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Leitantrag des Parteivorstandes zum Wahlprogramm ... - Die Linke

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<strong>Leitantrag</strong> <strong>zum</strong> Bun<strong>des</strong>tagswahlprogramm DIE LINKE 2013<br />

Verabschiedet im Parteivorstand am 14.4.2013<br />

Gemeinsam können wir Politik entwickeln, gestalten und Widerständigkeit entfalten. Uns<br />

bewegt mit anderen zusammen die Frage, wie wir morgen leben wollen. Das ist eine Frage<br />

der Demokratie: Was stärkt unseren Zusammenhalt, was schafft gerechten Zugang für alle,<br />

worauf können wir in Zukunft verzichten? Wir wollen Erfahrungen und Ideen verbinden, die<br />

unser Zusammenleben friedlicher, produktiver, nachhaltiger und auch sicherer machen. Wir<br />

brauchen keine Banken, die riskant spekulieren und unternehmerische Vorhaben<br />

ausbremsen. Niemand darf wegschauen, wenn in einem reichen Land Kinder morgens mit<br />

leerem Magen zur Schule gehen. Das ist Ausgrenzung statt Freiheit. <strong>Die</strong> Armut von Kindern<br />

und Alten in unserer Gesellschaft wächst. Und das ist nur die Spitze <strong>des</strong> Eisbergs von<br />

Ungerechtigkeiten, die unser Zusammenleben bedrohen. Wenn es aussichtslos ist,<br />

Erwerbsarbeit zu finden, wenn das Einkommen entwürdigend ist, wenn Menschen mit<br />

Behinderung oder Asylsuchende gleich mehrfach benachteiligt werden – wenn Existenzangst<br />

und Perspektivlosigkeit <strong>zum</strong> Alltag geworden sind, dann hat Politik versagt. <strong>Die</strong> sozialen und<br />

die Freiheitsrechte der Menschen werden dabei missachtet und Teilhabe und Inklusion<br />

bleiben auf der Strecke.<br />

Unsere Antwort ist demokratisch, kreativ und offen für Neues. Wir bringen unterschiedliche<br />

Erfahrungen ein: aus den gewerkschaftlichen Kämpfen für gute Arbeit und Sozialstaat, aus<br />

feministischen und antirassistischen Bewegungen, aus der Friedensbewegung. Auch aus dem<br />

Aufbruch von 1989 gegen repressiven Staatssozialismus. Über die Erfahrungen aus dem<br />

Staatssozialismus kritisch zu sprechen, so dass sie nicht die vielfältigen Lebenserfahrungen<br />

delegitimieren, ist auch eine linke Aufgabe. All diese Erfahrungen bringen wir ein in unsere<br />

Politik gegen repressiven Kapitalismus, für die Stärkung öffentlicher Daseinsvorsorge und<br />

einen sozial-ökologischen Umbau, gegen Rüstungsexporte, für gute Löhne und Renten, für<br />

soziale Freiheitsrechte.<br />

Freiheit für die Menschen, das ist etwas anderes als die Freiheit der Märkte oder die „freie“<br />

Konkurrenz, die Menschen in Deutschland und weltweit in Gewinner und Verlierer einteilt. Wir<br />

wehren uns dagegen, dass die Ärmsten noch beschimpft werden und dass Flüchtlinge wie<br />

Kriminelle behandelt werden. Auf den sozialen Rissen und Spaltungen der Gesellschaft bauen<br />

alltäglicher Rassismus und die Ungleichheitsideologien der Nazis auf. Offensichtlich haben<br />

staatliche Strukturen hier versagt, verharmlost und vertuscht. Aus den sozialen Rissen und<br />

Spaltungen wachsen Sexismus, Antisemitismus, Feindlichkeit gegen Schwule, Lesben und<br />

Transmenschen. <strong>Die</strong> Kosten dieser Risse und Verwerfungen kommen uns letztlich teurer, als<br />

die Erneuerung <strong>des</strong>sen, was den Zusammenhang stärkt und das soziale Gewebe der<br />

Gesellschaft ausmacht. Dafür brauchen wir soziale Investitionen.<br />

<strong>Die</strong> Bun<strong>des</strong>regierung wirbt mit der Lüge, „wir“ seien gut durch die Krise gekommen. Drohend<br />

zeigen Regierung und Medien auf die Entwicklungen in den anderen Ländern in Europa und<br />

behaupten, dass es „uns“ dagegen gut gehe. Gut durch die Krise gekommen sind die Banken,<br />

die Reichen – hier, in Europa und weltweit. <strong>Die</strong> Gesellschaft jedoch treibt auseinander. <strong>Die</strong><br />

offiziell gemessene Erwerbslosigkeit ist in Deutschland geringer als in anderen Ländern.<br />

Richtig. Doch wenn die Zahlen bereinigt werden, sind es immer noch fünf Millionen<br />

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