Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

572
Verhandlungen zu Utrecht. — 1451 Mai — Juni.
727. Köln an die westfälischen Städte: erinnert, dass die Städte auf dem lübccker
Tage mit dem Ausschluss aus der Hanse belegt wurden, sofern sie sich nicht
auf der Tagfahrt zu Utrecht wegen Nichtbesendung des Hansetages entschädigen
würden, dat y doch gude fronde nyet gedain hebt, dat liicht tokomen
mach siin bii gebreke, dat u sulcks nicht en is vorkundiget; hat nun, damit
ihr Handel keinen Schaden leide, in Utrecht erwirkt, dass sie sich jetzt vor
Köln nach Massgabe des lübecker Becesses entschuldigen körnten, soverre u
dat gelieift; hierumb, g. fr., is u nu to willen, sulchs vur uns noch to ach-
tervolgen, so moigt y, wanne u dat gelieven sali, in vurgescrevener malten
to uns schicken, so wille wii gerne u to wailbevallen sulcke sake helpen to
dem besten voegen ind u weder in die hansze ind koepmans reicht na luyde
des vurgeroirten recesse setzen, ind oick sulcks vort dem koepman van der
Duytscher hansze in Engelant ind oick in Flaenderen, der to deser tiit residencie
heit to Deventer ind Campen, vorschriiven, geliick uns dat bevoilen
is; ind gelieift u uns hiirup eyn antwert to schriiven, dat mach in des
unsers bodens wederkumfft doin uwe eirsamheit. — [1451] Jul. 17.
StA Köln, Copienbücher 20 f. 140: über schrieben'. Civitatibus Susaciensi, Tremoniensi,
Monasteriensi, Osnabrugensi, Paderburgensi (!), Lemegouwe, Hervordensi, et Hame-
lensi.
728. Hm. an Lübeck: hat von seinen Gesandten zum utrechter Tage vernommen,
dass der deutsche Kfm. ungeachtet seines Einspruchs aus Flandern abberufen
worden ist, das uns ummer vorwundert und nicht hetten getruwet, synd
ummer wir und eyn homeister unsirs Ordens czur czeit von alders her
vor eyn houpt der henzen seyn gehalden; und so denne wir und die unsirn
uns eyns solchin nicht hetten vormuttet, so haben unsere koufflewte und
undirsassen etczliche schiffe mit guttirn und kouffmanschafften beladen, die
itczunt vorfrachtet und gantcz geschicket woren, do unsere sendeboten ire
inbrengunge toten, und darumbe so haben uns die unsirn gros gebeten, das
wir en mit semlichen iren schiffen, guttirn und kouffmanschafften in die
Welinge weiden gönnen czu segiln, eynsolchs haben wir en umbe irer beten
willen gerne gegonst und gestatet; darnach moget ir euch richten1. —
Danzig, [14]51 (am dinstage nest vor dem tage s. Marie Magdalene) Jul. 20.
SA Königsberg, Missive 17 S. 671.
729. Köln an den deutschen Kfm. zu London: bezeugt, dass Dortmund sich durch
seinen Bm. Christoph Henxtenberg am heutigen Tage mittelst Eides habe entschuldigen
lassen, dass es die Ladung zum lübecker Hansetage 1450 Sept. 21
nicht aus Frevel noch Ungehorsam noch um Kosten zu sparen, sondern aus
Noth die he uns vertzalt ind vurbracht hait, die uns ouch na unsem
erkentenisse beduncken redelich siin, nicht befolgt habe; zeigt an, dass Dortmund
hiermit dem Recesse Genüge gethan und befiehlt in Kraft der ihm zu
Utrecht übertragenen Vollmacht, Dortmund und seine Angehörigen wieder in
des Kfm. Recht und Freiheit zu setzen. — [1A]51 (up s. Panthaleonis dach)
Jul. 28.
)S7vl Köln, Copienbücher 20 f. 141b; darunter bemerkt: In simili forma scriptum est
den — aldermanne ind koupmanne van der Duytscher hansze, nu zer tzüt zo Deventer
residencie haidende. Daneben von anderer Hand: In simili forma pur-
*) Vgl. n. 724.
Digitized by ooQle