Hohenasperg - Haus der Geschichte Baden-Württemberg

LEITFRAGE:
Gefängnishaft als Instrument des Staates gegenüber den Bürgern?
Über Hunderte von Jahren war der Hohenasperg das Gefängnis Württembergs – hier
wurde untergebracht, wer gegen die Gesetze und Normen der jeweiligen Zeit verstieß.
Von Joseph Süß Oppenheimer zu Günter Sonnenberg ist es ein weiter Bogen – jeder
Häftling und jeder Fall müssen in ihrer Zeit und unter ihren Zeitumständen verstanden
werden. Die Ziele, die die Staatsmacht mit der Inhaftierung verfolgte, änderten sich
genauso wie die Gründe, weshalb der Inhaftierte auf dem Asperg einsaß. Gleich blieb
nur der geographische Ort. So wurde der Hohenasperg zum Synonym für das Staatsgefängnis
in Württemberg. Dementsprechend prominent waren oft die Insassen. Die
Bedingungen für die Inhaftierten waren über die Zeit hinweg aber gänzlich unterschiedlich.
So spiegelt der Hohenasperg zum einen die politische Geschichte des
Südwestens, indem er zeigt, wen die Staatsmacht für „gefängniswürdig“ erachtete;
zum anderen wirft er ein diachrones Licht auf die Strafverfolgung: zugrundliegende
Vergehen, Haftbedingungen und nicht zuletzt die Einflussnahme von außen unterliegen
stark dem jeweiligen Zeitgeist.
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