(2,37 MB) - .PDF - Sistrans
(2,37 MB) - .PDF - Sistrans
(2,37 MB) - .PDF - Sistrans
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
das Schienbein eines Mitspielers. Manchmal endete das „Gspiel“ mit einer<br />
handfesten Rauferei.<br />
Fåsler halbwüchsiger Bursch kurz nach der Pubertät, Halbstarker, junger Hüpfer<br />
vgl. ahd. „fasen“ = hüpfen, springen<br />
vgl. Fåsnacht = Zeit, in der man hüpft und springt<br />
Fåsnacht Fasching<br />
Feal Fell<br />
Feirschtig Feiertag<br />
Feirschtigschuele Feiertagsschule<br />
Lange Zeit waren die Jugendlichen nach Abschluss der Schulpflicht<br />
angehalten, sich in der Fortbildungsschule einzufinden. Ursprünglich wurde<br />
dieser Unterricht sogar an Sonntagen nach dem Gottesdienst durchgeführt,<br />
später dann an Donnerstagen, als die Volksschüler zwar die Ganztagsschule<br />
besuchten, dafür jedoch am Donnerstag frei hatten. Der Pfarrer und der<br />
Oberlehrer der Gemeinde führten diesen Unterricht für die<br />
Fortbildungsschüler durch.<br />
Feitl Taschenmesser mit einer Klinge zum Zuklappen<br />
Ferggele Heiligenstatue, die bei einer Prozession von vier Personen mitgetragen wird<br />
In <strong>Sistrans</strong> sind dies die „Muttergottes“ und das „Herz-Jesu“.<br />
fetzelen nach Urin riechen<br />
Fiehlele Fohlen<br />
Flaxen Sehnen<br />
floaz flach<br />
z.B. „Es gib koan Bergweg, der floaz baut woarn isch.“<br />
Fluige Fliege<br />
Fluigenfoucher Fliegenfänger<br />
Diese klebrigen und für die Fliegen wohlriechenden Streifen wurden aus<br />
einer Kartonhülle gezogen und im Raum aufgehängt.<br />
Flumse Ohrfeige, Watsche, Backenstreich<br />
flumsn ohrfeigen, watschen<br />
foast fett, üppig<br />
z.B. „a foastes Fackl“, „a foastes Bratl“ oder „z‟foast „gessen“<br />
Forche Föhre<br />
Fotze Gesicht<br />
fotzn ohrfeigen, watschen<br />
Fotzhoubel Mundharmonika<br />
fouchn fangen<br />
Fouchstrick Strick zum „Einfangen“ des Glockenklöppels<br />
Vor dem Einbau der Läuteautomatik wurden die Kirchenglocken mit der<br />
Hand geläutet, und zwar im Glockenturm von der ersten Bühne (= Ebene)<br />
aus.<br />
An hohen Feiertagen geschah dies auf der Ebene der großen und kleinen<br />
Schalllöcher. Ein „Läuter“ zog am Bügel, ein zweiter schlang einen<br />
Behelfsstrick ums Glockenjoch und läutete gegenüber. Es brauchte viel<br />
Geschick, mit diesem Zusatzstrick zu läuten, denn er drohte stets, über den<br />
Glockenrand abzurutschen. Er musste so gehalten werden, dass er immer<br />
dort zu liegen kam, wo der Klöppel anschlug. Weil es in der Glockenstube<br />
sehr eng war, sauste die schwingende Glocke knapp am Kopf des zweiten<br />
Läuters vorbei, oft nur wenige Zentimeter.<br />
Chronik der Gemeinde <strong>Sistrans</strong>: Sischtigerisch g‟red‟<br />
Seite 9