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Thermische Notfälle
Thermische Notfälle
Die Hypothermie, Unterkühlung oder Verklammung ist ein Zustand nach
Kälteeinwirkung auf den Körper eines Lebewesens, das heißt die
Wärmeproduktion war über längere Zeit geringer als die Wärmeabgabe.
Die Unterkühlung kann Gesundheitsschäden oder den Tod herbeiführen.
Bei nur lokalen Kälteeinwirkungen kommt es zu Erfrierungen.
Bei Unfällen am Wasser oder im Gebirge ist immer auch von einer
Unterkühlung des Patienten auszugehen.
In der Medizin wird im Operationssaal oder auf Intensivstationen in
speziellen Fällen eine (beabsichtigte) therapeutische milde Hypothermie
oder eine therapeutische tiefe Hypothermie durchgeführt.
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• Außen-Temperatur
• Zeit, Kondition
• Alter
• Wind / Feuchtigkeit
• Sonnenstrahlung
• Isolation
• Unterhautfettgewebe
• Kleidung
• Bewegung (Wärmeproduktion)
• Brennstoff / Energie
Windgeschwindigkeit
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Thermische Notfälle
Umrechnungstabelle zum Wind-Chill-Faktor (Gefühlte Kälte)
Temperatur
10° 5° 0° -5° -10° -15° -20° -25° -30° -35°
0 km/h 10° 5° 0° -5° -10° -15° -20° -25° -30° -35°
10 km/h 8° 2° -3° -9° -14° -20° -25° -31° -37° -42°
20 km/h 3° -3° -10° -16° -22° -29° -35° -42° -48° -55°
30 km/h 1° -6° -13° -20° -27° -34° -41° -48° -55° -62°
40 km/h -1° -8° -16° -23° -31° -38° -45° -53° -60° -68°
50 km/h -2° -10° -18° -25° -33° -41° -48° -56° -64° -71°
60 km/h -3° -11° -19° -27° -35° -42° -50° -58° -66° -74°
70 km/h -4° -12° -20° -28° -35° -43° -51° -59° -67° -75°
80 km/h -4° -12° -20° -28° -36° -44° -52° -60° -68° -76°
Bei den rot markierten Bereichen droht der ungeschützten Haut Erfrierungen in
ca. 30 Sekunden
Durchschnittliche Überlebenszeiten in Wasser
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50% Überlebensrate für normal gekleidete, junge, fitte und
gesunde Individuen:
• 1 Std. im Wasser bei 5° C,
• 2 Std. im Wasser bei 10° C
• 6 Std. im Wasser bei 15 °C.
Suchzeiten sollten mindestens das 3 – 6 fache der wahrscheinlichen 50 % igen
Überlebenszeit betragen.
Bei außergewöhnlichen Umständen (gutes Wetter, gut geschützte Person usw.)
sollte die Suchdauer auf bis das 10 fache der 50 % igen Überlebenszeit
ausgedehnt werden.
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35– 32°C
32 -29 ° C
29 - 27° C
27 - 22° C
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• Kältezittern, Bewegungsdrang
• schneller Puls, langsame – tiefe Atmung
• Schmerzen, Blässe (beginnende Zentralisation!)
• Patient ist hellwach und erregt, später verwirrt
• Unterzuckerung kein Muskelzittern
• Apathie, Schmerzlosigkeit
• langsamer Puls, Atemdepressionen
• verlangsamte Reflexe, Halluzinationen
• kein Muskelzittern, Bewusstlosigkeit
• Pulslosigkeit, Atmung??? (Scheintod)
• weite, nicht lichtreaktive, Pupillen
• keine Reflexe mehr
•Kammerflimmern Asystolie Tod
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• Wärmeabgabe stoppen
• Wind & Nässe ausschalten, evtl. nasse Kleidung entfernen
• warme, gezuckerte, Getränke verabreichen
• Vitalwerte überwachen, Patienten wach halten
• übermäßige Bewegungen vermeiden wg. Zentralisation
• Wärmeabgabe stoppen!, Wind & Nässe ausschalten
• warme, gezuckerte, Getränke verabreichen (Bewusstseinslage?)
• Vitalwerte überwachen, Patienten wach halten
• KEINE Bewegung mehr Afterdropgefahr!
• Wärmeabgabe stoppen!, Wind & Nässe ausschalten
• Vitalwerte überwachen / Seitenlage bei Bewusstlosigkeit
• KEINE Bewegung mehr Afterdropgefahr!
• Notruf
• Reanimation mindestens 60 Minuten
• Wärmeabgabe stoppen
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…noch Fragen… ☺ ?
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Bei dem lebensgefährlichen Hitzschlag oder Hitzeschlag steigt
zusätzlich die Körpertemperatur auf über 40 °C an.
Diese akute Überhitzung des Körpers führt zu einem Hirnödem.
Symptome:
• gerötete Körperoberfläche wg. stärkerer Durchblutung zur
Wärmeabgabe
• Puls erhöht, Blutdruck anfangs unverändert später Abfall zu
erwarten
• teilweise auch trockene Haut (ab 40°C Körperkerntemperatur)
• starkes Schwitzen, besonders am Kopf (Gehirnkühlung)
• Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeit, Krampfanfälle möglich
• zunehmende Eintrübung bis zum Koma, Halluzinationen
• später einstellen der Schweißproduktion
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Maßnahmen:
• raus aus der Hitze! Schatten oder kühler Raum
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•Patienten entkleiden, feucht abwaschen, Oberkörperhochlagerung
• Vorsichtig kühlen Kreislauf überwachen
• für längere Ruhe sorgen
• bei Bewusstlosigkeit Seitenlage Notruf
Vorsicht! Der Patient kann unerwartet kollabieren!
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Zu einer Hitzeerschöpfung kommt es durch
Flüssigkeits- und Elektrolytverlust ohne
entsprechende Zufuhr von außen
– und damit zu einer Abnahme des
extrazellulären Flüssigkeitsvolumens ohne
Erhöhung der Körpertemperatur (Abnahme
des Blutvolumens im Kreislauf).
Folge kann ein Versagen des Kreislaufs sein.
Verstärkt wird dies, wenn durch
Wasserverluste die zirkulierende Blutmenge
vermindert ist.
Die kritische Grenze liegt etwa bei einem
Wasserverlust von 12 % des Körpergewichts.
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Symptome:
• auffallende Blässe, Schwächegefühl,
• Frösteln und kaltschweißig
• Puls schnell und flach, Blutdruck teilweise niedrig
• flache, schnelle, Atmung
• Eintrübung bis zur Bewusstlosigkeit
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Vorsicht! Der Patient kann unerwartet kollabieren!
Maßnahmen:
• raus aus der Hitze! Schatten oder kühler Raum
• Patienten warm halten und eher flach lagern
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• Vorsichtig kühlen Kreislauf überwachen >> Schocklage?
• für längere Ruhe sorgen
• Flüssigkeit (lauwarm) verabreichen, evtl. Infusion
• Notarztruf, Sauerstoff
• bei Bewusstlosigkeit Seitenlage
Die Dehydration (Hitzerschöpfung) führt unbehandelt zum Schock!
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Symptome:
Die Einteilung der Tiefe einer Verbrennung / Verbrühung
erfolgt meist in drei Verbrennungsgrade:
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1. Grad: Rötung und leichte Schwellungen der Haut, Schmerzen,
Epidermis betroffen, vollständig revesibel
2. Grad: Blasenbildung, starke Schmerzen, Epidermis und Dermis
betroffen, vollständige Heilung (2a) oder mit Narbenbildung
(2b, bei tiefer Dermisbeteiligung)
3. Grad: schwarz-weiß-Nekrosen, keine Schmerzen, da
Nervenendungen zerstört. Dermis und Subkutis betroffen,
irreversibel
4. Grad: Verkohlung, keine Schmerzen, alle Hautschichten und darunter
liegende Knochen/Faszien betroffen, irreversibel
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Maßnahmen:
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• Kleiderbrände löschen >> Eigenschutz beachten
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•Kühlen >> bis der Schmerz nachlässt (maximal 10 min. mit 20°C)
• Schmerzmedikamente (mittel bis stark)
• Wunden locker steril bedecken erster Verbandwechsel nach 24h
• Vitalwerte kontinuierlich überwachen
•Verbrannte Fläche abschätzen (Neunerregel)
• baldmöglichst Klinik
• Dokumentation
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