(2,37 MB) - .PDF - Sistrans

Schmierasch Schmiererei, Geschmiere
z.B. „Wenn mån in Måler nit versteaht, red mån gearn von Schmierasch.“
schmirbn 1. schmieren, ölen
2. bestechen
Schmirber 1. Patzer
2. Mensch mit fraglichem Charakter
schmirbig 1. schmierig, grausig
2. undurchschaubar, aalglatt im Verhalten, charakterlich fraglich
Schmitze aufgespleißte Schnur am Ende einer Peitsche, die den Knall bewirkt
Schmoaße Schmeißfliege
schmoul schmal
Schnågge 1. Ungeziefer
2. Schlacke, Kohlenrest
schnaggln 1. die Türklinke heftig bewegen
2. mit der Zunge schnalzen
3. Balzruf des Auerhahnes
Schnålle 1. Gürtelverschluss
2. Prostituierte
schnålzn schnalzen
schnapselen nach Schnaps riechen
schnapslen Schnaps trinken
schnarrn eine herausfordernde oder schnippische Rede führen
schneidig tapfer, mutig
Schnietlech Schnittlauch
Schnoatli(n)g vom Grün befreiter Ast, der auf Scheitlänge gehackt ist
Das Grün der Zweige wurde mit dem Ragaun weggeputzt, der nicht zu dicke
Ast mit der Braxe auf ca 25 cm Länge gehackt.
Schnoubel 1. Schnabel
2. Kreuzschnabel
Der Legende nach hat sich nur ein Vogel erbarmt, als Christus am Kreuz
hing. Der kleine Vogel versuchte, die Nägel aus dem Holz herauszuziehen
und verbog sich dabei den Schnabel.
Als ewige Erinnerung an den Versuch des Mitleids blieb dem Vogel der
gekreuzte Schnabel erhalten. Zudem darf er als einziger im Winter brüten
und seine Jungen in der Zeit aufziehen, als auch Jesus geboren wurde.
Schoadl Scheitel
z.B. „Die Muëter håt „s Büebl fein außerputzt, gor an schian Schoadl håt
sie iehm gmacht.“
St
stackln stolzieren
Stadtliger Städter, Stadtbewohner, vgl. „Hearrischer“
z.B. „Frieger sein die Stadtliger af Summerfrisch kemmen.“
Stamperle kleines Schnapsglas
ståmpfn 1. stampfen
2. mit den Füßen lautstark auftreten
Ståmpfer kräftige Waden, dicke Unterschenkel
stantipede sofort, unverzüglich vgl. lat. „stante pede“
Chronik der Gemeinde Sistrans: Sischtigerisch g‟red‟
Seite 110