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Schuber dreifach schräg eingebaut, damit das Ausrinnen des Korns möglich war. Kobes Kraut Kobesblättsche Krautblatt Kobeswurm Kohlweißling-Raupe kommod bequem koppen Kalb, das ständig mit der Zunge schlägt Diese ungute Art wurde von den Bauern sehr ungern gesehen. Für manches Tier war dies der Grund für einen vorzeitigen Besuch beim Metzger ohne Heimkehr. Kotter Gefängnis krahn krähen z.B. „Wenn a Munet um isch, krahnt koaner mehr danach!“ Krampamper Krambambuli Großvaters Rezept gegen „Hitzen, Halsbrennen, Gliederreißen und Bauchdrucken“: „Oa Stamperl gueten Schnaps unzintn, auf a Gabele an Wirfelzugger oder a Stickl Zuggergåndl legen und übers Fuierle halten, bis der Zugger zum Schmelzen unfongt. Voarn Trinken aupassn, ob der Schnaps und der eintropfte goldgeale Zugger nit z‟hoass sein! Wer den Krampamper hebt, muass gsund wearn!“ Krauterer schnell, aber flüchtig arbeitender Mensch, der vieles zusammenraffen will krefeln klettern kreischtn hart atmen, in Atemnot sein Kreiz Kreuz z.B. „Die Schützn håbn a nuis Kreiz augstöllt. - „Mit enk isch‟s a Kreiz.“ - „Mier tuat ‟s Kreiz weah.“ Kreizklåmper Eisenklammer mit zwei gedrehten Spitzen Nach der Biegung um 90 Grad wird eine Spitze auf gleicher Ebene vom Schmied nochmals um 90 Grad gedreht. Sie wird eingeschlagen, wenn ein Rofen (= Balken in der Neigung des Daches) mit der Mauerbank (= dicker Auflagebalken an der Hausaußenseite) oder dem Beifirsten (= waagrecht liegender Balken in Giebel- bzw. Firstnähe) verbunden wird. z.B. „Kreizklåmpern braucht man gegnen Wind.“ Kreizerkluiber Geizhals Kriegler Mensch mit kurzem Atem, der oft hüsteln und ausräuspern muss kriegln hüsteln, hart atmen, kurzatmig sein Krippelestab grün gefärbter Staub, um in der Krippe das Gras darzustellen Ein echter Krippeler suchte schon lange vor Weihnachten nach Hartholzstaub oder feinem Sägemehl. Dieser „Stab“ (= Staub) wurde dann gefärbt und nach dem Trocknen mit einem Sieb in der Krippe als Gras des Hirtenfeldes aufgebracht. Krempl unnützes Zeug, Trödlerware Krume 1. Brotrinde 2. Krampf, starke Muskelverspannung krump krumm, verbogen, übel z.B. „a krumper Stecken“, „a krumpe Red‟“ oder „nie eppes krump nemmen“ krumpn krumm gehen, hinken Chronik der Gemeinde Sistrans: Sischtigerisch g‟red‟ Seite 18
z,B. „Grot sollsch giehn, hear au krumpn!“ Kuehkalbl weibliches Kalb Kuipech süßes Pech des Kirschbaumes, wie es die Buben kauten Als es noch keinen Kaugummi gab, diente das „Kuipech“ als Ersatz. Kumpf 1. sehr große Schelle, aus Metallblech gebaut und mit Nieten oder Schweiß- naht in Form gehalten z.B. „a Kumpf fürn Schellenschlager am Fåsnachterchtig“ 2. länglicher Behälter für den Wetzstein samt Wasser, wird vom Mäher mit einem Gurt auf Taillenhöhe am Rücken getragen Kummer Kammer, Zimmer Kunt Person, der man wegen ihrer Leichtlebigkeit und Unstetigkeit besser nicht trauen sollte L laar leer Laffer Deichselkette An der Deichselspitze waren zwei Ketten montiert, an die die Zugtiere gehängt wurden. Laggl 1. Mensch mit einigen Untugenden 2. großer, bärenstarker Mann Låggsure Durchfall Lahne Lawine Lålli Blödler, Faxenmacher Lampele Lamm Langes Frühjahr Långquide starker Mittelbaum an der Unterseite des Leiterwagens, auf dem der Wagen (mit Deichsel, hinterem Achsstock, Ladefläche, Bremse) aufgebaut ist lantschn zum Vergnügen unterwegs sein Larchele Lerche larchen aus Lärche, grob, ruppig z.B. „a larchener Prügel“, „a larchene Pfoad“ oder „a larchener Loter“ Lasch Person mit unsittlichem Lebenswandel Latscher 1. fauler, träger, ungeschickter Mensch 2. langer Weg ohne Abwechslung latschet 1. unbeholfen, ungeschickt 2. träge, faul, gleichgültig lattrig Gegenstand kurz vor dem Zusammenbrechen z.B. „a lattriger Zaun“, „Er isch a recht lattrigs Löterle woardn.“ lax sich unlustig fühlen, unbefriedigend z.B. „Heit bin i lax.“ „Er gibt a laxe Antwort.“ lämpern Mutterschaf, das ein Lamm zur Welt bringt z.B. Sagt der Vater zum Kind: „Wenn „s Schouf lämpert, schenk i dir des Lampele.“ Leaselbue Stellungspflichtiger, Musterungspflichtiger, Bursche beim Mustern Zur Zeit der Monarchie gab es keine allgemeine Wehrpflicht. Lediglich eine bestimmte Zahl an Rekruten wurde gebraucht. Sie wurden übers Los ermittelt. Es war auch möglich, das Los in „Begleitung von einer entsprechenden Summe weiterzugeben“. Mancher Knecht landete so beim Militär. Chronik der Gemeinde Sistrans: Sischtigerisch g‟red‟ Seite 19
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Schuber dreifach schräg eingebaut, damit das Ausrinnen des Korns möglich<br />
war.<br />
Kobes Kraut<br />
Kobesblättsche Krautblatt<br />
Kobeswurm Kohlweißling-Raupe<br />
kommod bequem<br />
koppen Kalb, das ständig mit der Zunge schlägt<br />
Diese ungute Art wurde von den Bauern sehr ungern gesehen. Für manches<br />
Tier war dies der Grund für einen vorzeitigen Besuch beim Metzger ohne<br />
Heimkehr.<br />
Kotter Gefängnis<br />
krahn krähen<br />
z.B. „Wenn a Munet um isch, krahnt koaner mehr danach!“<br />
Krampamper Krambambuli<br />
Großvaters Rezept gegen „Hitzen, Halsbrennen, Gliederreißen und<br />
Bauchdrucken“:<br />
„Oa Stamperl gueten Schnaps unzintn, auf a Gabele an Wirfelzugger oder a<br />
Stickl Zuggergåndl legen und übers Fuierle halten, bis der Zugger zum<br />
Schmelzen unfongt. Voarn Trinken aupassn, ob der Schnaps und der<br />
eintropfte goldgeale Zugger nit z‟hoass sein! Wer den Krampamper hebt,<br />
muass gsund wearn!“<br />
Krauterer schnell, aber flüchtig arbeitender Mensch, der vieles zusammenraffen will<br />
krefeln klettern<br />
kreischtn hart atmen, in Atemnot sein<br />
Kreiz Kreuz<br />
z.B. „Die Schützn håbn a nuis Kreiz augstöllt. - „Mit enk isch‟s a Kreiz.“ -<br />
„Mier tuat ‟s Kreiz weah.“<br />
Kreizklåmper Eisenklammer mit zwei gedrehten Spitzen<br />
Nach der Biegung um 90 Grad wird eine Spitze auf gleicher Ebene vom<br />
Schmied nochmals um 90 Grad gedreht. Sie wird eingeschlagen, wenn ein<br />
Rofen (= Balken in der Neigung des Daches) mit der Mauerbank (= dicker<br />
Auflagebalken an der Hausaußenseite) oder dem Beifirsten (= waagrecht<br />
liegender Balken in Giebel- bzw. Firstnähe) verbunden wird.<br />
z.B. „Kreizklåmpern braucht man gegnen Wind.“<br />
Kreizerkluiber Geizhals<br />
Kriegler Mensch mit kurzem Atem, der oft hüsteln und ausräuspern muss<br />
kriegln hüsteln, hart atmen, kurzatmig sein<br />
Krippelestab grün gefärbter Staub, um in der Krippe das Gras darzustellen<br />
Ein echter Krippeler suchte schon lange vor Weihnachten nach<br />
Hartholzstaub oder feinem Sägemehl. Dieser „Stab“ (= Staub) wurde dann<br />
gefärbt und nach dem Trocknen mit einem Sieb in der Krippe als Gras des<br />
Hirtenfeldes aufgebracht.<br />
Krempl unnützes Zeug, Trödlerware<br />
Krume 1. Brotrinde<br />
2. Krampf, starke Muskelverspannung<br />
krump krumm, verbogen, übel<br />
z.B. „a krumper Stecken“, „a krumpe Red‟“ oder „nie eppes krump<br />
nemmen“<br />
krumpn krumm gehen, hinken<br />
Chronik der Gemeinde <strong>Sistrans</strong>: Sischtigerisch g‟red‟<br />
Seite 18