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Danke, lieber „Arsch-Engel“! - Veranstaltungskalender für Körper ...

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28<br />

Heilen mit Klängen<br />

Drei Beispiele <strong>für</strong> therapeutisches Arbeiten mit Klang<br />

Den Kanal der Stimme öffnen<br />

Von Camilla Elisabeth Bergmann<br />

Die Stimme stellt eine wichtige<br />

Verbindung zwischen innen<br />

und außen dar: Sie ist der<br />

Bereich, wo der innere Impuls<br />

in Klang umgewandelt<br />

wird und hörbar in die Welt<br />

gelangen kann. Zugleich gibt<br />

es in diesem Bereich auch einen<br />

spirituellen Wandlungsaspekt:<br />

An den Stimmlippen<br />

wird der Atem in Klang umgewandelt. Der Atem gilt<br />

in vielen spirituellen Traditionen als Träger der Lebensenergie<br />

und Verbindung zum Numinosen (z.B.<br />

als Prana, Odem, Ch´i...).<br />

Die Stimme war seit jeher Bestandteil von Ritualen,<br />

Magie und religiösen Zeremonien. Es gibt Momente<br />

beim Singen, in denen man sich selbst fühlt wie im<br />

Himmel (was ja auch der Titel eines Films über das<br />

Chorsingen ist). Dieses Gefühl hat viel damit zu tun,<br />

„im Flow“ zu sein, jenem wunderbaren Zustand des<br />

Fließens und der Selbstvergessenheit, der dann entsteht,<br />

wenn man in einer Tätigkeit vollkommen aufgeht.<br />

In diesen Momenten werden alle zum Singen gehörenden<br />

Abläufe in harmonischer Einheit von <strong>Körper</strong> und<br />

Geist mühelos durchgeführt und die Stimme tönt warm,<br />

voll, körperlich und zugleich leicht und vollkommen<br />

mühelos aus einem heraus.<br />

In diesem Zustand ist das Kehlchakra frei und nicht<br />

nur die Stimme fließt, sondern auch Gedanken lassen<br />

sich leicht und zum Teil überraschend neu formulieren.<br />

Und man ist ganz bei sich und zugleich in Kontakt<br />

mit allem.<br />

Wer je ein etwa einjähriges Kind beim Ausprobieren<br />

seiner Stimme und seiner Artikulationswerkzeuge<br />

beobachtet hat, weiß, welch unerschöpflicher Variationsreichtum<br />

und welch große Lust an der Improvisation<br />

in dieser Phase der Sprachentwicklung vorhanden sind.<br />

Später verliert sich das oft. Bei vielen Erwachsenen<br />

ist der Kanal Stimme geradezu verschüttet. Wer früh<br />

gelernt hat, immer „den Mund zu halten“ oder „leise zu<br />

sein“, wird sehr wahrscheinlich auch als Erwachsener<br />

diese Muster beibehalten. Geradezu tödlich <strong>für</strong> die<br />

Verbundenheit mit der eigenen Stimme ist der Satz: „Du<br />

kannst nicht singen.“ Dieser Satz kann ein lebenslanges<br />

Gefühl der Unzulänglichkeit, Hemmung und Scham in<br />

Bezug auf die eigene Stimme auslösen und bewirken,<br />

dass derjenige, der den Satz zu hören bekommen hat,<br />

nie wieder freiwillig singen wird.<br />

Die eigene Stimme entdecken<br />

Das Potenzial einer Stimme entfaltet sich nicht im<br />

Hals, sondern im Gesamtgefüge von Atem, Stimme,<br />

<strong>Körper</strong> und geistig-seelischen Kräften - ein körperlichenergetisches<br />

Zusammenspiel, das man als Baby in<br />

seinen Grundzügen schon meisterlich beherrschte.<br />

Es gibt aus den ersten Lebensjahren ein tiefes <strong>Körper</strong>wissen<br />

darüber. Dieses Wissen war zuerst da und ist<br />

lediglich verschüttet. Es wartet nur darauf, abgerufen zu<br />

werden – egal, wie viele Jahre seither vergangen sind.<br />

Wieder aktiviert, bahnt sich dieses <strong>Körper</strong>wissen eine<br />

immer breitere Spur und ist in der Lage, irgendwann<br />

KGSBerlin 02/2010<br />

Foto: © Bernd S. - Fotolia.com

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