30.07.2013 Aufrufe

Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

VIII Einleitung.<br />

während Ijübeck auf die volle Entschädigung seiner Angehörigen bestand, bevor cs<br />

sich auf weitere Unterhandlungen cinlasscn tcollte. England dagegen heischte vor<br />

allem Genugthuung für den Schimpf, der ihm durch die völkctrechlswidrigc Festnahme<br />

der Gesandten angethan, und an diesen gegenseitigen Forderungen, welche<br />

obendrein durch die eidbrüchige Flucht der Gesandten aus Lübeck noch mehr verwirrt<br />

wurden, scheiterten die Verhandlungen zu Utrecht, mit welchen dieser <strong>Band</strong><br />

schlicsst. Uebrigens sind die äusseren Schicksale von England bei diesen Verwicklungen<br />

ganz ebenso von massgebendem Einfluss gcivesen wie bei den der Hanse .mit<br />

Burgund. Der unglückliche Gang des Krieges mit Frankreich in diesen Jahren,<br />

der England den Rest seiner festländischen Besitzungen bis auf Calais einbüssen<br />

Hess, und die heftigen inneren Wirren, welche n. 638, 647, 669 f. eingehend schildern,<br />

offenbarten die Schicäche der Regierung und Hessen sie wie den heimischen<br />

Partheien so auch der Hanse gegenüber hin und her schwanken.<br />

In eigenthümlicher Weise wirken diese Beziehungen zu England auf die von<br />

Preussen zur Hanse zurück. Das Bestreben des Hochmeisters Konrad von Erlichs-<br />

hausen, das enge <strong>Band</strong> zwischen seinen Stätten und der Hanse zu lockern, wurde<br />

bereits im vorhergehenden <strong>Band</strong>e hervorgehoben und tritt in dem vorliegenden noch<br />

deutlicher zu Tage. Geleitet von der richtigen Erkenntniss, dass nur eine innige Verschmelzung<br />

der Interessen des Ordens und der Stände dem Zerfall der Ordensmacht<br />

dauernd vorzubeugen im Stande, sucht er wie so mancher Fürst jener Tage sein<br />

Territorium innerlich abzusehliessen. Unter den mancherlei darauf hinzielenden<br />

Massnahmen kommt hier zumeist in Betracht, dass er andauernd bestrebt ist, die<br />

Ijeitung der Handelspolitik dem ausschliesslichen Einfluss der Städte zu entwinden<br />

und die einschlägigen Fragen von den gesammten Ständen berathen zu lassen. So<br />

wird, abgesehen von für uns geringfügigeren Dingen, der in seinem Beginn an<br />

der Seite der Hanse zwischen Hochmeister und Städten behandelte Streit um die<br />

von Holland zu leistenden Zahlungen jetzt ohne Zuthun der Harne als landständische<br />

Angelegenheit auf gefasst und erleidet bei dem Widerstreben der Landschaft<br />

gegen alle Zwangsmassregeln eine fast endlose Verschleppung. Ganz in<br />

liebereinstimmung damit werden alte seit einem Jahrzehnt fast verschollene Ansprüche<br />

von Angehörigen prcussischer Städte gegen die nächtsbefreundeten wendischen<br />

wieder hervorgesucht und eifrigst geltend gemacht, wird detn Bemühen<br />

lAibecks zwischen den Königen Christoph und Erich zu vermitteln, entgegengearbeitet,<br />

und endlich sogar der Versuch unternommen, in Anlass der Beschwerden Englands<br />

tvider Preussen detn Ordenslande eine Sonderstellung im Königreiche zu erringen.<br />

Erst als die zu diesem Behuf 1447 nach London entsandte Botschaft mit ihrem<br />

Aufträge scheitert und die gleichzeitigen Wirren in Flandern ein gemeinsames Vorgehen<br />

mit der Hanse unumgänglich erheischten, lenkte d

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!