Hohenasperg - Haus der Geschichte Baden-Württemberg

Vorbereitung (V)
Zur Vorbereitung für die Ausstellung werden Materialien aus drei Bereichen angeboten.
Zunächst sollen die Schüler eine Erwartung formulieren: Was stellen sie sich
vor unter einem Museum, das in einem Gefängnis untergebracht wurde? Welche Assoziationen
weckt der Hohenasperg bei ihnen? Dieser Einstieg kann durch die Behandlung
des berühmten Schubart-Textes vertieft werden (auch mit fächerübergreifendem
Anspruch: Thema Aufklärung im Fach Deutsch der Kursstufe Gymnasium).
Nicht nur, dass der Text aus der Feder eines Gefängnisinsassen stammt, er
steht stellvertretend für die kritische Haltung der Aufklärer gegenüber der Obrigkeit.
Ausgehend von den in Gemeinschaftskunde schon erarbeiteten Inhalten zum Thema
„Recht“ sollen sich die Schüler im zweiten Schritt grundsätzlich darüber klar werden,
wie es begründet wird, dass der Staat Strafen verhängt. Mithilfe von verschiedenen
Straftheorien sollen die Schüler vergleichen und eine eigene Position finden. Dabei
soll schon hier das Augenmerk auf das Phänomen diachroner Prozesse gelenkt werden.
In einem dritten Schritt sollen die Schüler mit zentralen Anliegen der aktuellen rechtsgeschichtlichen
Forschung bekanntgemacht werden. Dabei soll vor allem das dynamische
Moment, das Zusammenwirken der Beteiligten im Rechtsprechungsprozess,
offenbar werden – „Doing Recht“ als ein Paradigmenwechsel weg vom statischen
Wort des geschriebenen Rechts hin zur Praxis der Umsetzung. So wird sehr früh auch
schon der Blick auf den einzelnen Kasus gelenkt. Abschließend sollen sich die Schüler
darüber Gedanken machen, wie man diesen theoretischen Forschungsansatz in
eine Ausstellung übertragen kann.
V 1a Lernort Gefängnis
V 1b Schubart, „Die Fürstengruft“
V 2 Vom Sinn und Zweck des Strafens
V 3 Aktuelle Positionen der rechtsgeschichtlichen Forschung
ÜBERBLICK
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