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Zeitschrift - Kommunalverlag

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<strong>Zeitschrift</strong><br />

Schriftleitung: Prof. Dr. Bachmaier, Dr. Ing. Friedrich,<br />

Dipl. Ing. Schulze, Dipl. Volksw. Mollenkotten<br />

Heft 02/10<br />

„Erwartungen mehr als erfüllt“ 75<br />

Business Intelligence macht Haushaltsplanung von<br />

Behörden transparent 78<br />

Chronische Aktualität<br />

Von Dr. Christian von Kraack, Landkreistag Nordrhein-Westfalen 80<br />

Generationen- und Stiftungsmanagement als notwendige<br />

Aufgabe der Sparkasse<br />

Von Stefan Stamm, Dipl. Sparkassenbetriebswirt,<br />

Estate Planner (ebs), CFEP ® 82<br />

Franchising für Krankenhäuser – der dritte Weg als<br />

Alternative zur Krankenhausprivatisierung oder Schließung<br />

Von Fred Andree, Diplom-Ingenieur, Diplom-Wirtschaftsingenieur und<br />

Dr. Ursula Ennemann, Diplom-Betriebswirtin, KREX GmbH 84<br />

NBank-Wohnungsmarktbeobachtung 87<br />

OB: „Privatisierung bringt der Stadt auch nach 2014<br />

dauerhaft einen jährlichen Vorteil von 8 Millionen“ 88<br />

BGH: Bank- und Versicherungskunden steht<br />

Milliarden-Rückabwicklung zu<br />

Von PM Dr. Johannes Fiala / Dipl.-Math. Peter A. Schramm 90<br />

Arbeitgeberattraktivität im öffentlichen Sektor<br />

Von H. Bruch, R. Sedlmayr, & D. Dolle 92<br />

Nutzen öffentlicher Ausgaben ist endlich messbar 94<br />

Facettenreiches kommunales Finanzmanagement 95<br />

King Sturge fordert europaweite energetische Nachrüstung<br />

von Bestandsgebäuden 95<br />

IT-Konsolidierung in der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

kommt zügig voran 96<br />

Wettbewerb auf dem Energiemarkt nicht durch<br />

Laufzeitverlängerung gefährden 96<br />

Elektronische Geschäftsprozesse absichern 98<br />

NRW Landeshauptstadt Düsseldorf setzt auf<br />

STATUSKanal 98<br />

Aus Verwaltung und Wirtschaft<br />

Mehr Effizienz, weniger Verwaltung:<br />

Abfallnachweis jetzt online 99<br />

Senioren bleiben den eigenen vier Wänden treu 99<br />

Aktionsplattform Bodenschutz (ABo) befürwortet<br />

die EUBodenrahmenrichtlinie 100<br />

VDV, BDE und DB Schenker Rail: Schienengüterverkehr für<br />

Entsorgungsindustrie immer interessanter 101<br />

Erste verschlüsselte Leitstellenkommunikation im<br />

TETRA-Netz Deutschlands 101<br />

Von der Bundesregierung geplante Novellierung des<br />

Kreislaufwirtschaftsgesetzes darf nicht zu einer<br />

„Rolle rückwärts“ in der Umweltpolitik führen 102<br />

Ländliche Wege nutzergerecht gestalten 103<br />

Betriebswirtschaftlich gut versorgt 103<br />

Diagnose Mittelstand 2010: 35 Prozent der deutschen<br />

Unternehmen von Krise nicht betroffen 104<br />

Führende Verlage und TNT Post haben mail alliance<br />

gegründet − eine Alternative zur Deutschen Post 104<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. August-Wilhelm Scheer stiftet 15 Millionen<br />

Euro für Wissenschaft, Kunst und Forschung 105<br />

Mercedes-Benz Unimog unerlässlich im<br />

Winterdienst – auch im Erzgebirge 105<br />

MVV Energie ist gut durch das Krisenjahr<br />

gekommen 106<br />

LVP-Planzahlen: Wundersame Mengenvermehrung 107<br />

Fahrgastzahlen bleiben auf hohem Niveau 108<br />

Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke –<br />

das Konzept eines Laufzeitkonsenses<br />

Von Prof. Dr. Hans-Peter Schwintowski 108<br />

KOBIL Systems gewinnt bei Spitzencluster-Wettbewerb<br />

der Bundesregierung 111<br />

Verwalten ohne Aktenberge 112<br />

Durchschnittseinkommen reichen in den meisten<br />

Regionen fürs Eigenheim 112<br />

Aus der Industrie<br />

Zehn Iveco Stralis für die Abfallsammlung<br />

in und um Straubing 114<br />

Veolia Verkehr plant den Einstieg in den Fernbuslinienmarkt 114<br />

Baustellenmanagement zum Anfassen 115<br />

Neue Bildpreisliste Leuchten<br />

Kinderhaus im Baukastenprinzip: Neue Tageseinrichtung<br />

für die Kleinsten wurde in Systembauweise erstellt -<br />

115<br />

und war nach fünf Monaten bezugsfertig<br />

Neue Projekte mit TÜV SÜD sicher<br />

116<br />

und wirtschaftlich realisieren 117<br />

WELtec BioPower schafft Markteintritt in China<br />

con|energy schließt strategische Partnerschaft mit<br />

117<br />

dem Beratungsunternehmen Hegel Karbenn & Cie.<br />

Juwi und BKW nehmen ersten gemeinsamen<br />

118<br />

Windpark in Betrieb 118<br />

Energiepreise zum Jahreswechsel gestiegen 119<br />

Mehr Gütezeichen ABS 119<br />

50 weitere Arbeitsplätze auf Ewald in Herten<br />

RWE stellt auf der e-world neuen Energiekatalog<br />

120<br />

für Geschäftskunden vor<br />

Vermietungsleistung der Commerz Real auf<br />

121<br />

Fünfjahreshöchststand<br />

Systembetreiber sagen Mengenschwund<br />

121<br />

im dualen System den Kampf an 121<br />

Smart Metering-Produkte: was ist machbar?<br />

PALFINGER auf der BAUMA 2010. Sprungbrett<br />

122<br />

für Ihren Erfolg!<br />

Neue lizenzpflichtige IP-Richtfunklösung PTP 800<br />

von Motorola passt sich steigenden Breitband-<br />

123<br />

anforderungen flexibel an<br />

Neue Gesellschafterstruktur und verstärkte Geschäfts-<br />

124<br />

führung bei der Naundorf Umweltconsulting GmbH 124<br />

Biogas- und Bio-Erdgas-Kapazitäten ausbauen 125<br />

Innovationen der Finanz Informatik auf der CeBIT<br />

Aufbau eines Leit- und Kommunikationssystem für mehr<br />

126<br />

Effizienz und besseren Service<br />

Gesellschafter Logex zum Jahresende bei Zentek<br />

127<br />

ausgeschieden 127<br />

Messtechnik-Know-How für die Wasserbranche 128<br />

Smart Metering aus einer Hand 128<br />

Fact-Sheet 129<br />

Veranstaltungen 131<br />

Personalien 139<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 73


<strong>Zeitschrift</strong> für das gesamte Verwaltungswesen, die sozialen und wirtschaftlichen Aufgaben<br />

der Städte, Landkreise und Landgemeinden<br />

Organ des Vereins für Kommunalwirtschaft und Kommunalpolitik e.V.<br />

Gegründet<br />

im Jahre 1910<br />

in Berlin<br />

Verlag<br />

Kommunal-Verlag<br />

Fachverlag für Kommunalwirtschaft und Umwelttechnik<br />

Wuppertal<br />

Verlagsort Wuppertal Heft 02 2010<br />

„Erwartungen mehr als erfüllt“<br />

Landrat Peter Walter zieht in Bezug auf das deutschlandweit größte PPP-Projekt<br />

im öffentlichen Hochbau eine positive Bilanz<br />

„Unsere Erfahrungen mit PPP sind absolut positiv – und<br />

zwar in jeder Hinsicht, egal ob es die Einhaltung von vertraglichen<br />

Details, Nachbesserungswünsche der Schulen, die<br />

Umsetzung der Sanierungen, Zeitkorridore, die Qualität der<br />

Baumaßnahmen oder die alltägliche Zusammenarbeit betrifft“,<br />

betonte der Landrat des Kreises Offenbach anlässlich<br />

der Bilanz zum Abschluss der Bauphase von Deutschlands<br />

größtem PPP-Projekt im öffentlichen Hochbau. PPP zeichne<br />

sich seiner Meinung nach im Kern vor allem durch drei ganz<br />

entscheidenden Vorteile aus: Verantwortlichkeiten der öffentlichen<br />

Hand würden in den privaten Sektor verlagert, es gebe<br />

einen ganzheitlichen Beschaffungsansatz im Rahmen eines<br />

Lebenszyklus-Konzeptes und die Leistungen würden unter<br />

Wettbewerbs-bedingungen bereitgestellt. „Es gibt also einen<br />

Innovationswettbewerb auf der Bieterseite“, erläuterte Walter.<br />

„Das bedeutet ganz klar mehr Effizienz und Kosteneinsparungen<br />

für die öffentliche Hand.“<br />

Das zeigt sich auch jetzt, nach Abschluss des baulichen Teils<br />

des deutschlandweit größten PPP-Projekts im öffentlichen<br />

Hochbau. Seit Oktober 2004 ist die Mannheimer SKE Schul-<br />

Facility-Management GmbH (SKE SFM), ein Unternehmen<br />

der französischen VINCI S.A., Paris, dafür zuständig, die 41<br />

Schulgebäude im Westteil des Kreises, dem „Los West“, zu<br />

sanieren und zu bewirtschaften. Seit Januar 2005 hat die<br />

HOCHTIEF PPP Schulpartner GmbH & Co. KG, eine Tochtergesellschaft<br />

der HOCHTIEF Concessions AG, Essen, die<br />

gleiche Aufgabe im Ostteil des Kreises, dem „Los Ost“, mit<br />

jetzt aktuell 50 Schulen übernommen. Nun sind alle Schulen<br />

saniert. Die Bilanz in Bezug auf die Bau- und Sanierungs-<br />

Waldschule in Obertshausen<br />

maßnahmen fällt laut Walter „eindeutig“ aus. „Unsere Erwartungen<br />

sind mehr als erfüllt worden“, so das kurze Fazit des<br />

Landrats.<br />

Walter machte in diesem Zusammenhang deutlich, dass<br />

Städte und Kommunen „Bildung in die Freiheit entlassen,<br />

entbürokratisieren, dem Wettbewerb öffnen und auch dafür<br />

private Finanzierungen fördern müssen, um den Bildungsstandort<br />

Deutschland zu stärken“. Walter: „Vor allem bei den<br />

Schulen brauchen wir den Ansatz PPP. Denn Bildung ist in<br />

Deutschland die Ressource der Zukunft. Sie gehört zu den<br />

Standortfaktoren, die im globalen Wettbewerb zählen. Weil wir<br />

Bildung und Ausbildung vernachlässigen, ist das Fundament<br />

unseres Wohlstandes brüchig geworden – und deshalb ist es<br />

allerhöchste Zeit, dass wir dieses Fundament renovieren.“<br />

Angesichts der sich weiter zuspitzenden Finanzlage der öf-<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 75


fentlichen Haushalte auf Bundes-, Landes- und kommunaler<br />

Ebene werde zunehmend diskutiert, wie eine hohe Qualität<br />

der Bildungseinrichtungen langfristig gesichert werden kann.<br />

Die hierzu erforderlichen Investitionen belaufen sich allein für<br />

die Kommunen in den nächsten Jahren auf mehrere hundert<br />

Milliarden. Euro. Vor diesem Hintergrund, so Walter, stelle sich<br />

die Frage, ob und inwiefern durch die Einbindung privater<br />

Unternehmen Vorhaben nachhaltig wirtschaftlicher realisiert<br />

werden können. Ein Instrument zur Erreichung dieses Ziels<br />

seien Public-Private-Partnership-Projekte, die sich weltweit<br />

in vielen Bereichen der öffentlichen Daseinsvorsorge und bei<br />

der Bereitstellung von Verkehrsinfrastruktur bewährt haben.<br />

Was wollte der Kreis ursprünglich erreichen:<br />

Die Bereitstellung von modernen Schulen innerhalb von wenigen<br />

Jahren und die Schaffung eines Lernumfeldes, das den<br />

Anforderungen der Bildung für die Zukunft gerecht wird. Abbau<br />

des Sanierungsstaus und damit Erhalt des kreiseigenen<br />

Immobilienvermögens.<br />

Ausgangslage:<br />

Im Kreis Offenbach gab es 90 Schulen mit 450 Gebäuden und<br />

etwa 11.000 Räumen. Der Zustand war bedenklich. Eine im<br />

Auftrag des Kreises erstellte Schätzung des Investitions- und<br />

Instandhaltungsnachholbedarfs zur Erreichung adäquater sicherheitstechnischer<br />

und baulicher Standards ergab aus den<br />

Jahren 1990 bis 2000 einen Nachholbedarf von rund 200 Mio.<br />

Euro. Dieselbe Schätzung kam für die nächsten zehn Jahre<br />

auf einen vom Kreis zu tragenden Gesamtbetrag von rund 500<br />

Mio. Euro für Personal-, Gebäude- und Betriebskosten. Bei<br />

Investitionsaktivitäten unter Status Quo-Bedingungen hätte<br />

der Kreis mindestens 25 Jahre gebraucht, um alle Schulen<br />

auf gleiche zukunftsorientierte Qualitätsstandards zu bringen.<br />

Ziel: Sanierungszeitraum auf unter 10 Jahre zu verkürzen.<br />

Prioritäten bei der Sanierung:<br />

Einhaltung technischer Standards im Bereich Sicherheit,<br />

Brand- und Unfallschutz, energetische Optimierung der Gebäude,<br />

Investition in die Sicherheit von Kindern und Lehrern,<br />

IT-Ausstattung, Naturwissenschaftsräume.<br />

Kostenaspekte:<br />

Die Kosten liegen bei PPP etwa 18,5 % niedriger als bei Eigenerledigung.<br />

Der Kreis hat insgesamt 960 Mio. Euro für das<br />

Gesamtpaket kalkuliert, die Privaten 780 Mio. Euro, davon für<br />

das Los West 459 Mio. Euro (Private: 370 Mio. Euro, davon<br />

92,2 Mio. Euro für die Sanierung) und für das Los Ost 501<br />

Mio. Euro (Private: ca. 410 Mio. Euro davon ca. 130 Mio. Euro<br />

für die Sanierung).<br />

Gleichmäßige Zahlungen über 15 Jahre garantieren Haushaltssicherheit.<br />

Hinzu kommt eine Baupreis- und Zinssicherheit.<br />

Während andere Bauvorhaben zwischen Projektplanung<br />

und Fertigstellung regelmäßig Kostenexplosionen erfahren,<br />

zahlt der Kreis hier einen Festpreis. Auch Zinserhöhungen<br />

treffen den Kreis nicht. Der Zins ist für die Dauer des PPP-<br />

Projektes festgeschrieben. Hierbei ist aus Kreissicht vor allem<br />

bemerkenswert: Der Vertragsabschluss mit SKE und HOCH-<br />

TIEF PPP Schulpartner fiel in eine historische Niedrigzinsphase.<br />

Trotzdem haben sich die Zahlungen an SKE und HOCH-<br />

TIEF PPP Schulpartner erhöht. Waren es 2005 noch 55 Mio.<br />

Euro, werden es 2009 voraussichtlich rund 67 Mio. Euro sein.<br />

Dies ergibt sich aus der Mehrwertsteuererhöhung, einer Flächenmehrung<br />

sowie den steigenden Personal- und vor allem<br />

Gartenstadtschule in Rodgau-Niederroden<br />

aus den steigenden Energiekosten und einer längeren Nutzung<br />

der Räume pro Tag durch die Ganztagsbeschulung. Das<br />

alles sind jedoch Kosten, die natürlich auch bei einer Sanierung<br />

in Eigenregie angefallen wären. Dazu einige Zahlen: Seit<br />

2005 hat die bewirtschaftete Fläche um 10 % zugenommen.<br />

Die Zahl der Computer in den Schulen stieg von rund 3.000<br />

im Jahr 2005 auf rund 6.860 Computer heute. Seit 2005 haben<br />

26 Schulen zudem neue Ganztagsbetreuungsangebote<br />

eingerichtet. Darüber hinaus wurden 28 zusätzliche Küchen<br />

oder Cafeterias gebaut.<br />

Bilanz der Partner:<br />

SKE: Am 1. Oktober 2004 startete die SKE Schul-Facility-<br />

Management GmbH in Langen. Zum Los West gehören 41<br />

Schulen. Die Zusage: Die Schulen innerhalb von fünf Jahren<br />

zu sanieren. 24 Schulen sind komplett saniert worden. Die<br />

maßgebliche Erneuerung der Brandschutzmaßnahmen wurde<br />

bereits nach drei Jahren erreicht. 92,2 Mio. Euro wurden<br />

verbaut. Insgesamt wurden in der Instandhaltung ca. 18.534<br />

Arbeitsaufträge durch unser Serviceteam, zusätzlich zu den<br />

Sanierungen, abgearbeitet.<br />

Bei den Sanierungsarbeiten wurden unter anderem: 46.640<br />

m² Außenfassade erneuert, 201.400 Stück Gipskartonplatten<br />

verarbeitet, 186.700 m² Deckenplatten und 192.100 m²<br />

Bodenbeläge ausgewechselt, 31.800 m² Wand- und Bodenfliesen<br />

verlegt sowie 1.540 km Kabel gezogen. Das ist von<br />

Langen bis noch 100 km über Neapel hinaus.<br />

Innerhalb von drei Monaten nach Zuschlagserteilung wurde<br />

die Projektgesellschaft „SKE Schul-Facility-Management<br />

GmbH“ gegründet und mit Leben erfüllt. Das bedeutete, dass<br />

die gesamte Infrastruktur und das Abwicklungsteam für Sanierung<br />

und laufender Betrieb in kürzester Zeit auf die Beine<br />

zu stellen war. Leitende SKE-Mitarbeiter, vom Kreis übernommene<br />

Beschäftigte (Hausmeister etc.) sowie Neueinstellungen<br />

rundeten das Team ab. Pünktlich zum Projektbeginn<br />

am 1. Oktober 2004 wurden die ersten Sanierungen begonnen.<br />

Kurze Vorlaufzeiten für Planung und Organisation stellten<br />

uns gleich zu Anfang bei der Weibelfeldschule mit einem<br />

Projektvolumen von brutto 16,1 Mio. Euro vor eine besondere<br />

Herausforderung.<br />

Innovative Lösungen, wie z. B. unser Ausschreibungsportal,<br />

führten uns schnell zu sorgfältig arbeitende Nachunternehmen<br />

aus dem Kreis Offenbach. Viele wurden im Laufe der<br />

Zeit zu partnerschaftliche und uns über das gesamte Projekt<br />

begleitende feste Partner, die heute ebenso in die Betriebsabläufe<br />

integriert sind.<br />

76 Kommunalwirtschaft 02/2010


Die enge Abstimmung der Planungen und Umsetzung mit den<br />

Schulleitungen führten zu partnerschaftlichem Verständnis<br />

und Unterstützung unserer Arbeiten. Unser Servicedienst, die<br />

„Schnelle Einsatztruppe“, überraschte so manchen Schulleiter,<br />

wie effizient Beanstandungen behoben werden können.<br />

„Alles in allem wurde durch unsere transparente Abwicklung<br />

in allen Bereichen hohes Vertrauen des Auftraggebers und<br />

der nutzenden Schulgemeinden geschaffen, für die ich mich<br />

bei allen Beteiligten ganz herzlich bedanken möchte“, freute<br />

sich Johannes Huismann, Geschäftsführer der SKE Schul-<br />

Facility-Management GmbH. Eine hohe Akzeptanz bei Nutzern<br />

und Auftraggebern belegt ebenso die empirische Untersuchung<br />

der Technischen Universität Darmstadt.<br />

HOCHTIEF: Am 1. Januar 2005 nahm HOCHTIEF PPP Schulpartner<br />

mit Sitz in Heusenstamm die Arbeiten im Los Ost auf.<br />

Das Los Ost umfasst 50 Schulen. Zusammen verfügen die<br />

Bildungsstandorte über 282 Gebäude mit einer Fläche von<br />

knapp 258.000 Quadratmetern. Die Zusage: die Schulen innerhalb<br />

von fünf Jahren zu sanieren wurde auch hier vorzeitig<br />

erreicht. Ebenfalls wurden die wichtigen Brandschutzmaßnahmen<br />

nach drei Jahren auf die aktuellen Standards gebracht.<br />

Insgesamt wurden im Los Ost während der vergangenen fünf<br />

Jahre etwa 41.000 m² Dachfläche sowie 49.000 m² Fassade<br />

und 23.000 m² Fenster saniert. Zudem wurde eine Wandfläche<br />

von insgesamt zirka 215.000 m² neu gestrichen.<br />

HOCHTIEF PPP Schulpartner zieht nach fünf Jahren Sanierung<br />

und Betrieb an den Schulen im Los Ost ein positives<br />

Zwischenfazit. So wurden sämtliche Arbeiten an den Bildungseinrichtungen<br />

im vertraglich vereinbarten Zeitrahmen<br />

umgesetzt. Dabei wurden unter anderem alle Schulen mit<br />

modernen Brandschutzeinrichtungen und technischen Anlagen<br />

ausgestattet. Erfreut zeigte sich das Unternehmen darüber,<br />

dass es kleinere und mittlere Unternehmen aus der Region<br />

stark in die bisherigen Arbeiten hat einbinden können.<br />

„Mehr als die Hälfte aller Auftragsvergaben im Bereich Sanierung<br />

ging an Unternehmen aus dem Kreis oder Kreisnähe“,<br />

berichtet Raik Kratz, Geschäftsführer von HOCHTIEF PPP<br />

Schul-partner. Im Bereich Betrieb seien 72 % des Vergabevolumens<br />

in der Region geblieben.<br />

Erfolgreich ist auch der Übergang der Schulhausmeister vom<br />

Kreis Offenbach zu HOCHTIEF PPP Schulpartner verlaufen.<br />

Nahezu alle ehemaligen Hausmeister haben das Vertragsangebot<br />

des privaten Partners und damit eine neue interessante<br />

Herausforderung angenommen. Dazu wurde in der Zwischenzeit<br />

zwischen HOCHTIEF PPP Schulpartner und der IG BAU<br />

ein Haustarifvertrag geschlossen.<br />

„Mit dem Kreis Offenbach ist während des bisherigen Projektverlaufs<br />

eine echte Partnerschaft gewachsen“, so Bernward<br />

Joseph-von-Eichendorff-Schule in Obertshausen<br />

Kulle, Vorstandsmitglied von HOCHTIEF Concessions. Auch<br />

den Nutzern der Schulen, die sich während der Sanierungsphase<br />

auf veränderte Bedingungen einstellen mussten, gebühre<br />

ein großes Lob für die konstruktive Zusammenarbeit.<br />

Positive Ergebnisse bei der Bewirtschaftung:<br />

• Jede Schule hat ihren Hausmeister. Die Hausmeister als<br />

Ansprechpartner der Schulleitungen haben erheblich mehr<br />

Handlungsspielraum und sind damit wesentlich flexibler als<br />

unter Federführung des Kreises.<br />

• Die Reaktionszeiten auf Schadensbehebung (Beseitigung<br />

von Schäden, die die Sicherheit des Schulbetriebs gefährden<br />

innerhalb von einer Stunde, Beseitigung von Schäden,<br />

die die Nutzung zur Schule erheblich beeinträchtigen innerhalb<br />

von sechs Stunden und geringfügige innerhalb von<br />

zwei Tagen) werden in der Regel unterschritten.<br />

• Bei der Gebäudereinigung wird nicht mehr nur Reinigungsintervall<br />

und -verfahren vorgegeben, sondern der gewünschte<br />

Reinigungszustand definiert (Cleancheck).<br />

Die Energiebilanz:<br />

Auch unter klimapolitischen Gesichtspunkten war dringender<br />

Handlungsbedarf geboten. Vor PPP sorgten etwa eine veraltete<br />

Haustechnik oder fehlende Dämmung für einen übermäßigen<br />

und klimapolitisch kaum zu vertretenden Energieeinsatz.<br />

Durch den Einsatz moderner Technik gelingt es nun,<br />

die Energiebilanz an den sanierten Schulen entscheidend zu<br />

verbessern und den Verbrauch von Ressourcen deutlich zu<br />

reduzieren.<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 77


Die neueste Anlagetechnik und so genannte Smartboxen ermöglichen<br />

jederzeit einen Überblick über Verbrauchswerte<br />

und detaillierte Vergleichsrechnungen. Über das Internet werden<br />

online Verbrauchsdaten von Wärme, Strom und Wasser<br />

geliefert. Das System lässt eine laufende, zeitnahe Kontrolle<br />

aller Verbrauchsdaten zu. Zudem steht der Gesamtlebensverbrauch<br />

von Energie im Vordergrund. Statt auf billige Produkte<br />

wurde auf langlebige Qualität gesetzt. Energie- und Schadstoffmanagement<br />

werden unter dem Aspekt der Lebensdauerbetrachtung<br />

optimiert.<br />

Mit Erfolg: Schon in den ersten Jahren der Schulsanierung<br />

war es möglich, den Energieverbrauch drastisch zu reduzieren<br />

und Kosten für Wasser, Strom und Heizenergie erheblich<br />

zu senken. So konnte die SKE SFM den Verbrauch bei der<br />

Heizenergie witterungsbereinigt senken. Und das obwohl die<br />

beheizte Fläche um ca. 10 % zugenommen hat. Auch der<br />

CO2-Ausstoß konnte verringert werden.<br />

HOCHTIEF PPP Schulpartner konnte den Heizenergieverbrauch<br />

von 2004 bis Ende 2009 um nahezu 33 % von 33.600<br />

auf 22.600 mWh senken. Auch hier ist zu beachten, dass die<br />

Zahl der beheizten Flächen zugenommen hat. Durch den Einsatz<br />

von Näherungsautomatiken, Selbstschlussarmaturen<br />

und DurchflussmengenBegrenzer gelang es zudem, den<br />

Wasserverbrauch um 26,5 % zu reduzieren.<br />

Insgesamt sind der in Los Ost und West eingesparte Energieverbrauch<br />

und der geringere CO2-Ausstoß beachtlich. PPP<br />

kommt also nicht nur der Kreiskasse, sondern auch dem Klimaschutz<br />

zu Gute.<br />

Finanzsteuerung in Kommunen<br />

Häufig genug erscheinen Behörden dem Bürger als Blackbox.<br />

Vor allem, wenn es um die Finanzen der öffentlichen Verwaltung<br />

geht, steigt das Interesse der Bürger und der Politik. Mit<br />

der Einführung des Neuen Kommunalen Rechnungs- und<br />

Steuerungssystems sollen Transparenz und Effizienz erhöht<br />

werden. Dieses System führt in der öffentlichen Verwaltung<br />

die doppelte Buchführung in Konten (Doppik) – ein kaufmännisches<br />

Rechnungswesen – ein, das schon Johann Wolfgang<br />

von Goethe in „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ als „eine der<br />

schönsten Erfindungen des menschlichen Geistes“ bezeichnete.<br />

Das neue Rechnungswesen soll gewährleisten, dass<br />

jederzeit ein Überblick über die aktuelle Vermögens- beziehungsweise<br />

Schuldenlage möglich ist. Dafür eignet sich der<br />

Einsatz von Business-Intelligence: Strategisch-analytische<br />

Lösungen helfen dabei, den Haushalt zu planen, zu analysieren<br />

und zu steuern, indem sie verschiedene Daten aus unterschiedlichen<br />

Systemen verschiedener Ämter zusammenfassen<br />

und daraus Reports erstellen. Auf dieser Basis sind<br />

Verantwortliche in der Lage, ihre Entscheidungsgrundlagen<br />

qualifiziert zu nutzen.<br />

Kommunen brauchen eine umfassende Gesamtsicht auf alle<br />

relevanten Prozesse der Finanzverwaltung, um negative Entwicklungen<br />

umgehend zu erkennen. Nur durch ständige Analysen<br />

und Reports ist aber ein permanentes Monitoring aller<br />

Finanzdaten möglich. Die Daten, die ursprünglich aus verschiedenen<br />

Organisationseinheiten und aus verschiedenen<br />

Anwendungen, Datenbanken und kommunaler Finanz-Software<br />

stammen, werden von der Lösung erst integriert und<br />

anschließend analysiert. Weil sich auch die Anwendungen in<br />

Die Bilanz bei der Bauphase PPP zeigt:<br />

• Privates Know-how und Leistungen aus einer Hand garantieren<br />

zügige Sanierung unter sicherheitstechnischen<br />

Aspekten und optimale Bewirtschaftung, besonders auch<br />

unter energetischen Aspekten.<br />

• Der Kreis Offenbach verfügt nach der Sanierungsphase<br />

über die modernsten und am besten ausgestatteten Schulen<br />

Hessens.<br />

• Alle Schulen im Kreis Offenbach haben jetzt nahezu gleiche<br />

bauliche und ausstattungsmäßige Qualitätsstandards auch<br />

was beispielsweise die IT oder die Naturwissenschaften betrifft.<br />

• Die Partnerschaft wird als echtes Miteinander verstanden,<br />

die Sanierung fand in enger Abstimmung mit den Schulgemeinden<br />

statt und Erfahrungen werden auch über den<br />

Beirat (Mitglieder aus den Schulgemeinden, der Politik, der<br />

Elternschaft, der Kreishandwerkerschaft, der Gebäudewirtschaft<br />

und den Projektgesellschaften) regelmäßig ausgetauscht.<br />

• PPP bietet Zuverlässigkeit nicht nur für die Zusagen bei der<br />

Schulsanierung, sondern auch für die Belastung des Kreishaushalts.<br />

Unsere privaten Partner halten ihre Zusagen ein,<br />

haben sie zum Teil übererfüllt, beispielsweise beim Einbau<br />

von Wasser sparenden Armaturen oder Bewegungsmeldern,<br />

um die Beleuchtung zu regeln, und beweisen die notwendige<br />

Flexibilität.<br />

Fazit Peter Walter: „PPP ist im Kreis Offenbach ein Erfolgsprojekt<br />

und das in jeder Hinsicht!“<br />

Business Intelligence macht Haushaltsplanung von Behörden transparent<br />

die existierende Infrastruktur einfügen, kommt ein transparentes<br />

und Ressourcen schonendes System zustande. Somit<br />

lassen sich leicht Berichte erstellen, auf deren Basis anschließend<br />

Haushaltspläne erzeugt werden können. Hinzu kommt,<br />

dass solch eine Lösung die optimale Voraussetzung für den<br />

Aufbau eines wirkungsvollen Controlling- und Analyseinstrumentes<br />

auf der kommunalen Ebene bildet.<br />

Allerdings bieten BI-Lösungen nicht nur eine Berichtsfunktion.<br />

BI spielt sein Können zusätzlich bei verschiedenen Bewertungen<br />

aus: Kosten-Leistungs-Bewertungen und regelmäßige<br />

Soll-Ist-Vergleiche lassen sich ebenso durchführen wie<br />

Vorhersagen zum Steueraufkommen. Auch eine Prognose für<br />

die zukünftige Aufwendung beispielsweise von Arbeitslosenunterstützung<br />

ist mit BI ein Leichtes. Entscheidungsträger<br />

erhalten schnellen Zugriff auf die benötigten Informationen<br />

über Wirtschaftlichkeit, Effektivität und Priorität der einzelnen<br />

Projekte.<br />

„Schnell einsatzfähige und ausgereifte Berichtslösungen halten<br />

der Kämmerei, aber auch den Verantwortlichen in den<br />

einzelnen Bereichen den Rücken frei. Der Aufwand für die<br />

Überwachung der Berichtserstellung und -konsolidierung<br />

sinkt deutlich und die Mitarbeiter können sich auf den Reformprozess<br />

konzentrieren“, erklärt Wolfgang Schwab vom<br />

Heidelberger Business-Intelligence-Anbieter SAS.<br />

In der Realität sieht es derzeit jedoch häufig anders aus.<br />

Oftmals werden Daten mühsam per Hand und aus verschiedenen<br />

Quellen zusammengetragen oder unübersichtlich in<br />

Tabellenkalkulationen errechnet. Anschließend müssen die<br />

78 Kommunalwirtschaft 02/2010


Daten noch grafisch aufbereitet werden – der gesamte Prozess ist fehleranfällig<br />

und überaus aufwendig. Deshalb ist ein neues, effizientes und vor allem<br />

nutzerfreundliches System nötig. Dann erst ist zielgerichtetes und kostenorientiertes<br />

Finanzreporting möglich. „Mit diesem Ansatz können Kommunen<br />

schnell einen deutlichen Zeitgewinn realisieren. Nach und nach lassen sich<br />

neue Auswertungen oder Analysen hinzufügen oder die Berichtszyklen ohne<br />

Mehraufwand verkürzen“, so Wolfgang Schwab.<br />

Die Stadt Wiesbaden hat sich zur Umstellung auf eine Business-Intelligence-<br />

Lösung entschieden, um das neue Haushaltsrecht einzuführen. Bereits 1993<br />

begann die hessische Landeshauptstadt mit der Entwicklung eines modernen<br />

Haushalts-Management-Systems (HMS) zur Planung, Steuerung und Kontrolle.<br />

Inzwischen greift die Lösung auf Daten aus 8.500 Haushaltsstellen zurück.<br />

Das neue System erlaubt eine stärkere Budgetorientierung. Außerdem können<br />

die Ergebnisverantwortung und die Bewertung der Ausgaben und Ergebnisse<br />

innerhalb der Verwaltung dezentral gehandhabt werden. Das SAS basierte<br />

System stellt den Entscheidern operative Haushaltsdaten in Form von Monatsauswertungen<br />

mit einem Ist-Soll-Vergleich zeitnah zur Verfügung. Dabei<br />

ergibt sich das Soll aus einer monatlichen Vorkalkulation auf Grundlage der<br />

Vorjahreswerte, die Ist-Buchungen werden monatlich aus dem Datenverarbeitungssystem<br />

FINANZ übernommen. Anhand dieser Daten wird von dem Analyseinstrument<br />

eine Prognose für den Folgemonat erstellt. Mit solchen Auswertungen<br />

kann die Verwaltungsführung einfach die gesteckten Ziele überprüfen<br />

und gegebenenfalls bei Schieflagen rechtzeitig korrigierend eingreifen.<br />

„Wir waren überrascht, welche Informationen wir alle mit dem System gewinnen<br />

konnten. Zum Beispiel können wir heute die Entwicklung der Gewerbesteuer<br />

für das Jahr sehr gut vorherbestimmen“, berichtet Rainer Emmel, stellvertretender<br />

Leiter der Kämmerei der Stadt Wiesbaden. Die Gewerbesteuer<br />

wird von den Unternehmen im Voraus bezahlt. Liegen die tatsächlichen Zahlen<br />

schließlich vor, errechnet die Stadt den Differenzbetrag. „Die Fluktuation ist<br />

hier sehr hoch, wir haben meist einen Differenzbetrag in zweistelliger Millionenhöhe.<br />

Heute kennen wir die Trends und können die Prognosen im Gesamthaushalt<br />

kalkulieren“, so Emmel.<br />

„Dank der offenen und integrierten Berichtslösung können wir direkt auf alle<br />

bestehenden Datenquellen zugreifen und haben jederzeit einen korrekten<br />

Überblick über alle Kosten“, erklärt Emmel. Eine BI-Lösung besteht aus verschiedenen<br />

Applikationen, mit der flexiblen Struktur können heterogene Daten<br />

aus bestehenden Systemen zusammengeführt und aufbereitet werden.<br />

So entsteht unternehmensweit eine einheitliche Datenbasis, mit der alle Mitarbeiter<br />

auf demselben Informationsstand arbeiten. „Die zusammengefassten<br />

und grafisch aufbereiteten Informationen dienen als Grundlage für ein wirtschaftliches<br />

Handeln und geben sowohl den Dezernaten, Fachbereichen und<br />

Zentralämtern als auch der Kämmerei wertvolle Informationen über Ressourcenverbrauch<br />

und Liquidität. Das macht erstmals eine wirkungsorientierte<br />

kommunale Steuerung möglich“, freut sich Rainer Emmel.<br />

Das auf SAS basierende Haushalts-Management-System (HMS) steht den verschiedenen<br />

Abteilungen als Webapplikation zur Verfügung. Für die Kämmerei<br />

stellt das System monatlich eine Auswertung über den Stand von Einnahmen<br />

und Ausgaben von jedem Bereich zusammen. Mithilfe einer Ampelkennzeichnung<br />

– rot, gelb und grün – wird kenntlich gemacht, inwieweit die Vorgaben erreicht<br />

wurden. Bereits im Zuge der Verwaltungsreform 2000 leistete das HMS<br />

in Wiesbaden gute Dienste. Damals wurde ein Planungs-, Steuerungs- und<br />

Controllingsystem auf Basis der Kameralistik aufgebaut und so eine ergebnisorientierte<br />

Verwaltungssteuerung anhand von Leistungs- und Budgetzielen erfolgreich<br />

umgesetzt. Bei der Umstellung auf die Doppik erfüllt das HMS erneut<br />

seinen Zweck als Instrument für eine effiziente Kosten- und Leistungsrechnung.<br />

Durch monatliche Reports über die Finanzdaten sind Ämter stets dazu<br />

angehalten, bei unerwünschten Ergebnissen ihre Strategien zu überdenken<br />

und anzupassen, um die Finanzsituation zu optimieren.<br />

Eine Business-Intelligence-Lösung geht also weit über ein reines Reporting-<br />

Instrument hinaus. Es ist gleichzeitig ein leistungsstarkes Analyse- und Controllingsystem,<br />

mit dem Verantwortliche stets up to date bezüglich sämtlicher<br />

relevanter Daten sind. Damit erst werden fundierte Entscheidungen in der Budgetplanung<br />

wirklich möglich.<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 79


Chronische Aktualität<br />

Zur Finanzsituation der Kommunen in Nordrhein-Westfalen<br />

Von Dr. Christian von Kraack, Landkreistag Nordrhein-Westfalen<br />

Es fällt schwer, Worte für das zu finden, was man als chronisch<br />

aktuelle Finanzsituation der Kommunen in Nordrhein-<br />

Westfalen bezeichnen kann. Allein der Stand der von den<br />

Kreisen und Gemeinden aufgenommenen Kredite zur Liquiditätssicherung,<br />

also der Kredite, die erforderlich sind, um<br />

den laufenden Zahlungsverkehr der Verwaltung bedienen<br />

zu können, liegt inzwischen bei fast 18 Milliarden Euro. Das<br />

Wachstum dieser Kredite beschleunigt sich ständig: In letzter<br />

Zeit kam jedes halbe Jahr 1 Milliarde hinzu. Der Berg der<br />

Schulden, den die Kommunen Nordrhein-Westfalens vor sich<br />

herschieben, wird also immer schneller größer. Es wäre dabei<br />

einfach – wie es lange genug geschehen ist – das Problem<br />

als selbstverschuldet und auf einige „klassische“ Ruhrstädte<br />

beschränkt anzusehen.<br />

Die Realität sieht anders aus. Es gibt kaum noch Kommunen<br />

mit ausgeglichenem Haushalt – geschweige denn schuldenfreie.<br />

Soweit eine Kommune den Haushalt noch ausgleichen<br />

kann, liegt der Grund darin nicht in einer Gleichheit von Ausgaben<br />

und Einnahmen, sondern an einer gesetzlichen Fiktion:<br />

In Nordrhein-Westfalen gelten kommunale Haushalte nämlich<br />

als ausgeglichen, wenn der Rückgriff in die sogenannte Ausgleichsrücklage<br />

dazu führt. Solche Reserven für schlechte<br />

Zeiten gibt es teilweise noch. Aber sie schmelzen schneller<br />

ab als die Gletscher der Alpen. Nach Ende des Jahres werden<br />

sie bei den meisten Kommunen der Geschichte angehören.<br />

Einen echten Haushaltsausgleich werden nach jetziger<br />

Datenlage 2010 nur 11 Kommunen schaffen. Von den 427<br />

Kreisen und Gemeinden Nordrhein-Westfalens werden sich<br />

167 in der Haushaltssicherung befinden. Schon 40 Kommunen<br />

befinden sich im Stadium der drohenden Überschuldung<br />

– also in der Nähe des vollständigen Eigenkapitalverzehrs.<br />

Der Grund für die sich türmenden Defizite ist klar und in den<br />

meisten Fällen keineswegs hausgemacht: Die Ausgaben liegen<br />

seit vielen Jahren über den Einnahmen und steigen immer<br />

schneller immer weiter – und dies in einer Zeit, in der die<br />

Einnahmen zusammenbrechen.<br />

Zunächst also zu den Ausgaben: Insbesondere die kontinuierliche<br />

Ausgabensteigerung im Sozialhaushalt bei gleichzeitigem<br />

Absinken der Finanzierungsbeteiligung des Bundes,<br />

beispielsweise bei den Wohnkosten für Hartz IV-Empfänger,<br />

droht inzwischen die Haushalte selbst der Kommunen, von<br />

denen man gerne gesagt hat, bei ihnen sei alles „im grünen<br />

Bereich“, in eine strukturelle Schieflage zu bringen. Allein die<br />

Ausgaben der Kreise bestehen heutzutage zu einem Anteil<br />

von 30 bis 40 Prozent aus nichts anderem als der Auszahlung<br />

von Sozialleistungen. Die Deckungslücke im Sozialbereich ist<br />

dabei seit 1980 im Schnitt um 221,6 Prozent gestiegen. Die<br />

Nettoausgaben der Kreise Nordrhein-Westfalens im Bereich<br />

des SGB II sind von 2007 auf 2008 um 5 Prozent (in einzelnen<br />

Kreisen um bis zu 20 Prozent) und von 2008 auf 2009<br />

geschätzt um erneut 16 Prozent gestiegen (21 Prozent gegenüber<br />

2007).<br />

Die Schätzungen für 2010 weisen auf weitere deutliche Steigerungen<br />

hin. Der Anteil der SGB II-Leistungsempfänger an<br />

der Gesamteinwohnerzahl Nordrhein-Westfalens liegt inzwischen<br />

bei fast 9 Prozent. Im Bereich des SGB XII sind die<br />

Nettoausgaben der nordrhein-westfälischen Kreise von 2007<br />

auf 2008 um 3 Prozent (in einzelnen Kreisen um bis zu 13<br />

Prozent) und von 2008 auf 2009 geschätzt um 13 Prozent<br />

gestiegen (15,82 Prozent gegenüber 2007). Die Beteiligung<br />

des Bundes an den Kosten im Sozialbereich geht dagegen<br />

seit Jahren immer weiter zurück. So ist sein Anteil an den<br />

tatsächlichen Kosten der Unterkunft, die die Kreise in Nordrhein-Westfalen<br />

für Hartz IV-Empfänger tragen, von 2007<br />

auf 2008 um etwa 10,8 Prozent und von 2008 auf 2009 um<br />

weitere 13,5 Prozent gesunken. Von 2009 auf 2010 wird von<br />

einem Absinken um landesweit nochmals 8,5 Prozent ausgegangen.<br />

Und damit kommen wir zu einem entscheidenden Punkt: Die<br />

Kommunen haben auf die Ausgaben im Sozialbereich – den<br />

dominanten Haushaltsposten schlechthin – keinerlei Einfluss.<br />

Der Bund verteilt seit Ende der Sechziger Jahre ein Leistungsversprechen<br />

nach dem anderen. Er legt den Kreis der<br />

Anspruchsberechtigten und die Höhe des Anspruchs fest.<br />

Die Länder tragen diese Politik des Bundes mit und zahlen<br />

müssen dabei immer die Kommunen – der Bund beteiligt sich<br />

an den auferlegten Ausgaben manchmal mit einem Drittel.<br />

Das ist ungefähr so, als ob jemand Ihnen sagte: „Zahle Du<br />

an jeden, der vorbeikommt, 1.000 €. Ich gebe Dir für jeden<br />

300 €.“ Damit können Sie keinen ausgeglichenen Haushalt<br />

fahren. Denn Sie können demjenigen nicht antworten: „Ich<br />

bin doch nicht verrückt!“. Jeder vernünftige Mensch würde<br />

das tun – Kommunen dürfen es gesetzlich nicht. Sie haben<br />

Vorgaben des Bundes und der Länder zu vollziehen.<br />

Und dies alles passiert in einer Zeit, in der die Einnahmen<br />

drastisch einbrechen. So sind schon im Jahr 2009 gegenüber<br />

dem Jahr 2008 die Steuereinnahmen bei der veranlagten<br />

Einkommensteuer in Nordrhein-Westfalen um 21,7 Prozent<br />

zurückgegangen, die bei der Körperschaftsteuer um 26 Prozent.<br />

Allein die Umsatzsteuereinnahmen sind – die Abwrackprämie<br />

lässt grüßen – nochmals gestiegen. All diese Veränderungen<br />

schlagen unmittelbar auf die Kommunen durch, da<br />

ihre Einnahmen zu einem wesentlichen Teil aus ihrem Anteil<br />

am Aufkommen dieser Steuern gespeist werden, die sich<br />

Bund, Länder und Kommunen nach dem Grundgesetz teilen.<br />

Die Kommunen bekommen dabei effektiv 21,83 Prozent des<br />

Teils, der nach Nordrhein-Westfalen fließt.<br />

Daneben ist die bedeutendste kommunale Einnahmequelle,<br />

das Gewerbesteueraufkommen, nur noch ein Schatten seiner<br />

selbst: Schon 2009 lagen die Gewerbesteuereinnahmen im<br />

Landesschnitt um etwa 20,6 Prozent unter Vorjahresniveau.<br />

Dabei gab es Gemeinden, in denen das Aufkommen um bis<br />

zu 80 Prozent eingebrochen ist. Diese Entwicklung setzt sich<br />

fort: Die Bundesregierung hat schließlich das „Wachstumsbeschleunigungsgesetz“<br />

durchgesetzt, das für die Kommunen<br />

bei voller Jahreswirkung Mindereinnahmen in Höhe von<br />

700 bis 800 Mio. € landesweit bedeutet.<br />

Bleibt nur die Frage, was die Kommunen tun, um die Haushalte<br />

zusammengenäht zu bekommen. Einsparmaßnahmen<br />

haben die meisten Kommunen schon in mehrfachen Konsolidierungsrunden<br />

hinter sich. Externe Berater und Benchmarking<br />

sind bei Kommunen so bekannt wie überall sonst. Heute<br />

macht der Anteil freiwilliger Ausgaben bei den Gemeinden<br />

noch etwa 3 Prozent aus, bei den Kreisen im Schnitt 1 Prozent<br />

– der Rest ist Pflicht, die neben Sozialem aus Bauen,<br />

Umwelt, Gesundheit, Brand- und Katastrophenschutz, Rettungsdienst,<br />

Ordnung und Weiterem besteht. Da geht nicht<br />

80 Kommunalwirtschaft 02/2010


mehr viel. Natürlich gibt es hin und wieder ein (kommunales)<br />

schwarzes Schaf, das seine Lage durch ein neues<br />

Stadion, einen Kunstrasenplatz oder eine Konzerthalle<br />

verschärft. So schlimm das ist: Es sind und bleiben Einzelfälle.<br />

Natürlich kann man auch den Zuschuss von vielleicht<br />

1.000 € zur Feier des 150. Jubiläums des Männergesangvereins<br />

streichen. Aber das macht den vielzitierten<br />

Kohl nicht fett.<br />

Da bei den Ausgaben – die eben fast durchgängig Pflichtausgaben<br />

sind – kein Spielraum mehr besteht, der diesen<br />

Namen verdient hätte, bleibt nur noch eins: Die Verbesserung<br />

der Einnahmen. Da die Kommunen auf die Höhe von<br />

Einkommen-, Körperschaft- oder Umsatzsteuer keinen<br />

Einfluss haben, kommen da nur Erhöhungen der Hebesätze<br />

bei der Grundsteuer und der Gewerbesteuer sowie<br />

Anhebungen der kommunalen Gebühren in Betracht. Den<br />

Kreisen wiederum verbleibt es, den Gemeinden mehr<br />

Geld über die Umlage abzufordern, die die Gemeinden<br />

schließlich auch auf die Bürgerinnen und Bürger umlegen<br />

müssen. Ungeachtet der Frage, wie die Bürgerinnen und<br />

Bürger es finden, wenn ihnen die sog. „Steuergeschenke“<br />

der Bundesregierung auf kaltem Wege wieder abgenommen<br />

werden: Den Kommunen bleibt nichts anderes übrig,<br />

wenn sie so etwas wie einen Ausgleich des laufenden<br />

Haushalts erreichen wollen. Vom Abbau von Schulden<br />

kann man da ohnehin noch nicht reden.<br />

Will man die chronischen Defizite in den Haushalten abbauen,<br />

muss man das Problem bei der Wurzel packen:<br />

Die seit etwa vierzig Jahren ungebremst ausgeweiteten<br />

Sozialleistungen müssen zurückgefahren werden. Das<br />

Problem ist der Wohlfahrtstaat, den wir uns als Dividende<br />

des Wirtschaftswunders meinten leisten zu können und<br />

schon vor vielen Jahren in diesem Umfang nicht leisten<br />

konnten. Die dahinter stehende Idee war auch damals<br />

nur als „Schluck aus der Pulle“ zu verstehen – refinanziert<br />

durch den immerwährenden Konjunkturaufschwung.<br />

Die Rechnung werden die kommenden Generationen bezahlen:<br />

Doch „kommend“ ist „jetzt“. Die Forderung der<br />

Kommunen an Bund und Land ist daher klar: Sozialleistungen<br />

dürfen auf keinen Fall mehr in irgendeiner Form<br />

ausgeweitet werden. Das Land darf sich im Bundesrat an<br />

keinen Aktionen der Bundesregierung beteiligen, die darauf<br />

hinauslaufen. Danach müsste man sich an den – man<br />

muss es so sagen – Rückbau des Sozialstaates machen.<br />

Doch wer die Landes- und die Bundespolitik kennt, weiß,<br />

dass das nicht realistisch ist.<br />

Beispiel Kindertagesstättenausbau für Unterdreijährige:<br />

Frau von der Leyen bringt die Kommunen unter hohem<br />

politischem Druck dazu, einem „freiwilligen“ Ausbau von<br />

unter 5 auf 17 Prozent zuzustimmen. Anschließend beschließen<br />

Bund und Länder den Ausbau auf 35 Prozent<br />

und führen einen „Anspruch“ auf den Betreuungsplatz<br />

zum August 2013 – also einen „pflichtigen“ Ausbau ein.<br />

Der nordrhein-westfälische Landtag wiederum, der weiß,<br />

dass die Kommunen das dreimal nicht leisten können,<br />

legt dann noch eins drauf: Er fordert die Landesregierung<br />

fraktionsübergreifend und einhellig auf, den ab August<br />

2013 bestehenden „Anspruch“ für Kinder zwischen<br />

zwei und drei Jahren auf das Kindergartenjahr 2010/2011<br />

vorzuziehen. Festzuhalten ist: Solange sich Bundes- und<br />

Landespolitiker als soziale Wohltäter feiern lassen können,<br />

werden sie auf die Kommunen schimpfen und den<br />

Weg in den Staatsbankrott fortsetzen müssen. Sollte dieser<br />

Weg „endlich“ sein, wird der geneigte Leser sich erinnern,<br />

wer die Ursache dafür gesetzt hat.<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 81


Generationen- und Stiftungsmanagement<br />

als notwendige Aufgabe der Sparkasse<br />

Von Stefan Stamm, Dipl. Sparkassenbetriebswirt, Estate Planner (ebs), CFEP ®<br />

Leiter Generationen- und Stiftungsmanagement der Stadtsparkasse München<br />

Egal ob Personalwesen, die Planung von Wohnraum, die Sicherheit<br />

der Rentenzahlungen oder über Wachstumsmärkte<br />

für neue Produkte diskutiert wird, der demografische Wandel<br />

liegt all diesen Betrachtungen zu Grunde. Dass sich die Alterspyramide<br />

auf den Kopf dreht, ist allgemein hin bekannt. Alter<br />

und Familienstand sind diese demografischen Strukturen,<br />

die einem schnellen Wandel unterliegen. In der Altersstruktur<br />

finden seit längerem Umschichtungen zu ungunsten der jüngeren<br />

Altersgruppen statt. Die über 50-Jährigen werden als<br />

wachsende Zielgruppe immer stärker wahrgenommen und in<br />

den Fokus von Marketingstrategien gerückt. "Der Wettlauf um<br />

die Alten" hat längst begonnen, wie beispielsweise eine Seminarausschreibung<br />

eines Anbieters verlauten lässt. So prognostiziert<br />

und belegt die Statistik in der Tat, dass der Anteil<br />

der über 50-Jährigen an der Gesamtbevölkerung von ca. 44<br />

Prozent im Jahr 2004 auf über 60 Prozent im Jahr 2050 steigen<br />

soll.<br />

Dabei wirken mehrere Faktoren beschleunigend auf die Überalterung.<br />

Zum einen ist die Gesundheitsvorsorge in einem<br />

fortwährenden Forschungsprozess, der die statistische Lebenserwartung<br />

in immer erfreulichere Regionen steigen lässt.<br />

Zum anderen wirkt die nach wie vor sinkende Geburtenrate<br />

maßgeblich auf die Beschleunigung ein. Von den Babyboom-<br />

Jahren 1964 bis zum Jahr 2003 hat sich die jährliche Geburtenzahl<br />

von 1,35 Millionen auf rund 700.000 fast schon<br />

halbiert. Wie das Familienministerium auch erst kürzlich zugeben<br />

musste, hat die Einführung des Elterngeldes einen<br />

noch drastischeren Rückgang wohl nur abgemildert und<br />

nicht – wie erste Pressemitteilungen verkündet hatten – ansteigen<br />

lassen.<br />

Dies und der erfreuliche Umstand, dass Deutschland in den<br />

letzten 60 Jahren keine Kriegszeiten erlebt hat, lässt in absehbarer<br />

Zukunft ein Erbschaftsvolumen in einem Ausmaß<br />

anstehen, wie es in der Vergangenheit noch nie vorgekommen<br />

ist. Bereits heute entfällt knapp die Hälfte des gesamten<br />

privaten Vermögens auf die über 55-Jährigen. Das wirkt sich<br />

deutlich auf das Erbvolumen aus. Hinzu kommt, dass mehr<br />

als die Hälfte der Erben bereits selbst über 50 Jahre sind –<br />

also in einem Alter, in dem die persönliche Vermögensnachfolgeplanung<br />

schon in den Fokus rückt.<br />

Bevölkerungsprognosen, die der Deutsche Sparkassen- und<br />

Giroverband in einem Demografie-Atlas den Sparkassen zur<br />

Verfügung stellt, lassen eine Analyse für das jeweilige Geschäftsgebiet<br />

zu. Dabei werden die ländlicheren Regionen<br />

tendenziell stärker unter diesen geschilderten Entwicklungen<br />

leiden als die Ballungszentren. Ebenso wirkt sich auch das<br />

Nord-Süd/wie Ost-West-Gefälle bei diesen Überlegungen<br />

aus. Nicht selten strebt der Nachwuchs, sei es aus Gründen<br />

des Studiums oder auf der Suche nach Arbeit, aus strukturschwachen<br />

Regionen in die Ballungszentren. Für das Geschäftsgebiet<br />

der Stadtsparkasse München z. B. ergeben<br />

sich Prognosen wie in Abb. 1 ersichtlich, die einzig wachsende<br />

Bevölkerungsgruppe bis zum Jahr 2020 sind Personen<br />

von 60 Jahren und älter.<br />

Entsprechend dieser aufgezeigten Tendenz bei der demografischen<br />

Entwicklung der Gesamtbevölkerung steigt auch<br />

das Durchschnittsalter der Kunden – und damit für die Spar-<br />

kassen auch die Gefahr unkontrollierter Abflüsse von Kundenvermögen<br />

im Erbwege an Nichtkunden. Aufgrund der<br />

Marktausschöpfungsquoten in den unterschiedlichen Altersgruppen<br />

muss deshalb gerade bei den Sparkassen als<br />

regional agierende Institute das Thema Erbrecht und Vermögensübertragung<br />

an Bedeutung gewinnen. Trotzdem gilt es<br />

festzuhalten: es wird schwerer fallen, die Erben-Generation<br />

an das Haus zu binden, weil diese – wie bereits beschrieben<br />

– oftmals nicht mehr ortsansässig sind. Zwar können die<br />

Abflüsse möglicherweise durch Zuflüsse auf Seiten der Erben<br />

zum Teil kompensiert werden, jedoch wird insbesondere aus<br />

Sicht der wohlhabenderen Kunden die Kompetenz, Vermögen<br />

generationsübergreifend (Estate Planning) zu planen immer<br />

wichtiger. Die Stadtsparkasse München bietet ihren Kunden<br />

als Antwort auf diese Entwicklung die Möglichkeit, die vermögensrechtlichen<br />

Auswirkungen der Vermögensnachfolge<br />

analysieren zu lassen. Estate Planning ist der Fachbegriff, der<br />

die Beratung für den Vermögensübergang zwischen den Generationen<br />

beschreibt und ist ein koordinierter Planungsprozess,<br />

der Privatpersonen für den Fall bestimmter Lebenssituationen<br />

in die Lage versetzen soll, planmäßig ihr Vermögen<br />

unter Berücksichtigung der individuellen Ausgangslage im<br />

Sinne des Vermögens zu sichern, zu konservieren und letztendlich<br />

zu übertragen.<br />

Es geht dabei nicht um Erbschaftsplanung im engeren<br />

Sinne, da dies auch im neuen Rechtsdienstleistungsgesetz<br />

eine erlaubnispflichtige Tätigkeit darstellt. Kerngeschäft der<br />

Sparkassen ist jedoch die Verwaltung und Optimierung des<br />

Kundenvermögens respektive der Absicherung des Vermögensinhabers<br />

und auf Wunsch dessen Angehörige gegen Lebensrisiken,<br />

also nicht der Entwurf von Nachfolgelösungen,<br />

sondern ein generationsübergreifender, ganzheitlicher Beratungsansatz.<br />

Dort findet sich die Liquiditätsplanung des<br />

Vermögensinhabers genauso wieder, wie eine Versorgung<br />

naher Angehöriger im Erbfall oder der Beschaffung von Liquidität<br />

zum Beispiel für Pflichtteils- oder Erbschaftssteuerbelastungen.<br />

Um die im Laufe des Lebens geschaffenen Vermögenswerte<br />

nicht dem Pflegerisiko auszusetzen oder den<br />

Kindern das Risiko der Haftung aufzubürden, ergeben sich<br />

ebenfalls Optimierungsansätze. Angefangen bei einer Vorsorgevollmacht<br />

bis hin zur Absicherung des Pflegerisikos, um<br />

das eigene Vermögen vor den hohen Kosten der Pflegebedürftigkeit<br />

zu schützen. Aus diesem Grunde sind die künftigen<br />

Erben grundsätzlich in diese Optimierungsgespräche einzubeziehen,<br />

was wiederum die Möglichkeit einer Geschäftsbeziehungsaufnahme<br />

mit sich bringt. Die Identifikation und<br />

letztendlich Akquisition der künftigen Erben ist eine wichtige,<br />

wenngleich im Beratungsauftrag der Sparkasse verankerte<br />

Tätigkeit im Generationenmanagement.<br />

Als regionales Institut fällt es der Sparkasse ohnehin leichter,<br />

möglicherweise über Strategien wie die Bindung an den<br />

Geburtsort oder der Beständigkeit in Krisenzeiten die potenziellen<br />

Erben frühzeitig an die Sparkasse zu binden und von der<br />

Kompetenz als Ruhestands- und Vorsorgeplaner zu überzeugen.<br />

Der Erbenmarkt ist also als Herausforderung zu sehen,<br />

nicht nur für die Berater vor Ort bei den Kunden. Ebenso ist<br />

es notwendig, dass auf der Ebene des Produktmanagements<br />

oder der Rechtsabteilung die veränderten demografischen<br />

Voraussetzungen ankommen. Gegebenenfalls sind neue An-<br />

82 Kommunalwirtschaft 02/2010


gebote in der Produkt- und Dienstleistungspalette der Sparkasse<br />

notwendig, um für diesen Wachstumsmarkt gerüstet<br />

zu sein und die Chancen rechtzeitig zu nutzen. Anknüpfungspunkte<br />

und notwendige Dienstleistungen in einem Generationenmanagement<br />

sind z.B. die Testamentsvollstreckung, das<br />

Angebot eines Stiftungsmanagements oder Produkte wie der<br />

umgekehrte Hypothekenkredit (Reverse Mortgage). Gerade in<br />

Deutschland, wo hohes Immobilienvermögen vorhanden ist,<br />

könnte sich dieses Produkt in der richtigen Ausgestaltung am<br />

Markt etablieren, um zum Beispiel das monatliche Einkommen<br />

aufzubessern oder sich spezielle Wünsche zu erfüllen,<br />

ohne die Liquiditätsreserve anzugreifen. Ein Stiftungsmanagement<br />

lässt sich bei entsprechenden Ansatzpunkten als<br />

Anschlussdienstleistung aus dem Generationenmanagement<br />

nutzen. Für die Sparkasse erhöht sich durch die Gründung<br />

einer Stiftung die Wahrscheinlichkeit, die Vermögensanlage<br />

über den Tod des Erblassers hinaus erhalten zu können. Dies<br />

insbesondere vor dem Hintergrund der immer größer werdenden<br />

Anzahl kinderloser Sparkassenkunden.<br />

Das Thema Stiftungsmanagement ist ohnehin mit den Sparkassen<br />

fest verankert. Die Sparkassen-Finanzgruppe mit ihren<br />

680 Stiftungen verwaltet 1,8 Mrd. Euro Stiftungskapital und<br />

konnte im Jahr 2008 rund 71 Mio. Euro für das Gemeinwohl<br />

ausschütten. Aus diesen Erträgen wurden unterschiedliche,<br />

vorrangig regionale Projekte in den Bereichen Kultur, Soziales,<br />

Sport, Wissenschaft<br />

und Umwelt gefördert.<br />

Das heißt, die Sparkassen<br />

besitzen in vielfältigster<br />

Weise aufgrund ihres sozialen<br />

Engagements umfangreiches<br />

Know-how<br />

im Stiftungsmanagement,<br />

das den Kunden zur Verfügung<br />

gestellt werden<br />

kann. Grundsätzlich muss<br />

an dieser Stelle noch eine<br />

kurze Unterscheidung getroffen<br />

werden. Zum einen<br />

geht es um die Zielgruppe<br />

aus dem Generationenmanagement,<br />

die potenziellen<br />

Stifter. Zum anderen geht<br />

es um die Betreuung von<br />

bereits bestehenden Stiftungen<br />

bei der Vermögensanlage.<br />

Die Stadtsparkasse<br />

München bietet ihren Kunden<br />

die Dienstleistung des<br />

Stiftungsmanagements<br />

in beiden Dimensionen.<br />

Auf der einen Seite unterstützen<br />

und begleiten wir<br />

Stifter von der ersten Idee<br />

bis hin zur Errichtung, auf<br />

der anderen Seite werden<br />

die Stiftungen und deren<br />

Organe hauptsächlich bei<br />

der Vermögensanlage der<br />

Stiftungsgelder und der<br />

Absicherung von Risiken<br />

beraten und betreut. Die<br />

Kunden profitieren so von<br />

der Stabilität und der Verlässlichkeit<br />

der Sparkasse<br />

als Stiftungsverwalter und<br />

widmen ihre zur Nachfolge<br />

anstehenden Vermögenswerte zum Teil bereits zu Lebzeiten<br />

der Gemeinnützigkeit. Immerhin werden 95 % der Stiftungen<br />

mit gemeinnützigen, also steuerbegünstigten Zwecken errichtet.<br />

Großen Aufholbedarf – und dies gilt nicht nur für<br />

Sparkassen – gibt es bei der Ansprache von potenziellen Stiftern.<br />

Die StifterStudie der Bertelsmann Stiftung ergab, dass<br />

nur ca. 5 Prozent der Stifter die Idee zur Errichtung von ihrer<br />

Bank oder Sparkasse erhalten haben. Meist kommt der<br />

Tipp aus dem Freundes- oder Verwandtenkreis. Führt man<br />

sich nochmals die Marktdurchdringung der Sparkassen vor<br />

Augen, ergibt sich dabei ein enormes Ansprachepotenzial,<br />

das genutzt werden sollte. Denn in vielen Fällen sehen die<br />

dem Zufall überlassenen Alternativen nicht gerade rosig aus.<br />

Sicherlich müssen die Rahmenbedingungen passen. So darf<br />

zum Beispiel die Versorgung des Stifters und der Familie nicht<br />

gefährdet sein, schließlich ist ein einmal gestiftetes Vermögen<br />

für die Ewigkeit dem guten Zweck gewidmet. Hier schließt<br />

sich der Kreis eines ganzheitlichen Beratungsansatzes im<br />

Generationenmanagement. Die Stadtsparkasse München<br />

beleuchtet in dem für den Kunden erstellten Estate Planning<br />

diese Aspekte vertraulich, objektiv, neutral, kompetent und<br />

professionell. Durch die Verankerung in der Region und dem<br />

Auftrag der Sparkassen ist ein Generationen- und Stiftungsmanagement<br />

in Verbindung mit dem Vermögensberater somit<br />

die ideale Kombination für die Kunden im Hinblick auf deren<br />

Ruhestand- und Vorsorgeplanung.<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 83


Franchising für Krankenhäuser – der dritte Weg als Alternative<br />

zur Krankenhausprivatisierung oder Schließung<br />

Von Fred Andree, Diplom-Ingenieur, Diplom-Wirtschaftsingenieur<br />

und Dr. Ursula Ennemann, Diplom-Betriebswirtin, KREX GmbH<br />

Herausforderungen im Krankenhausmarkt<br />

Der wirtschaftliche Druck auf Krankenhäuser hat in den vergangenen<br />

Jahren stark zugenommen und wird sich auch weiterhin<br />

verschärfen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich<br />

die Pressemeldungen häufen, wie z. B. „Fehlbetrag der Klinik<br />

liegt bei 2 Mio. Euro – zukunftsfähiger Weg wird gesucht“<br />

oder „Krankenhausdefizit steigt auf 4 Mio. Euro – Bürger protestieren<br />

gegen Schließung“.<br />

Viele Krankenhäuser haben bislang noch keine ausreichenden<br />

Maßnahmen getroffen, um sich im harten Wettbewerb erfolgreich<br />

zu positionieren. Es kommt erschwerend hinzu, dass<br />

bei vielen insbesondere öffentlichen Krankenhäusern ein<br />

erheblicher Investitionsstau vorliegt, den die meisten Träger<br />

aus eigener Kraft nicht mehr auflösen können.<br />

In dieser Situation erscheint den Krankenhausträgern oftmals<br />

der Verkauf des Krankenhauses als einfache und naheliegende<br />

Konsequenz. Doch sind die Krankenhausprivatisierung<br />

oder – im schlimmsten Fall – die Krankenhausschließung die<br />

einzigen und zugleich richtigen Wege aus der Krise?<br />

Erfolgsfaktoren von Krankenhäusern<br />

Gerade in schwierigen Zeiten zeigt sich, welche Unternehmen<br />

gut vorbereitet sind, auf finanzielle Reserven zurückgreifen<br />

können und eine zukunftsorientierte Strategie verfolgen. Auch<br />

unter den zunehmend belastenden Rahmenbedingungen des<br />

Krankenhausmarkts wird deutlich, welche Krankenhäuser zu<br />

den Gewinnern und welche zu den Verlierern gehören. Ein<br />

erfolgreiches Krankenhaus zeichnet sich insbesondere aus<br />

durch<br />

• eine klare strategische Positionierung (Ausrichtung medizinisches<br />

Leistungsspektrum),<br />

• professionelle Vernetzung (Synergieeffekte durch regionale<br />

und überregionale Kooperationen),<br />

• die konsequente Durchführung der erforderlichen Investitionen,<br />

• eindeutige und unternehmensstrategische Führungsstrukturen,<br />

• zeitnahe Entscheidungen und entsprechende Umsetzung<br />

durch die Organe (Flexibilität) und<br />

• ein empfängergerechtes Berichtswesen und zielorientierte<br />

Steuerung.<br />

Es stellt sich die Frage, wie diese Erfolgsfaktoren in ihrer Gesamtheit<br />

auf defizitäre Krankenhäuser übertragen und umgesetzt<br />

werden können. Ein bekanntes Konzept zur Übertragung<br />

von Erfolgsfaktoren bietet das Franchising.<br />

Franchising für Krankenhäuser<br />

Franchising besteht in der Übertragung eines erfolgreichen<br />

Geschäftskonzepts an rechtlich selbstständige und unabhängige<br />

Kooperationspartner. Der Franchisegeber gewährt<br />

seinen Franchisenehmern das Recht und legt ihnen gleichzeitig<br />

die Verpflichtung auf, ein Geschäft entsprechend seines<br />

Konzepts zu betreiben. 1<br />

Die KREX GmbH hat ein Franchise-System für Krankenhäu-<br />

1 In Anlehnung an: Deutscher Franchise Verband e. V., Europäischer Franchise<br />

Verband, 2009<br />

ser entwickelt. Mithilfe des KREX Franchise-Systems werden<br />

die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Krankenhausführung<br />

geschaffen. Trotzdem verbleiben die Eigentumsrechte<br />

des Krankenhauses beim bisherigen Krankenhausträger.<br />

Durch das Franchising werden alle notwendigen Weichen<br />

gestellt, um den wirtschaftlichen Erfolg langfristig zu sichern<br />

und das Krankenhausmanagement zu unterstützen.<br />

Die Struktur des Franchisesystems sieht die KREX GmbH als<br />

Franchisegeber und Systemzentrale vor. Franchisenehmer<br />

des Systems sind je nach Trägerschaft öffentliche, freigemeinnützige<br />

und private Krankenhäuser. Die folgende Abbildung<br />

zeigt die grundlegende Struktur des Franchisesystems:<br />

Struktur des KREX Franchise-Systems<br />

Für die Aufbauphase des KREX Franchise-Systems wird ein<br />

Entwicklungsbeirat eingerichtet. Der Entwicklungsbeirat unterstützt<br />

den Franchisegeber anfänglich und stellt sicher, dass<br />

die Praxisnähe und erfolgreiche Umsetzbarkeit des Systems<br />

stets im Fokus bleiben. Die Mitglieder des Entwicklungsbeirats<br />

sind erfahrene Führungspersonen aus dem Krankenhauswesen<br />

und aus renommierten Beratungsunternehmen.<br />

Darüber hinaus sind dem Franchisegeber Fachbeiräte zugeordnet.<br />

Die Fachbeiräte werden vom Franchisegeber gebildet<br />

und setzen sich je nach Bundesland aus Vertretern des<br />

Landes (z. B. Dezernatsleiter des zuständigen Ministeriums),<br />

Vertretern von Krankenhausträgern usw. zusammen. Aufgabe<br />

der Fachbeiräte ist es, bei der übergreifenden Entwicklung<br />

des Franchise-Systems zu beraten und Empfehlungen zur<br />

fortlaufenden Verbesserung des Franchise-Systems auszusprechen.<br />

Der Systemzentrale sind darüber hinaus eine Leasinggesellschaft<br />

und Immobilienfonds zugeordnet. Gesellschaft und<br />

Fonds stehen als Finanzierungsinstrumente zur Verfügung.<br />

Das Fondsvolumen der beiden Anbieter umfasst insgesamt<br />

über 1 Mrd. Euro. Damit setzt die KREX-GmbH einen besonderen<br />

Leistungsschwerpunkt bei alternativen Beschaffungs-<br />

und Finanzierungsvarianten. Die Zusammenarbeit mit Immobilienfonds<br />

ermöglicht es, wirtschaftlich attraktive Angebote<br />

für das Krankenhaus umzusetzen.<br />

Über die Leasinggesellschaft können bei Bedarf z. B. Leasingverträge<br />

im Bereich der Medizintechnik abgeschlossen<br />

84 Kommunalwirtschaft 02/2010


werden. Durch eine entsprechend zugeschnittene Refinanzierung<br />

werden für die Krankenhäuser interessante Angebote<br />

entwickelt.<br />

Vorgehensweise von KREX<br />

Die Vorgehensweise zur Einführung des KREX Franchise-<br />

Systems in einem Krankenhaus umfasst drei wesentliche<br />

Schritte:<br />

Vorgehensweise zur Einführung<br />

des KREX Franchise-Systems<br />

Im ersten Schritt führt KREX einen Quick-Check durch, mit<br />

der Zielsetzung, das Ausmaß der Krise des Krankenhauses<br />

zu erfassen und die Zukunftsaussichten abzuschätzen. Der<br />

Quick-Check umfasst eine quantitative Kennzahlenanalyse,<br />

die mittels einer Jahresabschlussdatenbank für Krankenhäuser<br />

durchgeführt wird. Diese Analyse führt KREX in Zusammenarbeit<br />

mit einer renommierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

durch. Neben den quantitativen Kennwerten wird der<br />

Franchisenehmer auch anhand von qualitativen Parametern<br />

beurteilt. Dazu gehört z. B. die Bewertung der Führungsstrukturen<br />

und des Images. Abschließend erfolgt die Analyse der<br />

medizinischen Leistungsstrukturen des Franchisenehmers<br />

auf Grundlage des §21-Datensatzes. Anhand von Referenzwerten<br />

von vergleichbaren stationären Einrichtungen (ausgehend<br />

von der Krankenhausgröße und der Fachabteilungsstruktur)<br />

wird der Franchisenehmer eingestuft.<br />

Position<br />

Im Ergebnis stellt der Quick-Check dar, wie zukunftssicher die<br />

Situation des Krankenhauses ist. Ist es noch ausreichend positioniert<br />

oder besteht bereits eine kritische bzw. gefährdete<br />

Lage? Der Quick-Check bildet die Basis für einen Vertrags-<br />

Aufbauleistungen im KREX Franchise-System<br />

abschluss mit KREX, kann aber auch dazu führen, dass ein<br />

Krankenhaus als nicht franchisefähig eingestuft wird. Im Falle<br />

eines erfolgreichen Vertragsabschlusses werden die Aufbau-<br />

und Betreuungsleistungen im zweiten und dritten Schritt der<br />

KREXVorgehensweise mit dem Krankenhaus festgelegt.<br />

Die Aufbauleistungen werden im zweiten Schritt individuell<br />

für das Krankenhaus fixiert. Sie dienen dazu, das Krankenhaus<br />

so weit aufzubauen, dass ein erfolgreicher Start im<br />

Franchise-System möglich ist.<br />

Die Aufbauleistungen untergliedern sich in vier Themenbereiche:<br />

Sanierung/Strategie, Prozesse/Organisation, Bauliche<br />

Zielplanung und Finanzierung. In allen vier Bereichen gilt es,<br />

die Defizite und Probleme des Krankenhauses so weit zu<br />

beheben, dass sich die Einrichtung nicht mehr in einer Krisensituation<br />

befindet und die Grundlagen für weiterführende<br />

Verbesserungen und eine gute Marktpositionierung geschaffen<br />

sind.<br />

Der Themenbereich Sanierung/Strategie beinhaltet vor diesem<br />

Hintergrund die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit,<br />

den Aufbau eines franchisekonformen Berichtswesens, die<br />

Anpassung der Führungs- und Entscheidungsstrukturen, die<br />

strategische Neuausrichtung der medizinischen Leistungen,<br />

die Bewertung und ggf. Veränderung von Kooperationen und<br />

vieles mehr.<br />

Aufbauend auf den strategischen und sanierungstechnischen<br />

Anpassungen werden die grundlegenden Prozesse des Krankenhauses<br />

betrachtet. Nach Abschluss der Analyse wesentlicher<br />

Problemfelder in den Prozessabläufen entwickelt der<br />

Franchisegeber entsprechende Handlungsmaßnahmen und<br />

Lösungsvorschläge. Beispielsweise wird das Qualitätsmanagement-System<br />

des Krankenhauses aufgrund von spontanen,<br />

unangekündigten Vor-Ort-Begehungen durch den<br />

Franchisegeber getestet, bewertet und er erstellt konkrete<br />

Verbesserungsvorschläge.<br />

Im Rahmen der baulichen Zielplanung wird der Gebäudebestand<br />

des Krankenhauses erfasst und bewertet. Eine umfassende<br />

Kenntnis des vorliegenden Gebäudebestands ist<br />

unerlässlich, um eine zukunfts- und ressourcenorientierte<br />

Entwicklung des Krankenhauses vornehmen zu können. Auf<br />

Basis einer entsprechenden Bestandsdokumentation lassen<br />

sich konzeptionelle Überlegungen zur Standortentwicklung<br />

ableiten, die in einem Raum- und Funktionsprogramm verdeutlicht<br />

werden.<br />

Abschließend erfolgt im Rahmen der Aufbauleistungen die<br />

Betrachtung der Finanzierung. Denn eine Vielzahl der genannten<br />

Verbesserungen bzw. Veränderungen erfordert die<br />

Bereitstellung von finanziellen Mitteln. Daher erfolgt<br />

1. die Berechnung des erforderlichen Kapitalbedarfs<br />

(Wie viel Geld wird zur Durchführung der unerlässlichen<br />

Veränderungen des Krankenhauses benötigt?),<br />

2. die Ermittlung des Refinanzierungspotenzials<br />

(Wie kann das erforderliche Kapital zurückgezahlt werden?)<br />

und<br />

3. die Darstellung von Finanzierungsalternativen<br />

(Welche Möglichkeiten der Finanzierung gibt es? Welche<br />

Vor- und Nachteile bieten konventionelle und alternative<br />

Finanzierungen? Ist beispielweise Public Private Partnership<br />

eine Finanzierungsmöglichkeit für das Krankenhaus?).<br />

Die Ergebnisse werden vom Franchisegeber im Rahmen eines<br />

Business Plans zusammengefasst und dem Krankenhaus zur<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 85


Verfügung gestellt. Auf Basis des Business Plans wird zudem<br />

geprüft, inwieweit die Fondsanbieter von KREX als wirtschaftliche<br />

Partner für das jeweilige Krankenhaus geeignet<br />

sind oder ob sich andere Anbieter als vorteilhaftere Lösung<br />

erweisen. Wenn die Fondsanbieter von KREX überzeugend<br />

sind und in die Finanzierung eingebunden werden, kann der<br />

Prozess der Einbindung vergleichsweise einfach und schnell<br />

erfolgen, da bereits wesentliche Grundsatzfragen zwischen<br />

KREX und den Fondsanbietern festgelegt wurden.<br />

Nachdem mit den Aufbauleistungen von KREX das Krankenhaus<br />

zu einem franchisefähigen System entwickelt worden ist,<br />

können im dritten Schritt der KREXVorgehensweise die Betreuungsleistungen<br />

für das Krankenhaus festgelegt werden.<br />

Die Betreuungsleistungen sind als geregeltes Leistungspaket<br />

zu verstehen, durch das die fortlaufende Weiterentwicklung<br />

und Anpassung des Krankenhauses im Franchise-System<br />

gewährleistet wird. Die Betreuungsleistungen umfassen:<br />

• Vergleich und Auswertung der Wirtschafts- und Leistungsdaten<br />

(Benchmarking, Balanced Scorecard)<br />

• Überprüfung des Qualitätsmanagements<br />

• Unterstützung bei der Personalentwicklung und -gewinnung<br />

• Durchführung der Patienten-, Mitarbeiter- und Niedergelassenenbefragungen<br />

• Entwicklung einer gemeinsamen Marketingkonzeption<br />

• Durchführung des Verhandlungsmanagements (Budget,<br />

Vertragsmodelle)<br />

• usw.<br />

Sowohl bei den Aufbau- als auch den Betreuungsleistungen<br />

legt KREX als Franchisegeber besonderen Wert darauf, dass<br />

ein Wissenstransfer für die Franchisenehmer erfolgt. Die<br />

Krankenhäuser und ihre Mitarbeiter sollen mittel- bis langfristig<br />

in der Lage sein, die Rahmenbedingungen einer erfolgreichen<br />

Krankenhausführung zu erfüllen und eigenständig<br />

umzusetzen.<br />

KREX und Kooperationspartner<br />

Es ist offensichtlich, dass die Betreuung der Franchisenehmer<br />

durch den Franchisegeber eine Vielzahl sehr unterschiedlicher<br />

Leistungen und Themengebiete umfasst. Der<br />

Franchisegeber arbeitet daher in bestimmten Fachfragen mit<br />

Kooperationspartnern zusammen. Es handelt sich um ausgewählte<br />

Kooperationspartner, die für die jeweiligen Themen-<br />

bzw. Aufgabenstellungen eine ausgezeichnete Fachexpertise<br />

vorweisen können.<br />

Die folgende Abbildung zeigt beispielhaft vier Kooperationspartner,<br />

mit denen KREX zusammenarbeitet:<br />

Die Zusammenarbeit von KREX mit ausgewählten Kooperationspartnern<br />

bietet den Franchisenehmern den Vorteil, dass<br />

die Steuerung und damit auch die Qualitätssicherung der<br />

Leistungen von KREX übernommen und gewährleistet werden.<br />

KREX Franchise-Handbuch<br />

Das komplexe KREX Franchise-System ist in Form eines<br />

Franchise-Handbuchs dokumentiert. Das Franchise-Handbuch<br />

stellt einen umfassenden Ratgeber für den Franchisenehmer<br />

dar, in dem ausführliche Informationen zu allen wesentlichen<br />

Fragen des KREX Franchise-Systems enthalten<br />

sind. Darüber hinaus werden alle Einzelheiten dargestellt, die<br />

zur erfolgreichen Führung eines Krankenhauses im Rahmen<br />

des KREX Franchise-Systems notwendig sind. Neben den<br />

verbindlichen Regelungen, die der Franchisenehmer zwingend<br />

einhalten muss, enthält das Franchise-Handbuch auch<br />

Empfehlungen und Ratschläge für den Franchisenehmer. Jedem<br />

Franchisenehmer steht es frei, ob und inwieweit er die<br />

Empfehlungen für sich nutzt.<br />

Das Franchise-Handbuch vermittelt das gesammelte Know-<br />

How von KREX und wurde über einen Zeitraum von 1,5<br />

Jahren entwickelt und dokumentiert. Das Handbuch trägt<br />

entscheidend dazu bei, das Wissen des Franchisegebers<br />

an seine Franchisenehmer zu transferieren, d. h. es ist als<br />

Schulungsunterlage und Nachschlagewerk für die Mitarbeiter<br />

des Krankenhauses zu verstehen. Zielsetzung ist es, die<br />

Franchisenehmer in die Lage zu versetzen, ihr Krankenhaus<br />

im Rahmen des Franchise-Systems erfolgreich und eigenständig<br />

zu führen.<br />

86 Kommunalwirtschaft 02/2010<br />

Fazit<br />

Der zunehmende wirtschaftliche Druck für Krankenhäuser<br />

stellt die Krankenhausträger immer häufiger vor die Entscheidung,<br />

wie sie ihre stationäre Einrichtung zukünftig weiterführen<br />

sollen bzw. können. Neben dem schlimmsten Fall<br />

der Krankenhausschließung erscheint die Privatisierung des<br />

Krankenhauses oftmals als einziger Lösungsweg.<br />

Die KREX GmbH hat als Alternative dazu den „dritten Weg“<br />

entwickelt, und zwar ein Franchise-System für Krankenhäuser.<br />

Mit Hilfe des KREX Franchise-Systems werden die Rahmenbedingungen<br />

für eine erfolgreiche Krankenhausführung<br />

geschaffen. Trotzdem verbleiben die Eigentumsrechte des<br />

Krankenhauses beim bisherigen Krankenhausträger.<br />

Das KREX Franchise-System ist ein neuer und im ersten Moment<br />

unkonventionell erscheinender Ansatz der erfolgreichen<br />

Krankenhausführung. Obwohl die KREX GmbH erst seit kurzer<br />

Zeit besteht, ist das Interesse des Krankenhausmarkts zur<br />

Teilnahme am Franchise-System bereits jetzt sehr groß.<br />

KREX sieht sich in der Verantwortung als Partner, das Krankenhaus<br />

gemäß der Struktur eines Franchise-Systems mittel-<br />

bis langfristig zu betreuen, in allen Entwicklungsschritten zu<br />

begleiten und zum Erfolg zu führen.<br />

Einen besonderen Leistungsschwerpunkt setzt KREX bei alternativen<br />

Beschaffungsund Finanzierungsvarianten. Die Zusammenarbeit<br />

mit Immobilienfonds ermöglicht es, wirtschaftlich<br />

attraktive Angebote für das Krankenhaus umzusetzen<br />

KREX und Kooperationspartner (Auszug)


NBank-Wohnungsmarktbeobachtung:<br />

Bis 2025 steigende Leerstandsrisiken für 70 Kommunen im Land prognostiziert<br />

Für Raum Hannover nur 3 % Wohnungsleerstand erwartet<br />

In der Hälfte aller niedersächsischen Städte und Gemeinden<br />

steigt bis 2025 das Leerstandsrisiko. Diese Entwicklung prognostiziert<br />

die NBank-Wohnungsmarktbeobachtung 2009. 70<br />

Kommunen laufen Gefahr, im Jahr 2025 Leerstände zwischen<br />

15 und mehr als 30 % bewältigen zu müssen. Zwischen Nienburg<br />

und Hildesheim sind rund 10 Kommunen betroffen. Niedersachsenweit<br />

stehen weitere 117 Kommunen möglicherweise<br />

vor Leerstandsquoten zwischen 5 und 15 %. „Diese<br />

Entwicklung ist nicht zwangsläufig. Es gilt jetzt zu handeln.“,<br />

zeigte sich anlässlich der Veröffentlichung des Berichtes Dr.<br />

Sabine Johannsen, Mitglied des NBank-Vorstandes, überzeugt.<br />

Die Wohnungsmarktbeobachtung analysiert seit 1997 im<br />

Auftrag des Landes die Situation auf den niedersächsischen<br />

Wohnungsmärkten. Wichtige Bausteine sind die zur Einwohner-,<br />

Haushalts- und Wohnungsbedarfszahlen erstellten<br />

NBank-Prognosen sowie die<br />

Wohnbauland-Umfragen. Sinkende<br />

Haushaltszahlen und<br />

kontinuierliche Neubautätigkeit<br />

vorausgesetzt, hält die NBank-<br />

Wohnungsmarktbeobachtung<br />

Leerstände in weiten Teilen<br />

Süd- und Ostniedersachsens<br />

sowie der Küstenregion für<br />

wahrscheinlich. In den WachstumsregionenWestniedersachsens<br />

sowie rund um die großen<br />

Städte Hamburg, Bremen und<br />

Hannover sind indes weiterhin<br />

Wohnungsengpässe möglich.<br />

„In Zukunft werden vor allem<br />

ländliche Räume mit einem<br />

geringen Arbeitsmarkt- und<br />

Ausbildungsplatzangebot von<br />

Leerstand betroffen sein“, erläuterte<br />

Johannsen und führte<br />

weiter aus: „In Gebieten mit<br />

demografisch und wirtschaftlich<br />

bedingtem Rückgang<br />

entstehen Leerstände auch<br />

im Einfamilienhausbestand.“<br />

Beispielhaft für jene von Wirtschaftszentren<br />

und Verkehrsknoten<br />

entfernter liegenden<br />

Randgebiete, die einen erhöhten<br />

Leerstand zu erwarten haben,<br />

werden Aerzen, Salzhemmendorf<br />

und Rehburg-Loccum<br />

genannt. Aber auch im Umland<br />

von Hannover liegt in Springe,<br />

Garbsen und Lehrte die aktuelle<br />

Neubautätigkeit weit über<br />

dem langfristigen Bedarf. Für<br />

Hannover selbst liegt das Risiko<br />

bei einem Leerstand von<br />

knapp 3 %. Für die meisten<br />

Umlandkommunen hält sich<br />

es sich in Grenzen. Zum Teil<br />

könnte sogar mehr gebaut werden<br />

als in 2008, insbesondere<br />

in Isernhagen, Burgwedel, Pattensen und Sarstedt. „Wenn<br />

so wie bisher weitergebaut wird, stehen zukünftig viele Wohnungen<br />

am falschen Ort“, fasste Johannsen das Ergebnis<br />

der Wohnungsmarktbeobachtung zusammen. Durch Beratung<br />

will die NBank als zentraler Ansprechpartner der Wirtschafts-,<br />

Wohnraum- und Städtebauförderung des Landes<br />

deshalb dazu beitragen, dass Kommunen vor Ort ihre eigenen<br />

regionalen Konzepte, laufende Analysen der lokalen Märkte<br />

und zielgerichtete Kooperationen aufbauen können. Aus<br />

einer kommunalen Wohnungsmarktbeobachtung ließen sich,<br />

war Johannsen überzeugt, kommunale Konzepte zum Thema<br />

Wohnen entwickeln, die die Marktlage berücksichtigen und<br />

Zukunftsstrategien bereithalten.<br />

Die Wohnungsmarktbeobachtung kann kostenlos<br />

bei der NBank bestellt werden: E-Mail: wom@nbank.de.,<br />

Tel.: 0511.30031-798, Fax 0511.30031-11798.<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 87


Studie belegt: BVAG-Teilprivatisierung brachte der Stadt bisher 242 Millionen Euro<br />

OB: „Privatisierung bringt der Stadt auch nach 2014 dauerhaft einen<br />

jährlichen Vorteil von 8 Millionen“<br />

Die Entscheidung, städtische Geschäftsanteile an der Braunschweiger<br />

Versorgungs-AG (BVAG) zu privatisieren, war richtig.<br />

Dies habe die Wirtschaftsberatungsgesellschaft KPMG in<br />

Modellrechnungen nachgewiesen, sagte heute Oberbürgermeister<br />

Dr. Gert Hoffmann in einem Presse gespräch. Auch<br />

nach 2014, wenn die Rücklagen aus dem Verkauf der BVAG-<br />

Anteile, die zum Ausgleich von Verlusten der Tochtergesellschaften<br />

im Konzern verwendet werden, verbraucht sind,<br />

bringe die Privatisierung bei konservativer Einschätzung der<br />

weiteren Entwicklung einen finanziellen Vorteil gegenüber der<br />

Nicht-Privatisierung von jährlich durchschnittlich acht Millionen<br />

Euro.<br />

„Die Privatisierung der Versorgungs-AG ist ein Erfolg“, sagte<br />

Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann. „Eigentlich offensichtlich,<br />

wenn man die Entwicklung von bs|energy in den<br />

vergangenen Jahren verfolgt hat. Und auch nicht weiter verwunderlich,<br />

denn es ist ja klar, dass ein weltweit agierendes<br />

Unternehmen wie Veolia sich am Markt viel innovativer und<br />

leistungsstärker zeigen kann als ein ein zelner kommunaler<br />

Stadtwerkebetrieb.“ Das sei auch dem Rat vor seiner Amtszeit<br />

mit rot-grüner Mehrheit klar gewesen, denn bereits damals<br />

wurde KPMG für eine strategische Partnersuche und ein<br />

Privatisierungsverfahren (bis 49,9 Prozent) beauftragt.<br />

Neuerdings gebe es aber wieder Kritiker der Privatisierung, die<br />

den Erfolg in Frage stellten, weil der Stadt durch den Verkauf<br />

der 74,9-Prozent-Anteile nun auch die entspre chenden Gewinne<br />

entgingen. Spätestens ab 2014, wenn die Stadt den Verlustausgleich<br />

für die Konzerntöchter selbst aufbringen muss,<br />

weil die derzeit bei der Stadtwerkegesellschaft geparkten Privatisierungsgewinne<br />

aufgebraucht seien, sei die Privatisierung<br />

für die Stadt ein Verlustgeschäft, so die Annahme z. B. von Linke<br />

und Grünen. Das stimme aber nicht, so der OB. Vergessen<br />

würden bei dieser Betrachtung nämlich zwei Dinge. Zum einen<br />

der Gewinnschub von BS|ENERGY, von dem die Stadt über<br />

die verbliebenen Anteile profitiere, und der ohne eine Privatisierung<br />

ausgeblieben wäre. „Zum anderen wird übersehen,<br />

dass wir auf den höheren Gewinn, den wir ohne Privatisierung<br />

in der Tat hätten, hohe Steuern zahlen müssten.“<br />

Im Prinzip ließe sich die natürlich sehr komplexe Detailrechnung<br />

der Wirtschaftsprüfer auf eine relativ leichte Formel<br />

bringen, erläuterte Hoffmann.<br />

1) BS|Energy erwarte derzeit für die kommenden Jahre ein Vorsteuerergebnis<br />

von etwa 90 Millionen Euro. Die Stadt erhalte<br />

dafür vom Unternehmen 15 Millionen Euro Gewerbesteuer<br />

sowie einen Gewinnanteil für die bei der Stadt verbliebenen<br />

Anteile von 25,1 Prozent von 20 Millionen = 35 Millionen Euro<br />

Einnahmen für die Stadt.<br />

Gegengerechnet werden müssten allerdings die 30 Millionen<br />

Euro, die die Stadt nach 2014 für die Deckung von Verlusten<br />

der Konzerntöchter aufbringen müsse. Bliebe ein Plus von<br />

fünf Millionen. Wiederum positiv schlügen dann weitere 23<br />

Millionen Euro zu Buche, die sich aus Zinsvorteilen durch die<br />

Verkaufs summe von 450 Millionen ergäben, die zur Tilgung<br />

von Schulden oder zur Abwendung neuer verwendet worden<br />

seien. Hier sei pauschal ein durchschnittlicher Satz von fünf<br />

Prozent angenommen worden. Weitere positive Effekte durch<br />

Zinseszins blende er hier der Einfachheit halber aus. Bliebe<br />

bei dieser vereinfachten Rechnung zurzeit insgesamt ein Betrag<br />

von 28 Millionen für die Stadt pro Jahr.<br />

2) Bei einer Nicht-Privatisierung sei vor allem zu berücksichtigen,<br />

dass der Gewinn der Versorgungs-AG niedriger<br />

angesetzt werden müsse. Davon ausgehend, dass kommunale<br />

Energieversorger in den vergange nen Jahren mit durchschnittlich<br />

etwa 5,2 Prozent nur etwa halb so viel Gewinn<br />

gemacht hätten wie bs|energy nach dem Veolia-Einstieg und<br />

berück sichtige man zudem künftige, insbesondere für rein<br />

kommunale Anbieter negative Aspekte wie steigende Rohstoffpreise,<br />

Netzregulierung und den höheren Wachstumsdruck<br />

auf dem Markt, so müsste man von einem Gewinn<br />

der Versorgungs-AG im Falle der Nicht-Privatisierung von 60<br />

Millionen Euro ausgehen. Diese angenommenen 60 Millionen<br />

erhielte die Stadt als Alleineigentümer zwar komplett, müsste<br />

davon aber auch 30 Millionen für den Verlustausgleich verwenden<br />

(s. o.) und vor allem nun noch etwa 50 Prozent Steuern<br />

auf die verbleibenden 30 Millionen zahlen: 15 Millionen<br />

Euro also insgesamt für Gewerbesteuer, Körperschafts steuer<br />

und Kapitalertragssteuer. Allerdings erhielte sie auch fünf Millionen<br />

Euro Gewerbesteuer. Da in diesem Fall keine Zinsvorteile<br />

aus Schuldentilgung oder Vermeidung neuer Schulden<br />

hinzugerechnet werden können, blieben unter dem Strich hier<br />

somit 20 Millionen Euro für die Stadt.<br />

„Die Privatisierung bringt uns also stets einen jährlichen Vorteil<br />

von etwa acht Millionen Euro“, so der OB. Dies gelte auch<br />

ab 2014, wenn voraussichtlich der Privati sierungserlös in<br />

der Stadt Braunschweig Beteiligungsgesellschaft mbH aufgebraucht<br />

sei und wieder Verlustausgleiche für Verkehrs-AG<br />

u. a. aus dem Stadthaushalt anfallen würden. Natürlich sei<br />

dies eine stark vereinfachte Rechnung, die von Jahr zu Jahr<br />

unterschiedlich ausfalle, da eine Vielzahl von Faktoren eine<br />

Rolle spielten, jedes Jahr unterschiedliche Effekte wirkten und<br />

Durchschnittszahlen zugrundegelegt wurden. Deshalb habe<br />

er eine exakte Bewertung durch KPMG anfertigen lassen. Auf<br />

Grundlage einer Barwertanalyse, bei der der Gegenwartswert<br />

aller vergangenen und künftigen Zahlungsströme betrachtet<br />

wurde, habe KPMG den städtischen Schuldenstand der beiden<br />

Varianten Privatisierung/Nichtprivatisierung zum Stichtag<br />

1. Januar 2009 untersucht. Dabei wurden alle Einnahmen und<br />

Ausgaben wie Zinsgewinne, Gewerbesteuereinnahmen, Dividenden<br />

und Verluste der Verkehrs-AG hochgerechnet und<br />

miteinander verrechnet.<br />

Im Falle der Privatisierung ist der Schuldenstand um 242,5<br />

Millionen Euro geringer als bei einer Nichtprivatisierung. „Das<br />

ist sozusagen der Gesamtvorteil, den die Stadt durch die Privatisierung<br />

erzielt. Dies ist bedeutsam, weil sich daraus die<br />

an gesprochenen Zinsvorteile ergeben, auf denen der Erfolg<br />

dauerhaft beruht.“ Diese ausführliche, komplizierte Berechnung<br />

erhielten jetzt auch Finanzausschuss und Rat. Sie sei<br />

auch im Internet (www.braunschweig.de/ratsinfo, Mitteilung<br />

Nr. 10522/09) einsehbar. Natürlich sei für die positive Rechnung<br />

entscheidend, dass die Stadt damals rund 100 Millionen<br />

Euro mehr erhalten habe als der damalige (Ertrags-) Wert<br />

war. Marktbeobachter hätten von einem „Wahnsinnspreis“<br />

gesprochen, den TXU letztlich auch nicht verkraftet habe.<br />

Dies verdanke man aber auch der hervorragenden Marktposition,<br />

die sich nur ein privates Unternehmen in Verbindung<br />

mit einem starken Partner wie Veolia in so kurzer Zeit habe<br />

88 Kommunalwirtschaft 02/2010


erarbeiten können. BS|Energy habe den Bereich der Energievermarktung<br />

konsequent ausgebaut und sei dabei in der<br />

Gestaltung dieser Vermarktung flexibel, da Veolia keine Erzeugerinteressen<br />

habe. Vielmehr sei das Braunschweiger<br />

Unternehmen innerhalb des Veolia-Konzerns zum Energiekompetenzzentrum<br />

geworden, sei Stromversorger und zudem<br />

IT-Dienstleister für Veolia. Mit der Beteiligung bzw. dem<br />

Kauf der Stadtwerke Pulheim, Thale und Springe sowie der<br />

Straßenbeleuchtung in Braunschweig, Burgdorf, Lehrte und<br />

Springe, sei das Unternehmen klar auf Wachstumskurs.<br />

In Braunschweig leiste BS|Energy in den nächsten Jahren einen<br />

groß angelegten Fernwärmeausbau, für den das Unternehmen<br />

jetzt ein Kraftwerk für 80 Millionen Euro baue. Mit dem Aufbau<br />

eines Biogasnetzes setze das Unternehmen zudem auf erneuerbare<br />

Energien. Bei all dem habe sich die Stadt einer starken<br />

Stellung durch den Aufsichtsratsvorsitz sichern können und<br />

wichtige Arbeit nehmerinteressen wahren können. Nicht zu<br />

dieser Ergebnisentwicklung beigetragen habe übrigens die<br />

Strom- und Gaspreisentwicklung der BS|ENERGY für Braunschweiger<br />

Bürger. Das zeige der Vergleich der Strompreise<br />

der BS|ENERGY im Vergleich zum Bundesdurchschnitt deutlich,<br />

da BS|ENERGY seit 2002 günstiger war. Auch der Gasjahreskostenvergleich<br />

zeige, dass BS|ENERGY mit in der<br />

Region aktiven Ver sorgungsunternehmen konform gehe, teilweise<br />

sogar deut lich günstiger liege.<br />

Fazit des OB: „Ohne die Vorteile der Privatisierung würden<br />

wir in den anstehenden Haushaltsberatungen längst wie anderswo<br />

über ein einschneidendes Sparprogramm zur Haushaltskonsolidierung<br />

streiten, um die durch die Finanz krise<br />

verursachten dramatischen Steuerausfälle und rapide steigende<br />

Sozialausgaben in den Griff zu bekommen. Um große<br />

finanzielle Einschnitte würden wir da nicht herum kommen.<br />

Die Städte, die davon betroffen sind, sind übri gens fast ausnahmslos<br />

Städte, die nicht oder kaum privati siert haben.“<br />

Abschließend wies der OB auch auf die großen Vorteile für<br />

Vereine und Verbände insbesondere auf dem Gebiet der Kultur<br />

und des Sports hin, die von der Sonderförderung - die<br />

bei der Privatisierung ausgehandelt war - ausge gangen und<br />

z. T. noch nachwirkten, insgesamt 10,6 Millionen Euro. „Ohne<br />

das hätten z. B. Eintracht oder der Basketball nicht überlebt“,<br />

erklärte Hoffmann dazu.<br />

Erläuterungen zur Berechnung<br />

Daten und wesentliche Annahmen<br />

Planungsergebnisse<br />

Die vorliegende Analyse beruht grundsätzlich auf öffentlich<br />

verfügbaren bzw. bei der Verwaltung vorliegenden Geschäftsberichten<br />

und Finanzkennzahlen für die Jahre 2001<br />

bis 2008 sowie den neuesten (Mittelfrist-) Planungen bezüglich<br />

der Stadt Braunschweig Beteiligungs-Gesellschaft mbH<br />

(„SBBG“) und der Braunschweiger Versorgungs-AG & Co. KG<br />

(„Versorgungs-AG“).<br />

Abweichend hiervon wurde in einem hypothetischen Szenario<br />

„Nichtprivatisierung der Versorgungs-AG“ eine fiktive<br />

Entwicklung ohne privaten Partner simuliert. Zu diesem<br />

Zweck wurde die historische Ergebnisentwicklung deutscher<br />

Energieversorgungsunternehmen für die Jahre 2002 bis 2008<br />

betrachtet und eine mittlere jährliche Wachstumsrate abgeleitet.<br />

Dabei wurden insbesondere solche Unternehmen analysiert,<br />

die sich (Stand heute) zu einem überwiegenden Teil in<br />

kommunalem Besitz befinden. Die aus dieser Analyse abgeleitete<br />

durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR)<br />

beträgt 5,2% und liegt damit rd. 50% unter der tatsächlichen<br />

Ergebnisentwicklung der Versorgungs-AG mit privater Mehr-<br />

heitsbeteiligung. Mit dieser Wachstumsrate wurde das Ergebnis<br />

der Versorgungs-AG aus dem Jahr 2002 bis in das Jahr<br />

2008 fortgeschrieben. Die Entwicklung der Versorgungs-AG<br />

in den Jahren 2008 bis 2012 im Falle einer Nichtprivatisierung<br />

berücksichtigt die drastischen (negativen) Ergebnisauswirkungen<br />

der zunehmenden Regulierung (Erlös- und Effizienzvorgaben<br />

im Bereich Übertragungs- und Verteilnetze) und<br />

der fortschreitenden Liberalisierung auf dem deutschen Energiemarkt<br />

(vermehrter Wettbewerb insbesondere im Bereich<br />

der Strom- und Gasversorgung) sowie die Folgen der stetig<br />

steigenden Rohstoffpreise. Der mit diesen Effekten verbundene<br />

Margendruck führt zu einem signifikanten Wachstumseinbruch,<br />

der für Zwecke der Planung mit 25% unterstellt<br />

wurde. Im Jahr 2013 wurde eine Ergebnisverschlechterung<br />

aufgrund des notwendigen Erwerbs von CO2-Zertifikaten eingearbeitet.<br />

Die vorgelegten Planungen der SBBG sowie der Verkehrs-AG<br />

umfassen die Jahre 2009 bis 2013. Für eine Einzelbetrachtung<br />

des Jahres 2014, in welchem planmäßig die Gewinnrücklage<br />

(Gewinnvorträge) der SBBG aus dem Verkaufserlös<br />

der Versorgungs-AG aufgebraucht sein wird, wurden die sich<br />

aus den Planungen bzw. der Simulation resultierenden Ergebnisse<br />

des Jahres 2013 ohne weitere Anpassungen bis in das<br />

Jahr 2014 fortgeschrieben. Im Rahmen der Analyse wurde somit<br />

neben der historischen Entwicklung der Jahre 2001 bis<br />

2008, ein Planungszeitraum über die Jahre 2009 bis 2014<br />

detailliert betrachtet. Zur Berücksichtigung der Jahre nach<br />

2014 wird im Rahmen der Analyse von einem eingeschwungenen<br />

Zustand der betrachteten Unternehmen ausgegangen.<br />

Die sich in diesen Jahren ergebenden Zahlungsströme werden<br />

anhand eines Terminal Value (ewige Rente) abgebildet.<br />

Verschuldung der Stadt Braunschweig<br />

Der im Rahmen der Analyse betrachtete Verschuldungsstand<br />

der Stadt Braunschweig lag zum Zeitpunkt der Privatisierung<br />

(2001) bei € 470,0 Mio. beziffert. Die Analyse beruht zudem<br />

auf der Annahme eines langfristigen Durchschnittszinssatzes<br />

in Höhe von jährlich 5%. Dieser Zinssatz wurde sowohl<br />

zur Ermittlung der Verschuldungszinsen als auch zur<br />

Diskontierung zukünftiger Zahlungsströme herangezogen.<br />

Kaufpreiserlöse<br />

Der im Rahmen der Privatisierung der Versorgungs-AG von<br />

der Stadt steuerfrei vereinnahmte Kauferlös betrug €<br />

216,3 Mio.; die sich zum Verkaufspreis von insgesamt €<br />

450,0 Mio. (€ 425,0 Mio. Versorgungs-AG an TXU im Jahr<br />

2002, € 26,16 Mio. Versorgungs-AG von TXU an Veolia im<br />

Jahr 2004) ergebende Differenz von € 234,86 Mio. wird auf<br />

Ebene der SBBG zum Ausgleich der Verluste insbesondere<br />

der Braunschweiger Verkehrs-AG genutzt. Zudem wurde in<br />

der Analyse im Privatisierungsfall ein von der Stadt erlöster<br />

Betrag von € 49,0 Mio. für den Verkauf von 49% der Anteile<br />

an der Nibelungen-Wohnbau-GmbH (NIWO) an die SBBG im<br />

Jahr 2003 berücksichtigt.<br />

Steuern<br />

Gewerbesteuer<br />

Grundsätzlich wurde der vorliegenden Analyse das historische<br />

bzw. zukünftig erwartete Gewerbesteueraufkommen<br />

der vorgelegten Geschäftsberichte und Finanzkennzahlen<br />

der Jahre 2001 bis 2008 sowie den (Mittelfrist-) Planungen<br />

bezüglich der SBBG und der Versorgungs-AG zu Grunde gelegt.<br />

Im hypothetischen Szenario „Nichtprivatisierung der Versorgungs-AG“<br />

wurde das Gewerbesteueraufkommen (auf Ebene<br />

der SBBG) dagegen vereinfachungshalber mit Hilfe eines ge-<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 89


wichteten Mittelwertes berechnet. Dieser basiert sowohl auf<br />

den historischen als auch auf den zukünftig unterstellten Gewerbesteuersätzen<br />

(auf Ebene der Versorgungs-AG), welche<br />

sich aus den vorgelegten Finanzkennzahlen und (Mittelfrist-)<br />

Planungen ableiten lassen. Der so ermittelte durchschnittliche<br />

Gewerbesteuersatz beträgt 17,2%.<br />

Kapitalertragsteuer<br />

Im Fall der Nichtprivatisierung ist bei der Dividendenzahlung<br />

der SBBG an die Stadt Braunschweig Kapitalertragsteuer zu<br />

berücksichtigen. Diese wurde mit Hilfe eines Steuersatzes<br />

i.H.v. 15,8% bestimmt, welcher sich aus dem für Gebietskörperschaften<br />

ermäßigten Kapitalertragsteuersatz von 15% zuzüglich<br />

des Solidaritätszuschlages i.H.v. 5,5% ergibt.<br />

Systematik und Vorgehensweise<br />

Szenariobetrachtung<br />

Die vorliegende Analyse unterscheidet zwei Szenarien: Szenario<br />

1 stellt den IST-Zustand, (Privatisierung der Versorgungs-AG),<br />

Szenario 2 eine fiktive Nichtprivatisierung dar.<br />

In beiden Szenarien wurden folgende Zahlungsströme an<br />

bzw. von der Stadt Braunschweig betrachtet:<br />

Szenario 1: Privatisierung<br />

• Privatisierungserlös / Dividende SBBG<br />

• Kaufpreis NIWO<br />

• Verlustausgleich SBBG<br />

• Gewerbesteuer Versorgungs-AG<br />

• Zinsen auf Verschuldungsstand<br />

Szenario 2: Nichtprivatisierung<br />

• Dividenden SBBG<br />

• Gewerbesteuer SBBG<br />

• Zinsen auf Verschuldungsstand<br />

• Dividenden NIWO<br />

Um die Vorteilhaftigkeit der Privatisierung losgelöst von externen<br />

Effekten beurteilen zu können, wurden die relevanten<br />

Größen in einem geschlossenen System betrachtet.<br />

Barwertanalyse zum 01.01.2009<br />

Um die beiden Szenarien aus heutiger Sicht rückblickend<br />

vergleichbar machen zu können, wurde die Entwicklung des<br />

Verschuldungsstands seit 2001 in Abhängigkeit der aufgeführten<br />

Zahlungsströme betrachtet.<br />

Um eine Aussage über die Vorteilhaftigkeit der Privatisierung<br />

aus heutiger Sicht treffen zu können, wurde der zukünftige<br />

Kapitalbedarf als Kenngröße bezogen auf den 01.01.2009<br />

ermittelt. Die Berechnung des zukünftigen Kapitalbedarfs<br />

erfolgt dabei über eine Diskontierung der künftig zu erwartenden<br />

Zahlungsströme aus Sicht der Stadt.<br />

Jährliche Betrachtungsweise<br />

Die jährliche Betrachtungsweise der Vorteilhaftigkeitsprüfung<br />

basiert auf der Analyse der (kalkulatorischen) Zahlungsströme,<br />

die sich aus Sicht der Stadt im jeweiligen Szenario für<br />

ein bestimmtes Kalenderjahr ergeben. Diese Zahlungsströme<br />

umfassen die Gewerbesteuer, die (kalkulatorischen) Zinsen<br />

auf den Verkaufspreis sowie die Dividende bzw. den<br />

Verlustausgleich der SBBG.<br />

Die Ermittlung der (kalkulatorischen) Zinsen auf den Verkaufspreis<br />

basiert auf der Annahme, dass der Privatisierungserlös<br />

von insgesamt € 450,0 Mio. zum langfristigen Durchschnittszinssatz<br />

von jährlich 5% zinstragend angelegt bzw.<br />

zur Schuldentilgung mit entsprechend zinsentlastender Wirkung<br />

verwendet wurde.<br />

Ergebnisse der Vorteilhaftigkeitsprüfung<br />

Barwertanalyse zum 01.01.2009<br />

Unbefristetes Widerrufsrecht für Bankdarlehen mit Restschuldversicherung<br />

Verschuldungsstand zum 01.01.2009<br />

Die Kenngröße Verschuldungsstand zum 01.01.2009 nimmt<br />

im IST-Zustand der Privatisierung unter den gegebenen Annahmen<br />

einen Wert von € 238,7 Mio. an. Im Vergleich dazu<br />

ergibt sich ein fiktiver Verschuldungsstand zum 01.01.2009<br />

i.H.v. € 560,6 Mio. für den hypothetischen Fall einer Nichtprivatisierung<br />

(Szenario 2), der insbesondere auf die in diesem<br />

Fall fehlende Schuldentilgung durch den Privatisierungserlös<br />

sowie die dadurch eingesparten Zinsen zurückzuführen ist.<br />

Kalkulatorische Verschuldung zur Deckung des zukünftigen<br />

Kapitalbedarfs<br />

Dem soeben beschriebenen Vorteil steht jedoch eine im<br />

Privatisierungsfall höhere kalkulatorische Verschuldung zur<br />

Deckung des zukünftigen Kapitalbedarfs gegenüber. Diese<br />

Kenngröße wird für den IST-Zustand der Privatisierung (Szenario<br />

1) mit € 218,2 Mio. beziffert. Dagegen steht ein Wert<br />

i.H.v. € 138,8 Mio. im hypothetischen Fall der Nichtprivatisierung<br />

(Szenario 2), welcher sich vor allem aufgrund der<br />

deutlich schlechteren Ergebnisse der Versorgungs-AG ergibt,<br />

da diese der Stadt Braunschweig im Nichtprivatisierungsfall<br />

über die Dividenden der SBBG zu 100% zur Verfügung stehen<br />

(im Gegensatz zu 25,1% im Privatisierungsfall).<br />

Werden diese beiden Effekte der Privatisierung zusammengefasst,<br />

ergibt sich aus heutiger Sicht ein Vorteil der<br />

Privatisierung von insgesamt rd. € 242,5 Mio.<br />

BGH: Bank- und Versicherungskunden steht Milliarden-Rückabwicklung zu<br />

Von Dr. Johannes Fiala und Dipl.-Math. Peter A. Schramm<br />

Wegen hoher Provisionen verkaufen Banken gerne zu Darlehen<br />

gleich eine Restschuldversicherung mit. Die Banken<br />

glaubten bis vor kurzem, dass Darlehen und Versicherung jeweils<br />

getrennte Verträge mit getrenntem Widerrufsrecht sind<br />

– nur so haben sie auch die Kunden vermeintlich ordnungsgemäß<br />

belehrt. Doch nun stellte der Bundesgerichtshof (BGH)<br />

zu aller Überraschung mit Urteil vom 15.12.2009 – Az.:. XI<br />

ZR 45/09 – fest, dass Darlehen und Restschuldversicherung<br />

oft doch verbundene Geschäfte sind, deren Widerruf jeweils<br />

auch den anderen Vertrag mit beseitigt.<br />

Mangelhafte Widerrufsbelehrung bei mit<br />

Restschuldversicherung verbundenen Darlehen<br />

eröffnet unbefristetes Widerrufsrecht für alles<br />

Über diese Wirkung des Widerrufsrechts bei verbundenen<br />

Verträgen wurde der Verbraucher aber in aller Regel nicht<br />

ordnungsgemäß belehrt. Denn regelmäßig fehlt der nötige<br />

besondere Hinweis darauf, dass Kredit und Versicherung verbundene<br />

Geschäfte sind, weil nämlich die Versicherungskosten<br />

mitfinanziert wurden.<br />

90 Kommunalwirtschaft 02/2010


Folge nach § 355 Abs. 3 BGB ist, dass das Widerrufsrecht<br />

nie erloschen ist – der Kunde kann sich auch heute noch bis<br />

zur Verjährungsgrenze sogar von bereits zurückgezahlten<br />

Krediten und damit verbundenen Restschuldversicherungen<br />

durch Widerruf lösen und die Rückabwicklung verlangen<br />

kann. Zumindest die Prämien der Restschuldversicherung –<br />

bzw. den darauf entfallenden Darlehensteil – erhält er zurück,<br />

womöglich rückwirkend auch noch einen günstigeren Zinssatz.<br />

Geld zurück bei Widerruf von Darlehen<br />

mit Restschuldversicherung<br />

Der Verbraucher schuldet beim Widerruf von Darlehen nur<br />

noch Wertersatz (§§ 357 Abs. 1 Satz 1, 346 Abs. 2 Satz 1 Nr.1<br />

BGB) für den Zeitraum einer Kapitalüberlassung – dies bedeutet<br />

regelmäßig einen Zinsvorteil, denn die Gewinnmarge<br />

entfällt für die Bank. Wenn der Verbraucher nicht ordnungsgemäß<br />

über sein Widerrufsrecht belehrt wurde, so steht ihm<br />

dieses Recht unbefristet zu.<br />

Allerdings wird bei noch laufenden Krediten bei einem Widerruf<br />

der gesamte Darlehensbetrag – aber eben nicht der teils<br />

erhebliche auf die Restschuldversicherung fallende Teil - sofort<br />

fällig. Dafür kann sich der Verbraucher womöglich zu jetzt<br />

günstigeren Zinsen für die Zukunft umschulden, und eine<br />

Vorfälligkeitsentschädigung kann auch nicht verlangt werden.<br />

Bereits getilgte Teile für die Restschuldversicherung können<br />

vom Verbraucher zurückverlangt werden. Will der Verbraucher<br />

außerdem für die Vergangenheit einen günstigeren Zinssatz,<br />

trägt er dafür allerdings die Beweislast, dass der der Bank für<br />

die Kapitalüberlassung zustehende Wertersatz in Höhe der<br />

marktüblichen Zinsen niedriger als die zunächst vereinbarten<br />

Zinsen ist. Potentiell handelt es sich um 1-2% oder mehr,<br />

nämlich den „Gewinnaufschlag“ der Bank, der beim reinen<br />

Wertersatz der Bank nicht geschuldet wird.<br />

Bei derzeit niedrigem Zinsniveau stellt dies eine Möglichkeit<br />

dar, schnell und günstig umzuschulden. Bei bereits zurückgezahlten<br />

Darlehen gibt es mindestens die Prämien bzw. den<br />

Darlehensteil und Zinszahlungen für die mit finanzierte Restschuldversicherung<br />

zurück, u. U. nach Abzug angemessener<br />

regelmäßig weit niedrigerer Risikokosten für den genutzten<br />

Versicherungsschutz.<br />

Keine Befristung der Widerrufsmöglichkeit,<br />

auch bei Altverträgen<br />

Beim Haustürgeschäft und ebenso beim Verbraucherkredit<br />

gibt es keine Befristung des Widerrufsrechts des Verbrauchers.<br />

Dies gilt im Grundsatz auch für vor vielen Jahren beiderseits<br />

bereits durchgeführte bzw. voll abgewickelte Verträge.<br />

Das Einführungsgesetz zum BGB (EGBGB) besagt, dass<br />

das im Jahr 2002 ins BGB eingeführte unbefristete Widerrufsrecht<br />

auch für ältere Dauerschuldverhältnisse und damit<br />

offenbar auch für bereits abgewickelte Versicherungs- und<br />

Kreditverträge gilt.<br />

Versicherungsverträge bleiben auch nach neuer<br />

Rechtslage weiterhin betroffen<br />

Neben diesem Widerrufsrecht bei verbundenen Verträgen<br />

drohen der Versicherungsbranche auch noch Milliardenrückzahlungen<br />

aus einem ganz anderen Grund. Nämlich weil sie<br />

die oft vorkommenden unterjährigen Ratenzahlungen von<br />

Jahresprämien entgegen der neueren Auffassung des BGH<br />

nicht als Verbraucherkredite gesehen haben – und daher auch<br />

nicht ordnungsgemäß über das besondere Widerrufsrecht für<br />

Verbraucherkredite belehrt hatten. So manches Bank- oder<br />

Versicherungs-Vorstandsmitglied hoffte noch, dass Versicherungsverträge<br />

im Rahmen der Umsetzung der EU-Richtlinie<br />

2008/48/EG vom 23.04.2008 aus dem Anwendungsbereich<br />

des Verbraucherkredites ausgenommen werden. Dies aber<br />

erwartungsgemäß nicht erfolgt.<br />

Zwar könnten die Finanzhäuser, vor allem Versicherungen, die<br />

Kunden über das Widerrufsrecht auch nachträglich belehren<br />

(Nachbelehrung), so dass ihnen danach nur noch ein Monat<br />

Zeit für den Widerruf bleibt. Offenbar wollen aber weder Finanzhäuser<br />

noch Aufsichtsbehörden die Verbraucher auf „ihr<br />

gutes Recht“ hinweisen.<br />

Denn jedes Jahr werden ohnehin Millionen Lebensversicherungsverträge<br />

mit Verlust gekündigt. Ebenso würden Anleger,<br />

deren fondsgebundenen Versicherungen in der Finanzkrise<br />

in den Keller gegangen sind, wohl nur zu gerne einfach ihre<br />

Prämien verzinst zurückerhalten – der Widerruf macht´s möglich.<br />

Dies ist dann regelmäßig weit mehr als der Rückkaufswert,<br />

selbst wenn dieser bereits auf den sogenannten Mindestrückkaufswert<br />

laut BGH.-Rechtsprechung aufgestockt wurde. Der<br />

Widerruf ist im Vergleich zur Kündigung rechtlich vorrangig:<br />

Damit kann der Versicherungsnehmer im Vergleich zur Kündigung<br />

mit Mindestrückkaufswert den Auszahlungsanspruch<br />

gegenüber dem Versicherer oft mehr als verdoppeln.<br />

Meist noch keine Verjährung<br />

Bei unklarer und unübersichtlicher Sach- oder Rechtslage –<br />

wie sie vor dem entsprechenden BGH- Urteil vorlag - kann<br />

kein Anspruch verjähren, bevor nach dem neuen Schuldrecht<br />

(gerechnet ab 01.01.2002) zehn Jahre vergangen sind. Für<br />

ältere Ansprüche können sogar bis zu 30 Jahre als Verjährungsfrist<br />

gelten. Zusammen mit Rückzahlungen für in der<br />

Vergangenheit bereits beendete Verträge, die heute noch widerrufen<br />

werden können, drohen Nachforderungen in zweistelliger<br />

Milliardenhöhe. Selbst wer sich ab 2005 schon einen<br />

Nachschlag für den Mindestrückkaufswert nach BGH geholt<br />

hat, kann daher nun oft noch einen zweiten meist noch weit<br />

höheren Nachschlag verlangen.<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 91


Arbeitgeberattraktivität im öffentlichen Sektor<br />

Wie Städte und Gemeinden ihre Personalarbeit durch Benchmarking professionalisieren können<br />

Von H. Bruch, R. Sedlmayr, & D. Dolle<br />

Die Privatwirtschaft setzt seit langem auf regelmäßige Vergleiche<br />

mit den Besten, Arbeitgeberwettbewerbe und professionelle<br />

externe Beratung. Viele dieser Ansätze zur systematischen<br />

Steigerung der Mitarbeiterorientierung und<br />

Arbeitsplatzqualität beginnen auch für den öffentlichen Sektor<br />

interessant zu werden. Doch sind solche Modelle überhaupt<br />

für den Einsatz in Verwaltungen geeignet?<br />

Auch wenn es zahlreiche Unterschiede zwischen Privat- und<br />

Kommunalwirtschaft gibt - bestimmte Rahmenbedingungen<br />

gelten für alle Arbeitgeber und prägen bereits heute das Arbeitsleben<br />

in privaten wie in öffentlichen Organisationen: Die<br />

Anforderungen werden immer komplexer und gehen einher<br />

mit geringeren finanziellen Ressourcen; der Leistungsdruck<br />

nimmt von Jahr zu Jahr zu. Dazu kommt, dass viele Verwaltungen<br />

umfassende Umstrukturierungen durchlebt haben<br />

oder diese noch immer durchleben. Wie kann es dem öffentlichen<br />

Sektor gelingen, seine Prozesse und Dienstleistungen<br />

weiterhin zu modernisieren und zu professionalisieren, ohne<br />

dabei seine Mitarbeiter zu überfordern? Es besteht kein Zweifel<br />

darüber, dass die bevorstehenden Heraus-forderungen<br />

nur mit engagiertem und kompetentem Personal erfolgreich<br />

gemeistert werden können. Dazu müssen die bestehenden<br />

Mitarbeiter in ihren Kompetenzen und ihrer Motivation gestärkt<br />

werden. Andererseits gilt es, die besten Köpfe von außen<br />

ins Boot zu holen. Der Kampf um die talentiertesten Mitarbeitenden<br />

ist auch im öffentlichen Sektor längst angekommen.<br />

Employer Branding für öffentliche Arbeitgeber?<br />

Eine gute Möglichkeit sowohl nach innen als auch nach außen<br />

die entsprechenden Signale zu setzen und sich für bestehende<br />

und potenzielle Mitarbeiter gleichermaßen als attraktiver<br />

Arbeitgeber zu präsentieren, ist ein effektives Employer Branding.<br />

Unternehmen der freien Wirtschaft setzen seit langem<br />

darauf, eine eigene Arbeitgebermarke aufzubauen und nehmen<br />

damit gezielt Einfluss auf die Art und Weise, wie sie auf<br />

dem Arbeitsmarkt wahrgenommen werden. Zwar sehen sich<br />

öffentliche Arbeitgeber anderen Rahmenbedingungen ausgesetzt<br />

als privat wirtschaftende Unternehmen – dies muss<br />

jedoch kein Hindernis für eine systematische Steuerung der<br />

Arbeitgeberqualität und des Arbeitgeberimages sein: Öffentliche<br />

Arbeitgeber haben in bestimmten Bereichen wie beispielsweise<br />

Arbeitsplatzsicherheit, Sozialleistungen sowie<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie viel mehr zu bieten als<br />

die Privatwirtschaft.<br />

Diese Trümpfe gilt es mit Hilfe eines effektiven Employer<br />

Brandings auszuspielen! Verschiedene Untersuchungen haben<br />

gezeigt, dass eben diese Aspekte bei Absolventen, vom<br />

Lehrling bis zum High Potential, immer mehr an Bedeutung<br />

gewinnen. Gerade in schwierigen Zeiten birgt Employer Branding<br />

daher die ideale Möglichkeit für Städte und Gemeinden,<br />

sich zu positionieren und sich gerade auch in der Krise als<br />

zuverlässige Partner auf dem Arbeitsmarkt zu präsentieren.<br />

Aber woher weiß ein Arbeitgeber, in welchen Bereichen seiner<br />

Personalarbeit er bereits zur Spitzengruppe gehört und<br />

in welchen Bereichen noch „Luft nach oben“ ist? Und wie<br />

kann es gelingen, von den Erfahrungen anderer systematisch<br />

zu profitieren, um die eigenen Potenziale voll ausschöpfen zu<br />

können?<br />

Was die können, können wir auch: Benchmarking im<br />

öffentlichen Sektor.<br />

In jedem Fall bildet eine differenzierte Analyse der Ist-Situation<br />

die Basis für eine gezielte Optimierung. Die bisherigen<br />

Erfahrungen zeigen, dass eine subjektive Einschätzung „von<br />

innen heraus“ oft trügerisch sein kann. Stattdessen empfiehlt<br />

es sich, auf eine Methode zurückzugreifen, von der die Privatwirtschaft<br />

schon seit Jahrzehnten profitiert: Das Benchmarking,<br />

also ein systematischer Vergleich von Leistungsindikatoren<br />

und weichen Faktoren zwischen verschiedenen<br />

Einheiten, um von den Besten zu lernen und eine gezielte<br />

Leistungssteigerung zu ermöglichen.<br />

TOP JOB: Benchmarking und Arbeitgeberwettbewerb<br />

in einem.<br />

Ein gutes Beispiel für eine gelungene Kombination aus<br />

Benchmarking und Arbeitgeberwettbewerb stellt dabei das<br />

Programm TOP JOB dar. Bei diesem Verfahren handelt es<br />

sich um einen jährlich von compamedia und dem Institut für<br />

Führung und Personalmanagement der Universität St. Gallen<br />

durchgeführten Wettbewerb für kleine und mittelständische<br />

Unternehmen. Dabei werden über einen speziell entwickelten<br />

Online-Fragebogen Mitarbeiter und Führungskräfte aller teilnehmenden<br />

Unternehmen zu den wichtigsten Fragen der<br />

Arbeitsplatzattraktivität befragt. Ergänzt werden diese Einschätzungen<br />

durch eine parallele Befragung von Personalverantwortlichen<br />

zu den jeweils eingesetzten personalpolitischen<br />

Massnahmen. Die gesamten Daten werden mit den Ergebnissen<br />

anderer Unternehmen verglichen und anschließend in<br />

Form eines individuellen Ergebnisberichts mit spezifischen<br />

Handlungsempfehlungen an die teilnehmenden Unternehmen<br />

zurückgespiegelt. Im Jahr 2010 wurde dieses etablierte<br />

Benchmarking-Verfahren von der Universität St. Gallen auf<br />

die Bedürfnisse von Städten und Gemeinden zugeschnitten<br />

und somit erstmals auch dem öffentlichen Sektor zugänglich<br />

gemacht. Das angepasste Verfahren trägt den Namen „TOP<br />

JOB Städte & Gemeinden“ und umfasst sechs Kategorien,<br />

die in der folgenden Tabelle jeweils mit Beispielfragen dargestellt<br />

sind.<br />

In diesen sechs Kategorien können Stärken und Schwächen<br />

von einzelnen Verwaltungen im Vergleich zu anderen<br />

umfassend und detailliert aufgezeigt werden. Mit diesem<br />

spezifischen Fokus kann die momentane Personalmanagement-Situation<br />

umfassend erhoben und es können gezielte<br />

Maßnahmen abgeleitet werden, die die Produktivität und Effizienz<br />

von Verwaltungen erhöhen und diese als Arbeitgeber<br />

für Fach- und Führungskräfte attraktiv machen.<br />

Nutzen von Benchmarking im öffentlichen Sektor<br />

Branchen, in denen Benchmarkings bereits etabliert ist, sehen<br />

darin im Allgemeinen zwei entscheidende Vorteile: Den<br />

dadurch angestoßenen kontinuierlichen Verbesserungsprozess<br />

und die Professionalisierung von HR-Maßnahmen. Richtig<br />

durchgeführtes Benchmarking ist kein reines Zeugnis über<br />

die Vergangenheit, sondern stellt die Basis für gezielte Verbesserungs-<br />

und Lernprozesse dar. Einerseits kann von dem<br />

„Best Practice“ der Branche gelernt werden, anderseits ergibt<br />

sich durch eine jährliche Teilnahme die Möglichkeit, die eige-<br />

92 Kommunalwirtschaft 02/2010


Kategorie<br />

Führung & Vision<br />

• Vision • Inspiration<br />

• Ergebnisorientierte Führung<br />

Motivation & Dynamik<br />

• Organisationale Energie<br />

• Erschöpfungserscheinungen und Unterstützung<br />

Kultur & Kommunikation<br />

• Vertrauen • Zusammenarbeit<br />

• Commitment • Identifikation<br />

• Kommunikation<br />

Mitarbeiterentwicklung & -perspektive<br />

• Zufriedenheit • Trainings<br />

• Beförderung & Perspektive<br />

Familienorientierung & Demografie<br />

• Familienfreundlichkeit<br />

• Umgang mit demografischen Wandel<br />

Internes Unternehmertum<br />

• Handlungsspielräume<br />

• Ermunterung zu unternehmerischem Handeln<br />

nen Fortschritte und Verbesserungen objektiv zu messen und<br />

mit zu verfolgen. Zudem leistet eine solche Befragung einen<br />

Beitrag zur Professionalisierung und Institutionalisierung von<br />

HR-Maßnahmen. Die individuellen Ergebnisse einer Abteilung<br />

oder einer Einheit geben wertvolle Hinweise für die Personalarbeit<br />

bzw. den Anreiz, neue Maßnahmen zu initiieren.<br />

Darüber hinaus bietet „TOP JOB Städte & Gemeinden“ den<br />

teilnehmenden Kommunen die Chance zum Erfahrungsaustausch<br />

innerhalb der Branche: Was läuft in anderen Verwaltungen<br />

besser? Durch welche Maßnahmen können wir zur<br />

Spitzengruppe aufschließen? Oder: Wo gehören wir bereits zur<br />

Spitze? Worauf können wir besonders stolz sein? Warum sollte<br />

das Rad von jedem neu erfunden werden, wenn ein Blick in<br />

die Nachbarstadt bereits genügen kann? Benchmarking im öffentlichen<br />

Sektor genießt im Ausland bereits einen hohen Stellenwert<br />

(z.B. Schweiz, USA, Kanada, Australien) und auch in<br />

deutschen Verwaltungen wird sich dieser Trend durchsetzen.<br />

New Public Management: Auf dem Weg zur<br />

modernen Verwaltung<br />

Die Veränderungen und Modernisierungen, die öffentliche Verwaltungen<br />

bereits seit Jahren durchlaufen, tragen nach und<br />

nach zur Entstehung des New Public Management bei, also<br />

zur Öffnung des kommunalen Sektors für privatwirtschaftliche<br />

Managementtechniken. Dies kann zwar zu anfänglicher<br />

Verunsicherung bei einzelnen Mitarbeitern führen, bietet aber<br />

langfristig die Chance, dass Begriffe wie Kundenorientierung,<br />

Selbstständigkeit und Leistungsorientierung in deutschen<br />

Verwaltungen mit Leben gefüllt werden. Benchmarking bietet<br />

hier nicht nur die Möglichkeit, relevante Kennzahlen zuverlässig<br />

zu erheben und langfristig zu verbessern, sondern auch<br />

bisher kaum erfasste Leistungsindikatoren zu identifizieren<br />

und so dazu beizutragen, die Dienstleistungen öffentlicher<br />

Verwaltungen auf eine neue Stufe zu heben.<br />

Befragungen der Mitarbeiter signalisieren: Ihr seid<br />

uns wichtig!<br />

Der Fokus einer jeden Arbeitgeber-Evaluation soll bei den<br />

Mitarbeitenden liegen. Sie sind die Experten vor Ort und können<br />

ihre Situation, ihre Zufriedenheit und ihre Motivationstrei-<br />

Beispiel aus dem Fragebogen<br />

„Mein Vorgesetzter lobt mich, wenn ich meine Arbeit überdurchschnittlich<br />

gut mache.“<br />

„Die Mitarbeiter dieser Verwaltung haben den gemeinsamen<br />

Wunsch, etwas zu bewegen“<br />

„Die Arbeit für diese Verwaltung bedeutet für mich sehr<br />

viel.“<br />

„Ich bin mit den Weiterbildungsmöglichkeiten in meiner Verwaltung<br />

sehr zufrieden.“<br />

„In unserer Verwaltung können Beschäftigte Karriere und<br />

Familie gut miteinander verbinden“<br />

„Die meisten Entscheidungen, welche Mitarbeiter hier treffen,<br />

bedürfen der vorherigen Zustimmung ihres Vorgesetzten.“<br />

ber am besten einschätzen. Das Herzstück von Evaluationen<br />

wie „TOP JOB Städte & Gemeinden“ ist deshalb eine Online-<br />

Mitarbeiterbefragung, in der es um die sogenannten weichen<br />

Faktoren geht. Diese direkte Art der Datenerhebung hat einen<br />

weiteren Vorteil: Den Mitarbeitern wird dadurch signalisiert,<br />

wie wichtig Ihre Meinung ist und damit sie als Personen für<br />

den Arbeitgeber und dessen Entwicklung sind. „Ihre Meinung<br />

ist uns wichtig“ – nach diesem Motto werden Betroffene zu<br />

Beteiligten gemacht und diese Partizipation kann einen nicht<br />

zu unterschätzenden Motivationsschub leisten.<br />

Neues Selbstbewusstsein signalisieren<br />

Noch immer besitzt der öffentliche Dienst für viele Menschen<br />

ein negativ konnotiertes Beamten-image. Ein Benchmarking<br />

mit Gütesiegel als Top-Arbeitgeber bei TOP JOB bietet<br />

eine optimale Gelegenheit, der Öffentlichkeit das Gegenteil<br />

zu beweisen und sich nach innen und außen als moderner<br />

und attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. Zusätzlich ist<br />

eine Teilnahme an einer Befragung immer auch eine Chance,<br />

Selbstbewusstsein zu gewinnen. Das bisher Erreichte wird<br />

durch eine erfolgreiche Teilnahme bestätigt, was wiederum<br />

intern die Mitarbeitenden in Ihrem Tun bestärkt und sie stolz<br />

macht. Aber auch nach außen wird ein wichtiges Signal gesendet:<br />

„Wir können durchaus mithalten und haben viel zu<br />

bieten!“ – eine Botschaft, die gerade im Hinblick für die Rekrutierung<br />

neuer Fach- und Führungskräfte in ihrer Bedeutung<br />

nicht unterschätzt werden kann.<br />

Grenzen des Benchmarking<br />

Trotz der vielen Vorteile von Benchmarking sei an dieser Stelle<br />

auch auf die Grenzen des Verfahrens hingewiesen – gerade<br />

bei einer Anwendung im öffentlichen Sektor. Der Vorteil von<br />

Benchmarking-Kennzahlen und eines objektiven und quantitativen<br />

Vergleichs verschiedener Einheiten und Verwaltungen<br />

darf nicht darüber hinweg täuschen, dass jede Verwaltung individuell<br />

ist. Somit ist zwar ein Vergleich möglich, die Berücksichtigung<br />

der jeweils spezifischen Situation jedoch unabdingbar.<br />

Darüber hinaus darf die Orientierung an den Besten<br />

der Branche nicht zur Vernach-lässigung der eigenen Strategieentwicklung<br />

und Zielverfolgung führen. Diese Begren-<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 93


zungen stellen zwar nicht den Nutzen von vergleichenden<br />

Arbeitgeber-Evaluationen als Ganze in Frage, jedoch sollte<br />

man sich ihrer in allen Prozessphasen bewusst sein.<br />

Weitere Informationen zu „TOP JOB<br />

Städte & Gemeinden“<br />

Durch seinen ganzheitlichen Ansatz und<br />

seine wissenschaftliche Fundierung bei<br />

gleichzeitiger Praxisorientierung ist TOP<br />

JOB in den letzten Jahren zu einem der<br />

beliebtesten Arbeitgeberwettbewerbe in Deutschland geworden.<br />

Diese Erfahrung sowie die Praxis, die besten Arbeitgeber<br />

des Jahres mit einem Gütesiegel als Top-Arbeitgeber zu<br />

prämieren, werden 2010 zum ersten Mal auf den öffentlichen<br />

Sektor übertragen. Um mutige und verbesserungswillige Verwaltungen<br />

zu unterstützen, wird das Benchmarking im geschützten<br />

Rahmen durchgeführt. Das heißt, wird eine Verwaltung<br />

nicht als Top-Arbeitgeber prämiert, bleibt die Teilnahme<br />

auch anonym. Die Angaben werden selbstverständlich streng<br />

vertraulich behandelt und erlauben keinerlei Rückschlüsse auf<br />

die teilnehmenden Verwaltungen oder Personen. Jede Stadt<br />

Allgemeingültige Kennzahl zur sozialen Rentabilität entwickelt<br />

Nutzen öffentlicher Ausgaben ist endlich messbar<br />

Soziale Dienstleistungsunternehmen können äußerst rentabel<br />

arbeiten. Das hat eine Untersuchung der Treberhilfe Berlin<br />

gGmbH ergeben, die jetzt auf einer Fachtagung in Berlin<br />

vorgestellt wurde. Dazu haben die Managementberatung<br />

Kienbaum und die Treberhilfe Berlin zusammen mit Prof. Dr.<br />

Peter Eichhorn von der Universität Mannheim eine neuartige<br />

Kennzahl entwickelt, den sogenannten „Social Profit“. Damit<br />

kann zukünftig der gesellschaftliche Nutzen von Sozialunternehmen<br />

in Euro-Werten beziffert werden. Für die Treberhilfe<br />

Berlin hat Kienbaum 2008 einen „Social Profit“ von rund 1,81<br />

Millionen Euro errechnet.<br />

Das entspricht einer sozialen Rendite von circa 15 Prozent:<br />

Für jeden Euro aus öffentlichen Haushalten fließen 1,15 Euro<br />

an staatliche Institutionen wie öffentliche Kassen und Sozialversicherungsträger<br />

zurück. Die Treberhilfe Berlin ist das erste<br />

Unternehmen in Deutschland, das für seine Betätigungen<br />

den „Social Profit“ ermitteln lässt. „Der ‚Social Profit‘ kann<br />

eine transparente und aussagefähige Entscheidungsgrundlage<br />

bei der Vergabe finanzieller Mittel werden, die angesichts<br />

der aktuellen Haushaltssituation äußerst knapp sind“, sagt<br />

Harald Ehlert, Geschäftsführer der Treberhilfe Berlin.<br />

„Social Profit“ ist aussagekräftige Kennziffer<br />

Zusammen mit Prof. Dr. Peter Eichhorn von der Universität<br />

Mannheim haben Kienbaum und die Treberhilfe Berlin ausgehend<br />

von einer rein haushaltsorientierten Betrachtungsweise<br />

die Kennzahl des „Social Profit“ entwickelt. Im Mittelpunkt<br />

der Betrachtung stehen dabei die gesellschaftlich-ökologischen<br />

Sachziele sozialer Dienstleister. Dazu zählen der Eingliederungserfolg<br />

wie die Vermittlung in ein Arbeitsverhältnis<br />

und die Vermeidung von Obdachlosigkeit oder Haft durch die<br />

Maßnahmen des sozialen Dienstleistungsträgers. Der „Social<br />

Profit“ bildet die Erfolgsträchtigkeit der sozial-integrativen<br />

Maßnahmen in Relation zum Mitteleinsatz ab. „Mit dieser<br />

Kennzahl gelingt es erstmalig, den sozialen Nutzen entsprechender<br />

Einrichtungen monetär und damit vergleichbar ab-<br />

/ Gemeinde erhält einen individuellen Auswertungsbericht,<br />

der den Status quo der Personalarbeit abbildet und konkrete<br />

Handlungsempfehlungen beinhaltet.<br />

Die Vorteile eines branchenweiten Benchmarking-Projekts<br />

wie „TOP JOB Städte & Gemeinden“ gegenüber individuell<br />

in Auftrag gegebenen und einmalig durchgeführten Untersuchungen<br />

liegen auf der Hand: Zum einen besteht die<br />

Möglichkeit, sich anhand des Benchmarks mit vergleichbaren<br />

Verwaltungen zu messen und somit einen objektiven<br />

Blick über den Tellerrand zu erlangen. Zum anderen ist eine<br />

Benchmarking-Studie deutlich kostengünstiger als eine spezifische,<br />

auf eine Verwaltung ausgerichtete Befragung, da die<br />

Konzeptions- und Durchführungskosten auf alle Teilnehmer<br />

umgelegt werden können. Die zusätzliche Chance auf ein Gütesiegel<br />

als Top-Arbeitgeber ermöglicht den deutschen Städten<br />

und Gemeinden, sich endgültig als attraktiver Arbeitgeber<br />

zu präsentieren und ihre Personalarbeit fit für die Zukunft zu<br />

machen.<br />

Weitere Informationen zu „TOP JOB Städte & Gemeinden“<br />

finden Sie unter www.topjob.de<br />

zubilden“, sagt Tom Feldkamp, Leiter des Projekts bei Kienbaum.<br />

Arbeitslosenversicherung ist größter Profiteur<br />

Größter Profiteur des von der Treberhilfe Berlin erwirtschafteten<br />

„Social Profit“ sind die Sozialversicherungsträger und<br />

hier insbesondere die Arbeitslosenversicherung. Gut zwei<br />

Drittel des erwirtschafteten „Social Profit“ fließen in die Arbeitslosenversicherung.<br />

Diese profitiert in zweierlei Hinsicht:<br />

einerseits durch die Einsparung von Leistungen, andererseits<br />

durch zusätzliche Beitragseinnahmen.<br />

„Social Profit“ soll als Kennzahl etabliert werden<br />

Die Treberhilfe Berlin will zukünftig jährlich ihren „Social Profit“<br />

ermitteln lassen. Darüber hinaus ist angedacht, dass auch<br />

weitere soziale Dienstleistungsunternehmen dieses Verfahren<br />

einsetzen. Die Diskussion auf der Fachtagung in Berlin ging<br />

in dieselbe Richtung: Zwar müsse die Kennzahl in einigen<br />

Bereichen sozialer Dienstleistungen differenziert angewendet<br />

werden, aber das Konzept des „Social Profit“ sei ein erster<br />

wichtiger Schritt auf dem Weg hin zu einer Betrachtung der<br />

Arbeit von Unternehmen der Sozialwirtschaft anhand von Effizienzgesichtspunkten.<br />

Nicht nur bei sozialen Trägern, sondern<br />

auch in der Politik werde diese Diskussion künftig auf<br />

der Tagesordnung stehen.<br />

Langfristig soll der „Social Profit“ als aussagekräftige Kennziffer<br />

ein Benchmark bei der Beurteilung des nachhaltigen<br />

Erfolgs solcher Unternehmen und Einrichtungen ermöglichen.<br />

Auf diese Weise erhalten nicht nur Politiker eine Entscheidungsgrundlage<br />

bei der Bewertung von Angeboten und<br />

Organisationen der Wohlfahrtspflege, sondern auch die sozialen<br />

Dienstleister selbst verfügen über valide Daten hinsichtlich<br />

der Effizienz ihrer Maßnahmen. Die Angebote können so<br />

gegebenenfalls im Interesse der Hilfebedürftigen weiter optimiert<br />

werden.<br />

94 Kommunalwirtschaft 02/2010


KOMCOM NRW, Essen 23. bis 24. März 2010<br />

Facettenreiches kommunales Finanzmanagement<br />

DATEV-Anwender liefern Praxisberichte zu betriebswirtschaftlichen Themen<br />

Die Bandbreite betriebswirtschaftlicher Themen, mit denen<br />

sich Städte und Gemeinden im Rahmen des Neuen Kommunalen<br />

Finanzmanagements (NKF) auseinander setzen müssen,<br />

thematisiert die DATEV eG auf der diesjährigen KOMCOM<br />

NRW in Essen. In mehreren Vorträgen schildern kommunale<br />

Anwender beziehungsweise deren Berater ihre Erfahrungen<br />

mit dem NKF. Sie erläutern unter anderem, worauf bei der<br />

laufenden Buchführung zu achten ist, welche Hürden bei der<br />

Erstellung des Jahresabschlusses zu meistern sind, oder wie<br />

sich die Besoldungsstelle effizient gestalten lässt. Am Messestand<br />

mit der Nummer J 10 demonstriert die DATEV zudem<br />

ihr umfassendes Software- und Dienstleistungsspektrum, mit<br />

dem sie Kommunen und kommunale Unternehmen bei diesen<br />

Aufgaben unterstützt.<br />

Das digitale Belegbuchen und seine Vorteile für die Finanzbuchführung<br />

sowie für Zahlungsanweisungen ist das Thema<br />

des ersten Vortrags. Darin erläutert Dietmar Harre, Fachbereichsleiter<br />

Finanzen der Stadt Hessisch Oldendorf am<br />

Beispiel der eigenen Buchführung, wie sich die buchungsrelevanten<br />

Daten eines Belegs mittels moderner Software<br />

einfach erfassen lassen und daraus der Buchungssatz generiert<br />

werden kann.<br />

Einen Schritt weiter geht Wirtschaftsprüfer und Steuerberater<br />

Peter Müller, der über die Qualitätssicherung der laufenden<br />

Finanzbuchführung referiert. Dabei zeigt er auf, wie Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

bei der operativen Buchführung<br />

helfen können, zukünftigen Aufwand im Rahmen des Jahresabschlusses<br />

zu vermeiden.<br />

Gesamtabschluss und Konsolidierung<br />

Mit den Erfolgsfaktoren für den ersten Gesamtabschluss beschäftigen<br />

sich Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Andreas<br />

Jürgens und Udo Arens, NKF-Projektleiter der Stadt Blom-<br />

Die Umsetzung einer nachhaltigen Bauweise ist eines der<br />

zentralen Zukunftsthemen der Immobilienbranche. Denn<br />

fast die Hälfte des weltweiten Energieverbrauchs wird durch<br />

Gebäude verursacht. Dass Sensibilität für dieses Thema besteht,<br />

zeigt sich in der Popularität der Nachhaltigkeitszertifikate<br />

ebenso wie in politisch-administrativen Maßnahmen wie<br />

der geplanten EU-Gebäuderichtlinie oder der Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) 2009 in Deutschland.<br />

Den weltweit steigenden Energiebedarf werden alternative,<br />

so genannte „grüne“ Energien allerdings nicht befriedigen<br />

können. Im Idealfall werden sie zehn Prozent des Bedarfs<br />

decken. Daher fordert King Sturge im Rahmen seiner Studie<br />

berg. Am Beispiel einer Kommune in Nordrhein-Westfalen<br />

stellen sie die Meilensteine zur erfolgreichen Erstellung des<br />

Gesamtabschlusses dar und geben wertvolle praktische Hinweise.<br />

Ebenfalls zum Thema Gesamtabschluss referiert Stefan<br />

Mannz, Leiter der Finanzbuchhaltung in Mechernich, der<br />

sich des Themas Konsolidierung im „Konzern Kommune“ annimmt.<br />

Anhand seiner eigenen Erfahrungen berichtet er, wie<br />

bei der Konsolidierung der Kommune und der angegliederten<br />

Betriebe vorzugehen ist und worauf dabei geachtet werden<br />

muss.<br />

Ein weiterer im Rahmen der Messe angebotener Vortrag beschäftigt<br />

sich mit schlanken Abläufen für eine moderne Besoldungsstelle.<br />

Wie dazu Abläufe modernisiert, Prozesse automatisiert<br />

und Aufgaben delegiert werden können, berichtet<br />

Reinhard Pützer, Leiter NKF in Nettersheim.<br />

Fachgespräche am Messestand<br />

Zu weiterführenden Gesprächen stehen die Referenten den<br />

Messebesuchern im Anschluss an ihre Vorträge auf dem DA-<br />

TEV-Stand zur Verfügung. Dort können sich Interessierte auch<br />

über das auf den Public Sector zugeschnittene Produkt- und<br />

Leistungsspektrum des IT-Dienstleisters informieren. Kern<br />

des Angebots ist das durchgängige, zertifizierte Softwarepaket<br />

rund um das kommunale Finanzwesen. Dieses bildet auch<br />

die Grundlage für ein umfassendes, betriebswirtschaftliches<br />

Steuerungssystem, das wichtige Informationen für Politik und<br />

Verwaltung liefert.<br />

Die Lösung der DATEV beinhaltet die jeweils bundeslandspezifischen<br />

Besonderheiten und lässt sich zudem individuell<br />

an die Bedürfnisse der kommunalen Verwaltung anpassen.<br />

Ergänzt wird dieses Software-System durch ein spezielles<br />

Lohn- und Gehaltsprogramm, das auch die Besoldung kommunaler<br />

Beamter abdeckt.<br />

King Sturge fordert europaweite energetische Nachrüstung<br />

von Bestandsgebäuden<br />

• Alternative Energien werden bestenfalls zehn Prozent des zukünftigen Energiebedarfs decken<br />

• Modellrechnung: In Großbritannien könnten 40 Prozent des Energieverbauchs von Bestandsimmobilien<br />

eingespart werden<br />

• PPP als Instrument zur grundlegenden Bestandssanierung öffentlicher Gebäude<br />

„European Property Sustainability Matters“ die europaweite<br />

energetische Nachrüstung von Bestandsbauten.<br />

Für den britischen Markt hat King Sturge exemplarisch Energieeinsparpotenziale<br />

des Immobiliensektors ermittelt. „Wohn-<br />

und Gewerbeimmobilien sind in Großbritannien für etwa<br />

46 Prozent des CO2-Ausstoßes verantwortlich“, berichtet<br />

Sascha Hettrich, Managing Partner von King Sturge Deutschland.<br />

„Durch eine bessere Nutzung der Bestandsbauten in<br />

Form von intelligenter Raumplanung und innovativem Design<br />

ließen sich hier mehr als 20 Prozent des gegenwärtigen Energieverbrauchs<br />

einsparen. Eine energieeffiziente Gestaltung<br />

würde den Energieverbrauch um weitere 20 Prozent senken.<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 95


Durch beide Maßnahmen könnten insgesamt 40 Prozent der<br />

Gebäudeenergie eingespart werden.“<br />

Als ein hilfreiches Instrument zur Beschaffung von Finanzmitteln<br />

erweisen sich Öffentlich-Private Partnerschaften (ÖPP)<br />

bzw. Public Private Partnership (PPP). Da der öffentliche Sektor<br />

nicht über genügend Mittel besitzt, um eine grundlegende<br />

energetische Nachrüstung zu realisieren, kann auf diese Wei-<br />

se privates Kapital und Know-How zur Erfüllung staatlicher<br />

Aufgaben eingesetzt werden.<br />

„Die energetische Sanierung von Bestandsbauten trägt nicht<br />

allein zur Reduzierung des CO2-Ausstosses bei, sondern<br />

bewahrt darüber hinaus das kulturelle und architektonische<br />

Erbe von Gebäuden und somit ganzen Stadtvierteln“, so Hettrich<br />

weiter.<br />

IT-Konsolidierung in der Sparkassen-Finanzgruppe kommt zügig voran<br />

• Finanz Informatik konsolidiert dezentrale Client/Server-Infrastruktur, Anwendungen und Dienste von 200 Sparkassen<br />

• Höhere Sicherheit und Verfügbarkeit bei geringeren Kosten durch Betrieb auf zentralen Web- und Terminalservern<br />

• Über 100.000 Thin Clients im Einsatz<br />

Bereits 200 Sparkassen nutzen die schlanke, hoch effiziente<br />

und sichere IT-Infrastruktur der Finanz Informatik und haben<br />

damit die eigenen dezentralen Client/Server-Systeme an ihren<br />

IT-Dienstleister ausgelagert. Die Finanz Informatik konsolidiert<br />

die betroffenen Rechnerkapazitäten und Anwendungsfunktionalitäten<br />

auf modernen Web- und Terminalservern. Damit<br />

überführen die Sparkassen auch ihre dezentrale IT in eine<br />

hoch verfügbare, hoch sichere und stets aktuelle Infrastruktur.<br />

Das Angebot des IT-Dienstleisters entspricht den höchsten<br />

Standards für den Rechenzentrumsbetrieb, bis hin zu einem<br />

Backup-Szenario für den Katastrophenfall. Neben Kosten für<br />

den laufenden Betrieb, die Installation, Wartung und Pflege<br />

der Client/Server-Infrastruktur sparen die Institute zusätzliche<br />

Aufwände für Anpassungen und Aktualisierungen, etwa bei<br />

Release-Wechseln oder im Zuge der OSPlus-Migration.<br />

Ziel der Sparkassen ist es, gemeinsam mit ihrem IT-Dienstleister<br />

auch die dezentralen IT-Kosten zu reduzieren. Der<br />

Betrieb von Servern, Fat Clients, Anwendungen und Diensten<br />

wie Oracle, Notes, File, Print und individuellen Anwendungslösungen<br />

erzeugt in klassischen Client/Server-<br />

Infrastrukturen rund die Hälfte der IT-Kosten in Sparkassen.<br />

Durch die Verlagerung in das Rechenzentrum der Finanz<br />

Informatik können diese Kosten gesenkt werden; bei gleichzeitiger<br />

Reduzierung der operationellen Risiken. Die Einspareffekte<br />

ergeben sich aus dem deutlich reduzierten Pflegeaufwand,<br />

Einsparungen für Räume, Energie und Klima sowie<br />

den Wegfall von Anschaffungskosten für die Hardware.<br />

Das Angebot der IT-Konsolidierung steht allen Sparkassen offen,<br />

die bereits die Gesamtbanklösung OSPlus (One System<br />

Plus) im Einsatz haben. Das sind derzeit rund 350 Institute.<br />

Durch den Betrieb auf den Serverfarmen der Finanz Informatik<br />

profitieren die Sparkassen von einem hoch performanten,<br />

gesicherten Serverbetrieb in einem der größten Rechenzentren<br />

Europas. Zu den hohen Rechenzentrumsstandards gehört<br />

auch die Absicherung für den Katastrophenfall.<br />

Thin Clients auf dem Vormarsch<br />

Infolge der Verlagerung von Anwendungen, Diensten und Rechenleistung<br />

auf die Zentralserver der Finanz Informatik kommen<br />

die Arbeitsplätze in den Sparkassen ohne Fat Clients<br />

aus. Es reichen schlanke Geräte, die vom Nutzer lediglich zur<br />

Darstellung der grafischen Oberflächen sowie zur Ein- und<br />

Ausgabe der Daten genutzt werden. Mittlerweile hat die Finanz<br />

Informatik bereits mehr als 100.000 Thin Clients in ihre<br />

Infrastruktur integriert.<br />

Die schlanke Infrastruktur ohne dezentrale Rechnerintelligenz<br />

erleichtert auch Releasewechsel und die Migration. Derzeit<br />

wechseln die Institute in Nord- und Ostdeutschland sowie<br />

im Saarland serienweise auf die Gesamtbanklösung OSPlus.<br />

Sparkassen, die zuvor ihre IT-Infrastruktur von der Finanz<br />

Informatik konsolidieren lassen, kommen ohne die mit der<br />

Migration verbundenen Anpassungen an der Client/Server-<br />

Infrastruktur aus.<br />

Wettbewerb auf dem Energiemarkt nicht durch Laufzeitverlängerung gefährden<br />

Stellungnahme der 8KU zur Kernenergiepolitik<br />

Die von vielen Politikern als Brücke in die Zukunft bewertete<br />

Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke bedroht –<br />

insbesondere wenn sie unkonditioniert durchgeführt wird –<br />

massiv Wettbewerb und Innovation auf dem Energiemarkt.<br />

Zu diesem Ergebnis kommen die 8KU bei ihrer Analyse der<br />

von der Politik derzeit erwogenen Verlängerung der Laufzeiten<br />

der Kernkraftwerke. Es bestätigt sich die Befürchtung,<br />

dass insbesondere bei einer unkonditionierten Laufzeitverlängerung<br />

wegen der Beeinträchtigung von Wettbewerb und<br />

Innovation die Spielräume von Drittanbietern, allen voran von<br />

Stadtwerken, erheblich beeinträchtigt werden.<br />

Die hier von den 8KU vorgenommene Analyse basiert auf<br />

der Auswertung einer quantitativen Kurzstudie, die im Auftrag<br />

der 8KU vom Institut für Infrastruktur und Ressourcenmanagement<br />

der Universität Leipzig in Kooperation mit dem<br />

arrhenius Institut für Energie- und Klimapolitik, Hamburg,<br />

erstellt wurde und deren Ergebnisse heute am Rande der<br />

Handelsblatt Jahresta-gung Energiewirtschaft vorgestellt<br />

wurden.<br />

Insgesamt halten die 8KU fest:<br />

Die erwogene Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraft-<br />

96 Kommunalwirtschaft 02/2010


werke ist in Bezug auf Innovation und Wettbewerb hochproblematisch.<br />

Das mit ihr angestrebte (energie-)politische Ziel<br />

einer Brü-cke in die Zeit der Erneuerbaren Energien wird nur<br />

sehr schwer zu verwirklichen sein.<br />

„Die Laufzeitverlängerung ist immer verbunden mit nachteiligen<br />

Auswirkungen auf den Wett-bewerb. Das lässt sich<br />

selbst durch eine kluge Wahl des Umsetzungspfades nicht<br />

vollständig verhindern, sondern allenfalls dämpfen“, so das<br />

Fazit von Albert Filbert, Vorstandsvorsitzender der HSE AG in<br />

Darmstadt und diesjähriger Koordinator der 8KU.<br />

Während die preislich entlastende Wirkung auf die Endkunden<br />

vernachlässigenswert gering ist (im Zeitablauf maximal<br />

24 Euro/a für Durch-schnittshaushalt mit einem Verbrauch<br />

von 3500 kWh im Jahr, bei Verlängerung der Laufzeiten aller<br />

Kernkraftwerke und ohne Berücksichtigung weiterer Kosten<br />

für Sicherheit oder Entsorgung) führt sie zu einer erheblichen<br />

Schwächung der Drittanbieter auf dem Stromerzeugungsmarkt<br />

und zu einer erheblichen Stärkung der Position der<br />

Verbundunternehmen, deren Marktanteile (ohne Berücksichtigung<br />

entstehender Neuanlagen) um bis zu 27% ansteigen.<br />

Der Substitutionsdruck von Kraftwerkskapazitäten wird gedämpft<br />

mit der Folge geringerer Neuinvestitionen, nicht<br />

zuletzt in Erneuerbare und effiziente (KWK-)Anlagen. Es<br />

entsteht durch eine Laufzeitverlängerung auf 40 Jahre ein<br />

Brutto-Mehrertrag von 57 Mrd. Euro für die Verbundunternehmen.<br />

Nach Abzug gegenläufiger Effekte – und je nachdem,<br />

wie viele der Kernkraftwerke sich nach der Definition der Sicherheitskriterien<br />

für eine Laufzeitverlängerung tatsächlich<br />

eignen - verbleibt immer noch ein erheblicher zweistelliger<br />

Milliardenbetrag für die Betreiber. Dem steht im Übrigen ein<br />

Minderertrag für die Stadtwerke durch die Verdrängung von<br />

deren Kapazitäten in Höhe von 3,2 Mrd. Euro. gegenüber.<br />

Insgesamt würde insbesondere eine unkonditionierte Verlängerung<br />

der Laufzeiten zu einer Reihe von wettbewerbspolitisch<br />

abzulehnenden Konsequenzen führen:<br />

Sie untergräbt das Vertrauen von Drittinvestoren außerhalb<br />

des Kreises der großen Betreiber und verlangsamt die Modernisierung<br />

der Energieerzeugung. (Investitionseffekt) Sie<br />

verändert die Anbieterstruktur auf dem Erzeugungsmarkt insbesondere<br />

zu Lasten kommunaler Anbieter und verschlechtert<br />

somit die Wettbewerbsstruktur. (Struktureffekt) Sie schafft<br />

durch bewusstes politisches Handeln erhebliche zusätzliche<br />

Erträge und somit Investitions- und Vertriebs- wie auch Marketingspielräume<br />

zugunsten der großen Betreiber während<br />

gleichzeitig die Erträge und Handlungs-spielräume kommunaler<br />

Anbieter und somit deren Investitionsmöglichkeiten sinken.<br />

(Monetärer Effekt)<br />

Bei der Ausgestaltung einer möglichen Laufzeitverlängerung<br />

ist also insbesondere darauf zu achten, die oben skizzierten<br />

negativen Effekte zu vermeiden. Dies muss die Auswahl der<br />

Umsetzungsinstrumente prägen. Von den diskutierten Abschöpfungsinstrumenten<br />

ist am ehesten eine vorgelagerte,<br />

angebotsseitige Belastung geeignet, die schon vor der Vermarktung<br />

des Kernenergiestroms erfolgt. Eine nachgelagerte<br />

Besteuerung würde demgegenüber eine Verschiebung innerhalb<br />

der Anbieter- und damit der Wettbewerbsstruktur unverändert<br />

zulassen.<br />

Eine solche technologie- und wettbewerbsorientierte Komponente<br />

wäre beispielsweise ein Einspeiseentgelt für Kernenergie.<br />

Dies würde zunächst den Kunden unmittelbar zugutekommen<br />

oder wäre durch eine entsprechende Netzabgabe ggf.<br />

auch zweckgebunden für die Allgemeinheit zu verwenden.<br />

Aus Gründen des Wettbewerbs sind die Mehrerträge möglichst<br />

vollständig abzuschöpfen. Dies gilt umso mehr, als die<br />

Wettbewerber der Kernkraftwerksbetreiber im Vertrauen auf<br />

die Stabilität der gesetzlichen Regelungen investiert haben.<br />

Bei der Mittelverwendung sehen die 8KU ein eindeutiges<br />

Primat der Politik. Vor dem Hinter-grund der bereits verabschiedeten<br />

Gesetze und der Ziele bei den Erneuerbaren Energien<br />

und der Kraft-Wärme-Kopplung wären jedoch vor allem<br />

angebracht eine verstärkte Erforschung der Integration von<br />

Erneuerbaren, Maßnahmen zur Energieeffizienz und eine Verbesserung<br />

der Förderung der KWK-Erzeugung einschließlich<br />

des zugehörigen Netzausbaus.<br />

Zwar sind KWK-Anlagen per se durch das KWKG geschützt;<br />

jedoch betrifft dies nur die wärmegeführte Fahrweise; die Gesamtwirtschaftlichkeit<br />

von neuen KWK-Anlagen ist nachteilig<br />

betroffen. Folglich sollte auf der Wärmeseite durch verbesserte<br />

Maßnahmen ein Ventil geschaffen werden.<br />

In Bezug auf die diskutierten Strukturmaßnahmen muss folgendes<br />

festgehalten werden: Ein Kraftwerks-Release-Programm<br />

würde zwar für einzelne (internationale) Drittanbieter<br />

von Nutzen sein; die eigentlichen Wettbewerber und Innovatoren<br />

im Erzeugungsmarkt, insbe-sondere Stadtwerke wie<br />

die 8KU, würden kaum profitieren – wie in den Resultaten<br />

des Eon-Release-Programms jüngst zu beobachten war. Ein<br />

schlichter Realtausch zwischen den europaweit dominanten<br />

Erzeugern wäre jedenfalls alles andere als wettbewerbsbelebend.<br />

Umgekehrt bindet – zum einen – ein Erwerb von Anlagen<br />

durch Stadtwerke deren Kapital, das dann für Innovation<br />

nicht zur Verfügung stünde, zum zweiten ist eine Investition<br />

in konventionelle Großanlagen nicht strategie- und marktkonform<br />

und zum dritten (oft) schlicht nicht konform mit dem politischen<br />

Willen der kommunalen Anteilseigner.<br />

Eine Selbstverpflichtung der Betreiber zur Stilllegung vorhandener<br />

konventioneller Kapazitäten (sofern diese nicht ohnehin<br />

wegen der Zusatzkapazitäten aus dem Markt ausscheiden)<br />

wäre vor diesem Hintergrund eine wenigstens ansatzweise<br />

wettbewerbs- und marktkonforme Option, da ein Neubau-<br />

Moratorium ordnungs-politisch schwieriger umzusetzen und<br />

realpolitisch leicht auszuhebeln wäre.<br />

Neben den rein ökonomisch fassbaren Konsequenzen einer<br />

möglichen Laufzeitverlängerung geht es auch entscheidend<br />

um die Frage der richtigen Weichenstellungen in die Zukunft.<br />

In der Energieversorgung der Zukunft kommt es ganz wesentlich<br />

auf die dezentralen, verbrauchsnahen Erzeugungsstrukturen<br />

an.<br />

Deswegen ist es richtig, die Frage der Laufzeitverlängerung<br />

der Kernkraftwerke auch in das geplante neue Energiekonzept<br />

zu integrieren und dieses in einem breiten und nach<br />

vorn, auf Innovation hin gerichteten Dialog zu entwickeln.<br />

Die Laufzeitverlängerung betrifft nicht nur die Betreiber, sondern<br />

ganz wesentlich auch deren Wettbewerber – und nicht<br />

zuletzt große Stadtwerke wie die 8KU.<br />

Wer eine vielgestaltige Anbieterlandschaft als Voraussetzung<br />

für Wettbewerb will, muss diese Wettbewerber in den Diskurs<br />

um das Energiekonzept einbinden. Die 8KU-Unternehmen,<br />

die in beträchtlichem Umfang in Erneuerbare Energien und<br />

KWK investiert haben und weiter investieren, sind bereit hierfür<br />

und dringen auf eine Beteiligung in den anstehenden Gesprächen.<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 97


Elektronische Geschäftsprozesse absichern<br />

Mobile Office – sicherer Zugang in sensible Daten von überall<br />

Mobile Einsatzszenarien gewinnen im heutigen Wirtschaftleben<br />

mehr und mehr an Bedeutung. Personen, die beruflich<br />

ortsunabhängig arbeiten, benötigen vom Mobile Office aus<br />

einen sicheren Zugang zu allen benötigten Daten. Neben<br />

Daten werden auf dem Speichermedium Passwörter, die digitale<br />

Identität, Lizenzen und ein Softwareschutzmodul gegen<br />

unberechtigte Nutzung transportiert. Herkömmliche Datensafes<br />

genügen nicht den Sicherheitsanforderungen, die ein<br />

Unternehmen einhalten muss wenn es sensible Daten oder<br />

online Anwendungen Mitarbeitern für die Außentätigkeit zur<br />

Verfügung stellt.<br />

Knapp 10 Millionen Lohnabrechnungen werden monatlich<br />

über DATEV Systeme abgerechnet. Ein großer Teil davon<br />

wird im DATEV Rechenzentrum verarbeitet, ausgedruckt und<br />

die Meldungen an Sozialversicherungsträger und Finanzbehörden<br />

versandt. Sensible Daten, die während der elektronischen<br />

Verarbeitung geschützt werden müssen.<br />

Damit sich niemand unberechtigt Zugriff erschaffen kann,<br />

setzt die Genossenschaft für den steuerberatenden Beruf<br />

auf eine verlässliche Authentifizierung der Mitglieder und betreuten<br />

Unternehmen. Nur mit einer sicheren Zwei-Faktor-Authentifizierung<br />

werden die Daten zur Verarbeitung angenommen.<br />

Ähnlich wie bei einer EC-Karte ist ein Zugang nur mit<br />

der DATEV SmartCard und deren zugehöriger PIN möglich.<br />

Seit fünf Jahren arbeitet DATEV mit dem Wormser Sicherheitsspezialisten<br />

Kobil zusammen und liefert ihre SmartCard<br />

mit dem Kobil mIDentity aus. Insbesondere mit dem mIDentity<br />

comfort können damit sicherheitskritische Prozesse mobil<br />

durchgeführt werden.<br />

Die mobile Arbeit mit dem Notebook stellt besondere Anforderungen<br />

an die Sicherheit – nicht nur beim Verlust des Notebooks.<br />

Der Datensafe schützt die vertraulichen Daten. Nur bei<br />

gestecktem mIDentity comfort und Eingabe der PIN kann auf<br />

die Daten zugegriffen werden. Bei einem Verlust des Notebooks<br />

geraten die Daten nicht in falsche Hände. Dadurch wird<br />

z.B. die berufsständische Verschwiegenheitspflicht gewahrt.<br />

Technisch betrachtet besteht die Notebook-Verschlüsselung<br />

bei der DATEV aus einer vollständigen Verschlüsselung der<br />

Festplatte. Die Authentifizierung und Anmeldung am Notebook<br />

ist ausschließlich mit mIDentity möglich. Das Notebook<br />

startet nur, nachdem der mIDentity gesteckt und die PIN<br />

eingegeben wird. Nur durch diese Verfahren ist ein sicherer<br />

Schutz gegeben, wenn das Notebook gestohlen wird oder<br />

verloren geht.<br />

Gerade bei der Nutzung eines Notebooks nimmt die Bedeutung<br />

von im Internet verfügbaren Diensten und Anwendungen<br />

zu. Damit steigt die Zahl an Benutzererkennungen und Passwörtern,<br />

die sich der Anwender merken muss. mIDentity<br />

ermöglicht eine sichere Anmeldung am Microsoft Netzwerk<br />

und bei Anwendungen auf dem Rechner und im Netz. Der intelligente<br />

Passwortspeicher lernt die Anmeldeinformationen<br />

und legt sie verschlüsselt auf dem Wechseldatenträger ab.<br />

Die Benutzererkennung und das Passwort werden bei gestecktem<br />

mIDentity comfort automatisch eingefügt. Mit der<br />

Systemanmeldung kann der Anwender mit einer einzigen PIN<br />

alle Anwendungen und Dienste nutzen. Eingabe der PIN ist<br />

nur einmal notwendig beispielsweise bei der Windows Anmeldung.<br />

Anschließend werden Passwörter weiterer Anwendungen<br />

einfach eingestreut. Durch Passwortspeicher kann<br />

Kennwortvielfalt massiv reduziert werden.<br />

Der mIDentity dient nicht nur zur Authentifizierung bei DATEV<br />

Diensten und Anwendungen. Ist die SmartCard im mIDentity<br />

identifiziert, kann er auch für die Anmeldung am Online<br />

Portal der Finanzbehörden (www.elster.de) genutzt werden.<br />

Damit ist neben der authentifizierten Abgabe von Lohnsteueranmeldungen<br />

auch die Abfrage des Steuerkontos in bestimmten<br />

Bundesländern möglich.<br />

NRW Landeshauptstadt Düsseldorf setzt auf STATUSKanal<br />

Mit der NRW Landeshauptstadt Düsseldorf setzt neben Stuttgart<br />

nun bereits die zweite Landeshauptstadt in Deutschland<br />

„STATUS-Kanal“ für die Erarbeitung einer strategischen und<br />

prognosegestützten Instandhaltungsstrategie ihres Abwassernetzes<br />

ein.<br />

Den Auftrag erhielt die S & P Consult GmbH im Oktober diesen<br />

Jahres von dem Stadtentwässerungsbetrieb Düsseldorf<br />

nach Absolvierung eines Auswahl- und Bewertungsverfahrens<br />

durch das Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft<br />

an der RWTH Aachen (FiW).<br />

Vertragsgegenstand sind eine STATUS-Kanal Netzanalyse für<br />

das linksrheinische Kanalnetz (Oberkassel) und die Erarbeitung<br />

von individuellen Instandhaltungsstrategien basierend<br />

auf der Netzentwicklung in Anlehnung an die DIN EN 752 und<br />

DWA–M 143-2.<br />

Für S & P Consult ist dies ein weiteres bedeutendes STA-<br />

TUS-Kanal Projekt in NRW. Es signalisiert für Netzbetreiber<br />

die zunehmende bundesweite Bedeutung einer strategisch<br />

individuellen Instandhaltungsplanung für Abwassernetze vor<br />

dem Hintergrund immer enger werdender Finanzierungsspielräume<br />

und der Notwendigkeit des Effizienznachweises<br />

von Investitionen.<br />

STATUS-Kanal avanciert damit zunehmend zu einem der<br />

wichtigsten Instrumente zur nachhaltigen und wirtschaftlich<br />

optimierten Betriebsführung von Abwassernetzen.<br />

98 Kommunalwirtschaft 02/2010


Aus Verwaltung und Wirtschaft<br />

Mehr Effizienz, weniger Verwaltung: Abfallnachweis jetzt online<br />

Die Daimler AG setzt ab heute das elektronische Abfallnachweisverfahren<br />

(eANV) im Werk Bremen ein. Mit diesem System<br />

wickelt das Unternehmen die Dokumentation seiner<br />

Abfallentsorgung erstmals in elektronischer Form ab. Eine<br />

Umstellung, die in vollem Umfang gesetzlich erst ab Februar<br />

2011 gefordert wird. Damit setzt Daimler die neue Richtlinie<br />

bereits vor Inkrafttreten ein.<br />

„Es ist uns gelungen, den neuen und durchaus komplexen<br />

EDV-Ablauf in unsere Systeme zu integrieren. Und auch mit<br />

den Entsorgern, Transporteuren und Behörden können wir<br />

alle Dokumente elektronisch austauschen. Unsere Fachabteilungen,<br />

aber auch alle anderen am Prozess Beteiligten,<br />

können so ihren Verwaltungsaufwand reduzieren“, sagt Ralf<br />

Bettac, zuständiger IT-Projektleiter bei Daimler. Die ordnungsgemäße<br />

Entsorgung von nachweispflichtigen Abfällen,<br />

wie beispielsweise bestimmte Altöle, Lackierschlämme und<br />

Filterstäube musste Daimler bisher mit ca. 7.500 Begleitscheinen<br />

in aufwändiger Papierform nachweisen.<br />

An der Umstellung des Nachweisverfahrens von Papier auf<br />

die digitale Welt werden im Laufe des Projekts 18 deutsche<br />

Standorte und etwa 120 Mitarbeiter beteiligt sein.<br />

Vom Pilot in die Fläche<br />

Für die reibungslose Einführung wurde ein Projektteam mit 20<br />

Mitarbeitern gebildet, das die Vorbereitungen für das elektronische<br />

Abfallnachweisverfahren getroffen hat. Hauptinhalte<br />

waren die Überprüfung der aktuellen Entsorgungsprozesse<br />

an den Standorten, die ordnungsgemäße Unterschriftsbevollmächtigung<br />

der Mitarbeiter im Entsorgungsbereich sowie die<br />

Beschaffung von Kartenlesegeräten und Signaturkarten.<br />

Senioren bleiben den eigenen vier Wänden treu<br />

Fast 80 Prozent der Mieter ab 65 Jahre möchten in einer normalen<br />

Mietwohnung oder Eigentumswohnung leben. Besondere<br />

Wohnformen wie Wohn- und Hausgemeinschaften oder<br />

Mehrgenerationenwohnen spielen mit nicht einmal zehn Prozent<br />

bei den Wohnwünschen der Senioren eine untergeordnete<br />

Rolle. Dabei sind die älteren Menschen sehr standorttreu.<br />

Zwei Drittel wollen auch weiterhin in der gewohnten Umgebung<br />

bleiben, jeder Fünfte wünscht sich darüber hinaus eine<br />

landschaftlich attraktive Lage im Grünen. Das sind Ergebnisse<br />

einer repräsentativen Umfrage des Wohnungsunternehmens<br />

Nassauische Heimstätte unter über 500 Mietern ab 65 Jahre<br />

vom vergangenen Herbst. Alle zwei Jahre fragt das Unternehmen<br />

bei seinen Mietern deren Zufriedenheit mit Wohnsituation<br />

und Dienstleistungen ab. Spezielle Umfragen unter den älteren<br />

Mietern erfolgen in größeren Zeitabständen ergänzend dazu.<br />

Man muss schon bei den Kindern<br />

und Jugendlichen ansetzen<br />

An ihrer jetzigen Wohnsituation schätzen drei Viertel der älteren<br />

Mieter vor allem die Wohnung selbst, also Wohnungsgröße,<br />

Als Pilotwerke für die Einführung von eANV wurden das<br />

PKW-Werk Bremen, das Motorenwerk Berlin-Marienfelde,<br />

das Komponentenwerk Hamburg, sowie das LKW-Werk<br />

Wörth ausgewählt. Der Grund: sie spiegeln verschiedene<br />

Geschäfts- und Fertigungsbereiche wider, weisen ganz unterschiedliche<br />

Produktionsprozesse auf, arbeiten mit jeweils<br />

anderen Entsorgungspartnern zusammen und liegen in verschiedenen<br />

Bundesländern.<br />

Bis zum 01.04.2010 werden alle übrigen Produktionsstandorte<br />

und einige Niederlassungen umgestellt.<br />

Abfallwirtschaft - IT-gestützt<br />

Zur Koordination der Entsorgungsvorgänge nutzte Daimler<br />

bisher das Abfallwirtschaftssystem TRIAS AM. Für den neuen<br />

Prozess wurde dieses System durch das Softwaremodul<br />

Modawi von Consist ITU erweitert. Es ermöglicht eine direkte<br />

Kommunikation mit der zentralen Koordinierungsstelle (ZKS-<br />

Abfall) und kann somit länderunabhängig in allen Standorten<br />

des Unternehmens einheitlich eingesetzt werden. Vor dieser<br />

Erweiterung wurde die bisherige Softwarearchitektur an allen<br />

Standorten vereinheitlicht und alle betroffenen Datenbanken<br />

ins zentrale Rechenzentrum des Unternehmens verlagert.<br />

"Diese vorgelagerte Systemkonsolidierung hat unseren Aufwand<br />

bei der Weiterentwicklung des Abfallwirtschaftssystems<br />

erheblich reduziert. Und wir werden auch in Zukunft<br />

von dieser Vorgehensweise profitieren. Denn ein einheitliches<br />

Releasemanagement ermöglicht einen kostengünstigen Systembetrieb",<br />

erläutert Ralf Bettac.<br />

Weitere Informationen von Daimler sind im Internet verfügbar:<br />

www.media.daimler.com<br />

Nassauische Heimstätte setzt beim altersgerechten Wohnen auf konkrete Hilfe im Alltag<br />

Grundriss und die zentrale Lage sowie das Grünflächenangebot<br />

in den Siedlungen. Weniger zufrieden sind sie, immerhin<br />

18 Prozent der Befragten, mit dem nachbarschaftlichen Umfeld.<br />

Hier geht es vor allem um Lärmbelästigung durch Kinder<br />

und Nachbarn, mangelnde Sauberkeit und die Missachtung<br />

der Hausordnung. Auch die Sauberkeit im Wohnumfeld wird<br />

von 23 Prozent kritisch gesehen. „Bei diesen Fragen haben<br />

wir in den vergangenen Jahren zwar spürbare Fortschritte erzielt,<br />

aber zur vollsten Zufriedenheit unserer Mieter werden<br />

wir das wohl nicht lösen können. Wo viele Menschen, Jung<br />

und Alt, zusammenleben, gibt es eben auch nachbarschaftliche<br />

Konflikte. Und das Leute ihren Dreck in die Gegend<br />

schmeißen, ist leider ein Problem, mit dem nicht nur wir uns<br />

rumärgern müssen“, erläutert Ulrich Albersmeyer. Der Leiter<br />

der sieben südhessischen Geschäftsstellen setzt auf mehrere<br />

Initiativen, die das Unternehmen in den letzten Jahren auf<br />

den Weg gebracht hat und kontinuierlich ausbaut. Über das<br />

Taschengeldprojekt oder das Programm „Die kleinen Feger“<br />

werden gezielt Kinder und Jugendliche in den Siedlungen<br />

angesprochen. Sie säubern regelmäßig die Grünflächen von<br />

Unrat und können sich dafür Kino-Gutscheine oder ein Ta-<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 99


schengeld verdienen. Betreut werden sie dabei von erwachsenen<br />

Mietern. „Wir sensibilisieren damit auf spielerische Art<br />

die Kinder frühzeitig für das Thema Sauberkeit und haben<br />

deutlich weniger Dreck in den Außenanlagen. Die Kinder verdienen<br />

sich aber auch den Respekt und die Anerkennung der<br />

älteren Mieter. Die Generationen kommen so ins Gespräch<br />

und gehen viel entspannter miteinander um“, stellt Albersmeyer<br />

fest.<br />

Bedarf an seniorengerechter Anpassung<br />

geringer als erwartet<br />

Rund 70 Prozent der Befragten haben keinen Bedarf an einer<br />

altersgerechten Anpassung ihrer Wohnung, wünschen sich<br />

noch nicht einmal eine seniorengerechte Badsanierung. Rund<br />

ein Viertel äußert jedoch Interesse an einzelnen Maßnahmen<br />

zur Erleichterung des alltäglichen Lebens speziell im Badezimmer.<br />

Das sind in der Regel zusätzliche Haltegriffe über der<br />

Badewanne oder an der Toilette, selten der Austausch der<br />

Badewanne gegen eine barrierefreie Dusche. Zehn Prozent<br />

der Befragten wünschen sich zusätzliche Abstellflächen für<br />

einen Rollator oder Rollstuhl. „Das Ergebnis hat uns überrascht“,<br />

bestätigt Angela Reisert-Bersch, die Leiterin des Sozialmanagements<br />

der Nassauischen Heimstätte. „Wenn man<br />

bedenkt, dass über 40 Prozent unserer Mieter bereits über<br />

65 Jahre als sind, haben wir mit einem höheren Anteil gerechnet.<br />

Offensichtlich kommen die älteren Menschen doch<br />

besser in ihrem Alltag zurecht, als wir gemeinhin annehmen.“<br />

Im Rahmen des Programms „Sie bleiben – Wir helfen“ bietet<br />

Ein Bewegungsparcours speziell für Senioren erhält die Mobilität<br />

im Alter. Hier in einer Außenanlage der Nassauischen<br />

Heimstätte in Wiesbaden-Klarenthal.<br />

Foto: Nassauische Heimstätte<br />

Aktionsplattform Bodenschutz (ABo)<br />

befürwortet die EU-Bodenrahmenrichtlinie<br />

Der Boden ist eine lebenswichtige, nicht erneuerbare Ressource,<br />

die vielfältige elementare Funktionen für Menschen<br />

und Umwelt erfüllt und zum Er halt der Ökosysteme beiträgt.<br />

Böden spielen eine wichtige Rolle für den Klimaschutz, die<br />

Lebensmittel-, Faser- und Energieproduktion, die natürlichen<br />

Wasser- und Stoffkreisläufe, die biologische Vielfalt und die<br />

menschliche Gesundheit. Sie wirken als Filter und Puffer gegenüber<br />

Schadstoffeinträgen und schützen Gewässer und<br />

das Grundwasser, sie sind Be standteil der natürlichen Wasser-<br />

und Stoffkreisläufe und ein elementarer Lebensraum für Men-<br />

das Unternehmen seinen älteren Mietern seit 2006 eine Beratung<br />

und Unterstützung bei der Wohnraumanpassung an.<br />

Über 300 Beratungsgespräche hat das Sozialmanagement in<br />

den vergangenen zwei Jahren geführt. Ergänzt wird dieses<br />

Beratungsangebot durch ein breites Spektrum an zusätzlichen<br />

Services zu vergünstigten Konditionen, das die Unternehmensgruppe<br />

in Kooperation mit dem Frankfurter Verband<br />

für Alten- und Behindertenhilfe e. V. vermittelt. Das Serviceangebot<br />

umfasst den Hausnotruf, unterschiedliche Hilfen im<br />

Haushalt, Besuchs- und Fahrdienste sowie ambulante Pflegedienste.<br />

Zehn Prozent der Befragten haben den Hausnotruf<br />

bereits in Anspruch genommen.<br />

Konkrete Hilfe im Alltag<br />

Gardinen aufhängen, Fernseher anschließen, Möbel auf- oder<br />

abbauen, Sperrmüll heraustragen: Hausarbeiten, die insbesondere<br />

für ältere oder in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen,<br />

eine besondere Herausforderung darstellen. Konkrete<br />

Hilfe im Alltag der Mieter der Nassauischen Heimstätte bietet<br />

das Wohn-Service-Team. Dieses Projekt wird gefördert von der<br />

MainArbeit Offenbach und basiert auf einer Kooperation des<br />

Wohnungsunternehmens und der Gemeinnützigen Offenbacher<br />

Ausbildungs- und Beschäftigungsgesellschaft (GOAB).<br />

Zehn Mitarbeiter sind seit Juli 2007 in Offenbach, weitere<br />

zehn Mitarbeiter seit Juli 2009 in den Frankfurter Stadtteilen<br />

Zeilsheim, Sossenheim und Eschersheim unterwegs. Neu<br />

hinzugekommen sind in diesem Jahr die Frankfurter Stadtteile<br />

Eckenheim und Preungesheim. Die Hilfeleistungen beschränken<br />

sich nicht nur auf die praktische Unterstützung in den vier<br />

Wänden. Auch im Umgang mit Ämtern oder beim Arztbesuch<br />

steht es den Senioren zur Seite. Im Sinne von Prävention und<br />

sozialer Kontrolle übernehmen die Helfer Ordnungsaufgaben<br />

in den Quartieren: Auf ihren täglichen Rundgängen kontrollieren<br />

sie u. a. Treppenhäuser, Außenanlagen und Spielplätze.<br />

Sie tauschen Glühbirnen aus und organisieren die Beseitigung<br />

von wild gelagertem Unrat. Auch für ein Gespräch mit den<br />

Hausbewohnern bleibt Zeit. Der Service steht - je nach Aufgabe<br />

– entweder kostenlos oder gegen ein geringes Entgelt<br />

zur Verfügung. Auch das Wohn-Service-Team findet bei den<br />

Befragten große Akzeptanz. Wer den Service schon einmal<br />

in Anspruch genommen hat, zeigt sich ausnahmslos zufrieden<br />

damit. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis finden rund<br />

80 Prozent der Befragten angemessen. „Unser Programm<br />

‚Sie bleiben – Wir helfen’ und das Wohn-Service-Team sind<br />

zwei Bausteine, mit denen wir unseren älteren Mietern das<br />

lange Verbleiben in den vertrauten vier Wänden ermöglichen.<br />

Altersgerechtes Wohnen ist eben nicht nur eine Frage der Architektur,<br />

sondern vor allem der konkreten Hilfestellungen im<br />

Alltag unserer Mieter“, ist sich Reisert-Bersch sicher.<br />

schen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen. Daher ist es unerlässlich,<br />

sie zu erhalten und die Funktionen des Bodens für<br />

die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft zu bewah ren.<br />

Die nachhaltige Leistungsfähigkeit des Bodens ist durch<br />

zahlreiche Bedrohungen gefährdet, die von der EU-Kommission<br />

im Entwurf für eine europäische Bodenrahmenrichtlinie<br />

aufge führt wurden. Der Erhalt der Böden als Kohlenstoffspeicher<br />

ist besonders wichtig für die Mil derung der Auswirkungen<br />

des Klimawandels. Die Reduktion der maßlosen<br />

100 Kommunalwirtschaft 02/2010


Flächeninan spruchnahme ist eine der wichtigsten Aufgaben<br />

der Umwelt- und Klimaschutzpolitik. Die Bö den Europas sind<br />

durch Stofftransporte in gasförmiger, flüssiger und fester<br />

Form in vielfa cher Weise verzahnt. Durch den Menschen verursachte<br />

schädliche Bodenveränderun gen stoppen nicht an<br />

nationalstaatlichen Grenzen. Dazu gehören Veränderungen<br />

wie Ero sion, Hochwasser mit Überflutung und Bodensedimentation<br />

sowie Veränderungen durch den Ein trag von Gefahrstoffen<br />

als Feststoffe, Gase und Flüssigkeiten. Angesichts<br />

der Bedeutung als Lebensgrundlage und der zunehmenden<br />

Gefährdung der Böden befürwortet die Aktions plattform Bodenschutz<br />

(ABo) europaweite Regelungen zum Schutz der<br />

Bö den. Über die von der Kommission vorgelegte Bodenrahmenrichtline<br />

konnte allerdings trotz des Engagements<br />

durch die zurückliegenden Präsidentschaften bisher keine<br />

politische Einigung erzielt wer den.<br />

VDV, BDE und DB Schenker Rail: Schienengüterverkehr<br />

für Entsorgungsindustrie immer interessanter<br />

Veranstaltung in Potsdam zeigt Potentiale von Entsorgungslogistik auf der Schiene<br />

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der<br />

Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und<br />

Rohstoffwirtschaftwirtschaft (BDE) sowie DB Schenker Rail<br />

haben heute bei einer gemeinsamen Fachtagung in Potsdam<br />

über die vielfältigen Möglichkeiten der Zusammenarbeit von<br />

Entsorgern und Güterbahnen diskutiert. „Die Entsorgungs-<br />

und Rohstoffwirtschaft gehört zu den Zukunftsmärkten mit<br />

großen Wachstumspotenzialen“, sagte BDE-Präsident Peter<br />

Kurth. Der Schienengüterverkehr sei geradezu prädestiniert,<br />

große Mengen über weite Entfernungen zu transportieren.<br />

„In den vergangenen Jahren hat sich die Zahl der Ablagerungsstellen<br />

in Deutschland drastisch reduziert. In den<br />

sechziger Jahren waren es noch über 50.000. Jetzt gibt es<br />

noch 150 Deponien und 69 betriebene Müllverbrennungsanlagen“,<br />

sagte Dr. Martin Henke, Geschäftsführer des VDV.<br />

„Diese Konzentration und Mengenbündelung führt zu einer<br />

Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Schiene in diesem<br />

Wachstumsmarkt.“<br />

Die Aktionsplattform Bodenschutz als Zusammenschluss<br />

der Deutschen Bodenkundli chen Gesellschaft (DBG), des<br />

Bundesverbandes Boden e.V. (BVB) und des Ingenieurtechnischen<br />

Verbandes für Altlastenmanagement und Flächenrecycling<br />

e.V. (ITVA) begrüßt die Absicht der spanischen Präsidentschaft,<br />

die Gespräche zur Bodenrahmenrichtlinie wieder<br />

aufzu nehmen. Mit der angestrebten politischen Einigung und<br />

Verabschiedung der Bodenrahmen richtlinie würde die bestehende<br />

Lücke im europäischen Umweltrecht geschlossen und<br />

damit ein wichtiger Beitrag zum europäischen Bodenschutz<br />

geleistet. Die Aktionsplattform Boden schutz fordert Bundesregierung<br />

nachdrücklich auf, ihre bisherige ablehnende<br />

Position auf zugeben und bei den anstehenden Beratungen<br />

auf der Grundlage deutscher Bodenschutz standards und -erfahrungen<br />

konstruktiv an der Etablierung eines europäischen<br />

Bodenschutzes mitzuwirken.<br />

Auf der Veranstaltung „Entsorgungslogistik auf der Schiene“<br />

wurden mehrere erfolgreiche Beispiele aus der unternehmerischen<br />

Praxis vorgestellt. Diese zeigten das Leistungsportfolio<br />

der Güterbahnen bei dem Transport von Haus- und Sperrmüll<br />

über kontaminierte Böden und Filterstäube, bis hin zur<br />

Konzipierung anspruchsvoller Transport- und Logistikkonzepte<br />

im neuen Marktsegment Ersatzbrennstoffe.<br />

Stephan Strauss, Leiter des Marktbereichs Baustoffe, Industrie-<br />

und Konsumgüter bei DB Schenker Rail fasst zusammen:<br />

„Insbesondere vor dem Hintergrund der anspruchsvollen Anforderungen<br />

und der engen rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

ist die Schiene ein starker Partner für die Entsorgungsindustrie<br />

- auch international.<br />

Die gemeinsame Informationsveranstaltung in Potsdam hatte<br />

das Ziel, interessierten Verladern aus der Abfall- und Entsorgungsindustrie<br />

konkrete Verlagerungsmöglichkeiten vorzustellen<br />

und über Fördermöglichkeiten zu informieren.<br />

Erste verschlüsselte Leitstellenkommunikation im TETRA-Netz Deutschlands<br />

Leitstellentechnologie von Siemens bei der Berliner Polizei<br />

Die Berliner Polizei hat unter der Federführung von Siemens<br />

die erste kryptisierte Leitstellenkommunikation an das neue<br />

TETRA- Wirknetz in Betrieb genommen.<br />

Die Grundlage dafür bildet ein vom Bundesamt für Sicherheit<br />

in der Informationstechnik (BSI) 2007 ausgeschriebenes<br />

Kryptoreferenzsystem. Zweck des Systems ist die Durchführung<br />

von Interoperabilitäts- und Konformitätstests mit der<br />

vom BSI entwickelten Ende-zu-Ende Verschlüsselung.<br />

Die Division Building Technologies von Siemens lieferte für<br />

dieses Kryptoreferenzsystem unter anderen das Einsatzleitsystem<br />

Siveillance ELS Web inklusive der Steuerung der<br />

TETRA-Kommunikation und den entsprechenden Kryptoserver.<br />

Die Berliner Polizei betreibt das System nunmehr seit September<br />

2009 und hat damit eine Vorreiterrolle übernommen.<br />

Die Steuerung des Funkverkehrs erfolgt dabei wie in der Referenzanlage<br />

durch die von Siemens entwickelte Software-<br />

Lösung.<br />

Auch die Hansestadt Hamburg, die die größte integrierte Einsatzleitstelle<br />

Deutschlands für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst<br />

mit dem Einsatzleitsystem Siveillance ELS Web<br />

betreibt, integriert TETRA inzwischen in das Leitsystem.<br />

Gegenüber dem bisherigen, in seinen Grundzügen noch aus<br />

den 1940er Jahren stammenden Analogfunk, bietet der TE-<br />

TRA-Digitalfunk nebst der Abhörsicherheit eine klare Identifizierung<br />

der Einsatzkräfte und ihrer Zuordnung zu Einsätzen.<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 101


Darüber hinaus ist neben<br />

der Sprachübertragung<br />

auch eine gezielte Datenkommunikation<br />

möglich.<br />

Seit über 10 Jahren wird<br />

über die Einführung des<br />

digitalen Funks für Behörden<br />

und Organisationen<br />

mit Sicherheitsaufgaben<br />

(BOS) diskutiert. Bereits<br />

vor einigen Jahren wurde<br />

die Beauftragung für die<br />

flächendeckende Einführung<br />

des Funknetzes vergeben.<br />

Dabei wurde nicht nur<br />

auf den ohnehin höheren Sicherheitsstandard des digitalen<br />

Funks gegenüber der analogen Technik gesetzt, sondern<br />

auch eine hochwertige Verschlüsselung gefordert. Die Verschlüsselung<br />

kommt dabei über die gesamte Strecke von der<br />

Verschlüsselte TETRA-Kommunikation optimiert die Steuerung der Einsatzkräfte<br />

Einsatzleitstelle bis zum Endgerät zum Tragen. Die Leitstelle<br />

übernimmt dabei eine Schlüsselrolle bei der Koordination des<br />

Funkverkehrs.<br />

Repräsentative Umfrage: Bundesbürger sind mehrheitlich für Einführung einer umfassenden Wertstofftonne<br />

Von der Bundesregierung geplante Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes<br />

darf nicht zu einer „Rolle rückwärts“ in der Umweltpolitik führen<br />

Eine überwältigende Mehrheit von 83 Prozent der Bundesbürger<br />

plädiert für die bundesweite Einführung einer umfassenden<br />

Wertstofftonne als Weiterentwicklung des Systems „Gelbe<br />

Tonne“. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Forschungsinstituts<br />

forsa im Auftrag von Deutschlands zweitgrößter<br />

Unternehmensgruppe für Recycling, der ALBA Group, hervor.<br />

Danach hielten 83 Prozent der Westdeutschen und 82 Prozent<br />

der Ostdeutschen die bundesweite Einführung einer<br />

Wertstofftonne für alle recycelbaren Abfälle für sinnvoll, sofern<br />

dadurch die Entsorgungsgebühren nicht steigen. Bisher können<br />

über das System der Gelben Tonnen/Gelben Säcke nur<br />

Verpackungsmaterialien dem Recycling zugeführt werden,<br />

nicht aber beispielsweise ausgediente Kunststoffprodukte<br />

(Spielzeug, etc.). Die bestehenden Einschränkungen bei der<br />

Sammlung von Wertstoffen halten 64 Prozent der Bürger laut<br />

der Umfrage von forsa für nicht nachvollziehbar.<br />

Dr. Eric Schweitzer, Mitinhaber des Familienunternehmens<br />

ALBA: „Noch immer werden in Deutschland allein zwei Millionen<br />

Tonnen Kunststoffabfälle verbrannt, weil die Wertstoffe<br />

im Restmüll landen und damit für ein Recycling verloren sind.“<br />

Schweitzer appellierte an die Bundesregierung, die bundesweite<br />

Einführung einer Wertstofftonne aus Gründen des Umwelt-<br />

und Klimaschutzes in den geplanten Gesetzesentwurf<br />

für ein neues Kreislaufwirtschaftsgesetz mit aufzunehmen, wie<br />

dies bereits im Koalitionsvertrag verankert sei. „Dies ist ohne<br />

eine Erhöhung der Müllgebühren machbar“, so Schweitzer.<br />

Deutschland setzt Vorreiterrolle beim Umweltschutz<br />

aufs Spiel<br />

Dr. Axel Schweitzer, ebenso Eigentümer des Familienunternehmens<br />

ALBA und gleichzeitig Vorstandsvorsitzender der<br />

INTERSEROH SE, warnte die Bundesregierung zudem davor,<br />

angesichts der geplanten Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes<br />

die Vorreiterrolle Deutschlands beim Recycling aufs<br />

Spiel zu setzen.<br />

Der noch unveröffentlichte Gesetzesentwurf dürfe nicht zu<br />

einer Rolle rückwärts in der Umweltpolitik führen. „Als rohstoffarmes<br />

Land müssen wir in Deutschland auch mit unseren<br />

Sekundärrohstoffen nachhaltig wirtschaften“, so Dr. Axel<br />

Schweitzer. „Deshalb muss es uns gelingen, die im Abfall gebundenen<br />

Stoffe und Materialien so umfassend wie möglich<br />

in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen.“<br />

Aktuelle Überlegungen, die Verbrennung von Abfällen zur Energiegewinnung<br />

(Fachbegriff: "thermische Verwertung") und<br />

das Recycling auf eine Stufe zu stellen, würden der Müllverbrennung<br />

Vorschub leisten und die Vorreiterrolle Deutschlands<br />

als führende Recycling-Nation gefährden. Schweitzer<br />

berief sich auf ein Gutachten des Naturschutzbundes (NABU),<br />

wonach im Jahr 2020 über achteinhalb Millionen Tonnen<br />

Müllverbrennungskapazitäten zu viel vorhanden sein werden.<br />

„Wir brauchen in Deutschland nicht mehr Müllverbrennung,<br />

sondern mehr Recycling.“<br />

Dies habe nicht zuletzt auch positive Klima- und Arbeitsplatzeffekte.<br />

Nach EU-Angaben schafft das Recycling fünf bis sieben<br />

Mal mehr Arbeitsplätze als die Abfallverbrennung.<br />

Zudem seien durch die Recyclingwirtschaft nach eigenen<br />

Angaben des Bundesumweltministeriums zwischen 1990<br />

und 2006 die klimaschädlichen Treibhausgase um 56 Millionen<br />

Tonnen gesunken – das entspreche rund einem Viertel<br />

der Minderungspflichten, die Deutschland nach dem Kyoto-<br />

Protokoll übernommen hat.<br />

102 Kommunalwirtschaft 02/2010


Ländliche Wege nutzergerecht gestalten<br />

Hinweise des Städte- und Gemeindebundes NRW zur Wege-Infrastrukur im Außenbereich<br />

Die Kommunen in Nordrhein-Westfalen verfügen im ländlichen<br />

Raum über ausgedehnte Wegenetze, die das öffentliche Straßennetz<br />

in und zwischen den Orten ergänzen und verdichten.<br />

„Viele dieser Wege sind für Bürgerschaft und Unternehmen<br />

enorm wichtig“, erklärte heute der Hauptgeschäftsführer<br />

des Städte- und Gemeindebundes NRW Dr. Bernd Jürgen<br />

Schneider in Düsseldorf. Daher sei den Kommunen daran<br />

gelegen, diese wertvolle Infrastruktur zu erhalten.<br />

„Andere Wege werden aber wegen Veränderungen in der<br />

Landwirtschaft nicht mehr gebraucht“, machte Schneider<br />

deutlich. Die durchschnittliche Betriebsgröße der Höfe sei<br />

durch Konzentration und Bildung größerer Einheiten gestiegen.<br />

Rationalisierung, Spezialisierung und Mechanisierung<br />

führten zu steigender Belastung der Wege wie auch zu höheren<br />

Ansprüchen an die Belastbarkeit von Wegenetzen.<br />

Hinzu kämen Tourismus und Naherholungs-Nutzung wie<br />

Radverkehr, Inline-Skating oder Wandern.<br />

Nach der StGB NRW-Arbeitshilfe, die im Internet-Angebot<br />

des Verbandes (www.kommunen-in-nrw.de/Information/Positionspapiere)<br />

abgerufen werden kann und soeben in der<br />

Betriebswirtschaftlich gut versorgt<br />

Stadtwerke Hürth berechnen Gehälter ihrer Mitarbeiter mit DATEV<br />

Für über 54.000 Menschen liefern die Stadtwerke Hürth AöR<br />

Trinkwasser und Fernwärme, entsorgen Abwasser und Abfall<br />

und kümmern sich um Straßen und Grünanlagen sowie den<br />

Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Rund 280 Mitarbeiter<br />

sorgen dafür, dass diese Dienstleistungen reibungslos<br />

erbracht werden. Denselben Anspruch hat das kommunale<br />

Unternehmen auch an seine internen Abläufe. Die Stadtwerke<br />

setzen dafür vom Finanzmanagement bis hin zur Lohn- und<br />

Gehaltsabrechnung auf Software der Nürnberger DATEV eG.<br />

Nicht nur im Hinblick auf ihr Dienstleistungsangebot, sondern<br />

auch personell sind die Stadtwerke Hürth in den vergangenen<br />

Jahren stetig gewachsen. Neun verschiedene Einrichtungen<br />

betreibt das kommunale Unternehmen inzwischen. Mit dem<br />

Anstieg der Personalzahl wuchsen auch die Anforderungen<br />

an die Software für die Lohn- und Gehaltsabrechnung. Die<br />

zuvor genutzte Lösung über ein kommunales Rechenzentrum<br />

wurde dadurch teuer und scheiterte zudem an limitierten Kapazitäten.<br />

„Unsere alten Systeme für die Personalabrechnung<br />

und die Finanzbuchführung sind irgendwann einfach an<br />

ihre Grenzen gestoßen“, berichtet Barbara Seibert, kaufmännische<br />

Leiterin und stellvertretender Vorstand der Stadtwerke<br />

Hürth AöR. Beispielsweise konnten nur bis zur Mitte des<br />

Monats Buchungen vorgenommen werden. „Danach waren<br />

ständig manuelle Nachberechnungen nötig – ein Mehraufwand,<br />

der uns unnötig Arbeit und Zeit kostete“, ergänzt die<br />

Finanzexpertin.<br />

Flexibilität und Kostentransparenz<br />

Heute nutzen die Stadtwerke das Entgeltabrechnungssystem<br />

LODAS der DATEV. Damit ist es problemlos möglich,<br />

Personalkosten auf verschiedene Kostenstellen zu verteilen<br />

Verbandszeitschrift STÄDTE- UND GEMEINDERAT vorgestellt<br />

worden ist, sollen kommunale Wegekonzepte im Idealfall<br />

in Abstimmung mit den Betroffenen erstellt werden.<br />

Grundlage sollte eine strategische Planung zur Außenbereichsentwicklung<br />

im Wechselspiel mit der klassischen Stadtentwicklung<br />

und der Verkehrsentwicklungsplanung sein. Dabei<br />

könne es nicht um „Wunschlisten“ gehen, legte Schneider<br />

dar. Vielmehr müssten Wünschbares, Machbares und Finanzierbares<br />

gegeneinander abgewogen werden. Die Entwicklung<br />

der Landwirtschaft sowie die weitere ökologische,<br />

wohnliche, touristische und freizeitbezogene Orientierung der<br />

Kommune seien aufeinander abzustimmen.<br />

„Künftig ist eine Erreichbarkeit jeder einzelnen Grundstücks-<br />

Parzelle nicht mehr zu gewährleisten - jedenfalls nicht mit<br />

schweren landwirtschaftlichen Fahrzeugen über eine durch<br />

die Allgemeinheit finanzierte Wege-Infrastruktur“, prognostizierte<br />

Schneider. Erhaltungswürdig und mit öffentlichen Mitteln<br />

finanzierbar sei auf Dauer vielerorts nur die Erschließung<br />

ganzer Feldblöcke. Dies geschehe dann aber in langfristig<br />

stabiler Qualität.<br />

und diese in die Finanzbuchführung zu übernehmen – eine<br />

Funktion, die die vorherige Lösung nicht bieten konnte. Wenn<br />

Bewegungsdaten erfasst werden, lassen sich diese automatisch<br />

auf die verschiedenen Kostenstellen verteilen – weitere<br />

Eingaben sind nicht mehr notwendig.<br />

Kostenstellen für das kommunale Unternehmen aufzuteilen,<br />

ist den Stadtwerken unter anderem für Controllingzwecke<br />

wichtig. Sie verstehen sich als ein bürgernahes und wettbewerbsfähiges<br />

Wirtschaftsunternehmen mit Zukunftsperspektive<br />

und als solches benötigen sie aussagekräftige<br />

Controlling-Auswertungen. Diese lassen sich aus den DA-<br />

TEV-Lösungen für das Rechnungswesen und die Personalabrechnung<br />

komfortabel generieren. Daneben ist es für die<br />

Lohnsachbearbeiter eine erhebliche Arbeitserleichterung,<br />

dass die unterschiedlichen Tarifverträge bereits im Programm<br />

hinterlegt sind und zentral von DATEV gepflegt werden. Für<br />

die meisten Angestellten der Stadtwerke Hürth gilt zwar der<br />

Tarifvertrag TV-V, daneben müssen aber auch gewerbliche<br />

Mitarbeiter und Beamte abgerechnet werden.<br />

Die Wahl der Hürther fiel in erster Linie auf Grund der Funktionsvielfalt<br />

des Systems in Verbindung mit einem guten Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis auf LODAS. Dass Barbara Seibert das<br />

Programm bereits kannte, hat die Entscheidung beschleunigt.<br />

„Ich wusste, dass es für unsere Anforderungen genau das<br />

Richtige ist“, sagt die kaufmännische Leiterin. Drei Jahre zuvor<br />

hatten die Stadtwerke bereits ihr Finanzwesen auf DATEV<br />

umgestellt. „Mit unseren betriebswirtschaftlichen Systemen<br />

sind wir heute gut aufgestellt, um die Herausforderungen der<br />

Zukunft zu bewältigen“, ist sich Barbara Seibert sicher. So gewappnet<br />

will das kommunale Unternehmen auch künftig die<br />

positive Entwicklung der vergangenen Jahre weiter fortsetzen.<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 103


Diagnose Mittelstand 2010:<br />

35 Prozent der deutschen Unternehmen von Krise nicht betroffen<br />

Schackmann-Fallis: Keine Kreditklemme erkennbar<br />

35 Prozent der deutschen Unternehmen sind von der Wirtschaftskrise<br />

nicht betroffen oder haben gar von ihr profitiert.<br />

Weitere 45 Prozent geben an, nur leicht von der Krise betroffen<br />

zu sein und die Folgen aus eigener Kraft bewältigen zu<br />

können. 20 Prozent sind stark betroffen, davon 5,6 Prozent<br />

in ihrer Existenz gefährdet. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage<br />

bei den Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe, die im<br />

Rahmen der Studie „Diagnose Mittelstand 2010“ durchgeführt<br />

wurde. Drei Viertel aller deutschen Unternehmen haben<br />

Geschäftsverbindungen zu Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe,<br />

rund 43 % aller Kredite an Unternehmen und Selbständige<br />

werden dabei vergeben.<br />

„Vor allem die exportorientierten Industrien sind in Mitleidenschaft<br />

gezogen worden. Konsumgüter und andere binnenwirtschaftlich<br />

orientierte Branchen sind dagegen relativ<br />

immun geblieben“, so Dr. Karl-Peter Schackmann-Fallis, Geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen-<br />

und Giroverbandes (DSGV), anlässlich der Vorstellung<br />

der Studie heute in Berlin.<br />

Der DSGV rechne für das laufende Jahr mit einem BIP-<br />

Wachstum von gut 1,5 Prozent. „Wir rechnen damit, dass in<br />

2010 fast alle Wirtschaftsbereiche wieder Umsatzzuwächse<br />

verzeichnen werden. Schnelle Erholung erwarte man beispielsweise<br />

für einige Bereiche der unternehmensnahen<br />

Dienstleistungen wie den IT-Sektor mit etwa 5% Wachstum<br />

und den Groß- und Außenhandel mit etwa 4%. „Demgegenü-<br />

ber werden sich Branchen, die stark vom Inlandskonsum abhängig<br />

sind, wesentlich schwächer entwickeln“, so Schackmann-Fallis.<br />

Aus Sicht der Sparkassen sei keine Kreditklemme erkennbar.<br />

Schackmann-Fallis: „2009 haben die Sparkassen 62,1 Mrd.<br />

Euro neue Kredite an Unternehmen und Selbständige zugesagt.<br />

Das sind 5,5 % mehr als im Rekordjahr 2008. Allein im<br />

Dezember wurden 6,7 Milliarden Euro an Kreditmitteln neu<br />

zugesagt. Das entspricht 300 Mio. Euro pro Arbeitstag“. Die<br />

Sparkassen hätten damit wie versprochen ihre Kreditvolumina<br />

deutlich gesteigert.<br />

Schackmann-Fallis wies darauf hin, dass sichere Finanzierungsbedingungen<br />

für die deutschen Unternehmen wesentlich<br />

von der Ausgestaltung der neuen Eigenkapitalanforderungen<br />

für Banken abhängig seien. Wichtig sei, mit erhöhten<br />

Eigenkapitalanforderungen bei Banken dort anzusetzen, wo<br />

ungehemmtes Wachstum in risikoreichen internationalen Finanzprodukten<br />

stattfinde.<br />

„Es wäre gefährlich, jetzt pauschal über alle Kreditinstitute<br />

hinweg Eigenkapitalanforderungen zu erhöhen. Damit würden<br />

die Spielräume auch für die Kreditinstitute verengt, die<br />

den Unternehmen in klassischer Weise Kredit geben“, so<br />

Schackmann-Fallis. Die Unternehmen der Realwirtschaft<br />

dürften aber nicht durch pauschal und damit falsch angesetzte<br />

Eigenkapitalvorschriften Opfer einer künstlichen Verknappung<br />

des Kreditangebots werden.<br />

Führende Verlage und TNT Post haben mail alliance gegründet −<br />

eine Alternative zur Deutschen Post<br />

Für regional verankerte Geschäftskunden, Behörden und öffentliche<br />

Einrichtungen mit bundesweiten Briefsendungen<br />

gibt es eine Alternative zur Deutschen Post AG: TNT Post<br />

Deutschland, die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck, die<br />

Logistic-Mail-Factory (ein Unternehmen der Mediengruppe<br />

Pressedruck, Augsburg) und der Citipost-Verbund, hinter<br />

dem neben der Verlagsgruppe Madsack über 20 Verlagshäuser<br />

im Nordwesten Deutschlands stehen, haben die so<br />

genannte „mail alliance“ gegründet. Entsprechende Verträge<br />

wurden gestern unterzeichnet.<br />

„Mit der mail alliance geht ein effizienter operativer Zusammenschluss<br />

starker und erfahrener Partner im Briefmarkt an<br />

den Start“, freut sich Michael Kunter, Geschäftsführer der<br />

Unternehmung. „Kerngedanke der mail alliance ist es, über<br />

eine intensive Kooperation und Bündelung der Kräfte und<br />

Kompetenzen der beteiligten Partner eine Systempartnerschaft<br />

am Briefmarkt zu etablieren.“ Dazu wurden Know-how,<br />

Netze und IT-Systeme der Partner systematisch miteinander<br />

verknüpft und einheitliche Qualitätsstandards geschaffen.<br />

„Dass die beteiligten Postunternehmen bereits seit Jahren<br />

erfolgreich zusammenarbeiten, hat den Prozess natürlich<br />

erleichtert“, so Kunter. „Die mail alliance bietet regionalen<br />

Kunden mit bundesweiten Sendungsvolumina attraktive Lösungen.<br />

Konkret bedeutet dies, dass die Kunden mit ihrem<br />

regionalen Briefdienstleister nun auch bundesweit versenden<br />

können – und das zu einheitlichen Preisen und Standards sowie<br />

mit einem Höchstmaß an Transparenz. Damit erreicht die<br />

Zusammenarbeit der Partner eine neue Qualität – und das<br />

nutzt den beteiligten Partnern und ihren Kunden gleichermaßen.“<br />

Die Kunden der beteiligten Briefdienste profitieren im<br />

Rahmen der mail alliance von zugesicherten Laufzeiten, umfangreicheren<br />

Serviceangeboten sowie mittelfristig auch von<br />

innovativen neuen Produkten.<br />

Über 50 Zustellunternehmen, vier Hubs, ein gemeinsames<br />

IT-System: Das ist die Ausgangsposition, mit der die mail alliance<br />

am 25. Januar ihre operative Arbeit aufnehmen wird.<br />

Weitere Partner werden sich dem Bündnis im Laufe des Jahre<br />

anschließen. Darüber hinaus steht die mail alliance für weitere<br />

alternative Briefdienstleister offen.<br />

Mit diesem Netzwerk starten die verbündeten alternativen<br />

Briefdienstleister eine neue Offensive im Wettbewerb mit der<br />

Deutsche Post AG, die auch über zwei Jahre nach der formellen<br />

Liberalisierung des Briefmarktes einen sehr dominanten<br />

Marktanteil besitzt und von Marktzutrittsschranken wie<br />

dem völlig überhöhten Post-Mindestlohn und Wettbewerbsverzerrungen<br />

wie der einseitigen Umsatzsteuerbefreiung profitiert.<br />

104 Kommunalwirtschaft 02/2010


Prof. Dr. Dr. h.c. mult. August-Wilhelm Scheer stiftet 15 Millionen Euro<br />

für Wissenschaft, Kunst und Forschung<br />

Nach dem Verkauf seiner Aktien des von ihm gegründeten<br />

Software- und Beratungshauses IDS Scheer AG im Herbst<br />

2009 hat Prof. August-Wilhelm Scheer entschieden, namhafte<br />

Mittel in die von ihm gegründeten Stiftungen fließen zu<br />

lassen.<br />

Der Wissenschaftler, Unternehmensgründer von IDS Scheer<br />

AG und IMC AG sowie BITKOM-Präsident hat den beiden von<br />

ihm gegründeten Stiftungen „August-Wilhelm Scheer Stiftung<br />

für Wissenschaft und Kunst“ sowie der „August-Wilhelm<br />

Scheer Stiftung für Informationstechnologie und Forschung“<br />

im Dezember insgesamt 15 Millionen Euro gestiftet.<br />

Die Mittel sollen in den nächsten Jahren zur Unterstützung<br />

von Projekten und Institutionen eingesetzt werden, die dem<br />

jeweiligen Stiftungszweck entsprechen. Dabei ist geplant, die<br />

Stiftungen aus organisatorischen Gründen künftig zusammenzulegen.<br />

Bereits seit mehreren Jahren unterstützt Prof. Scheer über die<br />

Stiftung für Wissenschaft und Kunst den Studiengang „Jazz<br />

und aktuelle Musik“ an der Hochschule für Musik in Saarbrücken<br />

sowie zahlreiche Projekte insbesondere junger Musiker.<br />

„Ich habe in meinem Leben sehr viel erreichen können und<br />

möchte gerne etwas davon zurückgeben,“ so Scheer. „Die<br />

meisten Jahre meines bisherigen Lebens habe ich in enger<br />

Verbindung zu Universitäten sowie zu Kunst und Musik verbracht,<br />

schon von diesem Hintergrund ist es mir ein besonderes<br />

Anliegen, junge Talente und innovative Ideen zu fördern.“<br />

Mercedes-Benz Unimog unerlässlich im Winterdienst - auch im Erzgebirge<br />

• Schneeräumung in Anwohnerstraßen und auf Waldwegen<br />

• Bergregionen wie das Erzgebirge erfordern ein besonders robustes und leistungsfähiges Fahrzeug<br />

• Im Einsatz von Rügen bis zu den Alpen<br />

• Unimog - wo er durchkommt, kommen andere erst gar nicht hin<br />

Die alte Bergstadt im sächsischen Erzgebirgskreis gehört<br />

mit ihren 470 m über NN (Normalniveau) zu den<br />

schneesicheren Gebieten. „Von Ende Oktober bis Ende<br />

März kann es hier richtig Winter sein“, erzählt Uwe Lenk,<br />

Inhaber des Kommunalen Reinigungsservice Lenk.<br />

Seit 1995 ist er für den Winterdienst in dem 16 000<br />

Einwohnerort zuständig. „Das heißt, täglich sind insgesamt<br />

120 Kommunalstraßenkilometer von Eis und Schnee zu befreien“,<br />

erläutert Lenk. „Dafür brauchen wir robuste und zuverlässige<br />

Fahrzeuge. Und das sind eben die Unimogs“, fügt<br />

er hinzu.<br />

Im Jahr 2000 kaufte Lenk die ersten beiden U 300. Und da<br />

aller guten Dinge drei sind, kam 2004 ein U 1650 dazu. Sie<br />

sind ausschließlich mit Schmidt-Aufbauten für den Winterdauereinsatz<br />

ausgestattet. „Wir sind sehr zufrieden“, lobt<br />

Lenk die Qualität und die permanente Leistungsbereitschaft<br />

der Mercedes-Benz-Typen. Bis auf einen Achsschaden, der<br />

mal zwischenzeitlich bei einem Modell für eine Pausenwoche<br />

sorgte, „hatten wir mit den Fahrzeugen keinerlei Probleme“,<br />

versichert der Reinigungschef. Stolz verweist er auf zehn<br />

Jahre permanenten Unimog-Wintereinsatz.<br />

Gemeinsam mit vier seiner Kollegen teilt sich Unternehmer<br />

Lenk den täglichen Schneeräumdienst, der stets um 3 Uhr<br />

beginnt und nicht selten erst nach 20 Uhr endet - je nach<br />

Wetterlage. „Ja, hier räumt auch noch der Chef selbst“,<br />

kommentiert Lenk den Einsatzplan lächelnd. Während vorn<br />

das kräftige Stahlschild den Schnee von der Straße schiebt,<br />

schleudert der Heckaufsatz das Tausalz auf die Fahrbahn.<br />

Nach jeder Tourrunde, die etwa vier Stunden dauert, muss<br />

neues Streugut nachgetankt werden.<br />

„Mit den drei Unimogs sind wir gut aufgestellt“, meint Lenk.<br />

Mit dieser Technik räumen er und seine Männer nicht nur die<br />

innerstädtischen Straßen, sondern auch die Waldwege zu<br />

abgelegenen Gaststätten, damit die Angestellten, die Zulieferer<br />

und die Touristen möglichst sicher ihr Ziel erreichen. In<br />

dem bergigen Gelände des Westerzgebirges haben sich die<br />

bulligen Winterhelfer bestens bewährt.<br />

Wie im Erzgebirge, so ist der Unimog im Winterdienst in ganz<br />

Deutschland, von Rügen bis zu den Alpen, im Einsatz. Sein<br />

permanenter Allradantrieb in Verbindung mit der Portalachsenkonstruktion<br />

für hohe Bodenfreiheit lässt ihn auch in hohem<br />

Schnee durchkommen, wo andere Fahrzeuge längst<br />

passen müssen.<br />

Der Unimog U 300 gehört zur Baureihe U 300 bis U 500, die<br />

als geländegängige Geräteträger hauptsächlich im Arbeits-<br />

Wie im Erzgebirge – hier in Schneeberg – so ist der Unimog<br />

im Winterdienst in ganz Deutschland im Einsatz. Sein permanenter<br />

Allradantrieb in Verbindung mit der Portalachsenkonstruktion<br />

für hohe Bodenfreiheit lässt ihn auch in hohem<br />

Schnee durchkommen, wo andere Fahrzeuge längst passen<br />

müssen. Unimog – wo er durchkommt, kommen andere erst<br />

gar nicht hin.<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 105


einsatz bei Einrichtungen des Öffentlichen Dienstes, bei<br />

kommunalen Lohnunternehmen, in der Bau- und Energiewirtschaft<br />

sowie im innerbetrieblichen Transport und im 2-Wege-<br />

Einsatz (Straße/Schiene) anzutreffen sind.<br />

Ergänzt werden sie durch die Baureihe der hochgeländegängigen<br />

Unimog U 4000 bis U 5000, die für schwierige Einsät-<br />

MVV Energie ist gut durch das Krisenjahr gekommen<br />

Der Mannheimer Energiekonzern MVV Energie AG hat im<br />

abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/09 (1. Oktober 2008 – 30.<br />

September 2009) mit einem Umsatzanstieg um 20 Prozent<br />

und einem operativen Ergebnis leicht unter dem Vorjahr seine<br />

quantitativen Ziele erreicht. Entsprechend zufrieden zeigte<br />

sich der Vorsitzende des Vorstands der MVV Energie, Dr.<br />

Georg Müller, bei der diesjährigen Bilanz-Pressekonferenz<br />

am Mittwoch in Frankfurt: „Unser Konzern ist gut durch das<br />

Krisenjahr gekommen. Wir konnten uns erfolgreich am Markt<br />

behaupten.“ Das belege die Stabilität und gleichzeitig die<br />

Wachstumschancen des eigenen Geschäftsmodells. Dr. Müller:<br />

„Zugleich haben wir mit unserem Strategieprojekt MVV<br />

2020 die Weichen für zukunftsweisende Investitionen gestellt<br />

und damit eine tragfähige Grundlage für das weitere profitable<br />

und wertschaffende Wachstum unseres Unternehmens.“<br />

So werde der Konzern in den nächsten zehn Jahren 1,5 Milliarden<br />

Euro schwerpunktmäßig in Erneuerbare Energien, Energieeffizienz<br />

und Kraft-Wärme-Kopplung investieren sowie<br />

weitere 1,5 Millionen Euro in Erneuerungsinvestitionen, um<br />

Marktchancen zu nutzen und die eigene Wettbewerbssituation<br />

nachhaltig zu verbessern.<br />

Die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise sind im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr 2008/09 auch an MVV Energie nicht<br />

spurlos vorbeigegangen. Dabei hat sich der mit dem wirtschaftlichen<br />

Abschwung in fast allen Branchen einhergehende<br />

Produktionsrückgang mit sinkender Nachfrage vor<br />

allem im Stromgeschäft bemerkbar gemacht. Dennoch ist es<br />

dem Unternehmen gelungen, den Außenumsatz (ohne Strom-<br />

und Erdgassteuer) um 20 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro und<br />

damit zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte über<br />

die 3-Milliarden-Marke zu steigern.<br />

Gleichzeitig erreichte das Unternehmen ein um die Bewertungseffekte<br />

aus Finanzderivaten und um einen einmaligen<br />

Restrukturierungsaufwand bereinigtes operatives Ergebnis<br />

(Adjusted EBIT) von 239 Millionen Euro. Es lag damit mit 4<br />

Prozent, wie in der Prognose zu Jahresbeginn angekündigt,<br />

nur leicht unter dem Vorjahresergebnis von 249 Millionen<br />

Euro. Der bereinigte Jahresüberschuss nach Fremdanteilen<br />

ging von 110 auf 98 Millionen Euro zurück, das bereinigte Ergebnis<br />

je Aktie verringerte sich von 1,69 auf 1,48 Euro.<br />

Steigender Absatz bei Strom und Gas<br />

Die Umsatzsteigerung ist vor allem auf kräftige Zuwächse<br />

beim Absatz von Strom und Gas zurückzuführen. Mit neuen,<br />

innovativen Produkten konnte MVV Energie in dem wettbewerbsintensiven<br />

Marktumfeld im überregionalen Strom- und<br />

Gasvertrieb an Industrie-, Gewerbe- und Weiterverteilerkunden<br />

die durch die Wirtschaftskrise verursachten Mengen-<br />

ze im Gelände abseits aller Straßen und Wege prädestiniert<br />

sind. Ihre Haupt-Einsatzgebiete finden sich bei der Feuerwehr<br />

- insbesondere bei der Waldbrand-Bekämpfung - im<br />

Katastrophenschutz, im Expeditionseinsatz sowie bei Service-<br />

und Wartungsarbeiten in schwer zugänglichen Gebieten.<br />

Jüngster Spross der Unimog-Familie ist der 2008 in den<br />

Markt eingeführte kompakte Unimog U 20.<br />

Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/09 erstmals über drei Milliarden Euro, operatives Ergebnis<br />

leicht unter Vorjahr – Mannheimer Energiekonzern investiert in Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und<br />

Kraft-Wärme-Kopplung<br />

einbußen mehr als ausgleichen. So stieg der Stromabsatz<br />

im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent auf 18,7 Milliarden<br />

Kilowattstunden, der Gasabsatz um 21 Prozent auf 10,5 Milliarden<br />

Kilowattstunden.<br />

Dass das Adjusted EBIT im Strombereich gleichzeitig um 29<br />

auf 35 Millionen Euro gesunken ist, liegt vor allem an geringeren<br />

Erträgen aus der Stromerzeugung, an positiven Einmalerträgen<br />

im Vorjahr sowie an Verlusten beim Rückverkauf der<br />

als Folge der Wirtschaftskrise nicht benötigten Strommengen<br />

bei Industriekunden. Gleichzeitig konnte MVV Energie das<br />

operative Ergebnis im Gassegment um 31 auf 66 Millionen<br />

Euro verbessern. Neben dem starken Absatzwachstum aufgrund<br />

der erfolgreichen Expansion im deutschlandweiten<br />

Gasvertrieb wirkten sich dabei auch Optimierungen beim<br />

Gaseinkauf für Sondervertragskunden sowie einmalige Erträge<br />

aus dem Verkauf von zwei örtlichen Gasnetzen und einer<br />

Gaskaverne im Teilkonzern Kiel positiv aus.<br />

Das Ergebnis des Wärmesegments wird geprägt durch den<br />

Verkauf der Fernwärme-Beteiligungen in Polen, der zu einem<br />

Rückgang des Umsatzes um 3 Prozent auf 294 Millionen<br />

Euro und des Adjusted EBIT um 5 Prozent auf 36 Millionen<br />

Euro geführt hat. Im Bereich der Wasserversorgung setzte<br />

sich auch im letzten Jahr der anhaltende Mengenrückgang,<br />

der ein sparsameres Verbraucherverhalten widerspiegelt,<br />

fort. Entsprechend ging der Absatz um 3 Prozent auf 52,9<br />

Millionen Kubikmeter zurück.<br />

Im Dienstleistungssegment stieg der Umsatz um 11 Prozent<br />

auf 308 Millionen Euro, das Adjusted EBIT verringerte sich<br />

im Geschäftsjahresvergleich um 2 auf 18 Millionen Euro. Im<br />

Umweltsegment lag der Umsatz mit 194 Millionen Euro auf<br />

Vorjahresniveau. Bedingt durch Preisrückgänge beim Gewerbeabfall<br />

sowie durch revisions- und störungsbedingte Stillstände<br />

in den Abfallverwertungsanlagen in Mannheim und<br />

Leuna verringerte sich das Adjusted EBIT um 10 auf 71 Millionen<br />

Euro.<br />

Konstante Dividende, positiver Ausblick<br />

Das insgesamt positive Ergebnis erlaubt es Vorstand und<br />

Aufsichtsrat, der am 12. März 2010 im Mannheimer Congress<br />

Center Rosengarten stattfindenden Hauptversammlung für<br />

das abgelaufene Geschäftsjahr 2008/09 eine unveränderte<br />

Dividende von 0,90 Euro je Aktie vorzuschlagen. Dies ergibt<br />

eine konstante Dividendensumme von 59,3 Millionen Euro.<br />

Die außergewöhnlichen Umstände der Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

und die damit verbundenen Unsicherheiten, auch<br />

mit Blick auf die weitere Entwicklung der Rohstoff- und En-<br />

106 Kommunalwirtschaft 02/2010


ergiepreise, erschweren eine Prognose. Das Unternehmen<br />

rechnet nach dem leichten Ergebnisrückgang im Vorjahr im<br />

laufenden Geschäftsjahr 2009/10 bei Umsatz und Adjusted<br />

EBIT mit einem Ergebnis in etwa auf Vorjahresniveau.<br />

Unabhängig davon geht MVV Energie von einem weiteren<br />

Wandel des Marktumfeldes aufgrund des zunehmenden<br />

Kosten- und Wettbewerbsdruck, der zweiten Phase der Anreizregulierung,<br />

eine sinkende Energienachfrage und die politischen<br />

Klimaschutzvorgaben aus. Dr. Müller: „Wir setzen<br />

auf Energieeffizienz, Erneuerbare Energien und die effiziente<br />

Kraft-Wärme-Kopplung als Antworten auf die Herausforderungen<br />

der Zukunft. Gleichzeitig erledigen wir unsere eigenen<br />

Hausaufgaben, um weitere Kosteneinsparungen zu erreichen.“<br />

Klimaschutz als Wachstumspotenzial<br />

Gerade die Klimaschutzziele bieten nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden<br />

für MVV Energie mittel- und langfristiges<br />

Potenzial für profitables Wachstum. Das gilt, so Dr. Müller,<br />

sowohl für das Angebot neuer Produkte als auch für den<br />

Verpackungsentsorgung im Dauerstreit<br />

LVP-Planzahlen: Wundersame Mengenvermehrung<br />

bvse fordert grundlegende Neuregelung der Verpackungsverordnung<br />

Bonn. Das Hick-Hack um die Meldung der Planmengen hat<br />

für das erste Quartal 2010 vorerst zu einem Abschluss gefunden.<br />

Nachdem die ersten Meldungen Mitte Dezember rund<br />

200.000 Tonnen Leichtverpackungen ergaben, hatten sich<br />

die beteiligten neun Dualen Systeme darauf verständigt, neue<br />

Zahlen bis zum Stichtag 13. Januar zu melden, die dann am<br />

21. Januar veröffentlicht werden sollten.<br />

Der Geschäftsführer der Gemeinsamen Stelle sprach zwischenzeitlich<br />

von einer „bedrohlichen Schieflage“ und konnte,<br />

so war in Medienberichte nachzulesen, auch einen Systemzusammenbruch<br />

nicht ausschließen.<br />

Diese Nachmeldungen ergaben dann nach Angaben der Dualen<br />

Systeme eine Planmenge von 241.000 Tonnen Leichtverpackungen.<br />

Die Menge lag damit immer noch um rund<br />

30.000 Tonnen unter der des ersten Quartals 2009.<br />

Noch am 21. Januar trafen sich dann die Vertreter der beteiligten<br />

Dualen Systeme zu einer Sitzung der Gemeinsamen<br />

Stelle. Als Ergebnis dieser Krisensitzung wurde dann eine<br />

Ausbau der eigenen Stromerzeugung. So bietet MVV Energie<br />

ihren Gaskunden ab sofort die Möglichkeit des Wechsels zu<br />

„Natura Biogas“ und damit zu einer kostengünstigen Gasversorgung,<br />

mit der alle Anforderungen des badenwürttembergischen<br />

Erneuerbaren-Wärmegesetzes ohne technische<br />

Nachrüstung erfüllt werden.<br />

Gleichzeitig hat MVV Energie im letzten Jahr einen Anteil von<br />

18 Prozent aus Erneuerbaren Energien erzeugt, weitere 25<br />

Prozent stammen aus der Kraft-Wärme-Kopplung. Mit zusammen<br />

43 Prozent liegt das Unternehmen bei umweltfreundlich<br />

und energieeffizient erzeugtem Strom damit deutlich über<br />

dem Bundesdurchschnitt von gerade einmal 24 Prozent.<br />

Dr. Müller: „Mit einer bereinigten Eigenkapitalquote von 33,9<br />

Prozent verfügen wir über eine gute Basis, um unsere auf<br />

weiteres Unternehmenswachstum ausgerichteten Investitionen<br />

auch künftig ausgewogen am Kapitalmarkt finanzieren<br />

zu können.“ So konnte das Unternehmen auch das im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr auf 255 Millionen Euro gestiegene Investitionsvolumen<br />

voll aus dem Cashflow aus der laufenden<br />

Geschäftstätigkeit finanzieren.<br />

Planmenge von 281.510 Tonnen Leichtverpackungen für das<br />

erste Quartal 2010 verkündet. Das wären ca. 10.000 Tonnen<br />

mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.<br />

Diese Ereignisse kommentiert der Präsident des bvse-Bundesverband<br />

Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V., Burkhard<br />

Landers, mit folgenden<br />

Worten:<br />

„In zähen, langwierigen und letztlich grotesken Verhandlungen<br />

sind die Dualen Systeme in einer Sitzung der Gemeinsamen<br />

Stelle zu einer Einigung gekommen. Dabei war es<br />

erstaunlich zu beobachten, wie die ursprünglich gemeldeten<br />

Mengen sich offensichtlich in einer mehrstündigen Sitzung<br />

erheblich vermehrt haben. Dieses Verfahren, das mit einer<br />

wundersamen Mengenvermehrung zu einem glücklichen Ergebnis<br />

geführt hat, kann unmöglich die Basis für eine sichere<br />

und zukunftsgewandte Verpackungsentsorgung in Deutschland<br />

bilden. Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass an einer<br />

grundlegenden Neuregelung der Verpackungsverordnung<br />

kein Weg vorbei führt.“<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 107


Fahrgastzahlen bleiben auf hohem Niveau<br />

Erfolgreiches Jahr: über 1,1 Milliarden Fahrten, 958 Millionen Euro Einnahmen<br />

Im letzten Jahr gab es wie 2008 über 1,1 Milliarden Fahrten<br />

mit Bus und Bahn im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR).<br />

Die Verkehrsunternehmen konnten damit ihre Fahrgastzahlen<br />

auf hohem Niveau stabilisieren und der VRR bleibt gemessen<br />

an der Anzahl der jährlichen Fahrten der größte Verkehrsverbund<br />

Deutschlands. Die Einnahmen stiegen im letzten Jahr<br />

um rund 40 Millionen Euro (plus vier Prozent) auf insgesamt<br />

958 Millionen. Damit sind im Schnitt lediglich 48 Prozent<br />

der Kosten für den kommunalen Nahverkehr im VRR gedeckt.<br />

„Wir haben bei konstant hohen Fahrgastzahlen die Einnahmen<br />

steigern können. Das ist ein gutes und notwendiges Ergebnis,<br />

denn damit haben wir ein wesentliches Ziel unserer<br />

großen Tarifstrukturreform erreicht: eine weitere Entlastung<br />

der Kommunen durch die Erhöhung des Finanzierungsanteils<br />

über den Ticketverkauf“, erklärt VRR-Vorstand Klaus<br />

Vorgang. Der Kostendeckungsgrad bleibt ein Problem. „Auch<br />

wenn wir auf einem guten Weg sind, ist es momentan noch<br />

so, dass der Ticketverkauf im Nahverkehr nur etwa zur Hälfte<br />

die beim Unternehmen anfallenden Kosten deckt.<br />

Und perspektivisch ist zu befürchten, dass immer weniger<br />

öffentliche Gelder für den ÖPNV zur Verfügung stehen“, so<br />

Vorgang. Über die weitere Preisentwicklung der VRR-Tickets<br />

lässt sich momentan noch keine Aussage machen. „Aufgrund<br />

der Kommunalwahlen im letzten Jahr wird sich unser Verwaltungsrat<br />

neu zusammensetzen und wir müssen erst die politische<br />

Willensbildung im März in Sachen Ticketpreise ab-<br />

Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke –<br />

das Konzept eines Laufzeitkonsenses<br />

Von Prof. Dr. Hans-Peter Schwintowski*<br />

Die Debatte um die Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke,<br />

die zurzeit im heißer wird, betrifft nicht nur die<br />

Betreiber von Kernkraftwerken, sondern vor allem auch die<br />

kommunalen Stadtwerke, die sich seit dem Atomkompromiss<br />

im Jahre 2000 darauf eingestellt haben, dass die Kernkraftwerke<br />

in nächster Zukunft vom Netz gehen und infolgedessen<br />

verstärkt Strom aus kommunaler Produktion – insbesondere<br />

aus KWK-Anlagen, aus Biomassekraftwerken, Windparks<br />

oder Solarfarmen – gebraucht wird. Viele Stadtwerke haben<br />

sich auf diesen Paradigmawechsel eingestellt und nicht unerhebliche<br />

Kosten aufgewandt, um neue Energieversorgungsprojekte<br />

zu erschließen. Sollen all diese Planungen und<br />

Vorinvestitionen nun „in den Sand“ gesetzt sein? Ganz ausgeschlossen<br />

erscheint dies nicht. Aber in trockenen Tüchern ist<br />

die Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke auch noch nicht.<br />

Will sagen: Da fließt noch so manche Kilowattstunde durchs<br />

Netz, bevor die Entscheidung gefallen ist. So gesehen lohnt<br />

es sich vielleicht doch, noch einmal einen Blick auf einige<br />

Grundfragen zu richten, die sich unweigerlich stellen, wenn<br />

man über Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken sinnvoll<br />

und der Bedeutung der Sache nach angemessen diskutieren<br />

will.<br />

Die Kernenergie, so heißt es im Koalitionsvertrag, ist eine<br />

Brückentechnolgie, bis sie durch erneuerbare Energien ver-<br />

warten. Sobald diese erfolgt ist, werden wir die Kunden und<br />

Öffentlichkeit darüber informieren“, so Vorgang weiter.<br />

Abonnentenzahlen steigen weiter<br />

Im vergangenen Jahr entschieden sich erneut mehr Fahrgäste<br />

für ein Abonnement des VRR als 2008. 13.500 zusätzliche<br />

Abonnenten und damit insgesamt über 1,25 Millionen<br />

Fahrgäste sind inzwischen Dauerkunden des hiesigen Nahverkehrs.<br />

Besonders deutlich war der Zuwachs im Vergleich<br />

zum Vorjahr bei Ticket1000 und Ticket2000.<br />

Rund 440.000 Abonnenten, und damit knapp vier Prozent<br />

mehr als im Jahr 2008, nutzen inzwischen eines dieser beiden<br />

Tickets. Damit lösen Ticket1000 und Ticket2000 in der Statistik<br />

der Abozahlen erstmals das SchokoTicket als Spitzenreiter<br />

ab. Das Aboticket für Schüler nutzten 2009 etwa 434.000<br />

Abonnenten, was – analog der sinkenden Schülerzahlen –<br />

einem leichten Rückgang von einem Prozent entspricht.<br />

Deutlich mehr Zuspruch bei den Kunden fand das YoungTicketPLUS,<br />

das Aboticket für Auszubildende, mit einem Zuwachs<br />

von 2,5 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr. „Schön,<br />

dass sowohl unsere Klassiker wie Ticket1000 und Ticket2000<br />

als auch das YoungTicketPLUS sich nach wie vor wachsender<br />

Beliebtheit bei den Kunden erfreuen. Das bestätigt uns in<br />

unserer Strategie, Abonnements zu einem attraktiven Preis<br />

und für jede Lebenslage anzubieten“, zeigt sich Vorgang über<br />

diese Entwicklung zufrieden.<br />

lässlich ersetzt werden kann. „Andernfalls werden wir unsere<br />

Klimaziele – erträgliche Energiepreise und weniger Abhängigkeit<br />

vom Ausland – nicht erreichen.“ Dazu, so heißt es weiter,<br />

„sind wir bereit, die Laufzeiten deutscher Kernkernwerke<br />

unter Einhaltung der strengen deutschen und internationalen<br />

Sicherheitsstandards zu verlängern. Das Neubauverbot im<br />

Atomgesetz bleibt bestehen.“<br />

Mit diesen wenigen Sätzen hat die Bundesregierung eine<br />

heftige Diskussion in Deutschland losgetreten. Landauf landab<br />

wird gerätselt, was mit diesen Sätzen wohl gemeint sein<br />

könnte. Der neue Bundesumweltminister Norbert Röttgen<br />

teilte immerhin mit, dass er selbst am Ausstiegskonzept festhalten<br />

will und deshalb allenfalls eine sehr moderate Laufzeitverlängerung<br />

in Betracht komme. Der Entwurf eines Energie-Gesamtkonzeptes<br />

soll vor der Sommerpause vorgelegt<br />

werden. Im „FOCUS“ konnte man lesen, dass eine Laufzeitverlängerung<br />

auf acht Jahre bis 2020/30 geplant sei. In diesem<br />

Sinne soll sich auch Bayerns Umweltminister Dr. Markus<br />

Söder geäußert haben, während Bundeswirtschaftsminister<br />

Rainer Brüderle angeblich auch Verlängerungen zwischen 15<br />

und 20 Jahren nicht ausschließt.<br />

Die Republik stellt sich also auf eine Laufzeitverlängerung bei<br />

Kernkraftwerken ein. Konsens scheint zumindest darüber zu<br />

108 Kommunalwirtschaft 02/2010


estehen, dass die 17 Atomkraftwerke, die es in Deutschland<br />

gibt, mindestens bis zum Herbst Strom liefern – dazu gehören<br />

auch die ältesten Meiler „Neckar-Westheim I“ in Baden-<br />

Württemberg und „Biblis A“ in Hessen.<br />

Ganz so blauäugig, wie es klingt, ist die Koalition allerdings<br />

doch nicht ans Werk gegangen. Es gibt noch ein paar ergänzende<br />

Hinweise im Koalitionsvertrag selbst. Zum einen meint<br />

man „dass man Vereinbarungen mit den Betreibern zu den<br />

Voraussetzungen einer Laufzeitverlängerung“ braucht. Ferner<br />

müssten „nähere Regelungen über Betriebszeiten der Kraftwerke,<br />

Sicherheitsniveau, Höhe und Zeitpunkt eines Vorteilsausgleichs,<br />

Mittelverwendung zur Erforschung vor allem von<br />

erneuerbaren Energien, insbesondere von Speichertechnologien<br />

getroffen“ werden. Die Vereinbarung müsste für alle Beteiligten<br />

Planungssicherheit gewährleisten.<br />

Diese Grundkonzeption des Koalitionsvertrages wirft einige<br />

Fragen auf. Kann man tatsächlich das derzeit geltende Atomgesetz<br />

durch eine Vereinbarung zwischen den Betreibern<br />

außer Kraft setzen? Kann man an die Stelle des bisherigen<br />

Konzeptes der Reststrommengen plötzlich Laufzeitverlängerungen<br />

setzen? Kann man in einer solchen Vereinbarung so<br />

eben mal Höhe und Zeitpunkt eines Vorteilsausgleichs – was<br />

immer das sein soll – festlegen? Und: Kann man vertraglich<br />

Mittel, die auf diese Weise frei werden, in die Erforschung vor<br />

allem von erneuerbaren Energien, insbesondere von Speichertechnologien,<br />

stecken?<br />

Daneben stellt sich natürlich die Frage, ob die Laufzeitverlängerung<br />

mit dem geltenden Verfassungsrecht vereinbar sein<br />

kann, Last but not least stellen sich kartellrechtliche Fragen,<br />

ganz zu schweigen von steuerrechtlichen und europarechtlichen<br />

Problemfeldern, die etwas mit der Finanzierung der<br />

Stilllegung von Kernkraftwerken zu tun haben.<br />

Eines gleich vorweg: Ein geltendes Gesetz kann man nicht so<br />

eben einmal durch eine Vereinbarung mit den Betreibern außer<br />

Kraft setzen. Es gilt nicht nur der Satz „Bundesrecht bricht<br />

Landesrecht“, sondern darüber hinaus „Gesetzesrecht bricht<br />

Vertragsrecht.“ Will sagen: Mit einer schlichten Vereinbarung<br />

zwischen den Betreibern und der Bundesregierung geht es<br />

mit Sicherheit nicht. Vielleicht denkt die Bundesregierung an<br />

eine Vereinbarung ähnlich der, die sie am 14. Juni 2000 mit<br />

den Energieversorgungsunternehmen über den Ausstieg aus<br />

der Atomenergie geschlossen hat?<br />

Diese Vereinbarung ist dann später in Gesetzesform gegossen<br />

worden und ist heute Teil von § 7 Atomgesetz. Das<br />

könnte vielleicht der Weg sein, an den man denkt. Man vereinbart<br />

zunächst einmal einen Konsens zur Laufzeitverlängerung<br />

und überführt diesen dann über das Parlament in das<br />

Atomgesetz. Bei der Gelegenheit sollte man über die Frage<br />

nachdenken, ob man nicht die Länder beteiligen muss. Beim<br />

Konsens vom 14. Juni 2000 hat das Bundesverfassungsgericht<br />

letztlich die Kompetenz des Bundes bejaht.<br />

Wenn man über eine solche Vereinbarung, die später ins Gesetz<br />

überführt werden soll, nachdenkt, so fragt sich im zweiten<br />

Schritt, wer denn eigentlich die Betroffenen sind, die an einer<br />

solchen Vereinbarung teilnehmen müssten? Die Vereinbarung<br />

vom 14. Juni 2000 wurde zwischen der Bundesregierung und<br />

den Energieversorgungsunternehmen, die Kernkraftwerke<br />

betreiben, geschlossen. Betroffen sind allerdings nicht nur<br />

Energieversorgungsunternehmen, sondern auch Kommunen,<br />

Unternehmen, die große Strommengen abnehmen, und<br />

natürlich alle Bürger der Republik, die ihre Haushaltsgeräte<br />

mit Strom versorgen. Betroffen sind aber auch die Kartell-<br />

behörden, die von Amts wegen über die Frage nachdenken<br />

müssen, ob eine Laufzeitverlängerung nicht möglicherweise<br />

die marktbeherrschende Position der „Großen Vier“ (RWE/E.<br />

ON/EnBW/Vattenfall) verstärkt, sodass eine gerade eben<br />

beschlossene Laufzeitverlängerung bei den Kartellämtern<br />

womöglich die Frage auslöst, ob die davon betroffenen EVU<br />

nunmehr zu entflechten sind.<br />

Das könnte übrigens auch eine Frage an die Europäische<br />

Kommission sein, die sich bisher bei der Frage „Entflechtung<br />

marktbeherrschender Energieerzeuger in Europa“ eher<br />

bedeckt hält. Aber das weit gehend vergessene Urteil des<br />

Europäischen Gerichtshofs in Sachen Continental-Can zeigt,<br />

dass es auch nach europäischem Recht bei dauerhafter Verfestigung<br />

marktbeherrschender Positionen durchaus möglich<br />

ist, über eine Entflechtung nachzudenken. Hiervon unabhängig<br />

wird derzeit im Bundeswirtschaftsministerium darüber<br />

nachgedacht, das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen<br />

um eine spezielle, auf den Energiesektor bezogene<br />

Entflechtungsregelung anzureichern. So gesehen erscheint<br />

es logisch, den Preis der Betroffenen um das Bundeskartellamt<br />

und auch die Europäische Kommission (Generaldirektion<br />

Wettbewerb) zu erweitern.<br />

In einem nächsten Schritt müsste man aber auch fragen, ob<br />

nicht unsere Verfassungsrichter zu den Betroffenen zählen –<br />

nicht nur, weil sie zu Hause ihren Kühlschrank und die Waschmaschine<br />

am Netz haben, sondern weil sie von Verfassungs<br />

wegen dazu aufgerufen sind, Vereinbarungen zu verhindern,<br />

die später in Gesetzesform gegossen, womöglich gegen das<br />

Grundgesetz verstoßen? Müssten die Verfassungsrichter also<br />

gleich mit an den Tisch, wenn es um den Laufzeitkonsens<br />

geht, damit das, was da vereinbart wird, am Schluss auch<br />

hält und nicht – wie beim großen Stromvergleich Anfang der<br />

90er Jahre vor dem Bundesverfassungsgericht – erst einmal<br />

jahrelange juristische Händel heraufbeschwört? Brauchen<br />

wir, um das Vokabular der 1960er Jahre zu benutzen, so etwas<br />

wie eine „Konzertierte Aktion“ oder neudeutsch so etwas<br />

wie einen „Runden Tisch“?<br />

Vernünftig wäre es schon, denn die Frage, ob wir einen Laufzeitkonsens<br />

brauchen, spaltet schon derzeit die Gemüter.<br />

Nicht von ungefähr hat Bundesumweltminister Norbert<br />

Röttgen davor gewarnt, mal so eben den Ausstieg aus der<br />

Atomenergie aufzugeben. Das könnte zu beachtlichen Dissonanzen<br />

im Volke führen. Ganz abgesehen einmal von der<br />

bevorstehenden Landtagswahl in NRW, bei der sich ohnehin<br />

schon abzeichnet, dass die Schwarz-Gelbe Koalition möglicherweise<br />

keine Mehrheit erzielt. Aber ganz unabhängig von<br />

allen wahltaktischen Erwägungen, wäre es für das Land fatal,<br />

wenn eine eben beschlossene Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke<br />

einige Jahre später beim Bundesverfassungsgericht<br />

gekippt würde. Natürlich kann man sagen, dass viele<br />

Grundfragen der Gesellschaft letztlich auf dem Prüfstand<br />

des Bundesverfassungsgerichtes landen. Allerdings werden<br />

durch eine Laufzeitverlängerung Fakten geschaffen, die nicht<br />

mehr rückführbar sind.<br />

Der Atommüll, der während der Laufzeitverlängerung anfällt,<br />

lässt sich nicht mehr wegdiskutieren, auch wenn das Bundesverfassungsgericht<br />

in vier oder fünf Jahren entscheiden<br />

sollte, die Laufzeitverlängerung sei verfassungswidrig gewesen.<br />

Wir werden für diesen Müll ein Endlager benötigen. Wir<br />

haben aber keines. Im Gegenteil, wir wissen dass die Asse<br />

als Endlager völlig untauglich ist, und von Gorleben wissen<br />

wir nur, dass sich die Fachleute nicht einig sind. Wohin also<br />

mit dem Müll, den wir durch eine Laufzeitverlängerung produzieren?<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 109


Hiervon abgesehen führt eine Laufzeitverlängerung dazu,<br />

dass der Energiemix, der bei Abschaltung von Kernkraftwerken<br />

entstehen würde, zunächst einmal gestoppt wird.<br />

Alle Kraftwerksprojekte, die in der Planung sind, um stillzulegende<br />

Atomkraftwerke zu ersetzen, müssen gestoppt<br />

werden. Große Innovationen und große Investitionen in modernere,<br />

neuere Technologien werden aufgeschoben. Es ist<br />

nicht ausgeschlossen, dass die technologische Entwicklung<br />

als Folge einer Laufzeitverlängerung verlangsamt wird. Das<br />

gilt insbesondere deshalb, weil man bestimmte neue Techniken<br />

nicht in der Realität ausprobieren kann. Die Technologieführerschaft<br />

der Bundesrepublik im Bereich der erneuerbaren<br />

Energien kann als Folge davon ins Wanken geraten.<br />

Die Aufkündigung des im Jahre 2000 mühselig zustande gekommenen<br />

Atomkonsenses enthält also so viel politischen<br />

Sprengstoff, dass möglichst alle Betroffenen im Vorfeld mit<br />

am Tisch sitzen sollten, um einen Laufzeitkonsens zu schließen,<br />

der dann auch dauerhaft trägt.<br />

Um eine solches großes Ziel zu erreichen, sollte man auch<br />

ungewöhnliche Wege gehen. Einen solchen Laufzeitkonsens<br />

vor dem Bundesverfassungsgericht unter Beteiligung des<br />

Bundeskartellamtes und der europäischen Wettbewerbsbehörde<br />

sollte es – ähnlich wie den Stromvergleich vor dem<br />

Bundesverfassungsgericht Anfang der 1990er Jahre – als<br />

konzertierte Aktion schon aus der Perspektive der staatlichen<br />

Fürsorgepflicht, des Sozialstaats- und des Effektivitätsprinzips<br />

geben, einfach deshalb, weil die durch eine Laufzeitverlängerung<br />

entstehenden Schäden unreparierbar sind.<br />

Einen solchen Laufzeitkonsens zwischen allen Betroffenen<br />

- einschließlich der Vertreter der stromabnehmenden Unternehmen<br />

und Bürger, des Bundeskartellamtes, des Bundesverfassungsgerichtes<br />

und der europäischen Wettbewerbsbehörde<br />

- sollte es auch deshalb geben, weil es nicht leicht<br />

werden wird, den im Jahr 2000 geschlossenen Atomkonsens<br />

aus dem Atomgesetz wieder herauszubringen. Das beginnt<br />

schon damit, dass im Atomgesetz gar keine Laufzeiten vereinbart<br />

wurden, während man jetzt von einer Laufzeitverlängerung<br />

spricht.<br />

Im Atomgesetz wurden nämlich nicht Laufzeiten festgelegt,<br />

sondern „Reststrommengen“. Man hat damals also nicht<br />

gefragt, wann ein Atommeiler vom Netz gehen soll, sondern<br />

wie viel Strom er noch erzeugen darf. Die Frage, wann das<br />

EVU die Reststrommenge mit dem Kernkraftwerk erzeugen<br />

würde, blieb ihm überlassen. Je mehr Strom man erzeugte,<br />

desto früher musste man vom Netz. Wenn man heute also<br />

über eine Verlängerung von Laufzeiten nachdenkt, so löst<br />

man sich von diesem Konzept der Reststrommengen und<br />

schafft natürlich einen Anreiz, mit einer alten Anlage so viel<br />

Strom wie nur irgend möglich zu erzeugen. Damit steigt die<br />

Gefahr der Stör- und Zwischenfälle. Wollen wir das tatsächlich?<br />

Hinzu kommt, dass die Laufzeitverlängerung möglicherweise<br />

mit dem Grundgesetz kollidiert. Der renommierte Verfassungsrechtler<br />

Erhardt Denninger hat im Jahre 2000 dem Bundesministerium<br />

für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ein<br />

Rechtsgutachten zur Frage des Ausstiegs aus der Atomenergie<br />

vorgelegt. Der Ausstieg, der auf der Vereinbarung vom<br />

14. Juni 2000 beruhte, war – so Denninger – verfassungsrechtlich<br />

legitim, weil damit „das Wohl der Allgemeinheit“<br />

geschützt wurde. Gemeinwohlgründe für das Ausstiegsgesetz,<br />

so Denninger, bestanden unter folgenden Leitgesichtspunkten:<br />

„Sicherheitsgewährleistung und Risikominimierung;<br />

Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen (auch der Nachwelt);<br />

Sozialverträglichkeit der Energieversorgung.“ Nun will<br />

derselbe Gesetzgeber das „Rad der Geschichte“ zurückdrehen<br />

– das wird verfassungsrechtlich aber nur gehen, wenn<br />

die den Ausstieg legitimierenden Leitgesichtspunkte heute<br />

nicht mehr gelten. Dafür spricht aber gar nichts. Die Koalition<br />

verweist im Koalitionsvertrag als Rechtfertigung auf Klimaziele,<br />

erträgliche Energiepreise und weniger Abhängigkeit<br />

vom Ausland. Das ist aber nicht Neues – das galt alles auch<br />

schon im Jahre 2000. Hinzu kommt, dass man die Klimaziele<br />

auch auf andere Weise erreichen kann, z.B. durch erheblich<br />

schnellere und stärkere Reduktion von CO2 bei Kraftfahrzeugen,<br />

Haushalten und landwirtschaftlichen Betrieben (bekanntlich<br />

geben unsere Rindviehcher so viel Methan ab, wie<br />

sämtliche Autos zusammen).<br />

Interessant ist, dass die Koalition offenbar der Meinung ist,<br />

dass die derzeitigen Energiepreise „nicht erträglich“ sind.<br />

Richtig ist, dass sie im Jahre 2000 niedriger waren als heute.<br />

Dabei deutet alles darauf hin, dass es nicht am Atomstrom,<br />

sondern am schärferen Wettbewerb damals kurz nach der<br />

Marktöffnung (1998) lag. Einige werden sich erinnern, dass<br />

in jener Zeit die Industriestrompreise um fast 50 % purzelten<br />

und selbst bei den Haushaltskunden gingen die Strompreise<br />

– vor allem ausgelöst durch den aggressiven Wettbewerb von<br />

Yellow – um etwa 30 % zurück.<br />

Das hat sich heute geändert. Die Kartellbehörden haben<br />

schon mehrfach auf die marktbeherrschende Position verschiedener<br />

großer Energieerzeuger als Ursache hingewiesen.<br />

Unsere Verfassungsrichter werden deshalb möglicherweise<br />

sagen, dass nicht Laufzeitverlängerungen, sondern funktionsfähiger<br />

Wettbewerb zu „erträglichen“ Preisen führt. Es<br />

könnte also näher liegen, dass Erzeugeroligopol der „Großen<br />

Vier“ durch geeignete Entflechtungsmaßnahmen aufzubrechen,<br />

statt an die Verlängerung von Laufzeiten bei Atomkraftwerken<br />

zu denken. Das könnte sich auch aus dem verfassungsrechtlichen<br />

Grundsatz der Verhältnismäßigkeit der<br />

Mittel ergeben. Der Präsident des Bundeskartellamtes (Andreas<br />

Mundt) wird wahrscheinlich zustimmend nicken und<br />

darauf verweisen, dass sein Haus ohnehin gerade mit dem<br />

Bundeswirtschaftsministerium eine Entflechtungsregelung<br />

für den Energiebereich diskutiert – ganz zu schweigen von<br />

der Bundesnetzagentur, die schon seit langem beklagt, dass<br />

man die Kuppelstellen an den Grenzen zu unseren Nachbarstaaten<br />

nicht leistungsfähig macht und dass man an künstlichen<br />

Regelzonen innerhalb unserer Republik festhält.<br />

Hiervon abgesehen: Die Verlängerung von Laufzeiten verstärkt<br />

natürlich die Marktposition der „Großen Vier“. Das<br />

wiederum könnte die Europäische Union auf den Plan rufen,<br />

denn den Mitgliedstaaten ist es nun einmal europarechtlich<br />

verboten, Maßnahmen zu ergreifen, die den Wettbewerb im<br />

Binnenmarkt verschlechtern (effet utile). Da droht also ein<br />

Vertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesrepublik –<br />

und schlimmer noch, die Stromabnehmer könnten auf die<br />

Idee kommen, die Bundesrepublik Deutschland nach der<br />

„Francovich-Doktrin“ auf Schadensersatz zu verklagen, weil<br />

sie dafür sorgt, dass das Erzeugeroligopol womöglich noch<br />

gestärkt wird.<br />

Ganz zu schweigen von den vielen Milliarden Euro, die bereits<br />

von kleineren und mittleren EVU in die Projektentwicklung für<br />

zukünftige Kraftwerke gesteckt worden sind. Denn schließlich<br />

haben sich die Wettbewerber der „Großen Vier“ darauf<br />

verlassen, dass die im Atomgesetz festgeschriebenen Reststrommengen<br />

eingehalten werden. Da man nicht von heute<br />

auf morgen mal eben ein neues Kraftwerk aus dem Boden<br />

stampfen kann, braucht man schon vier, fünf Jahre Vorlaufzeit,<br />

damit in der Republik nicht plötzlich das Licht ausgeht. Will<br />

110 Kommunalwirtschaft 02/2010


sagen: Mindestens 3 bis 4 Mrd. Euro (so hört man) wären „in<br />

den Sand gesetzt“, wenn man nun plötzlich die Laufzeiten für<br />

Kernkraftwerke verlängern würde. Das sind die Kosten für die<br />

Projektierung von Kraftwerken, die hätten ans Netz gehen sollen,<br />

mit Auslaufen der Reststrommengen für die Atommeiler.<br />

Sollen diese, im Vertrauen auf den Bestand des Atomgesetzes<br />

vernünftigerweise investierten Milliarden, einfach mal abgeschrieben<br />

werden, obwohl diese Kosten über den Strompreis<br />

– d.h. von der deutschen Industrie und allen Bürgern – bezahlt<br />

wurden? Hier müsste es ja wohl eine Entschädigung für die<br />

in einer solchen Vermögensvernichtung liegende Enteignung<br />

geben. Das Problem ist nur, dass eine solche Entschädigung<br />

von genau denen bezahlt wird, die zuvor bereits die Projektkosten<br />

getragen haben - das sind die Steuerzahler.<br />

Verfassungsrechtlich läuft das auf die Frage hinaus, wo denn<br />

der Mehrwert für die Bürger und Unternehmen in unserem<br />

Lande liegt, wenn sie derartige Beträge mal so eben als Verlust<br />

übernehmen sollen? Vielleicht antworten unsere Verfassungsrichter,<br />

dass der Nutzen nur im Gemeinwohl liegen kann – dafür<br />

spricht eine Menge. Nur: Welches Gemeinwohl ist gemeint,<br />

wenn wir von der Verlängerung von Laufzeiten sprechen?<br />

Denninger hat im Jahre 2000 umgekehrt darauf hingewiesen,<br />

dass gerade der Ausstieg aus den Meilern durch das Gemeinwohl<br />

begründet sei. Schaut man auf die Diskussion und die<br />

großen Schwierigkeiten mit der Asse, mit Gorleben und mit<br />

dem Schacht Konrad, so wird man Denninger kaum widersprechen<br />

können. Worin also soll das Gemeinwohl liegen, das<br />

eine Verlängerung von Laufzeiten rechtfertigt und gleichzeitig<br />

eine Geldvernichtung gigantischen Ausmaßes legitimiert?<br />

Die Antwort darauf fällt schwer. Wenn es denn wirklich stimmt,<br />

dass wir unsere Klimaziele und den Umstieg auf Erneuerbare<br />

Energien nicht schnell genug und nicht nachhaltig genug<br />

erreichen, so könnte man aus der Perspektive des Gemeinwohls<br />

allenfalls darüber nachdenken, die Atommeiler, die am<br />

Netz bleiben sollen, in das „Gemeineigentum“ zu überführen.<br />

Unser Grundgesetz lässt das zu (Art. 15). Dies gäbe in der<br />

Tat einen gewissen Sinn, denn auf diese Weise würden die<br />

Profits dem Staat und damit dem Steuerzahler direkt zugute<br />

kommen. Der Staat könnte die Strompreise beeinflussen und<br />

erträglich gestalten, zugleich würde die Marktposition des<br />

Erzeugeroligopols in Deutschland leicht geschwächt werden,<br />

und schließlich könnte der Staat mit den Erträgnissen aus<br />

den Kraftwerken denjenigen, die in der Vergangenheit im Vertrauen<br />

auf den Bestand des Atomgesetzes investiert haben,<br />

Entschädigungen zahlen.<br />

Richtig ist, dass in Art. 15 (GG) auch eine Entschädigung für die<br />

Überführung des Atomkraftwerkes in Gemeineigentum vorgesehen<br />

ist. Die allerdings kann sich nur aus der noch zulässigen<br />

Reststrommenge des Atomgesetzes ableiten, denn mit dem<br />

Verbrauch der dort genannten Mengen ist das Atomkraftwerk<br />

nicht nur nichts wert, sondern repräsentiert sogar eine Minusposition.<br />

Es muss nämlich gegen viel Geld noch stillgelegt<br />

werden. Die Rückstellungen, die die betroffenen EVU für die<br />

Stilllegung ihrer Meiler gebildet haben (es sind viele Milliarden<br />

Euro - worauf Dr. Maren Jasper-Winter in einer kürzlich veröffentlichten<br />

Doktorarbeit hingewiesen hat), sind natürlich Teil<br />

des Kernkraftwerkes und müssen im Rahmen von Art. 15 GG<br />

ebenfalls ins Gemeineigentum überführt werden.<br />

Zugleich würde es dieses Konzept erlauben, Erträge aus den<br />

ins Gemeineigentum überführten Meilern der Forschung zugute<br />

kommen zu lassen, um Zukunftstechnologien zu fördern<br />

und womöglich marktreif zu machen. Nur: Mit einer solchen<br />

ergänzenden Unterstützung würden wir in Konkurrenz zum<br />

zielgleichen Erneuerbare-Energien-Gesetz treten. Nach diesem<br />

Gesetz werden den Betreibern von Anlagen mit erneuerbarer<br />

Energie (z.B. Solarfarmen oder Biomasseanlagen)<br />

Einspeisevergütungen für Strom über 20 Jahre garantiert.<br />

Das fördert die Forschung, aber auch das Inbetriebnehmen<br />

solcher Anlagen. Eine daneben tretende Forschungsförderung<br />

aus den Überschüssen der ins Gemeineigentum überführten<br />

Atommeiler würde das Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

womöglich leer laufen lassen. Etwas Ähnliches haben wir<br />

in der Vergangenheit erlebt durch die Konkurrenz zwischen<br />

dem Erneuerbare-Energien-Gesetz und dem Handel in Verschmutzungsrechten<br />

für unsere Industrie. Noch mehr Leerlauf<br />

ist nicht nur nicht wünschenswert, sondern berührt vor<br />

allem die verfassungsrechtliche Grundfrage, ob eine Laufzeitverlängerung<br />

überhaupt mit dem Gemeinwohl zu vereinbaren<br />

ist. Dies wird die questio farmosa der Zukunft sein. Laufzeitverlängerung<br />

– warum?<br />

Noch mal: Mit Klimaschutzzielen, erträglicheren Energiepreisen<br />

und mehr Geld für die Forschung lässt sich das jedenfalls<br />

nicht begründen. Wie aber dann? Vielleicht liegt die Antwort –<br />

wie weiland bereits von Johann Wolfgang von Goethe vermutet<br />

– beim „Weltkind in der Mitten“. Wir sollten es versuchen<br />

herauszufinden, aber nicht auf dem Schlachtfeld der Juristerei,<br />

sondern zum Wohle aller, durch eine konzertierte Aktion<br />

– allerdings mit offenem Ausgang. Wer weiß, ob es nicht vernünftiger<br />

ist, einfach am derzeit geltenden Atomgesetz mit<br />

den dort festgeschriebenen Restlaufzeiten festzuhalten.<br />

KOBIL Systems gewinnt bei Spitzencluster-Wettbewerb der Bundesregierung<br />

Europas größter Softwarecluster: über 80 Millionen Euro für Forschung<br />

KOBIL Systems GmbH ist marktführender Trendsetter in der<br />

Herstellung von mobilen IT-Sicherheitslösungen im Bereich<br />

der digitalen Identität und ist unter den Siegern des Cluster-Wettbewerbs,<br />

die Bundesforschungsministerin Annette<br />

Schavan am Dienstag bekannt gegeben hat. Die fünf Gewinner<br />

fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

(BMBF) mit insgesamt bis zu 200 Millionen Euro über<br />

fünf Jahre. Unter den Gewinnern des Wettbewerbs ist auch<br />

Europas größter Softwarecluster „Softwareinnovationen für<br />

das digitale Unternehmen“. Mit der Entscheidung stärkt die<br />

Bundesregierung die Software-Industrie in Deutschland und<br />

damit Hersteller wie KOBIL, die seit Jahrzehnten engagiert im<br />

Bereich der digitalen Identität forschen.<br />

Bundesforschungsministerin Annette Schavan sagte dazu<br />

am Montag in Berlin: "Mit dem Wettbewerb haben wir eine<br />

große Dynamik ausgelöst: Cluster aus Wirtschaft und Wissenschaft<br />

stellen sich auf und fokussieren ihre Stärken. Davon<br />

profitieren alle Beteiligten. Die besten Konzepte werden<br />

wir auszeichnen und fördern, damit sie international an die<br />

Spitze kommen."<br />

KOBIL hat ein innovatives Konzept und hat dadurch international<br />

Spitzenprodukte im Bereich online Banking und mobile<br />

Office platzieren können. KOBIL begreift die Auszeichnung<br />

als Motivation und Bestärkung. Schon heute sind bei KOBIL<br />

über 40 % der Mitarbeiter in der Entwicklungsabteilung tätig.<br />

Dort werden bestehende Produkte weiterentwickelt, neuen<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 111


Bedürfnissen und Anforderungen angepasst und neue Produktideen<br />

umgesetzt.<br />

Im ausgezeichneten Software-Cluster sind die großen deutschen<br />

Hersteller wie SAP AG und Software AG sowie über<br />

350 kleine und mittlere Unternehmen vertreten. Die drei führenden<br />

Informatikforschungszentren (DFKI, Fraunhofer, FZI)<br />

und die renommierten Informatikfakultäten der TU Darmstadt,<br />

vertreten durch das LOEWE-Zentrum CASED, bringen<br />

ihre Kompetenzen in Forschung, Entwicklung und Ausbildung<br />

in den Cluster ein. Das Eberstädter Unternehmen Flexsecure<br />

GmbH, ein Startup der TU Darmstadt, das KOBIL im Herbst<br />

vergangenen Jahres in die KOBIL Gruppe integriert hat, hat<br />

die Entwicklungsabteilung von KOBIL gestärkt und den jahrelangen<br />

Schulterschluss zur TU Darmstadt und deren Informatikfakultät<br />

unterstrichen. Langfristig möchte der Spitzenclu-<br />

Verwalten ohne Aktenberge<br />

Promos consult stellte jüngst seine Lösung „REdesk - Der<br />

elektronische Schreibtisch für Immobilienunternehmen“ vor.<br />

Der Pilotkunde GEWOBA, ein Tochterunternehmen der Pro<br />

Potsdam GmbH, führte diese neue Online-Verwaltung für<br />

Kernprozesse rund um Interessenten und Mieter als „papierloses<br />

Büro“ ein.<br />

Detlef Wittwer, Projektleiter und Mitinitiator, zieht nach sechs<br />

Monaten Produktivbetrieb Bilanz: „Seit dem Produktivstart<br />

verwalten 150 Mitarbeiter 17 000 Wohnungen mit elektronischen<br />

Akten. Durch den papierlosen Posteingang und die<br />

elektronische Vorgangssteuerung werden monatlich 50 Arbeitstage<br />

gespart, die aktiv in die Kundenbetreuung investiert<br />

werden.<br />

Die Zusammenarbeit verschiedener Mitarbeiter und Bereiche<br />

an verschiedenen Orten ist reibungslos möglich. Auch externe<br />

Mitarbeiter wurden ohne aufwendige Schnittstellen in die<br />

Arbeitsprozesse integriert.“<br />

ster zum weltweit führenden Technologiezentrum im Bereich<br />

digitale Unternehmen werden.<br />

KOBIL nimmt neue Herausforderung gerne an und wird seinen<br />

Beitrag liefern. Dank eingehender Forschung konnten<br />

Produkt wie mIDentity realisiert werden, der weltweit von<br />

Banken wie UBS, Commerzbank und Migros Bank und Geheimdiensten<br />

genutzt wird.<br />

Es gilt die Transformation von Unternehmen, die IT bisher nur<br />

als Werkzeug zur Unterstützung ihrer traditionellen Prozesse<br />

verwenden, zu vollständig digitalen Unternehmen zu ermöglichen.<br />

KOBIL entwickelt Produkte im Bereich digitale Identität,<br />

die diesen Prozess der Unternehmen unterstützt.<br />

Besuchen Sie uns auf der CeBIT in Halle 11 (Banking & Finance)<br />

am Stand D 63.<br />

Die neue Lösung sorgt für großes Interesse. Seit Umstellung<br />

auf den Echtbetrieb haben sich mehrere Wohnungsverwaltungen<br />

REdesk vor Ort präsentieren lassen.<br />

Mit REdesk kann die Bearbeitung aller Vorgänge zum Mieter<br />

und Interessenten auf eine aktenbezogene, voll elektronische<br />

Bearbeitung umgestellt werden. REdesk basiert auf<br />

der Aktenlösung des SAP ® Records Management und auf<br />

dem SAP ® Case Management, die von Promos um sinnvolle<br />

Funktionalitäten erweitert wurden. Sie ist plattformübergreifend<br />

und durch Lösungsoffenheit jederzeit erweiterbar.<br />

Eine Betriebssystemunabhängigkeit ist ebenso gegeben wie<br />

die Mandantenfähigkeit. Die Lösung ist vollständig in alle<br />

SAP ® ERP Systeme integrierbar und lässt sich individuell auf<br />

das jeweilige Unterne<br />

Durchschnittseinkommen reichen in den meisten Regionen fürs Eigenheim<br />

Erwerber benötigen in manchen süddeutschen Zentren fast das Doppelte des regionalen<br />

Durchschnittseinkommens - In zwei von drei kreisfreien Städten reicht bereits der Durchschnitt –<br />

In einer Reihe ostdeutscher Landkreise genügt ein Drittel davon<br />

Berlin – In immer mehr Städten und Landkreisen können sich<br />

Haushalte mit durchschnittlichen Einkommen* ihren Immobilienwunsch<br />

erfüllen. Günstige Preise und niedrige Zinsen<br />

haben die Bezahlbarkeit noch weiter verbessert, wie das<br />

Berliner Forschungsinstitut empirica im Auftrag der Landesbausparkassen<br />

(LBS) errechnet hat. Während in München<br />

fast das Doppelte des dortigen Durchschnittseinkommens<br />

für eine typische Wohneigentumsfinanzierung aufgewendet<br />

werden muss, reichen mittlerweile in 78 von 115 kreisfreien<br />

Städten in Deutschland durchschnittliche Einkommen bereits<br />

aus. Das gleiche gilt für über 90 Prozent aller Landkreise. In<br />

den Kreisen Sangerhausen und Bernburg kann man sogar mit<br />

einem Viertel des Durchschnittseinkommens erfolgreich kaufen<br />

(vgl. Grafik).<br />

Wie LBS Research mitteilt, hat empirica verfügbare Einkommensdaten<br />

der amtlichen Statistik mit aktuellen Informationen<br />

aus seiner Preisdatenbank für Einfamilienhäuser verknüpft.<br />

So wurde das regionale Durchschnittseinkommen mit dem<br />

Mindesteinkommen, das zum Erwerb einer Immobilie benötigt<br />

wird, in Verhältnis gesetzt. Daraus ergibt sich, wie viel das<br />

eigene Einkommen über oder unter dem ortsüblichen Durchschnittseinkommen<br />

liegen muss, damit man sich ein ortstypisches<br />

Eigenheim leisten kann. Für die Berliner Forscher ist<br />

der Erwerb von Wohneigentum in der jeweiligen Region dann<br />

machbar, wenn bei einem Eigenkapital in Höhe eines Jahresnettoeinkommens<br />

die Finanzierungsbelastung (bei Zins und<br />

Tilgung von 7 Prozent pro Jahr) 35 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens<br />

nicht übersteigt.<br />

Wegen der großen Immobilienpreisunterschiede liegen laut<br />

LBS Research die so errechneten monatlichen Mindesteinkommen<br />

zwischen 560 Euro im Landkreis Bernburg und gut<br />

7.200 Euro in Starnberg. Dort werden auch die höchsten<br />

112 Kommunalwirtschaft 02/2010


Durchschnittspreise für Eigenheime verzeichnet<br />

- nämlich fast 500.000 Euro. Weil<br />

allerdings auch die typischen Einkommen<br />

von Region zu Region unterschiedlich sind,<br />

differiert die Wohneigentums-Kaufkraft weniger<br />

stark. Daher müssen rund um den<br />

Starnberger See nur gut 40 Prozent mehr<br />

als die dortigen Durchschnittseinkommen<br />

bezahlt werden.<br />

Demgegenüber wird etwa in Potsdam mit 57<br />

Prozent ein höherer Zuschlag auf das dortige<br />

städtische Durchschnittseinkommen<br />

verlangt, obwohl der durchschnittliche Objektpreis<br />

dort unter 250.000 Euro liegt.<br />

Die regionale Auswertung zeigt, dass nur in<br />

wenigen Landkreisen Durchschnittseinkommensbezieher<br />

sich keine typischen Wohneigentums-Objekte<br />

leisten können. Vor allem<br />

gilt dies für das südliche Bayern von Lindau<br />

am Bodensee bis zum Berchtesgadener<br />

Land, mit dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen<br />

an der Spitze.<br />

Ansonsten ist nur noch in vier Kreisen im<br />

Raum Frankfurt/Offenbach sowie in zwei an<br />

Stuttgart bzw. Freiburg angrenzenden Kreisen<br />

etwas mehr als ein durchschnittliches<br />

Einkommen gefragt.<br />

Bei den kreisfreien Städten ragen nach den<br />

Angaben der LBS-Experten manche süd-<br />

und südwestdeutschen Zentren als relativ<br />

"teures Pflaster" heraus. Aber es gibt auch<br />

andere Beispiele – neben Potsdam in den<br />

neuen Ländern etwa auch Jena (wo fast das<br />

anderthalbfache des Durchschnittseinkommens<br />

benötigt wird), oder die nordrheinwestfälische<br />

Landeshauptstadt Düsseldorf,<br />

wo 128 Prozent "aufgerufen" werden.<br />

Auf der anderen Seite reicht in Hamburg bereits<br />

ein ortsübliches Durchschnittseinkommen<br />

aus, in Bremen sogar nur 60 Prozent<br />

davon. Dies ist zugleich die Metropole, die<br />

mit über 35 Prozent die mit Abstand höchste<br />

Wohneigentumsquote aufweist.<br />

In immer mehr Städten und Landkreisen können sich Haushalte mit durchschnittlichen<br />

Einkommen ihren Wunsch nach eigenen vier Wänden erfüllen. Wie<br />

empirica für die LBS errechnet hat, reichen mittlerweile in 78 von 115 kreisfreien<br />

Städten durchschnittliche Gehälter für eine typische Wohneigentumsfinanzierung<br />

aus.<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 113


Zum 1. Januar 2010 wurde die Abfallsammlung in der Stadt<br />

Straubing und dem Landkreis Straubing-Boden „re-kommunalisiert“.<br />

Der „Zweckverband Abfallwirtschaft Straubing Stadt und<br />

Land“ (ZAW-SR) übernahm diese Aufgabe von einem Privatunternehmen.<br />

Der Grund: Eine Verlängerung des Vertrages mit<br />

dieser Firma sei ohne europaweite Ausschreibung nicht möglich<br />

gewesen. Und außerdem genössen laut einer vom Bayerischem<br />

Städtetag in Auftrag gegebenen Umfrage kommunale<br />

Unternehmen bei der Bevölkerung hohes Ansehen.<br />

Weil der ZAW-SR bisher keinen eigenen Entsorgungsfuhrpark<br />

hatte, musste der Verband zehn neue Fahrzeuge anschaffen.<br />

Geschäftsführer Anton Pirkl: „Das Personal konnten wir zum<br />

größten Teil übernehmen, die betagten Fahrzeuge aufgrund<br />

ihres Zustandes aber nicht.“ Die Wahl fiel auf den Iveco Stralis<br />

AD 260 S 36 Y/PS. Neun der Fahrzeuge werden für die<br />

Abfuhr von Restmüll und Bioabfällen, eines für die Sperrmüllentsorgung<br />

eingesetzt. Aufbauten und Schüttungen dafür<br />

kommen von Zöller.<br />

Beim Stralis AD 260 S 36 Y/PS handelt es sich um 6x2x4-<br />

Dreiachser mit luftgefederten Hinterachsen und hydraulisch<br />

gelenkter, liftbarer Nachlaufachse. Den Antrieb übernimmt ein<br />

Euro-5-Sechszylinderdiesel mit 265 kW (360 PS). Anton Pirkl<br />

ist davon überzeugt, dass diese Leistung für das Einsatzgebiet<br />

mit unterschiedlichster Topografie gut ausreicht; schließlich<br />

sind nicht nur Gemeinden im ebenen Donautal, sondern<br />

auch viele Orte im Bayerischen Wald anzufahren. Dazu kommen<br />

eine ganze Reihe von Einsiedlerhöfen, zu denen nicht<br />

immer gut ausgebaute Wege führen. Die Einsatzhöhen liegen<br />

zwischen 320 und 900 m über dem Meeresspiegel.<br />

Die neuen Fahrzeuge verfügen über das Nahverkehrsfahrerhaus<br />

Active Day (AD). Der leichte, aber dennoch kräftige<br />

Cursor-8-Motor mit 7.790 cm3 Hubraum bringt ein entscheidendes<br />

Nutzlastplus, das bei dem schweren Aufbau doppelt<br />

zählt. Gleiches gilt für das automatisierte Getriebe Eurotronic<br />

12 AS 1930 TD. „Diese Automatik“, so Andreas Asen, Betriebsleiter<br />

Abfuhrbetrieb, „war einer der Gründe für unsere<br />

Wahl. In vergleichenden Tests zeigte sie sich als am besten<br />

für unsere Zwecke geeignet.“ Was die Fahrzeuge betrifft, so<br />

Veolia Verkehr plant den Einstieg in den Fernbuslinienmarkt<br />

Veolia Verkehr hat den Antrag auf Genehmigung von drei<br />

Fernbuslinien beim Regierungspräsidium Düsseldorf eingereicht.<br />

Die Linien sollen zwischen Essen und Kiel, zwischen<br />

Mönchengladbach und München sowie zwischen Essen und<br />

München verkehren. Veolia Verkehr will mit diesen Fernbuslinien<br />

das öffentliche Personenverkehrsangebot zwischen<br />

mehr als zwanzig Städten erweitern.<br />

Die Landesbehörde prüft nun, ob sie dem Antrag auf Genehmigung<br />

der Fernbuslinien stattgeben kann. Ausschlag-<br />

gebend ist dabei, ob die Anträge dem Personenbeförderungsgesetz<br />

entsprechen. Das Gesetz regelt die entgeltliche<br />

oder geschäftsmäßige Beförderung von Personen mit Stra-<br />

Aus der Industrie<br />

Zehn Iveco Stralis für die Abfallsammlung in und um Straubing<br />

Flexibilität und Service von Iveco sowie die Eigenschaften der Stralis-Dreiachser waren entscheidend<br />

war laut Andreas Asen auch die große Wendigkeit bei geringen<br />

Lenkkräften ein wichtiger Punkt.<br />

Andere entscheidende Punkte für die Wahl erläutert Anton<br />

Pirkl: „Professionelle Beratung bei der Fahrzeugauswahl, intensive<br />

Schulungen für die Fahrer und vor allem die Flexibilität<br />

von Iveco haben uns sehr beeindruckt. So war es kein<br />

Problem, die Schalter für die Basisfunktionen des Getriebes<br />

– automatisch, manuell, Fahrtrichtung, Rangiermodus – vom<br />

Armaturenbrett auf eine rechts neben den Fahrersitz montierte<br />

Konsole zu verlegen. Auf dieser Konsole befinden sich<br />

auch die Bedienschalter für den Müllsammelaufbau. Für die<br />

Fahrer, die sehr oft auf die Getriebeschalter zugreifen müssen,<br />

ist diese Verlagerung ein deutliches Komfortplus.“<br />

Der Straubinger Iveco-Vertragshändler FNV Freitag Nutzfahrzeuge,<br />

bei dem die Fahrzeuge (für die Wartungs- und Reparaturverträge<br />

abgeschlossen wurde) betreut werden, hat seine<br />

Verantwortung für den neuen Kunden und dessen Lkw mit<br />

einer ausführlichen Fahrerschulung auch bereits bewiesen.<br />

Insgesamt zehn Iveco Stralis 260 S 36 Y/PS (6x2x4; 26 t; 265<br />

kW/360 PS; luftgefederte Hinterachsen; gelenkte, liftbare<br />

Nachlaufachse) mit automatisiertem Schaltgetriebe Eurotronic<br />

setzt der Zweckverband Abfallwirtschaft Straubing Stadt<br />

und Land zur Müllentsorgung ein.<br />

ßenbahnen, mit Oberleitungsbussen und mit Kraftfahrzeugen.<br />

Laut Paragraf 13 Absatz 2 des Personenbeförderungsgesetzes<br />

unterliegt der Fernbusverkehr starken Beschränkungen.<br />

Das Gesetz bezieht sich dabei auf eine Regelung<br />

aus den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Die<br />

Bundesregierung plant, das Personenbeförderungsgesetz<br />

zu ändern und den Fernbuslinienverkehr zuzulassen. Das<br />

ist auch im Koalitionsvertrag fixiert. Zudem lässt die jüngste<br />

Rechtsprechung erkennen, dass Fernbusse auch in Deutschland<br />

ein sinnvolles Ergänzungsangebot zu bestehenden Verkehren<br />

sein können.<br />

114 Kommunalwirtschaft 02/2010


„Wir verstehen es als unseren Auftrag, möglichst vielen Menschen<br />

ein hohes Maß an bezahlbarer Mobilität auf umweltschonende<br />

Weise zu ermöglichen“, so Dr. Axel Sondermann, zuständiger<br />

Geschäftsführer der Veolia Verkehr. Mit der Einrichtung der<br />

Fernbuslinien schaffe das Unternehmen ein Angebot für Menschen,<br />

die nicht über große finanzielle Ressourcen verfügen<br />

- also z.B. Schülern, Studenten und Senioren. Zudem hätten<br />

Fernbusse eine sehr gute Ökobilanz. „Fernbuslinien stellen eine<br />

wesentliche Verbesserung des Verkehrsangebots dar“, so der<br />

Geschäftsführer weiter. „Wir planen ein einfaches, attraktives<br />

Baustellenmanagement zum Anfassen<br />

Kooperationspartner RIB und TOPCON zeigen integrierte Lösung in Action<br />

Mit einer eindrucksvollen Live-Präsentation wollen die strategischen<br />

Partner RIB und TOPCON ihre gemeinsame Lösung<br />

Messebesuchern der bauma 2010 vorstellen. Hierbei<br />

soll eine Baumaschine, eine Raupe oder ein Grader über den<br />

SiteLink-Server von TOPCON kabellos mit der RIB-Software<br />

STRATIS® auf dem Messestand verbunden werden. Besucher<br />

können die Interaktion der Maschine mit dem Büro<br />

sowohl auf dem Außengelände als auch auf dem TOPCON-<br />

Stand begutachten.<br />

„Für unsere Kunden ist es wichtig, zu sehen und somit zu<br />

verstehen, wie die neue Technologie in der Praxis arbeitet“,<br />

erklärt Achiel Sturm, Construction Business Unit Manager<br />

von TOPCON EUROPE POSITIONING B.V. Insbesondere<br />

die Auswirkungen von Änderungen und die prompte Reaktionsmöglichkeit<br />

auf der Baustelle mit der integrierten Lösung<br />

Philips Professional Lighting Solutions<br />

Neue Bildpreisliste Leuchten<br />

Im Januar ist die neue „Bildpreisliste Leuchten 2010/2011“<br />

von Philips Professional Lighting Solutions erschienen. Sie<br />

umfasst das Innen- und Außenleuchtenprogramm für die<br />

professionellen Anwendungsbereiche im deutschsprachigen<br />

Markt. Im Fokus stehen dabei Produkte auf Basis von LED-<br />

Technologie, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sowie Beleuchtungssysteme<br />

zur Verbesserung der Lichtqualität.<br />

Der schnelle Zugriff auf alle Informationen und die Benutzerfreundlichkeit<br />

waren von zentraler Bedeutung bei der Konzeption.<br />

Auf mehr als 500 Seiten gibt das neue Nachschlagewerk<br />

allen professionellen Lichtanwendern Auskunft über die Basisdaten<br />

des gesamten Philips Leuchten- und Zubehörprogramms<br />

mit über 7.000 Produkten. Das sind unter anderem<br />

die kommerziellen Namen, Maßzeichnungen und Typentabel-<br />

Tarifsystem für umsteigefreie Städteverbindungen in modernen<br />

Fahrzeugen“, führt Heinz Gilmer, Projektleiter Fernbus bei Veolia<br />

Verkehr, aus. Veolia Verkehr ist das führende private Nahverkehrsunternehmen<br />

in Deutschland, das mit dem InterConnex<br />

eigenwirtschaftlich auch überregionalen Bahnverkehr betreibt.<br />

Sobald die Genehmigung vorliegt, wird Veolia Verkehr weitere<br />

Informationen zu den neuen Fernbuslinien veröffentlichen.<br />

Auch die Buchung von Fahrkarten soll dann einfach über das<br />

Internet möglich sein.<br />

sollen in München die Vorteile des Systems näher bringen.<br />

Andreas Dieterle, Product Manager Sales bei RIB, ergänzt:<br />

„Querprofilinformationen fließen vom Messestand direkt auf<br />

die arbeitende Maschine im Außenbereich. Sobald die Maschine<br />

einen Job erledigt hat, kommt die Information online<br />

über SiteLink zurück in unser Softwaresystem. Exakte Vergleiche<br />

von Soll- mit Istdaten sind jederzeit möglich. Wann<br />

immer eine Änderung vorliegt, erhält die Maschine die notwendigen<br />

Daten auf direktem Wege und kann sogleich neue<br />

Arbeitsprozesse einleiten.“<br />

Die integrierte Lösung bestehend aus SiteLink von TOPCON<br />

und STRATIS® von RIB stellen die Partner in Halle A3 am<br />

Stand Nr. 227-229 vor. Über Details zu aktuellen Neuheiten,<br />

die in München gezeigt werden sollen, informieren die Internetseiten<br />

der Partner zeitnah vor Messebeginn.<br />

len mit den wichtigsten technischen Daten, Bestellnummern<br />

und Preisen.<br />

Außerdem gibt es Hinweise auf die Leuchtenplanung und<br />

den Bestellprozess. Ein alphabetisches Verzeichnis der in<br />

der Bildpreisliste verwendeten Abkürzungen sowie Informationen<br />

zu Schutzarten und –klassen ergänzen die Produktinformationen.<br />

Eine Registerstanzung am Rand erleichtert die<br />

Recherchearbeit und führt schnell zu den gewünschten Seiten.<br />

Bestellt werden kann die neue „Bildpreisliste Leuchten<br />

2010/2011“ per E-Mail unter lighting.info-center@philips.com<br />

oder über das Infocenter Licht, Telefon 0 18 03 / 888 333<br />

(9 Euro Cent/Minute). Außerdem steht sie auch Online unter<br />

www.philips.de/lighting im Bereich „Links und Downloads“<br />

zur Verfügung.<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 115


Kurze Wege und kleiner Verbrauch: SÄBU aus Biessenhofen baut energieeffizienten Kindergarten in Neuried<br />

Kinderhaus im Baukastenprinzip: Neue Tageseinrichtung für die Kleinsten<br />

wurde in Systembauweise erstellt - und war nach fünf Monaten bezugsfertig<br />

Im bayerischen Neuried geht man in Sachen Kinderbetreuung<br />

neue Wege. Weil immer mehr junge Familien in die Gemeinde<br />

ziehen, war eine zusätzliche Einrichtung mit Kindergarten<br />

und -krippe dringend notwendig geworden. Imke Friedrich,<br />

die Architektin der Gemeinde, entwarf ein Kinderhaus ohne<br />

Flure, in dem die Räume zwar großzügig bemessen, aber von<br />

überall her schnell zu erreichen sind. Die Verantwortlichen<br />

hatten strenge Vorgaben zu berücksichtigen, denn das neue<br />

Kinderhaus entspricht als öffentliches Gebäude der kürzlich<br />

novellierten Energieeinsparverordnung (EnEV 2009). Solarthermische<br />

Heizungsanlagen und eine Photovoltaikanlage<br />

helfen nun dabei, den Energiebedarf um die geforderten 30<br />

Prozent zu senken.<br />

Von außen sieht das neue Kinderhaus in Neuried aus wie eine<br />

knallbunte Kindervilla. Die vordere Fassade ist in fröhlichem<br />

Rot und Blau gehalten, der breite Treppenaufgang gleicht, von<br />

der Seite betrachtet, einer großen Rutsche. Einladend wirken<br />

auch die vielen Ruhebänke und Spielgeräte im Garten, die<br />

großzügigen Fenster sowie der 21 Meter lange und 3,50 Meter<br />

breite Spielbalkon im ersten Stockwerk des Gebäudes.<br />

Die Architektin Imke Friedrich verfolgte bei dem Haus die<br />

Idee, einen großen Gruppenraum als gemeinschaftliches<br />

Zentrum zu schaffen, von dem aus alle Nebenräume direkt<br />

zu erreichen sind. „Die Erzieherinnen können somit ohne Umwege<br />

etwa in den Wickelraum und den Schlafraum für die<br />

Krippenkinder gelangen“, so Friedrich. Damit möglichst viele<br />

Kinder auch draußen spielen können, befindet sich unter dem<br />

breiten Balkon zusätzlich eine Terrasse in der gleichen Größe.<br />

So entstehen nicht nur zwei große Spielflächen, der Balkon<br />

und der großzügige Dachüberstand bieten darüber hinaus<br />

im Sommer genügend Sonnenschutz. „Alles ist auf die praktische<br />

Nutzung der Bewohner ausgerichtet“, formuliert es die<br />

Architektin. Das neue Gebäude grenzt an ein Neubaugebiet im<br />

Osten von Neuried und bietet nun 74 Ganztages- und Kindergartenkindern<br />

auf zwei Etagen Platz. 840 Quadratmeter groß<br />

ist das neue Haus, das gesamte Grundstück mit dem großen<br />

Garten misst 3165 Quadratmeter. Rund 2,5 Millionen Euro hat<br />

die Anlage insgesamt gekostet, wobei die Landesregierung<br />

die Baumaßnahme mit 660.000 Euro subventionierte.<br />

Die Kombination von Holz mit Stahl und Beton spart<br />

Kosten und Energie<br />

Was man dem auffälligen Bau auf dem ersten Blick nicht ansieht:<br />

Er ist in Hybridbauweise errichtet, das Basismaterial<br />

Holz wurde mit Beton und Stahl kombiniert. „An die Spannbetondecke<br />

beispielsweise konnten wir direkt die Akustikunterdecke<br />

befestigen, ohne dass zusätzliche Brand- und<br />

Schallschutzmaßnahmen nötig waren“, erklärt Machacek.<br />

„Außerdem wird dadurch das Eigenschwingungsverhalten<br />

gegenüber einer Holzbalkendecke deutlich reduziert.“ Das<br />

Biessenhofener Generalunternehmen SÄBU war eines der<br />

wenigen, das die Anforderungen zu dem Bau erfüllte. „SÄBU<br />

hatte einen exakten Bauzeitenplan, der auf den Tag genau<br />

ausgearbeitet war“, berichtet Architektin Friedrich. Lediglich<br />

fünfeinhalb Monate dauerte es, bis das Kinderhaus bezugsfertig<br />

war. „Dank der gut organisierten Bauleitung und der<br />

zuverlässigen Handwerker konnten wir unser Ziel erreichen“,<br />

Im neuen Kinderhaus Neuried sind alle Räume schnell erreichbar.<br />

Ein durchdachtes Energiekonzept verringert den Bedarf<br />

für Strom- und Heizkosten.<br />

sagt Friedrich. „Es wäre schön, wenn jedes Bauvorhaben so<br />

ablaufen könnte.“<br />

SÄBUs Konzept ist die Systembauweise: Die einzelnen Systemelemente<br />

eines Gebäudes fertigen die Mitarbeiter im<br />

Biessenhofener Werk an, wo sie wetterunabhängig arbeiten<br />

können. Dort werden die Wände bereits entsprechend gedämmt<br />

und, soweit es technisch möglich ist, die Fassaden<br />

auf die geschlossenen Bauteile aufgebracht sowie die Fenster<br />

eingesetzt. Erst dann werden die einzelnen Teile verladen<br />

und zum Bauplatz geliefert. Die Montage des Gebäudes vor<br />

Ort dauerte dadurch gerade einmal zwei Wochen – was der<br />

Vorstellung der Architektin, den Bau möglichst schnell fertig<br />

zu stellen, sehr entgegenkam. „Uns kommt es vor allem darauf<br />

an, die Wünsche und Pläne der Bauherren und der Architekten<br />

zu verwirklichen“, so Machacek.<br />

Überflüssiger Strom aus Photovoltaik und<br />

Pelletheizung wird verkauft<br />

Auch die geplanten Energiesparmaßnahmen konnten aufgrund<br />

der speziellen Bauweise umgesetzt werden. „Durch<br />

den Holzbau und die starke Dämmung haben wir sehr niedrige<br />

Verbrauchswerte erreicht“, so Imke Friedrich. Als öffentlicher<br />

Bauherr ist die Gemeinde verpflichtet, nach der neuen<br />

EnEV und dem Erneuerbaren Energien Wärmegesetz zu bauen.<br />

Weil es besonders nachhaltig, kosteneffizient und energiesparend<br />

ist, entspricht das Konzept der Hybridbauweise<br />

der EnEV 2009. Diese schreibt vor, den Primärenergiebedarf<br />

(Heizung und Warmwasser) um 30 Prozent zum zulässigen<br />

Bedarf zu verringern. Auch die Wärmedämmung muss 15<br />

Prozent mehr leisten als bisher. Für das Neurieder Kinderhaus<br />

plante Friedrich eine solarthermische Heizungsanlage<br />

mit Holzpellets ein. Hinzu kam eine Photovoltaikanlage. „Wir<br />

speisen unseren gewonnen Strom in das Netz ein und haben<br />

dadurch jeden Monat auch Einnahmen“, sagt Friedrich.<br />

116 Kommunalwirtschaft 02/2010


Neue Projekte mit TÜV SÜD sicher und wirtschaftlich realisieren<br />

Die Tiefengeothermie entwickelt sich ständig weiter, allein in<br />

Deutschland sind mehr als 150 Projekte in Planung. TÜV SÜD<br />

unterstützt Investoren, Hersteller und Betreiber bei der wirtschaftlichen<br />

und sicheren Realisierung von Tiefengeothermie-<br />

Kraftwerken und Projekten der oberflächennahe Geothermie.<br />

Die Experten präsentieren ihr gesamtes Leistungsspektrum<br />

zur Geothermie am 25. und 26. Februar 2010 auf der Geo-<br />

THERM in Offenburg (Ortenauhalle, Stand 77).<br />

In den letzten Jahren hat sich die Tiefengeothermie zu einem<br />

grundlastfähigen Sektor der alternativen Energieerzeugung<br />

entwickelt. Sie bietet die Möglichkeit, vergleichsweise große<br />

Energieversorgungsprojekte zu realisieren. Mit Hilfe von Geothermie-Kraftwerken<br />

lässt sich beispielsweise Thermalwasser<br />

für den Betrieb von Nahwärmenetzen oder für die Erzeugung<br />

von Strom nutzen.<br />

Mehr als 150 Tiefengeothermie-Projekte sind bundesweit in<br />

Planung, besonders günstig sind die Bedingungen für solche<br />

Kraftwerke im nordalpinen Molassebecken und im Oberrheingraben.<br />

„Die Tiefengeothermie ist eine wichtige Zukunftstechnologie<br />

für umweltfreundliche Energiegewinnung und nachhaltige<br />

Energieversorgung“, sagt René Schiemann, Branchenmanager<br />

Geothermie bei der TÜV SÜD Industrie Service GmbH.<br />

„Die erfolgreiche Realisierung solcher Kraftwerke setzt al-<br />

WELtec BioPower schafft Markteintritt in China<br />

Ein chinesischer Investor hat die WELtec Biopower GmbH<br />

aus Vechta mit dem Bau einer Biogasanlage beauftragt. Der<br />

Baubeginn ist im ersten Quartal 2010 geplant. Die Anlage<br />

mit einer Leistung von 370 Kilowatt elektrisch wird die erste<br />

Biogasanlage Chinas sein, die deutschen Qualitätsstandards<br />

entspricht. WELtec hatte auch deshalb den Zuschlag bekommen,<br />

weil das Unternehmen aus Niedersachsen alle Teile selber<br />

fertigt.<br />

Die zwei 1700 Kubikmeter großen Edelstahl-Fermenter der<br />

Anlage werden mit 15.000 Tonnen Schweinegülle und 1500<br />

Tonnen Reisstroh pro Jahr gefüttert. Die Ressourcen stammen<br />

von Farmen aus der Nähe. Das Konzept der WELtec-<br />

Anlage, die in der 4,5-Millionen-Metropole Wuxi, 45 Autominuten<br />

westlich von Shanghai, errichtet wird, basiert auf der<br />

Gasaufbereitung zu Biomethan zur Eigennutzung. In China<br />

ist es bislang noch nicht üblich, die generierte Energie ins<br />

Stromnetz zu leiten. Daher wird entweder Biomethan erzeugt<br />

und direkt genutzt oder die erzeugte Energie wird direkt für<br />

den Eigenbedarf genutzt.<br />

Aufgrund seiner stetigen wirtschaftlichen Entwicklung wird<br />

Wuxi „Klein-Shanghai“ genannt. Die Stadt ist ein attraktiver<br />

Standort für Investoren, gerade im Bereich erneuerbarer Energien,<br />

und ist bereits Sitz mehrerer Solarunternehmen. Auch<br />

die Bildungslandschaft orientiert sich an der Zukunft. An der<br />

„Southern-Yangtze-Universität“ genießen die Fachbereiche<br />

„Gärungstechnik“ und „Lebensmittelverarbeitung“ einen<br />

weltweit guten Ruf.<br />

Chinas Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien<br />

sind ambitioniert, denn das Land verfügt zwar über große<br />

lerdings entsprechende Kompetenzen und Detailarbeiten<br />

voraus.“ Das gilt sowohl für die Erschließung des Thermalwassers,<br />

als auch für die Planung, den Bau, den Betrieb und<br />

die Instandhaltung der Anlagen. „So zeigen beispielsweise<br />

die Erfahrungen aus dem Betrieb deutscher Kraftwerke, dass<br />

individuell und detailliert geplante Anlagen mit passend dimensionierten<br />

Komponenten und Bauteilen auf Jahre hinaus<br />

zuverlässig betrieben werden können.“<br />

Kompetenz und Erfahrung bei der Realisierung von<br />

Geothermie-Kraftwerken<br />

Die Kraftwerksexperten von TÜV SÜD Industrie Service haben<br />

spezielles Know-how und umfangreiche Erfahrungen<br />

beim Genehmigungsmanagement, bei Umweltverträglichkeitsprüfungen,<br />

bei der Kontrolle von Planungen, beim Einsatz<br />

von verschiedenen Werkstoffen, beim baubegleitenden<br />

Qualitätscontrolling sowie bei Abnahmeprüfungen von Kraftwerken<br />

und bei wiederkehrenden Prüfungen der Anlagen. Mit<br />

ihrer fachbereichsübergreifenden Kompetenz haben sie auch<br />

die Umsetzung von zwei Geothermie-Kraftwerken begleitet,<br />

die als bundesweite Vorzeigeprojekte gelten: das Kraftwerk<br />

in Unterhaching, bei dem die Kalina-Technik zur Stromerzeugung<br />

eingesetzt wird, und das Kraftwerk im pfälzischen<br />

Landau, das mit der so genannten ORC-Technologie arbeitet.<br />

Weitere Kraftwerksprojekte sind nach Aussage von René<br />

Schiemann bereits in Arbeit.<br />

Reserven an Kohle (geschätzte 120 Milliarden Tonnen), aber<br />

kaum über Gas- und Ölvorräte. Obwohl die Kohle intensiv<br />

genutzt wird, werden die Menschen im Land wegen der niedrigen<br />

Wirkungsgrade der Kohlekraftwerke regelmäßig von der<br />

Energieversorgung abgeschnitten. Auch aus diesem Grund<br />

geht der Trend zur dezentralen Versorgung mit Kraft-Wärme-<br />

Kopplung.<br />

Besonders auf dem Land, wo rund 900 Millionen Chinesen leben,<br />

wird Biogas zunehmend beliebter. Gemäß dem Biogas-<br />

Entwicklungskonzept sollen bis zum Jahr 2010 etwa 40 Millionen<br />

Haushalte auf dem Land den Rohstoff verwenden. Das<br />

Potenzial für Biogas wird auf 145 Milliarden Kubikmeter pro<br />

Jahr geschätzt – genug, um die gesamte Landbevölkerung<br />

mit Energie für Kochen und Licht zu versorgen.<br />

Ein weiteres Ziel lautet, bis zum Jahr 2020 sieben Prozent<br />

der Haushalte auf dem Land mit Biogas-Anlagen auszustatten.<br />

So soll der Anteil der erneuerbaren Energien an der<br />

Stromerzeugung bis zum Jahr 2020 auf 15 Prozent ansteigen.<br />

Die Voraussetzungen für eine Verwertung von Biomasse in<br />

industriell geprägten Gebieten sind teilweise schon gegeben:<br />

Große Zuckerhersteller gewinnen aus ihren Abfällen Strom für<br />

den Eigenbedarf. Über 800 Megawatt werden allein in den<br />

Zuckerprovinzen Guangdong und Guangxi generiert.<br />

Der Auftrag für WELtec BioPower könnte in China Referenzcharakter<br />

für den Biogasanlagenhersteller bekommen:<br />

Shanghai ist Austragungsort der Weltausstellung Expo 2010,<br />

und der Anlageninvestor wird dort Aussteller sein.<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 117


con|energy schließt strategische Partnerschaft mit dem<br />

Beratungsunternehmen Hegel Karbenn & Cie.<br />

Die Essener con|energy ag beteiligt sich mit knapp 48% an<br />

der Hegel Karbenn & Cie. Corporate Finance GmbH. Die unabhängige<br />

Beratungsgesellschaft mit Sitz in Köln hat sich auf<br />

den Bereich Mergers & Acquisitions im deutschsprachigen<br />

Raum spezialisiert.<br />

Es handelt sich um eine strategische Kooperation, deren Ziel<br />

es ist, das komplementäre Beratungsangebot für Kunden<br />

beider Unternehmen zu optimieren und weiter zu vertiefen.<br />

con|energy bringt als führendes Dienstleistungsunternehmen<br />

für die Energiewirtschaft vor allem seine ausgeprägten Marktkenntnisse<br />

sowie etablierte Businessstrukturen ein.<br />

Langjährige Beratungskompetenz bei Sal. Oppenheim<br />

Die neu gegründete Hegel Karbenn & Cie. Corporate Finance<br />

GmbH liefert im Gegenzug Know-how zum Kauf, Verkauf und<br />

zur Privatisierung von Unternehmen der Energiewirtschaft,<br />

der kommunalen Daseinsvorsorge und im Bereich erneuerbarer<br />

Energien. Weitere Expertise besteht bei der Anbahnung<br />

von Kooperationen von Unternehmen im öffentlichen<br />

und kommunalen Sektor. Geschäftsführende Gesellschafter<br />

sind Michael Hegel (51), zuletzt als Managing Director Leiter<br />

„Energie und öffentliche Hand“ und Co-Head Relationshipmanagement<br />

beim Kölner Bankhaus Sal. Oppenheim sowie<br />

Dr. Frank Karbenn. Der 48-Jährige verantwortete als Managing<br />

Director bei Sal. Oppenheim zahlreiche Transaktionen<br />

im Bereich der Energiewirtschaft und der öffentlichen Hand.<br />

Weitere Gesellschafter sind Dr. Thomas Gabelmann, Marc<br />

Gerards, Jan Martin Lawin und Dietmar Rath, die alle ebenfalls<br />

zuvor im Energiesektor des Kölner Bankhauses arbeiteten.<br />

Steigende Flexibilität, hohe Akzeptanz<br />

„Diese Partnerschaft ermöglicht unseren Kunden künftig noch<br />

flexibler und dynamischer auf die Anforderungen des Marktes<br />

zu reagieren. Die langjährige und umfassende Transaktionserfahrung<br />

der Hegel Karbenn & Cie gepaart mit unserer Branchenkompetenz<br />

bietet Kunden ein exklusives Beratungspotenzial“,<br />

freut sich Dr. Roman Dudenhausen, Vorstand der<br />

con|energy ag. „Zudem zeichnet sich ab, dass wir vom Start<br />

weg mit unserem erfahrenen Team auf sehr positive Resonanz<br />

im Markt stoßen“, ergänzt Michael Hegel.<br />

Juwi und BKW nehmen ersten gemeinsamen Windpark in Betrieb<br />

Die BKW FMB Energie AG (BKW) und die juwi Gruppe, ein<br />

führender Projektentwickler im Bereich der erneuerbaren<br />

Energien, haben in Landkern (Rheinland-Pfalz) ihren ersten<br />

gemeinsam realisierten Windpark in Betrieb genommen. Der<br />

Windpark des neuen Gemeinschaftsunternehmens BKWind<br />

besteht aus vier Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung<br />

von acht Megawatt und wird jährlich rund 20 Millionen Kilowattstunden<br />

CO2-freien Strom produzieren. Die Investitionskosten<br />

belaufen sich auf rund 12 Millionen Euro.<br />

„Die Realisierung des ersten gemeinsamen Windparks ist ein<br />

wichtiger Schritt – für die erneuerbaren Energien und für das Gemeinschaftsunternehmen<br />

BKWind. Nach der gelungenen Premiere<br />

sollen nun eine Reihe weiterer Projekte folgen, mit der wir<br />

die Windenergie voranbringen wollen. Von der Kooperationen<br />

zwischen Energieversorgern und Projektentwicklern profitieren<br />

alle: erneuerbare Energien, Klima, die Region und auch die beteiligten<br />

Unternehmen“, erklärt Manfred Jakobs, Geschäftsführer<br />

juwi renewable IPP (Independent Power Producer). „Wie in<br />

der Schweiz nutzt die BKW auch im Ausland die erneuerbaren<br />

Energien und hat dazu ein umfangreiches Investitionsprogramm<br />

beschlossen. Die Windenergie steht dabei im Vordergrund. Die<br />

Inbetriebnahme des Windparks in Landkern ist ein wichtiger<br />

Schritt hin zum Aufbau eines umfangreichen Windportfolios.<br />

Die Kooperation mit juwi wird die rasche Realisierung weiterer<br />

Projekte ermöglichen“, hält Samuel Leupold fest, Leiter des Geschäftsbereichs<br />

Energie International und Handel der BKW.<br />

juwi und BKW sind im April 2009 eine strategische Partnerschaft<br />

eingegangen mit dem Ziel, die Nutzung der erneuerbaren<br />

Energien in grossem Stil voranzubringen. Die Partner<br />

konzentrieren sich auf den Ausbau der Windenergie. Bis 2015<br />

wollen sie an unterschiedlichen Standorten in Deutschland<br />

mehrere Windparks mit einer installierten Gesamtleistung von<br />

rund 200 Megawatt realisieren.<br />

Der Windpark Landkern (Rheinland-Pfalz) des Gemeinschaftsunternehmens<br />

BKWind erzeugt pro Jahr rund 20 Millionen Kilowattstunden<br />

CO2-freien Strom. Das entspricht dem Jahresbedarf<br />

von rund 5.500 Haushalten. Foto: juwi<br />

118 Kommunalwirtschaft 02/2010


Energiepreise zum Jahreswechsel gestiegen<br />

Der Anstieg der Energiekosten zum Jahreswechsel 2009/2010<br />

veranlasst die Verbraucher, ihre bestehenden Strom- und<br />

Gaslieferverträge zu prüfen und gegebenenfalls ihren Anbieter<br />

zu wechseln.<br />

Die Stromtarife steigen im Januar bundesweit um durchschnittlich<br />

4,35 Prozent, die Gaspreise um ca. 1,5 Prozent.<br />

Die Energiekonzerne verfolgen jedoch im Allgemeinen eine<br />

sehr unterschiedliche Preispolitik, die im differenzierten Fall<br />

auch Preissenkungen vorsieht. So sind sehr starke regionale<br />

Gefälle zu beobachten: In Sachsen gibt es beim Strom<br />

zum Beispiel Preiserhöhungen von 6,6 Prozent, während in<br />

Nordrhein-Westfalen die regionalen Versorger ihre Preise um<br />

durchschnittlich 2,9 Prozent anheben. Dies zeigt, dass sich<br />

der Wettbewerb auf dem Energiemarkt weiterhin verstärkt<br />

– zu Gunsten der Verbraucher. Die bundesweiten, allgemei-<br />

Mehr Gütezeichen ABS<br />

Zuverlässigkeit bei Ausschreibungen und Bauüberwachung zu Sanierungen steigt<br />

Im April 2007 wurde die Beurteilungsgruppe ABS – Ausschreibung<br />

und Bauüberwachung bei der grabenlosen Sanierung<br />

von Abwasserleitungen und -kanälen aller Werkstoffe und<br />

Nennweiten mit den dazugehörigen Bauwerken – in die Güte-<br />

und Prüfbestimmungen der Gütesicherung Kanalbau RAL-GZ<br />

961 aufgenommen. Auftraggeber und Ing.-Büros dokumentieren<br />

damit ihre besondere Erfahrung und Zuverlässigkeit<br />

der Organisation und des eingesetzten Personals. Etwa durch<br />

entsprechende Referenzen oder durch Vorlage eines zertifizierten<br />

Qualitätsmanagementsystems bzw. des Nachweises<br />

eines Organisationsmanagements zur Fehlerminimierung. Mit<br />

Zeugnissen kann die Qualifikation des eingesetzten Personals<br />

nachgewiesen werden. Damit wurde ein Anforderungskatalog<br />

geschaffen, der Grundlage ist für zuverlässiges Handeln bei<br />

Ausschreibung und Bauüberwachung<br />

Gebrauchswert Kanal steigt<br />

Politik, Wirtschaft sowie Institutionen und Verbände weisen<br />

seit vielen Jahren darauf hin, dass der dauerhaften Dichtheit<br />

von Abwasserleitungen und -kanälen mehr Aufmerksamkeit<br />

gewidmet werden muss. Es liegt im Interesse aller, dass Abwasserleitungen<br />

und -kanäle von erfahrenen und zuverlässigen<br />

Fachleuten geplant, gebaut oder saniert werden. Aus<br />

diesem Grund wurde beispielsweise die RAL-Gütesicherung<br />

nach RAL-GZ 961 eingeführt, um eine kontrollierte Selbstverpflichtung<br />

der Unternehmen und eine Zuverlässigkeitssteigerung<br />

zu erreichen.<br />

Im Fokus steht dabei der Zustand unserer Kanalisation. Erfahrung<br />

und Zuverlässigkeit sind Grundlagen für Planungs-<br />

und Ausführungsqualität und die Langlebigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

der Leitungsinfrastruktur. Ein Ergebnis: Der<br />

Gebrauchswert der Abwasserleitungen und -kanäle steigt.<br />

Bei der Sicherung der Qualität und bei der Einsparung von<br />

Kosten hat sich das System Gütesicherung bewährt. Angewandte<br />

Gütesicherung ist Grundlage wettbewerbsneutraler<br />

Vergabe.<br />

Entscheidend ist konsequentes Verhalten bei der Wertung<br />

der Angebote. Die Wertung der Angebote ist in § 25 VOB/A<br />

sowie § 97 Abs. 4 und 5 GWB geregelt. In der ersten Wertungsstufe<br />

schließt der Auftraggeber nach VOB/A § 25 Nr.1<br />

nen Preiserhöhungen der letzten Jahre scheinen damit der<br />

Vergangenheit anzugehören – vielmehr müssen die Kunden<br />

verstärkt auf Angebote zur günstigen Belieferung mit Strom<br />

und Gas achten. Da die Preisschere zwischen den Versorgern<br />

immer weiter auseinandergeht, raten Energieexperten: Umso<br />

mehr Kunden von ihren Wechselmöglichkeiten Gebrauch machen,<br />

umso stärker wird auch der Energiemarkt belebt. Dies<br />

sollten die Konsumenten nutzen.<br />

Ein Vergleich der Tarife – zum Beispiel unter www.kilowatthandel.de<br />

– bringt Informationen und Klarheit über das Einsparpotenzial.<br />

Hier geht der Strom- bzw. Gasanbieterwechsel<br />

schnell, unkompliziert und risikofrei vonstatten. Angebote<br />

mit Vorkasse oder Paketpreise werden nicht berücksichtigt.<br />

Verbraucher können online sogleich einen neuen Vertrag abschließen;<br />

die Kündigung erfolgt durch den neuen Versorger.<br />

Angebote aus, die bestimmten Anforderungen nicht entsprechen.<br />

In der zweiten Wertungsstufe nach § 25 Nr.2 wird bei<br />

öffentlicher Ausschreibung die Eignung geprüft. In der dritten<br />

Wertungsstufe nach § 25 Nr. 3 (1) erfolgt der Ausschluss,<br />

wenn ein unangemessen niedriger oder hoher Preis vorliegt.<br />

Nach § 25 Nr. 3 (3) kommen in die engere Wahl nur solche<br />

Angebote, die unter Berücksichtigung verschiedener Gesichtspunkte<br />

eine einwandfreie Ausführung erwarten lassen.<br />

Allerdings kommt es vor, dass die Wertung von Angeboten<br />

nicht oder nur unvollständig durchgeführt wird. Ein Zertifikat<br />

für die Qualifikation von Auftraggebern und Ingenieurbüros<br />

einzurichten, entspricht den Wünschen der Beteiligten.<br />

Erste Impulse schon 2003<br />

Über die Einführung eines Gütezeichens ABS haben Auftraggeber,<br />

Planer und ausführende Unternehmen auf der<br />

Mitgliederversammlung der Gütegemeinschaft Kanalbau im<br />

Jahre 2003 intensiv diskutiert. In Magdeburg wurde damals<br />

der Grundstein für die Einführung eines entsprechenden Zertifikates<br />

gelegt. Auftraggeber und Unternehmen haben das<br />

Anliegen unterstützt.<br />

Die Folge: Auf Empfehlung des Güteausschusses und einer<br />

Expertenrunde wurde daraufhin die Konzeption und Durchführung<br />

eines Seminars zur Vertiefung der Kenntnisse über<br />

die Gütesicherung für die Mitarbeiter von Ingenieurbüros<br />

geplant und in den Stätten Berlin, Dortmund und Stuttgart<br />

erstmals durchgeführt. Schwerpunkte zum Bauvertrags- und<br />

Bauvergaberecht, zur Ausschreibung und Wertung der Angebote<br />

sowie zur Bauüberwachung dienten zur Vertiefung der<br />

Kenntnisse über das Gütesicherungssystem und die einzelnen<br />

ineinander greifenden Elemente der Eigenüberwachung<br />

und der unabhängigen Kontrolle. Nach erfolgreicher Teilnahme<br />

an diesem eintägigen Seminar erhielten die Teilnehmer<br />

eine personengebundene und befristet gültige Bescheinigung.<br />

Erweiterung geplant<br />

2007 wurde die Ingenieurleistung im Bereich Ausschreibung<br />

(A) und Bauüberwachung (B) bei der grabenlosen Sanierung<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 119


(S) von Abwasserleitungen und -kanälen nach einem Beschlussvorschlag<br />

dann als Beurteilungsgruppe ABS in die<br />

Güte- und Prüfbestimmungen aufgenommen. Damals wie<br />

heute für die Beteiligten ein Schritt in die richtige Richtung.<br />

Die Aufträge von Auftraggebern, Bauunternehmen und Ingenieurbüros<br />

wurden umgesetzt. Erfreulich: Bereits auf der 104.<br />

Güteausschusssitzung in Aachen konnten die ersten beiden<br />

50 weitere Arbeitsplätze auf Ewald in Herten<br />

Zeller Gruppe baut moderne Firmenzentrale in ökologischer Bauweise<br />

Mit dem offiziellen Spatenstich beginnt heute auf dem Zukunftsstandort<br />

Ewald der Bau der neuen 1.500 Quadratmeter<br />

großen Firmenzentrale der Zeller Klima- und Kältetechnik<br />

GmbH. Im Juli hat das Gelsenkirchener Unternehmen das<br />

3.500 Quadratmeter große Baugrundstück auf dem ehemaligen<br />

Bergbaustandort erworben, den die Stadt Herten und<br />

die RAG Montan Immobilien GmbH gemeinsam zu einem<br />

überregional bekannten Zukunfts- und Technologiestandort<br />

entwickelt haben.<br />

„Für unsere zukunftsorientierten Produkte und Dienstleistungen<br />

der Kälte- und Klimatechnik haben wir hier auf Ewald<br />

einen attraktiven Standort gefunden und befinden uns in bester<br />

Gesellschaft, denn viele innovative Unternehmen haben<br />

sich hier bereits angesiedelt“, so Thorsten Zeller, Geschäftsführer<br />

der Zeller Kälte- und Klimatechnik GmbH. Der Neubau<br />

der Firma Zeller untergliedert sich in Lagerhalle mit angeschlossenem<br />

Kleinteilelager sowie einem 640 Quadratmeter<br />

großen zweigeschossigen Bürobereich mit Schulungsraum,<br />

Sozial- und Aufenthaltsräumen. Absolutes Highlight der neuen<br />

Firmenzentrale sei die große Licht durchflutete Klima- und<br />

Wärmepumpenausstellung mit dem modernen Empfangsbereich.<br />

Besonderen Wert legt die Firma Zeller beim Neubau auf<br />

ökologische Gesichtspunkte und den Einsatz regenerativer<br />

Energien. Das Gebäude wird mit einer modernen Luft-Wasser-Wärmepumpen-<br />

und einer Photovoltaikanlage von 275<br />

Quadratmetern ausgestattet. Hiermit wird auf Jahresbasis<br />

der zum Betrieb der Wärmepumpe benötigte Strom selbst<br />

produziert und der Ausstoß an klimaschädlichem CO2 komplett<br />

vermieden.<br />

Im Mai 2010 wird voraussichtlich die neue Firmenzentrale fertig<br />

gestellt sein. In der neuen Geschäftsstelle werden dann<br />

etwa 50 Mitarbeiter arbeiten und in zwei Jahren plant Zeller<br />

rund 70 Arbeitskräfte zu beschäftigen. „Mit der Ansiedlung<br />

der Firma Zeller setzt sich trotz Wirtschaftskrise die Erfolgsstory<br />

Ewald fort. Besonders froh sind wir, dass Zeller neue<br />

Gütezeichen der Gruppe ABS an Ingenieurbüros verliehen<br />

werden. Bis heute wurde 11 Ingenieurbüros das Gütezeichen<br />

ABS verliehen, ein gutes Dutzend Anträge befinden sich in<br />

der Bearbeitung. 2010 soll auf der nächsten Mitgliederversammlung<br />

der Gütegemeinschaft Kanalbau das Gütezeichen<br />

ABV (Vortrieb) vorgestellt werden. Ein Entwurf für ABAK (offener<br />

Kanalbau) ist in Planung.<br />

qualifizierte Arbeitsplätze auf Ewald schaffen wird. Insgesamt<br />

arbeiten und forschen dann auf dem Zukunftsstandort Ewald<br />

mehr als 1.100 Menschen - viele hoch qualifiziert wie auch<br />

im Wasserstoff-Anwenderzentrum H2Herten – das macht<br />

uns wirklich stolz“, so Dr. Uli Paetzel, Bürgermeister der Stadt<br />

Herten und Thorsten Zeller ergänzt: „Es handelt sich bei den<br />

Arbeitsplätzen nicht nur um eine Verlagerung von Personal<br />

von Gelsenkirchen nach Herten, im Gegenteil, wir suchen<br />

noch qualifiziertes Personal, z.B. Projektleiter im Heizungsbau,<br />

sowie Heizungs-, Lüftungs-, und Kälteanlagenbauer,<br />

eine Marketingassistenz und Bürokaufleute. Und wir wollen<br />

junge Leute als Kälteanlagenbauer oder Bürokaufleute ausbilden.<br />

Interessierte können sich unter info@zeller-klimatechnik.<br />

de direkt an uns wenden.“<br />

Die RAG Montan Immobilien GmbH betont, dass der Zukunftsstandort<br />

Ewald mit Zeller einen Gewerbetreibenden<br />

gewonnen habe, der hervorragend in das Profil des Zukunftsstandortes<br />

Ewald passe. „Mittlerweile haben wir hier gemeinsam<br />

mit der Stadt Herten einen breiten Fächer zukunftsweisender<br />

Technologiefirmen ansiedeln können, wodurch sich<br />

sicherlich interessante Synergieeffekte ergeben. Das Thema<br />

erneuerbare Energien hat auf Ewald einen besonderen Stellenwert,<br />

entsprechend hoch schätzen wir, dass Kunden wie<br />

Zeller beim Neubau moderne Gebäudetechnik einsetzen“,<br />

erläutert Jürgen Brüggemann, Stabstellenleiter Unternehmensentwicklung/<br />

Kommunikation der RAG Montan Immobilien<br />

GmbH, die das Grundstück an die Firma Zeller veräußert<br />

hat.<br />

Mit dem Grundstücksverkauf an die Zeller Kälte- und Klimatechnik<br />

GmbH sind rund 75 Prozent der Fläche des Zukunftsstandortes<br />

in Rekordzeit vermarktet. Damit steht neun<br />

Jahre nach Stilllegung des Bergwerks Ewald 1/2/7 und rund<br />

zwei Jahre nach Abschluss der gesamten Sanierungs- und<br />

Erschließungs-maßnahmen nur noch ein Viertel der Fläche<br />

auf dem 520.000 Quadratmeter großen Gesamtareal für Ansiedlungen<br />

zur Verfügung.<br />

120 Kommunalwirtschaft 02/2010


RWE stellt auf der e-world neuen Energiekatalog für Geschäftskunden vor<br />

• Innovative Produkte – Intelligente Lösungen – Umfassender Service<br />

Die RWE Vertrieb AG, Dortmund, hält für ihre Geschäftskunden<br />

ab sofort eine informative Gesamtschau bereit: den RWE<br />

Energiekatalog Business 2010. Geschäftskunden erhalten<br />

hier ein kundenorientiertes Angebots- und Dienstleistungsspektrum<br />

interessant und nutzwertig präsentiert. Übersichtliche<br />

Informationen, nutzenorientierte Darstellungen und<br />

emotionale Ansprache sollen beim Leser Interesse wecken.<br />

Im Rahmen der am Dienstag (9. Februar 2010) beginnenden<br />

Energiemesse „e-world“ in Essen wird diese umfassende Informationsquelle<br />

erstmals publiziert. Im Katalog werden die<br />

Leistungen und Produkte von RWE anfassbar beschrieben<br />

und somit die Mehrwerte des Energiepartners RWE transportiert.<br />

Achim Südmeier, im Vorstand der RWE Vertrieb AG<br />

verantwortlich für das Geschäftskundensegment: „Der Energiekatalog<br />

ist ein weiterer Baustein, um unsere Kunden in Energiefragen<br />

ganzheitlich zu beraten. Denn wir wollen mit und<br />

für unsere Kunden immer die perfekte Lösung entwickeln!<br />

Darüber hinaus stehen natürlich unsere kompetenten Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter bereit, um sämtliche Detailfragen<br />

individuell zu klären und jedem Kunden eine maßgeschneiderte<br />

Lösung anzubieten.“<br />

Vermietungsleistung der Commerz Real auf Fünfjahreshöchststand<br />

• Im Jahr 2009 fondsübergreifend Gesamtfläche von über 600.000 m² vermietet<br />

• Hohe Objektqualität erhöht Verweildauer der Mieter in Commerz Real-Objekten<br />

Die Commerz Real hat im Jahr 2009 trotz der angespannten<br />

Lage auf dem Gewerbeimmobilienmarkt ihre Vermietungsleistung<br />

im Vergleich zum Vorjahr um knapp 50 Prozent steigern<br />

können. Damit konnte das höchste Volumen der letzten fünf<br />

Jahre erzielt werden. Insgesamt wurden 2009 rund 600.000<br />

m² Büro-, Einzelhandels- und Logistikflächen langfristig an<br />

namhafte und bonitätsstarke Unternehmen vermietet.<br />

„Die hohe Gebäude- und Standortqualität unserer Immobilien<br />

trägt nicht nur dazu bei, dass wir eine sehr gute Neuvermietungsleistung<br />

erzielen können. Bestehende Mietverhältnisse<br />

werden oftmals vorzeitig verlängert, weil sich unsere Mieter<br />

in den Objekten wohlfühlen und rechtzeitig den Verbleib darin<br />

gewährleisten möchten“, sagt Hans-Joachim Kühl, im Vorstand<br />

der Commerz Real AG u.a. verantwortlich für das Real<br />

Estate Asset Management.<br />

Zu den herausragenden Transaktionen des Jahres 2009 gehörten<br />

zwei Vermietungen in Amsterdam, die für den Offenen<br />

Immobilienfonds hausInvest europa erfolgten. Dort wurde<br />

der Mietvertrag mit einer internationalen Anwaltskanzlei über<br />

eine Bürofläche von rund 12.500 m² bis Juli 2019 verlängert.<br />

Zudem sicherte sich ein in der Chemiebranche tätiges Unternehmen<br />

seinen Standort bis Juni 2017.<br />

Betreiber der dualen Systemen einigen sich auf verbindliches Meldeverfahren<br />

Basierend auf einem Vorschlag des börsennotierten Umweltdienstleisters<br />

und Rohstoffhändlers INTERSEROH SE<br />

haben sich gestern die Betreiber der bundesweit zugelassenen<br />

dualen Systeme in einer Dringlichkeitssitzung darauf<br />

geeinigt, die Mengenmeldung für Leichtverpackungen für das<br />

erste Quartal 2010 auf Grund zusätzlich gewonnener Kunden<br />

nochmals zu aktualisieren. Die avisierte Menge an Leichtverpackungen<br />

dürfte damit knapp über der gemeldeten Menge<br />

für das erste Quartal 2009 liegen. Interseroh steigerte seine<br />

Tonnage bei LVP gegenüber dem Vorjahresquartal von 23.000<br />

auf über 60.000 und schaffte es, seine Position als Nummer<br />

Zwei deutlich auszubauen. Darüber hinaus verständigten<br />

sich die Unternehmen darauf, gemeinsam einen einheitlichen<br />

Für den Fonds hausInvest global wurden u.a. im Prager Objekt<br />

“Charles Square“ nennenswerte Vermietungserfolge für<br />

eine Gesamtfläche von ca. 13.000 m² erzielt. Hier hat sich<br />

neben dem Tabakunternehmen Philip Morris, das den Mietvertrag<br />

vorzeitig bis Januar 2015 verlängert hat, die Unternehmensberatung<br />

Ernst & Young bis Juni 2013 ihren tschechischen<br />

Unternehmenssitz gesichert.<br />

Bei den Geschlossenen Immobilienfonds konnten u.a. im Objekt<br />

“East Building“ in New York attraktive Vereinbarungen<br />

geschlossen werden. Die betreffenden Büroflächen umfassen<br />

insgesamt ca. 11.000 m². Eine Großkanzlei verlängerte<br />

das Mietverhältnis bis zum Jahresende 2022 und ein Finanzdienstleister<br />

unterzeichnete einen Mietvertrag bis Januar<br />

2021.<br />

„Vor dem Hintergrund der sehr guten Vermietungsleistung<br />

konnten wir auch zum Jahresende 2009 in beiden hausInvest-Fonds<br />

eine hohe Vermietungsquote ausweisen. Für hausInvest<br />

global belief sie sich auf rund 97 Prozent, für hausInvest<br />

europa betrug sie ca. 96 Prozent. Dies ist – insbesondere<br />

unter den gegebenen Marktumständen – sehr erfreulich“,<br />

sagt Kühl.<br />

Systembetreiber sagen Mengenschwund im dualen System den Kampf an<br />

Wirtschaftsprüfer zu beauftragen, der die Mengendaten der<br />

einzelnen Systembetreiber ab dem zweiten Quartal 2010<br />

überprüft und bestätigt. Die Werte werden dann erst an die<br />

Gemeinsame Stelle gemeldet und dienen als Grundlage der<br />

Kostenverteilung. Damit hätten die dualen Systembetreiber<br />

zudem eine solide Grundlage für eine transparente Kontrolle<br />

seitens der Vollzugsbehörden gelegt, betonte Interseroh Vorstandsvorsitzender<br />

Dr. Axel Schweitzer. Diese seien nun in der<br />

Pflicht, ihrer Aufgabe nachzukommen.<br />

Auslöser des Treffens waren die gestern veröffentlichen Mengenmeldungen<br />

im dualen System: Nach ersten Berechnungen<br />

wurden im ersten Quartal dieses Jahres rund 240.00 Ton-<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 121


nen Leichtverpackungen unter Vertrag genommen – nahezu<br />

30.000 Tonnen weniger als im Vorjahresquartal. Schweitzer:<br />

„Die Zahlen zeigen, dass immer noch Unternehmen das neue<br />

Gesetz unterlaufen und für das Recycling ihrer Verpackungen<br />

nichts bezahlen.<br />

Um das bewährte, privatwirtschaftlich organisierte duale<br />

System aufrecht zu erhalten, haben sich Interseroh und<br />

seine Wettbewerber auf verbindliche Qualitätsstandards geeinigt.“<br />

Dies sei ein wichtiger erster Schritt, betonte Schweitzer.<br />

Allerdings müsste die Ausgestaltung noch konkretisiert<br />

werden.<br />

Unternehmen in die Pflicht nehmen<br />

Der Interseroh-Chef appellierte zudem an den Handel, seine<br />

Lieferanten stärker in die Pflicht zu nehmen. „Offenbar gibt<br />

es noch immer etliche Unternehmen, für die das korrekte<br />

Recycling ihrer Verpackungen ein Fremdwort ist – bezahlen<br />

müssen das die ehrlichen und seriösen Marktteilnehmer.“<br />

EVB Energy Solutions stellt Forschungsarbeit vor<br />

Smart Metering-Produkte: was ist machbar?<br />

Smart Metering wird immer konkreter. Seit 1. Januar sind die<br />

intelligenten Zähler im Neubau und bei Modernisierungen<br />

gesetzlich Pflicht, spätestens ab 30. Dezember muss der<br />

Verbraucher auf lastvariable oder tageszeitabhängige Tarife<br />

zurückgreifen können. Dass die Möglichkeiten der smarten<br />

Zählertechnik damit noch lange nicht ausgeschöpft sind,<br />

zeigt eine Studie der LBD Beratungsgesellschaft (LBD) aus<br />

Berlin. Die Forschungsarbeit, die auf der E-World und am 11.<br />

März 2010 im Rahmen der EVB-Fachtagung in Bad Neuenahr<br />

präsentiert wird, erarbeitet intelligente Zählerprodukte, die<br />

bereits jetzt, in der ersten Marktphase des Smart Meterings,<br />

umsetzbar sind.<br />

Mit „Umsetzbare Smart Metering-Produkte – Eine Handreichung<br />

für Vertriebe“ (Arbeitstitel) macht die LBD das Studienreihe<br />

rund um die Möglichkeiten der intelligenten Zählertechnologie<br />

komplett. Die erste Studie „Herausforderung aus<br />

Markt und Regulierung – Handlungsoptionen für durchgängige<br />

Prozesse„ betrachtete dabei die langfristige Marktentwicklung<br />

von Smart Metering und machte klar, dass Energieversorger<br />

nicht darauf verzichten werden können, eigene<br />

Strategien zu intelligenten Zählern zu entwickeln.<br />

Wie sich Smart Metering dann konkret wirtschaftlich implementieren<br />

und betreiben lässt, damit beschäftigte sich die<br />

zweite Studie „Smart Metering – Erfolgreich sein durch Prozesseffizienz<br />

und Produktinnovation“. Darin wurde unter anderem<br />

beschrieben, wie der Einsatz von Smart Metern neue<br />

Einsparmöglichkeiten durch effiziente Prozessgestaltung<br />

bietet. Die nun vorliegende Studie baut auf den ersten beiden<br />

Arbeiten auf und entwickelt handfeste Produkte für die<br />

jetzige Marktphase. Sie ist damit eine wertvolle Basis für die<br />

Vertriebsabteilungen vor allem kleinerer und mittlerer Energieversorgungsunternehmen.<br />

Wie erfolgreich ein Energieversorgungsunternehmen künftig<br />

auf dem Markt ist, hängt auch davon ab, wie verständig es<br />

die Möglichkeiten ausschöpft, die Smart Metering ihm bietet.<br />

Fest steht: Ein wirtschaftlicher Messstellenbetrieb mit di-<br />

Schweitzer weiter: „Sinnvoll und richtig wäre es, dass der<br />

Handel sich von seinen Zulieferern bestätigen lässt, bei welchem<br />

seriösen Systemanbieter seine Verkaufsverpackungen<br />

zum ordnungsgemäßen Recycling ohne Abzüge angemeldet<br />

wurden. Das wäre der einfachste und wirkungsvollste Weg,<br />

Trittbrettfahrer zu überführen.“<br />

Landesbehörden müssen nachziehen<br />

Interserohs Vorstandsvorsitzender stellte zudem klar, dass<br />

nicht die gesamte Verantwortung in den Händen der privatwirtschaftlichen<br />

Recyclingunternehmen liegen könne: „Mit<br />

diesem Beschluss haben wir einen entscheidenden Schritt<br />

getan, die Behörden bei ihrer Arbeit so gut wie möglich zu<br />

unterstützen.“ Auf Grundlage der geprüften Daten aller neun<br />

Systembetreiber könnten die Behörden nun unabhängig,<br />

neutral und einfach prüfen, welche Unternehmen das Gesetz<br />

unterlaufen. „Nun liegt es an den Ländern, ihren Kontrollpflichten<br />

nachzukommen – hier handelt es sich eindeutig um<br />

eine hoheitliche Aufgabe.“<br />

gitalen Zählern ist nur dann möglich, wenn neue Tarife und<br />

Produkte entwickelt werden. Dabei gilt es, die Produkte so<br />

exakt wie möglich auf die verschiedenen Kundensegmente<br />

maßzuschneidern.<br />

Auf Basis der bevorzugten Zielgruppen für Smart Metering,<br />

die in der zweiten Studie erarbeitet wurden (jüngere Singles,<br />

Doppelverdiener ohne Kinder, Familien mit Kindern im sogenannten<br />

modernen Mainstream, ältere Aufgeschlossene<br />

in der postfamiliären Phase und ökologisch Sensibilisierte),<br />

legt die vorliegende Studie nun eine Art Produktbaukasten<br />

vor, mithilfe dessen Produkte generiert werden, die den einzelnen<br />

Kundengruppen und ihren jeweiligen Erwartungen an<br />

den Nutzen der intelligenten Zählertechnik exakt entgegenkommen.<br />

Dabei konzentriert sich die Studie auf solche Produkte, die<br />

bereits jetzt oder spätestens in den nächsten 20 Monaten<br />

umsetzbar sind, die Studie ist also praxisorientiert und nicht<br />

akademisch. Eine Handvoll solcher Produkte stellt die Studie<br />

schließlich insgesamt vor, alle werden ausführlich auf ihr Potenzial,<br />

Umsatz zu generieren, abgeklopft. Zudem wird jedes<br />

Produkt auf seinen Nutzen sowohl für die Kunden als auch für<br />

den Vertrieb untersucht. Auch eine Kosteneinschätzung fehlt<br />

nicht, die Studie beziffert die Umsetzungskosten je Produkt<br />

und schätzt sein Preis- und Margenpotenzial ein. Zuletzt bietet<br />

die Studie Vertriebsabteilungen eine sehr konkrete, praxisorientierte<br />

Handreiche, wie sie Potenziale analysieren und<br />

Smart Metering-Produkte entwickeln können.<br />

Die Studie „Umsetzbare Smart Metering-Produkte – eine<br />

Handreichung für Vertriebe“ wurde von der Beratungsgesellschaft<br />

LBD, Berlin, im Auftrag der EVB Energy Solutions und<br />

Alcatel Lucent erstellt. Sie wird auf der EVB-Fachtagung am<br />

11. März 2010 in Bad Neuenahr präsentiert. Anmeldungen<br />

zur Studienpräsentation unter www.evb.net/tagung. Die Studie<br />

kann über www.evb.net/studie zum Preis von 600 Euro<br />

bestellt werden.<br />

122 Kommunalwirtschaft 02/2010


PALFINGER auf der BAUMA 2010. Sprungbrett für Ihren Erfolg!<br />

• Die Essenz der Marke PALFINGER: Erfolgbringend über den<br />

gesamten Produktlebenszyklus<br />

• Zwei Jahre High Performance Krane erfolgreich am Markt<br />

• Weltpremiere für 2 neue High Performance Modelle<br />

• Mächtiger Auftritt von PALIFT Abrollkippern<br />

• PALFINGER PLATFORMS: Messedebüt für eine neue Hubarbeitsbühne<br />

• In weiteren Rollen: Ladekranlösungen speziell für die Baubranche,<br />

EPSOLUTION Recyclingkrane, PAK 13 H Absetzkipper,<br />

CRAYLER Mitnahmestapler sowie MBB Ladebordwände<br />

• Spektakuläre Produktshow<br />

Unter dem Motto “Wir machen Sie erfolgreicher” steht die<br />

diesjährige Bauma vom 19. bis 25. April in München, bei PAL-<br />

FINGER ganz im Zeichen von innovativen und wirtschaftlich<br />

attraktiven Hebe-, Lade- und Handling-Lösungen, die dem<br />

Anwender den Einsatzalltag in vielerlei Hinsicht leichter machen.<br />

Über Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sprechen viele.<br />

PALFINGER setzt jedoch den Rechenstift ganz gezielt an und<br />

durchleuchtet sehr kritisch alle Einflussfaktoren, welche die<br />

Kostenstruktur des Kranbetriebes während des gesamten<br />

Gerätelebens definieren.<br />

„Als Bestätigung der Philosophie, dass wir unsere Kunden<br />

über den gesamten Produktlebenszyklus als zuverlässiger<br />

Partner begleiten und unser Verantwortungsgefühl nicht mit<br />

dem Verkauf eines Produktes endet, ist unser Anliegen Klarheit,<br />

Transparenz und Kostenwahrheit in den Betrieb unserer<br />

Systeme zu bringen“ präzisiert Marketingvorstand Wolfgang<br />

Pilz.<br />

Eine Betrachtungsweise, die das gesamte Geschäft – von<br />

den Anschaffungskosten über reale und potentielle Kosten<br />

der Nutzung, Wartung, Nutzlasten bis hin zum Wiederverkaufswert<br />

– umfasst, legt ganz klar offen: Wer in hochwertige<br />

PALFINGER Produkte investiert, kann auf mittlere und lange<br />

Sicht richtig viel Geld sparen!<br />

INNOVATION = KOSTENSENKUNG<br />

= HÖHERE WIRTSCHAFTLICHKEIT!<br />

PALFINGER Ladekrane der neuesten Generation schneiden<br />

hinsichtlich ihrer Kostenstruktur unglaublich erfolgreich ab.<br />

Plakative Beispiele dafür sind das hohe Einsparungspotential,<br />

das sich hinter dem wartungsfreien Ausschubsystem<br />

oder der von PALFINGER gewichtsoptimierten Leichtbauweise<br />

verbirgt. Und durch die hohe Wertbeständigkeit von<br />

PALFINGER Produkten, die u. a. der aus KTL-Beschichtung<br />

resultiert, werden am Gebrauchsgerätemarkt die klar besten<br />

Wiederverkaufswerte erzielt!<br />

PALFINGER präsentiert seine Produktneuheiten sowie bewährte<br />

Systeme – mit Fokus auf deren Effizienz und Wertbeständigkeit<br />

– auf der Bauma im<br />

Freigelände F 8 Stand N 822/5:<br />

In den vergangenen zwei Jahren positionierte PALFINGER<br />

32 neue High Performance Kranmodelle quer durch alle Leistungsklassen<br />

am Markt. Das besonders positive Feedback<br />

von Händlern und Kunden lässt eine mehr als erfreuliche<br />

Zwischenbilanz zu. Ein größeres Hubmoment bei annähernd<br />

gleichem Eigengewicht, Functional Design, wartungsfreies<br />

PK 26002 EH<br />

Ausschubsystem, Power Link Plus und Single Link Plus –<br />

sind nur einige Highlights bzw. die vom Markt besonders positiv<br />

bewerteten Leistungsmerkmale.<br />

Als Botschafter der High Performer, die von der Praxis bereits<br />

mit Begeisterung aufgenommen wurden, sind ein PK 50002<br />

EH und ein PK 26002 EH High Performance auf dem PALFIN-<br />

GER Stand zu sehen. Als Weltpremieren erstmals der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt werden der PK 19502 und der PK 22002<br />

EH High Performance!<br />

Ein neuer Hochstand, ein neues Fly-Jib (zweites Knicksystem),<br />

ein neuer Arbeitskorb sowie eine neue Zusatzabstützungsreihe<br />

werden ebenfalls erstmals auf der Bauma gezeigt.<br />

Unter dem Motto „Umwelt, Sicherheit und Service“ präsentieren<br />

sich die neu modifizierten PALIFT Abrollkippermodelle<br />

aus der TELESCOPIC- und POWER-Reihe auf dem PALFIN-<br />

GER Messestand. Die einzigartige Erfahrung von PALFINGER<br />

im Bau von Abrollkippern ist auch auf dem Stand von Bell<br />

Equipment (Halle B3, Stand 500A) zu bewundern. Dort findet<br />

sich ein Abrollkipper GIANT 30, montiert auf einem Bell B25D<br />

Knick-Muldenkipper.<br />

Neben einer WUMAG PALFINGER WT 1000 und einer P 260<br />

B in verschiedenen Aufbauvarianten wird als Highlight am<br />

Messestand von PALFINGER PLATFORMS – im Freigelände<br />

F 13 Stand 1304/1 – eine brandneue Hubarbeitsbühne aus<br />

der Jumbo-Klasse angekündigt.<br />

Eine Reihe bewährter Systemlösungen ergänzen die umfangreiche<br />

Produktpalette am PALFINGER Stand: Weitere<br />

Ladekrane mit interessanten Ausstattungsvarianten für die<br />

Baubranche, die neuen PC-Krane, EPSOLUTION Recyclingkrane<br />

(inkl. dem neuen, zum Patent angemeldeten Easy-Fold<br />

System), ein PAK 13 H Absetzkipper, eine Auswahl an Mitnahmestaplern<br />

der CRAYLER Staplertechnik sowie eine MBB<br />

Ladebordwand.<br />

Rechnen Sie mit uns und besuchen Sie uns auf der BAUMA<br />

2010 im Freigelände<br />

F 8 Stand N822/5. Es zahlt sich aus!<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 123


Neue lizenzpflichtige IP-Richtfunklösung PTP 800 von Motorola<br />

passt sich steigenden Breitbandanforderungen flexibel an<br />

Hochskalierbares System bietet privaten und öffentlichen Netzwerkbetreibern zuverlässige Funkbandbreite<br />

in den lizenzpflichtigen 11-, 18-, 23-, 26- und 38 GHz Frequenzbändern<br />

Der Geschäftsbereich Enterprise Mobility Solutions von Motorola<br />

hat sein umfangreiches Portfolio lizenzfreier und lizenzpflichtiger<br />

Punkt-zu-Punkt-Funklösungen (PTP, Point to Point)<br />

um die lizenzpflichtige Richtfunklösung PTP 800 erweitert. Die<br />

Lösung richtet sich an Privatunternehmen, öffentliche Einrichtungen<br />

sowie Dienstanbieter und sorgt für den kostengünstigen<br />

Backhaul von IP-Daten in den Frequenzbändern von<br />

11, 18, 23, 26 und 38 GHz. Sie unterstützt eine Vielzahl von<br />

Applikationen wie Gebäudevernetzung, Fernunterricht oder<br />

drahtlose Videoüberwachung und eignet sich bei der Breitbandversorgung<br />

zur Überbrückung der „letzten Meile“.<br />

Das PTP 800-System ist hoch skalierbar und ermöglicht<br />

privaten und öffentlichen Netzwerkbetreibern die nahtlose<br />

Migration auf eine IP-basierte Infrastruktur oder den kostengünstigen<br />

Ausbau eines bestehenden Netzwerks. Die<br />

Durchsatzkapazität der Lösung lässt sich graduell über Softwarelizenzschlüssel-Updates<br />

steigern. Nutzer können so flexibel<br />

auf eine veränderte Marktdynamik und eine verstärkte<br />

Nachfrage nach mehr Bandbreite reagieren. Sie profitieren<br />

dabei von der langjährigen Erfahrung von Motorola bei der<br />

Lieferung von felderprobten Breitbandnetzen an Kunden in<br />

der ganzen Welt: Bis heute hat das Unternehmen mehr als<br />

30.000 stationäre drahtlose Breitbandverbindungen mit mehr<br />

als einer Milliarde Betriebsstunden zwischen diesen Verbindungen<br />

eingerichtet.<br />

„Netzwerkbetreiber wollen flexibel sein und sowohl lizenzpflichtige<br />

als auch lizenzfreie stationäre drahtlose Breitbandlösungen<br />

einsetzen. Daher suchen sie nun nach Anbietern<br />

mit einem umfassenden Portfolio, das ihren Bedarf jetzt<br />

und in Zukunft erfüllt,“ so Frank Pauer, Sales Director Wireless<br />

Network Solutions Central Europe, Motorola. „Die<br />

Er-weiterung unseres Portfolios um die lizenzpflichtige<br />

Ether-net-Richtfunklösung PTP 800 ermöglicht es unseren Part-<br />

nern, die verschiedenen Kundenbedürfnisse zu erfüllen und<br />

eine drahtlose Breitband-Konnektivität anzubieten, die einerseits<br />

kostengünstig und andererseits zuverlässig und sicher<br />

ist.“<br />

Mit einem Datendurchsatz zwischen 10 und 368 Mbit/s auf<br />

einem einzigen Kanal im Vollduplex-Betrieb und einer benutzerkonfigurierten<br />

Kanalbandbreite von 7 bis 56 MHz erfüllt die<br />

PTP 800-Lösung von Motorola sowohl die Bedürfnisse kleiner<br />

als auch großer Netzwerkbetreiber. Das System verfügt über<br />

das kleinste derzeit im Markt erhältliche Modem und kann als<br />

Rackversion betrieben oder bei mangelndem Platz an die Wand<br />

montiert werden. Für optimale Bandbreiteneffizienz und maximale<br />

Verbindungsqualität sorgt das Verfahren der adaptiven<br />

Kodierung und Modulation. Es passt die Ausgangsmodulation<br />

der Funkstrecke dem empfangenen Signalniveau dynamisch<br />

an, so dass Sender und Empfänger stets mit der bestmöglichen<br />

Datenrate arbeiten können. Außerdem ist die PTP 800-Lösung<br />

mit einer einzigartigen asymmetrischen Durchsatzkontrolle<br />

ausgestattet, mit der Downlinks und Uplinks unterschiedliche<br />

Kapazitäten je nach Art der Applikation und den Traffic-Mustern<br />

in den Netzwerken zugeordnet werden können.<br />

Bereits vor der Einrichtung von Verbindungen mit der lizenzpflichtigen<br />

Richtfunklösung PTP 800 kann die Leistung geplanter<br />

Links mit der Software Motorola PTP LINKPlanner präzise<br />

prognostiziert und optimiert werden. Diese Anwendung,<br />

Teil der leistungsfähigen Netzwerkdesign- und Managementlösung<br />

One Point Wireless Suite von Motorola, ermöglicht es<br />

Netzbetreibern, „Was-wäre-wenn“-Szenarien auf Grundlage<br />

von Geografie, Entfernung, Antennenhöhe, Übertragungsleistung<br />

und anderen Faktoren durchzuführen sowie die PTP-<br />

Verbindungen in Google Earth anzusehen. Die lizenzpflichtige<br />

Richtfunklösung PTP 800 ist ab sofort erhältlich.<br />

Das Portfolio drahtloser Breitbandlösungen von Motorola umfasst<br />

WLAN-Lösungen für den Innenbereich, Mesh-Systeme<br />

für den Außenbereich, Punkt-zu-Punkt und Punkt-zu-Mehrpunkt-Netzwerke<br />

sowie Voice-over-WLAN-Lösungen. Die leistungsfähigen<br />

Softwareanwendungen von Motorola sorgen<br />

für bestmögliche Sicherheit und ermöglichen es dem Nutzer,<br />

ein Breitbandnetz zu planen, einzurichten und zu verwalten,<br />

Laufzeiten und Verfügbarkeit zu maximieren sowie gleichzeitig<br />

Installationskosten zu senken.<br />

Führendes Unternehmen zur Optimierung von Umweltmanagement und Umweltschutzkosten<br />

verstärkt Geschäftsführung<br />

Neue Gesellschafterstruktur und verstärkte Geschäftsführung bei der<br />

Naundorf Umweltconsulting GmbH<br />

Mit Wirkung zum 1. Januar 2010 hat die Naundorf Umweltconsulting<br />

GmbH, Osnabrück, ihre Gesellschafterstruktur<br />

neu gestaltet und die Geschäftsführung verstärkt. Torsten<br />

Naundorf, Reiner Birkeneder und Jens Büngel sind nun zu<br />

gleichen Teilen an dem Unternehmen beteiligt und gleichberechtigte<br />

Geschäftsführer. Naundorf Umweltconsulting berät<br />

Unternehmen und Organisationen bei ihrem Umweltmanagement<br />

und optimiert die Kosten für produktionsbedingte Prozesse,<br />

wie zum Beispiel die Entsorgungskosten und Wertstofferlöse.<br />

Die 1994 gegründete, unabhängige Unternehmensberatung<br />

sorgt bei ihren Kunden für ein rechtskonformes und zugleich<br />

kostengünstiges betriebliches Umweltmanagement. Die Umweltspezialisten<br />

betreuen heute sehr viele namhafte Kunden<br />

der unterschiedlichsten Branchen. Das Dienstleistungsangebot<br />

umfasst die kundenorientierte Entwicklung von Konzepten<br />

für den gesamten betrieblichen Umweltschutz, Abfall- und<br />

Abwassermanagement, Immissionsschutz, Stellung von Betriebsbeauftragten,<br />

Umweltrecht und Produktverantwortung,<br />

Umweltmanagementsysteme sowie Umweltkommunikation.<br />

„Die Naundorf Umweltconsulting GmbH hat sich in den vergangenen<br />

Jahren gut entwickelt, unser Kundenstamm ist<br />

124 Kommunalwirtschaft 02/2010


deutlich gewachsen. Mit der neuen, erweiterten Struktur<br />

nehmen wir dieses Wachstum auf und legen zugleich den<br />

Grundstein für neue Dienstleistungen und Lösungen in unserem<br />

Angebot“, erklärt Jens Büngel. Ein erhebliches Wachstumspotenzial<br />

sieht das Managementteam insbesondere in<br />

dem verbesserten und einzigartigen Beratungsmodell zur<br />

erfolgsabhängigen Optimierung der Entsorgungskosten und<br />

Wertstofferlöse. Es hat sich bereits bei zahlreichen namhaften<br />

Kunden bewährt und wurde nun noch weiter verbessert. Ohne<br />

Risiko, ohne den Einsatz finanzieller Mittel und auf Grundlage<br />

einer unabhängigen, transparenten Bewertung können Unternehmen<br />

damit ihre externen Entsorgungskosten nachhaltig<br />

reduzieren beziehungsweise Wertstofferlöse steigern.<br />

„Immer mehr Unternehmen sind nicht zuletzt wegen der angespannten<br />

wirtschaftlichen Lage bestrebt, ihre Kosten zu<br />

optimieren. In unserer täglichen Praxis sehen wir jedoch,<br />

Gemeinsame Presseinformation des BDEW und des Deutschen Bauernverbandes<br />

Biogas- und Bio-Erdgas-Kapazitäten ausbauen<br />

„Biogas und auf Erdgasqualität aufbereitetes Bio-Erdgas<br />

können einen wichtigen Beitrag zur Minderung von CO2-<br />

Emmissionen leisten und so zum Klimaschutz beitragen. Mit<br />

dem Ausbau der Einspeisung von Bio-Erdgas kooperieren<br />

landwirtschaftliche Betriebe und Energieversorgungsunternehmen<br />

mehr als je zuvor miteinander. Dabei wollen wir die<br />

Unternehmen unterstützen“, erklärten Hildegard Müller, Vorsitzende<br />

der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes<br />

der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und Helmut Born,<br />

Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV) heute<br />

auf dem Bio-Erdgas-Messestand, der im Rahmen der Grünen<br />

Woche von Julia Klöckner, Parlamentarische Staatssekretärin<br />

im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und<br />

Verbraucherschutz, eröffnet wurde. „Als klimaverträglicher<br />

und regional verfügbarer Energierohstoff ist Biomasse im Vergleich<br />

mit anderen Erneuerbaren Energien speicherfähig und<br />

dadurch rund um die Uhr nach Bedarf verfügbar, um effektiv<br />

CO2-Emissionen einzusparen. Biogas wird daher im Energiemix<br />

der Zukunft als effiziente und multifunktionale Lösung<br />

eine wichtige Rolle spielen“, betonte Klöckner.<br />

„Bio-Erdgas ist nahezu CO2-neutral und eignet sich bestens<br />

für den Einsatz in der Wärmeversorgung, der dezentralen<br />

Stromerzeugung und als Bio-Kraftstoff“, so Hildegard Müller.<br />

„Biogas fördert als heimische Bioenergie die ländliche Entwicklung.<br />

Die Verbände sind sich einig, dass neue Biogasanlagen<br />

an den jeweiligen Standort angepasst sein müssen.<br />

Energiepflanzen müssen im näheren Umkreis innerhalb der<br />

Fruchtfolge ausreichend verfügbar sein. In Tierhaltungsregionen<br />

sind Anlagen mit Schwerpunkt auf Güllenutzung sinnvoll.<br />

Auch in Zukunft hat für die Landwirtschaft der Anbau von<br />

Nahrungs- und Futtermitteln Priorität. Die Bioenergie-Produktion<br />

ist aber eine immer wichtiger werdende Ergänzung zur<br />

Steigerung der regionalen Wertschöpfung“, betonte Born.<br />

Das „Integrierte Energie- und Klimaprogramm“ (IEKP) der<br />

Bundesregierung sieht bis zum Jahr 2020 einen Bio-Erdgasabsatz<br />

in Deutschland von etwa sechs bis zehn Milliarden<br />

Kubikmetern vor. „Um diese Ziele im Wärme- und Kraftstoff-<br />

dass viele Kostensenkungen vor allem im Abfallbereich weit<br />

unter dem tatsächlich Machbaren liegen“, betont Büngel und<br />

erläutert, dass sich mit individuellen Stoffstromkonzepten pro<br />

Jahr durchschnittlich zwischen 20 bis 40 Prozent der Entsorgungskosten<br />

reduzieren lassen. Nach seiner Einschätzung<br />

scheuen viele Firmen eine entsprechende Fachberatung, weil<br />

sie zusätzliche Investitionen an Zeit und Geld befürchten.<br />

Hier setzt Naundorf Umweltconsulting an und bietet insbesondere<br />

für die Zielgruppe der produzierenden Unternehmen<br />

ein spezielles Beratungsmodell an. Ein Honoraranspruch ist<br />

erst bei Erfolg, also bei tatsächlich erzielten Einsparungen<br />

gegeben. Neu und einzigartig an diesem Modell ist zudem,<br />

dass die Kunden während der Vertragslaufzeit bei der Organisation<br />

ihres gesamten betrieblichen Umwelt- und Abfallmanagements<br />

ohne weitere Beratungskosten massiv Unterstützung<br />

und Entlastung erfahren.<br />

BDEW und DBV wollen Kooperation zwischen Energiewirtschaft und Landwirten unterstützen /<br />

Gemeinsame Studie geplant<br />

markt im Sinne des Klimaschutzes zu erreichen, ist ein verbesserter<br />

gesetzlicher Rahmen notwendig. Alle erneuerbaren<br />

Energieträger müssen aufgrund ihrer neutralen CO2-Bilanz im<br />

Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz gleich behandelt werden“,<br />

sagte Müller. „Bio-Erdgas muss auch in Brennwertkesseln<br />

zum Einsatz kommen dürfen und nicht nur, wie derzeit<br />

im Erneuer-bare Energien-Wärmegesetz festgelegt, bei der<br />

Kraft-Wärme-Kopplung. Wir brauchen hier mehr Technologieoffenheit<br />

im Sinne der Verbraucher.“<br />

Gemeinsames Ziel von DBV und BDEW ist die Förderung<br />

unternehmerischer Kooperationen zwischen landwirtschaftlichen<br />

Betrieben und Energieversorgungsunternehmen. In<br />

einem ersten Schritt werden die Verbände eine gemeinsame<br />

Studie in Auftrag geben, die die Potenziale und Voraussetzungen<br />

gemeinsamer Projekte entlang der gesamten Prozesskette<br />

herausarbeiten soll - von der Biogaserzeugung<br />

über die Verstromung in Blockheizkraftwerken bis hin zur<br />

technischen Aufbereitung auf Erdgasqualität, die anschließende<br />

Einspeisung in das Erdgasnetz und der jeweiligen Bio-<br />

Erdgas-Anwendung.<br />

2009 waren 35 Biogasanlagen in Deutschland an das Erdgasnetz<br />

angeschlossen. Diese Anlagen speisen jährlich rund<br />

190 Millionen Normkubikmeter Bio-Erdgas ein. Nach einer<br />

Übersicht der Deutschen Energie-Agentur könnten in diesem<br />

Jahr bis zu 30 weitere Anlagen in Betrieb gehen. Die gesamte<br />

Einspeisekapazität der deutschen Bioerdgasanlagen würde<br />

sich dann auf rund 380 Millionen Normkubikmeter jährlich<br />

verdoppeln.<br />

Auf dem Bio-Erdgasstand können sich Besucher über den<br />

Weg des Bioerdgases vom Anbau nachwachsender Rohstoffe<br />

über die Aufbereitung bis hin zur Einspeisung in das<br />

Erdgasnetz informieren. Präsentiert wird außerdem das breite<br />

Spektrum von Anwendungen für den Verbraucher. Der Messeauftritt<br />

ist Teil der Fachschau NATURE TEC, die sich im<br />

Rahmen der Grünen Woche Berlin noch bis zum 24. Januar<br />

2010 dem Thema Bioenergien widmet.<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 125


Innovationen der Finanz Informatik auf der CeBIT<br />

• Lösungen für Endanwender im Fokus<br />

• Das Konto im Griff mit Internet- und Smartphone-Banking<br />

• Beratungserlebnis am Surface-Tisch<br />

• Zahlungsverkehrs-Portal für Firmenkunden<br />

Mobil und multimedial geht es auf der CeBIT an den Ständen<br />

der Finanz Informatik zu. Auf dem Areal der Sparkassen-Dienstleister<br />

in Halle 11, Stand E62, zeigt der<br />

IT-Dienstleister der Sparkassen-Finanzgruppe in der Zeit vom<br />

02. bis 06. März 2010 innovative Lösungen für das Banking<br />

von heute und morgen. Als eine ihrer neuesten Entwicklungen<br />

präsentiert die Finanz Informatik die „Internet-Filiale mobile“,<br />

die das Online-Banking auf das Smartphone bringt. Wie der<br />

Besuch in der Sparkasse zum multimedialen Erlebnis werden<br />

kann, vermittelt eine Technologiestudie zur Bankberatung am<br />

„Surface-Tisch“. Mit der Internet-Filiale 5.0 präsentiert der IT-<br />

Dienstleister seine vollständig erneuerte Plattform für das Internet-Engagement<br />

der Sparkassen und gibt einen Einblick in<br />

die komfortablen Nutzungsmöglichkeiten für die Sparkassenkunden.<br />

Einen Ausblick auf die künftigen Möglichkeiten bei<br />

der Zahlungsverkehrsabwicklung für Firmenkunden bietet die<br />

Finanz Informatik mit Informationen zu einem EBICS(Electronic<br />

Banking Internet Communication Standard)-Firmenkundenportal.<br />

Messebesucher erhalten zudem einen Überblick über<br />

aktuelle Entwicklungen und Neuerungen rund um die Gesamtbanklösung<br />

OSPlus (One System Plus).<br />

Der Messeauftritt der Finanz Informatik gewährt sowohl<br />

Sparkassen als auch den Sparkassenkunden lebendige Einblicke<br />

in technische Highlights aus der Sparkassen-IT. Mit<br />

Lösungen für Privatkunden und Unternehmen präsentiert der<br />

IT-Dienstleister innovative Angebote, mit denen Sparkassenkunden<br />

ihre persönlichen und betrieblichen Finanzgeschäfte<br />

erledigen können.<br />

Innovationen für das Banking von heute und morgen<br />

Mit der neuen „Internet-Filiale mobile“ für Smartphones stellt<br />

die Finanz Informatik den Sparkassen eine Lösung zur Verfügung,<br />

die ihren Kunden den Zugriff auf Finanzinformationen<br />

und die Abwicklung von Transaktionen von unterwegs<br />

ermöglicht. Auf der CeBIT zeigt der IT-Dienstleister, welche<br />

Möglichkeiten in den Services für Blackberry, iPhone & Co.<br />

stecken. Die Nutzung erfolgt direkt über den mobilen Internetbrowser,<br />

ohne dass zusätzliche Applikationen installiert<br />

werden müssen. Die „Internet-Filiale mobile“ unterstützt<br />

unterschiedliche Endgeräte und erkennt den Gerätetyp automatisch.<br />

Der Umfang an bereitgestellten Funktionalitäten<br />

wird kontinuierlich ausgebaut. Derzeit ist das Abrufen von<br />

Kontostand und Finanzstatus, die Durchführung von Einzelüberweisungen<br />

sowie das Laden von Prepaid-Karten für das<br />

Handy von unterwegs möglich. Für Datenaufrufe und Transaktionen<br />

bietet die mobile Online-Banking-Lösung einen di-<br />

rekten, sicheren Zugriff auf die zentralen Datenbestände der<br />

Gesamtbanklösung OSPlus.<br />

Mit High-Tech die Beratung in der Sparkasse zum Erlebnis zu<br />

machen ist das Ziel einer Technologiestudie der Finanz Informatik.<br />

Dabei hat der IT-Dienstleister die innovative Surface-<br />

Technologie und den erfolgreichen Beratungsansatz des<br />

S-Finanz-Checks miteinander vereinigt. Anhand des Finanz-<br />

Checks der Sparkassen demonstriert die Finanz Informatik<br />

auf der CeBIT reale Einsatzszenarien dieser Technologie in<br />

der Bankberatung.<br />

Konten und Zahlungsverkehr im Griff<br />

Die Internet-Filiale 5.0 ist die neue Plattform, über die Sparkassen<br />

ihre Internetauftritte administrieren und das Online-<br />

Banking abwickeln. Damit wurden die zuvor getrennten<br />

Bereiche für Information und Beratung auf der einen und<br />

die Transaktionsabwicklung auf der anderen Seite in einer<br />

einheitlichen Lösung zusammengeführt. Zusätzlich bietet<br />

die Internet-Filiale 5.0 zahlreiche neue Funktionalitäten, von<br />

denen die Sparkassen und ihre Kunden profitieren. Über die<br />

Internet-Filiale ermöglichen Sparkassen ihren Kunden rund<br />

um die Uhr den direkten Zugriff auf Konto- und Transaktionsdaten<br />

im zentralen Bestand von OSPlus in Echtzeit. Welche<br />

Möglichkeiten die Online-Filiale im Netz für die Kunden<br />

bereithält, erläutern Experten der Finanz Informatik auf der<br />

CeBIT. Dazu gehören neben einem Überblick über die online<br />

zu tätigenden Bankgeschäfte auch Beratungsfunktionen wie<br />

Modellrechnungen und der fallabschließende Erwerb von Finanzprodukten.<br />

Konkret wird das unter anderem am Beispiel<br />

eines Konsumentenkredites demonstriert.<br />

Durch die Einführung von EBICS (Electronic Banking Internet<br />

Communication Standards), einem neuen multibankfähigen<br />

Standard für die Übertragung von Zahlungsverkehrsdaten<br />

über das Internet, haben sich die Parameter für die Entwicklung<br />

und den Einsatz von Electronic-Banking-Produkten verändert.<br />

EBICS lädt ein zur Integration von multibankfähigen<br />

Online-Portalen in die bestehenden Internet-Auftritte der<br />

Sparkassen. In Zukunft kann der Firmenkunde seine Grundanforderungen<br />

an den elektronischen, multibank-orientierten<br />

Zahlungsverkehr über die Internetseite der Sparkasse durchführen.<br />

Auf der CeBIT bietet die Finanz Informatik einen Einblick in<br />

den geplanten Funktionsumfang und Informationen zum<br />

Feldversuch „Zahlungsverkehrsportal auf Basis von EBICS“.<br />

126 Kommunalwirtschaft 02/2010


Aufbau eines Leit- und Kommunikationssystem<br />

für mehr Effizienz und besseren Service<br />

INIT liefert integriertes Telematiksystem nach Portland/USA<br />

Der Tri-Country Metropolitan Transportation District of Oregon<br />

(TriMet) hat INIT mit dem Aufbau eines integrierten Telematiksystems<br />

beauftragt. Neben dem Intermodal Transport Control<br />

System MOBILE-ITCS kommen auch der Bordrechner COPI-<br />

LOTpc, das Bedienteil TOUCHmon und das System zur automatischen<br />

Fahrgastzählung MOBILE-APC zum Einsatz. Als<br />

Generalunternehmer wird INIT zudem in Zusammenarbeit mit<br />

General Electric Transportation LLC ein digitales Mobilfunksystem<br />

aufbauen, um die Kommunikation mit den Fahrzeugen<br />

zu verbessern.<br />

Im Zuge des Projekts wird das komplette Fahrzeugsystem<br />

mit Bordrechner, Bedienteil und der Funkausrüstung in 660<br />

Linienbussen installiert. Darüber hinaus werden 350 Paratransit-Fahrzeuge<br />

(Bedarfsverkehr für mobilitätseingeschränkte<br />

Personen) und 117 Straßenbahnen mit der Funkausrüstung<br />

ausgestattet. Zusätzlich werden 144 Einsatzwagen mit tragbaren<br />

Mobilfunkgeräten und 8 Kontrollfahrzeuge mit mobilen<br />

Disponentensystemen ausgerüstet.<br />

Mit Unterstützung des innovativen Leitsystems MOBILE-<br />

ITCS kann TriMet die gesteckten Ziele erreichen und sowohl<br />

die Effizienz ihres multimodalen Beförderungsangebotes steigern<br />

als auch ihren Kundenservice verbessern. Das neue Modul<br />

„Online-Umleitung“ im MOBILE-ITCS ermöglicht es den<br />

Disponenten nun auch, auf aktuelle Störungen zu reagieren<br />

und Umleitungen spontan und komfortabel z. B. innerhalb<br />

der Stadtplandarstellung zu generieren. Änderungen in der<br />

Fahrtroute und die aktualisierten Navigationsinformationen<br />

werden den Fahrern von TriMet augenblicklich auf ihrem 8,4’’<br />

Farb-Bedienteil TOUCHmon angezeigt. Und auch die Fahrgäste<br />

erhalten die aktualisierten Informationen sofort über die<br />

verschiedenen Echtzeitinformationsmedien.<br />

Im Zuge des Projekts wird auch INITs automatisches Fahrgastzählsystem<br />

in den Bussen installiert. In einem früheren<br />

Projekt wurden bereits 49 Straßenbahnen ausgerüstet, um<br />

exakte Fahrgastzahlen zu ermitteln. MOBILE-APC wird es<br />

dem Verkehrsunternehmen nun erlauben auch in seinen Bussen<br />

Fahrgastzahlen mittels des Bordrechners COPILOTpc zu<br />

sammeln und zu speichern und sie schließlich per WLAN an<br />

die Zentrale zu senden, wo die Daten mit INITs Statistiksoftware<br />

MOBILEstatistics verarbeitet und analysiert werden.<br />

Das INIT-System wird auch TriMets momentane Fahrzeugausrüstung<br />

und Hintergrundsysteme integrieren und da-<br />

durch eine erweiterte Gesamtfunktionalität bieten, die betriebliche<br />

Effizienz steigern und einen besseren Service ermöglichen.<br />

Das Projekt soll im Frühjahr 2010 beginnen und eine Laufzeit<br />

von 2,5 Jahren haben. Nach der bereits erfolgreich installierten<br />

automatischen Fahrgastzählung stellt das neue<br />

Telematik-Projekt nun einen weiteren Meilenstein in der Partnerschaft<br />

zwischen INIT und TriMet dar.<br />

Gesellschafter Logex zum Jahresende bei Zentek ausgeschieden<br />

Zusammenarbeit im operativen Geschäft bleibt weiter bestehen / Trennung im beiderseitigen Einvernehmen /<br />

Gesellschafteranteile wurden von Zentek aus Eigenmitteln erworben<br />

Der Zentek-Gesellschafter Logex System GmbH & Co. KG<br />

(Ingolstadt) ist zum Jahresende ausgeschieden. Auf operativer<br />

Ebene arbeiten Zentek und Logex-Gesellschafter weiter<br />

zusammen; die Trennung erfolgte in beiderseitigem Einvernehmen.<br />

Zentek-Geschäftsführer Nils Röpke und Logex-Geschäftsführer<br />

Markus Biersack: "Die Trennung hat für unsere<br />

Kunden keinerlei Auswirkungen auf unser Tagesgeschäft. Wir<br />

bleiben auch in Süddeutschland der gewohnt zuverlässige<br />

Entsorgungsdienstleister - nicht zuletzt deshalb, weil wir im<br />

Operativen weiter auf die bewährten Kräfte der Logex-Unternehmen<br />

setzen, mit denen wir auch bisher zusammengearbeitet<br />

haben. Gründe für die Trennung waren unterschiedliche<br />

Vorstellungen der an Zentek beteiligten Gesellschafter<br />

über das zukünftige Wachstum des Gemeinschaftsunternehmens."<br />

Das Ausscheiden erfolgte durch die Übernahme der bisher<br />

von Logex gehaltenen Gesellschafteranteile durch die Zentek<br />

selbst. Die erforderlichen Mittel für den Kauf bringt Zentek<br />

selbst auf, das Stammkapital des Gemein-schaftsunterneh-<br />

mens sinkt nicht. Die Übernahme der Gesellschafteranteile<br />

erfolgte mit Wirkung zum 31.12.2009.<br />

Hintergrund<br />

Unter dem Dach des Gemeinschaftsunternehmens Zentek<br />

bieten führende konzernunabhängige Entsorger bundesweit<br />

und grenzüberschreitend kunden- und branchenspezifische<br />

Entsorgungslösungen. Zentek betreibt unter anderem das<br />

Duale System Zentek, eines von derzeit neun bundesweit zugelassenen<br />

dualen Systemen in Deutschland. Im Geschäftsjahr<br />

2008 erwirtschaftete Zentek ein positives Ergebnis, auch<br />

für 2009 wird ein positives Ergebnis erwartet. Die Anteile an<br />

Zentek halten die Unternehmen Jakob Becker (Mehlingen),<br />

Nehlsen (Bremen), Stratmann Städtereinigung (Bestwig),<br />

Tönsmeier Entsorgungswirtschaft (Porta Westfalica) sowie<br />

seit 31.12.2009 Zentek selbst.<br />

Logex ist eine Kooperation von rund 40 mittelständischen<br />

Entsorgungsunternehmen in Süddeutschland.<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 127


Messtechnik-Know-How für die Wasserbranche<br />

Die KROHNE Academy richtet sich in diesem Jahr mit einer<br />

neuen Seminarreihe speziell an Interessierte aus der Wasserbranche.<br />

Unter dem Titel „Praxisorientierte Messtechnik<br />

in der Wasserwirtschaft“ werden vom 16. bis zum 30. März<br />

die Städte Nürnberg, Karlsruhe, Hannover, Dresden und Duisburg<br />

angesteuert.<br />

Die Wasserspezialisten von KROHNE haben 2009 zahlreiche<br />

Messen und Roadshows besucht. Dabei und auch in Zusammenhang<br />

mit der Seminarreihe „Durchflussmesstechnik für<br />

die Prozessindustrie“ im vergangenen Jahr häuften sich die<br />

Anfragen nach einer Veranstaltungsreihe speziell für die Fragestellungen<br />

der Wasserindustrie.<br />

Dem trägt KROHNE jetzt Rechnung: die neue Reihe richtet<br />

sich gleichermaßen an Planer und Betreiber aus dem Wasser-<br />

und Abwasserbereich. Ein Thema des Seminars wird das<br />

neue „europäische Eichgesetz“ MID und seine Bedeutung in<br />

der Praxis sein. Darüber hinaus werden typische Messaufgaben<br />

und deren Lösung anhand von Praxisbeispielen aufgezeigt.<br />

Neben Durchfluss- und Füllstand-Messungen werden<br />

insbesondere auch Analyseaufgaben vorgestellt.<br />

Die Teilnahme an dem Seminar ist kostenlos; das Anmeldeformular,<br />

die vollständige Agenda sowie weitere Informationen<br />

zum Seminar finden sich unter www.krohne.de/academy.<br />

Diehl Metering komplettiert Portfolio durch Energiedienstleister<br />

Smart Metering aus einer Hand<br />

Diehl Metering übernahm den nordrhein-westfälischen Energiedienstleister<br />

EVB Energie AG aus Velbert. Die Gruppe will<br />

mit der Übernahme ihr Metering- sowie Abrechnungs- und<br />

Kundenmanagement-Geschäftsfeld ausbauen und erweitern<br />

und sich somit im Energiemarkt neu aufstellen. Die bisherigen<br />

Aktivitäten der Diehl Energy Solutions und der EVB Energie<br />

AG werden jetzt gebündelt unter dem Namen EVB Energy<br />

Solutions GmbH (EVB) angeboten. Mit der Übernahme der<br />

EVB Energie wird sich Diehl Metering weltweit als Multi Utility-Anbieter<br />

für Smart Metering positionieren.<br />

Der Bereich Diehl Metering war bislang vor allem mit seinen<br />

Unternehmenseinheiten durch Entwicklung, Fertigung und<br />

Vertrieb von intelligenter Messtechnik erfolgreich. Nun ergänzt<br />

die EVB - Marktführer und unabhängiger Energiedienstleister<br />

im Bereich Smart Metering - das Portfolio der Gruppe. „Die<br />

neue EVB Energy Solutions GmbH soll sowohl unseren Bereich<br />

Metering stärken als auch die Portfolio um das Thema<br />

Dienstleistung, Abrechnungs- und Kundenmanagement vervollständigen.<br />

Die bisherigen Unternehmenseinheiten der Diehl Metering<br />

bringen Know-how bei der Entwicklung und Produktion von<br />

Zählern, die EVB die Praxiserfahrung bei der Einführung von<br />

Smart Metering-Projekten in die IT- und Prozesslandschaft<br />

von Energieversorgern und die unbedingt notwendigen Prozesskenntnisse<br />

mit. Zusammen können wir jetzt alle Smart<br />

Metering-Produkte und -Dienstleistungen aus einer Hand anbieten“,<br />

erklärt Johannes Sappa, Sprecher der Geschäftsführung<br />

der Hydrometer GmbH und der Diehl Metering Gruppe.<br />

Eines der Highlights der Seminarreihe: der batteriebetriebene<br />

Wasserzähler WATERFLUX 3070<br />

„Mit der neuen EVB Energy Solutions GmbH wachsen zwei<br />

führende Unternehmen im Bereich Smart Metering zusammen“,<br />

unterstreicht der EVB-Vorstandsvorsitzende Johannes<br />

Alte-Teigeler, der bei EVB als Sprecher der Geschäftsführung<br />

verantwortlich zeichnen wird. Als weiterer Geschäftsführer<br />

wird Rolf Benken, bisher Vorstand der EVB, ernannt.<br />

Weltweiter Fullservice-Anbieter für Multi-Utility<br />

Die neue Unternehmenseinheit EVB Energy Solutions GmbH<br />

bietet in Zusammenarbeit mit den anderen Unternehmen der<br />

Diehl Metering Gruppe, Energieversorgern und Netzbetreibern<br />

weltweit Smart Metering-Lösungen für alle relevanten<br />

Sparten (Strom, Gas, Wasser und Wärme/Kälte). Das Unternehmen<br />

ist das erste technologieunabhängige Systemhaus<br />

Deutschlands. Als Fullservice-Anbieter – das Unternehmen<br />

bietet eine durchgängige Prozesskette von Zähler bis Abrechnung<br />

– will die EVB vor allem die Prozesseffizienz bei<br />

Energieversorgern erhöhen. Hierfür hat das Unternehmen ein<br />

Betreibermodell entwickelt, das individuell auf die Anforderungen<br />

des jeweiligen Energieversorgers oder Netzbetreibers<br />

angepasst wird. Das Credo der EVB lautet: Wirtschaftlicher<br />

Einsatz von Smart Metering-Systemen. Möglich wird dies<br />

durch die gebündelten entwicklungstechnologischen Kompetenzen<br />

der Diehl Metering, der bereits eingesetzten Zähler-<br />

und Kommunikationstechnologien und den Prozesskenntnissen<br />

der EVB. Vorteil für Energieversorger: Sie können so<br />

durch den Einsatz intelligenter Zählertechnologie ihre Kos-<br />

ten gezielt optimieren und dadurch die Investitionen finanzieren.<br />

128 Kommunalwirtschaft 02/2010


Enormes Markt-Potenzial<br />

Die neue EVB Energy Solutions GmbH sendet durch ihre<br />

Fokussierung auf einen wirtschaftlichen Einsatz von Smart<br />

Metering ein wichtiges Signal an den Markt. Denn noch immer<br />

zögern viele Energieversorger und Netzbetreiber, Smart<br />

Metering flächendeckend in ihren Versorgungsgebieten einzusetzen.<br />

Der Handlungsbedarf freilich ist vorhanden, seit<br />

dem 1. Januar 2010 sind Smart Meter in Neubauten und bei<br />

Gebäudemodernisierungen Pflicht. Denn nur bei Einsatz von<br />

Smart Metering können die Ziele zur CO2-Reduzierung realisiert<br />

werden. Flächendeckend soll die Technologie, so fordert<br />

es die Europäische Union, bis 2022 ausgebaut sein. Doch es<br />

ist nicht der politische Wille allein, der Smart Metering fordert<br />

– auch der Markt selbst bietet "enorme Chancen", weiß Alte-<br />

Teigeler. Hier steht im Vordergrund die Prozessoptimierung<br />

der Netzbetreiber, die Entwicklung neuer Produkte der Energieversoger<br />

und letzendlich stellt Smart Metering die Basis für<br />

Home Automation, Smart Grid und E-Mobility da. Und Sappa<br />

fügt hinzu: „Für die EVB sehen wir im bundesweiten Markt für<br />

Energiedienstleistungen und Energieeffizienzprodukten mit<br />

circa 135 Millionen Endgeräten und einem geschätztes Investitionsvolumen<br />

von rund 162 Milliarden Euro in den nächsten<br />

zehn Jahren ein großes Potenzial.“<br />

Zwei starke Partner<br />

Die EVB Energy Solutions GmbH (EVB) entsteht als neues<br />

Unternehmen aus dem Zusammenschluss der EVB Energie<br />

Fact-Sheet<br />

Fleetlevel + im Überblick<br />

Die Geschichte von „Fleetlevel + “ reicht bis in die 1970er Jahre<br />

zurück, als das Unternehmen als Fachabteilung des Dekra<br />

e.V. gegründet wurde. Am 22. Dezember 2006 wurden die<br />

damalige DSL Fleetservices (DSL) gemeinsam mit der LHS<br />

Leasing- und Handelsgesellschaft von der BMW Group übernommen.<br />

Im Zuge der strategischen Neupositionierung des<br />

Unternehmens wurde die DSL Fleetservices zum 1. Juli 2009<br />

in „Fleetlevel + “ umbenannt.<br />

Fleetlevel + ist der Spezialist für hersteller- und objektübergreifendes<br />

Fuhrparkmanagement bei mittleren und großen Flotten<br />

in Deutschland. Das Unternehmen betreut alle Fahrzeuge<br />

seiner Kunden, unabhängig von der gewählten Beschaffungs-<br />

und Finanzierungsform. Durch anerkannte Beratungskompetenz,<br />

zielgruppenorientierte Produkte und individuelle<br />

Lösungen steigert Fleetlevel + die Effizienz und Nachhaltigkeit<br />

des gesamten Fuhrparks seiner Kunden. Fleetlevel + ist auf<br />

die Minimierung der Risiken und Kosten beim Management<br />

ganzheitlicher Fahrzeugflotten eines jeden Herstellers spezialisiert<br />

und managt von PKWs über Nutz- und Flurförderfahrzeugen<br />

bis zu Sonderfahrzeugen alles, was Räder hat.<br />

Kennzahlen<br />

Betreuter Bestand: 20.000 Einheiten<br />

Mitarbeiter: 41<br />

Konzernkunden: 40<br />

Mindestflottengröße: ab 100 Fahrzeugen;<br />

bei Behörden und Kommunen<br />

ab 200 Fahrzeugen<br />

AG und DIEHL Energy Solutions. Die EVB unterstützt Energieversorger<br />

bei der Prozess- und Systemanbindung und<br />

bietet Dienstleistungen im Bereich Abrechnungs- und Kundenmanagement<br />

an. Als Value Added Reseller von Echelon-<br />

Zählern vertreibt die EVB nicht nur ein weltweit am meisten<br />

eingesetztes Smart Metering-Produkt, sondern erweitert es<br />

auch um Funktionen und Dienstleistungen. Mit ihrer Smart<br />

Metering-Lösung METERUS® ist die EVB einer der deutschen<br />

Marktführer für die Lieferung und Inbetriebnahme von<br />

Smart Metering-Systemen mit Kommunikation auf Power-<br />

Line-Basis. Das Unternehmen arbeitet mit mehr als 300 Mitarbeitern<br />

für acht der zehn größten Energieversorgungsunternehmen<br />

Deutschlands.<br />

DIEHL Energy Solutions (DES) wurde 2009 als Unternehmensbereich<br />

der Hydrometer Electronic GmbH gegründet<br />

und zählt zu den elf internationalen Tochterunternehmen von<br />

Diehl Metering. DES entwickelt Smart Metering-Konzepte und<br />

bietet Messgeräte für Wasser, thermische Energie, Gas und<br />

Strom, Auslesesysteme und Software sowie Dienstleistungen<br />

aus dem umfangreichen Sortiment der Diehl Metering-Gruppe<br />

an. Mit 1.500 Mitarbeiter erwirtschaftet die Gruppe einen<br />

Jahresumsatz von ca. 200 Mio. Euro. Zu Diehl Metering gehören<br />

Hydrometer, Hydrometer Electronic in Deutschland,<br />

Hydrometer Shandong Metering in China, Sappel in Frankreich,<br />

Sappel do Brasil in Brasilien, EWT in Österreich, MOM<br />

in Ungarn, Mirometr in Polen, Diehl Middle East in Dubai und<br />

SWISS Gas Metering in der Schweiz. Diehl Metering gehört<br />

der Diehl Stiftung & Co. an.<br />

Produkte und Dienstleistungen<br />

K Technische Services<br />

Das Paket Technik bildet die Grundlage der Zusammenarbeit<br />

von Fleetlevel + mit Kunden. Mit Hilfe dieses Pakets findet<br />

Fleetlevel + für alle technischen Services immer den optimalen<br />

Preis für die Zielvorgaben seiner Kunden und garantiert<br />

Transparenz durch detaillierte Abbildung von technischen<br />

und betriebswirtschaftlichen Fahrzeuglebensläufen. Im Paket<br />

Technik sind folgende Dienstleistungen enthalten:<br />

O Wartungs- und Reparaturmanagement<br />

O Reifenmanagement<br />

O Terminüberwachung für PKW, Transporter und NFZ<br />

O Zahlungsmanagement<br />

O Datenmanagement<br />

K Vertragsverwaltung<br />

Mit Hilfe des integrierten und leistungsfähigen IT-Systems<br />

„FIT“ (Fuhrpark-Informations-Tool) werden alle Prozesse proaktiv<br />

und durchgängig unterstützt und gesteuert. Das Paket<br />

Vertragsverwaltung für Fahrzeuge in Full-Service-Leasing<br />

oder Miete enthält folgende Leistungsbausteine:<br />

O Vertragsmanagement mit Dokumentation der Vertragsgeber,<br />

-arten und -bestandteile<br />

O Terminüberwachung<br />

O Belegmanagement<br />

O Reporting<br />

O Zahlungsmanagement zur konsolidierten Abrechnung aller<br />

Verträge<br />

O Datenmanagement<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 129


K Administrative Services<br />

Durch die Übernahme der administrativen Aufgaben im Fuhrpark<br />

entlastet Fleetlevel + seine Kunden und gibt ihnen Zeit für<br />

die Erfüllung ihrer eigentlichen Aufgaben. Zudem hält Fleetlevel<br />

+ alle relevanten Daten und Termine im Fuhrpark immer<br />

auf dem aktuellen Stand. Die administrativen Services beinhalten:<br />

O Schadenmanagement mit Reporting<br />

O Prüfung und Verauslagung sämtlicher Fixkosten der Fahrzeuge<br />

O Kraftstoff- und Tankkartenmanagement, wahlweise mit<br />

Tankkartengestellung durch DSL<br />

O Bußgeld-Service<br />

O Führerscheinkontrolle<br />

O Maut-Service<br />

O Bußgeld-Service und Führerscheinkontrolle<br />

O Optisches Belegmanagement mit Online-Zugriff<br />

O Zahlungsmanagement mit Verbuchung aller Kosten<br />

K Leistungsstarkes Onlineportal „eLevel + “ mit integriertem<br />

Konfigurations-Tool<br />

Umfassender Service aus einer Hand – dafür steht Fleetlevel + .<br />

Mit Hilfe ihres Onlineportals eLevel + hält Fleetlevel + dieses<br />

Versprechen und schafft durch spezifische Reports umfassende<br />

Transparenz. Zu den wichtigsten Werkzeugen gehört<br />

das Konfigurations-Tool, mit dem unter anderem die Auswahl<br />

von Fahrzeugen und Ausstattungen der Car-Policy der Kunden<br />

entsprechend durchgeführt oder die monatlichen Kosten<br />

geprüft werden können.<br />

K Consulting und Reporting<br />

Durch langjährige Erfahrung, umfassenden Marktüberblick<br />

und bewährte Prozesse betreut Fleetlevel + seine Kunden in<br />

allen Bereichen des Fuhrparkmanagements und sichert ihnen<br />

so einen Mehrwert. Mit den entsprechenden Controlling- und<br />

Reporting-Tools liefert Fleetlevel + die wesentlichen Informationen,<br />

die seine Kunden bei weiteren Entscheidungen unterstützen.<br />

Fleetlevel + Kontaktdaten<br />

Rechtliche Bezeichnung: Fleetlevel + Services GmbH<br />

Adresse: Friedrichstraße 13<br />

70174 Stuttgart<br />

Internet: www.fleetlevel.de<br />

Geschäftsführer: Karl-Heinz Kral,<br />

Hans-Jürgen Neumann<br />

Leiter Vertrieb: Hans-Jörg Dengler<br />

Telefonnummer: +49 (0) 711-6676-0<br />

Branche: Fuhrparkmanagement<br />

Mutterkonzern: BMW Group, München<br />

Medienkontakt<br />

Fleetlevel + Services GmbH<br />

Hans-Jörg Dengler<br />

Friedrichstraße 13<br />

70174 Stuttgart<br />

Tel.: +49 (0) 711 6676-17219<br />

Fax: +49 (0) 711 6676-17101<br />

Hans-Joerg.Dengler@fleetlevel.de<br />

130 Kommunalwirtschaft 02/2010


Veranstaltungen<br />

So können sich Kommunen herausputzen<br />

Diehl Metering komplettiert Portfolio durch Energiedienstleister<br />

Was für eine Sitzgelegenheit passt in die Fußgängerzone?<br />

Gibt es einen Fahrradständer, der ebenso robust wie preiswert<br />

ist? Welcher Abfallbehälter überzeugt durch Funktion<br />

und Design? Auf der public10 am 18. und 19. Mai in Stuttgart<br />

erhalten Stadtplaner, Architekten, Landschaftsgärtner<br />

und kommunale Entscheider konkrete Vorstellungen davon,<br />

wie Städte und Gemeinden bestens „ausstaffiert“ werden<br />

können. Die 2. Fachmesse für Stadtplanung und öffentliche<br />

Raumgestaltung präsentiert ein umfangreiches Angebot im<br />

Schwerpunkt Stadtmöblierung, an dem auch internationale<br />

Aussteller teilhaben.<br />

Angesichts des demografischen Wandels und des wachsenden<br />

Wettbewerbs untereinander müssen sich Städte und Gemeinden<br />

mehr denn je um eine attraktive Ausgestaltung des<br />

öffentlichen Raums bemühen. Dabei haben sich die Erwartungen<br />

an das Lebensumfeld verändert. Neben funktionalen<br />

Aspekten gewinnen ästhetische und gestalterische Gesichtspunkte<br />

an Bedeutung. Hinzu kommen wachsende Ansprüche<br />

an die Nachhaltigkeit von Investitionen. Ein aktueller Aspekt,<br />

der zunehmend in den Fokus der Planer und Beschaffer<br />

rückt, ist die Vandalismusresistenz und Pflegeleichtigkeit der<br />

Produkte. Weil die Bevölkerung altert, richtet sich die Aufmerksamkeit<br />

zudem verstärkt auf die Bedürfnisse der älteren<br />

Generation.<br />

Für das Erscheinungsbild von Städten und Gemeinden und<br />

die Lebensqualität vor Ort spielt die Stadtmöblierung eine entscheidende<br />

Rolle. „Unsere Stadt soll schöner werden“ – mit<br />

diesem Wahlspruch entwickelt, produziert und vertreibt das<br />

mittelständische Unternehmen wsm-Metallbau mit Hauptsitz<br />

in Waldbröl modernes Stadtmobiliar. Die Firma befasst sich<br />

bereits seit fünfzig Jahren mit der Gestaltung des öffentlichen<br />

Raums und legt dabei insbesondere Wert auf Zweckmäßigkeit,<br />

Ästhetik und Langlebigkeit. Zu ihrem Portfolio zählen<br />

Überdachungen, Wartehallen, Schaukästen, Fahrradständer,<br />

Abfallbehälter und Absperrbügel.<br />

Lange Freude an seinen Produkten verspricht auch der Aussteller<br />

ODM OBJECTDESIGN MOSBACH, der Stadtmöbel,<br />

Bänke, Abfallbehälter und Fahrradständer auf der public10<br />

präsentiert. Mit einer speziellen Bauweise sorgt das Unternehmen<br />

dafür, dass seine Produkte dem „harten Einsatz“<br />

im öffentlichen Raum gewachsen sind. So hat es eine breite<br />

Palette an ergonomischen Banksystemen entwickelt, die<br />

sich durch ein preisgekröntes Design, die Verwendung witterungsresistenter<br />

Werkstoffe sowie stabile, benutzerfreundliche<br />

Konstruktionen auszeichnen. Hinzu kommen die geron-<br />

totechnisch optimierten Modelle des ReGerO-Concepts, die<br />

konkret auf die Bedürfnisse von Personen mit körperlichen<br />

Beeinträchtigungen zugeschnitten sind. Rückenlehnen, Sitzflächen<br />

und Armlehnen sind so konstruiert, dass sie auch von<br />

älteren oder versehrten Menschen als bequem empfunden<br />

werden und vor allem das Hinsetzen und Aufstehen erleichtern.<br />

Bereits in vierter Generation wird die BURRI public elements<br />

AG geführt. 1907 als Schlosserei und Schmiede in Zürich<br />

gegründet, hat das Schweizer Unternehmen heute seinen<br />

Hauptsitz in Glattbrugg und unterhält mit der BURRI public<br />

elements Deutschland GmbH seit Juni 2009 eine Tochtergesellschaft<br />

in Mönchengladbach. Um zukünftige städtebauliche<br />

und räumliche Entwicklungen zu ermöglichen, will<br />

der Hersteller mit seinen Ausstattungen für den öffentlichen<br />

Raum alle Anforderungen an Technik, Sicherheit, Kosten und<br />

Gebrauchstauglichkeit erfüllen. Eine eigene Entwicklungs-<br />

und Konstruktionsabteilung erarbeitet im Austausch mit den<br />

jeweiligen Benutzergruppen technische Innovationen wie<br />

zum Beispiel ein besonders wartungsfreundliches Abfallsystem:<br />

Der „Public Bin“ mit einer Pulverbeschichtung gegen<br />

Graffiti-Verschmutzung neigt sich beim Entriegeln durch sein<br />

Eigengewicht automatisch in die Entnahmeposition und erlaubt<br />

damit eine vereinfachte und schnelle Entleerung – eine<br />

echte Entlastung für das Reinigungspersonal.<br />

Auf neueste LED-Technologie setzt BURRI bei seinen Lichtlösungen<br />

für den öffentlichen Raum. Der LED-Einsatz in<br />

Leuchtpollern und Lichtmasten ermöglicht eine optimale<br />

Lichtverteilung mit nur acht Watt Leistung. Bei der neuen Generation<br />

von Leuchtkästen, Leuchtdisplays und Leuchtschildern<br />

kommt das patentierte, extraflache LED-Lichtstreumodul<br />

zum Einsatz, das sich durch eine schattenfreie Ausleuchtung<br />

bei höchster Energieeffizienz, Langlebigkeit und geringe Unterhaltskosten<br />

auszeichnet. „Public Lights“ älteren Datums<br />

können einfach auf die neue Technologie umgerüstet werden.<br />

Aus Gründen der Nachhaltigkeit gibt das Unternehmen für<br />

viele seiner Produkte und Systeme eine Ersatzteilgarantie.<br />

Zeitgleich und mit fließenden Übergängen zur public10 eröffnet<br />

die Zukunft Kommune, 7. Fachmesse für kommunale<br />

Lösungen, Dienstleistungen & Beschaffung, einen Marktplatz<br />

zu den Themengebieten kommunale Daseinsvorsorge, öffentliche<br />

Verwaltung, Zukunftsvorsorge sowie Verkehr und<br />

Parken. Weitere Informationen zu den Fachmessen sind im<br />

Internet unter www.public10.de und www.zukunft-kommune.<br />

de zu finden.<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 131


HANNOVER MESSE 2010 (19. bis 23. April):<br />

Energie sparen mit Supraleitern<br />

– SuperConducting City 2010 präsentiert neue Konzepte für Energieverteilung und Industrie<br />

Der Industrieverband Supraleitung (IV Supra) präsentiert sich<br />

im Rahmen der HANNOVER MESSE 2010 auf dem Gemeinschaftsstand<br />

SuperConducting City in Halle 13 im direkten<br />

Umfeld der Energiethemen. Gezeigt werden neue Konzepte,<br />

marktrelevante Verfahren und Produkte auf der Basis von Supraleitung<br />

in den unterschiedlichen Anwendungsbereichen.<br />

Zu den Ausstellungsschwerpunkten zählen Kabel, Strombegrenzer,<br />

Transformatoren, Generatoren und Motoren, aber<br />

auch industrielle Anwendungen und Werkstofftechnologie.<br />

Supraleiter haben einen sehr geringen Widerstand und können<br />

dadurch große elektrische Leistung bei kleinem Querschnitt<br />

übertragen. Im Vergleich zu klassischem Kupfer-Leitungsdraht<br />

transportieren die neuen Materialien bei gleichem<br />

Leitungsquerschnitt hundertmal mehr Strom – und das mit<br />

extrem geringen Übertragungsverlusten. In Deutschland<br />

steht die zweite Generation der Hochtemperatur-Supraleiter<br />

(HTS) soeben an der Schwelle zur kommerziellen Produktion.<br />

Komponenten auf Basis der neuen Technologie machen<br />

die Energieerzeugung effizienter, beeinflussen die Organisation<br />

von Stromnetzen und vereinfachen industrielle Prozesse.<br />

Supraleiter sind auf dem Sprung zum kommerziellen Erfolg.<br />

Welche Technologien sich durchsetzen werden, zeigt die SuperConducting<br />

City auf der HANNOVER MESSE 2010.<br />

Energieverteilung<br />

Supraleiter haben großes Potenzial, wenn es darum geht, die<br />

Energieverteilung effizienter zu gestalten. Besonders städtische<br />

Ballungsräume können von der Verkabelung mit neuen<br />

Hochtemperatur-Supraleitern (HTS) profitieren: „Eine jüngst<br />

erschienene Studie hat ergeben, dass der Einsatz von HTS-<br />

Kabeln auf der Mittelspannungsebene die Verluste in städtischen<br />

Verteilungsnetzen um bis zu 66 Prozent und damit<br />

den CO2-Ausstoß signifikant reduzieren kann“, erläutert Dr.<br />

Werner Prusseit, Geschäftsführer der Theva Dünnschichttechnik<br />

GmbH und Präsident des Industrieverbands Supraleitung<br />

e.V. Außerdem brauchen HTS-Leiter weniger Platz, weil<br />

sie keine elektrischen und magnetischen Felder abstrahlen<br />

und ohne nennenswerte Verlustwärme enger verlegt werden<br />

können.<br />

Strombegrenzer<br />

Bei der SuperConducting City wird das Augenmerk auch<br />

auf eine weitere Eigenschaft von Supraleitern gelegt: HTS-<br />

Leiter besitzen von Haus aus eine „integrierte“ Kurzschlussstrombegrenzung.<br />

Erwärmt sich supraleitendes Material bei<br />

Überstrom zu stark, zum Beispiel durch einen Kurzschluss,<br />

verliert es schlagartig seine Supraleitfähigkeit. Das verhindert<br />

Auswirkungen von Kurzschlussströmen auf das Hochspannungsnetz<br />

und erleichtert dadurch die Kopplung von<br />

Netzbereichen. Der US-amerikanische Aussteller American<br />

Superconductor nutzt die automatische Kurzschlussstrombegrenzung<br />

von Supraleitern zum Beispiel für so genannte<br />

„Selbstheilende Netze“ wie das Secure Super Grid (SSG).<br />

Mit dieser Technologie ist die Übertragung großer Leistungen<br />

bei gleichzeitiger automatischer Unterdrückung von Fehlerströmen<br />

möglich. „Supraleitungs-Pipelines“ kombinieren<br />

HTS-Gleichstromkabel mit Hochleistungs-Stromrichtern und<br />

bieten damit eine optimale Lösung für die Übertragung von<br />

erneuerbarer Energie über weite Strecken.<br />

Motoren und Generatoren<br />

Auch die neuesten Supraleitungs-Entwicklungen auf dem<br />

Motoren- und Generatorensektor sind Thema der Super-<br />

Conducting City. Ein interessanter Anwendungsfall sind Platz<br />

sparende Generatoren für Windkraftanlagen. HTS-Generatoren<br />

für Offshore-Anlagen fallen nicht nur kleiner und leichter<br />

aus, sondern arbeiten auch zuverlässiger. Erste kommerzielle<br />

Anwendungen gibt es im Bereich Wasserkraft. Im Auftrag<br />

von E.On wird Zenergy mit seinem englischen Partner Converteam<br />

noch dieses Jahr den ersten supraleitenden Wasserkraftgenerator<br />

im bayerischen Wasserkraftwerk Hirschaid<br />

installieren. Auch hier punktet die Supraleitung mit einem höheren<br />

Wirkungsgrad.<br />

Supraleitung für die Industrie<br />

Energie lässt sich mit Supraleitern auch in der Industrie sparen<br />

– beispielsweise durch den Einsatz von HTS-Technologie<br />

in Induktionsheizern. Induktionsheizer werden in der metallverarbeitenden<br />

Industrie eingesetzt. Durch starke Elektromagnete<br />

werden dabei Wirbelströme erzeugt, die Nichteisen-<br />

Metalle im Fertigungsprozess für die Weiterverarbeitung<br />

erwärmen. Im Gegensatz zu konventionellen Geräten mit<br />

einem bescheidenen Wirkungsgrad von 50 Prozent erreichen<br />

Supraleiter-Spulen bei gut leitenden Werkstücken einen Wirkungsgrad<br />

von deutlich über 80 Prozent.<br />

132 Kommunalwirtschaft 02/2010


IFAT wird zur IFAT ENTSORGA<br />

Messe München und BDE kooperieren bei der IFAT<br />

IFAT ENTSORGA findet vom 13. bis 17. September 2010 in München statt<br />

Die Messe München und der Bundesverband der Deutschen<br />

Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V. (BDE) kooperieren<br />

bei der IFAT: Die Internationale Fachmesse für Wasser,<br />

Abwasser, Abfall und Recycling wird künftig unter dem<br />

Namen IFAT ENTSORGA stattfinden. Im Zuge dieser Kooperation<br />

wird das erfolgreiche Konzept der IFAT weitergeführt;<br />

dabei rücken die Bereiche „Rohstoffverwertung“ und „private<br />

Dienstleister“ noch mehr in den Fokus.<br />

Eugen Egetenmeir, Geschäftsführer der Messe München<br />

GmbH: „Mit der IFAT ENTSORGA wird nicht nur das effizienteste<br />

Forum für die Industrie geboten, sondern auch ihre<br />

Stellung als Weltleitmesse für die Umweltbranche weiter ausgebaut.<br />

Angesichts der stetig wachsenden Zahl von Umweltveranstaltungen<br />

eröffnet die IFAT ENTSORGA der Branche<br />

somit Orientierung. Gleichzeitig bietet sie für die Unternehmen<br />

die Möglichkeit, ihre Marketingaktivitäten auf die weltweit<br />

bedeutendste Umweltmesse zu fokussieren.“<br />

Der BDE mit Sitz in Berlin ist mit seinen 750 Mitgliedsunternehmen<br />

die größte Vereinigung der Recycling- und Entsorgungsbranche<br />

in Deutschland und Europa. Mit der Kooperation<br />

von IFAT und ENTSORGA eröffnet der BDE neue nationale<br />

und internationale Märkte für seine Mitgliedsunternehmen.<br />

„Die privaten Unternehmen der Entsorgungs-, Wasser- und<br />

Kreislaufwirtschaft haben mit ihren Investitionen in modernste<br />

Technologien und Technik dafür gesorgt, dass Deutschland<br />

im internationalen Vergleich heute die höchsten Recyclingquoten<br />

vorweisen kann“, sagt BDE-Präsident Peter Kurth.<br />

„Diese Leistung ist kein Selbstzweck, sondern ein aktiver und<br />

unverzichtbarer Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz.<br />

Die IFAT ist eine hervorragende Plattform, um das riesige Potenzial<br />

unserer Branche darzustellen und den Brückenschlag<br />

zu Märkten auf der ganzen Welt zu unterstützen“.<br />

Auch der Fachbeiratsvorsitzende der IFAT, Dr. Johannes<br />

Kirchhoff, sieht diese Kooperation äußerst positiv: „Der Zusammenschluss<br />

von IFAT und ENTSORGA bringt für die Aussteller<br />

und deren Kunden mehr Nutzen: Die Leitmesse der<br />

Welt für den stark wachsenden Bereich umweltrelevanter<br />

Dienstleistungen, Technologien und Produkte und der Abwasserentsorgung<br />

und Wasserversorgung bildet konzentriert<br />

an einem Platz alle zwei Jahre die umfassendste Drehscheibe<br />

weltweit für Informationen und Innovationen in allen Umweltbelangen<br />

und spart Aufwand bei Ausstellern und Besuchern.“<br />

Weitere Informationen unter www.ifat.de.<br />

Biogas auf der IFAT 2010: Energie nicht nur vom Acker<br />

• Neben landwirtschaftlicher Biomasse können auch organische Abfälle aus Kommunen,<br />

Gewerbe und Industrie zur Biogaserzeugung dienen<br />

• Die internationale Umwelttechnologiemesse IFAT 2010 wird diesem zukunftsträchtigen<br />

Verwertungsweg ein umfassendes Forum bieten<br />

Die Erzeugung von Biogas ist in der Abfallentsorgung eine<br />

bisher noch kaum genutzte Option. Nach Angaben des Fachverbands<br />

Biogas werden zum Jahresende 2009 in Deutschland<br />

rund 4.500 Biogasanlagen in Betrieb sein. Etwa 95 Prozent<br />

davon nutzen landwirtschaftliche Substrate wie Gülle,<br />

Mist und Energiepflanzen. Kommunal eingesammelter Haushaltsbiomüll<br />

oder organische Abfälle aus der Lebensmittelproduktion<br />

dienen bislang nur in sehr begrenztem Umfang als<br />

Energiequellen.<br />

Ein Grund hierfür liegt in der stark schwankenden Zusammensetzung<br />

dieser Inputstoffe, die für die Vergärungstechnologien<br />

eine besondere Herausforderung darstellt. Außerdem<br />

müssen abgelaufene Lebensmittel und sonstige Speiseabfälle<br />

vor der Vergärung hygienisiert werden, was zusätzliche<br />

Kosten bedeutet.<br />

Nichtsdestotrotz haben sich in Deutschland und weiteren,<br />

vor allem europäischen Staaten, ein Reihe von Firmen etabliert,<br />

die auch für kommunale und industrielle Bioabfälle<br />

Vergärungsverfahren anbieten. Ein bedeutender Teil dieser<br />

Unternehmen wird die internationale Umweltleitmesse IFAT<br />

im September 2010 nutzen, um Lösungen zu präsentieren.<br />

Technik und Dienstleistungen rund um das Thema Biogas<br />

bilden seit der Vorgängerveranstaltung im Jahr 2008 einen<br />

neuen Schwerpunkt der traditionsreichen Münchner Um-<br />

welttechnologiemesse. Neben die Erzeugung von Strom und<br />

Wärme über Blockheizkraftwerke ist in den letzten Jahren<br />

die Aufbereitung des Biogases auf Erdgasqualität als weitere<br />

energetische Verwertungsoption getreten. Der Charme dabei<br />

ist, dass das veredelte Biogas direkt in das Erdgasnetz eingespeist<br />

werden und so leitungsgebunden zu jedem Einsatzort<br />

und zu jeder Verwendungsart gelangen kann. Laut dem<br />

Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik<br />

IWES (Kassel) waren im November 2009 in Europa mehr<br />

als 80 Biogasaufbereitungsanlagen in Betrieb. Von diesen<br />

speisten nach Informationen der Deutschen Energie Agentur<br />

(dena, Berlin) 44 Anlagen das aufbereitete Biogas in öffentliche<br />

Gasnetze ein.<br />

Obwohl Schweden die weltweit größte Zahl an Biogasveredelungsanlagen<br />

hat, liegt die größte Einspeisekapazität in<br />

Deutschland. Ein Grund dafür ist, dass in Schweden – wie<br />

auch in einigen anderen europäischen Staaten – das aufbereitete<br />

Biogas in vielen Fällen direkt als Kraftstoff genutzt wird,<br />

ohne den Zwischenschritt der Einspeisung. Deutschland hingegen<br />

verfügt nach Angaben der dena im europäischen Vergleich<br />

über die höchste gesetzliche Einspeisevergütung für<br />

Bio-Erdgas, dicht gefolgt von Österreich.<br />

Ein Marktanreiz, der auch auf die Anlagen zur Vergasung<br />

von Bioabfällen wirkt. Ein aktuelles Beispiel ist die Biogas-<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 133


anlage in Altenstadt/Schongau. Die im Jahr 2001 in Betrieb<br />

genommene Anlage vergärt gewerbliche Abfälle, wie überlagerte<br />

Lebensmittel, Reststoffe aus Käsereien und Molkereien,<br />

Schlachtabfälle sowie Biomüll. Bevor die Abfallstoffe<br />

in die Nassfermenter gelangen, durchlaufen sie eine Hygienisierungsstufe,<br />

die durch Hitze prozessschädliche Bakterien<br />

abtötet. Bisher produzierte die Anlage ein Rohbiogas, das in<br />

fünf Blockheizkraftwerken mit einer elektrischen Gesamtleistung<br />

von knapp zwei Megawatt vor Ort verstromt wurde. Die<br />

parallel entstehende Wärme wurde zu einem Drittel zur Hygienisierung<br />

der Inputstoffe und zu einem weiteren Drittel zur<br />

Beheizung der Fermenter genutzt. Der Rest wurde mangels<br />

Abnehmer über Wärmetauscher an die Umwelt abgegeben.<br />

Nicht zuletzt um diese ökonomisch wie ökologisch negativen<br />

Energieverluste abzustellen, hat die Erdgas Schwaben GmbH<br />

aus Augsburg zusammen mit der Ökopower GmbH (Altenstadt)<br />

im Sommer dieses Jahres eine ergänzende Anlage<br />

gebaut, die das Biogas auf einen Methangehalt von rund 98<br />

Innovative ITK-Lösungen für öffentliche Verwaltungen – Public Sector Parc<br />

auf der CeBIT 2010 – die Kontaktbörse der Branche<br />

– Effizientes Networking zwischen Politik, Verwaltung und IT-Unternehmen<br />

– Sonderschau „Bürger trifft Behörde“ mit topaktuellen Themen am CeBIT-Samstag<br />

Im Public Sector Parc auf der CeBIT 2010 dreht sich alles um<br />

den modernen Bürger. Nicht nur die Kommunikation zwischen<br />

Bürgern und Verwaltungen profitiert zunehmend von innovativen<br />

IT-Lösungen, sondern durchweg alle Lebensbereiche<br />

unserer Gesellschaft. Der Public Sector Parc bildet hierzu ein<br />

breites Themenfeld in der Halle 9 ab, stellt Fragen, zeigt Lösungen<br />

auf und fügt sich mit seinem Angebot optimal in das<br />

Motto „Connected Worlds“ der diesjährigen CeBIT ein.<br />

„Bürger, Verwaltungsangestellte und Entscheider der Wirtschaft<br />

erfahren hier neben vielen weiteren Neuheiten, welche<br />

Vorteile die Einführung des neuen Personalausweises bietet<br />

oder wie die Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie die<br />

Kommunikation mit Verwaltungen grundlegend verbessert“,<br />

sagte Ernst Raue, Vorstand der Deutschen Messe AG, in<br />

Hannover.<br />

Highlights im Public Sector Parc:<br />

Neuer Personalausweis und interaktive Online-Dienste<br />

Rund 26 Millionen Bundesbürger im Alter über 14 Jahren<br />

– das sind 52 Prozent der Internetnutzer – gehen laut einer<br />

aktuellen Studie des Hightech-Verbandes BITKOM online ins<br />

Amt. „Behörden, die interaktive Online-Dienste anbieten, erhalten<br />

gute Noten“, betonte BITKOM-Präsident Dr. August-<br />

Wilhelm Scheer. Mit Hilfe der interaktiven Online-Dienste<br />

entfallen Gänge zum Amt sowie lange Wartezeiten, da Bürger<br />

unabhängig von Öffnungszeiten umfangreiche Serviceleistungen<br />

in Anspruch nehmen können. Zu den Highlights des<br />

Ausstellungsgeschehens im Public Sector Parc der CeBIT<br />

2010 gehören die Präsentation des Bundesministeriums des<br />

Innern und der Bundesdruckerei rund um den künftigen neuen<br />

Personalausweis sowie das ressortübergreifende IT-Investitionsprogramm.<br />

Präsentationen und Aktionen informieren<br />

ebenso wie kontroverse Diskussionen darüber, welche IT-basierten<br />

Services die Behörden bieten oder wie Online-Anträge<br />

gestellt werden.<br />

Prozent aufbereitet. Aus stündlich 1.200 Kubikmetern Rohgas<br />

sollen 750 Kubikmetern Bio-Methan entstehen, die in das<br />

Erdgas-Verteilnetz eingespeist werden. Die Anlage arbeitet<br />

seit November 2009 im Probebetrieb; die offizielle Inbetriebnahme<br />

ist für Frühsommer 2010 geplant.<br />

Die Biotonne als Energiequelle nutzen will künftig die Berliner<br />

Stadtreinigung (BSR). Aus 60.000 Tonnen bei den Hauptstadt-Haushalten<br />

eingesammelten, organischen Abfällen<br />

sollen über zwei Fermenter mit Trockenvergärung und eine<br />

anschließende Gasreinigung etwa 2.200 Tonnen Bio-Erdgas<br />

gewonnen und ins Netz eingespeist werden. Geplant ist, das<br />

Mengenäquivalent an anderer Stelle zur Betankung von Erdgas<br />

betriebenen Abfallsammelfahrzeugen der BSR wieder zu<br />

entnehmen. Damit könnten der Umwelt die Emissionen von<br />

umgerechnet 2,5 Millionen Litern Diesel erspart bleiben. Das<br />

Projekt ist derzeit in der Genehmigungsplanung.<br />

Weitere Informationen unter www.ifat.de.<br />

„Bürger trifft Behörde“ –<br />

Sonderschau mit vielen Top-Themen am CeBIT-Samstag<br />

Am CeBIT-Samstag werden die Besucher während der Veranstaltung<br />

„Bürger trifft Behörde“ erleben, wie einfach, schnell<br />

und effizient die Kommunikation mit dem Staat sein kann. Die<br />

Sonderschau spricht gezielt Bürger, Firmen und Beamte an,<br />

um sie umfassend über die aktuellen Entwicklungen im öffentlichen<br />

Sektor zu informieren. Themengeführte Rundgänge<br />

bringen Besucher zur Zukunft der modernen Verwaltung.<br />

Vorgestellt werden neben Services für Menschen und Unternehmen,<br />

Themen rund ums Lernen und Lehren. Eine Jobbörse<br />

für interessierte Einsteiger lädt zum gezielten Netzwerken<br />

ein. Zudem bietet der Public Sector Parc umfangreiche Informationen<br />

zum Datenschutz und zur Datensicherheit an.<br />

Der Geoinformationsmarkt in Bewegung<br />

Rasches Wachstum und sich schnell entwickelnde Technologien<br />

prägen die Geoinformation, die als Querschnitttechnologie<br />

zumeist zur Optimierung von Geschäfts- und Verwaltungsprozessen<br />

eingesetzt wird. Neben Aktivitäten zum<br />

Aufbau lokaler, nationaler und internationaler Netzwerke der<br />

Geodateninfrastruktur haben Kommunen, Bundesländer und<br />

der Bund selbst (im Rahmen der eGovernment-Aktivitäten)<br />

Geoinformationen als bedeutendes Wirtschaftsgut erkannt.<br />

Die Besucher des Public Sector Parcs können sich über<br />

Sinn und Zweck von Geodaten informieren und deren vielfältige<br />

Einsatzzwecke entdecken – wie bei der Erschließung<br />

von Baugebieten oder im Katastrophenschutz. Das „Speed<br />

Dating GeoBusiness“ am Messemittwoch rundet mit Forumsprogramm,<br />

Networking und geführten Touren das Ausstellungsgeschehen<br />

ab.<br />

EU-Dienstleistungsrichtlinie, einheitliche Behördenrufnummer<br />

und Ausbau der Breitbandversorgung zur Effizienzsteigerung.<br />

Bei der Optimierung der Kommunikation zwischen Bürger und<br />

Behörde stehen weitere Themen im Vordergrund: der Abbau<br />

134 Kommunalwirtschaft 02/2010


ürokratischer Hürden durch die EU-Dienstleistungsrichtlinie<br />

(EU-DLR) und die einheitliche Behördenrufnummer D115, die<br />

in allen Fällen weiterhelfen soll – ob es nun um Termine beim<br />

Standesamt oder Fragen zum Elterngeld geht.<br />

Nahezu alle im Public Sector Parc vorgestellten Services<br />

werden zukünftig vom aktuell diskutierten Breitbandausbau<br />

Zeitarbeit – eine Branche im Wandel<br />

Wenn es um das Thema Zeitarbeit geht, steht derzeit in der<br />

öffentlichen Debatte vor allem ihr Missbrauch im Vordergrund.<br />

Doch gleichzeitig mausert sich die Branche zur Servicestelle<br />

rund um zentrale Personalfragen. Auf der PERSONAL2010<br />

setzen sich am 27. und 28. April Experten aus Praxis und Politik<br />

mit der Zukunft von Zeitarbeitsunternehmen auseinander.<br />

Seit einigen Wochen ist der Schlecker-Konzern in der Kritik.<br />

Der Vorwurf: Das Unternehmen entlasse festangestellte<br />

Mitarbeiter, um sie zu schlechteren Bedingungen als Mitarbeiter<br />

der Zeitarbeitstochter weiterhin zu beschäftigen. Als<br />

„gezieltes Lohndumping“ bezeichnen Insider wie Ariane Durian<br />

dieses Vorgehen und sehen das Image der gesamten<br />

Branche in Gefahr. Die Bundesvorsitzende des Interessenverbandes<br />

Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) wird vor<br />

diesem Hintergrund in ihrem Vortrag „Was Sie von mittelständischen<br />

Personaldienstleistern fordern können – ‚Wir können<br />

alles' hat keine Zukunft mehr“ die positiven Entwicklungspotenziale<br />

von Zeitarbeit skizzieren.<br />

„Auf lange Sicht sehe ich mit dem Fachkräftemangel neue<br />

Aufgaben auf unsere Branche zukommen“, sagt Durian. Der<br />

Zeitarbeit falle beispielsweise zunehmend die Funktion des<br />

Karrierecoachs zu: Es gelte, Bewerber auch im Alter beschäftigungsfähig<br />

zu halten, sie zu qualifizieren, zu coachen und<br />

wieder fit für den Job zu machen. Ein Manko seien jedoch<br />

bislang speziell auf die Branche zugeschnittene Weiterbildungsangebote.<br />

Beim iGZ beschäftigten sich deshalb derzeit<br />

zwei Arbeitskreise damit, flexible Lösungen für die Weiterbildung<br />

von Zeitarbeitern zu finden.<br />

Auf dem Weg in die Nische<br />

Entgegen der weit verbreiteten Ansicht, dass gering qualifizierte<br />

Mitarbeiter in der Arbeitnehmerüberlassung dominierten,<br />

zeichnet sich laut Durian längst ein Wandel in<br />

Richtung hoch qualifizierte Zeitarbeiter ab: „Die Personaldienstleister<br />

erweitern zunehmend ihre Mitarbeiterpools in<br />

Richtung Fachkräfte und suchen dort neue Nischen“, so die<br />

Zeitarbeitsexpertin.<br />

Wanted! Europas beste Energiedienstleister<br />

– Der European Energy Service Award (EESA) honoriert<br />

innovative Energiedienstleistungen in Europa.<br />

– Der Preis wird in drei Kategorien verliehen: Best Energy<br />

Service Promoter, Best Energy Service Provider, Best<br />

Energy Service Project in Public, Commercial and Lighting<br />

Sector.<br />

– nimmt die Berliner Energieagentur bis zum<br />

30. April 2010 entgegen.<br />

profitieren – vor allem in den Flächenstaaten. Dazu informiert<br />

umfassend auch das „Breitband Forum“ in Halle 13.<br />

Berufseinsteiger und Umsteiger sollten die Chance nutzen,<br />

sich im Public Sector Parc über öffentlichen Verwaltungen,<br />

Unternehmen und Institutionen als attraktive Arbeitgeber zu<br />

informieren. Nicht zuletzt wegen des Einsatzes modernster<br />

ITK-Technik finden sie hier spannende Tätigkeitsfelder.<br />

So hat sich etwa die Trenkwalder Personaldienste GmbH in<br />

einem Teilsegment auf den Gesundheits- und Pflegebereich<br />

spezialisiert, da derzeit auf diesem Gebiet zu wenig qualifiziertes,<br />

ausgebildetes Personal auf dem Arbeitsmarkt zu finden<br />

ist. Zudem beweist die Trenkwalder Engineering GmbH,<br />

dass die Serviceleistungen von Zeitarbeitsunternehmen<br />

zunehmend Rundumcharakter annehmen: In dem Vortrag<br />

„Personaldienstleiter als Systemlieferanten – Trends der Zeitarbeit<br />

bei Projektarbeit, Fachkräfte- und Ingenieurmangel“<br />

zeigt Klaus Dieter Lerche, Geschäftsführer von Trenkwalder<br />

Engineering, wie umfangreich das Angebot inzwischen sein<br />

kann.<br />

Trends in Süddeutschland<br />

Angesichts unsicherer Auftragsentwicklungen ist die Zeitarbeit<br />

für viele Unternehmen gleichzeitig ein wichtiges Flexibilisierungsinstrument.<br />

Gerade Baden-Württemberg hat die<br />

Krise mit seinen Schwerpunktindustrien Automobil, Maschinenbau<br />

und den zugehörigen Zulieferbetrieben hart getroffen.<br />

Und selbst nach leichter Entspannung der Lage besteht<br />

keinerlei mittelfristige Planungssicherheit – auch hinsichtlich<br />

des Personals. Welche Vorteile und Chancen flexible Personallösungen<br />

wie Zeitarbeit insbesondere für den Mittelstand<br />

bringen können, erörtert eine Expertenrunde auf der Messe:<br />

Darko Lalos, Geschäftsführer der Trenkwalder Personaldienste<br />

GmbH diskutiert mit Vertretern der regionalen Wirtschaft<br />

und Politik.<br />

Neben diesen Programmpunkten informieren Aussteller der<br />

PERSONAL2010 wie Trenkwalder, Manpower, der Interessenverband<br />

Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) oder<br />

der Bundesverband Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen e.V.<br />

(BZA) die Besucher an ihren Ständen über aktuelle Trends.<br />

Weitere Informationen und das komplette Messeprogramm<br />

der PERSONAL2010 sind unter www.personal-messe.de erhältlich.<br />

Falls Sie Interviews mit den Referenten der Messe<br />

führen möchten, stellen wir gern den Kontakt für Sie her. Wir<br />

freuen uns auf Ihren Anruf/Ihre E-Mail.<br />

Schwindende Ressourcen und der Klimawandel machen einen<br />

sparsamen Umgang mit Energie immer wichtiger. Um Vorreiter<br />

für mehr Energieeffizienz in Europa zu honorieren, schreibt die<br />

von der Berliner Energieagentur koordinierte „European Energy<br />

Service Initiative“ (EESI) zum fünften Mal den „European<br />

Energy Service Award“ (EESA) aus. Der Preis wird in drei Kategorien<br />

vergeben. In der Kategorie Best Energy Service Promoter<br />

werden starke Multiplikatoren ausgezeichnet, die sich<br />

besonders um die Verbreitung von Energiedienstleistungen in<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 135


Europa verdient gemacht haben. Engagierte Energiedienstleister<br />

werden in der Kategorie Best Energy Service Provider<br />

gewürdigt, wenn sie mit innovativen Produkten und durch<br />

ihre Risikobereitschaft die Marktentwicklung positiv beeinflusst<br />

haben. Herausragende Einzelprojekte werden mit einem<br />

Award in der Kategorie Best Energy Service Project prämiert.<br />

Sie stammen aus dem öffentlichen und privaten Sektor sowie<br />

speziell aus dem Bereich Beleuchtung. Bewerbungen nimmt<br />

die Berliner Energieagentur ab sofort entgegen. Die Unterlagen<br />

dazu stehen auf der Website der European Energy Service Initiative<br />

unter www.european-energy-service-initiative.net zum<br />

Download bereit. Eine internationale Expertenjury wählt die<br />

fünf Preisträger aus und stellt sie im Rahmen des European<br />

Energy Service Day im September in Brüssel vor. Der Jury<br />

gehören Paolo Bertoldi, Europäische Kommission, Juan Alario,<br />

Europäische Investment Bank, Dr. Klaus Müschen, Umwelt-<br />

Messe Husum betreibt zukünftig auch Kongresshalle<br />

Husum WindEnergy 2010 ist ausgebucht<br />

„Mit dieser Entscheidung ist sichergestellt, dass die HUSUM<br />

WindEnergy einen weiteren Sprung nach vorne tun wird“.<br />

Hanno Fecke, Geschäftsführer der Messe Husum, der mit der<br />

HUSUM WindEnergy alle zwei Jahre die weltweit wichtigste<br />

Messe für Technologie und Innovation der Windenergiebranche<br />

ausrichtet, freut sich über die Entscheidung der Stadt<br />

Husum, die rein privatrechtlich aufgestellte Messegesellschaft<br />

für 25 Jahre mit der Bewirtschaftung von Messe- und<br />

Kongresshalle zu beauftragen.<br />

„Damit haben wir Planungssicherheit und können jetzt die<br />

HUSUM WindEnergy als derzeit wichtigste Messe am Messestandort<br />

Husum zielgerichtet weiterentwickeln“, sagte<br />

Fecke am Rande der Vertragsunterzeichnung am Donnerstag<br />

in Husum. „Europa und insbesondere Deutschland haben in<br />

den vergangenen Jahren die Technologieführerschaft in der<br />

Windenergiebranche übernommen. Dies wird sich nach meiner<br />

Meinung mittelfristig auch nicht ändern. Entsprechend<br />

wird die HUSUM WindEnergy als internationale Leitmesse<br />

der Windenergie zukünftig die komplette On- und Offshorebranche<br />

abbilden. Dazu zählen Aussteller und Kongressschwerpunkte,<br />

die Themen aus Wissenschaft, Technologie,<br />

Forschung und Entwicklung, Dienstleistungsbereich und<br />

ORGATEC 2010:<br />

Arbeitsmarkt abdecken und zu den international führenden<br />

Unternehmen gehören“.<br />

Die zwölfte HUSUM WindEnergy, die vom 21.bis 25. September<br />

2010 stattfinden wird, ist ausgebucht. „Ich freue mich auf<br />

die kommende Messe, denn es macht Spaß in einer Boombranche<br />

zu arbeiten“, Diese werde derzeit zwar merklich von<br />

Kaufzurückhaltung geprägt, erste Anzeichen einer Erholung<br />

seien aber durchaus sichtbar. So würden einige Windenergieanlagenhersteller<br />

in Preisverhandlungen wieder die Preise<br />

nach oben schrauben.<br />

Nach Angaben von Hanno Fecke werden zurzeit noch unterschiedliche<br />

Wege geprüft, um den zahlreichen Unternehmen<br />

auf der Warteliste die Möglichkeit zu eröffnen, auszustellen.<br />

„Denn trotz eines Flächenzuwachses von 25% können bisher<br />

nicht alle Ausstellungswünsche erfüllt werden“, sagte Fecke.<br />

Viele Aussteller hätten größere Flächen als bisher belegt.<br />

Für die kommende HUSUM WindEnergy rechnet Fecke mit<br />

über 25.000 Besuchern aus mehr als 70 Ländern. „Die Aussteller<br />

werden sich jenseits der 800 bewegen. Diese kommen<br />

wiederum aus mindestens 30 Ländern“, erläuterte Fecke.<br />

Messeteilnahme für junge innovative Unternehmen finanziell gefördert<br />

Junge innovative Unternehmen aus Deutschland haben<br />

erstmals die Chance, ihre Messeteilnahme an der ORGA-<br />

TEC 2010, der Internationalen Leitmesse für Office & Object,<br />

vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />

fördern zu lassen. Denn die ORGATEC, die vom 26. bis 30.<br />

Oktober 2010 in Köln stattfindet, gehört zu den ausgewählten<br />

Messen in Deutschland, auf denen die Beteiligung an<br />

Gemeinschafts¬ständen gefördert werden kann. Ziel des Förderprogramms<br />

ist es insbesondere, durch die Messebeteiligung<br />

den Export neuer Produkte und Verfahren zu stärken.<br />

bundesamt, und Jean-Louis Joseph, FEDARENE (European<br />

Federation of Regional Energy and Environment Agencies) an.<br />

Berliner Energieagentur GmbH<br />

Die Berliner Energieagentur GmbH (BEA) ist ein modernes Energiedienstleistungsunternehmen<br />

in Berlin. Es entwickelt und<br />

realisiert innovative Projekte zur Reduzierung von Energiekosten<br />

und CO2-Emissionen. Auftraggeber sind öffentliche und<br />

gemeinnützige Einrichtungen, Immobilien- und Wohnungsunternehmen,<br />

Industrie, Handel, Gewerbe, Krankenhäuser sowie<br />

der gesamte Dienstleistungssektor. Die BEA wurde 1992<br />

auf Initiative des Berliner Abgeordnetenhauses gegründet.<br />

Gesellschafter sind zu gleichen Teilen das Land Berlin, die<br />

Vattenfall Europe Wärme AG, die GASAG Berliner Gaswerke<br />

AG und die KfW Bankengruppe.<br />

Zielsetzung des Förderprogramms<br />

Das Förderprogramm soll junge Unternehmen bei der<br />

Vermarktung ihrer Produkte durch Messen unterstützen.<br />

Denn das Marketing für neu vorgestellte Innovationen ist in<br />

Deutschland oft verbesserungsfähig – und dies besonders<br />

bei Existenzgründern. Speziell exportorientierte deutsche<br />

Leitmessen, zu denen auch die ORGATEC zählt, bieten eine<br />

Plattform für die Erschließung der internationalen Märkte und<br />

damit für das Wachstum junger innovativer Unternehmen in<br />

Deutschland. Denn diese erhalten durch die Messeteilnahme<br />

136 Kommunalwirtschaft 02/2010


die Gelegenheit, ihr Wachstumspotenzial auch auf internationalen<br />

Märkten auszuschöpfen. Durch die Förderung sollen<br />

daher die Schwellen für die erste Messebeteiligung gesenkt<br />

und die jungen Firmen dauerhaft zu Exporteuren gemacht<br />

werden.<br />

Voraussetzungen für die finanzielle Förderung Förderfähig<br />

sind junge innovative Unternehmen, deren Unternehmenssitz<br />

in Deutschland liegt, die die gültige EU-Definition für ein<br />

kleines Unternehmen erfüllen (weniger als 50 Mitarbeiter oder<br />

einen Jahresumsatz von höchstens 10 Mio. Euro) und jünger<br />

als 10 Jahre sind. Um die Fördermittel zu erhalten, müssen diese<br />

Unternehmen Produkte, Verfahren und Dienstleistungen<br />

neu entwickelt oder wesentlich verbessert und diese in den<br />

Markt eingeführt haben. Beteiligen sich solche Unternehmen<br />

an einem Gemeinschaftsstand auf der ORGATEC 2010, erhalten<br />

sie eine finanzielle Zuwendung für die Messeteilnahme.<br />

Um die Förderung zu erhalten, muss sich der Aussteller<br />

bis spätestens acht Wochen vor Beginn der ORGATEC bei<br />

FM Kongress 2010 bietet umfangreiches Programm<br />

Auf dem Facility Management Kongress erwartet die Teilnehmer<br />

vom 9.-11. März 2010 in Frankfurt a.M. ein umfangreicheres<br />

Programm denn je. Das Angebot umfasst über 60<br />

Vorträge und Workshops, sowie Highlights, wie die Eröffnungs-Keynote<br />

von Dr. Georg Kofler und ein Special zum<br />

Thema Human FM mit Exkursionen.<br />

Passend zum neuen Programmangebot wird der Kongress<br />

erstmals im vor kurzem eröffneten Portalhaus der Halle 11<br />

der Messe Frankfurt stattfinden. Mit ihrer hochmodernen<br />

Ausstattung und Architektur bietet diese der Veranstaltung<br />

den optimalen Rahmen. Die Einführung des neuen Pick 3<br />

Tickets (gültig für drei Programmpunkte nach Wahl) gibt erstmals<br />

auch Teilnehmern mit wenig Zeit oder ganz speziellen<br />

Interessen die Gelegenheit, sich gezielt zu informieren.<br />

Breite Palette an Vortrags- und Workshopthemen<br />

Neben aktuellen, sektorübergreifenden FM-Themen wie Energieeffizienz,<br />

Nachhaltigkeit, Business Continuity Management,<br />

Leistungsmessung & Controlling, Kosten und IT im FM<br />

werden auf der Veranstaltung auch branchenspezifische Fragestellungen<br />

aus den Bereichen der öffentlichen Hand, der<br />

Industrie, der Kirche und des Gesundheits wesens behandelt.<br />

Im Fokus der Beiträge steht dabei stets die Darstellung von<br />

Problemlösungen und übertragbaren Praxiserfahrungen.<br />

Im Rahmen der Anwender-Workshops „Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

von IT - Investitionen im FM“ und „Vorbereitung der<br />

Zertifizierung nach GEFMA-Standards“ haben die Teilnehmer<br />

Gelegenheit, im direkten Gespräch mit den Experten konkrete<br />

Fragetsellungen und Lösungsmöglichkeiten zu besprechen.<br />

Fachspezifische Eröffnungs-Keynote<br />

Zudem wird der Kongress in diesem Jahr durch eine fach-<br />

der Koelnmesse zur Teilnahme am Gemeinschaftsstand anmelden.<br />

Höhe der Förderung<br />

Förderfähig sind dabei die von der Koelnmesse GmbH in<br />

Rechnung gestellten Kosten für Standmiete und Standbau im<br />

Rahmen des Gemeinschaftsstandes. Im Nachgang der Veranstaltung<br />

erhalten die geförderten Unternehmen 80 % dieser<br />

Kosten zurück. Die Obergrenze der förderfähigen Summe<br />

je Teilnehmer beträgt 7.500 #. Die Antragsformulare für die<br />

Förderung stehen unter www.bafa.de im Bereich Wirtschaftsförderung<br />

/ Messeprogramm junge innovative Unternehmen<br />

zum Download bereit. Detailinformationen zum Förderprogramm<br />

bietet darüber hinaus die Website des Ausstellungs-<br />

und Messeausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. (AUMA)<br />

unter www.auma-messen.de (Ausstellerförderung Inland /<br />

Förderung durch Bund).<br />

Weitere Informationen unter: www.orgatec.de.<br />

spezifische Keynote eröffnet. Am 09. März spricht Dr. Georg<br />

Kofler, Kofler Energies AG zum Theme „Lage, Lage, Energieanlage:<br />

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit rücken in den Fokus<br />

der Immobilienwirtschaft“.<br />

Kongress-Special zum Thema Human FM<br />

Im Themenspecial Human FM informieren Branchengrößen<br />

aus den Bereichen FM und Office über die Integration der<br />

Bewohner-/Nutzerbedürfnisse in die Anforderungen eines<br />

umfassenden FM. Bei anschließenden Exkursionen zu Best-<br />

Practise-Objekten rund um Frankfurt haben die Kongressteilnehmer<br />

die einmalige Gelegenheit, beispielhaft eingerichtete,<br />

moderne Büros zu besichtigen. Besucht werden können die<br />

UKH Unfallkasse Hessen, Frankfurt/Main (Projekt und Exkursion:<br />

M.O.O.CON, ehem. Bene Consulting) und Monster<br />

Worldwide Deutschland (Projekt und Exkursion: König + Neurath).<br />

Podiumsdiskussionen und Erfahrungsaustausch<br />

Auch die hochkarätig besetzten Podiumsdiskussionen zu<br />

den Themen „Welche Zertifizierung ist nachhaltig?“ (Teilnehmer:<br />

Andreas Fischer, ECE Projektmanagement GmbH, Dr.<br />

Christine Lemaitre, Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges<br />

Bauen e.V., Prof. Dr. Thomas Lützkendorf, Karlsruher Institut<br />

für Technologie (KIT), Prof. Dr. Norbert Fisch, IGS - Institut<br />

für Gebäude- und Solartechnik, Dr. Günter Löhnert, Solidar<br />

Planungswerkstatt) und „FM im industriellen Umfeld (Teilnehmer:<br />

Jörg Hossenfelder, Lünendonk GmbH, Ralph-Peter Hänisch,<br />

DB Services Nordost GmbH, Stefan Wolter, Johnson<br />

Controls JCI, Dr. Peter Hermes, WISAG Produktionsservice<br />

GmbH) garantieren einen intensiven Wissens- und Erfahrungsaustausch<br />

mit Experten und Anwendern.<br />

Weitere Informationen unter: www.fm-messe.de.<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 137


Personalien<br />

Joachim Ronge ist neuer Geschäftsführer der AGR Unternehmensgruppe<br />

Dietrich Freudenberger übergibt zukunftsorientierten Entsorgungskonzern<br />

Seit dem 1. Januar führt mit Joachim Ronge (58) ein neuer Geschäftsführer<br />

die Hertener AGR - Abfallentsorgungs-Gesellschaft<br />

Ruhrgebiet mbH. Ronge löst Dietrich Freudenberger<br />

(67) ab, der in den Ruhestand geht. Die Gremien des alleinigen<br />

Gesellschafters RVR - Regionalverband Ruhr hatten bereits im<br />

vergangenen Jahr Joachim Ronge nach einem umfassenden<br />

Auswahlverfahren einstimmig zum neuen Geschäftsführer des<br />

traditionsreichen Entsorgungskonzerns gewählt.<br />

Joachim Ronge stellte sich heute am Sitz der AGR Unternehmensgruppe<br />

in Herten (Kreis Recklinghausen) der Presse<br />

und Öffentlichkeit vor. Zuvor bedankte sich Regionaldirektor<br />

Heinz-Dieter Klink, gleichzeitig auch Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

der AGR, bei Dietrich Freudenberger für dessen<br />

Leistung. "Wir haben Dietrich Freudenberger 2005 quasi über<br />

Nacht zur AGR geholt, um die Gesellschaft aus einem tiefen<br />

Tal zu führen", betonte Klink, "das ist ihm erfolgreich gelungen."<br />

Auch Freudenberger, dessen Geschäftsführungsvertrag zweimal<br />

verlängert wurde, zog ein kurzes Resümee seiner Tätigkeit:<br />

"Als Oberstadtdirektor und Unternehmensvorstand hatte<br />

ich sicherlich sehr breite Berufserfahrung, als ich zur AGR<br />

kam. Aber die Abfallwirtschaft unterliegt eigenen Spielregeln<br />

– das hat mich sehr gefordert, aber mir auch Freude gemacht."<br />

Freudenberger weiter: "Ich kann Joachim Ronge ein<br />

Haus übergeben, das wieder auf solidem Fundament steht,<br />

aber nun für den Markt herausgeputzt werden muss. Dafür<br />

wünsche ich eine gute Hand." Bis zum Ende dieses Quartals<br />

wird Freudenberger dem neuen Geschäftsführer noch beratend<br />

zur Seite stehen, bevor er offiziell verabschiedet wird.<br />

Joachim Ronge selbst bekannte sich in seiner persönlichen<br />

Vorstellung in der Müllverbrennungsanlage RZR Herten als<br />

Mann aus dem Ruhrgebiet. In Essen geboren und zur Schule<br />

gegangen, erlernte er hier auch zunächst den Beruf des<br />

Bankkaufmannes, um anschließend in Münster Wirtschaftswissenschaften<br />

zu studieren und als Diplom-Kaufmann abzuschließen.<br />

Sein beruflicher Werdegang ist maßgeblich durch<br />

Zwei DVGW-Landesgruppen mit neuen Geschäftsführern<br />

DVGW-Landesgruppe Nord<br />

Dr.-Ing. Torsten Birkholz wurde zum 1. Januar 2010 Geschäftsführer<br />

der DVGW-Landesgruppe Nord. Er wird damit<br />

Nachfolger von Dr. Dieter Perdelwitz, der den DVGW auf eigenen<br />

Wunsch zum 31. Dezember 2009 verlassen hat. Dr. Perdelwitz<br />

wendet sich neuen beruflichen Aufgaben zu.<br />

Nach Abschluss einer technischen und einer kaufmännischen<br />

Berufsausbildung nahm Dr.-Ing. Torsten Birkholz Führungsaufgaben<br />

als Berufssoldat bei der Bundeswehr wahr. Als Diplom-Ingenieur<br />

für Betriebs- und Versorgungstechnik sowie<br />

den RAG Konzern geprägt. Ronge übernahm frühzeitig Führungsaufgaben<br />

in verschiedenen umweltorientierten Beteiligungsgesellschaften<br />

des Konzerns und wurde 1996 Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der RAG Umweltservice GmbH<br />

in Bottrop.<br />

Durch deren Verschmelzung mit der Edelhoff AG & Co. in Iserlohn,<br />

einem Gemeinschaftsprojekt von VEW und RAG, wechselte<br />

Ronge 1998 in den Vorstand, dessen Sprecher er 2000<br />

wurde. Nach der Verschmelzung von RWE und VEW Anfang<br />

2001 ging Ronge zur RWE Umwelt AG nach Essen. Hier verantwortete<br />

er als Vorstand die Ressorts "International", "Industrieservice",<br />

"Technik" und "Siedlungsabfallentsorgung<br />

Regionen Norddeutschland und Westfalen".<br />

Der strategisch bedingte Ausstieg des RWE Konzerns aus<br />

den Entsorgungsaktivitäten war für Joachim Ronge Anlass,<br />

seine Erfahrungen als geschäftsführender Gesellschafter in<br />

der Ronge First Service GmbH & Co. KG zu konzentrieren.<br />

Das in Münster ansässige Unternehmen ist auf Strategie-<br />

und Restrukturierungsberatung sowie Interimsmanagement<br />

spezialisiert. Ronge hatte auch verschiedene Beirats- und<br />

Aufsichtsratsmandate inne, zuletzt als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender<br />

bei der ZhongDe Waste Technology<br />

AG in Hamburg, dem größten Hersteller von Müllverbrennungsanlagen<br />

in China.<br />

In seiner Vorstellung äußerte sich Ronge erfreut über die<br />

einhellige Zustimmung seitens des Gesellschafters RVR zu<br />

seiner Wahl: "Darin summiert sich Vertrauensvorschuss und<br />

Erwartungshaltung. Ich will den von Dietrich Freudenberger<br />

eingeschlagenen Kurs der Konsolidierung und Weiterentwicklung<br />

der AGR fortsetzen." Erwartungsgemäß äußerte sich der<br />

neue AGR Geschäftsführer so kurz nach seinem Arbeitsantritt<br />

zurückhaltend über seine Pläne mit der Unternehmensgruppe.<br />

"Die Bedeutung der AGR für die moderne Abfallwirtschaft<br />

in Deutschland sollte sich künftig auch in ihrer wirtschaftlichen<br />

Bedeutung für die Region widerspiegeln", so Ronge. "Lassen<br />

Sie mir für ausführlichere Aussagen noch etwas Zeit."<br />

weiteren Zusatzqualifikationen folgte der Einsatz als Projektleiter<br />

in der Kraftwerkstechnik. In der Abwicklung von weltweiten<br />

Projekten gehörten sowohl technisch konstruktive als<br />

auch kaufmännische Aufgaben sowie die Tätigkeiten als<br />

Montage- und Inbetriebnahmeingenieur in den Vereinigten<br />

Arabischen Emiraten und Irland zu seinem Bereich. Seit März<br />

2001 ist der promovierte Ingenieur der Wasserwirtschaft als<br />

Referent in der DVGW Landesgruppe Nord tätig und hat am<br />

1. Januar 2010 die Aufgabe als Geschäftsführer übernommen.<br />

Dr. Birkholz ist bei der DVGW-Landesgruppe Nord zu<br />

erreichen.<br />

138 Kommunalwirtschaft 02/2010


DVGW-Landesgruppe Baden-Württemberg<br />

Dipl.-Ing. (FH) Thomas Anders nimmt - ebenfalls seit dem 1.<br />

Januar 2010 - seine Tätigkeit als neuer Geschäftsführer der<br />

DVGW-Landesgruppe Baden-Württemberg wahr. Seit April<br />

2008 ist er als Referent in der Stuttgarter Geschäftsstelle tätig.<br />

Nachdem er bereits seit dem 1. Juli 2009 die kommissarische<br />

Leitung der Landesgruppe übernommen hat, wurde er<br />

in der Landesgruppen-Vorstandssitzung im November 2009<br />

zum Geschäftsführer bestellt. Vor seiner Tätigkeit arbeitete<br />

er über 15 Jahre bei den Stadtwerken Esslingen und hat so<br />

die Versorgungsbranche in wechselnden Aufgabengebieten<br />

grundlegend kennen gelernt. Thomas Anders ist bei der<br />

DVGW-Landesgruppe Baden-Württemberg zu erreichen:<br />

Stöckachstraße 48, 70190 Stuttgart, Tel. 0711/2622980, E-<br />

Mail: vgw-dvgw-bw@tonline.de<br />

Neue Geschäftsführung für die TLG IMMOBILIEN GmbH ab Juni 2010<br />

Nach satzungsgemäßer Anhörung des Aufsichtsrates hat das<br />

Bundesministerium der Finanzen (BMF) als Gesellschafter Jochen-Konrad<br />

Fromme (60) und Niclas Karoff (39) mit Wirkung<br />

ab 01.06.2010 zu neuen Geschäftsführern der TLG IMMOBI-<br />

LIEN GmbH bestellt.<br />

Fromme ist Jurist. Er war von 1998 bis 2009 Abgeordneter<br />

des Deutschen Bundestages und im Haushaltsausschuss als<br />

Berichterstatter für den Einzelplan des BMF (darunter Beteiligungen<br />

und Bundesimmobilien) zuständig. Fromme kann als<br />

langjähriges Mitglied des Verwaltungsrates der Bundesanstalt<br />

für Immobilienaufgaben auch auf seine dortigen Erfahrungen<br />

zurückgreifen.<br />

Karoff ist Betriebswirt und Immobilienökonom. Nach verantwortlichen<br />

Tätigkeiten bei zwei international tätigen Hotelkonzernen<br />

und einer großen internationalen Wirtschafts-<br />

Alexander Wüerst übernimmt Aufsichtsratsvorsitz<br />

der Deutschen Leasing von Karl-Ludwig Kamprath<br />

Alexander Wüerst ist neuer Aufsichts-ratsvorsitzender der<br />

Deutschen Leasing Gruppe (DL). Der Vorstandsvorsitzende<br />

der Kreissparkasse Köln und Landesobmann der rheinischen<br />

Sparkassen wirkte bereits seit drei Jahren aktiv im Aufsichtsrat<br />

der Deutschen Leasing als stellvertretender Vorsitzender<br />

mit. Er war außerdem Vorsitzender des Kredit- und Beteiligungsausschus-ses<br />

und hat die gute Entwicklung des deutschen<br />

Marktführers im herstellerunabhängigen Leasing aktiv<br />

begleitet und gefördert.<br />

Den Aufsichtsratsvorsitz übernimmt Wüerst von Karl-Ludwig<br />

Kamprath, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse München<br />

Starnberg i. R., der dieses Amt seit Februar 2007 innehatte.<br />

Kamprath hat in seiner Amtszeit als Aufsichtsratsvorsitzender<br />

das Unternehmen nach einer sehr dynamischen<br />

Aufbau- und Wachstumsperiode sicher durch eine Phase der<br />

Konsolidierung begleitet. Dem Vorstand der Deutschen Leasing<br />

war er in den vergangenen Jahren ein kritischer und besonnener<br />

Dialogpartner sowie verlässlicher Wegbegleiter. Die<br />

Position der Deutschen Leasing als Kompetenzcenter Leasing<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe und auch als Autobank<br />

der Sparkassen hat sich dank seiner aktiven Mitwirkung im<br />

prüfungsgesellschaft wechselte Karoff zur HSH Nordbank<br />

Gruppe und war dort zuletzt als Vorstand der HSH Real Estate<br />

AG tätig. Der Aufsichtsrat der TLG IMMOBILIEN hat den<br />

bisherigen Geschäftsführern Dr. Volkmar von Obstfelder und<br />

Dr. Eugen von Lackum, die beide im Alter von 66 Jahren zum<br />

31.05.2010 in den Ruhestand treten, für ihre Arbeit bereits<br />

heute vorab seinen Dank ausgesprochen. Beide haben sich<br />

um die TLG IMMOBILIEN GmbH außerordentlich verdient<br />

gemacht. In ihrer Zeit konnte die TLG IMMOBILIEN GmbH<br />

zu einem bestens positionierten, stabilen und rentablen Unternehmen<br />

und mit seinem ausgewogenen Bestand in den<br />

Segmenten Büro, Einzelhandel, Gewerbe und Wohnen zur Nr.<br />

1 für Immobilien in Ostdeutschland entwickelt werden.<br />

Aufsichtsrat und Gesellschafter sind davon überzeugt, dass<br />

das Unternehmen auch unter neuer Leitung seinen erfolgreichen<br />

Kurs fortsetzen wird.<br />

Aufsichtsrat weiter gefestigt: Rund 3,2 Milliarden Euro und<br />

damit 40 Prozent des Neugeschäfts generiert der Verbundpartner<br />

Deutsche Leasing gemeinsam mit dem bundesweit<br />

flächendeckenden Vertrieb der Sparkassen. Neben dem<br />

Sparkassen-Leasing nutzen die Sparkassen das gesamte<br />

Leistungsangebot der Deutschen Leasing im In- und Ausland.<br />

Alexander Wüerst freut sich auf die neue Aufgabe und die<br />

damit verbundenen Herausforderungen. „Die Partnerschaft<br />

zwischen den Sparkassen und der Deutschen Leasing ist ein<br />

zentraler und sehr erfolgreicher Baustein im Geschäftsmodell<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe“, sagt Wüerst. Vor allem in<br />

der Finanzmarktkrise habe sich die seit über 25 Jahren intensive<br />

Zusammenarbeit bewährt. „Das zeigt eindrucksvoll,<br />

wie erfolgreich Verbundarbeit sein kann, wenn alle Partner<br />

an einem Strang ziehen“, so Wüerst. Als deutschlandweiter<br />

Marktführer im herstellerunabhängigen Leasing-Geschäft sei<br />

die Deutsche Leasing auch in Zukunft ein Garant für innovative<br />

Leasing-Lösungen, die allen Bürgern und insbesondere<br />

dem deutschen Mittelstand zu Gute kämen.<br />

Weitere Informationen: www.deutsche-leasing.com<br />

Kommunalwirtschaft 02/2010 139


Dr. Axel Bruder neuer Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt<br />

Fokussierung auf Kommunikation von Energie- und Ressourcen-Effizienz für die Mitgliedsunternehmen<br />

Ab 1. Januar 2010 wird der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft<br />

PVC und Umwelt e.V. von Dr. Axel Bruder, Mitglied des Vorstandes<br />

der RENOLIT AG, Worms geführt. Er löst Dr. Volker<br />

Hofmann/profine GmbH ab, der das Amt von 1999 bis Ende<br />

2009 inne hatte. Dr. Hofmann gehört weiterhin als Schriftführer<br />

dem Vorstand an. Der Vorstand für die Amtszeit 2010 bis<br />

Ende 2012 war bei der Mitgliederversammlung am 17. Juni<br />

in Bonn gewählt worden. Neu im Vorstand ist seit Juni Uwe<br />

Dietsch/ Marketingleiter, SolVin GmbH & Co. KG. Die übrigen<br />

Mitglieder des Vorstandes sind wie bisher: Dr. Rüdiger Baunemann<br />

/ Geschäftsführer, PlasticsEurope Deutschland e.V.,<br />

Joachim Eckstein/ Managing Director, PolyComply Hoechst<br />

GmbH (Stellvertretender Vorsitzender), Dr. Oliver Mieden/ Environmental<br />

Affairs & Corporate Communications Manager,<br />

Vinnolit GmbH & Co. KG (Stellvertretender Vorsitzender), Dr.<br />

Dieter Polte/ Produktion/Technologie Polymere, VESTOLIT<br />

GmbH & Co. KG (Schatzmeister), Dr. Norbert Scholz/ Marketing-Produktsicherheit,<br />

Evonik Oxeno GmbH, Stephan Wolff/<br />

Geschäftsführer, objectflor Art und Design Belags GmbH.<br />

Die Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e.V. wird von rund<br />

70 nationalen und internationalen Unternehmen und Verbän-<br />

den der PVC-Branche getragen, von Salz-, PVC- und Additivherstellern<br />

über PVC-Verarbeiter bis hin zu Recyclingunternehmen.<br />

Sie hat sich seit 1988 in Deutschland zur Stimme<br />

und Kommunikationsplattform für den Kunststoff PVC entwickelt,<br />

durch das Engagement für einen nachhaltigen Umgang<br />

mit PVC bei Meinungsführern in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Medien als seriöser Gesprächspartner zum Thema<br />

Umwelt- und Verbraucherschutz bei PVC-Produkten etabliert.<br />

Die Arbeitsgemeinschaft übernimmt für ihre Mitglieder<br />

Kommunikation und Schulung für Umwelt- und Verbraucherschutz,<br />

handelt aktiv und erarbeitet Lösungen, um PVCProdukte<br />

zukunftsfähig zu machen. Sie unterstützt und ergänzt<br />

durch ihre Arbeit die Anstrengungen des europäischen Nachhaltigkeitsprogramms<br />

„Vinyl 2010“.<br />

Der Vorstand hat sich zum Ziel gesetzt, die Arbeit auf den<br />

Service für die Mitgliedsunternehmen entlang der Wertschöpfungskette<br />

zu fokussieren. Im Mittelpunkt steht dabei<br />

die Kommunikation über den Beitrag der PVCProdukte zur<br />

Energie- und Ressourcen-Effizienz.<br />

Weitere Informationen unter: www.agpu.com.<br />

Verlag: Kommunal-Verlag - Fachverlag für Kommunalwirtschaft und Umwelttechnik GmbH -<br />

42399 Wuppertal, Hardtbacher Höhe 24<br />

Telefon 0 21 91/66 65 92, Telefax 0 21 91/66 65 93 - ISDN Telefon 0 21 91/6 83 17, Telefax 0 21 91/69 07 10<br />

Gesamt-Verantwortung: Horst Schumacher, Wuppertal - Sabine Schumacher M.A., stellv. Chefredakteurin, Büro Köln,<br />

Telefon/Telefax: 02 21/2 71 77 46 - Anzeigenleitung: H. J. Schumacher, Wuppertal - ISSN Nr. 0450-7169<br />

Satzherstellung, Druck & Verarbeitung:<br />

Weiss-Druck GmbH & Co. KG, Hans Georg Weiss Straße 7, 52156 Monschau, Telefon 0 24 72/9 82-0<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Namentlich gezeichnete Beiträge stellen nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Gerichtsstand und Erfüllungsort ist in allen Fällen Wuppertal.<br />

Einzelheftpreis: 8,- 2, Jahresabonnementpreis 72,- 2 einschließlich MwSt., zzgl. Versandkosten,<br />

Kündigung 3 Monate vor Ablauf des Kalenderjahres<br />

140 Kommunalwirtschaft 02/2010

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