Wassernot und Ertrinkungsunfälle.pdf
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10:31 PM<br />
Einblick in die Wasserrettung<br />
<strong>Ertrinkungsunfälle</strong> & Hypothermie<br />
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10:31 PM<br />
Der Begriff Wasserrettung umfasst alle Hilfemaßnahmen<br />
bei Bade-, Boots- <strong>und</strong> Eisunfällen.<br />
Hinzu kommen sämtliche Erste-Hilfe-Leistungen, die in<br />
unmittelbarer Nähe zum Wasser erforderlich sind.<br />
Außerdem werden im Rahmen der Wasserrettung Bergungen<br />
von Sachgütern durchgeführt, um Unfälle zu vermeiden sowie<br />
im Katastrophenschutz Aufgaben zur Bergung von Unrat <strong>und</strong><br />
Sicherung von Deichanlagen übernommen.<br />
Der Wasserrettungsdienst wird von Hilfsorganisationen wie der<br />
Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), DRK/BRK-<br />
Wasserwacht, ASB-Wasserwacht, der DGzRS <strong>und</strong> auch dem<br />
Freiwilligen Seenotdienst (am Chiemsee) übernommen.<br />
Diese Organisationen übernehmen auch den Sicherungsdienst<br />
an ausgewiesenen Badestellen oder bei Veranstaltungen am<br />
Wasser.<br />
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10:31 PM<br />
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10:34 PM<br />
<strong>Ertrinkungsunfälle</strong><br />
In Deutschland ertranken 2008 insgesamt 475 Menschen,<br />
73 Prozent der Ertrunkenen waren Männer. Es waren 13<br />
Kinder im Vorschulalter als Opfer betroffen.<br />
Mehr als die Hälfte der Ertrunkenen war älter als 50 Jahre.<br />
In diesen Zahlen sind auch <strong>Ertrinkungsunfälle</strong> enthalten, bei<br />
denen die Opfer von Booten oder vom Ufer aus ins Wasser<br />
gestürzt, ins Eis eingebrochen oder nach Autounfällen<br />
ertrunken sind,<br />
wobei die Mehrzahl (ca. 85%) in unbewachten Badeseen,<br />
oder Flüssen, ertrank.<br />
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Quelle: Wikipedia<br />
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10:35 PM<br />
Kennzeichnung von Stränden<br />
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10:36 PM<br />
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10:37 PM<br />
Gefahren beim Baden<br />
• Strömungen<br />
• Flüsse<br />
• Gezeiten<br />
• Unterströmungen<br />
• Gezeiten<br />
• Seegang<br />
• Einbauten<br />
• Wehre<br />
• Schleusen<br />
• Uferbefestigungen<br />
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•Wirbel & Walzen<br />
• an Wehren<br />
• an Schleusen<br />
• Wildwasser<br />
• Schifffahrt & Bootsverkehr<br />
• Wetter<br />
• Sogwirkungen<br />
• Übersehen werden<br />
• Sturm<br />
• Gewitter<br />
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10:37 PM<br />
<strong>Ertrinkungsunfälle</strong> - Definition<br />
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10:39 PM<br />
<strong>Ertrinkungsunfälle</strong> - Definition<br />
Nasses Ertrinken<br />
Anatmen (Aspiration) von Flüssigkeit in die Lunge<br />
(90% aller Fälle)<br />
Trockenes Ertrinken<br />
Atemstillstand infolge Stimmritzen- oder Glottiskrampf<br />
(Laryngospasmus)<br />
(10% aller Fälle)<br />
Sek<strong>und</strong>äres Ertrinken<br />
Zeitverzögerter Tod nach Beinaheertrinken, zumeist Folge<br />
eines akuten Lungenversagens<br />
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10:39 PM<br />
<strong>Ertrinkungsunfälle</strong> – Ablauf des Ertrinkens<br />
Pathophysiologie des Ertrinkens<br />
- Luftmangelsituation führt zu willentlichem Atemstop (nicht länger<br />
wie 90 sec. möglich) “ breath hold breakpoint“<br />
- unwillkürliche Aspiration von Wasser reflektorischer<br />
Laryngospasmus<br />
- Verschlucken größerer Mengen Wasser<br />
- Hypoxie, Bewusstlosigkeit Lösen des Laryngospasmus<br />
- finale Atembewegungen aktive / passive Aspiration weiterer<br />
Wassermengen<br />
- Bildung von Schaum in den Atemwegen<br />
- Herzrhythmusstörungen durch zunehmende Hypoxie Asystolie<br />
- Absinken der Körpertemperatur mit Ausbildung einer<br />
Hypothermie<br />
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10:40 PM<br />
<strong>Ertrinkungsunfälle</strong> – Ablauf des Ertrinkens<br />
Unwillkürliche Aspiration von Wasser bei Eintreten der<br />
Bewusstlosigkeit!<br />
Anatmen von Wasser bei Erschrecken! (tlw. Hyperventilation)<br />
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10:40 PM<br />
<strong>Ertrinkungsunfälle</strong> – Ablauf des Ertrinkens<br />
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Salzwasser = höhere<br />
Salzkonzentration als im<br />
Blut.<br />
Folge: Plasmolyse, Wasser<br />
strömt aus den Zellen aus<br />
in die Lunge.<br />
______________________<br />
Süßwasser = geringere<br />
Salzkonzentration als im<br />
Blut.<br />
Folge: Deplasmolyse ,<br />
Wasser strömt in die Zellen<br />
ein die roten<br />
Blutkörperchen platzen.<br />
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10:40 PM<br />
<strong>Ertrinkungsunfälle</strong> – Maßnahmen<br />
Ansprechbar – bei erhaltenem Bewusstsein<br />
• Überwachung der Vitalfunktionen<br />
• Sauerstoff (> 6L/min.)<br />
• Wärmeerhalt, Bodycheck<br />
• besser Klinische Überwachung<br />
Bewusstlos mit ausreichender Spontanatmung<br />
• Seitenlage, Notruf, Wärmeerhalt<br />
• Überwachung der Vitalfunktionen, Sauerstoff (> 6L/min.)<br />
Atem- <strong>und</strong> Kreislaufstillstand<br />
• Reanimation! Notruf<br />
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10:40 PM<br />
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… Fragen?<br />
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10:40 PM<br />
Schwimmbad-Blackout<br />
Von einem Schwimmbad-Blackout<br />
spricht man bei einer plötzlichen<br />
Bewusstlosigkeit unter Wasser bei<br />
Apnoe-Tauchversuchen (Tauchen<br />
ohne Druckluftflaschen).<br />
Der Begriff Schwimmbad-Blackout<br />
lässt sich dadurch erklären, dass<br />
einige „Taucher“ vor einem<br />
Tauchversuch hyperventilieren <strong>und</strong><br />
dadurch mangels intensivem<br />
Atemreiz nicht rechtzeitig<br />
auftauchen.<br />
Der Taucher wird plötzlich unter<br />
Wasser bewusstlos <strong>und</strong> ist somit<br />
auch der Gefahr der Aspiration<br />
ausgesetzt.<br />
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10:40 PM<br />
Barotrauma<br />
Das Gesetz von Boyle-Mariotte sagt aus, dass der Druck idealer Gase<br />
bei gleichbleibender Temperatur <strong>und</strong> gleichbleibender Stoffmenge<br />
umgekehrt proportional zum Volumen ist.<br />
Erhöht man den Druck auf ein Gaspaket, wird durch den erhöhten Druck<br />
das Volumen verkleinert. Verringert man den Druck, so dehnt es sich<br />
aus.<br />
Dieses Gesetz wurde unabhängig von zwei Physikern entdeckt, dem<br />
Iren Robert Boyle (1662) <strong>und</strong> dem Franzosen Edme Mariotte (1676)<br />
P ~<br />
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P x V = Konstant<br />
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10:40 PM<br />
Barotrauma<br />
Vor dem Abtauchen herrscht im Mittelohr der Oberflächendruck von 1<br />
bar.<br />
Während mit zunehmender Tiefe im übrigen Körper der jeweilige<br />
Umgebungsdruck herrscht, bleibt der Druck im Mittelohr auf dem<br />
Niveau des Oberflächendrucks.<br />
Es ist daher bereits nach 2 -<br />
3 m Wassertiefe ein<br />
Druckausgleich über die<br />
Eustachische Röhre<br />
herbeizuführen.<br />
Ohne diesen alle paar Meter<br />
durchzuführenden<br />
Druckausgleich kann es zu<br />
Schäden im Ohr kommen.<br />
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10:40 PM<br />
Barotrauma - Erkennen<br />
• stechender Schmerz, der nach dem Reißen des Trommelfells,<br />
plötzlich nachlassen kann<br />
• Hörschäden, Drehschwindel<br />
• Übelkeit, Erbrechen,<br />
• Orientierungsverlust<br />
• Blutungen aus dem Ohr<br />
• Mittelohrentzündungen<br />
• im Extremfall - beim Labyrinthschock Bewusstlosigkeit<br />
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10:41 PM<br />
Barotrauma - Maßnahmen<br />
• Retten aus dem Gefahrenbereich (Wasser)<br />
• bequeme, sichere, Lagerung<br />
• Wärmeerhalt<br />
• auf keinen Fall mehr ins Wasser zu gehen<br />
• das Ohr trocken zu halten<br />
• so schnell wie möglich einen HNO-Facharzt aufsuchen<br />
• ständige Betreuung <strong>und</strong> Überwachung<br />
• bei Bewusstlosigkeit Seitenlage Notarzt<br />
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10:41 PM<br />
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… Kurs klar?<br />
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