Getränkesteuer: Ist das Ärgste vorbei? JA zu Handy´s! NEIN zu ...
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Getränkesteuer: Ist das Ärgste vorbei? JA zu Handy´s! NEIN zu ...
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Nr. 3<br />
März. 2003<br />
DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN<br />
KOMMUNAL<br />
Wir sind<br />
Österreich<br />
DVR: 0930 423<br />
Offizielles Organ des Österreichischen Gemeindebundes<br />
AKTUELL<br />
<strong>Getränkesteuer</strong>:<br />
<strong>Ist</strong> <strong>das</strong> <strong>Ärgste</strong><br />
<strong>vorbei</strong>?<br />
EuGH-Generalanwalt: Bereicherungsverbot<br />
bleibt, doch ein enormer<br />
Verwaltungsaufwand droht<br />
SEITE 13<br />
PRAXIS<br />
Ideen für eine<br />
bessere Zukunft<br />
Fuhrpark und Gerätetechnik:<br />
Neue Trends und Entwicklungen<br />
SEITE 38<br />
P.b.b. Verlagspostamt · 1014 Wien 02 Z 032902M ISSN: 1605-1440<br />
THEMA<br />
<strong>JA</strong> <strong>zu</strong> <strong>Handy´s</strong>!<br />
<strong>NEIN</strong> <strong>zu</strong> Masten!<br />
Ausweg in Sicht?<br />
Gemeindebund-Studie<br />
kombiniert Lenkungseffekt<br />
und Einnahmen für die<br />
Gemeinden – Ab sofort rund<br />
390 Millionen Euro möglich<br />
SEITE 8
www.leasaustria.com<br />
So soll Leasing sein.<br />
Was wählen Gemeinden?<br />
Leasing mit Zukunft!<br />
Kommunal-Leasing mit der Bank Austria Creditanstalt Leasing<br />
macht es möglich: Mit professionellem Know-how und umfassender<br />
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von Bedeutung sind. Dann folgt auf ein Neubauprojekt problemlos<br />
die Anschaffung von mobilen Investitionsgütern, ohne den vorgegebenen<br />
Budgetrahmen <strong>zu</strong> sprengen.<br />
Palla, Koblinger_Proximity
Gemeindepolitik<br />
6 Gemeinden stellen sich neuen Herausforderngen:<br />
Neue Ideen sind gefragt<br />
8 Lenkungseffekte von Abgaben auf<br />
Handymasten: 390 Millionen € sind möglich<br />
12 Einkommensgrenze für Arbeitslosengeld:<br />
Neuer Richtsatz sind 643,44 € monatlich<br />
16 Interview <strong>zu</strong>r neuen Deponieverordnung<br />
Studie wäre Basis für faire Verhandlungen<br />
20 Gemeindebund Forderungspapier:<br />
Daseinsvorsorge und Finanzen sind Kernthemen<br />
27 50. Österreichischer Gemeindetag: Jubiläum<br />
findet in Wiener Neustadts Arena Nova statt<br />
Recht & Verwaltung<br />
12 Die Zusätze <strong>zu</strong> den Ortstafeln müssen weg:<br />
Eine rechtliche Betrachtung<br />
18 www.fundamt.gv.at: Rascher suchen und finden<br />
21 Streit um die Ortstafeln: Novellierung der StVO<br />
für Rechtssicherheit der Gemeinden notwendig<br />
Gemeindefinanzen<br />
13 <strong>Getränkesteuer</strong>: EuGH-Generalanwalt bestätigt<br />
<strong>das</strong> Bereicherungsverbot grundsätzlich<br />
Europapolitik<br />
22 Grenzüberschreitende Gemeindeprojekte:<br />
Nach der Erweiterung muss Integration folgen<br />
24 Stellung der Gemeinden in Europa:<br />
Streit um die „Kleinen“ im AdR<br />
KOMMUNAL<br />
PRAXIS<br />
Fuhrpark & Gerätetechnik<br />
38 Neueste Trends und Entwicklungen<br />
für den kommunalen Sektor<br />
50 Arbeitsschuhe: Die Norm alleine<br />
kann Unbehagen schaffen<br />
KOMMUNAL<br />
THEMEN<br />
KOMMUNAL<br />
CHRONIK<br />
62 Die Kommunalpolitik braucht mehr<br />
Frauen: Ein Porträt der Spielfelder<br />
Bürgermeisterin Heidrun Walther<br />
64 Aus den Bundesländern<br />
68 Info-Mix<br />
Inhalt<br />
KOMMUNAL 3
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Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Österreichischer Gemeindebund,<br />
Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />
Medieninhaber:<br />
NÖ Zeitungsverlags Gesellschaft mbH.,<br />
Löwelstr. 6/5, Pf. 201,1014 Wien,<br />
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Geschäftsführung:<br />
Bgm. a.D. Prof. Walter Zimper<br />
Walter Zimper jun.<br />
Sekretariat: Patrizia Poropatits<br />
e-mail: noeverlag.poropatits@kommunal.at<br />
www.kommunal.at<br />
Redaktion:<br />
Mag. Hans Braun (Leitung)<br />
Walter Grossmann<br />
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Anzeigenberatung:<br />
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Johanna K. Ritter – DW 11 (Leitung)<br />
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Mag. Sabine Brüggemann – DW 12<br />
sabine.brueggemann@kommunal.at<br />
Franz Krenn – DW 13<br />
franz.krenn@kommunal.at<br />
Gerhard Klodner – DW 14<br />
gerhard.klodner@kommunal.at<br />
Grafik:<br />
NÖ Verlag, E. Horvath<br />
grafik@kommunal.at<br />
Fotos: Bilder-Box<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Dipl. Ing. Martin Atzwanger<br />
(Fachautor für Kommunalpolitik)<br />
Mag. Nicolaus Drimmel<br />
(Österreichischer Gemeindebund),<br />
Dr. Roman Häußl (Experte f. Gemeinderecht)<br />
Dr. Robert Hink<br />
(Generalsekretär Gemeindebund),<br />
Mag. Karin Holdhaus<br />
(Bundesministerium für Inneres)<br />
Dr. Peter Mahringer (Sekt.Chef im BM<br />
für Bildung, Wissenschaft & Kultur<br />
Helmut Mödlhammer (Präsident des<br />
Österreichischen Gemeindebundes),<br />
Dietmar Pilz (Steirischer Gemeindebund),<br />
Univ. Prof. Dr. Reinbert Schauer<br />
(Johannes Kepler-Universität Linz),<br />
Dir. Bgm. Bernd Vögerle (Verband der<br />
sozialdemokratischen Gemeindevertreter),<br />
Prof. Walter Zimper (Verleger).<br />
Hersteller:<br />
Leykam, Wr. Neustadt<br />
Erscheinungsort:<br />
2722 Weikersdorf am Steinfeld<br />
Persönlich gezeichnete Artikel fallen unter die<br />
Verantwortlichkeit des Autors und müssen sich<br />
nicht unbedingt mit der Meinung von<br />
KOMMUNAL decken.<br />
KOMMUNAL ist <strong>das</strong> offizielle Organ des Österreichischen<br />
Gemeindebundes und erscheint<br />
monatlich. Es wird im Direktversand an folgende<br />
Personen- und Zielgruppen versandt:<br />
Alle Bürgermeister, Vizebürgermeister, Stadträte<br />
und Geschäftsführenden Gemeinderäte der<br />
Gemeinden Österreichs. Alle leitenden Gemeindebeamten<br />
und alle führenden Gemeindebediensteten<br />
sowie die Spitzenfunktionäre und<br />
Sachbearbeiter der österreichischen Wasser-,<br />
Abwasser-, Müll- und Reinhalteverbände sowie<br />
der Freiwilligen Feuerwehren. Alle für die Kommunalpolitik<br />
relevanten Behördenvertreter und<br />
Beamten der Ministerien, Bundesstellen und der<br />
österreichischen Bundesländer. Alle politischen<br />
Mandatare der im Parlament vertretenen Parteien<br />
auf Bundes-, Landes- und Bezirksebene.<br />
Wichtige Meinungsträger im Bereich anderer<br />
Behörden und Interessensvertretungen sowie der<br />
österreichischen Wirschaft.<br />
Mit E.E. gekennzeichnete Artikel sind bezahlte<br />
Wirtschaftsinfos und fallen nicht in die Verantwortlichkeit<br />
der Redaktion.<br />
Auflage: 34.094<br />
Teilen dieser Ausgabe liegen<br />
Beilagen von ÖKOtech, Hostra GmbH und<br />
E&C GmbH bei.<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Editorial<br />
Die Welt ist in Bewegung und Europa sucht neben seiner wirtschaftlichen<br />
Zielset<strong>zu</strong>ng endlich auch ein politisches Profil und damit ein selbstdefiniertes<br />
politisches Gewissen. Wie <strong>das</strong> aussehen könnte, darüber zerbricht sich bis <strong>zu</strong>m<br />
Sommer ein EU-weiter Konvent den Kopf und die Hoffnungen vieler Skeptiker<br />
liegen in den erwarteten Ergebnissen.<br />
Inzwischen aber geht die reale Europa- und Weltpolitik ihrer Wege und orientiert<br />
sich allein an den fundamentalen Erkenntnissen des Kapitalismus und des<br />
Liberalismus sowie an den goldenen Regeln des sogenannten freien Wettbewerbs.<br />
Die europäischen Gemeinden stehen urplötzlich vor dem Problem, <strong>das</strong>s ihre<br />
bislang hochgeschätzten öffentlichen Dienstleistungen als wettbewerbsfeindliches<br />
Monopol missverstanden und die sozialen Abfederungen durch Solidarität als<br />
unerlaubte Begünstigung gebrandmarkt werden. Dabei kommt der geballte Angriff<br />
gleichzeitig aus zwei Richtungen: einerseits durch die 144 Mitgliedsländer<br />
zählende Welthandelsorganisation (WTO) und andererseits durch die Bürokratie<br />
der 15 Staaten umfassenden Europäischen Union. Sowohl <strong>das</strong> Allgemeine Abkommen<br />
über den Handel mit Dienstleistungen der WTO (GATS) als auch die Vorbereitung<br />
einer EU-weiten Rahmenrichtlinie über die Leistungen der Daseinsvorsorge<br />
zielen auf die Zurückdrängung des öffentlichen Bereiches <strong>zu</strong>gunsten privater<br />
Unternehmungen. Was nicht weniger bedeutet, als <strong>das</strong>s alle unsere mühsam aufgebauten<br />
sozialen Absicherungs- und Grundversorgungsbereiche von der Krankenund<br />
Pensionsversicherung über <strong>das</strong> Bildungssystem bis <strong>zu</strong>r Wasserversorgung und<br />
der Abwasser- und Müllentsorgung schonungslos dem freien Markt überlassen werden<br />
sollen.<br />
Abgesehen davon, <strong>das</strong>s sich die Gestaltungsmöglichkeiten einer lokalen Selbstverwaltung<br />
auf die Tätigkeit einer Ausschreibungsbehörde reduzieren würden, wären<br />
die Auswirkungen für die betroffenen Bürger mehr als fatal. In Großbritannien sind<br />
die Wasserpreise nach der Liberalisierung um knapp 50 Prozent, in Bolivien innerhalb<br />
weniger Wochen sogar um 100 Prozent gestiegen. Über die Konsequenzen für<br />
wirtschaftlich nicht so attraktive Aufschließungs- oder Entsorgungsgebiete bzw.<br />
die Regelungen für einen sozial gerechten Ausgleich gibt es noch nicht einmal<br />
objektive Erhebungen. Außer vielleicht, <strong>das</strong>s in England die privaten Versorger<br />
bereits 128-mal wegen Vernachlässigung der Infrastruktur und minderer<br />
Wasserqualität verurteilt wurden und 19.000 Haushalten vorübergehend der<br />
Wasserhahn abgedreht wurde, weil sie die Rechnungen nicht bezahlen konnten.<br />
Weltweit und europaweit macht sich daher Widerstand breit und auch Österreichs<br />
Gemeinden stehen stark und solidarisch in den Reihen derer, die nicht bereit sind,<br />
ihre öffentliche Verantwortung und soziale Verpflichtung auf dem Altar der<br />
Liberalisierung <strong>zu</strong> opfern.<br />
Um einmal mehr sind Geschlossenheit und Solidarität sowie eine starke gemeinsame<br />
Stimme vonnöten.<br />
Womit sich der Gründungsauftrag von KOMMUNAL als Sprachrohr der österreichischen<br />
Kommunen aus brandaktuellem Anlass just am Vorabend <strong>zu</strong>m 10jährigen<br />
Bestandsjubiläum unseres Magazins ganz ohne Zutun ergibt. Eine kleine Genugtuung<br />
inmitten dramatischer Entwicklungen.<br />
Prof. Walter Zimper<br />
Verleger und Vizepräsident des<br />
Österreichischen Gemeindebundes<br />
KOMMUNAL 5
Kommentar<br />
Die Gemeinden stellen sich den neuen Herausforderungen<br />
Neue Ideen sind gefragt<br />
Das Echo war gewaltig. Der<br />
Gemeindebund hat mit der Diskussion<br />
um die Einführung einer Lenkungsabgabe<br />
auf Handy-Masten eine<br />
Lawine an Reaktionen ausgelöst. Es war<br />
von vornherein klar, <strong>das</strong>s die Mobilfunkbetreiber<br />
<strong>zu</strong>nächst einmal Widerstand<br />
angekündigt haben, aber große Teile der<br />
Bevölkerung haben unseren Vorschlag<br />
massiv begrüßt und Verständnis dafür<br />
gezeigt, <strong>das</strong>s man den ungehemmten<br />
Wildwuchs an Handymasten einbremsen<br />
muss. Nach den bisher angekündigten<br />
Wünschen der Betreiber würde es <strong>zu</strong><br />
einer Verdoppelung der Masten von derzeit<br />
rund 12.000 auf 24.000 kommen.<br />
Nun gibt es zwar im Telekommunikationsgesetz<br />
die Möglichkeit, <strong>das</strong>s mehrere<br />
Betreiber auf einem Masten ihre Antennen<br />
unterbringen, in der Praxis funktioniert<br />
<strong>das</strong> allerdings aus Konkurrenzgründen<br />
nicht. Lediglich rund zehn Prozent<br />
der bestehenden Masten werden von<br />
zwei oder mehr Betreibern genutzt.<br />
Darüber hinaus wächst der Widerstand<br />
der Bürger gegen die Mastenflut massiv.<br />
Die Gründe dafür sind unterschiedlich,<br />
nicht so sehr wegen der Verschandelung<br />
der Landschaft, sondern wegen der nicht<br />
ab<strong>zu</strong>schätzenden gesundheitlichen Auswirkungen<br />
der Strahlung gibt es zahlreiche<br />
Initiativen, die sich massiv gegen<br />
neue Masten <strong>zu</strong>r Wehr setzen. Und die<br />
Gemeinden haben keinerlei Mitwirkungs-,<br />
Genehmigungs- oder Verhinderungsmöglichkeiten.<br />
Die Bürger verstehen auch<br />
nicht, <strong>das</strong>s jede geringfügige Baumaßnahme<br />
am Einfamilienhaus genehmigungspflichtig<br />
ist, die Errichtung eines 40<br />
Meter hohen Masten aber von heute auf<br />
morgen völlig problemlos und ohne<br />
Anrainerrechte über die Bühne geht.<br />
Es geht dem Gemeindebund nicht um<br />
ein Abzocken der Handy-Telefonierer,<br />
es geht uns vielmehr um einen<br />
Druck auf die Betreiber, mit den Gemeinden<br />
sinnvolle gemeinsame Lösungen für<br />
alle Betreiber <strong>zu</strong> suchen. Wenn sich drei<br />
Betreiber <strong>zu</strong> einer gemeinsamen Lösung<br />
entschließen, wäre <strong>das</strong> Lenkungsabgaben-Modell<br />
völlig kostenneutral. Das<br />
heißt, es käme <strong>zu</strong> einer Bündelung wirtschaftlicher<br />
Investitionen, die für den<br />
Konsumenten keinerlei Belastung bringt.<br />
Das sind intelligente Lösungen und<br />
Ideen, die heute auch von den öffentli-<br />
6 KOMMUNAL<br />
chen Händen eingefordert werden.<br />
Dass die Gemeinden nach dem Wegfall<br />
der Gewerbe-, der Getränke-, der Ankündigungsabgabe<br />
und dem wirtschaftlichen<br />
Einnahmenrückgang <strong>zu</strong>r Erfüllung ihrer<br />
Aufgaben dringend Geld benötigen, ist<br />
mittlerweile jedem klar. Die Schere zwischen<br />
steigenden Verpflichtungen im Kinderbetreuungs-,<br />
im Gesundheits- und Spitalsbereich<br />
einerseits und den sinkenden<br />
Einnahmen andererseits hat sich so weit<br />
geöffnet, <strong>das</strong>s viele Gemeinden bereits<br />
jetzt große Probleme haben, ihre Pflichtaufgaben<br />
<strong>zu</strong> erfüllen. Immer mehr<br />
Gemeinden sind nicht mehr in der Lage,<br />
ihre Haushalte ausgeglichen <strong>zu</strong> führen<br />
und auf Ausgleichzahlungen von den<br />
Ländern angewiesen. Darüber hinaus<br />
muss immer wieder betont werden, <strong>das</strong>s<br />
die Gemeinden, die mit Abstand größten<br />
öffentlichen Investoren sind, und somit<br />
die Motoren der heimischen regionalen<br />
Wirtschaft.<br />
Um die Gemeinden weiterhin für die<br />
Herausforderungen der Zukunft <strong>zu</strong><br />
rüsten und sie auch für neue Aufgaben<br />
<strong>zu</strong> stärken, muss ihre Interessensvertretung<br />
neue Ideen suchen, die wirtschaftlich<br />
sinnvoll und für die Bürger<br />
kostenneutral sind sowie den Gemeinden<br />
einen gewissen Ausgleich für die Einbußen<br />
der vergangenen Jahre bringen.<br />
Kein Bürger würde es verstehen, <strong>das</strong>s die<br />
satten Gewinne aus dem Bereich Mobilfunk<br />
in internationale Konzerne fließen,<br />
die Allgemeinheit aber auf ihren Problemen<br />
allein sitzen bleibt. Österreichs<br />
Gemeinden wollen einerseits eine Versorgungssicherheit<br />
für alle Gebiete, aber<br />
gleichzeitig ein koordiniertes und vernünftiges<br />
Vorgehen bei der Errichtung<br />
neuer Masten. Im Interesse der Bürger.<br />
Die Diskussion ist eröffnet, die vom<br />
Gemeindebund erstellte Studie ist sowohl<br />
rechtlich als auch wirtschaftlich von Wissenschaftern<br />
professionell begründet. Die<br />
bisherigen Gegenargumente sind leicht<br />
<strong>zu</strong> widerlegen, so <strong>das</strong>s einer Realisierung<br />
unseres Vorschlages bei einigem guten<br />
Willen unserer Partner auf Bundes- und<br />
Landesebene nichts im Wege steht.<br />
Helmut Mödlhammer<br />
Präsident des Österreichischen<br />
Gemeindebundes<br />
»<br />
Uns geht es nicht um<br />
ein Abzocken der<br />
Handy-Telefonierer,<br />
sondern um eine<br />
Versorgungssicherheit<br />
für alle Gebiete, um<br />
ein koodiniertes und<br />
vernünftiges Vorgehen<br />
bei der Errichtung<br />
neuer Masten. Im<br />
Interesse der Bürger.<br />
«
KOMMUNAL<br />
THEMEN<br />
Regierungsprogramm: Verhandlungen in einigen Punkten gefordert<br />
Stabile Haushalte sichern und wahren<br />
„Grundsätzlich begrüßen wir<br />
die Fortset<strong>zu</strong>ng des Konsolidierungspfades<br />
für die öffentlichen<br />
Haushalte. Allerdings<br />
finden sich im Regierungsprogramm<br />
für den Gemeindebund<br />
problematische Maßnahmen,<br />
die noch weiterer<br />
Gespräche bedürfen“, positioniert<br />
sich Gemeindebundpräsident<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer<br />
<strong>zu</strong>m Regierungsprogramm<br />
und fordert in diesem<br />
Zusammenhang die Vereinbarung<br />
eines neuen Öster-<br />
EU-Umwelt<br />
Für ein grüneres<br />
Europa<br />
Die EU-Erweiterung bringt<br />
nicht nur politische und wirtschaftliche<br />
Änderungen mit<br />
sich, sondern auch in der<br />
Umwelt. Europa soll grüner<br />
werden, <strong>das</strong> versprach EU-<br />
Umweltkommissarin Margot<br />
Wallström. Das Problem ist<br />
vor allem finanzieller Natur.<br />
Die Beitrittskandidaten müssen<br />
schät<strong>zu</strong>ngsweise zwischen<br />
80 und 100 Milliarden Euro<br />
investieren, um sich der EU-<br />
Umweltpolitik an<strong>zu</strong>passen.<br />
Online-Amtsschimmel: Wer soll <strong>das</strong> bezahlen?<br />
Ohne Geld „kein wiehern“<br />
Der Umbau öffentlicher<br />
Dienste auf eine von der EU<br />
geforderte Online-Schiene<br />
kostet <strong>zu</strong>erst einmal viel<br />
Geld. Damit die Maßnahmen<br />
einer e-Government-<br />
Initiative „<strong>zu</strong>m Nutzen der<br />
Bürger“ auch umgesetzt<br />
werden, gibt es von der EU<br />
Förderungen und und kreative<br />
Finanzierungsmodelle.<br />
Bei Licht besehen greifen<br />
derartige Modelle aber für<br />
reichischen Stabilitätspakts,<br />
„der durch die Defizitentwicklung<br />
erforderlich ist.“<br />
„Es muss sicher gestellt sein,<br />
<strong>das</strong>s bei einer neuen Aufgabenteilung<br />
zwischen Ländern<br />
und Gemeinden der Österreichische<br />
Gemeindebund ein<br />
entsprechendes Mitwirkungsrecht<br />
hat. Auch die Neuregelung<br />
eines aufgabenorientierten<br />
Finanzausgleichs für die<br />
Jahre 2005-2008 kann nur im<br />
Einvernehmen mit der Interessensvertretung<br />
der Gemein-<br />
Gemeinden, die an der<br />
Umset<strong>zu</strong>ng hauptbeteiligt<br />
sein werden, nur schwer.<br />
Denn für Förderungen müssen<br />
sich drei Mitgliedsländer<br />
<strong>zu</strong>sammenfinden. Und PPP-<br />
Modelle sind in Bereichen<br />
zwischen 30 und 100 Millionen<br />
Euro Investitionshöhe<br />
„gängig“.<br />
Konkrete Umset<strong>zu</strong>ngen in<br />
den Ländern werden von<br />
der EU gar nicht unterstützt.<br />
den erfolgen. Massive Auswirkungen<br />
werden auch die zwei<br />
Etappen der Steuerreform<br />
haben“, so Mödlhammer, der<br />
darauf hinweist, <strong>das</strong>s seinerzeit<br />
„bei der Belastung, bei<br />
der insgesamt rund 30 Mrd.<br />
hereingekommen sind, die<br />
Gemeinden keinen Nutzen<br />
zogen. Deshalb wäre es nur<br />
logisch, <strong>das</strong>s bei einer Entlastung<br />
die Gemeinden nicht<br />
<strong>zu</strong>r Kasse gebeten werden“,<br />
so Mödlhammer vor Journalisten<br />
am 13. März in Wien.<br />
Nicht so schnell: Die Auswirkungen<br />
des Regierungsprogramms<br />
auf die Gemeinden verlangen<br />
Verhandlungen in einigen<br />
Punkten zentraler kommunaler<br />
Interessen!<br />
Die Arbeitsgemeinschaft der Bürgermeister im Nationalrat: Christoph Kainz, Hans Rädler, Jakob<br />
Auer, Günter Kößl, Erwin Hornek, Johann Kurzbauer und Nikolaus Prinz.<br />
Parlament: Bürgermeister-Arbeitsgemeinschaft eingesetzt<br />
Für verstärkte Beachtung der Gemeinden<br />
Auf Initiative des nö. Nationalrats<br />
Bgm. Hans Rädler<br />
wurde die Arbeitsgemeinschaft<br />
der Bürgermeister im<br />
Hohen Haus wiederbelebt.<br />
Damit soll eine verstärkte<br />
Beachtung auf die Gesetzgebung,<br />
die direkt für die<br />
Gemeinden Auswirkungen<br />
hat, erfolgen. Die Arbeitsgemeinschaft<br />
der Bürgermeister<br />
im Parlament wird ihre Tätig-<br />
Nähere Information auf<br />
www.gemeindebund.at<br />
Foto: BKA<br />
keit in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Gemeinde- und dem<br />
Städtebund durchführen.<br />
Zum Vorsitzenden wurde der<br />
oö. Abgeordnete Bgm. Jakob<br />
Auer gewählt.<br />
Europäischer Gemeindetag<br />
Gemeindebund sitzt<br />
mit am Tisch<br />
Von 14. bsi 16. Mai findet in Posen<br />
(Poznán) der Europäische Gemeindetag<br />
stattfinden. Das Motto lautet<br />
„Shaping Europe´s Political Future -<br />
Die politische Zukunft Europas gestalten“.<br />
Der Österreichische Gemeindebund<br />
wird mit einer Delegation bei<br />
diesem Gemeindetag vertreten sein,<br />
umso mehr er mit Vizepräsident Zimper<br />
am Runden Tisch einer prominenten<br />
Spezialsit<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>m Thema<br />
Erweiterung der EU teilnehmen wird.<br />
KOMMUNAL 7
Gemeindebund<br />
Studie: „Lenkungseffekte von Abgaben auf Handymasten“<br />
Anfangs 390 Millionen<br />
Euro jährlich möglich<br />
Der „Wildwuchs am Handymasten“ und die damit verbundenen negativen Effekte im<br />
Orts- und Landschaftsbild werden vielfach in den österreichischen Gemeinden als<br />
Problem betrachtet. Wie man dem „Problem Herr werden“ kann oder wie man es<br />
<strong>zu</strong>mindest in geordnete Bahnen lenken kann, da<strong>zu</strong> hat der Österreichische<br />
Gemeindebund eine Studie in Auftrag gegeben.<br />
◆ Mag. Sabine Blecha<br />
Vor dem Hintergrund der bevorstehenden<br />
Einführung der dritten Mobilfunkgeneration<br />
UMTS wird ein<br />
weiteres rapides Anwachsen<br />
der „Handymasten“ auf<br />
rund 25.000 in ganz Öster-<br />
reich erwartet.<br />
Die Studie entstand im Auftrag<br />
des Österreichischen<br />
Gemeindebundes und<br />
knüpft ergänzend an <strong>das</strong><br />
Rechtsgutachten von Prof.<br />
Otto Taucher über die rechtliche<br />
Möglichkeit der<br />
Besteuerung von „Handymasten“<br />
und „Leitungssystemen“<br />
an (KOMMUNAL<br />
berichtete). Im Rahmen der<br />
dort aufgezeigten Möglichkeiten<br />
wurden entsprechende<br />
qualitative wie quantitative Vorschläge<br />
für eine Lenkungsabgabe ausgearbeitet.<br />
Die vorliegende IPF - Studie<br />
untersucht in diesem Zusammenhang,<br />
◆ Mag. Sabine Blecha ist Juristin<br />
beim Österreichischen Gemeindebund<br />
8 KOMMUNAL<br />
welche Wirkungen von Lenkungsabgaben<br />
ausgehen, sowie welche Veränderungen<br />
in dynamischerPerspektive<br />
<strong>zu</strong> erwarten<br />
sind. Überdies<br />
Durch die Einhebung<br />
einer Abgabe<br />
kann dem erwarteten<br />
rapiden Anwachsen<br />
der „Handymasten“<br />
in ganz Österreich<br />
wirkungsvoll entgegen<br />
gesteuert werden.<br />
Ziel der<br />
Lenkungsabgabe<br />
beleuchtet die<br />
Studie, <strong>das</strong>s von<br />
einer Lenkungsabgabe<br />
– je nach<br />
unterschiedlicher<br />
konkreter<br />
Ausgestaltung –<br />
nicht unerhebliche<br />
<strong>zu</strong>sätzliche<br />
Einnahmen für<br />
die Gemeinden<br />
<strong>zu</strong> erwarten<br />
sind.<br />
Seitens der Öffentlichkeit artikulierte<br />
der Österreichische Gemeindebund <strong>das</strong><br />
Anliegen der Gemeinden, <strong>zu</strong>künftig<br />
mehr Verantwortung im föderalen Staat<br />
<strong>zu</strong> übernehmen. In diesem Sinne ist<br />
auch die Lenkung der Aufstellung und<br />
Die Autoren der Studie<br />
Die vorliegende Studie wurde<br />
vom IPF - Institut für politökonomische<br />
Forschung von Joachim<br />
Becker, Johannes Jäger, Johannes<br />
Kirowitz, Milenka Suárez und<br />
Markus Trenker verfasst.<br />
des Betriebs von „Handymasten“ durch<br />
Gemeindeabgaben als Schritt <strong>zu</strong> mehr<br />
Verantwortung seitens der Gemeinden<br />
und höherer Bürgernähe in diesem<br />
„sensiblen“ Bereich <strong>zu</strong> verstehen. Das<br />
Ziel der hier entwickelten Lenkungsabgabe<br />
soll sein, negative externe Effekte<br />
und Risiken dieser Anlagen <strong>zu</strong> minimieren.<br />
Gleichzeitig soll durch diese Maßnahmen<br />
eine verbindliche Rahmenset<strong>zu</strong>ng<br />
erfolgen, die Unsicherheiten –<br />
etwa bezüglich der Durchsetzbarkeit<br />
bestimmter Standorte für entsprechende<br />
„Handymasten“ reduziert.<br />
Neben den erzielbaren Lenkungseffekten<br />
können die fiskalischen Einnahmen<br />
aus der Abgabe auch als teilweise<br />
Abgeltung von nach wie vor bestehenden<br />
negativen externen Effekten in den<br />
Gemeinden betrachtet werden.<br />
Durch die Einhebung einer Abgabe<br />
kann dem erwarteten rapiden Anwachsen<br />
der „Handymasten“ in ganz Österreich<br />
wirkungsvoll entgegengesteuert<br />
werden. Im Rahmen der vorliegenden<br />
Studie wurde ein wirksames fiskalisches<br />
Lenkungsmodell entwickelt, <strong>das</strong><br />
effektiv <strong>zu</strong> einer Reduktion der Anzahl<br />
der „Handymasten“ bzw. <strong>zu</strong> einer Verhinderung<br />
eines unkontrollierten<br />
„Mastenwildwuchs“ beitragen kann. Im<br />
Hintergrund knüpft die Studie dabei<br />
auf die Möglichkeit der Nut<strong>zu</strong>ng einzelner<br />
„Handymasten“ durch mehrere<br />
Mobilfunkbetreiber (Site-sharing) an,<br />
die bereits 1999 auf bundesgesetzlicher<br />
Ebenen geschaffen wurde, aber bislang<br />
allerdings nur sehr eingeschränkt <strong>zu</strong>r<br />
Anwendung gekommen ist.
Im Rahmen der vorliegenden Studie<br />
wurde ein wirksames fiskalisches Lenkungsmodell<br />
entwickelt, <strong>das</strong> effektiv <strong>zu</strong><br />
einer Reduktion der Anzahl der „Handymasten“<br />
bzw. <strong>zu</strong> einer Verhinderung<br />
eines unkontrollierten „Mastenwildwuchs“<br />
beitragen kann.<br />
Lenkungsabgabe als<br />
Gemeindeabgabe<br />
Wie im Rechtsgutachten von Otto Taucher<br />
festgehalten, stellen Mobilfunksendeanlagen<br />
samt der <strong>zu</strong>gehörigen Halterung,<br />
die sogenannten „Handymasten“,<br />
einen möglichen grundsätzlichen<br />
Ansatzpunkt für Lenkungsabgaben dar.<br />
Die Lenkungsabgabe stellt für Mobilfunkbetreiber<br />
einen wichtigen fiskali-<br />
schen Anreiz <strong>zu</strong> einer stärkeren Kooperation<br />
beim Betrieb von „Handymasten“<br />
dar, ohne <strong>das</strong>s jedoch dadurch die Versorgung<br />
mit Mobilfunk beeinträchtigt<br />
würde. Die Abgabe ist so konzipiert,<br />
<strong>das</strong>s spürbare Lenkungseffekte <strong>zu</strong><br />
erwarten<br />
sind. Anstatt<br />
<strong>das</strong>s jeder<br />
Mobilfunkbetreiber<br />
einen<br />
eigenen<br />
„Handymasten“<br />
betreibt,<br />
sollen diese<br />
von den einzelnenAnbieterngemeinsam<br />
benutzt<br />
werden. Die<br />
Lenkungsabgabe<br />
ist als<br />
Gemeindeabgabekonzipiert<br />
und aufgrund<br />
der<br />
transparenten<br />
und einfachenAusgestaltung<br />
mit<br />
minimalem administrativen Aufwand<br />
sowohl auf Seiten der Gemeinden als<br />
auch den abgabenpflichtigen Mobilfunkbetreibern<br />
verbunden. Zu einem<br />
Teil wird die Abgabe voraussichtlich<br />
von den Mobilfunkbetreibern selbst<br />
getragen und resultiert in der Reduktion<br />
von Gewinnen, <strong>zu</strong> einem anderen<br />
Teil ist auch eine Überwäl<strong>zu</strong>ng in Form<br />
etwas höherer Preise denkbar. Dies ist<br />
vor dem Hintergrund, <strong>das</strong>s mobiles<br />
Telefonieren in den letzten Jahren um<br />
Die Lenkungsabgabe<br />
ist als Gemeindeabgabe<br />
konzipiert und<br />
aufgrund der transparenten<br />
und einfachen<br />
Ausgestaltung mit minimalem<br />
administrativen<br />
Aufwand sowohl auf<br />
Seiten der Gemeinden<br />
als auch den abgabenpflichtigenMobilfunkbetreibern<br />
verbunden.<br />
◆ Die Basisstationen sind Funkstationen<br />
(Sendestationen). Sie nehmen Funksignale<br />
eines Handys auf, leiten sie<br />
weiter und übertragen so<br />
Gespräche.<br />
◆ Die Steuereinheiten (Base Station<br />
Controller) sind wichtige Verbindungs-<br />
und Steuermodule für<br />
die Basisstationen eines bestimmten<br />
Gebietes. Sie leiten Gespräche<br />
von den Basisstationen weiter.<br />
Umgekehrt leiten BSCs Gespräche<br />
an die Basisstationen, in deren<br />
Funkgebiet sich ein Teilnehmer<br />
gerade befindet.<br />
◆ Die Mobilvermittlungsstellen steuern<br />
die Gespräche zwischen den Mobilfunkteilnehmern<br />
eines Netzes und stellen die<br />
Verbindung <strong>zu</strong> anderen Mobilfunk- oder<br />
Festnetzen her.<br />
Gemeindebund<br />
ca. 60% billiger geworden ist, als wenig<br />
problematisch <strong>zu</strong> erachten. Die Einnahmen<br />
aus der Lenkungsabgabe können<br />
dabei – wie bereits erwähnt - als teilweise<br />
Abgeltung der verbleibenden<br />
negativen externen Effekte der „Handymasten“<br />
in den Gemeinden gelten. Insgesamt<br />
kommt es durch die Internalisierung<br />
negativer externer Effekte und<br />
die gezielte Schaffung von Anreizen <strong>zu</strong>r<br />
Kooperation nicht nur <strong>zu</strong> einem volkswirtschaftlich<br />
effizienteren Mitteleinsatz<br />
im Bereich der Mobilkommunikation,<br />
sondern auch <strong>zu</strong> einer allgemeinen<br />
Erhöhung der Wohlfahrt.<br />
Abgabe ist Abgeltung für<br />
negative externe Effekte<br />
Die Problembereiche der Mobilfunksendeanlagen<br />
– die man auch als negative<br />
externe Effekte bezeichnen kann – liegen<br />
sowohl im damit verbundenen<br />
gesundheitlichen Risiko durch elektromagnetische<br />
Felder, als auch im Bereich<br />
der optischen Beeinträchtigung von<br />
Ortsbild und Landschaft. Darüber hinaus<br />
werden vielfach Standorte von<br />
„Handymasten“ durch die unmittelbar<br />
in der Nähe angesiedelte Bevölkerung<br />
als problematisch aufgefasst. Entsprechend<br />
sind Aufstellung und Betrieb von<br />
„Handymasten” umstritten – eine Situation<br />
die auch für die Mobilfunkbetreiber<br />
nicht besonders wünschenswert ist.<br />
Die Ursachen für diese Probleme sind<br />
einerseits technisch mit der Mobilkommunikation<br />
verbunden, andererseits<br />
sind auch die derzeitigen Regulierungen<br />
nicht optimal. Nicht <strong>zu</strong>letzt deshalb<br />
sind in Österreich ➤➤ weiter auf Seite 10<br />
Überblick über die Basiskomponenten eines „Handymastes“<br />
◆ Das Zubringernetz besteht aus Richtfunkstrecken<br />
und Kabelleitungen. Es<br />
Schät<strong>zu</strong>ng der durchschnittlichen Errichtungskosten<br />
einer Basisstation.<br />
verknüpft die Basisstationen mit den<br />
Vermittlungsstellen und verbindet diese<br />
wiederum mit anderen Mobilfunknetzen<br />
und Festnetzen.<br />
(Quelle: Connect Austria, 2003a)<br />
KOMMUNAL 9
Gemeindebund<br />
die Skepsis und der Widerstand<br />
gegenüber den „Handymasten“ nach<br />
wie vor groß. Darüber hinaus reichen<br />
die bisher ergriffen Maßnahmen, um<br />
den „Wildwuchs“ im Bereich der „Handymasten“<br />
ein<strong>zu</strong>dämmen (TKG-<br />
Novelle 1999, § 7 Abs. 2 bis 8) nicht<br />
aus. Anstatt auf „liberale“ Eingriffe<br />
durch fiskalische Lenkungsmaßnahmen<br />
– ein in der Umweltpolitik gängiges<br />
Instrument – <strong>zu</strong> setzen, wurde bisher<br />
nur mit Ge- und Verboten agiert. Eine<br />
Lenkungsabgabe hätte jedoch nicht nur<br />
den Vorteil einer größeren Flexibilität,<br />
vielmehr könnte die Akzeptanz der<br />
Bevölkerung für den Mobilfunk durch<br />
die Abgeltung dieser negativen Auswir-<br />
kungen an die unmittelbar betroffenen<br />
– die Gemeinden – auch erhöht werden.<br />
Vier Varianten für eine<br />
Lenkungsabgabe<br />
In der Studie werden mehrere Varianten<br />
für eine Lenkungsabgabe auf „Handymasten“<br />
im Kontext der rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen vorgestellt, die<br />
geeignet sind, die Probleme bzw. negativen<br />
externen Effekte des Mobilfunks <strong>zu</strong><br />
reduzieren. Genauer<br />
gesagt werden vier<br />
Varianten der konkre-<br />
ten Ausgestaltung der<br />
Lenkungsabgabenäher<br />
beschrieben, wobei der<br />
Variante einer bundesweit<br />
einheitlichen Festlegung<br />
des Tarifs (Variante<br />
2) deutlich der<br />
Vor<strong>zu</strong>g gegeben wird.<br />
Ziel der Lenkungsabgabe<br />
ist es primär,<br />
negative Effekte im<br />
Bereich Orts- und<br />
Landschaftsbild <strong>zu</strong><br />
reduzieren und <strong>zu</strong>m Teil auch ab<strong>zu</strong>gelten.<br />
Bei der Konzipierung der Abgabe<br />
wurde überdies darauf geachtet, diese<br />
möglichst einfach und transparent <strong>zu</strong><br />
halten, um für die Mobilfunkbetreiber<br />
klare Vorgaben <strong>zu</strong> schaffen. Die Abgabe<br />
ist auch so gestaltet, <strong>das</strong>s gewünschte<br />
Lenkungswirkungen effektiv entfaltet<br />
werden und gleichzeitig der Administra-<br />
10 KOMMUNAL<br />
tionsaufwand für die Einhebung der<br />
Abgabe sehr gering ist.<br />
Steuergegenstand und<br />
-bemessungsgrundlage<br />
Da die Zielset<strong>zu</strong>ng der Lenkungsabgabe<br />
darin liegt, sowohl die Beschränkung der<br />
Handymastenanzahl (Antennentragemastenanzahl)<br />
als auch die Abgeltung von<br />
Risiko, Leistungen der Gemeinden und<br />
fehlender Bürgerbeteiligung diesem<br />
Zusammenhang vor<strong>zu</strong>nehmen, schlagen<br />
die Autoren als Steuerobjekt der Lenkungsabgabe<br />
den „Betrieb eines Handymasten“<br />
vor. Die Herangehensweise ist<br />
Steuertarfitabelle für Antennentragemasten mit Makroantennen<br />
Ziel der<br />
Lenkungsabgabe ist<br />
es primär, negative<br />
Effekte im Bereich<br />
Orts- und Landschaftsbild<br />
<strong>zu</strong><br />
reduzieren und <strong>zu</strong>m<br />
Teil auch ab<strong>zu</strong>gelten.<br />
dabei so gewählt, <strong>das</strong>s unerwünschte<br />
Lenkungseffekte vermieden werden und<br />
eine Steuerumgehung bzw. eine Steuerhinterziehung<br />
kaum möglich ist. Weiters<br />
wird davon ausgegangen, <strong>das</strong>s die Verfolgung<br />
eines Lenkungseffektes im Sinne<br />
einer Beschränkung der Mastenanzahl<br />
nur für jene Antennentragemasten sinnvoll<br />
ist, die mit einer leistungsstarken<br />
Makroantenne ausgestattet sind. Von den<br />
Mikroantennen hingegen sind aufgrund<br />
ihrer geringen Größe und Sendeleistung<br />
keine bemerkenswerten negativen externen<br />
Effekte etwa im Hinblick auf die<br />
Beeinträchtigung des Ortsbildes<br />
<strong>zu</strong> erwarten. Darüber<br />
hinaus dürften die Lenkungsmöglichkeiten<br />
in die-<br />
sem Bereich vergleichsweise<br />
geringer sein. Im<br />
Falle einer Nicht-Besteuerung<br />
von Mikroantennen<br />
wird es für ausgeschlossen<br />
gehalten, <strong>das</strong>s die Mobilfunkbetreiber<br />
die besteuerten<br />
Antennentragemasten<br />
mit Makroantennen durch<br />
diese Mikroantennen ersetzen.<br />
Da sowohl die Sendeleistung<br />
bzw. Reichweite<br />
als auch die Kapazität solcher Mikroantennen<br />
sehr gering ist, kann eine Substitution<br />
der besteuerten Antennentragemasten<br />
mit Makroantennen durch<br />
Mikroantennen sowohl aus technischer<br />
als auch aus ökonomischer Sicht prinzipiell<br />
ausgeschlossen werden.<br />
Um den gewünschten Lenkungseffekt <strong>zu</strong><br />
erzielen, erscheint eine von der Anzahl<br />
(Das heißt,) Je mehr Mobilfunkbetreiber<br />
sich einen Masten teilen („Site-sharing“),<br />
desto positiver wirkt sich dies auf<br />
<strong>das</strong> Ortsbild und die Landschaft aus.<br />
der Nutzer eines Handymasten abhängige<br />
Besteuerung sinnvoll. Als Steuerbemessungsgrundlage<br />
dient somit die<br />
Anzahl der unterschiedlichen Mobilfunkbetreiber,<br />
die ihre Antennen auf einem<br />
Handymasten montieren und diesen<br />
somit gemeinsam nutzen. Das heißt, je<br />
mehr Mobilfunkbetreiber sich einen<br />
Masten teilen („Site-sharing“), desto<br />
positiver wirkt sich dies auf <strong>das</strong> Ortsbild<br />
und die Landschaft aus.<br />
Steuerpflichtige und<br />
Tarifhöhe<br />
Die Mobilfunkbetreiber (als Eigentümer,<br />
Mieter oder Verwender des „Handymasten“)<br />
stellen die Steuerpflichtigen dar,<br />
deren wichtigsten Eckdaten (Kunden,<br />
Marktanteile, Mitarbeiter, Umsätze) in<br />
der Studie genau untersucht werden.<br />
Durch Vergleiche der Umsätze erkennt<br />
man eindeutig, <strong>das</strong>s alle Mobilfunkbetreiber<br />
ihre Gewinne vor Zinsen, Steuern<br />
und Abschreibungen in absoluten Zahlen<br />
in den letzten Jahren beträchtlich steigern<br />
konnten. Unter Berücksichtigung<br />
der Rentabilitätskennzahl gehen die<br />
Autoren daher von einer relativ homogenen<br />
Branchensituation aus. Die Studie<br />
kommt daher <strong>zu</strong>m Ergebnis, <strong>das</strong>s auch<br />
entsprechende Spielräume für Lenkungsabgaben<br />
gegeben wären. Zu achten wäre<br />
nur darauf, <strong>das</strong>s die Tarife der Lenkungsabgaben<br />
grundsätzlich so gestaltet sind,<br />
<strong>das</strong>s sowohl entsprechende Lenkungswirkungen<br />
erzielt werden, gleichzeitig<br />
aber auch die Leistungsfähigkeit des<br />
Steuerdestinatars nicht überschritten<br />
wird.<br />
Schlussbetrachtungen<br />
Als Ergebnis hält die Studie ausdrücklich<br />
fest, <strong>das</strong>s eine Lenkungsabgabe insbesondere<br />
dafür geeignet scheint, die negativen<br />
Wirkungen auf Ortsbild – und Land-
Mobiltelefonie in Österreich<br />
Entwicklung der „Penetrationsrate Mobiltelefonie“ in Österreich (bis März 2001)<br />
Entwicklung der Mobilkommunikations-Basisinfrastruktur in Österreich<br />
Schät<strong>zu</strong>ng der Antennentragemasten in Österreich 2002<br />
Die Umsatzentwicklung im Mobilkommunikationsmarkt 1997 bis 2000.<br />
Beschleunigt regressiver Steuertarif bei Makroantennen<br />
Gemeindebund<br />
schaft inklusive der mit den „Handymasten“<br />
verbundenen negativen psychologischen<br />
Wirkungen auf die Bevölkerung <strong>zu</strong><br />
reduzieren. Vor dem rechtlichen und<br />
sachlichen Hintergrund bietet sich daher<br />
<strong>das</strong> Ansetzen bei „Handymasten“ als<br />
Gegenstand der Besteuerung an, da<br />
genau diese als wichtiger Ausgangspunkt<br />
der negativen externen Effekte betrachtet<br />
werden. Insgesamt zeigt eine dynamische<br />
Betrachtung der Steuer erhebliche<br />
Lenkungswirkungen: Anstelle von etwa<br />
25.000 Masten<br />
(GSM+UMTS)<br />
ist aufgrund der<br />
Lenkungsabgabe<br />
davon aus<strong>zu</strong>gehen,<br />
<strong>das</strong>s voraussichtlich<br />
nur<br />
rund 12.000 bis<br />
14.000 Masten<br />
bei voller Netzabdeckung<br />
mit<br />
beiden Systemen<br />
in Betrieb sein<br />
werden . Eine<br />
Reduktion der<br />
Anzahl der<br />
„Handymasten“<br />
und ein wirkungsvollesEinbremsen<br />
eines<br />
absehbaren<br />
„Wildwuchses<br />
an Handymasten“<br />
ist daher<br />
äußerst wünschenswert<br />
und wird auch seitens des<br />
Bundes angestrebt (vgl. TKG-Novelle<br />
Als Ergebnis hält<br />
die Studie ausdrücklich<br />
fest, <strong>das</strong>s eine<br />
Lenkungsabgabe dafür<br />
geeignet scheint, die<br />
negativen Wirkungen<br />
auf Ortsbild und Landschaft<br />
inklusive der<br />
mit den „Handymasten“<br />
verbundenen<br />
negativen Wirkungen<br />
auf die Bevölkerung<br />
<strong>zu</strong> reduzieren.<br />
1999) . Überdies ist davon aus<strong>zu</strong>gehen,<br />
<strong>das</strong>s die Reduktion der Anzahl an „Handymasten“<br />
im Zuge eines „Site-Sharings“<br />
unter Vorausset<strong>zu</strong>ng entsprechender<br />
Rahmenbedingungen für Grenzwerte<br />
auch <strong>zu</strong> einer Reduktion der elektromagnetischen<br />
Strahlung an „sensiblen<br />
Orten“ wie Kindergärten, Krankenhäusern,<br />
etc. beitragen kann. Darüber hinaus<br />
bieten die in der Studie enthaltenen<br />
Berechnungen erste Einschät<strong>zu</strong>ngen,<br />
<strong>das</strong>s von einer Lenkungsabgabe – je nach<br />
unterschiedlicher konkreter Ausgestaltung<br />
– nicht unerhebliche <strong>zu</strong>sätzliche<br />
Einnahmen für die Gemeinden <strong>zu</strong> erwarten<br />
sind. In Zeiten knapper Gemeindebudgets<br />
ein nicht unwesentlicher Nebeneffekt.<br />
Die Studie wird - <strong>zu</strong>sammen mit<br />
der erwähnten Studie von Prof Taucher –<br />
im Frühjahr 2003 im Rahmen der neuen<br />
Schriftenreihe des Österreichischen<br />
Gemeindebundes veröffentlicht werden.<br />
Besonders Interessierte können sie<br />
bereits jetzt mittels pdf-Datei auf der<br />
Homepage des Österreichische Gemeindebundes<br />
unter www.gemeindebund.at<br />
einsehen bzw. downloaden.<br />
KOMMUNAL 11
Recht & Verwaltung<br />
Der (kleine) Ortstafelstreit zweiter Teil<br />
Fast alle Zusätze<br />
müssen weg<br />
Der Verfassungsgerichtshof hat per Erkenntnis einen<br />
(vorläufigen) Schlusspunkt unter die Debatte über die<br />
Zusatztafeln <strong>zu</strong> den Ortstafeln gesetzt: Mit Ausnahme<br />
des Schildes „Erholungsdorf“ müssen die Zusatztafeln<br />
abmontiert werden.<br />
◆ Dr. Roman Häußl<br />
In der Juli/August-Ausgabe des Jahres<br />
2002 des KOMMUNALS habe ich mich<br />
unter dem Titel „Der (kleine) Ortstafelstreit<br />
in Niederösterreich“ mit der<br />
Frage beschäftigt, welche Zusatztafeln<br />
unterhalb des Verkehrszeichens „Ortstafel“<br />
<strong>zu</strong>lässig sind. Ich habe damals aus<br />
der bisherigen Judikatur des Verwaltungsgerichtshofes<br />
abgeleitet, <strong>das</strong>s mit<br />
Ausnahme einer grünen Tafel mit der<br />
weißen Aufschrift „Erholungsdorf“<br />
unterhalb einer Ortstafel kein anderes<br />
Hinweisschild angebracht werden darf.<br />
Geschieht dies trotzdem, so führt dies<br />
<strong>zu</strong> einem Kundmachungsmangel, der<br />
<strong>zu</strong>r Folge hat, daß auch der Geschwindigkeitsbegren<strong>zu</strong>ng<br />
von 50 km/h, die<br />
grundsätzlich im Ortsgebiet - <strong>das</strong> ist<br />
<strong>das</strong> Straßennetz innerhalb der Hinweiszeichen<br />
„Ortstafel“ (§ 53 Z.17a StVO)<br />
und „Ortsende“ (§ 53 Z.17b StVO) -<br />
gilt, die Rechtsgrundlage entzogen ist.<br />
◆ Dr. Roman<br />
Häußl ist Mitarbeiter der Rechtsanwaltskanzlei<br />
Dr. Franz Nistelberger<br />
und auf Gemeinderecht spezialisiert<br />
12 KOMMUNAL<br />
Ungeachtet dessen – ich habe in meinem<br />
Artikel darauf hingewiesen – hat<br />
<strong>das</strong> Verkehrsministerium in den Jahren<br />
1996 und 1997 Rechtsauskünfte<br />
erteilt, wonach Zusätze, wie „Klimabündnisgemeinde“<br />
etc. <strong>zu</strong>lässig<br />
seien. Nunmehr hat der Verwaltungsgerichtshof<br />
mit Erkenntnis vom<br />
20. Dezember 2002, Zl. 2002/02/0202-<br />
6, aufgrund einer Ministerbeschwerde<br />
dieser Rechtsauffassung des Ministeriums<br />
eine klare Absage erteilt. In seiner<br />
Begründung führt der Verwaltungsgerichtshof<br />
aus:<br />
„Der Verwaltungsgerichtshof hat in seinem<br />
Erkenntnis vom 23.Februar 1996,<br />
Zl. 95/17/0153, unter Hinweis auf sein<br />
Erkenntnis vom 28.Oktober 1981, Zl.<br />
81/17/0047, Slg.<br />
»<br />
5628/F, mit näherer<br />
Begründung ausgeführt,<br />
<strong>das</strong>s jede Kombination<br />
von Straßenverkehrszeichen<br />
mit Hinweisschildern,<br />
die nicht in der<br />
StVO vorgesehen sind,<br />
auf einer Anbringungsvorrichtung<br />
im Grunde<br />
des § 48 Abs.4 StVO –<br />
sowohl in der Fassung vor<br />
der am 23.Juni 1982 in<br />
Kraft getretenen 9. StVO-<br />
Novelle als auch in der<br />
Fassung der 9. StVO-Novelle – un<strong>zu</strong>lässig<br />
ist und die betreffende Verordnung nach<br />
der Straßenverkehrsordnung mit einem<br />
Kundmachungsmangel belastet.“<br />
Es darf daher allen Gemeinden empfohlen<br />
werden, entsprechend dem Erkenntnis<br />
des Verwaltungsgerichtshofes alle<br />
Zusatztafeln unter der Ortstafel mit Ausnahme<br />
der Zusatztafel „Erholungsdorf“<br />
umgehendst ab<strong>zu</strong>montieren, widrigenfalls<br />
die im Ortsgebiet erwartete<br />
Geschwindigkeitsbegren<strong>zu</strong>ng von 50<br />
km/h nicht gilt, was unter Umständen<br />
auch <strong>zu</strong> einer Haftung der Gemeinde<br />
führen könnte. Da die Anbringung von<br />
Zusatztafeln<br />
wie „Kurort“,<br />
„Fahrradfreundliche<br />
Gemeinde“<br />
oder „Kinderfreundliche<br />
Gemeinde“<br />
«<br />
aber im Interesse<br />
der<br />
Gemeinden<br />
liegt, hat der<br />
Österreichische<br />
Gemeindebund<br />
neuerlich die<br />
Forderung erhoben, durch Novellierung<br />
der Straßenverkehrsordnung für Rechtssicherheit<br />
in diesem Bereich <strong>zu</strong> sorgen<br />
(siehe Artikel Seite 21).<br />
Jede Kombination von<br />
Straßenverkehrszeichen<br />
mit Hinweisschildern,<br />
die nicht in der StVO<br />
vorgesehen sind,<br />
... sind ... un<strong>zu</strong>lässig.<br />
Verfassungsgerichtshof,<br />
Erkenntnis vom 20. Dezember<br />
2002, Zl. 2002/02/0202-6<br />
Da die Anbringung von Zusatztafeln wie<br />
<strong>zu</strong>m Beispiel „Kurort“ im Interesse der<br />
Gemeinden liegt, hat der Gemeindebund<br />
neuerlich die Forderung erhoben, durch<br />
Novellierung der Straßenverkehrsordnung<br />
für Rechtssicherheit <strong>zu</strong> sorgen.
<strong>Getränkesteuer</strong><br />
Generalanwalt bestätigt Österreich grundsätzlich:<br />
<strong>Getränkesteuer</strong> darf<br />
keine Bereicherung sein<br />
Rückzahlung der umstrittenen Steuer nur denkbar, wenn bewiesen wird, daß sie <strong>zu</strong><br />
keiner Bereicherung der Steuerpflichtigen geführt hat - Nun Warten auf <strong>das</strong> endgültige<br />
EuGH-Urteil - Schlimmstenfalls drohen 80.000 Verfahren<br />
Erster Etappensieg der österreichischen<br />
Gemeinden im jahrelangen Streit um<br />
die umstrittene Rückzahlung der als<br />
EU-widrig erkannten <strong>Getränkesteuer</strong>:<br />
Generalanwalt Jacobs hat in seinen<br />
Schlußanträgen an den EU-Gerichtshof<br />
am 20. März 2003 festgestellt, daß<br />
„<strong>das</strong> Gemeinschaftsrecht einer Bestimmung<br />
des innerstaatlichen Rechts nicht<br />
entgegen steht, durch die <strong>das</strong> Recht<br />
einer Person auf Erstattung einer für<br />
mit dem Gemein-<br />
schaftsrechtunvereinbar befundenen<br />
Abgabe rückwirkendeingeschränkt<br />
wird,<br />
soferne diese<br />
Bestimmung den<br />
Anforderungen<br />
des Effektivitätsgrundsatzes<br />
und<br />
des Äquivalen<strong>zu</strong>ndEffektivitätsgrundsatzes<br />
genügt“.<br />
»<br />
Bereicherungsverbote<br />
rückwirkend akzeptiert<br />
Diese verwirrende juristische Formulierung<br />
bedeutet nicht weniger, als daß<br />
der Generalanwalt grundsätzlich der<br />
Linie der Republik Österreich gefolgt ist<br />
und sowohl <strong>das</strong> Bereicherungsverbot<br />
als auch deren rückwirkende Einführung<br />
in den diversen Abgabenordnungen<br />
der Bundesländer für rechtens<br />
befunden hat. Einzige Einschränkung:<br />
sie müssen dem Äquivalenz- und Effektivitätsgrundsatz<br />
entsprechen.<br />
Zum Äquivalenzprinzip hält der Generalanwalt<br />
fest, daß z. B. in der Wiener<br />
Abgabenordnung nicht ausdrücklich<br />
zwischen nationalem und Gemeinschaftsrecht<br />
unterschieden wird. Dies<br />
dürfe keinesfalls da<strong>zu</strong> führen, daß Kläger<br />
nach dem Gemeinschaftsrecht<br />
Österreichs Gemeinden<br />
nehmen die<br />
Stellungnahme mit<br />
großer Erleichterung<br />
<strong>zu</strong>r Kenntnis<br />
Helmut Mödlhammer<br />
<strong>zu</strong>r Stellungnahme des General-<br />
schlechter gestellt werden als übrige<br />
Beschwerdeführer.<br />
Was bedeutet nun eine<br />
wirtschaftliche Einbuße?<br />
Schwerer <strong>zu</strong> beurteilen sein wird die<br />
Frage, inwieweit der Effektivitätsgrundsatz<br />
eingehalten wird. Der Generalanwalt<br />
bestätigt <strong>das</strong> Recht eines Mitgliedsstaates,<br />
die<br />
Rückzahlung <strong>zu</strong><br />
verweigern, wenn<br />
diese <strong>zu</strong> einer<br />
ungerechtfertigten<br />
Bereicherung<br />
«<br />
führen würde. Das<br />
genau ist der<br />
Standpunkt der<br />
Gemeinden, die<br />
immer darauf verwiesen<br />
haben, daß<br />
die <strong>Getränkesteuer</strong><br />
schlußendlich ja<br />
von den Kunden<br />
und nicht von den Gastwirten und<br />
Händlern bezahlt wurde und daher<br />
eine Rückzahlung an die Steuerpflichtigen<br />
nicht in Frage komme.<br />
Allerdings trifft der Generalanwalt hier<br />
eine feine, aber möglicherweise sehr<br />
kompliziete Unterscheidung: der bloße<br />
Umstand, daß die <strong>Getränkesteuer</strong> auf<br />
die Kunden überwälzt wurde, bedeutet<br />
nicht in jedem Fall zwingend, daß der<br />
Abgabenpflichtige dadurch keine wirtschaftliche<br />
Einbuße erlitten habe. Nach<br />
Ansicht des Generalanwaltes sollte <strong>das</strong><br />
nationale Gericht solchen Faktoren bei<br />
der endgültigen Auslegung der Bestimmung<br />
jedenfalls Rechnung tragen.<br />
anwaltes in der Causa <strong>Getränkesteuer</strong><br />
Riesige Vewaltungsakte?<br />
Weiters hält der Generalanwalt fest,<br />
daß die Vorschriften über die Beweismittel<br />
nicht <strong>zu</strong> Ungunsten der Antragssteller<br />
ausgestattet sein dürfen und daß<br />
im innerstaatlichen Verfahrensrecht<br />
eine reine Vermutung bzw. <strong>das</strong> Verlangen<br />
eines Gegenbeweises vom Steuerpflichtigen<br />
dem Effektivitätsgrundsatz<br />
widersprechen würde. In der Praxis<br />
bedeutet dies wohl, daß grundsätzlich<br />
den Gemeinden die Beweislast obliegen<br />
würde.<br />
Gemeinden erleichtert<br />
Mit Erleichterung nimmt der Gemeindebund<br />
die Schlußanträge <strong>zu</strong>r Kenntnis,<br />
sagte da<strong>zu</strong> Präsident Mödlhammer.<br />
Nun läge es am EuGH und an den östereichischen<br />
Höchstgerichten eine<br />
Lösung <strong>zu</strong> suchen, die <strong>das</strong> Thema<br />
<strong>Getränkesteuer</strong> endgültig beenden.<br />
Eine Rücknahme der 60.000 bis 80.000<br />
Einsprüche wäre nun im Sinne einer<br />
vernünftigen Verwaltungsreform angebracht,<br />
meinte er.<br />
Kommentar<br />
GATS-Verträge, ein Grünbuch <strong>zu</strong>r Daseinsvorsorge<br />
und nun auch die Stellungnahme<br />
des Generalanwaltes <strong>zu</strong>r Frage der <strong>Getränkesteuer</strong>:<br />
die EU erscheint in allen wichtigen<br />
politischen und juristischen Fragen verdächtig<br />
wirtschaftslastig.<br />
Daß wirtschaftliche Einbußen nämlich<br />
selbst dann möglich sein sollten, wenn ein<br />
Gastwirt die <strong>Getränkesteuer</strong> nachweislich<br />
auf seine Kunden überwälzt hat, ist eine der<br />
Feststellungen des EU-Generalanwaltes, die<br />
schwer verständlich sind und diesen Verdacht<br />
bestätigen.<br />
Höchste Zeit, daß sich ein EU-Konvent über<br />
gemeinsame politische Ziele der Union<br />
einigt, denn mit den ursprünglichen Gründungszielen<br />
der EWG kann in einem Staatenbund<br />
mit bald 25 Mitglieder ganz offenbar<br />
nicht mehr <strong>das</strong> Auslangen gefunden<br />
werden. Die EU braucht neben wirtschatfichen<br />
Grundsätzen endlich auch eine politische<br />
Seele. -cero<br />
KOMMUNAL 13
Gemeindebund<br />
Einkommensgrenze für Anspruch auf Arbeitslosengeld angehoben<br />
Zulagenrichtsatz nun<br />
643,44 € monatlich<br />
Ein neuer interner Erlass hebt die für die Anspruchsberechtigung auf Arbeitslosengeld<br />
maßgebende Einkommensgrenze für politische Funktionäre auf mehr als <strong>das</strong> Doppelte<br />
an. KOMMUNAL beleuchtet die Folgen für Gemeindemandatare.<br />
◆ Prof. Werner Sedlacek<br />
Die folgenden Ausführungen richten<br />
sich an Gemeindemandatare, die in die<br />
Situation kommen, <strong>das</strong> arbeitslosenversicherte<br />
Erwerbseinkommen aus ihrer<br />
Haupttätigkeit verloren <strong>zu</strong> haben. Einem<br />
solchen Gemeindemandatar<br />
wird sich die<br />
Frage stellen, ob<br />
Anspruch auf Arbeitslosengeld<br />
besteht oder ob<br />
möglicherweise sein<br />
Amtsbe<strong>zu</strong>g dem entgegensteht.<br />
Das Arbeitslosenversicherungsgesetz<br />
(AlVG)<br />
gibt die Antwort:<br />
Anspruch auf Arbeitslosengeld<br />
hat, wer<br />
„arbeitslos“ ist.<br />
Wer ist<br />
arbeitslos?<br />
„Arbeitslos“ iS des AlVG ist, wer nach<br />
Beendigung eines arbeitslosenversicherungspflichtigenBeschäftigungsverhält-<br />
◆ Prof. Werner Sedlacek ist<br />
Steuerberater und Partner der TPA<br />
Treuhand Partner Austria<br />
14 KOMMUNAL<br />
Ein Nettoeinkommen<br />
aus<br />
der Funktion bis<br />
<strong>zu</strong>r Höhe des<br />
Ausgleichs<strong>zu</strong>lagen-<br />
Einzelrichtsatzes<br />
ist für den<br />
Anspruch auf<br />
Arbeitslosengeld<br />
unschädlich.<br />
nisses keine neue Beschäftigung gefunden<br />
hat.<br />
Eine solche neue Beschäftigung liegt<br />
jedenfalls so lange nicht vor, als <strong>das</strong> Entgelt<br />
daraus die übliche „Geringfügigkeitsgrenze“<br />
(2003: EUR<br />
309,38 pM) nicht übersteigt<br />
(§ 12 Abs. 6 lit.a AlVG).<br />
Die Funktion als<br />
„Beschäftigung“<br />
Der Verwaltungsgerichtshof<br />
(VwGH) hat in seinem diesbezüglich<br />
neuesten Erkenntnis<br />
1 neuerlich ausgesprochen,<br />
<strong>das</strong>s bei öffentlichen Funktionären<br />
eine „Beschäftigung“<br />
nur dann vorliegt,<br />
wenn die Bezüge aus der<br />
Funktion nicht nur über den<br />
Ersatz der mit der Funktion<br />
in der Regel verbundenen<br />
Aufwendungen hinausgeht, sondern so<br />
hoch sind, <strong>das</strong>s sie einen angemessenen<br />
Beitrag <strong>zu</strong>m Lebensunterhalt des Funktionärs<br />
bilden.<br />
<strong>Ist</strong> dies nicht der Fall, ist in der Funktion<br />
keine „Beschäftigung“ iS des AlVG<br />
<strong>zu</strong> sehen und ein allfälliges Überschreiten<br />
der Geringfügigkeitsgrenze gar<br />
nicht mehr <strong>zu</strong> prüfen.<br />
Unschädliche Einkommensgrenze<br />
angehoben<br />
Der VwGH hat im genannten Erkenntnis<br />
selbst auf rund zehn weitere Ent-<br />
1 Vom 9.8.2002, 2002/08/0048-6.<br />
scheidungen hingewiesen, in denen er<br />
auch schon früher bei über die Geringfügigkeitsgrenze<br />
hinausgehenden<br />
Amtsbezügen den Anspruch auf<br />
Arbeitslosengeld anerkannt hat. Die<br />
bisherige restriktive Handhabung durch<br />
die Geschäftsstellen des Arbeitsmarktservice<br />
(AMS) entsprach daher nicht<br />
mehr der Rechtsprechung des VwGH.<br />
Das Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Arbeit (BMWA) hat nun mit einer<br />
internen Anweisung an <strong>das</strong> AMS reagiert,<br />
in der die Einkommensgrenze, bis<br />
<strong>zu</strong> der der Be<strong>zu</strong>g eines öffentlichen<br />
Funktionärs dem Anspruch auf Arbeitslosengeld<br />
nicht entgegensteht, auf den<br />
„Ausgleichs<strong>zu</strong>lagenrichtsatz“ für Einzelpersonen<br />
– also unabhängig von der<br />
jeweiligen familiären Situation – angehoben<br />
wird. Dieser Richtsatz beträgt für<br />
<strong>das</strong> Jahr 2003: EUR 643,44 netto pro<br />
Monat.<br />
Ausgleichs<strong>zu</strong>lagenrichtsatz<br />
als Höchstgrenze?<br />
Das BMWA musste sich für einen festen<br />
Grenzbetrag entscheiden, um <strong>das</strong> AlVG<br />
administrieren <strong>zu</strong> können. Es wäre<br />
nicht möglich, die Frage der „Arbeitslosigkeit“<br />
iS der Rechtsprechung des<br />
VwGH in jedem einzelnen Fall individuell<br />
<strong>zu</strong> prüfen.<br />
Die Festlegung der Einkommensgrenze<br />
mit dem Ausgleichs<strong>zu</strong>lagen-Einzelrichtsatz<br />
ist daher sehr <strong>zu</strong> begrüßen.<br />
Für den Fall, <strong>das</strong>s es einmal darauf<br />
ankommen sollte, ist jedoch fest<strong>zu</strong>halten,<br />
<strong>das</strong>s sich der VwGH nicht auf eine<br />
bestimmte Grenze festgelegt hat. In<br />
einem seiner Erkenntnisse 2 hat er sogar
Gemeindebund<br />
Der betroffene Gemeindemandatar hat unter anderem <strong>zu</strong> beachten, <strong>das</strong>s er im Sinne des § 7 Abs. 2 AlVG jederzeit <strong>zu</strong>r Arbeitsvermittlung<br />
<strong>zu</strong>r Verfügung stehen muss. Das bedeutet unter anderem, <strong>das</strong>s auch die Möglichkeit bestehen muss, neben der Funktion<br />
einer arbeitslosenversicherungspflichtigen Beschäftigung auch tatsächlich nachgehen <strong>zu</strong> können.<br />
einen höheren Be<strong>zu</strong>g als noch nicht<br />
schädlich für den Anspruch auf Arbeitslosengeld<br />
beurteilt.<br />
Es besteht also keine feste Be<strong>zu</strong>gsgrenze,<br />
bis <strong>zu</strong> der der VwGH noch nicht<br />
von einer für den Anspruch auf Arbeitslosengeld<br />
schädlichen Beschäftigung<br />
von öffentlichen Funktionären ausgeht.<br />
„Nettoeinkommen“ ist<br />
maßgebend<br />
Um im Einzelfall beurteilen<br />
<strong>zu</strong> können, ob der<br />
Be<strong>zu</strong>g aus der Funktion<br />
den Ausgleichs<strong>zu</strong>lagen-<br />
Einzelrichtsatz übersteigt,<br />
ist nicht der Bruttobe<strong>zu</strong>g,<br />
sondern <strong>das</strong> vom AlVG<br />
vorgegebene Nettoeinkommen<br />
maßgebend.<br />
In der Praxis heißt <strong>das</strong>,<br />
<strong>das</strong>s vom Bruttobe<strong>zu</strong>g<br />
laut vor<strong>zu</strong>legender Lohnbestätigung<br />
amtliche<br />
Werbungskosten, aber<br />
auch Sonderausgaben und außergewöhnliche<br />
Belastungen, soweit § 36a<br />
AlVG nicht eine diesbezügliche Hin<strong>zu</strong>rechnung<br />
<strong>zu</strong>m Einkommen vorsieht,<br />
ab<strong>zu</strong>ziehen sind, nicht jedoch eine<br />
etwaige Lohnsteuer. Macht der Gemeindemandatar<br />
die Werbungskosten pauschaliert<br />
geltend, so sollte er beachten,<br />
<strong>das</strong>s neben der Werbungskostenpau-<br />
2 Vom 3.7.2002, 2002/08/0013.<br />
schale noch folgende weitere Werbungskosten<br />
abgezogen werden können 3 :<br />
Pflichtbeiträge <strong>zu</strong>r Sozialversicherung<br />
und <strong>zu</strong> gesetzlichen Interessenvertretungen<br />
auf öffentlich-rechtlicher Grundlage,<br />
Beiträge für freiwillige Mitgliedschaft bei<br />
Berufsverbänden und Interessenvertretungen<br />
sowie eine etwaige Pendlerpauschale.<br />
Partei- und Klubbeiträge zählen<br />
nach neuester Aussage aus dem Bundesministerium<br />
für Finanzen nicht <strong>zu</strong> den<br />
Pflichtbeiträgen <strong>zu</strong><br />
gesetzlichen Interessenvertretungen<br />
auf<br />
öffentlich-rechtlicher<br />
Grundlage sind aber<br />
ab<strong>zu</strong>gsfähige Werbungskosten,gegebenenfalls<br />
im Rahmen<br />
der Pauschale.<br />
Der Gemeindemandatar<br />
muss sämtliche<br />
abgezogenen<br />
Werbungskosten<br />
jeweils monatlich im<br />
Nachhinein erklären<br />
und nachweisen,<br />
wobei <strong>das</strong> AMS berechtigt ist, den späteren<br />
Bescheid über die Arbeitnehmerver-<br />
Das maßgebende<br />
Nettoeinkommen ergibt<br />
sich nach Ab<strong>zu</strong>g sämtlicher<br />
Werbungskosten<br />
und der meisten Sonderausgaben<br />
und<br />
außergewöhnlichen<br />
Belastungen.<br />
3 Siehe da<strong>zu</strong> die Broschüre des Österreichischen<br />
Gemeindebundes „Die Besteuerung<br />
der Gemeindemandatare“, Ausgabe 1 –<br />
2002, Seite 41 f. Diese Broschüre wird insbesondere<br />
auch mit ihrem Werbungskosten-<br />
Katalog (Seite 45 ff.) jedem Gemeindemandatar<br />
<strong>zu</strong>r Ermittlung des Einkommens iS<br />
des AlVG sehr hilfreich sein können.<br />
anlagung bzw. den Einkommensteuerbescheid<br />
<strong>zu</strong>r nachträglichen Überprüfung<br />
an<strong>zu</strong>fordern (§ 36a Abs. 5 AlVG).<br />
Der sich aufgrund der vorgelegten<br />
Unterlagen und der vorstehenden Berechnung<br />
ergebende Nettobetrag wird<br />
vom AMS mit dem Ausgleichs<strong>zu</strong>lagen-<br />
Einzelrichtsatz (2003: EUR 643,44 pro<br />
Monat) verglichen. Liegt er höher, wird<br />
<strong>das</strong> AMS den Anspruch auf Arbeitslosengeld<br />
verneinen.<br />
„Verfügbarkeit“ am<br />
Arbeitsmarkt<br />
Der betroffene Gemeindemandatar hat<br />
darüber hinaus <strong>zu</strong> beachten, <strong>das</strong>s er im<br />
Sinne des § 7 Abs. 2 AlVG jederzeit <strong>zu</strong>r<br />
Arbeitsvermittlung <strong>zu</strong>r Verfügung stehen<br />
muss. Dies bedeutet, <strong>das</strong>s nicht nur<br />
die Bereitschaft vorliegen muss,<br />
◆ eine vom AMS vermittelte Beschäftigung<br />
an<strong>zu</strong>nehmen,<br />
◆ sich <strong>zu</strong>m Zweck einer beruflichen<br />
Ausbildung nach- und/oder umschulen<br />
<strong>zu</strong> lassen,<br />
◆ an einer Maßnahme <strong>zu</strong>r Wiedereingliederung<br />
in den Arbeitsmarkt teil<strong>zu</strong>nehmen<br />
und<br />
◆ von einer sonst sich bietenden<br />
Arbeitsmöglichkeit Gebrauch <strong>zu</strong><br />
machen,<br />
sondern auch die Möglichkeit bestehen<br />
muss, neben der Funktion einer arbeitslosenversicherungspflichtigenBeschäftigung<br />
auch tatsächlich nachgehen <strong>zu</strong><br />
können.<br />
KOMMUNAL 15
Interview<br />
Die Gemeindebund-Studie <strong>zu</strong>r Verpackungsverordnung<br />
Faire Basis für künftige<br />
Verhandlungen<br />
Mit 1. April 2004 tritt in Österreich eine neue Deponieverordnung (DepVO) in Kraft.<br />
Um rechtzeitig die Weichen für eine umweltorientierte Zukunft stellen <strong>zu</strong> können,<br />
wurde eine Studie in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse die Basis für <strong>zu</strong>kunftsgemäße<br />
Entscheidungen bilden sollen. Kommunal sprach mit Gemeindebundpräsident<br />
Bürgermeister Helmut Mödlhammer.<br />
KOMMUNAL: Der Gemeindebund war<br />
einer der Auftraggeber der Studie.<br />
Wie interpretieren Sie die Ergebnisse?<br />
Helmut Mödlhammer: Das baldige<br />
Inkrafttreten der DepVO machte es not-<br />
wendig, unser derzeitiges System der<br />
Abfallsammlung und -verwertung kritisch<br />
<strong>zu</strong> durchleuchten. Besonderes<br />
Augenmerk wurde dabei auf die Leichtverpackungen<br />
gelegt, die bisher in der<br />
„Gelben Tonne“ bzw. im „Gelben Sack“<br />
gesammelt und nach der Aussortierung<br />
von wieder einsetzbaren Kunststoffen<br />
(z.B. PET) thermisch verwertet wurden.<br />
Da die bestehenden Vereinbarungen<br />
der Gebietskörperschaften mit dem<br />
ARA-System in vielen Fällen nicht vorteilhaft<br />
für die Gemeinden sind, hat der<br />
Österreichische Gemeindebund als Vertreter<br />
von 2346 Gemeinden beschlossen,<br />
die Sachlage <strong>zu</strong> erheben. Beauftragt<br />
mit der Analyse von Zukunftsperspektiven<br />
und weiterführenden Konzepten<br />
war unser Consultingpartner<br />
Josef Trummer. Mit der Studie verfügen<br />
wir jetzt über eine wissenschaftlich fundierte<br />
Basis, von der ausgehend wir in<br />
Zusammenarbeit mit der ARGE Abfallverbände<br />
und dem Städtebund innovative<br />
Strategien entwickeln können.<br />
16 KOMMUNAL<br />
»<br />
Mit der Studie verfügen<br />
wir jetzt über eine<br />
wissenschaftlich fundierte<br />
Basis, mit der wir<br />
innovative Strategien<br />
entwickeln können.<br />
Helmut Mödlhammer<br />
Können Sie uns konkrete Punkte nennen,<br />
die für Städte und Gemeinden<br />
im derzeitigen Sammelsystem unvorteilhaft<br />
sind?<br />
Die wichtigsten Aspekte sind fol-<br />
gende:<br />
Erstens sind die Entgeltzahlungen<br />
vom<br />
ARA-System sind<br />
rückläufig. Zweitens<br />
sind die Gemeinden<br />
für die Qualität der<br />
«<br />
Verpackungssammlung<br />
mit verantwortlich.<br />
Und drittens<br />
bestehen laut<br />
Bescheid vergleichsweise<br />
niedrige Erfassungsquoten.<br />
Sehen Sie Ansatzpunkte für neue<br />
Lösungen? Und wenn ja, wo?<br />
Die Studie brachte die Bestätigung,<br />
<strong>das</strong>s der Kunststoffbereich in seiner<br />
Gesamtheit einen deutlich negativen<br />
Kosten-Nutzen-Saldo aufweist. Zur Verbesserung<br />
der Situation ist es zielführend,<br />
sich gemeinsam mit der<br />
ARA/ARGEV auf die Sammlung von<br />
sortenreinem, stofflich verwertbarem<br />
Abfall <strong>zu</strong> konzentrieren und die übrige<br />
Verpackung dort thermisch <strong>zu</strong> verwerten,<br />
wo ab 2004 ausreichend Müllverbrennungsanlagen<br />
bestehen.<br />
Würde <strong>das</strong> nicht bedeuten, <strong>das</strong>s alle<br />
derzeit in Österreich bestehenden<br />
Sammelsysteme umgestellt würden<br />
und der Großteil der Kunststoffverpackungen<br />
(„Leichtfraktion“) nach<br />
dem Inkrafttreten der DepVO einfach<br />
mit der Restmülltonne entsorgt<br />
würde?<br />
Nein, <strong>das</strong> trifft aus heutiger Sicht nicht<br />
auf ganz Österreich <strong>zu</strong>, da <strong>zu</strong>r Zeit<br />
nicht in allen Bundesländern genügend<br />
Kapazitäten für die thermische Verwertung<br />
von Abfall gegeben sind. Aus diesem<br />
Grund schlagen wir den Gebietskörperschaften<br />
auch vor, die Systeme<br />
für Verpackungssammlung und -verwertung<br />
erst nach der definitiven<br />
Umset<strong>zu</strong>ng der DepVO und gemeinsam<br />
mit der ARGEV an<strong>zu</strong>passen – und zwar<br />
unter Berücksichtigung der regionalspezifischen<br />
Gegebenheiten. Unser Ziel<br />
ist es, <strong>das</strong>s die Gemeinden die Mehrkosten<br />
für ihre durch die Umstellung<br />
erhöhten Leistungen (wie z.B. bei Restmüllsammlung<br />
und -entsorgung), aber<br />
auch die Aufwendungen für die<br />
gezielte Öffentlichkeitsarbeit vom ARA-<br />
System abgegolten erhalten.<br />
Enthielt die Studie für Sie relevante<br />
Kostenansätze?<br />
Die Studie konnte mit sehr detaillierten<br />
Ergebnissen bezüglich der Kostenstruktur<br />
für verschiedene Sammlungs- und<br />
Entsorgungsvarianten aufwarten. Die<br />
Die Studie kann mit sehr<br />
detaillierten Ergebnissen<br />
bezüglich der verschiedenen<br />
Kostenstrukturen<br />
aufwarten.<br />
»<br />
«
» Für Probleme bei der<br />
parallelen Sammlung<br />
können die Gemeinden<br />
und Verbände keinesfalls<br />
die Verantwortung<br />
«<br />
tragen.<br />
ermittelten Kosten für die Mitsammlung<br />
von Verpackungen in der Restmülltonne<br />
sind eine faire Basis für künftige Entgeltverhandlungen.<br />
Zu berücksichtigen<br />
ist jedoch, <strong>das</strong>s viele ländlich strukturierte<br />
Gemeinden seit der Einführung<br />
der VVO 1993 die Restmüllabfuhr stark<br />
reduziert haben. In diesen Gemeinden<br />
müssen die Restmüllabfuhrintervalle<br />
verkürzt oder die Behälter vergrößert<br />
werden, was erhebliche Mehrkosten für<br />
diese Gemeinden verursacht hat. Diesem<br />
Umstand wurde in der Studie,<br />
dank der intensiven Mitarbeit des<br />
Österreichischen Gemeindebunds,<br />
Rechnung getragen.<br />
Sehen Sie Probleme bei einer generellen<br />
Umstellung auf eine Verpackungssammlung<br />
in der Restmülltonne?<br />
Ein möglicher Problempunkt ist die<br />
Öffentlichkeitsarbeit, die, wie bei allen<br />
Systemumstellungen, gezielt betrieben<br />
werden muss. Am anschaulichsten ist<br />
den Bürgerinnen und Bürgern die<br />
Umstellung auf Mitsammlung von Verpackungsmüll<br />
<strong>zu</strong> erklären, wenn die<br />
anschließende thermische Verwertung<br />
direkt im eigenen Bundesland erfolgt.<br />
Was soll in Zukunft eigentlich mit<br />
dem Anteil am Verpackungsabfall<br />
geschehen, der stofflich verwertbar<br />
ist?<br />
Vorweg: Bei der parallelen Sammlung<br />
von stofflich verwertbaren Verpackungen<br />
<strong>zu</strong>sätzlich <strong>zu</strong> den übrigen Verpackungen<br />
beim Restmüll sehen wir<br />
ein massives Qualitätsproblem. Dafür<br />
können die Gemeinden, Städte und<br />
Verbände keinesfalls die Verantwortung<br />
tragen. Unser Lösungsvorschlag zielt<br />
auf die verstärkte Nut<strong>zu</strong>ng von bereits<br />
bestehenden Infrastrukturen (ASZ,<br />
AWZ, Recyclinghöfe) ab. Da<strong>zu</strong> müssten<br />
aber noch Verhandlungen mit der<br />
ARGEV über leistungsorientierte Entgelte<br />
geführt werden.<br />
Sie plädieren also auch für die Zeit<br />
nach 2004 für eine individuell angepasste<br />
Verpackungssammlung in den<br />
österreichischen Gemeinden?<br />
Auf jeden Fall! Es ist einfach sinnvoll, in<br />
den Bundesländern mit ausreichenden<br />
Müllverbrennungskapazitäten auf Mitsammlung<br />
um<strong>zu</strong>stellen, wenn die den<br />
Gemeinden entstehenden Mehrkosten<br />
vom ARA-System abgedeckt werden.<br />
Schließlich erzielt die ARA im Gegen<strong>zu</strong>g<br />
große Einsparungen beim Wegfall<br />
der getrennten Verpackungssammlung.<br />
Der Studien-Autor Josef Trummer<br />
Erfolgreiche Strategien für <strong>zu</strong>kunftsorientierte<br />
Gemeinden. Das bietet kommunales<br />
Management. Und dafür braucht man<br />
kompetente Partner. Im Spannungsfeld<br />
zwischen Abfallwirtschaft und Umweltschutz,<br />
nachhaltiger Entwicklung und<br />
Kosteneffizienz sind Umweltprofis gefragter<br />
denn je: Die Josef Trummer<br />
Umweltmanagement GmbH garantiert<br />
Erfahrung und Erfolg.<br />
Umweltexperte Josef<br />
Trummer und sein Team<br />
stehen für effektive Beratung<br />
und zielorientierte<br />
Optimierung von kommunalenManagementprozessen.<br />
Als Experte für kommunales<br />
Management und<br />
Synergie-Strategien für<br />
Gemeinden, Städte und<br />
Verbände hat sich Josef<br />
Trummer österreichweit<br />
einen Namen gemacht.<br />
Das beweist die promi-<br />
nente Kundenliste des<br />
Unternehmensberaters:<br />
von der Energie Steiermark<br />
AG und der Saubermacher<br />
AG über die Vulkanlandinitiative<br />
bis hin<br />
Josef Trummer ist<br />
Umweltexperte und<br />
Consultant des Gemeindebundes<br />
<strong>zu</strong>m Wasserversorgungsverband Grenzland<br />
Süd-Ost und zahlreichen weiteren<br />
Unternehmen. Josef Trummer erarbeitet<br />
mit seinem Team individuelle Konzepte<br />
und bietet Beratung und Schulungen in<br />
den Bereichen Abfallwirtschaft, Energie<br />
und kommunaler Kooperation an. Den<br />
Österreichischen Gemeindebund beraten<br />
die Umweltexperten in allen Fragen der<br />
Abfallwirtschaft – und bewirken damit<br />
auch eine finanzielle Entlastung. Denn<br />
gerade in Zeiten gespannter Budgets ber-<br />
Interview<br />
In den übrigen Regionen sollte <strong>das</strong><br />
getrennte Verpackungssammlungssystem<br />
vorerst beibehalten und individuell<br />
optimiert werden.<br />
Wir vom Österreichischen Gemeindebund<br />
werden uns gemeinsam mit der<br />
ARGE Abfallverbände und dem Österreichischen<br />
Städtebund für <strong>zu</strong>kunftsweisende<br />
Lösungen mit dem ARA-<br />
System einsetzen.<br />
Abfall- und Umweltmanagement für Gemeinden<br />
Erfolgreich mit kommunalem<br />
Management<br />
gen Abfallverwertung und -entsorgung<br />
großes Einsparungspotenzial.<br />
Strategien <strong>zu</strong>m Erfolg:<br />
Kommunal-Management<br />
Josef Trummer Umweltmanagement<br />
GmbH setzt auf die Stärken der Gemeinden:<br />
auf „kommunales Management“.<br />
Das bedeutet die gemeinsame<br />
Erarbeitung und praktische<br />
Umset<strong>zu</strong>ng von Synergien<br />
in Gemeinden und Verbänden;<br />
<strong>das</strong> Erkennen von Optimierungspotenzial<br />
und dessen konkrete<br />
Realisierung. Wichtig ist Josef<br />
Trummer dabei die intensive<br />
Kooperation zwischen allen<br />
Beteiligten. Von der Definition<br />
der Zielvorgaben über Kosten-<br />
Nutzen-Analysen <strong>zu</strong>r Konzepterstellung<br />
und zielorientierten<br />
Umset<strong>zu</strong>ng: Gemeinsam mit<br />
Josef Trummer Umweltmanage-<br />
ment erzielen Gemeinden, Verbände<br />
und Städte Synergieeffekte.<br />
Als ganzheitlicher Consultant<br />
garantiert Josef Trummer<br />
umfassendes Service: Die<br />
Umweltprofis erstellen bei<br />
Bedarf auch gesetzeskonforme Abfallwirtschaftskonzepte<br />
(gemäß AWG 2002 neu).<br />
Verwertungsmanagement ist immer aktuell:<br />
So analysierte Josef Trummer als Consultingpartner<br />
des Gemeindebundes und<br />
im Auftrag von Präsident Bgm. Helmut<br />
Mödlhammer den Aufbau und Ablauf der<br />
Abfallverwertungsprozesse und entwickelte<br />
Zukunftsperspektiven für eine kosteneffiziente<br />
und umweltfreundliche Verwertung.<br />
Ein wichtiger Schritt in die Zukunft für<br />
Österreichs Gemeinden.<br />
KOMMUNAL 17
Recht & Verwaltung<br />
Erfolgreiches e-Government: Rascher suchen und finden<br />
„Ich habe meinen<br />
Kopf verloren“<br />
Elektronische Fundinformationssysteme unterstützen die Fundämter, die ja seit<br />
1. Februar 2003 bei den Gemeinden sind, bei der Verwaltung und erleichtern die Suche<br />
nach verlorenen oder vergessenen oder auch nur skurrilen Sachen.<br />
◆ Werner Sabitzer<br />
„Sehr geehrte Polizisten, ich habe meinen<br />
Kopf verloren. Können Sie mir<br />
sagen, ob er bei Ihnen abgegeben<br />
wurde?“ Eine solche Anfrage eines Bürgers<br />
an <strong>das</strong> Fundamt der Wiener Polizei<br />
wird es nicht mehr geben, denn seit 1.<br />
Februar 2003 sind nicht mehr die Bundespolizeibehör-<br />
den, sondern die<br />
Magistrate bzw.<br />
die Bürgermeister<br />
„Fundbehörde“.<br />
Das sieht die<br />
Sicherheitspolizeigesetz-Novelle<br />
2002 (BGBl. I Nr.<br />
104/2002) vor.<br />
Damit sind nun<br />
alle Bürgermeister<br />
in Österreich<br />
<strong>zu</strong>ständig.<br />
Ausgenommen<br />
von der Suche<br />
sind Reisepässe,<br />
Personalausweis und bestimmte Gegenstände<br />
wie Führerscheine, Kennzeichentafeln,<br />
Zulassungsscheine, waffenrechtliche<br />
Urkunden, Waffen, Kriegsmaterial<br />
sowie Schieß- und Sprengmittel.<br />
Werden diese Dokumente bzw.<br />
18 KOMMUNAL<br />
»<br />
◆ Werner Sabitzer ist im Bundesministerium<br />
für Inneres, Abteilung I/5 für<br />
Öffentlichkeitsarbeit <strong>zu</strong>ständig<br />
Die Bürgermeister der<br />
2.359 österreichischen<br />
Gemeinden sind nun<br />
<strong>zu</strong>ständig für die<br />
Entgegennahme, Aufbewahrung<br />
und Ausfolgung<br />
verlorener oder<br />
vergessener Sachen.<br />
Sicherheitspolizeigesetz-<br />
Novelle 2002 (BGBl. I Nr. 104/2002)<br />
Gegenstände verloren oder gefunden,<br />
müssen sie der dafür <strong>zu</strong>ständigen<br />
Behörde (Bundespolizeidirektion,<br />
Bezirkshauptmannschaft) bzw. Sicherheitsdienststelle<br />
angezeigt bzw. übergeben<br />
werden.<br />
Suchen übers<br />
Internet<br />
Mit der Neuorganisation<br />
des Fundwesens<br />
sind auch zwei „virtuelle<br />
Fundbüros“ in<br />
Betrieb gegangen. Sie<br />
erleichtern und<br />
«<br />
beschleunigen die<br />
Suche nach verlorenen<br />
oder vergessenen<br />
Gegenständen. Allein<br />
in Wien werden pro<br />
Jahr ca. 40.000<br />
Funde abgegeben.<br />
Unter www.fundamt.gv.at können<br />
Bürgerinnen und Bürger,<br />
die etwas verloren haben,<br />
unabhängig von den Öffnungszeiten<br />
der Fundämter im Internet<br />
über herkömmliche Web-<br />
Browser nachsehen, ob der<br />
Gegenstand bei einem Fundbüro<br />
abgegeben worden ist.<br />
Ein Schlagwortkatalog mit<br />
Suchbegriffen erleichtert die<br />
Suche. Man kann auch eine<br />
Verlustmeldung deponieren,<br />
indem man die verlorene<br />
Sache in einer Maske<br />
beschreibt sowie Zeit und Ort<br />
des Verlustes eingibt. Die<br />
Information ist für jeden Inter-<br />
net-User sofort nach der Eingabe<br />
ersichtlich. Die Applikation forscht<br />
automatisiert nach, ob der verlorene<br />
Gegenstand abgegeben und ins System<br />
eingegeben worden ist. Die Verlustmeldung<br />
bleibt sechs Monate im System<br />
evident. Wird der Gegenstand <strong>zu</strong><br />
einem späteren Zeitpunkt abgegeben<br />
und im System erfasst, erhält der Mitarbeiter<br />
in der Fundbehörde die Information,<br />
<strong>das</strong>s es da<strong>zu</strong> einen Verlustträger<br />
gibt, der sofort verständigt werden<br />
kann.<br />
Die großen Städte und viele Gemeinden<br />
mit insgesamt über drei Millionen<br />
Einwohnern sind bereits an dieser e-<br />
Government-Lösung angeschlossen;<br />
und laufend kommen weitere Gemeinden<br />
hin<strong>zu</strong>.<br />
Für die teilnehmenden Gemeinden<br />
bedeutet der Online-Dienst vor allem<br />
weniger Kosten durch geringeren Zeitund<br />
Verwaltungsaufwand sowie kürzere<br />
Lagerzeiten. Bürgerinnen und<br />
Bürger ersparen<br />
sich Amtswege.<br />
Sie können von<br />
Für die<br />
teilnehmenden<br />
Gemeinden bedeutet<br />
der Online-Dienst<br />
vor allem weniger<br />
Kosten durch<br />
geringeren Zeit- und<br />
Verwaltungsaufwand<br />
sowie kürzere<br />
Lagerzeiten.<br />
jedem Internet<strong>zu</strong>gang<br />
rund<br />
um die Uhr<br />
gefundene<br />
Gegenstände<br />
abfragen. Derzeit<br />
sind etwa<br />
22.000 Fundgegenstände<br />
gespeichert;<br />
und seit 1.<br />
Februar wurden<br />
bereits 6.000<br />
Verlustmeldungen<br />
gespeichert.
Die großen Städte und viele Gemeinden mit insgesamt über drei Millionen Einwohnern<br />
sind bereits an dieser e-Government-Lösung angeschlossen; und laufend<br />
kommen weitere Gemeinden hin<strong>zu</strong>.<br />
An der Entwicklung dieser benutzerfreundlichen<br />
und budgetschonenden<br />
Webapplikation beteiligt waren die<br />
„rubicon Informationstechnologie<br />
GmbH“, die „Bundesrechenzentrum<br />
– IT-Solutions GmbH“ (BIT`S) als<br />
Betreiber, der Österreichische Städtebund,<br />
die Städte Salzburg und<br />
Wien sowie <strong>das</strong> Bundesministerium<br />
für Inneres als Berater.<br />
Künftig sollen im virtuellen Fundamt<br />
Bilder der gefundenen Gegenstände<br />
veröffentlicht werden, die<br />
Arbeit der Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter in der Fundbehörden<br />
vereinfachen. Der Betreiber geht<br />
auch Kooperationen mit „Businesspartnern“<br />
ein wie Bankinstitute,<br />
Mobilfunkbetreiber, Einkaufszentren,<br />
Flughäfen, die Bundesbahnen,<br />
Verkehrsbetriebe, Schlüsselbundzentralen,<br />
Theater. Dadurch wird es<br />
möglich sein, etwa den Eigentümer<br />
eines gefundenen Handys sofort<br />
über den Mobilfunkbetreiber fest<strong>zu</strong>stellen<br />
und <strong>zu</strong> verständigen. Werden<br />
Bankomat- oder Kreditkarten gefunden,<br />
kann der Inhaber sie sofort<br />
über <strong>das</strong> entsprechende Bankinstitut<br />
erfragt und der Verlustträger innerhalb<br />
kürzester Zeit verständigt werden.<br />
Finderlohn und Fundunterschlagung<br />
Wer eine Sache findet, die mehr als<br />
zehn Euro wert ist, muss sie bei der<br />
Fundbehörde abgeben. Er hat<br />
Anspruch auf Finderlohn, der zehn<br />
Prozent des Wertes der verlorenen<br />
Sache beträgt. Bei einem vergessenen<br />
Gegenstand beträgt der Finderlohn<br />
fünf Prozent. Übersteigt der<br />
Fund einen Wert von 2.000 Euro,<br />
halbiert sich der Finderlohn ab diesem<br />
Betrag.<br />
Die Kosten für die Teilnahme am<br />
Fundinformationssystem sind gering<br />
und richten sich nach der Größe<br />
einer Gemeinde. Für eine Kleingemeinde<br />
mit nicht mehr als 500 Einwohnern<br />
beträgt<br />
die Jahresnut<strong>zu</strong>ngsgebühr<br />
30<br />
Euro; bis 1.000<br />
Einwohnern 50<br />
Euro. Eine Stadtgemeinde<br />
mit 30.000<br />
bis 50.000 Bewohnern<br />
zahlt 2.000<br />
Euro.<br />
Der Dienst ist auch<br />
über den Online-<br />
Amtshelfer<br />
www.help.gv.at<br />
unter der Kategorie<br />
„Verloren/Gefunden“<br />
erreichbar.<br />
Service-Telefonnummer<br />
Für Bürgerinnen und Bürger, die keinen<br />
Internet-Anschluss haben,<br />
besteht die Möglichkeit, unter der<br />
österreichweiten Service-Telefonnummer<br />
0900-600-200 in vier Sprachen<br />
Auskunft über einen Fund <strong>zu</strong> erhalten<br />
oder eine Verlustmeldung <strong>zu</strong><br />
Wer einen Fund verheimlicht und<br />
ihn für sich behält, um sich <strong>zu</strong><br />
bereichern, macht sich strafbar:<br />
Nach § 134 Strafgesetzbuch drohen<br />
für Fundunterschlagung eine Geldstrafe<br />
bis 360 Tagessätze oder<br />
sechs Monate Haft; bei Unterschlagung<br />
eines sehr wertvollen Gegenstands<br />
erhöht sich der Strafrahmen<br />
auf fünf Jahre Freiheitsstrafe.<br />
Recht & Verwaltung<br />
deponieren. Die Kosten betragen 1,36<br />
Euro pro Minute. Betrieben wird dieser<br />
Dienst vom Call Center der Mobilkomm<br />
austria.<br />
Schnittstelle <strong>zu</strong>r<br />
Sachenfahndung<br />
Das Bundesministerium für Inneres<br />
plant, eine automatisierte Schnittstelle<br />
zwischen dem Fundinformationssystem<br />
www.fundamt.gv.at und<br />
der Sachenfahndung im Elektronischen<br />
Kriminalpolizeilichen Informationssystems<br />
(EKIS) her<strong>zu</strong>stellen.<br />
Gegenstände, die in der Sachenfahndung<br />
gespeichert sind, können dann<br />
sofort widerrufen werden, wenn sie<br />
aufgefunden werden.<br />
FUNDinfo<br />
Die Kosten für<br />
die Teilnahme am<br />
Fundinformationssystem<br />
richten sich nach der<br />
Gemeindegröße. Für<br />
eine Gemeinde mit<br />
nicht mehr als 500<br />
Einwohnern beträgt<br />
sie pro Jahr 30 Euro.<br />
Der zweite Anbieter einer e-Government-Lösung<br />
<strong>zu</strong>r Fundinformation,<br />
die K.I.M.-Gruppe, hat ein deutsches<br />
System für Österreich adaptiert eingesetzt.<br />
An die Webapplikation<br />
„FUNDinfo“<br />
(www.fundinfo.at)<br />
sind derzeit vor allem<br />
Gemeinden in Oberund<br />
Niederösterreich<br />
angeschlossen – mit<br />
einem Zielgebiet von<br />
ca. 30.000 Bürgerinnen<br />
und Bürgern.<br />
Gespräche, die beiden<br />
elektronischen Fundinformationsdienste<br />
www.fundamt.gv.at<br />
und www.fundinfo.at<br />
<strong>zu</strong> vereinen, sind bisher<br />
gescheitert.<br />
Übrigens: Die eingangs<br />
erwähnte Anfrage des Bürgers, der<br />
seinen „Kopf verloren“ haben will,<br />
wurde von der damaligen Leiterin<br />
des Fundamtes folgend beantwortet:<br />
„Sehr geehrter Herr! Das Fundamt<br />
der Bundespolizeidirektion Wien hat<br />
Ihre Verlustanzeige ... erhalten und<br />
benötigt eine genauere Beschreibung,<br />
wann und welcher Kopf verloren<br />
wurde wie z.B. Kopf mit Hut, Glatzkopf,<br />
Eierkopf, Hohlkopf usw. ...“<br />
Informationen<br />
www.fundamt.gv.at<br />
Service-Telefonnummer 0900-600-200<br />
(1,36 Euro pro Minute)<br />
www.help.gv.at<br />
www.fundinfo.at<br />
KOMMUNAL 19
Gemeindebund<br />
Forderungen des Gemeindebundes an die Bundesregierung<br />
Daseinsvorsorge und<br />
Finanzen Kernthemen<br />
Aufgrund der Nationalratswahl am 24. November 2002 befasste sich der<br />
Österreichische Gemeindebund mit der Abfassung eines Forderungspapieres.<br />
Lesen Sie im Folgenden eine Kurzfassung der Forderungen des Österreichischen<br />
Gemeindebundes an den neugewählten Nationalrat und die neue Bundesregierung.<br />
Der Österreichische Gemeindebund fordert<br />
von der neuen Österreichischen<br />
Bundesregierung ein Bekenntnis <strong>zu</strong>m<br />
Schutz der kommunalen Selbstverwaltung<br />
und <strong>zu</strong>m Ausbau derselben. Die<br />
Gemeinde ist jene Einrichtung, welche<br />
dem Bürger bei der politischen Gestaltung<br />
seines Lebensraumes am nächsten<br />
ist, sie ist unverzichtbar für <strong>das</strong> Funktionieren<br />
demokratischer Instrumente<br />
und organisatorischer Prozesse auf<br />
allen Ebenen des Staates. Die Rechte<br />
der Gemeinden, sowohl in Wahrnehmung<br />
der Interessen der örtlichen<br />
Gemeinschaft als auch gegenüber Bund<br />
und Ländern sind daher auch in verfassungsrechtlicher<br />
Hinsicht weiter ab<strong>zu</strong>sichern<br />
und aus<strong>zu</strong>bauen. Insbesondere<br />
muss auch die zentrale Stellung der<br />
Gemeinden im Zusammenhang mit der<br />
Daseinsvorsorge für unsere Bevölkerung<br />
gewährleistet<br />
und nachdrücklich<br />
unterstützt wer-<br />
den.<br />
Der Österreichische<br />
Gemeindebund<br />
verlangt daher die<br />
Einbindung der<br />
kommunalen Spitzenverbände<br />
als<br />
gleichwertige Partner<br />
in die Arbeit<br />
des Österreich-<br />
Konvents und bei<br />
der Verwaltungsreform.<br />
Zur Erreichung des<br />
Zieles gleicher<br />
Lebensbedingungen in den Regionen<br />
fordert der Österreichische Gemeinde-<br />
20 KOMMUNAL<br />
Insbesondere muss<br />
die zentrale Stellung<br />
der Gemeinden im<br />
Zusammenhang mit<br />
der Daseinsvorsorge<br />
für unsere Bevölkerung<br />
gewährleistet<br />
und nachdrücklich<br />
unterstützt werden.<br />
bund eine verstärkte Dezentralisierung<br />
bei der Schaffung von Arbeitsplätzen,<br />
dies ist durch Einrichtung von Arbeitsmöglichkeiten<br />
außerhalb der Zentren<br />
im Bereich von EDV-Dienstleistungen in<br />
verstärktem Maße um<strong>zu</strong>setzen. Strukturschwächen<br />
im ländlichen Raum dürfen<br />
nicht nur mittels Verbesserung der<br />
Verkehrsinfrastruktur, sondern müssen<br />
verstärkt auch durch den Ausbau von<br />
IT-Einrichtungen erfolgen.<br />
Verfassung, Weiterentwicklung des<br />
Gemeinderechtes<br />
Eine Weiterentwicklung des Gemeinderechtes<br />
im Geiste der Gemeindeverfassungsnovelle<br />
von 1962 ist unbedingt<br />
notwendig. Verstärkte Mitwirkung der<br />
kommunalen Interessensvertretungen<br />
auf europäischer und nationaler Ebene.<br />
Europäische Union<br />
Im Hinblick auf die Erweiterung<br />
und die Institutionenreform<br />
muss besonderer<br />
Wert auf den Ausbau des<br />
Subsidiaritätsprinzipes<br />
gelegt werden. Der Österreichische<br />
Gemeindebund<br />
hat erst am 2. Oktober 2002<br />
die Europäische Kommunale<br />
Tagung <strong>zu</strong>m Anlass genommen,<br />
um seine Position<br />
auch für die Vorbereitung<br />
der kommenden Regierungskonferenzklar<strong>zu</strong>stellen.<br />
Verwaltungsreform<br />
Damit die Interessen der Österreichischen<br />
Gemeinden gewahrt werden ist<br />
die Einbindung des Österreichischen<br />
Gemeindebundes als gleichwertiger<br />
Partner in der Verwaltungsreform erforderlich.<br />
Finanzen<br />
Der Finanzausgleich 2001 ist als<br />
föderalistisches Instrument der Finanzordnung<br />
zwischen Bund, Ländern und<br />
Gemeinden mit entsprechender<br />
Einflussnahme der Interessensvertretungen<br />
der Gemeinden aus<strong>zu</strong>bauen.<br />
Soziales<br />
Der Pflegebereich: seitens der Bundesregierung<br />
sind geeignete Maßnahmen<br />
<strong>zu</strong>r Aufrechterhaltung der Gesundheitsund<br />
Fürsorgestrukturen, vor allem im<br />
Hinblick auf die rasche Zunahme älterer<br />
und pflegebedürftiger Personen, <strong>zu</strong><br />
treffen. Diese Maßnahmen müssen<br />
da<strong>zu</strong> beitragen, <strong>das</strong>s die akuten Probleme<br />
der Gemeinden und Gemeindeverbände<br />
in diesem Bereich gezielt verbessert<br />
werden können.<br />
Umwelt und nachhaltige Entwicklung<br />
Die Umweltmaßnahmen des Bundes<br />
müssen so gesetzt werden, <strong>das</strong>s sie –<br />
sofern die Gemeinden (Gemeindeverbände)<br />
Normadressaten dieser Maßnahmen<br />
sind – von diesen mit den<br />
ihnen <strong>zu</strong> Verfügung stehenden Mitteln<br />
auch umgesetzt werden können.<br />
Eine ausführliche Version des Forderungskatalogs<br />
des Österreichischen<br />
Gemeindebundes an Nationalrat<br />
und Bundesregierung steht<br />
auf www.gemeindebund.at/publikationen<br />
<strong>zu</strong>r Verfügung.
Novellierung der StVO: Mehr Rechtssicherheit für alle<br />
Die Taferl-Frage kann einzig mit einer<br />
Novellierung der Straßenverkehrsordnung,<br />
welche der Österreichische<br />
Gemeindebund im Februar erneut gefordert<br />
hatte, gelöst werden.<br />
Welche Logik dahinter stecken mag,<br />
direkt an den Ortsschildern angebrachte<br />
Zusatztafeln wie „Klimafreundliche<br />
Gemeinde“, „Heilklimatischer Luftkurort“<br />
oder „Partnergemeinde“ im Unterschied<br />
<strong>zu</strong>m Zusatzsschild „Erholungsdorf“ als<br />
un<strong>zu</strong>lässig <strong>zu</strong> deklarieren, gilt als Rätsel.<br />
Der Gemeindebund deponierte bereits<br />
vor einem Jahr den Wunsch an <strong>das</strong> Ministerium<br />
für Verkehr, Innovation und Technik,<br />
unter strenger Berücksichtigung von<br />
verkehrstechnischen Sicherheitsaspekten<br />
weitere kommunale Zusatzinformationen<br />
<strong>zu</strong>r jeweiligen<br />
Ortstafel – z.B.<br />
Internetadresse<br />
u.ä. – anbringen<br />
lassen <strong>zu</strong> können.<br />
Ein Jahr später<br />
zeigt sich die<br />
Rechtslage <strong>zu</strong> dieser<br />
Frage nach<br />
wie vor als unklar;<br />
einzelne Entscheidungen<br />
stifteten<br />
<strong>zu</strong>sätzlich Verwirrung<br />
und eine<br />
Rechtssicherheit für Gemeinden und<br />
Autofahrer ist nach wie vor dringlich.<br />
Für den Gemeindebund war es eine logische<br />
Konsequenz, an den Verkehrsmini-<br />
ster erneut die Forderung einer innerhalb<br />
kürzester Zeit im Parlament <strong>zu</strong><br />
beschließenden Novelle der StVO <strong>zu</strong> richten<br />
bzw. gleichzeitig in diesem Zusammenhang<br />
alle Bürgermeister <strong>zu</strong> bitten, bis<br />
in Krafttreten einer Novelle die bis dahin<br />
unerlaubten Zusatztafeln <strong>zu</strong> entfernen.<br />
Temporäre Entfernung<br />
kann alles sein<br />
Die aktuell in der Straßenverkehrsordnung<br />
nach<strong>zu</strong>lesende gültige Regelung<br />
besagt unter den Hinweiszeichen, die<br />
nach § 53 StVO, auf verkehrswichtige<br />
Umstände hinweisen, und als Ziffer 17 a<br />
die „Ortstafel“ anführen, Folgendes:<br />
„Dieses Zeichen gibt<br />
den Namen eines<br />
Ortes an und ist<br />
jeweils am Beginn des<br />
verbauten Gebietes<br />
an<strong>zu</strong>bringen. Ein<br />
Gebiet ist dann verbaut,<br />
wenn die örtliche<br />
Zusammengehörigkeit<br />
mehrerer Bauwerke<br />
leicht erkennbar ist.<br />
Auf Autobahnen, ausgenommen<br />
am Ende<br />
einer Ausfahrtsstraße,<br />
darf dieses Zeichen nicht angebracht werden.<br />
Bei Orten, die berechtigt sind, die<br />
Bezeichnung Erholungsdorf <strong>zu</strong> führen,<br />
kann eine grüne Tafel mit der weißer<br />
Recht & Verwaltung<br />
Bleibt <strong>das</strong> Zusatztaferl dran,<br />
gilt die mit der Ortstafel<br />
normalerweise verbundene<br />
Geschwindigkeitsbeschränkung<br />
nicht.<br />
Zusatztafeln Freibrief<br />
für Temposünder ?<br />
Die Diskussion um gesetzeswidrige Zusatztafeln bei Ortstafeln entflammte in den<br />
letzten Wochen nach einem oberösterreichischen Urteil aufs Neue und hält Autofahrer,<br />
Gemeinden, <strong>das</strong> Verkehrsministerium und Bürger gleichermaßen in Schach.<br />
Welche Logik dahinter<br />
steckt, die Zusatztafel<br />
„Partnergemeinde“ im<br />
Unterschied <strong>zu</strong>m „Erholungsdorf“<br />
als un<strong>zu</strong>lässig <strong>zu</strong><br />
deklarieren, gilt als Rätsel.<br />
Aufschrift ,,Erholungsdorf`` unterhalb<br />
der Ortstafelangebracht werden.“<br />
Daraus ergibt sich – wie dies auch in<br />
einer Presseaussendung des Verwaltungsgerichtshofes<br />
vom 20. Dezember 2002<br />
nach<strong>zu</strong>lesen war -, <strong>das</strong>s Hinweisschilder,<br />
die nicht in der StVO vorgesehen sind,<br />
un<strong>zu</strong>lässig sind und <strong>zu</strong>dem die betreffende<br />
Verordnung nach der Straßenverkehrsordnung<br />
mit einem Kundmachungsmangel<br />
belasten.<br />
Ohne Novellierung der StVO bzw. Bereinigung<br />
von Kundmachungsmängeln<br />
werden Fälle wie jenes Schnellfahrers -<br />
der im Ortsgebiet von Hinzenbach<br />
(Zusatztafel „Familienfreundliche<br />
Gemeinde“) die im Ortsgebiet erlaubte<br />
Höchstgeschwindigkeit überschritten<br />
und sich darauf berufen hatte, <strong>das</strong>s auf<br />
der Ortstafel ein in der StVO nicht vorgesehenes<br />
Hinweisschild angebracht war,<br />
was da<strong>zu</strong> führte, <strong>das</strong>s der UVS Oberösterreich<br />
<strong>das</strong> Straferkenntnis der Bezirkshauptmannschaft<br />
Eferding aufhob und<br />
<strong>das</strong> Verfahren einstellte, da die Kombination<br />
des Hinweisschildes „familienfreundliche<br />
Gemeinde“ mit dem Hinweis<br />
„Ortstafel“ auf der Anbringungsvorrichtung<br />
einen Kundmachungsmangel<br />
bewirke, weshalb die Verordnung im<br />
gegenständlichen Zusammenhang keine<br />
Geltung gehabt habe – <strong>zu</strong> noch mehr<br />
Rechtsunsicherheit bei Autofahrern und<br />
Gemeinden beitragen, was die Dringlichkeit<br />
einer Novellierung beispielhaft<br />
untermauert.<br />
KOMMUNAL 21
Europa<br />
EU-Erweiterung und die Rolle der österreichischen Gemeinden<br />
Auf Erweiterung muss<br />
Integration folgen<br />
Die Erweiterung der Europäischen Union mit 1. Mai 2004 ist bereits in greifbare<br />
Nähe gerückt. Für Österreich zählt vor allem die mitteleuropäische Dimension dieses<br />
Schrittes, der nach dem so unerwarteten Niederreißen des Eisernen Vorhanges<br />
zwischen Ungarn und Österreich vor 15 Jahren eigentlich eine logische Folge ist.<br />
◆ Mag. Nicolaus Drimmel<br />
Das Wort „grenzüberschreitend“ hatte<br />
damals noch etwas Symbolisches, und<br />
wir Jugendlichen waren uns dessen auch<br />
sehr bewusst. Bei allen Unsicherheiten,<br />
die neben den boomenden Netzwerken<br />
auch an Österreichs Grenzen <strong>zu</strong> den mitteleuropäischen<br />
Nachbarländern keimten,<br />
hat sich in den letzten Jahren die<br />
Hoffnung bestätigt: Mit der Öffnung<br />
einer toten Grenze bietet sich eine historische<br />
Chance für unser Land, Österreich<br />
rückt nach den langen Jahren an der<br />
Peripherie wieder in die Mitte Europas.<br />
Jeder politischen Umwäl<strong>zu</strong>ng muss auch<br />
eine strukturelle Umset<strong>zu</strong>ng folgen. Für<br />
<strong>das</strong> wachsende Europa bedeutet <strong>das</strong>,<br />
<strong>das</strong>s es wie ein Mensch nicht nur an Kör-<br />
◆ Reg. Rat Mag. Nicolaus Drimmel<br />
ist Jurist beim Österreichischen<br />
Gemeindebund<br />
22 KOMMUNAL<br />
perfülle, sondern auch im Geist wachsen<br />
muss, wenn es die bevorstehenden Aufgaben<br />
bewältigen können will. Das Zauberwort<br />
dafür heißt EU<br />
Integration, und dafür ist<br />
auch ein sozialer Zusam-<br />
menhalt erforderlich, vor<br />
allem unter den<br />
Europäern aus den ehemals<br />
so konträren<br />
Gesellschaftsordnungen.<br />
Eher leichtfertig wird<br />
behauptet, die Österreicher<br />
besäßen dabei eine<br />
Schlüsselrolle, sie hätten<br />
wohl von Natur aus die<br />
besten Kontakte <strong>zu</strong> den<br />
mitteleuropäischen Beitrittskandidaten,<br />
vielfach<br />
werden platte Vergleiche<br />
wie die Brückenfunktion<br />
strapaziert. Das wird oft<br />
oberflächlich mit der geographischen<br />
Lage und den historischen Bindungen<br />
aus den Zeiten des alten Habsburgerreiches<br />
begründet. Diese historischen Bindungen<br />
sollte man im Interesse der<br />
Sache aber nicht überbewerten. Die alte<br />
Zeit einer riesigen Wirtschafts-,<br />
Währungs- und Zollunion mit einer möglichst<br />
einheitlichen Verwaltung und einer<br />
gemeinsamen „Lingua Franca“ ist etwas<br />
Das wachsende<br />
Europa muss wie<br />
ein Mensch nicht<br />
nur an Körperfülle,<br />
sondern auch im<br />
Geist wachsen,<br />
wenn es die<br />
bevorstehenden<br />
Aufgaben bewältigen<br />
können will.<br />
für Nostalgiker, obgleich man durchaus<br />
daraus lernen kann. Die damals von<br />
Wien aus regierte Wirtschaftsgemeinschaft<br />
hätte nur als Farce<br />
im selben Gewand<br />
erscheinen können, und<br />
so waren Ideen österreichischerMitteleuropakonzeptionen<br />
des 20.<br />
Jahrhunderts immer weniger<br />
von einer machtpolitischen<br />
1 , sondern von einer<br />
realpolitischen und friedensschaffendenKomponente<br />
geprägt 2 . Wenn es<br />
wieder ein solches grenzenloses<br />
Gebilde geben<br />
sollte, so hätte dieses wiederum<br />
die altbewährten<br />
spezifischen Formen kultureller<br />
und wirtschaftlicher<br />
Interaktion <strong>zu</strong> fördern 3 .<br />
Diese weit verbreitete Überzeugung war<br />
es auch, die die Österreicher in den mitteleuropäischen<br />
Krisenjahren des Kalten<br />
1 Der erste Entwurf eines Bundes der vereinigten<br />
Staaten von Mitteleuropa wird mit 1906<br />
datiert, er entstand unter der Ägide des Erzherzog-Thronfolgers<br />
Franz Ferdinand und war<br />
noch getragen von der Idee Österreichs als<br />
Ordnungsmacht.
Europa<br />
Die Schwierigkeit der Vielfalt Europas: Vor allem die kommunale Basis hat es bereits erkannt, sich auf die neue Situation ein<strong>zu</strong>stellen.<br />
Ohne die „grenzüberschreitende“ Vorreiterrolle der Gemeinden wäre ein vereintes Europa undenkbar.<br />
Krieges 1956 und 1968 ihre Nachbarn<br />
jenseits der toten Grenze nicht vergessen<br />
ließ.<br />
Manche familiäre Kontakte sind über die<br />
Zeit wegen Verständigungsproblemen verloren<br />
gegangen, aber es haben noch einige<br />
Zeugen aus der Zeit der durchlässigen<br />
Grenzen überlebt. Etwa die traditionsreiche<br />
Jan Amos Komensky-Schule in Wien,<br />
deren Unterrichtssprache tschechisch ist,<br />
oder die Schulen der slowenischen Minderheit<br />
in Kärnten oder der Ungarn und Kroaten<br />
im Burgenland.<br />
Und es ist ein gutes Zeichen, <strong>das</strong>s etwa in<br />
Wien ein Schulversuch initiiert wurde, an<br />
dem osteuropäische Sprachen unterrichtet<br />
werden. Die Sprache ist ein wichtiger Integrationsfaktor,<br />
nach der Überwindung der<br />
physischen Grenzen ein wichtiger Faktor<br />
für gemeinsame Kultur, gemeinsames<br />
Schicksal, gemeinsame Willensbildung.<br />
Betrachtet man die derzeitige Situation,<br />
darf dabei nicht verkannt werden, <strong>das</strong>s<br />
mittlerweile ein Jahrhundert des Krieges<br />
und der Entzweiung verstrichen ist und<br />
viele ehemals grenzüberschreitende Kontakte<br />
der jungen Generation nur mehr vom<br />
Hörensagen bekannt sind. Zum Beispiel<br />
war Wien einmal die Stadt mit dem absolut<br />
gesehen zweitgrößten Anteil tschechisch-sprachiger<br />
Bevölkerung. Da konnte<br />
es passieren, <strong>das</strong>s ein gebürtiger Wiener in<br />
den dreißiger Jahren <strong>zu</strong>erst in der österreichischen<br />
und dann in der tschechoslowakischen<br />
Nationalmannschaft Tore<br />
schoss. 4 Da war es bis in die Jahre nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg im Marchfeld östlich<br />
von Wien durchaus üblich, <strong>das</strong>s man<br />
auf der Straße einen slowakischen Dialekt,<br />
<strong>zu</strong> Hause aber Deutsch sprach. Manche<br />
familiäre Kontakte sind über die Zeit<br />
wegen Verständigungsproblemen verloren<br />
gegangen, aber es haben noch einige Zeugen<br />
aus der Zeit der durchlässigen Grenzen<br />
überlebt. Etwa die traditionsreiche Jan<br />
2 In einem Memoire an den Außenminister<br />
vom Dezember 1917 wendet sich der damalige<br />
k.u.k. Gesandte in Warschau <strong>Ist</strong>ván<br />
UGRON v. Ábránfalva gegen ein zentral regiertes<br />
Naumann´sches Mitteleuropa (unter deutscher<br />
Hegemonie) und erkennt in einer Konföderation<br />
gleichberechtigter Völker „den Keim<br />
einer neuen europäischen Configuration“.<br />
Amos Komensky-Schule in Wien, deren<br />
Unterrichtssprache tschechisch ist, oder die<br />
Schulen und Einrichtungen der nationalen<br />
Minderheiten in Kärnten oder Ostösterreich.<br />
Es ist daher ein gutes Zeichen, <strong>das</strong>s gerade<br />
an der Basis nicht nur die physischen, sondern<br />
auch in den Köpfen überwunden werden.<br />
Etwa, wenn in Wien ein Schulversuch<br />
initiiert wurde, an dem osteuropäische<br />
Sprachen unterrichtet<br />
werden. Die Sprache ist<br />
ein wichtiger Integrati-<br />
onsfaktor, sie fördert die<br />
Kontakte an der Basis<br />
und hilft mit, auch die<br />
Grenzen in den Köpfen<br />
ab<strong>zu</strong>bauen. Und damals<br />
wie heute sind es die<br />
kleinen Einheiten, die<br />
fast unbemerkt ein neues<br />
grenzüberschreitendes<br />
Netz an persönlichen<br />
und wirtschaftlichen<br />
Beziehungen aufbauen.<br />
Die Gemeinden, und<br />
hier vor allem die Kommunen<br />
an der Grenze <strong>zu</strong><br />
den Kandidatenländern<br />
haben hier bereits Beachtliches geleistet.<br />
Vor allem die kommunale Basis hat es<br />
bereits erkannt, sich auf die neue Situation<br />
ein<strong>zu</strong>stellen. Es sind dabei auch schwere<br />
Aufgaben wahr<strong>zu</strong>nehmen, so heißt es eben<br />
auch, mögliche negative Effekte rechtzeitig<br />
<strong>zu</strong> erkennen und diesen so gut es geht entgegen<strong>zu</strong>wirken.<br />
Daneben aber bieten sich<br />
viele Chancen, da Grenzen immer leichter<br />
überbrückbar werden.<br />
Diese bedeutenden Aktivitäten der<br />
Gemeinden, die auch wichtige wirtschaftliche<br />
Entwicklungsmöglichkeiten in sich tragen,<br />
sind der breiten Öffentlichkeit leider<br />
immer noch <strong>zu</strong> wenig bewusst. Im Hinblick<br />
auf den im September stattfindenden<br />
Jubiläumsgemeindetag, der ganz im Zeichen<br />
der Erweiterung stehen wird, sowie<br />
<strong>zu</strong>m Zweck einer Dokumentation der vielfältigen<br />
und bedeutenden grenzüberschreitenden<br />
Projekte der Gemeinden, ist der<br />
Österreichische Gemeindebund eine<br />
Kooperation mit der Österreichischen<br />
Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) eingegangen.<br />
Die Sprache<br />
ist ein wichtiger<br />
Integrationsfaktor,<br />
nach der Überwindung<br />
der physischen<br />
Grenzen ein wichtiger<br />
Faktor für gemeinsame<br />
Kultur, gemeinsames<br />
Schicksal, gemeinsame<br />
Willensbildung.<br />
Die neu eingerichtete „Gemeinde-Plattform“<br />
auf der Homepage der ÖGfE<br />
(www.euro-info.net), die auch über einen<br />
Link von der Gemeindebundhomepage<br />
erreichbar ist, bietet jeder Gemeinde<br />
Österreichs die Möglichkeit, ihre grenzüberschreitenden<br />
Aktivitäten sowie auch<br />
sich selbst (durch einen Link <strong>zu</strong>r Homepage<br />
der jeweiligen Gemeinde) einem<br />
großen Publikum vor<strong>zu</strong>stellen. Der Österreichische<br />
Gemeindebund<br />
lädt daher gemeinsam mit<br />
der ÖGfE ein, diese Mög-<br />
lichkeit <strong>zu</strong> nützen und<br />
damit auch Ihre<br />
Gemeinde und die darin<br />
stattfindenden grenzüberschreitendenVeranstaltungen<br />
einer großen<br />
Öffentlichkeit <strong>zu</strong> präsentieren!<br />
So wird deutlich<br />
gemacht, welchen Wert<br />
die Gemeinden für die<br />
europäische Integration<br />
haben.<br />
Auch <strong>das</strong> Ziel steht schon<br />
fest. Es ist erreicht, wenn<br />
jene spezifischen Formen<br />
kultureller, wirtschaftlicher<br />
und politischer Zusammenarbeit<br />
keine grenzüberschreitenden Initiativen<br />
mehr sind, da keine Grenzen mehr überschritten<br />
werden müssen. Mit dem Beitritt<br />
der neuen EU-Mitglieder ist erst einer<br />
unter vielen Schritten getan.<br />
3 Vgl. Richard Graf COUDENHOVE-KALERGI,<br />
Paneuropa 1923, Österreichs europäische Sendung<br />
1933 u.v.a., der Nationalökonom und<br />
Schriftsteller Friedrich KLEINWÄCHTER, deutet<br />
in seinen Werken an, <strong>das</strong>s die Lösung für<br />
Österreich auch eine Lösung für Europa bringen<br />
könnte: „... <strong>das</strong> friedliche Zusammenleben<br />
verschiedener Völker, ohne <strong>das</strong>s eines seine<br />
Eigenart auf<strong>zu</strong>geben braucht ...“, Bureaukraten<br />
1949.<br />
4 Josef „Pepi“ Bican, einer der erfolgreichsten<br />
Torschützen der Welt, spielte bei Rapid und<br />
Admira, ab 1937 bei Slavia Prag (mehrfacher<br />
Meister und Torschützenkönig), 1934 wurde<br />
er mit der österreichischen Nationalmannschaft<br />
WM-Vierter, später spielte er auch 14<br />
Länderspiele für die Tschechoslowakei.<br />
KOMMUNAL 23<br />
Fotos: Audiovisual Library European Commission
Europa<br />
Stellung der Gemeinden im künftigen Europa<br />
Streiterei um die<br />
„Kleinen“ in Europa<br />
Der Ausschuss der Regionen (AdR) hielt Mitte Februar seine 48. Plenartagung<br />
ab. Auf der Tagesordnung standen neben Themen wie die künftige europäische<br />
Binnenmarktstrategie auch der neue Aufteilungsschlüssel im Ausschuss der<br />
Regionen. Vor allem dieser Punkt führte wegen der geplanten Reduzierung der<br />
Mitglieder der „kleinen Länder“ <strong>zu</strong> heftigen Diskussionen.<br />
◆ Mag. Sylvia Rojer<br />
Themenschwerpunkte der Tagung<br />
waren vor allem der Europäische Konvent<br />
und die Rolle der lokalen und<br />
◆ Mag. Sylvia<br />
Rojer leitet <strong>das</strong> Brüsseler Büro des<br />
Österreichischen Gemeindebundes<br />
24 KOMMUNAL<br />
Der Ausschuss der Regionen diskutierte über die Rolle der lokalen<br />
und regionalen Gebietskörperschaften im europäischen Aufbauwerk<br />
und <strong>das</strong> Arbeitsprogramm der Kommission. Für den Österreichischen<br />
Gemeindebund mit dabei: Vizepräsident Prof. Walter Zimper.<br />
regionalen Gebietskörperschaften im<br />
europäischen Aufbauwerk sowie <strong>das</strong><br />
Arbeitsprogramm der Kommission für<br />
<strong>das</strong> laufende<br />
sowie ihre voraussichtlichenPrioritäten<br />
für <strong>das</strong><br />
nächste Jahr. Als<br />
Gast war Tirols<br />
Landeshauptmann<br />
DDr. Herwig van<br />
Staa geladen, der<br />
in seiner Funktion<br />
als Präsident des<br />
Kongresses der<br />
Gemeinden und<br />
Regionen Europas<br />
(KGRE) über Per-<br />
»<br />
Die Rolle der<br />
Regionen und<br />
lokalen Gebietskörperschaften<br />
in<br />
einer erweiterten<br />
Union muss anerkannt<br />
werden.<br />
AdR-Positionspapier<br />
Nummer DI CdR<br />
14/2003 rev.1<br />
spektiven der gemeinsamen Arbeit der<br />
beiden großen europäischen Vertretungen<br />
der Kommunen und Regionen<br />
sprach.<br />
«<br />
Bocklet neuer<br />
1. Vizepräsident<br />
Auf der Tagesordnung der<br />
Plenartagung stand auch die<br />
Wahl <strong>zu</strong>m 1. Vizepräsident<br />
des AdR: der bayerische<br />
Europa-Staatsminister Reinhold<br />
Bocklet konnte die Wahl<br />
dabei einstimmig für sich entscheiden<br />
und ist somit auch<br />
der Kandidat für <strong>das</strong> Amt des
Präsidenten des AdR in der zweiten<br />
Hälfte der laufenden Mandatsperiode<br />
(siehe KOMMUNAL, Ausgabe 2-2003,<br />
Seite 29). Der bisherige 1. Vizepräsident<br />
des AdR, Herr Eduardo Zaplana,<br />
hatte dieses Amt niedergelegt, weil er<br />
in Spanien als Minister für Arbeit in <strong>das</strong><br />
Kabinett berufen worden war. Für die<br />
Nachfolge von Bocklet für <strong>das</strong> Amt des<br />
Vorsitzenden der EVP-Fraktion sind derzeit<br />
die Bewerbungen der Herren Isidoro<br />
Gottardo (I), Lord Hanningfield<br />
(UK) und Anders Gustav (SW) eingegangen.<br />
Die Entscheidung fällt bei der<br />
nächsten Plenartagung im April.<br />
Städteforum<br />
Zur diesmaligen Plenartagung waren<br />
auch die Bürgermeister der Hauptstädte<br />
der EU-15 und der zehn künftigenMitgliedstaaten<br />
sowie<br />
der drei<br />
Bewerberstaateneingeladen.<br />
Sie<br />
konnten am<br />
Rande der<br />
Plenartagung<br />
ihre Städte<br />
und konkrete<br />
Beispiele für<br />
empfehlenswerteVerfahren<br />
u.a. in<br />
den Bereichen<br />
Verkehr,<br />
Umwelt und<br />
Sozialpolitik vorstellen. Am 13. Februar<br />
wurde <strong>zu</strong>dem extra ein Forum über die<br />
Zusammenarbeit der europäischen<br />
Städte veranstaltet, an dem Kommissionspräsident<br />
Prodi teilnahm.<br />
Geht es nach dem<br />
AdR, würde Österreich<br />
statt derzeit zwölf<br />
Mitglieder in Zukunft<br />
nur noch über acht<br />
Mitglieder verfügen,<br />
was einen Rückgang<br />
von einem Viertel<br />
bedeutet.<br />
Heftige Diskussion über<br />
neuen Schlüssel im AdR<br />
Am Rande der Plenartagung gab es<br />
heftige Diskussionen über eine vom<br />
AdR-Sekretariat verfasste Zusammenfassung<br />
der AdR-Positionen <strong>zu</strong>m Konvent<br />
bzw. der kommenden Regierungskonferenz.<br />
(DI CdR 14/2003 rev.1;<br />
„Die Rolle der Regionen und lokalen<br />
Gebietskörperschaften in einer erweiterten<br />
Union muss anerkannt werden“).<br />
Diese wurde am 4.2.2003 am<br />
TOAD (Server des Ausschusses der<br />
Regionen) veröffentlicht und enthält<br />
auf Seite 3 die Forderung des Ausschusses<br />
der Regionen:<br />
„ ... für die Neuverteilung der Sitze pro<br />
Mitgliedsstaat einen mit dem Europäi-<br />
➤➤ weiter auf Seite 26<br />
Brüsseler<br />
Nach insgesamt sieben Jahren in Brüssel,<br />
davon vier Jahre als Leiterin der<br />
Außenstelle Brüssel des Österreichischen<br />
Gemeindebundes,<br />
zieht es Mag.<br />
Sylvia Rojer<br />
wieder nach<br />
Österreich<br />
<strong>zu</strong>rück. Ihre<br />
in den letzten<br />
Jahren<br />
gewonnenen<br />
Erfahrungen<br />
wird sie<br />
künftig bei<br />
Special<br />
Olympics<br />
Österreich Michaela Petz kommt ...<br />
einbringen.<br />
Sie übergibt ihre verantwortungsvolle<br />
Position der Vertretung der Interessen<br />
der Österreichischen Gemeinden<br />
gegenüber den EU-Institutionen ab 1.<br />
Der Präsident des Europäischen Konvents<br />
und frühere französische Staatspräsident<br />
Valéry Giscard d’Estaing erhält<br />
2003 den Internationalen Karlspreis <strong>zu</strong><br />
Aachen. Der Preis wird Ende Mai im<br />
Krönungssaal des Aachener<br />
Rathauses verliehen.<br />
Wie <strong>das</strong> Karlspreisdirektorium<br />
bekannt gab, werde<br />
Giscard d’Estaing als großer<br />
Staatsmann und Europäer<br />
geehrt, der sich über Jahrzehnte<br />
in unterschiedlichen<br />
Funktionen um <strong>das</strong> Vereinte<br />
Europa verdient gemacht<br />
hat und der nun gemeinsam<br />
mit den Mitgliedern des<br />
Konvents die vornehme Aufnahme<br />
übernommen hat,<br />
der Europäischen Gemeinschaft<br />
durch die Ausarbeitung<br />
einer europäischen Verfassung eine<br />
neue Gestalt <strong>zu</strong> geben. „Der Konvent sei<br />
in den vergangenen Monaten <strong>zu</strong> einer<br />
entscheidenden Antriebsfeder für <strong>das</strong><br />
«neue» Europa geworden.“ Mit der Auszeichnung<br />
verbinde man auch die Hoffnung,<br />
<strong>das</strong>s die EU durch die gemein-<br />
Personalia<br />
Wechsel im Gemeindebund-Büro Brüssel<br />
Rojer geht – Petz kommt<br />
Giscard d’Estaing<br />
Europa<br />
April 2003 an Mag. Michaela Petz. Die<br />
gebürtige Salzburgerin lebt bereits seit<br />
1995 in Brüssel und kennt somit <strong>das</strong><br />
„Brüsseler<br />
Parkett“.<br />
Zuletzt war<br />
Petz im VerbindungsbüroSalzburg<br />
tätig.<br />
Beiden<br />
Damen wünschen<br />
wir<br />
ein „Glück<br />
auf“ und viel<br />
Erfolg bei<br />
der Bewälti-<br />
... Sylvia Rojer geht.<br />
gung ihrer<br />
neuen beruflichenAufga-<br />
ben. Für KOMMUNAL wird daher in<br />
Hinkunft auch Mag. Michaela Petz die<br />
Leser aus erster Hand über <strong>das</strong> Geschehen<br />
in Brüssel informieren.<br />
Internationaler Karlspreis an Präsident des EU-Konvents<br />
Giscard d’Estaing wird geehrt<br />
same Verfassung noch enger <strong>zu</strong>sammenwachse<br />
und <strong>das</strong>s die von Giscard d’Estaing<br />
über Jahrszehnte gelebte deutschfranzösische<br />
Partnerschaft auch 40 Jahre<br />
nach Abschluss des Elysée-Vertrages<br />
Motor des europäischen<br />
Integrationsprozesses<br />
bleibe.<br />
Valéry Giscard d’Estaing<br />
war vom Europäischen<br />
Rat in Laeken <strong>zu</strong>m Präisdenten<br />
des Konvents vorgeschlagen<br />
worden und<br />
hatte seine Arbeit bereits<br />
unter Beteiligung der Beitrittskandidaten<br />
im<br />
Februar 2002 mit einer<br />
Anhörungsphase in Brüssel<br />
begonnen. Im Oktober<br />
2002 legte er einen ersten<br />
Konvententwurf für eine<br />
europäische Verfassung vor.<br />
Der internationale Karlspreis <strong>zu</strong> Aachen<br />
gilt als einer der bedeutendsten europäischen<br />
Preise. Er wird seit 1950 an Persönlichkeiten<br />
und Institutionen veliehen,<br />
die sich um die Einigung Europas verdient<br />
gemacht haben.<br />
KOMMUNAL 25
Europa<br />
schen Parlament vergleichbaren Aufteilungsschlüssel<br />
an<strong>zu</strong>wenden; ...“<br />
Diese Position allerdings wäre äußerst<br />
nachteilig für die kleineren und mittleren<br />
Mitgliedsstaaten, weil damit eine<br />
drastische Reduzierung der Vertretung<br />
im Ausschuss verbunden wäre. Österreich<br />
würde statt derzeit 12 Mitglieder<br />
nur noch über 8 Mitglieder verfügen,<br />
was einen Rückgang von einem Viertel<br />
(!) bedeutet.<br />
Die og. Forderung des AdR ist nur in<br />
der Schlusserklärung von Lille (AdR-<br />
Konferenz „Neue europäische Entscheidungsstrukturen:<br />
Wege <strong>zu</strong> mehr Demokratie<br />
und Bürgernähe“ vom 9 November<br />
2000 (CdR 379/2000)) enthalten<br />
und wurde in der FK „institutionelle Fragen“<br />
am 27. Oktober 2000 vorbereitet<br />
und dort nur mehrheitlich angenommen.<br />
Damals gab es einen entsprechenden<br />
Änderungsantrag der österreichischen<br />
Delegation, welcher allerdings<br />
abgelehnt wurde. Das AdR-Präsidium<br />
Vorwiegend positiv bewertet SPÖ-Europaabgeordnete<br />
Maria Berger den Entwurf<br />
für die ersten 16 Artikel des<br />
Europäischen Verfassungsvertrages, der<br />
kürzlich in der Konvent-Plenarsit<strong>zu</strong>ng<br />
von Präsident Giscard d’Estaing präsentiert<br />
wurde. „Bei der Definition der<br />
Ziele und Werte der Union sind noch<br />
Ergän<strong>zu</strong>ngen notwendig,<br />
vor allem muss<br />
auch der Wert „der<br />
Gleichheit“ aufgenommen<br />
werden“, betont<br />
Berger. „Positiv ist auch,<br />
<strong>das</strong>s prinzipiell ein<br />
Energiekapitel im Verfassungsvertragvorgesehen<br />
ist. Allerdings ist<br />
noch nicht endgültig<br />
entschieden worden, ob Maria Berger<br />
der Euratom-Vertrag<br />
integriert wird“.<br />
Im Konvent setzt sich Maria Berger,<br />
neben ihrer Tätigkeit im Europäischen<br />
Parlament auch Gemeinderätin in ihrer<br />
Heimatstadt Perg, auch intensiv für die<br />
Rechte der Gemeinden ein. „ Auf die<br />
Rechte der lokalen Gebietskörperschaften<br />
sollte in unserer künftigen Verfassung<br />
nicht nur in der Präambel der<br />
Charta Be<strong>zu</strong>g genommen werden.<br />
Wenn wir den Eingangsartikel nicht<br />
26 KOMMUNAL<br />
nahm in der Folge die von der Konferenz<br />
genehmigte Erklärung am 10.<br />
November 2000 bei einer Stimmenthaltung<br />
an. Die Beschlussfassung im AdR-<br />
Plenum blieb aber aus!<br />
Reaktionen<br />
Im Vorfeld der diesmaligen Plenartagung<br />
wandten sich LH Waltraud Klasnic und<br />
LH Schausberger in einem gemeinsamen<br />
Schreiben vom 5.2.2003 an Präsident<br />
Bore mit der Aufforderung, die erwähnte<br />
Passage aus offiziellen AdR-Papieren für<br />
den Konvent oder die Regierungskonferenz<br />
<strong>zu</strong> streichen.<br />
Die Problematik wurde durch Vizepräsident<br />
Walter Zimper im Namen der österreichischen<br />
Delegation auch im Präsidium<br />
vom 11. Februar thematisiert.<br />
Resultat war, <strong>das</strong>s sich die betroffenen<br />
Mitgliedsstaaten <strong>zu</strong>sammenfanden und<br />
ein persönliches Gespräch mit Präsident<br />
Bore am Rande der Plenartagung suchten<br />
– allerdings war dieses erfolglos. Die<br />
Sie sind den Bürgern am Nächsten<br />
EU-Konvent: Maria Berger für<br />
mehr Rechte der Gemeinden<br />
überfrachten wollen, wäre auch der<br />
Artikel 8 ein dafür geeigneter Platz“,<br />
erklärt Berger. „Sobald die Union<br />
Rechtspersönlichkeit erlangt, sollte sie<br />
der Charta des Europarates <strong>zu</strong>r kommunalen<br />
Selbstverwaltung beitreten“.<br />
„Die Gemeinden und Städte und deren<br />
Vertretungen sollen von den Gemeinschaftsorganen<br />
verstärkt konsultiert<br />
werden und zwar nicht<br />
über den Umweg des Ausschusses<br />
der Regionen oder über den<br />
Umweg der nationalen Regierungen.<br />
Zur Reform des Ausschusses<br />
der Regionen habe ich<br />
keinen Rat, außer <strong>das</strong>s jedenfalls<br />
die Gemeinden und Städte auf<strong>zu</strong>werten<br />
wären, sie sind den<br />
Bürgerinnen und Bürgern ja am<br />
nächsten“, unterstreicht die<br />
Europaabgeordnete. Ein erweitertes<br />
Klagerecht beim Europäischen<br />
Gerichtshof verkompliziere nur die Prozesse<br />
und helfe nicht die tatsächlichen<br />
Probleme <strong>zu</strong> lösen, betont Berger. Sie<br />
wurde jetzt auch in eine juristische<br />
Expertengruppe des Konvents nominiert,<br />
die sich mit der Reform des EuGH<br />
befassen wird. Dabei wird es unter<br />
anderem um die Frage gehen, ob in<br />
Zukunft alle Mitgliedstaaten einen Richter<br />
oder eine Richterin stellen werden.<br />
Thematik wird somit bei jeder künftigen<br />
Gelegenheit von den kleineren und mittleren<br />
Delegationen angesprochen werden<br />
müssen. Genutzt wurde sie bereits<br />
bei der Sit<strong>zu</strong>ng der FK „CONST“ am 21.<br />
Februar 2003, wo der Fachkommissions-<br />
Vorsitzende Lord Tope auf den Vorstoß<br />
der österreichischen Delegation wie auch<br />
auf die Schreiben der schwedischen, irischen<br />
und anderen Delegationen kleinerer<br />
und mittlerer Staaten verwies und<br />
festhielt, <strong>das</strong>s künftig jene Unterlagen,<br />
die dem Konvent <strong>zu</strong>r Verfügung gestellt<br />
werden, vor Absendung den politischen<br />
Gruppen und den nationalen Delegationen<br />
<strong>zu</strong>r Kenntnis <strong>zu</strong> bringen sind, um<br />
derartige Ereignisse <strong>zu</strong> verhindern. Prof.<br />
Walter Zimper erinnerte bei der Fachkommission,<br />
<strong>das</strong>s die Forderung nach<br />
einer dem EP entsprechenden Delegationsgröße<br />
im AdR in der Konferenz von<br />
Lille vor (!!) Nizza gefasst wurde und<br />
Nizza für die Zusammenset<strong>zu</strong>ng der Parlamentsdelegationen<br />
erhebliche Auswirkungen<br />
gebracht habe.<br />
„Zur Reform des Ausschusses der Regionen<br />
habe ich keinen Rat, außer <strong>das</strong>s<br />
jedenfalls die Gemeinden und Städte auf<strong>zu</strong>werten<br />
wären, sie sind den Bürgerinnen<br />
und Bürgern ja am nächsten“, unterstreicht<br />
Europaabgeordnete Maria Berger.
Hektische Vorarbeiten an Österreichs Ostgenze<br />
Gemeindetag 2003 im<br />
Zeichen Europas<br />
Ausflüge nach Sopron und Bratislava und ein deutscher Europaminister als Gast.<br />
KOMMUNAL bringt eine Vorschau auf den Jubiläums-Gemeindetag im September in<br />
Wiener Neustadt.<br />
Niederösterreich ist heuer <strong>das</strong> Gastland<br />
für den 50. Österreichischen Gemeindetag,<br />
der im Zeichen der Erweiterung<br />
Europas am 18. und 19. September 2003<br />
hart an der ehemaligen Ostgrenze, in<br />
Wiener Neustadt, stattfindet.<br />
Die Gemeindevertreterverbände von ÖVP<br />
und SPÖ im größten österreichischen<br />
Bundesland arbeiten bereits hektisch an<br />
den Vorbereitungen für die größte kommunalpolitische<br />
Großveranstaltung der<br />
Republik, die gerade bei ihrer 50. Wiederholung<br />
ein besonderes Ereignis <strong>zu</strong><br />
werden verspricht. Wenige Wochen nach<br />
dem kommunalen Gipfeltreffen in der<br />
zweitgrößten Stadt Niederösterreichs<br />
wird die Erweiterung der EU eine Realität<br />
sein und so sind schon im September<br />
die benachbarten Beitrittsländer<br />
Ungarn, Slowakei, Tschechien und Slowenien<br />
als Gäste des Gemeindetages und<br />
als Präsentatoren ihrer Geschichte und<br />
ihrer kulturellen Eigenheiten mit dabei.<br />
AdR-Präsident Bocklet als<br />
Redner<br />
Politischer Höhepunkt des 50. Gemeindetages<br />
wird <strong>das</strong> Hauptreferat des künftigen<br />
Präsidenten des EU-Ausschusses der<br />
Regionen, des bayrischen Europaministers<br />
Reinhold Bocklet. Er spricht über<br />
die Erwartungen der Kommunen an <strong>das</strong><br />
künftige Europa. Als „selbstverständlicher<br />
Gast“ wird auch wieder Bundespräsident<br />
Dr. Thomas Klestil erwartet, der am Standort<br />
der österreichischen Militärakademie<br />
natürlich von einer Ehrenkompanie<br />
des Bundesheeres, aber auch von einer<br />
Abordnung des privilegiertenuniformierten<br />
Bürgerkorps der<br />
Stadt Wiener Neustadt<br />
empfangen werden<br />
wird. Wiens Bürgermeister<br />
Dr. Michael<br />
Häupl wird in seiner<br />
Eigenschaft als Exekutiv-Vizepräsident<br />
des<br />
RGRE (Rat der<br />
Gemeinden und<br />
Regionen Europas)<br />
seine Grußbotschaft<br />
ebenso einbringen wie<br />
der Landeschef von<br />
NÖ, Dr. Erwin Pröll.<br />
Schließlich wird Bundeskanzler<br />
Dr. Wolfgang Schüssel die<br />
Position Österreichs in der erweiterten<br />
EU erörtern (vom Grenzland <strong>zu</strong>m Kernland).<br />
Fünf Möglichkeiten für<br />
Exkursionen<br />
Wenige<br />
Wochen nach<br />
dem kommunalen<br />
Gipfeltreffen in der<br />
zweitgrößten Stadt<br />
Niederösterreichs<br />
wird die Erweiterung<br />
der EU eine<br />
Realität sein.<br />
Am Donnerstag, 18. September 2003,<br />
werden die Delegierten des Gemeindetages<br />
und ihre Begleitungen die Möglich-<br />
Europa<br />
Als Veranstaltungsort<br />
für <strong>das</strong> Jubiläum des<br />
50. Österreichischen<br />
Gemeindetags wurde<br />
die hochmoderne<br />
„Arena Nova“ gewählt,<br />
keit haben, zwischen fünf Exkursionen<br />
<strong>zu</strong> wählen: Dabei stehen die Stadtbesichtigungen<br />
des nahen Ödenburg<br />
(Sopron) oder Pressburg (Bratislava)<br />
ebenso auf dem Programm wie die Bundeshauptstadt<br />
Wien bzw. eine<br />
Fahrt auf den Hochschneeberg,<br />
<strong>zu</strong>m Weltkulturerbe<br />
Semmeringbahn oder – mal<br />
ganz was anderes – <strong>zu</strong>r<br />
Western-City mit Country-<br />
Musik, Cowboy-Stunts und<br />
Cancan-Girls.<br />
Anmeldungen vor<br />
dem Sommer<br />
Schon in den nächsten<br />
Wochen ergehen die offiziellen<br />
Einladungen an alle österreichischen<br />
Gemeinden und<br />
es wird ersucht, sich jedenfalls<br />
rechtzeitig an<strong>zu</strong>melden. Als Veranstaltungsort<br />
wurde die moderne „Arena<br />
Nova“ gewählt, die sich allerdings weit<br />
außerhalb des Stadtkerns von Wiener<br />
Neustadt befindet, so<strong>das</strong>s sich in den<br />
meisten Fällen die Anfahrt mit dem privaten<br />
Pkw als zweckmäßig erweisen<br />
wird. Für die Abendveranstaltung am<br />
Donnerstag ist allerdings auch ein<br />
Shuttledienst zwischen den diversen<br />
Hotels zwischen Baden, Wiener Neustadt<br />
und dem Semmering besorgt.<br />
KOMMUNAL 27
BMLFUW-Gemeindeservice<br />
Die Bereiche Land, Forst, Wasser und Umwelt<br />
Das bringt <strong>das</strong> neue<br />
Regierungsprogramm<br />
Mit der Angelobung der neuen Bundesregierung ist ein neues Arbeitsprogramm in Kraft<br />
getreten, <strong>das</strong> für die Gemeinden und Regionen viele neue Perspektiven beinhaltet. Im<br />
Folgenden einige wichtige Punkte daraus.<br />
Gemeinsame<br />
Agrarpolitik<br />
Die Bundesregierung bekennt sich <strong>zu</strong><br />
einer starken österreichischen Landund<br />
Forstwirtschaft, deren Leistungen<br />
gerechte Einkommen gegenüber stehen.<br />
Diese gewährleistet die Versorgung<br />
der Bevölkerung mit sicheren<br />
Nahrungsmitteln höchster heimischer<br />
Qualität. Darüber hinaus erbringt sie<br />
unverzichtbare Dienste im Rahmen der<br />
nachhaltigen Bewirtschaftung unserer<br />
natürlichen Ressourcen und für die<br />
Entwicklung des ländlichen Raumes.<br />
Die Bundesregierung tritt insbesondere<br />
für eine Verankerung des Europäischen<br />
Landwirtschaftmodells in der Verfassung<br />
der Union ein. Daher soll die länd-<br />
Wildschadensbericht 2001<br />
Die Situation ist angespannt<br />
Der im Ministerrat verabschiedete Wildschadensbericht<br />
2001 dokumentiert eine<br />
angespannte Situation. Weder bei der<br />
Verbiss- noch bei der Schälschadenssituation<br />
im österreichischen Wald weist der<br />
Bericht eine Verbesserung gegenüber der<br />
äußerst unbefriedigenden Situation des<br />
Jahres 2000 aus. Im Gegenteil, beim Verbiss<br />
ist sogar eine leichte Verschlechterung<br />
<strong>zu</strong> verzeichnen. Rund zwei Drittel<br />
aller österreichischen Wälder sind durch<br />
Verbiss so stark beeinträchtigt, <strong>das</strong>s die<br />
Verjüngung mit den waldbaulich erforderlichen<br />
Baumarten nicht oder nur mit<br />
Hilfe von Schutzmaßnahmen möglich<br />
ist. Fast ein Viertel aller Stangenholzflächen<br />
weist Schälschäden auf. Alle<br />
Beteiligten sind gefordert, ganz konkrete<br />
Schritte im eigenen Verantwortungsbe-<br />
28 KOMMUNAL<br />
liche Entwicklung als zweite Säule der<br />
gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) dynamisch<br />
weiterentwickelt und die Direktzahlungen<br />
der ersten Säule mit einem<br />
entsprechenden Leistungsbe<strong>zu</strong>g und<br />
ökologischen Mindestanforderungen im<br />
europäischen Gleichklang dauerhaft<br />
abgesichert werden. Die Milchquotenregelung<br />
ist fort<strong>zu</strong>führen, um die Bewirtschaftung<br />
auch in benachteiligten<br />
Gebieten aufrecht erhalten <strong>zu</strong> können.<br />
3 Milliarden Euro Paket<br />
◆ Verbesserung der Wettbewerbschancen<br />
für die Bauern: Für die<br />
Dauer der Legislaturperiode werden <strong>zu</strong>r<br />
Umset<strong>zu</strong>ng der agrarpolitischen Zielset<strong>zu</strong>ngen<br />
3 Mrd. Euro bereitgestellt.<br />
reich <strong>zu</strong> setzen.<br />
Neben überhöhten Schalenwildbeständen<br />
und <strong>zu</strong> intensiver Waldweide sind<br />
vor allem Fehler in der Wildfütterung<br />
und in der Waldbewirtschaftung sowie<br />
Beunruhigung und Verdrängung des Wildes<br />
durch Tourismus, Siedlungstätigkeit<br />
oder Verkehr <strong>zu</strong> nennen. Durch die<br />
<strong>zu</strong>nehmende Inanspruchnahme der<br />
Natur durch den Menschen wird der<br />
Lebensraum des Wildes immer stärker<br />
eingeengt. Dies führt mangels Ausweichmöglichkeiten<br />
regional <strong>zu</strong> überhöhten<br />
Wildbeständen. Eine Lösung oder nachhaltige<br />
Verbesserung wird in der Regel<br />
nicht durch die Jagd oder einen anderen<br />
Beteiligten alleine erfolgen können. Der<br />
geplante Österreichische Walddialog<br />
kann eine geeignete Plattform für Lösun-<br />
Im Rahmen der Steuerreform wird eine<br />
Agrardieselpreissenkung auf ein konkurrenzfähiges<br />
Niveau umgesetzt.<br />
Ziel im Betriebsmittelbereich bleibt<br />
eine europaweite Zulassung und harmonisierte<br />
Besteuerung von Betriebsmitteln.<br />
Ein voller Binnenmarkt<strong>zu</strong>gang<br />
im Bereich der Betriebsmittel und der<br />
Tierarzneimittel ist an<strong>zu</strong>streben. Auflagen<br />
und Beschränkungen für die Produktion,<br />
die über die EU-Normen hinausgehen<br />
sind bei Sicherung der österreichischen<br />
Standards <strong>zu</strong> vermeiden.<br />
◆ Verwaltungsvereinfachungen soll<br />
es durch die automatische Beantragung<br />
von Tierprämien oder die Harmonisierung<br />
der Kontrollen im Bereich Integrierte<br />
Produktion, Gütesiegel, biologische<br />
Produktion und Tiergesundheits-<br />
gen sein. Am 9. April 2003 wird die erste<br />
öffentliche Veranstaltung da<strong>zu</strong> stattfinden.<br />
An diesem Dialog <strong>zu</strong>r Entwicklung<br />
eines Österreichischen Waldprogramms<br />
sollen alle waldrelevanten Sektoren, Verbänden,<br />
Organisationen und Interessengruppen<br />
teilnehmen, insbesondere Waldbesitzer,<br />
Holzindustrie, Jäger, Tourismus<br />
sowie Natur- und Umweltschutz. Im<br />
Mittelpunkt steht die Suche nach Problemlösungen<br />
für Interessenkonflikte im<br />
Waldbereich. Auch die seit Anfang 2002<br />
auf Landesebene eingerichteten Schutzwaldplattformen<br />
bieten eine Chance, in<br />
der Wald-Wild-Problematik Lösungsschritte<br />
<strong>zu</strong> erarbeiten und um<strong>zu</strong>setzen.<br />
Der Wildschadensbericht 2001 steht im<br />
Internet unter www.lebensministerium.at<br />
im Bereich Publikationen bereit.<br />
BMLFUW im Internet: http://www.lebensministerium.at
dienst geben.<br />
Mehr Möglichkeiten<br />
in der Gewerbeordnung<br />
und eine verbesserteAnerkennung<br />
land- und forstwirtschaftlicher<br />
Berufsausbildung bei<br />
der gewerblichen<br />
Berufsausbildung sind weitere Zielset<strong>zu</strong>ngen<br />
des Regierungsprogramms.<br />
◆ Biologische Landwirtschaft: Österreich<br />
ist mit rund 19.000 Biobetriebe<br />
mit ca. 300.000 ha Fläche Europas Bioland<br />
Nummer eins. Damit dies weiter<br />
so bleibt, muss der Biolandbau auch in<br />
Zukunft weiterhin gestärkt und ausgebaut<br />
werden.<br />
Strenge Gen-<br />
Kennzeichnung<br />
◆ Gentechnik: Regelungen unter<br />
Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips<br />
müssen europaweit einheitlich verankert<br />
werden. Strenge Kennzeichnungsund<br />
Toleranzregelungen für gentechnisch<br />
veränderte Produkte sind künftig<br />
<strong>zu</strong> etablieren. Österreich wird daher für<br />
eine EU-weite Festset<strong>zu</strong>ng von Grenzwerten<br />
für Verunreinigungen bei Saatgut<br />
analog österreichischer Saatgut-<br />
Gentechnik-VO eintreten.<br />
◆ Tierschutz: Ein einheitliches Bundes-tierschutzgesetz<br />
soll die bisherigen<br />
Tierschutzgesetze der einzelnen Bundesländer<br />
mit unterschiedlichen Standards<br />
und Normen ablösen.<br />
◆ Lebensmittelsicherheit: Lebensmittelsicherheit<br />
hat höchste Priorität. Ziel<br />
ist es, Kontrollsysteme durch Kennzeichnung<br />
transparenter <strong>zu</strong> gestalten,<br />
um dem Anspruch des Konsumenten<br />
auf Herkunft und Produktstandards <strong>zu</strong><br />
entsprechen. Die Ernährungsagentur<br />
soll mit Ziel einer Zusammenführung<br />
mit den Dienststellen der Länder ausgebaut<br />
werden. Die Prüfung der Novellierung<br />
des Lebensmittelrechts ist ebenso<br />
geplant.<br />
Starke Regionen<br />
◆ Stärkung der ländlichen Entwicklung<br />
und Regionalpolitik: Mit dem<br />
Programm <strong>zu</strong> Entwicklung des ländlichen<br />
Raums hat sich Österreich eine<br />
breite Basis <strong>zu</strong>r Unterstüt<strong>zu</strong>ng der<br />
ländlichen Regionen geschaffen. Mittels<br />
aktueller Projekte sollen auch weiterhin<br />
durch Leistungsabgeltungen nicht nur<br />
die Einkommen der Land- und Forstwirtschaft<br />
sichergestellt, sondern auch<br />
die Wettbewerbsfähigkeit verbessert<br />
werden.<br />
Die Bundesregierung<br />
tritt insbesonders<br />
für eine Verankerung<br />
des Europäischen<br />
Landwirtschaftsmodells<br />
in der Verfassung<br />
der Union ein.<br />
Außerdem wird die<br />
Zusammenarbeit und<br />
Vernet<strong>zu</strong>ng der „Entwicklung<br />
ländlicher<br />
Raum“, „Regionalpolitik“<br />
und „Raumentwicklung“<br />
intensiviert.<br />
Ein Hauptaugenmerk<br />
wird auf die Forcierung<br />
von erneuerbaren Energieträgern<br />
vor allem im Bereich der nachwachsenden<br />
Rohstoffe (NAWAROS) gelegt.<br />
◆ Nationalparks: Die österreichischen<br />
Nationalparks sollen in Zukunft weiter<br />
ausgebaut werden und somit verstärkt<br />
als Modellregionen dienen.<br />
◆ Chance Holz: Mit der geplanten Forcierung<br />
erneuerbarer Energien und<br />
Energieeffizienz wird auch ein stärkerer<br />
Einsatz des Brennstoffes Holz vorangetrieben.<br />
Dies bedeutet nicht nur<br />
einen aktiven Beitrag <strong>zu</strong>m Klimaschutz<br />
sondern für die Forstwirtschaft und den<br />
ländlichen Raum die Verbesserung von<br />
Einkommenschancen.<br />
◆ Katastrophenfonds: Für den vorbeugenden<br />
Katastrophenschutz sind<br />
Mittel in jenem Ausmaß aus dem Katastrophenfonds<br />
<strong>zu</strong> gewähren, die <strong>zu</strong>m<br />
aktiven Schutz vor Naturgefahren<br />
erforderlich sind.<br />
◆ Schutz vor Naturgefahren: Die festgeschriebene<br />
Sicherstellung der Mittel<br />
für den vorbeugenden Katastrophenschutz<br />
aus dem Katastrophenfonds in<br />
jenem Ausmaß, die <strong>zu</strong>m aktiven Schutz<br />
vor Naturgefahren (Hochwasser, Lawinen,<br />
Vermurungen) erforderlich sind,<br />
bedeutet für den Forsttechnischen<br />
Dienst für WLV die Grundlage für die<br />
Lebensraumsicherung im Gebirgsland<br />
Österreich.<br />
◆ Deponie VO 2004: Die explizite<br />
Aufnahme der DeponieVO 2004 und<br />
ALSAG bedeuten nur die Fortführung<br />
der bisherigen Ressortpolitik. Sie gibt<br />
aber die Sicherheit, für deren Fortführung<br />
die politische Unterstüt<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong><br />
haben. Für die Kommunen bedeutet<br />
dies ein Signal, <strong>das</strong>s zügig konkrete<br />
Maßnahmen <strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng der mit<br />
1.1.2004 in Kraft tretenden DeponieVO<br />
ergriffen bzw. beschleunigt werden<br />
müssen.<br />
◆ ALSAG: Hinsichtlich ALSAG können<br />
die Kommunen darauf vertrauen, <strong>das</strong>s<br />
auch nach Greifen der DeponieVO und<br />
den damit verbundenen geringeren Einnahmen<br />
in den ALSAG-Topf Lösungen<br />
<strong>zu</strong>r Finanzierung der Sicherungs- und<br />
Sanierungsaufgaben bereit stehen werden.<br />
◆ Wassserrahmenrichtlinie: Das Wasserrechtsgesetz<br />
wird auf Anpassungsbedarf<br />
überprüft und heuer in einer<br />
Novelle umgesetzt.<br />
BMLFUW im Internet: http://www.lebensministerium.at<br />
BMLFUW-Gemeindeservice<br />
Öffentliche Vergabe<br />
Welche Rolle spielt EMAS?<br />
Das Umweltmanagementsystem EMAS<br />
bietet für Transport- und Entsorgungsunternehmen<br />
die Chance, sich vor allem in<br />
be<strong>zu</strong>g auf die Rechtssicherheit transparent<br />
dar<strong>zu</strong>stellen. Auch immer mehr Abfallwirtschaftsverbände<br />
entdecken die Vorteile<br />
einer EMAS Validierung. Sie nutzen verstärkt<br />
die Umwelterklärung als Marketinginstrument,<br />
um „Transparenz gegenüber<br />
der Bevölkerung <strong>zu</strong> zeigen und <strong>das</strong> Vertrauen<br />
der Bevölkerung in uns <strong>zu</strong> stärken“,<br />
wie es Mag. Thomas Schlögl vom<br />
Burgenländischen Müllverband ausdrückt.<br />
Für DI Konrad, den Geschäftsführer des<br />
Abfallwirtschaftsverbandes Spittal an der<br />
Drau war gerade die höhere Glaubwürdigkeit<br />
durch EMAS in Hinblick auf die<br />
Außenwirkung den Bürgerinnen und Bürgern<br />
gegenüber <strong>das</strong> ausschlaggebende<br />
Argument für eine Validierung.<br />
Der Gemeindeverband für Abfallbeseitgung<br />
im Verwaltungsbezirk Tulln und der<br />
Gemeindeverband für Aufgaben des<br />
Umweltschutzes im Bezirk Gänserndorf<br />
waren die ersten Vorreiter und entschieden<br />
sich bereits im Jahr 1999 für eine<br />
EMAS Validierung. „Der GAV Tulln war<br />
der erste Verband, der sich <strong>das</strong> hohe Ziel<br />
steckte, ein System auf<strong>zu</strong>bauen und sich<br />
dieser Prüfung <strong>zu</strong> stellen,“ so Obmann<br />
LAbg. Mag. Alfred Riedl<br />
Für den GAV Tulln sei „<strong>das</strong> EMAS Umwelt-<br />
Managementsystem ein Instrument, <strong>das</strong><br />
durch eine Verbesserung der Umweltauswirkungen,EntsorgungsundSanierungskosten<br />
senkt und<br />
Haftungsrisikenvermindert.MarktabsicherungsundMarketingüberlegungenfordern<br />
daher<br />
<strong>zu</strong>nehmend<br />
den Aufbau<br />
und die innerbetriebliche<br />
Umset<strong>zu</strong>ng von Umwelt-Managementsystemen.“<br />
Umwelterklärungen im Netz:<br />
http://abfallwirtschaft.stmk.gv.at/leibnitz/Umwelterklaerung.pdf<br />
http://www.noe-awv.at/gvatulln/<br />
http://www.bmv.at<br />
http://www.awvspittal.at<br />
http://www.abfallverband.at/gaenserndorf<br />
KOMMUNAL 29
BMLFUW-Gemeindeservice<br />
Jahr des Wassers - Kreativwettbewerb für Gemeinden<br />
Gewinner stehen fest<br />
Das Lebensministerium, der Österreichische Gemeindebund und KOMMUNAL luden<br />
alle österreichischen Gemeinden ein, kreative Ideen <strong>zu</strong>r Gestaltung von Festen <strong>zu</strong> den<br />
Themen Wasser oder Quelle ein<strong>zu</strong>reichen und ihr persönliches Wasserfest <strong>zu</strong> planen, um<br />
<strong>das</strong> Jahr des Wassers auch regional erlebbar <strong>zu</strong> machen.<br />
Weltweit wurde <strong>das</strong> Jahr 2003 von der<br />
UNO <strong>zu</strong>m „Jahr des Wassers“ erklärt.<br />
Zentrales Thema ist die Bedeutung des<br />
Wassers als Lebenselixier. Weltweit sollen<br />
nachhaltige Prozesse angeregt werden,<br />
die weit über <strong>das</strong> Jahr 2003 hinausreichen.<br />
Österreich ist in der guten<br />
Position, mehr als ausreichende Wasservorkommen<br />
in hervorragender Qualität<br />
<strong>zu</strong> haben. Ziel ist es nun, <strong>das</strong> Jahr<br />
des Wassers da<strong>zu</strong> <strong>zu</strong> nutzen, Kompetenz<br />
und wasserwirtschaftliches Knowhow<br />
im kommenden Jahr unter Beweis<br />
<strong>zu</strong> stellen. Dabei wird besonders der<br />
direkte Kontakt <strong>zu</strong> den Österreicherinnen<br />
und Österreichern gesucht. Die<br />
Bevölkerung in die wasserwirtschaftlichen<br />
Entscheidungs- und Gestaltungsprozesse<br />
ein<strong>zu</strong>beziehen ist eine zen-<br />
30 KOMMUNAL<br />
Durch Wasser- oder<br />
Quellenfeste in den<br />
Gemeinden soll der<br />
Dialog unter Österreichs<br />
Bürgerinnen und Bürgern<br />
<strong>zu</strong> der lebenswichtigen<br />
Ressource Wasser entfacht<br />
werden. Die Auslobung<br />
des Ideenwettbewerbes<br />
ist ein essentieller<br />
erster Schritt.<br />
trale Herausforderung der künftigen<br />
Wasserpolitik.<br />
Wasser- oder<br />
Quellenfeste<br />
Durch Wasser- oder Quellenfeste in den<br />
Gemeinden soll der Dialog unter Österreichs<br />
Bürgerinnen und Bürgern <strong>zu</strong> der<br />
lebenswichtigen Ressource Wasser entfacht<br />
werden. Die Kooperation zwischen<br />
Lebensministerium, Österreichischem<br />
Gemeindebund und KOMMU-<br />
NAL <strong>zu</strong>r Auslobung des Ideenwettbewerbes<br />
ist ein essentieller erster Schritt.<br />
Alle österreichischen Gemeinden hatten<br />
von Oktober 2002 bis Februar 2003 die<br />
Möglichkeit ihre Vorstellungen <strong>zu</strong><br />
BMLFUW im Internet: http://www.lebensministerium.at
BMLFUW-Gemeindeservice<br />
Die Jury (von links) Zimper, Mair-Markart, Brandstetter, Ritter, Sojak und Drimmel hatten unter rund 50 Einreichungen die Qual<br />
der Wahl: Als Sieger ging letzlich die Gemeinde Judenburg hervor.<br />
einem Wasserfest <strong>zu</strong> entwickeln und<br />
mittels einer kurzen Projektbeschreibung<br />
an dem ausgeschriebenen Wettbewerb<br />
teil<strong>zu</strong>nehmen. Insgesamt<br />
überlegten sich fünfzig Gemeinden<br />
Kreatives <strong>zu</strong>m Thema<br />
Wasserfest und reichten<br />
ihre Realisierungsvorstellungen<br />
ein.<br />
Eine Expertenjury,<br />
bestehend aus<br />
Mag. Susanne<br />
Brandstetter<br />
(Lebensministerium),<br />
Mag.<br />
Birgit Mair-Markart(Naturschutzbund<br />
Österreich), Herbert<br />
Sojak (HC System<br />
Promotion), Regierungsrat<br />
Mag. Nicolaus Drimmel<br />
(Österreichischer Gemeindebund),<br />
Walter Zimper jr. (KOM-<br />
MUNAL) und Johanna Ritter (KOM-<br />
MUNAL) hatte die Qual der Wahl und<br />
musste sich für drei Siegerprojekte entscheiden.<br />
Die drei Gemeinden mit den originellsten<br />
Projekten werden bei der Durch-<br />
führung ihres Wasserfestes organisatorisch<br />
unterstützt und<br />
erhalten ein Preisgeld, welches<br />
von Lebensministerium,ÖsterreichischemGemeindebund<br />
und KOM-<br />
MUNAL <strong>zu</strong>r<br />
Verfügung<br />
gestellt<br />
wird.<br />
Der<br />
1.<br />
Preis<br />
ist mit<br />
10.000 Euro<br />
dotiert, der 2.<br />
Preis mit 7.000<br />
Euro und der 3. Preis<br />
mit 5.000 Euro. Da unter<br />
den fünfzig Einreichungen<br />
sehr viele gute und spritzige Ideen <strong>zu</strong><br />
finden waren, vergaben KOMMUNAL<br />
BMLFUW im Internet: http://www.lebensministerium.at<br />
Die Jury<br />
◆ Mag. Susanne Brandstetter (Lebensministerium)<br />
◆ Mag. Birgit Mair-Markart (Naturschutzbund<br />
Österreich)<br />
◆ Herbert Sojak (HC System Promotion)<br />
◆ Regierungsrat Mag. Nicolaus Drimmel<br />
(Österreichischer Gemeindebund)<br />
◆ Walter Zimper jr. (KOMMUNAL)<br />
◆ Johanna Ritter (KOMMUNAL)<br />
und Gemeindebund spontan noch<br />
einen 4. Preis, den sogenannten Anerkennungspreis,<br />
der mit 4.000 Euro<br />
dotiert wurde.<br />
Die kreativsten<br />
Gemeinden Österreichs<br />
Als absoluter Favorit kristallisierte sich<br />
die Gemeinde Judenburg (Steiermark)<br />
heraus. Sie wurde von der Expertenjury<br />
einstimmig <strong>zu</strong>m Sieger dieses Wettbewerbs<br />
erklärt. Einer der Höhepunkte<br />
KOMMUNAL 31<br />
Fotos: Ernst Horvath
BMLFUW-Gemeindeservice<br />
der 900 Jahr Feier der Stadt Judenburg<br />
am 21. Juni 2003 ist ein „Open Air<br />
Festkonzert mit Klanglandschaft“ bei<br />
dem die „Klangwelle“ uraufgeführt<br />
werden wird. Die zentrale Idee dieser<br />
Veranstaltung ist die Inszenierung des<br />
Elements Wasser als Ursprung und<br />
Quelle des Lebens. Das Ambiente der<br />
Altstadt soll als Naturkulisse dienen<br />
und eine speziell geschaffene Wassermusik<br />
sorgt neben Wasserspielen und<br />
einer Licht- und Laser Choreographie<br />
für ein Fest für alle Sinne. Lichtwelle<br />
und Wellenklänge stehen im Mittelpunkt<br />
dieses kosmischen Events.<br />
Musik, Stadtkulisse, Lichtdesign und<br />
Wasserspiel verschmelzen und werden<br />
<strong>zu</strong> einem unvergesslichen Erlebnis.<br />
Vielseitiges Konzept<br />
Der 2. Preis erging an die Gemeinde<br />
Sittersdorf (Kärnten), die mit ihrem<br />
äußerst vielseitigen Konzept einen<br />
Die Siegerprojekte<br />
32 KOMMUNAL<br />
Pure Lebensfreude beim Bad im kühlen Nass.<br />
◆ 1. Preis:<br />
Stadtgemeinde Judenburg (Steiermark)<br />
Einer der Höhepunkte der 900 Jahr Feier der Stadt Judenburg am 21. Juni 2003 ist ein<br />
„Open Air Festkonzert mit Klanglandschaft“ bei dem die „Klangwelle“ uraufgeführt werden<br />
wird. Die zentrale Idee dieser Veranstaltung ist die Inszenierung des Elements Wasser<br />
als Ursprung und Quelle des Lebens. Das Ambiente der Altstadt soll als Naturkulisse<br />
dienen und eine speziell geschaffene Wassermusik sorgt neben Wasserspielen und einer<br />
Licht- und Laser Choreographie für ein Fest für alle Sinne. Lichtwelle und Wellenklänge<br />
stehen im Mittelpunkt dieses kosmischen Events. Musik, Stadtkulisse, Lichtdesign und<br />
Wasserspiel verschmelzen und werden <strong>zu</strong> einem unvergesslichen Erlebnis.<br />
◆ 2. Preis:<br />
Gemeinde Sittersdorf (Kärnten)<br />
Ziel dieses Projektes ist es, den Grundstein für eine nachhaltige Sensibilisierung der<br />
Bevölkerung <strong>zu</strong> legen und Wasser als eines der kostbarsten Güter dar<strong>zu</strong>stellen. Am<br />
Sonnegger See wird den Besuchern <strong>das</strong> Thema Wasser durch Funktionsmodelle, Rätsel-<br />
und Wellnesspfade, Wasserspiellandschaften etc. näher gebracht. Um die Wiederbelebung<br />
der wirtschaftlichen Nut<strong>zu</strong>ng von Kopfweiden <strong>zu</strong> veranschaulichen hat jeder<br />
Einzelne die Möglichkeit außergewöhnliche Weidenbauwerke nach<strong>zu</strong>bauen. Den<br />
Abschluss dieses 3-tägigen Events bildet eine Wasserolympiade.<br />
◆ 3. Preis:<br />
Marktgemeinde Haslach an der Mühl (Oberösterreich)<br />
Die Gemeinde Haslach zeichnet sich durch ihre 18 Quellen aus, die im Quellgebiet gefasst<br />
werden. Das Jahr 2003 ist geprägt durch die Eröffnung einer Entsäuerungsanlage im<br />
Quellgebiet Haid und Grubberg. Die Haslacher Erlebniswanderung soll vor allem der<br />
Bewusstseinsbildung für den Wert und Schutz des Wassers dienen. Die Erlebniswanderung<br />
führt über verschiedene Stationen wie <strong>das</strong> Haslacher Wasser-Würfelspiel, Wasserexperimente,<br />
der Grubbergquelle, dem Bachforellenaquarium etc. bis hin <strong>zu</strong>r Entsäuerungsanlage<br />
Haid.<br />
◆ 4. Preis (Anerkennungspreis):<br />
Stadtgemeinde Laa a.d. Thaya (NÖ)<br />
Das Fest der Thermenstadt Laa findet im Zeichen der EU-Osterweiterung statt und soll<br />
die grenzüberschreitende Bedeutung von Wasser vermitteln. Geplant sind eine Vielzahl<br />
von Aktivitäten, die in Zusammenarbeit mit der tschechischen Grenzregion Hrusovanye<br />
organisiert werden.<br />
spannenden Beitrag lieferte. Ziel dieses<br />
Projektes ist es, den Grundstein für<br />
eine nachhaltige Sensibilisierung der<br />
Bevölkerung <strong>zu</strong> legen und Wasser als<br />
eines der kostbarsten Güter dar<strong>zu</strong>stellen.<br />
Am Sonnegger See wird den Besuchern<br />
<strong>das</strong> Thema Wasser durch Funktionsmodelle,<br />
Rätsel- und Wellnesspfade,<br />
Wasserspiellandschaften etc. näher<br />
gebracht. Um die Wiederbelebung der<br />
wirtschaftlichen Nut<strong>zu</strong>ng von Kopfweiden<br />
<strong>zu</strong> veranschaulichen hat jeder Einzelne<br />
die Möglichkeit außergewöhnliche<br />
Weidenbauwerke nach<strong>zu</strong>bauen.<br />
Den Abschluss dieses 3-tägigen Events<br />
bildet eine Wasserolympiade.<br />
Quellen-Erlebniswanderung<br />
Die Gemeinde Haslach an der Mühl<br />
(Oberösterreich) konnte durch die Has-<br />
Da unter den<br />
fünfzig Einsendungen sehr<br />
viele gute und spritzige<br />
Ideen <strong>zu</strong> finden waren,<br />
vergaben KOMMUNAL und<br />
Gemeindebund spontan<br />
noch einen vierten Preis,<br />
den sogenannten<br />
Anerkennungspreis, der mit<br />
4.000 Euro dotiert wurde.<br />
BMLFUW im Internet: www.lebensministerium.at<br />
Foto: Gerhard Balaskovic
BMLFUW-Gemeindeservice<br />
Lebensminister DI Josef Pröll und der Präsident des Österreichischen Gemeindebundes Bgm. Helmut Mödlhammer freuen sich<br />
über <strong>das</strong> große Interesse am Gemeindewettbewerb und die Kreativität der österreichischen Gemeinden.<br />
lacher Quellen-Erlebniswanderung<br />
überzeugen und gelangte damit auf<br />
Platz 3. Die Gemeinde Haslach zeichnet<br />
sich durch ihre 18 Quellen aus, die im<br />
Quellgebiet gefasst werden. Das Jahr<br />
2003 ist geprägt durch die Eröffnung<br />
einer Entsäuerungsanlage im Quellgebiet<br />
Haid und Grubberg. Die Haslacher<br />
Erlebniswanderung soll vor allem der<br />
Bewusstseinsbildung für den Wert und<br />
Schutz des Wassers dienen. Die Erlebniswanderung<br />
führt über verschiedene<br />
Stationen wie <strong>das</strong> Haslacher Wasser-<br />
Würfelspiel, Wasserexperimente, der<br />
Grubbergquelle, dem Bachforellenaquarium<br />
etc. bis hin <strong>zu</strong>r Entsäuerungsanlage<br />
Haid.<br />
Wasser ohne Grenzen<br />
Den Anerkennungspreis erhielt die<br />
Stadtgemeinde Laa an der Thaya (Niederösterreich)<br />
mit „Wasser ohne Gren-<br />
zen“. Das Fest der Thermenstadt Laa,<br />
welches Ende Juni stattfinden wird, findet<br />
im Zeichen der EU-Osterweiterung<br />
statt und soll die grenzüberschreitende<br />
Bedeutung von Wasser vermitteln.<br />
Geplant sind eine Vielzahl von Aktivitäten,<br />
die in Zusammenarbeit mit der<br />
tschechischen Grenzregion Hrusovanye<br />
organisiert werden. Das Lebensministerium,<br />
der österreichische Gemeindebund<br />
und <strong>das</strong> KOMMUNAL gratulieren<br />
den Gewinnern des Kreativwettbewerbes<br />
herzlich und danken auch all jenen<br />
Gemeinden, die ihre Projekte eingereicht<br />
haben und nicht berücksichtigt<br />
werden konnten.<br />
Berichte von den<br />
Wasserfesten<br />
KOMMUNAL wird während der Wasserfeste<br />
live vor Ort sein und in seiner<br />
BMLFUW im Internet: http://www.lebensministerium.at<br />
Sommerausgabe ausführlich darüber<br />
berichten.<br />
Weitere Informationen über die Aktivitäten<br />
<strong>zu</strong>m Jahr des Wassers bietet die<br />
Homepage<br />
www.wasser2003.at.<br />
Informationen:<br />
Weitere Informationen erhalten Sie bei:<br />
Informationsstelle Jahr des Wassers 2003<br />
Tel.: 01/ 717 86 114<br />
E-Mail: wasser2003@ecc-publico.com<br />
◆ Johanna K. Ritter<br />
KOMMUNAL<br />
Tel: 01 532 23 88 11<br />
E-mail: johanna.ritter@kommunal.at<br />
KOMMUNAL 33
Bewusst lebt besser<br />
Gesund<br />
gegessen<br />
Immer mehr GastronomInnen legen Wert auf eine<br />
ausgewogene, gesundheitsorientierte Küche. Das zeigte<br />
auch die erfolgreiche Gaststättenaktion im Rahmen der<br />
Ernährungskampagne des Fonds Gesundes Österreich.<br />
Durch Aufsehen erregende Werbung und<br />
viele konkrete Aktionen in den Bundesländern<br />
positiven Einfluss auf <strong>das</strong><br />
Ernährungsverhalten der in Österreich<br />
lebenden Menschen <strong>zu</strong> nehmen – dieses<br />
Anliegen stand im Mittelpunkt der heurigen<br />
Sommerkampagne des Fonds Gesundes<br />
Österreich im Rahmen der Aktion<br />
„Bewusst lebt besser“. Als besonders<br />
aktive Gruppe haben sich dabei die<br />
GastronomInnen gezeigt: Rund 200<br />
Gastronomiebetriebe in ganz Österreich<br />
griffen die Einladung des Fonds und seiner<br />
regionalen KooperationspartnerInnen<br />
auf, zwischen Juni und August an mindestens<br />
fünf Tagen pro Woche ein „Bewusst<br />
isst besser“-Menü an<strong>zu</strong>bieten. Ein<br />
wesentliches Anliegen war es daher, den<br />
Anteil von Getreide und Gemüse in diesen<br />
Gerichten <strong>zu</strong> erhöhen und den Anteil<br />
an Fleisch <strong>zu</strong> reduzieren, wobei auch<br />
öfter einmal Fisch in den Speiseplan eingebaut<br />
wurde und fettarme Zubereitungsarten<br />
bevor<strong>zu</strong>gt wurden.<br />
Dabei wurde auch darauf geachtet, <strong>das</strong>s<br />
die Lebensmittel von LieferantInnen aus<br />
der Region stammten – vor<strong>zu</strong>gsweise von<br />
Bio-Bauernhöfen. „Schließlich fängt<br />
gesunde Ernährung bereits bei den Zutaten<br />
an“, sagt Mag. Sabine Hollomey von<br />
Styria Vitalis. Sie hat sich bereits im Vorfeld<br />
der Aktion stark engagiert – was sich<br />
ihrer Einschät<strong>zu</strong>ng nach auch gelohnt<br />
34 KOMMUNAL<br />
hat: „Es stellt sich heraus, <strong>das</strong>s sehr viele<br />
Betriebe auch über die Projektdauer hinaus<br />
mit dieser Initiative weitermachen<br />
wollen, weil die Gäste sehr <strong>zu</strong>frieden<br />
sind.“ Das Konzept „bewusste Ernährung“<br />
habe durch diese Aktion für viele an<br />
Inhalt gewonnen und konkrete Ansatzpunkte<br />
geliefert.<br />
Testballon gelandet. Bis Ende August<br />
lief <strong>das</strong> Projekt offiziell, für die Zeit<br />
danach ist die Eigeninitiative einzelner<br />
GastronomInnen oder regionaler Organisationen<br />
gefragt. Ein Bundesland hat<br />
Mag. Sabine Hollomey, Dr. Brigitte Pleyer, Alice Klausner, Mag. Karin Lobner<br />
bereits gemeldet, auch nach Ende des<br />
Gastronomie-Wettbewerbs weiter<strong>zu</strong>machen:<br />
So hat <strong>das</strong> Land Kärnten gemeinsam<br />
mit der regionalen Wirtschaftskammer<br />
vor, <strong>das</strong> erfolgreiche „Bewusst isst<br />
besser“-Programm fort<strong>zu</strong>setzen. Vorläufig<br />
sollte die Aktion als eine Art Testballon<br />
fungieren, um überhaupt Bewusstsein für<br />
gesunde Ernährung <strong>zu</strong> schaffen. Für die<br />
erste Phase bekam jeder Gastronomiebetrieb,<br />
der Interesse an der Aktion bekundete,<br />
ErnährungswissenschafterInnen<br />
oder ernährungsmedizinische BeraterInnen<br />
<strong>zu</strong>r Seite gestellt, die bei der schonenden<br />
und wohlschmeckenden Zubereitung<br />
der Speisen, aber auch der Auswahl<br />
der Zutaten beratend unterstützten. Mit<br />
Werbemitteln wie Plakaten und Tischaufstellern<br />
wurden die Gäste auf die gesund-<br />
Johanna Maier, Hotel Hubertus, Filzmoos<br />
heitsorientierten Menüpläne aufmerksam<br />
gemacht. Eines der Bundesländer, wo dieses<br />
Konzept auf Interesse stieß, war <strong>das</strong><br />
Burgenland: „14 GastronomInnen haben<br />
spontan mitgemacht, ein toller Erfolg“,<br />
erzählt Dr. Brigitte Pleyer vom Verband<br />
der Ernährungswissenschafter Österreichs<br />
(VEÖ).<br />
Aktion mit Pfiff. Dass „Bewusst isst besser“<br />
positives Echo hervorrief, bestätigt<br />
auch Alice Klausner von Avomed in Tirol:<br />
„Die Stimmung ist sehr gut, die Aktion<br />
wurde von vielen GastronomInnen interessiert<br />
angenommen.“ Inzwischen sind<br />
auch die Fragebögen und Menüpläne der<br />
teilnehmenden Betriebe bei Alice Klausner<br />
eingelangt – <strong>das</strong> Ergebnis sei überaus<br />
<strong>zu</strong>friedenstellend.<br />
So bleibt die Hoffnung, <strong>das</strong>s nach Abschluss<br />
des Wettbewerbs nicht nur die<br />
bloße Erinnerung an gesundes Essen<br />
<strong>zu</strong>rückbleibt. Mag. Karin Lobner vom<br />
Gesundheitsforum NÖ hat auch für die<br />
Zukunft konkrete Ideen, wie <strong>das</strong> Projekt<br />
weitergeführt werden könnte: „Die Schaffung<br />
eines ‚gesunden Wirtshauses’ für<br />
jede Gemeinde wäre eine wünschenswerte<br />
Initiative und würde auch sehr gut<br />
ins Konzept des laufenden regionalen<br />
Gesundheitsprojekts ‚Gesunde Gemeinde’<br />
passen.“<br />
Kontakt<br />
Fonds Gesundes Österreich,<br />
Mariahilferstraße 176,<br />
A-1150 Wien, Tel. 01/8950400,<br />
Fax: 01/8950400-20,<br />
gesundes.oesterreich@fgoe.org<br />
Foto: Hotel Hubertus
Foto: Hotel Hubertus<br />
KOMMUNAL<br />
PRAXIS<br />
Energie: Gewinnung aus Klärschlamm <strong>zu</strong>m Nulltarif<br />
Die Sonne schickt keine Rechnung<br />
Ende März 2003 fand die Eröffnung<br />
der derzeit weltweit größten<br />
solarunterstützten Klärschlammtrocknungsanlage<br />
auf<br />
der Kläranlage Krems a.d.<br />
Donau statt. Es handelt sich<br />
„Star“ der Anlage in Krems ist<br />
<strong>das</strong> elektrische Schwein (links).<br />
hier bereits um die fünfte<br />
Anlage in Österreich, die durch<br />
die Firma ACAT (Applied Chemicals<br />
Anwendungstechnik) in<br />
Zusammenarbeit mit dem deutschen<br />
Lieferanten Thermo<br />
Systems gebaut wurde.<br />
Sperrmüll: Kommunen keine „Lastesel“<br />
Gemeinden protestieren<br />
„Immer mehr Verpackungsmaterial<br />
geht nicht in <strong>das</strong> von<br />
der Wirtschaft betriebene<br />
System ein, sondern belastet<br />
schon jetzt die von den Bürgern<br />
durch Gebühren finanzierte<br />
kommunale Hausmüllsammlung“,<br />
zeigt Gemeindebundpräsident<br />
Mödlhammer<br />
die fehlende Produzentenverantwortung<br />
auf, wie dies auch<br />
eine jüngst fertiggestellte Studie<br />
untermauert (siehe auch<br />
Seite 16). Die fehlende Produzentenverantwortung<br />
in diesem<br />
Bereich bewirkt bei<br />
einem jährlich feststellbaren<br />
Anstieg der in Verkehr<br />
gebrachten Verpackungsmenge<br />
eine signifikante Steigung<br />
des Restmülls und eine<br />
weitere Belastung der Bürger.<br />
„Österreich hat keinen Grund,<br />
seine Umweltstandards <strong>zu</strong><br />
Das von Wissenschaftlern der<br />
Universität Stuttgart-Hohenheim<br />
in Deutschland entwickelte<br />
solare Klärschlammtrocknungs-System<br />
entzieht<br />
dem Schlamm mit minimalem<br />
Energieaufwand<br />
enorme Flüs-<br />
sigkeitsmengen. Ein „elektrische<br />
Schwein“ ist die technische<br />
Finesse dieser Anlage <strong>zu</strong>r<br />
Klärschlammtrocknung, die<br />
effektiv und mit niedrigen<br />
Betriebskosten arbeitet. Als<br />
senken. Die neue Bundesregierung<br />
soll den Weg einer<br />
guten Kooperation zwischen<br />
Wirtschaft und Kommunen<br />
weiterhin fördern und die<br />
langfristigen Ziele der österreichischen<br />
Abfallwirtschaft,<br />
deren oberstes Prinzip die<br />
Vermeidung ist, weiter verfolgen“,<br />
fordert der Österreichische<br />
Gemeindebund unter<br />
Hinweis auf Punkt 14. des<br />
Regierungsübereinkommens.<br />
Provoziert fühlt sich der<br />
Gemeindebund insofern, als<br />
es sich bei den Vorgaben der<br />
EU-Verpackungsrichtlinie um<br />
Mindestquoten <strong>zu</strong>r Verwertung<br />
von Verpackungsabfällen<br />
handelt, welche die Mitgliedstaaten<br />
schon jetzt faktisch<br />
überschreiten.<br />
Mehr auf www.gemeindebund.at<br />
Ergebnis bleibt ein durchgetrocknetes,<br />
krümeliges Restmaterial,<br />
welches aufgrund<br />
des hohen Heizwertes als<br />
Brennstoff eingesetzt werden<br />
kann. Die österreichischen<br />
Kommunen stehen vor einer<br />
immer größer werdenden<br />
Schlammlawine, wovon jedes<br />
Kilo behandelt, gelagert,<br />
transportiert und letztendlich<br />
entsorgt werden muss. Die<br />
daraus resultierenden<br />
Umwelt- u. Verkehrsbelastungen<br />
und nicht <strong>zu</strong>letzt die<br />
finanziellen Belastungen für<br />
die Kläranlagenbetreiber sind<br />
erheblich. Das entwickelte<br />
Verfahren bietet nun den<br />
Kommunen die Chance, aus<br />
der Kostenfalle <strong>zu</strong> entkommen,<br />
da die sie von der Sonne<br />
die benötigte Trocknungsenergie<br />
<strong>zu</strong>m Nulltarif bekommen.<br />
Hochwasserhilfe<br />
Warten auf Geld<br />
500 Millionen Euro hatte der<br />
Bund den Opfern der Hochwasserkatastrophe<br />
vom vergangenen<br />
August versprochen.<br />
Nicht einmal die Hälfte<br />
dieses Betrages ist bis jetzt<br />
ausbezahlt worden.<br />
Auch in Oberösterreich wartet<br />
man seit Monaten auf Bundeszahlungen.<br />
150 Millionen<br />
Euro hatte <strong>das</strong> Land angefordert,<br />
74 Millionen wurden<br />
bisher erst bezahlt. Die letzte<br />
Rate im November.<br />
Heinz Rechberger, der Leiter<br />
der Agrarabteilung des Landes,<br />
wo die Hochwasser-Hilfe<br />
koordiniert wird, beruhigt<br />
jedoch die einzelnen Betroffenen.<br />
Sollte der Bund weiter<br />
mit den Zahlungen im Ver<strong>zu</strong>g<br />
sein, dann müsste <strong>das</strong> Land<br />
vorerst eigene Mittel verwenden.<br />
Foto: TMelbinger<br />
Ing. Franz Neuhold und DI Bernard<br />
Reibel von der Steirischen Fernwärme<br />
und Direktor DI Waldemar<br />
Neumannvon der Energie Graz zeigen<br />
stolz <strong>das</strong> Projekt.<br />
Fernwärme auf der Mur<br />
Wohlige Wärme im<br />
Café „Mur-Insel“<br />
Ab März dürfen sich die Steirische<br />
Fernwärme und die Fernwärme<br />
Graz über einen kleinen,<br />
aber prominenten neuen Wärmekunden<br />
freuen: Das „Kulturhauptstadt<br />
2003 Wahrzeichen“,<br />
die Murinsel, wird in Kürze an<br />
<strong>das</strong> Fernwärmenetz angeschlossen.<br />
Die sichere Wärmeversorgung<br />
für <strong>das</strong> 180 m≈ große Cafe<br />
ist somit gewährleistet. Der<br />
schwimmende Publikumsmagnet<br />
stellte besondere technische<br />
Anforderungen an die Wärmeversorgung:<br />
„Neben den Sicherheitsaspekten<br />
mussten auch<br />
besondere technische Vorkehrungen<br />
getroffen werden“, so Waldemar<br />
Neumann. „Mit der Fernwärmeversorgung<br />
vom Murufer<br />
aus gibt es keine Feuerungsstätte<br />
und Gefahrenquelle auf der<br />
Insel.“ Der Anschlusswert beträgt<br />
ca. 100 kW.
Wirtschafts-Info<br />
Fischer Entsorgung und Transport<br />
Die neue Dimension der<br />
Nassreinigung<br />
Mit unserem neuen Fahrzeug<br />
sind wir in der Lage, eine effiziente<br />
Nassreinigung, auch<br />
von Flächen mit hohem Fugenanteil<br />
(Pflasterflächen, Radwege)an<strong>zu</strong>bieten.<br />
Es wird<br />
gleichzeitig mittels Hochdruck<br />
gereinigt und <strong>das</strong><br />
Schmutzwasser abgesaugt.<br />
Wir beschäftigen uns seit<br />
1953 mit der Reinigung von<br />
Kanälen, Abscheidern, Senkgruben<br />
und Öltanks. Seit<br />
1995 erstreckt sich unser Einsatzradius<br />
auf <strong>das</strong> gesamt<br />
Bundesgebiet. Unser 24-<br />
Stunden- Bereitschaftsdienst<br />
steht bei Ölunfällen und<br />
Kanalproblemen jederzeit <strong>zu</strong>r<br />
Verfügung. Wir planen und<br />
errichten auch Kleinkläranlagen,<br />
sowie Fett- und Mineralölabscheider.<br />
Rufen Sie uns<br />
doch an, wir stehen gerne für<br />
ein Gespräch <strong>zu</strong>r Verfügung.<br />
E.E.<br />
ESCH-Technik übernimmt den Generalvertrieb<br />
Kubota Baumaschinen<br />
5.000 verkaufte KUBOTA<br />
Traktoren mit tausenden<br />
Zusatzgeräten für den Kommunaleinsatz<br />
und weit mehr<br />
als 11.000 verkaufte Forstmaschinen:<br />
Tausende Kunden<br />
haben in den letzten 20<br />
Jahren die Firma ESCH-<br />
Technik als soliden Partner<br />
gewählt.<br />
Nun hat der japanische Konzern<br />
Kubota, aufgrund der<br />
langjährigen Partnerschaft<br />
am Traktorensektor, die<br />
Firma ESCH-Technik auch<br />
mit dem Generalvertrieb für<br />
Österreich von Kubota Baumaschinen<br />
beauftragt. Die<br />
Firma ESCH-Technik, mit<br />
der Vertriebszentrale SÜD in<br />
St. Veit an der Glan, mit der<br />
Niederlassung in Wien - Verkaufszentrale<br />
OST - und mit<br />
der in Bau befindlichen Vertriebszentrale<br />
WEST in<br />
Marchtrenk/Linz soll in den<br />
nächsten Jahren die Marktposition<br />
des Kubota Kom-<br />
MAN TGA im Kommunaleinsatz:<br />
Der SauberMAN für die Gemeinde.<br />
www.man.at<br />
24 Stunden Bereitschaft in<br />
ganz Österreich - effiziente<br />
Nassreinigung der Frima<br />
Fischer<br />
Informationen:<br />
Fischer Entsorgungs- und<br />
Transport GmbH<br />
3150 Wilhelmsburg<br />
Tel.: 02746/ 6030<br />
5661 Rauris<br />
Tel.: 06544/ 6667<br />
Bereitschaft<br />
Tel.: 0664/4431343<br />
pakt-Baumaschinen-Programmes<br />
(Kubota ist auf<br />
diesem Sektor in<br />
Europa die Nummer<br />
1) wesentlich<br />
ausbauen bzw.<br />
den anderen Der KX161-3 - der<br />
europäischen Län- Große unter den<br />
dern angleichen. Kubota-Kom-<br />
Das komplette paktbaggern<br />
Kubota Baumaschinen-Programm<br />
(von 0,8<br />
bis 7 Tonnen) wird von der<br />
Firma ESCH-Technik erstmalig<br />
auf der MAWEV-SHOW<br />
präsentiert.<br />
Informationen:<br />
Esch-Technik GmbH<br />
Klagenfurter Straße 129<br />
9300 St. Veit/Glan<br />
Tel.: 04212/ 29 60 - 0<br />
1232 Wien<br />
Tel.: 01/ 616 23 00<br />
www.esch-technik.at<br />
E.E.
Die exakte Rasenpflege in landschaftlich<br />
unregelmäßig gestalteten Anlagen<br />
erfordert oft eine ständige und kostenintensive<br />
Nachbearbeitung, da mit herkömmlichen<br />
Großflächenmähern die<br />
vielfach vorhandenen Engstellen, Ecken<br />
oder die Bereiche rund um Bäume<br />
nicht gemäht werden<br />
können. Mit<br />
den Walker-<br />
Modellen<br />
und dem<br />
Amazone<br />
Profihopper<br />
kann<br />
M 1 Team<br />
absolut professionelle<br />
Geräte<br />
anbieten, die durch ihre<br />
kompakten Abmessungen und<br />
extreme Manövrierbarkeit (mit<br />
echtem „Nullradius“ durch dop-<br />
pelten Hydrostatantrieb) auf engstem<br />
Raum ein wirtschaftliches Mähen<br />
ermöglichen. Nachträgliche Ausmäharbeiten<br />
sind dabei nahe<strong>zu</strong> überflüssig.<br />
Weltweit einzigartig ist der Profihopper<br />
von Amazone: Mähen oder Mulchen,<br />
Vertikutieren und Aufsammeln in<br />
einem Arbeitsgang! Ein robustes Schlegel-Mähwerk<br />
arbeitet auch bei ungünstigen<br />
Wetterverhältnissen mit optimaler<br />
Schnittqualität. Das Schnittgut wird<br />
über ein Schneckenfördersystem staubarm<br />
und leise in einen großen Sammelbehälter<br />
befördert, der hydraulisch<br />
hochentleert werden kann.<br />
Interessenten können<br />
sich jederzeit von der<br />
besonderen Professionalität<br />
dieser<br />
Geräte selbst überzeugen.<br />
M 1 Team offeriert<br />
unverbindliche Vorführungen<br />
in ganz Österreich.<br />
Wirtschafts-Info<br />
M1 Garten- und Kommunalmaschinen<br />
Profigeräte mit Nullradius für die<br />
Rasenpflege und den Winterdienst<br />
Walker Mower<br />
Amazone Profihopper<br />
Informationen:<br />
M1Team Garten-, Kommunal-und<br />
Reinigungsmaschinen<br />
Karl-Bekehrty-Straße 52-54<br />
1140 Wien<br />
Tel.: 01/ 911 39 95<br />
Fax. 01/ 914 22 48<br />
E-Mail: office@m1team.at<br />
Made in Austria-Nutzfahrzeuge: Leise, sauber, <strong>zu</strong>verlässig und wirtschaftlich.<br />
Ob Müllabfuhr, Straßendienst, Kanalreinigung oder Schneeräumung - mit österreichischem<br />
Know-how ist der MAN TGA schnell und sicher auch im schwersten Einsatz.<br />
Mehr Infos: MAN Nutzfahrzeuge Vertrieb OHG, 01/86 325-788 und www.man.at<br />
E.E.
Fuhrpark & Gerätetechnik<br />
Trends und Entwicklungen in der Kommunaltechnik<br />
Ideen für<br />
bessere Zeiten<br />
Innovative Einfälle über Neuentwicklungen und neue<br />
Technologien schlummern in der Riege der kommunalen<br />
Maschinen- und Gerätehersteller <strong>zu</strong>r Genüge. Das<br />
wirtschaftliche Umfeld, sowie die derzeit vorherrschende<br />
politische Situation, lassen Kommunen jedoch kaum einen<br />
Gedanken an Neuanschaffungen verschwenden.<br />
◆ Ing. Stefan Hawlicek<br />
Die lange Zeit der Regierungsfindung<br />
macht, wie die allgemein angespannte<br />
Wirtschaftslage, auch vor Österreichs<br />
Kommunen nicht halt. Neuanschaffungen<br />
am Maschinen- und Gerätesektor<br />
laufen aus diesem Grund auf Sparflamme.<br />
Produzenten beobachten diese<br />
Entwicklungen mit größter Sorgfalt<br />
und halten sich bei den echten Neuheiten,<br />
wie wir bei unseren Recherchen<br />
feststellen mussten, eher bedeckt. „Wir<br />
warten genau so wie die Kommunen<br />
auf neue politisch stabile Verhältnisse,<br />
die in weiterer Folge auch unseren<br />
Aktivitäten <strong>zu</strong>gute kommen“, urteilt<br />
der Geschäftsführer eines großen kommunalen<br />
Maschinenherstellers über die<br />
momentane Situation am Markt.<br />
Anstelle der Neuanschaffungen treten<br />
seiner Meinung nach vermehrt längere<br />
Nut<strong>zu</strong>ngsdauern, womit auch <strong>das</strong><br />
◆ Ing. Stefan Hawlicek ist freier Journalist<br />
mit Schwerpunkt Kommunalund<br />
Landtechnik<br />
38 KOMMUNAL<br />
Reparieren von Maschinen und Geräten<br />
wieder mehr an Bedeutung gewinnt.<br />
Leasing <strong>zu</strong> wenig genutzt<br />
Mit einem geringen Popularitätswert<br />
hat <strong>das</strong> Leasen von Maschinen und<br />
Geräten <strong>zu</strong> kämpfen. Nachholbedarf<br />
zeigt sich hier gerade<br />
bei kleinen Anbietern.<br />
Während bei Großma-<br />
schinen, wie z.B. Radladern<br />
oder Lkw, diese<br />
Art der Finanzierung in<br />
vielen Branchen <strong>zu</strong>m<br />
guten Ton gehört, zeigen<br />
sich Produzenten<br />
von Spezialmaschinen<br />
und –geräten für Kommunen<br />
eher <strong>zu</strong>rückhaltend.<br />
Zwar fordern sie<br />
vermehrt die Forcierung<br />
dieses Finanzierungsmodells,<br />
um auf diesem Weg ihrem<br />
Geschäft den geforderten Aufschwung<br />
<strong>zu</strong> verpassen, drücken sich aber<br />
gekonnt vor dem ersten Schritt. Dabei<br />
wäre gerade Leasing die ideale Mög-<br />
Mit<br />
einem geringen<br />
Popularitätswert<br />
hat <strong>das</strong> Leasen<br />
von Maschinen<br />
und Geräten <strong>zu</strong><br />
kämpfen.<br />
lichkeit für Städte und Gemeinden, ihre<br />
finanziellen Mittel nicht nur in eine<br />
Anschaffung <strong>zu</strong> konzentrieren. Notwendige<br />
Neuanschaffungen lassen sich<br />
so nebeneinander realisieren. Natürlich<br />
rücken dann auch teurere Maschinen in<br />
den Bereich des finanzierbaren.<br />
Die Entwicklung hin <strong>zu</strong> privaten<br />
Dienstleistern macht sich in letzter Zeit<br />
selbst bei Nischenprodukten bemerkbar.<br />
Vorsichtigen Schät<strong>zu</strong>ngen <strong>zu</strong>folge<br />
haben bereits 30 Prozent aller Gemeinden<br />
die Erdarbeiten auf ihren Friedhöfen<br />
an externe Firmen ausgegliedert.<br />
„Das schlägt sich insbesonders bei der<br />
Größe der verkauften Friedhofsbagger<br />
nieder“, sagt Franz Humer,<br />
Geschäftsführer eines in<br />
dieser Branche tätigen Spezialbagger-Herstellers.<br />
Den<br />
vermehrten Trend <strong>zu</strong><br />
größeren Maschinen sieht<br />
er in gewisser Weise jedoch<br />
als zweischneidiges<br />
Schwert, verfügen diese<br />
Modelle doch meistens<br />
über eine weit aus längere<br />
Nut<strong>zu</strong>ngsdauer.<br />
Die Winterdienstarbeiten<br />
werden von vielen<br />
Gemeinden ebenfalls vielerorts<br />
an Private vergeben. Klassische<br />
Forderungen nach größeren Geräten<br />
und geringeren Zeitaufwänden stehen<br />
leider im krassen Widerspruch nach<br />
weitläufig geforderten Kostenreduktionen.<br />
Lkw umweltfreundlicher,<br />
Traktoren ergonomischer<br />
Alternative Energiequellen rücken auch<br />
bei im Kommunalbereich eingesetzten
Bei Traktoren werden Wendegetriebe immer gefragter. Umständliche<br />
Lkws immer mehr in den Mittelpunkt<br />
des Interesses. Die Stadt Wien hat beispielsweise<br />
schon vor einigen Jahren<br />
Versuche mit Rapsöl als Kraftstoff initiiert.<br />
Eine weitere Möglichkeit stellt der<br />
Betrieb mit Erdgas dar, der bisher noch<br />
nicht frei von negativen Nebenwirkungen<br />
ist. So besitzt Erdgas eine relativ<br />
geringe Energiedichte, wodurch eine im<br />
Vergleich <strong>zu</strong> Diesel relativ große Menge<br />
an Kraftstoff am Fahrzeug mit<strong>zu</strong>führen<br />
ist. Die geringe Reichweite ist bei kommunalen<br />
Einsätzen dagegen <strong>zu</strong> vernachlässigen.<br />
Bei Traktoren laufen die Produktpflegemaßnahmen<br />
im Großen und Ganzen<br />
unter der Haube ab. Wie der Landwirt<br />
am Acker geht es auch in der Kommune<br />
<strong>zu</strong>nehmend um Bedienkomfort.<br />
Schnell reagierende<br />
Wendegetriebe<br />
oder gar stufenlos arbeitende<br />
Getriebe sollen<br />
Gemeindearbeitern <strong>das</strong><br />
Leben erleichtern. Da<strong>zu</strong><br />
gesellt sich ein gesundes<br />
Maß an Bedienkomfort,<br />
der den Traktor von<br />
heute <strong>zu</strong> einer ergonomisch<br />
bedienbaren<br />
Arbeitsmaschine werden<br />
lässt.<br />
Nach wie vor kräftig<br />
<strong>zu</strong>legen werden im heurigen<br />
Jahr die klassischenKommunaltrakto-<br />
Nach wie vor<br />
kräftig <strong>zu</strong>legen<br />
werden im heurigen<br />
Jahr die klassischen<br />
Kommunaltraktoren.<br />
Motorleistungen um<br />
die 45 PS eröffnen<br />
ihnen <strong>zu</strong>nehmend<br />
neue Einsatzgebiete<br />
und machen sie <strong>das</strong><br />
ganze Jahr über<br />
einsetzbar.<br />
ren. Motorleistungen<br />
um die 45 PS eröffnen<br />
ihnen <strong>zu</strong>nehmend neue<br />
Einsatzgebiete und<br />
machen sie <strong>das</strong> ganze<br />
Jahr über einsetzbar.<br />
Dies spiegelt sich gerade<br />
in der immer größer<br />
werdenden Anzahl an<br />
Anbaugeräten wieder.<br />
Trotz steigender Motorleistungen<br />
halten die<br />
Anbieter die Fahrzeuggewichte<br />
ihrer Modelle <strong>zu</strong>nehmend konstant,<br />
um den Kreis ihrer Nutzer nicht ein<strong>zu</strong>schränken.<br />
Die kleineren Rasentraktoren<br />
haben mit eigenen Hochentleerungen<br />
der Sammelbehälter neue Trümpfe in den<br />
Karten. Der Grasschnitt<br />
kann so ohne Probleme<br />
gleich in einen Transport-<br />
und kostspielige<br />
Arbeitsabläufe<br />
wurden im Kommunalbereich<br />
in den<br />
letzten Jahren<br />
immer deutlicher<br />
von Speziallösungen<br />
verdrängt.<br />
behälter „gekippt“ werden.<br />
Bei der Pflege von Grünflächen<br />
verliert der klassische<br />
Rasenmäher <strong>zu</strong>nehmend<br />
an Bedeutung. Ihm<br />
machen Aufsitzmäher<br />
<strong>das</strong> Leben schwer, die<br />
allerdings bei weitem<br />
kostengünstiger und fast<br />
doppelt so schnell im<br />
Betrieb sind. Der letzte<br />
Schrei auf diesem Gebiet<br />
sind hydrostatisch-allradgetriebeneDreirad-Auf-<br />
sitzmäher, die sich gemeinsam<br />
mit gut 25 Anbaugeräten<br />
als kleiner und wendiger<br />
Geräteträger nutzen<br />
lassen.<br />
Speziallösungen<br />
immer wichtiger<br />
Umständliche und kostspielige<br />
Arbeitsabläufe<br />
wurden im Kommunalbereich<br />
in den letzten Jahren immer deutlicher<br />
von Speziallösungen verdrängt.<br />
Als interessantes Beispiel dafür präsentieren<br />
sich Müllwagen mit integrierter<br />
Behälterwaschanlage für die Entsorgung<br />
von Biomüll. Hier müssen die Behälter<br />
aus hygienischen Gründen regelmäßig<br />
gereinigt werden. „Damit kann gegenüber<br />
herkömmlichen Lösungen die Hälfte<br />
des Personals eingespart werden“,<br />
berichtet Ing. Herbert Ulz, Verkaufsleiter<br />
bei einem in der Nähe von Wien ansässigen<br />
Kommunalfahrzeuge-Produzenten.<br />
Denn der in vielen Fällen hinter dem<br />
Müllwagen nachfahrende Waschwagen<br />
wird durch die integrierte Waschanlage<br />
ersetzt.<br />
Im Kehrmaschinenbereich gewinnen<br />
kleine Modelle immer mehr an Bedeutung.<br />
Sie sind problemlos auch untertags<br />
<strong>zu</strong> verwenden, wie z.B. in Fußgängerzo-<br />
➤➤ weiter auf Seite 40<br />
KOMMUNAL 39
Fuhrpark & Gerätetechnik<br />
nen. Die Lebensdauer der kleinen<br />
Geräte wird durch die von den Herstellern<br />
kontinuierlich verbesserte Materialienebenfalls<br />
stetig<br />
erhöht. „In<br />
der Pflege<br />
und Erhaltung<br />
neuer<br />
Bauwerke<br />
oder Grünanlagen<br />
sollten die<br />
verwendetenMaschinen<br />
und<br />
Geräte<br />
immer öfter<br />
aufblasbar<br />
sein“,<br />
scherzt ein<br />
Branchen-<br />
Insider. Ihm<br />
bereiten so<br />
manche architektonischen Meisterleistungen<br />
größtes Kopfzerbrechen bei der<br />
Erhaltung und Pflege.<br />
Bei Traktoren<br />
laufen die Produktpflegemaßnahmen<br />
im Großen und<br />
Ganzen unter der<br />
Haube ab. Wie der<br />
Landwirt am Acker<br />
geht es auch in<br />
der Kommune<br />
<strong>zu</strong>nehmend um<br />
Bedienkomfort.<br />
Baggerlader<br />
unumstritten<br />
Aufgrund seiner vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten<br />
hat der Baggerlader<br />
bei in Kommunen eingesetzten<br />
Baumaschinen <strong>das</strong> Zepter noch fest<br />
in der Hand. „Wir verfolgen die<br />
Bedürfnisse unserer Kunden im<br />
Kommunalbereich sehr genau“,<br />
erzählt Ing. Bernd-Christian Tröster,<br />
Verkaufsleiter eines großen am südlichen<br />
Stadtrand von Wien ansässigen<br />
Baumaschinenimporteurs. Radlader,<br />
Minibagger<br />
und andere Erdbewegungsmaschinen<br />
haben seiner Ansicht<br />
nach nur in größeren<br />
Kommunen<br />
eine Chance, die<br />
unter Umständen<br />
sogar zwei oder<br />
mehrere Maschinen<br />
nebeneinander einsetzen.<br />
„Für den<br />
überwiegenden Teil<br />
ist der Baggerlader<br />
die richtige Wahl“,<br />
so der Verkaufsleiter.<br />
Erweiterte Nut<strong>zu</strong>ngsmöglichkeiten<br />
dank <strong>zu</strong>sätzlicher<br />
Hydraulikanschlüsse und Schnellkupplungen<br />
sind für ihn der richtige<br />
Weg <strong>zu</strong>r optimalen Maschinenauslastung<br />
im kommunalen<br />
Die<br />
Lebensdauer<br />
der kleinen<br />
Geräte wird<br />
durch die von<br />
den Herstellern<br />
kontinuierlich<br />
verbesserte<br />
Materialien<br />
stetig erhöht.<br />
40 KOMMUNAL<br />
Vielseitige Nut<strong>zu</strong>ngsmöglichkeiten stehen bei kommunalen Maschinen und Geräten<br />
mehr denn je an oberster Stelle des Anforderungsprofils<br />
Lkw sind aus dem Arbeitsalltag der Kommunen während keiner Jahreszeit mehr<br />
weg<strong>zu</strong>denken<br />
Traktoren: Schnell reagierende Wendegetriebe oder gar stufenlos arbeitende<br />
Getriebe sollen Gemeindearbeitern <strong>das</strong> Leben erleichtern
Nummer 1 am österreichischen Traktorenmarkt<br />
Lindner überholt Steyr<br />
Mit einem Marktanteil von 18% übernimmt<br />
Lindner die Führung vor New<br />
Holland (17,7%) und Steyr (14,36%).<br />
Erstmals in der Geschichte ist Lindner<br />
gleich in fünf österreichischen Bundesländern<br />
die stärkste Traktorenmarke.<br />
Laut Statistik über die Neu<strong>zu</strong>lassungen<br />
2002 hat Lindner den angestammten<br />
Spitzenplatz in Tirol gehalten und Steyr<br />
in Vorarlberg, Salzburg, Steiermark und<br />
Kärnten vom ersten Platz verdrängt. Firmenchef<br />
Hermann Lindner sieht darin<br />
die Bestätigung für seine Strategie: „Mit<br />
dem von ZF weiterentwickelten Steyr-<br />
Getriebe haben wir unsere Kompetenz<br />
im Grünlandbereich noch weiter ausgebaut.<br />
Wir setzen die Tradition österreichischer<br />
Grünlandtraktoren fort.“<br />
Geotrac ist Bestseller<br />
Das neue Getriebe, ein Lastschaltgetriebe<br />
mit Druckumlaufschmierung,<br />
kommt in der neuen Modellen Geotrac<br />
83 und 93 <strong>zu</strong>m Einsatz. Rund 250 Traktoren<br />
aus der 3er-Serie haben die Tiro-<br />
ler seit Herbst verkauft, 160 davon wurden<br />
bereits ausgeliefert. Bestseller ist<br />
der Geotrac 93 mit dem neuen 91 PS<br />
starken Perkins Turbodieselmotor der<br />
Stufe 2. „Dieses Modell hat alle unsere<br />
Erwartungen übertroffen“, sagt Lindner.<br />
Der heimische Traktorenmarkt ist 2002<br />
<strong>zu</strong>m dritten Mal hintereinander <strong>zu</strong>rückgegangen.<br />
Nach einem Minus von 7,7<br />
Prozent im Jahr 2000 und von sechs<br />
Prozent 2001 sanken die Verkaufszahlen<br />
im Vorjahr neuerlich um 1,6 Prozent. Im<br />
gleichen Zeitraum hat Lindner seinen<br />
Marktanteil von 10,1 Prozent auf 14,7<br />
Prozent erhöht. „Was Steyr an Marktanteil<br />
verliert, gewinnen wir“, analysiert<br />
Lindner die Zahlen.<br />
Testmöglichkeit<br />
Der Geotrac 83 und der Geotrac 93 können<br />
derzeit bei allen Lindner-Händlern<br />
getestet werden. Die neuen Modelle, die<br />
ihre internationale Feuertaufe Ende<br />
Februar bei der SIMA in Paris erleben,<br />
werden auch im Mittelpunkt der tradi-<br />
Lindner ist die Nummer 1. Hier der<br />
Unitrac mit Böschungsmäher.<br />
tionellen Werksausstellung von 21. bis<br />
24. März in Kundl stehen. Erfreuliches<br />
für Lindner zeigt auch die Zulassungsstatistik<br />
über die Transporter: In diesem<br />
Bereich stieg der Marktanteil der Unterländer<br />
im Vorjahr um rund 30 Prozent<br />
auf 23,4 Prozent. In der 90 PS Klasse ist<br />
Lindner sogar unangefochtener Marktleader.<br />
Zur Stärkung des mittleren Segments<br />
präsentiert Lindner auf der<br />
Werksausstellung den Unitrac 78.<br />
Informationen:<br />
Lindner Traktorenwerk GesmbH<br />
A-6250 Kundl<br />
Tel.: 05338/ 7420-0<br />
Fax: 05338/ 7420-41<br />
www.lindner-traktoren.at<br />
Wir baggern ab jetzt gemeinsam!<br />
Esch-Technik + Kubota = Ein Team<br />
Kubota, Europas führender Kompaktbaumaschinen-Hersteller und Esch-Technik<br />
sind ab sofort Partner. Informieren Sie sich über die vielfältige Produktpalette<br />
exklusiv bei Esch-Technik.<br />
Besuchen Sie uns auf der MAWEV-Show (3. bis 6. April 2003) in Donauhafen<br />
Ennsdorf oder in einer unserer Filialen und überzeugen Sie sich selbst!<br />
www.esch-technik.at<br />
Zentrale St. Veit: Klagenfurter Straße • 9300 St. Veit/Glan • Tel.: 04212/2960-0 • Fax: 04212/6170 • E-Mail: office@esch-technik.at<br />
Zweigstelle Wien: Kolpingstraße 29 • 1232 Wien • Tel.: 01/6162 300 • Fax: 01/6162 830 • E-Mail: esch-technik.wien@aon.at<br />
E.E.<br />
DIE1NS · KLAGENFURT
Wirtschafts-Info<br />
Kooperation WWF und Stein- & Keramische Industrie<br />
Renaturierung versus<br />
Rekultivierung<br />
Wo gewirtschaftet wird, ist auch die Natur betroffen. Eingriffe in den Naturhaushalt,<br />
wie sie Steinbrüche, Sand-, Ton- und Kiesgruben darstellen, bedeuten bei überlegter<br />
Gestaltung gerade in intensiv genutzten Landschaften eine Bereicherung durch<br />
wertvolle Ersatzlebensräume.<br />
◆ Dr. Günther Lutschinger<br />
Die Grundidee der Kooperation zwischen<br />
WWF und der Stein & Keramischen<br />
Industrie war, auf Gewinnungsflächen<br />
nicht vorrangig teure Rekultivierungsprojekte<br />
durch<strong>zu</strong>führen, sondern<br />
der Natur Zeit <strong>zu</strong> lassen für eine natürliche<br />
Entwicklung - für die zeitliche<br />
Abfolge von verschiedenen Entwicklungsstadien<br />
des neuen Lebensraumes.<br />
Maßnahmen wie Bepflan<strong>zu</strong>ng oder<br />
Teichgestaltung bis hin <strong>zu</strong> Besuchereinrichtungen<br />
wie Beobachtungsplätzen<br />
wurden nach Festlegung der Gesamtziele<br />
realisiert. Denn erst wenn „Gestalten“<br />
und „In Ruhe lassen“ sinnvoll abgewogen<br />
werden, können gefährdete<br />
Arten - aber auch an der Natur interessierte<br />
Menschen profitieren.<br />
Vorbildliche Naturerfolge<br />
Die nunmehr seit 5 Jahren bestehende<br />
erfolgreiche Kooperation hat über all die<br />
Jahre gezeigt, <strong>das</strong>s eine solche Partnerschaft<br />
nicht nur bestehen kann, sondern<br />
auch Naturerfolge zeigt, die im europäischen<br />
Vergleich vorerst skeptisch, dann<br />
aber sehr interessiert und <strong>zu</strong>m Nachahmen<br />
gesehen wurden.<br />
Mit vielen konkreten und praktischen<br />
Projekten und der Einbindung einer<br />
breiten Basis an Mitgliederfirmen des<br />
Informationen:<br />
Forum Rohstoffe<br />
Wiedner Hauptstraße 63<br />
1045 Wien<br />
Tel.: 01/ 501 05 - 3534<br />
42 KOMMUNAL<br />
» Nachhaltigkeit kann<br />
am Einzelstandort<br />
nicht passieren; die<br />
gesamte Branche<br />
kann jedoch sehr wohl<br />
ihren Beitrag <strong>zu</strong> einer<br />
nachhaltigen Entwick-<br />
«<br />
lung leisten.<br />
Dr. Günther Lutschinger,<br />
Geschäftsführer des WWF<br />
Fachverbandes konnten schöne Erfolge<br />
erzielt werden. So wurde mit der Förderung<br />
durch den Fachverband die Broschüre<br />
„Libellen - Anregungen <strong>zu</strong> ihrem<br />
Schutz“ produziert. (die Auflage betrug<br />
10.000 Stück). Mit Schulklassen wurden<br />
Libellenteiche auf dem Gelände von Firmen<br />
des Fachverbandes erfolgreich<br />
angelegt und auch als „Forschungsprojekt“<br />
weiter betreut. Weitere Aktivitäten<br />
<strong>zu</strong>m Schutz der Libellen beziehen sich<br />
ganz konkret auf eine sehr besondere<br />
Art, nämlich auf die Bilek-A<strong>zu</strong>rjungfer<br />
(Coenagrion hylas). 1986 wurde die Art<br />
völlig überraschend im Tiroler Lechtal<br />
entdeckt, <strong>das</strong> nunmehr <strong>das</strong> einzige<br />
bekannte Verbreitungsgebiet in Europa<br />
darstellt. Für die so ungemein seltene<br />
Bilek-A<strong>zu</strong>rjungfer wurde ein umfangreiches<br />
Schutzprogramm entwickelt.<br />
Umdenken erforderlich<br />
Bedeutend für all diese Bemühungen ist<br />
ein Umdenken bei den Unternehmern<br />
und den Behörden. Denn der dynamischen<br />
Entwicklung <strong>zu</strong> hochwertigen<br />
Lebensräumen stehen meist intensive<br />
Nut<strong>zu</strong>ngsinteressen im Wege. Nur durch<br />
den Verzicht auf Fischerei- oder Deponie-Einnahmen<br />
sowie der Umwidmung<br />
in Baugrundparzellen kann der Natur<br />
ein Spielraum von 10 oder 20 Jahren<br />
eingeräumt werden, der für die Erhaltung<br />
vieler Arten notwendig wäre.<br />
Zusammenfassend sei gesagt, <strong>das</strong>s<br />
Nachhaltigkeit am Einzelstandort<br />
eigentlich nicht passieren kann; die<br />
gesamte Branche jedoch sehr wohl ihren<br />
Beitrag <strong>zu</strong> einer nachhaltigen Entwicklung<br />
leisten kann! Schaffen wir einen<br />
Paradigmenwechsel, dann heißt die präferierte<br />
Folgenut<strong>zu</strong>ng in Zukunft „der<br />
Natur überlassen“.<br />
Dr. Günther Lutschinger ist Geschäftsführer<br />
des WWF. Sein Beitrag erscheint im<br />
Rahmen einer mehrteiligen Serie des<br />
Fachverbandes der Stein- und keramischen<br />
Industrie / Forum Rohstoffe
Kutzendörfer und Dworak<br />
PARTNER-TREFFEN.<br />
206 XA<br />
EXPERT<br />
BOXER<br />
www.peugeot.at<br />
Egal in welcher Branche Sie tätig sind, der neue Peugeot Partner<br />
erfüllt alle Ihre Ansprüche. Die neue robuste Frontpartie schützt<br />
eine Menge wertvoller Technologie, komfortable Ausstattung und<br />
Raum, viel Raum. Kurz, der neue Partner ist ein wirklicher Profi.<br />
So wie Sie.<br />
Von Profis für Profis.<br />
Wirtschafts-Info<br />
Wir bringen Technik in Bewegung Informationen:<br />
Unter diesem Motto bedient<br />
die Kutzendörfer u. Dworak<br />
GmbH nicht nur den Endverbraucher,<br />
sondern bietet<br />
sich auch als Zulieferer von<br />
Maschinenteilen für die Produktion<br />
und den Serienbedarf<br />
sowie als Lieferant von<br />
Systemkomponenten für die<br />
Schienenfahrzeugindustrie<br />
und Lüftungs- u. Klimatechnik<br />
an. Darüber hinaus werden<br />
hochwertige umwelt-<br />
Die Peugeot Cargo Line<br />
freundliche Schmierstoffe<br />
und DCL Abgasreinigungssysteme<br />
angeboten.<br />
DCL entwickelt und produziert<br />
in Kanada Abgasreinigungsgeräte<br />
sowohl für die<br />
Nachrüstung als auch für<br />
den OEM Bereich. KundenspezifischeSonderanfertigungen,<br />
als auch Standardprodukte<br />
sind in kurzer Zeit<br />
und in hoher Qualität lieferbar.<br />
Die Produktpalette<br />
DCL Abgasreinigung<br />
reicht vom ungeregelten<br />
Oxidationskatalysator <strong>zu</strong>r<br />
Reduktion von CO und HC<br />
über geregelte 3-Wege -<br />
Katalysatore <strong>zu</strong>r CO, HC und<br />
NOx Reduktion bis hin <strong>zu</strong><br />
Partikelfiltersysteme für Dieselmotoren.<br />
Kutzendörfer u. Dworak<br />
GmbH<br />
Industriebedarf und<br />
Fahrzeugtechnik<br />
A-1232 Wien<br />
Postfach 101<br />
Kolpingstraße 17<br />
Tel.: 01/ 616 22 10 - 0<br />
Fax: 01/ 616 22 12 - 30<br />
office@kutzendoerfer.at<br />
www.kutzendoerfer.at<br />
PEUGEOT NUTZFAHRZEUG ZENTREN:<br />
• LBA EISENSTADT, Tel.: 02682/75-791, Betriebsstraße 4, 7000 Eisenstadt • RLH ZWETTL, Tel.: 02822/506-84, Syrnauerplatz 3, 3910<br />
Zwettl • PEUGEOT WIEN TRIESTERSTR., Tel.: 01/60 142-0,Triester Str. 50 A, 1100 Wien • EDELSBRUNNER, Tel.: 0316/67-31-07-0,<br />
Grabenstraße 221, 8010 Graz • FRITZ, Tel.: 03112/21-17, Bürgergasse 22, 8200 Gleisdorf • MARKO, Tel.: 03452/822 25 24, Kapellenweg<br />
8, 8430 Leibnitz • RIESEMANN, Tel.: 0463/35-220, Postfach 288, Papiermühlg. 3, 9020 Klagenfurt • KALCHER, Tel.: 03155/24-24,<br />
Grazer Str. 24, 8350 Fehring • AH AIGEN, Tel.: 0662/62-35-30,Aignerstraße 61, 5026 Salzburg-Aigen • AUTO SÜD, Tel.: 04242/41-4-68,<br />
Piccostraße 16, 9500 Villach • FUCHS, Tel.: 05335/21-91, Brixentaler Straße 156, 6361 Itter • GRUBER, Tel.: 04762/33610,Villacher Straße<br />
99a, 9800 Spittal/Drau • GSCHAIDER, Tel.: 06212/71-75-0, Wallerseestraße 1, 5201 Seekirchen • HUBER, Tel.: 05574/73-1-80,<br />
Am Römerstein, 6971 Hard • MORIGGL, Tel.: 0512/26-69-44, Hallerstraße 9, 6020 Innsbruck • BERGER ATTNANG, Tel.: 07674/65-723,<br />
Tuffeltsham 77, 4800 Attnang Puchheim • GUNDACKER, Tel.: 02732/76-234, An der Schütt, 3500 Krems • MARCHHART,<br />
Tel.: 02742/877, Mariazeller Straße 258, 3106 St. Pölten • PEUGEOT LINZ, Tel.: 0732/77-04-81, Pummererstraße 10, 4020 Linz<br />
KOMMUNAL 43
Wirtschafts-Info<br />
Ökotech Qualitätsvertrieb<br />
Gemeinde Gföhl<br />
vertraut auf John Deere<br />
Immer mehr Gemeinden Niederösterreichs greifen in Sachen Gemeindetraktor auf die<br />
Marke John Deere. So auch die Gemeinde Gföhl – im Herbst 2002 entschied sich der<br />
Gemeindevorstand <strong>zu</strong>m Kauf eines John Deere 6410 AutoPowr mit 109 PS.<br />
Damit alle anfallenden Arbeiten – da<strong>zu</strong><br />
gehören u. a. der Winterdienst, diverse<br />
Wasser- und Kommunalarbeiten sowie<br />
<strong>das</strong> Heben und Verladen von Lasten –<br />
<strong>zu</strong>r Zufriedenheit der rund 3.740 Einwohner<br />
der Gemeinde erfüllt werden<br />
können, wurden <strong>zu</strong>sätzlich ein Frontlader,<br />
eine Kippmulde und ein Streugerät<br />
angeschafft. Hr. Karl Braun, Bauhofleiter<br />
der Gemeinde Gföhl, und seine Bauhofmitarbeiter<br />
konnten bereits seit Jah-<br />
www.valtra.at<br />
Kontaktieren<br />
Sie Ihren Vertriebspartner<br />
44 KOMMUNAL<br />
ren Erfahrungen mit der Marke John<br />
Deere sammeln.<br />
Gute Erfahrungen<br />
AKTION<br />
110 PS<br />
Der vor 3 Jahren angeschaffte John<br />
Deere 4100 Kompakttraktor inkl. Frontmähwerk,<br />
Schneepflug und Splittstreugerät,<br />
bewährte sich bei der Räumung<br />
der Gehsteige im Ortsgebiet und des<br />
Skaterplatzes sowie beim Mähen der<br />
Power Partner<br />
Diese Aktion<br />
ist einzigartig.<br />
Sie umfasst unsere<br />
110 PS Modelle (4 und 6 Zyl.):<br />
6650 Hi, 8050 C, 8050 Hi und T120 Valtra Ges.m.b.H.<br />
Grautschenhof 24<br />
A-8684 Spital/Semmering<br />
Tel. 03853/348<br />
Fax 03853/348-48<br />
e-mail: office@valtra.at<br />
Parkanlagen und Spielplätze. Im<br />
Gemeinderat von Gföhl wurde der Kauf<br />
des neuen John Deere einstimmig<br />
beschlossen. Einer der vielen Kaufgründe<br />
war <strong>das</strong> stufenlose Getriebe.<br />
Aber auch die einwandfreie Beratung<br />
durch Hrn. Franz Zeller, Ökotech<br />
Gebietsverkaufsleiter für Niederösterreich<br />
Nord, sowie die Betreuung und<br />
<strong>das</strong> Service durch die lokal ansässige<br />
Lagerhaus Fachwerkstätte Gföhl trugen<br />
Qualitätsdenken weiterhin vorrangig<br />
CE-Zeichen ist<br />
keine Qualitätsmarke<br />
Das Niveau im österreichischen Siedlungswasserbau ist<br />
hoch, die Verpflichtung <strong>zu</strong> Langlebigkeit und Qualität<br />
auch in den neuen Vergabebestimmungen verankert.<br />
Für Verwirrung könnte allerdings die bevorstehende<br />
europaweite Einführung des CE-Zeichens für Bauprodukte<br />
sorgen.<br />
Österreichs führende Kunststoffrohrhersteller Pipelife,<br />
Rehau und Poloplast appellieren an die Verantwortlichen<br />
– Planer und Gemeinden – bei Ausschreibungen genau<br />
auf den Unterschied zwischen den bestehenden<br />
Qualitätsmarken und dem CE-Zeichen <strong>zu</strong> achten.<br />
Die freiwilligen Qualitätsmarken wie GRIS oder ÖVGW<br />
stehen für zertifizierte Produktqualität und gestehen<br />
Rohren eine Lebensdauer von 50 bis 80 Jahren <strong>zu</strong>.<br />
Das CE-Zeichen hingegen legt nur allgemeine Produktanforderungen<br />
fest, sagt aber nichts über die Qualität des<br />
Produktes in seiner Anwendung aus.<br />
Wird die Qualitätsmarke ignoriert, wäre damit <strong>zu</strong> rechnen,<br />
<strong>das</strong>s Rohre <strong>zu</strong>m Einsatz kommen, die den hohen<br />
Anforderungen in der Siedlungswasserwirtschaft keinesfalls<br />
gerecht werden können. Die Folgen wären undichte<br />
Kanäle, daraus resultierende Umweltschäden sowie hoher<br />
Sanierungsaufwand und Schaden für die Volkswirtschaft.<br />
Fazit: Nur Rohre mit CE-Zeichen und Qualitätsmarke<br />
garantieren die erforderliche Sicherheit.<br />
IKR · Initiative Kunststoffrohre www.ikr.at
Die Übergabe des John Deere<br />
6410 AutoPowr an den Bürgermeister<br />
und die Bauhofmitarbeiter<br />
der Gemeinde<br />
Gföhl<br />
<strong>zu</strong>r Kaufentscheidung bei. Mit ein<br />
Grund war auch der durchgängige<br />
Brückenstahlrahmen, der<br />
dem Traktor enorme Stabilität<br />
gibt und einen problemlosen<br />
Schneepflug- und Frontladeranbau<br />
ermöglicht. Diese Merkmale<br />
gibt es sonst nur im LKW- und Nutzfahrzeugbau.<br />
Optimale Lösung<br />
„Für Neuinvestitionen sucht man effiziente<br />
Lösungen und beste Betriebsmittel.<br />
Unter Einbeziehung aller Mitarbeiter<br />
und Fraktionen haben wir im John<br />
Deere 6410 AutoPowr die optimale<br />
Lösung für unsere Gemeinde gefunden.<br />
Im John Deere Kompetenzzentrum in<br />
Herzogenburg konnten wir uns<br />
nochmals von der Qualität der John<br />
Deere Technologie überzeugen, um<br />
anschließend den Traktorkauf <strong>zu</strong> fixieren“,<br />
schildert Hr. Karl Braun, Bauhofleiter<br />
der Gemeinde Gföhl, den Ablauf<br />
des Kaufentschlusses.<br />
Bei einer feierlichen Übergabe wurden<br />
die Bauhofmitarbeiter kurz eingeschult<br />
und Bürgermeister Simlinger nahm den<br />
Schlüssel für den neuen John Deere<br />
Traktor entgegen.<br />
Informationen:<br />
Ökotech Maschinenvertriebsgesellschaft<br />
m.b.H.<br />
St. Pöltner Straße 50<br />
A-3130 Herzogenburg<br />
Tel.: 02782/ 82 133-0<br />
Fax: 02782/ 82 133-33<br />
E-Mail: office@oekotech.at<br />
www.oekotech.at<br />
Sehr geehrter Herr<br />
Bürgermeister, Ihre<br />
nächste Rede könnte<br />
in etwa so beginnen:<br />
„Hurra, <strong>das</strong><br />
Gemeinde-Budget<br />
ist entlastet, weil...“<br />
Noch ein paar hilfreiche Schlagworte: weil<br />
Kommunal-Leasing, weil zig Finanzierungsvorteile<br />
bei Immobilien, Fuhrparks, Maschinen, weil<br />
spezielle Modelle für Infrastruktur-Einrichtungen und<br />
kostenlose Beratung durch Herrn Mag. Heneis unter<br />
(01) 716 01-8070 oder per E-Mail: leasing@rl.co.at<br />
www.raiffeisen-leasing.at<br />
KOMMUNAL 45<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
Cross Border Leasing<br />
Abwasserverbände nutzen<br />
gemeinsame Chance<br />
Wurde in der Vergangenheit Cross Border Leasing vor allem von Stromversorgern und<br />
Verkehrsbetrieben durchgeführt, so erfreut es sich nun auch bei Abwasserverbänden<br />
immer größerer Beliebtheit. Erstmals wird heuer sogar eine Transaktion über eine<br />
Interessengemeinschaft mehrerer Verbände abgeschlossen.<br />
Cross Border Leasing in der Wasserwirtschaft<br />
funktioniert ganz einfach: Ein<br />
österreichischer Verband verleast über<br />
eine Laufzeit von bis <strong>zu</strong> 99 Jahren langlebige<br />
Anlagegüter wie Kanalrohre,<br />
Abwasseranlagen etc. an einen amerikanischen<br />
Partner. Noch am selben Tag<br />
wird <strong>das</strong> Gut von dem österreichischen<br />
Verband mit einer wesentlich geringeren<br />
Laufzeit (meist zwischen 25 und 30<br />
Jahren) <strong>zu</strong>rückgeleast. Der Vorteil: Da<br />
der amerikanische Investor die Anlagen<br />
abschreiben kann, lukriert er einen<br />
Steuervorteil aus der Transaktion, den<br />
er sich dann mit dem österreichischen<br />
Partner teilt. Auf den Abwasserverband<br />
entfällt so ein Gewinn von ca. 5 % bis<br />
7 % der Transaktionssumme.<br />
Gemeinsam profitieren<br />
Ab einem Volumen von EUR 200 Mio.<br />
macht eine derartige Transaktion Sinn.<br />
Ein Volumen, <strong>das</strong> einzelne Verbände<br />
nur selten alleine erreichen können.<br />
Erstmals werden deshalb heuer mehrere<br />
Abwasserverbände an einer Transaktion<br />
teilnehmen. Möglich gemacht<br />
hat <strong>das</strong> der Arranger Kommunalkredit:<br />
Durch den Zusammenschluss von mehreren<br />
Eigentümern derselben Anlagekategorie<br />
<strong>zu</strong> einer Interessengemeinschaft,<br />
bei der die einzelnen Einheiten selbständig<br />
bleiben, wurde die benötigte<br />
Transaktionssumme erreicht.<br />
Ein sicheres Geschäft<br />
Sowohl <strong>das</strong> Eigentum als auch die operative<br />
Verfügungsgewalt bleiben beim<br />
Cross Border Leasing in österreichischer<br />
Hand. Jeglicher willkürlicher Eingriff der<br />
amerikanischen Gerichtsbarkeit wird<br />
46 KOMMUNAL<br />
ausgeschlossen. Ein<br />
umfangreiches Vertragswerk<br />
(500 bis 600 Seiten)<br />
garantiert den österreichischen<br />
Verbänden ein<br />
Maximum an Rechtssicherheit.<br />
Um den österreichischen<br />
Partner aktiv<br />
in die Vertragsgestaltung<br />
ein<strong>zu</strong>binden, werden bei<br />
von der Kommunalkredit arrangierten<br />
Transaktionen alle wesentlichen Details<br />
in einem 50 bis 100 Seiten langen deutschen<br />
Vorvertrag festgelegt.<br />
Risiko klar<br />
durchschaubar<br />
Das Risiko für den österreichischen<br />
Partner ist beim Cross Border Leasing<br />
sehr gering und klar durchschaubar.<br />
Die Kommunalkredit übernimmt bis<br />
<strong>zu</strong>m Abschluss des Vertrages <strong>das</strong> Risiko<br />
einer Änderung der amerikanischen<br />
Steuergesetzgebung und somit eines<br />
Nicht<strong>zu</strong>standekommens der Transaktion.<br />
Nach Vertragsabschluss liegt dieses<br />
Risiko beim amerikanischen Partner.<br />
Einzig eine mögliche Änderung der<br />
Quellensteuer stellt einen offenen<br />
Punkt für den österreichischen Partner<br />
dar. Da es sich hierbei um ein Doppelbesteuerungsabkommen<br />
handelt, ist<br />
eine derartige Änderung jedoch fast<br />
gänzlich aus<strong>zu</strong>schließen.<br />
Insolvenz nicht möglich<br />
Oft wird die Frage der Folgen einer<br />
Insolvenz der amerikanischen Gesellschaft<br />
gestellt. Um diese aus<strong>zu</strong>schließen,<br />
gründet der amerikanische<br />
Das<br />
Risiko ist für den<br />
österreichischen<br />
Partner sehr<br />
gering und klar<br />
durchschaubar.<br />
Partner <strong>zu</strong>r Durchführung der<br />
Transaktion eine Einzweckgesellschaft,<br />
Trust genannt. Der<br />
Trust wird derart gestaltet,<br />
<strong>das</strong>s Gläubiger des amerikanischen<br />
Investors keine Möglichkeit<br />
haben, auf <strong>das</strong> im Trust<br />
befindliche Vermögen <strong>zu</strong><strong>zu</strong>greifen.<br />
Dadurch wird der<br />
österreichische Abwasserverband<br />
vor eventuellen wirtschaftlichen<br />
Schwierigkeiten seines amerikanischen<br />
Partners geschützt.<br />
Kommunales Eigentum<br />
gefestigt<br />
Cross Border Leasing bringt, abgesehen<br />
vom Barwertvorteil, weitere positive<br />
Effekte mit sich: Durch die Regelung,<br />
die verleasten Anlagen nur an einen<br />
Partner mit sehr guter Bonität verkaufen<br />
<strong>zu</strong> dürfen, wird kommunales Eigentum<br />
gefestigt. Gemeinden und in Folge<br />
dessen auch ihre Verbände verfügen<br />
nämlich in der Regel über eine wesentlich<br />
bessere Bonität als private Unternehmen.<br />
Zusätzlich sichert die Festschreibung<br />
der Bonität des Eigentümers<br />
der Anlage eine hochqualitative, nachhaltige<br />
Daseinsvorsorge.<br />
Informationen:<br />
Mag. Michael Spitzer<br />
Kommunalkredit Austria AG<br />
Türkenstraße 9, 1092-Wien<br />
Tel.: 01/ 31 6 31 – 325<br />
Fax: 01/ 31 6 31 – 99325<br />
E-Mail: m.spitzer@kommunalkredit.at<br />
www.kommunalkredit.at
Wirtschafts-Info<br />
Stangl - Der Spezialist in Sachen Sauberkeit<br />
„Frühlingsreife“ Straßen und Plätze<br />
Der Winter neigt sich dem<br />
Ende <strong>zu</strong>, <strong>zu</strong>mindest<br />
meteorologisch hat der Frühling<br />
Ein<strong>zu</strong>g gehalten. Split<br />
und Staub werden nun von<br />
Straßen, Gehsteigen,<br />
Fußgängerzonen, aus dem<br />
„letzten Winkel“ gekehrt und<br />
kommunale Flächen frühlingsreif<br />
gemacht.<br />
Die ideale<br />
Kehrmaschine<br />
Als ideale Kehrmaschinen für<br />
die moderne kommunale<br />
Reinigung präsentiert Stangl,<br />
der Spezialist in Sachen Sauberkeit,<br />
die Hako Citymaster<br />
Linie. Durch die drei Modelle<br />
der Citymaster Linie werden<br />
alle Bereiche der kommunalen<br />
Reinigung abgedeckt.<br />
Reinigt perfekt: Hako Citymaster<br />
Der wendige Citymaster 90<br />
eignet sich dank hydraulischem<br />
Hinterantrieb besonders<br />
für die Gehsteigreinigung<br />
und für kleine auch<br />
un<strong>zu</strong>gängliche Flächen. In<br />
Fußgängerzonen ist dank<br />
hohem Abluftreinigungsgrad<br />
der Einsatz ohne Staubbelästigung<br />
garantiert. Mit dem<br />
Citymaster 300 wird die<br />
Produktivität erhöht – mehr<br />
Kehreinsätze und weniger<br />
Transportfahrten. Realisiert<br />
durch die Schmutzentleerung<br />
in 240 Liter Standard –<br />
Mülltonnen lassen sich so<br />
mühelos und situativ angepasst<br />
Stationär-, Mobil- oder<br />
Pickup-Entsorgungskonzepte<br />
verwirklichen. Die Maschine<br />
saugt praktisch alles auf, was<br />
auf den Gehwegen, Fußgängerzonen,<br />
Plätzen oder in<br />
den Tiefgaragen herumliegt:<br />
Blech- und Kunststoffdosen,<br />
aber auch nasses Laub und<br />
nasses Papier, <strong>das</strong> in der<br />
Maschine kleingehäckselt<br />
und verdichtet wird. Der<br />
umweltfreundliche Citymaster<br />
1800 TDI zeigt in jeder<br />
Hinsicht „Größe“, bei der<br />
Reinigungsleistung großer<br />
Flächen und in seinem Verhalten<br />
gegenüber der<br />
Umwalt. Unterbietet er doch<br />
nicht nur locker die strengen<br />
EURO 3 Emissionsgrenzwerte,<br />
er bleibt dabei auch<br />
noch ein angenehm ruhiger<br />
Zeitgenosse.<br />
Informationen:<br />
Gebrüder Stangl<br />
GmbH & Co KG<br />
Steindorf 183<br />
5204 Strasswalchen<br />
Ansprechpartner:<br />
Roland Huber<br />
E-Mail: RolandHuber@<br />
stanglreinigung.at<br />
www.stanglreinigung.at<br />
Der Spezialist für den Kommunal- und Winterdienst<br />
Boschung im Einsatz bei der Ski-WM<br />
Bereits 1987 wurde <strong>das</strong><br />
Schweizer Unternehmen<br />
Marcel Boschung AG von<br />
den Organisatoren der<br />
Ski-WM Crans-Montana<br />
beauftragt, als Spezialist<br />
für Schneeräumung und<br />
Glättebekämpfung den<br />
Winterdienst sicher<strong>zu</strong>stellen.<br />
Somit verwundert<br />
es nicht, <strong>das</strong>s sie<br />
auch sechzehn Jahre später<br />
in St. Moritz an der<br />
alpinen Ski-Weltmeisterschaften<br />
wieder aktiv dabei<br />
war.<br />
Während zehn Stunden pro<br />
Tag wurde Schnee auf Lastwagen<br />
geladen und wegtransportiert<br />
um die Parkplätze<br />
und Zufahrtsstraßen<br />
Boschung Pony und Snowbooster in St. Moritz<br />
vom Schnee <strong>zu</strong> befreien, mit<br />
dem Ziel, den Besuchern<br />
und Athleten einen möglichst<br />
angenehmen Aufenthalt<br />
<strong>zu</strong> ermöglichen.<br />
Von der Boschung Snowbooster<br />
fasziniert war auch der<br />
Gesamt-Weltcupsieger<br />
von 1991/92 Paul<br />
Accola. Bei einer Testfahrt<br />
bewies er schon<br />
nach kurzer Zeit sein<br />
Talent als Fahrer und<br />
navigierte die Schneefräse<br />
gekonnt durch<br />
Strassen und Plätze.<br />
Boschung<br />
Pony P4-T<br />
Das erste Mal ernst galt es<br />
übrigens auch für <strong>das</strong> neue<br />
Boschung Pony P4-T, welches<br />
dank seiner kleinen Dimensionen<br />
auch während den<br />
Stosszeiten im Einsatz sein<br />
konnte, ohne den Verkehr<br />
oder die Besucher <strong>zu</strong> belästigen.<br />
Die Marcel Boschung<br />
AG ist überzeugt, schon bald<br />
wieder an einem Großanlass<br />
ihren Beitrag für bestes<br />
Gelingen leisten <strong>zu</strong> können<br />
und empfiehlt sich als Spezialist<br />
für den Kommunalund<br />
Winterdienst.<br />
Informationen:<br />
Marcel Boschung AG /<br />
Maschinenfabrik<br />
Ried bei Berg 4<br />
CH - 3185 Schmitten<br />
Tel. +41 26 497 85 44<br />
Fax +41 26 497 85 45<br />
E-Mail: Sales.export1@<br />
boschung.com<br />
www.boschung.com<br />
MAASTRICHTSERVICE.<br />
Leasingfinanzierungen verringern den öffentlichen Schuldenstand.<br />
Fragen Sie Österreichs Spezialisten für kommunale Leasingprojekte.<br />
E-Mail: anfrage@kommunal-leasing.at, www.kommunal-leasing.at<br />
KOMMUNAL<br />
LEASING<br />
KOMMUNAL 47<br />
E.E.<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
demopark<br />
48 KOMMUNAL<br />
Veranstalter:<br />
VDMA Landtechnik, Frankfurt a.M.<br />
Messegesellschaft mbH, Fulda<br />
Tel. 0661-601003 · Fax 0661-601005<br />
info@demopark.de<br />
www.demopark.de<br />
NATUR TRIFFT TECHNIK<br />
Fulda 15.- 17. Juni 2003<br />
Freilandausstellung mit Maschinenvorführungen<br />
Grünflächenpflege · Landschaftsbau · Wegebau<br />
Sportanlagen · Golfplätze · Kommunaltechnik<br />
Aebi - Ganze Arbeit <strong>zu</strong> jeder Jahreszeit<br />
Von Kopf bis<br />
Nutzen einge<br />
Hohe Nutzlast und eine markant tiefe Ladehöhe sin<br />
von geländegängigen und hangtauglichen Kleinlast<br />
TP98 ein Hochleistungs-Geländefahrzeug mit Allrada<br />
von 7,5 Tonnen und 87 PS.<br />
Dieses universell einsetzbare<br />
Gerät wurde für den<br />
harten, dauerhaften und<br />
komfortablen Sommer- und<br />
Wintereinsatz in topografisch<br />
schwierigem Gelände<br />
gebaut. Er befördert hohe<br />
Nutzlasten wie<br />
ein LKW.<br />
Seine Vielseitigkeit<br />
zeigt er<br />
auch durch die<br />
Handlichkeit<br />
beim Auf- und<br />
Abbau unterschiedlichster<br />
Zusatzgeräte<br />
wie etwa<br />
Schneeschilde.<br />
Der Aufbaugerätewechsel<br />
Aebi TT70 S<br />
ist. Dank der<br />
seit Jahren identischen<br />
Geräteaufbaupunkte sehr<br />
einfach und rasch möglich.<br />
Damit wird der handliche<br />
Aebi Transporter <strong>zu</strong> einem<br />
starken und sicheren Partner<br />
für alle kommunalen<br />
Aufgaben <strong>zu</strong>r Straßenerhaltung<br />
und im Winterdienst.<br />
„Tractor of the<br />
Year“<br />
Der neue Hanggeräteträger<br />
von AEBI mit hydrostatischem<br />
Fahrantrieb zeichnet<br />
sich durch sein hervorragendes<br />
Leistungsgewicht, seine<br />
Wendigkeit und vor allem<br />
durch seine leichte Bedien-<br />
barkeit aus. Der laufruhige<br />
Motor bringt eine Leistung<br />
von 56 PS (41 KW). Dank<br />
des relativ geringen Fahrzeuggewichtes<br />
und mit der<br />
großzügigen Bereifung kann<br />
man auch auf heiklen Böden<br />
mit größtmöglicher Schonung<br />
arbeiten.<br />
Aebi Rasant<br />
Der Aebi Rasant ist so konzipiert,<br />
<strong>das</strong>s er vielseitig eingesetz<br />
werden kann. In der<br />
gebirgigen Landwirtschaft,<br />
auf dem Golfplatz, für Arbeiten<br />
im Wald, für den Winterdienst<br />
und speziell im kommunalen<br />
Bereich. Jegliche<br />
Anbaugeräte sind schnell<br />
und leicht montiert. Ein<br />
Rasant leistet viel und ist<br />
sehr komfortabel, bodenschonend,<br />
in jedem Gelände<br />
stark - vom Mähen bis <strong>zu</strong>m<br />
Schneeräumen universell<br />
einsetzbar. Mit oder ohne
t<br />
Fuß auf<br />
stellt<br />
sind sehr wichtige Argumente beim Kauf<br />
stwagen. Aebi bietet mit dem Transporter<br />
adantrieb und einem Gesamtgewicht<br />
Aebi Rasant<br />
Turbo, mechanischem oder<br />
hydrostatischem Getriebe<br />
und den typischen Rasant-<br />
Vorteilen: Allradantrieb mit<br />
vier Lenkungsvarianten,<br />
Rahmenbauweise, die hohe<br />
Der neue Aebi HC44<br />
Schublasten, erlaubt, Portalfahrwerk<br />
für hohe Bodenfreiheit<br />
und Achslasten, lastschaltbare<br />
Zapfwelle, die<br />
front- und heckseitig<br />
getrennt schaltbar ist, Drei-<br />
Punkt-Hydraulik vorne und<br />
hinten u.v.m.<br />
Der neue Aebi HC44, ein<br />
Einachs-Motormäher wie er<br />
sein soll: kompakt, große<br />
Spurbreite, niedriger<br />
Schwerpunkt, umweltgerecht,<br />
wendig und leicht <strong>zu</strong><br />
bedienen. Für kommunale<br />
und landwirtschaftliche<br />
Einsätze, auch in<br />
extremen Hanglagen<br />
und bei jedem Wetter.<br />
Der HC44 ist so<br />
handlich, <strong>das</strong>s man<br />
den ganzen Tag lang<br />
angenehm mit ihm<br />
arbeiten kann.<br />
Informationen:<br />
Aebi Fahrzeuge +<br />
Maschinen Ges.m.b.H.<br />
Messerschmittweg 32<br />
6175 Kematen/Tirol<br />
Tel.: 05232/ 23 61<br />
E-Mail:<br />
aebi@kematen.aebi.com<br />
www.aebi.com<br />
Wirtschafts-Info<br />
… die Probleme der Gemeinden (Abwässer, Budget)<br />
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KOMMUNAL 49
Arbeits-Sicherheit<br />
Arbeitsschuhe: Die Norm allein kann Unbehagen schaffen<br />
Wohlbefinden mit<br />
Füßen getreten<br />
In keinem anderen Bereich spürt der Arbeitnehmer die Qualität von<br />
Arbeitssicherheitsmaßnahmen so unmittelbar wie bei seiner persönlichen<br />
Schutzausrüstung. Sie sorgt nicht nur für größtmögliche Sicherheit, sondern ist auch<br />
mitverantwortlich für <strong>das</strong> Wohlbefinden des Trägers.<br />
◆ KOMMUNAL-Eigenbericht<br />
Gerade bei Sicherheitsschuhen spielt der<br />
Verlet<strong>zu</strong>ngsschutz eine so große Rolle,<br />
<strong>das</strong>s die Frage nach Komfort häufig vergessen<br />
wird. Wer sich bei der Beschaffung<br />
von Sicherheitsschuhen jedoch<br />
allein an Normen orientiert, macht sich<br />
nicht nur beim Träger unbeliebt. Er läuft<br />
auch Gefahr, umsonst Geld <strong>zu</strong> investieren,<br />
wenn die Schuhe unter Umständen<br />
gar nicht getragen werden.<br />
Seit 1972 werden Normanforderungen<br />
für Sicherheitsschuhe festgelegt und ständig<br />
überarbeitet. Sie garantieren, <strong>das</strong>s die<br />
auf dem Markt befindlichen Arbeitsschuhe<br />
hohen Sicherheitsstandards entsprechen,<br />
doch ihre Weiterentwicklung<br />
erfolgt nicht so schnell und umfangreich<br />
wie die Veränderung der Arbeitswelt und<br />
die Anforderungen der Schuhträger.<br />
Gerade in Be<strong>zu</strong>g auf weniger sicherheitsrelevante<br />
Eigenschaften wie Wasserdichtigkeit<br />
und Klimakomfort legen Normen<br />
lediglich einen Katalog von Minimalanforderungen<br />
fest. Dennoch dienen sie<br />
noch immer als Hauptorientierung bei<br />
der Beschaffung, so <strong>das</strong>s viele Erwartungen<br />
der Träger enttäuscht werden. Die<br />
Betrachtung der wichtigsten Etappen in<br />
der Normierungsgeschichte verschafft<br />
einen Überblick über den bisherigen Entwicklungsprozess.<br />
1972 wurden nach<br />
DIN 4843 erstmals Anforderungen und<br />
Prüfverfahren für Sicherheitsschuhe formuliert.<br />
Mit der Überarbeitung der Norm<br />
DIN 4843 wurde sie 1985 in <strong>das</strong> Gerätesicherheitsgesetz<br />
einbezogen. Diese<br />
gesetzliche Fixierung unterstützte die<br />
betrieblichen und berufsgenossenschaftlichen<br />
Bemühungen um mehr Arbeitssicherheit<br />
in erheblichem Maße. 1993 tra-<br />
50 KOMMUNAL<br />
ten die europäischen Normen DIN EN<br />
344-347 in Kraft, die zwischen Sicherheits-,<br />
Schutz- und Berufsschuhen unterscheiden.<br />
Ansichtssache<br />
„Wasserdichtigkeit“<br />
Bei genauer Betrachtung der Thematik<br />
fällt auf, <strong>das</strong>s Faktoren wie Wasserdichtigkeit<br />
und Atmungsaktivität noch immer<br />
eine untergeordnete Rolle spielen. Als<br />
„wasserresistent“ werden laut DIN EN<br />
344 bereits Schuhe bezeichnet, die bei<br />
einem Wasserstand knapp oberhalb der<br />
Brandsohle bereits Wassereintritt <strong>zu</strong>lassen.<br />
Genauer gesagt darf dieser Wassereintritt<br />
die Fläche von drei Quadratzentimetern<br />
nicht überschreiten. Ein Arbeiter,<br />
der sich den ganzen Tag in einer nassen<br />
Umgebung aufhält, bekommt also mit<br />
einem laut Norm „wasserdichten“ Schuh<br />
schon nach<br />
20 Minuten<br />
nasse Füße.<br />
Arbeitet er<br />
unter diesen<br />
Bedingungen<br />
acht Stunden<br />
weiter, ist die<br />
Erkältung<br />
und damit<br />
der Arbeitsausfallvorprogrammiert.<br />
Die<br />
Norm entspricht<br />
damit<br />
weder den<br />
Wer sich bei<br />
Sicherheitsschuhen<br />
allein an Normen<br />
orientiert, macht sich<br />
nicht nur beim Träger<br />
unbeliebt. Er läuft auch<br />
Gefahr, umsonst Geld<br />
<strong>zu</strong> investieren, wenn<br />
die Schuhe unter<br />
Umständen gar nicht<br />
getragen werden.<br />
Bedingungen in der Praxis, noch dem<br />
Entwicklungsstand der Schuhindustrie.<br />
Gleiches gilt für die Atmungsaktivität<br />
bzw. Wasserdampfdurchlässigkeit. Hier<br />
legt die Norm lediglich Anforderungen an<br />
Schuhkomponenten fest, nicht aber für<br />
den ganzen Schuh. So muss z.B. <strong>das</strong><br />
Oberleder laut Norm eine Wasserdampfdurchlässigkeit<br />
von 0,8 mg pro Quadratzentimeter<br />
aufweisen. Dass die<br />
Atmungsaktivität des Oberleders jedoch<br />
durch die Undurchlässigkeit anderer<br />
Schuhkomponenten <strong>zu</strong>nichte gemacht<br />
werden kann, wird dabei nicht bedacht.<br />
Beide Beispiele zeigen, <strong>das</strong>s Minimalanforderungen<br />
an den Schuh den hohen<br />
Anforderungen an die Mitarbeiter in der<br />
heutigen Arbeitswelt nicht gerecht werden.<br />
Dies gilt über sicherheitsrelevante<br />
Eigenschaften hinaus vor allem für die<br />
Ergonomie und die funktionierende Thermoregulation<br />
des Sicherheitsschuhs. Sie<br />
sind ausschlaggebend dafür, ob sich der<br />
Fuß im Schuh wohl fühlt, und ob<br />
er im Extremfall überhaupt getragen<br />
wird.<br />
Bequem und<br />
trocken im Schuh<br />
Bekleidungsphysiologe Dr. Wolfgang<br />
Nocker bringt <strong>das</strong> Geheimnis<br />
von Tragekomfort folgendermaßen<br />
auf den Punkt: „Je weniger<br />
der Träger von seiner Kleidung<br />
spürt, umso bequemer empfindet<br />
er sie.“ Zu den störenden<br />
Momenten für den Fuß zählt also<br />
alles, was ihn daran erinnert, <strong>das</strong>s
Grundsätzlich kann man beim Thema Sicherheitsschuh <strong>zu</strong>m einen von ergonomischen und <strong>zu</strong>m anderen von thermophysiologischen<br />
Anforderungen sprechen, die <strong>das</strong> anatomische Wunderwerk aus 26 Knochen, 107 Bändern und 19 Muskeln an den Schuh stellt.<br />
er in einem Schuh steckt. Ideal wäre ein<br />
Schuh, den man kaum spürt, der jedoch<br />
gleichzeitig den Fuß bei seinen komplexen<br />
Aufgaben innerhalb des Bewegungsapparates<br />
unterstützt. Zu diesen Aufgaben zählen<br />
vor allem <strong>das</strong> Halten und Abfedern des Körpergewichtes<br />
sowie <strong>das</strong> Abpuffern von<br />
Bodenunebenheiten. Dem Sicherheitsschuh<br />
sollte im Idealfall der Spagat<br />
zwischen Bequemlichkeit,<br />
Verlet<strong>zu</strong>ngsschutz<br />
und Bewegungsunterstüt-<br />
<strong>zu</strong>ng gelingen.<br />
Grundsätzlich kann man<br />
<strong>zu</strong>m einen von ergonomischen<br />
und <strong>zu</strong>m anderen<br />
von thermophysiologischenAnforderungen<br />
sprechen, die <strong>das</strong><br />
anatomische Wunderwerk<br />
aus 26 Knochen, 107 Bändern<br />
und 19 Muskeln an<br />
den Schuh stellt. Ergonomisch<br />
gesehen ergeben<br />
sich für den Sicherheitsschuh<br />
Anforderungen wie<br />
hohe Passgenauigkeit, anatomisches Fußbett<br />
und ausreichende Polsterung. Ferner<br />
Dem Sicherheitsschuh<br />
sollte im<br />
Idealfall der Spagat<br />
zwischen Bequemlichkeit,Verlet<strong>zu</strong>ngsschutz<br />
und<br />
Bewegungsunterstüt<strong>zu</strong>ng<br />
gelingen.<br />
muss er Halt bieten, über eine angemessene<br />
Schockabsorption insbesondere im Fersenbereich<br />
und ein möglichst geringes Gewicht<br />
verfügen.<br />
Der Tragekomfort von Schutzkleidung wird<br />
in hohem Maße davon bestimmt, inwieweit<br />
sie den Wärmehaushalt des Körpers und<br />
damit den Feuchteaustausch zwischen<br />
Mensch und Umwelt<br />
unterstützen. Für den<br />
Schuh gelten diese thermophysiologischenHer-<br />
ausforderungen in gleicher<br />
Weise. Seine Atmungsaktivität<br />
muss bei gleichzeitiger<br />
Wasserdichtigkeit<br />
gegeben sein. Im Gegensatz<br />
<strong>zu</strong> mangelnder Passform,<br />
die durch Druckrezeptoren<br />
wahrgenommen<br />
wird, verfügt die Haut<br />
nicht über Rezeptoren für<br />
Feuchtigkeit. Aufgrund<br />
dieser fehlenden Rezeptoren<br />
erlernt der Mensch die<br />
Wahrnehmung von Feuchtigkeit.<br />
Die Meldung „feucht“ bzw. „nass“<br />
bildet sich dabei aus den Erfahrungswerten<br />
der Kombination von Temperatur und<br />
Druck. Für den Fuß bedeutet <strong>das</strong>, <strong>das</strong>s ein<br />
Unbehagen im Schuh aufgrund von Feuchtigkeit<br />
unter Umständen erst zeitversetzt<br />
wahrgenommen wird: Deutlich wird solch<br />
eine verspätete Wahrnehmung nach dem<br />
Beenden von körperlicher Arbeit oder in<br />
Bewegungspausen, wenn die Feuchtigkeit<br />
im Schuh abkühlt. Fällt die Fußtemperatur<br />
auf unter 28 Grad oder steigt über 32 Grad,<br />
empfindet der Organismus dies als unangenehm.<br />
Der Körper reagiert bei Kälte <strong>zu</strong>sätzlich<br />
mit verminderter Durchblutung in den<br />
Extremitäten, um die Körperkerntemperatur<br />
konstant <strong>zu</strong> halten und die inneren<br />
Organe <strong>zu</strong> schützen. Dies funktioniert<br />
jedoch nur über einen gewissen Zeitraum.<br />
Dann sinkt die Temperatur im Körperinneren<br />
und beeinträchtigt verschiedene Teilsysteme<br />
des Organismus. Häufig an<strong>zu</strong>treffende<br />
Folgen von Unterkühlung sind<br />
erhöhte Anfälligkeit für Infektionen, ein<br />
Nachlassen der Feinmotorik und die höhere<br />
Gefahr von Verspannungen, Zerrungen oder<br />
rheumatischen Beschwerden. Auf der anderen<br />
Seite hat auch eine dauerhaft erhöhte<br />
Körpertemperatur Folgen für die Gesund-<br />
➤➤ weiter auf Seite 52<br />
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KOMMUNAL 51
Arbeits-Sicherheit<br />
heit. So kann Überhit<strong>zu</strong>ng Übelkeit und<br />
Trübung der Wahrnehmung hervorrufen.<br />
Die Leistungsfähigkeit lässt nach und<br />
lange Erholungspausen werden erforderlich.<br />
Letztendlich<br />
kann ein Hitzestau<br />
sogar <strong>zu</strong> einem Kol-<br />
laps führen.<br />
Verstärkt wird <strong>das</strong><br />
Feuchtigkeitsproblem<br />
durch <strong>das</strong> besondere<br />
Schwitzverhalten der<br />
Füße, denn an den<br />
Füßen kommt ebenso<br />
wie am Kopf und an<br />
den Händen die<br />
größte Anzahl von<br />
Schweißdrüsen pro<br />
Quadratzentimeter<br />
vor. Jeder Fuß gibt<br />
bei harter Arbeit in<br />
acht Stunden bis <strong>zu</strong><br />
200 mg Flüssigkeit<br />
ab. Diese Schweißmenge<br />
würde ein<br />
Glas füllen. Was unseren<br />
Vorfahren nützte, weil sie durch die<br />
vermehrte Schweißabsonderung eine<br />
besseren Halt am Untergrund hatten,<br />
wird dem Träger von Sicherheitsschuhen<br />
in der heutigen Zeit <strong>zu</strong>r Plage, solange<br />
<strong>das</strong> Schuhwerk keine ausreichende<br />
Atmungsaktivität aufweist. Denn nur<br />
wenn sie gegeben ist, kann der Schweiß<br />
als Wasserdampf entweichen.<br />
Aufatmen<br />
Sicherheit und Klimakomfort müssen sich<br />
nicht ausschließen. Eine Lösung ist die<br />
Verarbeitung einer geeigneten Funktionsschicht<br />
in die Sicherheitsschuhe. Innerhalb<br />
des vielfältigen Angebotes derartiger<br />
Materialien gibt es jedoch große Qualitätsunterschiede<br />
in Punkto Wasserdichtigkeit<br />
und Atmungsaktivität. Beide Eigenschaften<br />
müssen bei extremer Beanspruchung<br />
dauerhaft gesichert sein. Die<br />
führenden Sicherheitsschuhhersteller<br />
greifen <strong>zu</strong>meist auf eine mikroporöse<br />
Kunststoff-Membran aus PTFE (Polytetrafluorethylen)<br />
<strong>zu</strong>rück. Sie weist beste<br />
Werte auf und sollte vom Hersteller in ein<br />
ganzheitliches Funktionskonzept eingebettet<br />
sein. Da<strong>zu</strong> gehört ihre Integration<br />
in ein vierschichtiges Futterlaminat. Die<br />
GORE-TEX ® Membran z.B. besitzt 1,4<br />
Milliarden Poren pro Quadratzentimeter<br />
und liegt zwischen einem scheuerbeständigen<br />
Textilinnenfutter und einem<br />
Spezialvlies mit überdurchschnittlichem<br />
Feuchteaufnahme- und Weiterleitungsvermögen.<br />
Auf diese Weise ist der<br />
schnelle Abtransport des verdunstenden<br />
Schweißes schon während des Tragens<br />
garantiert. Auch in der schnellen Rück-<br />
52 KOMMUNAL<br />
Die Bedeutung<br />
des geringen Gewichtes<br />
wird deutlich,<br />
wenn man bedenkt,<br />
<strong>das</strong>s schon ein Kilogramm<br />
Schuhgewicht<br />
beim Gehen vom<br />
Körper die gleiche<br />
Arbeitsleistung<br />
verlangt wie <strong>das</strong><br />
Bewegen von fünf<br />
Kilogramm Last.<br />
trocknung besteht ein großer Vorteil. Sie<br />
vermeidet, <strong>das</strong>s der Träger am nächsten<br />
Morgen in einen feuchten und kalten<br />
Schuh schlüpfen muss. Durch die hohe<br />
Wärmeisolation des Spezialvlieses und<br />
die Funktion als Feuchtezwischenspeicher<br />
sorgt solch ein Futterlaminat <strong>das</strong> ganze<br />
Jahr hindurch für ein angenehmes Schuhinnenklima<br />
und macht die Anschaffung<br />
eines zweiten Paares überflüssig.<br />
Nur eine optimale Kooperation mit einem<br />
kompetenten Zulieferer gewährleistet ein<br />
optimales Mikroklima im Schuh.<br />
Erfreuliche<br />
Folgeeffekte<br />
Die Investition in hochwertige Sicherheitsschuhe<br />
rentiert sich für die Unternehmen<br />
auf verschiedenen Ebenen. Verbesserte<br />
Mitarbeitermotivation und damit<br />
einhergehende Produktivitätssteigerung<br />
sind nur einige Beispiele, die aus dem<br />
erhöhten Wohlfühlfaktor resultieren. Die<br />
Schweizerische Bundesbahn (SBB) <strong>zu</strong>m<br />
Beispiel hat in den 90er Jahren ein effektives<br />
Arbeitsschutzprogramm mit qualitativ<br />
hochwertigen Sicherheitsschuhen<br />
umgesetzt. Es wurde nicht nur eine bloße<br />
Trageverpflichtung ausgesprochen, sondern<br />
auch die Akzeptanz des Schuhwerks<br />
verbessert, indem die Mitarbeiter ihre<br />
Auswahl selbst treffen konnten. Knapp<br />
die Hälfte von ihnen entschieden sich für<br />
Modelle mit Funktionsmembran. Eine<br />
erste Auswertung nach vier Jahren ergab,<br />
<strong>das</strong>s sich die Ausfalltage der 12.000 tragepflichtigen<br />
Mitarbeiter von fast 63.500<br />
im Jahre 1994 auf rund 32.000 in 1998<br />
reduziert hatten. Das entspricht einer Verringerung<br />
um nahe<strong>zu</strong> die Hälfte. Auf<br />
diese Weise erreichten die Schweizer eine<br />
Einsparung von umgerechnet rund 1,5<br />
Millionen € an Versicherungsprämien.<br />
Worauf sollte man achten<br />
Was beim Kauf von Sicherheitsschuhen<br />
mit Funktionsmembran unter anderem<br />
beachtet werden sollte:<br />
◆ dauerhafte Wasserdichtigkeit bei<br />
hoher Belastung<br />
◆ hoher Grad an Wasserdampfdurchlässigkeit<br />
◆ Qualitätssicherung durch<br />
Zulieferer und Hersteller<br />
◆ Hochwertige Obermaterialien <strong>zu</strong>r<br />
Unterstüt<strong>zu</strong>ng der Atmungsaktivität<br />
◆ Hochwertige Verarbeitung des<br />
gesamten Schuhs<br />
Bei Sicherheitsschuhen spielt der Verlet<strong>zu</strong>ngsschutz<br />
eine so große Rolle, <strong>das</strong>s<br />
die Frage nach Komfort häufig vergessen<br />
wird.
Komplettierung der Messzellen<br />
Elektrolytische<br />
Leitfähigkeit<br />
Zur intelligenten Dosiertechnik<br />
gehören auch Regelkreise<br />
mit optimierter Messund<br />
Regeltechnik. Da<strong>zu</strong><br />
zählen bei ProMinent<br />
amperometrische Sensoren<br />
<strong>zu</strong>r genauen Regelung von<br />
Desinfektionsmittel-Konzentrationen:<br />
Chlor, Chlordioxid,<br />
Ozon, H2O2, Peressigsäure<br />
und Brom. Zur<br />
zweiten Gruppe gehören<br />
auch verschiedene Sensoren-Grundtypen<br />
mit <strong>zu</strong>sätzlicher<br />
Ausprägung an pH-<br />
Elektroden, die für unterschiedlichste<br />
Anforderungen<br />
bei der Neutralisation und<br />
pH-Wert-Einstellungen eingesetzt<br />
werden. Die dritte<br />
Gruppe stellen Sensoren <strong>zu</strong>r<br />
Messung der elektrolytischen<br />
Leitfähigkeit dar.<br />
Grundtypen der neuen Leitfähigkeitsmesszellen<br />
des Typs<br />
LM mit DULCOMETER © D1C<br />
Regler und Messumformer DMT.<br />
Anwendungen finden sich<br />
unter anderem bei der Salzgehaltüberwachung.<br />
Hier<br />
speziell bei der Absalzsteuerung<br />
im Kühlturm oder in<br />
Reinigungsprozessen, wie<br />
CIP-Anwendungen (Cleaning<br />
in Place), aber auch bei<br />
Prozesswasseraufbereitungen,<br />
Kondensat- und Reinstwasserüberwachungen.<br />
Alle<br />
Anwendungen erfordern<br />
unterschiedliche Anforderungen<br />
an die Messzellen<br />
hinsichtlich Messbereich,<br />
max. <strong>zu</strong>lässige Temperatur,<br />
Druck, Chemikalienverträglichkeit<br />
und Belagunempfindlichkeit<br />
mit unterschied-<br />
lichen Prozessanbindungen<br />
und elektrischen Anschlüssen.<br />
Um diesen Anforderungen<br />
gerecht <strong>zu</strong> werden, hat Pro-<br />
Minent die Produktlinie mit<br />
elf neuen konduktiven Messzellen<br />
komplettiert.<br />
Produktlinie<br />
Die gesamte Produktlinie<br />
deckt damit einen Messbereich<br />
von 0,01 µS/cm bis<br />
2000 µS/cm ab. Durch die<br />
Auswahl einer Messzelle mit<br />
geeignetem Material kann<br />
jeweils eine maximale Einsatztemperatur<br />
von 150 ºC<br />
und ein maximaler Druck<br />
von 16 bar (bei 100 ºC) mit<br />
der Verträglichkeit aggressiver<br />
Chemikalien realisiert<br />
werden. Für den Einsatz in<br />
belagbildenden Medien<br />
und/oder bei sehr hohen<br />
Leitfähigkeiten kann neben<br />
einer induktiven Messzelle<br />
jetzt auch eine preisgünstige<br />
4-Elektrodenzelle eingesetzt<br />
werden, deren <strong>zu</strong>sätzliche<br />
Elektrode den durch Belag<br />
entstehenden Störwiderstande<br />
kompensieren. Die<br />
Messzellen sind je nach Notwendigkeit<br />
mit und ohne<br />
Temperaturkompensation<br />
wählbar. Die meisten Messzellen<br />
sind als Durchflussund<br />
Tauchversion erhältlich.<br />
Sie können entweder an den<br />
ProMinent © Regler D1C<br />
oder an den Messumformer<br />
DMT angeschlossen werden.<br />
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der Zeit des Wiener Jugendstils bis hin <strong>zu</strong>m<br />
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KOMMUNAL 53
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54 KOMMUNAL<br />
Wachstum im KFZ-Leasing - Spitzenposit<br />
Bank Austria C<br />
Leasing kauft<br />
Mit dem Kauf der Leasfinanz AG, einer bedeutenden<br />
forciert die Bank Austria Creditanstalt Leasing (BA-C<br />
im Inland und setzt gleichzeitig einen wichtigen stra<br />
Leasing-Marktführer in Österreich.<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
haben die BA-CA Leasing<br />
und die Leasfinanz im<br />
Inland (inklusive Cross-Border)<br />
<strong>zu</strong>sammen ein Neugeschäft<br />
von 640 Millionen<br />
Euro erwirtschaftet.<br />
„Ziel ist es“, so Dr. Thomas<br />
Aistleitner, Geschäftsführer<br />
der BA-CA Leasing, „im<br />
Bereich KFZ-Leasing gezielt<br />
weiter <strong>zu</strong> wachsen und die<br />
Spitzenposition im Mobilien-<br />
Leasing aus<strong>zu</strong>bauen. Die<br />
Leasfinanz passt ideal <strong>zu</strong><br />
uns. Die Stärken der Leasfinanz<br />
liegen im Händlergeschäft<br />
und bei Absatzfinanzierungen<br />
sowie in einem<br />
exzellent organisierten Back-<br />
Office. Der Vertrieb der BA-<br />
CA Leasing setzt neben eigenen<br />
Geschäftsstellen vor<br />
allem auf <strong>das</strong> dichte Vertriebsnetz<br />
der Bank Austria<br />
Creditanstalt und den Versicherungsaußendienst<br />
der<br />
Wiener Städtischen“, so Aistleitner.<br />
Verbreiterung der<br />
Kundenbasis<br />
Durch den Erwerb der Leasfinanz<br />
AG ergeben sich für<br />
beide Partner enorme Vorteile.<br />
Aistleitner: „Wie die<br />
BA-CA Leasing konzentriert<br />
sich auch die Leasfinanz auf<br />
ertragreiche und risikoarme<br />
Geschäfte. Die Erträge der<br />
Leasfinanz sind in den letzten<br />
Jahren deutlich gestiegen,<br />
ihr Geschäft ist hoch<br />
profitabel. Gemeinsam werden<br />
wir diesen erfolgreichen<br />
Weg weiter gehen.“ Als markenunabhängiger<br />
Anbieter<br />
ist die Leasfinanz auf die<br />
Die hervorragenden<br />
MitarbeiterInnen<br />
und <strong>das</strong> bewährte<br />
Management sind<br />
Garant für die<br />
professionelle und<br />
profitable künftige<br />
Performance der<br />
Gesellschaft.<br />
»<br />
«
sition im Mobilienleasing ausbauen<br />
reditanstalt<br />
Leasfinanz<br />
en österreichischen Leasinggesellschaft,<br />
A-CA Leasing) ihr KFZ- und Mobilien-Geschäft<br />
strategischen Schritt <strong>zu</strong>m Ausbau ihrer Position als<br />
Finanzierung<br />
von mobilen<br />
Objekten, vor<br />
allem KFZ, EDV<br />
und Büroautomation<br />
sowie<br />
Produktionsanlagen<br />
für<br />
Industrie und<br />
Gewerbe spezialisiert.<br />
Mit einem<br />
Marktanteil von<br />
jeweils 3 Prozent<br />
sowohl im Mobilien-<br />
als auch im KFZ-Leasing<br />
positionierte sich die<br />
Leasfinanz im Vorjahr unter<br />
den Top 10 der österreichischen<br />
Leasinganbieter und<br />
kann auf ein erfolgreiches<br />
Jahr <strong>zu</strong>rückblicken.<br />
Ambitionierte<br />
Ziele<br />
2002 wurden im Inland<br />
5.300 Leasingverträge mit<br />
einem Neuvolumen von 91<br />
Millionen Euro abgeschlossen.<br />
Davon entfallen 28 Prozent<br />
auf die Finanzierung<br />
von Mobilien und EDV-<br />
Equipment und 72 Prozent<br />
auf KFZ-Leasing. Auch für<br />
2003 verfolgt die Leasfinanz<br />
ambitionierte Ziele: Im KFZ-<br />
Leasing wird ein 20-prozentiges<br />
Wachstum angestrebt,<br />
im Mobilienbereich rechnet<br />
man mit 30 Prozent.<br />
Die Marke Leasfinanz ist seit<br />
vielen Jahren in Österreich<br />
2002 wurden<br />
im Inland 5.300<br />
Leasingverträge<br />
mit einem<br />
Neuvolumen von<br />
91 Millionen Euro<br />
abgeschlossen.<br />
sehr gut etabliert.<br />
„Wir<br />
wollen sie<br />
daher bestehen<br />
lassen“,<br />
meint Aistleitner.<br />
„Als seriöser<br />
Partner<br />
vieler Handelsbetriebe,<br />
sowohl im<br />
KFZ-Geschäft<br />
als auch im<br />
nicht-automotiven<br />
Bereich, eröffnet die<br />
Leasfinanz AG unserer<br />
Gruppe einen neuen, vielversprechendenVertriebsweg.<br />
Diesen gilt es forciert<br />
<strong>zu</strong> bearbeiten. Die hervorragenden<br />
MitarbeiterInnen<br />
und <strong>das</strong> bewährte Management<br />
der Leasfinanz sind<br />
Garant für die professionelle<br />
und profitable künftige Performance<br />
der Gesellschaft“,<br />
so Aistleitner.<br />
Informationen:<br />
Bank Austria<br />
Creditanstalt Leasing<br />
Operngasse 21<br />
A-1040 Wien<br />
Prok. Mag.<br />
Margarete Ulm<br />
Tel.: 01/ 588 08 - 3300<br />
Fax.: 01/ 588 08 - 4390<br />
E-Mail: kommunal@<br />
leasaustria.com<br />
Internet:<br />
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Überzeugen Sie sich selbst !<br />
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ETESIA ÖSTERREICH 00 49 170 80 50 158<br />
Besser abschneiden<br />
www.etesia.com<br />
TEMPS FORT<br />
KOMMUNAL 55
Wirtschafts-Info<br />
Husqvarna Rider - perfekt für den kommunalen Einsatz<br />
Der Schlüssel <strong>zu</strong>m Green City Konzept<br />
Eine Universitäts-Studie mit der deutschen<br />
Stadt Lübeck macht deutlich, <strong>das</strong> „Green-<br />
City Konzept“ von Husqvarna funktioniert<br />
optimal. Und <strong>das</strong> mit einer<br />
Effizienzsteigerung von ungefähr<br />
50 %. Das Rückgrat des Konzeptes für die<br />
kommunale Grünflächepflege in engen<br />
Flächen und verwinkelten Parkanlagen<br />
sowie Grünstreifen bilden Husqvarna Rider.<br />
Diese wendigen Alles-könner ersetzen im<br />
unteren Bereich normale Rasenmäher komplett<br />
und arbeiten wesentlich schneller und<br />
effizienter.<br />
Perfekt abgestimmt<br />
Die Husqvarna Rider Modelle sind perfekt<br />
für den gewerblichen und kommunalen<br />
Einsatz entwickelt und abgestimmt. Die Pro-<br />
Flex Version, ist mit einem werkzeuglosen<br />
Mähdeck-Schnellwechselsystem und Hydro-<br />
Antrieb, Betriebsstundenzähler ausgestattet.<br />
Die Motoren sind von KAWASAKI extra für<br />
den Einsatz auf Grünflächenpflegegeräten<br />
entwickelt worden und leisten mit ihrem 2-<br />
56 KOMMUNAL<br />
Husqvarna Rider: Für den kommunalen<br />
Einsatz entwickelt und abgestimmt<br />
Zylinder-Aufbau 15 bis 21 PS (je nach<br />
Modell). Die Schnittbreite kann individuell<br />
gewählt und somit ideal auf die Anwendung<br />
abgestimmt werden. Vor allem in sehr<br />
engen Bereichen, die bis jetzt nur mit herkömmlichen<br />
Rasenmäheren gemäht wurden,<br />
fühlen sich alle Rider <strong>zu</strong> Hause. Ihre<br />
Wendigkeit ermöglicht hier einen bis <strong>zu</strong> 50<br />
% schnelleren Einsatz! Auch die Steuerung<br />
mit 2 Pedalen für stufenlose vorwärts und<br />
rückwärts Fahrt erleichtert <strong>das</strong> Mähen sehr.<br />
Die anwenderfreundliche Konstruktion<br />
erlaubt alle Einstellungen vom Fahrersitz<br />
aus. Zusätzlich bieten die Rider-Traktoren<br />
eine Service-Position für <strong>das</strong> Mähdeck, um<br />
Reinigung und regelmäßiges Schärfen der<br />
Messer <strong>zu</strong> erleichtern. Auch die neuentwikkelten<br />
und optimierten Mulch-Mähdecks<br />
bieten ausgezeichnete Schnittergebnisse, die<br />
von vielen Gemeinden und<br />
Landschaftspflegern in Österreich bereits<br />
geschätzt werden.<br />
Top-Angebot<br />
Das Top-Angebot für Gemeinden und Profis:<br />
Testen Sie eines der Rider Modelle jetzt -<br />
mit voller 3-Wochen Rückgabegarantie.<br />
Gerade in engen Bereichen oder wenn viele<br />
Standortwechsel mit dem Gerät nötig sind,<br />
wird eine mehr als deutliche Effizienzsteigerung<br />
festgestellt.<br />
Informationen:<br />
Husqvarna Ges.m.b.H. Nfg. KG<br />
Industriezeile 36, 4010 Linz<br />
Tel.: 0732/ 77 01 01 - 20<br />
E-Mail: office@husqvarna.co.at<br />
Wärme ist, wenn feste Körper<br />
in einen anderen Aggregat<strong>zu</strong>stand übergehen.<br />
Der schönste Augenblick des Tages ist erreicht, wenn aus Anspannung Entspannung wird.<br />
Genießen Sie diesen Moment mit höchstem Warmwasserkomfort von Vaillant. Besonders effizient<br />
erreichen Sie <strong>das</strong>, wenn Sie Brennwerttechnik mit einer Brauchwasser-Wärmepumpe kombinieren.<br />
Nutzen Sie die 130-jährige Erfahrung von Europas Marktführer für Systemheiztechnik – ganz gleich,<br />
ob Sie modernisieren oder neu bauen. Wir informieren Sie gerne über unsere Lösungen.<br />
Vaillant GmbH Forchheimergasse 7 1231 Wien Telefon 01/ 863 60-0<br />
Telefax 01/ 863 60-590 www.vaillant.at info@vaillant.at<br />
E.E.
TeraTrac mit Kabine<br />
Horvath Land- und Kommunaltechnik<br />
Alles aus<br />
einer Hand<br />
Die Firma Horvath, in Bad<br />
Gams (Steiermark) beheimatet,<br />
bietet Land- und<br />
Kommunaltechnik aus einer<br />
Hand. Neben Traktoren und<br />
Kommunalmaschinen finden<br />
sich Anbaugeräte und<br />
Zubehör im Angebot.<br />
Marken<br />
Unter den angeboten Markengeräten<br />
befinden sich<br />
unter anderen Fabrikate der<br />
Firmen Barbieri, Fendt und<br />
Shibaura. Wer Wert auf<br />
bedienungsfreundliche und<br />
sichere Maschinen legt, die<br />
Streuer Spargisale<br />
Technik mit Komfort verbinden,<br />
wird mit Bestimmtheit<br />
fündig. Dass der intensive<br />
Einsatz der Geräte von langer<br />
Dauer sein wird, dafür<br />
sorgt <strong>das</strong> Serviceangebot.<br />
Sämtliches Zubehör erhältlich: Hier ein Schneeschild von Barbieri<br />
Informationen:<br />
Horvath Land- und<br />
Kommunaltechnik<br />
A-8524 Bad Gams<br />
Tel.: 03463/ 23 21<br />
Fax: 03463/ 23 21 - 23<br />
E-Mail: franz@horvath.at<br />
Web: www.horvath.cc<br />
E.E.<br />
Wirtschafts-Info<br />
Facility Management<br />
Neue Anlagenstrategie<br />
für Gemeinden<br />
Gemeinden haben oft große und heterogene<br />
Immobilienportfolios <strong>zu</strong> betreuen: Amtshaus,<br />
Feuerwehr, Schulen, Sozialeinrichtungen, Straßenbeleuchtung<br />
usw. ergeben ein weit gestecktes<br />
Aufgabengebiet für Betrieb und Instandhaltung<br />
von Gebäuden und Anlagen. Der Immobilien- und<br />
Facility Management Kongress am 2. und 3. April<br />
2003 im Ares Tower in Wien behandelt genau<br />
diese Themen. Rund 50 Experten berichten aus<br />
ihren aktuellen Erfahrungen <strong>zu</strong>r Optimierung der<br />
Betriebskosten von Gebäuden aller Art und den<br />
Möglichkeiten von Facility Management.<br />
Für Kommunen bieten sich interessante Chancen vor<br />
allem durch Benchmarking, Contracting und<br />
Outsourcing:<br />
• Benchmarking führt oft überraschend <strong>zu</strong> spürbaren<br />
Kosteneinsparungen, weil man sich unter fachkundiger<br />
Moderation mit den Erhaltungs- und Betriebskosten<br />
der Anlagen anderer Gemeinden misst und<br />
die dabei angewandten Lösungen übernimmt.<br />
• Contracting zielt auf die Senkung von Energiekosten<br />
durch effiziente technische Gebäudeausrüstung und<br />
Optimierung der Prozesse von Seiten eines externen<br />
Dritten. Es gibt da<strong>zu</strong> viele Spielarten, wobei vor<br />
allem vertraglich fixe Energiekosten und Risikoauslagerung<br />
mit erheblichen Kostenminderungen<br />
oft auf Jahre hinaus bestechen.<br />
• Outsourcing zieht sich seit geraumer Zeit als roter<br />
Faden durch die gesamte Wirtschaft. Auf einfachen<br />
Nenner gebracht umfasst es die Auslagerung von<br />
Leistungen an einen spezialisierten Dienstleister<br />
(z.B. technischen Instandhalter, Gebäudereiniger,<br />
Pflege von Außenanlagen usw.).<br />
Einschlägige Kosten-/Nutzen-Vergleiche belegen oft<br />
erstaunliche wirtschaftliche Vorteile.<br />
Zu diesen Themen referieren unter anderem Experten<br />
der Energieverwertungsagentur, der Stadtwerke<br />
München, der Arbeiterkammer und von M+W Zander.<br />
Facility Management<br />
consulting · research · education<br />
Informationen:<br />
ATGA<br />
Akademie für technische Gebäudeausrüstung<br />
Ing. Peter Lanik<br />
Tel.: +43-1- 817 40 80-0 · www.atga.com<br />
KOMMUNAL 57
Wirtschafts-Info<br />
Gebrüder Stangl Ges.m.b.H. & Co. KG<br />
A-5204 Straßwalchen, Steindorf 183<br />
Telefon 0 6215/ 89 00-0, Fax 0 6215/64 32<br />
office@stanglreinigung.at<br />
58 KOMMUNAL<br />
www.stanglreinigung.at<br />
FIX IN THE CITY<br />
■ HAKO-CITYMASTER 90<br />
Der Wendige<br />
Dank hydraulischem<br />
Hinterradantrieb und<br />
hohem Abluftreinigungsgrad<br />
besonders<br />
geeignet für staubarmen<br />
Einsatz in Fußgängerzonen,<br />
auf Gehsteigen<br />
und schwer<br />
erreichbaren Flächen.<br />
■ HAKO-CITYMASTER 300<br />
Der Komfortable<br />
Mehr Kehreinsätze bei<br />
weniger Transportfahrten<br />
durch Schmutzentlehrung<br />
in 240<br />
Liter Standard-Mülltonnen.<br />
Ideal für flexibleEntsorgungskonzepte.<br />
■ HAKO-CITYMASTER 1800 TDI<br />
Der Umweltfreundliche<br />
Leistet großartiges bei<br />
der Großflächenreinigung<br />
und der Luftreinhaltung<br />
– unter bietet<br />
die strengen EURO 3<br />
Emissionsgrenzwerte<br />
und bleibt dabei noch<br />
angenehm leise.<br />
Haben Sie ihn schon gefunden?<br />
Den richtigen<br />
„Fuhrparkmanager“<br />
In den letzten Jahren hat der Bedarf und<br />
somit auch <strong>das</strong> Angebot von Fuhrparkmanagement-Anbietern<br />
immer mehr<br />
<strong>zu</strong>genommen. „Outsoursing“ ist ein<br />
immer öfter verwendetes Instrument<br />
auch im öffentlichen Bereich. Vergleichen<br />
zwischen den Anbietern zahlt sich<br />
jedenfalls aus. Es gilt der Grundsatz<br />
Qualität vor Quantität. Ein ausgefeiltes<br />
Qualitätsmanagement mit professioneller<br />
Dienstleistungstiefe zeigt die wesentlichen<br />
Unterschiede auf.<br />
Die PSK-LHS Leasing und Fuhrparkmanagement<br />
GmbH firmiert in Wien und<br />
hat weitere Geschäftsstellen in Linz,<br />
Graz, Klagenfurt, Innsbruck, Dornbirn<br />
und Salzburg. Die PSK-LHS bündelt <strong>das</strong><br />
Know-how von 3 kompetenten Partnern.<br />
Die BAWAG P.S.K. Leasing GmbH, LHS<br />
Leasing- und Handelsgesellschaft<br />
Deutschland mbH <strong>zu</strong> je 40% sowie die<br />
Interunfall Versicherung AG <strong>zu</strong> 20%. Seit<br />
Jänner 2001 ist die PSK-LHS auch in<br />
Ungarn und Tschechien operativ tätig.<br />
Damit ist aber erst der Anfang gemacht,<br />
denn wenn es um Ihre Betreuung geht,<br />
sollen Grenzen kein Hinderniss sein.<br />
Auf Ihre Bedürfnisse<br />
<strong>zu</strong>geschnitten<br />
Die PSK-LHS Fuhrpark-Berater erarbeiten<br />
für Ihre Gemeinde, unabhängig von<br />
der Größe, eine maßgeschneiderte<br />
Fuhrpark-Konzeption. Dadurch erhalten<br />
Sie eine erste Übersicht unter dem<br />
Gesichtspunkt der betriebswirtschaftlich<br />
optimalsten Nut<strong>zu</strong>ng für Ihre<br />
Gemeinde. Individuelle Lösungen, Einsparungspotentiale<br />
und Kostenspitzen in<br />
Ihrem Fuhrpark werden aufgezeigt. Ab<br />
5 Fahrzeugen können bereits beachtliche<br />
Einsparungen erzielt, Kosten<br />
gesenkt und Freiräume geschaffen werden.<br />
Das heißt hohe Fixkosten werden<br />
<strong>zu</strong> geringen variablen Kosten.<br />
Das Service-Bausteinsystem der PSK-<br />
LHS ermöglicht eine Zusammenstellung<br />
verschiedenster Komponenten,<br />
<strong>zu</strong>geschnitten auf die Bedürfnisse Ihrer<br />
Gemeinde. Service auf höchstem<br />
Niveau zählt <strong>zu</strong>r Unternehmensphilosophie<br />
der PSK-LHS. Beginnend von der<br />
Beschaffung der Fahrzeuge, Zulassung<br />
und Übergabe sowie die bargeldlose<br />
Abwicklung von Reparaturen, Service,<br />
Reifenwechsel und noch vieles mehr.<br />
Eine optimale Versicherungsberatung,<br />
Schadensmanagement, Fahrerbetreuung<br />
bis hin <strong>zu</strong>r Verwertung Ihrer Fahrzeuge<br />
sind für die PSK-LHS in jedem<br />
Land selbstverständlich.<br />
Jederzeit bestmögliches<br />
Service<br />
Die bundesweite bargeldlose Abrechnung<br />
in jeder PSK-LHS Gesellschaft mit<br />
der PSK-LHS Service-Karte gewährleistet<br />
die reibungslose Abwicklung diverser<br />
Dienstleistungen. Da<strong>zu</strong> zählen Wartung,<br />
Servicedienste, Verschleissreparaturen,<br />
Tanken sowie Schadens-behebungen.<br />
Eine Vielzahl von sorgfältig<br />
ausgewählten Vertragspartnern sichert<br />
Ihnen jederzeit <strong>das</strong> bestmögliche Service<br />
ab.<br />
Ein umfangreiches Reporting und Controlling<br />
steht Ihnen <strong>zu</strong>r Verfügung. Beispielsweise<br />
eine Bestandsübersicht,<br />
durchschnittlicher Treibstoffverbrauch,<br />
Auflistung von Versicherungs-schäden<br />
sowie weitere Kostenübersichten vielfältigster<br />
Art. Steuerliche und rechtliche<br />
Neuerungen und Aspekte finden<br />
Berücksichtigung und diesbezügliche<br />
Informationen werden Ihnen <strong>zu</strong>r Verfügung<br />
gestellt. Mit unserem Informationsmanagement<br />
ist Ihre Gemeinde<br />
jederzeit gut beraten.<br />
Sicher haben Sie schon öfter darüber<br />
nachgedacht wieviele Belege Ihr Fuhrpark<br />
pro Monat verursacht? Die Direktverrechnung<br />
an <strong>das</strong> Fuhrpark-Management-Unternehmen<br />
durch Werkstätten<br />
reduziert für Sie Ihren internen Aufwand.<br />
Laufende, genaue Rechnungskontrollen<br />
bedeuten für Ihre Gemeinde<br />
noch mehr Einsparungen. Mit der PSK-<br />
LHS als Partner können Sie sich 100%<br />
auf Ihre Kernaufgabe konzentrieren.<br />
Informationen:<br />
PSK-LHS Leasing und<br />
Fuhrpark-management GmbH<br />
Heiligenstädter Lände 29<br />
1190 Wien<br />
Tel.: 01/ 369 20 20 - 320<br />
Fax: 01/ 369 20 20 - 955<br />
E-Mail: michael.schmied@leasing.at<br />
Internet: www.psk-lhs.at
AZ-Tech: Ersatzteile per Internet bestellen<br />
After Sales<br />
Service<br />
Die AZ-Tech bietet für <strong>das</strong> Kommunalprogramm eine<br />
Fülle von Serviceleistungen an.<br />
Die Serviceleistungen der AZ-Tech im<br />
Überblick:<br />
◆ Kompetente Fachberatung<br />
◆ Zeitgerechte Lieferung<br />
◆ Produktschulungen<br />
◆ Fachgerechte Service- und Wartungsarbeiten<br />
durch die Zentral-Werkstätte<br />
in Wien und die Stützpunkte mit dem<br />
mobilen Servicenetz.<br />
◆ Eine kurzfristige Ersatzteilversorgung<br />
ist besonders wichtig.<br />
Muticar - FUMO ISEKI - SGR 22<br />
Informationen:<br />
Für eine individuelle Beratung stehen Ihnen unsere<br />
Verkaufs- und Gebietsleiter jederzeit <strong>zu</strong>r Verfügung.<br />
Kommunal 1: Aebi, Rasant, multicar, MFH, Eurogreen<br />
Thomas Fritsch, Tel.: 0664/520 14 17,<br />
GVL (Gebietsverkaufsleiter) für NÖ + OÖ<br />
Peter Essl, Tel.: 0664/101 95 04,<br />
GVL für STMK, BGLD, NÖ<br />
Hermann Hartner, Tel.: 0664/619 66 56,<br />
GVL für KTN, SLBG, T, VLBG<br />
Karl Lamatsch, Tel.: 0664/619 66 55, GVL für W<br />
Kurt Donnerbauer, Tel.:0664/392 06 20, GVL für NÖ, OÖ<br />
Kommunal 2: Iseki, Textron, National Mower Company,<br />
Redexim Charterhouse<br />
Josef Anschober, Tel.: 0664/411 27 14,<br />
GVL für NÖ, OÖ, STMK<br />
Georg Brötzner, Tel.: 0664/442 19 10,<br />
GVL für SLBG, T, VLBG<br />
Hans Janda, Tel.: 0664/440 49 16,<br />
GVL für BGLD, NÖ, W, STMK<br />
Erwin Grossl, Tel.: 0664/104 61 61, GVL für KTN, STMK<br />
Reingungstechnik: Thomas Kleebauer,<br />
Tel.: 0664/619 66 58, GVL für S, OÖ, NÖ<br />
Ab sofort besteht die Möglichkeit alle<br />
Ersatzteile über <strong>das</strong> Internet <strong>zu</strong> bestellen.<br />
3 wichtige Gründe sprechen dafür:<br />
1. Information in Echtzeit - man<br />
erkennt sofort die Verfügbarkeit<br />
2. bester Preis - man erhält für alle ET-<br />
Bestellungen <strong>zu</strong>sätzlich 5% Rabatt.<br />
3. schnellste Auslieferung - für alle<br />
Bestellungen bis 14:00 Uhr wird die<br />
Auslieferung (aller lagernden Artikeln)<br />
innerhalb von 24 Stunden garantiert<br />
oder man bekommt die Teile gratis.<br />
Hannes Ninaus -<br />
Verkaufsleiter<br />
0664/ 619 66 50<br />
Hans Schauer -<br />
Verkaufsleiter<br />
0664/142 59 14<br />
Wirtschafts-Info<br />
Kommunaltechnik:<br />
Rasen und<br />
Grundstückspflege<br />
Iseki - SF 330<br />
Proffesioneller Frontmäher, Arbeitsbreite<br />
122 oder 183 cm, mit Allradantrieb,<br />
kraftvoller 3 Zylinder ISEKI<br />
Dieselmotor (wassergekühlt) mit 34<br />
PS. Gras- und Laubaufnahme mit<br />
Hochentleerung (1000 Liter).<br />
Aus Österreich<br />
für Österreich!<br />
AEBI Rasant<br />
Kommunaltrak 1900/2200<br />
Der Klassiker! - mit pemanentem<br />
hydrostatischen Allradantrieb und<br />
einem umfangreichen Anbauprogramm<br />
(z.B.: Frontmähwerk mit Absaugung),<br />
wahlweise mit 40 Ps oder 46PS.<br />
AZ-Tech Austrowaren -<br />
Zimmer HandelsgmbH<br />
A-1230 Wien, Carlbergergasse 66,<br />
Tel (++43 1) 86 303-6, Fa: DW-240,<br />
e-mail: office@az-tech.at, www.az-tech.at<br />
KOMMUNAL 59
AFI-Service<br />
Die nächsten Jahre entscheiden.<br />
60 KOMMUNAL<br />
„Diese Wahl ist so wichtig wie keine <strong>zu</strong>vor.“ So heißt es bei fast jeder Wahl. Aber<br />
wann wäre <strong>das</strong> jemals so richtig gewesen wie jetzt, am 30.03., in Niederösterreich?<br />
Wann jemals <strong>zu</strong>vor standen wir weniger als 400 Tage vor der größten Erweiterung in<br />
der Geschichte Europas? Wann jemals <strong>zu</strong>vor traten 10 Staaten Osteuropas der EU<br />
bei? Für wen sonst in Österreich sind die Herausforderungen so direkt, für wen sonst<br />
in Europa liegen die Chancen so nah wie für Niederösterreich?<br />
Die Entscheidung vom 30.03. ist eine Entscheidung für fünf Jahre. Wenn diese fünf<br />
Jahre <strong>vorbei</strong> sind, wird Europa nicht wieder<strong>zu</strong>erkennen sein. Und Niederösterreich?<br />
Heute müssen wir uns in einem Markt von 15 Staaten durchsetzen, demnächst stehen<br />
wir im Wettbewerb von 25 Staaten. Die entscheidende Frage ist: Wie können wir<br />
uns in diesem neuen, härteren Wettbewerb behaupten? Wie kann Niederösterreich<br />
die einmalige Chance seiner Lage im Herzen des neuen Europa nutzen?<br />
Umso wichtiger ist daher jetzt eine Landesregierung, die entschlossen handeln und<br />
rasch entscheiden kann. Umso wichtiger ist eine starke Landesregierung, die auf<br />
klare Mehrheiten bauen kann. Umso wichtiger wird daher jetzt <strong>das</strong> politische Gewicht,<br />
<strong>das</strong> die <strong>zu</strong>künftige Regierung für Niederösterreich in die Waagschale werfen kann.<br />
Als Region in Europa, aber auch als Bundesland in Österreich.<br />
Deshalb bitte ich alle, die am 30.03. über den weiteren Weg Niederösterreichs<br />
entscheiden: Denken Sie nicht <strong>zu</strong>erst an Politik, denken Sie nicht <strong>zu</strong>erst an Parteien;<br />
denken Sie nicht an Oppositionen hier und Koalitionen dort.<br />
Denken Sie an Niederösterreich.<br />
Niederösterreich<br />
Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll<br />
www.proell.at
KOMMUNAL<br />
CHRONIK<br />
GATS: Nicht nur Gemeindebund ist skeptisch<br />
Unannehmbarer Vorgang<br />
WIEN<br />
„Das Dienstleistungsabkommen<br />
der WTO (World Trading<br />
Organisation), <strong>das</strong><br />
GATS (General Agreement<br />
on Traffic and Service),<br />
betrifft zentrale Lebensbereiche<br />
aller Menschen bis in die<br />
kleinsten Gemeinden. Der<br />
intransparente Verhandlungsstil<br />
und der Ausschluss von<br />
Ländern, Städten und<br />
Gemeinden aus den Verhandlungen<br />
ist unannehmbar.“ So<br />
Landtagswahl<br />
Tiroler Termin<br />
ist jetzt fix<br />
INNSBRUCK<br />
Der Termin für die vorzeitige<br />
Landtagswahl in Tirol steht<br />
jetzt fest. Gewählt wird am<br />
28. September. ÖVP und SPÖ<br />
kamen überein, einen „kurzen<br />
Wahlkampf“ <strong>zu</strong> machen. Die<br />
FPÖ und die Grünen wurden<br />
eingeladen, sich dieser<br />
Abmachung an<strong>zu</strong>schließen.<br />
Erratum<br />
Gleich zwei bedauerliche<br />
Fehler haben sich in der<br />
letzten Ausgabe von<br />
KOMMUNAL in Form<br />
falsch geschriebener<br />
Namen eingeschlichen.<br />
Irrtümlich haben wir auf<br />
Seite 60 aus dem neuen<br />
burgenländischen<br />
Gemeindebundpräsidenten<br />
Leo Radakovits,<br />
Bürgermeister von Güttenbach,<br />
einen Leo<br />
„Ratakovits“ gemacht.<br />
Und der neue Vizepräsident<br />
heißt natürlich Bürgermeister<br />
Günther Toth<br />
(Oberschützen) und<br />
nicht Günter „Totd“.<br />
Wir bedauern diese<br />
Ungenauigkeit.<br />
der Grundtenor einer Pressekonferenz<br />
von Ökosozialen<br />
Forum, Städte- und Gemeindebund,<br />
Caritas und<br />
Umweltdachverband und der<br />
„Kampagne Stopp-GATS“.<br />
Dr. Robert Hink, Generalsekretär<br />
des Gemeindebundes,<br />
betonte da<strong>zu</strong> grundsätzlich<br />
die Chancen des GATS, „wir<br />
fordern aber von den Verhandlern<br />
der österreichischen<br />
Bundesregierung, den<br />
Verhandlungsstand den<br />
Wahlkalender: Halb Österreich wählt 2003 & 2004<br />
Termine für die Urnengänge<br />
Bereits am 30. März wird in<br />
NÖ ein neuer Landtag<br />
gewählt. Am 28. September<br />
werden in OÖ Landtag,<br />
Gemeinderäte und Bürgermeister<br />
gewählt. 2004 wählen die<br />
Kulturträger: Gasthäuser sind wichtig<br />
Stirbt <strong>das</strong> Wirtshaus, stirbt der Ort<br />
<strong>JA</strong>PONS<br />
In der Marktgemeinde Japons<br />
(Bezirk Horn) nahm Niederösterreichs<br />
LH Pröll die Eröffnung<br />
des Gemeindegasthauses<br />
vor. Das Gemeindegasthaus<br />
war an die Mehrzweckhalle<br />
angebaut worden, nachdem<br />
im Lauf der Zeit alle<br />
neun Gasthäuser im Gemeindegebiet<br />
<strong>zu</strong>gesperrt haben.<br />
Pröll bezeichnete Japons<br />
dabei als Gemeinde, die alle<br />
oberflächlichen Modernismen<br />
überstanden habe. Sie sei<br />
Gemeinden und deren Interessensvertretungenumfassend<br />
offen <strong>zu</strong> legen und in<br />
einer Arbeitsgruppe <strong>zu</strong> erörtern.<br />
Der Begriff der Daseinsvorsorge<br />
und der Umfang<br />
der öffentlichen Dienstleistungen<br />
sind im GATS-Vertrag<br />
unklar definiert. Die Verhandlungen,<br />
die bis 2004<br />
abgeschlossen werden sollen,<br />
haben hier eine deutliche<br />
Vorstellung <strong>zu</strong> bringen“, so<br />
Hink.<br />
Kärntner den Landtag, die<br />
Salzburger Landtag, Gemeinderäte<br />
und Bürgermeister, die<br />
Tiroler Gemeinderäte und Bürgermeister<br />
und die Vorarlberger<br />
einen neuen Landtag.<br />
symptomatisch für Niederösterreich.<br />
Das Gemeindegasthaus<br />
symbolisiere <strong>das</strong> Klima<br />
des Dorf-Seins. Das Wirtshaus<br />
sei der Kulturträger einer<br />
Gemeinde: Stirbt <strong>das</strong> Wirtshaus,<br />
so stirbt der Ort. Deshalb<br />
sei, so Pröll weiter, die längste<br />
Straße oder <strong>das</strong> höchste Hochhaus<br />
nicht mehr wert als <strong>das</strong><br />
Gemeindegasthaus einer kleinen<br />
Gemeinde. Es stehe gegen<br />
den Geist der Zeit, <strong>das</strong>s Menschen<br />
einander nicht einmal<br />
mehr treffen können.<br />
Dr. Robert Hink, Generalsekretär<br />
des Gemeindebundes:<br />
„Verhandlungen <strong>zu</strong>m GATS<br />
haben eine deutliche Vorstellung<br />
<strong>zu</strong> bringen.“<br />
Pflegebedarf<br />
Dramatischer<br />
Anstieg<br />
ÖSTERREICH<br />
Der Pflegebedarf in Österreich<br />
steigt enorm an. Schät<strong>zu</strong>ngen<br />
<strong>zu</strong>folge wird die Zahl<br />
der Pflegebedürftigen allein<br />
in privaten Haushalten bis<br />
2011 auf 450.000 steigen.<br />
Das gab die Österreichische<br />
Ärztekammer Mitte März bei<br />
einer Podiumsdiskussion in<br />
Wien bekannt.<br />
Reisetourismus<br />
Städte liegen<br />
im Trend<br />
ÖSTERREICH<br />
Städtereisen liegen stark im<br />
Trend. Jeder vierte Urlauber<br />
in Österreich ist ein<br />
Städte-Tourist, im Durchschnitt<br />
42 Jahre alt, gibt<br />
täglich 101 Euro aus und<br />
ist <strong>zu</strong> zweit unterwegs. Die<br />
Reise selbst tritt er eher<br />
kurzentschlossen an.<br />
Die Österreich Werbung<br />
(ÖW) will dieser Entwicklung<br />
in den kommenden<br />
Jahren Tribut zollen.
Österreichs Bürgermeisterinnen<br />
In der Südsteiermark verkündet der „Klapotez“:<br />
Die Kommunalpolitik<br />
braucht mehr Frauen<br />
Heidrun Walther ist Bürgermeisterin von Spielfeld (Steiermark), einer<br />
Grenzgemeinde, die von der Ostöffnung und der kommenden EU-Erweiterung<br />
besonders betroffen ist.<br />
◆ KOMMUNAL-Bericht von Theresia Kandler<br />
Wie behaupten sich Frauen in den<br />
Gemeinderäten, die sich überwiegend<br />
aus Männern <strong>zu</strong>sammensetzen? Wie können<br />
sie sich die not-<br />
wendige Zeit <strong>zu</strong> Hause<br />
reservieren, wenn sie<br />
eine öffentliche Funktion<br />
innehaben? Für<br />
Männer ist es selbstverständlich,<br />
ein öffentliches<br />
Amt <strong>zu</strong> übernehmen,<br />
Frauen müssen<br />
sich fast noch entschuldigen,<br />
wenn sie es tun.<br />
Das sind Themen, die<br />
Frauen im Gemeinderat<br />
oder als Ortschefin<br />
immer noch bewegen,<br />
berichtet Heidrun<br />
Walther, die Bürgermeisterin<br />
von Spielfeld,<br />
vom letzten Bürgermeisterinnentag.<br />
Und: Frauen halte man vor allem für<br />
kompetent für soziale Bereiche, Schule,<br />
Familie und Kinder, kaum aber für <strong>das</strong><br />
Bauwesen, für technische Bereiche und<br />
Angelegenheiten der Raum- und Regionalpolitik.<br />
„Aber in den drei Jahren meiner Tätigkeit<br />
habe ich schon <strong>das</strong> Gefühl, <strong>das</strong>s ich<br />
es ähnlich gut mache wie meine<br />
männlichen Kollegen“, stellt sie<br />
selbstbewusst fest.<br />
Das Bürgermeisteramt sei ihr nach<br />
dem Rücktritt des Vorgängers angeboten<br />
worden. Dieser sei von seiner<br />
Firma gegen seinen Willen <strong>zu</strong>r<br />
Frühpension genötigt worden und<br />
habe damit den Anspruch auf die<br />
Bürgermeisterentschädigung verloren. Eine<br />
nicht sehr zweckmäßige Regelung, die, wie<br />
Heidrun Walther meint, Kommunalpoli-<br />
62 KOMMUNAL<br />
»<br />
Frauen hält man<br />
vor allem für<br />
kompetent für<br />
soziale Bereiche,<br />
Schule, Familie<br />
und Kinder,<br />
kaum aber für<br />
<strong>das</strong> Bauwesen<br />
oder technische<br />
Bereiche.<br />
Heidrun Walter<br />
tikerInnen, die über Zeit und Erfahrung verfügen,<br />
aus dem Amt drängt. Sie selbst war<br />
seit 1995 im Gemeinderat und davor schon<br />
für die Gemeinde engagiert.<br />
Mut <strong>zu</strong>m<br />
Mitreden<br />
„Als man mir <strong>das</strong> Amt<br />
anbot, habe ich es gerne<br />
übernommen und davor<br />
auch nicht meinen Mann<br />
gefragt“, erzählt die Bürgermeisterin<br />
und führt<br />
aus, was sie an der<br />
«<br />
Gemeindepolitik fasziniert:<br />
„Die Kommunalpolitik<br />
ist besonders vielfältig<br />
und interessant.<br />
Nahe<strong>zu</strong> alle Lebensbereiche<br />
werden davon berührt. Sie spielt in<br />
ganz private Entscheidungen hinein.<br />
Wenn sich Paare überlegen, ob sie noch<br />
ein Kind wollen, spielt es eine Rolle, ob<br />
es in der Gemeinde einen Kindergarten<br />
gibt und wie die Situation der Kinderbetreuung<br />
insgesamt ist. Auch die Ausweisung<br />
von Bauland spielt für die Lebens-<br />
»<br />
In den drei Jahren meiner Tätigkeit<br />
habe ich schon <strong>das</strong> Gefühl, <strong>das</strong>s ich<br />
es ähnlich gut mache wie meine<br />
männlichen Kollegen.<br />
Heidrun Walter<br />
planung eine Rolle. Außerdem kennt<br />
man auf kommunaler Ebene alle und ist<br />
direkter an den Bürgern.“<br />
Sie findet es bedauerlich, <strong>das</strong>s es so<br />
wenige Gemeinderätinnen und Bürgermeisterinnen<br />
gibt: „Die Politik braucht<br />
mehr Frauen und wird sie in Zukunft<br />
auch haben. Denn die Frauen leiten die<br />
Geschicke in den Familien, sie bringen<br />
also viel Verständnis für die Kommunalpolitik<br />
mit. Da sie von allen Entscheidungen<br />
besonders betroffen sind, sollten sie<br />
auch den Mut <strong>zu</strong>m Mitreden aufbringen.“<br />
Die steirische Landes-SPÖ biete speziell<br />
für Frauen in der Gemeindepolitik ein<br />
Mentoring- Programm, um die Zahl der<br />
weiblichen Gemeinderäte <strong>zu</strong> heben und<br />
Interessierte <strong>zu</strong> schulen und <strong>zu</strong><br />
betreuen.<br />
Widerstand seitens der Bevölkerung<br />
habe sie als gebürtige Spielfelderin nicht<br />
gespürt. Heidrun Walther ist Bibliothekarin<br />
an der Universitätsbibliothek Graz<br />
und hat zwei Söhne im Alter von 23 und<br />
19 Jahren.<br />
Zehn Prozent Zuwachs<br />
Die letzte Volkszählung erbrachte einen<br />
Einwohnerstand von etwas über 1000 Einwohnern<br />
und einen Zuwachs von knapp<br />
10 Prozent. Die Gemeinde ist eine für die<br />
Südsteiermark typische<br />
Streusiedlung mit einer<br />
Größe von mehr als 1000<br />
Hektar. In den 50-er bis<br />
70-er Jahren reduzierte<br />
«<br />
sich die Bevölkerungszahl<br />
durch den gesellschaftlichen<br />
Wandel dramatisch.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
gab es noch die<br />
großen Bauernhöfe mit vielen Landarbeitern,<br />
den sogenannten „Winzern“ oder<br />
„Weinzerl“. Diese lebten nicht wie Knechte
und Mägde am Hof, sondern wohnten<br />
mit ihren Familien in kleinen Häusern<br />
und hatten meist viele Kinder. Diese<br />
wanderten <strong>zu</strong>m Teil in die Industrieorte<br />
ab, die Kinder erlernten andere Berufe.<br />
Jetzt geht die Bevölkerungsentwicklung<br />
wieder aufwärts, was auch an<br />
der regen Wohnbautätigkeit <strong>zu</strong> sehen<br />
ist. Der Ort liegt in einer klimatisch<br />
angenehmen Region und verkehrsgünstig<br />
zwischen Graz und Maribor.<br />
In diesem Sommer wurde die Vollanbindung<br />
an die Autobahn eröffnet.<br />
Die Gemeinde verfügt über einen<br />
»<br />
Bahnhof,<br />
Zoll und die<br />
Die Spielfelder Grenzkommandostelle<br />
Geschäfte hatten<br />
Spielfeld.<br />
regen Zulauf von Eine große<br />
Kunden aus<br />
Spedition<br />
bietet<br />
Slowenien und Arbeits-<br />
Kroatien. Mittlerplätze und<br />
die Weinweile<br />
sind in baube<br />
Slowenien alle triebe,manche mit<br />
Konsumgüter<br />
«<br />
Urlaub auf<br />
erhältlich.<br />
dem Bauernhof,ent-<br />
Heidrun Walter wickeln sich<br />
<strong>zu</strong> den Problemen der erfreulich<br />
Grenzöffnung<br />
und<br />
genießen<br />
einen guten Ruf unter Kennern. Auch<br />
mit dem Fremdenverkehr geht es aufwärts.<br />
Spielfeld ist Mitglied beim<br />
„Naturpark südsteirisches Weinland“.<br />
Die südsteirische Weinstraße, ein<br />
immer beliebter werdendes Reiseziel<br />
für Kur<strong>zu</strong>rlaube, beginnt in der<br />
Grenzgemeinde. Eine Besonderheit<br />
hier sind sicher die vielen Pappeln,<br />
die die Hügellandschaft krönen und<br />
dem Weinland südlichen Charakter<br />
verleihen. Diese Pappeln hatten<br />
früher den alleinigen Zweck, als Blitzableiter<br />
<strong>zu</strong> dienen. Ein Charakteristikum<br />
der Region ist der Klapotez, der<br />
als slowenisches Erbe gilt. Das slowenische<br />
„klapotati“ heißt klappern und<br />
verrät schon die Aufgabe dieses<br />
Windrades: es soll die Stare aus den<br />
Weingärten vertreiben, sobald die<br />
Trauben <strong>zu</strong> reifen beginnen. Die<br />
Gemeinde verdient es also durchaus,<br />
nicht nur als Grenzübertritt in den<br />
Staumeldungen wahrgenommen <strong>zu</strong><br />
werden.<br />
Eine Kostbarkeit ist <strong>das</strong> Schloss Spielfeld,<br />
eines von wenigen Renaissanceschlössern<br />
in der Steiermark, allerdings<br />
in Privatbesitz.<br />
Auf die Vereinskultur sind die SpielfelderInnen<br />
besonders stolz. Neben<br />
Spielfelder Ansichten<br />
Das Rathaus mit<br />
der Dreifaltigkeitssäule<br />
und<br />
<strong>das</strong> Wappen<br />
Das - private - Schloß Spielfeld auf<br />
einer alten Ansichtskarte<br />
Spielfeld: Von der Gesamtfläche von<br />
1.011 ha sind 84 ha ertragsfähige<br />
Weinbaufläche. Neben den gängigen<br />
Sorten der Region hat man als<br />
„Sorte“ den "Altsteirischen Mischsatz"<br />
widerentdeckt. Diese Art<br />
Wein war früher weit verbreitet.<br />
Österreichs Bürgermeisterinnen<br />
der Feuerwehr gibt es einen traditionsreichen<br />
Musikverein, ein Fußballverein,<br />
einen Eisschützenverein.<br />
Spielfeld ist eine eigene Pfarre. Die<br />
Gemeinde hat eine Volksschule und<br />
einen Kindergarten.<br />
Grenzenlose<br />
Zusammenarbeit<br />
Was sind die speziellen Probleme,<br />
Vor- und Nachteile einer Grenzgemeinde?<br />
Bis jetzt, so die Bürgermeisterin,<br />
sei die Grenzlage ein Vorteil<br />
gewesen. Die Spielfelder Geschäfte<br />
hatten regen Zulauf von Kunden aus<br />
Slowenien und Kroatien. Mittlerweile<br />
sind in Slowenien alle Konsumgüter<br />
erhältlich. Die Käufer bleiben aus. Im<br />
Gegen<strong>zu</strong>g ist auch der Einkaufstourismus<br />
der Steirer über die Grenze<br />
<strong>zu</strong>rückgegangen. Dank der starken<br />
Investitionstätigkeit arbeiten aber<br />
mehr Österreicher in Slowenien als<br />
umgekehrt. Der wirtschaftliche Aufschwung<br />
im Nachbarland stellte die<br />
Region jedenfalls vor Herausforderungen.<br />
Die kleinen Betriebe, die sich<br />
auf die Grenz-<br />
gängerspezialisiert hatten<br />
überlebten nur<br />
<strong>zu</strong>m Teil,<br />
andere spezialisierten<br />
sich<br />
auf spezielle<br />
Dienste für<br />
Reisende und<br />
Fernfahrer. Mit<br />
der EU-Erweiterung<br />
wird<br />
Spielfeld seine<br />
Funktion an<br />
der Schengen-<br />
Grenze verlieren.<br />
Die Men-<br />
»<br />
Die Kommunalpolitik<br />
ist besonders<br />
vielfältig<br />
und interessant.<br />
Nahe<strong>zu</strong> alle<br />
Lebensbereiche<br />
werden davon<br />
berührt.<br />
Heidrun Walter<br />
und die Faszination<br />
Gemeindepolitik<br />
schen seien schon besorgt, erzählt die<br />
Bürgermeisterin.<br />
Spielfeld pflegt eine aktive Partnerschaft<br />
mit der unmittelbar angrenzenden<br />
slowenischen Gemeinde Kungota.<br />
Der Ort ist größer als Spielfeld.<br />
Gemeinsame LEADER und INTER-<br />
REG-Projekte sollen den grenzüberschreitenden<br />
Tourismus fördern.<br />
Neben kultureller und touristischer<br />
Zusammenarbeit überlegt man auch<br />
wirtschaftliche Kooperation etwa im<br />
Bereich der Abfallentsorgung und der<br />
Erhaltung der Gemeindestraßen. In<br />
einer Art Serviceverband soll in<br />
Zukunft die kommunale Zusammenarbeit<br />
intensiviert werden - europäisches<br />
und regional vernünftiges Handeln<br />
<strong>zu</strong>gleich.<br />
KOMMUNAL 63<br />
«
Aus den Bundesländern<br />
64 KOMMUNAL<br />
BURGENLAND<br />
1.250.000 Euro Bonus für Budgetdisziplin<br />
Gemeinden haben Budgets<br />
fristgerecht beschlossen<br />
EISENSTADT<br />
Alle burgenländischen<br />
Gemeinden haben ihren<br />
Gemeindevoranschlag für<br />
<strong>das</strong> laufende Jahr<br />
termingerecht der<br />
Gemeinde-Aufsichtsbehörde<br />
in EDV-Form<br />
vorgelegt. Als Dank<br />
für diese Budgetdisziplin<br />
wird Gemeindereferent<br />
Franz<br />
Steindl allen 171<br />
Gemeinden vorab<br />
jeweils 7.300 Euro an<br />
Bedarfs<strong>zu</strong>weisungen überweisen.<br />
Das mit den Gemeindevertretern<br />
vereinbarte Bonus-<br />
Malus-System habe sich in<br />
der Vergangenheit gut<br />
bewährt. <strong>Ist</strong> eine Gemeinde<br />
säumig, müsse sie mit einem<br />
Franz Steindl<br />
KÄRNTEN<br />
Ab<strong>zu</strong>g von 7.300 Euro rechnen.<br />
„Dass alle burgenländischen<br />
Gemeinden die Frist<br />
eingehalten haben zeigt, <strong>das</strong>s<br />
sie verlässliche Partner<br />
des Landes bei<br />
der Einhaltung der<br />
Maastricht-Kriterien<br />
sind. Gleichzeitig<br />
sind die Gemeinden<br />
mit einem jährlichenInvestitionsvolumen<br />
von rund<br />
110 Millionen Euro<br />
ein wichtiger Wirtschaftsmotor<br />
des Landes.“<br />
Die Gemeinden müssen ihre<br />
Voranschläge jeweils am 31.<br />
Jänner vorlegen, damit die<br />
Aufsichtsbehörde die Einhaltung<br />
der Maastricht-Kriterien<br />
prüfen und die Daten an den<br />
Bund weiterleiten kann.<br />
Infoveranstaltung für Umweltgemeinderäte<br />
Maßgeschneiderte<br />
Seminarreihe geplant<br />
LACKENDORF<br />
Rund 150 interessierte<br />
Gemeindemandatare nahmen<br />
an der ersten großen Informationsveranstaltung<br />
für<br />
Umweltgemeinderäte in<br />
Lackendorf teil. „Das ist der<br />
erste Schritt, die Funktion der<br />
Umweltgemeinderäte mit<br />
Leben <strong>zu</strong> erfüllen. Ziel ist, ein<br />
enges Netzwerk <strong>zu</strong> knüpfen,<br />
denn nur wenn unseren<br />
Umweltgemeinderäten eine<br />
Fülle von Informationen <strong>zu</strong>r<br />
Verfügung stehen, können sie<br />
einen wertvollen Beitrag <strong>zu</strong><br />
einer lebenswerten Umwelt<br />
leisten“.<br />
In den nächsten Wochen<br />
werde man für die Umweltgemeinderäte<br />
ein konkretes<br />
Seminarangebot erarbeiten.<br />
„Nur gut ausgebildete Umwelt-<br />
Die Kärntner Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen sind gewählt<br />
gemeinderäte können ihre<br />
Aufgaben auch erfüllen. Dabei<br />
sollen alle wesentlichen<br />
Umweltgesetze, Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Rhetorik, etc. thematisiert<br />
werden“, so LR<br />
Steindl und LR Rittsteuer.<br />
Landesrat Rittsteuer wies auf<br />
die bereits erzielten Erfolge<br />
des Burgenlandes in Sachen<br />
Natur- und Umweltschutz hin<br />
und erläuterte seine Visionen,<br />
wie <strong>das</strong> Burgenland diese hervorragende<br />
Stellung weiter<br />
ausbauen kann.<br />
In Umweltanwalt Mag. Frühstück<br />
und der Umweltberatung<br />
Burgenland steht Burgenlands<br />
Umweltgemeinderäten<br />
<strong>zu</strong>sätzlich professionelleUnterstüt<strong>zu</strong>ng<br />
<strong>zu</strong>r Verfügung.<br />
Stichwahlen in 24 Gemeinden stehen noch aus<br />
Das Ergebnis<br />
Die SPÖ konnte ihre Spitzenposition<br />
bei den Gemeinderatswahlen<br />
in Kärnten halten. Ein Plus verzeichnete<br />
auch die ÖVP, die den<br />
zweiten Rang wiedererlangte und<br />
die FPÖ auf den dritten verwies.<br />
Rund 46,43 Prozent (oder 1.145<br />
Mandate) der abgegebenen Stimmen<br />
entfielen auf die SPÖ. Gegenüber<br />
1997 bedeutet dies eine<br />
Zunahme von 5,93 Prozent.<br />
Die ÖVP hat bei den Gemeinden<br />
den zweiten Platz <strong>zu</strong>rückerobert.<br />
23,44 Prozent (1997: 22,33 Prozent)<br />
beträgt der Stimmenanteil<br />
der ÖVP. Unterm Strich bedeutet<br />
dies 627 Mandate (1997: 593).<br />
Verlierer der Wahlen ist die FPÖ.<br />
Die Freiheitlichen rutschten von<br />
26,07 Prozent auf 19,18 Prozent<br />
ab. In Mandaten: 508 (1997: 630).<br />
Die Wahlbeteiligung (443.208<br />
Wahlberechtigte) lag bei 75,72<br />
Prozent.<br />
KLAGENFURT<br />
Diesmal waren die Kärntner<br />
Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen<br />
österreichweit<br />
ein vielbeachteter Urnengang.<br />
Wollte man doch parteipolitische<br />
Trends heauslesen. KOM-<br />
MUNAL sprach mit dem<br />
dienstältesten Bürgermeister<br />
Österreichs, dem Grafensteiner<br />
Valentin Deutschmann<br />
(bestätigt mit 65 Prozent der<br />
Stimmen): „Das Wählervertrauen<br />
war hervorragend.<br />
Meine Liste konnte ein Man-<br />
Die Stichwahl<br />
In 24 Gemeinden ist der<br />
Kampf um den Bürgermeistersessel<br />
noch offen.<br />
Am 23. März fällt in<br />
einer Stichwahl die<br />
letzte Entscheidung. In<br />
108 Gemeinden stehen<br />
die Bürgermeister<br />
bereits fest.<br />
dat <strong>zu</strong>gewinnen und hält jetzt<br />
bei elf von 19 Mandaten im<br />
Gemeinderat.“<br />
Auch St. Stefans Bürgermeister<br />
Hans Ferlitsch, Präsident<br />
des Kärntner Gemeindebundes<br />
war anlässlich dieses Wahlergebnisses<br />
(er wurde mit über<br />
77 Prozent der Stimmen<br />
bestätigt) <strong>zu</strong>frieden: „Es hat<br />
sich gezeigt, <strong>das</strong>s die Wähler<br />
Leistung honorieren und nicht<br />
Streitereien. Aber was mich<br />
vor allem freut, ist, <strong>das</strong>s die<br />
Jugend <strong>zu</strong>mindest in meinem<br />
Bezirk (Hermagor) ein reges<br />
Interesse an der Wahl gezeigt<br />
hat. Deren Wahlbeteiligung<br />
lag bei rund 80 Prozent. Als<br />
ersten Trend würde ich ablesen,<br />
<strong>das</strong>s die Wähler nun wieder<br />
absolute Mehrheiten möglich<br />
machen und <strong>das</strong>s es den<br />
Bürgermeistern gelungen ist,<br />
dies die Parteien mehr mit<strong>zu</strong>ziehen,<br />
was früher eher nicht<br />
der Fall war.<br />
»<br />
Es hat sich<br />
gezeigt, <strong>das</strong>s die<br />
Bevölkerung<br />
Leistung honoriert<br />
und nicht Streit.<br />
Hans Ferlitsch<br />
alter & neuer Bürgermeister<br />
von St. Stefan und<br />
Präsident des Kärntner<br />
Gemeindebundes<br />
KOMMUNAL<br />
berichtet in der<br />
nächsten Ausgabe<br />
über die Ergebnisse<br />
der Stichwahl.<br />
«
Neben öffentlicher Anerkennung, Auszeichnung und Medienpräsenz<br />
wurden Preise im Gesamtwert von € 81.000 vergeben,<br />
die von LHStv. Liese Prokopp überreicht wurden.<br />
Frauen- und familienfreundlichster Betrieb<br />
Zweiter Platz an Gemeinde<br />
LAA an der THAYA<br />
Der Wettbewerb „Frauen- und<br />
familienfreundlichste Betriebe<br />
in NÖ“ <strong>zu</strong>m 6. Mal durchgeführt.<br />
Ziel ist, Betriebe <strong>zu</strong> familienfreundlichen<br />
Maßnahmen<br />
<strong>zu</strong> motivieren, um den Mitarbeiter/Innen<br />
die Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf <strong>zu</strong><br />
erleichtern. Mit einer Rekordbeteiligung<br />
von 86 Teilnehmern<br />
(darunter 29 öffentliche<br />
Institutionen und 12 Non-<br />
Profit-Organisationen) ist NÖ<br />
<strong>zu</strong>m 2. Mal Spitzenreiter<br />
unter den sechs Bundesländern,<br />
in denen der Wettbewerb<br />
durchgeführt wird. Laa<br />
OBERÖSTERREICH<br />
Hausmülldeponien - harmlos oder brandgefährlich<br />
EVAPASSOLD schafft Klarheit<br />
LINZ<br />
Die kleinen „Mistg´stetten“ am<br />
Ortsrand, die verfüllten Hohlwege<br />
oder die <strong>zu</strong>geschütteten<br />
Schottergruben - vor nicht<br />
all<strong>zu</strong> langer Zeit waren sie in<br />
jeder Gemeinde an<strong>zu</strong>treffen.<br />
Einige große Deponien wie die<br />
Kiener-Deponie in Bachmanning,<br />
die Gusswerkstraße in<br />
Steyr oder die Bezirksmülldeponie<br />
Kröpfl wurden schon<br />
frühzeitig als Umweltgefahren<br />
erkannt und gesichert oder<br />
saniert.<br />
Übrig blieben jedoch viele,<br />
meist kleinere Deponien,<br />
über deren Auswirkungen<br />
auf die Umwelt man wenig<br />
wusste, allein in OÖ. rund<br />
1.200 Altablagerungen. Bislang<br />
sind sie nur im Verdachtsflächenkataster<br />
des<br />
Bundes registriert. Dem<br />
Umweltressort war es daher<br />
an der Thaya nahm an dem<br />
Bewerb erstmals in der Kategorie<br />
„Öffentliche Institutionen“<br />
teil und erreichte<br />
prompt Platz 2. Begründet<br />
wurde die Top-Platzierung<br />
von der Jury durch <strong>das</strong> Angebot<br />
von verschiedenen<br />
Arbeitszeitmodellen, dem<br />
Kontakt <strong>zu</strong> Karenzierten<br />
über Weiterbildung und<br />
Betriebsaktivitäten und die<br />
Rückkehr aller Karenzierten<br />
in den Gemeindedienst.<br />
Außerdem herrscht seitens<br />
des Dienstgebers eine positive<br />
Einstellung gegenüber<br />
der Väterkarenz.<br />
ein Anliegen, <strong>das</strong> von diesen<br />
kleinen Deponien ausgehende<br />
Gefährdungspotenzial<br />
nach wissenschaftlichen Kriterien<br />
ab<strong>zu</strong>schätzen und <strong>zu</strong><br />
bewerten. Eine detaillierte<br />
Untersuchung aller Flächen<br />
auf ihre Gefährlichkeit wäre<br />
mit einem enormen Aufwand<br />
verbunden.<br />
Daher wurde von Ober- und<br />
Niederösterreich mit Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />
der EU und des<br />
Umweltministeriums <strong>das</strong> Projekt<br />
„EVAPASSOLD“ (=Evaluation<br />
and Preliminary Assessment<br />
of Old Deposits) ins<br />
Leben gerufen.<br />
Ziel war es, anhand von einfach<br />
<strong>zu</strong> beurteilenden Kriterien<br />
eine konkrete Aussage hinsichtlich<br />
der potenziellen<br />
Umweltgefahr von ehemaligen<br />
Hausmülldeponien treffen <strong>zu</strong><br />
können.<br />
Aus den Bundesländern<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
Althaussanierung<br />
Förderungen bis<br />
100 % möglich<br />
ST. PÖLTEN<br />
Untersuchungen haben aufgezeigt,<br />
<strong>das</strong>s die thermische<br />
Gebäudesanierung eine der<br />
wichtigsten Massnahmen für<br />
die Erreichung des Kyoto-Zieles<br />
in Österreich ist. Seit<br />
1.1.2003 ist hiefür in NÖ bis<br />
<strong>zu</strong> 100-%-ige Förderung<br />
möglich. Bauwirtschaftliche<br />
Konjunkturprogramme<br />
haben vor allem dort Sinn,<br />
wo Baubedarf besteht. Und<br />
dieser ist besonders in der<br />
Althaussanierung, in der<br />
thermischen Verbesserung<br />
der Bauten gegeben.<br />
In Niederösterreich sind rund<br />
227.000 Wohnungen aus der<br />
Bauperiode 1961 bis 1980,<br />
bei denen für die energetische<br />
Sanierung ein bedeutender<br />
Bedarf besteht und: Die<br />
Sanierungsbereitschaft hat<br />
sich in den neunziger Jahren<br />
massiv erhöht. Näheres auf<br />
www.noel.gv.at.<br />
Gemeindeenergiekonzept<br />
Erneuerbare Energie<br />
ST. GEORGEN an der GUSEN<br />
„Kurzfristig in allen Bereichen<br />
möglichst viel Energie<br />
sparen, aber langfristige Perspektiven<br />
für den Umstieg in<br />
eine solare Energiewirtschaft<br />
<strong>zu</strong> erarbeiten, ist <strong>das</strong> Motto<br />
des Gemeindeenergiekonzeptes,“<br />
so Projektleiter Peter<br />
Plank. Schwerpunkt einer<br />
Veranstaltung war die thematische<br />
Auseinanderset<strong>zu</strong>ng<br />
mit dem Einsatz von erneuerbarer<br />
Energie durch Solaranlagen<br />
und Biomasseheiz-<br />
LH Pröll mit seinem „Patentier“<br />
und Dir. Pechlaner.<br />
Revitalisierung<br />
Patenschaft für<br />
Elch „Erwin“<br />
SCHLOSSHOF<br />
Der erste Elch Niederösterreichs<br />
wurde kürzlich von LH<br />
Pröll auf den Namen „Erwin“<br />
getauft. Die Patenschaft im<br />
<strong>zu</strong>ge eines „Elchprojekts“ soll<br />
vor allem der Revitalisierung<br />
der Marchfeldschlösser dienen.<br />
In Zusammenarbeit mit<br />
dem Tiergarten Schönbrunn<br />
soll ein weitläufiger<br />
Tierpark entstehen,<br />
der unter anderem<br />
den regionalen Tourismus<br />
ankurbeln soll.<br />
St. Georgens<br />
Bgm. Honeder<br />
im Gespräch<br />
mit Vertretern<br />
der Erdgas OÖ.<br />
anlagen. Bgm. Honeder: „Die<br />
Auswertungen von Fragebögen<br />
an jeden Haushalt haben<br />
durchaus gezeigt, <strong>das</strong>s viele<br />
Teilnehmer bewusst mit dem<br />
Einsatz von Energie umgehen.<br />
Das soll und kann aber<br />
keinesfalls heißen, <strong>das</strong>s nicht<br />
trotzdem durch <strong>zu</strong>sätzliche<br />
Maßnahmen im technischen<br />
Bereich und im<br />
Nutzerverhalten<br />
beachtliche Einsparungspotentiale<br />
gegeben sind.“<br />
KOMMUNAL 65
Aus den Bundesländern<br />
66 KOMMUNAL<br />
SALZBURG<br />
Olympia 2010 - U-Bahn für Stadt Salzburg?<br />
Wir stehen Gewehr bei Fuß<br />
SALZBURG<br />
Für die Olympischen Winterspielen<br />
2010 könnte nun<br />
doch eine U-Bahn für die<br />
Stadt Salzburg gebaut werden.<br />
Die Vorarbeiten für diese<br />
Bahn seien erledigt: „Wir stehen<br />
Gewehr bei Fuß“, heißt<br />
es aus dem Büro von Verkehrslandesrat<br />
Blachfellner.<br />
Die unterirdische Verlegung<br />
der Salzburger Lokalbahn bis<br />
in die Innenstadt wurde<br />
bereits vor zehn Jahren beim<br />
Umbau des Salzburger Bahnhofsvorplatzes<br />
heftig diskutiert.<br />
Damals scheiterte <strong>das</strong><br />
Projekt. Für die Olympischen<br />
Winterspiele 2010 könnte die<br />
Bahn nun doch entstehen.<br />
Die Vorarbeiten für <strong>das</strong> U-<br />
Bahn-Projekt seien abgeschlossen,<br />
sagt Friedrich<br />
Steger, Büroleiter von Blachfellner.<br />
Die Bahn soll vom<br />
STEIERMARK<br />
Hauptbahnhof unter der Rainerstraße<br />
bis <strong>zu</strong>m Mirabellplatz<br />
und <strong>zu</strong>r Staatsbrücke<br />
weitergeführt werden.<br />
Dieser 1.265 Meter lange Tunnel<br />
soll nach derzeitigen<br />
Schät<strong>zu</strong>ngen insgesamt 178<br />
Millionen Euro kosten. Die<br />
Endstation soll direkt unter<br />
der Salzach sein. Rechnet<br />
man Verbindungsrampen vom<br />
Lokalbahngleis <strong>zu</strong> den ÖBB-<br />
Strecken da<strong>zu</strong>, wären die<br />
Gesamtkosten bei rund 200<br />
Millionen Euro.<br />
„Die Grobplanungen sind so<br />
weit abgeschlossen, <strong>das</strong>s <strong>das</strong><br />
Land sofort mit dem Bund<br />
über die Finanzierung verhandeln<br />
kann“, sagt Steger. 80<br />
Prozent der Kosten solle der<br />
Bund bezahlen, 20 Prozent<br />
sollen sich Land und Stadt<br />
Salzburg teilen, gibt er als Ziel<br />
der Verhandlungen an.<br />
Lehrlings-Ausbildungszentrum eröffnet<br />
Duale Jugend-Ausbildung<br />
ST. PETER-FREIENSTEIN<br />
Eine für den Bezirk und <strong>das</strong><br />
ganze Land hoch interessante<br />
und <strong>zu</strong>kunftsweisende Form<br />
einer dualen Lehrlingsausbildung<br />
stellte St. Peter-Freiensteins<br />
Bgm. Fritz Kreisl vor.<br />
„Heute sind Menschen gefordert,<br />
die fachlich hoch qualifiziert<br />
sind, ein hohes Maß an<br />
sozialer und persönlicher Kompetenz<br />
haben und die <strong>zu</strong>dem in<br />
der Lage sind, aktuelle Technologien<br />
ein<strong>zu</strong>setzen - und dies<br />
alles natürlich in Eigenverantwortlichkeit“<br />
beschreibt Kreisl<br />
den hohen Anspruch der<br />
Gegenwart. Das Ausbildungs-,<br />
Innovations- und Technologiezentrum<br />
für zerspanende<br />
Metallbearbeitung setzt genau<br />
da an, diesen Spagat <strong>zu</strong> schaffen.<br />
Die Ausbildung soll<br />
sowohl für potenziellen Fachkräfte<br />
wie auch für Unternehmen<br />
attraktiver sein als derzeitige<br />
Angebote. Vor allem<br />
dadurch bedingt, <strong>das</strong>s es flexibel<br />
genug ist, um rasch auf<br />
geänderte Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />
<strong>zu</strong> reagieren, <strong>das</strong>s es Unternehmen<br />
genau dort unterstützt,<br />
wo sie es verlangen<br />
und benötigen, <strong>das</strong>s es Innovationsgeist<br />
stärkt und sich<br />
für alle Beteiligten rechnet.<br />
Viele Frauen sind im Rahmen der Dorf- und Stadterneuerung<br />
engagiert tätig. Über ihre Rolle in der Gemeinde und im öffentlichen<br />
Leben diskutierten (v.li.) Friederike Moser (Thomatal), Barbara<br />
Ortner (Rußbach), Anne-Marie Patzner (SIR), Marika Willerroider<br />
(Hallwang) und Herta Liko-Kirchmayr (Bewohnerservice<br />
Forellenweg).<br />
6. Landeskonferenz der Dorf- und Stadterneuerung<br />
Fitnessstrategie für Gemeinden<br />
HALLEIN<br />
Seit 15 Jahren profitieren<br />
Salzburgs Gemeinden von der<br />
Dorf- und Stadterneuerung.<br />
Vieles hat sich bewährt, geänderte<br />
gesellschaftliche Rahmenbedingungen<br />
verlangen<br />
aber auch nach neuen Zielset<strong>zu</strong>ngen<br />
- bei der 6. Landeskonferenz<br />
in Hallein<br />
wurde Zwischen-Bilanz gezogen.<br />
Das Interesse an „der<br />
stärksten Erneuerungsbewegung<br />
des Landes“, wie LH<br />
Franz Schausberger in seinen<br />
Ausführungen die Dorf- und<br />
Stadterneuerung bezeichnete,<br />
ist nach wie vor sehr groß:<br />
Neue Bürgermeisterin<br />
Volksbürgermeisterin<br />
gewählt<br />
LABUCH<br />
Am 31. Dezember 2002 legte<br />
Bgm. Johann Zenger sein<br />
Amt aus Altersgründen<br />
<strong>zu</strong>rück. Nun wurde in<br />
Labuch bei Gleisdorf die politischeQuereinsteigerinPhillipine<br />
Hierzer<br />
einstimmig <strong>zu</strong>r<br />
neuen Ortschefin<br />
gewählt. Sie<br />
gehört nicht dem Gemeinderat<br />
an, sondern wird als<br />
sogenannte „Volksbürgermeisterin“<br />
die Gemeinde führen.<br />
Hierzer ist nicht die einzige<br />
Bürgermeisterin des Gleisdorfer<br />
Umfeldes. Nach den<br />
Gemeinden Brodingberg<br />
(Notburga Schneider), Hofstätten<br />
(Hermine Taucher)<br />
und Ungerdorf (Rosemarie<br />
Taferl) ist Labuch bereits die<br />
vierte Gemeinde in weiblicher<br />
Hand.<br />
Die Veranstaltung lockte rund<br />
180 Bürgermeister, Gemeindevertreter<br />
und engagierte<br />
Salzburger in den Halleiner<br />
Ziegelstadl. Derzeit werden in<br />
37 Gemeinden und zwei<br />
Stadtteile der Stadt Salzburg<br />
von der Dorf- und Stadterneuerung<br />
betreut, 32<br />
Gemeinden haben ihre Teilnahme<br />
am Programm bereits<br />
abgeschlossen. Tatkräftig mitgetragen<br />
wird diese Initiative<br />
von Raiffeisen Salzburg. Die<br />
Organisation stellt<br />
allein heuer<br />
270.000 Euro <strong>zu</strong>r<br />
Verfügung.<br />
Protokollarisches<br />
Ratgeber bei<br />
Unsicherheiten<br />
GRAZ<br />
Was tun, wenn unerwartet<br />
der Landeshauptmann <strong>zu</strong><br />
einer Eröffnung kommt, oder<br />
sich der Bischof vertreten<br />
lässt, oder ein EU-Abgeordneter<br />
plötzlich <strong>das</strong>teht? Wer<br />
sitzt wann wo, in welcher<br />
Reihenfolge wird gesprochen,<br />
wessen Fahne hängt<br />
wo?<br />
In diesem Fall gibt es jetzt<br />
nur mehr eines: Schlag nach<br />
bei Urschitz. Auf 272 Seiten<br />
macht der Protokollchef des<br />
Landes Steiermark, Hofrat<br />
DDr. Karl Urschitz, den Leser<br />
<strong>zu</strong>m Experten für sämtliche<br />
Protokollfragen. Und der<br />
Leser lernt gleich grundlegende<br />
Unterschiede zwischen<br />
Etikette, Zeremonie und Protokoll<br />
kennen.<br />
Erhältlich bei Man-<br />
Media-Verlag Graz,<br />
Tel: 0316/4713020
TIROL<br />
Gemeinde-Wahlrecht<br />
Volljährige<br />
sollen wählen<br />
INNSBRUCK<br />
Das Gemeinde-Wahlrecht und<br />
<strong>das</strong> Wahlrecht Innsbrucks<br />
werden geändert. Bisher mussten<br />
Erstwähler vor dem 1.1.<br />
des Wahljahres <strong>das</strong> 18.<br />
Lebensjahr vollendet haben.<br />
2002 wurde die Volljährigkeit<br />
auf 18 Jahre gesenkt. „Nach<br />
geltendem Recht wären damit<br />
viele junge Menschen <strong>zu</strong>m<br />
Wahltermin volljährig, aber<br />
nicht wahlberechtigt. Volljährige<br />
sollen auch wählen<br />
dürfen", erklärt Gemeindereferent<br />
Streiter. Sein Antrag<br />
könnte im Mai 2003 - also<br />
rechtzeitig vor den Gemeinderats-<br />
und Bürgermeisterwahlen<br />
2004 - in Kraft treten.<br />
VORARLBERG<br />
Kommunale Projekte im Bezirk Imst<br />
Verbesserte Strukturförderungen<br />
15 <strong>zu</strong>sätzliche Gemeinden gefördert<br />
BREGENZ<br />
LH Sausgruber berichtet, <strong>das</strong>s<br />
nach Absprache mit dem Vorarlberger<br />
Gemeindeverband,<br />
die Richtlinien für Strukturförderungen<br />
an finanzschwache<br />
Gemeinden verbessert<br />
werden. Die anspruchsberechtigten<br />
Gemeinden erhalten<br />
für als unverzichtbar geltende<br />
Projekte - wie <strong>zu</strong>m Beispiel<br />
den Bau von Pflichtschulen,<br />
Gemeindeämtern, Kindergärten,<br />
Feuerwehrgerätehäuser<br />
Personal- und Organisationsentwicklung<br />
Infoveranstaltung in Schloss Hofen<br />
LOCHAU<br />
Im Herbst 2003 startet im Vorarlberger<br />
Zentrum für Wissenschaft<br />
und Weiterbildung<br />
Schloss Hofen ein neuer Durchgang<br />
des Universitätslehrgangs<br />
„Personal- und Organisationsentwicklung“.<br />
Ziel des Lehrgangs<br />
ist die Sensibilisierung<br />
der Teilnehmer für individuelle,<br />
soziale und organisationale<br />
Entwicklungsprozesse.<br />
Im Vordergrund steht die Verknüpfung<br />
des theoretischen<br />
Bgm. Josef Reinstadler (Jerzens), Bgm. Siegfried Neururer (Arzl),<br />
Bgm. Markus Hellbock (Wenns), Dir. Thomas Mayr, LR Konrad<br />
Streiter, BH Raimund Waldner und Bgm. Ruppert Hosp (St.<br />
Leonhard). Foto: Land Tirol / Christian Mück.<br />
4 Millionen für Gemeinden<br />
IMST<br />
Die geografische und wirtschaftliche<br />
Lage im Bezirk Imst<br />
macht es den Gemeinden nicht<br />
immer leicht, ihre Projekte <strong>zu</strong><br />
realisieren. 2003 plant Gemeindereferent<br />
Konrad Streiter<br />
daher für den Bezirk Bedarfs<strong>zu</strong>weisungen<br />
von über 4 Mio.<br />
Euro aus dem Gemeinde-Ausgleichs-Fonds.<br />
„Im Bezirk Imst sehe ich die<br />
Schwerpunkte vor allem in den<br />
Bereichen Kinderbetreuung,<br />
Ausbildung, Wasserversorgung,<br />
Altenheime und Sicherheit –<br />
oder Sportplätze - Untersüt<strong>zu</strong>ngsleistungen<br />
aus Strukturfördermitteln.<br />
Durch gezielte<br />
Förderungsverbesserungen<br />
können fünfzehn weitere<br />
Gemeinden Förderungen aus<br />
diesem Topf erhalten. Hochrechungen<br />
ergaben, <strong>das</strong>s der<br />
jährliche Mehraufwand um<br />
rund 330.000 bis 400.000<br />
Euro steigen wird, der <strong>zu</strong>r<br />
Hälfte aus Landesmitteln und<br />
<strong>zu</strong>r Hälfte aus Bedarfs<strong>zu</strong>weisungen<br />
aufgebracht wird.<br />
Wissens mit eigenen Erfahrungen<br />
und die Umset<strong>zu</strong>ng<br />
der Lerninhalte in die eigene<br />
Praxis.<br />
Am 3. April 2003 findet in<br />
Schloss Hofen <strong>zu</strong> diesem Lehrgang<br />
eine Informationsveranstaltung<br />
statt. Interessenten<br />
können sich unter info@schlosshofen.at<br />
bzw. unter der Tel:<br />
05574/4930-143 anmelden<br />
(Informationen gibt es auch auf<br />
der Homepage www.schlosshofen.at).<br />
und damit im Bereich der<br />
Freiwilligen Feuerwehren.<br />
Diese Schwerpunkte kosten<br />
Geld. Da die Gemeinden aber<br />
gegenüber den Bürgern die<br />
selben Aufgaben haben wie<br />
unsere Städte, müssen wir<br />
den ländlichen Raum dabei<br />
unterstützen“, erklärt Streiter.<br />
Im Zusammenhang mit „Feuerwehren“<br />
und „Tunnelsicherheit“<br />
fordert Streiter die bestmögliche<br />
Ausrüstung für jene,<br />
die sich freiwillig und auf<br />
eigene Gefahr für die Allgemeinheit<br />
einsetzen.<br />
FELDKIRCH<br />
Als neuer Wasserwirtschaftsreferent<br />
der Landesregierung<br />
nahm Dieter Egger in Feldkirch<br />
anlässlich der Eröffnung<br />
des Rohrstollens Stadtschrofen<br />
<strong>zu</strong> künftigen Herausforderungen<br />
in der Wasserversorgung<br />
Stellung. Diese Aufgabe<br />
sollte auch weiter öffentlich<br />
bleiben, da die Wasserversorgung<br />
„eine wesentliche<br />
Grundlage für die menschliche<br />
Zivilisation darstellt“, so<br />
Egger. Privatisierungs-Überlegungen,<br />
wie sie etwa bei den<br />
GATS-Verhandlungen <strong>zu</strong> vernehmen<br />
sind, lehnt der Landesstatthalter<br />
ab: „In der Wasserversorgung<br />
kann dies nur<br />
Aus den Bundesländern<br />
Private Stadtsheriffs<br />
Polizei kann nicht<br />
ersetzt werden<br />
INNSBRUCK<br />
Änderungen des Landespolizeigesetzes,<br />
die private Wachkörper<br />
mit Sicherheitsaufgaben<br />
ausstattet, wird es „sicher<br />
nicht geben“, sagt der <strong>zu</strong>ständige<br />
LHStv. Gschwentner. Für<br />
die vom Innsbrucker Gemeinderat<br />
Rudi Federspiel geforderte<br />
Maßnahme wird es<br />
keine Regierungsvorlage<br />
geben, betont Gschwentner:<br />
„Es kann nicht sein, <strong>das</strong>s Personaleinsparungen<br />
im Exekutivbereich<br />
auf Bundesebene<br />
durch die Installierung von<br />
Hilfssheriffs auf Landes-<br />
bzw. Gemeindeebene<br />
ausgeglichen<br />
werden.“<br />
Eröffnung des Rohrstollens Stadtschrofen in Feldkirch mit Bgm.<br />
Berchtold, LSth. Egger, Pfarrer Bischof und Stadträtin Burtscher.<br />
Wasserversorgung soll öffentlich bleiben<br />
Vorarlberg legt sich fest<br />
da<strong>zu</strong> führen, <strong>das</strong>s ein öffentliches<br />
Monopol durch ein<br />
privates Monopol ersetzt<br />
wird. Beispiele wie die Privatisierung<br />
der Wasserversorgung<br />
in England zeigen die<br />
Gefahren dieser Entwicklung.“<br />
Dagegen garantieren etwa die<br />
Stadtwerke Feldkirch beste<br />
Qualität des Wassers, Sicherheit<br />
der Versorgung, Schutz<br />
der Ressourcen und laufende<br />
Instandhaltung der Anlagen.<br />
„Diese Aufgaben werden von<br />
öffentlichen Systemen billiger,<br />
qualitativ besser und<br />
sozial gerechter erfüllt.<br />
Hier ist der freie<br />
Markt fehl am Platz.“<br />
KOMMUNAL 67
Info-Mix<br />
Lesermeinung<br />
Zu Editorial von<br />
Prof. Walter Zimper<br />
KOMMUNAL<br />
Februar 2003, Seite 5<br />
Sehr geehrter Herr Geschäftsführer!<br />
Ich habe mit Interesse Ihren<br />
Leitartikel in der letzten Ausgabe<br />
von KOMMUNAL gelesen.<br />
Ich bin mit Ihnen einer Meinung,<br />
<strong>das</strong>s der abgestufte Bevölkerungsschlüssel<br />
durch einen<br />
der Situation angepassten, interkommunalen<br />
Finanzausgleich <strong>zu</strong><br />
ersetzen ist. Woher Sie die Vermutung<br />
nehmen, <strong>das</strong>s dies mit<br />
einer schwarz-grünen Regierung<br />
nicht möglich wäre, wundert<br />
mich sehr. Ich befürchte, <strong>das</strong>s<br />
mit der blauen Chaostruppe viel<br />
weniger um<strong>zu</strong>setzen sein wird,<br />
wie geplant. Die „phantasievollen<br />
Theoretiker und Fundamentalisten“<br />
hätten den Vorteil<br />
gehabt, <strong>das</strong>s sie in vielen Dingen<br />
unvoreingenommen und lernbereit<br />
sind (siehe Sondierungsgespräche).<br />
Darüber hinaus würde<br />
der ÖVP etwas mehr ökosoziale<br />
1. März 1944<br />
Josef Lederer, Bürgermeister<br />
von Hüttschlag<br />
4. März 1951<br />
Dr. Hans Gargitter, Geschäftsführer<br />
oö. Gemeindebund<br />
4. März 1940<br />
Ing. Johann Ruff, Bürgermeister<br />
von Niklasdorf<br />
5. März 1950<br />
Wolfgang Eder, Bürgermeister<br />
von Mauterndorf<br />
7. März 1955<br />
Günter Fankhauser, Bürgermeister<br />
von Mayrhofen und<br />
Vizepräsident des Tiroler<br />
Gemeindeverbandes<br />
9. März 1947<br />
Walter Prior, Präsident des<br />
sozialdemok. GemeindevertreterverbandesBurgenlandes<br />
a.D. und Landtags-<br />
68 KOMMUNAL<br />
Gesinnung in der Praxis und<br />
klare Bekenntnisse <strong>zu</strong>m aktiven<br />
Umweltschutz nur gut tun. In<br />
Aktivprogrammen <strong>zu</strong>r verstärkten<br />
Nut<strong>zu</strong>ng erneuerbarer Energien<br />
liegt der Schlüssel für einen<br />
wirtschaftlichen Impuls und <strong>zu</strong>r<br />
Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.<br />
Ich bedauere, <strong>das</strong>s es keine<br />
schwarz-grüne Regierung gibt.<br />
Liebe Grüße<br />
Josef Mathis, Bürgermeister von<br />
Zwischenwasser, Vorarlberg,<br />
ÖVP-Mitglied!<br />
Anmerkung der Redaktion: Bei<br />
Redaktionsschluss von KOMMU-<br />
NAL 2/03 war die endgültige<br />
Zusammenset<strong>zu</strong>ng der neuen<br />
Regierung noch nicht bekannt.<br />
Bekannt geworden sind aber<br />
Überlegungen der Grünen, die<br />
Kommunalsteuer in Frage <strong>zu</strong> stellen<br />
und die Gemeindefinanzen<br />
ganz allgemein an<strong>zu</strong>tasten. Das<br />
war der kommunalpolitische Hintergrund<br />
für den zitierten Kommentar.<br />
Geburtstage - Wir gratulieren<br />
präsident des Burgenlandes<br />
14. März 1938<br />
Hermann Itzlinger,<br />
Bürgermeister von Ebenau<br />
14. März 1962<br />
Dipl.Ing. Wolfgang Fanninger,<br />
Bürgermeister von St. Michael<br />
im Lungau<br />
15. März 1953<br />
Rupert Dominik,<br />
Bürgermeister von Raach am<br />
Hochgebirge<br />
16. März 1947<br />
Ing. Johann Grießner, Bürgermeister<br />
von<br />
Lamprechtshausen<br />
Personalia Oberösterreich<br />
Termine<br />
Anlässlich der Mitgliedschaft<br />
des Österreichischen<br />
Gemeindebundes beim AuftragnehmerkatasterÖsterreich<br />
führt der Auftragnehmerkataster<br />
Österreich eine<br />
19. März 1955<br />
Franz Nill, Bürgermeister von<br />
Uttendorf<br />
21. März 1938<br />
Walter Annewandter,<br />
Bürgermeister von Assling<br />
23. März 1950<br />
Raimund Pickl, Bürgermeister<br />
von Neudau/Stmk.<br />
23. März 1955<br />
Friedrich Kreil, Bürgermeister<br />
von Strasswalchen<br />
30. März 1944<br />
Ernst Demel, Bürgermeister<br />
von St. Martin b. Lofer<br />
So sind Sie jederzeit über alles informiert<br />
Die Ausgaben des Jahres<br />
2002 als PDF auf Mausclick<br />
www.kommunal.at<br />
Jakob Auer Ökonomierat<br />
1977 war Jakob Auer mit 28<br />
Jahren Österreichs jüngster<br />
Bürgermeister, ein<br />
Amt, <strong>das</strong> er in seiner<br />
Gemeinde<br />
Fischlham auch<br />
heute noch gerne<br />
ausübt. Mittlerweile<br />
ist er seit 20<br />
Jahren Mitglied<br />
des Nationalrates<br />
und Träger des<br />
Großen Goldenen<br />
Ehrenzeichens für<br />
Verdienste um die Republik.<br />
Kürzlich bekam er von Bun-<br />
Foto: © ÖVP<br />
Jakob Auer<br />
Auftragnehmerkataster<br />
Vergabeverfahren<br />
despräsident Dr. Thomas Klestil<br />
den Titel „Ökonomierat“<br />
verliehen. Vor allem<br />
Änderungen beim<br />
Wasserrechtsgesetz<br />
sowie Neuerungen<br />
bei Steuer- und Sozialgesetzes<br />
und der<br />
agrarpolitischen<br />
Neuordnung tragen<br />
seine Handschrift.<br />
Der verheiratete<br />
Vater zweier Söhne<br />
bewirtschaftet in<br />
Fischlham einen landwirtschaftlichen<br />
Betrieb.<br />
österreichweite Veranstaltungsreihe<br />
<strong>zu</strong>m Thema<br />
„Praktische Durchführung<br />
und Unterstüt<strong>zu</strong>ng von Vergabeverfahren<br />
nach dem<br />
BvergG 2002“ durch.<br />
Im folgenden finden Sie eine<br />
Terminübersicht (2) <strong>zu</strong> dieser<br />
Veranstaltungsreihe.<br />
Terminübersicht<br />
6. Mai 2003<br />
Graz (WIFI)<br />
8. Mai 2003<br />
Neuhofen/Ybbs *)<br />
13. Mai 2003<br />
Eisenstadt (Rathaus)<br />
21. Mai 2003<br />
Wien (Amtshaus Stadiongasse)<br />
27. Mai 2003<br />
Wien (Amtshaus Stadiongasse)<br />
4. Juni 2003<br />
Wien (Amtshaus Stadiongasse)<br />
*) Diese Veranstaltungen werden<br />
in Kooperation mit der NÖ<br />
Gemeindeverwaltungsschule und<br />
Kommunalakademie durchgeführt,<br />
die auch die Einladungen<br />
der Gemeinden vornehmen wird.
Termin<br />
Der Bauer als<br />
Millionär<br />
GUTENSTEIN<br />
Die Raimund-Festspiele in<br />
Gutenstein in Niederösterreich<br />
unter Intendant Ernst-Wolfram<br />
Marboe starten am 24. Juli<br />
2003 mit der Premiere von<br />
Raimunds „Der Bauer als Millionär“<br />
durch. Dieses romantische<br />
Zaubermärchen mit<br />
Gesang in drei Aufzügen<br />
wurde am 10. November 1826<br />
in der Leopoldstadt in Wien<br />
uraufgeführt.<br />
Infos unter www.raimundspiele.at;<br />
Kartenbestellung<br />
unter 02634/72700<br />
Termin<br />
Kanalreinigung<br />
Am Mittwoch, dem 23. April<br />
2003, findet um 14 Uhr im<br />
Bildungshaus St. Hippolyt in<br />
der Eybnerstraße 5 in 3100<br />
St. Pölten die Präsentation<br />
eines außergewöhnlichen<br />
Gerätes statt.<br />
Der Kanalbläser, genial einfach<br />
aber wirksam, bringt<br />
große Vorteile für Kanalerrichter<br />
und -<br />
betreiber.<br />
Er dient<br />
<strong>zu</strong>r automatischen<br />
Spülung<br />
von Dükern und Abwässerkanälen<br />
und ermöglicht<br />
bedeutende Kosteneinsparungen<br />
bei der Neuerrichtung<br />
von Transportleitungen.<br />
Informationen bei Elisabeth<br />
Ringhofer, Ringconsult, Rottwiese,<br />
A-7350 Oberpullendorf,<br />
Tel: 02612/43311,<br />
Tel. Büro Wien: 01/914 56<br />
16, www.ringconsult.at;<br />
e-mail: office@ringconsult.at<br />
KOMMUNAL<br />
Inter-NET<br />
Info-Mix<br />
Kampf den „gegrabbten“ (wiederrechtlich reserviert) Domains<br />
Feldkirchen.at gehört<br />
endlich wieder Feldkirchen<br />
FELDKIRCHEN<br />
KOMMUNAL hat schon früher<br />
über die Praxis der sogenannten<br />
„Domain-Grabber“ berichtet,<br />
die sich professionell Internet-Namen<br />
vor allem von<br />
Gemeinden reservieren lassen,<br />
um sie gegen viel Geld den<br />
eigentlichen Inhabern <strong>zu</strong> verkaufen.<br />
Jetzt erreichte uns ein<br />
Erfolgsbericht im Kampf gegen<br />
diese Machenschaften:<br />
„Es war Anfang 1998. Auch die<br />
Stadt Feldkirchen wollte sich<br />
unter ihrem Gemeindenamen im<br />
Internet präsentieren. Doch leider<br />
musste sie feststellen, <strong>das</strong>s ihr<br />
Name bereits für einen ihr unbekannten<br />
Dritten registriert und<br />
damit für sie blockiert war. Sehr<br />
bald stellte sich heraus, <strong>das</strong>s dieser<br />
<strong>zu</strong>vorgekommene Dritte die<br />
Absicht hegte, mit der Gemeindename-Domain<br />
Geld <strong>zu</strong> verdienen.<br />
So wurde angeboten, den<br />
Internetauftritt der Gemeinde -<br />
gegen nicht <strong>zu</strong> geringes Entgelt,<br />
versteht sich - <strong>zu</strong> besorgen odersich<br />
diese Top-Level-Domain<br />
abkaufen <strong>zu</strong> lassen.<br />
Da bliebe der Stadtgemeinde,<br />
wollte sie auf diese Wünsche<br />
nicht eingehen, nichts anderes<br />
übrig, als ihren Webauftritt<br />
unter einer für die Auffindbarkeit<br />
ungünstigeren Domain,<br />
nämlich „feldkirchen.co.at“ im<br />
www vor<strong>zu</strong>nehmen.<br />
Ein Blick in die Registrierungen<br />
bei der Internetverwaltungsund<br />
Betriebsgesellschaftm.b.H.<br />
„nic.at“ zeigt, <strong>das</strong>s über die<br />
Hälfte (!) aller Kärntner<br />
Gemeinden nicht selbst im<br />
Besitze ihrer eigenen Gemeindenamen-Top-Level-Domains<br />
sind. Es ist an<strong>zu</strong>nehmen, <strong>das</strong>s<br />
es auch in anderen Bundesländern<br />
nicht viel anders ist.<br />
Nun sind aber Domain-Namen<br />
- und zwar nicht die durch<br />
<strong>zu</strong>sätzliche Einfügungen wie<br />
„co“ verlängerten - ein knappes<br />
und damit auch relativ wertvolles<br />
Gut.<br />
Der Wert einer möglichst kurzen<br />
Top-Level-Domain ist im<br />
Falle der Gleichnamigkeit mehrerer<br />
-<strong>zu</strong>m Beispiel Ortsnamen<br />
- noch größer. Es gab zwar<br />
bereits einige ermunternde<br />
gerichtliche Entscheidungen<br />
(wie <strong>zu</strong>m Beispiel<br />
„heidelberg.at“), aber auch für<br />
Gemeinden negative (wie <strong>zu</strong>m<br />
Beispiel „adnet. at“ oder „obertauern.at“).<br />
Daher besteht also,<br />
je nachdem, wer Domaininhaber<br />
ist, ein mehr oder weniger<br />
großes Klags- und damit<br />
Kostenrisiko.<br />
Da<strong>zu</strong> kommt noch, <strong>das</strong>s Grabber<br />
- und dies war auch hier<br />
der Fall - als Domizile Orte auf<br />
dem Globus wählen, die für die<br />
Gerichtsbarkeit kaum oder nur<br />
sehr schwer erreichbar sind<br />
(<strong>zu</strong>m Beispiel die Isle of Man,<br />
Florida oder Guyana). Eine<br />
Klage ist oftmals gar nicht<br />
<strong>zu</strong>stellbar und selbst im Falle<br />
eines Obsiegens kann die<br />
Gemeinde auf ihren Klagskosten<br />
sitzen bleiben.<br />
Daher kommt es bei derartigen<br />
Streitigkeiten um Domain-<br />
Namen in der Regel häufig <strong>zu</strong><br />
Verhandlungen, meist im Vorfeld<br />
gerichtlicher Verfahren.<br />
Zweckmäßig erweist sich parallel<br />
da<strong>zu</strong> die Herbeiführung<br />
einer technischen Funktionsunfähigkeit<br />
(Sperre) bzw. die einmal<br />
mögliche Verlängerug<br />
einer solchen. Darüber hinaus<br />
hilft jedoch nur mehr, eine<br />
Klage anhängig <strong>zu</strong> machen,<br />
ansonsten wird die Domain in<br />
ihren normalen Zustand<br />
<strong>zu</strong>rückversetzt, <strong>das</strong> heißt sie<br />
kann vom Domaininhaber wieder<br />
an einen anderen weitergegeben<br />
werden.<br />
Foto: Zwatz<br />
Es ist also ein wahrlich steiniger<br />
Weg, bis endlich der lang<br />
ersehnte Inhaberwechsel für die<br />
Gemeinde erreicht ist. Aber es<br />
hat sich gelohnt. Die Zugriffszahlen<br />
sind seither signifikant<br />
in die Höhe geschnellt.<br />
Der durchschnittliche Internet-<br />
Nutzer sucht nämlich „feldkirchen“<br />
und nicht „feldkirchen.<br />
co“. Auch Suchmaschinen können<br />
so Feldkirchen leichter finden.<br />
Der Gemeindename und<br />
„at“ ohne weitere Zwischenbezeichnungen<br />
ist eben die Top-<br />
Level-Domain, also die höchste<br />
Ebene. Diese spricht den durchschnittlichenInternet-Anwender<br />
naturgemäß am meisten<br />
an.<br />
Derzeit gibt es in Österreich<br />
auch noch keine Schlichtungsstelle<br />
für Domain-Streitigkeiten.<br />
Es bleibt also nur der Weg<br />
über die Gerichte oder, was in<br />
Feldkirchen gelungen ist, durch<br />
professionelles Verhandeln im<br />
Vorfeld eines gerichtlichen Verfahrens<br />
den Inhaberwechsel <strong>zu</strong><br />
erreichen. Selbstverständlich<br />
geht auch dies nicht ohne<br />
Kosten, sie sind jedoch letztlich<br />
geringer und vor allem kalkulierbar,<br />
als in einem Rechtsstreit<br />
mit ungewissem Ausgang.<br />
Die Stadtgemeinde Feldkirchen<br />
in Kärnten ist bereit, gegen<br />
einen Unkostenbeitrag Näheres<br />
über ihre gewonnenen Erfahrungen<br />
mit<strong>zu</strong>teilen bzw. den<br />
Kontakt <strong>zu</strong>r erfolgreichen, professionellenVerhandlungsführung<br />
her<strong>zu</strong>stellen.“<br />
Mag. Dr. Hans<br />
Sampl ist Stadtamtsdirektor<br />
von Feldkirchen<br />
KOMMUNAL 69
Info - Mix<br />
Fachbuch Statistik - Neuerscheinungen<br />
Gefahrgut Hauptergebnisse erschienen<br />
Per 1. Jänner 2003 wurden wieder<br />
zahlreiche Vorschriften des<br />
Europäischen Übereinkommens<br />
über die internationale Beförderung<br />
gefährlicher Güter auf der<br />
Straße (ADR) geändert.<br />
Am 31. Dezember 2002 endete<br />
auch eine 18monatigeÜbergangsfrist.<br />
Das<br />
heißt, nur<br />
wer sich<br />
rechtzeitig<br />
informiert<br />
und womöglich<br />
die<br />
Änderungen<br />
des ADR<br />
2001<br />
bereits<br />
anwendet,<br />
ist in der Lage, die neuerlichen<br />
Änderungen raschest um<strong>zu</strong>setzen.<br />
Das bewährte Autorenteam<br />
Willi Stolz, Rainer Trybus und<br />
Michael Twaroch garantiert<br />
dem Anwender mit dieser Ausgabe<br />
den entscheidenden<br />
Informationsvorsprung und<br />
einen rechtssicheren Leitfaden<br />
durch <strong>das</strong> europäische Gefahrgut-Transportrecht.<br />
Auf vielfachen<br />
Wunsch wurde <strong>das</strong> ADR-<br />
Handbuch 2003 mit dem<br />
Gefahrgutbeförderungsgesetz<br />
(GGBG) in der Fassung der<br />
GGBG-Novelle ergänzt. Dem<br />
Anwender steht damit ein vollständiges<br />
Handbuch für die<br />
auf der Straße geltenden<br />
Gefahrguttransport-Vorschriften<br />
<strong>zu</strong>r Verfügung Ein Muss<br />
für jeden, der mit gefährlichen<br />
Gütern oder deren Beförderung<br />
auf der Straße <strong>zu</strong> tun<br />
hat!<br />
Das Buch<br />
Stolz, Trybus, Twaroch<br />
„ADR-Handbuch 2003“,<br />
ca. 1000 Seiten, porter<br />
press VerlagsgmbH,<br />
181,– € plus Versandkosten<br />
und 10 % Mwst.<br />
Zu bestellen über<br />
print-media@gmx.at<br />
oder Fax 01/544 81 93.<br />
70 KOMMUNAL<br />
Die Statistik Austria hat die<br />
Hauptergebnisse der Volkszählung<br />
2001 veröffentlicht.Nunmehr<br />
liegen für<br />
die Bundesländer<br />
Kärnten, Oberösterreich,<br />
<strong>das</strong><br />
Burgenland und<br />
die Steiermark<br />
die Volkszählungsergebnisse<br />
<strong>zu</strong>r demographischen<br />
Struktur vor.<br />
Damit stehen<br />
nach zehnjährigem<br />
Abstand wieder umfassende<br />
und österreichweit vergleichbare<br />
Regionaldaten<br />
<strong>zu</strong>r Verfügung.<br />
Dem Tabellenteil sind kurze<br />
Darstellungen der Ergeb-<br />
FLACHAU<br />
Das 1. All-Inclusive-Wellness &<br />
Beauty Hotel „Lacknerhof“ in<br />
Flachau wurde <strong>zu</strong>m Wellnesshotel<br />
des Jahres<br />
2003 gewählt.<br />
Hotelier Georg<br />
Lackner: „Wir<br />
freuen uns sehr<br />
über diese Auszeichnung,<br />
denn<br />
damit wird<br />
unser Unternehmenscredo<br />
,Der<br />
Gast ist der<br />
König´ bestätigt.<br />
Eine schneeweiße<br />
Fassade,<br />
blau gestrichenes Gebälk, ziegelrote<br />
Dächer, Erker und Türmchen<br />
– als Märchenschloss<br />
präsentiert sich der Lacknerhof<br />
mitten in Flachau. Hinter seinen<br />
Schlossmauern verbirgt<br />
sich ein exklusives 4-Sterne<br />
Wellness & Beauty Hotel.<br />
Feng Shui und Bio-Vollholzmöbel<br />
verbreiten eine einmalig<br />
harmonische und heimelige<br />
Athmosphäre, die überall<br />
im Haus <strong>zu</strong> spüren ist. Alle<br />
Zimmer des Hotels sind groß-<br />
nisse sowie die Erläuterung<br />
und Definition der notwendigen<br />
Begriffe vorangestellt.<br />
Die Analyse<br />
der Altersstruktur,<br />
der Zusammenset<strong>zu</strong>ng<br />
nach Staatsangehörigkeit,Umgangssprache<br />
und<br />
Religionsbekenntnis<br />
wird<br />
durch Abbildungen<br />
und<br />
Karten grafisch<br />
unterstützt. Die<br />
Tabellen enthalten unter<br />
anderem Gemeindeergebnisse<br />
nach Alter, Geschlecht,<br />
Staatsangehörigkeitskategorien,<br />
Geburtsland, Umgangs-<br />
Wellnesshotel 2003: Hotel Lacknerhof in Flachau<br />
Eine Nische der Gemütlichkeit<br />
zügig angelegt und top ausgestattet,<br />
die Erker- und Turm-<br />
Zimmer bieten Nischen der<br />
Gemütlichkeit. Besonders<br />
weitläufig angelegt sind der<br />
Wellness-Bereich und <strong>das</strong><br />
Badeschlössl. Finnische<br />
Sauna, Sanarium, Vitarium,<br />
Soledampfbad und Soft-Kräuterbad<br />
helfen ebenso, sich <strong>zu</strong><br />
regenerieren, wie die verschiedensten<br />
Massagen. Zum<br />
Verwöhnen lädt der moderne<br />
„Maria Galland-Paris“ Beauty-<br />
Bereich ein.<br />
Warum aber „all inclusive“?<br />
Im Hotel Lacknerhof sind<br />
Frühstücksbuffet mit Tee-Insel<br />
sprache und Religion. Auf<br />
Landesebene werden detaillierte<br />
Gliederungen der<br />
Merkmale sowie Merkmalskombinationen<br />
angeboten.<br />
Diese Bände gehören <strong>zu</strong><br />
einer ersten Reihe von <strong>zu</strong>r<br />
Vokszählung 2001 geplanten<br />
Bundesländer-Publikationen.<br />
Angeschlossen ist je eine<br />
CD-ROM, die die gesamte<br />
Publikation im PDF-Format<br />
sowie <strong>zu</strong>sätzlich die Tabellen<br />
im Excel-Format enthält.<br />
Zu bestellen bei:<br />
Verlag Österreich,<br />
Kandlgasse 21, A-1070<br />
Wien, Tel: 01/61077-<br />
315, Fax: DW 589,<br />
order@verlagoesterreich.at<br />
und Bio-Ecke, Kuchenbuffet<br />
am Nachmitteg, tägliches<br />
Salatbuffet und <strong>das</strong> viergängige<br />
Abendmenü ebenso<br />
inklusive, wie<br />
Freikarten für<br />
die Sommerrodelbahn<br />
und die Ausleihe<br />
von<br />
Mountainbikes.<br />
Darüber<br />
hinaus sind<br />
im All-Inclusive-Paket<br />
jeden Tag<br />
zwei Behandlungen<br />
in der<br />
Beauty-Farm enthalten.<br />
Information<br />
All Inclusive Wellness &<br />
Beauty Hotel Lacknerhof,<br />
5542 Flachau<br />
Tel.: 06457/2379,<br />
Fax.: 06457/2379-46,<br />
Email: info@lacknerhof.at,<br />
Internet:<br />
www.lacknerhof.at
Symbolfoto<br />
www.beton.or.at<br />
HÖRT DAS GRAS WACHSEN.<br />
LÄSST DAS GRAS WACHSEN.<br />
Beton hält dicht. Und nicht nur <strong>das</strong>! Laut Ökobilanz verdient der<br />
Rohrwerkstoff, dank seiner hervorragenden Eigenschaften, <strong>das</strong> Prädikat<br />
„Umweltfreundlich“, oder wie Greenpeace meint: „Ökologisch gut“.*<br />
BETON. ES KOMMT DRAUF AN, WAS MAN DRAUS MACHT.<br />
*Studie Rohrwerkstoffe, Wien 1997<br />
Diesen Tipp widmet Ihnen<br />
KOMMUNAL 71
1.) DIE<br />
1.) g.huemer@kommunalkredit.at<br />
SETZEN SIE BEI GEMEINDEFINANZIERUNGEN AUF DAS KNOW-HOW<br />
DER NR.1. TEL. 01/31 6 31<br />
„Verlassen Sie sich bei der Finanzierung kommunaler Einrichtungen nicht auf Ballglück. Profitieren<br />
Sie lieber von den Tipps der Nr. 1.“<br />
Gerhard Huemer, Ihr Kontakt bei der Kommunalkredit.<br />
www.kommunalkredit.at<br />
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