Hohenasperg - Haus der Geschichte Baden-Württemberg
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Raum 1: Im Absolutismus waren die Herrscher auch an geltendes Recht gebunden,<br />
doch wie die Beispiele zeigen, nutzten sie ihre Spielräume und ihre Machtstellung,<br />
indem sie versuchten, unbequeme o<strong>der</strong> unliebsame Personen einfach verschwinden<br />
zu lassen.<br />
Durch Textarbeit in unterschiedlicher Form zur herzoglichen Willkür setzen sich die<br />
Schülerinnen und Schüler mit zwei Hauptpersonen auseinan<strong>der</strong>, die aus verschiedenen<br />
Milieus kommen, aber direkt und indirekt mit dem Herzog/<strong>der</strong> Staatsmacht in<br />
Beziehung standen. Beide wurden im wahrsten Sinne des Wortes mundtot gemacht:<br />
<strong>der</strong> jüdische Finanzberater durch den Strang und die Sängerin durch den Umstand,<br />
dass sie ihre Stimme ruinierte, eine Schweigeverpflichtung unterschreiben und danach<br />
aus <strong>Württemberg</strong> ausreisen musste.<br />
Oppenheimers Tod stand schon vor Abschluss des Prozesses fest und sein Leichnam<br />
wurde in <strong>Württemberg</strong> sechs Jahre am Galgen hängen gelassen, um die Juden in<br />
<strong>Württemberg</strong> zu demütigen und abzuschrecken.<br />
Durch das fiktive Interview am Ende <strong>der</strong> Arbeitsphase fassen die Schülerinnen und<br />
Schüler das Gelernte zusammen und können selbst überprüfen, wie gut sie die Sachlage<br />
durchdrungen haben.<br />
Raum 2: Essentiell an diesem Raum ist die Tatsache, dass sich zwar das Verständnis<br />
über den Sinn <strong>der</strong> Haftstrafe verän<strong>der</strong>t hatte, dass aber die Vorgehensweise von Seiten<br />
<strong>der</strong> Staatsmacht oft sehr brutal war. Die Besserung fand nur in ihrem Sinne statt, was<br />
aus Sicht <strong>der</strong> Staatsmacht legitim war. Die Schülerinnen und Schüler befassen sich<br />
mit den Haftbedingungen und dem Umstand, dass die Verfahren sehr lange dauerten<br />
und viele Inhaftierte ihren Haftgrund lange nicht erfuhren.<br />
An Schubarts Beispiel werden die unmenschlichen Haftbedingungen deutlich, während<br />
List bessere Konditionen vorfand. Warum die Häftlinge unterschiedliche Behandlung<br />
erfuhren, lernen die Schülerinnen und Schüler über die unterschiedlichen<br />
Formen <strong>der</strong> Textarbeit kennen. Sie erfahren, dass die Öffentlichkeit in Form von Zeitungsartikeln<br />
durchaus Druck ausüben konnte und dieses Recht auch wahrnahm.<br />
Raum 3 und 4: In diesen Räumen sind die Einzelschicksale <strong>der</strong> Revolutionäre von<br />
1848/49 dargestellt. Um die Bearbeitungszeit nicht zu sprengen, muss hier arbeitsteilig<br />
vorgegangen werden.<br />
Diese beiden Räume zeigen deutlich die unterschiedlichen Perspektiven auf: Die<br />
Perspektive <strong>der</strong> Staatsmacht mit Schwurgerichtsverfahren und Behandlung <strong>der</strong> Inhaftierten.<br />
Die Phasen des Schwurgerichtsverfahrens bleiben nicht abstrakt stehen, son<strong>der</strong>n werden<br />
am Beispiel einer <strong>der</strong> Personen erzählt, die auch als Häftlingsbiographien in dem<br />
Ausstellungsraum vorkommen.<br />
ARBEIT IN DEN MUSEUMSRÄUMEN<br />
15<br />
Raum 1<br />
Raum 2<br />
Raum 3 und 4