Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

Verhandlungen zu Utrecht — 1451 Mai - Juni. 559
antwort, roeth und guetdunken, nachdeme das uff der tagfart zo Lubeke ge-
balden eyn recess und ettliche artikelen vorramet und begriffen weren anrurende
den kouifman in Flaenderen, de doch des herren homeisters und syner stede
Prussen sendeboten aldae kegenwertich mit nichte hetten wellen uffneemen noch
belieben und volborten sunder gerne brengen wolden an den herren homeister
and syne stede Prussen, und deme auch also getaen hetten, und so nd umme der
sachen und auch umb der Engilschen wille diese tagfart zo Utrecht vorramet und
geleget were, zo welcher tagfart denne der herre homeister und syne stede zo
Prussen umb schryft und begeer des raethes von Lubeke und auch der gemeyner
hansze uns, syne sendeboten, gefueget und geschicket hetten myt bevelunge und
underwysunge erer meynunge, raethes und gutduncken in der sachen des kouf-
mannes in Flaenderen, und so denne alle die, de zo dieser tagefart geroefen und
geheischen syn, nicht gekomen noch kegenwertich weren, und bisunder de uys
Lyfflant, der zokumfft sy auch hoffende waeren von tage zo tage, und dorumme
duchte sy billich syn, der zo vorbeyten und denne gerne in der kegenwerlichkeit
des herren homeisters und syner stede Prassen meynunge, raeth und gutduncken
in des Dutschen koufmannes in Flaenderen sache offenen und vorczellen weiden.
Und duchte sy auch billich und geraethen, keyne sache fürder zo besuchen noch
anzogaen, es en were das sy eirst gehoirt und verstanden hetten des herren homeisters
und syner stede in Prussen und auch der uys Liiffland raeth, meynunge
und guetdunken uff das recess zo Lubeke begriffen, dorumme auch diese tagfart
vorramet und geleget were etc. Hiraff wart des herren homeisters und syner
steede Prassen sendeboten von den anderen sendeboten der gemeynen hansze ge-
antwort: eyn recesse were zo Lubeke gemachet und beslossen durch de gemeyn
hansze und daeby weiden se blyben und dem also nachgaen. Und bevolen dem
cleerk und den alderluten des Dutschen koufmannes in Flaenderen, das sy zehen
seulden ken Deventer und Campen und mit vliisse vorsuchen, das en sulche
artikelen geleesen und Privilegien und vriheiden mochten gehalden und vor-
schreben werden, und doch das thun und vorsuchen sulden szam von sich selben
und nicht szam von beveel und geheische der sendeboten, und auch in allir ge-
heymsten etc. Des herren homeisters und syner steede Prussen seodeboten duchte
disz mit nichte geraethen noch gut, ychtes furder zo vorsuchen adir anzogaen in
den sachen des Dutschen koufmans in Flaenderen, sy en hetten denne des herren
homeisters und syner stede Prassen und auch der uys Liiffland raeth und gut-
dunken und will uff das recesse gehoirt. Und en wolden auch furder raeth noch
thaet geeben adir thun in den sachen.
3. Am frytage neist nach ascensionis domini1 des herren homeisters und syner
steede Prussen [sendeboten]* vornemende, das de uys Liiffland zo Lubeke weren
und von underwysunge und raeth der von Lubeke nicht dechten zo Utrecht zo
komen, und auch durch begeer der anderer sendeboten der hansze, theten uff
und vorczalten ir beveel und boetschaft in der sachen des koufmans in Flaenderen
in sulcher wysen: Des herren homeisters und syner gebietgere und syner stede
Prussen raeth, gutduncken und meynung were, das der Dutsche koufman mit
nichte noch zer ziit uys Vlaenderen gerofen und vorleget wurde umme viil sachen
und reede willen. Zum eirsten so dem kouffmanne mehe arges und unbeqiieme-
keit, schade und vorderbnys zo vorseen und zo besorgen were dovon zo ontstaen,
wente sulde der koufman andirswae vorleget werden in Brabant adir in Hollant,
das weren alle lande undir der hirschaft und gewalt des hertzogen von Burgundien.
a) sendeboten fehlt Kg.
*) Jun. 4.
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