Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

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Versammlungen zu Hildesheim. — 1444 Nov. — Dec. 79 Versammlungen zu Hildeslieim. — 1444 Nov.— Dec. Auch aus diesem Jahre laufen uns nur spärliche Nachrichten über die sächsischen Städte zu, die wichtigste meldet den endlichen Ausgleich zwischen Braunschweig, Magdeburg und Lüneburg in dem Streite wegen der Wasser fahrt auf der Ocker, vgl. S. 1. Er kam am 20 Okt. 1444 zu Celle unter Vermittelung der Fürsten von Lüneburg zu Standei. Bedeutsamer als die lokalen Zwiste wirkte die Kunde von dem Ausbruch der soester Fehde*, worüber die Vor a k te n handeln. Sie scheint direkt den V e rtra g der westlichen sächsischen Städte veranlasst zu haben. lieber die Verhandlungen, welche den beiden Hildesheimer Versammlungen vorausgingen, orientiren die in den Noten zu n. 171, 172 aufgeführten Auszüge aus den Stadtrechnungen. A. Vorakten. HO. Soest an Göttingen3: übersendet seine Klageschrift gegen EB. Dietrich von Köln, welche der Bote in Copie in Göttingen zurücklassen soll; Göttingen werde daraus ersehen, wu sich dey geschichte vorlopen hebt; hatte gehofft, dass der Zwist in Güte sollte beigelegt werden (tom besten solde gekomen seyn), ist aber durch den moitwillen ind unrecht des EB. darin getäuscht worden; ersucht, den Inhalt der Klagschrift Jedermann, so verre gii myt bescheide doen moigen, kund zu thun, unse stat ind rechticheit darynne to merkende ind thegen den moitwillen ind unbescheit des vurgescreven hern Diderichs, ertzbisschoves etc., ind der syner to vorantwerden. — 1444 (don- nersdages na der h. apostel dage Philippi et Jacobi) Mai 7. StA Göttingen, Or. m. Spuren d. Secrets. 171. Hildesheim an Braunschweig: berichtet, dass Paderborn durch seinen Schreiber Hüdesheim um Rath gebeten hat in Betreff der Fehde zwischen Soest und dem EB. von Köln, und der Schreiber dasselbe Ansuchen auch an Braunschweig richten wird; ersucht um eine Zusammenkunft im Dorfe Lafferd am nächsten Sonntage oder wenn es Braunschweig behage, damit sie gemeinsam über die Paderborn zu ertheilende Antwort berathen könnten; bittet um Antwort*. — [14]44 (fridag neist na Lamberti) Sept. 18. StA Hildes heim, Copialbuch ( 5 ) 1431—45, überschrieben: An den rad to Brunswig. >) Or. im StA Braunschtreig, gedr. Rethmeier Chronik S. 1289. Nach Ausweis der göU. Stadlrechn. 144415 war auch Göttingen bei den celler Verhandlungen vertreten. *) Vgl. ti. 202 ff., Barthold, Soest S. 241 ff.; Seibertz, Quellen d. westsfäl. Gesch. 2 S. 264 ff. •) Gleiche Klagschriften müssen an alle Städte ergangen «ein, selbst das rigatr Kämmereibuch S. 113 verzeichnet z. J. 1444: 6 ferd. 6 ß geven dem anderen lopere van Soest *) Ludeken Boden vor gand an den rad to Brunswigk urame eynen dach van wegen der van Palborne 21/2 ß \ de borgermester Stein und Ludelf van Harlsem mit den denren Tordan to Lafferde, alsze se dar tigen den rad van [Brunswigk] weren gereden van der vorscreven ▼an Palborne wegen 51/* ß. Unmittelbar darauf gehen Boten nach Goslar, Hameln y Northeim} Göttingen „umme den dach mit den steden“ , doch sagt Hildesheim die Tag fahrt sodann ab und sendet zwei B m S te in und Lutzke, nach Einbek (alse se dar mit den steden gereden weren) ? alsdann folgen die Eintragungen: vor vif stoveken claretes, alse hir de stede weren tom ersten male 2*/a f t 3 ß 4 ^ unde dosulves vor vif t t backen krudes 2 i t ; vor viftehalf stoveken claretes, alse hir de stede weren tom anderen male 2 i i 4l/i ß 2 unde dosulves vor vif €6 backen krudes 2 U 18 /$• Hildesh. Stadtrechn. 1444 (SM Hüdesheim). Digitized by LjOOQ Le

80 Versammlung zu Labeck. — 1445 Mrz. 1. B. Verträge. 172. Bericht über den Abschluss eines Bündnisses zwischen Braunschweig, Göttingen, Hannover, Northeim und Hildesheim. — 1444 Dec. 1. Aus StA Braunschweig, Degedingebuch 1420—82 f. 71b, über sehr leben: Vordracht 5 stede. Anno domini etc. 44, am latern dage sunte Andreas des hilgen apostels, weren bynnen Hildensem to dage vorgaddert de ersamen radessendeboden der stede Brunswigk, Gotingen1, Hanover unde Northern unde de rad der stad to Hildensem. Dusse vorbenomeden stede hebbet siik gruntliken guden geloven to- gesecht, also dat eyn stad der anderen wel alle dingk to gude holden unde eyn der anderen beste wetten unde or ergeste weren unde werven, wur se kunnen unde dar se dat myt gelike unde myt eren don mögen, ane ergelist unde geverde. Diit hebben sek de vorbenomeden stede also togesecht, van der van Brunswigk wegen Albert van Vechtelde unde Henningh Calmes; van der van Gottinge wegen Berteld van Waken, Wedekint Swanenflogell unde Giseler van Munden; van der van Honover wegen Hennen Mutzell unde Detmer Kok, van der van Northern wegen Hans Goddeschalkes; van der van Hildensem wegen Hans Lutzke, Tileke Sleydom unde Berteld Steyn. Versammlung zu Lübeck. — 1445 Mrz. 1. Anwesend waren Rsn. von Lübeck, Hamburg, Rostock, Stralsund, Wismar und Lüneburg. A. Die V o ra k te n behandeln den preussisch-städtischen Zwist wegen der Entschädigung für die im dänischen Kriege erlittenen Verluste *. In Preussen war man zur Beschlagnahme der aus Rostock, Wismar und Stralsund stammenden Waaren geschritten, worauf die Betroffenen Lübeck veranlagten, einen Städtetag auszuschreiben, und als er nicht zu Stande kam, am 17 Jan. in Rostock zusammen« traten, um gegen das Verfahren des Hm. zu protestiren und die Genossinnen für ihre Sache zu interessiren. Diesmal mit mehr Erfolg, wie der B. R e c e s s erweist, weil sie zugleich den Streit der K Christoph und Erich als Berathungsgegenstand auf die Tagesordnung setzten. Nach Preussen ergingen lntercessionsschreiben, in Sachen Dänemarks hingegen konnte keine volle Einigung über die Aussendung einer Gesandtschaft erzielt werdens. Daneben hob man das zu Stralsund beschlossene Verbot der unrechtmässigen Häringslager in Schonen wieder auf. C. Die K o r r e s p o n d e n z der V ersa m m lu n g enthält den auf obige Punkte bezüglichen Briefwechsel, woran sich im *) Die braunschw. Stadtrechn. 144 t (StA Braunschweig) verzeichnet; 6 $ 8 ß 2 Alberd van Vechelde, Henning K&lm to Hildensem des lateren dages aller zele[n] (Nov. 3J, sowie denselben 4*/a ^ 1 fr. to Hildensem! Andree. Ebenso führt die gött. Stadtrechn. 1444 5 ¿StA Göttingen) zvtei Sendungen nach Hildesheim a u f, die erste pro concordancia civitatunii die zweite ad placita civitatum. Beide Male werden Waken und Swantnflogel als Rsn. nahm- haft gemacht, zum ersten Tage erhalten sie 22 flor., zum zweiten 10 $ 1 lot. *) Vgl. n. 154 § 2. s) Offenbar gab der von Rostock (§ 3) angeführte Grund den Ausschlag. Digitized by G o o g l e

80<br />

Versammlung zu Labeck. — 1445 Mrz. 1.<br />

B. Verträge.<br />

172. Bericht über den Abschluss eines Bündnisses zwischen Braunschweig, Göttingen,<br />

Hannover, Northeim und Hildesheim. — 1444 Dec. 1.<br />

Aus StA Braunschweig, Degedingebuch 1420—82 f. 71b, über sehr leben: Vordracht<br />

5 stede.<br />

Anno domini etc. 44, am latern dage sunte Andreas des hilgen apostels,<br />

weren bynnen Hildensem to dage vorgaddert de ersamen radessendeboden der<br />

stede Brunswigk, Gotingen1, Hanover unde Northern unde de rad der stad to<br />

Hildensem. Dusse vorbenomeden stede hebbet siik gruntliken guden geloven to-<br />

gesecht, also dat eyn stad der anderen wel alle dingk to gude holden unde eyn<br />

der anderen beste wetten unde or ergeste weren unde werven, wur se kunnen<br />

unde dar se dat myt gelike unde myt eren don mögen, ane ergelist unde geverde.<br />

Diit hebben sek de vorbenomeden stede also togesecht, van der van Brunswigk<br />

wegen Albert van Vechtelde unde Henningh Calmes; van der van Gottinge wegen<br />

Berteld van Waken, Wedekint Swanenflogell unde Giseler van Munden; van der<br />

van Honover wegen Hennen Mutzell unde Detmer Kok, van der van Northern<br />

wegen Hans Goddeschalkes; van der van Hildensem wegen Hans Lutzke, Tileke<br />

Sleydom unde Berteld Steyn.<br />

Versammlung zu Lübeck. — 1445 Mrz. 1.<br />

Anwesend waren Rsn. von Lübeck, Hamburg, Rostock, Stralsund, Wismar<br />

und Lüneburg.<br />

A. Die V o ra k te n behandeln den preussisch-städtischen Zwist wegen der<br />

Entschädigung für die im dänischen Kriege erlittenen Verluste *. In Preussen war<br />

man zur Beschlagnahme der aus Rostock, Wismar und Stralsund stammenden<br />

Waaren geschritten, worauf die Betroffenen Lübeck veranlagten, einen Städtetag<br />

auszuschreiben, und als er nicht zu Stande kam, am 17 Jan. in Rostock zusammen«<br />

traten, um gegen das Verfahren des Hm. zu protestiren und die Genossinnen für<br />

ihre Sache zu interessiren. Diesmal mit mehr Erfolg, wie der<br />

B. R e c e s s erweist, weil sie zugleich den Streit der K Christoph und Erich<br />

als Berathungsgegenstand auf die Tagesordnung setzten. Nach Preussen ergingen<br />

lntercessionsschreiben, in Sachen Dänemarks hingegen konnte keine volle Einigung<br />

über die Aussendung einer Gesandtschaft erzielt werdens. Daneben hob man das<br />

zu Stralsund beschlossene Verbot der unrechtmässigen Häringslager in Schonen<br />

wieder auf.<br />

C. Die K o r r e s p o n d e n z der V ersa m m lu n g enthält den auf obige<br />

Punkte bezüglichen Briefwechsel, woran sich im<br />

*) Die braunschw. Stadtrechn. 144 t (StA Braunschweig) verzeichnet; 6 $ 8 ß 2<br />

Alberd van Vechelde, Henning K&lm to Hildensem des lateren dages aller zele[n] (Nov. 3J, sowie<br />

denselben 4*/a ^ 1 fr. to Hildensem! Andree. Ebenso führt die gött. Stadtrechn. 1444 5<br />

¿StA Göttingen) zvtei Sendungen nach Hildesheim a u f, die erste pro concordancia civitatunii<br />

die zweite ad placita civitatum. Beide Male werden Waken und Swantnflogel als Rsn. nahm-<br />

haft gemacht, zum ersten Tage erhalten sie 22 flor., zum zweiten 10 $ 1 lot.<br />

*) Vgl. n. 154 § 2. s) Offenbar gab der von Rostock (§ 3) angeführte Grund den<br />

Ausschlag.<br />

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