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Ein „Grenadiermarsch“, ein Essen aus „Gloapetm“, d.s. Reste von<br />
Kartoffeln, Nudeln, Knödeln mit einem Spiegelei, ist für viele eine wahre<br />
Köstlichkeit.<br />
Gstockte gestockte Milch<br />
z.B. „Greaschtete, a Gstockte und a Stuck frisches Brot, eppes Bessers<br />
gibt‟s nit.“<br />
Hexnschaum Nachspeise aus Apfelmus mit steif geschlagenem Eiklar vermischt<br />
Kerschnmues Kirschenmus<br />
z.B. „Klaub mier a Kessele Kerschn fürs Kerschnmues.“<br />
Kerschntatscher kleine Mehlspeise aus Omelettenteig mit Kirschen<br />
Kienzl warme Zuspeise deftiger Art: Apfelkompott, braune Bohnen mit zerlassener<br />
Butter abgeschmolzen, eigentlich eine Apfel-Fisolen-Suppe<br />
Diese Zuspeise wurde häufig bei harter Arbeit serviert, z.B. beim Mergeln<br />
(= Korndreschen), als die Maschine ursprünglich noch mit Handkraft und<br />
entsprechender Übersetzung angetrieben wurde.<br />
Klaapernudln einfache Mehlspeise mit Mohn und Zucker<br />
Ein Teig aus Mehl (früher Roggenmehl), Salz und Wasser wird ausgewalkt<br />
und in Nudelform geschnitten. Die Nudeln kommen in die gefettete Pfanne<br />
und werden dort gedünstet und einmal gewendet. Aufgegossen wird sparsam<br />
mit Milch, besser mit Rahm. Oben drauf kommen geriebener Mohn mit<br />
Zucker und zerlassene Butter.<br />
Rösten die Nudeln zu lange, werden sie trocken, sie „klaapern“ dann.<br />
Kracherle Fruchtsaft mit Kohlensäure<br />
z.B. „Langsåm trinkn, nit „s Kracherle af oamal aussaufn!“<br />
Die Familie Stark in <strong>Sistrans</strong> erzeugte viele Jahrzehnte verschiedene<br />
Fruchtsäfte.<br />
Kråpfn Mehlspeise mit einer Fülle aus geriebenem Mohn, Powidl und Kloatzbirnen<br />
mit etwas Ruhm, Zucker, Zimt oder anderen Gewürzen, heraus gebacken<br />
in heißem Fett<br />
Diese Spezialität gab und gibt es nur bei besonderen Anlässen, z.B. an<br />
hohen Feiertagen und Hochzeiten. Je dünner und feiner die Krapfln geraten,<br />
umso höher wird die Kochkunst der Hausfrau eingeschätzt.<br />
Sogar die Schellenschlager erhalten am „Fåsnacht-Erchtig“ bei mancher<br />
Bäuerin diese seltene Köstlichheit.<br />
Krampamper Krambambuli<br />
Großvaters Rezept gegen „Hitzen, Halsbrennen, Gliederreißen und<br />
Bauchdrucken“:<br />
„Oa Stamperl gueten Schnaps unzintn, auf a Gabele an Wirfelzugger oder a<br />
Stickl Zuggergåndl legen und übers Fuierle halten, bis der Zugger zum<br />
Schmelzen unfongt. Voarn Trinken aupassn, ob der Schnaps und der<br />
eintropfte goldgeale Zugger nit z‟hoass sein! Wer den Krampamper hebt,<br />
muass gsund wearn!“<br />
Kriën Kren, Meerrettich<br />
Früher wuchs in jedem Hofgarten in einer Ecke eine Krenstaude.<br />
Krenwurzeln wurden ausgegraben, geputzt und gerieben, wenn es<br />
Geselchtes oder geselchte Zunge gab.<br />
Kuttl fein geschnittener Schweinemagen als „Saure Suppe“ zubereitet, für manche<br />
eine Spezialität der heimischen Küche<br />
Kuttlsuppe Suppe mit fein geschnittenen Streifen des Schweinemagens<br />
Chronik der Gemeinde <strong>Sistrans</strong>: Sischtigerisch g‟red‟<br />
Seite 198