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Bei vielen Höfen war früher im Anschluss an die Schweinestallung ein eingezäunter Auslauf für die Schweine, in dem sich die Haustiere suhlen konnten, in dem sie auch Grünfutter, Rüben und Fallobst erhielten. Fåckengrous kurzes Gras aus der Puite für die Schweine Dieses Gras aus der Puite wurde immer wieder mit der Sense gemäht. Es war sehr kurz, also ein brauchbares Schweinefutter. Zudem wuchs durchs häufige Mähen in der Puite ein schöner und dichter Rasen, der fürs Barfußlaufen der Kinder angenehm war. fahndln der Mais (vgl. „Tirggen“) setzt zur Blüte an fårzn furzen Fårzer Furzer, ungehobelter Mensch ohne Manieren fåscht fast Fåschte Fastenzeit z.B. „Koaner will heit die Fåschte einhåltn.“ fåschtn fasten Neben Aschermittwoch und Karfreitag waren noch die Freitage anerkannte Fastentage ohne Fleischgenuss. Dazu kamen die Vormittage am Heiligen Abend und am Karsamstag. Fåschtnkneïdl Semmelknödel ohne Fleisch und Speck, dafür meistens in heißem Schmalz herausgebacken Fåschtnzeit Fastenzeit fåssn 1. fassen, packen, anpacken 2. Figuren fassen, d.h. farblich gestalten z.B. „Beim Wieser håt der Zirler Fåssmåler Franz Seelos die Figurn gfåssn.“ Fatsche Binde Fatschenpoppele Baby Früher wurden Babys in der leider irrigen Meinung, sie würden dadurch gerade, schlank und rank wachsen, mit langen Binden straff gewickelt. Die Kleinen erinnerten an kleine Mumien. Faxn Späße, Marotten fechtn 1. fechten 2. betteln z.B. „Fåscht ålle Vereine giehn bei ins fechtn.“ feicht feucht Feichte Fichte Feichtigkeit Feuchtigkeit Feichtn Fichten Feignkaffee Feigenkaffee, Kaffee-Ersatz Ferner Gletscher, Ferner fescht fest Fescht Fest Fettn Fett, Glück fettn fettig sein z.B. „Wenn die Wimmerlen kemmen, toan a gearn di Hoor fettn.“ Fetzele 1. kleines Ding 2. kleines Wischtuch fetzgeal sattes Gelb Fetzkåchl Nachttopf Chronik der Gemeinde Sistrans: Sischtigerisch g‟red‟ Seite 82
fetzn 1. urinieren 2. stark regnen Fetztasche 1. Mädchen mit schwacher Blase 2. Schimpfwort für ein Mädchen fiëhrn führen fier für z.B. „Fier di tat i wolten viel.“ fiëßlen - fiëßln ein Bein stellen Figge Schnitzel einer Trockenfrucht findig geschickt finf(e) fünf fintn finden fischelen nach Fisch riechen Fitzele kleines Teilchen (vgl. „Futzele“) fitzln schnitzen, abschneiden Flåchs Flachs flåschn ohrfeigen vgl. „detschn - fotzn - flumsn - kleschn - schloachn - tåchtlen - tåschn“ flaxig sehnig Fleach Flöhe Flenderlig Nachtfalter Flenggele kleines Ding, kleiner Fremdkörper Fliëger 1. Flieger 2. Rausch, vgl. „Dåmpf - Dulliöh - Dusel - Fetzn - Zåpfn“ Fliegl Flügel Flieglnougl Flügelnagel Dieser Nagel mit einer besonders scharfen Außenkante wurde beim Herstellen von Bergschuhen verwendet, um einerseits die Sohle durch den Beschlag stabil zu gestalten und andererseits dem Bergsteiger Trittsicherheit zu verschaffen. Fluech Fluch fluechn fluchen Flunsele kleines Ding foalbiëtn feilbieten, anbieten Foudn Faden frettn sich abmühen Friëge Früh-Erdäpfel, Frühkartoffel z.B. „Bei ins derlångscht die Friëgn meischtens z`spat.“ friëger früher friëh früh Friëh-Erdäpfl Früh-Erdäpfel, Frühkartoffel friërn frieren frotzln necken, herausfordern, provozieren fuchtln gestikulieren, die Arme herumschwenken fuchtig zornig, aufgebracht Fuege Fuge fuehrwerchn umständlich arbeiten, ungeschickt hantieren Fuetter Futter Fuettergång Futtergang Chronik der Gemeinde Sistrans: Sischtigerisch g‟red‟ Seite 83
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Bei vielen Höfen war früher im Anschluss an die Schweinestallung ein<br />
eingezäunter Auslauf für die Schweine, in dem sich die Haustiere suhlen<br />
konnten, in dem sie auch Grünfutter, Rüben und Fallobst erhielten.<br />
Fåckengrous kurzes Gras aus der Puite für die Schweine<br />
Dieses Gras aus der Puite wurde immer wieder mit der Sense gemäht. Es<br />
war sehr kurz, also ein brauchbares Schweinefutter. Zudem wuchs durchs<br />
häufige Mähen in der Puite ein schöner und dichter Rasen, der fürs<br />
Barfußlaufen der Kinder angenehm war.<br />
fahndln der Mais (vgl. „Tirggen“) setzt zur Blüte an<br />
fårzn furzen<br />
Fårzer Furzer, ungehobelter Mensch ohne Manieren<br />
fåscht fast<br />
Fåschte Fastenzeit<br />
z.B. „Koaner will heit die Fåschte einhåltn.“<br />
fåschtn fasten<br />
Neben Aschermittwoch und Karfreitag waren noch die Freitage anerkannte<br />
Fastentage ohne Fleischgenuss. Dazu kamen die Vormittage am Heiligen<br />
Abend und am Karsamstag.<br />
Fåschtnkneïdl Semmelknödel ohne Fleisch und Speck, dafür meistens in heißem Schmalz<br />
herausgebacken<br />
Fåschtnzeit Fastenzeit<br />
fåssn 1. fassen, packen, anpacken<br />
2. Figuren fassen, d.h. farblich gestalten<br />
z.B. „Beim Wieser håt der Zirler Fåssmåler Franz Seelos die Figurn<br />
gfåssn.“<br />
Fatsche Binde<br />
Fatschenpoppele Baby<br />
Früher wurden Babys in der leider irrigen Meinung, sie würden dadurch<br />
gerade, schlank und rank wachsen, mit langen Binden straff gewickelt. Die<br />
Kleinen erinnerten an kleine Mumien.<br />
Faxn Späße, Marotten<br />
fechtn 1. fechten<br />
2. betteln<br />
z.B. „Fåscht ålle Vereine giehn bei ins fechtn.“<br />
feicht feucht<br />
Feichte Fichte<br />
Feichtigkeit Feuchtigkeit<br />
Feichtn Fichten<br />
Feignkaffee Feigenkaffee, Kaffee-Ersatz<br />
Ferner Gletscher, Ferner<br />
fescht fest<br />
Fescht Fest<br />
Fettn Fett, Glück<br />
fettn fettig sein<br />
z.B. „Wenn die Wimmerlen kemmen, toan a gearn di Hoor fettn.“<br />
Fetzele 1. kleines Ding<br />
2. kleines Wischtuch<br />
fetzgeal sattes Gelb<br />
Fetzkåchl Nachttopf<br />
Chronik der Gemeinde <strong>Sistrans</strong>: Sischtigerisch g‟red‟<br />
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