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1709 erhielten alle Bauern entsprechend der „Waldteilungsordnung der<br />

Gemeinde <strong>Sistrans</strong>“ Anteile des Waldes (= „Toale“) im Unteren Berg, und<br />

zwar im unteren Drittel des Waldes.<br />

Das älteste Pergamentlibell, es umfasst 10 Seiten, ist noch heute im<br />

Gemeindebesitz und bildet eine Quelle mit Aussagen über die<br />

Vergangenheit des Dorfes. Der Vertrag ist eine „Holz-Abtheil- und<br />

Vermarchung, so ein ersam Nachperschaft zu <strong>Sistrans</strong> fürgenomben,<br />

gemacht und aufgericht“, weil „merkliche Unordnungen und<br />

Schändlichkeiten“ mit der Versuchung zum Holzdiebstahl auftraten.<br />

Jedem Gemeindemitglied, das einen Bauernhof besaß, wurde ein ganzer Teil<br />

zugewiesen, den Söll-Leuten - das waren Einwohner, die nur ein Haus, aber<br />

keine landwirtschaftlichen Gründe ihr Eigen nannten - je einen halben<br />

Anteil. Dass die Söll-Leute nur die Hälfte zugesprochen erhielten, ist nicht<br />

unbedingt als „ungerecht“ zu bewerten, da diese wegen der<br />

Wirtschaftsgröße auch weniger Holz brauchten. Zudem durfte, wie eine<br />

andere Klausel der Teilungsordnung besagt, das Holz nicht verkauft,<br />

sondern lediglich für die „eigene Notdurft“ verwendet werden.<br />

Die Strafsätze für Holzdiebstahl wurden ebenfalls niedergeschrieben:<br />

1. Der Bestohlene hat das Recht, im Waldanteil des Diebes für je einen<br />

gestohlenen Baum zwei oder drei Stämme zu schlägern.<br />

2. Der Dieb hat zusätzlich mit der Strafe beim Gericht Sonnenburg zu<br />

rechnen.<br />

Toatnglöggl Totenglocke<br />

Sie hängt im <strong>Sistrans</strong>er Kirchtum auf der Ostseite der großen Schalllöcher<br />

und wird nach dem Sterben eines aus unserem Dorf geläutet.<br />

Toatnwåch Totenwache<br />

Ein alter Brauch verlangte es, dass eine verstorbene Person bis zum<br />

Begräbnis nie allein gelassen wurde. Stets war jemand aus der Familie oder<br />

Nachbarschaft betend anwesend.<br />

Touler Taler<br />

Tråcht Festtagskleid, das der regionalen Mach-Art entspricht<br />

Tråchtnjangger Trachtenrock<br />

Trippstrill Ungewisses, Endloses<br />

z.B. „Er heart nit au z‟red‟n, er kimmp bis ins Trippstrill.“<br />

Troug 1. Trog, Futtertrog<br />

2. Schimpfwort für eine ungeschickte Person<br />

Trummlbue Jungmusikant an der Kleinen Trommel, junger Trommler<br />

Trummlziëcher Trommelzieher<br />

Bei vielen Tiroler Musikkapellen ist es Brauch, dass die Große Trommel,<br />

die an einem Gestell mit zwei Rädern befestigt ist, gezogen wird.<br />

tschånggelen mit Steinen geschickt spielen<br />

Tschånggelespiel Geschicklichkeitsspiel mit kleinen Steinen<br />

Tuckmauser Schalk, Schlingel<br />

U<br />

uchntuschn anprallen, anstoßen<br />

ummerdoktern bei Krankheit sich selbst zu helfen versuchen<br />

Ummergång Bauchgrippe mit Durchfall und manchmal sogar mit Erbrechen<br />

ummergrattln herumfahren<br />

Chronik der Gemeinde <strong>Sistrans</strong>: Sischtigerisch g‟red‟<br />

Seite 181

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