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WARTEN AUF ANGELINA - FDb.cz

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<strong>WARTEN</strong> <strong>AUF</strong> <strong>ANGELINA</strong><br />

Buch & Regie: Hans-Christoph Blumenberg<br />

Mit: Florian Lukas, Kostja Ullmann, Barbara Auer, Anna Brüggemann, Gudrun<br />

Landgrebe, Leslie Malton, Jana Pallaske, Jördis Triebel,<br />

PRESSEBETREUUNG<br />

LINDALAX Public Relations<br />

Erkelenzdamm 59 – 61<br />

10999 Berlin<br />

Telefon: 030 – 62 90 10 77<br />

Telefax: 030 – 616 536 12<br />

Email: post@lindalax.de<br />

Eine Produktion der Feuerland Filmproduktion<br />

Gefördert durch<br />

Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein<br />

Kinostart: 08. Januar 2009<br />

Pressematerial unter www.farbfilm-verleih.de<br />

VERTRIEB<br />

barnsteiner-film<br />

Boxhagener Str. 106<br />

10245 Berlin<br />

Telefon: 030 - 297 729 29<br />

Telefax: 030 – 297 729 77<br />

Email: barny@barnsteiner-film.de<br />

VERLEIH<br />

farbfilm verleih GmbH<br />

Boxhagener Str. 106<br />

10245 Berlin<br />

Telefon: 030 – 297 729 44<br />

Telefax: 030 – 297 729 79<br />

Email: info@farbfilm-verleih.de


Inhaltsverzeichnis<br />

ÜBER DEN FILM .............................................................................................................. 3<br />

Besetzung ..................................................................................................................... 3<br />

Stab .............................................................................................................................. 3<br />

Kurzinhalt ...................................................................................................................... 4<br />

Pressenotiz ................................................................................................................... 4<br />

Inhalt ............................................................................................................................. 5<br />

DIE SCHAUSPIELER UND IHRE ROLLEN ..................................................................... 7<br />

Florian Lukas als MAIK ................................................................................................. 7<br />

Interview Florian Lukas ................................................................................................. 8<br />

Kostja Ullmann als MOMME ....................................................................................... 10<br />

Interview Kostja Ullmann ............................................................................................. 10<br />

Barbara Auer als MARLENE ....................................................................................... 12<br />

Anna Brüggenmann als JULIA .................................................................................... 13<br />

Gudrun Landgrebe als BLANDINE .............................................................................. 14<br />

Leslie Malton als HELGA ............................................................................................ 15<br />

Jana Pallaske als MANDY .......................................................................................... 16<br />

Jördis Triebel als KARO .............................................................................................. 17<br />

HINTER DER KAMERA ................................................................................................. 18<br />

Hans-Christoph Blumenberg – Drehbuchautor und Regisseur .................................... 18<br />

Fragen an den Regisseur ............................................................................................ 19<br />

2


ÜBER DEN FILM<br />

Besetzung<br />

Maik Tremper Florian Lukas<br />

Momme Ulmer Kostja Ullmann<br />

Marlene Barbara Auer<br />

Julia Anna Brüggemann<br />

Blandine Gudrun Landgrebe<br />

Helga Leslie Malton<br />

Mandy Jana Pallaske<br />

Karo Jördis Triebel<br />

Sinje Lena Carstensen<br />

Hauke Boris Ekambi<br />

Pariser Paparazzo Dietrich Brüggemann<br />

Dr. Alfred Katelbach Heikko Deutschmann<br />

Stab<br />

Produktion, Drehbuch,<br />

Szenenbild, Regie Hans-Christoph Blumenberg<br />

Kamera Klaus Peter Weber<br />

Schnitt. Florentine Bruck, BFS<br />

Musik Jorgos Psirakis (performed by Big Bazaar Orchestra)<br />

Orginalton Benjamin Ahrens<br />

Kostümbild Barbara Schramm<br />

Maskenbild Vera Michel<br />

Regieassistenz Grit Meyer<br />

Aufnahmeleitung Jakob Krebs<br />

Kameraassistenz Christof Assing<br />

Mischung Konken Studio, Hamburg<br />

Sound Design Hartmut Teschemacher<br />

Post Production VCC, Hamburg<br />

Post Production Supervisor Jenny Cazelles<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Länge: 89 Minuten<br />

Format: 1:1,85<br />

Ton: Dolby Digital<br />

3


Kurzinhalt<br />

Der listenreiche Promi-Knipser Maik Tremper (Florian Lukas) staunt nicht schlecht, als ihm in der cool<br />

gestylten Dachwohnung in Berlin-Mitte, zu der er sich illegal Zugang verschafft hat, ein junger Romantiker<br />

aus Pellworm vor die Füße fällt: Auch Momme Ulmer (Kostja Ullmann) ist Fan des „heißesten Paares des<br />

Universums: Brangelina“ und will sich in Maiks Hotspot häuslich einnisten, um die ersten Bilder des angeblich<br />

jeden Augenblick in der Nachbarschaft erwarteten Promi-Paares zu ergattern. Das norddeutsche Landei will<br />

die Fotos für einen kleinen Pellwormer Fanclub machen, um damit seine Ex-Freundin zu beeindrucken. Beim<br />

„Warten auf Angelina“ im heißen Berliner Sommer müssen sich die beiden zu einer unfreiwilligen<br />

Notgemeinschaft zusammenraufen: Ein „Odd Couple“ der besonderen Art. Was Maik und Momme nicht<br />

wissen: Der steinreiche Zahnarzt dem das Appartement über den Dächern von Berlin gehört, hat großzügig<br />

Schlüssel an diverse Damen verteilt. Und die bringen den Plan der beiden gründlich durcheinander: Von der<br />

heimlichen Geliebten über die Staatssekretärin auf Abwegen bis zu zwei selbstbewussten Schwestern aus<br />

Ostberlin, einer kickboxenden Pizzabotin und einer exzentrischen GEZ-Fahnderin tauchen immer neue<br />

Ladies auf. Nur Angelina und Brad lassen auf sich warten. Schließlich haben der Knipser und der Träumer<br />

eine verrückte Idee, die alle Beteiligten retten könnte...<br />

Pressenotiz<br />

Manchmal sieht die Welt aus wie ein einziger absurder Celebrity-Zirkus. Als Ausgangspunkt für seine feine,<br />

kurzweilige Satire hat der Drehbuchautor und Regisseur Hans-Christoph Blumenberg („Tausend Augen“,<br />

„Rotwang muß weg!“) das allseits kolportierte Gerücht genommen, die Hollywoodstars Angelina Jolie und<br />

Brad Pitt wollten sich in Berlin häuslich niederlassen - mitsamt der ständig wachsenden Kinderschar. Aus<br />

dieser Idee entsteht eine sommerleichte, treffsichere Komödie, die sich sowohl über die abgrundtiefe<br />

Prominentensucht der Öffentlichkeit mokiert, als auch ganz nebenbei ein paar hintergründige Weisheiten<br />

über Männer, Frauen und den ganz normalen Beziehungswahnsinn parat hat. Wer einen typischen Berlinfilm<br />

erwartet, sieht sich rasch getäuscht: Im Niemandsland zwischen romantischer Komödie und punktgenauer<br />

Medien-Satire spielt Blumenberg ein virtuoses Spiel. Und natürlich hat es sich kaum jemand nehmen lassen,<br />

in diesem Blumenberg-Kabinettstückchen mitzuspielen: Neben Florian Lukas und Kostja Ullmann geben sich<br />

so wunderbare Schauspielerinnen wie Barbara Auer, Anna Brüggemann, Gudrun Landgrebe, Leslie Malton,<br />

Jana Pallaske und Jördis Triebel ein Stelldichein.<br />

4


Inhalt<br />

Maik Tremper (Florian Lukas) hofft auf den Job seines Lebens: Der skrupellose Berliner Promi-Knipser folgt<br />

einem Tipp, nach dem sich „das heißeste Paar des Universums“ Brad Pitt und Angelina Jolie in den nächsten<br />

vier Tagen häuslich in Berlin-Mitte niederlassen soll – in Fotografierweite zu jener Dachwohnung, zu der sich<br />

Maik gerade illegal den Schlüssel erkauft hat. Der Besitzer, Promizahnarzt Freddy Katelbach, ist momentan<br />

auf Yachtreise im Indischen Ozean, weder telefonisch noch sonst zu erreichen, und so richtet sich Maik in<br />

der leeren Mansarde ein, und wartet mitsamt gezücktem Fernobjektiv auf Brangelina.<br />

Er staunt nicht schlecht, als ihm plötzlich jemand vor die Füße fällt: Momme Ulmer (Kostja Ullmann) ist ein<br />

romantischer Brad Pitt- und vor allem Angelina Jolie-Fan von der kleinen Nordseeinsel Pellworm, der über<br />

ein paar verrückte Zufälle ebenfalls von der Wohnung mit der freien Promisicht gehört und den gefährlichen<br />

Weg über die Dächer gewählt hat. Die beiden giften sich erst mal gehörig an und versuchen, den anderen<br />

einzuschüchtern. Doch weder Maik noch Momme wollen das Feld räumen, und da beide illegal eingedrungen<br />

sind – wobei Momme sich auch noch den Fuß verstaucht hat – beweist jeder trotzig Sitzfleisch.<br />

Man schließt also einen brüchigen Frieden und wartet, unterstützt von Dr. Freddy Katelbachs Bier und<br />

seinem mickrigem Kühlschrankinhalt, gemeinsam. Im Gegensatz zu Maik will Momme die Fotos allerdings<br />

nicht für Millionen Euro verkaufen, sondern der liebeskranke Verlassene möchte damit seine Ex<br />

beeindrucken, die wie er Mitglied im überschaubaren Pellwormer Brangelina-Fanclub war, sich aber gerade<br />

einen neuen Freund gesucht hat.<br />

Während Momme sich ein wenig in Liebeskummer suhlt und Maik sich permanent per Telefon mit seinem<br />

Rechtsanwalt streitet, der ihm eine unangenehme Geschichte vom Hals schaffen soll, betritt in der ersten<br />

Nacht Marlene (Barbara Auer) die Wohnung: Die attraktive Modelagenturchefin hat offensichtlich ein<br />

Techtelmechtel mit Katelbach – er hat ihr sogar einen Schlüssel zu seinem „Liebesnest“ überlassen. Nach<br />

Erschrecken auf beiden Seiten einigt man sich gütlich darauf, die ganze Geschichte zu vergessen - sowohl<br />

Maik und Momme als auch Marlene haben überhaupt kein Interesse daran, dass etwas davon publik wird,<br />

zumal der Profi-Promisichter Maik sich auch noch bestens mit Marlenes offiziellem Eheleben auskennt.<br />

Am nächsten Tag schließt jedoch schon wieder eine Dame die Wohnungstür auf: Julia (Anna Brüggemann)<br />

ist für das Blumengießen zuständig, die junge Frau hinterlässt vor allem einen bleibenden Eindruck bei<br />

Momme, aber auch Maik wird hellhörig, als sie ihm erzählt, dass sie die gar nicht mehr so kleine Schwester<br />

von Maiks vor 14 Jahren heiß brennender Affäre Karo ist. Als es später klingelt und Helga (Leslie Malton) von<br />

der GEZ die Wohnung im Sturmschritt erobert, wundern Maik und Momme sich fast schon über gar nichts<br />

mehr. Die fehlenden GEZ-Gebühren lässt Helga, die verkappte Kunstliebhaberin, nur durchgehen, weil sie<br />

sich stante pede in das überdimensionale grüne abstrakte Bild verliebt, das die Wohnung dekorativ dominiert.<br />

Sie droht an, wiederzukommen, um dem Studium des Bildes mehr Zeit widmen zu können.<br />

Das nächste weibliche Wesen liefert immerhin Pizza: Kickboxerin Mandy (Jana Pallaska) lässt sich auch<br />

sonst von niemandem verschaukeln. Momme fällt auf, dass die toughe Sportlerin jemandem verdammt<br />

ähnlich sieht, nur - wem denn bloß...<br />

5


Bei der letzten Dame, die Katelbachs Appartement betritt, sind Momme und Maik schon ein eingespieltes<br />

Team und rappeln vorgeschobene Identitäten und Anwesenheitsgründe herunter wie Profi-Betrüger. Dumm<br />

nur, dass Blandine (Gudrun Landgrebe) Freddy aus ganz bestimmten Gründen kennt wie ihre Westentasche,<br />

darum nicht auf die beiden jungen Männer reinfällt und sie stattdessen in Freddys niedrigem Balkon-<br />

Abstellraum einschließt.<br />

Aber Maik und Momme haben in den fünf Tagen gelernt, mit den ungewöhnlichsten Situationen fertig zu<br />

werden. und so schaffen sie es sowohl, Blandine von ihrer Unschuld zu überzeugen, als auch das Problem<br />

mit den immer noch nicht auftauchenden VIPs durch eine geniale Idee zu meistern.<br />

Womit der coole Maik allerdings nicht gerechnet hat, ist, dass seine alte Liebe Karo (Jördis Triebel) auf<br />

einmal vor ihm steht... Und die Lage spitzt sich auch noch aus anderen Gründen zu: Ziehen Brangelina<br />

plötzlich TATSÄCHLICH drüben ein?<br />

6


DIE SCHAUSPIELER UND IHRE ROLLEN<br />

Florian Lukas als MAIK<br />

Florian Lukas wurde 1973 in Ost-Berlin geboren, und begann seine Bühnenkarriere bereits mit 17 Jahren in<br />

freien Theatergruppen. In den 90ern spielte er auch am Berliner Ensemble und am Deutschen Theater in<br />

Berlin. Seinen ersten Film „Banale Tage“ drehte er 1990 unter der Regie von Peter Welz, in den nächsten<br />

Jahren arbeitete er in Fernseh- und Kinoproduktionen mit Regisseuren wie Mark Schlichter, Lars Kraume<br />

oder Claudia Prietzel. Ein Schauspielstudium an der HFF Potsdam-Babelsberg brach er 1994 ab. Einem<br />

größeren Kinopublikum wurde er mit dem Kinoerfolg „Der Eisbär“ von Til Schweiger bekannt. Für seine<br />

Darstellungen in „St. Pauli Nacht“ von Sönke Wortmann und dem aberwitzigen Freundesdrama „Absolute<br />

Giganten“ von Sebastian Schipper erhielt er 1998 den Bayerischen Filmpreis als Bester<br />

Nachwuchsdarsteller, außerdem wurde er für „Absolute Giganten“ auch mit dem New Faces Award und den<br />

Darstellerpreis des Filmfestivals im russischen Sotschi ausgezeichnet. Weitere Preise folgten: Für seine<br />

Rolle des Dennis im internationalen Publikumshit „Good Bye, Lenin!“ von Wolfgang Becker erhielt er 2003<br />

den Deutschen Filmpreis als Bester Nebendarsteller, sowie einen Bambi verliehen. Er spielte 2002 in<br />

„Befreite Zone“ von Norbert Baumgarten mit, in dem Rettungshelferdrama „Kammerflimmern“ von Hendrik<br />

Hölzemann und 2004 in dem deutschen Berlinale-wettbewerbsbeitrag „One Day in Europe“ von Hannes<br />

Stöhr. Außerdem betrat er 2004 für Ulrich Mühes Inszenierung von Heiner Müllers „Der Auftrag“ wieder<br />

Theaterbretter. In Lars Kraumes ungewöhnlichem Musikerportrait „Keine Lieder über Liebe“ war er zu sehen,<br />

2007 spielte er Maggie Perens Kinokomödie "Stellungswechel" mit, und übernahm in Philipp Stölzle<br />

Bergsteigerdrama „Nordwand“ eine der Hauptrollen.<br />

Filmografie (Auswahl):<br />

2007 Warten auf Angelina Hans-Christoph Blumenberg<br />

Nordwand Philipp Stölzl<br />

Stellungswechsel Maggie Peren<br />

2006 FC Venus Ute Wieland<br />

2005 One Day In Europe Hannes Stöhr<br />

Keine Lieder über Liebe Lars Kraume<br />

2004 Kammerflimmern Hendrik Hölzemann<br />

2003 Befreite Zone Norbert Baumgarten<br />

Nachtschicht – Amok! (TV) Lars Becker<br />

Liegen lernen Hendrik Handloegten<br />

2001 Good Bye, Lenin! Wolfgang Becker<br />

Mädchen, Mädchen Dennis Gansel<br />

Planet der Kannibalen Hans-Christoph Blumenberg<br />

Zoom Otto Alexander Jahrreiss<br />

1999 St.Pauli Nacht Sönke Wortmann<br />

Absolute Giganten Sebastian Schipper<br />

1998 Der Eisbär Til Schweiger<br />

1995 Ex Mark Schlichter<br />

Kommt Mausi raus?! A. Scherer/A. Maccarone<br />

1992 Banale Tage Peter Welz<br />

7


Interview Florian Lukas<br />

Erzählen Sie doch mal, wie Sie dazu gekommen sind, bei dem Film mitzumachen.<br />

Den Herrn Blumenberg kenne ich schon länger... Mitte der 90er habe ich das erste Mal einen Blumenberg-<br />

Film gesehen, „Rotwang muss weg“, eine RAF-Satire. Damals dachte ich: Das ist ja irre! Ich bin seitdem<br />

Blumenberg-Fan. Dann hat er mich unter anderem für „Planet der Kannibalen“ gefragt, das Nachfolgeprojekt<br />

von „Rotwang muss weg“, eine schwarz-weiße, sehr ungewöhnlich Mediensatire, und im letzten Frühjahr<br />

sagte Blumenberg: Lass uns doch mal wieder zusammen was machen! Ich hab da so eine Idee... Wir haben<br />

uns dann getroffen, auf seiner Dachterrasse, er hat erzählt, was er gern machen würde und in welchem<br />

Zeitraum, und wir haben dann überlegt, wer für die andere Hauptrolle in Frage kommt. Wir hatten zufällig<br />

auch die gleichen Leute im Kopf.<br />

Haben Sie selbst auch Paparazzierfahrung, die Ihnen bei der Rollenvorbereitung helfen konnte? Sind<br />

Sie schon mal von Fotografen verfolgt worden?<br />

Zum Glück habe ich die nicht so erlebt wie den, den ich da spiele – als Jäger. Dafür bin ich viel zu<br />

uninteressant. Inzwischen kennt man sich ja auch ein bisschen über die Jahre... Zu Berlinalezeiten sind die<br />

natürlich verstärkt da, aber es ist wahrscheinlich trotzdem unattraktiv zu der Jahreszeit, Promis in dicken<br />

Mänteln und mit Mützen zu fotografieren... Ich erinnere mich aber, dass es tatsächlich Paparazzi-Fotos von<br />

Angelina gibt, vom Helmholtzplatz, als die mal vor drei Jahren hier war. Die haben damals, glaube ich, dieses<br />

Architekturbüro besucht, das das Haus gebaut hat, um das es in dem Film geht!<br />

Ich hab zur Vorbereitung jedenfalls angefangen zu gucken und nachzulesen, wie solche Leute sind, was die<br />

sagen, es gibt ja einen Deutschen, Hans Paul, der in Amerika wohnt, mit dem hab ich mir Interviews<br />

angeguckt. Dass dann noch so viele Frauen in der Wohnung auftauchen, das habe ich dann erst im<br />

Drehbuch gelesen. Blumenberg sagte zu recht: Es wäre einfach zu langweilig, nur zwei Typen, die sich<br />

unterhalten, beim Warten zuzugucken. Blumenberg ist ein Charmeur, der schaffte es, die ganzen tollen<br />

Frauen da hinzubekommen...<br />

Kennen Sie denn so einen Typ Mensch wie Maik?<br />

Ich glaube ich meide solche Leute eher... aber ich mag solche Figuren, ein bisschen sind das Hochstapler...<br />

schließlich ist das ganze Business eine Hochstapelei! Ich mag es jedenfalls sehr, so was zu spielen, mich<br />

damit zu beschäftigen. Obwohl man ja bei Maik gar nicht weiß, ob das vielleicht nicht doch stimmt, was der<br />

die ganze Zeit erzählt, es wird ja nicht nachgewiesen, dass es nicht wahr ist. Ich hab so ein bisschen an<br />

Typen gedacht wie Tom Kummer, dieser Journalist, der immer ausgedachte Interviews veröffentlichte.<br />

Und die Dreharbeiten fanden in der Wohnung des Regisseurs statt...<br />

Ja, der hat da auch noch gewohnt und war besorgt, dass ihm irgendeiner was kaputt macht! Er hat alle<br />

Sachen in ein Zimmer geräumt und abgeschlossen, das Zimmer kommt ja auch im Film vor. Letztendlich sind<br />

wir abends aus der Wohnung gegangen, wenn Drehschluss war, er hat sich ins Bett gelegt, und morgens<br />

nach dem Kaffee standen wir alle wieder da.<br />

Haben Sie sich vorher schon mit Kostja Ullmann getroffen, um sich auf die Rollen einzustimmen?<br />

8


Wir hatten relativ wenig Zeit. Blumenberg hat ein paar Fassungen geschrieben, wir hatten uns drei Tage zum<br />

Proben und Zusammensitzen und Vorbereiten genommen, die haben wir auch eingehalten. Ich kannte Kostja<br />

aber auch schon, und wusste, dass wir uns relativ schnell zusammenfinden können. Das war auch eine der<br />

Voraussetzungen, dass wir jemanden finden, mit dem die Zusammenarbeit gut und schnell klappt!<br />

Was ist denn wichtig bei einer solchen Zusammenarbeit, wenn die beiden Charaktere den Film tragen?<br />

Das ist oft eine Frage von Timing, darauf, ob man sich auf jemanden verlassen kann, ob der Blick in die<br />

richtige Richtung an der richtigen Stelle kommt... letztendlich ist es wie Tennis! Mit der Bedingung, ein Ding<br />

eine halbe Stunde lang am Laufen zu halten, es darf niemals ausgehen. Wenn man weiß, wie jemand<br />

reagiert, funktioniert es von Anfang an besser. Also wenn man schon mal mit jemandem gespielt hat,<br />

erleichtert es die Sache. Das ist wie beim normalen Kennenlernen: Wenn man jemanden neu kennen lernt<br />

muss man erst mal gucken, wie reagiert der auf Dinge, auf Vorschläge, Ideen.<br />

Wie genau mussten Sie sich ans Drehbuch halten?<br />

Sehr genau. Wir haben teilweise lange Szenen ohne Schnitte durchgespielt, mit sehr viel Text, und weil wir<br />

nicht viel Zeit hatten, gab es kaum Änderungen. Hans Blumenberg legte da großen Wert drauf, weil er eben<br />

auch viel schreibt. Er benahm sich kurioserweise aber ohnehin so, als ob er ein Riesenteam führt: Von<br />

seinen Schauspielern spricht er immer nur als Stars, wenn jemand stolpert, ist das gleich ein Stunt.. eine<br />

Gratwanderung zwischen Ironie und kalkuliertem Größenwahn – sehr nett! Deshalb war die Arbeit an sich<br />

dann auch sehr konzentriert und ernst, und wir sind gut durchgekommen.<br />

Was können Sie zu dem Verhältnis zwischen Maik und seiner ehemaligen Jugendliebe Karo sagen?<br />

Ich kann mir das vorstellen, dass da so eine Liebe so lange lodert. Solche Entscheidungen stehen ja manchmal<br />

an, zwischen einer wahnsinnig toller Möglichkeit, wegzugehen, und einem Partner der sagt tut mir leid, ich werde<br />

nicht mitkommen... glücklicherweise war ich noch nie in einer solchen Situation. Mir ist das noch nie passiert, weil<br />

ich ja in Berlin aufgewachsen bin, und da kamen immer alle hin! Ich kann mir das aber vorstellen, denn vor allem<br />

wenn man in Ostberlin aufwächst und denkt, man kann nicht weg, und plötzlich kommt die Möglichkeit, das zu tun<br />

– dass man dann eine Liebe hinter sich lässt, die einen sonst festhalten würde... In den 90ern hatte ich auch das<br />

Gefühl dass alle um mich herum sich bewegen, nur ich nicht. Doch irgendwann wurde es doch ein langsamer<br />

Abschied von der eigenen Stadt, weil die sich so stark verändert hat. Ich bin im Prenzlauer Berg aufgewachsen,<br />

und den Stadtteil meiner Kindheit gibt es ja einfach nicht mehr. Das ist ja auch eine Veränderung.<br />

Praktisch. Haben Sie mit den anderen Frauen, die im Film auftauchen, auch vorher sprechen oder<br />

spielen können?<br />

Ich kannte sie, aber einige nicht vor der Kamera, mit einigen wollte ich immer schon mal spielen. Das war<br />

dann sehr klasse. Viel Zeit hatten wir nicht, aber Blumenberg hat den Damen wirklich den roten Teppich<br />

ausgerollt, so hatten sie zu Recht das Gefühl, dass ihre Anwesenheit eine große Ehre ist.<br />

Also im Großen und Ganzen heißt das, Sie würden wieder mit Herrn Blumenberg arbeiten?<br />

Aber jederzeit! Er ist charmant, witzig, sehr gebildet, ironisch, ist immer entspannt, egal, unter welchem<br />

Druck man steht, darum war es auch überhaupt kein Problem, diese ganzen Schauspielerinnen zu fragen, ob<br />

sie für einen Tag mitmachen. Ich mag den einfach wahnsinnig gern.<br />

9


Kostja Ullmann als MOMME<br />

Kostja Ullmann wurde 1983 in Hamburg in eine äußerst künstlerische Familie hineingeboren: Seine Mutter<br />

war früher professionelle Tänzerin beim Royal London Ballett, sein Vater Theaterschauspieler und Leiter<br />

einer Schauspieleragentur, seine Schwester ist ebenfalls Schauspielerin. Nachdem er mit 11 das erste Mal<br />

auf den Brettern des Ernst Deutsch-Theaters in Hamburg stand, und mit 12 die erste Fernsehrolle bekam,<br />

arbeitete er zunächst in einem Kindergarten, bevor er sich komplett der Schauspielerei zuwandte. Er spielte<br />

unter anderem in renommierten TV-Serien wie „Das Duo“ und „Elefant – Mord verjährt nie“, beim „Tatort“, in<br />

„SOKO Leipzig“ und „Wolffs Revier“. 2004 spielte er neben Robert Stadlober die Hauptrolle in dem<br />

Liebesdrama „Sommersturm“ von Marco Kreuzpaintner, und 2006 war er neben Bruno Ganz in dem<br />

japanischen Kriegsdrama „Baruto no gakuen“ (Ode an die Freude) zu sehen, und übernahm die Hauptrolle in<br />

Angelina Maccarones Drama „Verfolgt“, das bei Internationalen Filmfestival in Locarno mit dem Goldenen<br />

Leoparden ausgezeichnet wurde. In Maggie Perens Komödie „Stellungswechsel“ spielte Kostja 2007<br />

zusammen mit Florian Lukas, im Fernsehfilm „Das Wunder von Berlin“ neben Heino Ferch und Veronica<br />

Ferres. Darüber hinaus wurde Ullmann von der Presse sehr für seine authentische Leistung als<br />

querschnittsgelähmter junger Pianist in „Die Zeit, die man Leben nennt“ (ZDF 2008) gelobt. 2007 erhielt<br />

Ullmann den von der Zeitschrift Bunte vergebenen New Faces Award sowie in der Kategorie Shooting<br />

Star/Mann des Jahres den GQ Award 2007. 2008 folgte die Goldene Feder für „seine schon in jungen Jahren<br />

beeindruckenden schauspielerischen Leistungen“. Er lebt in Hamburg.<br />

Filmografie (Auswahl):<br />

2008 Warten auf Angelina Hans-Christoph Blumenberg<br />

Das Wunder von Berlin (TV) Roland Suso Richter<br />

Die Zeit, die man Leben nennt (TV) Sharon von Wietersheim<br />

2007 Stellungswechsel Maggie Peren<br />

2006 Ode an die Freude Masanube Deme<br />

Verfolgt Angelina Maccarone<br />

2004 Sommersturm Marco Kreuzpaintner<br />

2003 Tatort – Verraten und verkauft (TV) Peter F. Bringmann<br />

Interview Kostja Ullmann<br />

Wie sind Sie an diesen Film gekommen?<br />

Florian Lukas und ich hatten ja gerade „Stellungswechsel“ gedreht, da haben wir uns kennen gelernt. Und als<br />

Florian mit Hans Christoph Blumenberg über den Film gesprochen hat, darüber, dass die Rolle des Momme noch<br />

nicht besetzt ist, hat er netterweise mich vorgeschlagen... Hans Christoph Blumenberg hat mir dann das Drehbuch<br />

geschickt, und da war es für mich eigentlich auch ganz klar, so ein lustiges, ehrliches Drehbuch, da wollte ich gern<br />

mitmachen! Mit Florian wieder zusammen zu drehen, den ich toll finde, da musste ich nicht lange überlegen.<br />

Kannten Sie den Regisseur vorher?<br />

Ich hatte ein paar Dokumentarfilme von ihm gesehen, kannte seinen Namen natürlich, und Florian, der ja schon<br />

häufiger mit ihm gedreht hat, hatte mir eine Menge erzählt. Und mein erster Eindruck vom Drehbuch war super.<br />

Wahnsinn! Blumenberg hat das ja selbst geschrieben, und so ist eben auch sein Humor, genau so hab ich ihn<br />

kennen gelernt. Die Geschichte ist einfach mitten aus dem Leben, und dann dieser trockene Humor...<br />

10


Wie würden Sie Momme beschreiben, was für ein Typ ist er?<br />

Momme ist einer, der noch so eine Art jugendlichen Leichtsinn hat. Er hat gerade seine Freundin auf<br />

Pellworm verloren, und jetzt macht er alles für die Liebe, dafür, sie zurück zu gewinnen. Er geht sogar nach<br />

Berlin, um Angelina Jolie und Brad Pitt abzufotografieren, nur um seiner Exfreundin ein Foto zu geben! Er ist<br />

ein bisschen ein Träumer...<br />

Können Sie das nachvollziehen, oder sind Sie mehr Realist?<br />

Sowohl als auch. Ich bin auch Realist, aber wenn es um Liebe geht, dann träumt man noch... dann macht man<br />

natürlich alles dafür, das kenne ich auch. Noch! Gerade wenn man frisch verliebt ist, ich glaube, in der Phase würde<br />

ich ebenfalls Dinge machen wie jemandem hinterher reisen, alles versuchen, damit man wieder zusammenkommt...<br />

Können Sie als Schauspieler das Interesse an dem Privatleben von solchen Prominenten verstehen?<br />

Ich kann das einerseits ein bisschen verstehen, weil ich mich auch selbst dabei ertappe, dass ich genau<br />

hinhöre, wenn in den Medien zum Beispiel von Brad Pitt und Angelina Jolie die Rede ist, da will ich dann<br />

auch wissen, wo haben die sich jetzt ein Haus gekauft, wie viele Kinder haben die denn jetzt überhaupt. Aber<br />

man kann’s auch übertreiben! Man kriegt als Schauspieler ja auch mit, dass es leicht so extrem werden kann,<br />

wie in dem Film. Bei mir ist das glücklicherweise nicht so.<br />

Woran liegt das denn, dass Menschen so eine starke, schon fast unverschämte Neugierde in dieser<br />

Hinsicht entwickeln?<br />

Ich glaube, das liegt daran, dass man diese Superpromis andauernd in den Medien sieht, bis man das<br />

Gefühl bekommt, man kennt sich schon ein bisschen, weil man eben tagtäglich mit diesen Leuten zu tun hat!<br />

Auch wenn’s nur auf der Mattscheibe ist. Und dann will man eben auch alles andere erfahren...<br />

Kennen Sie solche Typen wie Maik, solche mit allen Wassern gewaschene Paparazzi?<br />

Gott sei Dank eher weniger. Auch vom Typ her, solche Leute hab ich eher nicht in meinem Freundeskreis...<br />

ich konnte insofern auch viel von mir in die Rolle mit rein nehmen, denn im Film nähern die beiden sich ja<br />

auch eher zögerlich an, sind eigentlich ganz gegensätzlich. Aber das war auch das Schöne an den Rollen:<br />

Sie haben trotzdem das gleiche Ziel, und müssen eben zusammen funktionieren.<br />

Ein Wort zu den Dreharbeiten...<br />

Wir hatten wenig Zeit, wir hatten aber vorher Lese- und andere Proben, das war auch wichtig für das Projekt –<br />

schließlich haben wir in dieser Konstellation das erste Mal zusammengearbeitet, und es waren sehr lange Szenen,<br />

die wir gedreht haben. Normalerweise gehen Szenen vielleicht zwei bis drei Minuten, hier gingen sie sieben oder<br />

acht Minuten. Da hatte man natürlich auch ganz schön viel Text zu lernen! Das war für mich mal eine ganz neue<br />

Erfahrung. Es ging aber sehr gut, was an den Texten an sich lag. Die waren so toll geschrieben, die konnte man<br />

sich gut merken. Wenn man diese Rolle richtig verstanden hat, fällt es einem nicht mehr schwer.<br />

Und wie war’s mit den Damen in den Nebenrollen?<br />

Das war natürlich Wahnsinn, mit was für tollen Frauen man da gedreht hat, normalerweise muss man<br />

wahrscheinlich Jahre warten, um überhaupt mit einer mal etwas zu machen... Hans Christoph wusste natürlich<br />

genau was er will, und hatte schon alles detailliert im Drehbuch stehen. Darum hatten die anderen, und hatte ich<br />

auch nie das Gefühl, dass ich etwas anders machen will, oder dass es anders organischer wäre.<br />

11


Barbara Auer als MARLENE<br />

Barbara Auer wurde am 1959 in Konstanz geboren. Direkt nach dem Abitur begann sie ein Studium an der<br />

Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Hamburg, welches sie mit Diplom abschloss. In den<br />

folgenden sieben Jahren spielte sie Theater - am Stadttheater in Mainz, in Osnabrück und Wuppertal. Bereits<br />

im Jahre 1982 wurde sie von Regisseur Alexander Kluge für den Kinofilm entdeckt. Bekannt wurde Barbara<br />

Auer vor allem durch ihre Rolle einer selbstbewussten DDR-Kranführerin in Vivian Naefes TV-Film "Der Boss<br />

aus dem Westen". Hierfür bekam sie 1988 die Goldene Kamera verliehen. Weitere Auszeichnungen erhielt<br />

sie 1991 für "Das Lachen der Maca Daracs" (Sonderpreis der Akademie der Darstellenden Künste), 1993 für<br />

"Meine Tochter gehört mir" (Deutscher Filmpreis - Filmband in Gold) und 1995 den Telestar für die beste<br />

schauspielerische Leistung im Bereich Fernsehspiel ("Der große Abgang"). Ihre Rollen in "Die Innere<br />

Sicherheit" (2000) sowie in "Der Liebeswunsch" (2007) brachten ihr jeweils eine Nominierung für den<br />

Deutschen Filmpreis ein.<br />

Neben den zahlreichen Arbeiten für Kino und Fernsehen spielt Barbara Auer weiterhin Theater („Gott des<br />

Gemetzels“, St. Pauli Theater Hamburg). Zusammen mit Clemens von Ramin hat sie außerdem eine Reihe<br />

Lesungen im Programm. Dazu gehören "Anna Karenina", Texte zum Thema "Glück" oder "Familie". In<br />

Vorbereitung ist eine musikalische Lesung "Robert und Clara Schumann", die zum Jubiläum 2010 geplant ist.<br />

Barbara Auer lebt mit ihrer Familie in Hamburg.<br />

Filmografie (Auswahl Kino):<br />

2007 Warten auf Angelina Hans-Christoph Blumenberg<br />

Zehn Sekunden Jan Fehse<br />

Effi Hermine Huntgeburth<br />

2006 Der andere Junge Volker Einrauch<br />

Yella Christian Petzold<br />

2005 Ich bin die andere Margarethe von Trotta<br />

Der Liebeswunsch Torsten C. Fischer<br />

2004 Ultima Thule Hans-Ulrich Schlumpf<br />

2003 Seargent Pepper Sandra Nettelbeck<br />

2002 Die Zwillinge Ben Sombogaart<br />

2000 Die Innere Sicherheit Christian Petzold<br />

1997 Weihnachtsfieber Paul Harather<br />

1993 Madregilda Francisco Regueiro<br />

Frauen sind was Wunderbares Sherry Horman<br />

1991 Meine Tochter gehört mir Vivian Naefe<br />

1990 Im Kreise der Lieben Hermine Huntgeburth<br />

1989 Herzlich Willkommen Hark Bohm<br />

1988 Verfolgte Wege Uwe Janson<br />

1982 Die Macht der Gefühle Alexander Kluge<br />

12


Anna Brüggenmann als JULIA<br />

Anna Brüggemann wurde in München geboren und verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Südafrika,<br />

Stuttgart und Regensburg. Im Alter von 15 Jahren trat sie dem Jugendclub des Stadttheaters Regensburg bei<br />

und bewarb sich bei einer Castingagentur in München. Im gleichen Jahr stand sie als Tochter von Leslie<br />

Malton für den TV-Film „Virus X“ das erste Mal vor der Kamera. Es folgten kleinere TV-, und Kinorollen, u.A.<br />

in „Anatomie“ und „23“. Parallel zum Abitur absolvierte Anna die Dreharbeiten für ihre erste Hauptrolle in dem<br />

TV-Film „Das schwangere Mädchen“ an der Seite von Ken Duken. Es folgten Hauptrollen in Markus<br />

Imbodens Grimme-Preis nominiertem Drama „Ein Dorf sucht seinen Mörder“, sowie den Kinofilmen<br />

„Oktoberfest“, „Kleinruppin forever“, „Mitfahrer“ und in dem „Polizeiruf Resturlaub“ von Hannu Salonen, für<br />

den Anna für den Studio Hamburg Nachwuchspreis nominiert war. Außerdem übernahm sie eine der<br />

Hauptrollen in „Neun Szenen“, dem Diplomfilm ihres Bruders Dietrich, mit dem sie gemeinsam das Drehbuch<br />

schrieb und der mit einigen Preisen, u.A. dem Preis für bestes Drehbuch des Studio Hamburg<br />

Nachwuchspreises ausgezeichnet wurde. Für ihre Rolle in „Neun Szenen“ wurde Anna außerdem für den<br />

„Bunte New Faces Award“ nominiert.<br />

Nächstes Jahr ist Anna in Sebastian Schippers neuem Film „Mitte Ende August“ an der Seite von Marie<br />

Bäumer und Milan Peschel, sowie in Hans-Christoph Blumenbergs Komödie „Warten auf Angelina“ in<br />

deutschen Kinos zu sehen.<br />

Filmografie (Auswahl):<br />

2008 Warten auf Angelina (Kino) Hans-Christoph Blumenberg<br />

Mitte Ende August (Kino) Sebastian Schipper<br />

Marie, kleine Marie (TV) Franziska Buch<br />

Lulu und Jimmy (Kino) Oskar Roehler<br />

Berlin am Meer (Kino) Wolfgang Eißler<br />

2007 Tatort – Tod einer Heuschrecke (TV) Ralf Bohn<br />

Der russische Geliebte (TV) Uli Stark<br />

2006 Neun Szenen (Kino) Dietrich Brüggemann<br />

2005 Oktoberfest (Kino) Johannes Brunner<br />

2004 Der Mörder meines Vaters (TV) Urs Egger<br />

Komm wir träumen (Kino) Leo Hiemer<br />

Kleinruppin Forever (Kino) Carsten Fieberle<br />

2003 Mitfahrer (Kino) Nicolai Albrecht<br />

Baal (TV) Uwe Janson<br />

2001 Ein Dorf sucht seinen Mörder (TV) Markus Imboden<br />

1999 Anatomie (Kino) Stefan Ruzowitzky<br />

1996 Virus X (TV) Dieter Wedel<br />

13


Gudrun Landgrebe als BLANDINE<br />

Nach Abschluss der Schauspielschule in Köln, spielte die in Göttingen geborene und in Bochum<br />

aufgewachsene Schauspielerin zunächst an verschiedenen Bühnen, bevor sie 1977 ihr Fernsehdebüt mit<br />

”Aufforderung zum Tanz” hatte. 1982 war Gudrun Landgrebe mit ”Dabbel Trabbel” erstmals auf der<br />

Kinoleinwand zu sehen. Bereits mit ihrem zweiten Kinofilm kam noch im gleichen Jahr der große<br />

internationale Durchbruch: Robert van Ackerens preisgekrönter Film ”Die flambierte Frau” machte sie über<br />

Nacht zum Star. Seither drehte Gudrun Landgrebe mit internationalen Regisseuren wie István Szabó<br />

(”Oberst Redl”) oder Liliana Cavani (”Berlin Interior”). Aber auch in zahlreichen deutschen Produktionen war<br />

die Schauspielerin seither zu sehen. In Kinofilmen wie Dominik Grafs ”Die Katze” (1987) oder Helmut Dietls<br />

”Rossini” (1997), aber auch in TV-Highlights wie ”Heimat” von Edgar Reitz (1984), ”Opernball” (1997) von Urs<br />

Egger oder ”Herz oder Knete” (2001) von Micky Rohwitz konnte sie immer wieder ihre Vielseitigkeit unter<br />

Beweis stellen. Aktuelle Projekte sind der Fernsehfilm „Von ganzem Herzen“ unter der Regie von Berno<br />

Kürten, der Pilotfilm zur Reihe „La Brea“, in der sie die Rolle einer Gerichtsmedizinerin übernommen hat,<br />

sowie die Kinofilme „Warten auf Angelina“ von Hans-Christoph Blumenberg und im kommenden Jahr „Romy<br />

le film“ von Regisseur Josef Rusnak. Neben der Schauspielerei gibt Gudrun Landgrebe mit Begeisterung<br />

Lesungen und leiht zahlreichen Hörbüchern ihre Stimme. Zusammen mit dem Konzertpianisten Sebastian<br />

Knauer tritt sie regelmäßig mit verschiedenen musikalisch-literarischen Programmen auf.<br />

Film und Fernsehen (Auswahl):<br />

1981 "Dabbel Trabbel", Kino, Regie: Dorothea Neukirchen<br />

1983 "Die flambierte Frau", Kino, Regie: Robert van Ackeren<br />

"Die andere Seite des Mondes", Regie: Michael Lähn<br />

"Colonel Redl", Kino, Regie: Istvan Szabo<br />

"Heimat", Regie: Edgar Reitz<br />

1987 "Die Katze", Kino, Regie: Dominik Graf<br />

1988 "Geliebte Milena", Kino, Regie: Vera Belmont<br />

1993 "Dangerous Games", Regie: Adolf Winkelmann<br />

1996 "Rossini oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief", Kino, Regie: Helmut Dietl<br />

1997 "Opernball", Regie: Urs Egger<br />

1998 "Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit", Kino,<br />

Regie: Marc Rothemund<br />

"Tattoo – Tödliche Zeichen", Regie: Curt M. Faudon<br />

2001 "Viktor Vogel – Commercial Man", Kino,<br />

Regie: Lars Kraume<br />

2004 "Der Bestseller – Wiener Blut", Regie: Dirk Regel<br />

2006 "Störtebeker", Regie: Miguel Alexandre<br />

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Leslie Malton als HELGA<br />

Leslie Malton wurde in Washington, D.C. geboren. Sie wuchs international auf und ist muttersprachlich<br />

sowohl deutsch als auch englisch. Das Abitur machte sie in Wien. Sie besuchte das „Emerson College“ in<br />

Boston und die „Royal Academy of Dramatic Art“ in London, außerdem nahm sie an diversen Workshops teil.<br />

Leslie Malton war von Anfang an dem Theater sehr zugetan, und trotz zahlreicher Rollen in Fernseh- und<br />

Kinofilmen steht sie bis heute gerne auf der Bühne.<br />

Der Durchbruch kam 1990/91 mit ihrer Rolle als Gudrun Lange in "Der große Bellheim" (Regie: Dieter<br />

Wedel). Hier verkörperte sie eine geldgierige Börsenmaklerin und wurde für die Rolle mit dem Bayerischen<br />

Fernsehpreis und dem Telestar ausgezeichnet.<br />

Leslie Malton arbeitet ehrenamtlich fürs CCF Kinderhilfswerk, ist Schirmherrin verschiedener Projekte und<br />

hat - wie auch ihr Mann Felix von Manteuffel - mehrere Kinder in der ganzen Welt zur Patenschaft.<br />

Außerdem ist Leslie Malton Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Sektion "Schauspiel" an der<br />

Deutschen Filmakademie.<br />

Filmografie (Auswahl):<br />

2007 Warten auf Angelina Hans-Christoph Blumenberg<br />

Unschuld Albert Morell<br />

Ironman Adnan Köse<br />

2006 Kinder der Vertreibung (TV) Hans-Christoph Blumenberg<br />

2005 Neben der Spur Detlef Bothe<br />

FC Venus Ute Wieland<br />

Neun Szenen Dietrich Brüggemann<br />

Paulas Geheimnis Gernot Kräa<br />

2003 Die Kette Bettina Blümner<br />

Der einzige Zeuge (TV) Bernd Stephen<br />

Donna Leon – Aqua Alta (TV) Sigi Rothemund<br />

2000 Schweigen ist Gold (TV) Sabine Landgräbe<br />

1990 Der große Bellheim Dieter Wedel<br />

1999 Sturmzeit (TV) Bernd Böhlich<br />

1997 Jimmy the Kid Wolfgang Dickmann<br />

1987 Der Passagier Thomas Brasch<br />

1984 Palace Hotel Edouard Molinaro<br />

1982 Die Unerreichbare Krzysztof Zanussi<br />

1980 Possession Andrzej Zulawski<br />

1979 Die Ortliebschen Frauen Luc Bondy<br />

1976 A little night music Harold Prince<br />

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Jana Pallaske als MANDY<br />

Jana Pallaske wurde in Berlin geboren. Sie brach die Schule kurz vor ihrem Abitur ab und probierte<br />

unterschiedliche Tätigkeiten aus, ehe sie für die Hauptrolle von Esther Gronenborns Film "ALASKA.DE"<br />

(2000) entdeckt wurde. Dem Debüt folgte im Jahr darauf eine weitere Hauptrolle in Vanessa Jopps „ENGEL<br />

und JOE“ an der Seite von Robert Stadlober, und eine Anzahl von weiteren Engagements, unter anderem in<br />

Nicolette Krebitzs "JEANS", Christopher Roths "BAADER" und Achim von Borries’ "WAS NÜTZT DIE LIEBE<br />

IN GEDANKEN". 2007 arbeitete sie für mehrere Filmprojekte, wie die internationalen Filmproduktionen "The<br />

PALERMO SHOOTING" von Wim Wenders, mit dem sie die 2008 die Filmfestspiele von Cannes besuchte,<br />

und "SPEED RACER" von Larry und Andy Wachowski; sowie "MÄRZMELODIE" von Martin Walz. Gerade<br />

hat sie den Kinofilm "MÄNNERHERZEN" mit Christian Ulmen, Wotan Wilke Möhring, Nadja Uhl und Til<br />

Schweiger, unter der Regie von Simon Verhoeven abgedreht, und steht nun für die Störtebecker-Verfilmung<br />

"12 METER OHNE KOPF" neben Matthias Schweighöfer vor der Kamera.Anfang 2009 wird Sie in der<br />

weiblichen Hauptrolle in Matthias Emckes "PHANTOMSCHMERZ" an der Seite von Til Schweiger zu sehen<br />

sein. Neben ihrer schauspielerischen Tätigkeit war Jana Pallaske auch als Sängerin der Indie-Rock-Band<br />

"Spitting Off Tall Buildings" aktiv. Aktuell fließt ihr musikalisches Herzblut in ihr Soloprojekt "A girl called<br />

Johnny".<br />

Filmografie (Auswahl):<br />

2008 Warten auf Angelina Hans-Christoph Blumenberg<br />

Speed Racer Wachowski-Brüder<br />

Palermo Shooting Wim Wenders<br />

Märzmelodie Martin Walz<br />

Phantomschmerz Matthias Ehmke<br />

2007 Vollidiot Tobi Baumann<br />

Berlin an Meer Wolfgang Eißler<br />

2006 Die Cleveren (TV) Axel de Roche<br />

Komm näher Vanessa Jopp<br />

2005 Polly Blue Eyes Tomy Wigand<br />

2004 Was nützt die Liebe in Gedanken Achim Borries<br />

Euro Trip Jeff Schaffer<br />

2002 Baader Christopher Roth<br />

2001 Jeans Nicolette Krebitz<br />

Engel & Joe Vanessa Jopp<br />

1999 alaska.de Esther Gronenborn<br />

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Jördis Triebel als KARO<br />

Geboren wurde Jördis Triebel 1977 in Ost-Berlin, sie wuchs im Prenzlauer Berg als Tochter einer Theater-<br />

Requisiteurin auf, die ihr früh einen Einblick in die Theaterwelt ermöglichte. Von 1997 bis 2001 studierte sie<br />

Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Nach ihrem Abschluss wurde sie<br />

2001 Ensemblemitglied am Theater der Freien Hansestadt Bremen, dem sie bis 2004 angehörte. 2004/05<br />

hatte Jördis Triebel ein Gastspiel am Schauspielhaus Zürich, wo sie in Arthur Schnitzlers „Das weite Land<br />

auftrat“, 2005/06 arbeitete sie am Schauspiel Köln.<br />

Mit der Figur der eigenwilligen Schweinezüchterin Emma in Sven Taddickens „Emmas Glück“ übernahm<br />

Jördis Triebel ihre erste Hauptrolle in einem Film. Dafür erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen bei<br />

internationalen Filmfestspielen. Zudem ist sie durchgehend als Schutzpolizistin Maria Hernandez in der<br />

mehrfach prämierten TV-Krimiserie „KDD - Kriminaldauerdienst“ zu sehen, und in Max Färberböcks Drama<br />

„Anonyma – Eine Frau in Berlin“.<br />

Filmografie (Auswahl):<br />

2008 Anonyma - Eine Frau in Berlin Max Färberböck<br />

2007 Warten auf Angelina Hans-Christoph Blumenberg<br />

Das Geheimnis der falschen Mutter (TV) Matthias Glasner<br />

Frühstück mit einer Unbekannten (TV) Maria von Heland<br />

KDD – Kriminaldauerdienst (TV) Peter de Luise u.a.<br />

2006 Emmas Glück Sven Taddicken<br />

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HINTER DER KAMERA<br />

Hans-Christoph Blumenberg – Drehbuchautor und Regisseur<br />

Geboren wurde Hans-Christoph Blumenberg 1947 in Lychen (Uckermark). Er wuchs in Bremen auf und<br />

studierte Geschichte und Germanistik in Köln und Washington DC. Er arbeitete von 1966 bis 1976 als<br />

Filmkritiker beim Kölner Stadt-Anzeiger. Danach war er bis 1983 als Filmredakteur bei der Wochenzeitung<br />

„Die Zeit“ tätig und avancierte in dieser Zeit zu einem der einflussreichsten Filmkritiker Deutschlands.<br />

Schon damals trat Blumenberg auch regelmäßig als Autor und Regisseur von Fernsehdokumentationen,<br />

meist zu Themen aus der Welt des Films, in Erscheinung.Aus den Interviews mit den größten Regisseuren<br />

Hollywoods entstanden in den 70ern mehrere Fernsehdokumentationen für den WDR sowie das<br />

Interviewbuch „Die Kamera in Augenhöhe“ über Howard Hawks.<br />

1984 drehte er seinen ersten Spielfilm „Tausend Augen“. Nach seinen drei ersten Kinofilmen wandte sich<br />

Blumenberg zunehmend dem Fernsehen zu, unter anderem inszenierte er zehn Tatort-Folgen, davon acht<br />

mit Jochen Senf als Saarbrücker Kommissar „Max Palu“.<br />

Die Low-Budget-Kinofilme „Rotwang muss weg!“ (1994) und „Planet der Kannibalen“ (2001) wurden auf<br />

vielen internationalen Festivals gezeigt. Für das Drehbuch seines Films „Beim nächsten Kuss knall ich ihn<br />

nieder!“ wurde er 1996 mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet. Blumenberg hat sich im Fernsehbereich vor<br />

allem durch seine sorgfältig recherchierten Doku-Dramen einen Namen gemacht: Das „Deutschlandspiel“<br />

von 2000 erzählte von der deutschen Wiedervereinigung, Spielszenen wurden mit Originalszenen und O-<br />

Tönen von Zeitzeugen vermischt. Der Fernsehfilm „Die letzte Schlacht“ setzt sich halbdokumentarisch mit der<br />

Zeit zwischen dem 20. April und dem 2. Mai 1945 in Berlin auseinander.<br />

Auch am Theater hat Blumenberg Regie geführt: Er inszenierte "Kunst" von Yasmina Reza und "After-Play"<br />

von Anne Meara an den Hamburger Kammerspielen.<br />

Filmografie (Auswahl):<br />

2007 Warten auf Angelina<br />

2006 Die Kinder der Flucht (3 Folgen, TV)<br />

2005 Die letzte Schlacht (TV)<br />

2003 Der Aufstand (TV)<br />

2001 Planet der Kannibalen<br />

2000 Deutschlandspiel (TV)<br />

1998 Bienzle und der Zuckerbäcker (TV)<br />

1995 Beim nächsten Kuß knall ich ihn nieder!<br />

1994 Rotwang muß weg!<br />

1992 Wenn ich sonntags in mein Kino geh'... (TV)<br />

1989 In meinem Herzen, Schatz...<br />

1987 Salü Palu (TV)<br />

1986 Der Madonna-Mann<br />

1985 Der Sommer des Samurai<br />

1984 Tausend Augen<br />

1978 Ein verdammt gutes Leben - Howard Hawks (TV)<br />

1970 Preston Sturges - Porträt eines Hollywood-Regisseurs (TV)<br />

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Fragen an den Regisseur<br />

Wie muss man sich das vorstellen: Sie sitzen auf Ihrer Dachterrasse in Berlin-Mitte, wissen, dass<br />

Brad Pitt und Angelina Jolie angeblich in die Nachbarschaft ziehen wollen und denken sich: Also das<br />

ist jawohl filmreif?<br />

In gewisser Weise schon. Mir kam die Idee ganz klassisch unter der Dusche, eines Morgens Ende Mai<br />

letzten Jahres war das. Ich habe nicht mal darüber geschlafen. Ich dachte: Das muss eine Geschichte über<br />

zwei Jungs werden, die das Gerücht mit Angelina und Brad zum Ausgangspunkt hat. Und mir war immer klar,<br />

dass einer dieser Jungs Florian Lukas sein müsste. Ich habe dann Florian mit nicht mehr als dieser Idee<br />

angerufen, wir haben zwei Tage später auf dieser Dachterrasse darüber geredet, und er sagte ja, das mache<br />

ich gern. Zwei Monate später haben wir den Film gedreht, das ging alles sehr schnell.<br />

Wie lang ist denn so ein Drehbuch, das Sie innerhalb von zwei Monaten schreiben?<br />

Das ist schon ein normales Spielfilmdrehbuch mit 100 Seiten. Ich habe mehrere Fassungen geschrieben. Ich<br />

hatte zu dem Zeitpunkt ja null Förderung und keinerlei Fernsehpartner, also musste ich das Drehbuch auch<br />

niemandem vorlegen. Beim Schreiben war ich ständig in Verbindung mit Florian, habe auch Ideen von ihm<br />

eingearbeitet. Etwas später kam Kostja Ullmann noch dazu: eine große Bereicherung für den Film. Und die<br />

wunderbaren Ladies, die mitspielen, hatten fast alle zugesagt, bevor sie das Drehbuch kannten, weil sie die<br />

Idee so charmant fanden... Zum Teil sind das gute Freundinnen, mit denen ich schon gedreht hatte, Barbara<br />

Auer, Anna Brüggemann, Gudrun Landgrebe, Leslie Malton zum Beispiel. Die Rollen habe ich auch für sie<br />

geschrieben. Dazu kamen Jördis Triebel, mit der ich noch nicht gedreht hatte, und Jana Pallaske, die ich<br />

zwar nicht kannte, aber Florian kannte sie – diese Produktionsgeschichte ging also sehr schnell und<br />

unkompliziert. Wir haben den Film absolut guerillamäßig mit einem Team von neun Leuten gedreht!<br />

Wie war die Zusammenarbeit mit Florian Lukas?<br />

Florian hat sich sehr intensiv auf diese Paparazzo-Rolle vorbereitet, hat viel recherchiert, hat die Biografien von<br />

bekannten Paparazzi gelesen, mir immer wieder Material dazu geschickt, es gibt sogar ein paar Dialog-Sätze in<br />

dem Film, die Original-Zitate aus Interviews mit Paparazzi sind. „Ich dokumentiere doch nur das Leben dieser<br />

Leute“ zum Beispiel, oder „Wenn man die Stars persönlich kennt, macht Kino eigentlich keinen Spaß mehr“.<br />

Die beiden Protagonisten, der eine, der beruflich mit dem Thema Brangelina zu tun hat, der andere<br />

privat, standen also von Anfang an fest?<br />

Richtig. Die Idee war, einen Film über so eine Art „Odd Couple“ zu machen: Zwei Jungs, die überhaupt nicht<br />

zusammen passen. Ich erinnerte mich vage an einen französischen Film mit Lino Ventura und Jacques Brel, „Die<br />

Filzlaus“, und ich dachte, so ein Pärchen müsste das sein: zwei Männer, die sich im wahren Leben weitflächig aus<br />

dem Weg gehen würden, dann aber über die Umstände zusammengeschweißt werden. Aber eigentlich hat der<br />

Film nur eine bewusste Hommage. Die liegt in dem Namen der Figur, die Florian so wunderbar spielt: Will<br />

Tremper, den ich gut kannte, der ein großartiger Maverick-Filmemacher war und tolle Berlin-Filme gemacht hat,<br />

„Playgirl“ zum Beispiel, oder „Die endlose Nacht“. Wir kannten uns sehr lange und gut, ich habe viel von ihm<br />

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gelernt. „Katelbach“, der Name des fiktiven Zahnarztes, in dessen Dachwohnung die Geschichte spielt, ist natürlich<br />

auch kein Zufall: Das ist ein Hinweis auf den Polanski-Film „Wenn Katelbach kommt“.<br />

Der andere Protagonist in Ihrem Film ist ja bei allem Profi-Paparazzitum sehr typisch berlinerisch<br />

geblieben...<br />

Ja, er findet dann ja auch zu seiner alten Liebe zurück. Es ist eben auch ein romantischer Film! Es entstehen<br />

immerhin sogar zwei neue Lieben.<br />

Es ging dann jedenfalls sehr schnell zur Sache mit dem Dreh, und Sie haben hier auch nebenbei gewohnt..<br />

Ja, und das kann ich niemandem empfehlen. Ich weiß zwar, was es bedeutet, bei fremden Leuten in der<br />

Wohnung zu drehen, aber der Alptraum ist dann natürlich, wenn man in der eigenen Wohnung dreht. Ich<br />

wusste aber von Anfang an, dass wir den Film mit einem sehr kleinen Team machen würden, denn hier<br />

passen ja auch nicht viele Leute rein... Was anderes fiel mir andererseits auch gar nicht ein, denn wir haben<br />

den Film ja mit kleinen Mitteln realisiert. Das ging dann aber doch gut, wir hatten einen separaten Raum für<br />

Maske und Garderobe im Erdgeschoss.<br />

Wie haben Sie das überhaupt separiert, ihr Privatleben und den Dreh?<br />

Na ja, morgens um sieben klingelte es zum Beispiel mal, und eine der Schauspielerinnen stand vor der Tür,<br />

die überlesen hatte, dass die Maske im Erdgeschoss war... Leben und Film gingen also sehr stark ineinander<br />

über. Mit dem Kameramann Klaus Peter Weber habe ich alle meine Low-Budget-Kinofilme und auch etliche<br />

„Tatorte“ gemacht, mit der Cutterin Florentine Bruck arbeite ich seit 20 Jahren zusammen, es war also ein<br />

bisschen „friends & family“. Den beiden ist der Film übrigens gewidmet.<br />

Das Ganze scheint Methode zu haben. Sie wollten absichtlich einen „kleinen“ Film machen, oder?<br />

Ja, und das wusste auch jeder. Es war allen Beteiligten klar, dass es mehr ein kurzes intensives<br />

Sommerabenteuer werden würde, als ein großes kommerzielles Unterfangen. Insofern kommt einem zugute,<br />

wenn man die Mitwirkenden kennt, wenn ein gewisses Grundvertrauen da ist.<br />

Wie bekommt ein Regisseur eine solche Gelassenheit, von Anfang an niedrig zu stapeln?<br />

Ein „kleiner“ Film ist ja nicht notwendig ein schlechter oder langweiliger Film! Man macht sich mit so einer Haltung<br />

erst mal von Druck und Erwartungen frei. Clint Eastwood hat mal gesagt, manche seiner Filme mache er „unter<br />

dem Radar“, das heißt unterhalb der normalen Wahrnehmung, und das ist ein schöner Ausdruck, finde ich.<br />

Können Sie etwas zu der Musik sagen?<br />

Letztes Jahr war ich hier in Berlin um die Ecke in einem Jazz-Konzert, da spielte eine Band namens „Big<br />

Bazaar Orchestra“, die leitet ein griechischer Jazzer namens Jorgos Psirakis. Das gefiel mir wahnsinnig gut.<br />

Das war aber Monate vor dem Film. Ich wollte keine typische Filmmusik, sondern hatte von Anfang an Jazz<br />

im Kopf, und als ich dann über Musik für „Warten auf Angelina“ nachdachte, fiel mir das Konzert wieder ein.<br />

Ich rief den Jorgos also an, und schickte ihm das Drehbuch. Seine Band hatte noch nie Filmmusik gemacht!<br />

Die nahmen dann später einen Tag lang live die Musik im Studio auf.<br />

Wer hat denn den Film bezahlt, wenn es keine Förderung gab?<br />

Der hat nicht viel Geld gekostet. Aber das ist im Prinzip auch egal, denn ob er mehr oder weniger gekostet hat,<br />

macht ihn ja nicht zu einem besseren oder schlechteren Film. Ich habe auf jeden Fall am Anfang eine Menge<br />

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selber gemacht, eine Weile war ich sogar meine eigene Produktionssekretärin, habe Motivverträge gemacht,<br />

Verhandlungen, Behörden-Telefonate selber geführt. Das hatte ich vorher auch noch nie gemacht, war lustig!<br />

Glücklicherweise hatte ich dann zum Dreh mit Jakob Krebs einen sehr fähigen Aufnahmeleiter. Und am Ende hatte<br />

ich das Glück, dass die Filmförderung Hamburg Schleswig Holstein die Postproduktion finanziert hat.<br />

Ihre anderen Spielfilme, wie „Rotwang muss weg“ oder „Planet der Kannibalen“ sind ja oft Parodien<br />

auf ein bestimmtes Genre, „Rotwang“ ist eine RAF-Satire, „Planet der Kannibalen“ ein Science<br />

Fiction-Verschnitt. Was steckt denn bei „Angelina“ dahinter?<br />

Mich hat dieser irrsinnige Celebrity-Kult interessiert, an dem wir ja alle mehr oder weniger partizipieren und<br />

von dem wir auch profitieren. Dieses Brangelina-Phänomen ist ja von absurder Schönheit. Manche Zeitungen<br />

haben die ja jede zweite Woche auf dem Titel, das ist eine ganze Industrie. Das hat mich sehr interessiert,<br />

insofern war die Paparazzo-Recherche durchaus ernsthaft. Und jetzt, wo Quentin Tarantino mit Brad Pitt hier<br />

in Berlin dreht, sind bestimmt schon ein paar Paparazzi aus Los Angeles unterwegs...<br />

Ist so ein Film für Sie eine Entspannung im Gegensatz zu den harten Geschichts-Dokudramen, die<br />

Sie oft fürs Fernsehen inszeniert haben?<br />

Zumindest machen mir diese Independent-Kinofilme ein sehr spezielles Vergnügen. Bei einem Film wie „Die letzte<br />

Schlacht“ über die Schlacht um Berlin 1945 arbeitet man anderthalb Jahre daran, ein Riesenprojekt, auf das ich<br />

auch sehr stolz bin. Aber so eine Sache entsteht ja nicht aus mir heraus, sondern das ist ein Auftrag, und man<br />

versucht dann, diese Geschichte so gut und nah wie möglich an den Verhältnissen zu erzählen. So etwas wie<br />

„Warten auf Angelina“ ist eher das, wieso ich ursprünglich mal angefangen habe, Filme zu machen. Alle paar<br />

Jahre muss so etwas sein, solange es noch möglich ist, in diesen Nischen zu arbeiten.<br />

Ist Ihr Film ein Berlin-Film?<br />

Die Geschichte kann eigentlich nur in Berlin spielen. Aber was ist schon ein Berlin-Film? Ich wollte auf jeden<br />

Fall diese ganzen pseudocoolen Mitte-Posen vermeiden.<br />

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