br />
Regionalmanagements<br />
4 Mio Bürger in<br />
1.832 Gemeinden<br />
„betreut“<br />
FRIEDERSBACH<br />
Mitte April trafen sich die<br />
Regionalmanager von insgesamt<br />
31 Regionalmanagements<br />
aus ganz Österreich<br />
zum ersten großen Treffen in<br />
Friedersbach bei Zwettl.<br />
Österreichweit werden von<br />
diesen Regionalmanagements<br />
mit 171 Mitarbeitern<br />
1.832 Gemeinden mit<br />
4.443.452 Einwohnern<br />
betreut.
»<br />
Frauen in der <strong>Kommunal</strong>politik<br />
Lienz<br />
Stadt der Arbeit<br />
Seit dem Februar dieses Jahres ist<br />
die Lienzer Bürgermeisterin Helga<br />
Öffentliche<br />
Machne Vertreterin des österreichi-<br />
Abt.<br />
schen Städtebundes im AdR, im<br />
Ausschuss für Soziales Wirtschaft<br />
Fotos:<br />
und den ländlichen Raum. Alle<br />
Helga Machne, Bürgermeisterin in Lienz<br />
Am Anfang ging ein<br />
Aufschrei durch Lienz<br />
Aktiv, kontaktfreudig, tatkräftig und mit enormem Durchhaltevermögen ausgestattet<br />
ist die Lienzer Bürgermeisterin ein wahrer Glückstreffer für die Gemeinde. Das musste<br />
sie aber erst mühsam beweisen. Zweiter Teil der KOMMUNAL Serie über Österreichs<br />
Bürgermeisterinnen.<br />
◆ KOMMUNAL-Eigenbericht von Theresia Kandler<br />
„Da ging ein Aufschrei durch die Bevölkerung,<br />
als bekannt wurde, dass ich das<br />
Bürgermeisteramt übernehmen sollte“,<br />
erinnert sich Helga Machne, seit nunmehr<br />
acht Jahren Oberhaupt der Stadt Lienz,<br />
an ihre harten Anfänge. „Man traute es<br />
Anfangs wollte man meine<br />
Aufgabe erreichen, aber ich bin<br />
eine Kämpferin und spiele wie<br />
beim Tennis bis zum Ende.<br />
Helga Machne über ihre Anfänge<br />
einer Frau einfach nicht zu. Auch die<br />
Medien stellten sich gegen mich.“ Entsprechend<br />
schwer wurde es ihr gemacht.<br />
Der damalige Bürgermeister sei 1994 aus<br />
Gesundheitsgründen überraschend<br />
zurückgetreten und in der Stadt-VP habe<br />
es kein besonderes „Griss“ um den Bürgermeistertitel<br />
gegeben. Sie selbst habe<br />
zu der Zeit schon acht Jahre dem<br />
Gemeinderat angehört, davon zwei als<br />
76 KOMMUNAL<br />
«<br />
Stadträtin. Die Bürgermeister-Direktwahl,<br />
damals nur in Tirol üblich, war aufgehoben<br />
worden und somit nicht möglich. Die<br />
politischen Gegner versuchten, die Wahl<br />
zu verhindern bis zum erwarteten Parlamentsbeschluss.<br />
Doch der Verfassungsgerichtshof<br />
entschied, die Bürgermeisterwahl<br />
müsse angesetzt werden. Bei der<br />
Wahl verließen zehn von 21 Gemeinderäten<br />
den Saal und mit den zehn VP-Stimmen<br />
wurde Helga Machne schließlich<br />
Bürgermeisterin. Damit war es aber noch<br />
nicht ausgestanden: „Ich bin sehr oft<br />
angezeigt worden, die Kriminalpolizei ist<br />
aus und ein gegangen, es gab jede Menge<br />
Aufsichtsbeschwerden. Ich hab trotzdem<br />
meine Arbeit gemacht und erstaunlicherweise<br />
immer wieder Leute gefunden, die<br />
die Beschlüsse mitgetragen haben. So<br />
habe ich alle Budgets durchgebracht.“<br />
Der Kampf lohnte sich<br />
Zum Glück waren in diesen harten Jahren<br />
ihre drei Kinder nicht mehr zu<br />
Hause, denn diesen hätte sie die<br />
Angriffe auf ihre Person nicht zumuten<br />
wollen. Dafür habe ihr Mann sie unterstützt<br />
und ermutigt. Aufgeben wollte<br />
sie um keinen Preis: „Das wollte man ja<br />
erreichen, aber ich bin eine Kämpferin<br />
und spiele wie beim Tennis bis zum<br />
Ende.“<br />
Heute ist alles anders. Ihre Fraktion hat<br />
die absolute Mehrheit im Gemeinderat,<br />
sie erhielt bei der letzten Wahl 1998 im<br />
ersten Wahlgang 60 Prozent der Stimmen<br />
- gegen sechs kandidierende Männer.<br />
Und - kleine Genugtuung - jene<br />
Mandatare, die sie extrem attackierten,<br />
wurden abgewählt. Die Kritiker waren<br />
verstummt, die Bürgermeisterin<br />
erleichtert: „Seither geht es sehr gut<br />
und ich kann meine gesamte Kapazität<br />
und Leistungskraft für die Stadt und<br />
auch für andere Funktionen einsetzen.“<br />
Gerade die Widrigkeiten der ersten Zeit<br />
ließen die tatkräftige und entschlossene<br />
Bürgermeisterin auf ein Erfolgsrezept<br />
stoßen, dem sie heute ihre Beliebtheit<br />
und ihre Anerkennung verdankt:<br />
„Wenn ich merkte, dass ich einen
Beschluss im Gemeinderat nicht durchbekomme,<br />
spreche ich mit der Bevölkerung<br />
direkt, halte Bürgerversammlungen<br />
in den jeweiligen Ortsteilen ab und<br />
stelle den Leuten das Projekt vor. Und<br />
wenn die Bevölkerung etwas will,<br />
stimmt der Gemeinderat nicht dagegen.“<br />
Oft seien es einfach Fehlinformationen,<br />
die die BürgerInnen gegen<br />
bestimmte Vorhaben aufbrächten.<br />
Seit die Querschüsse, die sich, wie<br />
Helga Machne betont, nicht gegen ihre<br />
Partei oder gegen sie als Person richteten,<br />
sondern einfach gegen die Tatsache,<br />
dass sie eine Frau ist, Vergangenheit<br />
sind, bleibt der Bürgermeisterin<br />
mehr Kraft und Energie für ihre eigentlichen<br />
Aufgaben. „Ich bin immer für die<br />
Menschen da, sie können jederzeit zu<br />
mir kommen und ich versuche,<br />
Ansprechpartnerin für alle zu sein,“<br />
erklärt sie ihre jetzige Beliebtheit.<br />
Sprechstunde auch auf<br />
der Straße<br />
Sie fährt mit dem Fahrrad ins Rathaus<br />
und kann dabei schon einen Teil der<br />
Sprechstunde erledigen, wenn die<br />
Leute sie auf der Straße ansprechen.<br />
Zudem sehe sie dann gleich, was erledigt<br />
werden müsse. „Ich brauche den<br />
Kontakt mit den Menschen, nur im<br />
Büro zu sitzen, liegt mir nicht. Das<br />
Schöne an der <strong>Kommunal</strong>politik ist ja,<br />
dass man direkt etwas verändern und<br />
»<br />
gestalten<br />
kann.“<br />
Ich brauche den Dass es so<br />
Kontakt mit den wenige<br />
Frauen in<br />
Menschen, nur im<br />
der Kom-<br />
Büro zu sitzen, munalpolitik<br />
und so<br />
liegt mir nicht.<br />
ganz beson-<br />
Das Schöne an der ders wenige<br />
<strong>Kommunal</strong>politik Bürgermeisterinnen<br />
ist ja, dass man gibt, erklärt<br />
direkt etwas<br />
sie mit der<br />
Tatsache,<br />
verändern und<br />
«<br />
dass Frauen<br />
gestalten kann. die Unterstützung<br />
Helga Machne<br />
der Männer<br />
über die <strong>Kommunal</strong>politik bräuchten,<br />
die ja die<br />
wichtigen Positionen innehaben.<br />
Seit dem Februar dieses Jahres ist die<br />
Lienzer Bürgermeisterin Vertreterin des<br />
österreichischen Städtebundes im AdR,<br />
im Ausschuss für Soziales Wirtschaft<br />
und den ländlichen Raum bei der EU in<br />
Brüssel. Eine Aufgabe, die ihr ebenfalls<br />
am Herzen liegt.<br />
Lienz im Porträt<br />
Die Bezirkshauptstadt an der Isel zählt<br />
etwa 13.000 Einwohner und verzeichnete<br />
bei der Volkszählung 2001 mit etwa<br />
drei Prozent einen geringen Zuwachs.<br />
Lienz ist eine Handels- und Gewerbestadt<br />
sowie eine Schul- und Verwaltungsstadt.<br />
Mehrere größere Industriebetriebe<br />
bieten ausreichend Arbeitsplätze.<br />
Eine breitgefächerte und ausgewogene<br />
Struktur sichert die Einnahmen.<br />
Den Tourismus beurteilt die Bürgermeisterin<br />
als „Schlag auf dem Kaffee“.<br />
Gerade im Fremdenverkehr bestehe aber<br />
noch Potential und auch Nachholbedarf.<br />
Die Stadt ist Handels- und Gewerbezentrum<br />
für 100.000 Menschen, da keine<br />
Landeshauptstadt in der Nähe liegt.<br />
Der EU-Beitritt Österreichs brachte der<br />
Region Vorteile. Viele Kunden kommen<br />
wegen des breiten Angebots an Handelsunternehmen<br />
auch aus Südtirol,<br />
während früher die Osttiroler nach Italien<br />
einkaufen fuhren. Einige Südtiroler<br />
Unternehmen aus der High-Tech-Branche<br />
haben sich in Lienz niedergelassen,<br />
teils der günstigen Grundstückpreise<br />
wegen, aber auch, weil eine gut ausgebildete<br />
Jugend, Absolventen der HTL für<br />
Maschinenbau und Elektrotechnik, als<br />
Arbeitskräfte zur Verfügung steht. Im<br />
nächsten Jahr soll eine Fachhochschule -<br />
FHS-Seminare gab es auch bisher schon<br />
- eröffnet werden, die Richtung wird<br />
gemeinsam mit der Wirtschaft beschlossen.<br />
Die Stadt betreibt mit der Stadtmarkting-Abteilung<br />
und dem Cityring der<br />
Frauen in der <strong>Kommunal</strong>politik<br />
Lienz aus der Luft: Eingebettet zwischen dem Defreggen-<br />
Massiv und den Lienzer Dolomiten liegt es wie ein Juwel<br />
in den Alpen. Rechts die Liebburg, einer der schönsten Rathäuser Österreichs.<br />
Wirtschaft intensives Marketing das<br />
gesamte Jahr über, wie Christkindlmarkt<br />
oder Ostern in Lienz. Ein Rad-Package<br />
mit zahlreichen touristischen Angeboten<br />
erwies sich als besonders erfolgreich.<br />
Der Stadtmarkting Lienz mit seinen 30<br />
Marktteilnehmern und den 24 Fachgeschäften<br />
und Betrieben bietet einen<br />
umfangreichen Angebots- und Warenmix<br />
im Stadtzentrum. Die Kombination<br />
zwischen bäuerlichem Angebot und den<br />
Leistungen der Handels- und Gewerbebetriebe<br />
macht den besonderen Reiz des<br />
in dieser Form erstmals in Österreich<br />
umgesetzten Innenstadtmarktes aus.<br />
Auch das kulturelle und sportliche Angebot<br />
ist vielfältig. Ab 18. Mai wird eine<br />
große Albin Egger-Lienz Ausstellung im<br />
Museum Schloss Bruck zu sehen sein.<br />
Ein herausragendes Projekt der letzten<br />
Zeit ist „Stadtwärme Lienz“, das größte<br />
österreichische Fernheizwerk auf Basis<br />
von Biomasse und Solarenergie. Es<br />
wurde von der TIWAG (Tiroler Wasserkraft<br />
AG) und der Steirischen Fernwärme<br />
GmbH errichtet, die Stadt Lienz<br />
ist daran gering beteiligt. Nach Fertigstellung<br />
werden 60 Prozent aller Häuser<br />
und Objekte der Stadt - insgesamt 900 -<br />
mit Fernwärme versorgt. Die Netzlänge<br />
wird 37 Kilometer und der Wärmeverkauf<br />
60 GWh pro Jahr betragen. Im<br />
Februar wurde das Projekt mit dem<br />
Energy Globe Austria 2002 ausgezeichnet.<br />
Der Energy Globe prämiert herausragende<br />
Lösungen im Bereich Energie-<br />
Effizienz und erneuerbare Energieträger.<br />
KOMMUNAL 77
Jubiläum<br />
Der dienstälteste Bürgermeister feierte 40-jähriges Amtsjubiläum<br />
Eine Institution der<br />
<strong>Kommunal</strong>politik<br />
Er ist der dienstälteste Ortschef von Österreich. Seit Ende März 1962 ist Kurt<br />
Schagerer Bürgermeister der Marktgemeinde Pitten im südlichen Niederösterreich.<br />
Seither steuert der wortgewaltige <strong>Kommunal</strong>politiker das Gemeindeschiff durch die<br />
Stürme der Zeit. Am 13. April 2002 wurde im Rahmen eines Festaktes gefeiert.<br />
KOMMUNAL gratuliert.<br />
Mitte April rüstete der Ort zum Fest für<br />
das 40-jährige Dienstjubiläum des SPÖ-<br />
Ortschefs. Neben den zahlreichen Gratulanten<br />
aus dem kommunalpolitischen<br />
Bereich konnte die<br />
Marktgemeinde Pitten<br />
auch die Gemeindebundvizepräsidenten<br />
Bgm. Anton Koczur<br />
und Prof. Walter<br />
Zimper sowie Generalsekretär<br />
Dr. Robert<br />
Hink und Landeshauptmann-Stellvertreterin<br />
Heidemarie<br />
Onodi sowie den<br />
Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll<br />
begrüßen, der es sich nicht nehmen ließ,<br />
eine „Institution der <strong>Kommunal</strong>politik<br />
sowie „einen der Großen Niederösterreichs<br />
zu feiern, dessen Währung nicht<br />
das Geld, sondern immer das Herz für<br />
seine Bürger war und ist“.<br />
Bereits 47 Jahre ist Kurt Schagerer in<br />
seiner Gemeinde kommunalpolitisch<br />
tätig, seit 29. März 1962 hält er als Bür-<br />
78 KOMMUNAL<br />
»<br />
100 Jahre alt<br />
werden, damit ich<br />
miterleben kann,<br />
wie Pitten dann<br />
aussieht.<br />
Kurt Schagerers<br />
Wunsch für die<br />
Zukunft<br />
Kurt Schagerer „einst und jetzt“: In den 60-ern beim Besuch von<br />
Bundespräsident Franz Jonas (in Hintergrund Kardinal Dr. Franz<br />
König) und Mitte April, als Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll dem<br />
Jubilar einen echten „Pröll-Wein“ überreichte.<br />
germeister das Ruder des Gemeindeschiffes<br />
fest in der Hand. Begonnen hat<br />
der Vater von fünf Kindern als „Verlegenheits-Bürgermeister“,<br />
elfmal gewann er seit<br />
damals das Vertrauen<br />
seiner Bürger, zehnmal<br />
davon immer mit Stimmengewinn.<br />
Sein<br />
Geheimnis? „Ich war<br />
«<br />
immer mit dem Herz<br />
dabei“ sagt der Jubilar,<br />
der für das Bürgermeisteramt<br />
vor allem Ehrlichkeit,<br />
das „mit den<br />
Leuten reden“ und die<br />
Lösung von Problemen<br />
am wichtigsten hält. Und Probleme gab<br />
es für den Routinier während seiner<br />
Rekord-Amtszeit wahrlich genug zu<br />
lösen. Der Kampf gegen Hochwasser und<br />
Erbebenschäden, die Renovierung von<br />
fünf Kirchen, Felssicherungsarbeiten am<br />
Pittner Schlossberg, die Entsorgung von<br />
Sprengstoff-Altlasten aus dem stillgelegten<br />
Bergwerk der Gemeinde sind nur<br />
einige Schlagwörter aus seiner Bürger-<br />
meisterbilanz, eine stolze Bilanz, auf die<br />
der gestandene <strong>Kommunal</strong>politiker<br />
zurückblicken kann. Vor allem auch seine<br />
Aktivitäten im Bereich der Müllbeseitigung<br />
wirkten weit über seine Gemeindegrenze<br />
hinaus, da er als Obmann des<br />
regionalen Abfallwirtschaftsverbandes als<br />
einer der ersten ein richtungs- und wegweisendes<br />
Entsorgungsmodell mitentwickelte,<br />
das heute den Bürgern der<br />
Region die „kostengünstigste“ Müllentsorgung<br />
Niederösterreichs bietet.<br />
Die Kraft für seine langjährige Dienstzeit<br />
bekam Schagerer von seiner Familie, vor<br />
allem von seiner Frau, mit der er bereits<br />
seit über 46 Jahren verheiratet ist. Zum<br />
Jubiläum setzte ihm seine Marktgemeinde<br />
Pitten ein Denkmal und<br />
benannte den Park nach ihm. Seine Verbundenheit<br />
und Nähe zu Pitten zeigt<br />
sich aber nicht nur durch dieses<br />
Geschenk. Auf die Frage, worauf sich<br />
der Jubilar Schagerer noch freuen<br />
würde, lächelt der junggebliebene 71er<br />
und antwortet: „100 Jahre alt werden,<br />
damit ich miterleben kann, wie Pitten<br />
dann aussieht....!“<br />
Foto: Sabine Blecha
»<br />
„Wer sich in der Gemeinde wohl fühlt,<br />
fühlt sich auch als Staatsbürger wohl.“<br />
Mit dieser Behauptung leitete Präsident<br />
Bgm. Franz Steininger seine Antrittsrede<br />
beim Oberösterreichischen Gemeindetag<br />
ein, und erfreute damit natürlich die rund<br />
750 Teilnehmer im Toscana Congress in<br />
Gmunden. Er werde sich bemühen, dass<br />
der Gemeindebund weiterhin als dienstleistungsorientierte,<br />
überparteiliche Interessenvertretung<br />
agiert und als Stimme<br />
der bürgernächsten Ebene die vielseitigen<br />
Anliegen dementsprechend vertritt. Der<br />
bisherige 1. Vizepräsident Franz Steininger,<br />
Bürgermeister der Marktgemeinde<br />
Garsten, war mit 94,5 Prozent der abgegebenen<br />
Stimmen gewählt worden. Er<br />
löste damit Ehrenpräsident Günther Pumberger<br />
ab. Pumberger formulierte in sei-<br />
ner Abschiedsrede, dass es ihm in den<br />
vergangenen zehn Jahren an der Spitze<br />
des OÖ Gemeindebundes darum gegangen<br />
sei, Helfer der Gemeinden zu sein<br />
und den OÖ Gemeindebund als schlagkräftige<br />
überparteiliche Organisation weiterzuführen<br />
und auszubauen.<br />
Heisser Platz<br />
Für rege Diskussionen unter den Teilnehmern<br />
sorgte das Referat des Leiters<br />
des Linzer Meinungsforschungsinstituts<br />
Market, Dr. Werner Beutelmeyer, zum<br />
Thema „ Die Zukunft der Gemeinden -<br />
Trends in der <strong>Kommunal</strong>politik“. Dr.<br />
Beutelmeyer bezeichnete die Gemeinde<br />
als politischen „hot spot“. Der heiße<br />
Platz der Zukunft werde dort passieren,<br />
wo die Politik zum Angreifen sei. „Die<br />
Masse weicht der Individualität und die<br />
Versorgungsgesellschaft wird zur Erlebnisgesellschaft“,<br />
meinte Beutelmeyer<br />
und sah daher als Zukunftsmotto<br />
„Schwedisierung und nicht Amerikanisierung“.<br />
Trends in der<br />
<strong>Kommunal</strong>politik<br />
Mit dem Motto des diesjährigen Gemeindetages<br />
„Neue Zeiten - Neue Chancen“<br />
konfrontiert stellte der Präsident des<br />
Österreichischen Gemeindebundes, Bgm.<br />
Helmut Mödlhammer fest, dass sich die<br />
Gemeinden zunehmend zu Dienstleistern<br />
entwickeln müssen und vermehrt Service-<br />
und Auskunftsleistungen zu erbringen<br />
haben. Landeshauptmann Dr. Josef<br />
Pühringer meinte dazu, dass zwar<br />
„gewisse Veränderungen eintreten werden,<br />
die Grundfunktionen der Gemeinde<br />
aber immer gleich bleiben müssten,<br />
damit sich die Menschen in den Gemeinden<br />
zuhause fühlen können“. Landesrat<br />
Josef Ackerl brachte zum Ausdruck, dass<br />
eine bessere finanzielle Ausstattung der<br />
Gemeinden erforderlich sei. Da auch die<br />
Umlagen ständig zunehmen, müsse sich<br />
der nächste Finanzausgleich stärker an<br />
den Bedürfnissen der Gemeinden orien-<br />
OÖ Gemeindetag 2002<br />
Sichtlich erleichtert übergab<br />
Ehrenpräsident Günther<br />
Pumberger dem neu gewählten<br />
Präsidenten des OÖ Gemeindebundes,<br />
Franz Steininger, die<br />
„Neuen Zeiten“ und damit die<br />
„Neuen Chancen“ für<br />
Oberösterreichs Gemeinden.<br />
OÖ Gemeindetag: Die Zukunft der Gemeinden<br />
Politische „Hot Spots“<br />
Unter dem Motto „Neue Zeiten - Neue Chancen“ fand am 21. März 2002 der<br />
diesjährige OÖ Gemeindetag in Gmunden statt. Im Rahmen der Veranstaltung wurde<br />
Bgm. Franz Steininger zum neuen Präsidenten des OÖ Gemeindebundes gewählt.<br />
Von Verwaltungseinheiten zu<br />
Bürgerserviceeinrichtungen.<br />
Franz Steininger<br />
Bürgermeister von Garsten und neuer<br />
Präsident des OÖ Gemeindebundes<br />
«<br />
tieren, damit den Gemeinden genügend<br />
Geld für die Erfüllung ihrer Aufgaben zur<br />
Verfügung steht.<br />
Michael Zimper<br />
Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer<br />
zeichnet Ehrenpräsidenten Günther<br />
Pumberger mit dem Ehrenring aus<br />
<strong>Kommunal</strong>politiker von<br />
europäischem Format<br />
Günther Pumberger wurde am Oberösterreichischen<br />
Gemeindetag gleich doppelt<br />
ausgezeichnet. Seine überaus erfolgreiche<br />
zehnjährige Führung des OÖ<br />
Gemeindebundes würdigten die Delegierten<br />
mit der höchsten Auszeichnung, die<br />
der Gemeindebund zu vergeben hat, und<br />
ernannten den Bgm.a.D. aus Eberschwang<br />
zum Ehrenpräsidenten des OÖ<br />
Gemeindebundes. Gleichzeitig wurde der<br />
Ehrenpräsident mit dem Ehrenring ausgezeichnet.<br />
Landeshauptmann Dr.<br />
Pühringer würdigte in seiner Laudatio<br />
Präsident Pumberger als „<strong>Kommunal</strong>politiker<br />
von europäischem Format“.<br />
KOMMUNAL 79
Aus den Bundesländern<br />
80 KOMMUNAL<br />
BURGENLAND<br />
Rechts unten die verschiedenen Sprach-Wahlmöglichkeiten<br />
Eine europäische Homepage<br />
Pinkafeld fünfsprachig im Netz<br />
PINKAFELD<br />
In Pinkafeld wurde die neue<br />
fünfsprachige Homepage der<br />
Stadtgemeinde vorgestellt.<br />
Sie informiert neben Deutsch<br />
auf Kroatisch, Slowenisch,<br />
Slowakisch, Ungarisch und<br />
Englisch.<br />
Auf der neugestalteten<br />
KÄRNTEN<br />
Neue Fachhochschule<br />
Geplanter Start<br />
nächstes Jahr<br />
WOLFSBERG<br />
2003 soll in Wolfsberg im<br />
Rahmen der Fachhochschule<br />
Technikum die Studienrichtung<br />
Innovation Engineering<br />
und Management starten.<br />
Das Projekt ist eine Kooperation<br />
mit der schwedischen<br />
Universität Halmstad.<br />
Noch im Frühjahr werde der<br />
entsprechende Antrag beim<br />
Fachhochschulrat abgegeben,<br />
gab der Wolfsberger<br />
Bürgermeister Gerhard Seifried<br />
bekannt.<br />
Geplanter Start sei im<br />
Herbst 2003. Falls die<br />
Genehmigung länger auf<br />
sich warten lasse, werde im<br />
nächsten Jahr in jedem Fall<br />
mit einem Pilotprojekt<br />
begonnen, so Seifried.<br />
Homepage gibt es neben<br />
einer Fülle von Stadtinformationen<br />
auch Formulare und<br />
Anträge zum Herunterladen.<br />
Mit dieser mehrsprachigen<br />
Homepage will Pinkafeld<br />
seine Offenheit und Kontaktfreudigkeit<br />
unter Beweis<br />
stellen.<br />
KLAGENFURT/GREIFENBURG<br />
Seit mehr als 30 Jahren sind<br />
die Planungen für den Ausbau<br />
der Drautalstraße im ca.<br />
28 km langen Abschnitt<br />
Obergottesfeld -Dellach im<br />
Gange. LH Haider erreichte<br />
jetzt in Wien 62,1 Mio. Euro<br />
(855 Millionen Schilling) als<br />
Sonderfinanzierung für diesen<br />
Ausbau. Zuvor war es zu<br />
einer Info-Veranstaltung über<br />
die Streckenführung gekommen.<br />
„Die Finanzierung ist gesichert,<br />
jetzt bauen wir dort,<br />
wo alles unstrittig ist“,<br />
erklärte Haider und versicherte,<br />
nicht über die Bevölkerung<br />
„drüberzufahren“,<br />
sondern auf gemeinsame<br />
Lösungen zu setzen.<br />
Verkehrsreferent Dörfler versicherte,<br />
dass es sicher keine<br />
4-Parteien-Einigung: Senkung des Wahlalters<br />
Wählen mit 16 ist jetzt fix<br />
EISENSTADT<br />
Burgenländische Jugendliche<br />
können bei Gemeinderatsund<br />
Bürgermeisterwahlen<br />
bereits ab dem 16. Lebensjahr<br />
wählen. Außerdem wird das<br />
passive Wahlalter für Gemeinderats-<br />
und Landtagswahlen<br />
von 19 auf 18 Jahre gesenkt.<br />
Darauf einigten sich alle vier<br />
Landtagsparteien.<br />
Am 23. Juli ist der Stichtag<br />
für die Gemeinderatswahlen,<br />
um alle vorgeschriebenen Fristen<br />
zu wahren, muss das<br />
Gesetz acht Wochen vorher<br />
im Landtag beschlossen werden.<br />
Jetzt sei der Landtagspräsident<br />
gefordert, eine entsprechende<br />
Landtagssitzung<br />
zu terminisieren, erklärt dazu<br />
Gemeindereferent Steindl.<br />
Eine Änderung wird es auch<br />
bei der Wohnsitzregelung<br />
geben. Bisher mussten für die<br />
Ausübung des Wahlrechtes<br />
von vier vorgegebenen Kriterien<br />
zwei erfüllt werden. Jetzt<br />
wurde beschlossen, dass<br />
Transitstrecke, sondern eine<br />
„drautal-gerechte“ Straße<br />
werde. Dörfler: „Verkehrsadern<br />
sind Wohlstandsadern“.<br />
Während man sich in Steinfeld<br />
und Berg auf bahnparallel<br />
laufende Trassenführungen<br />
einigte, gibt es in Greifenburg<br />
einen Gemeinderatsbeschluß<br />
für eine doppelt so<br />
teure Tunnelvariante, für die<br />
es allerdings noch keine<br />
Finanzierung gibt. Haider<br />
betonte, dass man gegen den<br />
Willen der Bevölkerung<br />
nichts verwirklichen werde,<br />
doch sollte es längere Zeit zu<br />
keiner Entscheidung kommen,<br />
könnte man das Geld<br />
auch für ein Projekt in einer<br />
anderen Kärntner Region einsetzen.<br />
Seitens der Planung<br />
versicherte Ing. Kermer, dass<br />
unabhängig von allen anderen<br />
Kriterien nur wahlberechtigt<br />
ist, wer in einer Gemeinde<br />
polizeilich gemeldet ist.<br />
Gemeinderatswahlen<br />
Der Wahlkampf<br />
2002 läuft<br />
WINDEN AM SEE<br />
Die Vorbereitungen auf die<br />
Gemeinderatswahlen am 6.<br />
Oktober 2002 laufen bereits<br />
auf Hochtouren. In Winden<br />
am See fand die erste von<br />
vier Regionalkonferenzen<br />
des sozialdemokratischen<br />
Gemeindevertreterverbandes<br />
statt. Der Terminkalender<br />
mit den verschiedenen Fristen,<br />
Allgemeines zur Wahl<br />
und Tipps für den Wahlkampf<br />
vor Ort, ist bereits<br />
erschienen und in den meisten<br />
Gemeinden<br />
sind bereits die<br />
Vorwahlen<br />
abgeschlossen.<br />
62,1 Millionen Euro für den Ausbau der Drautalstraße<br />
Lösung für Greifenburg-Tunnel noch offen<br />
die B 100 sicher nicht zur von<br />
vielen Anrainern befürchteten<br />
Transitstrecke werde.<br />
„Fiesta“ in Kärnten<br />
Stier donnerte<br />
durch Altstadt<br />
KLAGENFURT<br />
Dramatische Szenen spielten<br />
sich Mitte März in der Klagenfurter<br />
Innenstadt ab. Ein<br />
Stier, der beim Abladen aus<br />
dem Schlachthof ausgebrochen<br />
war stürmte á la „Fiesta<br />
Pamplona“ durch die<br />
Straßen. Das Tier verletzte<br />
auf seiner Flucht zwei Passanten<br />
mit den Hörnern, bis<br />
es schlussendlich von Revierinspektor<br />
Klaus Prieler<br />
mit einem gezielten<br />
Schuss „erlegt“<br />
wurde.
Postpartner: Länger offen,<br />
mehr Service für die Bürger.<br />
Postpartner<br />
Land fördert<br />
jeden mit 3.920 €<br />
ST. PÖLTEN<br />
Noch bis Mitte dieses Jahres<br />
werden Postpartner die Aufgaben<br />
von Postämtern übernehmen.<br />
Die Investitionskosten,<br />
die sie zur Einrichtung<br />
einer Postdienststelle tätigen<br />
müssen, werden zu 40 Prozent<br />
vom Land durch einen<br />
einmaligen Zuschuss gefördert,<br />
60 Prozent der Kosten<br />
trägt die Post AG.<br />
Der einmalige Landeszuschuss<br />
pro Postpartner<br />
beträgt 3.920 Euro. Nach derzeitigen<br />
Schätzungen wird<br />
mit einem Gesamtaufwand<br />
für die Aktion von rund<br />
470.000 Euro gerechnet.<br />
OBERÖSTERREICH<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
ALLENTSTEIG / EDELBACH<br />
Im „Aussiedlermuseum“ in<br />
der Stadtgemeinde Allentsteig<br />
wird damit begonnen, die<br />
Geschichte des einstigen<br />
Kriegsgefangenenlagers Edelbach<br />
zu dokumentieren. Die<br />
Aufarbeitung der Geschichte<br />
des „Oflag XVII A Edelbach“<br />
wurde vor wenigen Jahren<br />
ins Rollen gebracht: Auf<br />
einem Dachboden in Merkenbrechts<br />
wurde ein Koffer<br />
aus dem Besitz des französischen<br />
Oberstleutnants<br />
Armand Oldrà gefunden und<br />
zunächst im Aussiedlermuseum<br />
als Relikt dieses Lagers<br />
gezeigt. Nachforschungen im<br />
Jahr 1996 ergaben, dass sich<br />
Oldrà im Alter von 83 Jahren<br />
bester Gesundheit erfreute. Er<br />
wurde nach Österreich eingeladen,<br />
öffnete den Koffer im<br />
Rahmen einer kleinen Feier<br />
und begann die unglaubliche<br />
Geschichte des Lagers zu<br />
22 Millionen Euro jährlich mehr<br />
Schuldenfreies Land pumpt<br />
Geld in Gemeinden<br />
LINZ<br />
Das Land Oberösterreich ist<br />
seit dem Verkauf von Wohnbauförderungsdarlehen<br />
um<br />
1,532 Millionen Euro am 22.<br />
März offiziell Schuldenfrei.<br />
Vom Erlös benötigte man<br />
jedoch nur ungefähr ein<br />
Drittel, um die Landesschulden<br />
abzudecken. Der neue<br />
finanzielle Spielraum<br />
kommt neben den Bereichen<br />
Bildung, Soziales und Verkehr<br />
vor allem auch den<br />
Gemeinden zu gute. Das<br />
Land habe das Gemeindereferat<br />
entschuldet, diesem<br />
stünden nun jährlich rund<br />
22 Millionen Euro mehr zur<br />
Verfügung. Dadurch könne<br />
das Gemeindereferat jetzt<br />
um 15 Prozent mehr für Projekte<br />
zur Verfügung stellen,<br />
so Landesrat Josef Ackerl. In<br />
Auf den Spuren französischer Kriegsgefangener<br />
Gemeinde stellt Relikte aus<br />
vielen Fällen bedeute das<br />
zügigere Errichtung von<br />
Gemeinde- und Siedlungsstraßen<br />
und Güterwegen,<br />
mehr Mittel für den Schulbau,<br />
für Alten- und Pflegeheime<br />
und für Feuerwehren.<br />
Gemeinden droht<br />
Schuldturm<br />
Während das Land und<br />
das Gemeindereferat<br />
die „totale Entschuldung“<br />
zelebrierte,<br />
drückt Oberösterreichs<br />
Gemeinden eine Schuldenlast<br />
in der Höhe von<br />
1,85 Millionen Euro.<br />
Rund drei Viertel der<br />
Verbindlichkeiten resultieren<br />
dabei aus niedrig<br />
verzinslichen Darlehen<br />
aus dem Wasserwirtschaftsfonds.<br />
erzählen. Dort waren bis zu<br />
5.000 französische Offiziere<br />
interniert, die bei Hitlers<br />
Frankreich-Feldzug 1940 und<br />
später in Gefangenschaft<br />
geraten waren. Die Franzosen<br />
hielten ihre militärische Hierarchie<br />
im Waldviertler Lager<br />
völlig aufrecht und wurden<br />
auf Grund ihres militärischen<br />
Ranges nicht zur Arbeit herangezogen.<br />
Sie nutzten ihre<br />
reichliche Freizeit dazu, um<br />
einen regelrechten Universitätsbetrieb<br />
aufzuziehen.<br />
Schwerpunkt dieser "Kriegsgefangenenuniversität"<br />
waren<br />
geologische Untersuchungen,<br />
von denen einige später in<br />
Frankreich als Dissertationen<br />
anerkannt wurden. Nach<br />
Ende des Zweiten Weltkrieges<br />
und nach Rückkehr der Franzosen<br />
in ihre Heimat wurden<br />
die Lagerbaracken geschleift,<br />
das Bundesheer errichtete<br />
dort ein Munitionslager.<br />
Telefonsex-Tätersuche<br />
Spannung im<br />
Gemeindeamt<br />
PREGARTEN<br />
Noch immer ist nicht geklärt,<br />
wer vom Gemeindeamt Pregarten<br />
aus heimlich teure<br />
Sex-Hotlines angerufen hat.<br />
Die 20 Gemeindebediensteten<br />
fordern eine rasche Aufklärung<br />
der delikaten Angelegenheit.<br />
Mit einem offenen<br />
Brief hat sich jetzt der Dienststellenausschuss,<br />
das ist<br />
sozusagen der Betriebsrat der<br />
Pregartener Gemeindemitarbeiter,<br />
zu Wort gemeldet. Der<br />
Vorfall hat sich bereits im<br />
Jahr 2000 ereignet, ein<br />
Unbekannter hatte von<br />
einem Gemeindetelefon aus<br />
mehrmals eine Sex-Hotline<br />
angerufen. Die Kosten in der<br />
Höhe von rund 3.600 Euro<br />
musste die Gemeinde bezahlen.<br />
Bis heute ist nicht geklärt<br />
ist, wer die schlüpfrigen Telefonate<br />
geführt hat.<br />
Aus den Bundesländern<br />
Verbrennen im Freien<br />
Ausnahmen vom<br />
Verbot<br />
ST. PÖLTEN<br />
Ein Bundesgesetz verbietet<br />
seit 1993 das Verbrennen<br />
von biogenem Material, z.B.<br />
von Stroh und Holz, im<br />
Freien. Die Ausnahmen<br />
regelt wieder eine Verordnung<br />
des NÖ Landeshauptmannes.<br />
Das Gesetz und die Ausnahmen,<br />
die in NÖ gelten,<br />
werden der Öffentlichkeit<br />
zur Kenntnis gebracht, weil<br />
traditionellerweise im<br />
Frühjahr vor allem bei<br />
Gemeinden und der Landesregierungangefragt<br />
wird.<br />
Interessant ist das deshalb,<br />
weil bei Übertretungen Strafen<br />
von bis zu 3.633 Euro<br />
verhängt werden<br />
können.<br />
Rückfragehinweis:<br />
Niederösterreichische<br />
Landesregierung,<br />
Tel: 02742/9005-0<br />
Trinkwasser<br />
Konzepte zur<br />
Sicherung<br />
LINZ<br />
Grundsatz sei die Sicherung<br />
der nachhaltigen Trinkwasserversorgung<br />
in qualitativer und<br />
quantitativer Hinsicht sowie<br />
die Beibehaltung der Eigentumsverhältnisse<br />
in kommunaler<br />
oder genossenschaftlicher<br />
Hand. Weiters werde<br />
eine weitere Kostenreduzierung<br />
zur Effizienzsteigerung<br />
und zum Erreichen geringstmöglicherWasserbezugsgebühren<br />
und die Sicherung der<br />
kleinräumigen Trinkwasserversorgungsstrukturangestrebt.<br />
Soweit LR Achatz in<br />
einer Landtagssitzung zur<br />
Sicherung des Trinkwassers<br />
Anfang April. „In Oberösterreich<br />
stammt das<br />
Trinkwasser zu mehr<br />
als 99 % aus Grundund<br />
Quellwasser, so<br />
Achatz weiter.<br />
KOMMUNAL 81
Aus den Bundesländern<br />
82 KOMMUNAL<br />
SALZBURG<br />
Hinweiszeichen<br />
Kommunen sollen<br />
vorsichtig sein<br />
SALZBURG<br />
Ist es nun erlaubt, unter einer<br />
Ortstafel auf der selben<br />
Anbringungsvorrichtung eine<br />
Zusatztafel zu montieren oder<br />
nicht? Darüber herrscht nach<br />
wie vor Unklarheit, weshalb<br />
Verkehrsreferent Blachfellner<br />
das Bundesministerium für<br />
Verkehr um Aufklärung<br />
ersucht hat. Bisher sah die<br />
gesetzliche Regelung vor, dass<br />
nach der Straßenverkehrsordnung<br />
(StVO) die Anbringung<br />
einer grünen Tafel mit der<br />
weißen Aufschrift „Erholungsdorf“<br />
unter der Ortstafel ausdrücklich<br />
erlaubt ist. Es ist<br />
aber völlig unklar, ob damit<br />
jede andere Form der Anbringung<br />
einer Hinweistafel<br />
unzulässig ist, führte Blachfellner<br />
aus. Bis zur Klärung<br />
dieses rechtlichen Problems,<br />
empfiehlt Blachfellner den<br />
Gemeinden bis auf weiteres,<br />
bei Ortstafeln keine sonstigen<br />
Hinweiszeichen, die nicht in<br />
der StVO geregelt sind, zu<br />
montieren.<br />
STEIERMARK<br />
Digitale Kataster<br />
418.000 € für<br />
Gemeinden<br />
GRAZ<br />
Elf Gemeinden erhalten für<br />
die Digitalisierung ihrer<br />
Katastermappen insgesamt<br />
rund 418.000 Euro. Diesen<br />
Betrag gab die Steiermärkische<br />
Landesregierung frei.<br />
Die Voraussetzungen für die<br />
Umstellung hatten die<br />
Gemeinden Brodingberg,<br />
Hof-Präbach, Zerlach, Ilz,<br />
Großklein, Heimschuh, Lang,<br />
Seggauberg, Tillmitsch, Hof<br />
bei Straden und Nitscha<br />
erbracht. In einem 1998<br />
beschlossenen Projekt fördert<br />
die Steiermark die Digitalisierung<br />
der Katastermappen.<br />
Für 2002 sind dafür 1,09<br />
Mio. Euro vorgesehen.<br />
Gemeindefinanzen<br />
Gemeinden<br />
drohen dem<br />
Bund mit Klage<br />
SALZBURG<br />
Die Bundesregierung solle<br />
endlich das den Gemeinden<br />
zustehende Geld auszahlen.<br />
Andernfalls würden diese<br />
rechtliche Schritte einleiten.<br />
Das kündigt Helmut Mödlhammer<br />
an, der Bürgermeister<br />
von Hallwang und Präsident<br />
des österreichischen<br />
Gemeindebundes. Mödlhammer<br />
richtete beim Gemeinde-<br />
Kongress der Salzburger Sparkasse<br />
eine deutliche Warnung<br />
an das Finanzministerium in<br />
Wien. Die Skepsis bei Steuergeschenken<br />
an die Bürger teilt<br />
Mödlhammer mit Finanzminister<br />
Karlheinz Grasser. Sonst<br />
sind die Beziehungen zwischen<br />
dem Bund und Österreichs<br />
den Gemeinden eher<br />
abgekühlt:<br />
„Es ist wieder eine Eiszeit ausgebrochen,<br />
vor allem mit dem<br />
Finanzminister - weil die<br />
Finanzlage unserer Gemeinden<br />
alles andere als rosig ist.“<br />
Impulsprogramm des Landes<br />
Keine Rückzahlungen<br />
für Gemeinden<br />
SALZBURG<br />
Der Salzburger Gemeindeverband<br />
begrüßte Ende März<br />
das von der Landesregierung<br />
beschlossene Sofort-Impulsprogramm,<br />
das als Schwerpunkt<br />
zehn Mio. € für die<br />
Vorfinanzierung von dringenden<br />
Gemeindeprojekten enthält.<br />
Damit würde nicht nur<br />
die Finanzsituation der<br />
Gemeinden entlastet, sondern<br />
auch ein echter Anstoß<br />
zur Ankurbelung der Bauwirtschaft<br />
gesetzt, so<br />
Gemeindeverbandspräsident<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer.<br />
Nicht nur dafür sprach Mödlhammer<br />
LH Schausberger<br />
Dank aus, sondern auch für<br />
dessen klare Haltung in der<br />
Frage der Rückzahlung der<br />
Steuer-Mehreinnahmen. Für<br />
die Gemeinden, die aufgrund<br />
eines Vorzieheffektes bei der<br />
Einkommenssteuer ein kräftiges<br />
Plus bei den Bundesertragsanteilen<br />
hatten, komme<br />
Benchmarking von Bürgerservicestellen<br />
Steiermark ist Vorreiter<br />
GRAZ<br />
Die Steiermärkische Vorreiterrolle<br />
bestätigte eine im<br />
Herbst 2001 fertiggestellte<br />
Studie, die in einem Vergleich<br />
die Bezirks-, <strong>Kommunal</strong>-,<br />
Landes- und Bundesverwaltungengegenüberstellte.<br />
„Öffentliche Verwaltung<br />
heißt nicht nur Verantwortung<br />
dafür zu tragen,<br />
dass das öffentliche Leben in<br />
geordneten Bahnen abläuft,<br />
sondern auch den Bürgern<br />
Hilfestellung anzubieten, zu<br />
unterstützten, zu beraten<br />
und Auskunft zu geben“,<br />
wie LH Klasnic in einer Pressekonferenz<br />
betonte.<br />
Zu den Bürgerbüros gehört<br />
die schnellere Abwicklung<br />
von Verfahren, Kompetente<br />
Anprechpersonen und das<br />
One-Stop-Shop-Prinzip.<br />
Wie LH Klasnic ausführte,<br />
feiert die Steiermark „das<br />
fünfjährige Bestandsjubiläum<br />
des ersten österreichischen<br />
Bürgerbüros in<br />
der BH Fürstenfeld.“ Weitere<br />
Büros wurden in Hartberg,<br />
Fürstenfeld, Murau und<br />
Gröbming eingerichtet. In<br />
Bruck an der Mur, Liezen<br />
und Judenburg sind Bürgerservicebüros<br />
in Planung.<br />
In diesem Zusammenhang<br />
hat das Grazer Büro für Bürgerberatung,<br />
das 1985 eingerichtet<br />
wurde, eine neue<br />
Telefonnummer bekommen:<br />
0810-900-222 zum Ortstarif.<br />
es nicht in Frage, diese an den<br />
Bund zurückzuzahlen. WIFO-<br />
Untersuchungen haben mittlereweise<br />
bewiesen, dass die<br />
Mehreinnahmen aus einem<br />
Vorzieheffekt kommen, weil<br />
die Erträge von Jänner bis<br />
März stark rückläufig seien.<br />
Allein die Salzburger Gemeinden<br />
wären mit rund 15 Mio.<br />
€ betroffen. Geld, welches<br />
dringen für die Erreichung<br />
des Null-Defizits und zu notwendigen<br />
Investitionen<br />
gebraucht werde. Nun liegt es<br />
am Land, die zugesagten<br />
zehn Mio. € rasch und<br />
unbürokratisch freizugeben.<br />
Eine Untersuchung der Wirtschaftsuni<br />
Wien hat nämlich<br />
ergeben, das Gemeinde-Investitionen<br />
am arbeitsplatzwirksamsten<br />
sind: Mit 70.000 €<br />
sichern die Gemeinde 1,6,<br />
Private nur 1,1<br />
Arbeitsplätze pro<br />
Jahr<br />
Euro-Brücken<br />
Symbol für<br />
geeintes Europa<br />
EDELSBACH / BRÜSSEL<br />
„Mit diesen Brücken hat<br />
Edelsbach anschaulich<br />
gemacht, wie man sich die<br />
auf den Euro-Scheinen abgebildeten<br />
Brücken vorstellen<br />
muß“, sprach EU-Präsident<br />
a.D. Jaques Santer bei der<br />
Eröffnung der Brücken-Ausstellung<br />
im EU-Parlament.<br />
Die Leiterin des Edelsbacher<br />
Brückenmuseums, Renate<br />
Theissl, hatte nur nach Bildern<br />
ein maßstabsgetreues<br />
Modell angefertigt. Alles,<br />
was in Brüssel Rang<br />
und Namen hat,<br />
bewunderte dieses<br />
und andere<br />
Modelle.
Tirols Gemeinden können, dank der Landesregierung, wieder<br />
ihre Taschen füllen<br />
Unterstützung für Gemeindeprojekte<br />
LR Streiter: „Über 2 Mio. €<br />
für 71 Gemeinden!”<br />
INNSBRUCK<br />
Bedarfszuweisungen von<br />
über zwei Millionen Euro<br />
genehmigte die Regierung<br />
auf Antrag von LR Konrad<br />
Streiter für öffentliche Projekte<br />
in 71 Tiroler Gemeinden.<br />
„Mit dieser ersten Auszah-<br />
VORARLBERG<br />
Wasserwirtschaft<br />
14 Projekte<br />
bewilligt<br />
WIEN<br />
Die Siedlungswasserwirtschaft-Kommission<br />
hat grünes<br />
Licht für 14 Wasserbauprojekte<br />
in Vorarlberg gegeben.<br />
2,2 Mio. € von gesamt 8,14<br />
an Förderungen fließen ins<br />
Ländle. Unter den geförderten<br />
Projekten sind die Abwasserbeseitigungsanlagen<br />
in Frastanz,<br />
in Lustenau oder auch<br />
in Wolfurt. Auch für die Wasserversorgung<br />
wurden<br />
Zuschüsse bewilligt, nämlich<br />
in Rankweil, Bludesch, Kennelbach<br />
und Lustenau.<br />
Ökoprofit<br />
Neue Ansprechpartnerin<br />
BREGENZ<br />
Gemeinden und Betriebe, die<br />
sich für eine Ökoprofit-Zertifizierung<br />
interessieren, können<br />
sich seit kurzem an eine neue<br />
Anlaufstelle im Landhaus in<br />
Bregenz wenden.<br />
Ansprechpartnerin in der<br />
Wirtschaftsabteilung des Landes:<br />
Gerda Schmid, Tel:<br />
05574/511-26121;<br />
gerda.schmid@vorarlberg.at<br />
Foto: VLK/T. Mair<br />
lung des heurigen Jahres aus<br />
dem Gemeindeausgleichsfonds<br />
können wieder viele<br />
Projekte zum Wohle der BürgerInnen<br />
unseres Landes und<br />
zur Sicherung der öffentlichen<br />
Grundversorgung und<br />
Bildung getätigt werden“,<br />
sagt LR Streiter.<br />
BREGENZ<br />
2002 steht weltweit im Zeichen<br />
der nachhaltigen Entwicklung.<br />
Auch in Vorarlberg<br />
gibt es dazu ein schönes<br />
Jubiläum: Das Büro für<br />
Zukunftsfragen, der Umweltverband<br />
und der Verkehrsverbund<br />
feiern ihren 10.<br />
Geburtstag. Diesen begehen<br />
die Institutionen mit einer<br />
neuen Initiative, die sie<br />
gemeinsam mit LH Sausgruber<br />
vorstellten: Unter dem<br />
Titel „Unternehmen.V - Vorarlbergs<br />
Zukunft nachhaltig<br />
gestalten“ sollen die vielen<br />
TIROL<br />
INNSBRUCK<br />
42 Tiroler Gemeinderäte und<br />
Landtagsabgeordnete - von<br />
ÖVP, SPÖ, Grüne sowie parteiunabhängige<br />
Mandatare -<br />
haben insgesamt 10 Wochenenden<br />
für ihre berufliche<br />
Weiterbildung geopfert, und<br />
erhielten dafür ein Diplom,<br />
das sie als AbsolventInnen<br />
der Universitätsakademie<br />
Politische Bildung auszeichnet.<br />
Zu den Akademieinhalten<br />
zählten Grundlagen des<br />
politischen Systems und der<br />
Politik in Österreich genauso<br />
wie ein praxisbezogenes<br />
Medientraining, die Kunst der<br />
Initiative „Unternehmen.V“<br />
Nachhaltigkeit wurde<br />
sichtbar gemacht<br />
Bgm. Rainer Siegele, LH Sausgruber,<br />
Christian Steger-Vonmetz<br />
und Manfred Hellriegl<br />
präsentierten das „Unternehmen.V“<br />
zukunftsträchtigen Aktivitäten<br />
in Vorarlberg in Form von<br />
Landkarten „sichtbar“<br />
gemacht werden. Laut dem<br />
Leiter des Zukunftsbüros,<br />
Manfred Hellriegl, geht es<br />
darum „zu zeigen, wo was<br />
läuft und wer was macht.“<br />
Im Rahmen der Aktion werden<br />
im Laufe des Jahres mehrere<br />
Landkarten veröffentlicht,<br />
wo „Orte der Nachhaltigkeit“<br />
verzeichnet sind.<br />
Neben dem Zukunftsbüro,<br />
dem Umweltverband und<br />
dem Verkehrsverbund können<br />
auch andere interessierte Personen<br />
und Institutionen mitmachen:<br />
Gesucht sind Projekte,<br />
die im Sinne der Nachhaltigkeit<br />
zur Entwicklung<br />
Vorarlbergs zu einer europäischen<br />
Top-Region beitragen.<br />
Beiträge an das Amt der Vorarlberger<br />
Landesregierung,<br />
Büro für Zukunftsfragen<br />
(Karla Tschofen), Weiherstraße<br />
22, A-6901 Bregenz,<br />
Telefon: (05574) 511-20600,<br />
Fax: (05574) 511-920695,<br />
E-mail:<br />
zukunftsbuero@vorarlberg.at<br />
Aus den Bundesländern<br />
Politische Bildung für PolitikerInnen<br />
Politik verständlich gemacht<br />
Wahlkampfführung und Strategien<br />
des Lobbying. Was<br />
können Politiker von Wissenschaftlern<br />
und auch Journalisten<br />
als Referenten lernen?<br />
Landtagsabgeordnete Gaby<br />
Schiessling (SPÖ) als Rednerin<br />
bei der Abschlussfeier<br />
dazu: „Einerseits wurde<br />
systematisch rechtliches und<br />
politisches Faktenwissen vermittelt,<br />
andererseits stets der<br />
Zusammenhang mit Alltagspolitik,Wahlkämpfen<br />
oder<br />
Pressearbeit aus<br />
neutraler Sicht<br />
veranschaulicht.“<br />
Auszug aus der künftigen<br />
Mobilitätskarte des Verkehrsverbundes<br />
Den Anfang machen die Institutionen<br />
selbst: Im Mai präsentieren<br />
sie im „Vorarlberg<br />
Magazin“ Landkarten, wo<br />
z.B. Gemeinden eingetragen<br />
sind, die sich in Kampagnen<br />
wie Lebenswert leben, oder<br />
FAHR RAD engagieren beteiligt<br />
haben. Bereits im April<br />
präsentierte der Verkehrsverbund<br />
eine Mobilitätslandkarte,<br />
die alle öffentlichen<br />
Verkehrsverbindungen,<br />
Fahrradwege<br />
und Carsharing-<br />
Stellen enthält.<br />
KOMMUNAL 83
Info - Mix<br />
Wirtschafts-Kongress<br />
„iCON 2002“ am 21. Mai<br />
Gerade die Erfahrungen der<br />
letzten beiden Jahre haben<br />
deutlich gemacht, wie wichtig<br />
es für den einzelnen Anleger<br />
ist, ein Grundwissen über die<br />
Funktionsweise der Märkte<br />
und verschiedene Anlagealternativen<br />
zu haben. Das<br />
Weiterbildungszentrum der<br />
WU Wien hat es sich daher<br />
zur Aufgabe gemacht - auf<br />
akademischem Boden - alle<br />
die Anlageentscheidung<br />
betreffenden Informationen<br />
für den Anleger aufzubereiten<br />
und in leicht verständlicher<br />
Weise im Rahmen eines<br />
Investment-Congresses -<br />
6. April 1948<br />
Leonhard Wörndl-Aichriedler,<br />
Bürgermeister von<br />
Plainfeld<br />
7. April 1959<br />
Leo Radakovits, Vizepräsident<br />
des burgenländischen<br />
Gemeindebundes und Bürgermeister<br />
von Güttenbach<br />
9. April 1949<br />
Ing. Peter Fritzenwallner,<br />
Bürgermeister von Eben im<br />
Pongau<br />
9. April 1951<br />
Dir. Kurt Pühringer, Bürgermeister<br />
von Lofer<br />
11. April 1942<br />
Werner Strohmaier, Bürgermeister<br />
von Mittelberg<br />
12. April 1960<br />
Rupert Eder, Bürgermeister<br />
von Henndorf/Wallersee<br />
19. April 1945<br />
Egon Fröschl, Bürgermeister<br />
von Weißbach bei Lofer<br />
20. April 1945<br />
Helene Auer, Bürgermeisterin<br />
von Oberwaltersdorf<br />
20. April 1959<br />
Wolfgang Zingerle, Bürgermeister<br />
von Hollersbach<br />
84 KOMMUNAL<br />
„iCON 2002“ - zu präsentieren.<br />
Besonderes Augenmerk<br />
wird bei der Veranstaltung<br />
auf die Gemeinden gelegt. In<br />
einer eigenständigen Vortragsreihe,<br />
welche Gemeindebundpräsident<br />
Mödlhammer<br />
eröffnet, wird die finanzielle<br />
Situation der Gemeinden, die<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
für die Veranlagung<br />
von Gemeindevermögen, die<br />
Veranlagungsalternativen und<br />
Finanzierung von Pensionen<br />
für Gemeindebedienstete<br />
behandelt. Der „iCON 2002“<br />
beginnt um 9.30 Uhr und<br />
endet um 20.15 Uhr.<br />
Geburtstage - Wir gratulieren<br />
22. April 1951<br />
Mathias Fritz, Vizepräsident<br />
des burgenländischen<br />
Gemeindebundes und Bürgermeister<br />
von Zagersdorf<br />
22. April 1946<br />
Ing. Hartmut Schremser,<br />
Bürgermeister von Fuschl<br />
am See<br />
22. April 1957<br />
Franz Lainer, Bürgermeister<br />
von St. Veit/Pongau<br />
24. April 1946<br />
Eugen Grader, Bürgermeister<br />
von Wagrain<br />
29. April 1942<br />
Prof. Walter Zimper, Vizepräsident<br />
des Österreichischen<br />
Gemeindebundes<br />
und Bürgermeister von<br />
Markt Piesting<br />
29. April 1954<br />
Dr. Heinz Schaden, Bürgermeister<br />
der Stadt Salzburg<br />
30. April 1948<br />
Josef Buchsteiner, Bürgermeister<br />
von Forstau<br />
30. April 1949<br />
Jakob Rohrmoser, Bürgermeister<br />
von Bischofshofen<br />
Leitfaden<br />
e-Government<br />
Dieser noch junge Begriff<br />
führt immer wieder zu Fragen<br />
in den Gemeinden. Deshalb<br />
hat das KDZ einen<br />
umfangreichen und praxisorientierten<br />
Überblick über<br />
alle wesentlichen Bereiche<br />
des e-Government mit dem<br />
Charakter eines „Leitfadens“<br />
herausgegeben, um den<br />
Gemeinden eine Entscheidungsgrundlage<br />
zu geben.<br />
Das Buch<br />
Das Buch kostet 28 €.<br />
Bestellungen beim KDZ,<br />
Mariahilferstraße 136,<br />
1150 Wien, Tel: 8923492-<br />
11, Fax: DW 20<br />
Bundesauszeichnungen<br />
Der Herr Bundespräsident<br />
hat verliehen<br />
Mit Entschließung vom<br />
7. März 2002:<br />
Das Große Silberne<br />
Ehrenzeichen für<br />
Verdienste um die Republik<br />
an Alfons<br />
Schröcker, Abgeordneter<br />
a.D. zum Salzburger<br />
Landtag<br />
Mit Entschließung vom<br />
22. März 2002:<br />
Das Goldene Verdienstzeichen<br />
der Republik an<br />
Josef Riesenberger,<br />
Amtsleiter von Mitterkirchen<br />
im Machland/OÖ<br />
und an Alois Prammer,<br />
ehem. Amtsleiter von<br />
Rainbach im Mühlkreis/<br />
OÖ.<br />
Lehrbuch<br />
Umweltschutz<br />
Ziel des Buches ist es, in<br />
einem zeitlosen Nachschlagewerk<br />
Zahlen und Fakten<br />
anzuführen und Kreisläufe<br />
darzustellen, um die komplexe<br />
Vernetzung der einzelnen<br />
Umweltmedien transparent<br />
zu machen. Schwerpunkt<br />
des Buches ist u.a.<br />
eine Analyse des und das<br />
Aufzeichen bereits erreichter,<br />
aber auch noch notwendiger<br />
Umweltschutzmaßnahmen.<br />
Das Buch<br />
Galler, „Umweltschutz“,<br />
ecomed-Verlag, 336 Seiten,<br />
www.ecomed.de,<br />
0049-8191-125-068 €<br />
Mit Entschließung vom<br />
25. März 2002:<br />
Das Goldene Verdienstzeichen<br />
der Republik an<br />
Fritz Stadler, Bürgermeister<br />
der Gemeinde<br />
Grünau im Almtal/OÖ.<br />
Mit Entschließung vom<br />
27. März 2002:<br />
Das Goldene Verdienstzeichen<br />
der Republik an<br />
Alois Baumgartner,<br />
ehem. Bürgermeister der<br />
Gemeinde Wendling/<br />
OÖ, an Karl Harrer,<br />
ehem. Bürgermeister den<br />
Gemeinde Meggenhofen/OÖ<br />
sowie an<br />
Friedrich Pichler, ehem.<br />
Bürgermeister der<br />
Gemeinde Rottenbach.
Europäische Ehrung<br />
Europamedaille an Bgm.<br />
Matthias Hemetsberger<br />
BAD REICHENHALL<br />
Für insgesamt sechs Jahre,<br />
davon jeweils drei Jahre als<br />
Präsident und drei Jahre als<br />
Vizepräsident, lenkten Landrat<br />
Martin Seidl (Berchtesgadener<br />
Land) und Bürgermeister<br />
Mag. Matthias<br />
Hemetsberger (Seeham) die<br />
Entwicklung der EuRegio<br />
Salzburg – Berchtesgadener<br />
Land – Traunstein. In Würdigung<br />
ihrer Verdienste um die<br />
Europäische Einigung wurde<br />
ihnen dafür Anfang April von<br />
den Abgeordneten zum<br />
Europäischen Parlament Dr.<br />
Gabriele Stauner (Deutschland)<br />
und Dr. Paul Rübig<br />
(Österreich) die Europamedaille<br />
der Fraktion der<br />
Europäischen Volkspartei EVP-<br />
ED verliehen.<br />
Bei einem Empfang in Bad<br />
Reichenhall hob Stauner die<br />
Leistungen von Hemetsberger<br />
und Seidl hervor. Sowohl in<br />
der Vorbereitungszeit als auch<br />
nach der Gründung am 22.<br />
Mai 1995 hätten die beiden<br />
vielfältige Impulse gegeben<br />
Ausstellung<br />
Begegnungen in Wien<br />
Das Museum Schloss Bruck<br />
widmet seine heurige<br />
Großausstellung der wechselvollen<br />
Beziehung Egger-Lienz’<br />
zu Wien.<br />
Egger-Lienz war von 1899 bis<br />
1911 in der Haupt- und Residenzstadt<br />
ansässig.<br />
Wenngleich innerhalb der<br />
Wiener Kunstszene mehr ein<br />
Einzelgänger, interessierte er<br />
sich dennoch lebhaft für die in<br />
der Secession gezeigte internationale<br />
Moderne. Hier sah<br />
er Werke von Rodin, Meunier,<br />
van Gogh, Segantini, Hodler,<br />
Klimt usw., die zum Teil wichtige<br />
Anregungen für sein<br />
Schaffen boten. 1909/10 war<br />
Egger selbst Mitglied der Wiener<br />
Secession. Eine in Aussicht<br />
gestellte Professur an der Wiener<br />
Akademie vereitelte hingegen<br />
der Thronfolger Franz<br />
und Zeichen gesetzt, die ein<br />
Gewinn für die Idee der<br />
europäischen Integration<br />
gewesen seien, so Stauner.<br />
Verwirklichte Projekte wie die<br />
erste grenzüberschreitende<br />
Richtfunkstrecke, der erste<br />
grenzüberschreitende Verkehrsverbund<br />
in Europa, touristische<br />
Akzente wie die<br />
EuRegio-Radwanderkarte und<br />
die Imagewerbung für Urlaub<br />
auf dem Bauernhof oder<br />
grenzüberschreitende Jugendleiterseminare<br />
seien bemerkenswert<br />
hinsichtlich ihrer<br />
Wirkung auf den Abbau der<br />
Grenzen. Die EuRegio habe<br />
sich in diesem Sinne bestens<br />
als europäische Ideenwerkstatt<br />
der Vielfalt und der<br />
Zusammenarbeit etabliert<br />
und ihre Zukunft liege darin,<br />
in vielen weiteren kleinen<br />
Schritten die durch die Grenzziehung<br />
vor fast 200 Jahren<br />
bedingte Auseinanderentwicklung<br />
zu überwinden. Dies<br />
sei insbesondere auch den<br />
Verdiensten von Seidl und<br />
Hemetsberger zuzurechnen.<br />
Ferdinand, dem Egger zu<br />
„unakademisch“ war. Diese<br />
und weitere Facetten im Verhältnis<br />
Egger-Lienz’ zu Wien<br />
zeigt die Ausstellung anhand<br />
ausgesuchter Originalwerke<br />
aus internationalen Museen.<br />
Neben 40 Gemälden Eggers<br />
werden - zum Teil in spannenden<br />
Gegenüberstellungen - ca.<br />
50 Werke der oben genannten<br />
Künstler sowie weiterer Zeitgenossen<br />
wie Liebermann,<br />
Moll, Schiele und Kokoschka<br />
präsentiert.<br />
Informationen: „Begegnungen<br />
in Wien - Egger-Lienz,<br />
Rodin, Meunier, Segantini,<br />
Hodler, Klimt, Schiele“,<br />
Museum Schloss Bruck,<br />
Schlossberg 1, 9900 Lienz,<br />
Tel: 04852/62580-83, Fax:<br />
04852/62580-83<br />
museum@stadt-lienz.at<br />
Info - Mix<br />
KOMMUNAL Lachhaftes<br />
Heimat bist Du großer ...<br />
... „Schilderwälder“<br />
Wie oft ärgern sich vor allem<br />
Autofahrer über den in Österreich<br />
überhandnehmenden<br />
Schilderwald.<br />
KOMMUNAL hat jedoch den<br />
Beweis, dass „vor dem Schildergesetz“,<br />
um nicht zu sagen<br />
50 oder 70: Was stimmt denn nun?<br />
Mein Vertrauen in die Gefahrenzeichen<br />
ist gerade rechts abgebogen<br />
- oder doch links?.<br />
vor dem „Schilda- Gesetz“,<br />
alle gleich sind.<br />
Seien es jetzt Radfahrer oder<br />
Fußgänger, für jeden hält der<br />
österreichische „Schilda“wald<br />
das richtige Schild bereit.<br />
Hans Braun<br />
Orientierung ist Sache der<br />
Beifahrer!<br />
Personen so einfach abzustellen,<br />
ist eigentlich auch eine<br />
Frechheit!<br />
Über diese eindeutig<br />
zweideutige Radwegbeschilderung<br />
freut sich sicher jeder<br />
Radfahrer.<br />
KOMMUNAL 85
Info - Mix<br />
Lebensstil<br />
Entspann dich – den Kindern geht’s gut<br />
Das einzige Zirkushotel Österreichs,<br />
das Urbani Familienhotel,<br />
glänzt mit einem kreativem<br />
Unterhaltungsmix für die<br />
Kleinen und anspruchsvollen<br />
Erholungsangeboten für die<br />
Wo Kinder noch Kinder sind ...<br />
Großen. Am Ufer des Ossiacher<br />
Sees und am Fuße des<br />
„Familienberges“ Gerlitzer<br />
Alpe gelegen, verspricht das<br />
4-Sterne-Domizil Spiel und<br />
Spaß, Sport und Wellness.<br />
Während sich für die Kleinen<br />
eine Welt jenseits von Kindergarten<br />
und Schulstress auftut,<br />
können sich die Großen hier<br />
vom Berufsalltag bei Wellness<br />
und Sport erholen. Sowohl<br />
Universitätslehrgang für Politische Bildung in Schloss Hofen<br />
Bunt, lebendig und facettenreich<br />
„Bemühen um eine pluralistisch angelegte<br />
qualitätvolle politische Bildung“<br />
Univ.Prof. Dr. Herbert Dachs<br />
86 KOMMUNAL<br />
die Hotelzimmer, als auch die<br />
gesamte Anlage und die<br />
Küche sind auf Eltern und<br />
Kinder gleichermaßen ausgerichtet.<br />
Die Kleinen kommen<br />
hier ganz groß raus. Die<br />
pädagogisch geschulten<br />
Betreuerinnen animieren den<br />
Nachwuchs zu kreativem Tun,<br />
wie malen, basteln und singen,<br />
studieren Zirkusnummern<br />
mit ihnen ein, die sonntags<br />
mit viel Ehrgeiz vorgeführt<br />
werden. Schipark und<br />
Seestrand vor der Haustür<br />
bieten für jede Jahreszeit ausreichen<br />
fun & action. Da wird<br />
mit Ponys ausgeritten, die<br />
Natur erkundet, im Pool<br />
geplanscht und so manche<br />
dicke Freundschaft geschlossen.<br />
Die Kids wohl behütet zu<br />
wissen, ermöglicht es den<br />
Eltern, im großzügig angelegten<br />
Wellness- und Beauty-<br />
Bereich zu relaxen oder sich<br />
sportlich zu betätigen. Mit<br />
dem herrlichen Schigebiet<br />
Foto: Schloss Hofen<br />
Fundiertes Basiswissen<br />
über Politik und politische<br />
Systeme bietet ein<br />
berufsbegleitender Universitätslehrgang<br />
in<br />
Schloss Hofen in Lochau<br />
in Vorarlberg. Ab Oktober<br />
startet in Zusammenarbeit<br />
mit der Universität<br />
Salzburg der achte Universitätslehrgang<br />
für Politische<br />
Bildung.<br />
Der viersemestrige Universitätslehrgang<br />
ist breit<br />
angelegt. Lehrgangsleiter<br />
Univ.Prof. Dr. Herbert<br />
Dachs vom Institut für<br />
Politikwissenschaft der<br />
Universität Salzburg will<br />
„weder bloße Theorie“<br />
vermitteln und „keinesfalls<br />
Diskussionsforum<br />
für enge parteipolitische<br />
Fragen“ sein. Ihm und<br />
seinem Referententeam<br />
geht es um das breite<br />
politische Spektrum. Die<br />
Gerlitzen-Alpe und dem See,<br />
der zum Segeln, Surfen und<br />
Boot fahren einlädt, wissen<br />
sich sowohl Sommer- als auch<br />
Wintersportbegeisterte am<br />
idealen Platz. Für das leibliche<br />
Wohl wird im hauseigenen<br />
Restaurant, einem führenden<br />
gastronomischen Betrieb mit<br />
Kärntner Linie gesorgt, wobei<br />
auch hier die Kids mit speziellen<br />
Kindermenüs gesondert<br />
erfreut werden.<br />
Hier können die Kinder<br />
noch Kinder sein und Mama<br />
und Papa können mit ihnen<br />
Urlaub machen, aber ohne<br />
Stress.<br />
Information<br />
Urbani’s Familienhotel<br />
9551 Bodensdorf am<br />
Ossiachersee<br />
Tel.: 04243 2286<br />
kinderhotel@urbani.at<br />
www.urbani.at<br />
Themen reichen vom<br />
politischen System in<br />
Österreich über Wirtschaftspolitik,Medienpolitik<br />
bis zu internationaler<br />
Politik. Entscheidend<br />
ist für Prof. Dachs, dass<br />
die Teilnehmer politische,<br />
wirtschaftliche und<br />
gesellschaftliche Zusammenhänge<br />
erkennen und<br />
kritisch reflektieren.<br />
„Bunt, lebendig und<br />
facettenreich, auf hohem<br />
Niveau mit einer guten<br />
theoretischen Basis“, so<br />
will der Politikwissenschafter<br />
Dachs den Lehrgang<br />
seitens der Vortragenden<br />
und der Teilnehmer<br />
gestaltet wissen.<br />
Interessant ist der Universitätslehrgang<br />
für<br />
(<strong>Kommunal</strong>)Politiker, für<br />
Lehrer, Journalisten und<br />
Mitarbeiter politischer<br />
Institutionen, Kammern<br />
<strong>Ausgabe</strong> Mai<br />
5/2002<br />
◆ Die Top-Story des<br />
Frühjahrs: Der ÖsterreichischeSparkassenverband<br />
veröffentlicht<br />
Studie zur Finanzlage<br />
der Gemeinden. Ausführlicher<br />
Bericht zum<br />
brennenden Thema.<br />
◆ Was bringt die<br />
„Abfertigung Neu“ für<br />
die Gemeinden<br />
◆ Tourismustagung in<br />
Obertauern: Bericht und<br />
Stellungnahmen der<br />
Bürgermeister<br />
◆ Bürgermeisterinnen-<br />
Portrait: Isolde Leitner<br />
aus Hohentauern<br />
◆ Alles über das neue<br />
Vergaberecht<br />
oder Verbänden.<br />
Von den Teilnehmern fordert<br />
der Lehrgang viel<br />
Engagement, Freude an<br />
der Diskussion und die<br />
Bereitschaft, sich auf<br />
Seminare gut vorzubereiten.<br />
Abgeschlossen wird<br />
der Lehrgang mit einem<br />
Zeugnis der Universität<br />
Salzburg und der<br />
Bezeichnung „Akademischer<br />
Politischer Bildner“.<br />
Information<br />
Schloss Hofen<br />
Zentrum für Wissenschaft<br />
und Weiterbildung<br />
6911 Lochau<br />
Tel. 05574/4930-189<br />
(Ursula Mikschl)<br />
FAX 05574/4930-22<br />
info@schlosshofen.at<br />
www.schlosshofen.at<br />
E.E.
Fotos: Neumayr, SAG<br />
Die internationale Fachmesse für<br />
Öffentliche Verwaltung, Infrastruktur<br />
und kommunale Ausstattung<br />
Die internationale<br />
Fachmesse für<br />
Umwelttechnik<br />
FACHKONTAKTE<br />
IM DOPPELPACK<br />
1. bis 3. Oktober 2002<br />
Messezentrum Wien<br />
Reed Messe<br />
Wien<br />
ZEITGLEICH MIT<br />
Tel.: +43-(0)1-727 20-523, E-Mail: public-services@messe.at / pollutec@messe.at, Internet: www.public-services.at / www.pollutec.at<br />
KOMMUNAL 87
1/1 Ins.<br />
Bank Austria<br />
Film<br />
beigestellt