31.07.2013 Aufrufe

Hohenasperg - Haus der Geschichte Baden-Württemberg

Hohenasperg - Haus der Geschichte Baden-Württemberg

Hohenasperg - Haus der Geschichte Baden-Württemberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

58<br />

60<br />

62<br />

64<br />

66<br />

68<br />

70<br />

72<br />

74<br />

76<br />

78<br />

80<br />

Die das Gewissen, jenem mächt'gen Kläger,<br />

Der alle Schulden nie<strong>der</strong>schreibt,<br />

Durch Trommelschlag, durch welsche Trillerschläger<br />

Und Jagdlärm übertäubt;<br />

Die Hunde nur und Pferd' und fremde Dirnen<br />

Mit Gnade lohnten und Genie<br />

Und Weisheit darben ließen; denn das Zürnen<br />

Der Geister schreckte sie.<br />

Die liegen nun in dieser Schauergrotte,<br />

Mit Staub und Würmern zugedeckt,<br />

So stumm! So ruhmlos! - Noch von keinem Gotte<br />

Ins Leben aufgeweckt.<br />

Weckt sie nur nicht mit eurem bangen Ächzen,<br />

Ihr Scharen, die sie arm gemacht,<br />

Verscheucht die Raben, daß von ihrem Krächzen<br />

Kein Wütrich hier erwacht!<br />

Hier klatsche nicht des armen Landmanns Peitsche,<br />

Die nachts das Wild vom Acker scheucht!<br />

An diesem Gitter weile nicht <strong>der</strong> Deutsche,<br />

Der siech vorüberkeucht!<br />

Hier heule nicht <strong>der</strong> bleiche Waisenknabe,<br />

Dem ein Tyrann den Vater nahm;<br />

Nie fluche hier <strong>der</strong> Krüppel an dem Stabe,<br />

Von fremdem Solde lahm.<br />

ARBEITSBLATT VORBEREITUNG<br />

Damit die Quäler nicht zu früh erwachen;<br />

Seid menschlicher, erweckt sie nicht.<br />

Ha! früh genug wird über ihnen krachen<br />

Der Donner am Gericht.<br />

Wo Todesengel nach Tyrannen greifen,<br />

Wenn sie im Grimm <strong>der</strong> Richter weckt,<br />

Und ihre Greul zu einem Berge häufen,<br />

Der flammend sie bedeckt.<br />

Ihr aber, beßre Fürsten, schlummert süße<br />

Im Nachtgewölbe dieser Gruft!<br />

Schon wandelt euer Geist im Paradiese,<br />

Gehüllt in Blütenduft<br />

Jauchzt nur entgegen jenem großen Tage,<br />

Der aller Fürsten Taten wiegt,<br />

Wie Sternenklang töne euch des Richters Waage,<br />

Drauf eure Tugend liegt.<br />

Ach, unterm Lispel eurer frohen Brü<strong>der</strong> -<br />

Ihr habe sie satt und froh gemacht,<br />

Wird eure volle Schale sinken nie<strong>der</strong>,<br />

Wenn ihr zum Lohn erwacht.<br />

Aufgaben:<br />

Sammeln Sie die Vorwürfe, die Schubart dem Fürsten in diesem Text macht.<br />

Arbeiten Sie die Idee eines idealen Staates von Schubart heraus.<br />

Bewerten Sie den Umstand, dass die letzten vier Strophen von Schubart nach seiner<br />

Haftentlassung hinzugefügt wurden.<br />

82<br />

84<br />

86<br />

88<br />

90<br />

92<br />

94<br />

96<br />

98<br />

100<br />

Wie wird's euch sein, wenn ihr vom Sonnenthrone<br />

102 Des Richters Stimme wandeln hört:<br />

«Ihr Brü<strong>der</strong>, nehmt auf ewig hin die Krone,<br />

104<br />

Ihr seid zu herrschen wert.»<br />

89

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!