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17.10.2012 Aufrufe

Braterli(n)g Täubling Bei den Kindern war es beliebt, den braunen Hut dieses Pilzes auf die Herdplatte zu legen, dazu eine Flocke Butter und ein bisschen Salz. Der schmorende Pilz roch köstlich und schmeckte vorzüglich. Achtung: Ja nicht den Speitäubling verwenden! Der rote Hut ist eine Warnung! Braxe breitschneidiges, beilartiges Hackmesser zum Reisig-Hacken Brechl Holzgestell zum Knicken der erhitzten Flachsstängel Breme Bremse (stechendes, blutsaugendes Insekt) Brennete Lieb Geranie Brennschare Brennschere Das Ondulieren geschah folgendermaßen: Nach dem Erwärmen der Brennschere wurden die Haarsträhnen durchs „Brennen“ wellig gelegt. brennt sein 1. beschlagen sein 2. kaufmännisch tüchtig = „mit allen Wassern gewaschen“ Brente 1. großer, runder Zuber, z.B. fürs Sauerkraut 2. übergewichtige etwas unbeholfene Person Broase Brösel brouchn pflügen Bruat Brut Bruathenne Bruthenne bruatn brüten Bruch grob gebrochenes Getreide als Tierfutter brunzelen nach Urin riechen Brunzer kleiner Bub, der noch in die Windeln macht Bschlogbrugge Arbeitsplatz beim Hufschmied fürs Beschlagen der Pferde und Ochsen bschlogn 1. beschlagen sein, viel wissen, umfassend gebildet sein 2. Zug- und Reittiere mit Hufeisen beschlagen Bsuff Trinker bsunders besonders Buchele kleiner Brotlaib Bueche Buche buechen 1. aus Buchenholz 2. hart, hartherzig Buhin Uhu Buhle Henne Bujatzl 1. Kasperl als Spielpuppe 2. Fåsnachtsfigur in Kasperlkleidung, die für Späße sorgt Buz kleine, männliche Sagengestalt Der Buz in den Tiroler Sagen kommt häufig auf der Alm vor, ist launisch, hilft manchmal den Almleuten, neckt aber auch. Nach dem Almabtrieb gehört die Almwirtschaft dem Buz. Wehe, wenn man ihn verspottet oder stört. buxig hart, spröd, verwachsen, knorrig buxiges Holz hartes, sprödes, verwachsenes Holz, das sich nur sehr schwer spalten lässt D damisch starrsinnig, eigenwillig, eigensinnig, verrückt Darre Trockenvorrichtung (z.B. für Obst) Chronik der Gemeinde Sistrans: Sischtigerisch g‟red‟ Seite 6

dasig müde, ausgebrannt, kraftlos, hilflos dearisch schwerhörig, gehörlos deasn lästig sein, anbetteln z.B. „a deasets Kind“ decht doch dechterscht doch, dennoch deichsln organisieren z.B. „Die Musig håt s‟ Festl bsunders guat deichslt.“ deppet dumm, ungeschickt, unbeholfen dergrattln beleidigen dergremmen beleidigen z.B. „Du hoscht mit der deppeten Red‟ insern Birgermoaschter gånz dergremmt.“ derklaubt durcheinander sein, verwirrt derlebt erlebt z.B. „Sie håt sogor ihren Neinzger derlebt.“ derlëibn erleben derleidn dulden, erdulden derlexn aus den Fugen geraten, aus dem Lot kommen derroachn erreichen, erzielen derschwåchn schwach werden, an Kraft verlieren z.B. „Nach drei Wochen isch er iatz gånz derschwåcht.“ derwischn erwischen, fangen derwuzzln zerknüllen derzue dazu detschn schlagen, ohrfeigen, zerquetschen, einbeulen „Fluigen derdetschn“ = Fliegen erschlagen „a eindetschts Auto“ = ein eingebeultes Auto „a Detschn kriagen“ = eine Ohrfeige bekommen „derdetschtes Obst“ = zerquetsches Obst Detschn Ohrfeige, Schlag Diarn Magd Diesl Krankheit mit Ansteckungsgefahr, z.B. Grippe, Bauchgrippe Dippl Beule, Bluterguss z.B. „Wegen der Fotzen håt‟s iehm an saggrischen Dippl auzouchn.“ dischkeriern diskutieren Dischkurs Gespräch, Aussprache Drahndl Drehkreuz drahtln Draht ein- oder aufziehen, mit Draht umwickeln Dreschflegl hölzernes Werkzeug zum Korndreschen An einem Stiel war ein Knüppel (fast in der Form eines Baseballschlägers) mit einer Lederlasche befestigt, die Getreidegarbe wurde damit ausgeklopft. Droaschtl Drossel z.B. „Sie isch a selten deppete Droaschtl.“ drui drei Duller kleine Person. kleiner Bub dundern donnern dungen düngen durchhachln 1. den Flachs durch die Hachel ziehen Chronik der Gemeinde Sistrans: Sischtigerisch g‟red‟ Seite 7

Braterli(n)g Täubling<br />

Bei den Kindern war es beliebt, den braunen Hut dieses Pilzes auf die<br />

Herdplatte zu legen, dazu eine Flocke Butter und ein bisschen Salz. Der<br />

schmorende Pilz roch köstlich und schmeckte vorzüglich.<br />

Achtung: Ja nicht den Speitäubling verwenden!<br />

Der rote Hut ist eine Warnung!<br />

Braxe breitschneidiges, beilartiges Hackmesser zum Reisig-Hacken<br />

Brechl Holzgestell zum Knicken der erhitzten Flachsstängel<br />

Breme Bremse (stechendes, blutsaugendes Insekt)<br />

Brennete Lieb Geranie<br />

Brennschare Brennschere<br />

Das Ondulieren geschah folgendermaßen: Nach dem Erwärmen der<br />

Brennschere wurden die Haarsträhnen durchs „Brennen“ wellig gelegt.<br />

brennt sein 1. beschlagen sein<br />

2. kaufmännisch tüchtig = „mit allen Wassern gewaschen“<br />

Brente 1. großer, runder Zuber, z.B. fürs Sauerkraut<br />

2. übergewichtige etwas unbeholfene Person<br />

Broase Brösel<br />

brouchn pflügen<br />

Bruat Brut<br />

Bruathenne Bruthenne<br />

bruatn brüten<br />

Bruch grob gebrochenes Getreide als Tierfutter<br />

brunzelen nach Urin riechen<br />

Brunzer kleiner Bub, der noch in die Windeln macht<br />

Bschlogbrugge Arbeitsplatz beim Hufschmied fürs Beschlagen der Pferde und Ochsen<br />

bschlogn 1. beschlagen sein, viel wissen, umfassend gebildet sein<br />

2. Zug- und Reittiere mit Hufeisen beschlagen<br />

Bsuff Trinker<br />

bsunders besonders<br />

Buchele kleiner Brotlaib<br />

Bueche Buche<br />

buechen 1. aus Buchenholz<br />

2. hart, hartherzig<br />

Buhin Uhu<br />

Buhle Henne<br />

Bujatzl 1. Kasperl als Spielpuppe<br />

2. Fåsnachtsfigur in Kasperlkleidung, die für Späße sorgt<br />

Buz kleine, männliche Sagengestalt<br />

Der Buz in den Tiroler Sagen kommt häufig auf der Alm vor, ist launisch,<br />

hilft manchmal den Almleuten, neckt aber auch. Nach dem Almabtrieb<br />

gehört die Almwirtschaft dem Buz. Wehe, wenn man ihn verspottet oder<br />

stört.<br />

buxig hart, spröd, verwachsen, knorrig<br />

buxiges Holz hartes, sprödes, verwachsenes Holz, das sich nur sehr schwer spalten lässt<br />

D<br />

damisch starrsinnig, eigenwillig, eigensinnig, verrückt<br />

Darre Trockenvorrichtung (z.B. für Obst)<br />

Chronik der Gemeinde <strong>Sistrans</strong>: Sischtigerisch g‟red‟<br />

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