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Um das Läuten zu stoppen und den Klöppel zu fangen, war besonderes<br />
Geschick vom ersten Läuter gefordert. Wenn der Klöppel auf seiner Seite<br />
am Glockenrand anschlug, schwang er den Strick um den aus der Glocke<br />
ragenden Klöppel. Sobald die Glocke auf die Gegenseite zum zweiten<br />
Läuter schwang, ließ der den Strick lose durch die Hände laufen und warf<br />
das Seil über den Bügel. Anziehen und ein Durchlaufen-Lassen des Seiles<br />
wechselte ab. Die Arretierung des Klöppels musste aber straff sein, um ein<br />
„Nachläuten“ zu vermeiden.<br />
Fölle Klinke<br />
Fraggele kleines Schnapsfläschchen<br />
fratschln fragen, nachfragen, tratschen<br />
Freitig Freitag<br />
fremdn Kleinkind (mit ca 10 Monaten), das vor unbekannten Leuten Angst hat<br />
frod entzündet<br />
Fueder Fuder<br />
z.B. „a Groëmet-Fueder fassn“<br />
Fuederfasser Person, die auf dem Leiterwagen stand, um das Heu oder Stroh sachgemäß<br />
aufzuschlichten<br />
Bei besonders dürrem Heu, das zu viel Sonne erwischt hatte, war es eine<br />
Kunst, das Fuder so zu fassen, ohne dass alles ins Rutschen kam.<br />
Fueßfetzn quadratisches Tuch, das anstelle von Socken getragen wird<br />
Man steigt diagonal aufs Tuch, schlägt eine Spitze in Richtung Bein über die<br />
Zehen und legt die beiden seitlichen Tuchspitzen über den Vorderfuß, zuerst<br />
von der Außen-, dann von Innenseite des Fußes. In den Schuh muss man<br />
dann vorsichtig hineinschlüpfen, damit nichts verrutscht.<br />
Dieser Fußschutz war früher im Sommer gerne in Verwendung. Viele<br />
Armeen des 1. Weltkrieges rüsteten ihre Soldaten damit aus, denn Socken<br />
waren teurer.<br />
fufzehn fünfzehn<br />
Fuhne Fahne<br />
Furggl einachsiger Wagen zum Ziehen, Räder ca 1 m Durchmesser, kein<br />
Wagenaufbau, denn zum Laden von Ästen und kleinen Stämmen war dies<br />
nicht nötig<br />
Früher wurde die Furggl meistens zum Transport von Durrenauslässen<br />
verwendet.<br />
Futteral Etui<br />
fuxn schikanieren, plagen<br />
fuxet 1. braun, ausgedorrt, von der Hitze ausgebrannt<br />
z.B. „a fuxeter Bichl“<br />
2. rot, rothaarig<br />
z.B. „fuxete Zottl“<br />
G<br />
gach 1. schnell, flott, geschwind<br />
z.B. „Aber gach kimmst her!“<br />
2. jähzornig<br />
z.B. „Er isch als gacher Laggl bekånnt.“<br />
gacher Mensch jähzorniger Mensch<br />
Gadele Vorratskammer (meist neben der Küche)<br />
Chronik der Gemeinde <strong>Sistrans</strong>: Sischtigerisch g‟red‟<br />
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