Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

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Versammlung zu Wolmar. — 1444 Jul. 5.
Livland: haben über das ihren Privilegien zuwiderlaufende Verbot des Om.,
dat men neyn gud van bynnen landes to Darbte solle voren, verhandelt
und befürchten, dass Pleskau und die übrigen Nachbarn sich aus Verdruss
darüber mit Nowgorod gegen Livland verbünden werden; ersuchen, sie in
dem Genuss ihres Privilegs, dat uns alle wege to watere und to lande un-
bestoppet sollen sin to ewigen dagen, zu belassen und hierauf gütlich zu
antworten*. — [14]44 (mandagh na visitaeionis Marie, undir der van Wol-
demer ingesegele) Jul. 6.
Handschrift zu Reval} / . 1.
162. Dieselben an Lübeck: hatten gehofft, dass ihre früheren Beschwerden über
die schlechte Verpackung des Härings eine Abstellung des Uebels würden herbeigeführt
haben, aver wy vinden in der warheit, dat et joe lenk joe erger
wert, und uns komen dar so veile klage van, dat uns dat nicht steit to
lidende; ersuchen nunmehr alle, welche zu Wasser oder zu Lande Häring
nach Livland senden, anzuweisen, dass sie ihn bei seinem Namen kaufen und
verkaufen und redlich voll packen, widrigenfalls sie ihn als falsch richten
werden. — [14]44 (mandagh na visitaeionis Marie u. d. s. Rige secrete) Jul. 6.
Handschrift zu Reval f\ 1 b.
163. Dieselben an den deutschen Kfm. zu Brügge: haben erfahren, dass EynwaU
van Vemeren Dickesmudesche matten up Poppersche matten drapenert nach
Livland gebracht hat und verlangen in Anbetracht des dem Kfm. möglicher
Weise daraus erwachsenden Schadens, dass der Kfm. nachforsche, van weme
und by wat beschede solke dinge gesehen, dat dat also gestraffet werde, als
siik geboren sal. — [1444] (mandagh ut supra sub sigillo Rigensi) Jul. 6.
Handschrift zu Reval f. 2 b.
164. Dieselben an Lübeck: erwiedem auf n. 155, dass sie ein Verbot der Fahrt
nach Pleskau zur Zeit für unthunlich und schädlich erachten, jedoch verfugen
wollen, so als wy uterlikest können, dat vormiddels solker handelinge de
Naugarders nicht sollen gespeyset noch gesterket werden; ok leven heren,
wy sin sere mede bekümmert, dat gy uns scryven, dat wy dem heren
meistere juwen breff sollen lesen laten, wy weten nicht, offte dat vromen
inbringen mochte; de stede hebben siik alwege suslange gutliken by vasten
geloven tosamende gehalden, und hebben siik manniger möge und theringe
nicht ume vordreten laten, dat se erer stede und copmans sake anrorende
by siik handelden, so als noch wol van noden is, lete wy nu der herscop
de breve, de uns int lant qwemen, der stede und copmans sake anrorende,
lesen und vormengeden se mit ereu saken, wat wolde wy myn doen, wy
mosten en ok unse breve, de wy dar wedder up screven, lesen laten, und
*) Ucber den weiteren Verlauf der Angelegenheit liegen mir nur noch zwei Schreiben
vor. Am 18 Sept. meldet Riga D orpat, dass der Meister am 4 Okt. ein Kapitel zu Wenden
halten wird und verlangt, dass Dorpat Rsn. hinsende, um mit jenem über die bestoppinghe
der weghe und die Privilegien der Städte zu verhandeln. A u f Rigas Anweisung theiUe
Dorpat obiges sodann am 24 Sept. Reval mit. ( O r.u. Abschr. im R A Reval). Nach Ausweis
des rigacr Kämmereibuchs S. 172 entsandte Riga drei Rm. nach W enden, nachdem es kurz
zuvor drei M ark fü r die Ploskoweschen boden an wyne, bere, brode und theringe ausgegeben
hatte. Ucber den Fortgang des Krieges mit Nowgorod vgl. Index corp. h. d. Livoniae 1
n. 1492 und unten Versammlung zu Wolmar 1445 Dec. 12.
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